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    Börsengeschichte muss wegen Amerika und Alan Grenspann geändert werden! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.10.01 19:00:12 von
    neuester Beitrag 02.01.02 20:27:44 von
    Beiträge: 29
    ID: 483.837
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      Avatar
      schrieb am 06.10.01 19:00:12
      Beitrag Nr. 1 ()
      mehr gleich !
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 19:07:07
      Beitrag Nr. 2 ()



      wo ist hier die übertreibung nach unten?
      was rechtfertigen 300 Prozent plus seit 1988, wenn wir jetzt in der rezession sind?
      wie kommt der Alte eigentlich auf die idee, die märkte zu fluten - inmitten einer rezession?
      nie wieder crash?
      wann stirbt der Alte?
      wer braucht eigentlich den Alten - jeder könnte doch die zinsen senken?


      so schwer ist der job von alan nicht !!!
      wenn der dow etwas zuckelt, einfach am zinsenrad drehen!


      ich verliere mit jedem tag mehr respekt an amerika !
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 19:14:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ dolbysorround

      sehe ich auch so.
      falls sich wirtschaft nächtes jahr wieder erholt, wovon auszugehen ist, sehen wir eine Zinserhöhung nach der anderen. vor allem hat er sein pulver verschossen.
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 19:15:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hier ein interessanter Artikel über Greenspinn und seine Zinsen. Leider nur auf Englisch, aber lesen lohnt sich!


      http://www.zealllc.com/commentary/tsunami.htm



      Dolby,ich schick dir gleich mal ne Mail!


      Mario
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 19:16:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      mifra

      Die Wirtschaft wird sich noch nicht nächstes Jahr erholen!

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      Avatar
      schrieb am 06.10.01 19:42:06
      Beitrag Nr. 6 ()





      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 19:57:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ihr Großstrategen solltet mal in Betracht ziehen,
      worum es eigentlich geht.

      Es geht um (auch sozialen) Frieden und annäherungsweise
      Wohlstand.

      Wenn Allan nicht die Zinsen in den bekannten Fällen gelockert hätte, hätte er ein zweitens 1929 riskiert.
      Ihr Schlaumeier.

      Dem geht es - zurecht - um sein Land.

      -SL-
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:04:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ sl

      das riskiert er so auch, nur später und heftiger...
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:06:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      Unsinn.

      Die Zinsen werden dann wieder erhöht.

      Besser als eine heftige Krise zu riskieren.

      -SL-
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:09:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      #7 von spekulump

      dann könnte man endlich aktien kaufen, verdammt nochmal !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:10:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      Genau das habe ich getan.

      Gruß

      -SL-
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:12:35
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11 von spekulump


      wir hatten aber keinen crash !!!

      :rolleyes:

      warum also aktien gekauft???
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:14:46
      Beitrag Nr. 13 ()
      Wir hatte keinen crash ?

      Sind Aktien z.Zeit billig ?

      Ist der Papst katholisch ?

      Scheisst der Bär im Wald ?

      Wo lebt ihr denn Männer ?

      -SL-
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:15:34
      Beitrag Nr. 14 ()
      Worauf wollt ihr denn bitte warten bis ihr kauft ?

      Nicht zu fassen.

      -SL-
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:19:09
      Beitrag Nr. 15 ()
      Eine Logische und Korrekte Geschäftsentwicklung :
      dow 1971 - 1981 + - 0 Im Bereich um 1000
      Dividenden wurden als Beteiligungsrenditen gesehen

      dow 1981 - 1991 + 100 % Gesund im Bereich um 2000 ; Die damalige Übertreibung zeigt den Kurseinbruch ; es geht bei ca. 2500 übertrieben weiter - oder - 2500 Inklusive Gewinnsteigerungen und Inflationsrate ;
      Dividenden wurden als Wertsteigerung gesehen
      Begründung : Gesunder Geschäftsgewinn 10 % x 10 Jahre = 100 % wäre korrekt 2000 + Inflation rd. 10 x 2,5 % = 500

      dow 1991 - 2001
      Dividenden werden nicht als Beteiligungsrenditen gesehen !!!!
      Spekulativ nach oben
      Dividenden liegen unter 5 %
      grobe Rechnung zur Kurssteigerung , die Dividende + Inflationsrate max 7 % pa x 10J. = 70 % auf 2500 = + 1750
      Das ergibt einen Gerechten DOW-Wert von 3250 in 2001 alles darüber ist Spekulativ , Sollten sich Aktionäre auf sichere Dividendenrenditen von 10 % einstellen ; dann werden die Kurse weiter einbrechen .
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:26:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      Diese Rechnung ist Augenwischerei, weil
      "der DOW" kein indexnotiertes Unternehmen ist.

      Vergiss es einfach.

      -SL-
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 20:57:16
      Beitrag Nr. 17 ()
      Der Dow ist immer noch überbewertet. Punkt

      Allen Greenspan hat zusehr in den Marktmechanismus
      eingegriffen. Punkt

      Auf Dauer hält sich keine Blase. Punkt

      Wer denkt, die Baisse ist zu Ende, bitteschön.

      Es kommen noch Kurse, davon träumt Ihr noch in 20 Jahren.

      Um in aller Ruhe long zu gehen und sich zurückzulehnen,

      ist es jetzt noch viel zu früh.

      K8
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 12:17:31
      Beitrag Nr. 18 ()
      #15 von E-L-Schu

      Die realwirtschaftlichen Größen können diesem stürmischen Wachstum längst nicht mehr standhalten.

      Geht man beispielsweise davon aus, daß der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren auf dem aktuellen Kurslevel stagniert, so müßten die Unternehmensgewinne mit durchschnittlich 13,75% per annum wachsen, um die bereits entstandene Lücke zu schließen. Dies wäre eine deutlich höhere Rate als in den vergangenen fünf Boom-Jahren (Gewinnwachstum 10,93%). Setzte sich allerdings das Tempo der Kurssteigerungen der letzten fünf Jahren mit einer jährlichen Performancerate von 26% in den nächsten fünf Jahren fort, so wäre schon ein Gewinnwachstum von 43% erforderlich, um die dann erreichten Kursstände auch fundamental zu untermauern. Dabei wird schon von vielen Kritikern vermutet, daß die erheblichen Gewinnanstiege der letzten fünf Jahre auch teilweise virtueller Natur sein könnten. Beispielhaft läßt sich das Phänomen der Stock Options anführen, mit denen jahrelang die Gewinne hoch- und die Personalkosten kleingerechnet wurden. Da die echten Kosten dieser Optionen nach amerikanischen Bilanzrecht nicht ausgewiesen werden müssen, konnte ein scheinbar stetig steigender Unternehmensgewinn bei tendenziell sinkenden Personalkosten dargestellt werden. Es wurde errechnet, daß einer der größten Technologiekonzerne Amerikas statt stetigen Gewinnanstiegen einen zweistelligen Milliardenverlust ausweisen würde, wenn die echten Kosten der Stock Options plötzlich offengelegt werden müßten. Die Kritiker vergleichen derartige Bilanzmanöver sogar mit den luftigen Buchhaltungspraktiken verschiedener japanischer Firmen in der Bubble-Phase der achtziger Jahre. Sollte die Wachstumsrate der Gewinne börsennotierter US-Aktiengesellschaften letztlich wieder auf ihren langjährigen Durchschnittswert (1973-1999) von 8,65% zurückfallen, dann müßte der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren um insgesamt 20,5% bzw. 4,5% pro Jahr fallen, um die Schere zwischen fundamentalen Größen und Aktienkursentwicklung wieder zu schließen.


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 15:42:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      #18 von DolbyDigital5.1

      .....so wäre schon ein Gewinnwachstum von 43% erforderlich....
      8000 x 43 % + = 11440
      11440 x 43 % + = 16359
      16359 x 43 % + = 23393

      Technisch Rechnerisch möglich - rein spekulativ

      .......fundamentalen Größen und Aktienkursentwicklung ......
      Reagieren auf Husten mit 20 bis 30 % Kurssteigerung oder 50 % Verlust
      also
      Ganz offensichtlich schlechter einzuschätzen als Roulettspiel
      dann wird Roulettspiel besser als Börse -
      setze nach 3x Rot auf Schwarz und die Gewinnchance steht 3:1 für Dich .

      Dann werden Wirklich nur noch Fundamentale Zahlen und Dividende einigermassen sicherheit gewährleisten ;
      aber
      es werden auch immer wieder Werte mit guten Zahlen tief abstürzen .
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 17:36:49
      Beitrag Nr. 20 ()
      Alan,

      don`t push the river it flows by itself. Ich bin ebenfalls verdammt gespannt ob die monetäre Politik es schafft die wirtschaftliche Entwicklung außer Kraft zu setzen. Temporär scheint es, wie wir aktuell sehen, zu funktionieren. Wie der NTV-Börsenkoch neulich sagte: Hey, die Arbeitsmarktdaten werden schlecht ausfallen, aber daß wird erwartet. Diese positive Stimmungsmache, die aktuell betrieben wird, funktioniert i.d.R. nur begrenzte Zeit. Ich wäre zur Zeit mit mittel- bis langfristigen Investments sehr vorsichtig. Lieber die ersten 20% verpassen.

      Moses
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 00:09:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      soll der dow doch auf 13.000 punkte !!!!

      amis schiessen auch mit stingerraketen zum stückpreis von einen einfamilienhaus auf lehmhütten

      das sagt doch alles :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.10.01 01:01:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      ich muss gleich kotzen :

      -------------------------





      US-Armee lässt sich von Hollywood beraten

      Die USA sind das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das beweisen sie gerade, indem das Pentagon Hollywood-Kreative als Berater rekrutiert.

      Action-Spezialisten wie die Macher von "Die Hard" (Stirb langsam) kennen sich aus mit Szenarien, wie sie am 11.9. brutale Realität wurden. Entführungen, Guerillakriege, Terror-Attacken. Vertrautes Feld nicht nur für Geheimagenten und Militärs. Besonders seit der Gründung des Institut für Kreative Technologien (ICT) an der Universiät Südkalifornien, sind Kreative eingebunden in militärische Strategien.

      Das Institut
      1999 von der US-Armee gegründet, bietet das ITC ein Forum, auf dem Filmemacher, Videospielerfinder und Computerexperten virtuelle Simulationsprogramme für Militärübungen entwickeln können. Auf der Website des ITC findet man unter "Projekte" eine Übung mit dem Namen "Mission Rehearsal Exercise". Angehende Regisseure und Drehbuchschreiber können hier mittels State-of-the-Art-Technologie virtuelle Realitäten entwerfen: 3D-Grafiken und High-Tech-Soundsysteme illustrieren ein Rollenspiel um einen Armee-Leutnant, der in einem Balkan-Dorf vor schwierige Entscheidungen gestellt wird. So geschult, gehen die ITC-Schüler an den Start und inszenieren Hollywood-Streifen wie "Die Hard", die so wirksam sind, dass Terroristen sich möglicherweise davon inspirieren lassen (siehe Bild). Militärstrategen nutzen jetzt dieses Kreativ-Potential und ziehen die Drehbuchautoren von "Die Hard" und "McGyver", Steven De Souza und David Engelbach sowie Joseph Zito, Regisseur der Chuck-Norris-Filme "Delta Force One" und "Missing in Action", als Berater hinzu.


      Das Treffen
      Laut Branchenblatt Variety und bestätigt vom Leiter der Kreativabteilung des ICT, James Korris, hat ein Treffen zwischen Filmemachern und der Armee stattgefunden. Beteiligt waren die Drehbuchautoren Steven E. DeSouza (Die Hard), Regisseur Joseph Zito (Delta Force One, Missing in Action) und TV-Autor David Engelbach (MacGyver). Ebenfalls dabei auch die Regisseure David Fincher (Fight Club), Spike Jonze (Being John Malkovich) und das Autoren-Team um Paul De Meo und Danny Bilson Randall (The Rocketeer). Kurioserweise war aber auch ein Nicht-Action-Mann dabei: Randal Kleiser, Regisseur des John Travolta-Tanzfilms "Grease". Variety berichtet, dass sich die Gruppe unter der Leitung des Armee-Brigadegeneral Kenneth Bergquist, der am ITC tätig ist, traf und schon zweimal per Telekonferenz Beratungen mit dem Pentagon geführt hat.

      Der Sinn
      Was motiviert Terroristen wie Bin Laden? Wie könnte ein Terror-Anschlag aussehen? Was wäre ein mögliches Szenario für einen Terror-Angriff? Wie denken Militärs? Wie denken Terroristen? Was sind die psychologischen Beweggründe? All diese Fragen lassen sich im Zusammenspiel zwischen Militärs und Kreativen besser beantworten. Mit welchen Mitteln kann ein Feldzug gegen den Terror geführt werden und welche Szenerien sind denkbar? Nur wenn man alle (Denk-) Quellen ausschöpft, kann eine neue Terrorwelle verhindert und eine Eskalation abgewendet werden. Und da ist ein Erfahrungsaustausch zwischen Armee- und Filmvertretern nur eine mögliche Variante. Auch wenn die Vorstellung, dass - im übertragenen Sinn - (Action-Hero) Rambo (Verteidigungsminister) Rumsfeld berät, etwas gruselig ist...
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 21:20:46
      Beitrag Nr. 23 ()
      wenn es schlecht aussieht pumpt man einfach geld in den markt.

      es gibt keinen crash mehr, alle werden reich, alle leben in saus und braus.

      ganz einfach - das mach ich jetzt auch.

      ab morgen bin ich zinsendreher und alles hört auf meine worte oder sieht auf meinen aktenkoffer :laugh:




      wie lange kann ein grünspann noch am leben bleiben ? :eek:
      Avatar
      schrieb am 24.10.01 21:23:53
      Beitrag Nr. 24 ()
      amerika sagt zur firma bayer:

      ihr liefert die milzbrand-verhüterle zu dem preis den wir nennen oder wir untergraben eure patente.



      Avatar
      schrieb am 24.10.01 22:19:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      Nein Dolby, der Weltgigant Bayer kommt Amerika entgegen und rückt das Teil für 0,95$ heraus. Wer
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 19:45:39
      Beitrag Nr. 26 ()
      Rumsfeld - Die USA werden Bin Laden vielleicht nie fassen

      Washington, 25. Okt (Reuters) - Die US-Streitkräfte werden Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zufolge den moslemischen Extremisten Osama bin Laden möglicherweise nie zu fassen bekommen. "Die Welt ist groß. Es gibt viele Länder. Er hat viel Geld, er hat viele Unterstützer. Ich weiß einfach nicht, ob wir Erfolg haben werden", sagte Rumsfeld am Donnerstag in der Zeitung "USA Today". Selbst wenn Bin Laden gefasst würde, bliebe seine Organisation El Kaida bestehen, sagte der Minister.

      Die USA machen Bin Laden für die Flugzeugentführungen und Anschläge am 11. September verantwortlich, bei denen etwa 5400 Menschen starben. Seit dem 7. Oktober greifen US- und britische Streitkräfte in Afghanistan Stellungen der Streitkräfte und Kaidas an. Die regierenden radikal-islamischen Taliban haben Bin Laden Gastrecht gewährt und verweigern seine Auslieferung.

      Die Taliban würden gestürzt werden, sagte Rumsfeld der Zeitung. "Das ist leichter, als einen Mann zu finden." Jedoch bedeute dies nicht notwendigerweise, dass Afghanistan dann ein geeintes Land mit einer stabilen Regierung sein werde. Es könnte sein, dass eine von den USA unterstützte Fraktion die Hauptstadt Kabul kontrolliere, während in der südafghanischen Stadt Kandahar von einer anderen Gruppe - vielleicht sogar den Taliban - herrsche. Rumsfeld sagte, die Taliban erwiesen sich als beeindruckende Widersacher. "Sie erweisen sich als zähe Gegner", sagte er. Die USA würden den Kampf jedoch bis zu ihrem Sturz fortführen.



      +++++++



      die Welt ist zu gross für Amerika ????

      der Dollar sollte intraday um 30 Prozent fallen, auf solch ein Scheiss Meldung.
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 19:46:22
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ moses

      da fehlt doch ein wenig text !!!!!!!!!!


      :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 19:50:17
      Beitrag Nr. 28 ()
      :laugh:





      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 20:27:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      Dr. Kurt Richebächer, früher Chefökonom der Dresdner Bank, hielt die folgende Rede auf einem Seminar der EIR-Nachrichtenagentur am 5. November 2001 in Berlin. Wir haben den Text hier etwas gekürzt. Die ganze Rede wird in einem EIRNA-Bericht zusammen mit den anderen Beiträgen veröffentlicht werden.


      Wahn und Wirklichkeit

      Die tatsächliche Lage der amerikanischen Wirtschaft


      Meine sehr verehrten Damen und Herren,

      -- à propos Generationen. Ich bin groß geworden in einer Zeit, als die Volkswirte die Aufgabe hatten, nachzudenken. Sie müssen bedenken: Die alte Generation hatte wenig Statistik zur Verfügung, und schon das zwang zum Denken. Aber besonders unter amerikanischem Einfluß hat die Statistik so sehr um sich gegriffen, ist so überwältigend geworden, daß das Denken vollkommen aufgehört hat. Das intellektuelle Niveau in der ökonomischen Diskussion ist heute für mich das niedrigste seit 200 Jahren (vor etwas über 200 Jahren erschien Adam Smith mit seinem Wealth of Nations). Die Amerikaner haben schon in den 20er Jahren die Theorie aufgegeben. Es gibt nicht einen großen amerikanischen Nationalökonomen; es gibt jede Menge Nationalökonomen aus England, aus Schweden, aus Österreich -- aber nicht einen aus Amerika. Nun zur Sache.

      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen Jahren eine große Renaissance erlebt, die Wunder der Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Ich habe die Sache immer im Auge behalten, und ich habe festgestellt, daß die Wunder im Grunde nur in der Statistik, aber überhaupt nicht in der Wirtschaft stattgefunden haben.

      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre ist die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Jetzt werden Sie fragen: "Wie ist denn das möglich?" Das kann ich Ihnen sehr einfach sagen: Es gibt in dieser Sache zwei Zahlenreihen -- "Reihe" ist schon übertrieben: es gibt eine Reihe, und das andere ist Stückwerk. Also: Das worauf jeder schaut, was Schlagzeilen macht, das sind die Berichte der Unternehmen. Und diese Berichte sind in einem Maße frisiert, daß sie keinerlei Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkte, wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Pro-forma-Gewinne sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird, vor allen Dingen Zinskosten und Abschreibungen, die ausgegliedert werden nach dem Motto, diese Kosten spiegelten nicht die organische Entwicklung wider. Vodafone machte neulich Schlagzeilen: "Gewinnanstieg 40%." Das war aber nur der "EBITDA-Gewinn", das heißt Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne Abschreibungen, ohne Amortisation. Außerdem müssen Sie eines bedenken: Warum führen die amerikanischen Unternehmen alle diese Akquisitionen und Mergers durch? Das Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen. Die wollen keine Synergien. Die wollen Gewinne kaufen, und diese werden dann dem eigenen Gewinn zugeschlagen. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird das extrapoliert, und Sie erhalten die wunderschönsten Gewinnkurven und bewundern die ungeheure Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft. Mich stört, daß nicht ein Mensch aufsteht und sagt: "Das ist doch alles Quatsch."

      Denn es gibt eine andere Zahlenreihe. Und das ist die Zahlenreihe, an die ich mich als Volkswirt halte. Das ist die Zahlenreihe der amtlichen Statistik, der amtlichen Sozialprodukt- und Einkommensstatistik. Die kommt jeden Monat heraus und ist sehr ausführlich. Da können Sie, aufgeteilt nach 20 Branchen, in Details die Zahlen haben -- und dies sind die Zahlen, nach denen ich mich richte. Tatsache ist folgende: Die amerikanischen Gewinne sind scharf angestiegen von 1990, der Rezession, bis 1994. Mehr als 50% dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66% kam von Zinssenkungen. Der Rest kam von fallenden Abschreibungen, die ihren Grund darin hatten, daß die amerikanische Wirtschaft Ende der 80er Jahre aufgehört hatte zu investieren. Und das übersetzte sich jetzt in sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne. Aber der Gewinnanstieg hörte bereits im Jahre 1994 auf. In den nächsten fünf Jahren bis 2000 stiegen die Gewinne nur noch um 22%. Wie gesagt, das sind die amtlichen Gewinnzahlen. Und danach hatten die Amerikaner in den vergangenen fünf, sechs Jahren für eine "Hochkonjunktur" die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten. In den Jahren 1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem 3. Quartal vergangenen Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten -- im übrigen auch bei den Gewinnen, welche die Unternehmen berichten. Denn diese Unternehmen haben in der Vergangenheit, aus ihren Akquisitionen, gewaltige Aktivposten in Form von "Goodwill" gebildet. Sie haben ja alle anderen Fabriken aufgekauft zu Überpreisen. Die mußten sie irgendwie in der Bilanz unterbringen, und das geschah, indem man sie auf die Aktivseite als einen immer größeren Posten "Goodwill" einsetzte. Und da nun die Gewinne einfach verschwinden, muß man den "Goodwill" abschreiben. Sie wissen, Nortel hat 49 Mrd. "Goodwill" abgeschrieben und andere Unternehmen 10 Mrd. Es sind unglaubliche Zahlen, sofern sie sich um die Wahrheit bemühen. Aber es gibt kaum jemanden, der sich um die Wahrheit bemüht.

      Was ist mit dem Produktivitätswunder? Produktivitätswunder und Gewinnwunder sind ja in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt. Das eine Wunder fand so wenig statt wie das andere. Mir fiel als erstes auf: Es waren ja immer die Zahlen über den gewaltigen Investitionsboom. In den letzten Jahren lag die Investitionsquote der Amerikaner bei 35% der Wachstumsrate. Auf der anderen Seite gab es Null Ersparnisbildung, zusammenbrechende Ersparnisbildung. Für mich ist es logisch ein Unding, daß man zugleich einen Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse haben kann. Das ist nicht möglich, denn ich kann nur investieren, wenn ein anderer spart und mir dadurch die Ressourcen freigibt für meine Investition. Das war also von vorneherein ein totaler Unfug. Aber niemand nahm Anstoß daran, denn, wie gesagt, theoretisches Denken ist völlig abhanden gekommen. Als nächstes fielen mir die Computerinvestitionen auf. Es wird dauernd gesagt, gewaltige Computerinvestitionen bringen Produktivität. Ja, das tun sie auch. Aber wie? Ich verglich nominale Ausgaben für Computer und reale Ausgaben in den beiden Sozialproduktrechnungen. In der nominalen Statistik haben die Investitionsausgaben der amerikanischen Unternehmen für Computer in der Zeit von 1997 bis 2000 34 Mrd. Dollar betragen. Das ist gar nichts für eine Volkswirtschaft von 10000 Milliarden Dollar BIP. Aber in der Realrechnung des Sozialprodukts stehen keine 34, sondern 214 Mrd. Dollar. D.h. in der Realrechnung wurden aus einem für Computer ausgegebenem Dollar fast sieben Dollar. Wie ist das möglich?

      Hedonischer Preisindex und andere Operationen

      Die Amerikaner haben in den 80er Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate mehr und mehr Qualitätsverbesserungen zu berücksichtigen, und das nennen sie den hedonischen Preisindex. Beim Computer war das nun schon seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion in den Computerleistungen. Ich bin da ein totaler Laie, aber es geht wohl um Memory (Speicherkapazität) und um Geschwindigkeit und alle diese Dinge. Das explodierte. Und mit der Computerleistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produktionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich. Aus 34 Mrd. wurden in der Statistik 214 Mrd. Diese 214 Mrd. machten 20% des realen Sozialproduktwachstums aus. Das war also schon ein dicker Posten. Der zweite Schlag kam dann vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die amerikanischen Statistiker, daß Software-Ausgaben eigentlich nicht als Kosten, sondern als Investitionsausgaben zu betrachten seien. Das gab noch einmal 70 Mrd. in die Sozialproduktrechnung hinein. Sie müssen bedenken: Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt. Ins Sozialprodukt gehen nur Endausgaben. Aber als Investitionsausgaben gehen sie nun ins Sozialprodukt, und insgesamt ergab sich dann aus hedonischem Preisindex plus Kapitalisierung der Software -- auf dem Papier -- ein Investitionsboom von 25% des Wachstums oder 1% des Sozialprodukts. Dann gab es eine dritte Operation. Im Jahre 1995 empfahl die Boskin-Kommission Verbesserungen der Berechnung der Inflationsraten unter stärkerer Berücksichtigung etwaiger Qualitätsverbesserungen. Da ging es sehr kompliziert zu. Insbesondere die Mieten wurden plötzlich ganz niedrig. Auf diese Weise kamen weitere 0,8% Sozialprodukt zustande.

      Wenn Sie jetzt diese drei Dinge zusammenrechnen, dann kommen Sie zu dem Ergebnis, daß im Grunde der ganze Investitionsboom überhaupt nicht stattgefunden hat, außer in diesen statistischen Veränderungen.

      Ich persönlich habe vor allen Dingen auch den hedonischen Preisindex abgelehnt. -- Die Idee scheint ja plausibel zu sein: Mehr Leistung muß berücksichtigt werden. Allerdings sind diese hedonischen Dollars, die immerhin eine gute Portion des Wachstums ausmachten, Dollars, die kein Mensch ausgibt, kein Mensch einnimmt und keiner sieht. Es sind Dollars ohne jede Spur von wirtschaftlicher Wirkung. Und deswegen habe ich diese Behandlung immer als groben Unfug betrachtet. Aber es führte zu diesen phantastischen Zahlen, nicht nur beim Sozialprodukt, sondern auch bei der Produktivität. Denn jede statistische Berechnung, die das Sozialprodukt erhöht, geht mit gleicher Menge von Dollars in die Produktivität hinein. Und so hatten sie plötzlich nicht nur ein Wachstumswunder, sondern auch das berühmte Produktivitätswunder.

      Noch ein anderer Punkt: Die Amerikaner bauen keine Fabriken mehr. Der Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Wege in Computern statt. Das hat nun aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen Investitionsstruktur geführt. Es wird immer weniger kurzfristig investiert, und langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschreibungen, und die schießen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozeß dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die Investitionen überholt haben. Amerika hat heute negative Nettoinvestitionen, und das gesamte Sozialprodukt, ohne Abschreibungen, ist längst im Minus. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14% gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34% gestiegen. Das heißt, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinausläuft, alte Maschinen zu ersetzen.

      Produktivitätswunder hat nie stattgefunden

      Was nun die Gewinne betrifft, so muß man bedenken, daß natürlich der hedonische Preisindex keinen einzigen Dollar in die Kasse bringt. Da kommt kein Gewinn zustande. Die Kapitalisierung der Software dagegen ging voll und ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten weggenommen und als Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne erhöht. Bemerkenswert ist, daß die Gewinnentwicklung trotz dieser Verschönerung einfach katastrophal ist. Insofern stellt sich die Frage: Wieso verlaufen die Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das Produktivitätswunder hat nie stattgefunden. Es hat eben nur in der Statistik stattgefunden, aber nicht in der Wirtschaft. Es gab statistischen Zuwachs, aber keinen echten Produktivitätszuwachs für die Unternehmen. Prosperität kommt nicht von Produktivitätswundern, sondern sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die industrielle Prosperität hatte ihren Grund darin, daß man riesige Fabriken bauen mußte, um diese Maschinen herzustellen. Bedenken Sie, was man investieren mußte, um die Elektrizität herzustellen. D.h. die Prosperität kommt vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen läßt. Die Prosperität kommt von der Einkommensbildung und nicht automatisch von der Produktivität. Die Kapitalausgaben sind somit der Kernpunkt bei all diesen Dingen. Und die sind eben in Amerika minimal, wenn sie diesen statistischen Hokuspokus wegnehmen. Der andere Punkt ist der, daß in meinen Augen diese berühmte Shareholder-Value-Kultur die schlimmste Mißkultur darstellt, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat. Akquisitionen und Mergers sind schließlich kein Ersatz für Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse diese Akquisitionen betrieben, um nicht zu investieren. Ich sage immer: "Restrukturing" und "Downsizing" und all diese schönen Worte sind bloß Synonyme für "Nichtinvestieren". Und aus diesem Grunde fehlt es in den USA an Kapitalbildung. In einem Lande, wo nicht gespart wird, kann es ja auch gar keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      Und daher bin ich der Meinung, daß diese Technik, die so gerühmt wird für ihre Produktivität, gar keine Profite generiert. Wenn Sie heute die Nasdaq-Unternehmen nehmen und all die Abschreibungen berücksichtigen, dann haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient. Sie sind alle in den roten Zahlen. Das waren Scheingewinne in der Vergangenheit, die sie großenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre Gewinne im Aktienmarkt gemacht, haben dann andere Unternehmen gekauft, und die Gewinne wurden aufeinandergetürmt. Das waren alles Papiergewinne, Scheingewinne, keine Gewinne aus Produktion und Produktivität. Es war alles Betrug. Und insofern sehe ich das Problem in der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt, das muß doch eine wunderbare Technik sein, für die man so wenig tun muß. Da kann man 50% mehr produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle reiche Leute. Wir haben geglaubt, daß diese Technologie besonders gut sein muß, weil sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage immer: Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich keine kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen. Und diese Quelle fließt nicht bei dieser neuen Technik. Sie fließt auch nicht von dieser neuen Shareholder-Value-Kultur, die ja andere Transaktionen vorzieht. Ich lese immer wieder, was die amerikanische Notenbank alles unternimmt: neun Zinssenkungen, demnächst die zehnte Zinssenkung. Und dann sage ich: Aber liebe Leute, allmählich ist es doch Zeit, einmal darüber nachzudenken, warum diese Zinssenkungen überhaupt keine Wirkung haben -- abgesehen davon, daß sie im Moment den Aktienmarkt hochtreiben. Nebenbei gesagt, die Aktien werden immer teurer, da die Gewinne nämlich noch viel schneller als die Aktienkurse gefallen sind. Im Transportsektor zahlen sie das 800fache für die Gewinne, vielfach sind ja gar keine Gewinne mehr da, und bei Utilities (Versorgungsunternehmen für Wasser, Strom etc.) bezahlen sie das 60fache. Bei Dow-Jones-Firmen zahlen sie das 35fache, und das bezieht sich wohlgemerkt auf die frisierten Gewinne. Die Gewinne sagen mir, wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.

      http://www.tradewire.de/usdata/michigan.php3 :D 500 Leutchen :D

      Die andere erstaunliche Sache: Alle Rezessionen der Vergangenheit hatten ein und dieselbe Ursache. Steigende Inflationsraten zwangen die Notenbank, die Bremse zu ziehen, und es kam zu drastischen Kreditrestriktionen. Scharf rückläufige Kredite führten zum Abschwung. Das ist die Ursache einer jeden wirtschaftlichen Rezession der Nachkriegszeit in Amerika und in Europa gewesen. In Amerika hat aber überhaupt keine Verlangsamung der Kreditexpansion stattgefunden. In den Boom-Jahren lag die Kreditexpansion des privaten Sektors in Amerika, also der Unternehmen und der Konsumenten, bei über einer Billion Dollar pro Jahr. Bis 1997 waren die Kredite um etwa 700 Mrd. Dollar gewachsen. Seit 1998 wachsen sie pro Jahr um über 1000 Mrd. Dollar. Aber diese tausend Mrd. Dollar bringen gar nichts mehr. Das Komische ist: Sie haben ein scharf rückläufiges Wirtschaftswachstum, sie haben zusammenbrechende Gewinne, sie haben zusammenbrechende Investitionen, aber sie haben eine Geld- und Kreditexpansion, die alle Rekorde schlägt. Die breite Geldmenge wächst um 13,5% -- Kreditwachstum von 1000 Mrd. Dollar im privaten Sektor -- im finanziellen Sektor ist auch noch eine gewaltige Kreditausweitung im Gange. Wir haben die tollste Kreditausweitung aller Zeiten, und dennoch bricht die Wirtschaft einfach zusammen. Es wäre nun an der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es denn überhaupt zu dieser scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die Kredite und die Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind. Wie ist das möglich? Ich will Ihnen sagen, warum: durch den Zusammenbruch der Gewinne. Das ist die einzige plausible Erklärung. In Amerika fehlt kein bißchen Geldmenge, kein bißchen Kredit. Früher, also in den normalen Zeiten, kam auf einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts 1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir waren schon in den Jahren 1998/99 bei vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro Dollar zusätzlichem Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für nichts. Für mich lautet die ganze Frage daher nicht: "Wie können wir die Kredite ankurbeln?" Ja, wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir sind heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden gehen? Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen nichts mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser Beziehung. Der einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und die Konjunktur noch einigermaßen hochgehalten hat, war der Konsument. Und die Amerikaner sind ganz stolz darauf, daß der Konsument sein Haus immer mehr bis zum Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine Bank an und sagt: Der Wert meines Hauses ist wieder um 10% gestiegen, ich möchte meine Hypothek um 10% erhöhen. Drei Tage später haben Sie 30000 Dollar auf dem Konto. So einfach geht das. Abertausende von Amerikanern haben das in den letzten Wochen und Monaten gemacht. Und darauf sind die Amerikaner auch noch stolz.

      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, daß die Konsumenten ihre Ausgaben nur steigern können, indem sie ihre Haus beleihen? Das ist doch Schwachsinn. Ökonomisch ist das unglaublich. Wenn Sie sich die Statistik ansehen, dann stellen Sie fest, daß der amerikanische Konsument seit 20 bis 30 Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus besitzt. Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt. Für mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan ist im Kongreß gefragt worden: "Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?" Und da sagt Greenspan: "Och, solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital." Der fand gar nichts dabei. Man muß sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.

      Heute morgen war von Lösungen die Rede. Ich gehöre zu denjenigen, die sagen: "Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der Lage, uns da wieder herauszubringen." Und nebenbei gesagt: Es ist viel schwieriger, als wir glauben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Sehen Sie sich Japan an. Da wird immer gesagt, die Japaner weigerten sich, zu restrukturieren. Das Problem Japans besteht darin: Die haben sich in den Bubble-Jahren ihre Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört. Aber auf der anderen Seite: Die Konsumenten sparen. Bei Nullzins muß ich ja noch mehr sparen als vorher, um meinen Lebensabend zu sichern. Im Grunde krankt Japan daran, daß es seine Investitionsdynamik nicht mehr in den Griff bekommt. Aber es hat Konsumenten, die noch sparen. Und wir haben sie in gemilderter Form ebenfalls. Wir haben immer noch Sparer, aber immer weniger Investitionen. Die Amerikaner und die Angelsachsen im allgemeinen sind in dieser Beziehung der krasse Gegensatz. Die sparen überhaupt nicht, investieren auch nicht, aber sie haben Kreditsysteme, die bis zum Exzeß darauf eingerichtet sind, Konsumkredit zu finanzieren. Die amerikanischen Banken schicken jedes Jahr in Milliardensummen Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr mindestens 50 Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie. Die Besonderheit Amerikas besteht also darin, daß es ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, daß sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Die alten Ökonomen nannten diesen Prozeß Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig zum wirtschaftlichen Niedergang. Aber die Amerikaner haben soviel dämliche Europäer und Japaner und andere Asiaten, die ihnen das Geld immer jeden Tag von neuem schicken. Insofern geht das weiter. Wenn Sie genau hinsehen, stellen Sie fest: Der Anstieg des Lebensstandards in den USA hat seinen alleinigen Grund in den Auslandskrediten. Das ist die einzige Möglichkeit, den Lebensstandard zu erhöhen. Denn der Durchschnittslohn des Amerikaners geht seit 1973 beständig zurück, und der Reallohn des Amerikaners liegt heute mindestens 25% unter dem Standard von 1973.

      Quelle: Neue Solidarität Jg.28 Nr.46 21.11.2001


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