checkAd

    Rezept für den Ruin eines Gemeinwesens - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.02.10 17:13:19 von
    neuester Beitrag 10.03.10 22:30:27 von
    Beiträge: 19
    ID: 1.156.252
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 390
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 17:13:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Rezept für den Ruin eines Gemeinwesens

      Hallo zusammen,

      ich habe mal überlegt, wie das Rezept für den Ruin eines Gemeinwesens aussehen könnte. Herausgekommen ist die untenstehende Kurzgeschichte.

      Die Geschichte beginnt mit einer Umverteilung von Wirtschaftsgütern, einer Konzentration der Güter bei einer kleinen Schmarotzerkaste, die anteilsmäßig vielleicht 5% unserer Gesellschaft ausmacht.

      Ihr geht es darum, einen immer größer werdenden Anteil am Kuchen der Arbeitsleistung in diesem Land an sich selbst - eine immer elitärere, kleinere Schicht von Kapitalschmarotzern und Unternehmensnomaden - zu transferieren.

      Es geht um einen Verteilungskampf - nein, um einen Verteilungskrieg - den die besitzende Klasse gegen die arbeitende Klasse beginnt. Es geht um nichts anderes als die böse Fratze, das wahre Gesicht, eines nicht mehr gezügelten Kapitalismus.

      Die Entwicklung beginnt mit der sogenannten "Wende", als ein neugewählter gertenschlanker Kanzler alle auffordert, den Gürtel enger zu schnallen und das große Klagelied vom plötzlich verschwundenen Geld anstimmt ("Kein Geld mehr da, kein Geld mehr da, alles ist hin...").

      Damit wird eine riesige, sich immer schneller drehende Abwärtsspirale in Gang gesetzt.

      Das Denken zunächst erst der Unternehmer kreist fortan nicht mehr um ihren eigentlich "Job" - nämlich um die Organisation der arbeitsteiligen Schaffung von Werten und Gütern - sondern um das Heben eines vermeintlich unendlich großen Schatzes - des Kostensenkungspotenzials im eigenen Unternehmen.

      Die Potenziale werden schnell gefunden. Die Lohnnebenkosten werden plötzlich als viel zu hoch angesehen, die Löhne sowieso, den Kosten aus staatlichen Auflagen für Betriebssicherheit, Umweltschutz, Arbeitsrecht und überhaupt allen staatlichen Regularien wird eine geradezu erdrosselnde Wirkung zugeschrieben und Steuern gelten schlichtweg als unverschämt.

      Also werden die Löhne gesenkt, die Lohnnebenkosten auf Kosten der Arbeitnehmer reduziert, staatliche Auflagen werden gestrichen, es wird "wirtschaftsliberalisiert", Steuern werden en masse hinterzogen oder von Haus aus durch eine durch und durch korrupte Regierung an das Kapital verschenkt.

      Die Qualität der Ware wird "optimiert", also reduziert. Handelsbeschränkungen zum Schutz des Gemeinwesens vor ausbeuterischen Billiglöhnen aus totalitären Gewaltregimen wie China oder aus völlig verarmten, rückständigen Ländern wie den früheren Ostblockstaaten werden in Nacht-und-Nebel-Aktionen aufgehoben. Der Import aus diesen Ländern wird fortan nicht mehr sanktioniert, sondern sogar subventioniert. Die Zölle für Import auf dem Seeweg werden auf einen lächerlich niedrigen, nur noch symbolischen Wert gedrückt (Tonnagesteuer) und die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer wird steuerlich nicht nur belohnt, sondern oftmals sogar aus Steuermitteln bezahlt in Form von Aufbauhilfen, staatlichen Bürgschaften, Zuschüssen oder Nullzins-Krediten.

      Vormals staatliche Aufgaben im Bereich der Daseinsvorsorge - Trinkwasserversorgung, Kommunikation, öffentlicher Verkehr, Stromversorgung, selbst Gesundheitspflege, Schulwesen, Ordnungsämtern, Polizei und Strafvollzug werden systematisch "privatisiert", d.h. der Ausbeutung durch gewinnorientiertes privates "Unternehmertum" preisgegeben. Die Zeche haben wieder die Verbraucher zu zahlen durch alsbald astronomisch steigende Preise in Märkten, in denen einige wenige in Kartellen verbundene Oligopol-Unternehmen die Preise fast unbegrenzt diktieren können.

      Vormals über Jahrzehnte durch Prämienzahlungen erworbene Ansprüche auf Versicherungsleistungen werden entweder faktisch ganz gestrichen (zB gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung, Arbeitslosenversicherung) oder zumindest auf ein äußerstes Mindestmaß reduziert (gesetzliche Rentenversicherung). Die einbezahlten Beiträge werden einfach gestohlen und für versicherungsfremde Leistungen (Aufbau Ost, "Fremdrenten") zweckentfremdet.

      Auch auf Qualifizierung am Arbeitsplatz wird zusehends verzichtet: qualifiziert soll sich zukünftig nur noch privat werden - auf eigene Kosten und zu Lasten von Familie und Freizeit. Damit geht es des Arbeitnehmern allerdings auch nicht viel anders als den Auszubildenden an den Hochschulen. Auch dort verkommen die Ausbildungsstätten der vormaligen intellektuellen Eliten immer mehr zu reinen Aufbewahrungsanstalten, deren Ziel primär in der Verhinderung eines vermeintlich zu großen Heeres an Akademikern gesehen wird und damit im genauen Gegenteil von Weiterbildung und Förderung.

      Um die Fehlbeträge aus den Steuergeschenken an das Kapital zu "gegenfinanzieren", werdem schließlich nicht nur staatliche Leistungen aus erworbenen Versicherungsansprüchen gestrichen oder gekürzt, sondern auch noch die Steuern massiv zum Nachteil der Arbeitnehmer angehoben. Die Mehrwertsteuer wird in wenigen Jahren drastisch von 13 auf 19 Prozent erhöht, eigene neue Verbrauchersteuern (Ökosteuer) werden auf bereits bestehende horrend hohe Steuern (Mineralsteuer) aufgeschlagen, Steuerfreibeträge wurden faktisch auf Null reduziert (Sparerfreibetrag 1993: 3.000 Euro, entsprechend mindestens 4.200 Euro nach heutigem Zeitwert zzgl. etlichen 100 Euro Abzugsfähigkeit von Werbungskosten, Sparerfreibetrag heute: 801 Euro ohne Abzugsfähigkeit von Werbungskosten). Ganz neue Steuern ("Abgeltungssteuer") mit weltweit ihresgleichen suchenden hohen Sätzen werden für Kapitalerträge eingeführt. Hatte sich das Kapital zuvor über hunderte Jahre völlig steuerfrei aus Kapitalerträgen bereichern können, wird dieser Vermögensbildungsweg versperrt, als das Volk in der Breite versucht, zumindest auf diese Weise auch am Wohlstand zu partizipieren und für das Alter vorzusorgen.

      Haben die schlecht ausgebildeten Akademiker ihr Studium endlich abgeschlossen, werden sie nicht etwa zu angemessenen Gehältern eingestellt, sondern erhalten vielfach oft nur noch Praktikumsplätze bei den Unternehmen, für es entweder gar kein oder nur äußert geringes Entgelt gibt.

      Wollen die Arbeitnehmer mehr Lohn als Ausgleich zumindest für den inflationsbedingten Geldwertverlust, werden sie durch die Unternehmer durch die Drohung mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen zu einem weitgehenden Lohnverzicht erpresst. Wahrscheinlich müssten sich die Arbeitnehmer damit gar nicht erpressen lassen, denn die Arbeitsplätze werden sowieso früher oder später verlagert. Aber ihre Interessenvertretungen - die Gewerkschaften - verhalten sich still, auffällig still - ganz so wie es Interessenvertretungen tun, nachdem sie von der Gegenseite gekauft wurden.

      Obwohl bereits ein großer Teil der Bevölkerung arbeitslos ist, werden nicht etwa Maßnahmen getroffen, die die Arbeitslosigkeit reduzieren könnten - zum Beispiel eine generelle Arbeitszeitverkürzung. Ganz im Gegenteil: Die Arbeitszeit wird sogar noch verlängert. In den wenigen Branchen ohne Arbeitslosigkeit und mit vergleichsweise hohem Lohnniveau, wie z.B. der IT-Branche werden in Dritte-Welt-Ländern eigens Anwerbebüros eröffnet, die die billigen Arbeitskräfte nach Deutschland locken, um den Druck im Kessel aufrecht zu erhalten.

      Hochkriminelle "Manager" korrumpieren die Interessenvertreter der Arbeiter in den Unternehmen, indem sie ihnen Geldgeschenke, Luxusreisen und sexuelle Dienstleistungen für den Verrat der eigenen Gruppe zukommen lassen. Dieselben Manager gehen im Kanzleramt ein und aus, stehen auf Du und Du mit dem Kanzler und stehen mit ihrem Namen Pate für weitreichendste Aushöhlung der seit mehr als einem Jahrhundert bestehenden Sozialgesetzgebung. Eine kleine Gruppe gekaufter Politiker, die altehrwürdige Parteien unterwandert haben, beseitigt mit wenigen Federstrichen die Regeln einer Solidargemeinschaft, die selbst zwei Weltkriege überstanden haben. Und der Kanzler selbst lässt sich schon einmal im Privatjet der Superreichen und eigentlichen Gewinner der Ausplünderung des Landes zum Opernball nach Wien fliegen.

      Selbst hochqualifizierte Arbeitnehmer mit einem vormals hohen Einkommen müssen jetzt damit rechnen nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit, zu primitivsten Hilfsarbeitertätigkeiten mit dem entsprechenden Lohn herangezogen zu werden.

      Trotz hoher Massenarbeitslosigkeit und trotz als Folge der Informationstechnologie rasant steigender Produktivität wird auch die Lebensarbeitszeit nicht etwa reduziert, sondern wie schon die Wochenarbeitszeit angehoben. Dabei sind schon bei Anhebung der Grenze nur noch wenige Arbeitnehmer über 60 in Lohn und Brot, denn die Unternehmen bevorzugten billige, genügsame, naive junge Arbeitssklaven anstelle älterer, langsamerer, weniger flexibler und teuerer Arbeiter. Es ist klar, dass die Anhebung der Arbeitszeit nicht zu einer tatsächlichen Verlängerung der Lebensarbeitszeit führen würde können, sondern nur zu einer weiteren Einsparmaßnahme bei der Rente.

      Mit dieser für den größten Teil der Bevölkerung sehr negativen Entwicklung sind Kapitalschmarotzer und Unternehmensnomaden sowie auch die meisten Unternehmer und Spitzenmanager hochzufrieden. Denn sie dient ihrem Ziel einer Bereicherung auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. Zu sehr ist ihnen der in den 70er und 80er aufkommende Wohlstand in den unteren Einkommensschichten ein Dorn im Auge gewesen.

      Regt sich Widerstand in den Medien, im Volk gegen die zunehmend märchenhaften Reichtümer in den Händen einiger weniger Raffkes zum Preis einer zunehmenden materiellen Verelendung des Volkes wird der Widerstand als Sozialneid diskreditiert und verhöhnt.

      Freilich regt sich von Haus nur wenig Widerstand. Denn in einer Gesellschaft, in der alles käuflich sein soll und geworden ist, sind auch die Medien und ihre Vertreter, die Journalisten längst käuflich geworden. Selbst die wenigen Unbestechlichen, die sich nicht durch üppige Gehälter korrumpieren lassen, sind sehr vorsichtig mit Kritik. Denn die Rundfunkanstalten, die Zeitungen, die Radiostationen, die Magazine - sie gehören meistens den Gewinnern des Krieges der Kapitalbesitzer gegen das "Humankapital".

      Gehören die Medienanstalten aber zum Staat ist auch nicht viel mehr Kritik an der gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen, zu lesen, zu hören. Denn die Hauptaufgabe der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten bsteht gerade in der Ruhigstellung des Volkes. Widerstand lohnt sich für Intendanten und Journalisten nicht. Im Zweifel sorgen selbst in schmutzigste Affären brutalstmöglich verwickelte Ministerpräsidenten einzelner Bundesländer höchstpersönlich dafür, dass nicht mehr genehme Rundfunkintendanten ihren Sessel räumen müssen, unangenehme Journalisten rausfliegen.

      Die Aufgabe der Presse besteht aber nicht nur darin, das Volk mit seichter Unterhaltung und Lügen ruhig zu stellen, sondern auch darin, Hetzkampagnen gegen die untersten Einkommensschichten unter das Volk zu bringen. Während einerseits Kritik an der dekadenten, hemmungslosen Selbstbereicherungsorgie der Reichen als "Sozialneid" in das Lächerliche gezogen wird, wirde der Neid gegen die Ärmsten im Land über die Medien angestachelt.

      Da die normalen Arbeitssklaven nicht mehr viel von ihrem Leben haben, wird die sich daraus ergebende Unzufriedenheit geschickt umgelenkt - weg von den Verursachern, den Gewinnern und Tätern der Entwicklung - hin zu den Opfern. Die Opfer werden zum Täter erklärt und damit ein zweites Mal verletzt. Die Hetzkampagne leistet außerdem den argumentativen Vorwand, um das materielle Niveau in den untersten Klassen ein weiteres Mal zu reduzieren.

      Dieses ist nicht nur nützlich, um die Arbeitskraft in dieser Klasse noch günstiger erschließen
      zu können, sondern auch in den Schichten mit höherem Einkommen. Mit dem zunehmenden Elend in der untersten Klasse steigt auch die Angst der Mittelschicht vor einem Abrutschen. Eine nicht ganz unbegründete Angst, denn allein in zehn Jahren schrumpft die Mittelschicht um fast 10%.

      Dieser Krieg verläuft über viele Jahre aus Sicht seiner Akteure und Gewinnler äußerst zufriedenstellend. Nach 20 Jahren zeichnen sich aber erste Probleme ab. Unglücklicherweise haben die ausgepressten Bevölkerungsschichten begonnen tun, was sie bereits 20 Jahre zuvor geheißen worden waren: Sie schnallen den Gürtel enger und versuchten zu sparen, wo sie nur können. Die armen Schichten hatten sich an eine zwischenzeitlich eingeführte, geringwertigere Währung gewöhnt und begonnen notgedrungen zu haushalten. Da dem Volk immer mehr Geld entzogen worden war, ist es gezwungenermaßen am Ende "geizig" geworden. Waren können nur noch billigst erworben und damit auch verkauft werden. Es hilft wenig, dass die Kriegsgewinnler die Armen als Geizhälse und Knauser beschimpfen und ein weiteres Mal die Schuld für die Entwicklung zuweisen. Wer kein Geld mehr hat, kann auch keines mehr ausgeben.

      Einzig der Staat könnte der Entwicklung jetzt noch Einhalt gebieten durch die Rücknahme der sozailen Entrechtung der Bevölkerung, durch massive Re-Regulierung in Gestalt von Mindestlöhnen, Mindestpreisen und durch Garantie sozialer Mindeststandards, durch die Zurückverteilung der materiellen Güter an die Werktätigen.

      Da die Kapitalschmarotzer aber nicht auf weitere Gewinnsteigerungen verzichten wollen, gibt die Entwicklung nur den Auftakt für eine weitere Kostensenkungsrunde mit Entlassungen, Lohnsenkungen, Ausbeutung. Und so folgt auf einen Sparzyklus der nächste und das Karussell dreht sich immer schneller und schneller, bis das ganze Volk verarmt ist.

      Davon sind jetzt plötzlich auch jene gesellschaftliche Schichten betroffen, die als Trittbrettfahrer
      bis dahin auch von der Ausbeutung des Proletariats profitiert hatten – die Kleinunternehmer und Angehörigen des Mittelstands. Deren Waren und Leistungen fanden entweder gar keinen Absatz mehr oder nur noch zu so niedrigen Preisen, dass Erträge kaum erwirtschaftet werden konnten..

      Mit der Verarmung des Volkes geht schließlich auch eine Verrohung der Sitten einher. Prostitution, Drogenkonsum und Gewaltkriminalität florieren. Zwar haben die gekauften Politiker schon frühzeitig begonnen, das Volk bis auf die Ebene des einzelnen Arbeitnehmers systematisch zu überwachen und die Strafen insbesondere für Eigentumsdelikte immer weiter zu schärfen. Damit kann ein Systemumsturz zurück zu den Werten der Verfassung und damit zu einer freieren, gerechteren Gesellschaft auch tatsächlich lange Zeit verhindert werden.

      Nicht aber verhindern lässt sich, dass die zynische Dekadenz der Reichen auf das Bewusstsein in dem armen Schichten überschwappt. Die Armen erkennen, wie groß die Kluft zwischen den gewöhnlichen Armen und den wenig verbliebenen wirklich Reichen geworden war. Sie erkennen, dass die Reichen selbst keine eigene Leistung erbringen, sondern ihr traumhafter Reichtum nur auf der Ausbeutung der Leistung anderer beruht.

      Da es einerseits mangels anständiger Entlohnung und attraktiver Perspektiven keinen Anreiz mehr gibt zu eigener Leistung und andererseits auch das amoralische, verkommene Denken der Reichen bis in die untersten Schichten durchgesäuert ist, erbringt bald niemand mehr eine werthaltige Leistung.

      Selbst die wenigen, die noch eine Chance haben, durch eigene Arbeit zu einem gewissen Wohlstand zu gelangen, sind dazu nicht mehr bereit, weil sie von den Reichen gelernt haben, dass sich Betrug, Korruption, Geld durch Geld und Ausbeutung weit mehr lohnen als eigene Anstrengung.

      Auch herrscht inzwischen eine gewisse Endzeitstimmung in der Gesellschaft, denn die Intelligenteren haben erkannt, dass das System so nicht mehr lange wird existieren können. Gerade die Unternehmensnomaden haben begonnen, immer schneller und immer mehr Kapital aus den Unternehmen zu saugen, weil sie wissen, dass bald alles zusammenbrechen wird. Rette sich und lebe heute, wer kann, ist die Devise geworden.

      Die Entwicklung erfasst zuletzt auch die Superreichen. Da aus den unteren Gesellschaftsschichten selbst mit brachialer Gewalt nichts mehr zu holen und jeder Fortschritt in der Gesellschaft zum Erliegen gekommen ist, setzt eine Kannibalisierung unter den Superreichen ein.

      Die großen Fortschritte der Vergangenheit waren dadurch zustande gekommen, dass alle an einem Strang gezogen hatten und sich jeder indirekt mit seiner Leistung zum Wohle aller eingesetzt hatte. Das war schon lange vorbei und auch die früher noch so üppig sprudelnde Quelle der Kostensenkungspotenziale war schließlich versiegt. Ohne Produktion gab es keine Kostensenkungspotenziale mehr.

      Schließlich sind es diese Spannungen zwischen einzelnen Clans der superreichen Schmarotzer, die die Welt wieder in einen Krieg führen, der noch blutiger wird als alles bisher dagewesene. Doch dieses Mal führen nicht mehr Staaten untereinander Krieg, sondern ganze Kontinente. Und wie in allen vorangegangen Kriegen werden auch dieses Mal alle Waffen einer Zeit eingesetzt.

      Und damit endete die Geschichte. Nur ist es dieses Mal nicht mehr die Geschichte *einer* dekadent und korrupt gewordenen Hochkultur, sondern die der ganzen Menschheit.



      Die erzählte Geschichte ist natürlich nur fiktiv. Ähnlichkeiten mit realen Personen der Gegenwartsgeschichte sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 17:57:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.633 von pyramus am 28.02.10 17:13:19Die großen Fortschritte der Vergangenheit waren dadurch zustande gekommen, dass alle an einem Strang gezogen hatten und sich jeder indirekt mit seiner Leistung zum Wohle aller eingesetzt hatte


      Ich lach mich schlapp:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 18:42:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.633 von pyramus am 28.02.10 17:13:19Rezept für den Ruin eines Gemeinwesens

      sollte das ein roman werden?

      bei den bienen gibt es arbeiteriinen und drohnen.

      bei de menschen gibt es auch verschiedene berufsgruppen.

      standard ist.
      morgens zur arbeit, ca 6 tage krank, für die rente einzahlen.

      etwas weiter oben:
      ca 3 wochen krank, keine rentenversicherung einzahlen, im schnitt das 2,7 fache an rente bekommen.

      noch weiter oben:
      dickes smonatsentgeld, für jede sitzung (für die sie eigentlich das dicke geld bekommen nochmal 400 € steuerfrei kassieren), und dicke pesion.

      karrieren:
      fahrkarteverkäufer bei der bundesbahn,
      dank partei aufsichtsratsvorsitzender bei den kvb, also total unterqualifiziert.

      die letzten drei gruppen sind eigentlich die bediensteten der steuerzahler

      was regst du dich eigentlich auf?
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 18:47:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das Rezept lautet kurz und knapp:

      schwarzgelb.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 20:52:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.633 von pyramus am 28.02.10 17:13:19Das ist nur der ganz normale Verlauf eines hochgradig kriminellen Schneeballsystems, das 1948 erneut in Gang gesetzt worden ist und nun in seinem Endstadium angekommen ist. Den Akteuren ist eigentlich bloß der Vorwurf zu machen, daß sie überhaupt mitgespielt haben. Am Verlauf hätten sie auch mit anderen Entscheidungen nichts wesentliches ändern können. Die exponentiell steigenden Kapitalkosten lassen keine andere Wahl als die getroffenen Entscheidungen.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,2170EUR +3,33 %
      Unfassbare Studie – LPT-Therapie bewahrt Patient vor dem Tod!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 21:19:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.784 von debull am 28.02.10 17:57:59@debull,

      Ja, da kannst Du nur lachen. Und bestätigst im Grunde nur damit das, was ich geschrieben habe.

      Mag sein, dass es etwas überschwenglich erscheint, von einem "Ziehen an einem gemeinsamen Strang" zu sprechen.

      Gemeint ist damit aber, dass die allermeisten mit ihrer Leistung etwas Gutes wollen. Nicht das nur Gute für sich selbst, sondern etwas, das den Menschen, dem Gemeinwesen auch insgesamt dient.

      In einer Zeit, in der ihr schon in der Schule darauf gedrillt werdet, an den eigenen Egoismus als einzige Triebkraft des Menschen zu glauben, erscheint das natürlich lachhaft.

      Dummerweise würde aber die Menschheit schon längst nicht mehr existieren ohne das Miteinander und das Füreinander. Aber wir schaffen es schon noch, das auch noch hinzukriegen.
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 21:25:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.943 von rohrberg am 28.02.10 18:42:23@Rohrberg

      standard ist.
      morgens zur arbeit, ca 6 tage krank, für die rente einzahlen.


      Standard ist für viele inzwischen: Morgens zur Abeit und am Abend 25 Euro netto verdient.
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 21:34:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.951 von ConnorMcLoud am 28.02.10 18:47:17@Connor:

      Es wird mit den kapitalistischen Wirkkräften hinter schwarz-gelb mit Sicherheit nur noch sehr viel schlechter.

      Aber man muss wohl konstatieren, dass mit Ausnahme einer einzigen Partei, die bisher keine Regierungsverantwortung hatte, alle - wirklich alle - anderen Parteien im Bundestag diese Entwicklung maßgeblich vorangetrieben und zu verantworten haben.

      Ich frage mich, ob sich die Abnicker dieser Politik einmal für diese bürger- und volksfeindliche Entwicklung persönlich verantworten werden müssen. Ich meine nicht die gekauften Politiker, die die Politik im Auftrag anderer durchgesetzt haben, sondern die vielen anderen Mitläufer bei den Grünen, der FDP, der CSU, der CDU, der SPD.
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 21:38:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.029.348 von Borealis am 28.02.10 20:52:20Das ist nur der ganz normale Verlauf eines hochgradig kriminellen Schneeballsystems, das 1948 erneut in Gang gesetzt worden ist und nun in seinem Endstadium angekommen ist.

      Und doch gab es enorme Unterschiede zwischen den 70er, 80er Jahren und heute. Dass es zwangsläufig so enden mußte - das vermag ich nicht zu sehen. Willst Du damit behaupten, dass es gar keine Alternative dazu gab, generell nicht gibt?
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 21:38:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Der Ruin ganzer Galaxien hat nur einen Name: Müntefering!
      Avatar
      schrieb am 28.02.10 22:51:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.633 von pyramus am 28.02.10 17:13:19Insgesamt ein sehr guter Beitrag. Über einzelne Punkte könnte man auch anderer Meinung sein. Das ändert jedoch in keinster Weise den Gesamteindruck.

      Lass dich von den Boardclowns, die sich natürlich frühzeitg zu Wort meldeten, nicht entmutigen.
      Avatar
      schrieb am 01.03.10 00:06:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      1,

      starker beitrag.:cool:

      das mittelfristige szenario für europa sehe ich selbst weniger im krieg zwischen den erdteilen, als in der quasi versklavung der bürger als rundum überwachte zwangsarbeiter zum einheitslohn (in welcher form auch immer) ausnahme bleibt eine herrschende schmarotzerkaste aus mitgliedern der politik, supranationalen und intermediären organisationen, großen kapital/anteilseignern, und oligarchisch/kartellmäßig ausgerichteten wirtschafts und finanzkomglomeraten
      unter den bürgern wird es ebenso einen kampf um die wenigen freien plätze innerhalb dieser schmarotzerkasten geben, als auch machtkämpfe innerhalb dieser kasten.

      totaler krieg würde auch die schmarotzer vernichten, das werden sie nicht riskieren.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.03.10 01:58:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.633 von pyramus am 28.02.10 17:13:19Super Beitrag mit einer treffenden Analyse der Lage !!!
      Avatar
      schrieb am 01.03.10 05:42:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      #1 Hab's nur überflogen aber klingt beachtenswert.

      Es gibt noch einen weiteren Aspekt:
      - billige Drogen (Alkohl, Tabak) und Saufen & Rauchen gilt als cool
      - Begünstigung des Moralverfalls: Prostitution, Kinderpornographie, ...
      - Förderung von Verblödung und unterbewusste negative Propaganda im Fernsehen
      - Propagierung falscher Werte (Werbung, Mode, Schminke, Haare färben, Schönheits-OPs, Party, Spass, Sex, Gansta-Rap, ...)

      These: eine böse Weltverschwörung versucht gezielt die Staaten zu schwächen, um im Chaos die Weltherrschaft zu erringen. Ein ganz entscheidendes Element ist dabei das Bestreben, schlechte/böse Menschen (Schergen der böse Weltverschwörung) in hohe Ämter (z.B. in Regierung, Justiz, Polizei, Verwaltung und Wirtschaft) zu hieven. Wenn Deutschland (aus Sicht der Bösen) besser zu werden droht, dann ist möglicherweise zunehmend mit Sabotageaktionen zu rechnen.
      Avatar
      schrieb am 01.03.10 07:24:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Noch ein paar Gedanken:
      http://www.wallstreet-online.de/community/posting-drucken.ph… (Thread: Leben wir in der Endzeit?)
      http://www.wallstreet-online.de/community/posting-drucken.ph…
      http://www.wallstreet-online.de/community/posting-drucken.ph…

      Übrigens soll dieser Thread eine Warnung und Aufforderung zur (legalen) Bekämpfung des Bösen sein (keine Anleitung für Böse).
      Avatar
      schrieb am 01.03.10 11:01:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.028.633 von pyramus am 28.02.10 17:13:19sehr lesenswert und weitsichtig. Hut ab, da hat sich jemand wirklich gute Gedanken gemacht... ;)
      Avatar
      schrieb am 08.03.10 21:15:43
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.031.323 von buchi1971 am 01.03.10 11:01:37Hei,

      Danke für Euere positiven Postings. es ist bezeichnend, dass sich die Jungs aus der kapitalistischen Gierecke nicht gemeldet haben! :-) Die intellektuelle Auseinandersetzung mit den Thesen war ihnen sicher etwas zu anstrengend :D.

      Ansonsten ist es eine traurige Entwicklung, das Ganze. Aber keiner kann sie allein aufhalten von uns. Und solange die Leute halt keine Partei wählen, die den etablierten Kräften die Grenze signalisiert, solange Arbeitnehmer noch so blöd sind, FDP oder CDU/CSU, grün, SPD zu wählen, wird sich nichts ändern...

      Alle werden den Preis zahlen am Ende... Auch die intelligenteren Maden, die sich heute im Speck suhlen, wissen das. Und hoffen, dass es sie nicht mehr betrifft...

      Nun denn. We will see, ob wir selbst, oder erst unsere Kinder und Enkel den Preis zahlen...

      Viele Grüße

      pyramus
      Avatar
      schrieb am 09.03.10 00:09:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die intellektuelle Auseinandersetzung mit den Thesen war ihnen sicher etwas zu anstrengend

      Wir hätten uns gerne mit euch Kommunisten intelektuell duelliert, aber wir haben gesehn, dass ihr gänzlich unbewaffnet wart.
      Avatar
      schrieb am 10.03.10 22:30:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.089.223 von debull am 09.03.10 00:09:32So, so - "intelektuell" duelliert also :D

      legere, lego, lexi, lectum

      inter-legere => intel-legere => intellegere

      Man nennt das Phänomen konsonantische Assimilation (wobei die Ad-similation selbst bestes Beispiel der Assimilation ist).


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Rezept für den Ruin eines Gemeinwesens