********** Wachstumshürden am Neuen - Markt ********** - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.08.01 23:41:19 von
neuester Beitrag 16.09.01 12:24:46 von
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Aus der FTD vom 14.8.2001
McKinsey: Wachstumshürden am Neuen Markt
Von Lothar Stein, Stefan Schmitgen und Boris Maurer
Im Schimpfen über den Neuen Markt sind zwei Nachrichten untergegangen: Er hat sein Versprechen gehalten, Tech-Unternehmen mit Wachstumskapital zu versorgen und er hat eine neue Generation von Firmen an den Start für den internationalen Wettbewerb gebracht.
Unternehmensberater von McKinsey haben in Gesprächen mit Vorständen von mehr als 30 Nemax-Unternehmen untersucht, wie sich die möglichen Gewinner von morgen auf Herausforderungen vorbereiten.
Mögliche Gewinner? Sie sind gar nicht so schwierig auszumachen. Spreu und Weizen trennen sich schon, wenn es um den angestrebten Umsatz geht: Wer zu den Gewinnern zählen will, sollte die 1-Mrd.-DM-Marke anpeilen. McKinsey verweist auf die amerikanische Nasdaq, an der seit 1971 Wachstumswerte gehandelt werden. Drei Viertel der Unternehmen, die dort vor zehn Jahren notiert waren, sind heute ausgeschieden. Die Umsatzschwelle von 1 Mrd. DM hatten bis 1999 lediglich neun Prozent der Firmen übersprungen: die langfristigen Gewinner. Zum Vergleich: Derzeit erreichen nur zwei Prozent der Nemax-AGs solche Umsätze. Und das Gros wird nie in diese Größenordnung vorstoßen.
Die Firmen selbst sehen dies anders: Angeblich strebt die Hälfte der Neuer-Markt-Unternehmen solche Umsätze an. Deshalb hat McKinsey untersucht, ob die Management-Leistung den Schluss nahe legt, dass solche Ziele realistisch sind. Dabei wurden die Unternehmen auf sieben Kriterien hin geprüft:
1. Kategorieführerschaft: Echte Wachstums-AGs erheben Anspruch auf Marktführerschaft. 35 Prozent der befragten Unternehmen konnten jedoch weder die Größe noch die Abgrenzung ihres Zielmarktes benennen. Die Hälfte erhob keinen Anspruch auf Marktführerschaft.
[b2. Globale Expansion:[/b] Viele Global Players setzen überdurchschnittlich (mehr als 75 Prozent) in internationalen Märkten um. Folgerichtig haben sie auch ihr Top-Management internationalisiert: die Herkunftsländer der Geschäftsführung spiegeln die Zielmärkte wider. Der Großteil deutscher Unternehmen hat jedoch nur deutsche Manager an Bord.
3. Marktgetriebene Innovation: Erfolgreiche Innovatoren zeichnen sich durch einen breit aufgestellten Innovationsprozess mit verschiedenen Geschäftsoptionen unterschiedlichen Reifegrades aus. 60 Prozent der Unternehmen hingegen geben zu, dass ihre Innovationen zumeist von nur einer Person getrieben werden.
4. Professionelle Organisation: Top-Firmen geben sich vor dem Börsengang eine flexible wachstumsfähige Struktur. 54 Prozent der befragten Unternehmen äußerten jedoch, ihre Organisation stets nur reaktiv anzupassen. Die Ergebnisse sind dementsprechend: Für 55 Prozent der Unternehmen ist die eigene Organisation die Hauptwachstumshürde.
5. Skalierbare Prozesse: Einige Unternehmen begannen sehr früh, professionelle Abläufe zu etablieren und diese schriftlich zu dokumentieren. So verringert sich die Abhängigkeit vom Wissen Einzelner. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen hingegen sagen aus, damit - wenn überhaupt - erst nach dem Börsengang begonnen zu haben.
6. Anziehung von Spitzenkräften: Einige Firmen haben ein glaubhaftes und konsistent kommuniziertes Personalkonzept. Hierzu gehören das klare Bekenntnis zu Managern mit Industrieerfahrung, die Bereitschaft zu überdurchschnittlicher, leistungsorientierter Vergütung und der Aufbau eigener Recruiting-Kanäle an Universitäten oder in der Industrie. 59 Prozent der Unternehmen räumten jedoch ein, die Bedeutung eines hoch qualifizierten mittleren Managements zu spät erkannt zu haben.
7. Vermarktung des eigenen Kapitalmarktprodukts: Trotz der Wertschwankungen und der hohen Kapitalbeschaffungskosten (CEOs verwenden etwa 30 Prozent ihrer Arbeitszeit auf Investor Relations) bereut nur eines der befragten Unternehmen seinen Börsengang. Die smartesten Unternehmen nehmen ihre Investoren und deren Marktkenntnis bei wichtigen Entscheidungen in die Pflicht.
Doch so gut die einzelne Firma auch sein mag, gegen die Sippenhaft ganzer Branchen ist schwer anzugehen. Hinzu kommt, dass sich der Markt auf einem Auge blind zeigt: Kategorieführerschaft, globale Expansion und Innovation gilt mehr als die Fähigkeit, das Wachstum mit Talenten, Strukturen und Prozessen abzusichern. Für mehr als 60 Prozent der Unternehmensführer hingegen stellen interne Dimensionen die größten Wachstumsbarrieren dar.
In dem Maße, in dem der Neue Markt lernt, Firmen individueller zu bewerten, darf erwartet werden, dass er Wachstumspläne differenzierter beurteilt. Der bloße Stand des Nemax wird dann für die Unternehmen, die die Erfolgsfaktoren im Griff und ihre Herausforderungen gemeistert haben, an Schrecken verlieren.
mfg derda50
McKinsey: Wachstumshürden am Neuen Markt
Von Lothar Stein, Stefan Schmitgen und Boris Maurer
Im Schimpfen über den Neuen Markt sind zwei Nachrichten untergegangen: Er hat sein Versprechen gehalten, Tech-Unternehmen mit Wachstumskapital zu versorgen und er hat eine neue Generation von Firmen an den Start für den internationalen Wettbewerb gebracht.
Unternehmensberater von McKinsey haben in Gesprächen mit Vorständen von mehr als 30 Nemax-Unternehmen untersucht, wie sich die möglichen Gewinner von morgen auf Herausforderungen vorbereiten.
Mögliche Gewinner? Sie sind gar nicht so schwierig auszumachen. Spreu und Weizen trennen sich schon, wenn es um den angestrebten Umsatz geht: Wer zu den Gewinnern zählen will, sollte die 1-Mrd.-DM-Marke anpeilen. McKinsey verweist auf die amerikanische Nasdaq, an der seit 1971 Wachstumswerte gehandelt werden. Drei Viertel der Unternehmen, die dort vor zehn Jahren notiert waren, sind heute ausgeschieden. Die Umsatzschwelle von 1 Mrd. DM hatten bis 1999 lediglich neun Prozent der Firmen übersprungen: die langfristigen Gewinner. Zum Vergleich: Derzeit erreichen nur zwei Prozent der Nemax-AGs solche Umsätze. Und das Gros wird nie in diese Größenordnung vorstoßen.
Die Firmen selbst sehen dies anders: Angeblich strebt die Hälfte der Neuer-Markt-Unternehmen solche Umsätze an. Deshalb hat McKinsey untersucht, ob die Management-Leistung den Schluss nahe legt, dass solche Ziele realistisch sind. Dabei wurden die Unternehmen auf sieben Kriterien hin geprüft:
1. Kategorieführerschaft: Echte Wachstums-AGs erheben Anspruch auf Marktführerschaft. 35 Prozent der befragten Unternehmen konnten jedoch weder die Größe noch die Abgrenzung ihres Zielmarktes benennen. Die Hälfte erhob keinen Anspruch auf Marktführerschaft.
[b2. Globale Expansion:[/b] Viele Global Players setzen überdurchschnittlich (mehr als 75 Prozent) in internationalen Märkten um. Folgerichtig haben sie auch ihr Top-Management internationalisiert: die Herkunftsländer der Geschäftsführung spiegeln die Zielmärkte wider. Der Großteil deutscher Unternehmen hat jedoch nur deutsche Manager an Bord.
3. Marktgetriebene Innovation: Erfolgreiche Innovatoren zeichnen sich durch einen breit aufgestellten Innovationsprozess mit verschiedenen Geschäftsoptionen unterschiedlichen Reifegrades aus. 60 Prozent der Unternehmen hingegen geben zu, dass ihre Innovationen zumeist von nur einer Person getrieben werden.
4. Professionelle Organisation: Top-Firmen geben sich vor dem Börsengang eine flexible wachstumsfähige Struktur. 54 Prozent der befragten Unternehmen äußerten jedoch, ihre Organisation stets nur reaktiv anzupassen. Die Ergebnisse sind dementsprechend: Für 55 Prozent der Unternehmen ist die eigene Organisation die Hauptwachstumshürde.
5. Skalierbare Prozesse: Einige Unternehmen begannen sehr früh, professionelle Abläufe zu etablieren und diese schriftlich zu dokumentieren. So verringert sich die Abhängigkeit vom Wissen Einzelner. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen hingegen sagen aus, damit - wenn überhaupt - erst nach dem Börsengang begonnen zu haben.
6. Anziehung von Spitzenkräften: Einige Firmen haben ein glaubhaftes und konsistent kommuniziertes Personalkonzept. Hierzu gehören das klare Bekenntnis zu Managern mit Industrieerfahrung, die Bereitschaft zu überdurchschnittlicher, leistungsorientierter Vergütung und der Aufbau eigener Recruiting-Kanäle an Universitäten oder in der Industrie. 59 Prozent der Unternehmen räumten jedoch ein, die Bedeutung eines hoch qualifizierten mittleren Managements zu spät erkannt zu haben.
7. Vermarktung des eigenen Kapitalmarktprodukts: Trotz der Wertschwankungen und der hohen Kapitalbeschaffungskosten (CEOs verwenden etwa 30 Prozent ihrer Arbeitszeit auf Investor Relations) bereut nur eines der befragten Unternehmen seinen Börsengang. Die smartesten Unternehmen nehmen ihre Investoren und deren Marktkenntnis bei wichtigen Entscheidungen in die Pflicht.
Doch so gut die einzelne Firma auch sein mag, gegen die Sippenhaft ganzer Branchen ist schwer anzugehen. Hinzu kommt, dass sich der Markt auf einem Auge blind zeigt: Kategorieführerschaft, globale Expansion und Innovation gilt mehr als die Fähigkeit, das Wachstum mit Talenten, Strukturen und Prozessen abzusichern. Für mehr als 60 Prozent der Unternehmensführer hingegen stellen interne Dimensionen die größten Wachstumsbarrieren dar.
In dem Maße, in dem der Neue Markt lernt, Firmen individueller zu bewerten, darf erwartet werden, dass er Wachstumspläne differenzierter beurteilt. Der bloße Stand des Nemax wird dann für die Unternehmen, die die Erfolgsfaktoren im Griff und ihre Herausforderungen gemeistert haben, an Schrecken verlieren.
mfg derda50
Interessant!
Hast Du eine Quelle, wo man die komplette McKinsey-Analyse herbekommt?
Danke.
Hast Du eine Quelle, wo man die komplette McKinsey-Analyse herbekommt?
Danke.
sehr interessant, ja!
Steht auch irgendwo dabei, welche Unternehmen die meisten Kriterien erfüllt haben?!
Steht auch irgendwo dabei, welche Unternehmen die meisten Kriterien erfüllt haben?!
@Boersenphilosoph,
@msrktbeobachter.
Unter folgendem Link,könnt Ihr alles nachlesen.
mfg derda50
http://www.ftd.de/bm/bo/FTDOH22QBQC.html?nv=se
@msrktbeobachter.
Unter folgendem Link,könnt Ihr alles nachlesen.
mfg derda50
http://www.ftd.de/bm/bo/FTDOH22QBQC.html?nv=se
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