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    Konsoliderung der Goldminen - Ein Szenario - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.06.00 10:07:39 von
    neuester Beitrag 26.06.01 12:01:58 von
    Beiträge: 7
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      Avatar
      schrieb am 13.06.00 10:07:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die bisherigen Fusionen und Übernahmen in der Goldminenindustrie dürften erst der Vorbote einer weltweiten Konsolidierung sein. Wie schon viele andere Industriezweige zuvor, spüren nun auch die Goldminen den "urge to merge":
      Die niedrigen Goldpreise zwingen die Minen zu Kosteneinsparungen. Da in den vergangenen Jahren bereits die meisten innerbetrieblichen Einsparpotentiale genutzt wurden (sieht man mal von den Managementgehältern ab ...LOL...), steht als nächster logischer Schritt die unternehmensübergreifende Realisation von Synergien und economies of scale an.
      Folgende Faktoren sind in der Goldindustrie von Bedeutung:
      Zur Exploration, Erschließung und Produktivsetzung von neuen Goldlagerstätten sind immer höhere Investitionen aufzuwenden. Insbesondere die verschärfte Umweltgesetzgebung (hier ist vor allem Nordamerika zu nennen) macht einen erhöhten Zeit- und Kostenaufwand bei der Erschließung neuer Projekte notwendig.
      Der Finanzierungsbedarf kann bei größeren Projekten leicht die 100 Mio. $-Grenze überschreiten. Für kleinere Gesellschaften sind solche Summen als Fremdkapital im Hinblick auf die restriktive Kreditvergabepolitik der Banken an diesen Wirtschaftszweig nur schwer und zu teilweise ungünstigen Konditionen zu bekommen. Ein internationales Großunternehmen wie Anglogold, Barrick oder Placer Dome dürfte ungleich leichter an die erforderlichen Mittel kommen als ein kleinerer Produzent, bei dem die Banken angesichts des erhöhten Risikoprofils oftmals zurückschrecken. Angesichts der niedrigen Goldpreise ist eine Finanzierung aus Eigenkapital ebenfalls oftmals nicht möglich, da viele Gesellschaften nicht über Barmittel in solchem Umfang verfügen und die gegenwärtig niedrigen Aktienkurse gegen die Emission weiterer Aktien sprechen. Die venture capital-Geber beschäftigen sich eben z.Z. lieber mit dot.com startups als mit Projektfinanzierungen im Goldsektor.

      Als Alternative bleibt den Goldminen die Konsolidierung der Industrie durch Fusionen und Übernahmen. Gegenwärtig lassen sich die Goldminen in diese Gruppen einteilen:

      Buyers: Anglogold, Gold Fields South Africa, Barrick Gold, Placer Dome, Newmont Mining

      Targets: sämtliche größeren australischen Produzenten (Delta Gold, Newcrest, Sons of Gwalia, Lihir, Pasminco), Battle Mountain, TVX, Agnico Eagle, Kinross, Cambior, Echo Bay, Glamis Gold und Durban Deep (Ashanti nimmt wegen des politischen Einflusses des Staates Ghana eine Sonderstellung ein und gilt aktuell nicht als "bidable")

      Fragezeichen (können sowohl Buyers als auch Targets sein): Homestake, Harmony, Normandy

      Nischenspieler: so gut wie alle sonstigen Goldminen. Sind aufgrund ihrer geringen Größe kein primäres Target der Buyer, sind aber jederzeit bei Interesse eines großen players ein mögliches Übernahmeziel.

      Sonstige: keine reinen Goldminen sondern diversifizierte Unternehmen mit Interessen im Goldbereich: Rio Tinto, Freeport McMoran, Teck, Western Mining, Noranda. Die zukünftige Strategie dieser Firmen ist nicht vorauszusagen. Angesichts der neidrigen Goldpreise dürfte deren Interesse im Goldsektor eher begrenzt sein.

      Wie gehts nun weiter? Ich rechne mit weiteren Übernahmen. Nachdem sich Anglogold mit de, Kauf der Arcacia Resources ein Standbein in Australien geschaffen hat, dürfte ein weiterer Coup nur eine Frage der Zeit sein. Delta Gold ist aktuell durch die Schließung der Mine auf den Salomonen-Inseln geschwächt und hat einem eventuellen feindlichen Übernahmeangebot nicht viel als Verteidigung entgegenzusetzen. Auch andere "Buyer" haben ein Interesse ihre Präsenz in Australien auszuweiten: Placer über ihre Tochter Placer Pacific und Homestake über deren Tochter Plutonic.
      Es bleibt interessant; die starke Fragmentierung der Minengesellschaften könnte bald der Vergangenheit angehören.

      Gruß

      Sovereign
      Avatar
      schrieb am 01.07.00 12:29:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Konsolidierung im Goldsektor geht weiter:

      Friday June 30, 2:56 pm Eastern Time

      Barrick Gold to buy Pangea for C$204 million

      (UPDATE: Updates throughout, adds spokesman and analysts` comments, stock
      prices)

      By Scott Anderson

      TORONTO, June 30 (Reuters) - Barrick Gold Corp. (Toronto:ABX.TO - news) tightened
      its grip on the burgeoning Tanzanian gold-mining industry on Friday with an agreement to
      buy Pangea Goldfields Inc. (Toronto:PGD.TO - news) for C$204 million ($138 million)
      cash.

      The friendly takeover offer strengthens Toronto-based Barrick`s position in the gold-rich African country, giving it more than
      three million ounces of gold there, much of it adjacent to its promising Bulyanhulu property.

      The low-cost Bulyanhulu project, which Barrick acquired last year with its $281-million takeover of Canada`s Sutton
      Resources, is set to come into full production by the middle of 2001, adding more than 400,000 ounces of gold annually to its
      books.

      ``Strategically, it`s part of our district development programme to acquire properties in the same area as we`re building a mine,``
      said Barrick spokesman Vince Borg.

      ``If there are resources that can be converted to reserves over time, then it will be far more efficient to develop them with the
      infrastructure already established.``

      Under the deal, Barrick, North America`s second-largest gold producer, will buy all the outstanding common shares of
      Toronto-based Pangea for C$7 a share. This represents a 52-percent premium over Pangea`s closing price of C$4.60 on June
      27.

      In afternoon trading, Pangea gained 90 Canadian cents to C$6.85 on volume of 4.4 million shares, making it the most heavily
      traded issue on the Toronto Stock Exchange.

      Pangea`s board unanimously approved the offer and agreed to recommend it to its shareholders. All of the directors and senior
      officers of Pangea will tender their shares.

      Analysts said the deal gives Barrick a strong position in Tanzania.

      ``It`s positioning. It`s location. The work that Pangea has done has spanned over five years,`` said Catherine Gignac, an analyst
      at UBS Bunting Warburg, in Toronto. ``You can`t value it based on dollars an ounce in the ground. There`s a lot of perspective
      property and a lot of upside.``

      Gignac said Barrick`s investment in the region -- which now totals $280 million for the Bulyanhulu project and another $481
      million for the Sutton and Pangea acquisitions -- strengthens Tanzania`s reputation as an important gold-mining region.

      ``With Barrick coming in and taking out Sutton, it puts the country on the map and Bulyanhulu`s development is going to be
      important for the country,`` she said. ``It`s a strong endorsement for the country. Barrick is there and they`re there for the long
      haul. They are committed.``

      Barrick`s acquisition also continues the trend of consolidation in the gold sector.

      Last week, North America`s second-largest gold producer, Newmont Mining Corp. (NYSE:NEM - news), said it would take
      over rival Battle Mountain Gold Co. (NYSE:BMG - news) for $557 million. This came one week after Canadian producer
      Franco-Nevada Corp. Ltd. (Toronto:FN.TO - news) said it would buy South Africa`s Gold Fields Ltd. in an all-stock deal
      worth C$2.7-billion ($1.8 billion).

      This prompted speculation that more mergers would come as companies jockey for position in an industry hit hard by slumping
      gold prices.

      Fazit: Damit wird ein weiteres Mal deutlich, daß die Victoriasee-Region in Tansania eine der aussichtsreichsten Goldregionen der Welt ist.
      Interessant is der Umstand, daß Pangeas joint venture Partner in diesem Gebiet Ashanti ist. Da Ashanti jedoch bereits mit Anglogold über
      die Geita-Mine verbändelt ist, dürfte Barrick Ashanti bald aus dem joint venture herauskaufen (was ich durchaus positiv beurteile).
      Spinifex ist ein weiteres Übernahmeziel und sollte das nächste target sein (ich tippe auf ein Gebot von Anglogold).

      Gruß

      Sovereign

      ($1 equals $1.48 Canadian)
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 10:46:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Übernahme der Pangea macht Spinifex noch interessanter, die in den gleichen Gebieten sehr erfolgreich exploriert.

      Wir haben Spinifex zuletzt am 23.06.00 analysiert, unter 0,15 A$ zum Kauf gestellt und in das Musterdepot der Explorationswerte aufgenommen (vgl. auch Tagesberichte).

      Die Goldhotline
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 11:26:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Goldhotline

      Was halten Sie von folgendem Szenario?
      Pangea hält die Exploartionsrechte am Bulyanhulu South Projekt, daß
      unmittelbar an Barricks Bulyanhulu Mine liegt (soll 2001 mit 400.000 Oz/p.a. in Produktion gehen). Im besagten Explorationsgebiet wurden bisher positive Ergebnisse verzeichnet. Die möglichen Synergien zu Barricks Projekt sind unübersehbar.
      Nun hat aber Ashanti die Option vom Joint venture Partner Pangea 70 % am Bulyanhulu South Projekt für 8 Mio. $ zu erwerben.
      Also müßte Barrick versuchen Ashanti herauszukaufen (ich schätze das dürfte etwa 50 Mio. $ kosten), da ja Ashanti bereits zusammen mit AngloGold die Geita-Mine betreibt und eine Zusammenarbeit mit Barrick daher unwahrscheinlich erscheint.
      Was könnte nun mit Spinifex passieren?
      AngloGold könnte Spinifex übernehmen, um gegenüber Barrick nicht ins Hintertreffen zu gelangen.
      Ashanti könnte mit dem Geld aus dem Pangea joint venture Verkauf ohne weiteres Spinifex gegen cash übernehmen (Synergien zum Geita-Projekt sind ja vorhanden).
      Und nun die interessanteste Variante: Barrick will Ashanti aus dem Pangea joint venture unbedingt herauskaufen; Ashanti weiß das natürlich und pokert. Barrick könnte kontern und Spinifex übernehmen und dann mit Ashanti eine Art Realtausch der Explorationsgebiete vornehmen.
      Fazit: Ich gehe davon aus, daß Spinifex schon bald übernommen wird.
      Ein fairer Preis würde bei etwa 0,25 EUR liegen. Wenn es zu einem Bietergefecht zwischen den Fraktionen AngloGold-Ashanti und Barrick-Pangea kommt, dann sind auch 0,3 bis 0,35 EUR denkbar.
      Angesichts der Bieter hat Spinifex keine reelle Chance der Verteidigung ihrer Unabhängigkeit. Das Management kann einzig versuchen, durch die Bekanntgabe guter Explorationsergebnisse den Preis noch höher zu treiben.
      Ich für meinen Teil gebe keine einzige Spinifex aus der Hand!

      Gruß

      Sovereign
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 11:52:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      RE: Spinifex Übernehmefantasie

      Wie steht denn der Grossaktionär LionSelection Group zu Spinifex ?
      Die halten ja rund 25 % der Aktien bzw. 22 % der Optionen auf Spinifex.
      Ohne LSG dürfte eine Übernehme schwer werden...
      Ferner sind die Interessen von Hr. Moser bei SPX noch unklar.

      Hat jemand Kontakt zu LSG / bzw SPX ?
      Ich verkaufe auch nicht, zumal meine SPX Options noch im minus liegen.....


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      Avatar
      schrieb am 03.07.00 13:02:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Offiziell haben weder Lion Selection noch Mr. Moser ihre langfristigen Intentionen bei Spinifex offengelegt.
      Lion Selection ist aber ja ein "venture capital"Geber im Minenbereich; also sollten sie bei einem "Angebot das man nicht ablehnen kann" zugreifen. Da die Großaktionäre zu 0,2 Aus-$ große Positionen an Aktien gezeichnet haben, kann ich mir nicht vorstellen, daß sie sich mit weniger als 100 % return zufriedengeben. Ein Kursziel von 0,4 Aus-$ wäre so etwa 0,26 EUR und entspräche damit dem bottom für Spinifex.

      Gruß

      Sovereign
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 12:01:58
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wollte im Zuge der Homestake-Übernahme mal wieder meinen alten thread nach oben holen :)

      Also hat sich das "Fragezeichen" zu Homestake erledigt (Homestake ist definitiv ein target und kein buyer).
      Fragt sich nur was die anderen Buyers: Anglogold, Gold Fields, Placer Dome, Newmont Mining nun tun werden???
      Die Goldhotline meint zwar, daß kein Gegenangebot in Sicht ist, aber bei solchen Konstellationen sollte man niemals nie sagen.
      Normalerweise würde ich von "Nicht-hedger" Newmont eine Reaktion erwarten, ich bin mir aber nicht sicher, ob deren Übernahme von Battle Mountain Gold vom letzten Jahr schon "verdaut" ist. Gold Fields gerät ebenfalls langfristig unter Zugzwang, nach der gescheiterten Fusion mit Franco Nevada müssen die was tun. Zur Risikodiversifikation wären die Minen von Homestake für den "Nicht-hedger" Gold Fields ideal.

      Gruß
      Sovereign


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