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    Stehen die Weltbörsen vor einem Crash ??? (Seite 34772)

    eröffnet am 01.08.07 21:18:51 von
    neuester Beitrag 17.05.24 13:29:34 von
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      Avatar
      schrieb am 20.08.07 19:45:14
      Beitrag Nr. 442 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.231.636 von Harry_Schotter am 20.08.07 19:22:32Als Gewährträger stehe das Land hinter den Verpflichtungen der Sachsen LB.

      hehe ... als ob Sachsen bzw. der Osten die mittel dafür hätte. ich höre schon die schreie nach der verlängerung des soli-beitrags ;) viel spannender in dem zusammenhang ist übrigens, dass die fond-tochter der sparkassen einspringt ~ hier kann nut jeder sparkassen fond-kunde hoffen, dass wirklich nichts mehr schiefgeht. prust, hardcore-zocker in der ossi-landesbank ... da wird gezockt bis der bund einspringt ... ;)
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 19:35:59
      Beitrag Nr. 441 ()
      1.700.000 Zwangsversteigerungen werden bis Ende 2008 in Amerika erwartet.

      Und wieviel verliert die Sachsen LB bei diesen Zwangsversteigerungen ?
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 19:22:32
      Beitrag Nr. 440 ()
      US-HYPOTHEKENKRISE

      Hilfsaktion für Landesbank - Retter setzen Sachsen unter Druck

      Rettungsaktion mit Haken: 17,3 Milliarden Euro stellten Landesbanken der Sachsen LB spontan zur Verfügung, weil diese in den Strudel der US-Hypothekenkrise geraten war. Einer Nachrichtenagentur zufolge war die Finanzspritze aber an Bedingungen geknüpft. Die Landesbank müsse einen Partner finden.

      Brüssel - "Der Pool ist nur zustandegekommen unter der Bedingung, dass sich der Freistaat Sachsen mit allen Beteiligten zusammensetzt und über die Zukunft des Instituts spricht", sagten eine mit der Angelegenheit vertraute Person über die Finanzspritze für die Sachsen LB. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Dabei gehe es darum, dass die Bank künftig nicht mehr allein am Markt auftrete, sagte ein anderer Eingeweihter.


      DPA Landesbank Sachsen: Will eehn Saochse ooch inaus, maocht im der Shatterhand die Funzel aous.

      Es sei noch zu früh, um konkrete Verhandlungen zu führen, hieß es weiter. Die Bank müsse erst einmal stabilisiert werden. "In den nächsten Wochen werden die Gespräche anfangen", sagte eine der Personen. Bei der Sachsen LB war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

      Die anhaltende Krise auf dem US-Hypothekenmarkt hatte die Landesbank des Freistaats erheblich in Bedrängnis gebracht. Sie konnte nur durch einen kurzfristigen Kredit von 17,3 Milliarden Euro (mehr...) gerettet werden, den andere Landesbanken und die DekaBank gewährten. Grund des Problems war das bei der Banktochter Sachsen LB Europe betreute Investmentvehikel "Ormond Quay".

      Die Sachsen LB gilt schon lange als Übernahmekandidat. Außer der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bringt sich Finanzkreisen zufolge auch die NordLB für einen Zusammenschluss mit der sächsischen Landesbank in Stellung. Das Interesse der NordLB sei ernsthaft, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Bereits vor einigen Wochen habe es erste Kontakte gegeben.

      Bei der LBBW habe zur Zeit zwar ein Zusammenschluss mit der WestLB Priorität, hieß es weiter. "Wenn sich später aber die Gelegenheit ergibt, die Sachsen LB mit ins Boot zu nehmen, dann wäre das eine denkbare und gute Möglichkeit", hieß es in Finanzkreisen. LBBW-Chef Jaschinski hatte bereits im April Interesse an dem Institut gezeigt: "Wenn Fragen an uns gerichtet würden, werden wir uns nicht entziehen", sagte er damals.

      Öffentlich sagte heute der Geschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV), Claus-Friedrich Holtmann, dem Nachrichtensender MDR Info, das von jeher als finanzschwach geltende Institut müsse sich einem "größeren Verbund" anschließen. "Ich denke, dass sich die Landesbankenstruktur nachhaltig verändern muss." Die derzeitigen Turbulenzen zeigten, dass die öffentlich-rechtlichen Institute ihre Kräfte bündeln müssten. "Darüber wird in den nächsten Monaten zu sprechen sein."

      Derweil hat sich auch die EU zu Wort gemeldet in der Krise: Sie will die Finanzspritze mit Blick auf die Wettbewerbs-Regeln der Gemeinschaft unter die Lupe nehmen. Die Kommission stehe bereits mit den deutschen Behörden in Kontakt, wie eine Sprecherin sagte. Deutschland wolle Brüssel über die Hilfsmaßnahmen informieren. Die EU-Kommission werde dann untersuchen, ob es sich bei der Finanzspritze für die Sachsen LB um staatliche Beihilfen handelt oder nicht. Diese dürfen in Europa nur innerhalb enger Grenzen gewährt werden.

      "Das überfordert das Land"

      Der Bund der Steuerzahler warnte derweil vor einem Finanzdesaster für Sachsen. "Sollte das Land für Spekulationsverluste in Milliardenhöhe einstehen müssen, würden die sächsischen Steuerzahler für Managementfehler haften", sagte Knut Schreiter, Vorstandsmitglied im Bund der Steuerzahler Sachsen, dem "Tagesspiegel". "Das überfordert das Land und wäre ein Desaster."

      Schreiter kritisierte die Aussagen des sächsischen Finanzministers Horst Metz (CDU), wonach mit dem Einspringen der Sparkassen die Probleme gelöst seien. "Das grenzt an Verdummung des Steuerzahlers." Als Gewährträger stehe das Land hinter den Verpflichtungen der Sachsen LB. Diese müsse wieder zu ihrem Kerngeschäft - der Förderfinanzierung und banküblichen Geschäften - zurückkehren. "Die Spekulation mit zweitrangigen US-Hypotheken entspricht nicht dem öffentlichen Auftrag der Landesbank", sagte Schreiter.

      Heute Nachmittag tagt der Verwaltungsrat der Sachsen LB, um über die Krise zu beraten. Im Anschluss sei eine Sitzung der Anteilseigner geplant, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums auf Anfrage. Finanzminister Metz wolle die Gremien von Sachsen LB und Sachsen-Finanzgruppe über die Rettungsaktion informieren, hieß es.

      Auch der Haushalts- und Finanzausschuss des sächsischen Landtages hat für den 29. August eine Sondersitzung einberufen, in der er sich mit der Finanzkrise bei der Sachsen LB und den Folgen für den Landeshaushalt befasst. Die Sitzung war von der Linksfraktion beantragt worden. Die Linken forderten zudem eine Regierungserklärung von Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU).

      Milbradt war zuvor im Zusammenhang mit der Krise heftig kritisiert worden. Der sächsische Landtagsabgeordnete Karl Nolle (SPD) sagte laut einem Bericht des Nachrichtensenders MDR Info, Milbradt sei als früherer Finanzminister mitverantwortlich für die jetzigen Probleme. Er habe durchgesetzt, dass die Landesbank auf internationalen Märkten spekulieren dürfe.

      Nolle gehört dem 2005 eingesetzten Landesbank-Untersuchungsausschuss an, der klären soll, ob die Regierung ihrer Aufsichtspflicht über die Bank nachgekommen ist. Hintergrund waren hauptsächlich personelle Querelen und Ungereimtheiten im Geschäftsablauf. Nolle sagt, das tatsächliche Spekulationsvolumen der im irischen Dublin ansässigen Bank-Tochter sei jahrelang verschleiert worden. Das sei erst im Untersuchungsausschuss bekannt geworden. Im Jahr 2004 betrug es nach Angaben des SPD-Politikers 30 und ein Jahr später mehr als 50 Milliarden Euro, bei einem Eigenkapital der Sachsen LB von 1,5 Milliarden Euro.

      ase/AP/dpa/ddp/Reuters

      Quelle: www.spiegel.de


      ---
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 17:03:42
      Beitrag Nr. 439 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.229.624 von Lukas2807 am 20.08.07 16:38:08
      crash wird es keinen geben ~ es geht wie immer darum, möglichst viele lämmer auf die schlachtbank zu führen. herzlich willkommen :D
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 16:38:08
      Beitrag Nr. 438 ()
      Wo sind denn die großen Crashpropheten vom Wochenende? :D

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      Avatar
      schrieb am 20.08.07 14:54:41
      Beitrag Nr. 437 ()
      Die Kursbewegungen sind heutzutage sehr heftig, das kommt von den vielen Finanzinstrumenten welche eine gewaltige Hebelbewegung auf den Markt ausüben.
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 14:41:29
      Beitrag Nr. 436 ()
      Die Beruhigungspille Zinssenkung löst nur ein Strohfeuer aus, war beim letzten Crash auch schon so.
      Die Instituties werden bald Ihre Aktien verkaufen, das Risiko ist denen viel zu hoch!
      Die Zeche bezahlen immer die \"Unvorsichtigen und \"Gierigen\"
      Gut Rutsch!!
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 12:19:38
      Beitrag Nr. 435 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.225.724 von Algol am 20.08.07 11:10:58hallo algol

      bin alles andere als ein finanzexperte, aber wegen den subprimes kann es sicherlich keinen internationalen bankencrash geben, das wurde völlig übertrieben dargestellt. da kursieren ne menge falscher zahlen in den boards. daß in deutschland ausgerechnet diese beiden öffentlich-rechtlichen banken so dick mit drin hängen, kann ich mir auch nicht erklären.
      die gefahr des zusammenbruchs von großbanken sehe ich eher in der tatsache, daß die selbst zu sehr am zocken sind und ihr risikomanagement versagt. außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die gegenüber hedgefonds nicht zu leichtfertig kredite vergeben.

      viel erfolg
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 11:10:58
      Beitrag Nr. 434 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.224.924 von Baerenfalle2006 am 20.08.07 10:03:19Hallo Baerenfalle,
      kannst du in der jetzigen Situation einen internationalen Bankencrash ausschließen? Bedenke, was schon bei den kleinen "Klitschen" IKB und Sachsen LB nach einigen Beruhigungsmanövern zutage trat...
      Gruß, Algol
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 10:15:42
      Beitrag Nr. 433 ()
      Fed senkt Diskontsatz: Eine clevere Entscheidung ...
      von Ronald Gehrt

      Guten Morgen, verehrte Leserinnen und Leser!

      Am Donnerstagabend drehten die US-Börsen von ihren Tagestiefs in den letzten Handelsstunden plötzlich nach oben und egalisierten fast die kompletten, bis dahin heftigen Kursverluste. Das basierte nicht auf irgendwelchen Veränderungen der Lage, sondern schlicht darauf, dass die Bären ihr Pulver an dem Tag verschossen hatten, die Kurse an wichtigen charttechnischen Unterstützungen notierten und so die Handelssysteme der Wall Street-Trader grünes Licht gaben. Nicht mal unbedingt zum Einstieg, sondern großenteils wohl zum Glattstellen von gut im Gewinn liegenden Short-Positionen, was ja ebenfalls steigende Kurse bewirkt.

      Doch das war keineswegs genug, um die abwärts gerichtete Tendenz in Asien aufzuhalten. Und so begab es sich, dass die asiatischen Börsen diese angeblich bullishe Vorgabe nicht umsetzen konnten. Die nicht befürchtete, sondern faktische Auflösung erster Carry-Trades führte in Asien zu den brutalsten Kursverlusten seit mehreren Jahren. Der Nikkei wies den höchsten Tagesverlust seit sechs Jahren auf. Dabei ist es meiner Ansicht nach verfehlt, das Wort „Ausverkauf“ in den Mund zu nehmen. Denn das würde indizieren, dass es nun normal weiter geht.

      Und der Gedanke, die Auflösung der Carry-Trades sei an einem Tag erledigt und damit das Thema durch, ist gewagt. Das könnte dann hinhauen, wenn auch Euro/Yen und Dollar/Yen nun wieder anziehen, sprich der Yen ab sofort wieder stetig fallen würde. Aber sollte der Yen auch nur auf diesem Level eine Zeit zu lange verharren, kommt da noch was nach – bei einem Euro/Yen unter 150 und Dollar/Yen unter 113,20 sowieso. Und unterschätzen Sie nicht die Größenordnung dieser Yen-Kredite. Was wir Freitagmorgen sahen, war eine Kleinigkeit. Und nur auf Asien begrenzt. Denn, und das ist wichtig:

      Der größere Teil dieser Yen-Kredite wurde ja nicht in Asien angelegt, sondern in Euro oder Dollar getauscht und dementsprechend in diesen Währungsräumen investiert!

      Was hat die Notenbank nun wirklich getan?
      Auch in Europa waren die Kurse schwach. Nach den Verlusten des Donnerstags waren Dax, FTSE 100 und CAC40 gerade dabei, erneut langsam vor sich hin zu sinken, als um 14:15 Uhr, also vor Eröffnung der US-Börsen, der Paukenschlag kam: Die US-Notenbank senkt die Zinsen!

      Aber: Das war keine Leitzinssenkung (also der Fed Funds Rate), wie einige fälschlich wiedergaben, sondern eine Senkung des „discount window“, also des Diskontsatzes. Dieser Satz lag vorher 1,0% über dem Leitzins (der bei 5,25% liegt) und wurde nun um 0,5% auf nunmehr 5,75% abgesenkt.

      Die Diskontrate ist der Zinssatz, zu dem sich Banken gegen Hinterlegung von Wertpapieren aller Art als Sicherheit bei der US-Notenbank kurzfristig Geld leihen, sprich Liquidität beschaffen können. Das heißt also: Davon haben die Banken was. Aber die US-Bürger nicht, weder was den Konsum noch ihre Hypotheken betrifft. Sprich:

      Das war eine reine Maßnahme, um die Liquiditätsklemme etwas zu mildern – mehr nicht. Und:

      Zu Handelsbeginn pumpte die US-Notenbank ganze 63 Milliarden Dollar in Form von 3-Tage-Schnellkrediten in den Markt, die höchste Summe bislang. Und noch ein „und“:

      Zur Sitzungsmitte wurde eine Telefonkonferenz der Notenbank mit den führenden Banken bekannt, in welcher die Notenbanker die Banken baten, diesen Diskontsatz doch bitte auch unbedingt zu nutzen. Es sei, so hieß es, kein Zeichen von Schwäche, wenn man dies täte, sonder von Stärke. Was soll das denn bedeuten?

      Nun, bislang war es so, dass Banken, die es nötig hatten, sich kurzfristig Geld zu diesem doch eher hohen Zins zu besorgen, schief angesehen wurden. Einfach, weil das andeutete: „Oho, die haben das scheinbar nötig!“ Die Notenbank hatte daher das Bedürfnis, den Banken mitzuteilen, dass sie lieber das „discount window“ nutzen sollten statt in die Klemme zu geraten, weil sie sich keine Blöße geben wollen.

      Aber: Es ist halt nur ein Spruch. Wer diesen Satz nutzt, hat es nötig. Und dieses Verhalten der Notenbank inklusive der 63 Milliarden-Spritze gibt mir sehr zu denken!

      In den Medien jedoch sprach man von einem genialen Schachzug von Ben Bernanke, und zwar aus zwei Gründen:

      Bernanke, der Fuchs ...
      Zunächst sagte die zur Maßnahme veröffentlichte Presserklärung aus, dass die Fed ggf. weitere Maßnahmen vornehmen würde, um negative Auswirkungen auf die Finanzmärkte zu verhindern. Das wurde als Ankündigung einer baldigen echten Zinssenkung interpretiert. Man sagte sich: Das war ein kleiner Schritt um zu zeigen: „Wir sind da und passen auf“ und zugleich das Zeichen an die Märkte, dass die Notenbank eingreifen werde (es gab aber noch eine meist übersehene zweite Erklärung, und die hat es in sich, dazu gleich), wann immer es nötig sei.

      Darüber hinaus sagte man sich: Mensch, der Bernanke, der Fuchs, macht das ausgerechnet an einem Verfalltag für Optionen. Schlau! Weil:

      Die US-Optionen auf Indizes liefen per erstem Börsenkurs aus, also zu Handelsbeginn. Da diese Maßnahme vorher bekannt gegeben wurde, schossen die Futures dermaßen nach oben, dass die Indizes mit einer riesigen Lücke nach oben eröffneten. Damit konnten diejenigen, die Put-Optionen besaßen, die relativ nah am letzten Kurs lagen, nichts mehr machen. Am Donnertagabend noch gut im Gewinn, waren diese Puts am Freitag zum Verfall schlagartig wertlos. Eine hässliche Aktion, durch die immens viele Akteure viel, viel Geld verloren haben. Viele gingen davon aus, die Fed habe das absichtlich getan, damit die Bären sich die Finger verbrennen und aufhören, Short zu gehen. Hm. Mal weiter:

      Die Optionen auf Aktien laufen immer am Ende der Sitzung aus. Einige Beobachter gingen davon aus, auch das sei einkalkuliert gewesen. Sprich, die Fed hätte sich ausgerechnet, dass hier viele, viele Akteure im Sitzungsverlauf ihre Positionen eindecken würden bevor sie wertlos würden. Und das würde sicherstellen, dass die steigenden Kurse noch weiter steigen würden und somit verhindern, dass der positive Effekt der Fed-Maßnahme verpufft. Und:

      Da die Kurse am Donnerstagabend eine Wende hinlegten, würde daraus, wohl kalkuliert, eine bullishe Chartformation in Form eines Morning Star mit einem „Hammer“ in der Mitte entstehen, die zu Wochenbeginn weitere Käufe nach sich ziehen würde. Sie sehen diesen Morning Star im hier abgebildeten Chart des Nasdaq 100.



      Die Bullen sahen das Timing und die Art dieser Maßnahme also als genialen Schachzug der Notenbank an, um gezielt den Aktienmarkt auf eine positive Schiene zu stellen. Ist das wirklich wahr? Es gibt Argumente, die absolut dagegen sprechen. Und sie sind meiner Ansicht nach deutlich schlagkräftiger:

      ... bitte lesen Sie weiter im 2. Abschnitt ...


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      ... oder blanke Furcht vor einem Crash?
      von Ronald Gehrt

      Ich übersetze Ihnen hier mal die oben erwähnte zweite Presseerklärung der Notenbank, die unter den Tisch fiel (weil sie nicht ins bullishe Bild passte). Die erste erklärte, was die Fed nun getan habe. Die zweite erklärte das „warum“:

      „Die Bedingungen an den Finanzmärkten haben sich verschlechtert. Verschärfte Konditionen am Kreditmarkt und gestiegene Verunsicherung haben das Potenzial, das Wirtschaftswachstum einzudämmen. Obwohl die jüngsten Daten andeuten, dass die Wirtschaft in moderatem Umfang wächst, kommt das Federal Open Market Committee zu dem Schluss, dass die Abwärtsrisiken für das Wachstum spürbar gestiegen sind. Das Committee beobachtet die Situation und ist bereit die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen um die negativen Effekte der Unruhen an den Finanzmärkten auf die Wirtschaft zu mildern.“

      Bernanke, der panische?

      He! Hallo! Was ist das denn? Thema Inflation durch? Und das soll gut sein? Mit einem Schlag ist die Inflation also nicht mehr das Problem? Die Fed hat sich also entscheiden, die Inflation erst mal in den Schrank zu stopfen und akzeptiert damit, das eine Feuer zu löschen und damit ein anderes höher flackern zu lassen. Wenn die Fed wirklich nun auch die Leitzinsen senken würde und die Rettung des Wachstums trotzdem daneben gehen würde, hätten wir eine Stagflation! Vor allem:

      Was ist mit den Carry-Trades, ja den ausländischen Investoren überhaupt? Wenn die US-Zinsen wirklich gesenkt werden, geht der Zinsvorsprung gegenüber dem Euro flöten. Von den Carry-Trades, die sowieso schon zum Teil unter Wasser stehen abgesehen: Warum sollten dann asiatische Großinvestoren, die das Rückgrat im US-Anleihemarkt und zum Teil auch im Aktienmarkt bilden, dann noch in den USA und nicht bei uns in Europa investieren? Und wenn sie das tun würden ... woher bekommt Amerika dann das Kapital, sprich die Blutkonserve, von der dort alles abhängt? Wirft dann Helikopter-Ben Geld aus dem Hubschrauber ab, wie er mal sagte? Na dann willkommen in der Inflation.

      Es bleibt abzuwarten, wie der Dollar weiter reagiert. Sollte er aber erneut abgleiten, brennt der Baum. Das alleine zeigt, dass die Fed über diese Perspektive selbst nicht glücklich sein kann. Es ist ein Hinweis darauf, dass diese Aktion nicht besonders freiwillig kam und ebenfalls darauf, dass es m.E. noch nicht raus ist, dass die Notenbank die Zinsen wirklich spürbar senken wird. Denn das wird nun von ihr erwartet - und das ist ein Druck, der wie Dynamit wirken kann. Zumal:

      Eine faktische Wirkung hat diese Diskont-Aktion ja kaum. Ob sich die Banken nun zu 6,25% oder 5,75% Liquidität besorgen können, ändert nichts an den Problemen selbst. Dieses halbe Prozent bei kurzfristigen Repo-Krediten ist eine solch winzige Ersparnis ... das bringt das Finanzsystem nicht auf die Füße. Bislang ist alles rein symbolisch. Und ich weiß nicht, ob das FOMC so wagemutig sein wird, daraus mehr zu machen und so bewusst das Thema Inflation auf einmal schleifen zu lassen.

      Sicher, eigentlich bleibt ihnen kaum was anderes übrig. Aber wie gesagt: Schnelle, weitreichende Zinssenkungen würden zwar die oberflächlichen Blutungen stillen. Aber unter den geschlossenen Wunden würde der Patient US-Wirtschaft letztlich erst recht anfangen, langsam zu verfaulen. Denn auf billiges Geld, Ursache aller Probleme, noch billigeres Geld zu kippen ... das soll clever sein?

      Aus Angst geboren ... als Kalkül verkauft
      Wenn der Diskontsatz auch als Zinssenkung gilt, hat es da wohl eine finanzielle Katastrophe gegeben? Nun, ist die Notwendigkeit, trotz der Maßnahme eine Stunde später 63 Milliarden Dollar, also die höchste Summe bisher, in die Märkte zu pumpen, ein Zeichen von entspannter Gelassenheit? Sind die chrashartigen Kursverluste in Asien und der Einbruch des Dollar zum Yen am Freitagmorgen keine finanzielle Katastrophe? Ist es nicht vielleicht so, dass die Mitglieder des FOMC nervös geworden sind?

      Ich meine ja. Ich denke, dass sich der eine oder andere Verantwortliche im Nachhinein wohl schon die Hände gerieben hat darüber, dass diese Maßnahme letztlich so günstig in den Börsenverlauf hineinpasste und so mithalf, ein bullish wirkendes Kurzfrist-Szenario zu erzeugen. Aber in erster Linie war, das denke ich, die blanke Furcht Auslöser dieser Aktion, und keineswegs cleveres Kalkül. Denn es war keineswegs der Verfalltermin, der das Timing bestimmte, sondern die Kursverluste in Asien und im Dollar zum Yen. Wäre die Maßnahme nicht am Freitag gekommen, wären die US-Börsen den asiatischen möglicherweise nach unten gefolgt – und am Montag wären die Börsen wohl trotz einer solchen Maßnahme dann nicht mehr zu halten gewesen!

      Ich denke, es sah einfach so aus: Das FOMC wollte eigentlich nichts machen, da sie wussten, dass sie so den Teufel mit dem Beelzebub austreiben würden. Sie bekamen aber das Gefühl es würde jetzt jederzeit zu einem Zusammenbruch kommen und machten daher etwas, was als Symbol taugte, ohne eine auf das gesamte Finanzsystem wirkende faktische Veränderung zu sein ... in der Hoffnung, dass sich der Trubel beruhigen wird, bis es daran geht, wirklich wider Willen die Zinsen senken zu müssen!

      Also: Meiner Ansicht nach war diese Notenbank-Maßnahme eine symbolische Aktion, aus der Not geboren. Und das ist ein gutes Argument, nicht auf steigende Aktien zu setzen! Auf der anderen Seite hat diese Aktion am Freitag zu steigenden Kursen geführt. Rein formal sind daraus – kurzfristige! – bullishe Impulse entstanden, die durchaus zu ein paar Tagen steigender Kurse führen könnten – wenn die Freude nach dem Wochenende noch überwiegen sollte.

      Da hätte mehr herauskommen müssen
      Allerdings gibt es mir sehr zu denken, dass die Kurse in den USA ebenso wie im Dax bis 22 Uhr die zur Wall Street-Eröffnung markierten Hochs (in den US-Futures vorbörslich lagen sie noch höher) nicht überboten haben. Bedenken sie dabei:

      Wir hatten einen gewaltigen Kurseinbruch in den Tagen zuvor. Wir hatten einen Options-Verfalltermin, der eigentlich durch die Fed-Maßnahme viel mehr Eindeckungen hätte nach sich ziehen müssen. Alleine an normalen bullishen Tagen ist es an Wall Street typisch, dass zum Handelsende nach einer Phase der Konsolidierung noch mal ein Schub an Käufen kommt, der dann neue Tageshochs markiert. Trotz Wochenende vor der Tür und trotz Verfalltermin fiel der diesmal so klein aus, dass das nicht geschah! Und vor allem:

      Wo blieben die Handelsprogramme, die sonst so extreme Kursbewegungen über mehrere Hundert Punkte im Dow Jones auslösten? Sie kamen in den letzten Wochen jeden Tag – aber ausgerechnet am Freitag passierte nichts – weder nach oben noch nach unten war wirklich Dynamik im Handelsverlauf entstanden.

      Es scheint mir, als wären die Bullen erst mal zufrieden, dass der Absturz verhindert worden ist, aber so recht einsteigen mag niemand. Und die Short-Squeeze, auf die man am Handelsende hoffte, könnte bereits per Donnerstagabend und Freitagmorgen zusammen passiert sein. Immerhin, wenn man die reine Handelszeit nimmt, d.h. Donnertag Schlussphase und Freitags-Start zusammen, ist der Dow Jones binnen 60 Minuten um 600 Punkte gestiegen! Also Obacht! Trauen Sie der Geschichte nicht zu sehr über den Weg!

      Die aktuell interessanten Chartmarken
      Wenn Sie sich die Charts von Dax und als US-Vertreter des Nasdaq 100 (oben) mal ansehen, gelten im Moment für „weiter rauf“ und „weiter runter“ folgende Chartmarken ... immer eingedenk des Umstands, dass die extreme Volatilität es durchaus möglich macht, dass solche Linien im Eifer des Gefechts etwas über- oder unterboten werden, ohne dass daraus ein nachhaltiger Effekt entsteht. Daher muss man einen Puffer einkalkulieren, der durchaus je ein Prozent betragen sollte.

      Für den Nasdaq 100 gilt: Nach oben würde sich der nicht ganz regelkonforme Morning Star nachhaltig erst auswirken, wenn die Widerstandszone im Bereich 1.950 klar überwunden würde. Nach unten darf der Index nun nicht mehr deutlicher unter der 1.850 schließen.

      Ein Dax vor der Wende? Ich rate zur Vorsicht
      Der Dax ist der einzige Index, der aussieht, als wäre die Wende nah. Aber davon abgesehen, dass klar sein sollte, dass der Dax alleine keine Wende vollziehen wird, wenn die anderen großen Börsen weiter nach unten laufen, ist auch noch nichts endgültiges vollzogen:



      Wenngleich der MACD kurz vor einem Kaufsignal steht und der Index selbst den kurzfristigen Abwärtstrend am Freitag intraday schon überwand um dann nicht viel darunter zu schließen, wenngleich dieser Freitag ein bullishes Signal in Form eines „bullish engulfing pattern“ vollzog, sollten Sie jetzt nicht gleich mit Hurra einsteigen.

      Die nicht ganz zufällige relative Stabilität des Dax in den letzten Wochen (ich schrieb ja mehrfach darüber) ist keineswegs ein Hinweis darauf, dass sich der Index in der Zukunft wird nach oben abkoppeln können. Und auch, wenn der Dax auf Schlusskursbasis mit Schlusskursen über 7.500 per Wochenbeginn neben dem kurzfristigen Abwärtstrend auch den 20 Tage-Durchschnitt knacken würde: Ich würde wirklich erst dann ein taugliches positives Signal sehen, wenn der Dax die im Chart erkennbare vorherige Seitwärtsspanne mit Schlusskursen über 7.630 überwinden würde und die US-Börsen zugleich wieder bullish aussehen würden!
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