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    Kritische Journalistin von lupenreinen Demokraten ermordet (?!) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.10.06 20:49:47 von
    neuester Beitrag 19.11.06 12:29:35 von
    Beiträge: 141
    ID: 1.086.424
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      schrieb am 08.10.06 20:49:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gestern wurde die wohl bekannteste Kreml-Kritikerin ermordet. Anna Politkowskaja wurde vor allem mit 2 Büchern über den Tschetschenien Krieg und die Putin- Regierung berühmt. Das Echo in den deutschen Medien ist erstaunlich verhalten.




      Nachruf auf Anna Politkowskaja



      Ein Dolchstoß ins Herz

      Von Kerstin Holm, Moskau

      Trauer in Moskau, Anna Politkowskaja wurde ermordet
      08. Oktober 2006
      Sie war die härteste journalistische Kritikerin der Kremlpolitik und zugleich die verletzlichste. Anna Politkowskaja, die am hellichten Samstag nachmittag im Aufzug ihres Wohnhauses durch vier Pistolenschüsse getötet wurde, schrieb über die Bestialitäten, die in Tschetschenien sowohl von russischen Sicherheitskräften wie von tschetschenischen Einheiten verübt wurden. Damit machte sie sich dem inneren Kreis im Kreml wie dem von Moskau protegierten Regime in Grosnyj verhaßt.

      Anna Politkowskaja, eine zierliche Frau mit Brille und grauem Haar, war die konsequenteste und exponierteste Sprecherin der nichtkämpfenden, bei Konflikten am meisten leidenden Zivilbevölkerung. In unermüdlichen Reportagen und Analysen schrieb sie in der kleinen oppositionellen Zeitung „Novaja gazeta“ die Chronik der Unmenschlichkeiten, für die sich ihre russischen Kollegen immer weniger zu interessieren wagen. Sie veröffentlichte mehrere Bücher, das bekannteste „Tschetschenien - die Wahrheit über den Krieg“.







      Für ihren Mut und ihr journalistisches Engagement, das immer auch ein moralisches und emotionales war, wurde Anna Politkowskaja im Westen, aber auch daheim mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Viele Bewunderer hatten geglaubt und gehofft, daß ihr internationales Profil Anna Politkowskaja, die immer wieder Morddrohungen erhielt, Leibwächter aber ablehnte, schützen würde. Als sie vor zwei Jahren zum Geiseldrama in der Schule im nordossetischen Beslan reisen wollte, wurde sie vergiftet, überlebte aber.

      Mit Anna Politkowskajas Tod erhielt der weitgehend geknebelte, seiner menschlichen Stimme beraubte russische Journalismus, wie sich der Sekretär des Journalistenverbandes, Igor Jakowenko ausdrückte, einen Dolchstoß ins Herz.
      Die verbliebenen oppositionellen Journalisten, etwa Julia Latynina, die ebenfalls die Kaukasus-Politik des Kreml angreift, äußern sich mehr kommentierend, statt die Ernte riskanter Recherchen auszubreiten.

      Hochgewachsener, dunkelhaariger junger Mörder

      Der Schatten der Miliz auf der Eingangstür des Hauses, in dem die Politkowskaja wohnte

      Der mutmaßliche Mörder, den eine Überwachungskamera aufnahm, war, Polizeiangaben zufolge, ein hochgewachsener, schlanker, dunkelhaariger junger Mann. Das Gesicht war unter einer Schirmmütze kaum zu erkennen. Nach Mafiaart hatte der Täter die Mordwaffe, eine Makarow, neben sein Opfer gelegt. Der Verdacht, das Verbrechen bestellt zu haben, fällt insbesondere auf die Machthaber in Grosnyj. Anna Politkowskaja arbeitete zuletzt an einem Aufsatz über Folterungen in Tschetschenien, der an diesem Montag in der „Novaja gazeta“ erscheinen sollte. Zuletzt druckte das Blatt ihren Artikel über die Personenauswahl und die Kampfmethoden jener Tschetschenen, die das moskautreue Regime verteidigen.

      Bürgerrechtler halten auch einen Auftraggeber aus Kreml-Kreisen für wahrscheinlich. Dabei denkt man an Igor Setschin, Präsident Putins mächtigen Vertrauten aus Geheimdiensttagen, der lange dessen Vizestabschef war und heute den Aufsichtsrat des staatlichen Ölkonzerns „Rosneft“ leitet. Kürzlich soll Anna Politkowskaja gegenüber dem vom Exiloligarchen Gussinski betriebenen Oppositionsfernsehen RTVI berichtet haben, Setschin äußere sich im privaten Kreis schlecht über Putin. Interesse an der Beseitigung der Reporterin hatten auch die Armee und die Sicherheitsorgane insgesamt. Frau Politkowskaja schrieb oft über Korruption in den Ministerien, was zu Klagen gegen einige Offiziere führte.

      Präsident Putin schweigt bislang zum Mordfall

      Gedenken vor dem Aufzug in dem Appartementhaus, wo die Journalistin getötet wurde

      Die tschetschenische Spur ist aber die deutlichste. Am 5. Oktober hatte Frau Politkowskaja, die für RTVI regelmäßig über Tschetschenien berichtet, in einer Sendung erklärt, Ramsan Kadyrow, derzeit tschetschenischer Premierminister und starker Mann in der Kaukasus-Republik, sei des Präsidentenamtes unwürdig. Anlaß war, daß der Sohn des ermordeten früheren Präsidenten an jenem Datum seinen dreißigsten Geburtstag feierte und damit für das Amt wählbar wurde.

      Am Tag, da Anna Politkowskaja starb, beging der von der Journalistin oft geschmähte Präsident Putin, Sternzeichen Waage wie der tschetschenische Premier, in Petersburg mit Gästen seinen 54. Geburtstag. Die Bluttat wirkt, als bringe ein Vasall seinem Herrn den Kopf von dessen Erzfeind als Geschenk dar. Erst kürzlich entbot sich Kadyrow, zur Befriedung der ethnischen Unruhen im nordrussischen Kondopoga seine Einsatztruppen zu schicken. Putin hat zu dem Mordfall bisher geschwiegen.

      Tausende Menschen gedenken Anna Politkowskaja


      Am Sonntag mittag sammelten sich auf dem Moskauer Puschkinplatz um die tausend Menschen, um Anna Politkowskajas zu gedenken. Zu der als Sympathiekundgebung mit dem von Rußland blockierten Georgien geplanten Veranstaltung kamen die Journalisten Jelena Tregubowa, Ljudmila Alexejewa, Mascha Slonim, der Bürgerrechtler Ponomarjow, der Schriftsteller Limonow. Da laute Kundgebungen untersagt waren, beschränkten sich die Redeführer einer russischen Zivilgesellschaft auf den privaten Meinungs- und Informationsaustausch.

      Den ganzen Morgen hatten in der nahe gelegenen Cosmas-und-Damian-Kirche an der Twerskaja-Straße, dem Gotteshaus der aufgeklärten Intelligenz, die Glocken geläutet. Der liberale Priester Georgi Tschistjakow feierte eine Totenmesse. Anna Politkowskaja hinterläßt zwei Kinder.

      http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc…




      Politische Morde gehören in Russland übrigens immer noch zum Alltag. Von den zahlreichen Morden an Journalisten und Oppositionellen wurde bisher nicht einer aufgeklärt.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 21:02:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      der einzigen demokratische, und mit gesundem menschenverstand versehene präsidente den russland je hatte war

      M I C H A E L G O R B A T S C H O F F

      alle anderen waren schlecht, dumm, alkoholiker oder freunde von gerd schröder
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 22:17:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.503.796 von rohrberg am 08.10.06 21:02:10Völlig richtig !

      und die Boardlinke schweigt.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 23:22:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das Echo auf den Fall ist wohl deswegen so "verhalten", weil die Frau niemand kennt.;)
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 23:32:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.506.000 von big_mac am 08.10.06 22:17:57Man muß sich ja als Deutscher echt schämen, dass sich unserer früherer Bundeskanzler sich als Freund von Putin bezeichnet und nun aufgrund Putins Gnaden bei einer im russischen Staatsbesitz befindlichen Gasfirma zu einem hohen Gehalt tätig wird.

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      schrieb am 08.10.06 23:36:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.508.303 von ConnorMcLoud am 08.10.06 23:22:28Eine ziemlich miese Tour, die du hier abziehst. Da wird eine kritische Journalisten ermordet, und du machst blöde Witze darüber. Naja, was anderes kann man dir nicht erwarten. :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 23:41:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.508.851 von A.Hultzsch am 08.10.06 23:36:20Wo mache ich denn Witze? :rolleyes:

      Die miese und charakterlose Tour ziehen Leute wie Du hier ab, die den Tod einer Frau, die sie gestern nicht einmal kannten, für ihre Zwecke instrumentalisieren und damit mißbrauchen wollen. Pfui Deibel!:O
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 23:46:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.509.177 von ConnorMcLoud am 08.10.06 23:41:33Troll dich! :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.10.06 23:49:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.509.468 von A.Hultzsch am 08.10.06 23:46:07Wäre ich ein Verwandter der Frau, und müßte mit ansehen welch mieses Spiel Leute wie Du mit ihrem Tod spielen, nur um ihr kleines armes politisches Süppchen zu kochen, ich müßte vor diesen Leuten ausspucken.:cry::(
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 06:42:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.508.641 von StillhalterTrader am 08.10.06 23:32:15der putin, als alter kgb mann, hat nichts zu verschenken.
      jetzt hat mit dem gerd endlich einen informanten im deutschen bundestag, der ihm zb mitteilen könnte wo das obere limit für seinen ölpreis liegt.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 08:24:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.506.000 von big_mac am 08.10.06 22:17:57Völlig richtig !

      und die Boardlinke schweigt


      Ja, und das ist auch gut so!

      Vielleicht sollte man erst einmal abwarten wer für den Mord verantwortlich war. Mit Schuldzuweisungen ist die Lügenpresse immer schnell zur Hand.

      Man denke nur an den Fall in Potsdam vor einigen Monaten, wo ein Äthiopier angeblich von "Nazis" krankenhausreif geschlagen wurde.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 08:28:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      :confused::confused:
      cura
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 08:46:11
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.508.303 von ConnorMcLoud am 08.10.06 23:22:28Das Echo auf den Fall ist wohl deswegen so "verhalten", weil die Frau niemand kennt

      nee ist klar, weil man die journalistin nicht kennt, braucht man sich auch nicht aufregen, wenn sie umgebracht wird. wenn bei uns ein journalist einen anruf von der staatsanwaltschaft bekommt, dann ist rauschen im blätterwald, und die freie presse steht auf dem spiel, aber das da ist russland, die kann man nicht mit unseren maßstäben messen. da wird man für seine berichterstattung eben noch hingerichtet, schwamm drüber hauptsache russland liefert, und wir haben es warm.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 09:03:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.511.268 von RB57 am 09.10.06 08:24:17Die Journalisten war bekannt für ihre kritische Berichterstattung über die Politik der Regierung und wurde nach Mafia-Manier erledigt. Willst du die offiziellen Ermittlungen des Putin-Apparats abwarten, bevor du dir deine Meinung bildest? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 11:30:22
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ 14 .... so sieht es leider aus. Wahrscheinlich ergeben die "staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen" , dass irgentein Junkie im Drogenrausch der Täter war...


      Es hat zwar etwas gedauert, aber das Echo geht um die Welt. Sogar Sportsfreund Bush hat sich dazu geäußert.

      TOP THEMA IN RUSSLAND
      (www.aktuell.ru)

      Montag, 09.10.2006
      Mord an Politkowskaja: Zeitung verdächtigt Kadyrow
      St. Petersburg. Die "Nowaja Gazeta" glaubt, das der tschetschenische Regierungs-Chef Ramsan Kadyrow den Mord an ihrer Reporterin Anna Politkowskaja befohlen hat - oder dass man diesen ihm in die Schuhe schieben will....

      Mehr unter...


      http://www.aktuell.ru/russland/politik/mord_an_politkowskaja…


      @ Connor-Schwachmat : Verpiss disch!:mad:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 11:33:46
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.511.268 von RB57 am 09.10.06 08:24:17man kann durchaus diskutieren, ob Putin ein Linker ist.:rolleyes:

      Faktum ist, daß man in Rußland unliebsame Personen unter willkürlichen Vorwürfen einsperrt und/oder gleich ermordet und das dies mit der Beschreibung "lupenreiner Demokrat" unvereinbar ist.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 11:39:51
      Beitrag Nr. 17 ()
      Connorchen ... wie blind kann man eigentlich nur sein ????
      Scheinst wirklich total abgeschieden in irgendeinem Kämmerchen zu sitzen....

      Tse Tse Tse ....träum ruhig weiter


      Fakt ist, dass Putin immer schon alle aus dem Weg geräumt hat, die ihn kritisiert haben, oder die seinen wirtschaftlichen Interressen im Wege waren.

      Und Schröder hat auch noch mitgespielt .... :mad:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 12:07:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      Mord an Anna Politkowskaja

      "Wir wollen nicht länger Sklaven sein"

      Ein Nachruf von Bettina Sengling und Katja Gloger


      Sie war die mutigste Journalistin Russlands, und sie hatte Angst um ihr Leben. Doch nie wäre ihr in den Sinn gekommen aufzuhören. Jetzt wurde Anna Politkowskaja in Moskau mit zwei Schüssen aus einer Makarow-Pistole ermordet.

      Es ist nicht so, dass Anna Politkowskaja mit dem Tod nicht gerechnet hätte. Natürlich habe sie "fürchterliche Angst" um ihr Leben, sagte sie uns noch vor wenigen Monaten. Anna Politkowskaja wusste, wie gefährlich die neue Zeit des Wladimir Putin ist, die der alten sowjetischen Zeit immer ähnlicher wird.

      Zu oft ist sie denen, die hinter ihr her waren, schon abgehauen. 2002 jagte der russische Geheimdienst FSB die unbequeme Journalistin in Tschetschenien. Man wollte sie verhaften, sie floh, lief nachts zu Fuß durch das fremde Land, in der Hoffnung auf ein Wunder. "Ich bin gerannt, weil ich leben wollte", erklärte sie kurz, denn sie mochte es nicht, zu viel von sich zu sprechen.

      Sie kämpfte sich immer durch
      2004 wäre sie beinahe durch einen Giftanschlag ums Leben gekommen. Sie war gerade auf dem Weg nach Beslan, zu der von tschetschenischen Terroristen besetzten Grundschule, die Hunderte Kinder als Geisel genommen hatten. Zunächst wollte ihr Chefredakteur sie nicht fahren lassen, aus Angst um sie. Dann fand sich im Flugzeug kein Platz für sie. Sie kämpfte sich durch - wie immer.

      Sie nahm sich ihr Essen immer selbst mit
      Damals hatte sich Anna schon länger angewöhnt, in der Öffentlichkeit nicht zu essen - aus Furcht vor Gift. "Ich nehme alles von zuhause mit", erzählte sie bei unserer letzten Begegnung, "eine Vorsichtsmaßnahme". Im Flugzeug aß sie nur einen Joghurt, sie hatte ihn in ihrer Tasche aus Moskau mitgebracht. Aber sie hatte Durst und bestellte bei der Stewardeß Tee. "Das war unvorsichtig und ein Fehler", urteilte sie später streng über sich. Sie brach zusammen, sie starb fast. "Es waren wunderbare und mutige Ärzte in Rostow, denen ich mein Leben verdanke." Nie wurde geklärt, wer sie töten wollte, aber Anna war sich sicher, es war der russische Geheimdienst.

      Hoffen auf den Schutz der Öffentlichkeit
      Sie machte sich keine Illusionen darüber, wie wenig ein Mensch im neuen Russland noch zählt. Vor wenigen Monaten, auf offener Straße in Moskau, da hatten Unbekannte versucht, sie aus dem Auto zu zerren. Immer öfter drängten ihre erwachsenen Kinder, ein Sohn und Tochter, ihre Mutter möge endlich aufhören mit diesem gefährlichen Job. Aber das ging nicht. Sie hoffte, die Öffentlichkeit werde ihr Schutz geben. Das war auch der Grund, warum sie Preise, Ehrungen annahm, dafür ins Ausland reiste.

      Unauffällige Erscheinung
      Sie war so klein, so unauffällig, die Haare schon grau, die unmodische Brille, auf der Straße würde man sie übersehen. Doch ihr Auftreten war glasklar und fest entschlossen. Freundlich, hilfsbereit und stets vollkommen kompromisslos, wenn es um die Sache ging. Um das, was man Wahrheit nennt. Sie war niemals käuflich. Und das machte Anna Stepanowna Politkowskaja zu einer moralischen Instanz in einem Land, in dem sonst alles käuflich ist. Die Macht ebenso wie die Moral.

      Moralische Instanz in Russland
      Sie bekümmerte das Leid anderer Menschen. Der unschuldigen Opfer in den Kriegen um die Macht. Sie bewunderte den Mut, mit dem ihre Landsleute dem russischen Leben und dem immer allmächtigeren Staat trotzten, jeder auf seine Art. Sie half vielen, doch immer fanden sich Menschen, die auch ihr halfen. Die Risiken auf sich nahmen, um ihre Arbeit zu ermöglichen. Sie hätte ausreisen können. Ihre Eltern hatten bei der sowjetischen Vertretung der UN gearbeitet, sie wurde in den USA geboren und hatte deshalb auch einen amerikanischen Pass. Aber Russland verlassen, das wäre ihr nie in den Sinn gekommen.

      Folter, Korruption und Krieg waren ihre Themen
      Sie schreibe lediglich emotionale Randnotizen zum Leben im heutigen Russland, sagte sie einmal. Das war maßlos untertrieben. Anna schrieb Hunderte erstklassige Enthüllungsgeschichten, ausgewachsene Reportagen, sie spekulierte nicht, sie hatte Fakten. Dutzende Male reiste sie in den Mehrfrontenkrieg nach Tschetschenien, ihr großes Thema. Berichtete über die Schandtaten der russischen Armee und des Geheimdienstes, über Folter, Korruption, die Entführungsindustrie. Sie berichtete über die Schandtaten der tschetschenischen Warlords, über deren Folter, Korruption, die Entführungsindustrie. Warum sie immer weitermachte, allen Gefahren zum trotz? "Nado", sagte sie knapp. "Es muss eben sein."

      Hoffnungsträger für Unterdrückte
      Die Geschichten der Anna Politkowskaja waren auch ihre Aufgaben. Das klingt altmodisch. Doch es stimmt. Sie schrieb über misshandelte tschetschenische Häftlinge und über die jungen, russischen Soldaten, die in der Armee von Offizieren zu Tode gequält werden. Sie berichtete über verschwundene Kriegsgefangene, über Opfer von Polizeigewalt und Willkür, über vergewaltigte Frauen. Sie konnte auch privat lange und ausführlich von ihren Fällen berichten, sie verfolgte sie ausnahmslos, sie half mit Anwälten und ging den Behörden beharrlich auf die Nerven. Sie wählte nie den leichtesten Weg. Mit den notorisch korrupten Moskauer Verkehrspolizisten stritt sie aus Prinzip so lange, bis diese entnervt aufgaben.

      Als Unterhändlerin bei Musical-Geiselnahme
      Wo sie war, atmeten Menschen auf. Das klingt kitschig, doch es stimmt. Wenn sie berichten würde, könnte es Hoffnung auf ein bisschen Gerechtigkeit geben. So war es im grausamen Oktober 2002, als tschetschenische Terroristen Hunderte Besucher des Moskauer Musicals "Nord-Ost" als Geisel nahmen. Sie forderten Anna Politkowskaja als Unterhändlerin für Verhandlungen. Sie konnte den Sturm der russischen Armee nicht verhindern, den Tod von beinahe 200 Menschen. Doch sie recherchierte, sie schrieb, hartnäckig, jahrelang. Sie klagte an - bis zuletzt.

      Sie vergaß nichts, sie erinnerte Namen und Orte, beinahe detailversessen zitierte sie Gerichtsbeschlüsse und Einsprüche mit Datum. Immer wieder recherchierte sie über Verbrechen des Geheimdienstes FSB. Sie vermutete, dass der FSB hinter Bombenexplosionen im Kaukasus steckte, die angeblich Terroristen begangen hatten. Sie fragte sich, warum der tschetschenische Präsident Aslan Maschadow getötet wurde - als dieser gerade einen Friedensprozess begann. Sie verdächtigte den Geheimdienst, den Sturm auf die Beslaner Grundschule begonnen zu haben, bei dem Hunderte Kinder starben. Sie hielt den Staat für mitleidlos. Sie hasste Putins Russland.

      Terminkalender eines Managers
      Sie war gnadenlos anspruchsvoll gegenüber sich selbst, diktierte sich oft den Stundenplan eines Managers, ihre Tage waren über Wochen ausgebucht. Am Schreibtisch in ihrem Moskauer Redaktionsbüro wirkte sie manchmal wie getrieben. Längst war sie Ansprechpartner und Hoffnung für viel zu viele Menschen. Was sie sich vorgenommen hatte, war kaum zu schaffen.

      Sie fürchtete, ihre Zeitung "Nowaja Gaseta" könne aus irgendeinem Vorwand heraus eingestellt werden: In der gleichgeschalteten Moskauer Presselandschaft wirkt sie wie ein Fremdkörper, es ist das letzte durch und durch kritische Blatt. "Manchmal wissen wir nicht, ob eine Ausgabe erscheinen kann oder nicht", sagte sie. Sie würde weitermachen, so lange es geht.

      Geld interessierte sie nicht
      Ruhm, Ehre, das interessierte sie nicht sonderlich. Auch Geld nicht, obwohl sie als Redakteurin umgerechnet kaum tausend Euro verdiente. Als sie während einer Podiumsdiskussion bei Gruner und Jahr in Hamburg im vergangenen Jahr gefragt wurde, wie sich ihr Buch "In Putins Russland" verkaufe, verstand sie die Frage kaum. "Das weiß ich nicht", sagte sie und fügte dann hinzu: "Das war auch nicht der Grund, warum ich es geschrieben habe."

      Verzweiflung über Europas Desinteresse
      Sie verzweifelte über die elende Doppelmoral des Westens und seine geschmeidigen Politiker. "Europa gewährt uns das Recht, unter Putin allein vor uns hin zu sterben", schrieb sie wütend in ihrem Buch, das bislang in Russland nicht erschien. "Wir wollen aber nicht sterben, wir schlagen um uns, wir versuchen, freizukommen, zu überleben, unsere neu gewonnene Demokratie zu retten. Wir wollen nicht länger Sklaven sein. Wir bestehen auf persönlicher Freiheit. Wir fordern sie. Wir lieben sie so sehr, wie Sie sie lieben."

      Anna Politkowskaja war mutig, aber nicht todesmutig, sie liebte das Leben. "Ich möchte in einer Welt leben, in der jedes Individuum geachtet ist", sagte sie einmal. Und einen anderen Traum hatte sie auch. Sie hätte sehr gerne Enkel gehabt. Anna Politkowskaja wurde 48 Jahre alt.

      Bettina Sengling und Katja Gloger arbeiteten als Stern-Korrespondentinnen in Moskau, sie kannten Anna Politkowskaja lange.

      Artikel vom 08. Oktober 2006
      er-Mord-Anna-Politkowskaja--Wir-Sklaven/573460.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.stern.de/politik/ausland/:Der-Mord-Anna-Politkowskaja--Wir-Sklaven/573460.html
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 12:07:23
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.513.919 von jaujazu am 09.10.06 11:39:51der Connor liebt nun mal seinen Gas-Gerd, der würde alles was irgendwie mit dem Gnom und seinen russischen Arbeitgebern zu tun hat, gutheißen.

      Treue bis in den tot!

      Ich glaube sowieso, dass der Connor eigentlich Doris heißt!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 12:13:58
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.509.177 von ConnorMcLoud am 08.10.06 23:41:33Die miese und charakterlose Tour ziehen Leute wie Du hier ab, die den Tod einer Frau, die sie gestern nicht einmal kannten, für ihre Zwecke instrumentalisieren und damit mißbrauchen wollen. Pfui Deibel!

      Wenn ich jetzt nur daran denke Conny, wieviele Opfer des Naziterrors du hier schon hemmungslos beweint hast....die hast du wirklich alle selbst gekannt?

      Misst du dich an deinen eigenen Maßstäben oder bist du noch heuchlerischer, als du hier zu erkennen gibst?!
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 14:07:08
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.503.329 von Steigerwälder am 08.10.06 20:49:47Danke dafür, dass du den Artikel hier reingestellt hast.
      Bin seit langem in Russland investiert.
      Sollten meine Investitionen aufgehen, werde ich ein Teil davon für solch mutige Journalisten in Russland spenden.
      Vielleicht sollte man sich jetzt sogar mal Gedanken über die Zukunft der zwei Kinder machen.
      Wir sind denen nichts schuldig, aber solche Menschen sind beeindruckend.
      Außerdem bin ich froh, dass Fr. Merkel auf ihrer letzten Reise nach Moskau auch mit der kritischen Opposition in Russland gesprochen hat.

      M. fr. Grüßen, Manohar
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 14:12:33
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.514.478 von Sealion am 09.10.06 12:13:58Ich habe Opfer des Naziterrors beweint? Quelle?:confused:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 14:26:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.516.437 von ConnorMcLoud am 09.10.06 14:12:33WAS ?:eek:
      Du beweinst Opfer des Naziterrors nicht ?
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 14:28:27
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.516.437 von ConnorMcLoud am 09.10.06 14:12:33Och...klicke einfach mal auf "Meine Postings" und lies in den entsprechenden Threads selbst nach. Das schaffst du sogar heute noch Conny. Wir wissen doch beide, was für eine Nummer du hier gerade abzuziehen versuchst oder?
      :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 15:18:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.516.677 von big_mac am 09.10.06 14:26:15Das mit dem Nazi-Opfer beweinen erwähnen immer genau jene Leute, die an anderer Stelle bestreiten, daß es überhaupt Nazi-Opfer gegeben hat.:eek:

      Interessant, gell?:D
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 15:36:37
      Beitrag Nr. 26 ()
      Guten Tag @all

      ich hoffe doch, dass alle hier in der Lage sind, sachlich zu diskutieren. Hierzu gehört nicht, andere User oder Außenstehende, zum Beispiel ehemalige Bundeskanzler, einfach aus dem Stand unter der Gürtellinie zu beleidigen.

      Wer die Postings eines bestimmten Users nicht vertragen kann, möge diesen bitte ausblenden, anstatt auf ihn einzugehen und ihn damit erst interessant zu machen. Wenn die Postings des Users gegen Boardregeln verstoßen, können sie gemeldet werden. Wenn sie das nicht tun, darf jeder sich hier auch äußern.

      Wer Kritik an dem Zusammenspiel von Putin und Schröder äußern möchte, kann dies sicherlich auch mit weniger Getöse tun. Ansätze hierzu dürfte es einige geben.

      Und vielleicht kommen alle wieder zum eigentlichen Thema zurück, nämlich der Ermordung von Anna Politkowskaja.

      Danke und Gruß
      CaveModem

      P.S. Den Thread habe ich noch komplett gelassen, da ich hoffe, dass es jetzt ruhiger hier wird.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 15:41:27
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.517.928 von CaveModem am 09.10.06 15:36:37Wer die Postings eines bestimmten Users nicht vertragen kann, möge diesen bitte ausblenden

      Ich tue dies regelmäßig, leider hat es den unangenehmen Nebeneffekt, dass man sich somit seiner Diskussionsgegner beraubt.
      :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 15:49:40
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.518.024 von Sealion am 09.10.06 15:41:27Guten Tag Sealion

      du musst ja nicht gleich alle ignorieren.

      Gruß
      CaveModem ;)
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 17:43:14
      Beitrag Nr. 29 ()
      Sealion, mal etwas zur Versachlichung:


      Du gehst hackst hier auf Schröder (den ich auch nicht leiden kann!) und Putin ein. Es steht doch überhaupt noch nicht fest, daß der verlängerte Arm Putins (FSB oder wer auch immer) darin verwickelt ist. Warum sollte Putin sowas auch tun? Welchen Vorteil hätte er davon?

      Es können doch genauso gut Tschetschenen, einfache Kriminelle, Junkies oder wer auch immer gewesen sein.

      Sollte man nicht erstmal abwarten, was die Ermittlungen ergeben? Sonst muß man später wieder peinliche Rückzieher machen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 18:31:11
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.520.679 von RB57 am 09.10.06 17:43:14Bloß nicht abwarten was die Ermittlungen ergeben, lieber vorverurteilen. Das können unsere ach so demokratischen neuen Gutmenschen doch so gut.:cry::(
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:05:24
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.521.626 von ConnorMcLoud am 09.10.06 18:31:11Ermittlungen ? :eek:
      Laß mich raten: entweder sie ergeben nichts, oder man findet einen Typen wie van der Lubbe (oder wie der wieder genau geheißen hat) :rolleyes:

      Wer eine ganze Reihe unliebsamer Personen sehr rauh behandelt (um es einmal äußerst zurückhaltend auszudrücken), der muß halt damit leben, daß er unter Generalverdacht steht.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:22:02
      Beitrag Nr. 32 ()
      Es gibt keine Beweise dafür wer diese Journalistin ermordert hat und schon sind die üblichen Verdächtigen an Ort und Stelle, um gegen Russland und Putin zu agitieren.

      Wenn es euch wirklich um Pressefreiheit und die Ermordung von kritischen Journalisten geht, dann solltet ihr die offizielle Politik der US-Armee kritisieren die unabhängige Journalisten im Irak umbringt.

      Da sind bereits um die 100 Journalisten getötet worden.
      Da hab ich aber keine Stimme der Empörung vernommen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:28:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.663 von InvestigativTrader am 09.10.06 19:22:02Quelle bitte, für die 100 toten Journalisten, die von amerikanischen Streitkräften umgebracht wurden.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:29:58
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.521.626 von ConnorMcLoud am 09.10.06 18:31:11So wie in Potsdam, als ein schwarzer angeblich von Neonazis halb tot geprügelt wurde?
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:30:01
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.792 von GEZ-Preller am 09.10.06 19:28:51Erst einmal lesen und verstehen und dann bittest du mich nochmal um eine Quelle wenn dir was unklar ist.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:31:19
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.792 von GEZ-Preller am 09.10.06 19:28:51Ich kann mir nicht vorstellen daß es dafür eine Quelle gibt. Diese Getöten verschwinden einfach namen- und spurlos, von einem geordneten Begräbnis ganz zu schweigen.:(:cry::mad:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:34:22
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.814 von InvestigativTrader am 09.10.06 19:30:01Wenn es euch wirklich um Pressefreiheit und die Ermordung von kritischen Journalisten geht, dann solltet ihr die offizielle Politik der US-Armee kritisieren die unabhängige Journalisten im Irak umbringt.

      Da sind bereits um die 100 Journalisten getötet worden.


      Habe ich gelesen und halte es für falsch.
      Deswegen frage ich woher du dein umfassendes Wissen darüber beziehst.
      So schwer zu verstehen?
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:34:55
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.842 von ConnorMcLoud am 09.10.06 19:31:19Es gibt sogar offizielle Direktiven der US-Armee, Journalisten zu töten die sich nicht an ihren Befehlen halten und sich in Krisengebieten aufhalten.

      Vor allem in Fallujah sind viele Journalisten durch die US-Armee getötet worden.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:39:30
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.663 von InvestigativTrader am 09.10.06 19:22:02Es gibt keine Beweise dafür wer diese Journalistin ermordert hat und schon sind die üblichen Verdächtigen an Ort und Stelle, um gegen Russland und Putin zu agitieren.



      für deine 911 unterstellungen und den ganzen anderen quatsch, bei dem nicht mal die überschrift die eingangskontrolle passiert, hast du auch keinen einzigen beweis. sich aber andersrum hinstellen und gegen vorverurteilungen wettern, was für eine doppelmoral.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:39:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.663 von InvestigativTrader am 09.10.06 19:22:021. Bitte um Quellenangabe über die 100 von der US-Armee ermordeten Journalisten, meinetwegen nicht nur im Irak sondern weltweit und seit Gründung der USA :rolleyes:

      2. Es ist allgemein bekannt, daß der Irak nicht unbedingt sicher ist. Da rennen noch zu viele Verrückte herum, die sich und andere in die Luft sprengen. Wer dort hinfährt weiß, daß er ein höheres Risiko hat als ein Journalist in New York oder München.
      Von Russland hat man allerdings angenommen, daß die Sicherheitslage seit Gorbatschov besser ist.

      Am meisten wundert mich aber, wie die Boardlinken ausrücken, um für Putin Nebelkerzen zu werfen.
      Dabei ist der nicht gerade ein Muster-Linker :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:44:06
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.813 von GEZ-Preller am 09.10.06 19:29:58Ja, wenn es um Neonazis geht, bleiben die eigentlichen Hintermänner auch oft im Dunkeln.:cry::(
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:45:22
      Beitrag Nr. 42 ()
      Wenn es euch wirklich um Pressefreiheit und die Ermordung von kritischen Journalisten geht, dann solltet ihr die offizielle Politik der US-Armee kritisieren die unabhängige Journalisten im Irak umbringt.

      Da sind bereits um die 100 Journalisten getötet worden.
      Da hab ich aber keine Stimme der Empörung vernommen.



      bestimmst du jetzt, wer hier was zu schreiben hat, und worüber sich jemand aufregen darf?
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:48:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      Untersuch mal dein Handy auf Strahlungen die schädlich sind, IT ;)

      http://www.eplus.de/img/handys/63q356q620q90q204q255q255q255…

      Bisschen Spass muss sein :)
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 19:49:33
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.523.011 von big_mac am 09.10.06 19:39:55Am meisten wundert mich aber, wie die Boardlinken ausrücken, um für Putin Nebelkerzen zu werfen.
      Dabei ist der nicht gerade ein Muster-Linker


      Das ist Unsinn. Ich betrachte mich eher als Boardrechter und möchte auch, daß hier keine Vorverurteilungen stattfinden.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:10:34
      Beitrag Nr. 45 ()
      Beseitigung und Einschüchterung der Augen der Weltöffentlichlichkeit

      Journalistenorganisationen sprechen angesichts des wiederholten Beschusses von nicht-eingebetteten Journalisten durch das US-Militär von Kriegsverbrechen und verlangen Bestrafung der Schuldigen


      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14570/1.html

      Bildbereinigung in den Medien

      Mit angedrohten Bombardierungen von Hotels und Satellitenverbindungen auf der einen und im Militär "eingebetteten" Journalisten auf der anderen Seite will das Pentagon die Kontrolle über die Kriegsberichterstattung sichern


      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14399/1.html



      Hier gibts noch mehr zu lesen:

      http://archiv.hamburger-illustrierte.de/arc2003/internationa…
      http://www.rsf.org/article.php3?id_article=17084

      Der offensichtlichste Fall daß die US-Führung keine unabhängigen Journalisten im Irak duldet, war der Fall der Journalistin Giuliana Sgrena.
      Als diese aus den Händen ihrer Entführer befreit worden war und von italienischen Geheimdienstleuten zum Flughafen gefahren wurde, hat die US-Armee aus allen Rohren auf ihr Fahrzeug geschossen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:11:17
      Beitrag Nr. 46 ()
      Reuters-Mitarbeiter im Irak gefoltert
      19.05.2004

      Am Dienstag meldete Reuters, daß drei seiner Mitarbeiter im Januar während ihrer Gefangenschaft von US-Soldaten gefoltert worden sind.

      http://www.freace.de/artikel/200405/190504a.html
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:12:38
      Beitrag Nr. 47 ()
      Journalists Face Unprecedented Dangers to Life and Livelihood

      Sources:

      www.truthout.org, Feb. 28, 2005

      Title: “Dead Messengers: How the U.S. Military Threatens Journalists”

      Author: Steve Weissman

      http://www.truthout.org/docs_2005/022405A.shtml

      Title: “Media Repression in ‘Liberated’ Land”

      InterPress Service, November 18, 2004

      Author: Dahr Jamail

      http://www.ipsnews.net/interna.asp?idnews=26333

      Faculty Evaluator: Elizabeth Burch, Ph.D.

      Student Researcher: Michelle Jesolva

      According to the International Federation of Journalists (IFJ)1, 2004 was the deadliest year for reporters since 1980, when records began to be kept. Over a 12-month span, 129 media workers were killed and 49 of those deaths occurred in the Iraqi conflict. According to independent journalist Dahr Jamail, journalists are increasingly being detained and threatened by the U.S.-installed interim government in Iraq. When the only safety for a reporter is being embedded with the U.S. military, the reported stories tend to have a positive spin. Non-embedded reporters suffer the great risk of being identified as enemy targets by the military.

      The most blatant attack on journalists occurred the morning of April 8, 2004, when the Third Infantry fired on the Palestine Hotel in Baghdad killing cameramen Jose Couso and Taras Protsyuk and injuring three others. The hotel served as headquarters for some 100 reporters and other media workers. The Pentagon officials knew that the Palestine Hotel was full of journalists and had assured the Associated Press that the U.S. would not target the building. According to Truthout, the Army had refused to release the records of its investigation. The Committee to Protect Journalists, created in 1981 in order to protect colleagues abroad from governments and others who have no use for free and independent media, filed suit under the Freedom of Information Act to force the Army to release its results. The sanitized copy of the releasable results showed nothing more than a Commander inquiry.

      Unsatisfied with the U.S. military’s investigation, Reporters Without Borders, an international organization that works to improve the legal and physical safety of journalists worldwide, conducted their own investigation. They gathered evidence from journalists in the Palestine Hotel at the time of the attacks. These were eye witness accounts that the military neglected to include in their report. The Reporters Without Borders report also provided information disclosed by others embedded within the U.S. Army, including the U.S. military soldiers and officers directly involved in the attack. The report stated that the U.S. officials first lied about what had happened during the Palestine Hotel attack and then, in an official statement four months later, exonerated the U.S. Army from any mistake of error in judgment. The investigation found that the soldiers in the field did not know that the hotel was full of journalists. Olga Rodriguez, a journalist present at the Palestine Hotel during the attack, stated on KPFA’s Democracy Now! that the soldiers and tanks were present at the hotel 36 hours before the firing and that they had even communicated with the soldiers.

      There have been several other unusual journalist attacks, including:

      ‰ March 22, 2003: Terry Lloyd, a reporter for British TV station ITN, was killed when his convoy crossed into Iraq from Kuwait. French cameraman Frederic Nerac and Lebanese interpreter Hussein Osman, both in the convoy, disappeared at the same time.2

      ‰ June, 2003: According to Dahr Jamail, within days of the ‘handover’ of power to an interim Iraqi government in 2003, al-Jazeera had been accused of inaccurate reporting and was banned for one month from reporting out of Iraq. The ban was later extended to “indefinitely” and the interim government announced that any al-Jazeera journalist found reporting in Iraq would be detained. Corentin Fleury, a French freelance photographer, and his interpreter Bahktiyar Abdulla Hadad, were detained by the U.S. military when they were leaving Fallujah before the siege of the city began. They were both held in a military detention facility outside of the city and were questioned about the photos that were taken of bomb-stricken Fallujah. Fleury was released after five days but his interpreter, Bahktiyar Abdulla Hadad, remained.

      ‰ April 8, 2004: The same day of the attack on the Palestine Hotel, Truthout writes, the U.S. bombed the Baghdad offices of Abu Dhabi TV and Al-Jazeera while they were preparing to broadcast, killing Al-Jazeera correspondent Tariq Ayyoub. August 17, 2004: Mazen Dana was killed while filming (with permission) a prison, guarded by the U.S. military in a Baghdad suburb. According to Truthout’s Steve Weissman, the Pentagon issued a statement one month later claiming that the troops had acted within the rules of engagement.3

      ‰ March 4, 2005: Nicola Calipari, one of Italyís highest ranking intelligence officials, was shot dead by U.S. troops. He was driving with Italian journalist Guiliana Sgrena, who had just been released from captivity and was on her way to Baghdad’s airport. Sgrena survived the attack. She stated in an interview with Amy Goodman on KPFA’s Democracy Now! that the troops “shot at us without any advertising, any intention, any attempt to stop us before” and they appeared to have shot the back of the car.4

      In all cases, little investigation has been conducted, no findings have been released and all soldiers involved have been exonerated.

      At the World Economic Forum, on a panel titled: “Will Democracy Survive the Media?,” Eason Jordan, a CNN news chief, commented that the U.S. commanders encourage hostility toward the media and fail to protect journalists, especially those who choose not to embed themselves under military control. According to Truthout, during a discussion about the number of journalists killed during the Iraq war, Jordan stated that he knew of 12 journalists who had not only been killed by U.S. troops, but had been targeted. Jordan also insisted that U.S. soldiers had deliberately shot at journalists. After the forum, Jordan recanted the statements and was forced to resign his job of 23 years at CNN.

      As a matter of military doctrine, the U.S. military dominates, at all costs, every element of battle, including our perception of what they do. The need for control leads the Pentagon to urge journalists to embed themselves within the military, where they can go where they are told and film and tell stories only from a pro-American point of view. The Pentagon offers embedded journalists a great deal of protection. As the Pentagon sees it, non-embedded eyes and ears do not have any military significance, and unless Congress and the American people stop them, the military will continue to target independent journalists. Admirals and generals see the world one way, reporters another; the clash leads to the deaths of too many journalists.

      Update by Steve Weissman: When Truthout boss Marc Ash asked me earlier this year to look into the Pentagon’s killing of journalists, many reporters believed that the military was purposely targeting them. But, as I quickly found, the crime was more systemic and in many ways worse. As far as anyone has yet proved, no commanding officer ever ordered a subordinate to fire on journalists as such. Not at Baghdad’s Palestine Hotel in April 2003. Not at the Baghdad checkpoint where soldiers wounded Italian journalist Giuliana Sgrena and killed her Secret Service protector in March 2005. Andnot anywhere else in Iraq or Afghanistan.

      How, then, did the U.S. military end up killing journalists?

      It started with a simple decision—the Pentagon’s absolute refusal to take any responsibility for the lives of journalists who chose to work independently rather than embed themselves in a British or American military unit. Despite repeated requests from Reuters and other major news organizations, Pentagon officials still refuse to take the steps needed to reduce the threat to independent journalists:

      1. The military must be forced to respect the work that independent journalists do, protect them where possible, and train soldiers to recognize the obvious differences between rocket launchers and TV cameras.

      2. Commanders need to pass on information about the whereabouts of journalists with a direct order not to shoot at them.

      3. When soldiers do kill journalists, the Pentagon needs to hold them responsible, something that no military investigation has yet done.

      4. When the military tries to forcibly exclude journalists and otherwise prevent “hostile information” about its operations, such as its destruction of Falujah, Congress and the media need to step in and force the Pentagon to back off.

      One other problem needs urgent attention. Military intelligence regularly monitors the uplink equipment that reporters use to transmit their stories and communicate by satellite phone. But, as the BBC’s Nik Gowing discovered, the electronic intelligence mavens make no effort to distinguish between journalistic communications and those of enemy forces. All the sensing devices do is look for electronic traffic between the monitored uplinks and known enemies.

      In Gowing’s view, this led the Americans to order a rocket attack on the Kabul office of the Arab broadcaster Al Jazeera, whose journalists kept regular contact with the Taliban as part of their journalistic coverage.

      To date, neither Congress nor the military have done what they need to do to protect unembedded journalists and the information they provide. More shamefully, the mass media continues to underplay the story.

      But, for those who want it, reliable information is easily available, either from the Committee to Protect Journalists, Reporters without Borders, or the International Federation of Journalists.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:30:42
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.523.940 von InvestigativTrader am 09.10.06 20:12:38was hat die situation in russland mit der politik der amis zu tun?
      warum bringt it nicht noch beispiele für unterdrückung der pressefreiheit in cuba und nordkorea, wenn er schon weltweit für freie berichterstattung ist, wie er uns mit seinen ständigen tiraden gegen die "gleichgeschalteten medien" wissen läßt?
      warum die amis herhalten müssen, um die presseeinschränkungen und verfolgungen von journalisten in ru. zu vernebeln, bleibt sein geheimnis.
      it pickt sich mal wieder was raus, was ihm gerade in den kram passt, gleichzeitig soll vom thema abgelenkt werden. das vorgehen ist sattsam bekannt.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:34:16
      Beitrag Nr. 49 ()
      Man hat mich um Quellen gebeten, ich habe geliefert. :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:43:56
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.523.187 von RB57 am 09.10.06 19:49:33wenn das selbe beispielsweise einem regierungskritischen deutschen, englischen oder schwedischen Journalisten in Deutschland, Großbritannien oder Schweden würde man davon ausgehen, daß es sich um einen gewöhnlichen Kriminalfall handelt und alles andere wären wilde Verschwörungstheorien.

      In Russland liegen die Dinge anders. Russland hat eine lange fast ununterbrochene Geschichte, in der unliebsame Regimekritiker aus dem Verkehr gezogen wurden.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:47:07
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.524.413 von InvestigativTrader am 09.10.06 20:34:16Nix hast geliefert ! :D
      Hast du das ganze überhaupt gelesen ? :confused:

      Wo sind die 100 von der US-Armee ermordeten Journalisten ?
      Deine Quellen enthalten keinen einzigen Fall.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:47:31
      Beitrag Nr. 52 ()
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:49:43
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.524.743 von big_mac am 09.10.06 20:43:56In Russland liegen die Dinge anders. Russland hat eine lange fast ununterbrochene Geschichte, in der unliebsame Regimekritiker aus dem Verkehr gezogen wurden.


      Gibts dafür Quellen ?
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:55:48
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.524.860 von big_mac am 09.10.06 20:47:07Aus meinen Quellen geht hervor daß viele dokumentierte Fälle der US-Armee anzulasten sind.
      Viele Fälle sind ungeklärt und werden es weiterhin bleiben und daher nicht abschliessend zu klären.

      Fakt ist aber daß über mehr als 100 Journalisten im Irak ums leben gekommen sind. Wer ein wenig sein Verstand einsetzt kann 2+2 zusammenzählen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:56:27
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.524.969 von InvestigativTrader am 09.10.06 20:49:43Das "Schwarzbuch des Kommunismus", z.b.
      Zitate würden das Urheberrecht verletzen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 20:59:52
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.201 von big_mac am 09.10.06 20:56:27Soweit ich weiss hat der freie Westen, den Kommunismus seit knapp 20 Jahren besiegt.

      Ich dachte da eher an Quellen über die Zeit nach dem Sturz des Kommunismus.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:04:33
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.521.626 von ConnorMcLoud am 09.10.06 18:31:11lieber vorverurteilen

      Genau wie bei Bush, USA, Israel, ... :(:cry::mad:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:04:51
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.174 von InvestigativTrader am 09.10.06 20:55:48Was war eigentlich die Lebenserwartung regimekritischer Journalisten unter Saddam :confused:

      In Deutschland sind seit 2003 die Einwohner einer Kleinstadt bei einer sehr alltäglichen Tätigkeit ums Leben gekommen - rein statistisch müßte da auch eine erkleckliche Anzahl Journalisten darunter gewesen sein. Leben ist eben lebensgefährlich.

      und deine "Quellen" bringen nach wie vor keinen einzigen Fall eines von der US-Armee ermordeten Journalisten.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:06:12
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.324 von InvestigativTrader am 09.10.06 20:59:52Nach dem Sturz des Kommunismus - das war die Pause.
      So wie es aussieht ist die seit Putin wieder aus.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:12:29
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:18:57
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.414 von big_mac am 09.10.06 21:04:51keinen einzigen Fall eines von der US-Armee ermordeten Journalisten.

      Dann sind es wohl kollateralschaden, selbst wenn Journalisten durch die Hände von US-Soldaten gefoltert werde(Quelle schon gepostet).

      Die Journalistenorganisationen sehen es anders:

      Beseitigung und Einschüchterung der Augen der Weltöffentlichlichkeit

      Journalistenorganisationen sprechen angesichts des wiederholten Beschusses von nicht-eingebetteten Journalisten durch das US-Militär von Kriegsverbrechen und verlangen Bestrafung der Schuldigen


      In Deutschland sind seit 2003 die Einwohner einer Kleinstadt bei einer sehr alltäglichen Tätigkeit ums Leben gekommen - rein statistisch müßte da auch eine erkleckliche Anzahl Journalisten darunter gewesen sein. Leben ist eben lebensgefährlich.

      Du hast wahrschenilich recht, ich muss mich geiirt haben.
      Fals du oder deine Familienangehörige mal gefoltert oder umgebracht werden sollten, liegt es sicherlich auch an der Lebensgefährlichkeit des Lebens.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:19:19
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.442 von big_mac am 09.10.06 21:06:12Nach dem Sturz des Kommunismus - das war die Pause.
      So wie es aussieht ist die seit Putin wieder aus.


      Noch immer keine Quellen ?
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:21:17
      Beitrag Nr. 63 ()
      Na sowas, hier gehts ja gar nicht um die tote Journalistin, sondern um Verbrechen der US-Armee.

      MOD, bitte thread-Titel ändern.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:22:35
      Beitrag Nr. 64 ()
      ZEIT: Die US-Armee spricht von einem Unfall. Wie sehen Sie das?

      Sgrena: Ich bin empört darüber, dass man das einen Unfall nennt. Wenn sie uns Zeichen gegeben und wir sie nicht verstanden hätten, dann könnte man von Unfall sprechen. Aber wenn einfach drauflosgeschossen wird, dann kann man doch nicht von Unfall sprechen – oder?

      http://www.zeit.de/2005/11/01__sgrena?page=all

      Natürlich alles tragische Unfälle die durch die Lebensgefährlichkeit des Lebens bedingt sind.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:30:22
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.727 von InvestigativTrader am 09.10.06 21:18:57@IT

      Wir diskutieren hier den Auftragsmord an einer Journalistin, die wiederholt das Putin-System kritisiert hat. Wenn du vermeintliche Verbrechen der USA kritisieren willst, kannst du das in anderen Threads machen. Halte dich bitte an die Regeln!
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:43:59
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.978 von A.Hultzsch am 09.10.06 21:30:22Seit wann machst du denn die Regeln ?
      Ein User hat mich um Quellen gebeten und die stehen nun zur Diskussion.
      Es geht um die Heuschelei wie über diesen Fall hier diskutiert wird und daß keiner Beweise vorlegen kann daß Putin hinter diesem vermeintlichen Auftragsmord steckt.

      Es geht hier keineswegs um Mitleid mit dieser Frau oder mir kritischen Journalisten im allgemeinen, sondern um einen willkomenen Anlaß um über Putin und die ganze russische Regierung herzuziehen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:52:49
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.814 von InvestigativTrader am 09.10.06 21:22:35Im hier diskutierten Fall wurde nicht einfach irgendwie irgendwohin drauflosgeschossen - hier hat ein Profikiller eiskalt und gezielt gemordet ! :mad::mad:

      15-20 Jahre Pause nach Jahrzehnten mordlustiger Tyrannen sind eigentlich nicht der Rede wert. Ostalgie nennt sich das :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:53:49
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.250 von InvestigativTrader am 09.10.06 21:43:59und es gibt noch immer keine Quellen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:55:16
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.250 von InvestigativTrader am 09.10.06 21:43:59Ich mache keine Regeln, die Regeln sind hier so! Wenn es permanent off-topic wird, werden üblicherweise solche Beiträge entfernt. Jedenfalls habe ich das gemeldet, und dich gleichzeitig gebeten, beim Thema zu bleiben. Du kannst über die vermeintlichen Verbrechen der US-Regierung einen seperaten Thread aufmachen und dort nach Diskussionspartner suchen.

      Diese Thema hier ist eine ernste Sache, und es wundert mich natürlich nicht, daß es wieder die üblichen Verdächtigen sind, die sich über das Thema entweder lustig machen oder davon ablenken wollen.

      Wäre außerordentlich nett von dir, wenn du deine üblichen Mickey-Mouse-Beweisführungen auch hier anwenden würdest, dann wär für uns alle nämlich klar, daß der Putin der Drahtzieher des Auftragsmordes ist. Wär zwar wieder falsch, aber immerhin konsequent!
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:56:24
      Beitrag Nr. 70 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.452 von big_mac am 09.10.06 21:53:49Du weigerst dich nur diese Quellen zur Kenntniss zu nehmen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 21:57:11
      Beitrag Nr. 71 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.434 von big_mac am 09.10.06 21:52:49hier hat ein Profikiller eiskalt und gezielt gemordet !

      Und schon Beweise daß der russiche Staat dahintersteckt ?
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:00:23
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.491 von A.Hultzsch am 09.10.06 21:55:16Soviel zum Thema Sachlichkeit.
      Ich kann dir aber schon jetzt versichern daß deine Meldung ohne Folgen bleiben wird. :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:00:52
      Beitrag Nr. 73 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.536 von InvestigativTrader am 09.10.06 21:57:11Wenns um den sog. Westen geht, reichen dir doch auch dünne Vermutungen, warum plötzlich so zimperlich? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:01:56
      Beitrag Nr. 74 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.636 von InvestigativTrader am 09.10.06 22:00:23Schon klar, weil man dich ermahnt hat und du jetzt die Regeln beachten wirst! :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:03:29
      Beitrag Nr. 75 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.676 von A.Hultzsch am 09.10.06 22:01:56Ich glaub das Wipol ist nicht der richtige Platz für dich. Wie wärs wenn du wieder zurück aufs sofa gehst.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:06:14
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.536 von InvestigativTrader am 09.10.06 21:57:11In Anbetracht seiner Geschichte und des Lebenslaufs des Präsidenten steht hier der russische Staat automatisch unter Verdacht.
      Wenn es aussieht wie eine Ente und quackt wie eine Ente ist die Wahrscheinlichkeit, daß es eine Ente ist nicht von der Hand zu weisen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:07:16
      !
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      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:08:03
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.725 von InvestigativTrader am 09.10.06 22:03:29Ich hab noch nie auf dem Sofa geschrieben, wie kommst du darauf? Mit fällt auf, daß du ständig solche merkwürdigen Aussetzer hast. Hallo! Ich bins, der A.Hultzsch, kein anderer!! Und auch damals (lange her) habe ich nie auf dem Sofa geschrieben. Gestern hast du dich beklagt, ich würde deine Threads ständig mit Exkrementen verunzieren. Auch das war falsch, denn der Thread war der einzige von dir, in dem ich je geschrieben habe.

      Was ist mit dir los? Visionen??
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:08:16
      Beitrag Nr. 79 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.790 von big_mac am 09.10.06 22:06:14Wenn es aussieht wie eine Ente und quackt wie eine Ente ist die Wahrscheinlichkeit, daß es eine Ente ist nicht von der Hand zu weisen

      Ein echter Rumsfeld. :D
      Wäre interessant zu erwähnen zu welchem Thema er dieses Zitat geäussert hat. ;)
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:09:31
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.828 von A.Hultzsch am 09.10.06 22:08:03War nur ein gut gemeinter Tipp. ;)
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:10:38
      Beitrag Nr. 81 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.526.834 von InvestigativTrader am 09.10.06 22:08:16Verdrück dich lieber, deine merkwürdigen Auffassungen von Recht und Unrecht will hier keiner hören.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:23:06
      Beitrag Nr. 82 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.525.727 von InvestigativTrader am 09.10.06 21:18:57Guten Tag InvestigativTrader

      du hast im Posting 24.522.913 von offiziellen Direktiven der US Armee gesprochen, dass sie unter bestimmten Umständen Journalisten erschießen soll. Später sprichst du über deine Quellen, dass man sich das Ergebnis zusammen zählen soll, weil deine Aussagen nicht explizit dort enthalten sind. Alles, was du aufstellst, ist deine eigene These. Es sind aber keine offiziellen Erkenntnisse.

      Wenn du zum Thema der Behandlung von Journalisten durch US Militärpersonal einen Thread aufmachen möchtest, steht dir das frei. Wobei ich die Übersicht verloren habe, ob dazu vielleicht schon ein Thread existiert. Du kannst aber deine Thesen nicht als allgemeine Wahrheit deklarieren. Ebensowenig natürlich wie andere, die ihre eigenen Thesen vertreten.

      Guten Abend @all

      ich erwarte, dass diese Seitdiskussion jetzt abgeschlossen ist und zum eigentlichen Thema zurück gekehrt wird. Andere Themen erfordern bitte andere Threads.

      Danke und Gruß
      CaveModem ;)
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:30:03
      Beitrag Nr. 83 ()
      Ob Gorbi wohl das nächste Opfer der "lupenreinen Demokratie" wird?

      Politkowskaja-Mord für Gorbatschow Racheakt

      09. Okt 13:45

      Der frühere sowjetische Staatschef Gorbatschow hat bestürzt auf die Ermordung der regierungskritischen Journalistin Politkowskaja reagiert. Das sei ein politischer Mord, sagte er.

      Der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow hat den Mord an der regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja scharf verurteilt. «Dies ist ein echter politischer Mord. Ein Racheakt», sagte Gorbatschow der italienischen Zeitung «La Repubblica». «Auch ist dies ein schwerer Schlag für die Pressefreiheit und für all diejenigen, die sich für die Demokratie in unserem Land einsetzen», fügte der 75-Jährige hinzu.

      Gorbatschow ist Miteigentümer der Zeitung «Nowaja Gaseta», einem der wenigen unabhängigen Blätter in Russland, für die Politkowskaja gearbeitet hat, und war ein Freund der Reporterin.

      Die preisgekrönte Journalistin war am Samstag in ihrem Wohnblock im Zentrum Moskaus erschossen gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen Mordes. Die 48 Jahre alte Reporterin war vor allem für ihre Berichte über die russische Krisen-Republik Tschetschenien und die Menschenrechtslage dort bekannt. Sie war eine scharfe Kritikerin des russischen Präsidenten Wladimir Putin und stand im Blickfeld von Politikern und Sicherheitsdiensten.

      Gorbatschow lobte Politkowskaja als eine «ernsthafte und sehr mutige Journalistin». Kein Einschüchterungsversuch habe bei ihr Wirkung gezeigt. «Es ist klar, dass man sie zum Schweigen bringen wollte. Und das haben sie getan.» Gorbatschow erinnerte daran, dass Politkowskaja insbesondere zu den Themen Tschetschenien und Korruption Nachforschungen angestellt habe. «Und in diesen Gebieten muss nach den Tätern gesucht werden», erklärte der ehemalige Staatschef. (nz)

      ;
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:33:41
      Beitrag Nr. 84 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.118 von CaveModem am 09.10.06 22:23:06Klare Worte, längst überfällig:

      Noch besser:
      Einfach den ganzen themenfremden Spam löschen und die beiden Spam-Hanseln dazu.

      ;
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:40:21
      Beitrag Nr. 85 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.233 von Semikolon am 09.10.06 22:30:03Während sich hier bei WO die "Lupenreinen Demokraten" darin überbieten, die Schuldigen wie immer beim Klassenfeind USA zu suchen, hat der oberste "Lupenreine Demokrat" inziwschen erkannt, dass man doch mal etwas in Richtung Aufklärung des Mordes tun sollte:


      Putin bricht Schweigen zu Politkowskaja-Mord

      Der russische Präsident Wladimir Putin hat versprochen, den Mord an der Moskauer Journalistin Anna Politkowskaja untersuchen zu lassen.

      Das habe Putin am Montag in einem Telefonat mit US-Präsident George W. Bush erklärt, teilte der Kreml mit. Putin sagte demnach, dass alle nötigen Anstrengungen unternommen würden, um eine objektive Untersuchung des tragischen Todes einzuleiten. Es war das erste Mal, dass sich Putin zu dem Fall äusserte.

      Die Leiche der 48-Jährigen war am Samstag in Moskau gefunden worden. Die Polizei ging von einem Auftragsmord aus. Die Tat hatte international Bestürzung ausgelöst, weil die Journalistin als eine der wenigen regierungskritischen Stimmen in Russland galt. Die Zeitung «Nowaja Gaseta», für die Politkowskaja arbeitete, hat 25 Millionen Rubel (737.000 Euro) für Hinweise auf die Täter ausgesetzt. Der russische Generalstaatsanwalt Juri Tschaika hat den Fall an sich gezogen. Politkowskajas Kollegen äusserten aber Zweifel, ob die Tat jemals aufgeklärt werden wird. AP


      ;
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:47:17
      Beitrag Nr. 86 ()
      Fast wie in alten KGB-Zeiten ...

      In Putins Russland verschwinden Menschen ganz einfach


      Tatort Moskau: ein Polizist in dem Lifthaus, in dem Anna Politkowskaja erschossen wurde.

      Selbst wenn Putins Leute vielleicht nichts mit der Ermordung der Journalistin Anna Politkowskaja zu tun hatten, so hat der verächtliche Umgang des Kreml-Chefs mit dem Gesetz doch das Klima geschaffen, in dem so ein Verbrechen geschehen konnte.

      Es ist Zeit, mit der Fiktion Schluss zu machen, dass Wladimir Putins "Diktatur des Gesetzes" das postkommunistische Russland weniger gesetzlos gemacht hat. Der Mord an Anna Politkowskaja, ein der mutigsten und besten Journalistinnen Russlands, einer Frau, die die von russischen Truppen in Tschetschenien begangenen brutalen Mode zu enthüllen wagte, ist der letzte Beweis dafür, dass Präsident Putin nicht mehr als eine gewöhnliche Diktatur mit der üblichen Verachtung des Gesetzes geschaffen hat.

      Es ist Zeit, dass die Welt und speziell Europa das anerkennt. Das deutsche Außenministerium bereitet eine Politik für die russisch-deutschen Beziehungen vor, in der die Indifferenz gegenüber Putins Gesetzlosigkeit als im nationalen Interesse eines der mächtigsten Mitglieder der EU gelegen gilt. Aber aus Indifferenz wird Appeasement, wenn sie Putin ermutigt, seine gesetzlosen Methoden in der internationalen Arena anzuwenden, wie in seiner gegenwärtigen Kampagne zum Abwürgen der Wirtschaft Georgiens.

      Die Ermordung Politkowskaja hat ein unheimliches Gefühl von Déjà vu hervorgerufen: wie zu Zeiten der Herrschaft des KGB verschwinden in Putins Russland Menschen ganz einfach. Politkowskajas Tod ist der dritte Mord mit politischen Anklängen in drei Wochen. Enver Zigashin, der Cheftechniker von BP Russland, wurde am 30. September in Irkutsk erschossen. Andrej Kozlow, der Zentralbank-Vize-Gouverneur, der eine Untersuchungskampagne gegen Steuerbetrug leitete, wurde am 14. September ermordet.

      Das Faktum, dass Russlands höchster Staatsanwalt, General Juri Chaika, die Untersuchung der Morde an Politkowskaja und Koslow an sich gezogen hat, gibt keinen Anlass zur Hoffnung, wie es eine derart hochrangige Einmischung in einer echten Demokratie täte. Die Involvierung der höchsten russischen Regierungsebene ist eher eine Garantie dafür, dass die Mörder nie gefunden werden.

      Der Mord an Politkowskaja ist ein besonders düsteres Vorzeichen, wenn man bedenkt, dass sie eine kraftvolle Kritikerin des russischen Präsidenten war. In ihren Artikeln für eine der wenigen noch existierenden unabhängigen Zeitungen Moskaus, der Novaya Gazeta, und in ihren Büchern schrieb Politkowskaja über die verschwindenden Freiheiten, die für Putins Präsidentschaft so bezeichnend sind. Wie der Gang ins Exil von früheren Medien-Tycoons wie Boris Beresowsky und Wladimir Gusinski, wie auch in Inhaftierung des Ölmagnaten Michail Chodorkowsky gezeigt haben, gibt es drei Arten von Schicksal für Putins Feinde: Exil, Gefängnis oder das Grab.

      Ich beschuldige die Regierung Putins nicht, den Auftrag zum Mord an Politkowskaja gegen zu haben. Als Enthüllungsjournalistin hat sie, auch von Putin abgesehen, viele Leute erzürnt, darunter nicht zuletzt den gegenwärtigen Premierminister Tschetscheniens, Ramsan Kadyrow, den sie die Beteiligung an Entführungen gegen Lösegeld vorgeworfen hatte.

      Doch selbst wenn Putins Leute nichts damit zu tun hatten, dass Politkowskaja im Lift ihrer Wohnhauses in Moskau niedergeschossen worden ist, so hat seine Verachtung der Gesetze doch das Klima geschaffen, in dem der Mord begangen wurde. Wie vor vielen Jahrhunderten die Ermordung von Erzbischof Thomas Beckett in der Kathedrale von Canterbury, wurde die Tat im klaren Glauben begangen, dem König zu gefallen.

      Wenn man bedenkt was Politkowskaja repräsentierte - die Verantwortung der demokratischen Presse, den Kreml und seine Politik zu kontrollieren, dann hätte die Regierung dafür sorgen müssen, dass ihr nichts geschieht. Putins Russland hat in den vergangenen sechs Jahren bereits 12 führende Journalisten bei Mordfällen verloren. Keines diese Verbrechen wurde aufgeklärt, was wohl nicht geschehen wäre, handelte es sich bei Putins "Diktatur des Gesetzes" nicht bloß um eine PR-Strategie.

      Die sechsjährige Periode seit Putins Ankunft im Kreml war eine Zeit widersprüchlicher Signale. Auf der einen Seite sieht die Welt eine junge, gebildete Führungsgestalt, die Russland zu modernisieren verspricht, besonders wenn es darum geht, die Praxis der Sicherheitskräfte und der Justiz mit den internationalen Normen in Einklang zu bringen. Auf der andere Seite schaut der Präsident schweigend zu, wie seine Ex-Kollegen vom Sicherheitsdiensts FSB (dem früheren KGB) denen, die dann ermordet wurden, keinen Schutz boten. Sie begannen eine Serie von Spionage-Untersuchungen gegen Journalisten, Wissenschafter und Umweltschützer. Zu diesen "Neo-Spionen" zählen der Journalist Gregory Pasko, der Experte für Rüstungskontrolle Igor Sutyagin, der Diplomat Valentin Moisejew, der Physiker Valentin Danilow und andere.

      Der vermutete zivilisierende Effekt des Umstandes, ein Partner des Westens zu sein - und zum Beispiel dem G8-Gipfel in St. Petersburg vorzusitzen - scheint sich auf Putins Kreml-Kabalen nicht ausgewirkt zu haben.

      Die Gefahr für die Welt besteht darin, dass Putins Gesetzlosigkeit exportiert wird. In Russlands "nahem Ausland" setzt sich eine Form kriminalisierter Diplomatie fest. Man denke an Putins Versuch, die vorigen Präsidentschaftswahlen in der Ukraine zu manipulieren, und an die gegen die Oppositionsführerin Julia Timoshenko erhobenen und wieder zurückgenommenen Vorwürfe krimineller Machenschaften. Man denke an die abtrünnigen Regionen in der Republik Moldau und in Georgien, die nur existieren können, weil sie die Unterstützung des Kremls haben. Und man denke daran, wie der Kreml seine Nachbarn zu erpressen versucht, indem er deren Energieversorgung bedroht.

      Jeder Polizist weiß, dass die Kriminellen immer dreister werden, wenn man ihr Benehmen ignoriert. Es ist Zeit, dass die Welt in Putin den Menschen sieht, der er ist: der Mann, der Russland zurück in den Schatten zieht. So muss die Welt nun die alte lateinische Maxime bedenken: qui tacet consentere videtur - Schweigen bedeutet Zustimmung - und sich fragen, ob es gescheit ist, Putins Erschaffung einer gesetzlosen Energie-Supermacht still zuzustimmen.

      http://derstandard.at/?url=/?id=2617552
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 22:59:37
      Beitrag Nr. 87 ()
      Hallo Leute,

      schön das so viel in meinem Schräd gepostet wird, :) Danke Semi,Cave und co.


      nicht schön das so viel Kokolores dabei ist. :( (IT, Conner)



      Aber zum Thema:

      In der Phantasiewelt, in der einige leben ist es natürlich verwerflich , ohne konkrete Beweise Anschuldigungen zu erheben und die russische Regierung zu verdächtigen.

      In der realen Welt aber gehören Auftragsmorde in Russland leider immer noch zum Alltag. Politkovskaja ist nicht die erste , aber die prominenteste Journalistin die ermordet wurde. Das Problem: Nicht EINER(!) dieser Morde wurde aufgeklärt.
      Mag es also in der Phantasiewelt noch plausibel sein, Ermittlungsergebnisse der Behörden abzuwarten, wäre dies hier grotesk und lächerlich.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:04:05
      Beitrag Nr. 88 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.454 von CaptainFutures am 09.10.06 22:47:17Ich glaub nicht, daß der Putin damit was zu tun hat, das kommt ihm jetzt sicher recht ungelegen. Das wird so sein, wie in dem Artikel beschrieben, das kommst aus Kadyrows Dunstkreis. Aber so oder so hat Russland noch viel vor sich, wenn die mal eine "lupenreine Demokratie" werden wollen. Allein dieser Spruch ("lupenreiner Demokrat") von Schröder ist angesichts der Lage in Russland entweder purer Zynismus oder totale Verarschung oder extreme Dummheit.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:07:27
      Beitrag Nr. 89 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.118 von CaveModem am 09.10.06 22:23:06
      Guten Abend CaveModem



      du hast im Posting 24.522.913 von offiziellen Direktiven der US Armee gesprochen, dass sie unter bestimmten Umständen Journalisten erschießen soll.


      Es ging um die Erstürmung von Fallujah und die Warnung an Journalisten die Stadt zu verlassen und entsprechende Befehle an US-Soldaten.
      Ich werde dir genau dazu noch die explizite Quellen nennen, nachdem ich mit der Suche fertig bin, da dort ein Militärangehöriger, der die Erstürmung befehligte, zitiert wird.

      Später sprichst du über deine Quellen, dass man sich das Ergebnis zusammen zählen soll, weil deine Aussagen nicht explizit dort enthalten sind. Es sind aber keine offiziellen Erkenntnisse.

      Es gibt unzählige Vorwürfe von Journalistenorganisationen die die illegale Tötung und Gefangennahme ihrer Journalisten-Kollegen beklagen. Dazu habe ich Quellen zur Verfügung gestellt, die wiederum nicht als DIE Wahrheit deklariert wurden, sondern die zur Diskussion gestellt wurden.

      Es ist offensichtlich daß zu diesen Vorfällen kein offizielles Schuldbekentniss der US-Armee erfolgen wird, daher ist es mehr als naiv zu behaupten es gäbe keine offiziellen Erkenntnisse.

      Du kannst aber deine Thesen nicht als allgemeine Wahrheit deklarieren.

      Ich habe weder eigene noch fremde These als DIE Wahrheit deklariert.
      Alle getätigten These stehen zur Diskussion und können von jedem argumentativ entkräftet oder bestätigt werden.
      Daher weiss ich nicht so recht was ich von dieser Aussage halten soll.


      Danke und Gruß
      IT :)
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:13:46
      Beitrag Nr. 90 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.666 von InvestigativTrader am 09.10.06 23:07:27Deine Dickfelligkeit ist schon bemerkenswert! Mach doch über diesen Kram einen eigenen Thread auf. Das interessiert doch hier keinen mehr. :mad:
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:15:06
      Beitrag Nr. 91 ()
      Ich hau erstmal ab, das permanente spammen von IT geht mir auf den Sack!
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:15:34
      Beitrag Nr. 92 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.666 von InvestigativTrader am 09.10.06 23:07:27
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:18:14
      Beitrag Nr. 93 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.581 von Steigerwälder am 09.10.06 22:59:37Hallo Steigerwälder. Schöner Thread. Endlich mal werden lupenreine Demokratien genauer untersucht, statt ständig auf Bush oder sonstigen nichtsozialistische Regierungen rumzuhacken.

      Nicht EINER(!) dieser Morde wurde aufgeklärt.

      Legt irgendwie den Verdacht nahe, dass man diese evtl. gar nicht aufklären will.
      Vielleicht haben "lupenreine Demokratien" andere Prioritäten? Der Staasapparat wird einfach für andere Zwecke benötigt (Verfestigung von "politisch korrekten" Klüngel- und Filzstrukturen, Aufbau staatlich kontrollierter Wirtschafts(filz)imperien etc.) ?

      ;
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:19:17
      Beitrag Nr. 94 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.747 von Steigerwälder am 09.10.06 23:15:34:)
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:39:46
      Beitrag Nr. 95 ()
      "Kreml hat Meinungsfreiheit getötet"

      Anna Politkowskaja ermordet - Prominente russische Journalistin galt als die profilierteste Gegnerin des Putin-Regimes


      Der Schatten der russischen Staatsmacht fällt auf den Hauseingang zum Tatort in Moskau.


      Mehr als 500 Menschen gedachten am Sonntag in Moskau der erschossenen Regimekritikerin.

      Am Wochenende starb Anna Politkowskaja (48) in Moskau durch die Hand eines gedungenen Mörders. Die prominente russische Journalistin galt als die profilierteste Gegnerin des Putin-Regimes.

      Anna Politkowskaja kam vom Supermarkt. Wer bei der türkischen Lebensmittelkette "Ramstor" in Moskau einkauft, gehört nicht zur Finanzelite. Auch nicht, wer in einem russischen Auto des Modells WAZ-2110 unterwegs ist. In einem solchen fuhr sie den Wochenendeinkauf zu ihrer Wohnung am nördlichen Moskauer Stadtrand. Den Aufzug konnte sie gerade noch rufen, dann sank sie blutüberströmt zusammen. Der Mörder, der ihr im Hausflur aufgelauert hatte, schoss ihr mehrmals in den Kopf. Die 48-Jährige starb auf der Stelle.

      Der Mord hat weltweit und in Russland eine Welle des Schocks ausgelöst. "Dies ist ein Schlag gegen die gesamte demokratische unabhängige Presse, ein schweres Verbrechen gegen das Land und uns alle", sagte Ex-Präsident Michael Gorbatschow, der seit Sommer Mitbesitzer der oppositionellen Zeitung Novaja Gaseta ist. Für sie arbeitete Politkowskaja seit 1999 (siehe Reaktionen).

      Mutige Recherchen

      Politkowskaja hatte sich mit ihren mutigen Berichten über Menschenrechtsverletzungen in der umkämpften Kaukasusrepublik Tschetschenien und mit mehreren Büchern darüber einen Namen gemacht. Auch stellte sie die autoritären Tendenzen in Wladimir Putins Staat weltweit an den Pranger.

      Über den Hintergrund des Mordes war am Sonntag noch nichts bekannt. Übereinstimmend waren die Einschätzungen lediglich darin, dass die Ermordung mit der beruflichen Tätigkeit Politkowskajas in Verbindung steht. Ihre Arbeit für die oppositionelle Zeitung Novaja Gaseta war vielen ein Dorn im Auge: nicht nur den russischen Militärs, auch der Moskau-treuen tschetschenischen Führung; und vielen Einzelakteuren, deren dunkle Machenschaften sie unerschrocken auffliegen ließ, auch jene von Tschetscheniens Premier Ramsan Kadyrow. Der russische Generalstaatsanwalt Juri Tschaika zog am Sonntag das Ermittlungsverfahren an sich. Die Polizei stellte zu Ermittlungszwecken den Speicher ihres Computers und Material für einen geplanten Enthüllungsartikel sicher.

      Regelmäßige Drohungen

      Ob es in letzter Zeit Drohungen gegen seine Ex-Frau gab, wisse er nicht, sagte Alexandr Politkowski, früher habe sie solche jedenfalls regelmäßig erhalten. Vitali Jaroschewski, Vizechefredakteur der Novaja Gaseta, sagte, Politkowskaja habe zuletzt über Folterungen in Tschetschenien recherchiert und über Beweise und Fotografien verfügt.

      Ersten Informationen zufolge kennt die Polizei die Identität des Mörders, da er unmaskiert war und die Videoüberwachung über dem Hauseingang nicht außer Betrieb gesetzt hatte. Auch aufgrund dieses als "unprofessionell" eingestuften Verhaltens wurde am Sonntag angenommen, dass der Vollstrecker selbst bereits von seinen Auftraggebern beseitigt worden sein dürfte.

      Keine Erklärungen des Kremels

      Der Kreml und Präsident Wladimir Putin gaben keine Erklärung zur Ermordung ab. Russlands Präsident feierte am Samstag seinen 54. Geburtstag. 500 Menschen demonstrierten am Sonntag in Moskau gegen die Ermordung. Auf einem der Plakate der Demonstranten stand: "Der Kreml hat die Meinungsfreiheit getötet."

      http://derstandard.at/?url=/?id=2616163
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:41:32
      Beitrag Nr. 96 ()
      Auch wenn die Medien in Deutschland/ Westen wieder mal eine Alternative Realität über Russland zeichnen, die Frau wurde in Russland mehrheitlich gehasst wie die Pest, ich könnte hier einige Links reinstellen, wie Leute ihren Tod feiern, da sie als Verräterin angesehen wurde, ihr Kooperation mit Tschetschenischen Terroristen, die russische Soldaten umbrachten sorgte schon dafür. Ansonsten sind ihre Artikel nicht ernst zu nehmen und verdauen den üblichen Müll über Russland, den man im Westen hören will, denn in Russland hat sie niemand gelesen.
      Wer auch immer sie ungebracht hat, das war falsch, aber man hätte sie zuvor in den Knast werfen sollen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:45:04
      Beitrag Nr. 97 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.924 von EasternTiger am 09.10.06 23:41:32Ich habe heute im Radio einen Korrespondentenbericht aus Moskau mit ähnlichem Tenor gehört. Da scheint was Wahres dran zu sein.
      Avatar
      schrieb am 09.10.06 23:47:02
      Beitrag Nr. 98 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.924 von EasternTiger am 09.10.06 23:41:32Sie hat ihre Meinung geäußert, mehr nicht. Es spricht nicht für eine Gesellschaft, wenn man alleine dafür "gehasst" wird.

      Du würdest Sie dafür in den Knast stecken, ja? Bevor man sie dann umbringt?

      Mann, was laufen hier für kranke Leute rum.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 00:05:37
      Beitrag Nr. 99 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.963 von hase100 am 09.10.06 23:47:02Also wenn ich mir manche wütenden Beiträge hier über Hartz IV durchlese, wundere ich mich wie wenig ausreicht , um jemanden zu hassen, Russland hat daetwas ganz anderes als Hartz IV in den 90ern durchgemacht, die Leute wurden auf jeder erdenklichen Ebene Demütigungen ausgesetzt(wirtschaftlicher Kollaps, Zerfall des Landes, Jelzin als Präsident, Tschetschenien Kriege, wieder wirtschaftlicher Kollaps- um nur einige Eckpunkte zu nennen), insofern ist es durchaus verständlich, wenn Menschen mit Hass reagieren, wenn man Kübel von Exkrementen auf ihr Land und die Armee ablässt. Man sollte ein gedemütigtes Land nicht weiter demütigen, damit hat man bereits in Deutschland Erfahrungen gesammelt.

      Wie gesagt, ihr Tod ist ein gefundenes Fressen für den Westen und die durch Exiloligarchen finanzierte "Opposition", einen anderen Profiteur sehe ich hier garnicht, da die Frau in Russland einfach niemand wirklich ernst genommen hat, außer einer verschwindend geringen Schicht von "Bürgerrechtlern", aber diese sind es unter denen westlichen Journalisten offenbar dauernd verkehren und so ein etwas verzerrtes Bild der russischen Wirklichkeit widergeben, die große Mehrheit ist völlig apolitisch und freut sich über den achtfach gestiegenen Lohn in der letzten 8 Jahren, evtl. hat sich der Tschetschenische Ministerpräsident irgendwie "verletzt" gefühlt, da sie ihn als Feigling bezeichnete, andere Möglichkeiten sehe ich nicht als realistisch an.
      Ihr Tod wirft ein schlechtes Licht auf Russland und ich habe den Verdacht, dass es so beabsichtigt war, zumindest war das sehr leicht kalkulierbar, wie man an diesem Thread aund den Reaktionen in der Presse ablesen kann.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 03:38:30
      Beitrag Nr. 100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.783 von InvestigativTrader am 09.10.06 23:19:17Keine Quelle, dass amerikanische Soldaten 100 Journalosten ermordert haben, keine Quelle für solch eine Order im amerikanischen Militär.

      Schon ziemlich arm.

      Dummes geschwätz deine Postings.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 08:39:18
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.10.06 08:47:08
      Beitrag Nr. 102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.528.070 von EasternTiger am 10.10.06 00:05:37Kann deine Gedanken durchaus nachvollziehen.

      Aber der Umkehrschluss deiner Auffassung ist, dass man Kriegsverbrechen in Tschetschenien einfach unter den Teppich kehren sollte.:(

      Ich kenne Russland recht gut, habe mich sowohl mit Russen als auch mit Ausländern die in Russland leben über die Tschtschenien Problematik unterhalten. Fast alle halten Putins Vorgehen gegen Tschetschenien für richtig und notwendig.

      Aber trotzdem: die Vorwürfe von Morden, Vergewaltigungen und Folterungen stehen im Raum. (Vor allem durch die Arbeit der ermordeten Journalistin) Und die Armee und die politische Führung tut nichts zur Aufklärung aber alles zur Vertuschung.
      Das wühlen im tschetschenischen Dreck ist es, was du als "Kübel von Exkrementen auf ihr Land und die Armee" Armee bezeichnest.



      Das was du im zweiten Teil schreibst ist bezeichnent. Die Opposition ist vom Ausland gesteuert und die Bürgerrechtler sind ein paar vereinzelte verirrte Seelen. Kann man so sehen, aber das sind dann keine Merkmale einer offenen Gesellschaft. Und um das zu zeigen geht es...
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 09:02:30
      Beitrag Nr. 103 ()
      du kannst es natürlich alles als paranoide Wahnvorstellungen bezeichnen, aber irgendwie ist es schon verdächtig, wie viele russische liberale "Oppositionelle" einen US- Pass haben bzw. hatten, z.B. Politkowskaja hatte einen, genauso wie Kasparov und der Führer der Nationalbolschewistischen Partei Limonov, der neuerdings zusammen mit Liberalen Aktionen startet, ich weiss nicht ob das ein Merkmal einer offenen Gesellschaft ist, oder ob es baltische Verhältnisse sind, wo inzwischen alle Präsidenten einen US- Pass haben
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 09:14:46
      Beitrag Nr. 104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.529.180 von EasternTiger am 10.10.06 09:02:30M. E. gehst du falsch an das Problem ran, wenn du beim Begriff "offene Gesellschaft" ständig mit dem Verhalten der Oppositionellen hantierst. Entscheidend ist doch, wie stark der Staatsapparat bzw. die Putin-Clique suzkzessive alles das eingeschränkt hat, was wir unter Freiheit und Pluralismus verstehen. Putin ist kein Demokrat, und schon gar kein "lupenreiner". Weil das hier ein Börsenboard ist: Erinner dich mal an die Yukos-Affäre, da ist ein ganzer Konzern mit Hilfe einer willigen Jutziz enteignet worden, weil der Inhaber dem Präsidenten gefährlich wurde.

      Und den Kasparov hier unterschwellig als US-Marionette darzustellen, finde ich recht schäbig.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 09:19:41
      Beitrag Nr. 105 ()
      hier übrigens ein Foto der beiden zusammen nett plaudern auf dem oppositionellen Kongress "das andere Russland"

      zum nachlesen bestimmt interessant etwas über die nationalbolschewistische Partei http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalbolschewistische_Partei…, vor diesem Hintergrund ist interessant, dass Kasparov Tag ein Tag aus in der Washington Post oder Wall Street Journal Artikel publiziert, wo er Putins "faschistischen unterdrücker Polizeistaat" kritisiert, schon schizophren das ganze
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 09:49:06
      Beitrag Nr. 106 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.529.438 von EasternTiger am 10.10.06 09:19:41> "...in der Washington Post oder Wall Street Journal Artikel publiziert..."

      Klaro, Putin der Demokrat, seine Kritiker allesamt CIA-Agenten und Fachisten. Wo soll er sich denn sonst artikulieren, wenn er möglichst viele Leute ereichen will? In den staatlich kontrollierten Medien Russlands? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 11:40:35
      Beitrag Nr. 107 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.520.679 von RB57 am 09.10.06 17:43:14Sealion, mal etwas zur Versachlichung:


      Du gehst hackst hier auf Schröder (den ich auch nicht leiden kann!) und Putin ein. Es steht doch überhaupt noch nicht fest, daß der verlängerte Arm Putins (FSB oder wer auch immer) darin verwickelt ist. Warum sollte Putin sowas auch tun? Welchen Vorteil hätte er davon?

      Es können doch genauso gut Tschetschenen, einfache Kriminelle, Junkies oder wer auch immer gewesen sein.

      Sollte man nicht erstmal abwarten, was die Ermittlungen ergeben? Sonst muß man später wieder peinliche Rückzieher machen.



      Ich mache gerne einen Rückzieher, wenn ich später durch Fakten widerlegt werde. Kein Problem.

      1. Anna war mehr als missliebig in Russland, da sie nicht nur keine Blatt vor den Mund nahm, sondern auch noch Namen nannte.
      2. Gab es in den Jahren davor etliche Anschläge auf ihr Leben.
      3. Die Tschetschenen hätten nicht den geringsten Grund Anna zu töten, ganz im Gegenteil, sie profitierten schließlich von ihrer regimekritischen Betrachtungsweise.
      4. Der Mord an ihr wird genau an Putins Geburtstag verübt, sieht mir (und auch anderen) sehr nach einer Geste aus ---> Geburtstagsgeschenk.
      5. Der Generalstaatsanwalt, der diesen Mord angeblich aufklären soll, ist zufällig der selbe, der auch die Yukosaffäre im Sinne Putins "geregelt" hat.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 11:48:41
      Beitrag Nr. 108 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.521.626 von ConnorMcLoud am 09.10.06 18:31:11Bloß nicht abwarten was die Ermittlungen ergeben, lieber vorverurteilen. Das können unsere ach so demokratischen neuen Gutmenschen doch so gut.

      Soviel Selbsterkenntnis, liebe Conny, erwarte ich auch von dir beim nächsten "rassistischen" Überfall in deutschen Landen.
      :D
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 11:56:13
      Beitrag Nr. 109 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.522.913 von InvestigativTrader am 09.10.06 19:34:55Es gibt sogar offizielle Direktiven der US-Armee, Journalisten zu töten die sich nicht an ihren Befehlen halten und sich in Krisengebieten aufhalten.

      Ich hätte gern für diese Behauptung:

      - Namen, Dienstgrad und Dienststellung des verantortlichen Befehlshabers, der so etwas angeordnet haben soll

      - das Aktenzeichen dieser "Direktive"

      - und schlussendlich, um deine eigene Glaubwürdigkeit zu beweisen und nicht als plumper Lügner dazustehen, erzähl uns doch bitte noch, wie du an diese Information gekommen bist.

      Vielen Dank.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 11:58:07
      Beitrag Nr. 110 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.524.413 von InvestigativTrader am 09.10.06 20:34:16Man hat mich um Quellen gebeten, ich habe geliefert

      Du wirst sicher verstehen, dass ich noch einmal nachfrage, denn dass sind alles Vermutungen und du wolltest doch sicher Fakten bringen oder?
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 12:35:08
      Beitrag Nr. 111 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.529.948 von A.Hultzsch am 10.10.06 09:49:06Ich habe hier nur Fakten genannt, die allgmein bekannt sind, glaub doch was du willst, diese Menschen werden in Russland gehasst und sind absolut nicht ernstzunhemen als Opposition. Kannst dir ja mal mit die populärste Internetseite in Russland anschauen, auf ihr werden Artikel aus der Internationalen Presse(meistens westliche) übersetzt www.inosmi.ru, da ist sogar gerade ein Artikel von Kasparov in der WSJ der Aufmacher, kannst dir dann die Reaktionen auf den Artikel durchlesen http://inosmi.ru/forum/themes/viewthread?thread=15636, auch wenn du kein russisch kannst, sollten dir die vielen "censored" ins Auge fallen, da wird mit Beschimpfungen nicht gespart...
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 12:38:49
      Beitrag Nr. 112 ()
      übrigens die Seite wird von der staatlichen Presseagentur betrieben und ich glaube eine effektivere Aufklärungsarbeit gibt es garnicht, als die Artikel, die über Russland geschrieben werden in Russland zu veröffentlichen, so sehen die Menschen wenigstens mit welchem Hass und Lügen über Russland berichtet wird, die Reaktionen sind entsprechend
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 13:15:13
      Beitrag Nr. 113 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.532.795 von EasternTiger am 10.10.06 12:38:49die Seite wird von der staatlichen Presseagentur betrieben und ich glaube eine effektivere Aufklärungsarbeit gibt es garnicht...
      also wenn die Russen der TASS noch glauben, dann kriege ich wirklich eine schlechte Meinung von ihnen.

      Ich glaube dir durchaus, daß Politkowskaja das war was man im deutschen Sprachraum als "Nestbeschmutzer" bezeichnet hat. Nur ist da keine Regierung in Verdacht gekommen zu morden. Die Dame ist ja nicht bei einer allgemeinen Schießerei irrtümlich getötet worden.

      Ausserdem wird das "Nest" noch immer von denen beschmutzt, die den Dreck produzieren und nicht von denen, die ihn aufdecken !
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 13:25:28
      Beitrag Nr. 114 ()
      also wenn die Russen der TASS noch glauben, dann kriege ich wirklich eine schlechte Meinung von ihnen.
      ehm da stehen nur Übersetzungen aus der internationalen Presse, da gibt es keine Meinungsäußerungen von der Agentur
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 13:30:47
      Beitrag Nr. 115 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.533.673 von EasternTiger am 10.10.06 13:25:28stehen da alle Artikel, oder ausgewählte ?
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 13:36:03
      Beitrag Nr. 116 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.533.792 von big_mac am 10.10.06 13:30:47Rate mal. ;)
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 13:42:00
      Beitrag Nr. 117 ()
      natürlich wird da nicht jede Agenturmeldung übersetzt, aber ansonsten ist da das ganze Spektrum, für Kasparov gibts sogar eine eigene Rubrikhttp://www.inosmi.ru/stories/05/04/15/3447/
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 13:50:13
      Beitrag Nr. 118 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.533.896 von Sealion am 10.10.06 13:36:03kannst ja im Archiv schauen was alles übersetzt wurde, da stehen die Publikationen aus denen übersetzt wurde aus dem Deutschen http://www.inosmi.ru/issues/de.html und aus dem Englischen http://www.inosmi.ru/issues/en.html, aber ich weiss, alles Putinsche Propaganda ;)
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 14:06:12
      Beitrag Nr. 119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.534.183 von EasternTiger am 10.10.06 13:50:13alles Putinsche Propaganda

      Alles Teil seiner Propagandamaschine. Putin ist intelligent und machtbesessen, das macht ihn zu einem gefährlichen Mann.
      Russlandkritische Artikel finden sehr wohl ihren Weg in die Presse, wenn damit wohldosiert die Volksseele erzürnt werden kann über die westliche Dekadenz und Anmaßung.
      Die Masse der Bevölkerung trauert immer noch der verflossenen russischen Weltmacht nach, die sie einmal waren. In Putin, der absolut und uneingeschränkt im stalinistischen Stil regiert, sehen sie den starken Mann, der ihre Probleme lösen kann, ein Typ der durchgreift, wenn's nötig ist, ein Basta-Typ wie Gas-Gerd eben.
      Das mögen die Russen. Man darf nicht vergessen, dass die Perestroika in Russland von oben kam und nicht von unten aus der Bevölkerung.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 14:33:13
      Beitrag Nr. 120 ()
      ich würde die meisten Artikel nicht unbedingt als Russlandkritisch qualifizieren, die meisten sind eigentlich Regierungs- und Putinkritisch, wobei dann meistens etwas Russlandfeindlichkeit und paar abgedroschene Klischees mitschwingen, was allein sind die Artikel von Kasparov da Wert...z.B. "Putin der moskauer Kaligula" oder "Putin muss weg", könnte man ewig fortsetzen

      Finde das Argument amüsant, dass mit ausländischer Presse die Volksseele zum kochen gebracht werden soll, ich dachte die westliche Presse ist frei und schreibt nur die Wahrheit, wieso sollte die Volksseele dann kochen über Dekadenz und Anmaßung? :laugh: Zumal die Leute, die die Seite lesen, meistens doch eher die gebildeteten sind, zumindest habe ich den Eindruck, ist allgemein so bei Nachrichtenseiten, insofern sind das Leute die nicht so leicht zu manipulieren sein sollten.

      Ich glaube du solltest dich mit Stalins Amtszeit näher beschäftigen, oder dir das ganze aus der Nähe anschauen, bevor du mit solch Platten Pauschalisierungen um dich wirfst
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 15:02:48
      Beitrag Nr. 121 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.535.032 von EasternTiger am 10.10.06 14:33:13ich würde die meisten Artikel nicht unbedingt als Russlandkritisch qualifizieren, die meisten sind eigentlich Regierungs- und Putinkritisch, wobei dann meistens etwas Russlandfeindlichkeit und paar abgedroschene Klischees mitschwingen, was allein sind die Artikel von Kasparov da Wert...z.B. "Putin der moskauer Kaligula" oder "Putin muss weg", könnte man ewig fortsetzen
      A



      Finde das Argument amüsant, dass mit ausländischer Presse die Volksseele zum kochen gebracht werden soll, ich dachte die westliche Presse ist frei und schreibt nur die Wahrheit, wieso sollte die Volksseele dann kochen über Dekadenz und Anmaßung?

      B


      Zumal die Leute, die die Seite lesen, meistens doch eher die gebildeteten sind, zumindest habe ich den Eindruck, ist allgemein so bei Nachrichtenseiten, insofern sind das Leute die nicht so leicht zu manipulieren sein sollten.

      C

      Ich glaube du solltest dich mit Stalins Amtszeit näher beschäftigen, oder dir das ganze aus der Nähe anschauen, bevor du mit solch Platten Pauschalisierungen um dich wirfst




      A
      Kasparow geniesst ein wenig Narrenfreiheit aber kein politische Akzeptanz. Der könnte sonst was für einen Müll schreiben, der würde maximal in einer Klinik landen.


      B
      Hier fällt es mir schwer dir etwas dazu zuschreiben, da du einfachste Zusammenhänge nicht zu begreifen scheinst.
      Also zitiere ich mich einmal selbst und du hast alle Zeit der Welt es zu schnallen oder nicht:

      Die Masse der Bevölkerung trauert immer noch der verflossenen russischen Weltmacht nach, die sie einmal waren. In Putin, der absolut und uneingeschränkt im stalinistischen Stil regiert, sehen sie den starken Mann, der ihre Probleme lösen kann, ein Typ der durchgreift, wenn\'s nötig ist, ein Basta-Typ wie Gas-Gerd eben.
      Das mögen die Russen. Man darf nicht vergessen, dass die Perestroika in Russland von oben kam und nicht von unten aus der Bevölkerung.


      Wer einmal halb Europa und halb Asien beherrscht hat, muss sich jetzt von westlichen Politikern "bevormunden" lassen und politische Konzessionen eingehen. Das tut weh. Früher hätte sich das keiner getraut.
      Genau dieses Pferd reitet Putin und du weißt genau wovon ich rede. Du bist entweder Russe oder hast in Russland gelebt und bist immer noch ein verkappter Russlandtreuer.


      C
      Wie schon gesagt, Volksseele hat nicht im Mindesten etwas mit Intelligenz zu tun, sondern hier werden die Seiten des Machtdenkens, des Bedeutendsein, des Nationalstolzes, des Kriegsgewinners etc.pp zum Klingen gebracht.
      Menschen sind unabhängig von ihrer Intelligenz zu manipulieren, denn ein Mensch ist ein Mensch. Er hat Sehnsüchte, Ängste, Bedürfnisse, Wünsche...es gibt viele Wege, um Menschen zu manipulieren, man muss nur den richtigen Schalter umlegen.
      Wie kam Gaius Julius Cesar an die Macht und eroberte halb Europa?
      Die Römer - ein dummes Volk?
      Wie kam Napoleon an die Macht und eroberte halb Europa? Die Franzosen ein - dummes Volk?
      Wie kam Hitler an die Macht und eroberte halb Europa? Die Deutschen - ein dummes Volk?
      Wie kam Josseb Bessarionis dse Dschughaschwili an die Macht und eroberte halb Europa? Die Russen - ein dummes Volk?


      Du redest nur schablonenartig daher und begreifst nichts.
      Was ist das? Nestverteidigung? Last line of defense?
      Auf jeden Fall langweilig.
      :keks:
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 15:12:30
      Beitrag Nr. 122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.535.032 von EasternTiger am 10.10.06 14:33:13Sorry..ich hatte noch die Pauschalisierungsplatten vergessen. Die sahen, wenn ich mich recht erinnere, damals nicht schöner aus, als die Platten in der Zone.
      Hat eine Beweiskraft, wie ein Eimer Schmierseife.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 15:40:19
      Beitrag Nr. 123 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.527.924 von EasternTiger am 09.10.06 23:41:32Stimmt Du hast Recht, Russland ist in der Tat immer noch ein undemokratischer Staat in dem sich unter Putin nun die hässliche Fratze des Faschismus erhebt oder wie es im Artikel auch heisst: "...wurde die Tat im klaren Glauben begangen, dem König zu gefallen." :cry:
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 15:45:23
      Beitrag Nr. 124 ()
      Wer traut sich jetzt noch, die Wahrheit zu schreiben?

      Der Mord an der Journalistin Anna Politkowskaja hat ihre düsteren Vorahnungen bestätigt. Ihr Thema war, was sie den „schmutzigen Krieg“ Russlands in Tschetschenien nannte.

      Weder war sie charismatisch, noch füllte sie Hörsäle, und auch bei Talkshows schnitt sie nicht besonders gut ab. Dennoch hatte Anna Politkowskaja zum Zeitpunkt ihrer Ermordung am Samstag mehr Einfluss denn je. Als eine der bekanntesten Journalistinnen in Russland und eine der bekanntesten russischen Journalistinnen in der Welt war sie der Beweis dafür - und davon kann man nie genug haben -, dass immer noch nichts mächtiger ist als das geschriebene Wort.

      Politkowskajas Thema war Russland selbst, insbesondere das, was sie den "schmutzigen Krieg" Russlands in Tschetschenien nannte. Lange nachdem die internationale Presse Tschetschenien im Stich gelassen hatte - für die meisten von uns war es zu gefährlich, zu kompliziert und zu obskur - erzählte sie noch immer herzzerreißende Geschichten: über den russischen Oberst, der 89 ältere Menschen aus den Trümmern Grosnys rettete und keinen Orden dafür bekam, über den tschetschenischen Schuljungen, den die Nachwirkungen der Folter krank gemacht hatten, der aber keine Entschädigung erhielt. Ein Markenzeichen ihrer Bücher und Artikel war die aufwändige Schilderung, wie sie - immer vergeblich - versuchte, von den feindlich gesinnten russischen Behörden Erklärungen zu erhalten. Gleichzeitig zeigte sie aber auch keine Nachsicht gegenüber den fanatischen Randgruppen der tschetschenischen Unabhängigkeitsbewegung.

      Über Jahre hinweg hatte Politkowskaja eine stattliche Zahl internationaler Preise gewonnen. Zuhause wurde sie von den gleichen russischen Behörden, die sich weigerten, auf ihre Fragen zu antworten, bedroht, festgenommen, und einmal sogar beinahe vergiftet. Die einzige offizielle Anerkennung ihres Status stand unter einem schlechten Stern: Im Jahr 2002, als tschetschenische Rebellen ein Moskauer Theater stürmten, rief man sie, damit sie über die Freilassung der Geiseln verhandele. Sie scheiterte bei dem Versuch, sie zu retten, und jetzt ist auch sie tot.

      In der Tat war Politkowskaja nicht der erste russische Journalist seit dem Amtsantritt von Präsident Putin im Jahr 2000, der unter ungeklärten Umständen ermordet wurde. Zu den schlimmsten Verbrechen - alle unaufgeklärt, versteht sich - zählen die Morde an zwei Provinzjournalisten in der Stadt Togliatti, wahrscheinlich wegen ihrer Recherchen über die örtliche Mafia; der Mord an Paul Klebnikov, dem Amerika-Redakteur der russischen Ausgabe des Magazins "Forbes", wahrscheinlich weil er zu viel über Russlands Oligarchen wusste; und der Mord an einem Fernsehreporter aus Murmansk, der Lokalpolitiker kritisiert hatte.

      Dennoch stellt der Mord an Politkowskaja einen deutlichen Wendepunkt dar. Es wurde nicht versucht, ihn wie einen Raub oder Unfall aussehen zu lassen: Ihr Mörder erschoss sie nicht nur am helllichten Tag, sondern ließ ihre Leiche auch im Fahrstuhl zu ihrer Wohnung liegen, gleich neben der Tatwaffe - eine Standardpraxis der arroganten Moskauer Auftragskiller. Auch kann ihre Ermordung keinen weit entfernten Provinzbehörden oder der Kriminellen-Mafia zugeordnet werden: Örtliche Geschäftsleute hatten keinerlei Grund, sie zu töten. Aber die Armee, die Polizei und sogar der Kreml hatten ein Motiv.

      Dieser Mord folgt dem in Russland üblichen Muster, bei dem nie ein Verdächtiger gefunden und keinem Killer je der Prozess gemacht wird. Langfristig ist auch die Untersuchung des Falles nicht das Wichtigste. Schließlich hat der, der den Abzug drückte - oder jemanden dafür bezahlte - schon einen bedeutenden Sieg errungen. Wie die russische und osteuropäische Geschichte zeigt, ist es nicht immer nötig, Millionen zu töten, um den Rest in Angst und Schrecken zu versetzen. Üblicherweise reichen einige ausgesuchte Morde zur richtigen Zeit am richtigen Ort aus. Seit der Verhaftung des Ölmagnaten Michail Chodorkowski im Jahre 2003 hat kein russischer Oligarch versucht, auch nur politisch unabhängig zu klingen. Nach der Ermordung der Politkowskaja kann man sich auch kaum vorstellen, dass irgendein Journalist in ihre Fußstapfen in Grosny tritt.

      Es gibt schon Weiterungen: Wenige Stunden nach dem öffentlichen Bekanntwerden von Politkowskajas Tod schickte mir ein russischer Freund einen Link zu einer unheimlichen Website mit Fotos von "Volksfeinden" - allesamt Journalisten und Menschenrechtler, einige davon sehr bekannt. Über jedem Foto sieht man das Geburtsdatum der Person und ein freies Feld, in dem bald das Todesdatum eingetragen werden kann. So etwas wird viele Russen zögern lassen, den Kreml wegen irgendetwas zu kritisieren.

      Dabei gibt es im Moment Grund genug. Abgelenkt von den brodelnden Krisen im Iran, im Irak und Nordkorea haben viele kaum Zeit gehabt, die jüngste Eskalation in der politischen Auseinandersetzung mit Georgien zu bemerken oder über die politischen Konsequenzen nachzudenken, die Europas steigende Abhängigkeit von russischem Gas nach sich zieht, geschweige denn über kleinere Angelegenheiten wie den Verfall der Pressefreiheit in Russland. Kritiker der Schriften Politkowskajas hatten sich gelegentlich darüber beschwert, dass sie die Dinge zu pessimistisch sah: Sie gehörte zu den Journalisten, die in jeder Geschichte Vorboten von Katastrophen sah. Trotzdem fällt mir schwer, über ihre Ermordung nicht im gleichen Ton der düsteren Vorahnung zu schreiben, den sie anschlug. Wie von allein wurde dies eine Geschichte, wie sie selbst sie geschrieben hätte.

      http://www.welt.de/data/2006/10/10/1065372.html
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 16:33:10
      Beitrag Nr. 125 ()
      Putin in Dresden mit „Mörder“-Rufen empfangen


      Der Mord an der regierungskritischen russischen Journalistin verfolgt Präsident Wladimir Putin selbst bei seinem Deutschland-Besuch: In Dresden wurde Putin von Demonstranten mit „Mörder“-Rufen und entsprechenden Transparenten bedacht.

      HB DRESDEN Als die Wagenkolonne des Präsidenten in der Dresdner Altstadt vor dem Schloss eintraf und Putin ausstieg, schallten ihm auch „Mörder - Mörder“ Rufe entgegen. Ein Demonstrant hielt zudem ein Pappschild mit der Aufschrift in die Luft: „Mörder - du bist hier nicht mehr willkommen“.

      Politkowskaja war am Sonnabend in Moskau ermordet worden. Die auch von der Bundesregierung scharf verurteilte Tat überschattet den Deutschlandbesuch Putins, dessen Regierung wiederholt wegen ihrer Einflussnahme auf die Medien in die Kritik geraten ist.

      Vor dem Dresdner Kongresszentrum, wo Putin und Kanzlerin Angela Merkel am Nachmittag am „Petersburger Dialog“ teilnehmen wollen, versammelten sich rund 30 Demonstranten der Gesellschaft für bedrohte Völker zu einer Protestkundgebung gegen Putin. Wenn Putin nicht rasch für umfassende Aufklärung des Mordes an Politkowskaja sorge, erhärte sich der Verdacht, dass russische Geheimdienste ihre Hände dabei im Spiel gehabt hätten, die schärfste Regimekritikerin aus dem Weg zu räumen, erklärte der Vorsitzende der Menschenrechtsgruppe, Tilman Zülch.

      Auf Plakaten wurde auch gegen die Tschetschenien-Politik Russlands und gegen das Sponsoren-Engagement des staatlichen Gasmonopolisten Gazprom beim Bundesliga-Club Schalke 04 protestiert. Es sei zutiefst beschämend, dass der Fußball-Verein Gazprom zum Hauptsponsor gemacht habe. In Putins Auftrag sei das Unternehmen durch Aufkauf maßgeblich an der Gleichschaltung der russischen Medien beteiligt gewesen, sagte Zülch.

      Putin wurde am Nachmittag vor dem Dresdner Schloss von Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt. Zusammen wollten die beiden das Grüne Gewölbe besichtigen, die erst kürzlich wiedereröffnete Barock-Schatzkammer. Im weiteren Verlauf des Nachmittags sind dann politische Gespräche zwischen Merkel und Putin vorgesehen sowie die Teilnahme am deutsch-russischen Forum „Petersberger Dialog“. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hatte angekündigt, dass Merkel dabei die Einhaltung demokratischer Grundwerte in Russland anmahnen und ein Signal für Meinungsfreiheit setzen werde.

      ]http://www.handelsblatt.com/news/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/114…
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 18:29:34
      Beitrag Nr. 126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.535.709 von Sealion am 10.10.06 15:02:48A


      Kasparow wird nicht mehr und nicht weniger ernst genommen als Politkowskaya, deine Aussagen treffen auf sie genauso zu wie auf ihn. Sie wurde auf der Seite auch publiziert.

      B

      Ich verstehe das Problem nicht, wenn es in der Bevölkerung solche Stimmungen gibt und Putin diese bedient, was ist daran Verwerflich, ist das nicht Demokratie? Soll er gegen die Stimmung in der Bevölkerung arbeiten?
      Das zeigt doch nur wo der Kern des Problems liegt, du hast kein Problem mit Putin, du hast ein Problem mit Russland und das es langsam wiedererstarkt

      C

      Du widersprichst dir selbst, indem du Putin angeblich stalinistische Methoden und totale Pressekontrolle vorwirfst und dann wiederum was daran auszusetzen hast, dass die Bevölkerung Übersetzungen aus der internationalen Presse zu lesen bekommt, diese dabei praktisch durchgehend Putin kritisiert. Allerdings reagiert die Bevölkerung nicht wie von dir erwartet mit Jubel über den Zugang zur "freien" Presse, sondern mit Unverständnis und Wut über die dort vertriebenen Lügen.
      Weil das nicht in dein Weltbild passt, ist wieder Putin schuld, weil das angeblich wieder eine Propaganda Masche ist, ist schon amüsant, mal ist es schlimm, dass die Leute keine "freie" Presse lesen dürfen, jetzt ist wiederum schlimm, dass sie gelesen wird, weil sie dekadent und anmaßend sein soll.

      Insofern drehst du dir die Fakten so wie du willst, aber am Ende kommt es aufs selbe hinaus, du und viele andere hier haben ein Problem mit einem starken Russland und das wiedererstarken Russlands fällt momentan mit Putin zusammen, insofern lässt man seinen ganzen Hass an ihm aus. Das bestätigt auch die Tatasache, dass es unter Jelzin durtzendfach mehr Journalistenmorde gab, hat damals niemand interessiert.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 18:56:08
      Beitrag Nr. 127 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.532.097 von Sealion am 10.10.06 11:56:13Du musst erstmal das Erlaubniss von CaveModem holen damit hier auch über andere ermordete Journalisten gesprochen werden kann.
      Wenn du dessen schrifliche Erlaubniss eingeholt hast werde ich dir deine Frage beantworten.
      Bis dahin musst du damit vorlieb nehmen:

      Die Rules of Engagement sind ein Regelwerk für den Kampfeinsatz der US-Streitkräfte. Diese Regeln wurden für die Operation Phantom Fury von der militärischen Führung angepasst.

      Die Stadt wurde vom Militär zum uneingeschränkten Beschuss freigegeben (Free Fire Zone). Jeder, der sich gegenüber den US-Truppen verdächtig oder gefährdend verhält, durfte bekämpft oder getötet werden. Bei einer Einsatzbesprechung wurde den Soldaten von den Kommandierenden, im Beisein eingebetteter Journalisten gesagt: Tötet alle, die ihr töten könnt.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Phantom_Fury
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 18:58:54
      Beitrag Nr. 128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.541.383 von InvestigativTrader am 10.10.06 18:56:08Immer noch off-topic!
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 19:05:39
      Beitrag Nr. 129 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.541.448 von A.Hultzsch am 10.10.06 18:58:54Mit dir habe ich nicht gesprochen Glatzkopf und solange ich das nicht tue, sollst du dich da raushalten.

      War doch jetzt deutlich genug oder ?
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 19:38:34
      Beitrag Nr. 130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.541.597 von InvestigativTrader am 10.10.06 19:05:39Ich denke mal, daß dir der MOD deutlich genug gesagt hast, wie es mit der Thementreue der Threads steht. Also mach einen eigenen Thread zu dem Thema auf und verschone uns hier mit damit.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 21:06:12
      Beitrag Nr. 131 ()
      Ich seh inzwischen nur noch das der IT geschrieben hat. Aber nicht mehr was.:)

      @ IT: Kannst ja nen´ eigenen Schräd aufmachen. Da kannst´ dann von mir aus posten wie die Amis im Irak 100, 1000 oder gar 10.000 Journalisten niedergemäht haben. Na? Wär´ das was? :lick: :lick:

      Ach ja, und noch was: schleich dich!:cool:




      Hier noch was zum Thema:

      http://www.aktuell.ru/russland/medien_internet/tausende_bei_…



      Dienstag, 10.10.2006
      Tausende bei Trauerfeier für Anna Politkowskaja
      Moskau. Das Wetter war entsprechend dem Anlass trübe. Dennoch waren Tausende zum Trojekurow-Friedhof gekommen, um Abschied von Anna Politkowskaja zu nehmen. Hohe Politiker waren nicht unter den Trauergästen.

      In Moskau nahmen mehrere Tausend Menschen die Gelegenheit wahr, einen letzten Blick auf Anna Politkowskaja zu werfen. Auch in anderen russischen Großstädten gedachten die Menschen der streitbaren Journalistin. In Petersburg beispielsweise nahmen etwa 100 Menschen an einer zuvor nicht genehmigten Trauerveranstaltung teil. Während die Polizei in Petersburg ein Auge zudrückte, muss sich im westsibirischen Kurgan ein Menschenrechtler für die Organisation einer Trauer-Kundgebung verantworten – die Behörden hatten die Veranstaltung nicht erlaubt.

      Viele „Kollegen“ unter den Trauergästen

      „Sie war eine Menschenrechtlerin und Journalistin im wahrsten Sinne des Wortes, eine Heldin Russlands“, sagte der Kreml-Beauftragte für Menschenrechte, Wladimir Lukin, auf der Beerdigung in Moskau. Unter den Trauergästen waren dementsprechend in erster Linie Journalisten und Menschenrechtler. Aufmerksame Beobachter entdeckten aber auch US-Botschafter William Burns, den Schriftsteller Viktor Jerofejew und Luschkows Pressesprecher Sergej Zoi. Der Moskauer Oberbürgermeister selbst blieb der Trauerfeier wie der Großteil der russischen Politprominenz fern.

      Anna Politkowskaja war nicht besonders beliebt bei Russlands Offiziellen. Die Journalistin hatte stets Menschenrechtsverletzungen in Russland angeprangert und sich damit viele einflussreiche Feinde geschaffen. Besonders über die Auswüchse des Tschetschenienkrieges hatte sie immer wieder berichtet und dabei sowohl die föderalen als auch die separatistischen Kräfte scharf wegen der Missachtung von Recht und Gesetz kritisiert.

      Spekulationen um ihren Tod

      Seit die regierungskritische Journalistin am Samstag im Treppenhaus ihres Wohnhauses von bislang Unbekannten erschossen wurde, ranken sich daher wilde Spekulationen um die Hintermänner des Anschlags. Klar ist, dass der Auftragsmord im Zusammenhang mit ihrer professionellen Tätigkeit stand. Doch die Polizei hat bisher noch keine heiße Spur.

      Die „Nowaja Gaseta“, bei der Politkowskaja arbeitete, hat eigene Ermittlungen angekündigt. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen hat das Blatt immerhin 25 Mio. Rubel (740.000 Euro) Belohnung ausgesetzt. In der Sondernummer, die zum Tod von Politkowskaja gedruckt wurde, formulieren ihre ehemaligen Kollegen zwei Tatversionen:

      „Wir wissen heute nicht, wer sie tötete und warum. Wir können lediglich zwei Hauptversionen offerieren. Entweder war es ein Racheakt von Ramsan Kadyrow, über dessen Tätigkeit sie oft schrieb und redete. Oder es war eine Tat derjenigen, die wollen, dass der Verdacht auf den derzeitigen tschetschenischen Premierminister fällt, da dieser nach Erreichen des 30. Lebensjahres auf den Posten des Präsidenten Anspruch erheben kann.“

      Putin: Politkowskajas Tod schadet der Obrigkeit

      Ob sich die Liste der Verdächtigen tatsächlich auf diese zwei Gruppen einengen lässt, muss allerdings bezweifelt werden, denn Politkowskaja hatte sich durch ihre engagierte, ehrliche, wenn auch nicht immer objektive Berichterstattung viele Feinde gemacht. Die Aufgabe der Polizei ist entsprechend schwer, vor allem da sie unter absolutem Erfolgsdruck steht.

      Präsident Wladimir Putin versprach nämlich in einer ersten Reaktion aus Dresden die Verantwortlichen „dieses abscheulichen Verbrechens“ zu finden. „Dieser Mord fügt der regierenden Obrigkeit weit mehr Schaden zu als ihre (Politkowskajas) Publikationen“, sagte Putin in einer Stellungnahme. :rolleyes:Westliche Politiker hatten den Mord als Rückschlag für Demokratie in Russland gewertet und mehr Pressefreiheit angemahnt.
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 21:25:23
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.10.06 21:33:11
      Beitrag Nr. 133 ()
      Eine sehr interessante Rubrik unter aktuell.ru :

      Das who-is-who Russlands! Alle Politiker, Mafia Bosse und sonstige wichtige Persönlichkeiten...

      http://www.aktuell.ru/russland/who_is_who/






      Hier exemplarisch der Typ, der hinter dem Mord stecken soll und der im vorigen FAZ -Artikel erwähnt wurde:



      Ramsan Achmedowitsch Kadyrow
      Premier-Minister Tschetscheniens.

      Zitat: „Diejenigen, die ich töten musste, habe ich bereits getötet. Und diejenigen, die hinter ihnen stehen, werde ich töten bis auf den letzten Mann, solange ich selbst nicht getötet oder verhaftet werde. Ich werde töten, solange ich lebe“

      Geboren: 05.10.1976 in Zentoroj im Osten Tschetscheniens.

      Laufbahn: Im ersten Tschetschenienkrieg kämpfte er an der Seite von
      Aslan Maschadow und Schamil Bassajew gegen die föderalen Truppen. Zusammen mit seinem Vater Achmed Kadyrow wechselte er 1996 die Fronten. Seit 2000 Führer der Präsidentenleibwache. Nach der Tod seines Vaters durch einen Terroranschlag zum Vize-Premier befördert. Premier Tschetscheniens seit dem 22.02.2006.

      Freunde: Wladimir Putin, Alu Alchanow.

      Feinde: Schamil Bassajew, Achmed Sakajew. Michail Saakaschwili. Boris Gryslow.

      Skandale: Mehrfach wurde er der Folterung und des Mordes von Tschetschenen beschuldigt. Überlebte mindestens sechs Mordanschläge. Wurde verletzt beim Terroranschlag im Stadion von Grosny, bei dem sein Vater ums Leben kam.

      Familie: Verheiratet, vier Kinder. Drei Töchter, ein Sohn.
      Hobbies: Sport. Sponsor und Fan des Fußballclubs „Terek“ Grosny und des Sportzentrums „Ramsan“, wo Boxen, Sambo und Ringen trainiert wird. Hat früher selbst aktiv geboxt.
      http://www.aktuell.ru/russland/menschen/kurzbiographie/ramsa…
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 21:57:03
      Beitrag Nr. 134 ()
      unglaublich, Otto Graf Lanmbsdorff im heute Journal als Kommentar zum Putin Besuch, der Mann saß im Aufsichtsrat von Yukos- alles objektiv, so ist die deutsche Medienlandschaft nun mal :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 22:51:22
      Beitrag Nr. 135 ()
      Wenn das so ist hat Lambsdorff natürlich keine Recht mehr sich zur Pressefreiheit in Russland zu äußern.:(
      Genauso wie jemand der angeblich einen US-Pass hat.

      Es ist in diesem Fall halt relativ einfacher, die sich äußernden Personen anzugreifen, als Ihre zutreffenden Statements. :rolleyes:






      ( nur so nebenbei: Lambsdorf war nicht "Aufsichtsrat bei Yukos", sondern gehörte dem internationalen Beirat der Bankgruppe Menatep an, einem Yukos-Großaktionär. Aber wir wollen uns ja jetzt nicht wegen Details streiten...;) )
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 23:38:21
      Beitrag Nr. 136 ()
      es geht darum, dass er ein bezahlter Yukos Lobbyist war(ist?) und deswegen alles andere als unbefangen, ganz zu schweigen davon, wie integer eine wegen Geldwäsche veurteilte Person ansonsten noch ist.

      ich zweifle nicht, dass man eine Kohorte anderer Kommentatoren mit dergleichen Meinungsäußerung finden hätte können, jedoch sich ausgerechnet für ihn entschieden hat und ihn dabei im vornherein als Autorität aus der Wirtschaft angepreist hat ohne auf seine Tätigkeit bei Yukos einzugehen
      Avatar
      schrieb am 10.10.06 23:39:45
      Beitrag Nr. 137 ()
      Ob Menatep oder Yukos, war zu dem Zeitpunkt völlig egal, da Menatep die Kontrollmehrheit über Yukos hatte und Chodorkowski gehörte (gehört?).
      Avatar
      schrieb am 11.10.06 01:13:05
      Beitrag Nr. 138 ()
      Die Wirtschaft dieses Landes ist einfach von den Energieressourcen Rußlands abhängig ... es sind ganz einfach kalte wirtschaftliche Interessen.

      Dabei ist es völlig egal, ob die Protagonisten Kohl, Lambsdorff, oder Schröder heißen.

      Unangenehme Themen werden dabei skrupellos ausgeblendet. Sei es unter dem Mantel patriarchalen Männerfreundschaften, die das frühere Gemeinschaftsvermögen der Sowjetunion ebenso wie das der DDR ohne umständliche Rücksichten auf Verfassung, Recht und Gesetze unter der Hand verteilte (Kohl / Jelzin) ... oder nachfolgend die Macher (Schröder / Putin) ... von Ostseetrasse, bis volkstümlich ankommendes Sponsoring für das Lieblingskind der Deutschen ... und damit S04.

      Ich denke dies bringt den Sachstand zemlich real auf den Punkt und erklärt auch die bescheidene Resonanz in unserer "unabhängigen Presse".
      Avatar
      schrieb am 11.10.06 01:32:04
      Beitrag Nr. 139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.546.641 von EasternTiger am 10.10.06 21:57:03unglaublich, Otto Graf Lanmbsdorff im heute Journal als Kommentar zum Putin Besuch, der Mann saß im Aufsichtsrat von Yukos- alles objektiv, so ist die deutsche Medienlandschaft nun mal

      Einer der dämlichsten Kommentare, die ich je las.

      Sag an, EasternTiger was willste jetzt nun damit sagen?

      Vielleicht das: Die russische regimekritische Journalistin ist zwar (wie viele ihrer Kollegen zuvor) ermordet worden, aber in Russlands lupenreiner Demokratie ist sonst alles in Ordung, nur weil "westliche" Fersehsender deustche Rusßlandkenner, die nicht beim lupenreine Demokraten Putin unter Vertrag sind, zu Wort kommen lassen?

      ;
      Avatar
      schrieb am 25.10.06 21:11:31
      Beitrag Nr. 140 ()
      Hier ne neue Meldung:


      http://www.aktuell.ru/russland/medien_internet/politkowskaja…


      TOP THEMA IN RUSSLAND
      Politkowskaja-Mord: Spuren führen nach Sibirien?



      Mittwoch, 25.10.2006
      Politkowskaja-Mord: Spuren führen nach Sibirien?
      Moskau. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen gegen die Mörder von Anna Politkowskaja erhebliche Fortschritte verbuchen können. Die Spuren führen nach Sibirien – oder Tschetschenien.

      „Uns sind die Motive der Tat bekannt“, erklärte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Alexander Buksman, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Tageszeitung „Kommersant“ berichtete, die Ermittler im Fall Politkowskaja seien in der vergangenen Woche in nahezu kompletter Besetzung ins sibirische Nischnewartowsk geflogen.

      Politkowskaja brachte kriminellen Polizisten hinter Gitter

      Dieser Umstand deutet darauf hin, dass die Fahnder offenbar eine Gruppe ehemaliger Milizionäre aus der Stadt mit der Tat in Verbindung bringt. Politkowskaja hatte einen aus dem westsibirischen Autonomen Bezirk der Chanten und Mansen nach Tschetschenien entsandten Polizei-Offizier vor Gericht gebracht. Sie hatte in ihren Zeitungsberichten nachgewiesen, dass die Männer einen tschetschenischen Zivilisten gefangengenommen und ermordet hatten.

      Einer der Täter wurde inzwischen zu einer elfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, mehrere seiner Polizisten-Komplizen werden noch per Haftbefehl gesucht. Weil Politkowskaja nach der Veröffentlichung ihrer Artikel über die Verbrechen Morddrohungen erhielt, wurde sie zeitweise unter Polizeischutz gestellt und von ihrer Redaktion sogar mehrere Monate lang im Ausland versteckt. Nach Angaben des „Kommersant“ waren mehrere der zur Fahndung ausgeschriebenen kriminellen Milizionäre unlängst in ihrer Heimatstadt gesehen worden.

      Strafverfahren auch wegen Kadyrow-Video?

      Unterdessen wurde bekannt, dass als Reaktion auf einen Artikel der getöteten Journalistin ein Strafverfahren gegen Kämpfer aus der Privatarmee des tschetschenischen Premierministers und De-facto-Machthabers Ramsan Kadyrow eingeleitet wurde.

      Grundlage für die Ermittlungen seien Videoaufnahmen, die Übergriffe von Kadyrow-Kämpfern auf russische Soldaten zeigen, sagte der stellvertretende Chefredakteur von Politkowskajas Zeitung „Nowaja Gaseta“, Sergej Sokolow, in einem Rundfunkinterview.

      Pikantes Detail der Aufnahmen, die mit einem Fotohandy gemacht wurden: An den Misshandlungen der russischen Soldaten nimmt auch ein Mann teil, der Kadyrow sehr ähnlich sieht. Politkowskaja hatte den Fall im Frühjahr publik gemacht.

      Trotz aller Abneigung der russischen Führung gegenüber ihrer Tschetschenien-Berichterstattung habe Politkowskaja in vielen Fällen derart offenkundige Verbrechen beschrieben, dass die Behörden Ermittlungen aufnahmen. Insgesamt 39 Strafverfahren seien in den vergangenen Jahren auf Grundlage von Politkowskajas Artikeln eingeleitet worden, sagte Sokolow.

      Anna Politkowskaja hatte in einem ihrer letzten öffentlichen Auftritte bereits angekündigt, gegen Kadyrow persönlich werde im Zusammenhang mit dem „Verschwindenlassen“ von Zivilisten in Tschetschenien ermittelt. In einem der Verfahren werde sie offiziell als Zeugin aufgeführt, erklärte die Journalistin in einem Interview mit „Radio Liberty“.

      Politkowskaja machte keinen Hehl daraus, dass sie gegenüber dem Moskau-treuen Tschetschenen-Premier Kadyrow eine tiefe persönliche Feindschaft empfand: „Ich träume davon, dass er auf der Anklagebank Platz nimmt“, sagte sie zwei Tage vor ihrer Ermordung.

      Nach dem Mord hatte die „Nowaja Gaseta“ erklärt, hinter der Tat stünden entweder Kräfte aus der Umgebung Kadyrows oder dessen innertschetschenische Rivalen, die ihm das Verbrechen in die Schuhe schieben wollten. Kadyrow selbst hatte sich von dem Mord distanziert. Politkowskaja habe ihn nicht an seiner Arbeit gehindert, außerdem sei es unvorstellbar für ihn, Konflikte mit einer Frau durch Gewalt zu lösen.

      (epd/kp/.rufo)
      Avatar
      schrieb am 19.11.06 12:29:35
      Beitrag Nr. 141 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.853.652 von Steigerwälder am 25.10.06 21:11:31Als die Journalistin vor ein paar Wochen ermordet wurde, haben einige ja vor Vorverurteilungen gewarnt. Es könnte auch Junkies gewesen sein hieß es... :rolleyes:


      Wer das jetzt immer noch glaubt, dem ist nicht zu helfen:





      WIE IM KALTEN KRIEG
      Giftanschlag auf ehemaligen KGB-Agenten

      In London kämpft ein russischer Ex-Agent mit dem Tod, nachdem ihn Unbekannte vergifteten. Die Täter sollen dem russischen FSB angehören - der Nachfolgeorganisation des KGB. Das angebliche Motiv: Das Opfer recherchierte über den Tod der Journalistin Anna Politkowskaja.



      Was Alexander Litvinenko - ein früherer Offizier des russischen FSB, der Nachfolgeorganisation des KGB - zu erzählen hat, klingt wie das Plot zu einer Spionagegeschichte aus dem kalten Krieg: Vor neun Tagen traf sich Litvinenko in London mit einem italienischen Informanten, der ihm die Übergabe von Dokumenten versprach, die beweisen sollten, dass der FSB hinter dem Mord an der regimekritischen Journalistin Anna Politkowskaja am 7. Oktober dieses Jahres stand.


      Wie in einem Roman von Graham Greene wählten die beiden als Treffpunkt die vermeintliche Sicherheit eines öffentlichen Ortes. Das kurze, hektische Treffen fand in einer Sushi-Bar am Piccadilly-Circus statt. Litvinenkos Informant überreichte die Papiere, trank ein Glas Wasser und "verschwand".

      Litvinenko hingegen gönnte sich ein Sushi. Wenig später, berichtet heute die britische Presse, habe er sich schlecht gefühlt und sich "geistesgegenwärtig erbrochen".

      Dass Scotland Yard kurz darauf die Bänder der Überwachungskameras des Sushi-Restaurants konfiszierte und nicht etwa die Küche vom Gesundheitsamt auf den Kopf stellen ließ, lag am toxikologischen Befund: Litvinenko war mit Thallium vergiftet worden, einem nahezu geschmack- und geruchlosen, aber hoch giftigem Schwermetall. Ein seltenes, aber beliebtes Gift für Geheimdienstanschläge; ein Gift zudem, an das man nicht leicht herankommt: Tödlich wirkt es schon ab einer Dosis von nur einem Gramm. Scotland Yard geht davon aus, dass das Gift in eines der Fischstücke injiziert wurde, die Litvinenko aß.

      Obwohl Litvinenko seine Quelle "Mario" nicht beschuldigen will, scheint es nicht ausgeschlossen, dass der Italiener an dem Anschlag beteiligt war: "Ich habe etwas zu Essen bestellt, aber er aß nichts", schilderte Litvinenko den Vorgang Ende letzter Woche einigen Reportern, die ihn im Krankenhaus interviewen durften. "Er schien sehr nervös zu sein. Er überreichte mir vier Ausdrucke, die ich sofort lesen sollte. Das Dokument enthielt eine Liste von Namen, einschließlich derer einiger FSB-Offiziere, von denen behauptet wurde, im Zusammenhang mit dem Mord an Anna Politkowskaja zu stehen. Das Papier war eine ausgedruckte E-Mail, kein offizielles Dokument. Ich konnte nicht verstehen, warum er den ganzen Weg nach London machen musste, um mir das zu übergeben. Er hätte mir das Ding auch mailen können."

      Seit einer Woche nun liegt Litvinenko auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses, bewacht von der Polizei. Seine Überlebenschancen werden von den Ärzten mit vielleicht 50 Prozent angegeben. Litvinenko, erklären die behandelnden Ärzte, zeige alle typischen Anzeichen für eine schwere Thallium-Vergiftung. Seine Nieren seien schwer geschädigt, er erbreche sich "ohne Unterlass" und habe alle Haare verloren. Ob auch sein Nervensystem und seine Sehkraft in Mitleidenschaft gezogen wurden - auch das typisch für Thallium - ist nicht bekannt. Ein anonymer Freund Litvinenkos wird mit der Aussage zitiert, dieser glaube daran, "auf Befehl Putins vergiftet" worden zu sein.

      Ein Racheakt?

      Alexander Litvinenko, russischer Agent schon, als der FSB noch KGB hieß, wandte sich 1998 mit Vorwürfen über Korruption in den Geheimdiensten und einen angeblich geplanten Mordanschlag auf den Oligarchen Boris Berezovsky, der Präsident Putin wegen dessen Tschetschenien-Politik kritisiert hatte, an die russische Öffentlichkeit. Russlands erster Milliardär hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Anschläge überlebt, darunter eine Autobombe im Jahr 1994. Vor fünf Jahren suchte und fand Berezovsky in Großbritannien politisches Asyl.

      Bis er sich im Jahr 2000 nach Großbritannien absetzen konnte, verbrachte Litvinenko wegen dieser Anschuldigungen und Geheimnisverrats Zeit hinter Gittern: Der Geheimdienst hatte ihn umgehend entlassen. In Großbritannien verfasste er zusammen mit Yuri Felshtinsky das Buch " Blowing Up Russia: Terror from within. Acts of terror, abductions, and contract killings organized by the Federal Security Services of the Russian Federation". Freunde des russischen Exilanten vermuten nun einen Racheakt des FSB - ganz im Stile der im Buch geschilderten Anschläge.

      Litvinenko selbst sieht den Anschlag auf seine Person im Zusammenhang mit dem Mordfall Anna Politkowskaja. Diese war vor allem durch ihre Berichte über Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien bekannt geworden - ein Thema, zu dem auch Litvinenko einiges zu erzählen hat. Die russische Journalistin war am 7. Oktober im Fahrstuhl zu ihrer Wohnung in Moskau hinterrücks erschossen worden. In Russland kursieren seither diverse Verschwörungstheorien.

      Doch eine heiße Spur zu den Tätern fehlt bislang. Litvinenko will diese nun erhalten haben: Zu vier FSB-Agenten führe sie, die durch die ihm übergebenen Dokumente schwer belastet würden. Wo sich die Dokumente nun befinden, verrät er nicht.

      Am Wochenende soll sich Litvinenkos Zustand rapide verschlechtert haben. Russische Nachrichtenagenturen berichten, dass er nicht mehr sprechen könne. In der Nacht zum Samstag habe er erstmals wiederbelebt werden müssen.

      pat/dpa/rts


      http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,449356,00.html


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      Kritische Journalistin von lupenreinen Demokraten ermordet (?!)