Freier Wille eine Illusion ?!? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 02.12.00 16:17:31 von
neuester Beitrag 02.12.00 19:19:15 von
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Hallo zusammen,
wenn ich mir den ganzen Wahnsinn in den letzten Monaten anschaue, frage ich mich immer wieder "WER verkauft jetzt eigentlich noch ???" Das ganze erinnert mich mehr und mehr an eine Stampede, eine Herde Rinder, die Amok laufen.
Eine mögliche Erklärung bietet nachfolgender Artikel aus der Süddeutschen Zeitung.
Gruss,
Mannik
Süddeutschen Zeitung:
Als wir klein waren, hatten wir manchmal die Vorstellung: Alles, was wir tun, ob wir heute mittag Leberkäs essen, ob wir uns in zwanzig Jahren verlieben, ob wir morgen nachmittag ins Kino gehen dürfen, wann wir eines Tages sterben werden - alles, was wir tun also oder was uns geschieht, steht bereits in einem großen Buch. Und wir vollziehen es nur nach. Ohne den Text dieses Buches zu kennen, vollziehen wir es nach. So dachten wir, manchmal. Nun lesen wir in der Für Sie von einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, wonach jene Menschen zufriedener und erfolgreicher seien, welche ihre Entscheidungen aus dem Bauch heraus und mit dem Herzen träfen. Wer lange über Entschlüssen grübele, nach Argumenten suche, der mache es sich unnötig schwer. Das Innerste, in dem unwillkürlich eine Art Film ablaufe, der die mögliche Zukunft zeige, habe in Wahrheit die Entscheidung längst gefällt.
Der Bauch. Das Herz. Das Innerste. Seltsamerweise kommt gerade eine dpa-Meldung, wonach, neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung zufolge, der Mensch zu dem, was er selbst für eine freie Entscheidung hält, gar nicht fähig ist. Man hat nämlich (was Hirnforscher nicht alles können!) den zeitlichen Abstand von Willensentschlüssen zu den auf ihnen basierenden Handlungen gemessen: Es ergab sich ein Zeitraum von exakt 350 Millisekunden - allerdings kam zuerst die Handlung und dann der Entschluss! Zum Zeitpunkt, an dem ein Proband sich entschied, seinen Finger zu krümmen, hatte sich der Finger sozusagen schon bewegt. Das Hirn, sagt ein Forscher, entscheide selbstständig auf der Basis aller möglichen Erfahrungen und Körpersignale. Und erst, wenn es seine Beschlüsse gefasst hat, sagt es uns Bescheid. Der freie Wille - eine Illusion. Wir tun nicht, was wir wollen. Sondern wir wollen, was wir tun.
Das ist als Erkenntnis, wie soll man sagen… irgendwie kränkend. Tag für Tag plagt sich unsereiner mit tausend Entschlüssen. Noch eine Tasse Kaffee oder nicht? Aktien kaufen oder nicht? Regenschirm mitnehmen oder nicht? Und dann muss man auf diese Weise erfahren: Offensichtlich werden wir von unbeeinflussbaren inneren Instanzen regiert. Offensichtlich unterhält das Hirn eine Art Nachrichtendienst mit Verbindungen in alle Körperteile. Offensichtlich entscheidet es dann, ohne uns zu fragen. Aber wer sind Wir? Wer ist Ich? Wie kommt es, dass wir denken, wir hätten etwas zu entscheiden, wenn doch Etwas in uns entscheidet? Wie dachten wir, als wir klein waren: Dass die Welt ein Rätsel wäre, welches wir irgendwann lösen würden oder jedenfalls verstehen.
Jetzt bleibt uns nur der alte jüdische Witz, in dem der eine zum anderen sagt:
„Das Leben kommt mir vor wie eine Kettenbrück!”
„Wieso Kettenbrück?”
„Weiß ich?”
wenn ich mir den ganzen Wahnsinn in den letzten Monaten anschaue, frage ich mich immer wieder "WER verkauft jetzt eigentlich noch ???" Das ganze erinnert mich mehr und mehr an eine Stampede, eine Herde Rinder, die Amok laufen.
Eine mögliche Erklärung bietet nachfolgender Artikel aus der Süddeutschen Zeitung.
Gruss,
Mannik
Süddeutschen Zeitung:
Als wir klein waren, hatten wir manchmal die Vorstellung: Alles, was wir tun, ob wir heute mittag Leberkäs essen, ob wir uns in zwanzig Jahren verlieben, ob wir morgen nachmittag ins Kino gehen dürfen, wann wir eines Tages sterben werden - alles, was wir tun also oder was uns geschieht, steht bereits in einem großen Buch. Und wir vollziehen es nur nach. Ohne den Text dieses Buches zu kennen, vollziehen wir es nach. So dachten wir, manchmal. Nun lesen wir in der Für Sie von einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, wonach jene Menschen zufriedener und erfolgreicher seien, welche ihre Entscheidungen aus dem Bauch heraus und mit dem Herzen träfen. Wer lange über Entschlüssen grübele, nach Argumenten suche, der mache es sich unnötig schwer. Das Innerste, in dem unwillkürlich eine Art Film ablaufe, der die mögliche Zukunft zeige, habe in Wahrheit die Entscheidung längst gefällt.
Der Bauch. Das Herz. Das Innerste. Seltsamerweise kommt gerade eine dpa-Meldung, wonach, neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung zufolge, der Mensch zu dem, was er selbst für eine freie Entscheidung hält, gar nicht fähig ist. Man hat nämlich (was Hirnforscher nicht alles können!) den zeitlichen Abstand von Willensentschlüssen zu den auf ihnen basierenden Handlungen gemessen: Es ergab sich ein Zeitraum von exakt 350 Millisekunden - allerdings kam zuerst die Handlung und dann der Entschluss! Zum Zeitpunkt, an dem ein Proband sich entschied, seinen Finger zu krümmen, hatte sich der Finger sozusagen schon bewegt. Das Hirn, sagt ein Forscher, entscheide selbstständig auf der Basis aller möglichen Erfahrungen und Körpersignale. Und erst, wenn es seine Beschlüsse gefasst hat, sagt es uns Bescheid. Der freie Wille - eine Illusion. Wir tun nicht, was wir wollen. Sondern wir wollen, was wir tun.
Das ist als Erkenntnis, wie soll man sagen… irgendwie kränkend. Tag für Tag plagt sich unsereiner mit tausend Entschlüssen. Noch eine Tasse Kaffee oder nicht? Aktien kaufen oder nicht? Regenschirm mitnehmen oder nicht? Und dann muss man auf diese Weise erfahren: Offensichtlich werden wir von unbeeinflussbaren inneren Instanzen regiert. Offensichtlich unterhält das Hirn eine Art Nachrichtendienst mit Verbindungen in alle Körperteile. Offensichtlich entscheidet es dann, ohne uns zu fragen. Aber wer sind Wir? Wer ist Ich? Wie kommt es, dass wir denken, wir hätten etwas zu entscheiden, wenn doch Etwas in uns entscheidet? Wie dachten wir, als wir klein waren: Dass die Welt ein Rätsel wäre, welches wir irgendwann lösen würden oder jedenfalls verstehen.
Jetzt bleibt uns nur der alte jüdische Witz, in dem der eine zum anderen sagt:
„Das Leben kommt mir vor wie eine Kettenbrück!”
„Wieso Kettenbrück?”
„Weiß ich?”
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