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    Ebbe bei Staatsanleihen: Schweden baut ebenfalls Schulden ab - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.05.00 15:43:48 von
    neuester Beitrag 21.05.00 15:48:46 von
    Beiträge: 2
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      Avatar
      schrieb am 21.05.00 15:43:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nach Grossbritannien, Italien
      und den USA hat sich diese Woche auch die schwedische Regierung
      entschieden, vom kommenden Dienstag an Schuldtitel zurückzukaufen.
      Der Konjunkturaufschwung ermöglicht es vielen Staaten, ihre
      Verschuldung zurückzuschrauben. Im Fall von Schweden überrascht
      das Volumen der Rückkaufaktion: Vier Prozent ihrer Anleihen nehmen
      die Schweden vom Markt. Die Rendite schwedischer Anleihen sackte
      daraufhin unter die Rendite vergleichbarer Papiere von Ländern mit
      höherer Bonitätseinstufung.

      Insgesamt wird Schweden 55 Mrd. Kronen (6,71 Mio. Euro ) vom
      Markt nehmen. Finanziert wird die Rückkaufaktion mit den Einnahmen
      aus dem Verkauf von 25 Prozent an der grössten schwedischen
      Telefongesellschaft Telia AB. Würden sich die USA entschliessen,
      vier Prozent ihres Schuldenberges auf einmal abzubauen, käme eine
      Summe von 132 Mrd. Dollar zusammen. Die US-Regierung plant den
      Rückkauf von Anleihen mit 30 Jahren Laufzeit im Volumen von 30
      Mrd. Dollar. Doch Auch diese Ankündigung drückte die Rendite:
      Erstmals in der Geschichte des US-Bondmarktes liegt die Rendite
      eines Staatspapiers mit zweijähriger Laufzeit über dem Langläufer,
      weil Investoren versuchten irgendein Stück vom insgesamt kleineren
      Kuchen abzubekommen.

      Während US-Staatspapiere nur etwa 16 Prozent des Angebots an
      Dollar-Anleihen ausmachen, so Zahlen von Merrill Lynch, und
      Investoren auf eine grosse Zahl an Unternehmensanleihen ausweichen
      können, haben in Schweden Staatsanleihen einen Anteil von mehr als
      die Hälfte. Das Loch, das der Rückkauf auf der Angebotsseite
      aufreisst, liess die Rendite des zehnjährigen schwedischen
      Staatspapiers in der vergangenen Woche um 40 Basispunkte auf 5,08
      Prozent rutschen. Erstmals in der Geschichte liegt die Anleihe
      damit insgesamt 21 Basispunkte unter der vergleichbaren deutschen.
      Die Bonitätseinstufung für Schweden indes liegt eine Stufe unter
      der von Deutschland.

      Der Anleihemarkt folgt damit neuen Gesetzmässigkeiten, denn
      bislang war die Kreditwürdigkeit eines Landes entscheidend für die
      Höhe der Rendite. Länder mit schlechter Bonität zahlen bisher hohe
      Risikoaufschläge, für kreditwürdige Emittenten ist Kapital weitaus
      günstiger zu haben. "Die Angebotsseite bestimmt jetzt den
      Anleihehandel", fasst Andrew Snowball, Volkswirt im
      Fondsmanagement bei Julius Baer Investments Ltd., zusammen. "Wir
      werden uns eine andere Spielwiese für unser Kapital suchen müssen,
      eine, wo es höhere Nachfrage gibt." Unternehmensanleihen könnten
      die Lücke füllen. Der Renditeabstand zwischen Staats- und
      Unternehmensanleihen werde Investoren in Unternehmenspapiere
      locken, davon ist Peter Lindquist, Analyst der HSBC Midland Bank
      in Stockholm, überzeugt. "Der Renditespread ist das überzeugende
      Argument."

      Für Unternehmen sind das gute Nachrichten. Das fehlende
      Angebot verschiebe den Blickwinkel der institutionellen
      Investoren, bestätigt Hans Ola Meyer, Finanzvorstand bei Atlas
      Copco AB. "Sie suchen nun nach anderen Möglichkeiten und das
      schafft Platz. Wir nehmen Kapital auf dem schwedischen Markt auf",
      berichtet der Finanzchef, der vornehmlich Papiere mit vier bis
      fünf Jahren Laufzeit begeben will. Suchen Unternehmen zukünftig
      Kapital, um notwendige Investitionen durchzuführen, dann können
      sie diese Finanztöpfe zu günstigeren Konditionen bekommen und die
      Investoren leichter locken. Das geringere Angebot drückt auf die
      Renditen und macht geborgtes Geld billiger.

      Angesichts der hervorragenden konjunkturellen Entwicklung
      könnte Schweden seinen Schuldenberg noch weiter abzubauen
      versuchen. Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen dreieinhalb
      Jahren von fast zehn Prozent auf 4,7 Prozent zurückgegangen, und
      die Zuwachsrate der schwedischen Volkswirtschaft liegt im
      europäischen Vergleich mit an der Spitze. Die höheren
      Staatseinnahmen haben zu einem Haushaltsüberschuss von 55 Mrd.
      Kronen 1999 geführt, die Inflationsrate liegt bei einem Prozent,
      das ist nach Grossbritannien die zweitniedrigste Preissteigerung
      in Europa." Die schwedische Wirtschaft marschiert weiterhin zügig
      voran, die Fundamentaldaten stimmen, Inflation und Wechselkurs
      haben ein vernünftiges Mass", erläutert Johan Kretz,
      Anleihenstratege bei Unibank Markets in Kopenhagen.

      Schwedische Staatspapiere mit zehn Jahren und längerer
      Laufzeit haben dieses Jahr die Liste der Gewinner unter den
      Staatspapieren angeführt. Euro-Investoren kamen auf einen Zuwachs
      von 14,1 Prozent, deutschen Anleihen haben seit Jahresbeginn ein
      Plus von 6,85 Prozent zu bieten. Doch damit könnte es bald vorbei
      sein.
      Avatar
      schrieb am 21.05.00 15:48:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      hast du dich nicht verschrieben????

      nur 6,71 MIO EURO nicht 6,71 MRD- EURO????????



      gruß denyo


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