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    Die Eckpunkte für die große Unternehmenssteuerreform stehen - demnächst nur noch konkurenzlos günsti - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.11.06 21:04:19 von
    neuester Beitrag 02.11.06 23:00:05 von
    Beiträge: 8
    ID: 1.091.829
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      schrieb am 02.11.06 21:04:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dann wollen wir mal veruschen, die wichtigsten Daten aufzuführen.

      - Die Reform soll zum 1.1.2008 in Kraft treten

      - Die Körperschaftssteuer sinkt auf etwas unter 15%

      - Die Gewerbesteuer sinkt, indem die Gewerbsteuermeßzahl von 5 auf 3,5 sinkt. Sie ist nicht mehr anrechenbar.
      Was das jetzt genau bedeutet, kann ich nicht sagen, aber da ja eine Gesamtsteuerquote von ca. 30% für Körperschaften raus kommen soll, wird sie wohl bei ca. 15% liegen.

      - Kapitalerträge wie Dividenden und Zinserträge werden pauschal mit 25% besteuert. Wer weniger als 25% Lohn- bzw. Einkommenssteuer bezahlt, kann auch den eigenen Steuersatz gelten machen.
      30%+25%=55% - Ob das wirklich so konkurenzfähig ist? Also ich weiß nicht.

      - Spekulationsgewinne werden ebenfalls mit 25% besteuert.
      Na da bin ich ja mal gespannt wie ein Flitzebogen, wie das bei Immobilien und ähnlichen Werten läuft. Und wie soll die Umstellung laufen? Gelten nur Gewinne ab einem Stichtag oder auch schon die Gewinne der seit z.Bsp. 1960 gehaltenen Werte? Was ist mit Werten im Freiverkehr, wo beispielsweise nur alle paar Monate mal ein Umsatz getätigt wird? Was ist mit nicht börsennotierten Werten oder allgemeinen Firmenverkäufen? Mal sehen was da demnächst so durch die Presse geistert.

      - Personengesellschaften können nicht ausgeschüttete Gewinne wie eine Kapitalgesellschaft versteuern.
      Hmm, was sind nichtausgeschüttete Gewinne bei einem Einzelunternehmer? Ich glaub die Trennung von Firma und Privat ist doch oft kaum vorhanden. Da bin ich ja mal gespannt, wie das so laufen soll.

      - Die degressive Abschriebung wird abgeschafft.
      Der Wertverlust eines Autos wird also künftig am Anfang nicht höher sein, als bei einem 8 Jahre alten Möfchen. Ist das dann eigentlich eine verdeckte Gewinnausschüttung, wenn ich das Auto nach 3 Jahren zum realen Restwert weiter verkaufe?

      - Die Sonderregel für die Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter fällt weg
      Dann werden wohl demnächst Kugelschreiber oder Taschenrechner über die gesamte Nutzungsdauer abgeschrieben werden müßen? Also quasi 50cent pro Jahr für den 5 Euro Taschenrechner mit der 10 Jahre Nutzungsdauer. Wirklich ein gelungener Schachzug im Bereich Bürokratieabbau.

      - Die Erbschafts- und Schenkungssteuer für Firmen ab 100.000 Euro fällt ab 2007 weg, sofern der Betrieb 10 Jahre ähnlich weiter geführt wird
      Was ist ähnlich? Wer kann schon einen Betrieb relativ konstant weiter führen. Wie läuft das mit der Steuer? Das läuft doch bestimmt wieder so, daß die Steuer erst mal gezahlt werden muß und nach 10 Jahren erstattet wird. (Ok, ok, reine Vermutung, aber eigentlich läuft es immer zum Nachteil des Steuerzahlers).
      Sind die Politiker eigentlich so blöd? Ich gege davon aus, daß dutzende von Papiertigern gegründet werden, nur um die Steuer zu umgehen, und wenn es nur die Mamas-Eigenheim-Verwaltungs-GmbH ist, die fortan von Mutti Miete verlangt zur Gewinnerziehlung und zum Raten tilgen.


      - Es kommt eine "Zinsschranke". Laut FTD haben Firmen eine Freigrenze von 1 Mio.. Ab dann können Zinsen nicht mehr komplett angerechnet werden. Laut Handelsblatt ist es nicht ganz so einfach. Nach deren Angaben werden Gewinn und Zinsen ins Verhältnis gesetzt und wenn das nicht stimmt, können die nicht mehr angerechnet werden.
      Wie erleichtert man doch sein kann, wenn der Schmerz nachläßt

      Quellen:
      Das ändert sich bei den Unternehmenssteuern
      http://www.ftd.de/politik/deutschland/127948.html?p=1#a0
      Koalition ist sich bei Entlastungen für Unternehmen einig
      http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/22487…



      Ich bin ja mal gespannt, ob die 5 Milliarden Steuermindereinnahmen nicht Bürokratiekosten in gleicher Höhe bei den Unternehmen verursachen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.06 21:06:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der eingekürzte Threadtitel soll übrigens wie folgt lauten:

      Die Eckpunkte für die große Unternehmenssteuerreform stehen - demnächst nur noch konkurenzlos günstige 55%.

      Dumm gelaufen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.06 21:10:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.11.06 21:49:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.090.058 von BieneWilli am 02.11.06 21:04:19Upsala, rechnen müßte man können. Es sind natürlich keine 55%. Es sind 47,5% (30+70*0,25).

      Ok, ok, ich geh schon in die Ecke und schäme mich. Asche über mein Haupt.
      Avatar
      schrieb am 02.11.06 21:57:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.090.095 von BieneWilli am 02.11.06 21:06:30Danke für den Sread,

      also wollen wir mal loslegen: Degressive AfA gehört absolut beerdigt. Abschreibungen, da nicht zahlungswirksam sollten linear erfolgen und die Abschreibungsdauer in das Ermessen des Unternehmens gestellt werden. Die wissen am besten wie lang ein Bürostuhl hält oder auch nicht.


      Sonderabschreibung für GWG weg. Danke. Endlich kommt der blöde Mist weg!!

      "Personengesellschaften können nicht ausgeschüttete Gewinne wie eine Kapitalgesellschaft versteuern."

      Das wird wieder nicht der große Wurf, eine Differenzierung zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften ist weitgehend überflüssig. Ich wäre für eine völlige Überführung in Kapitalgesellschaften.


      "Kapitalerträge wie Dividenden und Zinserträge werden pauschal mit 25% besteuert. Wer weniger als 25% Lohn- bzw. Einkommenssteuer bezahlt, kann auch den eigenen Steuersatz gelten machen"

      Separate Kapitalertragsteuer gehört weg eigentlich auch die Körperschaftssteuer. Wann werden Kapitalerträge einfachst über die Einkommenssteuer ( meinetwegen mit generell höheren Sätzen) erfasst?

      Gute Ansätze wenigstens!!!

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      Avatar
      schrieb am 02.11.06 22:15:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.090.999 von derbewunderer am 02.11.06 21:57:38Für mich gehört die ganzen Abschreibungen beerdigt, schließlich ist das Geld ja weg, sobald ich es ausgegeben habe.

      Aber daß die Firmen selbst bestimmen, wie lange die Nutzungsdauer und somit auch die Abschreibungsdauer ist, wird wohl auf absehbare Zeit wunschdenken bleiben.

      Was spricht gegen GWGs? Soll ich wirklich den Taschenrechner abschreiben müssen?

      Ansonsten fände ich den Ansatz einer reinen Einkommenssteuerbesteuerung echt vorteilhaft, nur leider schreien dann alle sofort wieder "Steuerschlupflöcher, Steuerschlupflöcher!!!"
      Avatar
      schrieb am 02.11.06 22:50:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ganz passt das nicht Willi


      Du hast Leider den abzuführenden Solidaritätszuschlag noch vergessen der noch zusätzlich erhoben wird.

      Desweiteren wird es nicht mehr lange dauern und die Gewinne werden auch noch Sozialversicherungspflichtig.

      Grob geschätzt bleiben Dir dann noch ca. 30%


      70 % werden wegbesteuert. Soweas gibt es nur in Deutschland. Deshalb sollte jeder versuchen seine Kohle ins Ausland zu schaffen um wenigstens der Sozialversicherungspflicht und dem Solidaritätszuschlag zu entgehen. Desweiteren gibt es im Ausland Konstrukte bei dennen man auch als EU Bürger nicht der Abschlagsteuer unterliegt ;)





      Stutz
      Avatar
      schrieb am 02.11.06 23:00:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.092.531 von Stutz06 am 02.11.06 22:50:43Und ggf. auch noch Kirchensteuer. Ich schätze in meiner Aufstellung sind noch etliche Fehler, aber ich habe Hemmungen alles via STRG-C, STRG-V hier rein zu kopieren. Es gibt ja noch sowas wie geistiges Eigentum.
      Übrigens zahle ich als freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung für meine Kapitalerträge und Dividenden schon lange auch Beiträge. Für manche ist die zukunft also schon Gegenwart. :( Mal sehen, wie sich das alles entwickelt. Bisher kann ich noch nicht mal sagen, ob am Ende mehr, oder weniger raus kommt.


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