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    Erwerbsunfähigkeit - ein Testfall für unser Sozialversicherungssystem - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.07.01 11:15:15 von
    neuester Beitrag 16.07.01 17:38:31 von
    Beiträge: 24
    ID: 436.755
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      schrieb am 12.07.01 11:15:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nächstes Jahr sind Bundestagswahlen. Die Wähler sind dann aufgerufen, darüber zu entscheiden, ob die jetzige Regierung ihren Erwartungen grecht wurde und im Amt bleiben soll.

      Leider scheint sich das Denken der Wähler nur zwischen Schwarzgeld, dem Kanzler-Wort zum "Wegschließen" und Stoibers Parolen zur Zuwanderung zu bewegen. Hier nochmal ein vergeblicher Versuch, auf die wirklich wichtigen Dinge hinzuweisen. Zunächst das Zitat, in dem ich Passagen in Änderung des Originals fett hervorgehoben habe:

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Wegfall der "Berufsunfähigkeits-"Rente zum Jahresanfang hat den Versicherern bisher kaum Neugeschäfte eingebracht. Anders als die Reform der Rentenversicherung sei das Thema in der Öffentlichkeit kaum präsent, sagte Thomas Kuehn von Leipziger&Partner PR der dpa-AFX. Die Versicherer selbst setzten bei der Akquise aber eher auf die Lebensversicherung als auf die stark mit Risiken und Verwaltungsaufwand belastete Berufsunfähigkeit.

      Umfragen zufolge sei nur 13 Prozent der Deutschen überhaupt bekannt, dass es eine Veränderung bei der Berufsunfähigkeitsrente gegeben habe, sagte Kuehn. Auf die Reform hingewiesen, vermuteten 25 Prozent, sie stünden jetzt besser da als zuvor.

      Seit Anfang 2001 gibt es nur noch eine Erwerbsminderungsrente. Personen unter 40 Jahren haben nur dann einen vollen Anspruch auf die - geminderte - Rente, wenn sie weniger als drei Stunden am Tag irgend etwas arbeiten können. Wer ein "Restleistungsvermögen" für mehr als sechs Stunden Arbeit pro Tag hat, bekommt gar kein Geld. Dabei wird nicht berücksichtigt, ob der Betroffene noch in seinem alten Beruf arbeiten kann. Diesen "Berufsunfähigkeitsschutz" gibt es nur für Ältere über 40 Jahre, wobei die Rente allerdings deutlich gekürzt wurde.

      Das Risiko der Berufsunfähigkeit werde unterschätzt, sagt Kuehn. "Jede 4. Person ist berufsunfähig. Das Risiko betrifft nicht nur Unfälle, sondern auch Krankheiten wie Allergien oder Herz-Kreislauf-Probleme." Dennoch hätten die Versicherer nach der Reform nur wenig Geschäftsabschlüsse. Kuehn führt dies darauf zurück, dass die Absicherung gegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit gerne an Lebens- oder Rentenversicherungen gekoppelt wird. Die Zertifizierung der vom Staat geförderten (Riester-) Rentenprodukte laufe aber erst im Herbst an./hn/rh
      ________________________________

      Das muß man sich nochmal zu Gemüte führen: 25% der Bürger glauben, daß die staatlichen Leistungen bei der Berufsunfähigkeit sich gebessert haben. Klar, wen diese Menschen nächstes Jahr wählen ;). Nur 13% der Bürger haben mitbekommen, daß die Bundesregierung hier im Sozialbereich einen schweren Einschnitt vorgenommen hat. Wie soll das auch möglich sein, wenn die Regierungspartei ein "Sozial-" im Namen führt, daß sie dann vielleicht für soziale Schieflagen verantwortlich sein könnte. Dabei wissen wir doch schon von anderen Parteien, daß man weder ein "Christlich-" noch ein "-Demokratisch-" (PDS, DVU, NPD) allzu ernst nehmen sollte.

      Aber mal Polemik beiseite. Die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit ist so wichtig, wie die gegen Krankheit und Alter. Wie kommt es da, daß jeder gegen letztere Risiken abgesichert sein muß, aber nicht jeder genötigt wird, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen? Jeder, der keine BU-Versicherung hat, ist ein potentieller Sozialhilfeempfänger. Und kann seine ganze Familie ins Unglück stürzen, wenn er der Haupternährer ist. Die BU und Erwerbsunfähigkeit aus der Rentenversicherung herauszuziehen könnte vielleicht noch einen Sinn geben, wenn es im Rahmen eines Gesamtkonzeptes geschähe, das jeden Bundesbürger dazu zwingt, die Arbeitskraft ausreichend zu versichern. Dazu gehört dann, daß die BU-Versicherung nicht aus zu versteuerndem Einkommen zu leisten ist, wie es zur Zeit leider der Regelfall ist. Hier schläft die gegenwärtige Regierung, die doch angeblich den Reformstau beendet hat. Das sehe ich anders: die Kontinuität im Reformstau besteht in unserem gesamten Sozialsystem und besonders eklatant bei Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen. Eine Übung für alle Zweifler: angenommen, wegen eines schweren Bandscheibenschadens könntet ihr mit 40 Jahren euren Beruf nicht mehr ausüben, was habt ihr dann zum Leben zur Verfügung? Und wie sorgt ihr dann noch für eure Rente vor, wieviel steht euch dann mit 65 zur Verfügung? Viel Spaß beim Rechnen.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 11:33:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Alles schön und gut. Bloß wenn Du arbeitslos bist oder wirst, hast Du keine Kohle um dich zu versichern.

      Da liegt das Problem

      Gruß
      pimpe
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 11:45:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung sollte zwischen 600 und 1200 DM kosten, also 50 bis 100 DM im Monat. Damit ließen sich 2000 bis 4000 DM Monatseinkommen absichern. Das sollte man eigentlich von jedem Einkommen leisten können. Daß ein Arbeitsloser 6000 DM oder mehr an Einkommen versichert, ist sicherlich übertrieben. Außerdem könnte man überlegen, daß der Staat unterhalb gewisser Einkommensgrenzen nach dem Muster der privaten Rentenversicherung einen Zuschuß leistet, dem dann bei höheren Einkommen der Steuerfreibetrag entspricht. Was der Staat hier einsetzt, kommt ja später über eingesparte Sozialhilfe wieder zurück.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 12:02:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Alles schön und gut.

      Erzähl das mal bitte rot-grün.

      Die Arbeitslosen werden immer mehr. Die haben keine Kohle.

      Das Ganze ziehlt auf eine zwei Klassen Gesellschaft hin.

      Denk da mal drüber nach.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 12:06:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      Genau auf diesen Punkt bin ich doch eingegangen :confused:.

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      Avatar
      schrieb am 12.07.01 12:10:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      @for4zim

      Deine Fürsprache für die Versicherungswirtschaft in allen ehren.
      Versicherungen beruhigen einen wenn man sie hat, wenn man sie braucht
      bist du verlassen. Gerade die Versicherungen sind doch die, die ihre
      Beitragszahler am meisten bescheissen.
      - Rückkaufswert aus Lebensversicherungen
      - Insassenversicherungen bei der KFZ-Versicherung
      (sie bieten sie einen an, sagen aber nicht, dass sie unnötig ist wie
      ein Kropf)

      die Liste liese sich fortführen.

      Frage mal die Versicherungen, in welcher Sparte die grössten Gewinne
      gemacht werden.

      Zur Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsrente: Frage mal einen 40 jährigen
      wieviel Rente er nach dem alten System erhalten hat/hätte. Jeder Mensch
      spielt in irendeiner Form mit dem Risiko. Man kann sich zwar gegen alles
      versichern, nur dann bleibt zu Leben nichts mehr.

      Und dann woher soll der kleine Mann das Geld nehmen für die Versicherung.
      Du schreibst Beitrag = 50 - 100 DM/Monat. Da muss er aber die Versicherung
      schon mit 18 Jahren abschliessen.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 12:25:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      Leo6, ich ging von einem 30jährigen ohne besondere Risiken aus. Berufskraftfahrer oder Personen, die riskante Berufe ausüben, haben allerdings ein Problem.

      Ich würde im übrigen die BU-Versicherung streng von anderen Versicherungen, wie etwa der Kapitallebensversicherung oder anderen, unnötigen Versicherungen unterscheiden. Berufsunfähigkeit ist ein existenzielles Risiko und muß versichert werden. Im Grunde sind hier die Unversicherten Trittbrettfahrer des Sozialsystems, die hinterher auf Kosten der Versicherten die Sozialhilfe belasten.

      Was die Lasten angeht: jeder Raucher verbraucht schon mit seiner Sucht mehr, als ihn eine BU-Versicherung kosten würde.

      Wo allerdings ein kritischer Punkt ist, sind die Zahlungsausschlüsse. Bei vielen Berufsunfähigkeitsversicherungen kann man auf Probleme stoßen, wenn diese in Leistung treten müssen. Dann kann sich zum Beispiel eine falsche Angabe im Versicherungsantrag selbst dann negativ auswirken, wenn sie nicht im Zusammenhang mit der Ursache der Berufsunfähigkeit steht.

      Und ich gebe Dir, Leo6, auch in dem Punkt recht: schon die alte staatliche Erwerbsunfähigkeitsversicherung war kümmerlich ausgestattet. Da verwundert es noch mehr, daß nicht jeder eine private BU-Versicherung hat.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 12:42:31
      Beitrag Nr. 8 ()
      @for4zim
      naja, es raucht ja nicht jeder. trotzdem bin ich nicht ganz deiner meinung. selbstverständlich geht jeder das risiko ein irgendwann mal seine brötchen nicht mehr verdienen zu können. das risiko ist aber schon alt und kein neues problem. hast du mit 18 jahre schon an deine rente gedacht. ich nehme an die wenigsten. wenn die rente nur auf selbstvorsorge beruhen würde, hätten in den vergangenen monate viele ihre alterssicherung verzockt. du hättest vor 20 jahren mit einer versicherung gegen arbeitslosigkeit kommen müssen, ich wette die wenigsten hätten sie abgeschlossen.
      Avatar
      schrieb am 12.07.01 12:50:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      Da greift wohl das Feuerwehrprinzip. Warum leisten wir uns eine Feuerwehr aus Steuermitteln? Weil zu viele Menschen erst einsehen, daß sie sie brauchen, wenn es einmal bei ihnen brennt.

      Bei Rente, Krankheit, Arbeitslosigkeit und Berufsunfähigkeit ist es am Staat, die Menschen zur Eigenvorsorge zu zwingen. In dreien dieser Bereiche gibt es Zwangsbeiträge: die gesetzlichen Sozialversicherungen. Streng genommen auch im vierten. Hier ist aber das Mißverhältnis zwischen Versorgungsbedarf und -leistung schon immer groß gewesen und jetzt untragbar geworden.
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 23:28:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ein Tipp: Lest mal das Buch "Die Sehnsucht nach einer verlogenen Welt" von Günter Ederer.49,90.- - könnt Ihr absetzen.Ihr werdet euch erschrecken.

      Was glaubt Ihr warum unsere Regierung nicht auf die Problematik der Berufsunfähigkeit hinweist?Was glaubt Ihr warum sie nicht auf die Leistungskürzungen in der Krankenversicherung hinweist?Was glaubt Ihr warum...?

      Was Wählerstimmen kostet sind Beitragserhöhungen,nicht Leistungskürzungen.(Egal,wer gerade die Regierung bildet)

      Meiner Meinung nach gehört eine Berufsunfähigkeit in jede anständige Baufinanzierung.Wird aber nicht gemacht-warum?Weil es so manche Finanzierung kippen würde.

      Für Versicherungsfritzen ist die Berufsunfähigkeit zwar lukrativ,aber sehr arbeitsintensiv.(Zumindest wenn er die Gesundheitsfragen sauber bearbeitet)Es gibt einfachere Provisionsprodukte.

      Die Problematik wird also bewusst verschwiegen.

      Gruß, Earnie
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 06:55:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Von welchem Geld haben die Versicherungen halbe Innenstädte sowie die dazugehörigen Glaspaläste für Milliardensummen bezahlt ?? Richtig , von den a) maßlos überhöhten Prämien und b) von nicht ausgezahlten Leistungen trotz Anspruch .
      Gerade bei BU werden von fast allen Versichreungen im Leistungsfall die Empfänger solange totprozessiert wg.
      irgendwelchem Kleingedruckten , bis sie aufgeben oder das Problem "biologisch" gelöst ist .
      Wer kann schon zigtausende für Anwälte vorschießen ?

      Gegen Banken und Versicherungen ist die Mafia ein Anfängerhaufen .

      Thommy
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 08:19:16
      Beitrag Nr. 12 ()
      Man sollte es nicht zu sehr vereinfachen. Es gibt z.B. bei Focus.de die Möglichkeit zu vergleichen, wie oft es zu Streitigkeiten bei der Auszahlung der BU kommt. Daran kann man erkennen, daß es Versicherungen gibt, die nur bei einem geringen Prozentsatz Einwendungen machen und solche, bei denen man leicht Probleme hat. Die Versicherungen, die häufiger Auszahlungen zurückhalten, sind auch die eher billigen in den Gebühren, was wohl nicht überraschend ist. Es ist übrigens vielen Kunden bei BU-Versicherungen nicht ganz klar, daß man den Fragebogen der Versicherung absolut ehrlich und sehr ausführlich ausfüllen sollte, um keinen Vorwand für eine Verweigerung der Leistung zu bieten. Schon allein hier schlummert durch falsch verstandene "Cleverness" des Versicherungsnehmers in so manchem Vertrag eine Zeitbombe. Die Versicherungen haben natürlich kein Interesse daran, die Gültigkeit des Vertrags wegen eventuell verschwiegener Vorerkrankungen anzufechten, solange nur Beiträge empfangen werden.

      Was die Paläste der Versicherungen angeht, die werden wohl vor allem von den Kapitallebensversicherungen finanziert. Die waren schon immer am sichersten zu kalkulieren, weil ja auch die Menschen immer länger leben. MLP hat es ja damit vom Nebenwert zum DAX30-Anwärter geschafft.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 13:59:30
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ich möchte meine Zahlen von oben präzisieren. Für 1200 DM Jahresbeitrag erhält ein 25 bis 30jähriger je nach Gesellschaft bei guten Vertragskonditionen bei den kostengünstigen Versicherungen 2300 bis 3100 DM monatliche Versicherungsleistung. Die BU-Versicherungen sind also etwas teurer als von mir oben skizziert, aber nicht unerschwinglich.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 15:43:37
      Beitrag Nr. 14 ()
      versicherungen beruhigen, wenn man sie hat.
      man ist aber der arsch, wenn man sie braucht.

      Beispiele gibt es genug und in jeder sparte. bei den versicherungen zählt nur eines "abschlüsse von verträgen".
      da werden statistiken aufgestellt, welcher bezirk in welcher sparte am erfolgreichsten war.
      und sollte tatsächlich mal ein zahlungsfall eintreten, wird in der suppe solange gerührt, bis ein haar gefunden wird um den zahlungsempfänger (versicherungsnehmer) unfreundlich loszuwerden. hauptsache er hat bis dahin seine beiträge schön bezahlt.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:04:09
      Beitrag Nr. 15 ()
      Leo6, das behauptest Du schon die ganze Zeit. Werde mal konkret: wie oft wird im Ereignisfall nicht gezahlt?
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:16:45
      Beitrag Nr. 16 ()
      @for4zim
      du glaubst ja nicht im ernst, dass darüber auch nur eine versicherung eine statistik veröffentlicht.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:25:38
      Beitrag Nr. 17 ()
      Leo6, ich denke mal, Du weißt selbst nicht, wie hoch die Quote der Nichtleistung ist. Ich weiß auch nicht, worüber Du hier argumentieren willst. Ich habe vor allem angesprochen, daß hier die gegenwärtige Regierung sehr unsozial und seltsam unwidersprochen einen wesentlichen Teil des sozialen Sicherungssystems abbaut. Dies kann nur durch eine große Ignoranz der Wählerschaft geschehen. Es ist aber auch klar, daß man sich so oder so gegen Berufsunfähigkeit absichern muß. Wenn Du mehr zu bieten hast, Leo6, als substanzlose Versichungenbeschimpfungen, sondern Fakten oder auch Alternativen, dann erklär Dich.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:26:52
      Beitrag Nr. 18 ()
      die berufsunfähigkeitsversicherung zählt zu den wenigen versicherungen, die jeder erwerbstätige abschließen sollte, ebenso wie die private haftpflichtversicherung. im vergleich dazu ist jede andere versicherung völlig unnötig!
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:34:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      Private Berufsunfähigkeits-Versicherungen
      Leistung oder nicht - Verweisung auf einen anderen Beruf

      Wer in seinem Beruf berufsunfähig ist, muß nicht in jedem Beruf berufsunfähig sein. Ein körperliches Leiden kann in einem Beruf hinderlich sein, in einem anderen Beruf aber ohne Bedeutung für die Arbeitsfähigkeit sein.

      Diesen Umstand machten sich alle Versicherer bis vor einigen Jahren zu Nutze und verwiesen die Versicherten gerne auf andere Berufe. Ob es in diesem Verweisungs-Beruf Arbeitsplätze gab, interessierte nicht.

      Die Verweisungs-Klausel war eine General-Klausel, mit der die Leistung auf einfachem Weg kaltschnäuzig abgelehnt werden konnte. Und bis heute hat sich bei vielen Anbietern daran nichts geändert. Denn die Klausel gilt bei vielen Versicherern weiter.

      Eingeschränkt wurde sie nur durch ein paar Gerichts-Urteile in den letzten Jahren. Mancher Versicherte hatte den jahrelangen, zermürbenden Kampf mit seinem Versicherer durch die Rechts-Instanzen aufgenommen und am Ende eine Leistung zugesprochen bekommen.

      Da es aber noch viele andere Möglichkeiten der Leistungs-Verweigerung gibt, haben einige Versicherer auf diese Klausel mittlerweile verzichtet. Das ist ein Fortschritt, allerdings ist der Jubel in einigen Medien und der Jubel bei den Erstellern von Computer-Vergleichs-Programmen völlig unangebracht. Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten, sich vor der Zahlung der Rente zu drücken ...
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:44:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      @for4zim
      ich will keineswegs sagen, dass derartige versicherungen nicht abgeschlossen werden sollen. ich sagte, es beruhigt einen, wenn er eine derartige versicherung hat, er ist aber verlassen, wenn er sie braucht.
      wenn es nur in 1 von 100 fällen zu streitigkeiten kommt, dann ist dies ein fall zuviel.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:47:44
      Beitrag Nr. 21 ()
      Leo6, was sollte denn Deiner Meinung nach jemand tun, um sich gegen Berufsunfähigkeit abzusichern? Und wie ist Deine Haltung zu dem, was die Regierung getan hat (Thema des Threads)? Nach wie vor sagst Du nichts über die relative Anzahl der Fälle von Verweisung. Du tust so, als käme auf jeden Versicherungsfall, in dem geleistet wird, mindestens eine Verweisung.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:59:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      lese mein posting von 16.34 uhr

      und jetzt stelle dir vor, du hast jahrelang pünktlich deine beiträge bezahlt. der versicherungsfall tritt ein und die versicherung wird jetzt mit alles mitteln versuchen sich zu drücken. es sei denn, du hast den kopf unter den arm.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 17:00:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      Leo6, was willst Du eigentlich sagen? Willst Du, daß man sich einfach nicht gegen Berufsunfähigkeit absichert?
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 17:38:31
      Beitrag Nr. 24 ()
      Eines ist doch klar:
      Absichern möchte ich mich um im "Erwerbsunfähigkeitsfall" nicht zum Sozialfall zu werden.Hier geht es doch nicht darum sagen zu können,mir tun die Knochen weh,also stell ich mal nen Antrag.

      Gab es in der Vergangenheit sicherlich genug.

      Das die Versicherungen im Ernstfall äusserst kritisch prüfen ist nur im Sinne der Gemeinschaft.
      Würden sie jedem Drückeberger Zahlungen gewähren,wäre die Beitragsstabilität wohl rasch dahin.

      Fazit: Der Ernstfall ist gemeint.Kann ich nicht mehr arbeiten um meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können , muss ein Ersatzeinkommen her.Und dieses bieten die Privaten.

      Ohne eine Berufsunfähigkeitsversicherung würde ich nicht mehr auf die Strasse gehen.

      Meines Wissens ist bisher noch jeder Rechtsstreit zu Gunsten des Versicherten ausgegangen.

      Gruß,Earnie


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