Analyse Bipop Carire !!!! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 05.05.01 12:19:27 von
neuester Beitrag 30.06.01 07:45:58 von
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Analyse Bipop-Carire
Finanzdienstleister
Der Schrecken traditioneller Bankhäuser
Durch die Hintertür – quasi unbemerkt – schlich sich ein Koloß an den Neuen Markt: Bipop-Carire, der viertgrößte italienische Finanzdienstleister. Gemessen am Börsenwert von 11,7 Mrd. Euro ist das Unternehmen nach T-Online mit 14 Mrd. Euro die Nummer zwei am Neuen Markt.
Das Listing am Neuen Markt blieb deshalb von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt, weil damit keine Werbekampagne verbunden war. Bipop-Carire unterbreitete den Aktionären der bereits am Neuen Markt notierten Entrium, nach Kundenzahl die größte Direktbank Deutschlands, ein Angebot zum Tausch ihrer Aktien gegen die von Bipop-Carire. Das Angebot war ein Erfolg. Aufgrund der Notierung am Neuen Markt wollen wir das Unternehmen näher beleuchten.
Aktivitäten
Als Universalbank bietet Bipop-Carire Bankdienstleistungen aller Art. Die Tabelle zeigt die verschiedenen Quellen des Geldes, die Art der Einnahmen und deren Anteil an den Gesamteinnahmen des Unternehmens. Letztere betrugen im Jahr 2000 1,25 Mrd. Euro. Es wird die herausragende Bedeutung des Fondsvertriebs deutlich. Dieser wird durch die innovativen Vertriebswege bei Bipop-Carire gefördert.
Die Zinsspanne (Unterschied zwischen Zinssatz von ausgeliehenen zu hingegebenen Geldern) liegt bei Bipop-Carire bei 2%. Diese befindet sich, nach Angaben des Unternehmens, deutlich unter dem Durchschnitt der italienischen Banken. Trotzdem schafft es das Unternehmen wirtschaftlich zu arbeiten, was ein Indiz für effiziente Strukturierung des Back-Office ist. Back-Office bezeichnet den Bereich einer Bank, in dem unter anderem die Ausführung der Kundenaufträge erfolgt.
Innovationen: Multikanalvertrieb
Von ihren Anfängen als traditionelle Volksbank und Sparkasse hat sich Bipop-Carire inzwischen weit entfernt. Viele Wege führen nun zum Kunden:
Als erste Bank Italiens bot Bipop-Carire vor zwei Jahren Finanzprodukte im Internet an. Nach eigenen Angaben ist die Direktbanktochter Fineco heute Marktführer in Italien. In Europa ist Fineco nach Consors und Comdirect der drittgrößte Direktbroker.
Vertreter, wie man sie bisher von Versicherungen kennt, verkaufen die Finanzprodukte direkt beim Kunden.
Statt Filialen mit hinter Panzerglas verbarrikadierten Bankschalterbeamten setzt Bipop-Carire auf legere Finanzshops, die in lockerer Atmosphäre Bankdienstleistungen aller Art anbieten.
Art der Einnahmen Anteil an den Gesamteinnahmen
Vertrieb von Fondsanteilen 49%
Vertrieb von Versicherungen Überwiegend 5%
Broking: Ausführen von Wertpapier- Provisionsüberschüsse 12%
aufträgen und Depotführung
Führen von Konten
Vergabe von Konsumentenkrediten Überwiegend
Leasinggeschäft: Verleihung von Objekten Zinsüberschüsse 34%
Factoring: Ankauf von Forderungen
Die Geschäftsbereiche von Bipop-Carire.
Diese Vertriebswege haben den Kunden offensichtlich zugesagt. Zusammen mit den günstigen Konditionen, die durch die effizienten Strukturen ermöglicht wurden, konnte Bipop ein Gewinnwachstum von 79% in 1997, 123% in 1998, 122% in 1999 und 31% in 2000 erzielen. Der Knick beim Wachstum im Jahr 2000 könnte allerdings ein Hinweis darauf sein, daß Finanzshops und Vertreter nun ziemlich flächendeckend vorhanden sind und/oder daß der Basiseffekt nicht mehr wirkt. Letzteres könnte auch damit zusammenhängen, daß die Steigerung des Vertriebsstrukturaufbaus (zusätzliche Finanzshops und verstärkte Anwerbung von Vertretern) nur schwer zu realisieren ist. Mithin sollten die phantastischen Wachstumsraten von 100% nur noch schwer erreichbar sein.
Die Zukunft
Der Vertrieb über Finanzberater direkt beim Kunden hat anderen Gesellschaften traumhafte Wachstumsraten beschert. Beispielsweise konnte MLP ihren Gewinn im Jahr 2000 das zehnte Jahr in Folge um mindestens 30% jährlich steigern. Kann Bipop-Carire einen ähnlich großen Erfolg erzielen, wenn sie ihr Vertriebsnetz weiter kontinuierlich ausbaut? Dies sollte zumindest in den nächsten Jahren ohne Probleme möglich sein. Jedoch sind Finanzberater in Italien viel weiter verbreitet als in Deutschland. Insofern hat der italienische Markt im Vergleich zum deutschen keinen Nachholbedarf. Zudem sollte das Wachstum in Italien begrenzt bleiben. Andererseits expandiert Bipop-Carire ins Ausland, wohin der Vertrieb über Vertreter ebenfalls möglich sein könnte, vorausgesetzt, potentielle Kunden sind für diese Art des Vertriebs aufgeschlossen. Daraus Einnahmen zu prognostizieren, wäre jedoch mit zuviel Unsicherheit behaftet.
Zu den getrübten Erfolgsaussichten von Direkt-Brokern haben wir bereits umfassend Stellung bezogen. Unsere Updates zu Comdirect, Consors und der Direkt Anlage Bank geben ein gutes Branchenbild. Zusammenfassend sei hier gesagt, daß die Dienstleistung Online-Banking und -Broking der verschiedenen Anbieter austauschbar und die Preise transparent sind. Dies führt dazu, daß kein Online-Broker durch einen hohen Preis langfristig bedeutende Gewinne über den durchschnittlichen Eigenkapitalkosten der Branche hinaus erzielen kann. Demnach rechnen wir nicht mit bedeutenden Ergebnisbeiträgen aus diesem Segment.
Das Filialgeschäft war seit jeher nicht leicht. Der Aufbau und Erhalt vieler kleiner Niederlassungen ist kostspielig und die Einnahmen, die die Filialen generieren, sind durch die Zahl und das Einkommen der Bevölkerung im Einzugsgebiet eingeschränkt. Sogenannte Skaleneffekte sind daher begrenzt. Offenbar arbeiten die Finanzshops von Bipop-Carire wirtschaftlich. Der Aufbau weiterer Filialen sollte zu steigenden Einnahmen und Gewinnen führen.
Bewertung
Die wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung von Bipop-Carire für das Jahr 2000 sollen im Folgenden näher beleuchtet werden. Der Umsatz in Höhe von rund 1,25 Mrd. Euro beinhaltet die Zins- und Provisionsüberschüsse aus den oben genannten Geschäften. Zu den Kosten (ohne Steuern) in Höhe von 559,8 Mio. Euro trägt zur Hälfte das Personal bei. Weitere Bestandteile sind Aufwendungen für Werbung und Informationstechnologie mit je ca. 10%. Die restlichen 30% sind größtenteils Abschreibungen und Kosten im Zusammenhang mit dem großen Filialnetz. Steuern in Höhe von rund 40% sind abzuziehen. Es ergab sich ein Gewinn nach Steuern in Höhe von rund 336,2 Mio. Euro.
In Anlehnung an dieses Schema sehen wir die weitere Entwicklung bei Bipop-Carire folgendermaßen: Wie oben dargelegt, gehen wir von steigenden Umsätzen aufgrund der zunehmenden Zahl von Vertretern und Filialen aus. Vertreter verursachen keine Kosten, da ihre Vergütung vom eigenen Erfolg abhängt. Filialen hingegen tragen stark zu den Fixkosten bei. Langfristig gehen wir davon aus, daß die Konkurrenz ähnliche Strukturen entwickelt, wodurch der Wettbewerbsdruck auf Bipop-Carire zunimmt und deren Rendite nach unten gedrückt wird.
Es gibt ca. 1,73 Mrd. Bipop-Carire-Aktien. Um den Ertragswert zu berechnen, zinsen wir die Gewinne je Aktie mit 10% ab. Dieser relativ geringe Diskontierungszins ist durch das geringe Risiko gerechtfertigt. Der sich ergebende Wert von 2,78 Euro liegt wesentlich unter dem derzeitigen Kursniveau. Alternative Szenarien, die einen Ertragswert auf dem aktuellen Kursniveau von ca. 7,00 Euro rechtfertigen, sind ebenfalls konstruierbar, unterstellen jedoch, daß der Gewinn langfristig über 1,05 Mrd. Euro liegen muß. Das wäre fast eine Verfünffachung gegenüber dem Jahr 2000, was wir für äußert ambitioniert halten. Auch die KGVs für 2001 und 2002 belegen mit Werten von 28 bzw. 23 die hohe Bewertung der Aktie auf Basis unserer Gewinnschätzungen.
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ewige Rente
Umsatz (in Mio.) 1.600,0 2.000,0 2.300,0 2.530,0 2.656,5 2.656,5 2.656,5 2.656,5
Rendite 26% 25% 25% 25% 25% 25% 20% 15%
EpS 0,24 0,29 0,33 0,37 0,38 0,38 0,31 0,23 2,30
Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 2,78 Euro
Der Ertragswert von Bipop-Carire. Angaben in Euro.
Fazit
Unsere Analyse zeigt, daß die Aktie von Bipop-Carire zum derzeitigen Kurs stolz bewertet ist. Andererseits sprechen die qualitativen Aspekte, wie die erfolgreichen Finanzvertreter, -shops, deren Ausbau, das kostengünstige Back-Office und die erfolgte Internationalisierung in verschiedene europäische Länder für die Gesellschaft.
Insgesamt stufen wir die Aktie des Unternehmens auf marktneutral. Die Beobachtung der wenigen noch verbliebenen Entrium-Aktien im Streubesitz (weniger als 1%) stellen wir ein.
Bipop-Carire auf einen Blick
Wertpapierkennummer 880064
Stärken Schwächen
Kundenfreundlichkeit Kundenfreundlichkeit ist kein Alleinstellungs-
Multikanalvertrieb merkmal
Gute Konditionen aufgrund niedriger Back-Office- Langfristig werden sich andere Banken ebenfalls wirt-
Kosten schaftlicher und kundenfreundlicher positionieren
International aufgestellt Ergebnisbeitrag durch Filialen ist begrenzt
Marktkapitalisierung 11,5 Mrd. Euro
Letzter Kurs (16.02.01) 6,65 Euro
Internet www.bipop.it
KGV 01 28 CAGR 03-05 10%
KGV 02 23 PEG-Ratio 02 2,3
KUV 01 7,2 Fairer Wert nach PEG 2,89 Euro
KUV 02 5,8 Fairer Wert nach Ertragswert 2,78 Euro
Unser Urteil marktneutral
Curtis Schneekloth
© 2001 Performaxx AG
Samstag, 05.05.2001
Finanzdienstleister
Der Schrecken traditioneller Bankhäuser
Durch die Hintertür – quasi unbemerkt – schlich sich ein Koloß an den Neuen Markt: Bipop-Carire, der viertgrößte italienische Finanzdienstleister. Gemessen am Börsenwert von 11,7 Mrd. Euro ist das Unternehmen nach T-Online mit 14 Mrd. Euro die Nummer zwei am Neuen Markt.
Das Listing am Neuen Markt blieb deshalb von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt, weil damit keine Werbekampagne verbunden war. Bipop-Carire unterbreitete den Aktionären der bereits am Neuen Markt notierten Entrium, nach Kundenzahl die größte Direktbank Deutschlands, ein Angebot zum Tausch ihrer Aktien gegen die von Bipop-Carire. Das Angebot war ein Erfolg. Aufgrund der Notierung am Neuen Markt wollen wir das Unternehmen näher beleuchten.
Aktivitäten
Als Universalbank bietet Bipop-Carire Bankdienstleistungen aller Art. Die Tabelle zeigt die verschiedenen Quellen des Geldes, die Art der Einnahmen und deren Anteil an den Gesamteinnahmen des Unternehmens. Letztere betrugen im Jahr 2000 1,25 Mrd. Euro. Es wird die herausragende Bedeutung des Fondsvertriebs deutlich. Dieser wird durch die innovativen Vertriebswege bei Bipop-Carire gefördert.
Die Zinsspanne (Unterschied zwischen Zinssatz von ausgeliehenen zu hingegebenen Geldern) liegt bei Bipop-Carire bei 2%. Diese befindet sich, nach Angaben des Unternehmens, deutlich unter dem Durchschnitt der italienischen Banken. Trotzdem schafft es das Unternehmen wirtschaftlich zu arbeiten, was ein Indiz für effiziente Strukturierung des Back-Office ist. Back-Office bezeichnet den Bereich einer Bank, in dem unter anderem die Ausführung der Kundenaufträge erfolgt.
Innovationen: Multikanalvertrieb
Von ihren Anfängen als traditionelle Volksbank und Sparkasse hat sich Bipop-Carire inzwischen weit entfernt. Viele Wege führen nun zum Kunden:
Als erste Bank Italiens bot Bipop-Carire vor zwei Jahren Finanzprodukte im Internet an. Nach eigenen Angaben ist die Direktbanktochter Fineco heute Marktführer in Italien. In Europa ist Fineco nach Consors und Comdirect der drittgrößte Direktbroker.
Vertreter, wie man sie bisher von Versicherungen kennt, verkaufen die Finanzprodukte direkt beim Kunden.
Statt Filialen mit hinter Panzerglas verbarrikadierten Bankschalterbeamten setzt Bipop-Carire auf legere Finanzshops, die in lockerer Atmosphäre Bankdienstleistungen aller Art anbieten.
Art der Einnahmen Anteil an den Gesamteinnahmen
Vertrieb von Fondsanteilen 49%
Vertrieb von Versicherungen Überwiegend 5%
Broking: Ausführen von Wertpapier- Provisionsüberschüsse 12%
aufträgen und Depotführung
Führen von Konten
Vergabe von Konsumentenkrediten Überwiegend
Leasinggeschäft: Verleihung von Objekten Zinsüberschüsse 34%
Factoring: Ankauf von Forderungen
Die Geschäftsbereiche von Bipop-Carire.
Diese Vertriebswege haben den Kunden offensichtlich zugesagt. Zusammen mit den günstigen Konditionen, die durch die effizienten Strukturen ermöglicht wurden, konnte Bipop ein Gewinnwachstum von 79% in 1997, 123% in 1998, 122% in 1999 und 31% in 2000 erzielen. Der Knick beim Wachstum im Jahr 2000 könnte allerdings ein Hinweis darauf sein, daß Finanzshops und Vertreter nun ziemlich flächendeckend vorhanden sind und/oder daß der Basiseffekt nicht mehr wirkt. Letzteres könnte auch damit zusammenhängen, daß die Steigerung des Vertriebsstrukturaufbaus (zusätzliche Finanzshops und verstärkte Anwerbung von Vertretern) nur schwer zu realisieren ist. Mithin sollten die phantastischen Wachstumsraten von 100% nur noch schwer erreichbar sein.
Die Zukunft
Der Vertrieb über Finanzberater direkt beim Kunden hat anderen Gesellschaften traumhafte Wachstumsraten beschert. Beispielsweise konnte MLP ihren Gewinn im Jahr 2000 das zehnte Jahr in Folge um mindestens 30% jährlich steigern. Kann Bipop-Carire einen ähnlich großen Erfolg erzielen, wenn sie ihr Vertriebsnetz weiter kontinuierlich ausbaut? Dies sollte zumindest in den nächsten Jahren ohne Probleme möglich sein. Jedoch sind Finanzberater in Italien viel weiter verbreitet als in Deutschland. Insofern hat der italienische Markt im Vergleich zum deutschen keinen Nachholbedarf. Zudem sollte das Wachstum in Italien begrenzt bleiben. Andererseits expandiert Bipop-Carire ins Ausland, wohin der Vertrieb über Vertreter ebenfalls möglich sein könnte, vorausgesetzt, potentielle Kunden sind für diese Art des Vertriebs aufgeschlossen. Daraus Einnahmen zu prognostizieren, wäre jedoch mit zuviel Unsicherheit behaftet.
Zu den getrübten Erfolgsaussichten von Direkt-Brokern haben wir bereits umfassend Stellung bezogen. Unsere Updates zu Comdirect, Consors und der Direkt Anlage Bank geben ein gutes Branchenbild. Zusammenfassend sei hier gesagt, daß die Dienstleistung Online-Banking und -Broking der verschiedenen Anbieter austauschbar und die Preise transparent sind. Dies führt dazu, daß kein Online-Broker durch einen hohen Preis langfristig bedeutende Gewinne über den durchschnittlichen Eigenkapitalkosten der Branche hinaus erzielen kann. Demnach rechnen wir nicht mit bedeutenden Ergebnisbeiträgen aus diesem Segment.
Das Filialgeschäft war seit jeher nicht leicht. Der Aufbau und Erhalt vieler kleiner Niederlassungen ist kostspielig und die Einnahmen, die die Filialen generieren, sind durch die Zahl und das Einkommen der Bevölkerung im Einzugsgebiet eingeschränkt. Sogenannte Skaleneffekte sind daher begrenzt. Offenbar arbeiten die Finanzshops von Bipop-Carire wirtschaftlich. Der Aufbau weiterer Filialen sollte zu steigenden Einnahmen und Gewinnen führen.
Bewertung
Die wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung von Bipop-Carire für das Jahr 2000 sollen im Folgenden näher beleuchtet werden. Der Umsatz in Höhe von rund 1,25 Mrd. Euro beinhaltet die Zins- und Provisionsüberschüsse aus den oben genannten Geschäften. Zu den Kosten (ohne Steuern) in Höhe von 559,8 Mio. Euro trägt zur Hälfte das Personal bei. Weitere Bestandteile sind Aufwendungen für Werbung und Informationstechnologie mit je ca. 10%. Die restlichen 30% sind größtenteils Abschreibungen und Kosten im Zusammenhang mit dem großen Filialnetz. Steuern in Höhe von rund 40% sind abzuziehen. Es ergab sich ein Gewinn nach Steuern in Höhe von rund 336,2 Mio. Euro.
In Anlehnung an dieses Schema sehen wir die weitere Entwicklung bei Bipop-Carire folgendermaßen: Wie oben dargelegt, gehen wir von steigenden Umsätzen aufgrund der zunehmenden Zahl von Vertretern und Filialen aus. Vertreter verursachen keine Kosten, da ihre Vergütung vom eigenen Erfolg abhängt. Filialen hingegen tragen stark zu den Fixkosten bei. Langfristig gehen wir davon aus, daß die Konkurrenz ähnliche Strukturen entwickelt, wodurch der Wettbewerbsdruck auf Bipop-Carire zunimmt und deren Rendite nach unten gedrückt wird.
Es gibt ca. 1,73 Mrd. Bipop-Carire-Aktien. Um den Ertragswert zu berechnen, zinsen wir die Gewinne je Aktie mit 10% ab. Dieser relativ geringe Diskontierungszins ist durch das geringe Risiko gerechtfertigt. Der sich ergebende Wert von 2,78 Euro liegt wesentlich unter dem derzeitigen Kursniveau. Alternative Szenarien, die einen Ertragswert auf dem aktuellen Kursniveau von ca. 7,00 Euro rechtfertigen, sind ebenfalls konstruierbar, unterstellen jedoch, daß der Gewinn langfristig über 1,05 Mrd. Euro liegen muß. Das wäre fast eine Verfünffachung gegenüber dem Jahr 2000, was wir für äußert ambitioniert halten. Auch die KGVs für 2001 und 2002 belegen mit Werten von 28 bzw. 23 die hohe Bewertung der Aktie auf Basis unserer Gewinnschätzungen.
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ewige Rente
Umsatz (in Mio.) 1.600,0 2.000,0 2.300,0 2.530,0 2.656,5 2.656,5 2.656,5 2.656,5
Rendite 26% 25% 25% 25% 25% 25% 20% 15%
EpS 0,24 0,29 0,33 0,37 0,38 0,38 0,31 0,23 2,30
Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 10%: 2,78 Euro
Der Ertragswert von Bipop-Carire. Angaben in Euro.
Fazit
Unsere Analyse zeigt, daß die Aktie von Bipop-Carire zum derzeitigen Kurs stolz bewertet ist. Andererseits sprechen die qualitativen Aspekte, wie die erfolgreichen Finanzvertreter, -shops, deren Ausbau, das kostengünstige Back-Office und die erfolgte Internationalisierung in verschiedene europäische Länder für die Gesellschaft.
Insgesamt stufen wir die Aktie des Unternehmens auf marktneutral. Die Beobachtung der wenigen noch verbliebenen Entrium-Aktien im Streubesitz (weniger als 1%) stellen wir ein.
Bipop-Carire auf einen Blick
Wertpapierkennummer 880064
Stärken Schwächen
Kundenfreundlichkeit Kundenfreundlichkeit ist kein Alleinstellungs-
Multikanalvertrieb merkmal
Gute Konditionen aufgrund niedriger Back-Office- Langfristig werden sich andere Banken ebenfalls wirt-
Kosten schaftlicher und kundenfreundlicher positionieren
International aufgestellt Ergebnisbeitrag durch Filialen ist begrenzt
Marktkapitalisierung 11,5 Mrd. Euro
Letzter Kurs (16.02.01) 6,65 Euro
Internet www.bipop.it
KGV 01 28 CAGR 03-05 10%
KGV 02 23 PEG-Ratio 02 2,3
KUV 01 7,2 Fairer Wert nach PEG 2,89 Euro
KUV 02 5,8 Fairer Wert nach Ertragswert 2,78 Euro
Unser Urteil marktneutral
Curtis Schneekloth
© 2001 Performaxx AG
Samstag, 05.05.2001
Für die, die nicht den ganzen Artikel lesen wollen:
Die Aktie ist völlig überbewertet.
Die Aktie ist völlig überbewertet.
Hat jemand den Artikel über Bipop-Carire im neuen Focus-Money gelesen? Wenn ja, wäre ich für eine kurze Inhaltsangabe dankbar.
Ganz kurzes Focus-Fazit:
"Halten"; Einsteigen erst ab 6 Euro.
"Halten"; Einsteigen erst ab 6 Euro.
Vorsicht:
Gerücht über Delisting am NM (aus eigenem Antrieb !)!!!!
Gerücht über Delisting am NM (aus eigenem Antrieb !)!!!!
Trading Spotlight
Wieso wird ein mögliches Delisting am NM grundsätzlich negativ beurteilt? Meines Erachtens muß doch ersteinmal abgewartet werden, was Bipop dann vorhat. Für mich stellt sich die Frage, ob z.B. eine Notierung am geregelten Markt geplant ist. Gibt es dazu Informationen? Im übrigen ist es für ein multinational ausgerichtetes Unternehmen kein Armutszeugnis, sich vom NM zurückzuziehen..., oder?
ein Armutszeugnis ist es sicher nicht,
aber (fast) immer mit immensen Kursverlusten
verbunden !
aber (fast) immer mit immensen Kursverlusten
verbunden !
Also Leute!
Wieso sollte bei Bipop der Kurs irgendetwas mit dem Neuen Markt zu tun haben???
Erstens kenne ich keinen Fonds der den Nemax Allshare nachbildet, und zweitens wird der Kurs an der Heimatbörse in Italien gebildet! Die paar Stücke hier am Neuen Markt sind doch lächerlich!
Außerdem bin ich mir sicher, daß Bipop in Deutschland handelbar bleibt an den meisten Börsen und damit sich überhaupt nichts ändert!
Das einzige was positiv gewesen wäre, wäre eine Aufnahme in den Nemax 50, denn für den gibt es Fonds die ihn nachbilden.
Also nur die Ruhe!
ralfei
Wieso sollte bei Bipop der Kurs irgendetwas mit dem Neuen Markt zu tun haben???
Erstens kenne ich keinen Fonds der den Nemax Allshare nachbildet, und zweitens wird der Kurs an der Heimatbörse in Italien gebildet! Die paar Stücke hier am Neuen Markt sind doch lächerlich!
Außerdem bin ich mir sicher, daß Bipop in Deutschland handelbar bleibt an den meisten Börsen und damit sich überhaupt nichts ändert!
Das einzige was positiv gewesen wäre, wäre eine Aufnahme in den Nemax 50, denn für den gibt es Fonds die ihn nachbilden.
Also nur die Ruhe!
ralfei
Bipop ist Entrium (und noch eine ganze Menge mehr)!
Warum macht Ihr Euch Sorgen ???
Gruss DD
Warum macht Ihr Euch Sorgen ???
Gruss DD
Focus Money
Bipop-Carire halten Datum: 10.05.2001
Das Anlegermagazin Focus Money empfiehlt derzeit Investoren die Aktien von Bipop-Carire (WKN 880064) zu halten. Neben dem Trend zum Vermögensverwalter würden Broker zunehmend auf klassische Kundenberatung setzen – ein Weg, den jetzt auch Entrium einschlage, die von der italienischen Bipop-Carire übernommen worden sei. Das Institut wolle ein Netz von zwölf bis 15 Beratungsfilialen aufbauen. In Italien sei Bipop-Carire mit diesem Konzept bereits sehr erfolgreich gewesen. Dort gehöre die Direktbank inzwischen zu den fünf größten Vermögensverwaltern. Die Italiener seien seit Ende Dezember auch am Neuen Markt gelistet. Steige das Handelsvolumen in der Aktie kräftig an, habe Bipop-Carire gute Chancen, bis Jahresende in den Nemax-50 aufzusteigen. Zurzeit befinde sich das Papier aus charttechnischer Sicht in einer Erholungsphase. Erst ab einem Kurs von sechs Euro sollten nach Meinung des Anlegermagazins Focus Money Neueinsteiger den Kauf des Papiers erwägen.
Quelle: AktienCheck
Bipop-Carire halten Datum: 10.05.2001
Das Anlegermagazin Focus Money empfiehlt derzeit Investoren die Aktien von Bipop-Carire (WKN 880064) zu halten. Neben dem Trend zum Vermögensverwalter würden Broker zunehmend auf klassische Kundenberatung setzen – ein Weg, den jetzt auch Entrium einschlage, die von der italienischen Bipop-Carire übernommen worden sei. Das Institut wolle ein Netz von zwölf bis 15 Beratungsfilialen aufbauen. In Italien sei Bipop-Carire mit diesem Konzept bereits sehr erfolgreich gewesen. Dort gehöre die Direktbank inzwischen zu den fünf größten Vermögensverwaltern. Die Italiener seien seit Ende Dezember auch am Neuen Markt gelistet. Steige das Handelsvolumen in der Aktie kräftig an, habe Bipop-Carire gute Chancen, bis Jahresende in den Nemax-50 aufzusteigen. Zurzeit befinde sich das Papier aus charttechnischer Sicht in einer Erholungsphase. Erst ab einem Kurs von sechs Euro sollten nach Meinung des Anlegermagazins Focus Money Neueinsteiger den Kauf des Papiers erwägen.
Quelle: AktienCheck
@MichaelFK
wie kommst du darauf, daß Bip "völlig überbewertet" sei. Die haben ein KGV von unter 20. Im Vergleich MLP KGV 100
spacecowboy
wie kommst du darauf, daß Bip "völlig überbewertet" sei. Die haben ein KGV von unter 20. Im Vergleich MLP KGV 100
spacecowboy
Hallo,
bei der Dividendenzahlung von Bipop wurden 27% Quellensteuer abgezogen. Bei deutschen Aktien wird die Steuer mit dem Freistellungsauftrag verrechnet, hier jedoch nicht.
Was sagt mir das? Kriege ich das Geld von der Steuer wieder?
bei der Dividendenzahlung von Bipop wurden 27% Quellensteuer abgezogen. Bei deutschen Aktien wird die Steuer mit dem Freistellungsauftrag verrechnet, hier jedoch nicht.
Was sagt mir das? Kriege ich das Geld von der Steuer wieder?
@tagchen
Soweit ich weiß: ja! Schau `mal die Steuer-Erklärung nach entsprechendem/n Feld/ern durch (habe gerade keine zum nachsehen)... Kannst ja `mal hier `reinstellen, ob Du`s gefunden hast.
Ciao
Soweit ich weiß: ja! Schau `mal die Steuer-Erklärung nach entsprechendem/n Feld/ern durch (habe gerade keine zum nachsehen)... Kannst ja `mal hier `reinstellen, ob Du`s gefunden hast.
Ciao
@vomo
Meine Steuererklärung habe ich leider gerade nicht. Habe aber mal bei Entrium nachgefragt. Demnach führen die das Ende des Jahres in der Erträgnisaufstellung auf und man würde ca. 15% von der Steuer wieder bekommen. Das wäre einfacher gewesen, als dass jeder mehrere Formulare ausfüllen müßte und diese für Kosten von 50-100,- in Italien bearbeiten lassen müsste.
Meine Steuererklärung habe ich leider gerade nicht. Habe aber mal bei Entrium nachgefragt. Demnach führen die das Ende des Jahres in der Erträgnisaufstellung auf und man würde ca. 15% von der Steuer wieder bekommen. Das wäre einfacher gewesen, als dass jeder mehrere Formulare ausfüllen müßte und diese für Kosten von 50-100,- in Italien bearbeiten lassen müsste.
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