Petroleo Brasileiro Aktuell 2014 (Seite 60)

[mediacool]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.413.609 von Hakarin am 06.03.23 09:31:27

Dividende

Die HV Mehrheit ist der Staat. Sollte Sie die Dividende ablehnen, würde er sich gegen den CEO stellen, den er bzw. Lula selbst eingesetzt hat. Man darf davon ausgehen, das die Dividende abgestimmt ist und es halt den besagten Einbehalt geben dürfte. Der eine spielt halt Bad guy und der andere Good guy.

[Inderhals]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.413.567 von Rainolaus am 06.03.23 09:28:18

Das sind ja phantastische Renditen, die da in Aussicht gestellt werden:
Das übersteigt meinen Horizont.

[mediacool]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.413.567 von Rainolaus am 06.03.23 09:28:18

Aus meiner Sicht kann es bis zu einem Jahr dauern bis sich ein neuer Modus eingependelt hat. Gut ist jedoch die aktuelle dividendenankündigung, die etwas mehr Sicherheit schafft. Es wird allerdings ein hoher Unsicherheitsfaktor bleiben.
Last but Not least bricht der Ölpreis wieder Richtung dreistelliger aus, dürfte Petrobras auch hiervon tangiert sein. Zumindestens in Form einer hohen Dividende. Auf der sollseite haben wir eher das Thema übergewinnsteuer global, wo Petrobras definitiv dabei wäre und mitmachen würde. Dann hätte der Staat auch ein legitimes Mittel in die Schatulle zu greifen. Dies wäre dann allerdings auch in anderen sogar hochindustrieländern der Fall.
Wer Petrobras investiert der investiert halt auch in dies Unsicherheit. Aber 40% Rendite gibt es halt nicht for free. There no free lunch!

[Rainolaus]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.413.609 von Hakarin am 06.03.23 09:31:27

Zitat von Hakarin: der Staat hat die Aktienmehrheit und kann den Dividendenbeschluss ablehnen.

LG Hakarin

ja, aber mit 20% wären sie auch zufrieden.

[Hakarin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.413.567 von Rainolaus am 06.03.23 09:28:18

das siehst du erst bei der HV

der Staat hat die Aktienmehrheit und kann den Dividendenbeschluss ablehnen.

LG Hakarin

[Rainolaus]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.410.158 von mediacool am 05.03.23 11:41:21

Zitat von mediacool: Sollte sich der Ölpreis auf diesem Niveau halten, Petrobras ähnliche Gewinne erzielen und an der Dividendenpolitik weiterhin festgehalten wird, dann dürfte die Dividende auch in diesem Jahr im Bereich von 40% Rendite bringen, was bei weitem über allen bisherigen Marktschätzungen lag.
....
Interessant ist aber auch, dass Lula die Hälfte dieser Dividendenhöhe durchaus in Ordnung fände, also wenn Petrobras auf diesem Niveau den Investoren eine 20%ige Rendite bringen würde, würde er sich nicht beschweren und das dürfte dann wohl zukünftig das untere Niveau weiterer Schätzungen werden.

Die Zahlen waren aber ansonsten auch gut und lagen insgesamt über den Schätzungen, beim Gewinn wurde 6% mehr geliefert als erwartet, der Free Cashflow lag sogar 45% über den Erwartungen.
Das KGV für das letzte Jahr liegt damit bei 1,8
Das EV/FCF bei 2,7

Damit ist Petrobras weiterhin deutlich günstiger als z.B. die US Ölunternehmen und müsste sich vervielfachen, um auf deren Bewertung aufzuschließen.

Müssten damit nicht die grössten politischen Bedenken erstmal vom Tisch sein, wenn jetzt das zunächst rein hypothetische worst Case Divi Szenario bei "nur20%" liegen könnte?
Die 40+% werden ja jetzt weiter gezahlt.

[glorianer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.411.218 von DerLuemmel am 05.03.23 16:53:26

27.04.2023

[DerLuemmel]

Schönen Sonntag. Weiß zufällig jemand, wann Record date für die Quartalsdividende ist?
Vielen Dank im Voraus.

[mediacool]

Hier mal ein aktueller Kommentar von einen wikifolio Langzeitinvestor, der aus meiner Sicht alles sehr gut und reffend zusammenfasst.
Quelle
Szew Grundinvestment

Trader Avatar von Simon Weishar
Simon Weishar
| Szew

In der Nacht zu Donnerstag hat dann noch Petrobras seine Zahlen verkündet und das war für das wikifolio wohl die spannendste Verkündigung, denn hier wartete am meisten Unsicherheit. Nach der Übernahme der linken Regierung herrschte hier viel Unsicherheit am Markt, vor allem wie es mit der zukünftigen Dividende aussehen wird. Im vergangenen Jahr schüttete Petrobras jedes Quartal eine großzügige zweistellige Rendite aus, so dass man für das Gesamtjahr rund 60% bekam. Dies war auch ein Kritikpunkt der neuen Regierung, welche nicht nur die Aktionäre glücklich machen wollte, sondern mit den Gewinnen auch Investitionen voranbringen wollte, um das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Daher kursierte am Markt eine weite Bandbreite an Schätzungen, wie es mit der Dividende weitergehen könnte und einige Marktteilnehmer waren sogar überzeugt davon, dass die neue Führung alle Dividenden streichen wird. Vor diesem Hintergrund waren die Unternehmenszahlen sogar erstmal zweitrangig und der Markt wollte Klarheit, was die Dividende angeht. Die Dividende wird für das vergangene Quartal rund 1€ pro ADR ausmachen, was aktuell rund 11% Rendite sind, wohlgemerkt für ein Quartal. Von dieser Dividende könnten aber nochmal 2% abgezogen werden, die dann nicht ausgezahlt werden, sondern in Projekte investiert werden sollen, bei denen Petrobras attraktive Renditemöglichkeiten sieht. Ob diese 2% tatsächlich abgezogen werden, sollen aber die Aktionäre und damit vorwiegend die brasilianische Regierung entscheiden. Ob solche zusätzlichen Investitionen in Zukunft ebenfalls vorkommen werden ist nicht ganz klar, aber so wie ich die Aussagen von Prates deute, kann dies durchaus mal vorkommen, dass das Unternehmen zukünftig solche Alternativen den Aktionären vorschlagen wird, wenn es Investitionsmöglichkeiten sieht. Sollte sich der Ölpreis auf diesem Niveau halten, Petrobras ähnliche Gewinne erzielen und an der Dividendenpolitik weiterhin festgehalten wird, dann dürfte die Dividende auch in diesem Jahr im Bereich von 40% Rendite bringen, was bei weitem über allen bisherigen Marktschätzungen lag.

Präsident Lula äußerte sich im Nachhinein negativ aufgrund dieser hohen Dividende, schließlich war das eines seiner wichtigen Punkte im Wahlkampf, dass die Dividenden nicht mehr so stark an ausländische Investoren fließen sollen und nun macht sein selbsternannter CEO genau da weiter wo die alte Führung aufgehört hat. Deshalb bleibt Lula aktuell gar nichts anderes übrig, als diese Auszahlungen öffentlich zu verurteilen, um sein Gesicht zu wahren, dennoch wird er sich wohl über die hohen Finanzmittel freuen, die dem Land zufließen. Interessant ist aber auch, dass Lula die Hälfte dieser Dividendenhöhe durchaus in Ordnung fände, also wenn Petrobras auf diesem Niveau den Investoren eine 20%ige Rendite bringen würde, würde er sich nicht beschweren und das dürfte dann wohl zukünftig das untere Niveau weiterer Schätzungen werden.

Die Zahlen waren aber ansonsten auch gut und lagen insgesamt über den Schätzungen, beim Gewinn wurde 6% mehr geliefert als erwartet, der Free Cashflow lag sogar 45% über den Erwartungen.
Das KGV für das letzte Jahr liegt damit bei 1,8
Das EV/FCF bei 2,7

Damit ist Petrobras weiterhin deutlich günstiger als z.B. die US Ölunternehmen und müsste sich vervielfachen, um auf deren Bewertung aufzuschließen.

Besonders interessant war aber auch die Telefonkonferenz, denn hier konnte der neue CEO näher auf seine geplanten Vorhaben eingehen.
Er wiederholte nochmal viele Dinge, die schon bekannt waren, wie dass das Unternehmen nun langsam beginnen wird ebenfalls in die Energiewende zu investieren, vor allem im Offshore Windbereich, aber dass das eben noch lange ein kleiner Teil sein wird, es hier keinen großen Knall geben wird und der klare Fokus weiterhin auf Öl und Gas liegt.

Besonders beeindruckend fand ich aber, wie klar er sich von der Regierung abgegrenzt hat und mehrfach betont hat, dass er der CEO von Petrobras ist und er hat das Beste für Petrobras und dessen Investoren im Sinn und er keine Marionette der Politik ist. Auch positiv war, dass er sich inzwischen klar davon distanziert hat, sich von der internationalen Preisparität abzukoppeln und er diese inzwischen sogar als wichtigen Vorteil für Petrobras sieht.

Bezüglich der Regierung hat er noch einen Appell an die Investoren ausgesprochen, welche die Regierungsbeteiligung als großen Nachteil für Petrobras sehen. Er sagte, dass die Regierungsbeteiligung sogar ein großer Vorteil sein kann, denn Petrobras hat seine Ölreserven im eigenen Land und muss sich bezüglich dieser Reserven mit einer Regierung verständigen, welche gleichzeitig größter Aktionär ist, was vieles einfacher macht. Gleichzeitig hätten es größere Ölkonzerne, welche in ihrem eigenen Land kaum Reserven haben und damit weltweit tätig sind, deutliche Nachteile, denn diese müssen sich mit den Regierungen in aller Welt auseinandersetzen, welche ihnen evtl nicht so wohlgesonnen sind.

Insgesamt war da für mich sehr viel Positives bei, was den Kurs eigentlich deutlich hätte ansteigen lassen sollen, doch dieser reagierte kaum auf die Zahlen, so dass ich die Gelegenheit genutzt habe und die Position noch leicht ausgebaut habe.

[Inderhals]

Hallo, ich bin jetzt auch mit dabei.
Mal sehen, ob ich nicht nur ein gutes Gefühl hatte, sondern auch ein glückliches Händchen.