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    Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Parallelwelten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.03.01 11:43:56 von
    neuester Beitrag 04.09.01 15:13:39 von
    Beiträge: 13
    ID: 359.317
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      schrieb am 14.03.01 11:43:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Es ist ein oft benutztes Thema des Science Fiction, aber auch ein ernsthaftes in der Theoretischen Physik: Die Existenz von Parallelwelten.

      Wie kommt man darauf?

      In der Quantenmechanik hat man mit Ereignissen zu tun, bei denen zwei alternative Ergebnisse möglich und unbestimmt sind. Z.B. der Zerfall eines einzelnen radioaktiven Atoms. In einem bestimmten Moment könnte es zerfallen...oder nicht. Man kann nur die Wahrscheinlichkeit für den Zerfall angeben. Für das einzelne Atom spielt das keine Rolle.

      Es gibt verschiedene Interpretationen solcher Ereignisse. Vor allem zu Beginn der Entwicklung der Quantenmechanik gab es einige (z.B. Einstein), die behaupteten, wir kennen nur nicht alle Parameter solcher Systeme. Wenn man sie fände, könnte man sagen, ob zu einem bestimmten Zeitpunkt dieser radioaktive Zerfall stattfindet. Diese Ansicht konnte in ihren bisherigen Formulierungen im Experiment widerlegt werden.

      Andere Interpretationen verlangen, diese Unbestimmtheit hinzunehmen (z.B. Kopenhagener Deutung).

      Eine sehr exotische Annahme ist die, daß in jedem Augenblick, da die Natur vor so einer "Entscheidung" steht, die aus Sicht der Quantenmechanik unbestimmt ist, eine Parallelwelt gebildet wird - eine Welt, in der der Zerfall in dem bestimmten Augenblick stattfindet und eine, in der der Zerfall unterbleibt. Diese Welten sind sofort so voneinander getrennt, daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen nicht möglich ist.

      Da die Natur nahezu unendlich mal solche "Entscheidungen" treffen muß (Zahl aller Elementarteilchen im Universum mal Zahl der Einheiten der Quantenzeit), müßte es nach dieser sehr spekulativen Theorie praktisch unendlich viele Parallelwelten geben, die mit zunehmendem zeitlichen Abstand der "unseren" immer weniger ähnlich sein sollten.
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 12:04:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was aber fängt man mit diesen Parallelwelten an?

      Es ist, wie gesagt, ein dankbares Thema für Science Fiction. Wer mal zufällig "1. Preis: Allmächtigkeit" von Robert Sheckley gelesen hat, konnte lernen, daß jemand von der Erde, der einen Preis mit nach Hause nehmen will, den er in einem intergalaktischen Preisausschreiben gewonnen hat, für den Nachhauseweg wissen soll, von wo er kommt, von wann und von welcher der möglichen Parallelwelten. Ansonsten wird der Nachhauseweg sehr lang. Im vorliegenden Roman probierte der Held verschiedene Parallelerden aus und gelangte letztlich nie nach Hause, weil die eigene Erde ihm so grotesk schien, daß sie ihm wie eine fremde Parallelwelt vorkam.

      Vor allem für die Interpretation von Zeitreisen wäre es interessant. Angenommen, es gäbe Zeitreisen (was ich nicht glaube, aber als Gedankenspiel), wie löst man solche Sachen, wie etwa das Großvaterparadoxon (man reist in die Vergangenheit und tötet den eigenen Großvater - dadurch löscht man die eigene Existenz aus (falls nicht zwischendurch eine Mutter oder Großmutter fremd ging ;)), kann dadurch den Großvater nicht töten - woraufhin man doch existiert und den Großvater tötet usw.)? Indem durch den Vorgang der Zeitreise eine Parallelwelt eröffnet wird. Aus der Welt 1 mit lebendem Großvater reist man in Welt 2, in der man den Großvater tötet und folgerichtig auch nicht geboren wird. In der Welt 1 lebt der Großvater aber unbeeindruckt weiter.

      Noch wichtiger: jede Parallelwelt könnte sich dadurch von einer anderen unterscheiden, daß ein Elementarzeitschritt verschluckt wurde. Das heißt, in einer Welt könnte die Zeit langsamer vergangen sein als in einer anderen. So könnte es neben unserer Welt solche geben, bei denen noch an den Pyramiden gebaut wird und solche, in denen das Jahr 3000 gefeiert wird. Zeitreisen wären durch den Wechsel zwischen den Parallelwelten möglich (wenn da nur nicht das Wechselwirkungsverbot wäre). Allerdings mit dem Risiko, daß in der Parallelwelt, die man zwecks Geschichtsstudium besucht, Napoleon durch einen Gehirnschlag bereits mit 30 gestorben ist. Wie diese Welt wohl aussähe...? ;)
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 14:56:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Parallelwelten ganz anderer Art sind die aus Antimaterie.

      Antimaterie ist in allen Eigenschaften gleich mit Materie, außer bei der Ladung der Elementarteilchen. Statt negativ geladener Elektronen umgeben hier positiv geladene Positronen die Atomkerne, die ihreseits statt aus Protonen und Neutronen aus ihren Antiteilchen bestehen.

      Eine Antimateriewelt könnte so aussehen, wie unsere. Aber wehe, man betritt diese Welt: man würde eine Explosion auslösen, die schlimmer ist als die einer Atombombe. Denn Materie und Antimaterie wandeln sich bei ihrem Kontakt in Energie um.

      Näheres erfährt man über diesen Link:

      http://mainz-online.de/old/96/01/07/topnews/antimaterie.html
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 21:58:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      ich verweise erst mal auf einige Beiträge dazu in dem Board:
      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…,
      das aber wohl eingeschlafen ist.

      Ansonsten beschäftigt sich das PM Magazin in der neuen März-Ausgabe mit der 4.Demension und das "Aussehen" des Weltalls.

      Das "Problem" der Zeitreisen und die event. Veränderung der Vergangenheit hat Stephen Hawking in seinem Buch:
      http://www1.buch.de/pages/functions.phtml?IdentNR=20017642…

      ausführlich erläutert (S. 208):
      es würden dadurch neue parallele Welten b.z.w. Zeiten (und Vergangenheiten) erschaffen werden !!
      Zitat:
      " Eine mögliche Lösung der Zeitreise-Paradoxa ist die Annahme, es gebe eine reihe von alternativen Geschichten, die sich an bestimmten entscheidenden Ereignissen verzweigen."


      Gruß
      Antarius

      P.S.:
      http://www.pm-magazin.de/magazin/aktuell/2001/03/index.html

      Die Vierte Dimension

      Lange Zeit galt die vierte Dimension als Ort der Geister. Heute hantieren
      die Mathematiker wie selbstverständlich mit der Welt jenseits unserer
      Sinne. Vorstellen können wir uns das Ganze dadurch zwar immer noch
      nicht ­ aber ein intuitives Verständnis ist möglich
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 00:39:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das faszinierendste an der metaphysikalischen These der "Parallelwelten durch Quantenverzweigung" ist dabei das massenhafte Vorkommen der verschiedensten Varianten von for4zim.
      Man stelle sich diese Flut der Postings in den vielen parallelen Internets mal vor ... :).

      Wenn Du Dich das nächste mal aufteilst, dann gib der überlebenden Variante von Schrödingers Katze mal einen Schluck Milch.

      Gruß
      GerhardS

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      Avatar
      schrieb am 27.03.01 14:20:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zum Thema Zeit und Raum gibt es noch einen schönen Link: http://www.d-sign-grafix.com/zeit/zeithome.html

      Schön präsentiert und interessanter Inhalt.
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 15:01:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      @for4zim

      Sehr interessant, wie selektiv du wissenschaftliche Erkenntnisse behandelst.

      Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse der Disziplin "Sindologie" im Zusammenhang mit dem Turiner Grabtuch
      werden von dir unqualifiziert und unsubstantiiert als abwegig abgetan.

      Warum ???

      Warum ???

      Lies doch mal genau nach, was die Wissenschaft dazu zu Tage gefördert hat:

      Thread: DER ÄLTESTE BRIEF DER WELT!!! Turiner Grabtuch

      Lukas 12,56-57
      Warum könnt ihr die Zeichen dieser Zeit nicht deuten ?
      Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 09:27:31
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich warte auf deine Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 20:03:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ for4zim

      Danke für Deinen sehr interessanten u. informativen Link zum Thema Raum und Zeit, findet man nicht allzuoft, inhaltlich sehr gut gemacht. Auch mal ein Link, der im Punkt kreatives gestalterisches Design, etwas hermacht und nicht nur knochentrockenen Lesestoff bietet.

      Gruß
      Glückspfennig
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 12:09:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      Danke für das Lob. Ich hoffe, bald Fortsetzungen zum Tagebuch schreiben zu können.
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 11:25:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wurmlöcher sind eben doch super...
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 11:45:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Genau...

      ...und jetzt muß ich doch mal diesen Moment nutzen, um einen überfälligen Verweis anzubringen, auch wenn es schon fast alle mal gesehen haben:

      Tagebuch des 21. Jahrhunderts ist eine Serie im reg. W:O Sofa.
      Bisher erschienen: Parallelwelten Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Parallelwelten, Die Wiederkehr der Infektionskrankheit Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Die Wiederkehr der Infektionskrankheit, Der sich selbst erfindende Mensch Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Der sich selbst erfindende Mensch, Demographische Katastrophen Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Demographische Katastrophen, Der neue Limes Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Der neue Limes, Ethik und Religion als Ware Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Ethik und Religion als Ware, Die Wissensflut Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Die Wissensflut, Wasser Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Wasser, Außerirdische Intelligenz Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Außerirdische Intelligenz.
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 15:13:39
      Beitrag Nr. 13 ()
      Noch etwas zu Wurmlöchern. Es ist zwar richtig, daß diese Wurmlöcher nach gängiger physikalischer Anschauung den Raum so krümmen können, daß verschiedene Teile des Raums verbunden werden und man so von einem Teil des Weltalls zum anderen reisen könnte.

      In der Praxis aber gibt es entschiedene Probleme.

      1. durch den Energieverbrauch sind Wurmlöcher unbeständig. Schon deshalb wäre die Reise durch ein Wurmloch ein Himmelfahrtskommando.

      2. Wurmlöcher zeigen von außen nicht, wohin sie führen und sie gestatten keine Wiederkehr. Es ist also eine Reise ins Unbekannte für immer.

      3. Wurmlöcher werden nach gegenwärtigem Wissensstand nur durch rotierende schwarze Löcher gebildet. Die Gezeitenkräfte bei der Annäherung an ein solches schwarzes Loch zerstören aber jedes Objekt, das auf die Reise in die Einstein-Rosen-Brücke geschickt wird.

      4. Die Anreise zum nächsten verfügbaren schwarzen Loch dürfte auch fast eine Million Jahre in Anspruch nehmen, selbst bei Reisen nahe der Lichtgeschwindigkeit viele 1000 Jahre.


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