checkAd

    techno evolution thread - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.08.00 22:43:20 von
    neuester Beitrag 01.11.00 13:07:25 von
    Beiträge: 27
    ID: 220.069
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 457
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 21.08.00 22:43:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      hi guys!



      ich möchte dazu einladen ein forum über technik und ideen dazu zu eröffnen!

      brennend spannend finde ich quantencomputer, gentechnik und die evolution des netzes!

      ich fange mit einigen hoffentlich zugleich provokanten wie auch innovativen thesen an - und die weitere entwicklung des threads kann zu allem führen was euer feedback daraus zu machen wünscht:

      1.) quantencomputer werden innerhalb der nächsten 1-2 jahrzehnte unsere konventionellen rechner ablösen, sie werden die drohende physikalische grenze der siliziumchips dadurch umgehen, daß sie bei offenbar technischen hürden wie 4 gigahertz erst anfangen - und dies indem sie feldüberlagerungen verschiedener anregungszustände von quanten mit 0 und 1 dotieren.

      das binäre system wird in die quantenwelt transferiert eine revolution auslösen, weil effekte die bisherige raumzeitliche physikalische konzepte transzendieren, diesen typus "rechnung" zu einem simultanen akt von input und output führen. alles was daran zeit kostet ist die algorithmisierung der daten auf q-bit kompatible parameter!
      ein solcher rechner ist daher prinzipiell beliebig schnell, wenn man nur weiß ihn intelligent zu füttern und zu fragen - (allerdings sollte er nicht 42 ausspucken wie bei douglas adams...)

      @gentechnik

      wir sollten politisch wie wirtschaftlich am ball bleiben indem wir innovativen neuerungen nicht unnötig lange durch
      widrigere ethikdebatten als nötig den weg verbauen!

      embryonenzellen sind als keimzellen für die züchtung von transplantaten wie z.b. knochen und haut oder nerven keine vernichtung von potentiellem leben, sondern eine förderung und verbesserung der qualität von bestehendem leben.

      wir werden in zukunft einen boomenden markt auf diesem sektor in noch nicht gekanntem ausmaß sehen, da sich technologie und biologie in einer weise annähern wie wir sie bisher in der geschichte der menschheit mit keiner adäquaten metapher beschreiben können!

      neuroimplantate, und organische transplantate werden sich auf gentechnischer und und nanotechnischer ebene treffen - wir werden uns wenn wir das wollen nicht nur ermöglichen können die medizin zu erweitern, sondern unsere lebenswelt generell : handy im ohr mit internetanschluß oder wahlweise zugleich neurointerface - zur direkten koppelung von netz global und netz neuronal...


      @ net evolution!

      die metapher des netzes bekommt in unserem zeitalter einen epochal neuen stellenwert.
      wir nutzen die parallelen dahin aus uns der natur soweit anzupassen wie es keine spezies bisher vermocht hat - wir ahmen in globaler dimension die grundlage unseres bewußtseins nach!

      das netz wird entweder zu einem paradiesischen nexus - oder wir werden uns selbst darin fangen - alle metaphern haben zwei seiten.

      die beschleunigung des informations, waren und geldflusses wird sich in zukunft exponentiell gestalten, sich selbst replizierende nanoroboter werden dazu beitragen, wie auch die erschließung der rohstoffquellen unseres sonnensystems.

      steigendes ökologisches bewußtsein geht einher mit enormer verbesserung des allgemeinwissens - wohl eine natürliche folge der allgegenwart jeden wissens dieses planeten im netz - und damit in jedermanns hirn der "vernetzt" ist - dies wird bald nicht mehr nur billig sondern völlig umsonst weltweit - man braucht schließlich neue märkte ...


      @ future:

      entweder das borgkollektiv!? - oder doch wohl besser eine art sandkastenübung für eine bereits bestehende föderation?

      oder gar kein enterprise flair - und stattdessen eher brave new world part 2, 1984 part 2 oder gar der gläserne androiden - humanoiden gag?

      facts:

      piloten steuern jäger mit ihren gedanken über neurointerfaces bereits bei testflügen der nasa...

      prothesen werden bionisch genannt weil eine steuerung mit den natürlichen nerven ein künstliches von einem natürlichen gliedmas bald durch nicht mehr viel unterscheided - außer leistung...

      umts ist erst der anfang der globalen megamanie der high speed mini netzausstattung für alle...

      nanotechnisch bauen wir bereits heute lager und getriebe aus einzelnen atomen - demnächst in diesem theater pharmafirmen in den blutbahnen, oder uns wächst direkt ein "wap handy" - nonotechnisch zusammengestellt von heinzelmännchen die man als pille einschmeißt - wenn wir mögen am hippocampus oder besser am cerebralen cortex?


      wenn euch die zukunft der technik genauso interessiert und fasziniert wie meinereiner - dann freue ich mich über eure konstruktiven kritiken, kommentare oder fortführungen bzw. fragen!!


      (nicht zuletzt weil wir eine ahnung davon bekommen womit der nächste milliardenpoker an der börse starten wird...)

      lets rock the solar system!




      ps: further information at www.warpspeedster.de
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 10:28:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi, interessanter Thread! Könntest du zum Thema Quantencomputer mal eine kurze verständliche Zusammenfassung geben, nach welchem Prinzip das Ding arbeiten soll?

      Gruß,
      st.
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 10:41:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      alleine mit deinem Ausspruch der Gentechnik in nicht gekanntem Ausmass, hast du wohl recht.
      Da du den Bibelthread benutzt hast werde ich jetzt deinen mit einem Bibelzitat benutzen :
      Sie wollen sterben doch sie können nicht.
      Ich nehme mal an das das bestimmt noch lustig wird :(.
      Mal sehen ob wir´s noch erleben........ :D
      Wir alle sind dann zu dieser lustigen Party recht herzlich eingeladen.

      ausserdem kommt es den lieben Pharma und sonstigen Firmen bestimmt nicht auf die Heilung von irgendwelchen Krankheiten an. Das wird nur von forschungs-u.geldgeilen Machtmenschen dazu benutzt alles zu rechtfertigen. :mad:

      wie immer eure liebe :rolleyes:
      virgilja
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 10:48:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Apropos Geld: vielleicht sollte man mal drüber nachdenken, welche Rolle Geld in einer derart vernetzten Welt dann noch spielt...

      st.
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 11:02:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      @spek_trader
      Ob`s geld in der heutigen form dann überhaupt noch gibt ??

      @ virgilija
      Na ja , auch für gläubige ist der Tod kein Vergnügen, oder freust du dich darauf ??
      Wenn es denn medizinisch/technisch machbar sein sollte in absehbahrer Zeit, werde
      ich mich gerne manipulieren lassen, 300 oder 400 Jährchen könnt ich mir schon
      vorstellen, und wenn`s keinen Spass mehr macht, das Leben, dann legt man halt
      selbst Hand an.

      @warpspeedster
      Das quantenrechner unsere "konventionellen" Rechner in den nächsten 1-2 Jahrzehnten
      ersetzen, das halte ich doch für erheblich zu optimistich und übertrieben.
      Gut möglich das das in den nächsten 1-2 Jahrhunderten geschieht.
      Die konventionellen Siliziumchips sehen wir, nach dem moorschen Gesetz fortschreitend, bis
      mindestens 2020. Dabei spielen die 4 Ghz nicht die entscheidende rolle, sondern die komplexität
      des Die an sich und vor allem die Strukturbreite. Zweifelsfrei kann man einen 1 Ghz Chip herstellen
      z.b. in 0,05 µm der einen heutigen PIII 1Ghz ums 50 fache übertrifft. Die Taktfrequenz ist nicht alles,
      man benutzt sie heute nur weils das einfachste mittel ist, die speed zu erhöhen (die chips sind ja
      komplett identisch).
      Auf den IBM-Seiten steht übrigens einiges interessantes zum thema quantensysteme, ich such
      den link mal raus.

      gruss
      minenhund

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      3,3700EUR -15,11 %
      Die nächste 700% NASDAQ-Crypto-Chance? mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 11:56:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ wharpspeedster

      Schön, daß sich mal jemand den Grundlagen meiner visionären Anlagephilosophie widmet.

      @ mienenhund

      Zeithorizonte für technologische Quantensprünge benennen zu wollen, ist schon ein wenig verwegen. Aber eines müssen wir uns vor Augen halten. Die verschiedenen Disziplinen Quantenphysik, Genforschung und Informationstechnologien befruchten sich gegenseitig und werden zur Wissensvermehrung in immer schnellerem Tempo führen.

      Beispiel: Genomentschlüsselung

      Immer schneller werdende Rechner führen zu schnellerer Entschlüsselung und Zuordnung von Genen und deren Eiweißen. Gentechnische Erfolge, gepaart mit auf Nanotechnologie basierender Medizintechnik wiederum führt zu höherer Lebenserwartung, d.h. die erfahrenen Wissenschaftler werden ihr Wissen länger in die Forschung einbringen können und somit z.B. die Informationstechnologie, den Quantenrechner u.ä. wiederum schneller zur Wirklichkeit werden lassen. Die erneut schnelleren Rechner und Programme beschleunigen erneut die Suche und das Modellieren von Eiweißstrukturen .........

      Man kann die Wissensmehrung mit einer Expotentialfunktion vergleichen. Diese gigantischen Möglichkeiten erscheinen aber ab irgendeinem Punkt als so rasant wachsend, daß einem schon wieder Bedenken kommen.

      Ist es die Beschleunigung beim Zurasen auf eine Mauer...?

      Zwei weitere Gedankengänge, die ich im Raum stehen lassen will:

      1. Ist der Aufbau der Gene bekannt und die Nanotechnologie verfüg- und anwendbar, so ist die Schaffung von Leben aus einzelnen Atomen möglich!

      2. Quantenrechner auf Basis organischem Materials ist doch weiter nichts als die erste Stufe des Gehirnes nachzuempfinden!

      Sind wir in einigen Dekaden auf dem Wege, die Schöpfungsgeschichte in den Labors nachvollziehen zu können? Etwas unheimlich, aber schaurig interessant...


      Gruß goldgo
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 12:06:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      @minenhund: Das habe ich mit meiner rethorischen Frage impliziert ;)

      Die Schaffung von Leben aus Einzelatomen dürfte ziemlich energieaufwendig sein. :)

      Was mich interessieren würde: Gibt es eine Grenze des Wissens? Oder ist irgendwann mal alles erforscht und erfunden?

      st.
      Avatar
      schrieb am 22.08.00 15:59:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      hallo ihr lieben!

      komme gerade von meinem job und freue mich das schon so viele interessante beiträge da sind!!



      zunächst an spek_trader

      schau mal bei heise.de nach, da haben sie einen netten beitrag über einen q- rechner mit 5 q-bits, der wohl schon einfache rechnungen hinbekommt - ein team am MIT feilt daran und IBM entwickelt passende algorithmen.

      eine erklärung in aller kürze ist recht unmöglich - daher erst mal das prinzip - mit impliziten lücken - und nach und nach die philosophie dahinter:

      wenn du dir ein quant vorstellst, dann denkst du dabei intuitiv an ein sehr kleines etwas - es pulsiert vielleicht und besteht per definition aus reiner energie. wenn man einen organische q-rechner baut, dann rechnet der noch gar nicht indem er quanten als transistoren verwendet, sondern er ist eigentlich noch ein molekularrechner. sich unter anliegender spannung verändernde zustände der molekularen energie - bindungsenergie und sich so verändende strukturen der moleküle - können binär dotiert werden, d.h man kann information in energie speichern.

      wobei dies ideal immer nur angestrebt wird bei bisherigen konzepten, die realisierung würde bedeuten: rechnung mit realer nullzeit!
      momentan ist man also bemüht das prinzip der belegung von zuständen immer nanotechnischerer strukturen, auf immer energetischere muster zu übertragen. wenn man mit sich verändernden molekülen entweder schalter für nanobots bauen kann, oder eben rechner in molekülen die in lösung sein können - also ein wenig schleim im reagenzglas könnte durchaus ein pentium 7 sein!!

      wenn wir gentechnik und nanotechnik sich berühren lassen, dann heißt das für rechner wohl, das was sich bewegt um information zu "verrechnen" muß nur die anforderung erfüllen etwas codieren zu können - ob es eine wasserstoffbrücke in einem kohlenstoffnanotube ist, oder ein haufen organische moleküle die wässrig "ticken" unter leichter elektrischer stimulation - alle´s sind schritte hin zum ultimaten quantenrechner - der letztlich bloße energie als codier und rechen medium nutzen könnte.
      dann erst wäre die trägheit des mediums bei null - das ist ähnlich wie bei superleitern - sie werden supraleitend bei temperaturen nahe minus 180 grad - ein rechner wird suprarechnend bei medien der codierung und dechiffrierung nahe reiner energie!!

      @ minenhund

      klar will ich mit einer so optimistischen prognose provozieren!

      aber wie goldgo - danke für den netten beitrag!! - bereits ganz richtig festgestellt hat: die zusammehhänge zum entstehen der notwendigen industriellen und infrastrukturellen sowie bildungspolitischen konzepte, zum bau solcher rechner ist stark interdependent.

      wenn wir bloß linear fortzeichnen, wie wir rechnerevolution bisher betrachtet haben, dann könnten wir sehr exakt angeben wann wir den typus x haben werden - aber faktoren die bisher beinahe unberücksichtigt blieben, können selbst exponentielles wachstum annehmen, und dadurch im lawinenartigen schneeballeffekt andere prozesse pushen..

      beispiel: eone kolonie seerosen verdoppelt sich jeden tag. sie bedeckt am ersten tag ein achtel des sees - wann ist der see bedeckt?

      klaro bereits nach drei tagen - nicht nach acht - wir sind alle nicht doof! - aber wenn wir in reale umweltbedingungen gehen, dann dauert es vielleicht ein jahr weil enten sie fressen, oder sie sind morgen alle weg, weil eine bakterie sie lecker findet, und deren exponentielle vermehrung zufällig keinen hemmfaktor in dieser biosphäre findet!

      also ergo: wenn morgen ein neuer trick zur erstellung von hochkomplexen algorithmen von IBM rausgehen würde in die netzgemeinde,
      sie alle user auffordern würde ihre rechner wie im seti programm zusammenzuschalten, und das alle user ein jahr lang tun würden - was könnte da nicht alles raus kommen?

      oder: ein iteratives konzept zur erstellung fraktaler geometrien der chaosphysiker - bisher vielleicht für unbedeutend gehalten -entpuppt sich morgen durch ein junges genie als ultimate antwort auf die frage - wie baue ich sich selbst organisierende organische strukturen, die einen binären code auf DNA sequenzen parametriesieren ließe - so das ribosomen plötzlich die besten superrechner dieses planeten würden??

      wie wir leider nicht wissen können - oder gott sei dank - lauert hinter jeder noch so lächerlichen idee der pusher aller bisher dagewesenen ideen.

      so wie ja auch hinter jeder aktie die hundert prozent chance lauert - bloß wäre es langweilig wenn man die herausbekommen könnte!

      die ersten werden verlacht, die nächsten bekomme den nobelpreis - und schließlich lacht man darüber das man so naiv war und jemals was anderes geglaubt hat!!

      @golgo

      du hast völli recht damit, das solche rechner nichts anderes tun als das menschliche gehirn zu simulieren!

      damit bist du einem der entscheidensten prinzipien auf der spur - denn letzltich ist natur immer nur wieder die variation von archetypen - und evolution kann nur dadurch überhaupt etwas scheinbar neues auf den plan rücken - indem sie sich beständig selbst transzendiert!

      wenn wir heute schon wissen, das wir in hundert jahren alle in einem warpjet zu unserem ferienplaneten unterwegs sind - dabei von bezaubernden holographischen damen trauben gefüttert bekommen, und uns eine morphende liege jeden änderungswunsch unserer so bequemen lage bereits aus den neuro mustern abliest... dann wird es bestimmt nicht so kommen!! (schade eigentlich!?)

      denn unsere projektionen von dem leben in hundert jahren basieren auf den imolizit falschen entwicklungs interdependenzen unserer zeit -
      die dürfen wir aber nicht einfach extrapolieren -sonst muß einfach immer mist rauskommen...

      ergo: wir können es gar nicht wissen - darum allein wird auch immer noch etwas zu erforschen sein - denn das gewußte ist immer nur die erlärungsmächtigkeit der implizit falschen theorien , zum inertialsystem der heutigen lebenswelt.

      morgen wird wieder alles falsch sein was heute noch ganz brauchbar war , und übermorgen gilt dies für das morgige - aber erst dann!

      was wir aber tun können!!!

      dies prinzip auf sich selbst anwenden - und die (schrödingersche)katze sich bewußt in den eigenen schwanz beißen lassen - wir haben den zugang durch sich evoluierende metaphern!

      immer war bewegung, entwicklung oder auch transformation - immer bezog sich dies auf medien und immer war die frage : wo, wie, wozu?

      these:

      wir bilden mit unserer umwelt die archaischen strukturen unseres bewußtseins nach - 1.)das internet entspricht unserem neuronalen netzwerk
      2.) die rechner entwicklung entspricht unserem evolutionsgeschischtlich gewachsenen cortex
      3.)die mediale revolution die wir gerade in ihrer mächtigkeit an imperien wie microsoft (ok stirbt zum glück und muß linux weichen) und machtindikatoren wie die 100 milliarden UMTS story belegt erleben,
      sie entspricht unserer sich zum kulturstifter entpuppenden kommunikationsfähigkeit - die bloß die metapher variiert - aber immer noch bloß kommunikation ist - egal wie schnell oder komplex oder sonst wie...

      4.) der wunsch nach der überwindung der grenzen, ist die mächtigste metapher -sie ist motor und mauer - sie ist anfang aller entwicklung und ihr ziel - wir werden sie nicht knacken weil sie nicht zu knacken ist! - nicht mit einem sich stets hinterfragenden bewußtsein, da´s auf jede antort sofort selbst zwei gegenfragen auf lager hat!

      diese metapher stellt die materie dar!!!

      sie ist das medium, mit dem wir spielen wenn wir eigentlich unser bewußtsein in der beharrlichkeit seiner realitätsinterpretationen erleben...

      ok - enough philosophy!

      - @ alle:

      wie denkt ihr werden wir in nur zwei jahren an der börse handeln?

      jedermann könnte bis dahin einen virtuellen assistenten bekommen der für ihn das netz durchforstet und die optimiertesten anlagestrategien in futures und optionsscheine für gentechnik, nanotechnik und lasertechnik zusammenstellt!

      wenn dem so ist - wie lange noch und diese flinken helfer lassen uns alt aussehen mit ihren spielgeld depots - und wann läßt der erste so einen assistenten an sein echtes geld??

      könnte er nicht -so die große gefahr - das spiel verderben, weil er wie spock schach spielt - einfach fehlerfrei gigantische mengen geld in kützester zeit erzeugen könnte?

      nun also eine umfrage:

      1.)wehr whätte lust ein solches projekt anzuleiern, um damit selbst an die börse zu gehen, und unseren virtuellen assistenten zu der nummer am neuen markt zu bringen??

      2.)oder wer ist der meinung das man auf so eine menschen besser ein attenrtat verüben würde - denn sie wissen nicht was sie tun - und 2005 siecht die welt in inflation dahin...


      3.)oder alles banane - das klappt eh nie!!


      ohne scherz - ich finde die idee mit dem börsengang eines solchen projekts irgendwie verlockend( ich würde venturekapital zusteuern wenn wir eine kleine interessengruppe von "weitblickenden leuten"
      mit kapital und kontakten zusammenstellen könnten...)

      meine e-mail findet ihr wenn ihr an meinen namen ein.de hängt?

      (viele liebe grüße - an alle fackelträger)

      Avatar
      schrieb am 23.08.00 09:49:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ warpspeedster

      Dein Wunsch nach "vollautomatischem" Geldverdienen ist nicht neu. Heute bereits laufen erste Fonds ohne Fondmanager - die Performance jedoch ist noch alles andere als überzeugend. Wenn wir, wie du ja schon festgestellt hast, diese "neuronalen" Netze unserem Denken nachempfinden, so sollten wir damit auch akzeptieren, daß es vorerst nur ein unvollkommenens Abbild der auf menschlicher Überlegung basierender Entscheidungsfindung geben wird. Vorteile einer solchen autonomen Software wäre natürlich die komplexe Verarbeitung aktueller Informationen aus dem Internet und deren Verknüpfung sowie eine emotionsfreie Umsetzung nach festgelegten Kriterien. Und damit sind wir schon beim entscheidenden Punkt angelangt:

      Es gibt eine Vielzahl von Anlagestrategien, die teilweise vollkommen unabhängig voneinander funktionieren. Fast jeder Charttechniker zum Beispiel ist auf der Suche nach einem guten Handelssystem, welches laufend Gewinne realisiert. Ich habe selbst einmal in akribischer Kleinarbeit ein gutes Jahr lang versucht, ein solches zu entwickeln, glaube sogar daß es funktioniert, verwende es aber nicht mehr, weil die dort erreichte Perfomance zwar besser ist, als mit den meisten anderen Strategien, aber die Problematik der Kosten f. die hohe Umschlagshäufigkeit und die fällige Steuer machen den Zeitaufwand hierfür nicht wirklich rentabel. Derzeit agiere ich streng antizyklisch mit Fonds. Antizyklik heißt hierbei entweder in die ersten Fonds oder Zertifikate f. neue Technologien zu investieren, die es jeweils gibt oder aber in sichere Wachtumsbranchen oder -regionen zu investieren, nachdem diese um Bertag x gefallen sind. Diese Methode erreicht p.a. wenigstens 100% (zumindest, wenn man die richtigen Segmente auswählt).
      Eine zweite Strategie, nach der ich auch noch einige Positionen im Depot halte ist streng visionär. Grundlage sind Studien solchen Materials, wie du es anbietest. Daraufhin suche man nach potentiellen Marktführern für diese vollkommen neuen Technologien und bleibt dauerhaft in diesesn invséstiert. Wenn ein anderer Marktführer wird, so tauscht man die Position einfach aus. Hier werden in der Entdeckungszeit sicher außerordentliche Gewinne erwitschaftet. Auf Dauer gelingt es jedoch den wenigsten Unternehmen mit 100% p.a. zu wachsen (Cisco und Nokia erreichten dies auch nicht!). Somit ist diese Variante auch nicht besser als die mit den Fonds.
      Interessant sind auch alle venture capital-Unternehmen. Hier kann man(zwar nur undifferenziert) in Neues investieren, noch bevor die Titel überhaupt notiert sind. Und Recherchearbeit (die zwar Spaß macht) ist nicht mehr so entscheidend.
      Bei der Auswahl einer Stategie ist es schon entscheidend, ob man 10000,- DM oder 1 Million hat. 100% p.a. mit 10000,- DM Einsatz machen nicht reich! 50% mit einer Million sind da eher akzeptabel. Und für 50% p.a. muß man gar nicht so sehr in überragende Programme investieren. Eine gute Überlegung - investiert in einen boomenden Fond, bei dem man das Risiko begrenzt - reicht da vollkommen aus (Beispiele erster Internetfond in Deutschland: Nordinternet, Biotechfond im März/ April 00, Asienfond in der Asienkrise, Rußlandfond in der Rußlandkrise, Lateinamerikafond in der Lateinamerikakrise, Energiefond bei Ölpreis auf historischem Tief sind Beispiel aus jüngerer Vergangenheit, die weit mehr als 100% brachten)

      Heute sind solche Chancen vielleicht:

      BfG Concept wireless
      nordasia.com
      fidelity Indonesia
      DWS venturecap 25+
      Mercury African


      Bei aller Lust am Tüfteln sollte man solche Dinge nicht aus den Augen verlieren. Es geht auch einfach!
      Es gibt am Markt ausreichend Instrumente zum Erstellen, Prüfen und Optimieren von Handelssystemen auf Basis von historischen Daten (z.B. unter www.knoepfel.de). Die amerikanische Firma Omega ist derzeit führend in diesem Bereich.

      Was aber bringt dies?

      Wird ein System als Standard akzeptiert, so wird man damit kaum noch Geld verdienen können, denn dann handeln alle danach (vielleicht mit variablen Parametern) und die erzielbaren Margen schrumpfen rapide. Und damit wird immer der Gewinner sein, der erneut konträr denkt. Ein fertiges Produkt, welches nicht lernfähig ist und sich selbst weiterentwickelt (o.k. das ist dein Ziel), wird nicht auf Dauer gewinnen.

      Gruß goldgo
      Avatar
      schrieb am 23.08.00 12:27:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ warpspeedster & minenhund:
      Die Sache mit der genetischen Manipulierbarkeit der Zellen und der dadurch vielleicht möglichen Verzögerung des Todes kann meiner Meinung nach ein `netter kleiner Bumerang` für die Menschheit werden. Da ich recht häufig krank war/ bin, sind Gedanken über den Tod eins meiner Hobbies und die jahrhundertelange Verzögerung des Todes, die `minenhund` sich wünscht, wirft meine folgenden Fragen auf (basieren auf einem Buch von einem Prof. Heinz Haber aus den 70er Jahren):
      1. Stellen Sie sich vor, die Menschen des 15. Jahrhunderts hätten plötzlich eine Möglichkeit entdeckt, 500 Jahre alt zu werden. Wie sähe unser Weltbild heute aus? Wie wäre es um den technologischen Fortschritt bestellt?
      2. Was wäre mit den Menschen geschehen, die weiterhin Wert auf ein normales Familienleben gelegt hätten und mit einer normalen Sterblichkeitsspanne hätten weiterleben wollen, um ihre Kinder und Enkel aufwachsen zu sehen?
      3. Würde die Menschheit nicht automatisch in zwei Teile gespalten, die `Unsterblichen` und die `Nicht-Unsterblichen`? Wer würde `ghettoisiert` leben müssen? Was sollte die `Unsterblichen` noch anregen, weiterhin eine fortschrittliche Entwicklung zu verfolgen? Warum sich anstrengen, wenn man für normale Arbeiten `Sterbliche` oder Roboter `nutzen` kann? In vielen Sklavengesellschaften der Antike gab es über mehrere Jahrhunderte hinweg keinen nennenswerten gesellschaftlichen oder technologischen Fortschritt, weil die geistige Elite diesen nicht brauchte und technische=körperliche Arbeit verachtete. Wie sähe in einer Umkehrprojektion die Zukunft einer fast unsterblichen Gesellschaft aus, die intelligente Roboter wie in `Blade Runner` entwerfen kann, aber an einer weiteren gesellschaftlich-technologischen Entwicklung nicht interessiert wäre, einfach weil es `Mühe` macht? Würden eines Tages die Androiden ihre Schöpfer wegen Untätigkeit vom `Thron der Schöpfung` stoßen?
      Wer weiß es?
      Bye,
      Auryn
      Avatar
      schrieb am 23.08.00 14:11:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      hallo auryn,
      da hast du recht, das Spiel kann böse ins Auge gehen. Muss es aber nicht. Ist nur die Frage wie die
      Menschen damit umgehen. Im hinblick auf unsere Lebenserwartung haben wir es ja schon einmal
      geschafft, die fast zu verdreifachen (so vor 6000 Jahren waren anfang 30 durchschnitt, heute gehen wir
      langsam richtung 90) warum sollte es also nicht gelingen, wieder eine verdreifachung herzustellen, dann
      halt von 90 auf 270 !! Wie eine Aktie die gut läuft ;)
      Das wir in eine Sklavengesellschaft gehen, kann ich mir nicht vorstellen. Die emotionale Entwicklung
      in den letzten 3000 Jahren hat da schon was bewirkt (hoffentlich!)
      Kurzgesagt: Wenn es medizintechnisch möglich sein sollte, das Alter rapide hochzuschrauben, dann
      wird es ohne wenn und aber auch gemacht werden. Wie sich die Gesellschaft daraufhin verändert,
      ist nicht vorherzusagen, es muss aber nicht unbedingt negativ sein. (Menschen die eine solche
      Lebensspanne umfassen, dürften auch wesentlich weiser auf Probleme reagieren, als "junge Hupfer" denn
      200 oder 300 Jahre Lebenserfahrung sind ja auch was)

      gruss
      minenhund
      Avatar
      schrieb am 23.08.00 18:02:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      @warpspeedster
      Auch wenn ich mich wiederhole und vielleicht nerve: Algorithmen für Quantencomputer zu entwickeln ist nicht einfach, ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie einer aussehen sollte. Ein Quantencomputer hat nämlich außer dem Wort "Computer" nichts mit den heutigen Rechnern gemeinsam. Es ist undenkbar, dass alltägliche Anwendungen (NT, windows, word, Access, ...) auf einem Quantencomputer laufen. Wenn Du schon mal programmiert hättest, dann wüßtest Du das. Es wäre schon ein Wunder, wenn man jemals einige mathematische Aufgaben berechnen könnte.

      ciao
      superhirni
      Avatar
      schrieb am 23.08.00 22:00:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      hi zusammen!

      @ auryn und virgilia

      die frage mit der unsterblichkeit hat mich auch schon einige male vor ernste überlegungen gestellt - prinzipiell würde ich erst mal minenhund zustimmen -danke vielmals - wir können davon ausgehen das unsere lebenspanne wachsen wird - ich denke nicht das wir noch sterrben müssen, unsere generation ist wie alt? ich bin 24? - bevor wir 200 -300 jahre erreicht haben - es sei denn case x...

      allerdings kommt dann der einwand von virgilja - und sie konnten nicht sterben - sehr nachdenklich stimmend, wir können nur hoffen das es immer optionen geben wird den daseinszustand zu ändern - selbst wenn wir alle bloß noch virtuell sind bleibt uns die kostbarkeit des todes hoffentlich offen - aber so langweilig wird es die nächste paar millionen jahre nicht werden - da bin ich optimistisch!!

      da wird es noch ungeheure mengen zu lernen geben, zur not auch noch einen ziemlich großen kosmos zu erforschen - und wenn das alles öde wird gibt es da vielleicht noch andere dimensionen oder gar multiversen...


      aber zu konkreten problemen: die überbevölkerung könnte in einer gesellschaft der unsterblichen sogar zurückgehen - denn wir könnten mit einem gesteigerten bewußtsein dafür rechnen wie stark wir uns sinnig fortpflanzen - industrialisierte nationen neigen ohnehin zu rückläufigen geburtenraten- und zunächsz wir die nötige technik und infrastruktur wohl dort vorhanden sein!!

      aber als buddhist hab ich mit tod eh nicht so ein problem- deswegen sind mir unsterblichhkeit oder 200 - 300 jahre leben erst mal beide gleich lieb...

      @goldgo

      danke für deine differenzierte argumentation! - du hast recht damit das antizyklisches verhalten die beste rendite bringt - aber ich sehe nicht warum software uns nicht übertrumpfen sollte in unserer charttechnik, analyse der martindikatoren, auswertung der analystenstimmen in den onlineforen und der visionären strategie inklusive der notwendigen recherche.
      gut - komplex und aufwendig muß es wohl sein dies alles in eine software zu bekommen - aber es steht kein argument prinzipiell dagegen! - zumal -wie du ja selbst auch sagst, wird sich so ein programm selbst weiter entwickeln - und damit wird es notwendig irgendwann besser als seine programmierer - weil die es schließlich genau dazu züchten und pushen werden!!

      dann kommt wieder auryns argument: werden diese programme bzw. androiden uns dann kicken? - weg mit den ollen organos - alle macht den technos?

      zu solchen schemata wird es hoffentlich nie wieder koomen brauchen,schließlich basieren die programme auf dem wissen des netzes -sprich der der weisheit der menschheitsgeschichte - und gut böse dichotomien sind meiner meinung nach wenn der braune sumpf ausgetrocknet ist, auch mehr geschichtlich als aktuell...

      haben wir eine krone der schöpfung überhaupt zu vergeben, oder zu verteidigen? - warum sollten wir nicht einfach mit der technologie verschmelzen?

      these1.) technik hat eine ontologische dimension!

      these 2.) die genese der technologie, samt der verschmelzung des homo sapiens mit ihr ist bloß, die fortführung der evolution mit anderen mitteln!

      @ superhirni

      ok, den algorithmus kenne ich natürlich auch nicht! - ibm wird auch den teufel tun und solche dinge ins netz stellen...

      aber soviel: ich habe schon programmiert! - ein semester allerdings bloß habe ich informatik studiert(neben physik und mathe) und habe java algorithmen für anfänger entworfen, um problem wie die türme von hanoi zu lösen, oder die matrioschkapuppe usw...

      wenn du allerdings mehr programmier know how beherrscht bin ich hoch ineressiert, warum es "prinzipielle" probleme mit q-rechnern und algorithmen geben sollte!

      alles was man braucht, ist eine einheit die gewaltige mengen nullen und einsen verdauen kann - denn darauf läßt sich jeder noch so komplizierte algorithmus zurückführen - das haben wir in mathe sogar in einer klausur beweisen müssen, und genau das wird ein q-rechner par exellence beherschen - wo siehst du konkrete probleme?

      @ alle

      ich möchte noch einen neuen aspekt zur diskussion stellen:

      wenn wir annehmen wir hätten eine entwicklung wie wir sie sehen bis 2050 - kommunikation wird den größten teil unserer zeit ausmachen, wir haben mikronetzinterfaces je nach mode geschmack in der kleidung, in schmuck oder am bzw. im körper...

      was wird geschehen wenn die gentechnik so weit kommt die kommunikatoren als ein unns "fehlendes" austattungsmerkmal " von mutter natur zu betrachten, dieses "organ" allen menschen ´"nachzurüsten" erscheint dann vielleicht umständlich!

      wie würde die öffentlichkeit auf "mutanten" reagieren die entweder als natürlichen "evolutionsschritt" oder von findigen wissenschaftlern beschleunigt, diesen "kommunikator" bereits in ihrer dns tragen, wie einen weiteren sinn...



      wird uns der "netzsinn" dann zur neuen natur? - werden wir die mutanten bewundern bzw. verachten oder müssen wir uns über solche "sprünge" aus irgendwelchen gründen heute keine gedanken machen?

      aloha warpspeedster!

      www.warpspeedster.de

      Avatar
      schrieb am 24.08.00 09:49:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Von Hause aus würde dieser Schritt eine weitere Revolution in unserer Entwicklung darstellen. Aber es wird nachhaltig und andauernd Widerstand geben. Natürlich ermöglicht ein solcherart integriertes Sytem eine perfekte Anbindung an den Rest der Welt, beispielsweise in medizinischen Notfällen. Allerdings ist der Gedanke, immer und überall von jedem, auch den lästigen Mitmenschen, erreichbar zu sein, nicht gerade anregend. Was soll man gegen einen Telefonterror nachts um 1 Uhr unternehmen können. Heute wird im Notfall der Stecker gezogen. Adäquate Einrichtungen müßte es dann schon geben.

      Aber noch ein zweiter Gedanke beschäftigt mich. Vielleicht haben wir diese Fähigkeit der grenzenlosen Kommunikation ja schon in uns, sind nur unvollkommen in der Lage, diese zu nutzen. Stichwort: Telepathie!


      Gruß goldgo
      Avatar
      schrieb am 24.08.00 16:10:22
      Beitrag Nr. 15 ()
      @warpspeedster

      Bisher funktionieren Computer nach folgendem Grundprinzip:
      - es gibt einen Speicher, der sowohl Daten als auch Befehle für die CPU enthält.
      - es gibt einen Befehlszähler, der immer auf die Speicherzelle mit dem nächsten Befehl zeigt.
      - die CPU läd den nächsten Befehl und führt diesen aus (z.B. "addiere zwei Speicherzellen und lege das Ergebnis in der dritten ab").
      - im Normalfall wird der Befehlszähler um Eins erhöht, es gibt aber auch (bedingte) Sprungbefehle, so dass Abfragen und Schleifen möglich sind.
      - Bestimmte Speicherzellen dienen der Ein- und Ausgabe. Z.B. werden Tastatureingaben im Speicher abgelegt und zyklisch von der CPU verarbeitet, oder ein Speicher (auf der Grafikkarte) repräsentiert das aktuelle Bild auf dem Monitor.
      - Der gesamte Speicher (mit CPU Register und Festplatte) beschreibt den aktuellen Zustand des Computers. Im Prozessortakt wird ein Zustand in den nächsten überführt und irgendwann erhält man einen Zustand, der das gewünschte Ergebnis enthält.
      - Ein einfaches (nicht optimiertes) Programm in Basic zur Berechnung der Primzahlen von 2 bis 1000 sieht z.B. so aus:
      For P = 2 To 1000
      ....X = 0
      ....For T = 2 To P-1
      ........If (P MOD T) = 0 Then X = 1
      ....Next T
      ....If X = 0 Then Print(P)
      Next P

      Der Quantencomputer:
      Der Speicher eines Quantencomputers besteht aus n Qubits. Im Quantenzustand ist der Inhalt eines Qubits undefiniert, entweder 0 oder 1. Erst wenn der Inhalt gelesen wird, entscheidet sich das Qubit für einen Zustand. Das obige Primzahlen-Beispiel kann man vielleicht mit 1000 Qubits realisieren, aber
      - Wie muss man die Qubits anordnen und auslesen, dass man die Primzahlen erkennt (z.B. Qubit x=1 => Primzahl, Qubit x=0 => keine Primzahl)?
      - Wie würde ein Algorithmus aussehen, der feststellt, ob die Zahl (2^130000 - 1) eine Primzahl ist? Reichen dazu 130000 Qubits oder braucht man vielleicht (2^130000 - 1) Qubits? (für den letzten Fall gibt es hier nicht genügend Atome).
      - Für das Knacken eines Codes braucht man vielleicht keine Zustandsübergänge wie beim herkömmlichen Computer, für ein Spiel oder ein Office-Paket irgendwie schon.

      imho:
      Für mich ist ein Quantencomputer ein riesiger Aprilscherz. Der Durchbruch zu auch nur einer Anwendung, die man nicht mit einem normalen Computer erledigen könnte, ist noch lange nicht in Sicht. Man kann auch nicht sagen, dass zur Zeit des Relais-Computers keiner einen Pentium erahnen konnte: der Unterschied ist, dass sich seit dem Relais-Computer das oben beschriebene Grundprinzip nicht geändert hat.

      Grundsätzlich ist es für mich vorstellbarer, dass alle Computer der Erde irgendwann über Lichtfaser vernetzt sind und mit einen Teil ihrer Rechenleistung (der andere zur Verfügung der User) ein großes neuronales Netz bilden. Das wäre doch auch faszinierend oder?

      ciao
      superhirni
      Avatar
      schrieb am 24.08.00 23:05:19
      Beitrag Nr. 16 ()
      zum Thema KI war heute ein interessantes Interview "Wir benötigen den neuronalen Code" mit Wolf Singer (Gehirnforscher) in der FAZ, dem ich 100% zustimme. Einige seiner Thesen möchte ich nachfolgend zitieren, zu den anderen Themen werde ich aus Zeitgründen, erst in den nächsten Tagen was sagen können

      Spock´s Beard
      -----

      - Die Analogie zwischen Computer und Gehirn ist bestenfalls eine oberflächliche. Beide Systeme können zwar logsiche Operationen ausführen, aber die Systemarchitekturen sind radikal verschieden. Das Problem liegt vor allem darin, daß Computer nach anderen Algorithmen arbeiten als biologische Systeme.

      - Nun ist man heute noch nicht mal in der Lage, Teile eines Fliegenhirns zu simulieren, geschweige denn die Leistungen einer ganzen Fliege.

      - Nach wie vor ist die Frage ungeklärt, ob sich ein kognitives System selbst erschöpfend beschreiben kann. Es ist relativ einfach, lineare Systeme zu analysieren - wie etwa die Bewegung von zwei sich gegenseitig anziehenden Planeten. Nehmen Sie aber deann das berühmte Dreikörperproblem: Wenn Sie drei Körper haben, die sich gegenseitig anziehen, ist es schon nicht mehr möglich, deren Dynamik langfristig vorauszuberechnen, weil nichtlineare Wechselwirkungen ins Spiel kommen. Nun stellen Sie sich vor, daß in einem Kubikmillimeter der Großhirnrinde etwas 40 000 Neurone liegen, von denen jedes einzelne mit weiteren 20 000 in Kontakt tritt. (...) Die aus dieser Komplexität entstehende Dynamik verstehen zu wollen liegt im Augenblick jenseits aller Möglichkeiten.

      - Wenn ich angeben soll, was sich geändert hat, seitdem ich mit Wissenschaft in Berührung kam, dann gilt zumindest für die Hirnforschung die Erkenntnis, daß alles sehr, sehr viel komplizierter zu werden droht, als wir uns das vor zwanzig Jahren gedacht haben. Wir hatten damals relativ einfach Konzepte. Und jetzt erkennen wir, daß wir diese lineare Welt verlassen und eintreten müssen in die Welt der komplexen Systeme. Wir müssen uns in einer Welt bewegen, in der die Meßdaten, die wir bekommen analytisch nicht mehr vollständig beschreibbar sind, weil es die Mathematik dazu noch nicht gibt.
      Avatar
      schrieb am 26.08.00 17:37:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      Für alle die sich weiter in Sachen Quantenrechner informieren wollen :
      http://www.research.ibm.com/resources/news/20000815_quantum.…

      gruss
      minenhund
      Avatar
      schrieb am 28.08.00 12:03:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      hi leute!

      danke minenhund für deinen coolen link!

      ich habe ihn gleich ausgelesen, und viel interessantes und manches neues gefunden!

      sieht ganz so aus, als ob die vorraussage von ray kurzweil, mit seiner prognose eines so leistungsfähigen rechners wie das menschliche hirn, für das jahr 2019 gar nicht mehr so unwahrscheinlich ist!

      wenn wir mit molekularrechnern eine packungsdichte von 1000 bis 1000²
      so viele transistoren pro flächeneinheit hinbekommen - das neue spektrum der wissenschaft berichtet auch davon, dann sollte das ziel nicht mehr so fern liegen.

      danke @superhirni für deine aufklärung in sachen algorithmen und programmierung - ich bleibe wohl bei meinem html und werde java sausen lassen wie c++, weil es sicher bald niemand mehr schreiben können braucht, sondern seine programme mit einem editor designed!!

      aber cool wenn man die zeit investiert hat!

      @ goldgo

      ich denke kaum das es sich bei q-rechnern um eine aprilscherz handeln kann, lies mal den link von minen hund, und du wirst staunen...

      deinen verweis auf telepathie möchte ich aufgreifen!

      ich hatte angeregt darüber zu reflektieren, wie wir wohl mit mutanten umgehen, die entweder gentechnisch oder nanotechnisch aufgerüstet worden sind - derart das etwa ein handy oder ein netzinterface als permanenter begleiter in miniatur - am oder im ohr, oder am oder im hirn - what ever! - angebracht oder gewachsen ist.

      ob das nun technisch oder organisch genannt wird, ob es nun implantiert wurde oder ob es als pille eingeworfen wurde - alles nebensächlich unnd unserer phantasie überlassen - aber das es dies geben wird steht so unumstößlich fest wie der wunsch nach fortschritt!

      nun, nennen wir solche "menschen" bzw. netzwesen, dann homo scnd type, mutanten oder telepathen??

      da kommt ja zum glück am 31.08 x-men in die kinos und will das theme beackern...

      aber nun mal im ernst - ich möchte euch gerne noch beweisen das ich vollend durchgeknallt bin!!

      wenn wir annehmen, wir bewegen uns in 20 bis 50 jahren so natürlich und oft im netz wie auf der straße -wir surfen und chatten so viel wie wir schlafen und essen - kurz wir verlagern immer größere anteile unseres lebens auf kommunikativ basierte tätigkeiten -welche evolutiven konsequenzen hat das für unsere spezies?


      aber noch skurriler, wenn die rechner immer kleiner und daher bald omniportabel werden, wir uns wie in neuromancer das letzte update als kristallchip hinter das ohr loggen - um unser neurointerface ein wenig aufzupeppen - was ist dann die grenze des wünschenswerten?

      oder auch pervers - wir dealen uns neurochips, die uns features wie telepthie und telekinese etc. verleihen!!

      noch zu blaß?

      dann ein wenig bunt! - also: multikontinentale megakonzerne werden mit billiardenschwerem aufwand unseren planeten in ein holodeck verwandeln! - wenn er schon mit einem netz überzogen wird dann doch bitte mit einem leistungsfähigen! - und wozu anklicken, einloggen etc... - wir können das netz dreidimensional doch direkt zu unserem lebensraum machen... was ist denn nun mit der matrix??

      these: wird das netz zu unserer neuen dimension? - ist der virtuelle nexus die erweiterung unseres raumzeitkonzeptes? - das internet ist der archetyp des HYPERRAUM!!!

      live long and prosper...

      www.warpspeedster.de
      Avatar
      schrieb am 01.09.00 13:32:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      Zum Thema Evolution: Erste Dronen aufgetaucht:
      http://www.heise.de/newsticker/data/wst-31.08.00-001/
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 11:18:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo,

      ich kann dem ganzen nicht allzuviel hinzufügen...

      Lediglich 2 Dinge fehlen mir noch:
      1. Bei all der Euphorie, die entstehen kann, sollte man sich immer bewußt machen, daß Erkenntnis eine äußerst zweischneidige Angelegenhiet ist.
      2. Ein Copyright auf Ideen kann u.U. zu Argwohn führen, desweiteren sollte man die materiellen Zwänge reduzieren. Im Paradies herrscht niemand über niemanden.
      Dazu passt ganz gut das Teil der Weltbank: "A world without poverty", learnig and sustainable development.

      Ein prima Buch ist von
      Arthur C. Clark - Das Lied der fernen Erde

      liebe Grüße
      Thorben Schulte, P.Culiar, DC0OO

      P.S.: Es ist schon zuviel Geschichte verloren gegangen
      P.P.S.: Ehrlichkeit muß sich wieder lohnen, in "Utopia"
      Avatar
      schrieb am 14.09.00 14:54:02
      Beitrag Nr. 21 ()
      hi leute!

      nachdem ich ein wenig in anderen threads geblättert habe, die meinem thema ähneln, hab ich das folgende interessante gefunden - mich würde eure meinung dazu interessieren!

      ich finde den text höchst(!!!) interessant...

      sollten wir die extopianer unterstützen oder eher das gegenteil??Wir verstehen Technik als eine natürliche Erweiterung und als Ausdruck des menschlichen Intellekts und Willens, der menschlichen Kreativität, Neugier und
      Imagination. Wir prophezeien und fördern die Entwicklung einer Technik, die immer flexibler, klüger und anpassungsfähiger wird. Wir werden mit den Produkten
      unseres Geistes in eine Ko-Evolution eintreten und schließlich mit unserer intelligenten Technik in eine posthumane Synthese verschmelzen, die unsere Fähigkeiten
      erweitert und unsere Freiheit vergrößert.

      Die anmaßende Vision der Extropianer erzeugt bei vielen in der gegenwärtigen Welt Angst. Seltsamerweise haben selbst jene, die nicht an einen göttlichen Schöpfer,
      Hirten oder Sinngeber glauben, Angst davor, "Gott zu spielen". Diese Angst wird besoners in den typischen Reaktionen auf die Möglichkeiten deutlich, den Prozeß
      des Alterns und den Tod abzuschaffen. Vor dieser Aussicht schrecken viele zurück: Das ist nicht natürlich, Leben ohne Tod würde bedeutungslos werden, Ich
      will nicht länger als meine zugeteilte Zeit leben. Mit Angst und Schrecken sehen sie nicht nur die körperliche Unsterblichkeit, sondern auch den Erwerb einer
      übermenschlichen (oder posthumanen) Intelligenz. Viele Episoden der Serie Star Trek zeigen diese Einstellung: Die Überschreitung des Menschlichen bringt Unglück
      mit sich, was mit der zweiten Episode beginnt, "Where No Man Has Gone Before". Filme und andere Produkte der Massenkultur stellen oft die verheerenden
      Folgen des wissenschaftlichen Ehrgeizes dar.

      Solche Erzählungen erscheinen mir ebenso altbacken zu sein wie die von Ikarus, Frankenstein und dem Turm von Babel: Menschen sollten eben ihre Grenzen
      anerkennen. Baut keine Flügel! Errichtet keine Türme, die den Himmel durchstoßen! Versucht nicht, Alter und Tod zu überwinden! Heilt die Kranken, aber
      verbessert nicht die Gesundheit!

      Die Transhumanisten stellen sich dieser Haltung entgegen. Transhumanisten verschiedener Art teilen eine zentrale Vision. Wie der Begriff nahelegt, antizipieren
      Transhumanisten unsere Zukunft als posthumane Wesen und passen dementsprechend ihre Sicht ihres Lebens daran an. Sie sehen eine Zukunft radikaler
      körperlicher, psychischer und sozialer Veränderungen voraus. Die am besten organisierte Gruppe der Transhumanisten nennt sich Extropianer
      [http://www.c2.net/~arkuat/extr/]. Die extropianische Sicht der Technik, wissenschaft, Philosophie und Kunst wird in der Zeitschrift Extropy
      [http://www.c2.org/~arkuat/obextr/Extropy/dir.html]" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.c2.org/~arkuat/obextr/Extropy/dir.html] und in den Publikationen, Versammlungen und Online-Foren des Extropy Institute [http://www.extropy.org]
      entwickelt. Die Extropianer haben ein eigenes Verständnis des Transhumanismus, zu dem bestimmte Werte und Einstellungen wie grenzenlose Expansion,
      Selbstveränderung, dynamischer Optimismus, intelligente Technik und spontane Entstehung von Ordnung gehören (die extropianischen Prinzipien
      [http://www/primenet.com/~maxmore/extprn26]). Extropianer sind auf der Suche nach weiterer Extropie - ein Maßstab für Intelligenz,
      Information, Vitalität, Erfahrung, Diversität, Möglichkeiten und Wachstum.

      Ist der Vorschlag der Extropianer, ein posthumanes Wesen zu werden. nur eine visionäre Phantasie oder gar ein Alptraum? Zur Beantwortung dieser Frage muß ich
      zunächst zeigen, daß ein posthumanes Wesen wirklich möglich ist. Dann werde ich zeigen, daß der Versuch, ein posthumanes Wesen zu werden, wünschenswert ist
      und die Gesundheit fördert.

      Sind posthumane Wesen möglich?

      Der Übergang von einem menschlichen zu einem posthumanen Wesen läßt sich körperlich oder psychologisch und philosophisch begreifen. Körperlich werden wir
      erst dann zu einem posthumenen Wesen geworden sein, wenn wir unsere Erbanlagen, die Physiologie, Neurophysiologie und Neurochemie, so fundamental und
      gründlich verändert haben, daß wir sinnvollerweise nicht mehr als Homo sapiens eingeordnet werden können. Wir nehmen Prozac, Piracetam, Hydergine und
      Deprenyl, um unsere Psyche zu verändern, unsere Konzentration zu steigern und das Altern des Gehirns zu verlangsamen. Die Forschung über spezifischere und
      mächtigere neurochemische Wirkstoffe beschleinigt sich, da wir jetzt neue Mittel aus der Molekularbiologie, dem computerunterstützten Molekulardesign und
      bildgebenden Verfahren für das Gehirn verwenden.

      Das Zusammenwachsen von Gehirn und Maschine ist für die Beobachter der Szene (z.B. Grogory Stock in Metaman
      [http://www.cbs.com/mysteries/metaman.html]) offenbar. Maschinen werden organischer und intelligenter, sie können sich selbst besser modifizieren. Diese
      Entwicklungen werden von Forschungsbereichen wie der Künstlichen Intelligenz, neuronalen Netzwerken, Fuzzy Logik, intelligenten Agenten und Maschinen
      Intelligenz vorangetrieben. Gleichzeitig beginnen wir, unsere Technik in uns selbst einzubauen. Wir fingen mit Herzschrittmachern, künstlichen Gelenken und
      Kontaktlinsen an. Künsliche Retinas und Cochleas werden entwickelt. Signale wurden erfolgreich zwischen einem Neuron in vitro und einem Transistor für
      Feldspannung hin und her gesendet. Forscher in den USA und in Japan (aber auch in Deutschland
      [http://www.nero.uni-bonn.de/projekte/elektr_auge-ge.html]ges… bereits künstliche Retinas. Ein führender Wissenschaftler an der University of Southern
      California glaubt, daß innerhalb eines Jahrzehnts beschädigtes Hirngewebe durch künstliche Neuronen ersetzt werden können.

      Computer und ihre Schnittstellen befinden sich in einer rasanten Entwicklung, um auf uns zu reagieren: von Mainframes und textbasierten Schnittstellen über PCs,
      grafischen Schnittstellen und Browsers bis hin zu persönlichen digitalen Assistenten, Stimmerkennung, intelligenten Agenten und Knowbots. Wie lange wird es noch
      dauern, bis Computer in unser Gehirn implantiert und nahtlos in unser kognitives System als eine zusätzliche Hemisphäre eingegliedert werden?

      Am Beginn des neuen Jahrtausends wird es die Möglichkeit geben, technisch erzeugte Viren für die Veränderung der genetischen Strukturen jeder einzelnen Zelle,
      sogar von ausgewachsenen, differenzierten Zellen, einzusetzen. Das wird uns eine verführerische macht über die Physiologie und Morphologie eröffnen. Molekulare
      Nanotechnologie [http://www.c2.net/~arkuat/post/#nano], eine entstehende und immer besser fundierte Technik, müßte uns eine praktisch vollkommene Macht über
      die Struktur der Materie und so die Möglichkeit eröffnen, alles, Atom für Atom, perfekt zu gestalten. Wir werden in der Lage sein, den Aufbau materieller Objekte
      (wozu auch unsere Körper gehören) genau so zu programmieren wie unsere Computer durch Software. Die Abschaffung des Alterns und des unerwünschten Todes
      wird eines der Ergebnisse sein. Wir haben bereits zwei der drei Träume der Alchemisten verwirklicht: Wir haben die Elemente verändert und das Fliegen gelernt.
      Das nächste Ziel ist die Unsterblichkeit.

      Einige Wissenschaftler im Bereich der Maschinenintelligenz, der Robotik und der Kognitionsforschung sagen noch weitaus radikalere posthumane Möglichkeiten
      voraus. Vielleicht werden wir unser Selbst (unsere Psyche, unser Gedächtnis, unsere emotionalen Reaktionen, unsere Werte und Gefühle) von unseren biologischen
      Gehirnen in künstliche Gehirne uploaden [http://sunsite.unc.edu/jstrout/uploading/MUHomePage.html] können. Auf einer neuen Hardware - vielleicht auf
      konnektionistischen Nanocomputern - könnten unsere mentalen Prozesse eine Million Mal schneller laufen und viel leichter und umfassender modifiziert werden, als
      dies bei unseren natürlichen Gehirnen der Fall ist.

      Das Ziel des Posthumanismus


      Und dies Geheimnis redete das Leben selber zu mir. "Siehe", sprach es, "ich bin das, was sich immer selber überwinden muß. Freilich, ihr heißt es
      Wille zur Zeugung oder Trieb zum Zwecke, zum Höheren, Ferneren, Vielfacheren ...
      Friedrich Nietzsche "Also sprach Zarathustra"


      Warum sollten wir uns selbst und unsere Menschlichkeit überwinden? Warum sollten wir danach streben, zu posthumanen Wesen zu werden? Warum sollten wir
      nicht unsere menschlichen Grenzen akzeptieren und die Überschreitung ablehnen? Wenn man diese Frage stellt, hat man sie bereits fast schon beantwortet. Der
      unterstellte Fragende klingt ängstlich, erschreckt oder selbstzufrieden. Die Aufklärung und die humanistische Perspektive versichert uns, daß Fortschritt möglich ist,
      daß das Leben ein großes Abenteuer ist und daß Vernunft, Wissenschaft und guter Wille uns von den Beschränkungen der Vergangenheit befreien können. Natürlich
      können wir auch viel erreichen, wenn wir menschlich bleiben. Aber wir höhere Gipfel erklimmen, wenn wir nur unsere Intelligenz, unsere Entschlossenheit und
      unseren Optimismus dafür einsetzen, die menschliche Puppe zu durchstoßen. Die Evolution hat trotz unserer Bemühungen unser Verhalten in bestimmte Richtungen
      geleitet, die in unser Gehirn eingearbeitet sind. Unsere Körper und Gehirne beschränken unsere Kapazitäten. Unsere Kreativität windet sich in den Grenzen der
      menschlichen Intelligenz, Imagination und Konzentration.

      Alle Menschen sind das Opfer von Altern und Tod. Der Tod ist in den Worten von Alan Harrington eine Zumutung für die Transhumanisten, die nicht mehr
      akzeptierbar ist. Die ärgerliche Wahrheit ist, daß das Altern gerade dann unsere Energien aussaugt, wenn wir beginnen, einen Funken an Weisheit und Wissen zu
      erlangen. Die Natur gestattet uns nicht, aus unseren Jahrzehnten der Erfahrung Kapital zu bilden. Der Tod ergreift uns, um uns den letzten Schlag zu geben. Daher ist
      für die Extropianer und andere Transhumanisten der Sieg über das Altern und den Tod die dringendste und wichtigste Aufgabe unserer Zeit.

      Manche befürchten, daß das Leben seine Bedeutung ohne die gewohnten Lebensabschnitte verlieren könnte, die durch das Altern und die Gewißheit des Todes
      bewirkt werden. Estropianer betrachten eine solche haltung als unverständlich Rationalisierung, als einen Mechanismus, das Beste aus dem zu machen, was bislang
      als unvermeidlich erschienen ist. Die Erzielung von posthumenen Lebenszeiten wird sicherlich eine umfassende Neuordnung unserer Lebensweise, unserer
      Institutionen und unseres Verständnisses von uns selbst erzwingen. Doch die Mühe lohnt sich. Ein grenzenloses Leben eröffnet neue Perspektiven, unerforschte
      Möglichkeiten, unbeschränkte Selbstverwirklichung. Die Abwensenheit von Altern und Tod wird dem Leben nicht seine Bedeutung rauben. Ich glaube, daß das
      Gegenteil der Fall sein wird. Bedeutung und Wertschätzung erfordern die kontinuierliche Herstellung und Zerstörung von Formen, einen Prozeß der
      Selbstüberwindung und nicht einen Zustand der Stagnation. Überdies ist das Begehren nach Überschreitung zu stark und für das Leben zu zentral.
      Das merken wir an unserem unlöschbaren Verlangen nach Helden, die wir bewundern können, und, in einer verzerrten und veräußerlichten Form, an der Fortdauer
      und Allgegenwart von Religionen. Es ist besser, dies rational zu erkennen und sich nutzbar zu machen, als es zu ignorieren oder auszurotten.

      Das aktuelle medizinische Paradigma enthält eine für unsere Kultur geläufige Unterscheidung: die scharfe Unterscheidung zwischen der Behandlung einer Krankheit
      und der Verstärkung einer Leistung in einem außergewöhnlichen Grad. Ärzte betrachten ihren Beruf in der Behandlung von Krankheiten und Beschädigungen, nicht
      als Verbesserung einer bereits gesunden Leistung. Das ist für mich mit der begrenzten Vorstellung des Natürlichen verbunden. Wenn wir etwas heilen, dann machen
      wir nur etwas, was in der Absicht der Natur (oder Gottes) liegt. Man sagt, es sei unnatürlich, ohne Ende zu leben oder den Körper und das Gehirn über das normale
      Maß hinaus zu verbessern. Daher akzeptieren wir Medikamente in der Psychiatrie, aber weisen solche zurück, die unsere Intelligenz erweitern. Wir führen
      chirurgische Eingriffe am Herz durch, aber frieren nicht die vorübergehend Toten ein.

      Aber wir sollten die transhumane Überschreitung als natürlich ansehen. Der Natur wohnt selbst eine Tendenz ein, neue komplexe Strukturen zu suchen, sich selbst zu
      überwinden, um neue, leistungsfähigere Formen anzunahmen. Nietzsche erkannte dies in seiner Deutung des universellen Willens zur macht. In jüngerer
      Vergangenheit haben wir dieses Streben nach Komplexität durch die Komplexitätstheorie, die Evolutionstheorie, durch das Künstliche Leben und Neurocomputer
      entdeckt. Das Überwinden von Beschränkungen ist für Menschen natürlich. In unserem Innersten existiert das Begehren, uns selbst und unsere Umwelt zu verändern.

      Niemand wird uns bestrafen, wenn wir die Büchse der Pandora öffnen, wenn wir uns mit den Flügeln einer posthumanen Intelligenz und Alterslosigkeit ausstatten.
      Unsere alten Mythen, die uns vor radikaler Erneuerung abhalten, waren an unsere frühe Geschichte angepaßt, als wir am Rande der Auslöschung lebten. Neue
      Techniken, die Lebensweisen verändern, hätten zum Aussterben einer Gemeinschaft von primitiven Menschen führen können. Ja, wir müssen vorsichtig vorgehen,
      wenn wir unsere Hirnfunktionen, unsere Gene und unsere Physiologie verändern, aber laßt uns nicht wegen der Angst oder einer falschen Ehrerbietung vor der
      Natur, wie wir sie kennen, davon abhalten.
      Die Zeit der Menschheit ist fast abgelaufen - sagt Max More, Chefphilosoph und Visionär der Extropianer - nicht weil wir uns selbst zerstören, sondern weil wir
      unsere Menschlichkeit überschreiten werden. Wir werden zu transhumanen Personen, während wir ins posthumane Zeitalter eintreten, indem die menschlichen
      Grenzen überwunden werden. More begründet in seinem provokativen Manifest, warum für ihn die Zeit der biologischen Menschen abgelaufen ist.

      Vom biologischen Menschen zum posthumanen Wesen

      Max More [http://www.primenet.com/~maxmore/index.html]hat in England Philosophie studiert und siedelte anschließend nach Kalifornien über. Zusammen mit
      Tom Morrow begründete er Extropy [http://www.c2.org/~arkuat/obextr/Extropy/dir.html ], ein "Journal für transhumanistisches Denken" und das Extropy Institute
      [http://www.c2.org/~arkuat/obextr/exi.html], dessen Leiter er ist. Die Weltanschauung [http://www.c2.org/~arkuat/obextr/principles/intro.html#top] der Extropianer
      zieht immer größere Aufmerksamkeit auf sich. Die Zeit scheint reif für die Umwandlung des Menschen zu sein.

      Die transhumanistische Herausforderung


      Ich lehre euch den Übermenschen. der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden?
      Friedrich Nietzsche "Also sprach Zarathustra"


      Die Evolution hat die geistlose Materie in eine aufsteigende Spirale getrieben und immer mächtigere Nervensysteme entwickelt. Das Leben setzte mit gänzlich
      unbewußten chemischen Reaktionen ein. Daraus entwickelten sich einfacheTropismen, auf die Instinkte und Reiz-Reaktions-Verhaltensweisen im Sinne Skinners
      folgten. Mit dem Menschen entstand bewußtes Lernen und bewußte Erfahrung. Die Geschwindigkeit des Fortschritts beschleunigte sich enorm mit der Einführung
      des begrifflichen Bewußtseins und schließlich mit der wissenschaftlichen Methode. Extropianer und andere Transhumanisten wollen diesen evolutionären Prozeß
      mithilfe von Wissenschaft, Technik und Philosophie noch weiter beschleunigen. Mit der Verwerfung von alten Mythen und dem Einsatz von wirsamen neuen
      Werkzeugen können wir die biologischen und psychologischen Grenzen transzendieren, um posthumane Wesen zu werden.

      Zu diesem Zweck müssen wir alle natürlich und kulturell verwurzelten Beschränkungen unserer Möglichkeiten beseitigen. Extropianer befürworten den
      prometheischen Gebrauch von Wissenschaft und Technik, um immer tiefere und umfassendere Verbesserungen des menschlichen Seins zu erzielen - um den
      biologischen Prozeß des Alterns und des unerwünschten Sterbens auszurotten, um unsere Intelligenz über die Kapazitäten unseres biologischen Gehirns hinaus zu
      vergrößern, um uns die Entscheidung über unsere körperliche und psychische Identität zu ermöglichen, anstatt uns mit der Identität zufrieden zu geben, mit der wir
      geboren wurden.

      Leben und Intelligenz sollten niemals stagnieren. Sie können sich neu formieren, sich verändern und ihre Beschränkungen in einem grenzenlosen Fortschritt
      überwinden. Religiöse Weltanschauungen sagen uns, daß wir Gott als ein höheres Wesen ehren sollen. Das Ziel der Extropianer ist unsere eigene Erweiterung und
      ein Fortschritt ohne Ende. Die Menschheit ist ein temporärer Abschnitt des Evolutionsweges. Wir sind nicht der Höhepunkt der Natur. Es wird Zeit, daß wir uns
      bewußt um uns kümmern und unseren transhumanen Fortschritt beschleunigen.

      Keine Götter, keinen Glauben, kein ängstliches Zurückweichen mehr! Brechen wir aus unseren alten Formen, aus unserer Unwissenheit, Schwäche und Sterblichkeit
      aus! Die Zukunft gehört den posthumanen Wesen!

      Gundolf Freyermuth über die Extropianer und den Trend zur Cyborgisierung des Menschen

      Christoph Drösser über die Extropianer

      Florian Rötzer über den Künstlerpropheten Stelarc

      Hans Moravec über die postbiologische Zukunft und deren philosophische Grundlagen

      Aus dem Englischen übersetzt von Florian Rötzer


      Copyright © 1996-2000 All Rights Reserved. Alle Rechte vorbehalten
      Verlag Heinz Heise, Hannover


      hoffe "newark" findet es okay das ich die kopie in meinen thread einstelle - greetings - warpspeedster!
      Avatar
      schrieb am 15.09.00 17:40:10
      Beitrag Nr. 22 ()
      hi warpi!
      In was für Aktien bist du investiert ?
      Avatar
      schrieb am 15.09.00 19:04:01
      Beitrag Nr. 23 ()
      High zusammen,
      eine wirklich hochinteressante Thematik!!!
      Ein nettes Büchlein, was sich mit der einsetzenden Co-Evolution zwischen KI und menschlicher Intelligenz ist von Hans Moravec "Mind Children" erschienen bei Hoffmann & Campe, 1990.
      Teilweise etwas düster und defaitistisch aber anregend.
      Avatar
      schrieb am 16.09.00 13:35:31
      Beitrag Nr. 24 ()
      hi leute - danke für die comments!

      @ old_hag

      hatte bis letzte woche noch em tv, nokia, unisys, yahoo und ballard power - weil wasserstoff einfach geiler ist als benzin!

      hab dann umgesattelt auf protein design labs - mit einem teil davon - den rest als cash in der rückhand für die following neuemission von "lambda physik!!!"

      die protein design labs haben 30 % in der woche hingelegt, worüber ich mich erst mal dick gefreut hab :)




      freu mich allerdings noch mehr wenn ich tatsächlich einige lambdas bekommen sollte - die liegen im graumarkt schon über 100% ( machen sehr zukunftsträchtige uv laser - und materielaser(maser)(sic)!!

      was hast du momentan in deinem depot?

      wenn die emission mich leer ausgehen läßt, dann möchte ich mir meins neu zusammenstellen, und eine "visionäre" anlagestrategie verfolgen -
      alles was gerade erst beginnt marktreif zu werden finde ich ungeheuer spannend in der high tech szene....

      was denkst du über nanophase?

      greets!

      @ talisien

      danke für den buchtip!

      ich hab mir gerade brian greene - "das elegante universum" bei amazon geordert - sehr geiles buch über superstrings!!

      und um ein pendant zu moravecs mind children zu nennen - ray kurzweil hat letzten herbst "homo s@apiens" heraushebracht, er skizziert die evolution unserer spezies für das nächste jahrhundert - und macht dabei ein design jeder dekade.

      ich fand das buch sehr geil, die verschmelzung von brain und chip war gelungen argumentiert - der einzug ins netz vielleicht ein wenig euphorisch bunt - aber dennoch gut empirisch belegt - die nächste gesellschaft wird ein global brain sein...


      dennoch:

      WARUM KEIN COMMENT ZU DEN EXTROPIANERN???

      ich kenn den laden nicht - finde ihn aber hochspannend - wäre megacool wenn mich mal jemand informieren könnte ob sich mit denen eine kontaktaufnahme lohnt!!

      universelle grüße - warpi!



      darf noch mal meine url empfehlen: www.warpspeedster.de
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 23:18:01
      Beitrag Nr. 25 ()
      pdli hab ich auch! :)
      Nanophase ist interessant,aber leider noch sehr volatil.
      Bei jeder Kursschwäche hamstere ich mir ein paar Stücke zusammen,irgendwann wird die Aktie schon ´entdeckt´ werden.
      Interessanter finde ich aber ´calmec´ und ´zyvex´.
      Ausserdem habe ich noch Lionbio und amd.
      Hast du deine lambdas bekommen ?

      Wegen den Extropianern schau mal hier:
      http://www.extropy.org/
      Avatar
      schrieb am 27.09.00 12:26:15
      Beitrag Nr. 26 ()
      hi old hag!

      leider hab ich keine einzige lambda bekommen, ich habe auch versucht caatoosee zu bekommen - aber leider gleiches lied - bei dir?

      dafür daytrade ich ganz erfolgreich in letzter zeit, muß zwar dann und wann ein wenig lehrgeld bezahlen - aber es geht bergauf - hoff ich.

      mußt mir von calmec und zyvex mal die wkn durchgeben, kann sie nicht finden - pdl hab ich mir bei 133 wieder rein gelegt - war ein fehler sie schon bei 129 weg zu geben - die können offenbar noch!

      wir könnten daytradingtips austauschen wenn du magst - ich hab derzeit infineon, evotec und cisco auf meiner watchlist - liegen unbegründet weit zurück - tue mir ein wenig schwer auf welche ad hocs man eingehen sollte - und welche meiden?

      meine e-mail adresse ist auf meiner homepage - wir können daytradertips aber auch per sms austauschen!

      heute heiß: lycos europe, eckert und ziegler , und die olle telekom


      was hälst du von den ipos? - besser syzygy oder genmap?

      good trade! - warpspeedster.de - alias micha! :)
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 13:07:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      "Versuch einer quantenphysikalischen Raumzeitmatrix Phänomenologie"

      Oder: „Die ontologische Dimension der Technologie“ :)


      Es geht in den einschlägigen Kreisen der Wissenschaftler derzeit eine gewisse Euphorie um, sie wird nicht zuletzt geschürt durch die stetig wachsenden Kommunikationsmöglichkeiten, aber ihre Hauptursache dürfte wohl darin zu sehen sein, dass sich tatsächlich einiges an neuen Perspektiven ergeben hat bei den Arbeiten der Theoretiker wie der Empiriker.
      Wenn wir uns hier die Physik herausgreifen, dann springt unser Augenmerk wohl zunächst auf die Superstringtheorie, weil sie eine Weltformel verspricht – die uns hinsichtlich Problemen mit Energie, Antriebsform unserer Vehikel oder Konstruktion gänzlich neuer ungeahnte Möglichkeiten eröffnen könnte – dazu aber später mehr.
      Wenn wir uns aber die Biologie herausgreifen, dann scheint sich hier ein Pendant auf dem Sektor der Gentechnik abzuzeichnen, wie es harmlos mit „Dolly“ begann und sich mittlerweile gemausert hat zur Züchtung von Organen in Petrischalen durch Nutzung embryonaler noch undeterminierter Stammzellen. Aber auch dieser umstrittene Fortschritt markiert wieder nur ein Schlaglicht einer breiten Front von revolutionären Innovationen, da gibt es Erfolge Neuronen auf Siliziumchips anwachsen zu lassen, man ist in der Lage Prothesen an die biologischen Nervenbahnen zu koppeln und wenn man mag, dann kann man sich je nach Portemonnaie aussuchen, ob man sich ein Herz gebaut aus Titan oder gezüchtet aus Nabelschnurblut eines Embryos einpflanzen lassen möchte.

      Aber beileibe ist nicht nur die Naturwissenschaft dieser Tage geschäftig, auch die Geisteswissenschaften sind nicht träge – hier wird heftig gestritten ob wir angesichts des medialen Fortschritts nicht etwa eine „Wahrnehmungskommission“ zu kreieren hätten, oder ob wir nicht besser beraten wären künftige Wahlen im Netz direkt statt finden zu lassen.
      Es wird diskutiert ob wir von der Welle des Neoliberalismus in eine Aktiensucht gedrängt werden, oder ob wir eine Aktienkultur etablieren die uns eigenverantwortlicher werden lässt.
      Wenn es um Ethische Fragen geht ist der Diskussionsraum meist gewaltig, oder wenn es um philosophische Fragen geht meist unüberschaubar – dennoch zieht die Diskussion stets mit, wenn die Empirie neue Fakten zu liefern im Stande ist – bis heute.

      Wenn wir nun nach einem kleinen Rundblick über den Status quo in das Thema daselbst einsteigen wollen, so doch nicht ohne uns darüber klar zu werden, was uns denn motivieren sollte die Natur der Raumzeit näher zu ergründen – wo es doch so viel näher liegenderes und vermeintlich auch spannenderes geben sollte.
      Wir sind in der glücklichen Lage auf ein Repertoire von Innovationen zugreifen zu können, wenn wir die größten Würfe der Technik unserer Zeit aufzählen sollen wie bisher keine Generation zuvor – in unserer Zeit leben schließlich auch mehr Wissenschaftler als in allen Erdaltern addiert bis heute. Das bringt uns aber zugleich in die merkwürdige Position, gar nicht mehr wirklich sagen zu können, welche der Entwicklungen denn nun die wegweisendste sein könnte. In Zeiten unserer Väter gab es die industrielle Revolution – wir erleben derzeit die informelle Revolution, es ist eine Revolution der Beschleunigung unserer Kommunikation ( was schon zu der Idee angestiftet hat einen „Club zur Verlangsamung der Zeit“ zu gründen – aber auch dazu eine Gesellschaft für Transhumanismus ins Netz zu stellen [www.extropy.org] – die Beschleunigung der Mutation zum Cyborg)
      Wir werden uns also schwerlich einigen, ob die eine oder andere Präferenz einer möglichen Zukunft uns nun Segen oder Verdammnis bescheren wird – wenn wir nicht anerkennen, dass derlei Streben a priori einer Glaubensgemeinschaft gleichkommt –
      Sekten der Präferenz der Geschwindigkeit unserer Realität? ( der Philosoph Virilio prägt hier den Ausdruck „Dromosphäre“)

      Wir können uns allerdings darauf einigen, ohne einen Glaubensstreit vom Zaun zu brechen, dass es ohne allen Zweifel der Computer ist, der unser Weltbild revolutioniert.
      Wenn wir bloß mit der E-Mail anfangen, mit E-commerce weiter machen und bei online brokerage landen, dann sind noch die wenigsten Arbeitsfelder des „fleißigen Siliziumsklaven“ benannt. Keine Bank würde mehr eine Überweisung, kein Wissenschaftler mehr eine Rechnung und kein Biologe mehr eine Proteinanalyse durchführen können – ohne den „grauen Rechenkasten“. Ohne eine Hymne singen zu wollen, die Erfindung des Transistors der den Schritt von der Glasröhre zum Halbleiterätzverfahren vollzogen hat, auf nunmehr mikroskopische Dimension verlagert, ist die Dampfmaschine oder die Glühbirne unserer Väter.
      Und damit sind wir nach Meinung des Löwenanteils der Spezialisten, wie Hans Moravec, Ray Kurzweil oder Brian Greene erst ganz am Anfang der Evolution dieser neuen „Spezies“.
      Nein keine Blasphemie – wir sind mit unserer Art die Krone der Schöpfung der Lehrbücher – aber die Krone der Schöpfung ist ein Wanderpokal...
      Wir haben zu Beginn einen Rundschlag der Wissenschaften gemacht – ausgelassen haben wir die Informatiker – aus gutem Grund. In den Reihen der etablierten Wissenschaften ist die Informatik ein Küken, aber wie bei David gegen Goliath siegt nicht die schiere Größe, sondern die Intelligenz ihrer Struktur. Die Informatik hat sich in kurzer Zeit eine Sonderstellung erarbeitet, denn wenn bislang die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften war – so schickt sich die Informatik an einen eigenen Logenplatz gebaut zu bekommen. Die nächste große Innovation für das kommende Jahrhundert noch in der Tasche haltend, den Quantencomputer, hat die Informatik auch mit Silizium basierten Rechnern noch einiges zu tun bis etwa 2020. Aus physikalischen Gründen sind dann noch kleinere Strukturen mit der bisherigen Chipbauweise nicht mehr vereinbar – die Leiter sind dann durch zu wenige isolierende Atome getrennt – so wird schon fieberhaft nach innovativen Lösungen gesucht.
      Der Rechner auf Basis einer „Suppe aus DNS-Molekülen“ ist denkbar und an Prototypen wird gearbeitet, aber auch ein Rechner basierend auf Spin Zuständen subatomarer Teilchen ist in der Theorie bereits lauffähig. Die Industrie steckt Milliarden in die Entwicklung solcher Konzepte – schließlich ist hier der „booming market“ von morgen zu erwarten.
      Vielleicht wird es hier sinnvoll erstmals ein wenig grundsätzlicher an das Thema heran zu gehen, schließlich leitet uns dieser Gedankengang näher zum Kernpunkt des Essays.
      Grundsätzlich ist ein Rechner immer ein Apparat, welcher in der Lage sein sollte Informationen eingespeist zu bekommen, der Code des Inputs muss hierbei in den binären 0-1 Code transformiert werden können – und nach erfolgter Informationsverarbeitung sollte das Ergebnis dem Rezipienten mehr sagen als der Quellcode – ultrasimpel. Des Pudels Kern liegt hier natürlich in der Verarbeitung, die im Prinzip unendlich schnell ablaufen darf, bloß Fehler darf sie nie enthalten. Was ist eigentlich eine Rechnung?

      Hier liegt ein unerwartet großes Problem vor – es gibt da bislang keine zufriedenstellende Definition. Wenn wir aber nicht darauf beharren eine erschöpfende Definition zu benötigen – dann benutzen wir diese von mir erarbeitete: „Eine Rechnung ist eine Systemleistung aus prozessualer Binäroperation eines beliebigen Mediums, und der Interpretationsleistung eines beliebigen Rezipienten.“
      Sind wir jetzt schlauer? – Wenn wir einen Abakus mit einem Intel 3 Chip vergleichen, dann sind da scheinbar keine Gemeinsamkeiten, oder auch wenn wir einen Siliziumchip mit einem DNS Molekül vergleichen. Aber alle drei sind in der Lage Rechnungen auszuführen.
      Was ist eigentlich nach dieser Definition kein Rechner?
      Antwort: NICHTS!
      Stellen wir uns einfach vor, ein Virus befällt unseren Körper. Er dringt ein über die Nasenschleimhäute, dringt in einen beliebigen Zellkern vor und schleißt seine DNS ein. Wie wir das alle kennen hat die versklavte Zelle nichts dümmeres zu tun, als sich von einem toten Virus ein für uns tückisches Programm oktroyieren zu lassen – sie mutiert zur Virusfabrik.
      Was wurde hier „gerechnet?“ – der Virus hat keine Intention, er ist tot, die Zelle hat keine Intention, obwohl sie lebt, aber für wen sie arbeitet ist ihr gleich. Es gilt das anliegende DNS Programm in Enzyme und Proteine zu übersetzen, diese also zu produzieren stumpf nach Plan – und das tut sie wie eine mathematische Funktion.
      Das wir erkranken ist somit eine Funktion unserer DNS, die inhärent dazu neigt sich von Programmfehlern „versklaven“ zu lassen, oder einfach dazu neigt immer ungefragt Befehlen zu entsprechen – gemäß der aktuellen Parameter zu funktionieren.
      Wie wir sehen hängt die Funktion stark vom Beobachter ab, jede Perspektive ist gleichwertig hinsichtlich auf Anspruch darauf wie adäquat sie die Situation spiegelt. Dies finden wir übrigens in allen Disziplinen der Wissenschaft, in den Kognitionswissenschaften genauso wie in der Physik, und da insbesondere in der Quantenmechanik.
      In unserem Beispiel würden wir nun von einer exponentiell anwachsenden Viruswelle überschwemmt werden, wenn nicht unser Immunsystem an einem gewissen Punkt eingreifen würde – der Virus würde seinen Wirt durch ungehemmte Vermehrung ansonsten zu seinen eigenen Ungunsten auslöschen, anstatt ihn parasitär dauerhaft auszubeuten – aber weder der Virus noch das uns rettende Immunsystem handeln intentional.
      Verlassen wir nun das virale Intermezzo, um den Faden erneut bei der Frage der Perspektive aufzunehmen, wir waren damit konfrontiert eingrenzen zu wollen, was wir als Definition einer Rechenoperation ansehen können. Wenn nun die Funktion des Immunsystems den Virus zu bekämpfen einfach einmal ausgetauscht würde, durch ein Computerprogramm, dass sich an die Arbeit macht einen im Netz eingefangenen bösartigen Trojaner auszumerzen, dann würde sich aus systemtheoretischer Beschreibungsperspektive zunächst einmal fast nichts ändern.
      Das System muss sich von störenden Einflüssen befreien, wenn es das nicht tut geht es unter.
      So simpel ist das für einen Organismus wie für einen Computer – dabei braucht dieser Zusammenhang für das System nicht einmal erfahrbar zu sein – es reicht völlig aus für die Zwecke des Systems wenn es seine System erhaltenden Parameter in den Grenzen zwischen optimal und Untergang bewegt, und diesen Trendkanal nicht verlässt. Ob dabei das Wesen etwa mit hohem Fieber im Todeskampf liegt oder die Festplatte streikt, ist völlig sekundär, solange das System erhalten bleibt und die Platte nicht endgültig abstürzt – Datenverlust ist Systemrot – alles andere ist tolerierbar.
      Nun, warum machen wir hier die alte Dualität Mensch- Maschine zu unserem Beispiel, wenn wir doch eigentlich auch hier nur gelandet waren, um über den Umweg der Definition einer Rechnung, ein besseres Bild vom Stand unserer Wissenschaften zu bekommen. Wenn es uns darum ginge, hier die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, dann wäre dies bloß ein schlechter Anfang für einen Essay über Kybernetik gewesen – so aber liegt die Intentionalität – der Essay darf das von sich sagen im Gegensatz zum Virus oder der Festplatte auf der er landet – in eine ganz andere Richtung gelagert, wir wollen die Raumzeitmatrix – unsere Realität revolutionär beschreiben!

      Der Ereignishorizont des Beobachters evoluierender Systeme

      Wir kennen alle das alte Lied vom Euklidischen Raum und wie ihn die Relativitätstheorie revolutioniert hat, wir haben uns auch schon in der Schule darüber ärgern müssen, dass alles was man lernt nur bedingt richtig ist – schließlich wird immer ein Ausnahmefall da bleiben der schließlich viraler Herd einer gänzlichen neuen Sichtweise wird. Wie eine Epidemie hat es so nun auch den guten Einstein getroffen, denn letztlich sagt seine Theorie aus, dass sich Raum krümmen kann bis er reißt – aber schneller als Licht darf sich nichts bewegen. Hier bewegen wir uns am erkenntnistheoretischen Ereignishorizont unserer Ära, denn schließlich hat keiner Erfahrung die uns von Raumrissen oder Überlichtreisen künden könnten. Dennoch übt diese Frage ein unbändiges Verlangen nach Antwort auf die gewieftesten Köpfe unserer Zeit aus, denn schließlich gibt es außer einem sicheren Nobelpreis noch die ganz private Passion – unserem fantastischen Kosmos wieder einmal einen lange im Dunkeln versteckten Diamanten zu rauben.
      Hier wollen wir uns aber nicht in Theorien über Warpantriebe oder dergleichen ergehen – sicher super spannend aber von anderer Intentionalität – sondern uns über die Systemtheoretischen Eigenheiten unserer vierdimensionalen Raumzeitmatrix unterhalten.
      Es ist deshalb so ergiebig darüber zu reflektieren, weil wir schließlich unser Erkenntniswerkzeug – unseren systeminternen Rechner, sprich Neokortex – dazu benutzen sich selbst auszuloten, wenn wir unsere Umwelt immer erschöpfender zu beschreiben lernen. Es scheint insofern unserer Realität eine phänomenologische Qualität zu eigen zu sein, als das sie zugleich Bühne und Projektionsfläche – Raum unseres Bewusstseins darstellt.
      Was wir hier vollziehen sind zaghafte Versuche die großen Gedanken unserer Zeit zu verweben, Physik und Philosophie lassen sich zu einer harmonischen Synthese führen – allerdings erstaunlicherweise durch die Informatik.
      Gewöhnlich bekommt man in der Philosophie Texte in die Hand, wenn man sich in ein Hauptstudiumsseminar über Bewusstsein setzt, wie „What is it like to be a bat?“, oder „What mary didnt know“ , vielleicht auch „The explanatory gap“ – man macht sich keinen Begiff davon wie viel Millionen Seiten Diskussion es über dieses Thema in einer beliebigen Uni – Bibliothek gibt.
      Befasst man sich mit Physik, und man möchte die Quantenmechanik studieren, so wird man ebenfalls erstaunt sein wie viel es hierüber zu lesen gibt – und wie lange man braucht um auch nur zu erahnen was sei bedeutend. Erstaunlicherweise stellt man evtl. nach einiger Lektüre beider Fachdisziplinen fest, man ließt vielleicht gerade den Briefwechsel zwischen Einstein und Bohr über die Heisenbergsche Unschärferelation und Sartres „Das Sein und das Nichts“ zugleich, dass man eigentlich die gleiche Information bekommt – bloß in verschiedenen Codes!
      Es ist wiederum bloß abhängig von der Interpretationsleistung des Rezipienten, die Parallelen der beiden Codes zu nutzen um die systemischen Querverbindungen zu erarbeiten. Wie ein gutes Softwareprogramm zur Gensequenzanalyse die chemischen Eigenschaften der Nukleinsäuren bestens kennt, wenn es benutzt wird um etwa für eine börsennotierte Firma den Aktienkurs in die Höhe zu treiben, mit der Synthetisierung eines neuen Proteins – einfach indem es beide Systemanforderungen durch einen fähigen Programmierer implementiert bekommt – so ist es für einen mittelprächtigen Studenten opportun, wenn er seine Arbeiten synchronisiert indem er verschiedene Fachwissenschaften vernetzt.
      Was hilft uns nun das so oft von allen erdenklichen Seminarleitern und Managern gepriesene vernetzte Denken, wenn wir die Natur der Raumzeitmatrix ergründen wollen?
      Offenbar spiegelt der Grad der „Vernetztheit“ eines Systems, den Grad der Fähigkeit zur Verarbeitung immer Komplexerer Sachverhalte wieder, wie wäre es sonst plausibel, dass es einer ganzen Horde von Superrechnern bedarf um unsere DNS zu dechiffrieren, oder einer ganzen Armada von Elite Physikern, um die 10 dimensionalen Implikationen einer Superstringtheorie zu berechnen, die sich uns bisher nur in vier Dimensionen erschließt.
      Da werden mathematisch hochtrabende Störungstheorie Debatten per e-mail abgewickelt, orbifoldende Calabi Yau Räume sechsdimensionaler Natur in elementare Stringschleifen von Plancklänge gepackt (übrigens bloß 10 hoch –34 mm lang), und all diese Kunststücke über ein Netzwerk publiziert das jedem Mitglied der Gemeinde die Erkenntnisse eines jeden anderen Mitglieds in Lichtgeschwindigkeit auf den heimischen Schreibtisch liefert. Ungemein praktisch, so braucht man nichts doppelt zu erarbeiten und keine Systemressource liegt brach, arbeitet ineffizient oder mit falschen weil veralteten Informationen.
      Beschreibt man den „Ameisenstaat“ der wissenschaftlichen Erkenntnisgemeinde von dieser Warte, dann drängt sich einem unmittelbar die Arbeitsweise unseres Neokortex auf, der ja bekanntlich ebenfalls jedes seiner Neuronen mit jedem anderem mehrfach vernetzt hat, um die eben beschriebenen Vorzüge einer intersubjektiven Arbeitsmatrize zu nutzen. Man schreibt dem besten Programmierer eine e-mail mit der Bitte ein Programm zu entwerfen, dass einen Flop Übergang zwischen zwei Stadien einer Brane dreidimensional illustriert, weil er das schneller und effizienter kann als man selbst – dafür besorgt man ihm ein six pack Budweiser und man löst eine üble Tensorgleichung für ihn, weil man das besser kann als er – als Gegenleistung. ( so geschehen bei der letzten Superstringrevolution am MIT)

      Eine Hand wäscht die Andere, wie im Leben so im Hirn so im Netz – Aktio und Reactio bedingen sich notwendig, und wenn die Anforderungen Komplexer werden – weil man sonst auf der Stelle tritt, dann hat die Evolution sich noch immer etwas einfallen lassen.
      Nicht immer wird deshalb eine Revolution mit einem six pack belohnt, aber wenn etwas im Hirn für das System Neokortex zur Zufriedenheit aller Neuronen gelöst wurde – dann spendiert die Hypophyse einen Schuss Endorphine für die ganze Lokalrunde. Schließlich sind wir fast verleitet dieses Konditionierungsprinzip zum Vater unserer Leistungskultur zu erheben, wenn wir nicht wüssten, dass Systeme nicht intentional handeln, sondern nur zweckmäßig. Was der Sache erst den Schuss Würze verleiht, den uns das Leben bietet, dass resultiert allein aus dem Beobachterphänomen.
      Der Ereignishorizont eines Neurons geht auf der einen Seite bis zu seinen Input liefernden Dendriten, und auf der Output Seite bis zum synaptischen Spalt an dem sein Axon seine Neurotransmitter ausschüttet – weiter nicht. Dazwischen funktioniert es gemäß seiner Parameter, und bekommt es dafür Endorphine so ist das aus seiner Perspektive nicht schön oder schlecht, sondern vielleicht eine Art Arbeitsanweisung, die zuletzt so erfolgreich angewendete Rechenoperation auszubauen, vielleicht eine Stimulans zur Verstärkung der Vernetzung – so neueste neurowissenschaftliche Theorien – also bloß noch mehr Arbeit.
      Allein das aus den über 100 Milliarden Neuronen emergierende Phänomen Kognition, unser Reflexiver Geist der metaphorisch über unseren klickenden Synapsen „schwebt“, der registriert das da eine Welle positiver Energie durch seine Systemkomponenten geflossen ist – und wenn wir das als angenehm interpretieren, so liegt das ausschließlich an dem Effekt der Metaebenen Perspektive der relativ zum Neuronen Netzwerk operierenden Systemeinheit der reflexiven Feedbackschleife unseres Bewusstseins!
      Was für uns ein Rausch ist, ist für die Neuronen „Stress“ mit verstopften Andockstellen für Transmitter und Rezeptoren die nicht gemäß der üblichen Parameter für „Geschwindigkeit“ operieren – man baue sich etwa einen Trip ein um seine Neuronen mal zu stressen als Feldstudie – oder was für uns Arbeit bis Stress ist, ist für ein Neuron ein „gemütliches“ klicken bzw. funktionieren – Freud und Leid sind hoffnungslos Betrachtungsebenen abhängig.
      Was sagt uns dieses Dimensionen Phänomen nun aber über die Natur unserer Raumzeitmatrix?
      Wir haben herausgearbeitet, dass sich Effekte transformieren wenn sie die Systemebene übersteigen, emergierende Systemeffekte können wir als verantwortlich ansehen für unsere psychische Konstitution – unser Körper kommuniziert mit uns über eine Systemgrenze hinweg, die eine Interpretationsleistung des Rezipienten verlangt. Noch ein Bier oder besser nicht sagt er nicht direkt, sondern wir spüren bloß Veränderungen der systemischen Funktionen – verliebt oder nicht sagt uns kein Botenstoff, sondern wir spüren die Veränderung unserer Präferenzstrukturen hinsichtlich gewisser Rezeptiver Feedbackmuster.
      Kurz – alles was wir wahrnehmen resultiert letztlich aus dem Blitzgewitter der chemoelektrischen Interaktionen unseres vernetzten Neuronenstaates – Präferenzen hinsichtlich sozialem Umfeld, Beruf oder Familie resultieren aus neuronaler Konditionierung.
      Lassen wir romantisch verklärte Perspektiven einmal außen vor, so sind wir ein gut geölter Neuroandroid – und was wir freien Willen nennen bleibt beschränkt auf ein Feld gewisser Quantenunschärfen, die systemisch unabdingbar sind.
      Haben wir also unsere Raumzeitmatrix jetzt am Schopfe – der Raum den Unsere Spezies bevölkert, nach aktuellem Erkenntnishorizont den Planeten Erde – entspricht metaphorisch der Ballung Neuronen unter unserer Schädeldecke. Der Grad der Vernetzung unserer Gesellschaft entspricht dem Grad der Vernetzung unseres Neokortex, Internet ist eine Projektion der Systemanforderung komplexer Rechenaufgaben in die „Außenwelt“ , und unser Gehirn ist ein Quantencomputer derzeitigen neuesten evolutiven Modells: homo sapiens sapiens bzw. Intel 7?

      Phänomenologische Implikationen einer brodelnden evoluierenden Quantenmatrix


      Gehen wir noch radikaler in die Kritik mit unserer Vorstellung über den Raum, so lässt sich aus moderner Sicht sagen, dass er nicht bloß seinen Status als statisches Medium hinsichtlich unserer Lebenswelt eingebüßt hat, sondern darüber hinaus ebenfalls dazu tendiert von den Teilchenphysikern in Beschlag genommen zu werden, die ihn quantenmechanisch beschreiben möchten. Hinweg ist die romantische Version eines Kosmos der uns als „Behälter“ gegeben zur Verfügung steht, Raum ist fortan höchst plastisch, bildet Verwerfungen aus, schäumt und brodelt auf mikroskopischer Ebene und spuckt Teilchen aus die sozusagen eine Anleihe an den Kosmos formulieren – ihre Energie aber zuweilen schon Nanosekunden später zurück zahlen – um den ehrwürdigen Energieerhaltungssatz zu wahren.
      Das bisherige Standardmodell der Teilchenphysiker wird erweitert um das Repertoire der Stringtheoretiker, die sich anschicken schwingende Raumzeitschleifen als den Urstoff des Kosmos zu etablieren, so befremdlich das zunächst auch klingen mag, so finden sich doch permanent nicht bloß theoretische Argumente für diese Position, sondern hin und wieder gelingt es auch in den Teilchenbeschleunigern prognostizierte Ergebnisse empirisch zu erhärten. So stellt man aktuell dem sog. Higgs Boson nach, dass nach einhelliger Meinung der Physikergemeinde dafür verantwortlich ist, dass die Teilchen ihre Masse erhalten – dies ist keineswegs von der Natur der Sache her der Materie inhärent – sondern bedarf eines schlüssigen quantenphysikalischen Mechanismus.
      Lassen wir dies Revue passieren, wie sich offenbar nicht nur die Grenzen unserer Vorstellung revolutionieren, sondern auch die grenzen unserer Möglichkeiten, dann verwundert es schon merklich weniger wenn man Meldungen vernimmt, nach denen es gelungen ist die Gravitation zu manipulieren, Antimateriemoleküle zu kreieren und nach dem Stand der Lage übergeordnete Dimensionen mathematisch zu beschreiben.
      Widmen wir uns wieder unserer Intention hier Parallelen zu anderen Fachwissenschaften aufzuzeigen, so lässt sich hier aus philosophischer Sicht anmerken, dass wir zunehmend dahin geraten unserer Umwelt jene Attribute zuzusprechen die wir bislang dem Bereich der Phänomenologie zugeordnet haben. Man könnte geneigt sein zu formulieren, dass es bisher unschick war dem Phänomen Bewusstsein physikalisch zu begegnen, der materialistische Beigeschmack einer solchen Vorgehensweise stößt doch zu bitter auf. Dennoch ist man heute mit Hocheifer dabei, immer mehr Funktionen unseres Kortex bis auf Atomare Ebene zu analysieren, mittels moderner Scanner wie dem Positronenemissionstomographen oder der Kernspinresonanztomographie. Es lassen sich neurochemische Vorgänge auf Monitoren dreidimensional animiert darstellen, und die sog. Bildgebenden Verfahren lassen immer präzisere Schlüsse über unser „Seelenleben“ zu. Es wäre müßig hier die Debatte des Substanz – Bewusstseins Dualismus zu entfalten, immer mehr wird strittig ob hier überhaupt systemtheoretisch eine Grenzlinie zu formulieren sein kann.
      Wenn wir philosophisch konsequent vorgehen wollen, dann müssten wir hier bereit sein die Möglichkeit zu erörtern, ob nicht die Materie selbst ihren phänomenologischen Charakter in die Physik hinein formuliert bekommen sollte. Damit wären die beobachteten Quantenphänomene nicht mehr ausschließlich dem Zufall überlassen, sondern hier erhielte der Geist ein Refugium zurück, dass ihm die Materialismusdebatte streitig zu machen versuchte. Man könnte soweit gehen, dass unser freier Wille sich durch diese Hintertür der Quantenunschärfen in unsere so deterministische Welt schleicht, und tatsächlich gibt es immer mehr ernst zu nehmende Wissenschaftler, die Quantentheorien des Bewusstseins formulieren. Wenn es auch zunächst unkonventionell bis blasphemisch klingen mag, materialistisch ist es in keinem Fall, denn es entspräche genau dem Bild das Neurophysiologen derzeit von der Arbeitsweise unseres Bewusstseins zeichnen.
      Nehmen wir die Möglichkeit zumindest in die Diskussion mit auf, so lässt sich nicht länger ausschließen, dass es einen sehr engen Zusammenhang gibt zwischen der Arbeitsweise unseres Neokortex und der Funktionsweise der Raumzeitmatrix. Beide sind heimisch im selben Kosmos, beide sind den quantenphysikalischen Gegebenheiten entsprechend basierend auf brodelndem „Raumzeitschaum“ konzipiert – und wenn die Stringtheorie ihre Weltformel tatsächlich näher formulieren sollte – dann bestehen Bewusstsein und Kosmos aus dem selben Stoff!
      Sind wir ebenfalls bereit dies zu erwägen, dann eröffnet sich eine neue interessante Diskussion, denn wir wären dann an der Reihe zu begründen, wie sich so unterschiedliche Dinge Wie ein Stein und eine Emotion wie Freude, aus quantenphysikalischer Perspektive auf gemeinsame Mechanismen zurückführen ließen. Dies Kunststück sei nur als extremes Beispiel formuliert, tatsächlich ist man weit davon entfernt solches auch nur verlauten zu lassen – allein eine Perspektive außerhalb der sich streng sanktionierenden Expertengemeinde gestattet solche Spekulationen – dennoch ist es bloß die logisch stringente Konsequenz aus dem referierten Material.
      Hier ist es nun an der Zeit ein systemisch neues Argument anzuführen, denn bisher haben wir das Beschreibungsmittel der Dimensionalität von Phänomenen noch sträflich vernachlässigt.
      Wenn man hier bereit ist, unser belegtes Vierdimensionales Raumzeitgefüge zu erweitern, und den Theorien der Physiker folgt, dann haben wir es mit „aufgewickelten“ weiteren Dimensionen zu tun, die sich in den Schwingungsmustern der elementaren Stringschleifen offenbaren. Man kann metaphorisch von Membranen sprechen, die die Dimensionen voneinander zwar trennen, aber dennoch für gewisse Anregungszustände passierbar sind – im Vergleich etwa zu einer Zellmembran, oder zu einem Tunneleffekt eines Elektrons in einem Transistor, wenn es den klassisch unüberwindbaren Potentialwall durchquert, unter Nutzung der Quantenunschärfen.
      Was sich vielleicht ein wenig schwer visualisieren lässt, wird anschaulicher wenn man sich zur Hilfe nimmt, wie ein Aktionspotential sich über die Neuronen fortpflanzt, um in der Synapse molekular übersetzt zu werden in Neurotransmitter, und dann schließlich wieder durch den Präsynaptischen Spalt per Ionenmembran in ein elektrische Signal umgewandelt wird.
      Ähnlich wie sich hier Information durch wechselnde Membranen und Medien durch unser kortikales Netzwerk fortpflanzt, so lassen sich auch Dimensionale Membranübergänge anschaulich machen, wenn z.b. ein Positron und ein Elektron sich anhilieren und unter Emission eines Photons zu reiner Energie zu zerstrahlen – bloß um Nanosekunden später wieder aus dem Photon hervorzubrechen. Nicht das ein Photon etwa eine innere Struktur hätte, es ist im Gegenteil bekanntlich ja masselos, sondern es ist bloß Katalysator für dimensionale Membranübergänge, sozusagen ein Sprungbrett für den Wechsel zwischen den „Welten“.
      Befremdlich sicherlich das die zusätzlichen Dimensionen sozusagen in den Teilchen aufgewickelt sein sollen, und das es deren gleich 10 sein müssen – das wandelt sich aber wenn man Größe als eine vernachlässigbare Einheit degradiert, einfach weil sich die Gesetzmäßigkeiten des Mikro- und des Makrokosmos nur vereinheitlichen lassen, wenn man die Relativitätstheorie und die Quantenmechanik miteinander versöhnt. Es ist irrelevant ob ein Phänomen beinahe keinen Raum benötigt für seine Existenz wie ein Superstring, oder ob es sich um einen Stern mit Abermilliarden von Tonnen Masse handelt – schließlich sind beide einmal dem gleichen Urknall entsprungen, der schließlich wie bekannt in seiner ersten Sekunde das ganze Universum enthielt bei einer infinit kleinen Größe wie einer Singularität.
      Die Existenz weitere Dimensionen nunmehr zur ernsthaften Forscherdebatte etablierend, hat sich Edward Witten bei der Grundsteinlegung der zweiten Superstringrevolution darauf berufen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, einen Superstring von kosmischer Größe anzutreffen, wenn er bloß nach der inflationären Expansionsphase des Kosmos nicht geschrumpft ist, sondern sich als makrokosmische Raumzeitverwerfung etabliert hat.
      Zu ähnlichen Schlüssen kommt auch Stephen Hawking, wenn er postuliert, dass mikroskopische Wurmlöcher aus der Frühphase des Kosmos überlebt haben könnten, und Schwarze Löcher theoretisch als ihre Makroskopischen Pendants zu betrachten sind. Somit ist der Faktor Größe zumindest nach Lage der Erkenntnisse ein Phänomen der Perspektive und weniger der Qualität eines Phänomens a priori. Dies deckt sich im übrigen hervorragend mit dem Phänomen des Beobachters in der Quantentheorie wie in der Psychologie – die Relativität erstreckt sich über alle Phänomene unserer Welt – sicher bleibt allein das es stets mehrere mögliche Perspektiven eines Phänomens zu erörtern gilt – und wir Werturteile eher vorsichtig genießen sollten.
      Resümieren wir also, der Raum ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die letzte Dimension auf die sich die Evolution stützt, und mit der Urbanisierung der Raumzeit ist dies seit Einstein gewisser geworden. Es gibt eine enge Verflechtung zwischen Phänomenologie und Physik – wir schicken uns an dies dimensional zu interpretieren. Verschiedene Ebenen gestatten gleichberechtigte Realitäten des prinzipiell gleichen Phänomens – so wird es möglich aus einem Urstoff ein hochkomplexes Gefüge wie den Kosmos zu beschreiben.
      Nähern wir uns nun der Bedeutung der dargelegten Verflechtungen der Wissenschaften für unsere Aussicht auf den Fortgang der Evolution unseres Geistes. Was wir an Vernetzung an Globalisierung erleben ist offenbar mehr als nur ein Trend – und wie gesagt zeichnet dies bloß unser Neuronen Netzwerk nach – wenn sich jetzt immer mehr herauskristallisiert, dass der Kosmos selbst ebenfalls mit seiner Quantenmatrix ein Gewebe darstellt – hochgradig plastisch und fluktuierend über mehrere Dimensionen – dann stellt sich die Frage, ob der Kosmos in dem Konzept der Vernetzung nicht einen seiner Archetypen offenbart!
      Wenn wir also von einem Fortgang der Evolution ausgehen wollen, dann wäre es sinnvoll dieses Grundkonzept in den Vordergrund der Überlegungen zu stellen, und somit zu postulieren, dass unser Geist sich evoluieren wird durch vornehmlich den Ausbau seines Grades an Vernetzung – es wird befremdlich anmuten, aber hier haben Evolution der Technologie und die des Geistes eine nicht zu leugnende Parallele. Was in der Biologie bekannt ist als das „egoistische Gen“, welches uns nutzt um sich selbst möglichst effizient auszubreiten, das wäre hier die „egoistische Quantenmatrix“, die dafür sorgt das sich ihr „Innenleben“ immer effizienter vernetzt, um selbst ihre Evolution anzutreiben.
      Wobei wir nicht sagen können das hier ein intentionales Handeln seitens des Gens oder der Matrix vorliegt, sondern sich bloß der „Zeitpfeil“ der Evolution derart liest – wobei dies ein perspektivisches Phänomen darstellt. Bleibt uns festzustellen, wohin denn eine solche fortschreitende Evolution in Geist, Gen und Matrix führen mag – zumindest in absehbarer Zukunft. Hierzu wollen wir im folgenden und Letzten Abschnitt einiges an Thesen entwickeln, die sicherlich so bisher noch nicht vorgetragen wurden – und dem Essay, steht zu hoffen, einen zugleich visionären wie auch abrundenden Flair verleihen werden.



      Die holographische Struktur der phänomenologischen Matrix als Quantencomputer

      Wir haben zu Beginn die Frage behandelt, wie denn ein Rechenprozess zu interpretieren ist den wir von beliebig wandelnden Medien ausführen lassen. Dabei waren wir auf die These gestoßen, dass es für das Ergebnis völlig egal sein kann welches Medium es generiert hat – ein Intel 3 und Deep Blue liefern beide auf unterschiedliche art Ergebnisse, aber sie funktionieren beide ihren Ansprüchen genügend. Wobei ein menschliches neuronales Netzwerk immer noch von Computern nicht annähernd an Leistungsfähigkeit erreicht wird, und dennoch wie wir erarbeitet haben bloß ein und derselbe Stoff der Matrix aktiv ist – bloß in unterschiedlichen Arrangements. Von Dieser Warte aus, tendieren Rechenprozesse dahin, sich immer mehr einem Prozess anzunähern bei dem das Optimum erst dann erreicht wäre, wenn die Matrix der fluktuierenden Superstrings selbst das Rechenmedium verkörpern würde!
      Erste Schritte dahin sehen sehr erfolgversprechend aus, so gelang es vor Kurzem Wissenschaftlern von IBM einen Quantenrechner mit 5 Q-bits zum Laufen zu bringen – ein Prototyp bescheidener Fähigkeit zwar aber geeignet zu veranschaulichen dass das Computerzeitalter gerade erst aufblüht. Bei unserer Suche nach immer kleineren Rechenbausteinen sind wir einen langen weg gekommen, mit farbigen Holzperlen auf Stäben beim Abakus angefangen, sind wir über Glasröhrentransistoren und Siliziumchips heute bereits bei einzelnen Atomen angekommen. Und warum sollte hier das Spiel zu Ende sein?
      Es scheint im Gegenteil so, als wären wir immer noch auf einer vergleichsweise „Faustkeilniveau“ Evolutionsstufe bei der Wahl unserer Recheneinheiten auf Zwischenstation, denn man kann nicht nur bloß die Drehrichtung des Spins der Atome als Informationsträger für den binären Code nutzen, sondern 0 und 1 lassen sich ebenfalls auf Quantenebene nutzen – indem man Quanten verschränkt beispielsweise - und diese Dotierung später mittels geschickter Algorithmen ausliest, die den fragilen Superpositionszustand von verschränkten Quanten nicht durch Messung zerstören. Aber es finden sich täglich neue Aufsätze im Netz, dass es gelungen ist wieder einen richtungsweisenden Fortschritt auf dem gebiet der Quantencomputer zu erzielen, und wenn sich diese Tendenz nicht wieder erwarten abschwächen sollte, dann erhalten wir spätestens 2020 einen Prototypen der unserem Hirn in nichts mehr nachsteht.
      Aber warum sollten wir dann immer noch denken es gäbe irgendwann ein Ende der Miniaturisierung von Rechnern? – Wenn es uns gelungen ist, Rechenprozesse von Holzkugeln an Quanten zu übergeben, warum sollte es uns dann misslingen diese Staffel an die Raumzeitmatrix selbst weiter zu reichen? Ist es nicht nach einer solch erfolgreichen Umsetzung des fundamentalen Prinzips der computablen Realität zu erwarten, dass wir schon sehr bald im kommenden Jahrhundert – dann ja auch mit Hilfe kompetenter Quantencomputerassistenten in den Labors der Wissenschaftler – uns daran machen werden, die ersten Superstrings – den Urstoff des Kosmos selbst zum Rechnen zu bringen? Oder noch besser – wenn wir herausfinden würden, dass die Strings genau das schon die ganze zeit tun – nämlich rechnen!
      Hier die vielleicht verwegenste These in diesem Jahrzehnt:
      „ Die Raumzeitmatrix stellt mit ihren schwingenden Schleifen aus multidimensionalen Superstrings nichts anderes dar, als einen phänomenologisch holographischen Quantencomputer – basiert auf dem werden und Vergehen der elementarsten Teilchen selbst“

      Auch wenn das zunächst nicht nur verwegen, sondern sogar eher verrückt klingt, aber nach allem bisher besprochenen material ist die unausweichliche logische Konsequenz – wir erleben in unserer Realität einen computational erzeugten Prozess. Unser Gehirn spiegelt mit seiner Eigenschaft der Netzwerkrechenleistung bloß wieder, was auf viel fundamentalerer Ebene bereits die Raumzeit selbst auch tut um zu Ergebnissen zu gelangen, oder besser gesagt die Realität allgemein, womit die Raumzeit zu einem dimensional begrenzten Phänomen der Realität degradiert wird. Was kann uns diese These helfen bei unseren Überlegungen?

      Da wir jetzt auf einem theoretischen Gebiet operieren, „where no man has gone before“ – müssen wir vorhandene Konzepte extrapolieren. Es scheint als wäre die Evolution der Rechner die wir konstruieren bloß ein Annäherungsverfahren an den fundamentalsten Rechner überhaupt, eine Reise zurück in Mutters Schoß. Aber was sagt uns dies über unser Bewusstsein – sozusagen metaphorisch der Softwareaufsatz des Hardwarenetzwerkes – sind wir eiskalte Rechner?
      Was uns als romantischer Rest bleibt, dass ist unsere Freiheit uns in einem Rechner als Rechner zu fühlen der seine eigenen Ergebnisse produziert. Unsere Spezies ist eingebettet in ein Programm das auf einer anderen Systemebene operiert als die Individuen die ihren zielen nachgehen – dennoch ist der Zeitpfeil des Kollektivs durch die übergeordnete Systemebene determiniert. Das hört sich nach einer Illusion von Freiheit an, ist aber zu verstehen als ein systemisches Phänomen, der Spieler agiert konform der Spielregeln wenn er sie selbst durch seine Freiheit erzeugt!
      Aber was hat diese eher philosophische Betrachtung über den fiktiven Grad unserer Freiheit nun mit unserer These zu tun? – Wir können noch weiter gehen und uns ein paar technische Spielereien ausdenken die uns in Zukunft Freude mit den Aktien der sie entwickelnden Firmen bescheren werden – da wird das UMTS Handy mit 200 Fach ISDN Speed geradezu wie ein Faustkeil wirken. Nehmen wir den guten alten Laptop, seine Festplatte wird demnächst ersetzt durch Speicherkristalle auf deren nanogitterstrukturebene eben gerade mal die Bibliothek von Alexandria platz finden würde. Auch die Tastatur wird einen radikalen Wandel erfahren, wenn wir erleben wie schnell die Spracheingabe sich ihren Raum erobert dann haben wir schon eine Ahnung – aber auch der Scan unserer Augenbewegungen ist ein interessanter Ansatz. Es gibt bereits Brillen in den Labors der Forschungsabteilungen, die es gestatten mit den Bewegungen des Augapfels die Maus über den Desktop zu manövrieren.
      Auch eine holographische taststur liegt im Bereich der Optionen – ein Laptop so groß wie eine Streichholzschachtel verlangt nach einer platzsparenden Lösung, und so wäre es praktisch die Tastatur würde sich auf Zuruf entfalten. Man könnte in einem projizierten Hologramm einer Tastatur seine Information sozusagen in die Luft tippen, und die Sensorik würde erfassen welches Planquadrat des Tastaturfeldes berührt wurde. Aber warum so umständlich, schließlich werden das auch wieder nur Vorstufen sein, bis es gelingen wird die Beabsichtigte Information direkt vom Kortex auf die Festplatte zu Transportieren und umgekehrt. Die Schnittstelle Biologie und Technologie wird in Zukunft der Kybernetik eine wichtige Rolle einräumen, wenn es um neue Start –up firmen am Himmel der NASDAQ geht.
      Aber die verschwimmende Grenze zwischen artificial und biological wird uns beschäftigen, wie sehr wir uns auch die Technik auf unseren Körper zurecht schneidern, wir werden zwangsläufig im Gegenzug kybernetisiert – warum nicht eine zweite unverfrorene These?
      „Die Evolution der Technologie ist bloß die Fortsetzung der biologischen Evolution, bloß mit wechselnden Medien der Metamorphose.“
      Wenn uns das auch wieder befremdlich aufstößt, so sicher bloß weil wir unter Evolution etwas bislang natürliches verstehen, dennoch ist dieses normative Werturteil immer völlig abhängig vom Intersubjektiven Gusto der jeweils interpretierenden Wissenschaftlergemeinde.
      Wenn wir dies im Blick halten, dann ist es schon bloß noch halb so revolutionär – denn schließlich haben wir uns schon lange zum Spieler unserer Figuren erhoben – eine weitere Dimension dieses Spiels- die Evolution – zu erobern ist wieder bloß logisch konsequent.
      Wish us all a joyful, long and prosper lif – let us be aware of getting back to deep into reality.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      techno evolution thread