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    Arbitrageeffekte während Geldanlage - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.06.17 14:24:49 von
    neuester Beitrag 19.06.17 17:51:49 von
    Beiträge: 6
    ID: 1.255.328
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      schrieb am 16.06.17 14:24:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,
      mal eine Verständnisfrage:
      Laut der Zinsparitätstheorie werfen 2 identische Investements in unterschiedlichen Ländern (mit unterschiedlichen Währungen) dieselbe Rendite ab.

      Angenommen ich lege 100€ in Deutschland zu 5% an und gleichzeitig 100€ zu 5% im Dollarraum.

      Nach einem Jahr erhalte ich in Deutschland eine Rendite von 5€, also habe ich insgesamt 105€, wenn ich das Investement nun beende.

      Nun wechsel ich zu Anfang der Anlage in den USA meine 100€ zu einem mengennotierten Kurs von 1,50$/€. Also lege ich 150$ für ein Jahr in den USA an. Im Laufe der Anlage wird sich der Wechselkurs ja vermutlich verändern. Ist am Ende meines Investemens der $ Stärker geworden, nimmt meine Rendite doch zu. Angenommen der mengennotierte WK beträgt zu dem Zeitpunkt zu dem ich meine 150$ wieder in € tauschen möchte 1,30$/€, also in Preisnotierung ~0,77€/$. Dementsprechend erhalte ich für meine 150$ nach Tausch 115,5€. Somit hätte ich durch meine Anlage einen Arbitrage Ertrag von 10,50€ gemacht, was doch nach der Zinsparitätstheorie eigentlich überhaupt nicht möglich sein sollte. Kann mir diesen Zusammenhang jemand erläutern?

      Vielen Dank!
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 16.06.17 18:01:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.151.957 von Freddy19911 am 16.06.17 14:24:49Du hast es doch selbst geschrieben: Während Du Dein Geld in USD angelegt hast, ist der Wechselkurs gestiegen. Dadurch hast Du einen Gewinn erzielt. Mit den Zinsen hat das nichts zu tun.
      Avatar
      schrieb am 16.06.17 18:50:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.151.957 von Freddy19911 am 16.06.17 14:24:49Arbitrage (von franz. arbitrage, von lat. arbitratus „Gutdünken, freie Wahl, freies Ermessen“) ist in der Wirtschaft die ohne Risiko vorgenommene Ausnutzung von Kurs-, Zins- oder Preisunterschieden zum selben Zeitpunkt an verschiedenen Orten zum Zwecke der Gewinnmitnahme. Das trifft in deinem Fall nicht zu.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 17.06.17 14:57:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.153.838 von Pivottrader am 16.06.17 18:50:58
      Zitat von Pivottrader: Arbitrage (von franz. arbitrage, von lat. arbitratus „Gutdünken, freie Wahl, freies Ermessen“) ist in der Wirtschaft die ohne Risiko vorgenommene Ausnutzung von Kurs-, Zins- oder Preisunterschieden zum selben Zeitpunkt an verschiedenen Orten zum Zwecke der Gewinnmitnahme. Das trifft in deinem Fall nicht zu.


      Das trifft natürlich auch in anderen Fällen nicht zu.
      Wikipedia schreibt der sichere Arbitragegewinn heißt „Free lunch“
      Und eine bekannte Börsenweisheit lautet: There is no free lunch.

      Es ist eine Frage der Markttransparenz, früher war man gut informiert, wenn einem telefonisch der Kurs der Siemensaktie in Paris mitgeteilt wurde und wenn es Abweichungen zum Kurs in Berlin gab, konnte man ein "risikoloses Geschäft" machen. Aber ob die Taxen der Makler dies- und jenseits des Rheins handelbar sind und mit welchem Volumen, und ob nicht ein anderer die Differenz schneller erkannte, weiß man vielleicht auch erst hinterher.

      Fast jede Arbitragetransaktion ist heutzutage mehr oder weniger eine Spekulation, also eigentlich das Gegenteil. An die Stelle von risikolos tritt "fast sicher", beispielsweise bei der Merger-Arbitrage. Bei Biotest werden zum Beispiel derzeit 28,50 Euro je Stammaktie geboten, die Auszahlung erfolgt demnächst, wenn die Kartellbehörden nicht noch ihr Veto einlegen. Kauft man die Aktie zu 28,20, kann man sich 1% Arbitragegewinn erhoffen, mit geringem Risiko behaftet, obwohl eine minimale Unsicherheit besteht, ob und wann er zufließt.

      Bei der Devisen und Währungsarbitrage, die natürlich auch keine ist, handelt es sich z.B. um "Currency Carry Trade". Man nutzt das Zinsgefälle in der Erwartung, dass die Währungsschwankung geringer ausfällt, als vom Markt derzeit eingepreist und erwartet. Langlaufende Anleihen des gleichen (oder vergleichbarer) Emittenten rentieren derzeit auf USD lautend meist 2% höher als auf Euro lautend. Also kauft man Dollar und sichert sich den höheren Zins, in der Hoffnung, dass die Währung nicht so stark fällt, dass es den Zinsertrag aufzehrt. Ein Schuldner würde sich hingegen in Euro verschulden, zwei % billiger, als in USD, in der Hoffnung, dass der Zinsvorteil mehr ausmacht, als ein möglicher Währungsverlust.

      Ob diese Spekulationen aufgehen, ist natürlich nicht sicher.

      Es ist aber andererseits nicht so schwierig, solche Möglichkeiten auszukundschaften.
      Schlechte Schuldnerstaaten zahlen beispielsweise kaum einen höheren Zins in USD als in Euro, trotz der bestehenden 2%-Zinsdifferenz bei erstklassigen Anleihen. Eie USD Investoren sind einfach risikobereiter, während der Markt für Euro-Anleihen schlechter Schuldner oft niedrigere Kurse notiert.

      Das ganze gibt es natürlich in allen Varianten. Man finanziert sich zu 3-Monats-Zins in Euro und kauft längerlaufende USD Anleihen. Es ist ja gar kein ungewöhnliches Szenario für einen Wirtschaftsaufschwung in einem Land, der Zins fällt und die Währung steigt, somit treffen Kursgewinne der Anleihen und Währungsgewinne zusammen.

      Die Zinsparitätstheorie sagt natürlich, dass dies eigentlich nicht sein dürfte. Die Schwankungen an den Devisenmärkten sind aber am kurzen Ende so stark, dass sich viele Geschäftsmöglichkeiten ergeben, während sie sich aber langfristig natürlich dem Zinstrend nicht entziehen können. Auch eine Inflationswährung wie der brasilianische Real, kann mal einen kurz-oder mittelfristigen Kursgewinn verbuchen, wenn sich die politische und wirtschaftliche Lage gerade stabilisiert.
      Avatar
      schrieb am 19.06.17 13:52:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo und Danke für Eure Antworten. Leider kam ich b is jetzt nicht dazu zu antworten.

      Das mit dem Wechselkurs ein Risiko verbunden ist und somit eben kein Arbitrage vorliegt habe ich vollkommen vergessen.

      Etwas macht mich dennoch stutzig: Wie bereits erwähnt sagt die Zinsparitätstheorie doch aus, dass zwei Anlagen in verschiedenen Währungsgebieten dieselbe Rendite bringen, da der Wechselkurs etwaige Zinsunterschiede und somit unterschiedliche hohe Renditen „ausgleicht“. Angenommen ich bekäme für dieselbe Anlage 5% Verzinsung in den USA und 4% in Deutschland. Der mengennotierte WK liegt bei 1,50$/€.
      Da die Verzinsung in den USA höher ist, müsste nach der Zinsparitätstheorie der Dollar doch abschwächen, um den Renditeunterschied auszugleichen. Da die Verzinsung für die Anlage aber in den USA höher ist, würden somit auch mehr Anlege dort investieren wollen, womit die Nachfrage nach Dollar steigt und dieser aufwertet. Das bewirkt, dass die Rendite für die Anlage in den USA steigt. Demnach würde doch der anfängliche Renditeunterschied nur noch größer werden statt durch den WK ausgeglichen?

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      schrieb am 19.06.17 17:51:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      "... Da die Verzinsung für die Anlage aber in den USA höher ist, würden somit auch mehr Anlege dort investieren wollen, womit die Nachfrage nach Dollar steigt und dieser aufwertet. Das bewirkt, dass die Rendite für die Anlage in den USA steigt. ..."

      An der Stelle ist es vermutlich genau umgekehrt.
      Die Dollarkäufer kaufen ja keine Dollar, um sie auf das Sparbuch zu legen und auf Währungsgewinne zu warten. Sie kaufen 10jährige und 30jährige Staatsanleihen, derenKurs aufgrund gestiegener Nachfrage steigt und ein steigender Anleihekurs bedeutet niedrigere Rendite (Zinsen).

      Zum laufenden Zins und dem Devisengewinn oder-verlust kommt somit noch ein Kursgewinn oder Verlust der erworbenen Anleihen oder Wertpapiere. Wobei die letzte Komponente vermutlich ausschlaggebend ist, denn wenn die Rendite einer 10jährigen Anleihe ein halbes % fällt, sind das schon 5% Kursgewinn! Somit wird die Erwartung bezüglich der Zinsveränderung (oder auch Inflation) zur treibenden Kraft am Devisenmarkt.

      Wenn es danach ginge, wo es den höchsten Zins gibt, wäre es ja einfach. Man muss aber erraten, wo demnächst mit sinkenden Zinsen und sinkender Inflation zu rechnen ist. Natürlich werden sich die Wechselkurse gerade nicht nach dem statischen Zins zu irgendeinem Zeitpunkt richten. Gerade wenn sich eine schwache Währung stabilisiert, ob nun mit sinkender Inflationserwartung oder einem verbesserten Investitionsklima, winken Gewinne aus dem Devidenkurs bei gleichzeitig hohem laufendem Zins.


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