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    Forderung nach Re-Kolonisierung Afrikas - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.09.14 18:01:59 von
    neuester Beitrag 12.10.14 10:29:15 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 24.09.14 18:01:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.welt.de/kultur/article118718883/Warum-die-Weissen…

      Warum die Weißen nach Afrika zurückkommen sollen

      06.08.2013

      "...Die Frage nach der Re-Kolonisierung

      Ungläubig fragt der Interviewer: "Sie sind für eine Re-Kolonisierung Kameruns?" Bekolo: "Nach 52 Jahren der Unabhängigkeit müssen wir uns eingestehen: Die Ideologien der Selbstbestimmung und der Unabhängigkeit, die aus den nationalen Befreiungsbewegungen hervorgingen und die wir früher alle unterstützt haben, lassen sich mit den Realitäten der Globalisierung nicht vereinbaren. Wir befinden uns in einer Sackgasse. Es ist überdeutlich geworden, dass wir unser Ziel nicht erreichen werden, wenn wir darauf beharren, alles alleine zu tun. Das ist uns über den Kopf gewachsen."

      Interviewer: "Sie wollen also, dass der Weiße Mann zurückkommt?" Antwort: "Das koloniale Projekt war viel erfolgreicher, als seine Initiatoren es je vermutet hatten. Als es nicht mehr als akzeptabel galt, ein Kolonist zu sein, sprang der Pilot mit dem Fallschirm ab. Ein anderer übernahm das Steuer – er hat jetzt alles unter Kontrolle –, aber er ist inkompetent und hat noch nicht einmal einen Flugplan.

      Er behauptet, im Cockpit zurechtzukommen, doch in Wahrheit ist er auf einem Egotrip. Sein einziges Ziel ist es, zu seinem eigenen Wohlbefinden Ressourcen auszubeuten, die der Allgemeinheit gehören. Wir müssen die Uhr bis zu dem Punkt zurückdrehen, wo die Dinge anfingen schiefzulaufen, zu dem Punkt, als die Lügen und die Heuchelei begannen."

      "Jetzt rauben unsere eigenen Leute Afrika aus"

      Für die heimischen Kleptokraten, die im Augenblick der Unabhängigkeit anfingen, Afrika erneut auszurauben, hat Bekolo nur Spott und Verachtung übrig. Voller Lob dagegen ist er für die Leistungen der Weißen: "Wenn es gelingen sollte, negative Erscheinungen wie Ausbeutung und Unterdrückung abzustellen, wird die Idee der Re-Kolonisierung bei den Afrikanern gut ankommen.

      Sie wissen einfach nicht mehr weiter. Selbst wenn es darum geht, unsere Kulturen zu bewahren, sind es Weiße, die sich wirklich um sie kümmern. Als ob sich seit den Zeiten der Sklaverei nichts geändert hätte! Wir sollten Jacques Chirac für das Musée Branly dankbar sein: Dort zumindest wird unser Erbe bewahrt."

      Bekolo beschreibt, wie die afrikanischen Eliten, die ihr eigenes Land ausplündern, dem Weißen Mann alles verdanken: Sie erwerben seine Diplome, fahren seine Autos, tragen seine Anzüge und schicken ihre Kinder auf seine Schulen. Selbst unser Präsident, so Bekolo, ist ein Produkt des Weißen Mannes. Er und seine ganze Entourage benehmen sich "weiß".

      Im Staatsapparat gibt es keinen Platz für Afrika und seine Traditionen – einzige Ausnahme sind die traditionellen Tanzgruppen, die zum Flughafen geschafft werden, wenn der Präsident auf Reisen geht. Als ob, spottet Bekolo, es sich bei dieser organisierten Folklore nicht um eine koloniale Erfindung handelte!

      Für Bekolo ist Hilfe von außen nötig

      Der Interviewer bohrt weiter: "Sie sind der Meinung, die Afrikaner seien inkompetent?" Antwort: "Seien wir doch ehrlich: Was funktioniert bei uns noch? Wollen wir nicht nur unser Ego schützen, wenn wir behaupten, das Land zu regieren? Wir haben versucht, einen modernen demokratischen Staat zu bauen. Wir haben versagt.

      Es ist Zeit, mit der Heuchelei aufzuhören und nach vorne zu blicken. Wir sollten nicht vergessen, dass nicht wir es waren, die unser Land geschaffen haben. Kamerun ist eine Erfindung des Westens. Es ist sein Land, unsere Gesetze sind seine Gesetze. Sogar unser Name ist eine westliche Erfindung. Die Weißen nannten es nach dem portugiesischen Wort für Shrimps – camaroes – und wir sind stolz darauf. Wie können wir hoffen, in der Welt zurechtzukommen, wenn wir in einer kolonialen Schale ohne jeden Inhalt leben?"

      Für Bekolo ist das Projekt der Re-Kolonisierung die afrikanische Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung. Im Zeitalter der multinationalen Korporationen kann keine Regierung ernsthaft mehr in Anspruch nehmen, die Geschicke des eigenen Landes zu bestimmen.

      "Der Begriff der Selbstbestimmung", beharrt Bekolo, "ist nur noch eine politische Waffe in den Händen einer korrupten einheimischen Elite. Diese Elite behauptet, es mit den westlichen Mächten aufnehmen zu wollen, während sie in Wahrheit das Volk in ein ideologisches Gefängnis sperrt und bis auf die nackte Haut ausraubt. Wir brauchen die Fremden, um die vielen Probleme zu lösen, mit denen wir konfrontiert sind. Sagen wir es laut und deutlich: Schluss mit dem Schweigen, in dem wir verbargen, was alle wussten: Wir brauchen alle Hilfe von außen, die wir bekommen können."

      Afrikas Problem sind fehlende Führungseliten

      Zweifellos wollte Bekolo mit diesem Interview provozieren. Mit seiner Kritik an den herrschenden afrikanischen Eliten aber ist es ihm zweifellos ernst. Wie Wangari Mathai schrieb, ist das Hauptproblem Afrikas nicht länger die Erblast der Kolonisierung.

      Es ist die Unfähigkeit, nach fünf oder sechs Jahrzehnten der Unabhängigkeit immer noch nicht in der Lage zu sein, Führungsschichten hervorzubringen, die für das Gemeinwohl wirken und die Legitimität des demokratischen Machtwechsels akzeptieren.


      Westliche Beobachter sollten das Projekt der Re-Kolonisierung weder mit Häme noch mit triumphaler Besserwisserei zur Kenntnis nehmen. Jean-Pierre Bekolo verlangt eine Re-Kolonisierung ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Davon sind wir in der Epoche der multinationalen Korporationen noch weit entfernt – nicht nur in Afrika.

      :eek:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.09.14 20:39:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      interessante Gedankengänge...
      Avatar
      schrieb am 25.09.14 09:31:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      #1 Die Chinesen, Russen und Amerikaner haben das schon lange kapiert und rauben Afrika in Seeleruhe aus... Ob diese Art der Kolonisierung wirklich gewünscht ist?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.09.14 14:24:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.870.351 von Doppelvize am 25.09.14 09:31:23
      Zitat von Doppelvize: #1 Die Chinesen, Russen und Amerikaner haben das schon lange kapiert und rauben Afrika in Seeleruhe aus... Ob diese Art der Kolonisierung wirklich gewünscht ist?


      Diese Art von Ausbeutung meint der Autor von dem Artikel in #1 ja eben nicht.

      Gemeint ist eher eine funktionierende Regierung und Verwaltung, und das es den Menschen in einem derart kolonisierten bzw von aussen verwalteten Staat besser gehen würde als in den derzeitigen afrikanischen Staatssystemen, die von einer mafiösen Bande Einheimischer beherrscht werden und worin die Bürger weder Rechte noch Mitbestimmung haben.

      Funktionierende Beispiele dafür gibt es ja genug in der Welt. Zb die zig Inseln in der Karibik oder im Pazifik, die noch heute zu Frankreich und damit auch zur EU gehören, und wo die Einwohner alle Rechte und Sozialansprüche haben, wie jeder andere Franzose auch.

      :eek:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 25.09.14 16:26:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.873.867 von Blue Max am 25.09.14 14:24:50nd wo die Einwohner alle Rechte und Sozialansprüche haben, wie jeder andere Franzose auch.

      Hauptsache der Einwohner will nicht mal ins "Mutterland" ;)

      die von einer mafiösen Bande Einheimischer beherrscht werden und worin die Bürger weder Rechte noch Mitbestimmung haben.

      Woran erinnert mich das jetzt:confused::eek::eek::eek:

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      schrieb am 25.09.14 17:52:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Kongo in direktem Besitz des belgischen Königshauses, nicht des belgischen Staates hat m.W. als einzige Kolonie Gewinn abgeworfen. In alle anderen Kolonien wurde mehr investiert, als dann herauskam. Warum sollten also die Europäer wieder Lust auf Kolonien bekommen?

      Die Grenzen der heutigen Staaten in Afrika stimmen nicht mit den Stammes- und Sprachgrenzen überein. Aber das könnten die Staaten unter sich regeln und würden damit viele Konflikte vermeiden. Dazu braucht es keine europäischen Herren.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 25.09.14 20:48:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.876.837 von nickelich am 25.09.14 17:52:16
      Zitat von nickelich: Die Grenzen der heutigen Staaten in Afrika stimmen nicht mit den Stammes- und Sprachgrenzen überein. Aber das könnten die Staaten unter sich regeln und würden damit viele Konflikte vermeiden. Dazu braucht es keine europäischen Herren.


      Wie sie es regeln, konnte man jetzt über 50 Jahre beobachten... :(
      Allerdings wird eine Re-kolonisierung nicht möglich sein. Die Franzosen haben Afrika verlassen, weil das Halten der Kolonien einen hohen Blutzoll gefordert hat. Der Kolonialherr ist für alles verantwortlich und trägt vor allem die Kosten.

      Die Kolonialreiche sind im 18. u. 19. Jhd. infolge der Rivalität der europäischen Großmächte entstanden. Die Deutschen wollten lange Zeit keine Kolonien, weil darin kein Vorteil lag. Sie haben dann nur ihre Kolonien genommen, weil die Engländer und Franzosen dabei waren, ganz Afrika zu besetzen und damit potenziell alle Rohstoffvorkommen zu kontrollieren. Die Deutschen hätten allerdings freien Handel mit unabhängigen afrikanischen Staaten bevorzugt.
      Avatar
      schrieb am 11.10.14 16:29:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      also mit dem wort kolonie würde ich gut aufpassen. das kommt schnell in den falschen hals. aber man kann nicht jeden afrikanischen staat über einen kamm scheren. nur weil es bei vielen gerade nicht wirklich rosig ausschaut, heißt das nicht das es überall so ist.
      Avatar
      schrieb am 11.10.14 22:59:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.865.965 von Blue Max am 24.09.14 18:01:59Grundsätzlich eine sehr gute Idee, wenn man überlegt über welche Reichtümer einige afrikanische Staaten verfügen und in welchem Elend der größte Teil der Bevölkerung lebt.
      Diese Idee hatte ich im privaten Bereich auch schonmal geäußert und gemeint, dass die dortige Bevölkerungen "in Saus und Braus" leben könnten.
      Dutsches oder europäische Vorgehen/Know how vorausgesetzt, um die Bodenschätze auszubeuten und eine produktive Verarbeitungsindustrie aufzubauen.
      Leider halte ich die Idee für undurchführbar, ohne dass man zu Massnahmen greift, die heutzutage nicht mehr akzeptiert würden.

      Mit hohen "Verlusten" auf beiden Seiten (in vielen dieser Länder zählt ein Menschenleben nichts) und nicht unter 10-15 Jahren.

      Ausrottung der Korruption und Umerziehung der Bevölkerung.

      Schöne Idee aber sehr unrealistisch.
      Avatar
      schrieb am 12.10.14 10:29:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wenn Deutschland schon nicht in der Lage ist, sein Gold aus den USA zurückzuholen, sollte es sich wenigstens um die deutschen Diamanten kümmern, die irgendwie unter den Sand von Namibia geraten sind.


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