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    Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040 (Seite 8369)

    eröffnet am 10.12.06 16:57:17 von
    neuester Beitrag 16.02.24 09:33:08 von
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      schrieb am 30.03.08 14:15:56
      Beitrag Nr. 10.388 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.760.054 von IgnatzWrobel am 30.03.08 12:21:29Ein Vorteil bei den einheimischen Werten ist einfach das man hier an der Quelle sitzt und einen Heimvorteil hat.

      ich sehe das genau andersherum als du. man bekommt über us werte normalerweise wesentlich einfacher infos als über deutsche nebenwerte.

      Das mit der Eigenkapitalrentabilität hat folgende Gründe:

      alles schön und gut aber besser noch ist eine schöne gesamtkapitalrentabilität. wenn diese mit einer schöner eigenkapitalrentabilität einhergeht umso besser.

      wenn man stur auf die eigenkapitalrentabilität achtet geht die sache gewaltig in die hose. die EKR kann sich ein unternehmen fast beliebig zurechtbasteln;):D

      Der zweite Grund ist, dass ein Fokus auf das Gewinnwachstum den Blick für das Wesentliche verstellen kann. So könnte ein Unternehmen den Gewinn je Aktie z.B. dadurch steigern, dass immer mehr Geld auf ein Sparbuch gesteckt wird (ist das ne Leistung?) oder das Geld anderweitig in unvorteilhafte Projekte gesteckt wird oder das Unternehmen könnte einen Kredit aufnehmen und damit eigene Aktien zurückkaufen und es gibt noch mehr Tricks. Bei der Kapitalrendite werden solche Aktionen aber schnell sichtbar

      dafür gibts genug andere tricks um die EKR beliebig zu positionieren die wesentlich verherrender und nicht sichtbar sind.;)

      Der erste blick sollte immer auf den return on assets bzw. gesamtkapitalrentabilität gehen.

      Was bringt einem ne EKR von 90 % wenn diese durch hohe verschuldung und wenig EK zustandekommt:D?

      Weiter könnte man noch ausführen, dass nur Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen deutlich mehr als ihre Kapitalkosten verdienen können. Irgendetwas können die, was die Konkurrenz nicht kann. Wenn keine Wettbewerbsvorteile bestünden, würden so lange Konkurrenten in den Markt dringen und das gleiche machen, bis die Kapitalrendite wieder auf das Niveau der Kapitalkosten gesunken ist.

      stimmt ja alles aber in wesentlich stärkeren maße für die gesamtkapitalrentabilität als für die EKR

      Eine hohe Gesamtkapitarentabilität über viele jahre bei gleichzeitigem guten eigenkapitalzuwachs ist vermutlich der beste indikator um die fundamentale langfristige aktienkursentwicklung zu prognostizieren.
      Avatar
      schrieb am 30.03.08 13:48:08
      Beitrag Nr. 10.387 ()
      @simon

      nochmal zu relative Stärke.

      Ich meine damit nicht den technischen Indikator RSI.
      Für mich ergibt sich eine relative Stärke bei Betrachtung einer Branche, die ich haben möchte.
      Welche Unternehmen dieser Branche befinden sich in einem intakten langfristigen Aufwärtstrend, haben Krisen überstanden, haben schwer zu kopierende Produkte, sehr gute Marktstellung, usw. die üblichen Kriterien eben.

      Es kann immer noch viel schief gehen, aber man hat jedenfalls ein paar mächtige Verbündete - das ist für mich relative Stärke.

      Funktioniert auch topdown und ist keine mechanische Herangehensweise.
      Avatar
      schrieb am 30.03.08 13:41:40
      Beitrag Nr. 10.386 ()
      @bakri
      bitte um Entschuldigung, ich wollte mich wirklich nicht über vrnm lustig machen, du kennst doch meinen Schreibstil, mir ist nur aufgefallen, dass die ziemlich viele Schulden und sehr wenig cash haben. Das könnte bei einem Ausbleiben von Unternehmenserfolgen sehr schnell ernsthafte Probleme nach sich ziehen. Pleite oder Kapitalerhöhung, Verwässerung des Kapitals usw. So etwas geht schnell, vor allem bei angespannten Kreditmärkten und die TA ist da kein guter Fluchthelfer.
      Übrigens: ich investiere auch lieber in alternative Energien als in Rüstungsunternehmen :)

      Ich weiß nicht, ob du vermutest, dass serco ein Rüstungsunternehmen sind, sind ein outsourcingdienstleister für staatlich Aufgaben, und das seit 1928 oder so.

      zu qcells

      Dein eingestellter Artikel und die Bedenken hinsichtlich qcells kursieren schon seit Spätherbst 07 und dürften in der Korrektur reichlich eingepreist worden sein.

      Die staatliche Subvention der EEG-Industrie ist wie jede staaliche Subvention problembehaftet und ein zweischneidiges Schwert, vor allem wenn man sieht, dass internationale Unternehmen davon genauso profitieren wie deutsche und sich die Summe richtig 50 MRd bewegt, Richtung 2012, glaube ich.

      Nichtsdestotrotz halte ich qcells weiterhin für ein erstklassig geführtes, sehr aussichtsreiches Unternehmen, dass natürlich einigen Unwägbarkeiten unterworfen ist.
      Qcells errichtet in Malaysa eine Produktionsstätte, ist technologisch führend( wie lange ?), hat eine sehr werthaltige Beteiligung an rec usw.

      Für mich gibt es noch keinen Grund auszusteigen.

      Die zu erwartende Angebots-Schwemme und der damit einhergehende Preisdruck und die nicht vorhandenen Einstiegsbarrieren sind absolute Kritikpunkte, die man nicht aus den Augen lassen sollte. Eine Konsolidierunmg in dem Markt wird sicher kommen und, die wird heftig sein.

      Großaktionär bei qcells ist die Familie Brenninkmeyer, C+A, und die sind wahrlich nicht als Abenteurer verschrieen.

      Aud der anderen Seite stellt die Solarindustire erst 1% der Weltstromproduktion, so dass da für mehrere Anbieter noch viel Platz ist.

      Vielleicht liege ich falsch, wir werden sehen.

      gruß clearasil
      Avatar
      schrieb am 30.03.08 13:01:11
      Beitrag Nr. 10.385 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.760.054 von IgnatzWrobel am 30.03.08 12:21:29Das mit der Eigenkapitalrentabilität hat folgende Gründe:

      1) Ein Unternehmen schafft nur dann Werte, wenn es eine Rendite über den Kapitalkosten erwirtschaftet. Liegt die Kapitalrendite darunter, werden Werte vernichtet. Nehmen wir z.B. an, ich tätige eine Investition, die im kommenden Jahr eine Auszahlung abwirft - mit dem Betrag X. Wenn ich 10% Rendite machen kann/will (meine Kapitalkosten), werde ich X/1,1 investieren. Jetzt sagen wir die Laufzeit verlängert sich auf zwei Jahre. Im 1. Jahr findet keine Auszahlung statt, stattdessen wird der Betrag einbehalten, er verzinst sich und die Auszahlung findet in zwei Jahren statt. Wenn die Verzinsung gleich den Kapitalkosten ist, macht dies theoretisch keinen Unterschied. In zwei Jahren würden dann 1,1*X ausgezahlt und wenn ich 10% Rendite p.a. fordere, wäre mir der Betrag 1,1*X in zwei Jahren 1,1*X / 1,1^2 = X / 1,1 wert - wie im 1. Beispiel. Wenn sich der Betrag aus dem 1. Jahr dafür mit 25% verzinst, kriege ich in zwei Jahren den Betrag X*1,25 ausbezahlt und wenn ich 10% Rendite fordere, ist der innere Wert der Investition nun auf 1,25*X / 1,1^2 gestiegen und der ist deutlich höher als X / 1,1.

      2) Der zweite Grund ist, dass ein Fokus auf das Gewinnwachstum den Blick für das Wesentliche verstellen kann. So könnte ein Unternehmen den Gewinn je Aktie z.B. dadurch steigern, dass immer mehr Geld auf ein Sparbuch gesteckt wird (ist das ne Leistung?) oder das Geld anderweitig in unvorteilhafte Projekte gesteckt wird oder das Unternehmen könnte einen Kredit aufnehmen und damit eigene Aktien zurückkaufen und es gibt noch mehr Tricks. Bei der Kapitalrendite werden solche Aktionen aber schnell sichtbar. Ein Management, das seine Kapitalrendite einigermaßen aufrecht erhalten kann, hat die Gewinne der Aktionäre also gut verwendet. Das daraus resultierende Gewinnwachstum lässt sich aus der Kapitalrendite herleiten. Wenn z.B. 1 € Gewinn je Aktie erwirtschaftet und davon die Hälfte einbehalten werden und diese sich mit 20% verzinsen, beträgt der Gewinn im nächsten Jahr 0,50 € + 0,50 € * 1,2 = 1,1 € je Aktie. Der Gewinn ist um 10% gestiegen, die Wachstumsrate ist dann: Kapitalrendite * Quote einbehaltener Gewinne = 20% *0,5.

      3) Weiter könnte man noch ausführen, dass nur Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen deutlich mehr als ihre Kapitalkosten verdienen können. Irgendetwas können die, was die Konkurrenz nicht kann. Wenn keine Wettbewerbsvorteile bestünden, würden so lange Konkurrenten in den Markt dringen und das gleiche machen, bis die Kapitalrendite wieder auf das Niveau der Kapitalkosten gesunken ist. Vermeintliche Wachstumsbranchen, in denen keine Wettbewerbsvorteile bestehen, sind deshalb nur Luftschlösser, während ein Unternehmen in einem langsam wachsenden Markt mit starken Wettbewerbsvorteilen sehr hohe Erträge ausweisen kann. Dabei ist noch zu bedenken, dass die Aussage "Nur Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen können deutlich mehr als ihre Kapitalkosten verdienen" nicht umgekehrt gilt. Nicht jedes Unternehmen mit einer hohen Kapitalrendite hat zwangsläufig auch starke Wettbewerbsvorteile. Deshalb ist es so wichtig zu prüfen, was dieser Wettbewerbsvorteil ist, sofern ein signifikanter besteht.

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 30.03.08 12:21:29
      Beitrag Nr. 10.384 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.730.982 von Simonswald am 26.03.08 16:15:10 @ignatz:
      1.) Wie lange und wie stark outperformst du schon? Erst seit den Smallcap Jahren ab 2002 oder auch schon früher?

      2.) Wie würdest du dieses Buffett-Buch zusammenfassen? Wie berechnet er den fairen Wert einer Aktien?
      (Wobei er mittlerweile ja unglaublich viele Anhänger hat, die das Selbe machen und insofern seine Strategie auch nicht mehr so gut funktionieren könnte.)



      Hi simonswald!

      Echt schwierig bei der posting-Frequenz zu antworten. Also....

      zu 1.) Ich bin seit ziemlich genau 10 Jahren an der Börse aktiv, anfangs noch als "Frischling" im Börsenhype, 2000-2002 hat`s mich dann auch mit den üblichen Verdächtigen (Nokia, cisco e.t.c ) erwischt und ich bin weitgehend aus dem Markt ausgestiegen. Im Laufe des Jahres 2003 bin ich dann wieder komplett eingestiegen, diesmal allerdings mit einem reinen Nebenwertedepot. Konkrete Jahresergebnisse liegen mir erst seit Anfang 2004 vor, seitdem liegt das durchschnittliche Jahresergebnis bis heute bei ca 27 %/Jahr.
      Zu den Nebenwerten: ich will da keine Religion draus machen, allerdings habe ich mittlerweile ein faible für gut geführte "Familien"unternehmen mit starker Marktstellung entwickelt. Wenn dann noch eine geringe Bewertung, hohe Div.rendite und Insiderkäufe hinzukommen sehe ich keinen Grund warum ich nicht einsteigen sollte. Ein Vorteil bei den einheimischen Werten ist einfach das man hier an der Quelle sitzt und einen Heimvorteil hat. Momentan finde ich auch viele US-Restaurantketten günstig bewertet allerdings könnte ich das nicht vor Ort nachprüfen insofern wäre ich da immer ein eher unsicherer Anleger.

      zu 2.) Buffett bewertet Firmen nicht nach den Gewinnen oder dem cash flow sondern nach der Eigenkapitalrentabilität. Ehrlich gesagt habe ich das immer noch nicht verstanden, wer es verstanden hat kann es ja mal ausführlich erläutern. ;)
      Ansonsten wird im Buch (Buffettissimo von R. Hagstrom) anfangs der Werdegang und Investmentstil von Buffett und anderen Größen (Graham, Fisher, Munger) vorgestellt. Danach gehts weiter mit....

      - die 12 Erfolgsprinzipien beim Kauf eines Unternehmens
      - Fokus-Investing: Theorie und Vorgehensweise
      - Portfoliomanagement: die Herausforderung im Fokus-Investing
      - die emotionale Seite des Geldes
      - neue chancen, zeitlose Prinzipien

      ...erklärt sich teilweise selber. Viel geht es um die Grundeinstellung, das man Aktien als Unternehmensanteile betrachten und nicht spekulieren sollte. Ansonsten sollte man es selber lesen, lohnt sich schon ist allerdings mit über 40 € für 350 kleine Seiten auch ein echt stolzer Preis.

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      Avatar
      schrieb am 30.03.08 08:52:50
      Beitrag Nr. 10.383 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.759.496 von bakri am 30.03.08 00:59:04Auffallend waren zuletzt die starken Kurseinbrüche bei den Öl- und Gold-Explorern (auch in Osteuropa), was darauf hindeutet, dass sich einige Hedgefonds in Notlagen befinden und sich durch Notverkäufe Liquidität beschaffen müssen. Denn Öl- und Gold-Juniors müssten eigentlich jetzt eine kräftige Hausse aufgrund der hohen Öl- und Metallpreise erleben, aber das Gegenteil ist der Fall.

      die begründung das das mit notlagen bei hedge fonds zu tun hat erscheint etwas bei den haaren herbeigezogen. kann zwar sein ist aber keinesfalls so zwngsläufig der fall wie der artikel dies hinstellt.

      gold und ölwerte weisen schon seit geraumer zeit relative schwäche im vergleich zu den zugehörigen rohstoffen auf. das kann auch damit zusammenhängen das der markt das derzeitige niveau der rohstoffe als nicht nachhaltig ansieht. jedenfalls ist das allemal wahrscheinlicher als notverkäufe;)

      notverkäufe hört sch so an das man nun kaufen muss weil rohstoffwerte aufgrund mangelnen zur verfügung stehenden geldes nun zu billig sind. das gibt es an der börse nicht. wenn der markt tendenziell in dem bereich schwäche zeigt ändert sich die einschäztung der großen gegenüber diesem bereich gerade.;)

      die begründung mit notverkäufen eignet sich natürlich immer sehr gut um dem kleinen privatanleger zu suggerieren er mache ei schnäppchen wenn er nun dort einsteigt den eigentlich müsste der markt ja höher stehen und tut es nur nicht weil es "notverkäufe"gibt;)

      Der Wertverlust an den Weltbörsen beträgt bis jetzt schon 7 Billionen US-Dollar, was mehr als nach der DOT.com-Blase war.

      und das 200 fache von 1929;). man kann aber schlechterdings behaupten das diese korrektur schlimmer ist als 1929 oder;).

      nominalwerte sind eben so ne sache. und 7 billionen im verhältnis zur heutigen gesamtbörsenkapitalisierung sind eben wesentlich weniger als vor 8 jahren:D

      immer vorsicht mit großen zahlen!!!

      Der Kapitalismus läuft hier eindeutig in die falsche Richtung.

      aha hier haben wir also jemanden der weiss welche richtung die richtige ist. heisst der autor castro oder honecker:laugh:

      Deutsche und europäische Unternehmen sind wesentlich attraktiver bewertet als amerikanische.

      das ist historisch meist so und daher nicht sonderlich erwähnenswert. der abstand war zuletzt historisch klein. da die restwelt wesentlich stärker nachgibt dürfte klar sein wo die börse das sicherere investment sieht. nämlich in us blue chips;)

      Auch die S&P-Aktien weisen mit 2,3 % eine außergewöhnlich hohe Dividendenrendite auf, wobei das KGV mit 19 deutlich höher ist

      s&p kgv dürfte durch nichtcashwirksame abschreibungen im finanzbereich künstlich aufgebläht sein. bei wegfall der abschreibungen stehen wir vermutlich bei 13-14.
      Avatar
      schrieb am 30.03.08 00:59:04
      Beitrag Nr. 10.382 ()
      Nachricht vom 29.03.2008 | 12:15 508 mal gelesen

      Rechnung mit vielen Unbekannten
      Leser des Artikels: 508

      Die Börsianer sind durch die unkalkulierbaren Risiken im Finanzsektor weiterhin verunsichert. Auffallend waren zuletzt die starken Kurseinbrüche bei den Öl- und Gold-Explorern (auch in Osteuropa), was darauf hindeutet, dass sich einige Hedgefonds in Notlagen befinden und sich durch Notverkäufe Liquidität beschaffen müssen. Denn Öl- und Gold-Juniors müssten eigentlich jetzt eine kräftige Hausse aufgrund der hohen Öl- und Metallpreise erleben, aber das Gegenteil ist der Fall. Zudem war der Kurseinbruch bei einigen Metallen (auch bei Gold/Silber) das Ergebnis von Gewinnmitnahmen und Positionsglattstellungen von Hedgefonds. Aber auch bei Blue Chips wie Siemens und Deutsche Telekom kam es ganz offensichtlich zu Zwangsexekutionen im großen Stil bei Hedgefonds, die dringend Liquidität brauchen, um die Kredite bedienen zu können. Bitte beachten: Gefährlich wird es für viele Hedgefonds auch, wenn der Yen nachhaltig unter 99 USD/JPY fällt. Der Yen bleibt weiterhin der beste „Krisenindikator“.


      Auch die hohen Verluste bei einigen Börsen-Spielen wie in der Depotliga vom DAF (www.depotliga.de ) machen deutlich, wie schnell selbst Profis im Moment reihenweise auf dem falschen Fuß erwischt werden und hohe Kursverluste im virtuellen (,hoffentlich nicht realen) Depot von 50 bis 75% (!) in den letzten Monaten hinzunehmen haben. Der Wertverlust an den Weltbörsen beträgt bis jetzt schon 7 Billionen US-Dollar, was mehr als nach der DOT.com-Blase war. Ist damit der Spuk vorbei und sind alle denkbaren Risiken eingepreist? Keinesfalls! Es kursieren weiterhin Gerüchte, dass auch unser Musterknabe Deutsche Bank AG einen Abschreibungsbedarf von 60 Mrd. USD (!?) haben soll. Zudem gibt es Gerüchte, dass UBS ein zweiter Bear Stearns-Fall werden könnte. Ich befürchte, dass wir mit weiteren Bankpleiten rechnen müssen. Die Analysten dürfen weiterhin damit befasst sein, die Vorstandsberichte dahingehend zu prüfen, ob ihre Aussagen und Berichte als Gewinnwarnungen zu interpretieren sind wie zuletzt bei der Deutsche Bank AG, Allianz (wegen Dresdner Bank), Hypo Real Estate etc.. Dabei dürfte es klar sein, dass nach „Falschaussagen“ der Vorstande bei der IKB, Hypo Real Estate und Bear Stearns sich die Vorstände jetzt ganz bewusst extrem vorsichtig ausdrücken, um nicht vollends die Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das Problem ist, dass kein Bankenvorstand dem anderen mehr vertrauen kann, da er selbst nicht weiß, wie es um die Liquidität der anderen Bank bestellt ist und ob die Bank den Kredit zurückbezahlen kann. Es wäre schon viel geholfen, wenn er überhaupt über die Liquiditätsrisiken der eigenen Bank genauer Bescheid wüsste. Zudem gibt es ein kollektives Mißmanagement im Bankensektor, das offensichtlich die jeweiligen Aufsichtsräte überfordert.

      Auf der anderen Seite sind die meisten asiatischen, amerikanischen und europäischen Unternehmen im Nicht-Finanzsektor in den letzten Jahren durch Umstrukturierungen so finanzstark geworden sind, das sie die Expansion auch aus dem eigenen Cash flow finanzieren können, also gar keine Banken nötig haben. Ein Problem entsteht aber für viele Unternehmen auf der Kostenseite durch die Rekord-Rohstoffpreise und gestiegenen Lohnkosten. Die Profitabilität dürfte damit tendenziell abnehmen. Im 4. Quartal 2007 brachen die Gewinne bei US-Banken im Durchschnitt schon um 80% ein. Nach der Subprimkrise dürfte sich nun ein erhöhter Abschreibungsbedarf bei Kreditkarten und Konsumentenkrediten einstellen. Schon im 4. Quartal 2007 stiegen die Abschreibungen nach den Angaben des Einlagensicherungsfonds in den USA (Federal Deposit Insurance Corporation, FDIC) auf Kreditkartenkredite um 33% und auf andere Konsumentenkredite um 58%, auf kommerzielle und Unternehmenskredite um 105% und auf Hypothekenkredite um 144%. Auf den Bericht der FDIC für das 1. Quartal 2008 darf man gespannt sein. Insgesamt wurden für das 4. Quartal 2007 die Abschreibungen von 8,5 auf 16,5 Mrd. USD in den USA erhöht. Wie man jetzt sieht, reicht das immer noch nicht aus. Keiner weiß bis jetzt, wie hoch die Cash-Verluste aber real sein werden. Kredite werden jetzt reihenweise an so genannte Geierfonds reihenweise verkauft. Auch die Bayerische Landesbank macht davon keine Ausnahme, so dass auf einmal Bildungseinrichtungen in Bayern mit höheren Mieten rechnen müssen, nur weil die Kredite an Geierfonds verkauft wurden, die höhere Renditen durchsetzen wollen. Fragen Sie mal ihre Bank, wo ihr Kredit jetzt gelandet ist. Der Kapitalismus läuft hier eindeutig in die falsche Richtung.

      Deutsche und europäische Unternehmen sind wesentlich attraktiver bewertet als amerikanische. Vor allem locken hohe Dividendenrenditen. Bein DAX beträgt das KGV nur 10,7 und beim EuroStoxx sogar nur 10,1. Die Dividendenrenditen bei DAX-Werten liegen bei 3,1 und bei EuroStoxx-Werten sogar bei 4%. Auch die S&P-Aktien weisen mit 2,3 % eine außergewöhnlich hohe Dividendenrendite auf, wobei das KGV mit 19 deutlich höher ist. NASDAQ-Aktien haben sogar ein KGV von 32. Die große Unbekannte ist aber, wie die Unternehmensgewinne sind in diesem und nächsten Jahr bei einer sich verlangsamenden Weltkonjunktur und steigenden Kosten entwickeln werden. Auch ist es fraglich, wie sich die Inflation auf die zukünftigen Zinsen auswirken wird. Klar ist, dass negative Realzinsen für den Anleger im Anleihensektor nicht attraktiv sind. Die Inflationsrate stieg im März in Deutschland schon auf über 3%. In vielen Ländern in Osteuropa ist sie aber schon zweistellig. Die Notenbanken in Osteuropa reagieren schon seit einigen Monaten mit steigenden Zinssätzen. Die US-Notenbank zielt im Moment nur auf kurzfristige Schadensbegrenzung ab.

      Mittelfristig werden die wesentlich wichtigeren langfristigen Anleihenzinsen bei anhaltend hohen Rohstoffpreisen und Agrarpreisen eher steigen. Bei Lebensmitteln sind die Preissteigerungsraten schon im deutlich zweistelligen Bereich, was besonders arme Bevölkerungsgruppen stark betrifft. Die Schere zwischen reichen und armen Bürgen klafft immer weiter auseinander. Die Mittelschicht verdünnt sich von 40 auf 20% und auch hier nimmt die Kaufkraft immer weiter ab, so dass der Konsum eher abnehmen dürfte. Neben den demographischen Problemen werden die Verschuldungsprobleme in rezessiven Phasen zu einer Anhäufung von „Problemfällen“ führen. Die steigende Inflation wird auch die Anleihenkursen später belasten, so dass die Kurse in Zukunft eher fallen dürften. Zuletzt waren die Anleihenkursen noch gestiegen, da es eine Flucht von Aktien in Anleihen gab. Aber auch hier wird der Anleger keinen „sicheren Hafen“ finden. So sind die US-Hypothekenzinsen mit einer Laufzeit von 30 Jahren schon von 5,5 auf 6% gestiegen. Die Zinsen von Junk-Bonds sind von 7 auf 9% nach oben geschnellt. Auch für osteuropäische Banken wird die Refinanzierung nun teurer. Auch ist ungewiss, wie sich der Konsum in den USA entwickelt, womit wiederum der Export von Japan/China abhängt. Die US-Einzelhandelkette JC Penney mit 150.000 Beschäftigten, bei dem angeblich jede zweite amerikanische Familie einkauft, gab am Freitag nach einer Gewinnwarnung um 7% nach.
      Die KGV sind jetzt aber bei einigen ertragsstarken Unternehmen so niedrig (KGV<10), dass die Reboundchancen sehr groß sind, sobald die Finanzkrise abgehakt ist. Besonders die zuvor so gebeutelten Bankaktien und auch Immobilienaktien dürften dann kräftig zulegen. Das trifft im hohen Maß auch für osteuropäische Blue Chips zu. Auch Solaraktien haben ein hohes Reboundpotential, wobei das Timing nicht einfach ist. In Russland wird es nach dem Wechsel im Präsidentenamt eine Reihe von IPOs und Privatisierungen sowie einige bemerkenswerte Merger geben. Russland gehört also wieder auf die Watch-list. In Russland gibt es nun neue Verteilungskämpfe im T-Sektor und Rohstoffsektor unter den russischen Oligarchen. Das beste Beispiel dafür ist der Rohstoffwert Norilsk Nickel, um denen jetzt 5 russischen Oligarchen buhlen, die alle jeweils mehr als 10 Mrd. USD besitzen und die Bear Stearns mit der Portokasse übernehmen könnten. Immerhin wurde das Übernahmenangebot von JP Morgan von 2 auf 10 USD pro Aktie aufgestockt, was zu einem starken Rebound bei Finanztiteln sorgte. In Deutschland sorgen Fusionsgerüchte um die Postbank mit der Dresdner Bank/Allianz für Fantasie. Nur mit wem wird die UBS fusionieren (müssen)?

      Fazit: Rechnen Sie auch weiterhin mit hoher Volatilität aufgrund weiterer Hiobsbotschaften. Bleiben Sie in Cash, halten Sie Pulver trocken und warten Sie ab, bis sich die Finanzkrise ausgetobt hat. Rein charttechnisch wird sich der Abgabedruck an den Weltbörsen noch einmal erhöhen, wenn die Wall Street wieder auf Talfahrt geht und die wichtige Chart-Marke von 11.700 beim Dow Jones oder 1250 bei S&P unterschreitet. Dies wäre die Kapitulationsphase der Bullen und des „Plung Protection-Teams“. Ein erstes Verkaufssignal entsteht schon, wenn der Dow Jones unter 12200 Indexpunkte bzw. der DAX unter 6480 Indexpunkte fällt, denn dann könnten die Tiefs vom 17. März noch einmal getestet oder gar unterschritten werden. In den USA liegt die Trading- bzw. Kampfzone zwischen Bullen und Bären beim Dow Jones in der Trading Range 11800 bis 12800 Indexpunkte. Wenn der Dow Jones über 13000 Indexpunkte steigt, kapitulieren die Bären, wenn der Dow Jones unter 11700 Indexpunkten fällt, kapitulieren die Bullen - und dies hat dann jeweils auch einen realen Grund (Bankenpleite, Bestätigung einer US-Rezession oder gar ein Terroranschlag als Reflex des neuen islamfeindlichen Videos aus den Niederlanden, das gerade die Runde macht).

      Auf der anderen Seite bestehen reale Chancen für eine Frühjahrsrallye wegen der überschäumenden Liquidität und niedrigen Bewertungen - auch in Osteuropa. Eine Frühjahrsrallye kommt aber nur dann in Betracht, wenn es eine Zeit lang keine weiteren überraschenden Hiobsbotschaften aus dem Finanzsektor, weiterer Gewinnwarnungen oder Anzeichen für eine US-Rezession gibt. Mutige Anleger, die gemäß meiner Empfehlung rechtzeitig in Liquidität gegangen sind, sollten sich jetzt einen eigenen Sparplan auferlegen und schwache Kurse bei ausgewählten Qualitätsaktien und Dividendentitel zum Einstieg mit gestaffelten Abstauberlimits nutzen, insbesondere in Osteuropa, wo sich die Konjunktur immer noch als sehr robust erweist.
      Avatar
      schrieb am 29.03.08 20:20:41
      Beitrag Nr. 10.381 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.757.987 von IgnatzWrobel am 29.03.08 14:39:00Bin zwar ein ehemaliger Fondstüftler u. habe neben zahlreichen auf der Watchlist auch 16 im Depot, aber den Praxistest hat der Lang Fonds bislang versiebt.

      Das Teil ist schön deckungsgleich mit dem MSCI World nach unten marschiert.

      Ansonsten beziehe ich seinen Börsenbrief incl. Statistikteil zu 500-700 Werten schon seit Jahren, werde aber den Bezug zum nächsten Kündigungstermin vorraussichtlich einstellen.
      Der Ansatz ist grundsätzlich logisch u. entspricht dem O.Shaugnessy Prinzip, Invest in Aktien mit guter relativer Stärke die ein niedriges KUV haben u. dass dann wenn man aufgrund von Indikatoren feststellt, dass ein Börsenengagement opportun erscheint.
      Gelfahrt wendet ja mit seiner 3 Filter Strategie die gleichen Prinzipien an, u. tappt immer wieder in die Werte nahe ihrem Mehrjahreshoch hinein, soweit ich mir 2 mal pro Jahr sein Musterdepot gönne.
      Also so einfach mechanisch investieren ist nicht. Persönliche Erfahrung u. feeling um solch vorgefilterte Werte zu bewerten ist u. bleibt unerlässlich.

      Nur, seit 2 Jahren, liegt er mit dem Timing wiederholt schief.
      Wer ihm mit 100% Aktieneinstiegsquote in 10 u. 11/07 gefolgt ist, hat eben im August noch auf tiefere Kurse gewartet u. musste dann zu deutlich höheren Kursen rein u. wurde ordentlich abrasiert bzw. hat meines Erachtens nun soferne nicht bereits ausgestoppt nun auch Werte im Depot, die ich nicht haben wollte.

      Ich persönlich kann mit meinem grundsätzlichen Contrarian Ansatz recht gut leben, hole mir aber auch noch anderweitige Infos ein u. halte damit mein Depot roulierend in Bewegung.
      Irgendwann ist immer etwas in einem diversifizierten Depot(30-50 Werte permanent bei mir) im Hoch u. kann zurückgestutzt od. verkauft werden um zu Unrecht ungeliebte Werte zu kaufen.

      Persönlich halte ich es auch nicht für praktikabel jetzt ein Depot zusammenzustellen u. es für Jahrzehnte unberührt liegen zu lassen.
      Der Wandel ist ein immerwährender Begleiter der auch vor Dynosauriern nicht halt macht. Soferne desöfteren nicht Investments in flexiblen, wendigen Schnellboote nicht besser ist.

      So habe ich Werte im Depot die ich seit Jahren bereits halte, dem stehen dann wieder relativ kurzfristige aber auch wiederkehrende Invests gegenüber.
      Avatar
      schrieb am 29.03.08 16:29:54
      Beitrag Nr. 10.380 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.758.266 von Larry.Livingston am 29.03.08 16:12:40Ich lache nicht darüber, denke nur das du Zusammenhänge siehst die gar nicht bestehen.

      ja das ist wohl so. Wie schon mal gesagt es regnet auch nicht weil indianer regentanz machen sondern weil die wetterelage so ist. wenn man immer zu tanzen anfängt wenn wolken aufziehn stehen die chance natürlich nicht schlecht das es dann anschliessend tatsächlich regnez;). jedoch hat das tanzen mit dem regen keinen kausalen zusammenhang. und genau so ists bei ta. ta is ein glücksspiel das mal klappt und dann wieder nicht. die chancen mögen bei bestimmten konstellationen etwas überdurchschnittlich sein da viele auf diese achten. anzeigen tut die ta aber gar nichts nur kann es eben vorkommen das sich bestimmte indikatoren quasi von selbst erfüllen weil viele darauf achten.;)
      Avatar
      schrieb am 29.03.08 16:12:40
      Beitrag Nr. 10.379 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.757.956 von bakri am 29.03.08 14:31:35Ich lache nicht darüber, denke nur das du Zusammenhänge siehst die gar nicht bestehen.
      Aber Fakt ist das wir eine Q-Cells gar nicht beachten eben wegen genannter Gründe.
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