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    Griechenland ist reformunfähig! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.12.11 09:15:33 von
    neuester Beitrag 09.12.11 17:51:42 von
    Beiträge: 19
    ID: 1.170.918
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      schrieb am 08.12.11 09:15:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,802392,00.html

      Das habe eine Untersuchung aller 14 Ministerien durch Fachleute und griechische Beamte ergeben, berichtet die "Welt".

      Da müssen "Fachleute" und griechische Beamte herausfinden was eh schon jeder weiß:confused:

      Nur noch unfassbar!:mad:
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 10:52:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nur noch unfassbar!

      1. Wieso???

      2. Auf welchen planeten lebst du ????

      3. Welches land in europa ist denn noch reformierbar z.b. hinsichtlich deren sichtbaren selbstzerstörung durch sich weiter anhäufender staatschulden??????

      4. Erklär mir dummerchen den unterschied zwischen dem bankrott der griechen vom höchsten niveau einer jahrelangen erfolgreichen fettlebe auf kosten aller anderen und den bankrott der gläubiger griechenlands durch gegenseitige ausplünderung auf tiefstem niveau ???
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 10:58:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zitat von Nannsen: Nur noch unfassbar!

      1. Wieso???

      2. Auf welchen planeten lebst du ????

      3. Welches land in europa ist denn noch reformierbar z.b. hinsichtlich deren sichtbaren selbstzerstörung durch sich weiter anhäufender staatschulden??????

      4. Erklär mir dummerchen den unterschied zwischen dem bankrott der griechen vom höchsten niveau einer jahrelangen erfolgreichen fettlebe auf kosten aller anderen und den bankrott der gläubiger griechenlands durch gegenseitige ausplünderung auf tiefstem niveau ???


      1. Steht doch da!!!?? Man muss nichts untersuchen was man schon weiß!
      2. Nennt sich Erde! Gibt es eine andere Möglichkeit?
      3. Jede Menge sind reformierbar!
      4. Bei den Griechen IST es vorbei...Ende Finito! Bei den Gläubigern also uns kann man wenn man denn will gegensteuern.

      Ob ich daran glaube? Nein, ich behaupte ja nur das es möglich WÄRE!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 11:14:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.453.865 von Doppelvize am 08.12.11 10:58:15


      4. Bei den Griechen IST es vorbei...Ende Finito! Bei den Gläubigern also uns kann man wenn man denn will gegensteuern.


      1. Bei den griechen ist es gott sei gelobt möglichst bald vorbei und damit ein neuanfang möglich. Somit sind sie uns um einiges voraus...

      2. so wie es aussieht besteht das gegensteuern unserer reformfähigen herzigen gemeinwesen im einhalten das bisherigen kurses. Nämlich schulden mit noch mehr schulden bedienen. Wahrscheinlich weil eine kursänderung (reform von irgendetwas) egal in welche richtung am ergebnis des zwangsläufigen auflaufens nichts ändert.


      Immerhin verstehe die jetzige mentale verfassung unserer kronisch staatsgläubigen recht gut. Denn nichts wäre jetzt psychologisch schlimmer für die meisten, wenn es in einer solchen situation niemanden mehr als negativ beispiel gibt dafür gibt, dass es einem noch im vergleich dazu scheinbar recht ordentlich geht.

      Must du so ähnlich wie mit deinen körperlichen gebrechen sehen,die im vergleich zu den gebrechen der anderen relativ gut für dich zu ertragen sind. Oder wenn ein guter bekannter von dir überraschend den löffel abgibt und du als erste reaktion nach dem schock befreit aufatmest, weil es dich noch nicht erwischt hat, sondern ihn.
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 11:25:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      Reformen sind dort unmöglich, wo sich die Menschen den Reformen aktiv und passiv verweigern. Wer Immer nur vom Mittelstand abwärts plündert, darf sich darüber nicht wundern. An diese kritischen Grenzen, ab der die Plünderungsreformen nicht mehr greifen, stehen auch die Spanier, Portugiesen und Italiener. Und das ist gut so.

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      Avatar
      schrieb am 08.12.11 12:32:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: Wer Immer nur vom Mittelstand abwärts plündert, darf sich darüber nicht wundern. An diese kritischen Grenzen, ab der die Plünderungsreformen nicht mehr greifen, stehen auch die Spanier, Portugiesen und Italiener. Und das ist gut so.
      Was daran gut sein soll, ist mir schleierhaft. Die von der Troika geforderten Reformen in Griechenland und Italien sollen u. a. sicherstellen, daß hohe Einkünfte, Geldvermögen und Grundbesitz regulär und vernünftig besteuert werden. Sie sollen ferner den ineffizienten und korrupten Staatsdienst so umgestalten, daß Privilegien und Mißwirtschaft verschwinden.
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 13:12:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      krankenschwester,

      die großen griechischen Geldvermögen sind längst in der Schweiz, England, usw.

      einen großen Teil der heutigen Probleme in GR hat eine Handvoll einflussreicher Familien verursacht, die abwechselnd die Spitzen der Regierungen besetzt halten...und ihre wohlbetuchten Freunde aus dem Umfeld entsprechend bedient haben.

      Darüber spricht man hier nicht, in GR schon.
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 13:14:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich weiß das alles, aber das ändert nichts daran, daß Griechenland ohne Reformen nicht weiter kommt. Denn das Geld wird nicht ewig so üppig fließen, irgendwann ist Schluß mit den hohen Zahlungen der anderen.
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 13:17:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: die großen griechischen Geldvermögen sind längst in der Schweiz, England, usw.
      Die hohen Einkommen werden aber nach wie vor unversteuert erzielt und das Sachvermögen ist auch noch da. Das alles muß in Zukunft vernünftig besteuert werden. Selbst bei den ins Ausland verschobenen Milliarden kann man etwas tun, siehe das Steuerabkommen Deutschland-Schweiz.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 13:18:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      dabei könnte man GR ganz leicht reformieren. Einfach die ins Ausland geschafften Gelder und Anlagen einfrieren und gezielt in GR investieren. Stattdessen lässt man die großen griechischen Vermögen auf die Pleite des eigenen Landes spekulieren.

      Natürlich wird die Gelder niemand einfrieren; denn die Freunde der einflussreichen griechen sitzen in der Kommission oder beeinflussen diese über ihre Lobbies.;)
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 13:40:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: Natürlich wird die Gelder niemand einfrieren; denn die Freunde der einflussreichen griechen sitzen in der Kommission oder beeinflussen diese über ihre Lobbies.;)
      Sicher wieder eine dieser Riesenverschwörungen, die jeden Tag in diesem Forum von euch aufgedeckt werden. Wenn wir euch nicht hätten... ;)

      Einen schönen Tag wünsche ich noch, ich muß jetzt zur Arbeit. :)
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 14:26:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.454.645 von Krankenschwester am 08.12.11 13:17:52natürlich ist der griechischen regierung auch schon eine entsprechende cd über die vermögen der griechen bei ausländischen banken angeboten worden, da bin ich ganz sicher. aber die wollen die doch nicht (müssen doch sparen, ha ha ha), wundert das jemanden?
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 14:42:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zitat von justfancy: natürlich ist der griechischen regierung auch schon eine entsprechende cd über die vermögen der griechen bei ausländischen banken angeboten worden, da bin ich ganz sicher. aber die wollen die doch nicht (müssen doch sparen, ha ha ha), wundert das jemanden?


      Warum sollten sie auch eine CD kaufen die lediglich die Liste der im Parlament sitzenden Personen enthält?:confused:
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 17:52:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.455.041 von Doppelvize am 08.12.11 14:42:37http://www.comdirect.de/inf/news/detail.html?ID_NEWS=2150207…
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 18:59:00
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.456.295 von Dorfrichter am 08.12.11 17:52:4008.12.2011

      http://kopp-online.com/hintergruende/deutschland/john-lanta/…

      Die Euro- und Finanzpolitik – Machtergreifung durch Merkels Hochverrat?
      John Lanta
      Heute treffen sich die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder in Brüssel. Ihre wichtigste Aufgabe: die Beschlüsse abzusegnen, die Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy (Spitzname: Merkozy) vor drei Tagen, am Montag, vereinbart hatten. Wichtigster Punkt darin, wenn man den Medien Glauben schenken darf: Vorverlegung der Machtergreifung durch den ESM (»Europäischer Stabilitätsmechanismus«) von 2013 auf 2012, genauer: Ende 2012. Alles: angeblich. Hintergrund: der ESM könne 500 Milliarden Euro bereitstellen, der von Spanien und Portugal bereits gefledderte, derzeit gültige ESFS (European System of Financial Supervision = Europäisches System der Finanzaufsicht) jedoch nur noch 250 Milliarden. Und natürlich gibt es schöne Szenarien, die alle nicht wesentlich weiterhelfen und deshalb wie Nebelkerzen wirken.

      In Wahrheit läuft den Bankstern und ihren Helfern in den Regierungen eindeutig die Zeit weg. In den EU-Bevölkerungen sowie in der etablierten Politik regt sich Widerstand gegen die tödliche Würgeklammer aus unklugen und schädlichen Sparexzessen, wobei das anfeuernde Geheule aus den USA keineswegs hilfreich wirkt, während andererseits der Niedergang der Realwirtschaft nahezu überall außer in Deutschland dem ganzen Euro-Zirkus immer schneller den Boden entzieht.


      Griechenlands Wirtschaft legt in diesen Wochen und Monaten laut quietschend eine Vollbremsung hin, mit gewaltigen Steuereinbußen, die nicht mehr refinanziert werden können.

      Es schwirren Zahlen bis 40 Prozent durch die Insider-Kreise. Das hat verschiedene Gründe: Die Unfähigkeit der Behörden, der traditionelle Schlendrian, riesige Steuerhinterziehungen der Reichen, die außerdem inzwischen 300 bis 400 Milliarden ins Ausland geschafft haben dürften – unerreichbar für den Fiskus, eine Art Tsunami von Finanzgerichtsprozessen, dazu die explodierende Not von Geringverdienern, denen die Finanzbehörden in dieser Lage nicht durch Zwangseintreibungen den Hahn abdrehen wollen. In Wahrheit ist das Land finanziell bereits unregierbar – und wenn der Staat oder die EU jetzt mit Härte agieren, könnte auch noch die Kontrolle über die Straßen abhanden kommen und Anarchie um sich greifen. Dies wird nur deshalb hier so ausführlich beschrieben, weil am Beispiel Griechenland anschaulich vorgeführt werden kann, wohin der Euro-Wahnsinn in allen betroffenen Ländern über kurz oder lang führt. Wie ein Zug besinnungsloser Lemminge stürzt die Eurozone auf den Abgrund zu – mit Griechenland an der Spitze und bereits im freien Fall.

      Ein Blick nach Deutschland mag weiterhelfen: Hätten wir eine ethisch motivierte, politisch aufgeklärte, fachlich kluge und vor allem souveräne Bundesregierung, könnten wir uns beruhigt einer besseren Zukunft zuwenden. Denn es eröffnet sich soeben ein historisches Fenster für die Verwirklichung deutscher Souveränität – erstmals seit dem 8. Mai 1945. Wir könnten uns mit ein paar Staaten absprechen, die nicht, wie Frankreich, ihr marodes und traditionell politisiertes Finanzsystem mit ESFS/ESM-Mitteln vor dem Absturz bewahren müssen. Wir könnten, mit Fug und vor allem: auf abgesicherter rechtlicher Basis, dem selbstmörderischen Unsinn Adieu sagen. Aber das wird voraussichtlich deshalb unwahrscheinlich bleiben, weil unsere Führung so weder erzogen noch ausgewählt wurde. Alle Minister, alle Staatssekretäre, alle Abteilungsleiter, alle Partei- und Fraktionschefs, alle Gewerkschaftsbosse, alle Kirchenoberen, alle Generäle und Oberste (irgendjemand vergessen?): Der gesamte Laden trägt einen furchtbaren Stempel, der nur Insidern bewusst und sichtbar ist, so wie in der organisierten Kriminalität jeder weiß, wie andere zum Capo stehen, ja, wo dieses Wissen das politische Überleben sichert.

      Unsere gesamte Elite trägt einen amerikanischen Unbedenklichkeitsstempel – und das, das sollte uns alle höchst bedenklich stimmen. Denn hier kann gar nicht mehr im Sinne Deutschlands gehandelt werden – und deshalb auch nicht mehr im Sinne eines soliden, freien, selbstbestimmten Europas! Eine der übelsten Sumpfblüten dieses Systems, »KT« Guttenberg, hatte außer der Transatlantikbrücke und einem heftigen Kopfnicken mit Rückenschubs aus Washington und willfährigen Medien kaum eine Qualifikation vorzuweisen, wenn man von einem gewissen Schwiegersohn-Appeal und geerbtem, hohem Familienvermögen einmal absieht. Wie sagte sein Bruder Philipp bei der letzten Büttenrede so schön: »Das krause Haar bleibt stets gegelt.« Wohlan denn, das ist unser Niveau.

      Von dieser Gurkentruppe mit der sie unterstützenden Großindustrie ist eben nicht zu erwarten, was manche heimlich hoffen: dass ihnen ebenso bald wie plötzlich über Nacht (oder übers Wochenende) die D-Mark zurückgeschenkt wird, die Deutschland besinnungs- und kampflos – wenn auch im Zuge der deutschen Einheit nicht ohne Not – aufgegeben hat. Die gerechte Geschichte sieht diese Dinge ein wenig anders: Ein Volk hat so viel Freiheit und Souveränität, wie es sich nimmt. Und so schaffen es die Afghanen, binnen einhundert Jahren drei marode Weltmächte zurückzuschlagen und dabei zu ruinieren, während Deutschland es offenbar in fast genau der gleichen Zeit gelingt, alles zu verwursten, was unsere Vorfahren aus schwierigen, zum Teil kleinkarierten, Anfängen hart erkämpft haben. Bei diesem in der Geschichte keineswegs einzigartigen Vorgang kommen wir uns auch noch gescheit, geschickt, modern und grundsätzlich seriös vor.

      Mit jeder Milliarde, die unser uninformiertes, uninteressiertes und deshalb unberechtigtes Abnicker-Parlament aus dem Europa-Fenster heraustritt, verlieren wir alle ein weiteres Stück Freiheit und Unabhängigkeit. Wenn wir mit dem jetzigen Personal die D-Mark wiederbekommen, dann im letzten Moment, wenn schon alles weggegeben, verpfändet, weggehebelt ist. Das passiert voraussichtlich im Wahljahr 2013 – und auch dafür ist vorgesorgt: Freie Wähler und die grundsätzlich unpolitischen Badewannen-Piraten, eine Retorten-Gründung mit erschreckend dürftigem Programm, unklaren Finanzquellen und verdächtigem Zugang zu Mainstream-Medien, stehen bereit, um uns allen zu beweisen, dass noch schlechtere, korruptere und teurere Politik jederzeit billig zu haben ist. Oder kann jemand schlüssig erklären, wieso die Kräfte, die den Bundestagsparteien seit Jahren die Leitlinien vorgeben, ausgerechnet bei den Emporkömmlingen nichts ausrichten können sollen? Und wieso sollen solche langfristig planenden Köpfe ausgerechnet das Aufkommen neuer Oppositionskräfte nicht von vornherein mitsteuern wollen – und können?

      Jedenfalls sieht es so aus, als sollten an diesem Wochenende wieder entscheidende Weichen gestellt werden, selbstverständlich ohne jede demokratische Mitwirkung der betroffenen Steuerzahler. Wie lange wollen wir diesem Gemurkse noch zusehen? Die Wissenschaftler Tornell (UCLA) und Westermann (Osnabrück) sehen in einer brandneuen Studie die Bundesbank am Ende ihrer Möglichkeiten – aber noch lange nicht das Ende der Krise.

      Unterdessen geht die Erosion des Spitzenpersonals weiter: Angst habe er bei der letzten Entscheidung zum Euro gehabt, sagte Verfassungsrichter Di Fabio jüngst in einem Vortrag, berichtete ein Zuhörer. Und da meldet jetzt die Süddeutsche, er sei bei der nächsten Urteilsverkündung zum »Rettungsschirm« nicht mehr dabei.

      Und was tun die Kritiker? Unter den prominenten Euro(pa)-Sanierern schälen sich zwei Denkschulen heraus: Eine Mehrheit um Professor Hankel will gnadenlos zurück zum Status quo ante, »Wechselkursmechanismus (WKM) II«, als noch alles einigermaßen solide war, einschließlich der Bundesbank. Erst auf der Grundlage weiterer jahrelanger systematischer Annährungspolitik sei ein neuer Euro-Versuch sinnvoll. Die andere Gruppe, basierend auf Ideen, die Ex-BDI-Chef Olaf Henkel von Wilhelm Hankel übernommen hat, fordert eine Eurozone der Nordländer, mit Deutschland an der Spitze. Interessant auch: Hankel (mit »a«) und der bestechend englisch und französisch parlierende Berliner Professor Kerber raten unisono dringend dazu, sich mit Großbritannien zu befassen und hier Gemeinsamkeiten zu suchen, die wesentlich leichter zu erreichen seien als mit dem hektisch um jeden Strohhalm kämpfenden Sarkozy, dessen Wiederwahl davon abhängt, ob es ihm gelingt, Frankreichs Banken mit hauptsächlich deutschem Steuerzahler-Geld zu sanieren. Mitkämpfer Spethmann, ehemaliger Thyssen-Chef, geht das gegen den Strich: Ohne Frankreich sei kein Europa zu machen. Alle zusammen warnen davor, dass einige die derzeit noch akzeptierten gewaltigen Dollarreserven dazu einsetzen, weltweit Realwerte aller Art aufzukaufen: Rohstoffe, Immobilien, Unternehmen. Doch vergeblich fragen die verstörten Zuhörer nach Aktion und politischer Führung.

      Noch eine Meldung vom Arbeitsmarkt: Weltweit will das Finanzsystem 220.000 Jobs einsparen.

      Die Rating-Agenturen warnten am Montag, wie bei KOPP rechtzeitig vorausgesagt, inzwischen auch Deutschland vor dem Verlust des berühmten »triple A«. Jetzt nehmen sie sich die Banken vor. Kurz gefasst: Neben der Deutschen Bank ist auch die Commerzbank betroffen. Ackermann auf Blessing-Niveau, wer hätte das gedacht? Wann werden Gehälter und Boni nach unten angeglichen? Insider sagen, die Commerzbank werde staatliche Hilfen brauchen – und dass derzeit Gehälter erhöht und Beförderungen ausgesprochen werden, weil das unter staatlicher Aufsicht nicht mehr geht.
      Die Agenturen haben mit ihrer Analyse Recht, beraten jedoch falsch. Das Problem ist, dass kein Warnschuss ausreicht, um uns in die rettende Richtung zu bringen. Stattdessen machen die Mainstream-Medien in Ratlosigkeit – nur die Geldreform wird eben nicht diskutiert, da sind sich die Machthaber einig. Das Verfahren erinnert fatal an die Lage in Afghanistan, wo nur eines nicht sein darf: Dass die NATO sich mit allen »Partnern« ebenso rasch wie geräuschlos zurückzieht und den Völkern der Region nicht weiter im Wege steht, sich untereinander vernünftig zu einigen.
      Und so wird die verdiente Strafe der Geschichte in beiden Fällen ähnlich übel aussehen.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 19:05:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.456.725 von cuxbs607 am 08.12.11 18:59:0008.12.2011

      Erster EU-Staat macht Rentner ab Januar 2012 zu Sozialfällen
      Michael Brückner
      Welches Land in der EU hat die meisten Früh- und Invalidenrentner? Nein, es ist nicht Griechenland. Die Früh- und Invalidenrente wird dort jetzt abgeschafft. Und die Rentner werden dadurch zu Sozialhilfeempfängern. Die Stimmung im Land ist explosiv. Deutsche Medien berichten nicht darüber.

      Die Empörung war groß, tagelang kam es in der Hauptstadt zu gewaltsamen Demonstrationen gegen die Regierung. Kein Wort davon in deutschen Medien. Obwohl die Regierung eine Reihe von einschneidenden Sanierungsschritten umsetzte, hat die Schuldenkrise das Land voll im Griff. Wieder einmal, denn schon 2008 konnte das Land nur mit Notkrediten von IWF und EU über Wasser gehalten werden. Jetzt stufte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit des Landes auf Ramschstatus herab. Die europäische Schuldenkrise hat sich voll eingenistet. Zittern müssen vor allem jene Großbanken, die sich in den vergangenen Jahren stark in dem Land engagiert haben. Wenn jeder zweite erwerbsfähige Bürger eines Landes darauf vertraut, dass der Staat jedem jeden Wunsch erfüllt, dann führt das irgendwann in die Pleite.
      Doch leider trifft sie die Bevölkerung in einer denkbar ungünstigen Situation. Lesen Sie, was deutsche Medien uns bislang verschweigen, während die Politik (noch) von der »Rettung« des Euro fabuliert. Das haben Sie so mit diesen Fakten garantiert noch nirgendwo gelesen.
      Den Volltext dieses Artikels lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Hintergrundinformationsdienstes KOPP Exklusiv.


      http://kopp-online.com/hintergruende/europa/michael-brueckne…
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 19:16:38
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.456.768 von cuxbs607 am 08.12.11 19:05:17Griechenland: Akropolis, adieu
      Sie kaufen Kunst, Immobilien, Firmen: Gewaltig, mit welchem Tempo reiche Griechen derzeit Vermögenswerte ins Ausland transferieren. Der griechische Fiskus schaut zu – und in den Mond.


      Kapitalflucht in die Kunst: der Grieche Stavros Niarchos.

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      NEBENARTIKEL:
      Substanzperlenjagd
      Es wurde deftig gefeiert. Im «Bayerischen Hof», dem gediegenen Münchner Luxushotel, waren Kunsthändler, Kunstpublizisten und kunstliebende Industrielle zur opulenten Party geladen. «Griechische Nacht», so nannten sie das rauschende Fest, und das war nicht als Witz gemeint. Der Anlass wurde «zu Ehren des Sammlers George Economou» ausgerichtet, eines griechischen Grossinvestors, der es in Deutschland gerade ziemlich krachen lässt und europaweit märchenhafte Summen in Sachwerte investiert.

      Das war Ende Mai, als sich die Krisengipfel zwischen Brüssel, Berlin und Paris häuften und Tausende von Demonstranten auf den Athener Strassen protestierten. Als die Griechen wieder einmal ihre Finanzziele verfehlten, die Börsen bebten und der Euro zu seiner Talfahrt gegenüber dem Franken ansetzte. Es war die Zeit, als kaum einem Investor beim Thema Griechenland zum Feiern zumute war.

      George Economou ist kein Mann von Trübsal. Während andere ihre Depots in den Notstandsmodus umgestellt haben, kauft der 58-jährige Economou wie ein Besessener. Er ist im Panikmodus – beim Kaufen: Schiffe, Kaufhäuser, Immobilien. Und Kunst: 2000 Werke hat er in kürzester Zeit zusammengerafft, sei es in den Münchner Galerien Neumeister und Ketterer, sei es bei Lempertz und Van Ham in Köln. Seit einigen Jahren verschönert er die Bilanzen der grossen Auktionshäuser, er schlägt bei Altmeistern ebenso zu wie bei zeitgenössischen Werken, und er überbietet seine Konkurrenten mit Rekordpreisen. Für die einen das Gespenst, für die anderen der Geld­onkel aus dem Olivenland – der Grieche mischt die Szene auf.

      Economou ist nicht allein. Viele seiner reichen Landsleute investieren ihre Millionen ausser Landes, als gäbe es kein Morgen mehr. Ob Luxuswohnungen rund um den Londoner Regent’s Park oder heimliche Immobiliendeals in der Schweiz und andernorts, die wohlhabenden Griechen bringen ihre Ver­mögen in Sicherheit. Während die ­Makroökonomen für den Fall eines überraschenden Austritts der Griechen aus der Währungsunion noch über einen Bank Run, einen Sturm auf die Konten, nachdenken, haben die Bürger ihren Entscheid schon getroffen. Laut Zentralbank gingen die privaten Geldeinlagen bei den heimischen Banken zwischen Januar 2010 und April 2011 um 31 Milliarden Euro zurück. Der Bank Run hat längst begonnen.

      Man kann den Reichtum in Athen noch ertasten. Zum Beispiel im Ekali Club in der grünen Oase von Athen, dort, wo die Grundstückpreise so hoch sind wie am Zürichberg. 500 Familien sind hier Mitglied, die oberen 500. Eintreten darf nur, wer von der Gründerfamilie eingeladen wird. Es gibt Pools und Tennisplätze, Modeschauen und Entertainment, man ist unter sich. Oder im «Flisvos Marina», einem der exklusivsten Yachtclubs Europas. Er gehört der Latsis-Familie. Auch der in Genf lebende Spiro Latsis weiss, wen er einlädt. Auf seinen Luxusyachten entspannte sich schon sein Studienfreund José Manuel Barroso, der portugiesische Präsident der EU-Kommission.

      Versteckspiel. Griechenland gleicht einer Feudalgesellschaft, aber offiziell gibt es nicht einmal eine nennenswerte Schicht von Wohlhabenden. Nur 5000 haben landesweit ein Einkommen von mehr als 100 000 Euro deklariert, unverbesserlich ehrliche Landsleute. Es gibt schliesslich auch keine ernst zu nehmende Steuerverwaltung, die in der Lage wäre, Gewinne und Vermögen zu prüfen. Und die Besitzer der Luxusimmobilien sind nicht hinreichend dokumentiert: Das Land verfügt immer noch nicht flächendeckend über Katasterämter, die Grundstücksregistrierung ist schlechter organisiert als im Religionsstaat der iranischen Mullahs. Die Ämter werden in 33 Regionen gerade erst eingerichtet.

      Doch die Reichen sind nicht weg, sie sind nur für die Statistiker und die Steuerbeamten unsichtbar. Der heimliche Genuss findet noch im Land statt, aber die Geniesser offenbaren nicht, von welchem Auslandkonto ihre Kreditkarte gefüttert wird.

      Astronomische Summen sollen in die Schweiz transferiert worden sein, munkeln einige selbst berufene Experten. Der Mythos des Schweizer Bankgeheimnisses lebt in den Köpfen wieder auf, aber die Schweiz ist längst nicht mehr das Hauptversteck der Griechen. Die Zahlen der Nationalbanken über die Geldtransfers zwischen den beiden Ländern sind ohne Aussagekraft. Die Statistiker der Notenbanker erfassen die modernen Wege der Kapitalflucht nicht. Die Millionenpakete fliessen über Umwege in das Zieldepot. Zum Beispiel über Zypern, seit vielen Jahren eines der wichtigsten Offshore-Finanzzentren der Griechen. Und von dort weiter auf andere Offshore-Finanzplätze, vornehmlich nach England. Denn die Achse Nikosia–London ist die bevorzugte Geldroute der Insel-Treuhänder und der griechischen Banken.

      Wer zum Beispiel beim Treuhandbüro Eltoma anklopft, bekommt Bankkonti, Trust- und Offshore-Firmen in Windeseile eingerichtet. Er muss nicht einmal selbst vorbeischauen. Anwälte erledigen den Papierkram. Konten – in Fremdwährungen – werden in Zypern über griechische Institute wie die Hellenic Bank oder die Alpha Bank angeboten. Non-Resident Companies bekommen die Griechen – steuerfrei für sämtliche Einkünfte ausserhalb der Insel.

      Andere Treuhänder wie Aspen Trust werben ausdrücklich mit den politischen Vorzügen der Inselrepublik als EU-Mitgliedsstaat. Zypern hat nämlich unter den Augen der Brüsseler EU-Kommissare und der Regierungschefs in Paris und Berlin ein radikales Steueroasen-Regime eingerichtet. Seit November 2007 bieten die Zyprioten ihrer Kundschaft EU-konforme Gesellschaften unter dem Label «Cyprus Investment Firm» an. Ihr Vorzug: die niedrigste Unternehmenssteuer in der EU.

      Bitte nur beste Lagen. Andere Banken gehen andere Wege. So hat die Piraeus Bank ihre Vermögensverwaltungseinheit in Zürich geschlossen und stattdessen gemeinschaftlich mit der französischen Grossbank BNP Paribas in der Schweiz eine neue Vermögensverwaltungseinheit aufgebaut. Innert weniger Monate hat sie bereits 800 Millionen Franken Kundenvermögen eingesammelt. Beratungsschwerpunkte: Immobilien und Kunst.

      In London nennt man sie die «Cash Greeks», die Griechen mit den vollen ­Taschen. Sie sind bekannt dafür, in ­Rekordzeit hohe Summen für Immobilieninvestments hinzublättern. Ohne Diskussionen über Hypotheken, ohne Geschacher. «Sie sind nur interessiert am Luxussegment rund um Regent’s Park, Mayfair and Marylebone», sagt Panos Koutsoyiannakis von der Maklerfirma Fraser & Co. Bis zu 15 Deals pro Woche wickle er mit den Kapitalflüchtlingen ab. Inzwischen hat sich der Londoner Immomarkt auf die Griechen eingeschossen. Projektentwickler bauen Luxusapartments für die hellenische Kundschaft, der Beraterkonzern Jones Lang LaSalle arbeitet an einer Marketingoffensive für Liegenschaften in den gefragten Quartieren Kensington und Chelsea. 55 Prozent der Londoner Immobilien im Preissegment über zwei Millionen Pfund gingen derzeit an Ausländer, berichtet die Beratungsfirma Knight Frank. Viele davon sind Griechen. Mehr als 50 reiche Griechen jenseits der Zehn-Millionen-Marke leben in London, angeführt vom Milliardär Alki David, der sein Geld mit Medien macht, und vom EasyJet-Gründer Stelios Haji-Ioannou. Ihr Gesamtvermögen: 18,8 Milliarden Franken.

      Die Zeiten sind vorbei, als ein Schifffahrts-Magnat wie Alexander Onassis sich ohne Zwischenstationen an einen Liechtensteiner Treuhänder wandte und seine Stiftungen in Vaduz einrichtete. Gewiss, es gibt ihn noch, den alten griechischen Reichtum in der Schweiz. Die Alexander S. Onassis Foundation hat ihr Domizil immer noch am Heiligkreuz 6 in Vaduz, und Tochter Athina Onassis hat nach wie vor ihre Geldbetreuer in Zürich, die mehr als drei Milliarden Franken zu verwalten haben. Oder die Goulandris-Familie, die sich bereits in den sechziger Jahren in der Schweiz niederliess und Museen wie die Basler Fondation Beyeler unterstützte. Oder der Niarchos-Clan, die Latsis- und die Livanos-Familie, die ein Standbein in der Schweiz haben.

      Die Familienangehörigen vieler griechischer Milliardäre sind seit Jahrzehnten über den Globus verteilt, sie sind steuermindernd kosmopolitisch geworden. Die «Greek Rich List», ein Jahrbuch über die Landsleute mit abgeschlossener Vermögensbildung, zählt seitenweise Familien in den USA, in Australien und in England auf. Die Schweiz kommt darin kaum vor, sie ist nicht mehr das bevorzugte Domizil des griechischen Reichen-Nachwuchses.

      Grosse Steuergeschenke. Der Fall Theodoros Angelopoulos demonstriert es. Der Athener Spezialist für den Bau von Superyachten erlangte einst sein Diplom an der Universität Zürich. Für seine ersten Millionen, die er als Stahlfabrikant machte, richtete er sich in Liechtenstein die Oktan-Stiftung ein und neuerdings eine Wohltätigkeitsstiftung in Genf. Heute geniesst er die Ausfahrten auf den eigenen Werftprodukten. Wie auf der 82-Meter-Yacht «Alfa Nero» mit Pool und Beachclub am Heck, die er vor wenigen Monaten verkauft hat (geschätzter Wert: 150 Millionen Dollar). In Griechenland zählt die Familie heute zum Establishment, seine Ehefrau ­Gianna sass für die konservative Nea ­Dimokratia im Parlament. Die noch jungen Neffen Giorgos und Panagiotis stehen nun stärker im Rampenlicht, beide ­jeweils mit einem Milliardenvermögen, als Besitzer eines Basketball-Teams. Ihr Domizil: Kanada.

      Die Reichen konnten sich über die Regierung lange Zeit nicht beschweren. Unter der Herrschaft der Nea Dimokratia wurden seit 2005 die Unternehmenssteuern systematisch gesenkt, von 35 auf 25 Prozent. Je nach Region gab es für die ­Unternehmen Steuererlässe bis zu 100 Prozent. Und jeder wusste, dass nichts passiert, wenn man nicht zahlt. Griechenland wurde zur Tax-free-Zone. Und Anfang 2008 lockte der Minister für Handelsschifffahrt die ausgewanderten Reeder mit Steuererleichterungen und Staatsgeschenken, damit sie ihre Headquarters von London nach Athen verlegen würden.

      Einige Schifffahrts-Tycoons folgten dem Sirenengesang, andere hatten längst ihre Domizile in Griechenland – mit einer komplett offshore gestalteten Konzernstruktur. Wie George Economou, der Münchner Partypatron. Seine Schifffahrts-Holding DryShips unterhält zwar ein Büro mit vier Mitarbeitern in Athen, das Steuerdomizil liegt jedoch auf den Marshall-Inseln, und die Gesellschaft ist an der New Yorker Börse kotiert. Seine Aktienbeteiligungen, mit denen er die Stimmenmehrheit besitzt, hält Economou über ein Netzwerk von Firmen mit Offshore-Domizil auf den Marshall-­Inseln, auf Malta, in Liberia und über ­die Stiftung Entrepreneurial Spirit Foundation in Liechtenstein.

      Intransparente Konstrukte. Weder der griechische Staat noch die Aktionäre profitieren angemessen von Economous Geschäften. Der Aktienkurs seiner DryShips stieg 2007, drei Jahre nach der Gründung, um 600 Prozent, stürzte danach rasant ab und hält sich seitdem konstant unter dem Einstiegskurs. Der Grund: eine hellenische Variante des Shareholder Value. Economou verwässerte durch Kapitalerhöhungen die Anteilscheine drastisch. Im laufenden Jahr machte DryShips bis anhin Verluste, gleichwohl flossen immense Honorare an Gesellschaften, die von ihm kontrolliert werden.

      Economous unternehmerische Geschichte ist durchzogen. Ende der neunziger Jahre mussten seine Investoren einen Zahlungsausfall der Unternehmensanleihen seiner Alpha Shipping verkraften. Neuerdings sucht er seine Geldgeber in Deutschland. Die Landesbanken WestLB und HSH Nordbank sowie die teilverstaatlichte Commerzbank, die Deutsche Bank und andere Institute gewährten den Economou-Gesellschaften gewaltige Kreditbeträge. Laut einer internen Analyse des Prüfkonzerns KPMG, die der BILANZ vorliegt, wurden Bankdarlehen von mehr als 2,5 Milliarden Dollar gewährt.

      Im Winter 2009 tat sich Economou mit dem schillernden Wiener Jungunternehmer René Benko zusammen, der in Windeseile ein staatliches Immobilien-Imperium zusammenkaufte und ebenfalls Kunde der HSH Nordbank war. Nun wollen beide die deutsche Kaufhof-Waren­hausgruppe übernehmen (siehe «Substanzperlenjagd» unter 'Nebenartikel').

      Griechische Reeder wie Georg Economou sind Weltmeister der regulatorischen Arbitrage. Sie wissen um jeden steuerlichen Kniff, kennen die staatlichen Regelungslücken und lobbyieren dafür, dass diese bleiben. Sie sind zum Vorbild für eine Gesellschaft geworden, die ihr Heil im Schwarzgeldsystem sucht. Vom Taxifahrer über den Steuerbeamten bis zum Politiker, alle leben sie nach der Reeder-Kultur.

      Hochgerüstete Armee. Viele Protagonisten des Establishments konnten sich bei staatlichen Investments bereichern. So flossen selbst über die Immobiliengeschäfte der Mönche des Klosters Vatopedi auf dem Berg Athos rund 90 Millionen Euro über ein Netzwerk von zypriotischen Offshore-Firmen in unbekannte Kanäle ab. So wirft man dem Ex-Verteidigungsminister Akis Tsochatzopoulos vor, beim U-Boot-Kauf in Deutschland mitkassiert zu haben.

      Korruption war wohl auch die Trieb­feder der exorbitanten Rüstungskäufe, die sich militärisch selbst mit den Türken-Konflikten nicht begründen lassen. In Relation zu seinen elf Millionen Einwohnern gab das Land weit mehr für Rüstung aus als jedes andere Land Europas. 1612 Kampfpanzer meldete die Regierung Anfang Juli dem Waffenregister der Vereinten Nationen. Die Armee verfügt über dreimal so viele Leopard-Kampfpanzer wie die deutsche. Noch im vergangenen Jahr importierte sie aus Deutschland 223 Panzerhaubitzen, ein weiteres U-Boot und Raketen aus den USA. Das Friedensforschungs-Institut Sipri beziffert für 2010 die Militärausgaben auf 9,3 Milliarden Dollar – mehr als doppelt so viel wie jene der Schweiz. So schuf die schwache, korrumpierte Politik einen hochgerüsteten, mächtigen Militärapparat, der Erinnerungen an die Notfallzeiten unter einer Militärdiktatur wachruft.

      Seit Anfang 2010 flossen monatlich rund drei Milliarden Euro aus dem Land ab, schätzen Ökonomen, niemand weiss genau, wie viel es ist. Auch die Kleinsparer haben sich darauf eingestellt, dass ihre Zentralbank dereinst wieder Drachmen oder Ähnliches druckt. Sie bunkern Euronoten zu Hause, so viel sie können. Ihnen ist es egal, wer in Athen regiert. Reiche wie Arme, sie alle kennen die Fähigkeiten ihrer politischen Klasse besser als die Kreditgeber in Brüssel.

      Die triste Bilanz: Das Kapital ist abgeflossen, die Politik ist zerstört, das Militär bleibt.

      Autor: Leo Müller

      http://www.bilanz.ch/konjunktur/griechenland-akropolis-adieu
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 09.12.11 11:33:49
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.456.852 von cuxbs607 am 08.12.11 19:16:38In Relation zu seinen elf Millionen Einwohnern gab das Land weit mehr für Rüstung aus als jedes andere Land Europas. 1612 Kampfpanzer meldete die Regierung Anfang Juli dem Waffenregister der Vereinten Nationen. Die Armee verfügt über dreimal so viele Leopard-Kampfpanzer wie die deutsche. Noch im vergangenen Jahr importierte sie aus Deutschland 223 Panzerhaubitzen, ein weiteres U-Boot und Raketen aus den USA. Das Friedensforschungs-Institut Sipri beziffert für 2010 die Militärausgaben auf 9,3 Milliarden Dollar – mehr als doppelt so viel wie jene der Schweiz."
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      Da sind jetzt wieder alle furchbar entsetzt, aber was ist an den Fakten eigentlich so neu?
      Sollte doch alles längst bekannt sein.
      Zum verarschen gehören bekanntlich immer zwei.

      Die Profiteure dieser dummdreisten Misswirtschaft sitzen nicht nur in Griechenland.
      Daran sollte man immer denken, wenn so pauschal von "den Griechen" die Rede ist.
      Neben der offensichtlichen Korruption wurden dem Durchschnittsgriechen immer schön gefüllte Fressnäpfe in Form sozialer Wohltaten präsentiert, welche selbiger natürlich dankbar in Empfang genommen und brav sein Wahlkreutzchen regelmäßig an der (vermeintlich) "richtigen" Stelle abgliefert hat.
      Wer wollte ihm das verdenken.
      So funktioniert halt das, was man Demokratie nennt und zwar nicht nur in Griechenland.

      Und die ganzen "Aufklärer", die jetzt in Divisionsstärke durchs Netz und durch andere Medien grätschen, haben sehr lange geschwiegen.

      Was jetzt alles so kritisiert wird, hätte man ja schon vor Jahren mal hinterfragen können, aber da hatte wohl niemand ein Interesse dran.
      Avatar
      schrieb am 09.12.11 17:51:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      Zitat von Cashlover: Was jetzt alles so kritisiert wird, hätte man ja schon vor Jahren mal hinterfragen können, aber da hatte wohl niemand ein Interesse dran.
      Wie bitte? Kritik darf man nur dann äußern, wenn der Schmutz in aller Breite öffentlich noch nicht bekannt ist?? :confused:

      Bist du jeck?? :laugh:


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      Griechenland ist reformunfähig!