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    Schlüsselroman zum Neuen Markt? "Das Geld" von Zola - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.06.01 12:09:07 von
    neuester Beitrag 26.06.01 11:13:55 von
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      schrieb am 25.06.01 12:09:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Als Emile Zola in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts seinen Börsenroman "Das Geld" schrieb, hatte gerade eine neue Technologie Furore gemacht: Die Eisenbahn. Allein an der Pariser Börse notierten 2000! Eisenbahngesellschaften. Sie alle besassen Konzessionen für Strecken im In- und Ausland. Bahnen im Nahen Osten, der Türkei und natürlich in den USA weckten die Phantasie.
      Der Hauptdarsteller des Romans ist ein schon etwas älterer Spekulant, der eine VC-Gesellschaft gründet, in der High-Society wie kleine Sparer ihre Hoffnungen legen. Er wird sehr differenziert beschrieben, keineswegs nur wie Gordon Gecko in "Wallstreet". Die Aktie steigt bis auf 3000 Francs um dann völlig abzustürzen.
      Neben den Psychologien der Beteiligten - auch ein Egbert Prior und Trinkhaus&Burkhardt kommen vor - lernen wir aus dem Roman:
      1.) Die Eisenbahn war wirklich eine Innovation.
      2.) Die Innovation hat sich wirklich durchgesetzt.
      3.) In Frankreich ist von 2000 Eisenbahngesellschaften
      eine übriggeblieben, die heutige SNCF.
      4.) Die SNCF ist mit großem Abstand die weltbeste Eisen-
      bahngesellschaft und in keinem Industriestaat ist die
      Eisenbahn moderner wie in Frankreich.
      Übersetzen wir das doch auf Telekommunikation und Internet:
      1.) Das Internet ist wirklich eine Innovation.
      2.) Die Innovation setzt sich wirklich durch.
      3.) Von 2000 Gesellschaften bleibt eine übrig.
      4.) Diese handelt Software, Providing, Content in größter
      Perfektion.
      Das ist nur eine Analogiebildung, da das Internet ja nicht nur mit der Infrastruktur, sondern auch mit Medien wie Fernsehen und Verlagen verglichen werden muß. In den letzteren beiden Sparten kann es durchaus 1000 erfolgreiche Gesellschaften geben, ebenso natürlich in Werbung, Customer-Relations etc.
      Dennoch solltet Ihr Zolas Roman lesen, da wir darin etwas über die psychologisch-emotionale Dynamik lernen, die den Umverteilungen unserer Gelder zugrundeliegt. Wir machen in diesem Board den Fehler, zuviel Charttechnik, Märkte, Greenspan, Branchen etc. zu diskutieren und zuwenig die Seele des Spekulierens.
      Hoffnung ist immer irrational. Das muß man wissen. Aber allein deshalb ist sie noch nicht falsch. Was meint Ihr?
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 12:40:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das Geld von Zola wurde ja schon grundsätzlich jedem empfohlen, der sich in die Philosophie der Spekulation auseinandersetzen will, nebenbei empfielt sich auch Kostolany, der den neuen Markt schon früh mit Betrug in Verbindung brachte, der aber auch von Charttechnik wenig hielt.....
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 12:42:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wer bleibt dann übrig - Aol/Time Warner?
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 11:01:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nein, die fusionierten Microsoft und Oracle.
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 11:13:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      @cd

      hier ein schöner link für Dich.
      der text ist von Engels.

      http://www.mlwerke.de/me/me07/me07_421.htm

      ich finde auch, dass die grosse eisenbahnspekulation
      ein interessanter vorläufer ist.

      bzgl des ende der grossen internetspekulation
      kann man verschiedener meinung sein.
      aber wir sind ja live dabei. :D

      gruss
      o.


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