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    Innovative Rostocker - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.09.06 00:02:08 von
    neuester Beitrag 10.09.06 12:47:35 von
    Beiträge: 3
    ID: 1.081.490
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      schrieb am 10.09.06 00:02:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Noch im Sommer fand man überall nur lobende Worte für die Gastfreundlichkeit der Deutschen gegenüber fremden Kulturen. Das WM-Motto „die Welt zu Gast bei Freunden“ wurde durch die deutschen Fußballfans zum Leben erweckt. Fast schon selbstverständlich kamen da die antirassistischen Botschaften daher, die vor jeder Partie von den Kapitänen der auflaufenden Mannschaften verlesen wurden. Michael Ballack scheint bei seinen Auftritten zu leise oder vielleicht auch zu undeutlich gesprochen zu haben, denn einige Unverbesserliche aus Rostock haben die Botschaft von der Gleichheit der Menschen immer noch nicht verstanden.

      Beim heutigen DFB-Pokal-Spiel zwischen Schalke 04 und der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock erlebte der deutsche Nationalspieler Gerald Asamoah, was es bedeutet, an der deutschen Ostseeküste die vermeintlich falsche Hautfarbe zu besitzen. Jeder Ballkontakt wurde wie zu dunklen Zeiten in den 1980ern und 1990ern, als Neonazis versuchten, die Fanszene zu unterwandern, mit Affenlauten quittiert.

      Schalke überlegte daraufhin, ihn aus Protest vom Spielfeld zu nehmen, doch Asamoah wollte zu Recht nicht vor den Rassisten kapitulieren. Er ließ sich nicht beeindrucken und setzte mit seinen Toren und Vorlagen ein klares Zeichen gegen die Dummheit auf der Tribüne.

      „Wir dürfen diesen Leuten keine Beachtung geben und einfach drauf scheißen“, sagte er im Anschluss an die Partie in einem Interview mit der ARD. Diese Reaktion spiegelt leider schon eine gewisse Routine im Umgang mit rassistischen Beleidigungen wider. Schon zu seinen Regionalliga-Zeiten bei Hannover 96 sah er sich zusammen mit Otto Addo zahlreichen rassistischen Kommentaren ausgesetzt und hat sich anscheinend ein dickes Fell zugelegt.

      Einfach wäre es, angesichts solcher Vorkommnisse die Fußballfans zu verdammen. Doch es sei erinnert: auch die Fans entstammen der Mitte der Gesellschaft. Rassismus auf den Rängen ist kein isoliertes Problem des Fußballs. Die oftmals enthemmte und aufgeheizte Atmosphäre in den Stadien lässt viele nur das offen aussprechen, was sie ohnehin im Alltag schon denken oder vielleicht sogar leben.

      Ist der Rassismus in Deutschland also wieder auf dem Vormarsch? Die Übergriffe von Neonazis in Berlin auf Wahlkämpfer der Grünen, SPD oder der Linken lassen zumindest nachdenklich werden.

      Nicht nur der deutsche Fußball braucht wieder klare Zeichen für die antirassistischen und demokratischen Grundfesten unseres Landes. Nirgendwo anders ist es aber vielleicht so einfach wie hier. Der FC Hansa Rostock könnte mit gutem Beispiel vorangehen und über ein lebenslanges Stadionverbot mehr als nur nachdenken.

      q:http://www.readers-edition.de/index.php
      :keks:
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      schrieb am 10.09.06 12:02:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nicht nur der deutsche Fußball braucht wieder klare Zeichen für die antirassistischen und demokratischen Grundfesten unseres Landes.

      Einverstanden, die ganze Angelegenheit hat aber auch zwei Seiten. Auch die Bevorzugung ausländischer Mitmenschen ist eine Art des Rassismus, genauso wie die jahrzehntelange blauäugige Duldungsstarre gegenüber kulturellen und integrativen Fehlentwicklungen.
      Wenn zigtausende ganz offensichtlich nur in die sozialen Sicherungssysteme eingewandert sind und dort aufgrund ihres Kinderreichtums bevorzugt großzügig geschnittene Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus zugewiesen bekommen haben, während junge, hier Aufgewachsene, mit Kinderwunsch die am Anfang ihres Berufslebens standen und auch nicht auf Rosen gebettet waren, auf den freien Wohnungsmarkt verwiesen wurden, wo man sich nur unter größter Selbstaufopferung ein Kind leisten konnte, dann darf man sich nicht wundern, dass gerade bei den Bildungsfernen, die Zeit ihres Lebens nicht zu den Groß- oder auch nur Gutverdienern gehören werden ein gewisser Groll emporsteigt. In ganzen Stadtvierteln (in denen diese Wohnungsstrukturen vorherrschten) wurde auf diese Weise die ansässige einheimische Bevölkerung regelrecht verdrängt. So etwas bleibt nicht unbemerkt und wird besonders bei denen, die nicht dem satten finanziell wohl ausgestatteten sozialen Mittelsatnd angehören, zugegebenermaßen sogar überempfindlich registriert. Vor allem in Gegenden wo hohe Arbeitslosigkeit und schlechte Zukunftsaussichten herrschen. Dazu muss nicht mal ein besonders hoher Ausländeranteil vorhanden sein, es reicht wenn die gefühlte Drohung im Raume steht. Diese Menschen jetzt mit Strafandrohungen oder Sanktionen zur wahren Lehre der besseren Deutschen bekehren zu wollen hat geradezu etwas zynisches.

      Die "antirassistischen und demokratischen Grundfesten unseres Landes" die hier so pathetisch bemüht werden, sind zwar ein hehres Ziel des ach so aufgeklärten sozialen Mittelstandes und Bildungsbürgertums, aber das eifrige und teilweise selbstgfällige Bemühen, aller Welt zu beweisen was für gute Deutsche wir jetzt geworden sind, ist ganz klar auf Kosten jener gegangen die weder finanziell noch intellektuell in der Lage waren, sich diesem dadurch entstehenden sozialen Druck zu entziehen.
      Von den dadurch entstandenen sozialen Kosten will ich erst garnicht anfangen.
      Ob das merkliche Umsteuern und Umschwenken zur Pragmatik gerade im mittleren gepflegten und wohlmeinenden Bürgertum, auf tatsächliche Einsicht resultiert, oder darauf dass der ganze Spaß, jetzt anfängt, auch am eigenen Geldbeutel oder Zukunftsaussichten (gute Rente und/oder Pension, Gesundheitswesen u. dergl.) zu zwicken, wäre mal interessant zu erfahren. Denn dann wäre das ganze Gutmenschentum diskreditiert! Ein Luxus-Hobby, das man sich in fetten Jahren und das auch noch auf Kosten anderer geleistet hat.

      Das selbst Grüne inzwischen auf Integration einen gesteigerten Wert legen ist zwar ein guter Anfang, bloß er kommt viel, viel zu spät.
      Die Übergriffe von Neonazis in Berlin auf Wahlkämpfer der Grünen, SPD oder der Linken sind zwar nicht zu akzeptieren, aber überraschend oder nicht voraussehbar sind sie nicht. Die Saat haben jene selber gelegt, die sich heute so empört aufplustern!
      Avatar
      schrieb am 10.09.06 12:47:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.851.541 von Eiertanz am 10.09.06 00:02:08Man kann ja allen Fussballfans mit Klebeband zwangsweise den Mund zukleben, wenn´s dich glücklich macht.

      Übrigens scheinen die Islamisten, osteuropäischen Mafiosis und Co. genauso taub gewesen zu sein, als Herr Ballack seine antirassistische Rede :rolleyes: hielt, oder ?


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