Gedanken zum Markt - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.12.00 11:33:40 von
neuester Beitrag 21.12.00 11:46:54 von
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Man hört heutzutage die verschiedensten Meinungen und
Prognosen, so daß es Zeit wird sich einmal näher mit den
Märkten zu befassen.
Da ja alle ständig auf Amerika schauen, möchte ich auch
mit dem amerikanischen Markt anfangen.
Im Gegensatz zu Deutschland war die Sparquote des ameri-
kanischen Volkes immer sehr gering. Im Gegenteil, der
durchschnittliche amerikanische Haushalt ist sogar hoch
verschuldet. Da stellt sich mir doch die Frage, wo kam der
Aktienaufschwung der letzten Jahre her, wenn kein Kapital
vorhanden war. Und da kommen wir auch schon zur Antwort,
natürlich durch Kredite. Dies löste eine Massenbewegung
aus, die mehrere Jahre anhielt. Es floß immer mehr Geld
in die Märkte, und zwar Geld welches überhaupt nicht vor-
handen war. Solange dieses gut ging, war auch alles in
Ordnung. Anstatt aber von den üppigen Gewinnen wenigstens
etwas zu sparen, verkonsumierte der amerikanische Bürger
das Geld brav. Somit entstand auch das gigantische
Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre. Dieses Wirt-
schaftswachstum war meiner Meinung nach virtueller Natur.
Nun kam es wie bei jedem Schneeballprinzip zum Ende dieser
Entwicklung. Es war nicht mehr genug Kreditkapital vor-
handen, um die Erwartungen der immer mehr gewordenen
gewinnsüchtigen Aktionäre zu stillen. Und so kam es im März
zum Platzen der Blase. Wie sieht die Lage nun aktuell aus.
Momentan gibt es in Amerika kein besseres Geschäft als
Short zu gehen. Denn umso mehr die Kurse gedrückt werden,
desto mehr Aktienbestände müssen zwangsliquidiert werden.
Wir erinnern uns, die Aktien wurden auf Kredit gekauft,
und die Kredite müssen bedient werden. Werden sie das nicht,
werden die Aktien zwangsverkauft. Es ist also ein sicheres
Geschäft für Shortseller, und zwar so lange, bis die letzten
Kreditaktienbestände zwangsliquidiert wurden.
Wenn dies der Fall ist wird wohl irgendwann ein Boden ge-
funden sein. Doch dann stellt sich die Frage, woher soll
das neue Kapital für einen Aufschwung herkommen. Sicher-
lich spielen Zinssenkungen dabei eine Rolle, aber bei einer
Sparquote nahe 0 ist ein Aufstieg sehr unwarscheinlich.
Und das die gleiche Kreditkaufwelle wie in den letzten
Jahren sofort wieder einsetzt ist auch unwahrscheinlich.
Das Fazit daraus ist, das wir wohl ein paar Jahre warten
müssen, bis sich die Amerikaner etwas zusammengespart
haben, um aus eigenen Mitteln in Aktien investieren zu
können, und so eine gesunde Aufwärtsbewegung einzuleiten.
Übrigens um es gleich vorweg zunehmen. Die immer wieder
heiss erwarteten technischen Gegenreaktionen sind lediglich
Gewinnmitnahmen der Shortseller, die danach sofort wieder
zur Tagesordnung übergehen.
In Deutschland allerdings sieht die Lage etwas anders aus.
Erstens ist unser aktuelles Wirtschaftswachstum ein reales
und kein virtuelles, und zweitens ist Deutschland eines
der Länder mit der höchsten Sparquote pro Bürger.
D.h. in Deutschland wäre das Kapital für eine langfristige
Aufwärtsbewegung vorhanden. Das Problem in Deutschland ist
aber ein ganz anderes. Im Gegensatz zu den Amerikanern
haben sich die Deutschen ihr Geld über lange Zeit hart
erarbeitet. Und über eine Investition von hart erarbeiteten
Geld denkt man viel intensiver nach als über das Geld
was man schnell gewonnen hat. Kreditanleger müssen ja ihr
Geld investieren, um den Kredit abzudecken und zusätzlich
noch davon zu profitieren. Und genau darin liegt das
Problem in Deutschland. Die potentiellen Anleger haben zu
Recht kein Vertrauen in den Markt. Die meisten nahmen erst
Anfang 2000 Notiz von der Börse, und somit von der Aktien-
anlage. Aber seit März 2000 hören diese Leute nur noch von
fallenden Kursen, von Unternehmen die Luftblasen waren usw.
D.h. das Vertrauen besonders am Neuen Markt ist verspielt
worden, bevor es aufgebaut wurde. Ich möchte darauf hin-
weisen, das der Vertrauensaufbau viel länger dauert, als
das Vertrauen zu verspielen. Im Grunde haben diese pot.
Anleger auch Recht, denn wenn ich mir den Neuen Markt so
ansehe, sind dort wirklich 2/3 der Firmen "Schrott", also
kein Investment wert. Der Markt wird immer soviel wert
sein wie sein schwächstes Glied. Deshalb muß dringend die
natüliche Auslese bei den Aktien im Neuen Markt eintreten,
nein ihr muß sogar nachgeholfen werden. Die schwachen
Firmen müssen aussterben, und die guten werden gestärkt
daraus hervorgehen. Das Image des Neuen Marktes muß wieder
hergestellt werden. Deshalb müsste die Deutsche Börse AG
z.B. den Neuen Markt in 3 Teile spalten. Das wären erstens
die Aktien die neu am Markt sind und sich noch bewähren
müssen, sowie die Aktien die Ihre Ziele und Prognosen noch
nie erreicht haben, sowie alle Aktien die nicht in der
Gewinnzone arbeiten. In der zweiten Kategorie müssten die
Aktien zu finden sein, deren Entwicklung in den letzten
1 1/2 Jahren am besten war, während in der 3 Kategorie nur
die Aktien zu finden sein müssten die alle Erwartungen
in Hinsicht auf Umsatz, Gewinn, Cash Flow und Seriösität
mindestens 3 Jahre erfüllen. Für alle 3 Kategorien müsste
es einen eigen Index geben. So könnte es vielleicht möglich
sein, innerhalb von ca.2 Jahren wieder Vertrauen aufzubauen.
Prognosen, so daß es Zeit wird sich einmal näher mit den
Märkten zu befassen.
Da ja alle ständig auf Amerika schauen, möchte ich auch
mit dem amerikanischen Markt anfangen.
Im Gegensatz zu Deutschland war die Sparquote des ameri-
kanischen Volkes immer sehr gering. Im Gegenteil, der
durchschnittliche amerikanische Haushalt ist sogar hoch
verschuldet. Da stellt sich mir doch die Frage, wo kam der
Aktienaufschwung der letzten Jahre her, wenn kein Kapital
vorhanden war. Und da kommen wir auch schon zur Antwort,
natürlich durch Kredite. Dies löste eine Massenbewegung
aus, die mehrere Jahre anhielt. Es floß immer mehr Geld
in die Märkte, und zwar Geld welches überhaupt nicht vor-
handen war. Solange dieses gut ging, war auch alles in
Ordnung. Anstatt aber von den üppigen Gewinnen wenigstens
etwas zu sparen, verkonsumierte der amerikanische Bürger
das Geld brav. Somit entstand auch das gigantische
Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre. Dieses Wirt-
schaftswachstum war meiner Meinung nach virtueller Natur.
Nun kam es wie bei jedem Schneeballprinzip zum Ende dieser
Entwicklung. Es war nicht mehr genug Kreditkapital vor-
handen, um die Erwartungen der immer mehr gewordenen
gewinnsüchtigen Aktionäre zu stillen. Und so kam es im März
zum Platzen der Blase. Wie sieht die Lage nun aktuell aus.
Momentan gibt es in Amerika kein besseres Geschäft als
Short zu gehen. Denn umso mehr die Kurse gedrückt werden,
desto mehr Aktienbestände müssen zwangsliquidiert werden.
Wir erinnern uns, die Aktien wurden auf Kredit gekauft,
und die Kredite müssen bedient werden. Werden sie das nicht,
werden die Aktien zwangsverkauft. Es ist also ein sicheres
Geschäft für Shortseller, und zwar so lange, bis die letzten
Kreditaktienbestände zwangsliquidiert wurden.
Wenn dies der Fall ist wird wohl irgendwann ein Boden ge-
funden sein. Doch dann stellt sich die Frage, woher soll
das neue Kapital für einen Aufschwung herkommen. Sicher-
lich spielen Zinssenkungen dabei eine Rolle, aber bei einer
Sparquote nahe 0 ist ein Aufstieg sehr unwarscheinlich.
Und das die gleiche Kreditkaufwelle wie in den letzten
Jahren sofort wieder einsetzt ist auch unwahrscheinlich.
Das Fazit daraus ist, das wir wohl ein paar Jahre warten
müssen, bis sich die Amerikaner etwas zusammengespart
haben, um aus eigenen Mitteln in Aktien investieren zu
können, und so eine gesunde Aufwärtsbewegung einzuleiten.
Übrigens um es gleich vorweg zunehmen. Die immer wieder
heiss erwarteten technischen Gegenreaktionen sind lediglich
Gewinnmitnahmen der Shortseller, die danach sofort wieder
zur Tagesordnung übergehen.
In Deutschland allerdings sieht die Lage etwas anders aus.
Erstens ist unser aktuelles Wirtschaftswachstum ein reales
und kein virtuelles, und zweitens ist Deutschland eines
der Länder mit der höchsten Sparquote pro Bürger.
D.h. in Deutschland wäre das Kapital für eine langfristige
Aufwärtsbewegung vorhanden. Das Problem in Deutschland ist
aber ein ganz anderes. Im Gegensatz zu den Amerikanern
haben sich die Deutschen ihr Geld über lange Zeit hart
erarbeitet. Und über eine Investition von hart erarbeiteten
Geld denkt man viel intensiver nach als über das Geld
was man schnell gewonnen hat. Kreditanleger müssen ja ihr
Geld investieren, um den Kredit abzudecken und zusätzlich
noch davon zu profitieren. Und genau darin liegt das
Problem in Deutschland. Die potentiellen Anleger haben zu
Recht kein Vertrauen in den Markt. Die meisten nahmen erst
Anfang 2000 Notiz von der Börse, und somit von der Aktien-
anlage. Aber seit März 2000 hören diese Leute nur noch von
fallenden Kursen, von Unternehmen die Luftblasen waren usw.
D.h. das Vertrauen besonders am Neuen Markt ist verspielt
worden, bevor es aufgebaut wurde. Ich möchte darauf hin-
weisen, das der Vertrauensaufbau viel länger dauert, als
das Vertrauen zu verspielen. Im Grunde haben diese pot.
Anleger auch Recht, denn wenn ich mir den Neuen Markt so
ansehe, sind dort wirklich 2/3 der Firmen "Schrott", also
kein Investment wert. Der Markt wird immer soviel wert
sein wie sein schwächstes Glied. Deshalb muß dringend die
natüliche Auslese bei den Aktien im Neuen Markt eintreten,
nein ihr muß sogar nachgeholfen werden. Die schwachen
Firmen müssen aussterben, und die guten werden gestärkt
daraus hervorgehen. Das Image des Neuen Marktes muß wieder
hergestellt werden. Deshalb müsste die Deutsche Börse AG
z.B. den Neuen Markt in 3 Teile spalten. Das wären erstens
die Aktien die neu am Markt sind und sich noch bewähren
müssen, sowie die Aktien die Ihre Ziele und Prognosen noch
nie erreicht haben, sowie alle Aktien die nicht in der
Gewinnzone arbeiten. In der zweiten Kategorie müssten die
Aktien zu finden sein, deren Entwicklung in den letzten
1 1/2 Jahren am besten war, während in der 3 Kategorie nur
die Aktien zu finden sein müssten die alle Erwartungen
in Hinsicht auf Umsatz, Gewinn, Cash Flow und Seriösität
mindestens 3 Jahre erfüllen. Für alle 3 Kategorien müsste
es einen eigen Index geben. So könnte es vielleicht möglich
sein, innerhalb von ca.2 Jahren wieder Vertrauen aufzubauen.
Beeindruckende Darstellung.
Ich habe Deinen Kommentar and die Deutsche Börse gemailt.
Wirklich beeindruckend.
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Wirklich beeindruckend.
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