Artikel über Refugium in den Stuttgarter Nachrichten 07.11.00 - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 07.11.00 15:33:14 von
neuester Beitrag 09.11.00 18:18:56 von
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Auch Altenheime vor Fusionswelle
Berlin (epd) - Durch Zusammenschlüsse und Fusionen wird die Altenheimlandschaft in Deutschland neu geordnet.
Der größte private Eigentümer und Betreiber von Seniorenheimen in Deutschland, die Pro Seniore AG mit Sitz in Saarbrücken, wird voraussichtlich noch in diesem Jahr die Mehrheit an der Refugium AG in Königswinter übernehmen. Bereits heute hält Pro Seniore an Refugium einen Anteil von zehn Prozent.
Nach einer außerordentlichen Hauptversammlung der Refugium AG, die voraussichtlich noch in diesem Jahr stattfinden soll, wird dieser Anteil nach Angaben des Vorstandes der Pro Seniore, Hartmut Ostermann, auf zwei Drittel ausgebaut. Das daraus entstehende Unternehmen verfügt über 170 Pflege- und Seniorenheime in Deutschland und Spanien, 23000 Betten und soll nach Angaben von Refugium eine Mrd. DM Umsatz im Jahr erwirtschaften. Es ist das größte Privatunternehmen einer Branche, die bislang von gemeinnützigen oder öffentlichen Trägern dominiert wird.
Für Refugium bedeutet die Fusion nach langer Durststrecke eine positive Nachricht. Das Unternehmen war im vergangenen Jahr bundesweit in die Schlagzeilen gekommen, nachdem bekannt wurde, dass der ehemalige Vorstand unter dem Vorsitz von Paul Kostrewa das Unternehmen durch Bilanzmanipulationen und unrechtmäßige Dividendenzahlung um zweistellige Millionenbeträge geprellt hat. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kostrewa und ein anderes ehemaliges Vorstandsmitglied wegen Betrugs und Bilanzfälschung.
Pro Seniore, der als Bauträger 110 Altenheime in Deutschland gehören, war bislang nicht an der Börse platziert. Sie hat durch die Fusion die Möglichkeit, privates Kapital an der Börse einzusammeln. Eine Hürde auf dem Weg zum Börsenpaket könnte sein, dass von den 110 Häusern etwa 80 von einem Pro-Seniore-Tochterunternehmen als gemeinnützige Einrichtungen betrieben werden. Sie sind von der Mehrwert- und Körperschaftssteuer befreit. Im Gegenzug dürfen Gewinne nicht aus dem Unternehmen herausgenommen werden, sonst verliert es seine Steuerbefreiung.
Pro-Seniore-Chef Ostermann sieht darin kein Hindernis. Wolfgang Krause, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, der für Anerkennung der Gemeinnützigkeit zuständig ist, sieht "keine Auswirkungen auf die Gemeinnützigkeit der Pro-Seniore-Einrichtungen, solange die Trennung in Träger und Betreiber erhalten bleibt``.
Berlin (epd) - Durch Zusammenschlüsse und Fusionen wird die Altenheimlandschaft in Deutschland neu geordnet.
Der größte private Eigentümer und Betreiber von Seniorenheimen in Deutschland, die Pro Seniore AG mit Sitz in Saarbrücken, wird voraussichtlich noch in diesem Jahr die Mehrheit an der Refugium AG in Königswinter übernehmen. Bereits heute hält Pro Seniore an Refugium einen Anteil von zehn Prozent.
Nach einer außerordentlichen Hauptversammlung der Refugium AG, die voraussichtlich noch in diesem Jahr stattfinden soll, wird dieser Anteil nach Angaben des Vorstandes der Pro Seniore, Hartmut Ostermann, auf zwei Drittel ausgebaut. Das daraus entstehende Unternehmen verfügt über 170 Pflege- und Seniorenheime in Deutschland und Spanien, 23000 Betten und soll nach Angaben von Refugium eine Mrd. DM Umsatz im Jahr erwirtschaften. Es ist das größte Privatunternehmen einer Branche, die bislang von gemeinnützigen oder öffentlichen Trägern dominiert wird.
Für Refugium bedeutet die Fusion nach langer Durststrecke eine positive Nachricht. Das Unternehmen war im vergangenen Jahr bundesweit in die Schlagzeilen gekommen, nachdem bekannt wurde, dass der ehemalige Vorstand unter dem Vorsitz von Paul Kostrewa das Unternehmen durch Bilanzmanipulationen und unrechtmäßige Dividendenzahlung um zweistellige Millionenbeträge geprellt hat. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kostrewa und ein anderes ehemaliges Vorstandsmitglied wegen Betrugs und Bilanzfälschung.
Pro Seniore, der als Bauträger 110 Altenheime in Deutschland gehören, war bislang nicht an der Börse platziert. Sie hat durch die Fusion die Möglichkeit, privates Kapital an der Börse einzusammeln. Eine Hürde auf dem Weg zum Börsenpaket könnte sein, dass von den 110 Häusern etwa 80 von einem Pro-Seniore-Tochterunternehmen als gemeinnützige Einrichtungen betrieben werden. Sie sind von der Mehrwert- und Körperschaftssteuer befreit. Im Gegenzug dürfen Gewinne nicht aus dem Unternehmen herausgenommen werden, sonst verliert es seine Steuerbefreiung.
Pro-Seniore-Chef Ostermann sieht darin kein Hindernis. Wolfgang Krause, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, der für Anerkennung der Gemeinnützigkeit zuständig ist, sieht "keine Auswirkungen auf die Gemeinnützigkeit der Pro-Seniore-Einrichtungen, solange die Trennung in Träger und Betreiber erhalten bleibt``.
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