checkAd

    Worauf achten beim Hebel-Zerti-Kauf? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.10.07 15:16:26 von
    neuester Beitrag 11.11.07 18:19:34 von
    Beiträge: 17
    ID: 1.134.264
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 7.241
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 22.10.07 15:16:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi, zusammen,

      worauf achtet ihr, wenn ihr ein Hebel-Zerti (zB Call) kauft?

      Ich stehe Hebel-Zertis bislang pers. eher skeptisch gegenüber und würde - wenn überhaupt - nur eine kleine Summe investieren.
      Mir ist noch nicht ganz klar, was an Kosten beim Hebelzerti aufläuft. Wie berechnet sich, ob ein Hebelzerti günstig, oder teuer ist? Sind die Kosten fix, oder variabel in Abhängigkeit von Laufzeit oder anderen Faktoren?

      Wäre es ein Ansatz zur Bewertung eines Zertis das Produkt aus Hebel und relativem Schwellabstand zu bilden? So weist etwa das Zerti der DreBa auf den Dax DR0D3D heute laut www.zertifikate.onvista.de einen rel. Abstand zum K.O. von 4,35 % aus bei einem Hebel von 21,86. Das Produkt der beiden Parameter ergibt 95,10 %.

      Auffällig ist, wie weit die Hebelzertis verschiedener Emis im Produkt aus Schwelle und Hebel voneinander entfernt liegen können.

      Zum Vergleich mit dem eben bezeichneten Hebel-Zerti der Dreba erreicht das Hebel-Zerti der DeuBa DB8N84 nur einen Wert iHv. 65,29% (Hebel: 19,548 Schwelle zum K.O.: 3,34%)

      Woran liegt diese ernorme Diskrepanz? Ändert sich das Produkt aus Hebel und Schwelle mit der Laufzeit?

      Sind Zertis ohne LZ solchen mit Laufzeit-Begrenzung vorzuziehen?

      Was bedeutet es, wenn "SL" auf onvista übersetzt wird mit:
      "Der Emittent kann beim Knock-Out-Ereignis einen Restbetrag zurückzahlen." Mir ist zwar klar, dass es hier um die steuerliche Verlustschreibung geht und der Emi das Papier bei KO mit 0,000000..001 Euro je Papier zurückkauft. Aber was bedeutet es, dass der Emi zurückkaufen "KANN"??? Liegt es im willkürlichen Ermessen, ob der Emi zurückkauft, oder nicht?

      Was sind die Vorteile und Nachteile eines konstanten Hebels?

      Worin besteht der Unterschied zwischen dem Spread und dem "Spread homogen." ???

      Was ist der Unterschied zwischen K.O. und dem Basispreis?

      Fragen über Fragen.

      Würde mich freuen, wenn ihr zu ein Paar Punkten meiner Unwissenheit Licht in's Dunkel bringen könntet - gerne auch mit Link zu einer seriösen, halbwegs verständlichen Site zum Thema ;-)

      Viele Grüße

      pyramus
      Avatar
      schrieb am 22.10.07 15:52:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.108.061 von pyramus am 22.10.07 15:16:26daß man richtig liegt :rolleyes:
      Alles andere ist zweitrangig, außerdem bevorzuge ich plain vanilla
      Avatar
      schrieb am 22.10.07 19:59:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.108.061 von pyramus am 22.10.07 15:16:26wow - eine Menge Fragen... :rolleyes: ich fang mal an ...

      worauf achtet ihr, wenn ihr ein Hebel-Zerti (zB Call) kauft?

      - das wichtigste ueberhaupt ist: kauf keine zu heissen Scheine, bei denen Du innerhalb weniger Stunden oder Tage ausgeknockt werden kannst :D lieber etwas weniger Hebel - die Anzahl der Verlusttrades steigt bei hohem Hebel rapide an...
      - Spread vergleichen ... generell sind zB. die Spreads bei manchen Rohstoffen unterschiedlich gegenueber Aktien - daher kann man immer nur mit aehnlichen Scheinen vergleichen...
      - beim Spread gilt meistens auch: bei vernuenftigen Hebel sind die Spreads vertretbar...
      - ich meide einige Emittenten - das ist aber wahrscheinlich reine Glaubenfrage
      - ich handle fast nur ausserboerslich (Consors active trader) ist meist guenstiger und zuverlaessiger - realtime Kursfeststellung - erweiterte Handelszeiten
      - Scheine mit begrenzter Laufzeit haben einen leichten finanziellen Vortei - ich bin allerdings zu bequem - kaufe fast nur open-end-scheine
      - Finanzierungskosten !!! Bei einem KO-Zerti arbeitest Du sozusagen mit fremden Geld - wenn Du 1 Jahr lang long gehst, zahlst Du etwa 6% auf das "geliehene Geld"... je groesser der Hebel, desto mehr "Geld wird geliehen" - diesen Effekt siehst Du am Basispreis eines Long-Scheins - der Basispreis wird laufend nach oben angepasst...
      - bei Deinem Vergleich zwischen den Scheinen musst Du beruecksichtigen, dass sich die Kurse und Parameter bei diesen grossen Hebeln sekuendlich veraendern koennen - zum exakten Vergleich braeuchte man genaue Realtime-Daten...

      "Ändert sich das Produkt aus Hebel und Schwelle mit der Laufzeit?"
      durch die Finanzierung aendert sich laufend der Basispreis - wenn sich Basispreis oder Kurs veraendern, dann veraendert sich automatisch der Kurs des Zertis - und auch der Hebel

      "Was sind die Vorteile und Nachteile eines konstanten Hebels?"
      der Emittent passt taeglich den Basispreis an den Kurs an
      wenn das Underlying staendig steigt - steigt das Zerti immer mit demselben Hebel - das Risiko bleibt aber eben auch immer gleich...
      ich kaufe solche Scheine nicht...

      Worin besteht der Unterschied zwischen dem Spread und dem "Spread homogen." ???
      Spread ist ein absoluter Wert - "homgenisiert" bedeutet, dass man die Spreads verschiedener Scheine "auf einen Nenner" bringt, sodass man sie leichter vergleichen kann... ich habe noch nie darauf geachtet - ich vergleiche das Verhaeltnis Ask/Bid

      "Was ist der Unterschied zwischen K.O. und dem Basispreis?"
      KO = Strike = Basispreis
      ich vermute Du meinst "Stopp-Loss" - am Basispreis ist der Schein wertlos - viele Scheine werden jedoch schon vorher automatisch verkauft und ein Restwert wird zurueckgezahlt... bei diesen Scheinen ist die Stopp-Loss-Schwelle groesser als der Basispreis (bei Longs) bzw kleiner als der Basispreis (bei Shorts)


      der groesste Fehler, den ich am Anfang gemacht habe, war zu stark zu hebeln ... :(

      Viel Glueck ;)
      Avatar
      schrieb am 22.10.07 20:42:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.112.761 von taiwandeal am 22.10.07 19:59:49der groesste Fehler, den ich am Anfang gemacht habe, war zu stark zu hebeln

      Das kann man gar nicht dick genug schreiben !
      Wer schnell verlieren will, der hebelt hoch. Da ist ein Lottoschein billiger und der Hebel noch höher :)
      Avatar
      schrieb am 23.10.07 01:04:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.113.284 von big_mac am 22.10.07 20:42:34Der Stop-Loss!
      Den lege ich schon fest, bevor ich kaufe, ist das Papier im Depot, verkaufe ich sofort per SL
      Dann wird er (falls ich richtig liege :rolleyes: ) nachgezogen
      Wenn man nur noch Gewinnstops hat, schläft es sich richtig ruhig :D

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1880EUR -1,57 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 23.10.07 01:28:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.112.761 von taiwandeal am 22.10.07 19:59:49Huhu, Taiwandeal,

      es ist zu spät, um im Detail zu antworten (bzw. überhaupt erst einnal alles zu verarbeiten und zu verstehen. Aber vorab schon einmal herzlichen Dank für Deine ausführliche, ersichtlich kompetente Antwort, insbesondere auch die Tipps!!!!

      Die zu meidenden Emi's war übrigens eine der Fragen, die zu stellen ich vergessen hatte ;-). Ich meine mehrfach Kritik an der DreBa gelesen zu haben. Vielleicht täusche mich aber auch. Wenn der Hebel nicht zu hoch ist und das Underlying über genügend Markt verfügt, kommt es aber vielleicht nicht mehr so sehr auf den Emi an. Grds. sollte man natürlich Zertis von Emis mit bestmöglichem Rating kaufen. Die schiere Größe desEmi ist da sicher auch schon ein Anhaltspunkt.

      Nach Deinen Empfehlungen denke ich, dass man wohl doch mindstens 10 % Puffer haben sollte. Besser vielleicht sogar eher 20 %.

      Vielleicht sollte ich anmerken, dass ich gar nicht (day-)traden will. Möglicherweise ist das aber ein Contraindikator für das Hebeln. Muss man ständig vor der Kiste sitzen und Zertis hin und herschieben, wenn man hebelt? Von SL halte ich nur bedingt etwas - bei nicht strukturierten Zertis. Bei Hebelzertis ist SL wohl Pflicht.

      Ich melde mich nochmals. Guten Tag morgen, viel Erfolg beim Traden :-)

      Viele Grüße

      pyramus
      Avatar
      schrieb am 23.10.07 01:30:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.115.514 von Salamitaktik am 23.10.07 01:04:50Hi, Salamitaktik, hi Big_mac

      Danke auch Euch beiden für Euere Einschätzung! Mal sehen, was daraus wird.

      Viele Grüße

      pyramus
      Avatar
      schrieb am 23.10.07 07:48:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.115.541 von pyramus am 23.10.07 01:28:04"Wenn der Hebel nicht zu hoch ist und das Underlying über genügend Markt verfügt, kommt es aber vielleicht nicht mehr so sehr auf den Emi an."

      sehe ich genauso ... bei Scheinen mit geringem Hebel sind die Einfluesse des Spreads und der Finanzierungskosten wesentlich "entspannter" ...

      "dass man wohl doch mindstens 10 % Puffer haben sollte. Besser vielleicht sogar eher 20 %"
      kommt natuerlich auf die Volatilitaet des Underlyings an - den Puffer einer "Solarworld" wuerde ich zum Beispiel hoeher waehlen, als den einer "BASF"


      "Vielleicht sollte ich anmerken, dass ich gar nicht (day-)traden will."
      vernuenftig :D

      "Möglicherweise ist das aber ein Contraindikator für das Hebeln. Muss man ständig vor der Kiste sitzen und Zertis hin und herschieben, wenn man hebelt?"
      wenn der Hebel gering genug ist, sehe ich da kein Problem... das Risiko, an einem Tag den Grossteil des Anlagevermoegens zu verlieren ist entsprechend gering und die Finanzierungskosten ueberschaubar...
      Avatar
      schrieb am 23.10.07 15:01:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      ich hatte per BM noch einige Fragen von einem anderen User bekommen:

      "Momentan bin mir aber unschlüssig votr allem bezogen auf die Liquidität. Bei der Euwax in Stuttgart sieht man in den Tabellen z.B. Scheine bei denen nur 1x am Tag eine Kursfestellung stattfindet und keinen Umsatz."

      der Umsatz eines Zertifikats spielt keine Rolle - der Emittent sorgt fuer die notwendige Liquiditaet
      ich handle direkt mit dem Emittent und spare mir somit die Boersengebuehren. Nach einer Preisanfrage bekommt man in der Regel innerhalb von 1-2 Sekunden ein Angebot fuer Kauf/Verkauf... wenn man den Auftrag dann zuegig aufgibt, wird er in der Regel auch zu diesem Preis ausgefuehrt (wenn man laengere Zeit wartet, kann es natuerlich vorkommen, dass dieser Preis nicht mehr aktuell ist)
      weiterer Vorteil sind - je nach Emittent - Handelszeiten 8-22 Uhr und erweiterte Stopp-Moeglichkeiten
      bei Consors sieht das zum Beispiel so aus:




      "Wie gehts Du aber sonst noch vor wenn Du z.B: einen Short-KO-Schein auf den Dax oder ein Call-Schein auf Gold kaufst?
      Hier giebt es hunderte wenn nicht tausende alleine,:confused:
      wählst Du eher dann neu immitierte Scheine aus oder auch mal ältere? Achtest Du hierbei auch auf die Umsätze der Scheine un darauf welche Bank diese emititert?"


      :rolleyes: naja.... ich bevorzuge eigentlich Scheine von TUB, COB, UBS, SAL, SG, ABN
      ... aber das ist eine Glaubensfrage ... problematisch wird es ja meistens erst in der Naehe des Knockouts - dort gab es schon oefters mal heisse Diskussionen hier im Board, dass eine Emittent einen Schein ausgestoppt hat, obwohl der Kurs niemals auf der Stopp-Schwelle lag... oder dass der Emittent den Schein vorboerslich falsch getaxt hat ... usw...
      bei Scheinen mit nierdigem Hebel hatte ich damit noch nie Probleme...
      mit GS hatte ich schon den Fall, dass ich einen Schein ueber eine Stunde nicht verkaufen konnte ...


      "kennst Du evtl. eine Seite/Literatur wo das wirklich ausführlich alles erklärt wird?"
      http://www.finanztreff.de/ftreff/derivate_news.htm?id=235821…
      http://www.eltee.de/education_id.php?author=Grundlagen%20Heb…

      eine gute Liste fuer alle moeglichen Instrumente findet man immer im ersten posting des Tages-Trading-Chancen Threads
      http://www.wallstreet-online.de/community/thread/1134287-1.h…



      Viel Erfolg :)
      Avatar
      schrieb am 23.10.07 16:35:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      "Ich selbst habe ein Depot bei der Postbank"
      ich habe auch ein Depot bei der Postbank - dort habe ich fast nur Aktien, die ich ein paar Jahre liegen lassen will..... die sind wirklich nicht geeignet fuer taegliches "Trading"

      "Momentan habe ich die Finanzterminfähigkeit nur be der Postbank, soweit ich das sehe bieten Die nur den Handel über die Börse an und nicht mit dem Direkt Emittenten. Ich schätze dort hätte ich wieder die möglichen Probleme mit der Liquidität oder?"
      Die Liquiditaet spielt auch an der Boerse Stuttgart keine Rolle - wenn Du einen Auftrag aufgibst, und sich nicht sofort ein geeigneter Handelspartner findet, wird der Auftrag durch den Emittent bedient.

      "Werde auf jeden Fall jetzt auch bei Consors die Finanzterminfähigkeit beantragen. Sehe ich das richtig dass beim Direkthandel der Emmitent während der Handelszeit den Schein zurückkaufen muß (nätürlich innerhalb der richtigen Preisspanne)?"
      ... er "muss" es nicht - aber er macht es ... :rolleyes:


      "Was fallen den bei Consors bei Dir erfahrungsgemäß für Gebühren beim Handel mit KO-Scheinen an?"
      ich glaube 4,95 EUR Grundgebuehr plus 0,25% vom Ordervolumen
      an der Boerse kommen nochmal ein paar Euro dazu ... Boersenplatzgebuehr 2,95 EUR ... Courtage 0,1% :confused:
      schau einfach mal ins Preisverzeichnis auf der Consors-Webseite
      es gibt einige Broker die guenstiger sind - aber ich mag einfach die "Active Trader" Software - und ich bin einfach zu faul zu wechseln... :D

      "Handelst Du die Scheine mit demj Active-Trader?"
      Active Trader ist super - beachte auch Freetrade/Handelszeiten/Limithandel - Infos findest Du auf der Webseite http://www.cortalconsors.de/freetrade

      "Und noch eine letzte Frage bezüglich der Versteuerung?
      Soweit ich informiert bin, unterliegen Zertifikate bereits jetzt schon der Abgeltungssteuer. Gilt das in diesem Falle auch für die KO-Scheine (d.h behält Consors schon jetzt 25% Gewinn ein)?"

      sorry - da habe ich keine Ahnung .... ich habe in den letzten Jahren konsequent Verluste innerhalb eines Jahres realisiert und Gewinne ueber ein Jahr laufen lassen - daher habe ich reichlich Verlustvortraege - wenn diese aufgebraucht sind, werde ich mich zwangslaeufig auch mal mit dem Thema befassen muessen ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.10.07 06:06:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      ...



      ... und ich sags noch : "Jungs - passt mir mit dem Hebel auf !"




      Amazon stand auf rund 95 USD - Quartalszahlen stehen an - die Erwartungen an die Firma sind extrem hoch
      "zu hoch" - denk ich mir und kaufe den DR50YE Dresdner Bank AG TurboPut auf Amazon - Knock Out: 100,02875 USD



      da kaufen die dummen Amis das Teil kurz vor Boersenschluss noch wie verrueckt ... haetten sie mal auf mich gehoert... :D ... Erwartungen viel zu hoch - Amazon verliert nachboerslich ueber 10% :p







      ... leider wurde mein Schein auf der Zielgeraden um 21:53 abgeschossen :mad:
      Knockout 100,02 - Tageshoch 101,09 :cry::cry::cry:


      der Schein waere heute rund 1,60 Wert - 100% Gewinn - stattdessen Knockout - 100% Verlust :cry:




      also nochmal: "passt mir mit dem Hebel auf" :laugh::laugh::laugh:



      ;)
      Avatar
      schrieb am 25.10.07 14:24:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hi Taiwandeal,

      nochmals vielen Dank für Deine Erläuterungen und Empfehlungen! Wass mich ziemlich ernüchtert, sind die hohen Finanzierungskosten. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Banken hier drei- und vierfach abkassieren (K.O.-Schwelle, Finanzierungskosten, Spread, Transaktionskosten, Maklercourtage,...)

      Natürlich handelt es sich bei einem Hebel-Zerti um geliehenes Geld. Aber dafür \"zahlt\" man als Anleger ja bereits in Gestalt der K.O.-Schwelle. Bei einem klassischen Optionsschein würde man ja auch nicht noch einmal zusätzlich zur K.O.-Schwelle nochmals \"Zinsen\", dh Finanzierungskosten, zahlen, oder etwa doch?

      Gehe ich recht in der Annahme, dass die Finanzierungskosten zumindest nur auf den tatsächlichen Anlagebetrag entfallen, oder entfallen diese etwa auf den gehebelten Betrag?

      Bsp:
      Kauf Call-Zertifikat auf Dax, Hebel 1:10, im Wert von 10.000 Euro. Gehebelte Anlagesumme = 100.000, Finanzierungskosten ca. 6 % p.a. = 6 % auf 10.000 oder auf 100.000 (bzw. 90.000)?

      Sollten die Finanzierungskosten tatsächlich auf den gehebelten Betrag anfallen, scheint mir ein solches Invest denkbar unattraktiv zu sein, bzw. allenfalls dann geeignet zu sein, wenn die Finanzierungskosten in Relation zur Kurssteigerung vernachläßigbar sind. Dazu müßte die Kurssteigerung allerdings *mindestens* das Doppelte der Finanzierungsquote betragen, im konkreten Beispiel also 12 %. Das bedeutet, dass man eigentlich nur in höherspekulative Werte investieren kann. Bei einer erwarteten Wertentwicklung von 7 % kann man das ebenso gut sein lassen.

      Der Mechanismus der Finanzierungskosten ist mir auch noch nicht ganz klar. Was ist der Basispreis im Verhältnis zur K.O.-Schwelle? Bei DR0D3D sind beide Werte identisch. Üblicherweise bezeichnet bei 1:1-Zertifikaten der Basispreis ja den Preis des Underlyings. Wie bestimmt sich der Basispreis bei Hebelzertis? Ist das: Underlyingpreis abzüglich (Underlyingpreis geteilt durch Hebel) ? Wie kommen die Finanzierungskosten in die Rechnung? Wie errechnet sich der Preis des Hebelzertis selbst?

      Zur steuerlichen Seite aus meiner Sicht: Soweit ich das richtig verstanden habe, gibt es keine Ausnahme für Hebelzertifikate hinsichtlich der Abgeltungssteuer. Danach existieren jetzt noch drei mögliche Konstellationen:
      1) Kauf jetzt und Verkauf innerhalb von 356 Tagen =>
      Altes Steuerrecht: Versteuerung des Gewinns nach dem perrs. Grenzsteuersatz.
      2) Kauf jetzt und Verkauf nach 365 Tagen und vor dem 01.07.2009:
      Altes Steuerrecht: Steuerfrei
      3) Kauf jetzt und Verkauf nach dem 30.06.2009:
      Neues Steuerrecht: Abzock- und Vermögensaufbauverhinderungssteuer iHv. knapp 30 %, die direkt von der Dank abgeführt wird.

      Ich habe mein Depot übrigens bei der DiBa. Ich glaube, dort ist zwischenzeitlich auch ein begrenzter außerbörslicher Handel möglich.

      Viele Grüße und nochmals Danke!!!

      pyramus
      Avatar
      schrieb am 25.10.07 21:02:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.147.535 von pyramus am 25.10.07 14:24:14"Sollten die Finanzierungskosten tatsächlich auf den gehebelten Betrag anfallen, scheint mir ein solches Invest denkbar unattraktiv zu sein, bzw. allenfalls dann geeignet zu sein, wenn die Finanzierungskosten in Relation zur Kurssteigerung vernachläßigbar sind. Dazu müßte die Kurssteigerung allerdings *mindestens* das Doppelte der Finanzierungsquote betragen, im konkreten Beispiel also 12 %. Das bedeutet, dass man eigentlich nur in höherspekulative Werte investieren kann. Bei einer erwarteten Wertentwicklung von 7 % kann man das ebenso gut sein lassen."

      Genauso ist es ;)



      das mit dem Hebel ist ganz einfach:


      Du hast 10.000 EUR - willst aber fuer 100.000 EUR investieren ...

      dazu "leihst" Du Dir ueber das Zerifikat 90.000 EUR ...

      faellt Deine Aktie nun um 10% - so ist das Investment nur noch 90.000 EUR wert und die Bank loest das Zertifikat sofort auf und holt sich Ihre 90.000 EUR zurueck - Deine 10.000 sind weg ... das ist das Knockout-Ereignis

      steigt Deine Aktie hingegen um 10% - so ist das Investment 110.000 EUR wert - der Bank gehoeren 90.000 EUR - Dir 20.000 EUR - Du hast also 100 % Gewinn



      wenn Du diese Anlage jedoch ueber einige Zeit haelst, fallen Zinsen auf den Kredit an. Auf diese 90.000 bezahlst Du rund 5-7% Zinsen pro Jahr ...

      nach einem Jahr gehoeren der Bank von diesen 100.000 EUR somit rund 95.000 EUR und Dir nur noch 5.000 EUR

      Faellt dann Deine Aktie um 5%, so ist das Investment nur noch 95.000 EUR wer - die Bank loest es sofort auf - holt sich Ihre 95.000 EUR - Deine 5000 EUR sind weg ...

      steigt Deine Aktie hingegen um 10% - so ist das Investment 110.000 EUR wert - der Bank gehoeren 95.000 EUR - Dir 15.000 EUR - Du hast also 50 % Gewinn



      nach einem Jahr ist die Knockout-Schwelle also um diese 5-7% angepasst worden... bei einem hoch gehebelten Schein muss der Basiswert also rund 5-7% steigen um alleine die Finanzierung zu decken ...




      je groesser der Hebel, desto mehr Fremdkapital wird fuer Dein Zertifikat benutzt und somit sind die Zinsen auch hoeher ...



      daher : grosser Hebel bedeutet zwar einerseits hohe Ertragschancen - jedoch auch hohes Knockout-Risiko und hohe Finanzierungskosten... :rolleyes:

      .
      Avatar
      schrieb am 25.10.07 22:47:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.128.206 von taiwandeal am 24.10.07 06:06:18Lies #5 noch mal - nicht der Hebel ist das Problem ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.07 06:21:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.156.036 von Salamitaktik am 25.10.07 22:47:41das ist aber nur die halbe Wahrheit... der Puffer zum Stopp-Loss muss nunmal auch gehebelt werden...


      zum Beispiel:

      eine Aktie kostet 100 EUR - Charttechnisch gibt es einen Widerstand bei 98,20 EUR
      falls der Widerstand bei 98,20 gebrochen wird, will man raus - daher Stopp-Loss auf 98,00 EUR

      im Basiswert hat man somit einen Puffer von 2% - hebelt man das Ganze aber mit einem Hebel von 10, so braucht man einen Puffer von 20% - der moegliche Verlust ist also 20%


      natuerlich kann man den Stopp-Loss auch sehr eng setzen... dann wird man aber auch staendig ausgestoppt ...

      das ist die allererste Erfahrung, die Leute mit sehr hochgehebelten CFDs machen ... wer dort ohne eine solide Charttechnik reingeht und versucht, nur durch Stopps zu ueberleben, wird feststellen, dass von 100 trades vielleicht 80 durch Stopploss im Verlust landen ... die Verluste sind durch die engen Stopps zwar gering - summieren sich aber ...
      (meine Charttechnik-Kenntnisse sind sehr bescheiden - desshalb fasse ich CFDs nur extrem selten an :D )


      setzt man die Stopps weiter weg, so ist der moegliche Verlust durch den grossen Hebel natuerlich auch dementsprechend hoeher ... der Knackpunkt liegt nun hier:

      macht man in einer Aktie einen Verlust von 5%, so braucht man anschliessend einen Gewinn von 5,3%, um den Verlust wieder auszugleichen...

      macht man hingegen mit einem Knockout einen hoch gehebelten Verlust von 30%, so braucht man anschliessend einen Gewinn von 42,9%, um den Verlust wieder auszugleichen... bei 50% Verlust braucht man 100% Gewinn... usw...

      Fazit: je hoeher der Hebel, desto hoeher der moegliche Verlust - je hoeher der Verlust, desto schwieriger wird es aber auch, den Verlust wieder auszugleichen








      Noch was ... falls sich jemand darueber nicht im Klaren ist:
      laeuft die Position ins Minus, so erhoeht sich der Hebel des Knockouts, weil der Abstand zur Basis abnimmt
      laeuft die Position gut, so verringert sich aber auch der Hebel - weil der Abstand zur Basis zunimmt...


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.10.07 13:00:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.156.985 von taiwandeal am 26.10.07 06:21:54Hi, Taiwandeal,

      ich glaube, ich muss mich doch noch erst eingehender im "Selbststudium" mit dem Thema auseinandersetzen, bevor ich weitere Anfängerfragen stelle :-). Tatsächlich bietet die von Dir verlinkte Finanztreff-Seite schon einmal einen guten Ausgangspunkt. Einige meiner Fragen sollten sich damit schon einmal klären lassen.

      Jedenfalls ist es wohl ein Irrtum, dass die K.O.-Schwelle schon per se eine Form der Vergütung für die Hebelwirkung ist. Und OS scheinen damit wohl auch nicht ohne Finanzierungskosten auszukommen.

      Eigentlich wußte schon mal einen Großteil über das Thema. Aber die Zeit nagt eben auch an der Erinnerung ;-).

      In einem Punkt gehe ich nicht ganz konform mit Deinen Ausführungen. Du schreibst, der Hebel reduziere oder erhöhe sich in Abhähigkeit vom Basispreis. Natürlich verringert sich der Hebel bezogen auf das Basis-Papier mit steigendem Basiswert. Für den Anleger ist aber doch der Hebel bezogen auf sein Invest entscheidend. Und dieser Hebel sollte grundsätzlich einigermaßen konstant sein - sieht man einmal von Finanzierungskosten und dgl. mehr ab.
      Bsp.:
      Hebelzerti mit Hebel 2 und damit ca. 50 % K.O.-Schwelle. Der Basispreis steige um 50%. Damit müßte sich der Hebel bezogen auf das Underlying auf ca. 1 reduzieren. Da sich aber der Wert der Anlage aber verdoppelt (2 x 50%) hat, profitiert das Invest auch weiterhin 1:2 von der Wertentwicklung der Basis, oder?

      Alles, was ich bisher jedenfalls wieder frisch zu Thema gelesen habe, bestätigt meine Skepsis ggü. Hebelprodukten von neuem. Hier wird durch die Emis einfach viel zu viel abgezockt, als dass ein normaler Anleger berechtigte Aussicht auf Gewinne haben könnte. Ich denke, ich bleibe bei meiner These, wonach es - jedenfalls mittelfristig - immer noch besser wäre, zu 100 % (stark diversifiziert) investiert zu sein als zu 50 % investiert und zu 25 % gehebelt investiert.

      Vielleicht ist das etwas anders, wenn man ein wirklich große Marktchance entdeckt. Wäre jetzt Anfang 2005 würde ich statt nur mit 1:1 Zertis möglicherweise auch mit einem kleineren Teil Hebel-Zertis investieren. Bei einem Dax-Stand von 8000 und der aktuell doch sehr hohen Vola scheint mir das aber doch sehr riskant zu sein.

      Viele Grüße

      pyramus
      Avatar
      schrieb am 11.11.07 18:19:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.112.761 von taiwandeal am 22.10.07 19:59:49Hallo, ich bin absolut neu auf dem Parkett.
      Ich bitte euch mir doch einige Fragen zu beantworten.
      Ich habe, ich weiß, erfreulicher weise ca. 5000 € übrig, die ich in den nächsten Monaten absolut nicht brauche. Was schlagt Ihr mir vor? Garantiezertifikate,Aktien, Fonds, MACDs usw. Danke für Antwort grusse rein.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Worauf achten beim Hebel-Zerti-Kauf?