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    Set-Top-Boxen -- eine Analyse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.12.00 12:11:03 von
    neuester Beitrag 18.12.00 17:39:02 von
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      schrieb am 18.12.00 12:11:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Persönliche Videorekorder können, in Set-Top-Boxen integriert, das Aus der TV-Sender einleiten. Das Fernsehen entwickelt sich in Richtung Verlagswesen. Der Kunde bestellt künftig aus einem Katalog die Sendungen seiner Wahl.

      Persönliche Videorekorder (PVR) sind im Kern große Harddisks mit Kapazitäten jenseits der 30 Gbyte, auf denen in komprimierter Form Video- und Audiodaten gespeichert werden. Eine Stunde nach MPEG-2 komprimiertes Video benötigt etwa 1 Gbyte Speicherplatz. Gegenüber Bändern haben Harddisks den großen Vorteil eines wahlfreien Zugriffs. Der gewünschte Film oder der interessierende Ausschnitt ist in Sekundenbruchteilen verfügbar. Mit solchen Harddisk-basierten Rekordern kann man außerdem Life TV-Sendungen für den Gang zum Kühlschrank zwischenspeichern und die Wiedergabe danach passgenau an der Stelle fortsetzen, an der man das Sofa verlassen hat.

      Durlacher prophezeit für 2005 eine Marktdurchdringung von 25% und für 2010 sogar von 75% der Haushalte in der EU. Die Hardware-Umsätze könnten 2010 ein Niveau von 75 Mrd. DM erreichen. Der Umsatz der damit verbundenen Dienste wird dann in einem Bereich zwischen 120 und 190 Mrd. DM erwartet.

      Mit PVRs kann man große Mengen an TV-Sendungen zu Hause speichern. Wenn entsprechender Inhalt auf elektronischem Wege verfügbar ist, ist eines allemal sicher: Der Video-Verleih um die Ecke wird starke Konkurrenz bekommen. Und mit ihm werden die traditionellen Vertriebswege von Audio- und Video-Content, die auf physikalischen Datenträgern basieren, unter Druck kommen.

      Hat dann etwa gar die DVD schon vor ihrem Durchbruch ihren Zenit überschritten? Oder werden Breitbandkabel-Netze überflüssig, weil ihre Fähigkeit, mehrere 100 Programme gleichzeitig life übertragen zu können, durch umfangreiche Speichermöglichkeiten beim Nutzer nicht mehr benötigt wird?

      Die ersten PVR-Geräte sind heute verfügbar. Die gegenwärtige Installationsbasis von DVRs ist klein. 1999 waren es in den USA ungefähr 20.000 Geräte, in diesem Jahr sollen es eine halbe Mio. werden.

      Im Jahre 2004 sollen in den USA allerdings schon 34 Mio. in Betrieb sein, so schätzt Forrester Research. In diesen Zahlen sind Set-Top Boxen mit Harddisks noch gar nicht enthalten. Deren Menge wird für das Jahr 2005 auf 70 Mio. geschätzt.

      Hinter diesen Zahlen stehen Projektionen, welche die 6 Mio. digitalen Breitband-Anschlüsse in diesem Jahr für die USA auf 26 Milo. im Jahre 2003 hochrechnen. Daraus errechnet Kagan Associates ein Marktvolumen für Video-on-Demand (VoD) Server-Ausrüstung, das im Jahre 2004 2,8 Mrd. $ in Nordamerika umfassen soll. Der Gesamtmarkt für VoD-Hardware und -Dienste wird dabei auf 10 Mrd. $ geschätzt.

      Wie muss man sich die mit der PVR-Technologie mögliche neue Form des VoD vorstellen? VoD gibt es ja seit den frühen 90er Jahren. Allerdings ging es nie über das Stadium von Feldversuchen in vorhandenen Breitbandnetzen hinaus. Ohne flexible Zwischenspeicherung beim Nutzer war die VoD-Infrastruktur einfach zu teuer.

      Der PVR, bzw. die Set-Top Box steht mit einem Portal in Verbindung, das dem Benutzer per Katalog eine Auswahl an Sendungen anbietet. Der Nutzer wählt, was er sehen möchte. Daraufhin einigt sich der PVR mit dem Portal, wann welcher Inhalt abgerufen werden kann. Dazu kann auf verkehrsarme Zeiten des Netzwerks ausgewichen werden, wo Kapazitäten preiswert verfügbar sind. Überhaupt kommen Provider mit geringeren Investitionen aus. Real-Time Streaming ist teuer und verlangt große Übertragungsreserven, die lediglich zur Prime Time nötig sind.

      Für den Download ist noch nicht einmal ein Breitbandkabel-Netz zwingend. Die Bandbreite einer DSL-Verbindung mit 2 MBit/Sekunde reicht im Mittel wohl gerade aus, um ein komprimiertes Videoprogramm in Echtzeit zu übermitteln. Ein noch langsamerer Zugang genügt, wenn Sendungen nicht zeitgleich zum Download live erlebt werden sollen.

      Der lokale Massenspeicher macht Video-on-Demand kosteneffektiv und revolutioniert es, darüber sind sich viele Beobachter einig. Und so werden gegenwärtig Feldversuche durchgeführt: Comcast Cable nutzt bei Tests in Cherry Hill, N.J., DVRs von TiVo. AT&T. Broadband baut beim Probebetrieb in Denver and Boston auf Geräte von Replay TV, ebenso wie Time Warner.

      Fest steht jetzt schon: Der PVR wird in die Set-Top Box, wie sie zum Beispiel Metabox liefert, integriert. Motorola, seit der Übernahme von General Instrument größter Anbieter von Set-Top Boxen in den USA, hat bereits Prototypen einer solchen integrierten Lösung. Bei der Entwicklung hat Replay TV geholfen. Die Auslieferung der Serie soll nächstes Jahr beginnen. Charter Communications soll die neuen Geräte als erster Kabelnetz-Betreiber einsetzen. Auch Erzrivale Scientific Atlanta testet zur Zeit die Replay TV Box. Mit einer Entscheidung, eine eigene Set-Top-Box mit Harddisk zu entwickeln, wird in Kürze gerechnet.

      Fragen bleiben, allen voran danach, ob der typische Fernsehzuschauer seine Sehgewohnheiten ändern möchte und Video-on Demand im neuen Gewand annimmt. Dann müssen die Betreiber von Kabel- oder Satellitennetzen ihre Infrastruktur erweitern; schließlich muss der Content nun auf ihren Servern gespeichert werden. Und nicht zuletzt stellt sich die Frage nach dem Schutz vor unberechtigtem Kopieren oder missbräuchlichem Zugriff. An entsprechenden Verschlüsselungen z.B. auf der Harddisk selbst arbeitet z.B. Quantum bereits.

      Egal, ob am Ende das herkömmliche Fernsehen zum Videoverlag mutiert - der Persönliche Videorekorder (PVR) wird die Medien-Landschaft vielfältig beeinflussen. Digitale Fernseher werden zur Freude der Harddisk-Hersteller wohl bald mit Harddisks ausgerüstet. PVR-basierte Ansätze halten in Set-Top Boxen für Breitbandnetze genauso Einzug, wie sie das auf herkömmlichem Weg zum Nutzer gelangende Internet als Transportschiene für Medien-Inhalte aufwerten.

      Die Bedeutung der PVR-Technologie wird auch dadurch unterstrichen, dass America Online im Oktober die Absicht bekundet hat, bis zu 200 Mill. US-Dollar in TiVo investieren zu wollen .

      Der in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtigen Streaming-Thematik haben sich Cisco, Sun, Apple und Philips angenommen und vor einigen Tagen die Internet Streaming Media Alliance (ISMA) gegründet. Auf dem ersten Treffen im Februar 2001 will man sich auf das Kompressionsverfahren MPEG-4 als Grundlage der weiteren Arbeiten verständigen. Ziel ist die Schaffung offener Standards für das Versenden von Live Medieninhalten (Audio und Video) über Internet-Protokoll Netzwerke. Man darf gespannt sein, wie sich Realnetworks und Microsoft dazu stellen.

      Autor: Klaus Singer, 11:53 18.12.00
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 12:13:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Stephan Ehrmann
      VHS-Recorder ade?
      Der PC als digitaler Videorecorder
      Sie kommen nach Hause und Ihr Lieblingsfilm läuft im Fernsehen - leider schon seit einer halben Stunde. Der gute alte VHS-Recorder nimmt zwar brav auf, aber Zurückspulen geht jetzt nicht. Anders mit einem PC als Videorecorder: Noch während der Film auf der Festplatte aufgezeichnet wird, schauen Sie ihn zeitversetzt an; lästige Werbespots können Sie später herausschneiden und den Film in hoher Qualität archivieren.

      Der digitale Videorecorder auf PC-Basis ist nichts Neues - seit zwei Jahren versprechen Soft- und Hardwarehersteller Produkte mit fürwahr überzeugendem Funktionsumfang [1]. Neu ist, dass sie jetzt wirklich auf den Markt kommen. Und alle mischen mit: Softwarehäuser schreiben Echtzeit-MPEG-2-Encoder. ATI & Co. packen ihren Grafikkarten mit Videoeingang Programme zum Aufzeichnen von Fernsehsendungen bei. Und auch die Hersteller von TV-Tunern wollen sich ein gutes Stück vom Kuchen reservieren.

      Die Tage des analogen VHS-Bandgeräts sind gezählt. Der PC ist der bessere Videorecorder. Bester Beleg: Mit der so genannten Timeshift-Funktion gibt er bereits aufgenommene Sequenzen wieder, ohne die noch laufende Aufzeichnung zu unterbrechen - was bei Speicherung auf Festplatte keine große Herausforderung darstellt. Der Videokopf eines analogen VHS-Recorders hingegen kann immer nur an einer einzigen Stelle des Magnetbandes aufnehmen oder wiedergeben.

      Die 300 Minuten Aufnahmekapazität eines VHS-Bandes sind schnell erschöpft. Die 80-GByte-Platte im PC, die es mittlerweile schon für 700 Mark zu kaufen gibt, fasst je nach eingestellter Videokompression bis zu achtzig Stunden Programm. So ein digitaler Videorecorder könnte also theoretisch mehr als drei Tage am Stück aufzeichnen - vom Morgenmagazin über die unsäglichen Talkshows am Mittag und abendliche Spielfilme bis zum nächtlichen ‘Ruf mich an’-Gestöhne.

      In der Praxis wird man freilich auch am PC nur jene Sendungen aufnehmen, die man wirklich sehen will. Im Unterschied zur analogen VHS-Cassette kann man die Aufnahmen aber beliebig oft löschen und ‘überspielen’, ohne dass die Bildqualität leidet.

      Wer das neueste Star-Trek-Abenteuer oder den tanzenden Wolf konservieren will, nimmt in Zukunft keine VHS-Kassetten mehr, die im Laufe der Zeit altern und in Sachen Bildqualität immer schlechter werden, sondern CD-Rohlinge. Die speichern Sendungen digital, büßen auch beim hundertsten Abspielen nicht an Qualität ein und sind wesentlich billiger als Videokassetten. Wie man komplette Filme auf CDs bringt, hat c`t erst vor kurzem ausführlich beschrieben [2].

      Bessere Bilder
      Die bessere Bildqualität der digitalen gegenüber einer analogen Aufnahme ist augenfällig. VHS-Recorder erfassen zwar alle Bildzeilen, erreichen aber aufgrund ihrer begrenzten Bandbreite horizontal kaum mehr als die halbe Auflösung des vom Sender übertragenen TV-Signals. Feine Muster im Bild gehen verloren, Farben werden verschmiert. Selbst die besseren S-VHS-Recorder, die erst jetzt langsam in niedrige Preisregionen vordringen, bleiben unter dem Soll.

      Dank effizienter Kompressionsverfahren fällt es dem PC leichter, das Videosignal praktisch ohne erkennbare Verluste aufzuzeichnen - in derselben Auflösung, mit der es im digitalen Studio produziert wird: 720 x 576 Pixel. Dieses Format kommt übrigens auch bei der DVD-Video, bei Digital Video (DV) und dem über Satellit ausgestrahlen DVB (Digital Video Broadcast) zum Einsatz. Die digitale Aufnahme bleibt im Unterschied zu VHS rauschfrei; farbige Konturen ‘bluten’ nicht aus. Nebenbei ist es am PC ein Kinderspiel, die Auflösung und damit die Datenrate nach Wunsch zu reduzieren, was vor allem Multimedia-Produzenten für Internet- oder CD-ROM-Filmchen auszunutzen wissen.

      Bei starker Kompression leidet die Bildqualität sichtlich (rechts). Bei voller Auflösung sollte man deshalb die Bitrate so hoch wählen, dass es bei der Wiedergabe gerade nicht mehr ruckelt.

      Ob Videorecorder wirklich so schwierig zu programmieren sind, wie viele meinen, sei mal dahingestellt - klar ist aber: Wer mit dem PC zu arbeiten gewohnt ist, der wird die Timer-Einstellung zum Aufnehmen von Sendungen komfortabler finden als bei analogen Recordern. Für manchen mag allein das Grund genug sein, umzusteigen und die Fernbedienung des VHS-Geräts ein für alle mal in die Schublade zu legen. Doch auf diesem Gebiet haben die Hersteller der PC-Videorecorder ihre Hausaufgaben noch nicht vollständig gemacht: Was zurzeit am Markt ist, erreicht längst nicht den Bedienkomfort, der denkbar wäre (siehe Folgeartikel).

      Geschnitten oder am Stück
      Filmfreunde, die sich über ständige Werbeunterbrechungen schwarzärgern, dürfen sich auf die neue Flexibilität am digitalen Videorecorder freuen: Am PC schneidet man sie ohne Qualitätsverlust einfach aus dem Film heraus. Videoschnittprogramme können die Szenen penibel Frame für Frame darstellen, sodass der Wechsel zur Reklame auf Anhieb zu erkennen ist und sich diese nahtlos herauslöschen lässt. Einige Hersteller liefern solche Schnittsoftware, etwa Uleads VideoStudio LE, sogar gleich mit. Am analogen Recorder hingegen muss man den Film zum ‘Schneiden’ auf einen zweiten überspielen, wodurch die Aufnahmequalität sichtbar leidet, und dabei versuchen, durch rechtzeitiges Betätigen der Pause- und Aufnahmetasten die Werbeblöcke möglichst präzise auszuschneiden - ohne professionelles Equipment ein fast unmögliches Unterfangen. Selbst teurere Recorder mit Jog-Shuttle-Knöpfen können mit den Möglichkeiten am PC nicht mithalten.

      Der Schritt zum automatischen Ausblenden der Reklame ist übrigens nicht mehr groß. Schon heute gibt es ein System namens AdKiller, das Start- und Stopp-Zeiten von den Werbeblöcken diverser Fernsehsender per Internet überträgt und via Infrarotschnittstelle dem analogen Videorecorder mitteilt (www.adkiller.de, [3]). Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Anbieter ihre PC-Videorecorder im Paket mit einer solchen Dienstleistung anbieten, um sich von der Konkurrenz abzuheben - vorausgesetzt, die Rechtsprechung macht keinen Strich durch solche Pläne.

      Datenschrumpfer
      Doch was macht es eigentlich den Herstellern im PC-Umfeld so schwer, was hielt sie zwei Jahre lang davon ab, Videorecorder auf Basis von PC-Technik auf den Markt zu bringen? Ganz einfach: Die Prozessoren waren noch nicht leistungsfähig, die Massenspeicher nicht groß genug. Erst seit kurzem gibt es schnelle CPUs, effiziente Kompressions-Chips und große Festplatten für wenig Geld.

      Das Fernsehsignal der hiesigen PAL-Norm frisst mit seinen 25 Vollbildern immerhin happige 22 MByte Plattenplatz pro Sekunde, den Ton mit rund 170 KByte/s (bei 44,1 kHz Samplingrate und 16 Bit pro Stereokanal) noch nicht mitgerechnet. Solche Datenfluten kann selbst ein moderner PC nur mit Mühe verdauen. Deshalb muss das Material komprimiert werden. Das für Videos gut geeignete Kompressionsverfahren MPEG-2 vermag Bild und Ton auf beachtlich geringe 3 bis 4 MBit/s zu schrumpfen. Obwohl dabei winzige Details unter den Tisch fallen (‘Datenreduktion’), bleibt die Bildqualität ansehnlich. Auf jeden Fall ist das Ergebnis wesentlich besser als jenes, das der VHS-Recorder dem Magnetband entlockt. Mit dieser Kompression ist ein moderner PC sogar im Stande, das Datenaufkommen parallel ein zweites Mal zu verarbeiten, sodass der Anwender den Film zeitversetzt betrachten kann. Die Timeshifting-Funktion setzt allerdings eine schnelle Maschine voraus.

      Effizienter als MPEG-2 komprimieren das für Internet-Übertragungen gedachte RealSystem G2 sowie der aktuelle Windows-Media-Codec, den Microsoft gern auch als ‘MPEG-4’ bezeichnet, obwohl er mit dem MPEG-4-Standard des offiziellen MPEG-Komitees nicht viel gemein hat. RealVideo- oder Windows-Media-basierende Videorecorder gibt es hierzulande aber noch nicht; sämtliche erhältlichen Produkte auf PAL-Basis arbeiten entweder mit einem proprietären Kompressionsverfahren, mit MPEG-2 oder gar nur mit MPEG-1. Da MPEG-1 aber nicht für das volle PAL-Format ausgelegt ist, haben wir MPEG-2-Produkte in unseren Tests bevorzugt - zum Teil als reine Software-Lösungen, was hohe CPU-Rechenleistung voraussetzt, oder mit Hardware-Kompressionschips realisiert.

      Katalog
      Technisch gibt es mehrere Ansätze, einen handelsüblichen PC in einen komfortablen Videorecorder zu verwandeln. Grafikkarten, die mit einem TV-Tuner ausgestattet sind und die Videokompression per Software erledigen, schreiben ihre Daten auf einem ausreichend schnellen PC kontinuierlich ruckelfrei auf die Festplatte. Das funktioniert ab 550 MHz Prozessortaktfrequenz. Bei der Qualität müssen Besitzer solcher Mittelklasse-PCs allerdings Abstriche machen. Erst Rechner mit einer mindestens 700 MHz schnellen Pentium-III- oder Athlon-CPU zeigen nur noch wenig oder gar keine unschönen Kompressionsartefakte mehr. Üblicherweise kann der Anwender die Qualität selbst einstellen. Es lohnt sich, vor den ersten ernsthaften Aufnahmen zu experimentieren, um die ideale Kombination aus benötigtem Plattenverbrauch und bestmöglicher Qualität zu finden, ohne dass Bilder bei der Aufnahme oder beim Abspielen weggelassen werden (‘dropped Frames’). Mehr dazu im Kasten ‘Praxistipps für mehr Videogenuss am PC’ auf Seite 95 sowie im anschließenden Artikel.

      Zwei viel versprechende Produkte trafen nicht rechtzeitig in der Redaktion ein: 3dfx hat seine eben erst angekündigte Voodoo TV FM ebenso wenig fertig wie Matrox seine Marvel G450 eTV, obwohl diese schon seit Monaten beworben wird. Deshalb konnten wir zunächst nur zwei Grafikkarten mit Videoeingang und passender Software auf den Prüfstand bitten: ATIs All-in-Wonder 128 Pro und die V7700 Deluxe von Asus. Etwas genügsamer gibt sich die Hauppauge WinTV PVR, weil sie einen MPEG-Encoder-Chip mitbringt. Im Unterschied zu den Produkten von ATI und Asus ist sie keine Grafik-, sondern eine TV-Tuner-Karte, die man zusätzlich zur herkömmlichen Grafikkarte in den Rechner steckt. Auch die ATI-Karte bringt den Tuner mit, bei Asus gibt es eine externe TV-Box. Unsere Testergebnisse zu diesen drei Produkten lesen Sie ab Seite 98.

      Wer bereits einen TV-Tuner besitzt, dem genügt womöglich die günstigste Produktgattung im Test: reine Software-Lösungen zum Kodieren von Videosignalen in das MPEG-2-Format wie PowerVCR II von Cyberlink und WinDVR von Intervideo. Solche Programme können sich nahezu jeden Video-for-Windows-fähigen Codec borgen, setzen für die Kompression aber einen flinken Rechner voraus. Im Prinzip machen die Produkte von ATI und Asus auch nichts anderes. Zu unserer Überraschung stellte sich aber im Test heraus, dass die separat angebotenen Programme höhere Anforderungen an die Hardware stellen. Wer nicht mindestens einen 866-MHz-PC mit schnellem Subsystem besitzt, braucht über die Anschaffung solcher Programme nicht nachzudenken. Mehr dazu auf Seite 108.

      Sämtliche bisher genannten Produkte nehmen ein analoges Fernsehsignal entgegen. Wer das Fernsehprogramm digital vom Satelliten empfängt, kauft besser gleich eine Karte, die das DVB-Signal (Digital Video Broadcasting) direkt weiterverarbeitet. Um die Kompression brauchen sich solche DVB-Karten nämlich überhaupt nicht zu kümmern, weil sie bereits eine Art MPEG-2-Datenstrom empfangen, den sie nur noch entpacken und darstellen müssen. Von ihnen erwarteten wir eine weitere Qualitätssteigerung bei geringeren Hardwareanforderungen (Seite 110). Pinnacle hat zu seiner DVB-Karte TV Sat neuerdings eine passende Videorecorder-Software im Angebot; zu der DVB-C-Karte von Fujitsu Siemens finden sich im Web immerhin ein passender Shareware-Aufsatz für Windows sowie eine Bastelanleitung für einen Wohnzimmer-PC auf Linux-Basis (http://www.cadsoft.de/people/kls/vdr/index.htm).

      Macintosh-Anwender gucken vorerst in die Röhre: Bislang gibt es keine einzige Videorecorder-Lösung für Mac OS. Schade. PC-Besitzer hingegen dürfen sich nach DVD und MP3 über einen weiteren Grund freuen, ihren Computer ins Wohnzimmer zu stellen: TV-Ausgänge für den Anschluss an den Fernseher bringen einige Produkte bereits mit. Und dank leiser Festplatten und modernen Gehäusedesigns fügt sich der PC heute harmonischer ein denn je. Bleibt uns nur ein besseres Fernsehprogramm zu wünschen. (se)

      Literatur
      [1] Frank Fremerey: Wünsch Dir was, Digitale Videorecorder finden und sammeln Fernsehprogramme, c`t 24/99, S. 212

      [2] Jörn Loviscach: Filmkonserven, Analogvideo, DV und DVD archivieren, c`t 21/2000, S. 232

      [3] Andrea Trinkwalder, Videos werbefrei, c`t 22/2000, S. 78

      [4] Gerald Himmelein, Jörn Loviscach: Kasten ‘Vom Bild zum Bit’, c`t 13/2000, S. 148

      [5] Jörn Loviscach: Privatfernsehen, Video-Übertragung per Internet, c`t 6/2000, S. 154

      [6] Jörg Wirtgen, Gerald Himmelein: Kinoabend ohne Filmriss, Problembeseitigung beim Abspielen von DVDs, c`t 13/2000, S. 158

      [7] Johannes Endres: Binäres Pantoffelkino, Digitalisierung bringt das interaktive Fernsehen, c`t 17/2000, S. 134
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 12:24:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Guter, sachlicher Beitrag - nur, wenn ich meinen PC entsprechend aufrüste, kostet mich das mehr als ne Settopbox, von nem neuen PC mal ganz abgesehen!
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 12:42:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      natürlich kostet es Dich mehr - die s.-t. box wirst Du nämlich umsonst bekommen.

      Zudem - staht dein PC im Wohnzimmer ?
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 16:54:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich will sofort die neue S.-T.-Box!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      ( von Met@box natürlich ;) )

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      schrieb am 18.12.00 17:12:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ mikabella & junkstro

      Leider habt ihr beiden es nicht gelernt, eine Information knapp und präzise rüberzubringen. Besucht doch mal den Volshochschulkurs: So sage ich, was ich sagen will.

      Ist doch eigentlich ganz einfach, streicht alles Überflüssige weg und schon macht ihr hier den Halbprofis (JP, PD und Konsorten)Konkurrenz. Die unterscheiden sich nämlich von den Vollprofis genau so, wie du dich von den Halbprofis.

      1888
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 17:32:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo grab,

      ist doch eine recht gute Information, völlig weggelöst von MBX. Zeigt doch, wo es zukünftig hingeht.

      Kann nicht Glauben, daß du nicht in der Lage sein solltest, eine halbe Seite in einem Stück zu lesen, ohne daß etwas weggestrichen werden muß. Falls es doch so sein sollte, kann ich dir eine eine Software empfehlen, die Texte vorlesen kann.

      Noch eine Bitte: Werde doch nicht immer gleich so persönlich. Die Leute die hier posten haben dir doch nichts getan.

      Viele Grüße,
      Gucky
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 17:39:02
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ grab

      im gegensatz zu dir, stelle ich berichte aus anderen medien für die boardteilnehmer zur verfügung, wenn es dir zu lang ist , scroll einfach drüber.

      oder lerne einfach lesen


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