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    Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040 (Seite 8269)

    eröffnet am 10.12.06 16:57:17 von
    neuester Beitrag 16.02.24 09:33:08 von
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      schrieb am 04.05.08 07:59:50
      Beitrag Nr. 11.388 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.022.818 von Pontiuspilatus am 04.05.08 07:29:38 euch nicht immer schon gesagt:laugh:



      Die Solar-Lüge (EuramS)Sie ist kein Jobwunder, kein Exportschlager und nicht mal ökologisch wertvoll: Die deutsche Solarindustrie ist einfach nur ein schwarzes Loch für den Steuerzahler.



      Schneestürme im Winter? Nebel im Frühling? Regenwolken im Sommer? Alles Einbildung – in Wahrheit ist Deutschland das reinste Sonnenparadies. Nirgends auf der Welt wird so viel Strom aus Sonnenenergie erzeugt wie hierzulande. Allein 2007 schraubten die Deutschen Solaranlagen mit einer Spitzenleistung von 1300 Megawatt auf ihre Dächer – das entspricht der Kapazität eines großen Atommeilers. "In den letzten Jahren ist bei uns jeweils knapp die Hälfte der Weltproduktion gelandet", sagt Anne Kreutzmann, Chefredakteurin des Fachmagazins "Photon". Es war der Bundestag, der Deutschland in die Tropen verlegt hat.

      Im Jahr 2000 trat das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in Kraft, das für die Solarenergie beispiellose Subventionen vorsieht: Hauseigentümer können den Strom vom Dach unbegrenzt ins Netz einspeisen – und bekommen dafür knapp 47 Cent pro Kilowattstunde. Das ist rund zehnmal so viel wie Strom aus Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerken kostet. So großzügig wird die Photovoltaik weltweit nur in einem anderen Land gefördert – in Spanien, wo tatsächlich die meiste Zeit die Sonne scheint.

      Am Montag berät der Bundestagsausschuss für Umwelt über eine Novellierung des EEG, wonach die Subventionen in den kommenden Jahren stärker sinken sollen als bisher vorgesehen. Kritikern gehen die geplanten Kürzungen längst nicht weit genug. Den Stromkunden droht in den kommenden Jahrzehnten eine zusätzliche Belastung von 100 Milliarden Euro und mehr – wenn die Förderung nicht eingeschränkt wird und die Installation neuer Solaranlagen im gleichen Tempo wie bisher zunimmt. Bis 2010 könnte die Leistung der installierten Solaranlagen in Deutschland von 4000 auf 17.000 Megawatt steigen, prognostiziert die Beratungsfirma Photon International aus Boston.

      Das Fatale: Die massive Förderung hat praktisch keines der angepeilten Ziele erreicht. Deutschland ist nicht Weltmarktführer in der Solartechnologie geworden, sondern fällt immer weiter hinter die Konkurrenten zurück. Statt eine neue Export­industrie aufzubauen, sind die Deutschen Nettoimporteure. Die Subventionen nutzen vor allem den Herstellern aus Asien, die ihre Produktion größtenteils in der Bundesrepublik absetzen.

      Trotz der massiven Förderung hat die Photovoltaik erst einen winzig kleinen Anteil an der gesamten Stromerzeugung. Schon in wenigen Jahren werden die Kosten des Solarstroms allerdings so weit sinken, dass die Industrie nicht mehr auf Subventionen angewiesen ist. "Die Einspeisevergütungen müssen daher um 30 Prozent gekürzt werden, und zwar noch dieses Jahr", fordert Manuel Frondel, Energieexperte beim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung RWI in Essen.

      Der Geldregen, der sich heute über die Solarwirtschaft ergießt, nutzt vor allem den Herstellern. Die deutschen Solarunternehmen fahren mittlerweile enorme Profite ein: Ersol erzielte 2007 eine Rendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 20 Prozent. Bei Q-Cells betrug sie knapp 26 Prozent. Solarworld kam sogar auf 36 Prozent – mehr als ein Drittel des Umsatzes blieb als Gewinn in der Kasse.

      Bei solch enormen Gewinnmargen müssten die Unternehmen die Investitionen am Standort Deutschland eigentlich kräftig hochfahren. Doch das trifft nur zum Teil zu. Die Solarhersteller bauen zwar ihre Kapazitäten kräftig aus – doch nicht allein in Deutschland, sondern vor allem in Asien. Länder wie Malaysia und Singapur bieten Solarfirmen, die sich dort ansiedeln, großzügige Steuervergünstigungen. Obendrein sind die Arbeitskosten meist deutlich niedriger als hierzulande.

      So errichtet Q-Cells seine nächste Produktionslinie in Malaysia anstatt im heimischen Sachsen-Anhalt. Der norwegische Solarkonzern REC, an dem Q-Cells eine wesentliche Beteiligung hält, baut gegenwärtig in Singapur die größte Solarfabrik der Welt – mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1500 Megawatt. In dem Komplex sind alle Stufen der Wertschöpfung vereinigt, von der Silizium- über die Waferherstellung bis zur Fertigung von Modulen.

      Verkauft wird die Produktion aus der neuen Riesenfabrik voraussichtlich vor allem auf dem deutschen Markt, wo ausländische Solarmodule ebenso freigiebig gefördert werden wie einheimische. Die wahnwitzigen Solarsubventionen haben im Fernen Osten eine blühende Industrie geschaffen, die vor allem für den Export produziert. Längst haben die asiatischen Hersteller ihre deutschen Konkurrenten überholt.

      Das belegt ein Ranking der weltweit zehn größten Hersteller von Solarmodulen, das die Beratungsfirma Photon Consulting zusammengestellt hat. Angeführt wird die Liste von dem chinesischen Unternehmen Suntech und der japanischen Sharp – mit deutlichem Abstand vor den Mitbewerbern. Fünf weitere Solarfirmen aus Asien haben es unter die Top Ten geschafft. Die Deutschen landen hingegen abgeschlagen: Solarworld liegt auf Rang sieben. Solon bildet das Schlusslicht – hinter der indischen BP Solar.

      Noch ärgerlicher ist der Rückstand der Deutschen in einer besonders zukunftsträchtigen Solartechnologie – dem Dünnschichtverfahren. Dabei wird das Silizium hauchdünn auf Stahl, Glas oder Keramik aufgetragen; dies erlaubt, das teure Material sparsam zu verwenden und die Kosten kräftig zu senken. Bei dieser innovativen Technologie punkten vor allem Amerikaner und Asiaten – wie ein weiteres Ranking von Photon Consulting deutlich zeigt.

      Der weitaus größte Hersteller von Solarmodulen in Dünnschichttechnologie ist das amerikanische Unternehmen First Solar, gefolgt von einem weiteren US-Hersteller. Einziger deutscher Vertreter unter den Top Ten ist Würth Solar auf Platz 6. Das Unternehmen erreichte 2007 bei Dünnschichtmodulen gerade mal zehn Prozent des Umsatzes, den Weltmarktführer First Solar erzielte. Selbst Taiwan und Thailand, die bislang nicht zu den Solarpionieren gerechnet wurden, sind in der innovativen Technologie annähernd genauso weit wie die Deutschen.

      Besonders unangenehm fällt auf, dass sich vor allem führende deutsche Firmen wie Ersol, Solon oder Solarworld nur zögerlich mit diesem Thema befassen. Dafür machen Kritiker ausgerechnet die großzügige Förderung verantwortlich, die keine Anreize schafft, in das Dünnschichtverfahren zu investieren. "Warum sollen die Unternehmen neue Technologien einführen, wenn sie mit den alten bestens verdienen können?", fragt RWI-Forscher Frondel. Nationalökonom Holger Bonus nannte ein solches Verhalten einmal "Schweigekartell der Oberingenieure".

      Verhältnismäßig gut vertreten sind die Deutschen noch bei Solarzellen, den Vorprodukten für einbaufertige Module. Gern lässt sich Q-Cells als globaler Marktführer feiern. Tatsächlich aber kamen die deutschen Hersteller 2007 weltweit nur auf einen Marktanteil von 20,5 Prozent. Damit lag die Bundesrepublik hinter Japan und dem klaren Weltmarktführer China (28,1 Prozent Marktanteil). Indien, Taiwan und andere Länder aus Fernost eingerechnet, kommen heute zwei Drittel der weltweit hergestellten Solarzellen aus Asien.

      Die Asiaten setzen jedoch nur einen Bruchteil ihrer Produktion im eigenen Land ab. China hat 2007 Solarzellen mit 1200 Megawatt Leistung produziert. Nur 36 Megawatt davon wurden im Inland verbaut – gerade einmal drei Prozent der produzierten Menge. "Es gibt kaum einen chinesischen Markt. Wir hängen von euch ab", gibt Suntech-Chef Zhengrong Shi freimütig zu. Auch Japan und Taiwan verkaufen ihre Solarprodukte mangels einheimischer Förderung vor allem hierzulande. In Deutschland aber ist es genau umgekehrt wie in Ostasien – die Importe sind erheblich höher als die Exporte. Voriges Jahr wurden Solaranlagen mit einer Kapazität von rund 1300 Megawatt montiert. Produziert haben die deutschen Hersteller aber nur Module mit 684 Megawatt. Eines der wichtigsten Ziele der Solarförderung wurde mithin komplett verfehlt: der Aufbau einer international wettbewerbsfähigen Industrie, die die deutsche Exportbilanz verschönert. "Die Solarförderung hat im Ausland ähnlich viele Arbeitsplätze geschaffen wie in Deutschland", stellt RWI-Forscher Frondel fest.

      Ein nüchterner Blick zeigt: Die Photovoltaik ist keineswegs die Jobmaschine, wie Solarlobbyisten gern behaupten. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) haben Ende 2007 in Deutschland nur 42.600 Menschen in der Solarwirtschaft gearbeitet. Allein 20.000 Mitarbeiter melden die Handwerksbetriebe, die Solaranlagen installieren. Weitere knapp 20.000 beschäftigte die Industrie, 2800 der Handel.

      Selbst diese magere Bilanz wird von Insidern angezweifelt. So entfallen im Elektrohandwerk vermutlich nur 7000 bis 8000 Vollzeitstellen auf die Montage von Solaranlagen – also nur gut ein Drittel dessen, was der BSW angibt. Stolz berichtet der Verband, dass die deutsche Solarwirtschaft voriges Jahr 12.000 neue Jobs geschaffen habe. Zum Vergleich: Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau waren es rund 50.000.

      Obendrein kommen die Jobs in der Solarwirtschaft die Gesellschaft teuer zu stehen. Das Forschungsinstitut RWI macht eine erschreckende Rechnung auf: Jeder Arbeitsplatz hat schätzungsweise 205.000 Euro an Subventionen ver­schlungen. Das ist nahezu dreimal so viel wie im Steinkohlebergbau.

      Anders aber als im Bergbau werden die Subventionen in der Photovoltaik nicht vom Staat getragen. Aufkommen müssen dafür die Verbraucher, die die Zuschüsse mit der Strom­rechnung bezahlen. Für jede Kilowattstunde Sonnenstrom entrichten die Konsumenten 35 bis 40 Cent – etwa fünf- bis sechsmal so viel, wie konventioneller Strom kostet. Obendrein werden die Einspeisevergütungen über 20 Jahre gewährt. Allein für die Solaranlagen, die bis Ende 2007 installiert waren, müssen die Stromverbraucher in den kommenden Jahren brutto 29 Milliarden Euro zahlen, hat das RWI errechnet. Läuft die Förderung bis 2010 wie vorgesehen weiter, klettern die Solarschulden, die bis 2030 abzustottern sind, auf 41 Milliarden Euro, warnen Experten des RWI.

      Mit den enormen Zuschüssen wurde obendrein sehr wenig für den Klimaschutz erreicht: Die Photovoltaik kommt derzeit auf einen Anteil an der gesamten deutschen Stromerzeugung von mageren 0,6 Prozent. Entsprechend gering ist der Beitrag zur Reduktion von Kohlendioxid. Andere erneuerbare Energien wie die Windkraft, die weit weniger Fördermittel erhalten, liefern bereits rund 14 Prozent des Stroms, der in Deutschland verbraucht wird.

      Es ist wie so oft im Leben: Zu viel Geld schadet mehr, als es nützt. "Die Branche läuft aufgrund einer Überförderung Gefahr, zu überhitzen", warnt Analyst Stephan Droxner von der Landesbank Baden-Württemberg. "Es gibt aufgrund zu vieler Neueinsteiger eine Tendenz zur Fragmentierung der Solarindustrie. Diese verlangsamt existenziell wichtige Kosteneinsparungen." Genau besehen, brauchen die Solarfirmen schon bald keine Förderung mehr, um gewinnträchtig arbeiten zu können. Eine Faustregel der Branche lautet: Bei jeder Verdoppelung des Produktionsvolumens sinken die Stückkosten um zwölf bis 15 Prozent. Bei dem heftigen Wachstum ist denn auch bald der Punkt erreicht, wo Sonnenstrom so billig wird wie konventioneller.

      Eine Untersuchung von Photon Consulting besagt: Solarstrom kann 2010 in Spanien für zehn Cent pro Kilowattstunde produziert werden, in Kalifornien für elf Cent und in Süddeutschland für 15 Cent. "Die Preise für Solarstrom haben sich im Jahr 2004 von den Kosten abgekoppelt", stellt Photon-Chef Michael Rogol fest. "Weil die Nachfrage weitaus größer ist als das Angebot, werden Kostensenkungen nicht mehr automatisch an die Kunden weitergegeben. Diese Situation dürfte noch mehrere Jahre so bleiben."

      Schuld an den Verzerrungen des Markts hat vor allem der Gesetzgeber. Zwar geht auch das EEG davon aus, dass die Herstellungskosten für Solarmodule stetig sinken. Bereits in der geltenden Fassung des Gesetzes ist daher vorgesehen, die Einspeisevergütung um fünf Prozent pro Jahr zu senken. Doch die Kosteneinsparungen, die die Industrie erzielt, sind mindestens doppelt so hoch. Daher soll die Degression ab 2009 auf etwa acht Prozent erhöht werden. Das aber ist längst nicht genug, um die überhöhten Profite einzudämmen, die die Hersteller seit geraumer Zeit erzielen. Im Einklang mit anderen Experten fordert RWI-Forscher Frondel daher, die Einspeisevergütung zusätzlich um 30 Prozent zu senken. Das würde die Hersteller zwingen, ihre Preise ebenfalls herabzusetzen, wenn sie im Geschäft bleiben wollen. Frondel hat errechnet, damit die Nachfrage unverändert hoch bleibt, müssten die Preissenkungen im Schnitt 26 Prozent betragen.

      Die deutschen Energiepolitiker müssen sich entscheiden: die Förderung radikal kappen oder einen Deckel für die Zahl der subventionierten Solaranlagen einführen, etwa auf dem Niveau von 2007. "Hoher Zubau und hohe Vergütung – das funktioniert nicht, jedenfalls nicht mehr lange", resümiert "Photon"-Chefredakteurin Kreutzmann. "Die Industrie muss die Preise senken, wenn sie einen Deckel auf dem deutschen Förderprogramm verhindern will. Mehr noch: Sie sollte klugerweise von sich aus eine deutlich schnellere Absenkung der Vergütung anbieten."
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 07:29:38
      Beitrag Nr. 11.387 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.022.791 von clearasil am 04.05.08 05:04:18Siehst du Risiken? Ausser der Kleinheit natürlich!

      Ja., "Mittlerweile werden 75 % der Geschäfte in Polen, Südafrika, china und demnächst Russland abgewickelt".

      ich würde das extrem fokussierung auf länder bezeichnen die bis vor ein paar jahren nicht als horte der stabilität galten. heute sieht man dort natürlich nur noch potential;)

      ich würde mich fragen warum die kunden nicht bspw. in kanada, australien usa usw. sitzen auch rohstoffreiche länder aber eben mit geringeren politischen langfristrisiken;)
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 07:19:54
      Beitrag Nr. 11.386 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.022.764 von bakri am 04.05.08 02:38:27Wenn Du fair bist, mußt Du aber zugeben, daß meine Voraussagen nicht die schlechtesten waren. Siehe: RHT, BX, VRSN, FRO, Q, HOV, F, GM, CMGI, PZE, CRY, GLW, PCCW, Lenovo, Kontron, Plambeck, Clariant, Palfinger, Jafco, Hikari Tsushin, CPE, SWN, INTC, BCON und sicher habe ich noch ein paar vergessen,...

      und wenn du fair bist nennst du auch die nieten welche sich in etwa die waage mit den guten tipps halten dürften;)

      momentan steigt fast alles und das spekulativere eben proportional stärker. das liegt weniger an ta sondern an der tatsache das bernanke die geldschleusen aufgedreht hat:laugh:

      du hast übrigens auch ne zeit monatelang über gute w geschrieben welche dann M & M`s wurden:D:laugh:

      ach und dann bleibt ja immer noch java;) und von bldp und vrnm die sich beharrlich gegen deine ta sträuben und schön fallen wollen wir ja gar nicht erst mal reden
      (gibt aber viel viel mehr beispiele;)) TA hilft kurzfristig nen kleinen vorteil zu haben da sie die aktuelle psyche dcer marktteilnehmer bildlich abbildet. wenn man sie zu langfristigen kursprognose in der art einsetzen möchte das sie zukünftige ereignisse vorhersagen soll. ne;)
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 05:04:18
      Beitrag Nr. 11.385 ()
      aus faz

      Technische Analyse Wall Street
      Die Bausteine einer Aktienrally
      Von Mark Arbeter


      30. April 2008 Die maßgeblichen Indizes beugten sich über weiten Strecken der vergangenen Woche leichten Gewinnmitnahmen, nachdem sie an die Tops ihrer jüngsten Kursbereiche gestoßen waren. Ausgehend von den Tiefs Mitte März haben die meisten Indizes eine Reihe höherer Hochs und Tiefs ausgebildet, und zwar auf eine Weise, die vereinfacht als zwei Trippelschritte nach vorn und ein Trippelschritt zurück beschrieben werden kann. Diese begrenzten Kursbewegungen sind zwar alles andere als spannend, es scheint jedoch, dass sie noch etwas länger anhalten müssen, bevor es spannend wird.

      Die Trippelschritte des Marktes führen zu einer langsamen Verringerung der unlängst stark ausgeprägten Kursvolatilität. Häufig kündigt eine nachlassende Kursvolatilität den Beginn von etwas Großem an. Vor dem Hintergrund der in den vergangenen Monaten beschriebenen Fakten bezüglich Marktstimmung, internen Marktdaten, Handelsvolumen und Chartmuster gehen wir davon aus, dass ein Ausbruch nach oben stattfinden wird, der zu einem weiteren starken, aber kurzen Anstieg der Kursvolatilität führen wird. Die Kursvolatilität lässt für gewöhnlich nach, sobald die Märkte in einen Aufwärts- oder Abwärtstrend einscheren.

      Volatilität nimmt ab

      Seit Oktober konnten wir mehrere Tage beobachten, an denen der S&P-500 um mehr als zwei Prozent zurückging, und in letzter Zeit sahen wir mehrere Tage, an denen der Index um mehr als zwei Prozent anstieg. Diese Kursausschläge werden nach und nach geringer. Der letzte Rückgang um mindestens zwei Prozent an einem Tag ereignete sich am 11. April, der letzte Zuwachs um mindestens zwei Prozent am 16. April. Dies sind die einzigen vom S&P-500 an einem Tag verzeichneten Kurssprünge um mindestens zwei Prozent seit dem 2. April.

      Deutet diese Verringerung der Volatilität, insbesondere nach unten, darauf hin, dass das Schlimmste der Finanzkrise und/oder der Konjunkturabschwächung bereits hinter uns liegt? Zugegeben, wir können es nicht mit Sicherheit sagen, sondern lediglich fundierte Projektionen anstellen.

      Das Schlimmste könnte überstanden sein

      Doch nach Einschätzung von Chefstratege Sam Stovall und mit Blick auf die jüngste Entwicklung des Konsumklimas gibt es einige Anzeichen dafür, dass wir das Schlimmste überstanden haben könnten. Der vom privaten Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauensindex sank im März mit 64,46 auf den niedrigsten Wert seit März 2003. Dies ereignete sich zu einer Zeit, als der Markt erfolgreich das Tief der Baisse von 2000-02 auslotete. Dies war zudem ein Zeitraum, als der Aktienmarkt sehr weit von seinen Allzeithochs entfernt war, deutlich weiter als heute.

      Sam Stovall gelangte zu dem Schluss, dass immer dann, wenn der Verbrauchervertrauensindex unter 76 fällt (eine Standardabweichung unterhalb des seit 1977 verzeichneten Mittelwerts von 97), schlechte Nachrichten über den Zustand der amerikanischen Konjunktur eine derart tiefgreifende Wirkung zeigen, dass dieser überall - selbst auf den Titelblättern von Magazinen - thematisiert wird. Ähnlich den zahlreichen von uns herangezogenen Sentiment-Indikatoren könnten diese Zahlen des Verbrauchervertrauensindex' unsere bisherigen Vermutungen bestätigen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie Wirtschaftsdaten die Charttechnik unterstützen können.

      Impuls benötigt

      Am 18. April lag das Schlusshoch des S&P-500 bei 1.390,33 Punkten, unweit des am 1. Februar erreichten Tops des Kursbereichs bei 1.395,42 Zählern. Der Index klopft an die Tür, allerdings nicht fest genug. Nach unserer Ansicht benötigt der Markt einen fliegenden Start. Wenn die Märkte ausbrechen, wird es mit Blick auf das seit Ende August ausgebildete Chartmuster sehr interessant sein, wie viel Aufwärtsschub der S&P-500 entwickeln wird. Wenn es letztendlich zu einem Ausbruch kommt und die gespannte Feder gelöst wird, tendieren die Kurse häufig zu einem kräftigen Sprung.

      Allerdings befinden sich genau über dem jüngsten Hoch bei 1.395 Punkten mehrere Widerstände, die sich als wahre Mauer erweisen könnten. Die maßgeblichen Pivot-Tiefs des vergangenen Jahres kommen bei 1.407 Zählern in Sichtweite, und zwischen diesem Niveau und den Allzeithochs kam es zu regen Kaufaktivitäten. Neben diesem Chartwiderstand liegt zwischen 1.400 und 1.410 Zählern ein von den Schluss- und Tageshochs des zurückliegenden Jahres abgeleiteter Trendlinienwiderstand. Nicht zu vergessen ist der exponentiell gleitende 200-Tage-Durchschnitt bei 1.412 Punkten. Oftmals deckt sich das Top einer mittelfristigen Boden- oder Umkehrformation mehr oder weniger mit früheren Pivot-Tiefs, dieses Mal jedoch nicht.

      Trendwechsel auch bei Gold und Öl erwartet

      Wir rechnen zwar damit, dass der Aktienmarkt aus seinem Seitwärtsmuster ausbrechen und die Anleihekurse ihren sehr breiten und Top-lastigen Kursbereich nach unten verlassen werden, es könnte jedoch auch ein mittelfristiger Trendwechsel bei Rohöl und Gold eintreten. Die Rohstoffpreise und die Rohstoffaktien sind über weite Strecken des bisherigen Jahresverlaufs stark angestiegen, was nach unserer Ansicht teils auf den schwachen Dollar, auf die Kreditkrise und auf die traditionelle Dynamik von Rohstoffen zurückzuführen ist. Gold hat seinen Aufwärtstrend bereits verlassen, und nach unserer Einschätzung dürfte eine ähnliche Entwicklung beim Öl nur eine Frage der Zeit sein.

      Am 23. April stieg der Rohölpreis auf 119,90 Dollar je Fass, während er Anfang Februar noch bei 88 Dollar notierte. Noch schockierender ist in unseren Augen jedoch die Tatsache, dass der Barrelpreis von 50 Dollar im Januar 2007 bis heute ohne größere Korrekturen oder ausgedehnte Seitwärtsbewegungen zulegte. Während des gesamten Anstiegs um 140 Prozent traten lediglich kleinere Rücksetzer auf.

      Goldpreis bei 750 Dollar?

      Im Verlauf dieser Aufwärtsbewegung haben wir unsere Preisziele stetig nach oben korrigiert, wobei wir bisweilen kaum unseren Augen trauten. Und erneut klopft der Ölpreis an unseren jüngsten Zielbereich von 122-125 Dollar. Eine wichtige Fibonacci-Extension visiert die Marke von 122 Dollar an, während sich ein nach oben projizierter langfristiger Trendlinienwiderstand bei 125 Dollar befindet. Mit Blick auf das Momentum ist der Ölpreis auf täglicher, wöchentlicher und monatlicher Basis angespannt. Daneben wurden einige größere wöchentliche Divergenzen ausgebildet.

      Der Goldpreis hat nach unserer Auffassung bereits eine Korrektur eingeleitet, nachdem er unser mittelfristiges Preisziel von 1000 Dollar je Feinunze erreichte. Der Preis hat ein Kopf-Schulter-Top aufgebaut und nach Unterschreiten des Niveaus von 887 Dollar wird diese Formation vollendet sein.

      Dies würde einen möglichen Rückgang des Goldpreises auf 750 bis 800 Dollar signalisieren, eine Zone, in der sich eine maßgebliche langfristige Trendlinienunterstützung befindet. Im Bereich um 800 Dollar kommt eine kleine Ansammlung von Chartunterstützungen ins Spiel, bis hinab in die Zone zwischen 700 und 725 Dollar sind jedoch keine wesentlichen Unterstützungen mehr vorhanden. Wichtige Fibonacci-Retracements liegen bei 840, 785 und 730 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 04:41:49
      Beitrag Nr. 11.384 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.022.764 von bakri am 04.05.08 02:38:27Wenn Du fair bist, mußt Du aber zugeben, daß meine Voraussagen nicht die schlechtesten waren.

      Ich glaube, dass ich noch nie an der Qualität deiner technischen Voraussagen gezweifelt habe??

      Klar, jeder liegt mal daneben. Und die sagst auch immer ganz klar, dass du zu faul bist nachzugucken, ob deine Lieblinge nächsten Monat auch noch Ihre ausstehenden Rechnungen begleichen können.:D

      Ich habe aber auch keine strengen wissenschaftlichen Verifizierungs-Untersuchungen unternommen und kein intensives backtesting nach der simon'schen schottenmethode betrieben.:laugh:

      Ich habe mir lediglich erlaubt deine Ölfassfirma unter fundamentalen Gesichtspunkten mit meiner unter schwerem Klitschenverdacht stehenden smt-ratten-scharfen Bergbahnbaufirma zu vergleichen. ;)

      space hätte uns ohnehin beide längst verbal erschlagen, auf ignore gesetzt und mit totalen Diskussionsbann nicht unter 9einhalb Wochen bestraft. :D

      beste grüße clearasil

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      Avatar
      schrieb am 04.05.08 02:42:35
      Beitrag Nr. 11.383 ()
      Ach übrigens: BOKF scheint noch weiter hochzugehen. Das ist doch eher ´was für Euch; schönes langes Lineal !
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 02:38:27
      Beitrag Nr. 11.382 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.022.050 von clearasil am 03.05.08 18:47:02Ich finde die financials gut, und Potential ist reichlich vorhanden. 80 Aktionäre, das ist fasst besser, als die paar Fässer Öl als Reserve bei bakris Schatz von gestern.

      Ja ja, lach nur; das ist gesund ! Ich habe keine Ahnung, warum BDCO steigen sollte, da es offensichtlich ´ne Klitsche ist. Aber wundern würde ich mich nicht bei den TA-Signalen.

      Wenn Du fair bist, mußt Du aber zugeben, daß meine Voraussagen nicht die schlechtesten waren. Siehe: RHT, BX, VRSN, FRO, Q, HOV, F, GM, CMGI, PZE, CRY, GLW, PCCW, Lenovo, Kontron, Plambeck, Clariant, Palfinger, Jafco, Hikari Tsushin, CPE, SWN, INTC, BCON und sicher habe ich noch ein paar vergessen, so wie den Fall von CREE oder AIG.

      Ich würde mich auch nicht wundern, wenn MRY in der nächsten Zeit 50-100 % steigen würde oder Codon, Curasan und EEI bald hochkämen ;)
      Avatar
      schrieb am 03.05.08 20:37:06
      Beitrag Nr. 11.381 ()
      Und nun Herr Buffet?

      Berkshire Hathaway Inc. says its first-quarter profit fell 64 percent because it recorded an unrealized $1.6 billion loss on its derivative contracts, and its insurance businesses generated lower profits.

      Berkshire reported net income of $940 million, or $607 per share, in the quarter ended March 31. That's down significantly from the net income of $2.6 billion Berkshire generated a year ago.

      Berkshire's chairman and CEO Warren Buffett warned shareholders in his annual letter that the derivatives could make the company's earnings volatile. But Buffett predicted the derivatives will ultimately be profitable.

      The four analysts surveyed by Thomson Financial expected earnings per share of $1,476.99 on average
      Avatar
      schrieb am 03.05.08 18:47:02
      Beitrag Nr. 11.380 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.021.611 von IgnatzWrobel am 03.05.08 15:14:57hi ignatz,

      jetzt bist du mir zuvor gekommen. :)

      Ja, logisch winzige Firma, aber lass die mal 440 MK haben. Und die machen die Schaufeln, und es wird viel zusätzlicher Bergbau betrieben werden. Kein Wunder bei dem Bedarf. Noch nie ist eines derer Fahrzeuge entgleist. Schöne Bilder auf deren homepage.

      Ich finde die financials gut, und Potential ist reichlich vorhanden. 80 Aktionäre, das ist fasst besser, als die paar Fässer Öl als Reserve bei bakris Schatz von gestern. :laugh: ;)

      no risk, no fun :D

      Siehst du Risiken? Ausser der Kleinheit natürlich!

      gruß c.
      Avatar
      schrieb am 03.05.08 15:14:57
      Beitrag Nr. 11.379 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.020.233 von IgnatzWrobel am 02.05.08 23:38:27@ clearasil

      bez. SMT Scharf:

      Hab heute das abonnierte Nebenwerte-Journal erhalten und da war tatsächlich ein Artikel ("mit Bahnsystemen für den Bergbau international auf Wachstumskus") über dieses Firmchen mit einer MK von 44 Mio. € drin, das ich bis dahin gar nicht kannte.

      Also....SMT ist "spezialisiert auf Entwicklung, Bau und Wartung entgleisungssicherer Bahnsysteme für den Berg- und Tunnelbau" und hat es erfolgreich geschafft ins Ausland zu expandieren. Mittlerweile werden 75 % der Geschäfte in Polen, Südafrika, china und demnächst Russland abgewickelt. Die Zahlen sehen bei SMT recht gut aus: das KGV (07) beträgt ca 8, das KUV ca 0.9, die Div.rendite liegt bei 6.7 % .....die EBIT-Marge steigt und die EK-Quote ist deutlich gestiegen.

      So weit so gut...anscheinend handelt es sich um eine Firma deren technologisch ausgereifte Produkte im Ausland nachgefragt werden und die vom momentanen Bergbauboom profitiert. Die Zahlen sehen auch gut aus...mir persönlich wäre diese Firma allerdings zu klein und zu markteng, ich möchte auch gerne schnell "aussteigen" können wenn es mal nicht so gut läuft. Witzig fand ich in diesem Zusammenhang den Hinweis im NW-Journal, das die 80 auf der HV anwesenden Aktionäre 68.2 % des Aktienkapitals vertreten hätten :laugh:...die machen dann den Kurs vermutlich unter sich aus.
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