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    Inflationsindexierte Anleihen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.12.10 15:34:15 von
    neuester Beitrag 23.12.10 21:06:37 von
    Beiträge: 12
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      schrieb am 19.12.10 15:34:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was hält Ihr von inflationsidexierten Anleihen wie zB DE0008484361 oder von inflationsgeschützten Bundesanleihen wie zB DE0001030500?

      Zur Zeit laufen die nicht besonders gut. Mir ist der Sicherungsmechanismus auch nicht ganz klar. Wenn ich es richtig verstehe, läßt sich bei einer inflationsgeschützten Anleihe wie der og Bundesanleihe erst am Ende der Laufzeit eine Aussage zur Höhe der Rendite treffen. Wie bei einer normalen Anleihe bestimmt sich in der Zwischenzeit der Wert der Anleihe nach dem an der Börse bezahlten Preis. (Gibt es eine Möglichkeit der Rückgabe an den Emittenten?)

      Wie bestimmt sich der Preis an der Börse aber in dieser Zeit? Völlig frei nach Angebot und Nachfrage? Wie fließt die Inflation vergangener Jahre mit ein in den Preis? Um die Frage anders zu formulieren: Leistet die Anleihe auch nur irgendeinen Schutz bei einem vorzeitigen Verkauf, wenn es zwischen Erwerb und Verkauf zu einem stärkeren Anziehen der Inflation gekommen ist?

      Wie reagiert die Kombination aus einem festverzinlichen Coupon und dem Inflationsschutz auf steigende Zinsen? Die festverzinsliche Komponente müßte den Preis doch drücken, die variable, inflationsabhängige Komponente müßte den Preis treiben. Allerdings profitiert der Anleger ja erst mit Ausschüttung von der variablen Komponente, sofern nicht die Preise an der Börse auch während der Haltezeit nach oben ziehen...

      Hat jemand eine Interpretation zur Ursache der aktuell deutlich fallenden Kurse bei den beiden og Anleihen? Die Zinsen steigen doch aktuell wieder (moderat), fallen jedenfalls nicht weiter...
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.12.10 18:55:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.734.841 von pyramus am 19.12.10 15:34:15Ich hatte vor Jahren OATi aus Frankreich, hab damals auch eine Thread eröffnet.

      ad Rückgabe an Emittenten: Der ist bei Ablauf zur Tilgung verpflichtet. Bis dahin wird wie bei jeder anderen Anleihe auch gehandelt.

      ad Kurs: zum normalen Zinsänderungsrisiko kommt hier der Einfluß der Inflationserwartung dazu. Steigende Zinsen sind auch hier tendenziell Gift für den Kurs, es sei denn sie wären durch hohe Inflationserwartung überkompensiert. Die eingepreiste Inflationsrate kannst durch Vergleich mit normalen Anleihen ausrechnen.

      Übrigens würde ich mich nicht darauf verlassen, dass der Indexstand schon im Kurs drinnen ist - bei meinen Franzosen damals wurde der bei der Abrechnung extra berücksichtigt.
      Avatar
      schrieb am 20.12.10 01:17:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.734.841 von pyramus am 19.12.10 15:34:15z.B.:
      http://www.bundesbank.de/download/kredit/kredit_emissionsbed…
      kryptisch genug isses ja
      mfg
      Avatar
      schrieb am 20.12.10 12:51:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Danke für Euere beiden Antworten. Liest sich nicht sonderlich ermutigend. Bei einem starken Anstieg der Zinsen müsste aber auch die Inflation steigen in aller Regel, oder? wenn die Inflation steigt, müssten auch die inflationsgeschützten Fonds etwas mehr Rendite abwerfen. Aber ich verstehe die AW von Big_mac so, dass sich die Zins- und Inflationserhöhung schneller und damit negativer auswirkt als die dynamische Anhebung der Zinsen aus der steigenden Inflation. "Irgendwie" auch plausibel. Die steigenden Zinsen führen ja unmittelbar zu einem Wertverlust. Selbst wenn auch die Inflation unmittelbar in gleichem Maße steigen würde (was vermutlich in der Regel nicht der Fall ist), würde der höhere Zins aus der Inflation vermutlich erst mit näherrückendem Abrechnungstermin an der Börse berücksichtigt - ?

      Dazu eine recht triviale "Anfängerfrage" in Sachen Anleihen. Warum verliert ein Rentenfonds überhaupt an wert mit steigenden Zinsen? Mir ist das Prinzip klar, dass eine einzelne Anleihe an der Börse mit steigenden Zinsen zunächst an Wert verliert.

      Wenn man davon ausgeht, dass eine Anleihe aber bis zum Schluss gehalten wird, ist es ja grundsätzlich nicht möglich, einen nominellen Verlust zu erzielen.

      Sofern die Rentenfonds also nicht ihre Anleihen ständig vor Ablauf verkaufen, dürfte sich doch nominell gar kein Verlust ergeben? :confused: Geht man also davon aus, dass ein Rentenfonds nur eine Anleihe halten würde und es gäbe nur einen einmaligen Rücksetzer durch eine Zinserhöhung während der Laufzeit, müßte - nach meinem Verständnis - der Fonds bei der Zinserhöhung einen Rücksetzer machen, danach müßte die Kurve aber linear (um so steiler) bis zum Nennwert plus Zinscoupon ansteigen. Im Zeitpunkt der Auszahlung dürfte der Chart also um den Zinsbetrag über dem Ausgangswert bei Erwerb der Anleihe stehen.

      Sollte es mehrfach während der Haltezeit zu Zinserhöhungen kommen, müßte es jedes Mal einen Rücksetzer geben. Allerdings müßte nach jedem Rücksetzer auch die Zinskurve für den weiteren Verlauf um so steiler nach oben zeigen, weil am Ende ja unvermeidlich ein Wert in Höhe des Zinscoupons oberhalb des Ausgabewerts erzielt werden muss.

      Wenn ich mir in einem theoretischen Modell vorstelle, dass es laufend bis zum Ende der Haltezeit zu starken Zinserhöhungen kommt, müßte der Fonds tatsächlich während der gesamten Laufzeit im Wert unterhalb des Ausgabepreises sinken bis zum Tag vor der Abrechnung. An diesem Tag müßte der Chart des Fonds fast senkrecht nach oben steigen auf den Wert des Nennwerts (=Ausgabepreises) zzgl. Zinscoupons.

      So weit, so gut. Ein Rentenfonds beinhaltet aber regelmäßig ja nicht nur eine einzelne Anleihe, sondern eine ganze Armada an Anleihen mit ganz unterschiedlichen Laufzeiten - also auch Anleihen, die in unmittelbarer Zukunft fällig werden.

      Müssten nicht diese Anleihen mit Erreichen der Fälligkeit den Kurs wieder nach oben auf einen Wert oberhalb des Einstiegszeitpunkts korrigieren? Ich verstehe die zunächst negative Entwicklung ja bei einem Rentenfonds mit wenigen Laufläufer-Anleihen. Aber bei einem Rentenfonds mit vielen kurz- und mittelfristigen Anleihen finde ich die Vorstellung einer (nominell) negativen Wertentwicklung nach wie vor seltsam...

      Vielleicht klärt mich jemand über meinen Denkfehler auf?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.12.10 18:40:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.737.650 von pyramus am 20.12.10 12:51:36Zinserhöhungen (am kurzen Ende) sollen Inflation bekämpfen, halten aber damit auch das lange Ende eher unten.

      ad Fonds: grundsätzlich ergeben steigende Zinsen zwar sinkende Kurse, aber aufgrund der besseren Wiederanlage der Zinszahlungen einen höheren Endwert (future value). Der Ausgabepreis eines Fonds bestimmt sich aus den Kurswerten bei Kauf.

      ad Kurse: Beim gegenwärtigen Stand der Zinsen notieren die meisten Staatsanleihen guter Bonität über pari - die Annäherung an den Tilgungskurs 100 erfolgt daher von oben (durch Kursverluste) ! Deutsch Bundesanleihen sollen letztes Jahr ca. 7-8% Rendite gebracht haben, das war sicher nicht aus dem Coupon, sondern eben durch gestiegene Kurse (die sich bis Tilgung auflösen)

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      schrieb am 20.12.10 18:47:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.737.650 von pyramus am 20.12.10 12:51:36Wenn man davon ausgeht, dass eine Anleihe aber bis zum Schluss gehalten wird, ist es ja grundsätzlich nicht möglich, einen nominellen Verlust zu erzielen.

      doch, theoretisch schon.
      Die Zahlungen, die du bekommst sind ja fix, also reicht ein ausreichend hoher Kaufpreis.
      Avatar
      schrieb am 20.12.10 20:13:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zitat von big_mac: Wenn man davon ausgeht, dass eine Anleihe aber bis zum Schluss gehalten wird, ist es ja grundsätzlich nicht möglich, einen nominellen Verlust zu erzielen.

      doch, theoretisch schon.
      Die Zahlungen, die du bekommst sind ja fix, also reicht ein ausreichend hoher Kaufpreis.


      Hmmm... ausreichend hoch würde aber doch erfordern, dass der Kaufpreis über dem Nennwert plus Zinscoupon liegen müßte? Und wer kauft schon eine Anleihe zu einem Preis oberhalb des erwarteten Rückzahlungsbetrags? confused:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 20.12.10 20:33:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Zitat von big_mac: ad Fonds: grundsätzlich ergeben steigende Zinsen zwar sinkende Kurse, aber aufgrund der besseren Wiederanlage der Zinszahlungen einen höheren Endwert (future value). Der Ausgabepreis eines Fonds bestimmt sich aus den Kurswerten bei Kauf.


      Ja, ich hätte halt gedacht, dass die fortlaufenden realen Zinszahlungen das Minus aus den Kursverlusten infolge Zinserhöhung egalisieren müßten. Wenn der Fonds nur eine Anleihe hält und es einen Tag nach Ausgabe und Erwerb der Anleihe mit einem Zinsversprechen von 4% zu einer allgemeinen Zinserhöhung um 1% käme, wäre mir plausibel, dass der Wert des Fonds *zunächst* um 1 % fällt. Denn wenn für die gleiche Anlagedauer und dasselbe Risiko 5% zu erwirtschaften sind, kauft niemand mehr Anleihen mit einem 4%-Zinskoupon zu 100% des Ausgabepreises, sondern nur noch mit dem Abschlag iHv 1%, der ihm die 5% garantiert, die er sonst mit neuen Anleihen auch bekommen würde. Richtig?

      Allerdings müsste der Wert der 4%-Anleihe - und damit des Fonds - nach dieser Abwertung etwas steiler - nämlich mit 5% statt 4% - bis zum Abrechnungstag steigen. Denn am Abrechnungstag ist die Anleihe / der Fonds ja 104 wert. Die Abwertung um 1% ist also etwas früher ausgeglichen als sie es bei einem normalen Verlauf wäre.

      Unabhängig von diesem Geschwindigkeitsaspekt müsste ein (nomineller) Verlust aber ausgeschlossen sein, sobald der Zins ausgezahlt wird. Da verstehe ich Deine Aussage auch nicht, dass es hierfür nur auf den Kaufpreis ankomme. Ich werde als Anleger doch niemals mehr für eine Anleihe ausgegeben, als das Rückzahlungsversprechen und Zinszahlungsversprechen erwarten lassen - ?

      Für mich gibt es hier einen Widerspruch. Steigen die Zinsen, fallen die Rentenfonds im Wert. Dass sie weniger stark steigen, erscheint mir plausibel, nicht aber, dass sie Verlust machen... Verstehe ich nicht :-(
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 20.12.10 22:37:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.740.696 von pyramus am 20.12.10 20:13:09wie gesagt, es ist eine theoretische Möglichkeit. Bei inflationsindexierten könnte sie -vor Index- aber schon einmal auch real eintreten.
      Avatar
      schrieb am 20.12.10 22:55:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.740.812 von pyramus am 20.12.10 20:33:05und jetzt gib dieser 4% Anleihe eine Restlaufzeit von 10 Jahren und erhöhe dann die Sekundärmarktrendite auf 5%. Gibt über den Daumen einen Kurssturz von 100 auf ca. 91.
      Natürlich kriegst am Schluß wieder die 100 zurück, aber dazwischen ist dein Geld in Dunkelhaft (4%) eingesperrt (ausser du realisierst den Verlust).

      Google einmal nach "Duration" bzw. "modified Duration" - und dir wird ein Licht aufgehen.
      Längere Laufzeiten (genauer eben Durationen) bieten einen immer größeren Hebel auf Renditeänderungen, besonders bei niedrigen Coupons.
      (oben habe ich der Einfachheit halber mit einem Zerobond gerechnet).
      Avatar
      schrieb am 23.12.10 20:05:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      Können Rentenfonds dauerhaft eine negative Rendite erwirtschaften?

      Zunächst drücken Provision und Verwaltungskosten auf die Rendite der gehaltenen Anleihen. Manche Anleihen werden nicht oder nur teilweise zurückgezahlt. Verringert das Fondsvermögen. Anleihen kaufen und nach Monaten billiger verkaufen, führt auch zu Verlusten. Möglich sind also ewige Fondsverluste ohne Kurserholung.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 23.12.10 21:06:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.758.514 von alzwo am 23.12.10 20:05:24Na, "ewig" Verluste machen geht wirklich nicht - spätestens wenn das Fondsvermögen auf 0 ist ist Schluss.


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