Fischer und Funke-Nachfolger . Eine andere Lösung. - 500 Beiträge pro Seite

[jem]

Die Nachfolger die zur Zeit gehandelt werden, erscheinen mir politisch wenig sinnvoll.
Als Fischer - Nachfolger würde ich Rudolf Dreßler favorisieren. Er fühlte sich bei den Koalitionsverhandlungen etwas als Bauernopfer, weil er gerne das Geundheitsministerium gehabt hätte. Und soweit ich das beurteilen kann, ist er im Gegensatz zur Fischer auch fähig und kompetent.
Vorteil für die Grünen wäre, daß sie mit Verantwortung für das Gesundheitsministerium nicht mehr ständig unpopuläre Entscheidungen treffen müßten.
Dafür bekommen sie das Landwirtschaftsministerium. Das hat zwar weniger politisches Gewicht, aber mit einem grünen Umweltminister wäre es endlich möglich, daß artgerechte Tierhaltung ebenfalls subventioniert, was SPD-Leute zum Teil ja auch wollen. Und aus politisch-taktischen Überlegungen wäre es auch vorteilhaft. Wenn die Grünen sich mit der Agrarlobby anlegen würden sie dort kaum Wähler verlieren, weil es sowieso eine extrem konservative Wählergruppe ist.
Andererseits könnten sie mit einem rigorosen Vorgehen gegen die falsche Entwicklung der Nahrungsmittelproduktion wieder einen Teil ihrer alten Wähler zurück gewinnen. Dort könnten die Grünen endlich mal wieder Profil zeigen.
Von den Personen her ist für mich neben der Höhn auch Fritz Kuhn interessant. Der ist doch Landwirt.

Irgendwelche Meinungen?

Gruß

jem

[Mr. Bucket]

Schade, ich dachte schon der Josef müßte dran glauben

MfG
Ingmar (KCD)

[Aktionärin]

also ich finde der Dr. Dressler aus der Lindenstrasse wär grad recht für`s Gesundheitsmisterium. Oder lebt der nicht mehr?
Schon 7 Minister unter Schröder zurückgetreten... hab gar nicht gewusst, dass es in D soviel Dreck gibt, dass sich um Stecken windet... die hatten doch wohl alle Dreck am Stecken, oder?
Anderseits: wer die Frauen so fleissig wechselt - warum soll der so an Ministern hängen?

[Jagger2000]

@jem,
leider geht`s ja nicht um Logik oder Kompetenz, sondern um Parteienproporz!
Auf jeden Fall wäre Dressler die ideale Besetzung für den schwierigen Job des Gesundheitsministers! Ein anderes Problen ist die ganze grüne Kamerilla, die da im Gesundheitsministerium herumdilettiert, ganz vorne an Hohlkopf Jordan!!!

Für das Landwirtschaftsministerium wäre B.Höhn als gestanderner Mann durchaus geeignet!!

Und Frau Fischer:Geisterbahn!!!

Mick

[nobes]

Unglaublich was die opposition jetzt schadenfroh von sich gibt,
dabei waren sie es die bis ende 98 geschlafen haben.
ausserdem finde ich dass fischer den jop gutgemacht, sie wollte sich von der fleischlobby nicht mehr unter druck setzten lassen und hat die konsequenzen gezogen.

[Jagger2000]

@nobes,
JEDE Opposition würde die Rücktritte von Minister 7 und 8 nach ca zwei Jahren genüsslich kommentieren!

Und: was für einen Jop (neudeutsch??) hat die Alte denn gut gemacht??!! Das war von Anfang an die blindeste unter den ganzen Einäugigen!

Mick

[jem]

@Mr Bucket


@aktionärin
Na ja, was heißt Dreck am Stecken. Klimmt war ein Muß, Lafontaine einfach nur unfähig. das Problem ist, daß Schröder bei der Postenverteilung in erster Linie daran denkt, wer ihm wohlgesonnen ist und nicht nach der Kompetenz fragt. Sonst hätte aus Kompetenzgesichtspunkten Matthäus-Maier zur Finanzministerin machen müssen. Aber mit der kann er nicht.
Im übrigen ist das Privatleben von Schröder mit völlig egal. Der kann von mir aus einen harem unterhalten; ich will das eine vernünftige Politik gemacht wird.

@Jagger
Trotzdem würde ein Tausch der Ministerien beide Seiten Vorteile bringen. Aber ich vermute, daß auch die Grünen da nicht mitmachen ! Leider!
Und zur Gesundheitspolitik: ich geb Dir recht, daß da viel Mist passiert ist, aber was seltsam ist, ist das Ärzte keinen wesentlichen Umsatzrückgang bisher hatten.
Versteh mich nicht falsch, ich halte die bisherige Gesundheitspolitik auch für ziehmlich verfehlt.

Gruß

jem

[Jagger2000]

@jem,
"DIE ÄRZTE" sind ja schon lange keine homogene Gruppe mehr, nimm nur mal die grossen Gruppen Hausärzte/Fachärzte/Krankenhausärzte prügeln munter aufeinander ein. Die Arbeit wird durch überbordenden Bürokratismus immer mehr erschwert. Die KV Niedersachsen rechnet mit ca 30 % Pleiten bei Facharztpraxen in den kommenden Jahren, weil Rot-Grün die Barfussmedizin sponsert. Und komisch: an den unsinnigsten Geldverbrennungszweig - die Apotheken - geht keiner ran!

Gruss
Mick

[jem]

@Jagger
Was heißt Barfußmedizin.
Also ich hatte bisher nicht den Eindruck, als ob alternative Heilmethoden gefördert würden. Das hört sich für mich nach Vorurteil an.
Aber ich stimme voll mit Dir überein: Ran an die Pharmaindustrie, aber das traut sich bisher keiner.

Im übrigen sehe ich die sog. alternative Medizin genauso kritisch, wie die Schulmedizin. Überall gibts sinnvolle Heilmethoden und überall gibts Schrott, der nur der Geldmacherei dient.

Gruß

jem

P.S.Ziemlich natürlich ohne h.

[Jagger2000]

@jem,
Missverständnis:mit Barfussmedizin meine ich die Bevorteilung der Hausärzte gegenüber den Fachärzten. Das heisst, du kannst dich mit Stethoskop und Hämmerchen in deinen Laden setzen und dummschwätzen und damit mehr verdienen als die, die teuer in Geräte und Personal investieren!

Deine kritischen Einstellung zu alternative Medizin kann ich nur unterstreichen!

Gruss

Mick

[dickdiver]

@jem: In allen Deinen Äusserungen konform.

@Ingmar: Nichts anderes habe ich von Dir erwartet. Du weisst, wie ich das meine!

@Aktionärin: Du fühlst Dich wohl?

@Mick: Jetzt bist Du ihn endlich los. Geisterbahn? Aber nur auf 630,-DM Basis.

Mit Bärbel Höhn als Ministerin, egal welchem Ressort sie vorsteht, werden es die Lobbyisten verdammt schwer haben. Endlich!

Gruss
dick

[DerPlan]

Also, ich würde beide Ministerposten künftig unbesetzt lassen.

Wenn ichs richtig verstanden haben sind beide für die BSE-Krise verantwortlich. Sind die Verantwortlichen nicht mehr da, hat BSE auch keine Chance mehr.

Mit neuen Ministern würde sich BSE nur noch weiter ausweiten, da dann wieder Verantwortliche da wären.

Stoppt BSE - schliesst die Ministerien.

[Jagger2000]

@dick, hallo
jetzt haben wir aber auch weniger zu lachen (du erinnerst dich?)

Und Bärbel Höhn:schön und gut, aber was ist, wenn der Rasierapparat versagt???

@DerPlan: Gute Idee

Mick

[dickdiver]

@Mick, hi rotfl, <...der Rasierapparat versagt> Stimmt, dann wird`s kritisch.
Obwohl: Seit A.Fischer ist doch Damenbart in, oder?
Zu lachen werden wir in Zukunft trotzdem haben, Mick. Ausserdem gibts ja noch die Merkel.

Gruss
dick

[stealth]

@jagger

wenn der rasierapparat versagt, dann nehmen wir halt ´ne sense

[jem]

@dickdiver
Schreib das mal mit der vollen Zustimmung im Fußballthread.

@alle
Wäre die Stamm nicht langsam auch reif? Die hat immerhin drei BSE-Fälle verschwiegen, weil in Bayern nicht sein kann,was nicht sein darf.

Bei der Fischer bin ich übrigens nur in sachlicher Hinsicht froh, daß sie zurück getreten ist, aber politisch zwingend fand ich den Rücktritt nicht. Sie war mit dem Posten halt überfordert und hats unterm Strich wohl auch eingesehen. Vielleicht ist sie ganz froh, daß sie nicht weiterhin so tun muß, als wüßte sie wovon sie redet.
Und wenn ihr was mit Unterhaltungswert wollt, dann schreibt wie ich hin und wieder eine Mail an die taz, daß sie die "Wir wollen unseren Hintze zurück"-Kampagne wieder startet. Das ist mein absoluter Lieblingspolitiker und ich halte auch in schweren Zeiten zu ihm. Da könnten sich die ganzen Schwarzen mal ein Beispiel an mir nehmen.

Und bis dahin vergnügen wir uns mit der Merkel und Erwin Huber, letzterer hat nämlich durchaus was von Karl Valentin, auch wenns vielleicht auch nicht beabsichtigt ist. Oder Gerhardt ist auch klasse, der hat neben einem konstanten Promillespiegel eine Gesichtsmimik wie Otto zu seinen besten Zeiten.

Gruß

jem

P.S. Sollte das nicht ein ernster Thread wérden?
Na ja , immer noch besser als ne Kette.

[kpk]

Es gibt bestimmte Ministerien, deren Politik m.M. nach nur gut ist, wenn der Verantwortliche von großen Teilen der Bevölkerung (wahlweise der öffentlichen Meinung oder selbige beeinflussende Lobbys) wg. seiner Politik (nicht wg. Aussehen ) gehasst wird. Das bedeutet nämlich, daß derjenige sich getraut hat, großen Lobbys auf die Füsse zu treten und letztlich wirkliche Reformen anzustreben/durchzusetzen. Prädestinierte Ministerien dieser Art wären Gesundheit, Verkehr (!!!), Umwelt, evtl. Kandidaten Finanzen, Landwirtschaft, Soziales/Arbeit.
Wäre nach dieser These Frau Fischer eine gute Ministerin gewesen? - Ich glaube, in ihrer Anfangszeit schon.

Von R.Dressler halte ich übrigens gar nichts. Für mich verkörpert er den klassischen SPDler vergangener Zeiten, dem Reformen Teufelszeug sind, der möglichst keine Einschnitte bei seiner Klientel will und unter dessen Ägide die KV-Kosten vermutlich in nie gesehene Höhen steigen würden. Der würde allenfalls von den Arbeitgebern gehasst werden.

Gruß
kpk

[jem]

@kpk
Mit Deiner Haß-These hast Du zum Großteil natürlich echt. Trittin ist ein gutes Beispiel. Ich mag den nämlich.
Angegriffen wird nur derjenige, der selber jemanden angegriffen hat.
Bei der Fischer bin ich aber der Meinung, daß sie eine wirkliche Reform wollte, was ja auch richtig ist, aber das sie das wie überhaupt nicht im Griff hatte. Erst legte sie sich mit dem Ärztebund an und wollte dann wieder Versöhnung. Hin und her und wieder her und wieder hin. Entschlossenes Handeln mit Konzept = Mangelware. Vielleicht wars bei ihr nicht Inkompetenz, d.h. das Wissen, wie etwas zu geschehen hat, sondern mangelndes Durchsetzungsvermögen und Führungskompetenz.
Was mir zu denken gibt ist, daß sie offensichtlich, vor allem bei BSe , schlecht informiert war. Das könnte entweder auf schlechte Informationskanäle innerhalb des Hauses hindeuten oder sie ist sogar bewußt torpediert worden. Beides kann ein Minister in dieser Form nicht zulassen und sollte die Konsequenzen zeihen, wenn er merkt, daß er seine Vorstellungen nicht durchsetzen kann.

Und zu Dreßler ( schreibt sich der nicht so ). Ich geb Dir recht, daß es ein Typ der alten Garde ist a la Helmut Schmidt. Mit Sicherheit nicht meine Richtung, aber ich habe den in einigen gesundheitspolitischen Diskussionen gesehen und da hat er die Probleme die bestehen, recht gut auf den Punkt gebracht. Und was ich immer noch schätze ist Sachverstand auch wenn mir Dreßler nicht sehr sympathisch ist.
Und ich bekomme die Mißstände im Gesundheitswesen indirekt über familiäre Beziehungen immer mit. Wir haben ein Zwei-Klassen-System und das ist Müll. Natürlich bauen die Ärzte und die KVs auch sehr viel Mist, aber es liegt auch am System insgesamt.

Und selbstverständlich sollte man Politiker nicht nach dem Aussehen beurteilen, aber manche tragen den IQ halt schon im Gesicht, wie meine obigen Beispiele zeigen. Die kann ich dann auch nicht mehr für voll nehmen und nur noch unter satirischen Gesichtspunkten mir antun.

Gruß

jem

[gholzbauer]

jem: "Ran an die Pharmaindustrie, aber das traut sich bisher keiner. "

Wieviel Prozent der Gesundheitsausgaben entfallen denn auf Pharmazeutika? Wenig, IMO, auch wenn ich die genaue Zahl nicht parat habe. Die Kostensteigerungen liegen woanders, vor allem in den Mengen der geleisteten Dienste, weniger an Preisen. Die Erträge (nach Steuern) der Pharmaindustrie werden fast gänzlich wieder Forschung und anderen Investitionen zugeführt, was den Patienten zukünftig zugute kommt.
Die Pharmaindustrie anzuschießen, und sich nachher wundern, wenn die deutsche Pharmaindustrie nix mehr auf die Reihe kriegt und aufgrund niedriger Börsenbewertung schließlich von der ausländischen Konkurrenz geschluckt wird oder aufgrund zu niedriger deutscher Investitionen verdrängt wird, ist nicht der richtige Weg. Leider gibt es in Deutschland immer wieder Forderungen aus bestimmten politischen Kreisen danach. Die Leute von Aventis(ex Hoechst) wissen schon, warum sie ihren Firmensitz nach Frankreich und ihren Firmenschwerpunkt ins Ausland verlegt haben. BASF, Schering und Bayer werden vielleicht ähnlich handeln, wenn sie mit ausländ. Partnern fusionieren sollten, was u.U. bald sein wird. Dann werden Medikamente eben nur noch als kleines Zusatzgeschäft von außerhalb nach Deutschland gebracht, Umsätze und Gewinne werden im Ausland gemacht.
So war es im übrigen auch bei der Nicht-Genehmigung jener Insulin-Produktionsanlage von Hoechst im rot-grün regierten Hessen der 80er/90er. Während Hoechst gentechnisch hergestelltes, hochreines Insulin nicht liefern konnte, taten dies Pfizer, Novo und andere ausländische Firmen, die keine politisch motivierten Genehmigungsprobleme in ihren Herkunftsländern hatten. Der dt. Wirtschaft kostete dies kumuliert viele hundert Millionen Mark an Umsatzeinbußen, und noch viel mehr an abgeschreckten Investitionen.

Aber ein paar unbeirrte machen weiter und wollen der bösen, bösen Pharmaindustrie an den Kragen ... und danach dem "militärisch-industriellen Komplex"

[antarra]

@Aktionärin
Der wechselt die Frauen so häufig,weil es leider zuviel Quantität statt Qualität gibt.

[dickdiver]

@jem: <@dickdiver
Schreib das mal mit der vollen Zustimmung im Fußballthread>
Spinnst Du?

Bärbel Höhn wird wohl keinen Ministerposten im Kabinett Schröder bekommen. Dagegen sind vor allem Joschka Fischer (Ich erinnere an den Bielefelder Parteitag der Grünen) und Jürgen Trittin. Ich finde das sogar schade, weil B.Höhn eine der wenigen Politikerinnen ist, die mit Weitsicht und Verstand ihr Ressort in NRW leitet. Lobbyisten der grossen Interessenverbände (Bauernverband, KV, Ärztekammer, Pharma...) würden bei ihr auf wenig Verständnis stossen.

Die Künast ist im Gespräch

Gruss
dickdiver

[kpk]

@jem,
Du solltest Weissager werden , mit dem Ressortwechsel hast Du richtig gelegen.
Was die Kompetenz/Führungsschwäche der Frau Fischer angeht, hast Du vermutlich auch recht.
Ich denke, daß in der BSE-Krise auch noch ein Kompetenzgerangel zwischen den zuständigen Ministerien dazukam. Ob sie falsch/schlecht informiert war, wird man kaum erfahren. Bewusstes Torpedieren kann ich mir übrigens gut vorstellen, wenn man bedenkt, daß große Teile des Apparats mit einer anderen Regierung groß geworden sind und sicherlich andere Ziele als die Ministerin hat. Zulassen kann man sowas als Chefin natürlich nicht, bleibt nur der Rücktritt.
Bei Dreßler hatte ich einen Anflug von neuer Rechtschreibung, die mir normalerweise fremd ist :

@gholzbauer,
schon mal was von Globalisierung gehört? Letztlich ist es doch wurscht, woher die Pharmaka kommen. Und warum sind Medikamente (zumindest Standard- und Massenmedikamente) in vielen Ländern umso vieles preiswerter als in Deutschland?
Göttliches Gesetz oder abgeschotteter Markt, der von einem Haufen Lobbyisten verteidigt wird?

Gruß
kpk

[for4zim]

Ulla Schmidt (SPD) wird Gesundheitsministerin, das Ressort Landwirtschaft übernimmt eine Grüne. Die Berufung der bisherigen stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Schmidt gab SPD-Generalsekretär Franz Müntefering am Mittwoch bekannt. Sie folgt damit auf die am Dienstag zurückgetretene Grünen-Politikerin Andrea Fischer.

Dass die Grünen-Chefin Renate Künast das Amt des zurückgetretenen Landwirtschaftsministers Karl-Heinz Funke übernimmt, hat der Parteirat der Grünen offenbar mit großer Einmütigkeit beschlossen. Das Ganze sei ziemlich schnell gegangen und relativ einmütig verlaufen, sagte Grünen-Fraktionschefin Kerstin Müller am Mittwoch in Berlin.

Mit den neuen Ministern werden offenbar auch die Zuständigkeiten innerhalb der Bundesregierung verändert. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck sagte im WDR, es solle ein Ministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft geben, ferner weiterhin auch ein Gesundheitsministerium.

Die Koalitionsspitze hatte bis gegen Mitternacht bei Bundeskanzler Gerhard Schröder über die Neubesetzung des Kabinetts beraten.

10.01.01, 9:25 Uhr

[for4zim]

Künast als Ministerin ist auch keine Traumbesetzung; Frau Höhn wäre aber ebenfalls untragbar gewesen. Das vernünftigste wäre gewesen, das Landwirtschaftsministerium einfach ins Wirtschaftsressort einzugliedern, wo es hingehört. Aber so ernst meint man es mit Sparen und Reformwillen auch nicht. Und bei der neuen Gesundheitsministerin galt wohl "Hauptsache Frau." Oder kann jemand Frau Schmidt besondere Ressortkenntnisse nachsagen?

[Paladin]

Diese Bedenken teile ich auch.

Ich frage mich, welche Qualifikation Frau Künast für dieses Amt mitbringt?

[Nando]

Moin,

Künast ist Juristin, aber andere Berufe kriegt man ja eh nicht unter den Politikern.

Schlecht finde ich so ein Ministerium nicht, aber die wird in jedem Fall schön zwischen den Interessengruppen verheizt. Und nicht vergessen, vieles wird durch Europagesetze geregelt, da hat man nicht viel Spielraum!

Hoffentlich schafft es die neue Gesundh. Ministerin diesem Pharma- Ärzteklüngel Einhalt zu gebieten. Warum sollen schlechte Ärzte nicht auch Pleite gehen können?? Gegn so etwas wurde die doch bisher zu stark geschützt.

Gruß
Nando

[Paladin]

Da bin ich Deiner Meinung, Nando.

Wobei ich es so sehe: die R. Künast wurde von den Grünen nach Berlin gelockt, weil die eine neue Chefin brauchten. Und jetzt kriegt die Künast als Gegenleistung ihrer Partei einen schönen Ministerposten, damit sie auch versorgt ist.
Wenn sie dann nach einem Jahr oder so verheizt ist, kann sie ja die schöne Pension kassieren und ist versorgt.
Trifft natürlich auf andere Politiker auch zu.

Was das Ärzteklüngel angeht, da pflichte ich euch sowieso zu. Der letzte Vorschlag vom Hartmannbund war auch wieder so ein Hammer. Tagegeld streichen, aber von wegen Krankenkassenbeiträge entsprechend senken. Das Geld hätten dann die Ärzte lieber unter sich aufgeteiilt.
Da steht der Künast noch ganz schön was bevor, fürchte ich.

[jem]

Aus der taz von heute:

Renate Künast: Warum macht sie das?

Erstens wegen des Proporzes. Die Grünen mussten eine Frau ins Kabinett schicken. Zweitens waren Joschka Fischer und Teile der Bundestagsfraktion gegen die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn. Ihr Kurs in Sachen BSE war intern nicht unumstritten. Viel wichtiger jedoch: Joschka Fischer nimmt ihr noch immer übel, dass Höhn während des Kosovo-Krieges die Gegner in der Partei gegen ihn mobilisierte. Höhn stimmte übrigens gestern im Parteirat für Künast.


Gruß

jem

[dickdiver]

<... dass Höhn während des Kosovo-Krieges die Gegner in der Partei gegen ihn mobilisierte.>
Und gerade das habe ich ihr hoch angerechnet.
Je grösser die politische Abneigung gegen Bärbel Höhn, um so stärker drängt es sich auf, dass sie genau die Richtige gewesen wäre.

Gruss
dickdiver

[gholzbauer]

kpk,
es ist nicht egal, woher die Medikamente kommen. Schon mal was von Arbeitsplätzen, Handels- und Leistungsbilanz gehört? Ist ein wichtiger Aspekt der Globalisierung.

Die Preise von Medikamenten orientieren sich natürlich auch an der Kaufkraft der lokalen Bevölkerung. Selbstverständlich sind Pharmazeutika in Griechenland, Portugal oder in Osteuropa im Durchschnitt billiger als in Deutschland, und hier wiederum billiger als in den USA. Die Pharmafirmen benutzen Mischkalkulation.
Die hohen Preise in Dtl. liegen vermutlich zu einem guten Teil an der Subventionierung der ziemlich unproduktiven Apothekerlobby.

[jem]

@dickdiver
Ich glaube, daß Du recht hast mit der Höhn. Habe mir gerdae noch so nen Polit-Talk angesehen im ZDF mit u.a. Bärbel Höhn. Die wäre es, auch wegen ihrer rethorischen Fähigkeiten wohl gewesen. Warum wollen die ne Künast einarbeiten, wenn sie jemand haben, der bereits voll in der Materie drin ist.
Die Grünen sind jetzt inzwischen genauso , wie der Rest: Kompetenz zählt nichts mehr; nur noch wer mit wem kann.
Höhn weiß zumindest wovon sie redet und sie kann auch noch argumentieren, aber sie war halt mal böse zum Joschka und der Schröder mag sowieso keine Frauen, die das Maul aufmachen.
Sind die Grünen nicht irgendwann mal angetreten für eine andere Politik? Gibt es die Frauenquote ( IMO ein Riesenschwachsinn ) nicht deshalb, weil keine Vorurteile , sondern nur die Kompetenz zählen soll?
Irgendwo konnte ich die Fundi / Realo - Streitereien noch verstehn. Aber jetzt gehts nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um, wer mit wem gern knuddelt.


Gruß

jem

[dickdiver]

@jem:

Gruss
dickdiver

[Paladin]

Aber, aber, Leute!

Ihr wißt doch, Paragraph 1 der Satzung der Grünen: "Joschka Fischer hat immer recht. Wer dieser Meinung widerspricht, bekommt so bald kein lukratives Amt mehr auf Bundesebene."
Das hatte die B. Höhn wohl seinerzeit nicht gelesen, was? ;-)

Aber mal im Ernst, ohne den Fischer läuft bei den Grünen wohl wirklcih garnicht. Kein Wunder, daß er sich seine Arroganz leisten kann bzw. diese immer größer zu werden scheint, bis hin zur Selbstherrlkeit. Siehe seine Ausführungen unlängst zu seiner Polizistenverprügelei.

[dickdiver]

@Paladin: <Ihr wißt doch, Paragraph 1 der Satzung der Grünen: "Joschka Fischer hat immer recht. Wer dieser Meinung widerspricht, bekommt so bald kein lukratives Amt mehr auf Bundesebene."...

Stimmt! Fischer hat sich das bei Kohl abgeschaut.

Gruss
dickdiver

[jem]

@Paladin
Also mit dem Paraqgraphen 1 könntest Du leider im Recht sein, aber das mit dem Polizisten verprügeln ist vollkommener Unsinn.
Fischer hat inzwischen zu dem Polizisten sogar persönlichen Kontakt uns ich entschuldigt ( was IMO überflüssig, aber medienwirksam ist; da hat ihm Schröder wohl einen Tip gegeben ).
Was Fischer nicht macht, ist pauschal seine Vergangenheit zu verurteilen, sondern er versucht zu differenzieren. Das die CDU sich deshalb auf ihn stürzt, ist verständlich, schließlich war eine differenzierte Betrachtungsweise noch die Stärke dieser Partei.

Und irgendwo in einem Fischer-Thread hat Hunscheplunsche einen sehr , sehr wahren Satz geschrieben:

Es hat sich in der Geschichte der BRD noch nie ein Polizist bzw. die Institution Polizei für einen nicht gerechtfertigten gewaltsamen Übergriff entschuldigt. gründe hätte es genug gegeben. Gelten für einen Polizisten andere Regeln ? Oder ist er nicht auch ein ganz normaler Bürger?

Das die Schwarzen solche Nebenkriegsschauplätze aufmachen, sagt sehr viel über den derzeitigen Zustand der Opposition aus.

Gruß

jem
Gruß

jem

[Caldor]

dickdiver hat recht , bei kohl war es genauso . aber erst nach langen jahren an der macht .
bei fischer ging es viel schneller .wahrscheinlich weil er noch selbstherrlicher ist ?? geht das ueberhaupt ?

[dickdiver]

caldor, nicht nur in der Zeit als Bundeskanzler hat H. Kohl machtpolitsch seine Stellung ausgebaut und alle "weggeboxt, die ihm im Wege standen, sondern schon lamge vorher als MP von Rheinland-Pfalz.

Gruss
dickdiver

[Mr. Bucket]

Also ich war auch für die Höhn. Da hätten wir fein was zum draufschlagen gehabt. Die hätte sich doch binnen eines halben Jahres wieder selbst geliefert

MfG
Ingmar (KCD)

[dickdiver]

Moin Ingmar ,
über Dein "(KCD)" kann ich mich immer wider kaputt lachen.

Gruss
dick

[Paladin]

Hm... also Mr.Bucket, das Argument war jetzt aber fies. ;-)

Obwohl, stimmen tut es ja.

[MinMacker]

Ich kann kein "Argument" entdecken - ist doch die Höhn bekannt dafür, dass sie sehr sachkundig und informiert ihr Ministerium führt. Wer von der CDU sollte da denn gegenhalten? Etwa mit dem "Argument", dass sie vielleicht nicht die Hübscheste ist? Oder weil sie vielleicht mal ihre Katze mit Wasser besprenkelt hat vor dreißig Jahren? (Nein, ich weiß nicht, ob sie ´ne Katze hat :rolleyes
MM

[jem]

Keine Argumentation? Ist doch typisch für die Schwarzen. Die Höhn ist kompetent und hat Durchsetzungskraft. Draufhauen? Wäre schon möglich, aber die hätte es ausgehalten. Aber mit Schröder hätte sie nicht gekonnt, der steht auf Speichellecker und da lag wohl das Problem.

Gruß

jem

[MinMacker]

Sah ich auch so
MM

[dickdiver]

MM & jem:
Auch J. Fischer hat Bärbel Höhn wohl nicht als Bundesministerin haben wollen. Das habe ich weiter oben schon geschrieben.

Gruss
dickdiver

[MinMacker]

Da bin ich auch überzeugt von
Gruß
MM

[Caldor]

dickdiver hat recht , der fischer schmollt ihr noch weil sie ihn mal kritisiert hat . ist ja bei den gruenen streng verboten , so demokratisch wie die sind .

[Caldor]

trittins verhalten ist auch ein witz ! da merkt man doch welch geistes kind diese leute sind !