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    risikobewertung, der schlüssel zum erfolg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.01.06 08:16:37 von
    neuester Beitrag 18.01.06 21:57:14 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 17.01.06 08:16:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      wer dieses thema richtig angeht gehört zu den gewinnern.
      beiträge sollen dieses thema beleuchten.

      also fangen wir gleich mal damit an;)

      Das Risiko der selbsterfüllenden Prophezeiung

      " Du bist Deutschland!" - " Deutschland wird Weltmeister!" - " Wir werden Marktführer!" Solche Aussagen begegnen jedem. Immer wieder und allerorten. Wiederholung und Präsenz sind die Waffen im Kampf um das knappe Gut Aufmerksamkeit. Hier geht es nicht um Prognosen, die zugrundegelegte Annahmen offen legen und beständig überprüfen müssen; Was hier von Talentoffensiven, Teamchefs oder Vorständen beschworen wird, ist etwas anderes: die Macht der selbsterfüllenden Prophezeiung.

      Risikomanagement versteht sich nicht als Kunst der Propheterie, sondern liefert Prognosen zur besseren Steuerung von Risiken. Wir fragen hier umgekehrt: was ist das Risiko der Prophezeiung und wann ist es wohl begründet? Ist die Prophezeiung am Ende der blinde Fleck der Prognose?

      Vergleichen wir: die Prognose macht anhand von Regeln, die in Vergangenheit und Gegenwart bestätigt werden konnten, eine Aussage über die Zukunft. Sie agiert damit strukturell konservativ – das Neue vermag sie prinzipiell nicht zu denken. Ihre Methodik orientiert sich an gegenwärtig Bekanntem und extrapoliert dessen Struktur in die gänzlich ungewisse Zukunft. Die Prophezeiung umgeht diese strikte Methodik durch eine fast totalitäre Arroganz: sie kennt keine Fakten, außer denen, die sie selbst geschaffen hat. Widerstrebende Wirklichkeiten lässt sie einfach nicht als solche zu. Was möglich oder unmöglich ist, definiert sie selbst – auch die Erfahrung lehrt sie nichts.

      Schließlich paart sie diese erkenntnistheoretische Überheblichkeit mit einer kaum zu ertragenden Penetranz: Eine Prophezeiung wird " [...] man nicht los, bis man [sie] zur Erfüllung bringt" 1 . So besticht die Prophezeiung durch die oft entwaffnende Klarheit ihrer bedingungslosen Logik. Als Logik des Scheiterns nimmt sie nur in den Focus, was ein Misslingen auch befördert. Prägnant fasst dies die berühmte Regel zusammen, die dem amerikanischen Luftwaffeningenieur Ed Murphy zugeschrieben wird: " If anything can go wrong, it will." Komplementär ergänzt diese Denkungsart der Glücklosen eine Logik des Gelingens. Sie schielt nicht auf das worst case scenario, sondern geht aufs Ganze. Sie weiß: " Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße." 2



      Wie auch anders sollten Man-ager, die noch vor 20 Jahren Teen-ager waren, eine Unternehmenskultur verändern, die sich in einem Traditionsunternehmen in Generationen etabliert hat? – Sie lassen die Möglichkeit des Scheiterns gar nicht erst zu. Als moderne Propheten implementieren sie eine neue Kultur, indem sie überzeugend so agieren, als bestünde sie bereits. Genauso braucht ein Verkäufer, egal ob er nun Meinungen oder Produkte zu Markte trägt, notwendigerweise den Glauben an die den Erfolg garantierende Qualität seiner Unternehmung. Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden – die prophetische Logik des Gelingens ist ein Spiel mit dem Feuer.

      Die Macht der selbsterfüllenden Prophezeiung täuscht, weil sie überfordert. Die Zukunft ist nämlich nur dem vorhersehbar, " der die Begebenheiten selber macht und veranstaltet, die er zum voraus verkündigt" 3 , wie Immanuel Kant zu bedenken gibt. Der redliche Prophet wäre also an eine Allzuständigkeit gebunden, die eine chronische Überforderung bedeutete. Seiner Stimme wird trotzdem gerade in Zeiten allgemeiner Verwirrung und Überforderung Gehör geschenkt. Sein Credo des " Alles oder Nichts" reduziert die als überkomplex empfundene Wirklichkeit auf eine einfache Alternative und verschafft so Orientierung. Daß die Welt die Frage " Alles oder Nichts?" gerne mit " Nichts!" beantwortet, muß den seinen Macher-Habitus pflegenden Propheten moderner Prägung dabei nicht irritieren. Man gilt eben nichts im eigenen Land und " ist nicht der Mund für diese Ohren!" 4 Das System Prophezeiung ist einwandsimmun und im Gegensatz zur Logik der Prognose nicht fehlertolerant. Eine Prognose ist per definitionem mehr oder weniger falsch – eine Prophezeiung bewahrheitet sich oder war gar keine.

      So bleiben Recht und Macht der Prophezeiung auf ihre motivierende Kraft beschränkt. Sie potenziert Gefahrenlagen, indem sie Katastrophenrisiken produziert. Denn wer das Scheitern als Möglichkeit ausschließt, der wird im Ernstfall als Gescheiterter ausgeschlossen.

      Ähnlich kann auch die vorsichtigste Maxime nicht vor einem Unglück schützen, das man nicht selbst zu verantworten hat. Prophezeiungen unterstellen letztlich der Welt einen einheitlichen und einfachen Sinn, den sie nicht haben kann. Mehr als die eigene Perspektive zulässt kann man eben nicht sehen, sondern höchstens erahnen. Um die " neue [und allgemeine] Unübersichtlichkeit" 5 und deren Risiken bestmöglich zu meistern, reicht deswegen eine immer feinere Prognostik nicht hin. Auch ein feines Sensorium für ungeahnte Möglichkeiten ist von Nöten. Hier liegt der blinde Fleck der Prognose, die im prophetischen Denken eine Kultur der Ahnung6 finden und sich nutzbar machen kann. Motivation und Ahnung sind Kompetenzen, die trotz der vielen " falschen Propheten" die selbsterfüllende Prophezeiung in ihr Recht setzen. Nicht jede Kassandra muß ungehört sterben.
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 08:40:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Du bist eindeutig im falschen Film !
      Was soll der Artikel im FONDS-Forum :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 08:52:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      sei nicht so verwirrt mein freund:look:

      das hat sehr wohl mit der börse was zu tun:cry:

      schaue mal die marktschreier an wie das jahr 2006 werden wird:laugh:

      aber es wird noch besser kommen, war ja nur eine kleine einführung um geister zu wecken:kiss:
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 09:42:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Interessanter Beitrag, mal was anderes.
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 15:18:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      Immer wenn es am Schönsten ist von Hansruedi Ramsauer

      ...sollten wir nach Hause gehen, insbesondere an den Börsen. Doch wann ist es am Schönsten? Die grössten Gewinne an der Party lassen sich jeweils ganz am Schluss der Euphorie verdienen. Wie also finden wir den richtigen Zeitpunkt?Da wir die Verantwortung für uns selbst zu grossen Teilen dem Staat respektive den staatlichen Institutionen überlassen haben, kommt diesen bei ihren Anlageentscheiden eine wichtige Rolle zu. Je grösser ein (institutioneller) Anleger ist, desto mehr wird er zum Trendmacher. Danach springen dann nur noch Kleinanleger auf, welche blind diesen Institutionen folgen.Etwas verärgert schrieb mir vor ein paar Monaten ein Leser, dass die unsinnigen Goldverkäufe der Schweizer Nationalbank endlich thematisiert werden müssten. Wie oben beschrieben werden aber Trends gerade von diesen Grosskunden gemacht, sonst gäbe es gar keine Trends. Ein anderes Beispiel ist die Schweizer Rentenkasse AHV, welche kurz vor dem grossen Crash in den Aktienmarkt eingestiegen ist und dabei Hunderte von Millionen Schweizer Franken in den Sand setzte. Nicht zuletzt deshalb gibt es den bekannten Börsenspruch „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“ und das Gegenstück „Verkaufen, wenn die Party am Schönsten ist“. Die Versicherungen haben vor dem Crash ihre Aktienquote erhöht und auf dem Tiefpunkt der Märkte reduziert – das Gegenteil wäre richtig gewesen.Dafür gibt es eine logische Begründung. Unter der Rubrik „Zyklen“ finden Sie dazu folgenden Text:Die Masse der Anleger verliert immer. Dieser provokativ formulierte Satz lässt sich relativ einfach beweisen. Eine Sache (Aktien, Bonds, Immo, Gold) kann nur im Preis steigen, wenn die Nachfrage grösser als das Angebot ist. Je grösser also die Nachfrage, desto höher der Preis. Am grössten ist die Nachfrage demzufolge, wenn die Massen einsteigen und am kleinsten, wenn die Massen eingestiegen sind. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Empfehlungen der meisten Analysten vor gut einem Jahr: Die Aktien werden moderat steigen unter der Voraussetzung, dass der Oelpreis unter Kontrolle bleibt. Das Resultat: Es war eines der besten Börsenjahre trotz massiv gestiegenem Oelpreis. Die Edelmetalle und Rohstoffe fanden damals in der Berichterstattung keinen Platz – das Ergebnis kennen wir. Es ist genau das eingetroffen, womit die Massen nicht gerechnet hatten.Ganz anders verhielt es sich mit den Prognosen anfangs dieses Jahres. Gold wurde erstmals wahrgenommen, nach dem grössten Preisanstieg der letzten Jahrzehnte, was kurzfristig vorsichtig stimmen muss und für die Aktienmärkte waren fast alle unisono optimistisch, insbesondere für Japan.Ein Freund wies mich vor ein paar Wochen darauf hin, dass eine Akienmarktkorrektur von Japan ausgehen würde. Die Begründung lag in der unkritischen Sicht auf das Land der aufgehenden Sonne. Plötzlich ist da wieder alles wunderbar, die gigantische Staatsverschuldung, die massive Ueberalterung, alles kein Thema mehr. In Japan muss man einfach investiert sein, so die einhellige Berichterstattung – der ideale Nährboden für eine Trendwende. Zumindest kurzfristig war diese Empfehlung ein Volltreffer.Aehnliches schwante mir auch, als ich folgende Berichterstattung im BLICK vom 6. Januar las: „BLICK entlarvt den 2. Säule-Pfusch“ und weiter „Die Börse boomt – doch die meisten Pensionskassen profitieren zu wenig davon“ und „die Langfristbetrachtung zeigt: Ein hoher Aktienanteil lohnt sich “.Aktien kaufen und Geld vermehren - eine (zu) einfache Formel! Mit genau diesen Argumenten ist die AHV vor dem Crash in den Aktienmarkt eingestiegen.Ein anderer Hinweis, der mich etwas stutzig machte, sind die Bonus-Zahlungen im Investment-Banking: Diese sind aktuell höher als anfangs 2001 und der Zürcher Tages-Anzeiger schrieb dazu „Banker müsste man sein“. Selbstverständlich sind all diese Bermerkungen und Analysen auf die Vergangenheit gerichtet. JA, es war finanziell lukrativ im letzten Jahr im Investment-Banking zu arbeiten und JA, es wäre richtig gewesen, hätten die Pensionskassen im letzten Jahr eine hohe Aktienquote gehalten. Aber es ist ein Trugschluss diese Ereignisse in die Zukunft fortschreiben zu wollen.Die Vergangenheit zeigt, dass den grössten Boni mit etwas Verzögerung eine Entlassungswelle folgen kann und dass Massenmedien in Bezug auf die Finanzmärkte sehr oft falsch liegen, sie geben nur die aktuelle Stimmung wider und die ist euphorisch. Der Euphorie folgt aber oft der Frust. Fundamental-Daten spielen langfristig eine wichtige Rolle in der Wirtschaft, die Emotionen aber sind verantwortlich für die kurz- und mittelfristigen Trends. Deshalb gilt „wenn der Tag am Schönsten ist – verkaufen“ und „wenn die Nacht am Dunkelsten ist – kaufen“.Besonders dunkel sieht es im Moment bei den Getreidemärkten aus und besonders hell bei den Finanzaktien, selbstverständlich nur wenn mich mein Eindruck nicht täuscht ;-), deshalb soll dies auch keine Empfehlung sein.

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      schrieb am 18.01.06 16:17:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      :cool:gelungener beitrag,braucht nicht viel um da drauf zu kommen,und doch.......psycho!
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 21:57:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      ja, gelungener Beitrag.
      wenn man jetzt nur noch wüsste, wann es am schönsten ist... d.h. ob man jetzt verkaufen sollte.

      derzeit sieht es nach einer kurzfristigen 5-10% Korrektur aus, dann dürfte es weiter nach oben gehen. es hat sich doch kaum was geändert, ausser dem albernen Finanzskandal dieser japanischen Internetklitsche.


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