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    Weißrußland - wenn die Brieftasche wählen könnte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.04.06 11:09:33 von
    neuester Beitrag 08.04.06 07:10:34 von
    Beiträge: 73
    ID: 1.051.821
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      schrieb am 04.04.06 11:09:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Weißrußland – wenn die Brieftasche wählen könnte

      Minsk, 2.4.2006 „Dieser Verbrecher regiert uns wie die Pharaonen. Seine ganze Brut will ihm auf den Thron folgen.“ schimpft Mischa. Mischa heißt natürlich nicht wirklich Mischa, aber er ist wirklich Taxifahrer. Den ganzen Weg vom Minsker internationalen Flughafen ins Zentrum hatte er auf Lukaschenko geschimpft, und auch bei den folgen Touren von unserem Hotel in die Innenstadt nahm er kein Blatt vor dem Mund. Was ihn tatsächlich böse macht, ist der Anstieg der Preise. In den letzten Jahren sind die Preise in Weißrußland auf Westniveau gestiegen. Das Land kann sich zwar dessen rühmen, daß es ein höheres Lohnniveau als seine östlichen Nachbarn hat, daß die Renten hoch sind und pünktlich gezahlt werden und daß die Landbevölkerung nicht den gleichen Weg in die Verarmung gehen mußte, wie in Rußland und, ganz besonders, der Ukraine. Doch das alles relativiert sich, wenn bei einem Rubel/Euro-Kurs von gut 2600 die Tasse Kaffee mittlerweile über 2,5 Euro kostet, ein Mittagessen gut 20 Euro ohne Getränke, wenn Haushaltsgeräte, Kosmetikartikel und viele Nahrungsmittel teurer sind als in Deutschland. Eine Flasche schlechten weißrussischen Sekt bekommt man für knapp 5 Euro, in Deutschland würde man die Qualität im Supermarkt für ein Drittel verkaufen. Natürlich gibt es auch einige Grundnahrungsmittel deutlich billiger, man wohnt außerhalb des Zentrums immer noch vergleichsweise günstig. Aber wer nicht gerade ein erfolgreicher Unternehmer ist, ein korruptes Mitglied der höheren Verwaltung oder Regierung oder ein Mafiosi – die Übergänge sind fließend – der fühlt schmerzhaft im Portemonnaie, daß sich die höheren Löhne noch schneller wieder verflüchtigen.

      Kein Wunder, daß Mischas Schimpftiraden kein Ende finden. „Wenn Lukaschenkos Präsidentschaft 2011 zu Ende geht, folgt sein Sohn. Natürlich. Der wird jetzt schon in die Regierungsgeschäfte eingearbeitet. Und Lukaschenko hat zwei Söhne.“ Am 28. März, als er die Verschiebung seiner Amtseinführung im Fernsehen ankündigte, forderte Lukaschenko auch, man solle doch nicht an öffentliche Gebäude sein übergroßes Portrait aufhängen lassen. Dezentere kleine Bilder reichten auch. Man könnte glauben, es gäbe hier einen Personenkult. Allerdings ärgert die Minsker mehr, wenn Plätze und Parks nach dem Gusto des Führers umbenannt werden. Und so lächerlich man es fand, daß der Präsident in jeder Kleinstadt ein Eishockeystadion errichten ließ, so wenig zum lachen ist den Minskern zumute, wenn sie an die angeblich größte Bibliothek der Welt denken. Auch deren Bau ordnete der Führer an, ein riesiger Würfel auf Stelzen, gebaut auf Sumpfland, wovon die beauftragten polnischen Architekten dringend abrieten. Lukaschenko wußte es besser. Vorläufig steht der Bau auch, aber niemand will darauf wetten, wie lange. Woher er aber wisse, daß es die größte Bibliothek der Welt sei, wundert auch Mischa: “Wie soll er denn, er darf doch nirgendwo in den Westen einreisen?“

      Die Studenten dürften es schon. Ganz besonders die, die an den Protesten teilgenommen hatten und nun beim weißrussischen KGB aktenkundig sind. Polen und Tschechien boten ihnen an, bei ihnen zu studieren, sollten sie von den weißrussischen Universitäten verwiesen werden. Da gibt es aber ein Problem. Und das ist das befristete Ausreisevisum im Reisepaß, das jedem Weißrussen eingestempelt werden muß, wenn er die Berechtigung zur Ausreise haben möchte. Spätestens nach 5 Jahren ist jeder Reisepaß dadurch ungültig und erneut vorzulegen. Die Erlaubnis für den Stempel erteilt der KGB. Aber sicher nicht denen, die in den Tagen vor und nach der Wahl für Freiheit und Demokratie demonstriert hatten.

      Diese Reise sollte eigentlich keine politische Entdeckungstour werden. Meine Frau begleitete nur meine Schwiegermutter nach ihrem Besuch bei uns in Deutschland zurück, um noch in Minsk einige Einkäufe zu erledigen. Doch das Einkaufsprogramm ist dieses Jahr schnell erledigt. Meine Frau hat noch ihre russischen Bücher und DVDs gekauft, die auf ihrer Liste standen, doch sie schimpfte: „Sogar die sind inzwischen in Deutschland billiger als hier.“ Kurzerhand wurden die meisten Einkaufswünsche zurückgestellt. Kinderspielzeug, Bekleidung, es fand sich nichts mehr, was noch das Einkaufen in der Heimat lohnte. Bei ihren Freunden, die sie später besuchte, fand sie offene Ohren. Lydia, die natürlich auch nicht Lydia heißt, eine Rentnerin, gehört nominell zu den Gewinnern des Regimes Lukaschenko, eigentlich seine Machtbasis neben der Landbevölkerung und natürlich den Sicherheitskräften. Doch auch sie meint bedauernd: „Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich das sehe. Ich würde lieber auf meine hohe Rente verzichten, um nicht diesen Sumpf zu haben.“ Kürzlich lief das Gerücht um, wie der Polizeichef in Minsk geprahlt habe, daß man Kosulin, den verhafteten Präsidentschaftskandidaten „auf Knien, die Pistole am Schädel“, abtransportiert habe. Bis zur Auflösung der Kundgebungen der Opposition am 25. März waren nach offiziellen Angaben außer ihm etwa 500 weitere Oppositionelle festgenommen worden.

      Es ist ein weitverbreitetes Urteil über die Weißrussen in der GUS, daß sie träge seien, und wohl die letzten, wenn es darum geht, gegen ein Unterdrückungsregime den Aufstand zu proben. Da waren die Tausende, die mit Milinkewitsch und anderen Oppositionspolitikern auf die Straße gingen, schon ein erstaunliches Ergebnis, so ärmlich sich das im Vergleich zur Ukraine ausnimmt. Es ist immer noch fraglich, ob das ausreicht, das Regime zum Wanken zu bringen, das bisher geschickt mir populistischen Maßnahmen der Opposition die Unterstützung abgrub, wenn es der Streit der Oppositionspolitiker untereinander nicht ohnehin schon tat. Aber die hohe Abgabenlast, die hohen Preise, die Drangsalierung der Kleinunternehmer, der Ärzte, der Studenten, das alles trägt zu einer schlechter werdenden Stimmung in Weißrußland bei. Erstmals entsteht der Eindruck, daß Lukaschenko nicht mehr darauf rechnen kann, daß die Unzufriedenen in der Minderheit sind. Das kann bedeuten, daß er die Ketten enger anzieht, anziehen muß, wenn er seinem Sohn die Nachfolge sichern will. Es kann aber auch dazu führen, daß er es überspannt. Und daß die leeren Brieftaschen gegen das Regime den Aufstand proben.

      for4zim
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 11:31:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.065.175 von for4zim am 04.04.06 11:09:33Die beste Nachahmung des typischen "Spiegel"-Stils die ich seit langem gelesen habe.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 11:52:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Na 44zim, haste deiner Frau und deinen Schwiegereltern, schon erfolgreich deine Meinung aufgezwungen?

      Wie gesagt, die Weissrussen die ich enne, sind zufrieden. Sie wissen ganz genau, was passiert wenn der Westen einzug hält.

      Ausserdem sah ich vor ein paar Jahren mal eine Reportage, das Luk
      von der Deutschen Bank seine Kredite bekommt, und als äusserst kreditwürdig gilt.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 12:46:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.065.526 von cajadeahorros am 04.04.06 11:31:52Ja, traurig...

      Aber sein Auftraggeber hat ihm wohl einen Stilmittel-Schreibkurs spendiert (Aufhänger, Rahmenhandlung,Personifizierung...);)
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 12:48:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Aber die hohe Abgabenlast, die hohen Preise, die Drangsalierung der Kleinunternehmer, der Ärzte, der Studenten, das alles trägt zu einer schlechter werdenden Stimmung in Weißrußland bei.

      Aber die hohe Abgabenlast, die hohen Preise, die Drangsalierung der Kleinunternehmer, der Ärzte, der Studenten, das alles trägt zu einer schlechter werdenden Stimmung in Deutschland bei.

      Oder etwa nicht?:D

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      Avatar
      schrieb am 04.04.06 12:57:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.066.655 von Rijn am 04.04.06 12:48:22Rinj, dein Vergleich ist gut!
      Aber er wirkt bei For4zim nicht, denn er ist nicht in der Lage, die Realität zu erkennen und die entsprechenden Schlüsse zu ziehen!
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 13:42:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      Man sollte erst mal den grundsätzlichen Unterschied zur Kenntnis nehmen, daß in Weißrußland eine Diktatur herrscht. Man kann dort die Regierung nicht einfach in die Opposition schicken. Es gibt keine Reisefreiheit, keine Berufsfreiheit, keine Studierfreiheit, keine Meinungsfreiheit, keine Pressefreiheit, keine Rechtssicherheit, keine echten Wahlen. Oberflächliche Vergleiche springen kurz und Verharmlosungen des Regimes sind unglaubwürdig. Natürlich gibt es in jedem Regime Anpasser, Weggucker, Profiteure, Mitmacher. Es hat keinen Sinn, diese zum Bewertungsmaßstab zu nehmen. Es gibt wohl, auch in den Kommentaren der EU, der OSZE, von Amnesty International, genug objektive Kriterien, um das Regime in Minsk zu bewerten. Da finde ich mich mit meiner Bewertung eher im objektiven Rahmen wieder als die, die die Diktatur verteidigen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 14:31:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.067.558 von for4zim am 04.04.06 13:42:49for4zim, dein Vergleich ist gut!
      Aber er wirkt bei Roman5 nicht, denn er ist nicht in der Lage, die Realität zu erkennen und die entsprechenden Schlüsse zu ziehen!
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 14:31:40
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wenn du mit objetiven Rahmen Weltfremd meinst hast du recht.
      Es dürfte wohl außer Zweifel sein, dass sich die Lage der Ukainer nach ihrer Orangen Revolte nicht verbessert hat.
      Genauso würde sich die Lager der Menschen Weißrusslands nicht verbessern wenn sie den "Diktator" davonjagen.
      Ich finde die Nachfolgestaaten der UDSSR, welche allesamt zu den Reichsten den Welt gehören, benötigen keine Reisefreiheit oder Greenpeace, die benötigen einen Staat der schnell und eindeutig handeln kann.
      Korruption bekämpfen
      billige Energie
      genügend Lebensmittel
      investieren in Grundlagenindustrien
      Protektion auf allen Gebieten in denen das Ausland besser ist
      das benötigt WR und wenn in 25 Jahren ein wirtschaftliches Fundament geschaffen wurde, kann der ganze EU Scheiß kommen.
      Multinationale Unternehmen die feierlich Stipendien für die Havard Business School vergeben.
      Dieses Land befindet sich auf einer Entwicklungstufe für die eine demokratie westlicher Prägung wahrscheinlich wie eine Bombe wirkt.
      Meines Wissens gab es noch nie eine Demokratie die sich mit "Hilfe" gebildet hat.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 14:39:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ein objektiver Rahmen ist sicher nicht weltfremd.

      Und die Menschenrechte sind für mich der Startpunkt bei einer Regimebewertung, nicht ein Luxus, den man sich gewährt, wenn ein Land ein bestimmtes Bruttoinlandsprodukt erreicht hat.

      Ich denke, wenn Oppositionelle nicht mehr ermordet werden, wenn politische Gefangene freigelassen werden, wenn junge Menschen auch studieren können, wenn sie nicht dem Präsidenten zujubeln, wenn Gewerbefreiheit herrscht, wenn Pressefreiheit herrscht, ist das ein sofortiger Gewinn für die Menschen im Land. Das alles klingt gar nicht abstrakt.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 14:58:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.068.530 von for4zim am 04.04.06 14:39:35фор4зим хоффт иммер ноч, дасс аус сеинер Фрау дереинст еине Приватисиерунгсгещиннерин щирд. Еине щеиссруссише Гаспринзессин виеллеичт.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 15:02:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Rijn, Du bringst es auf den Punkt:
      Genauso würde sich die Lager der Menschen Weißrusslands nicht verbessern wenn sie den "Diktator" davonjagen.
      Ich finde die Nachfolgestaaten der UDSSR, welche allesamt zu den Reichsten den Welt gehören, benötigen keine Reisefreiheit oder Greenpeace, die benötigen einen Staat der schnell und eindeutig handeln kann.
      Korruption bekämpfen
      billige Energie
      genügend Lebensmittel
      investieren in Grundlagenindustrien
      Protektion auf allen Gebieten in denen das Ausland besser ist


      Genau so muss es sein: Starker Staat statt Gewaehrung und Schutz individueller Freiheit, Protektionismus statt Wettbewerb auf den globalen Maerkten. Grundlagenindustrie statt Know How lastiges Gedoens.

      Rijn, Du hast es erfasst. Auch in Deutschland beginnen viele Leute die Zeichen der Zeit zu erkennen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 15:10:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.068.852 von cajadeahorros am 04.04.06 14:58:10Mann, wie billig! Wenn schon auf Russisch bitte. Aber kannst Du natuerlich auch nicht ...
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 15:17:47
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ne über die Brücke bekommst du mich nicht.
      Gewerbefreiheit und Pressefreiheit sind Propagandaerfindungen und der Fall Dänemark versus Mohammedkarikaturen hat gezeigt, dass es die nicht mal bei uns gibt.
      Und wenn du dir einen Parteitag der Grünen mal ansehen würdest, dann denke ich wäre das Zujubeln in Weißrussland den Damen und Herren Studenten auch zu zumuten.

      "Und die Menschenrechte sind für mich der Startpunkt bei einer Regimebewertung, nicht ein Luxus, den man sich gewährt, wenn ein Land ein bestimmtes Bruttoinlandsprodukt erreicht hat."
      Das dürfte wohl eine der entscheidenden Fragen der Menschheit sein. Erst die Kohle und dann den Spaß oder erst Spaß und die Kohle kommt dann schon ?
      Langfristig entscheidet immer der Magen hab ich nüscht zu fressen ist's mir scheißegal ob 400 km entfernt die Gewerkschaft 4% für Die die Arbeit haben durchsetzt.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 16:16:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      Lustiger Beitrag zweifelsohne, die Handschrift des Auftraggebers trieft durch alle Poren.
      Da werden selektiv einige nicht-represäntative Güter ausgewählt um das angeblich zu hohe Preisniveau zu verdeutlichen, das auch noch in der Hauptstadt, in der das Preisniveau um einiges höher ist, wie oft geht der durchschnittliche Weissrusse in ein Hauptstadtrestaurant um sich eine Tasse Kaffee für 2,50 zu kaufen, dasselbe gilt für die Sektflasche. Bei Haushaltsgeräten hast du gefliessentlich verschwiegen, dass es sich dabei um ausländische Haushaltsgeräte handelte, die hoch besteuert werden um die einheimische Industrie zu schützen.
      Die billigen Grundnahrungsmittel gehen in dem Vergleich natürlich auch völlig unter, tja wer braucht schon Milch und Brot wenn man für Sekt soviel zahlen muss, was ist das bloß für ein Land?

      Überhaupt wenn dich das Preisniveau so schmerzt fahr doch ins Baltikum und sprich da mit den Rentern, was sie von den Preisen einer Tasse Kaffee in Hauptstadtrestaurants halten.

      Dein Beitrag soll den Eindruck erwecken, dass das eher niedrige weissrussische Lebensniveau allein Lukaschenko anzulasten ist, dabei ist es eher andersrum wenn man einen Blick in die Ukraine und Georgien riskiert, im Vergleich zu denen leben die Weissrussen um einiges besser.
      Es fehlt auch die übliche Garnierung mit den nie bewiesenen Vorwürfen von Mord und Entführung und schwups ist wieder der Auftraggeber zufrieden und vor allem gibt es noch viele "Mishas" und "Lydias" für zukünftige Beiträge, vor allem in deinem Kopf
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 16:43:52
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hier gibt es inzwischen mehrere lustige Beitraege, die mir insbesondere eine Tendenz in D signalisieren:

      Wenn hier jemand einen Beitrag ueber eine Diktatur (sind wir uns wenigstens darueber einig?) reinstellt und das von ihm persoenlich erlebte Alltagsleben in einer Zentralverwaltungswirtschaft mit protektionistischer Abschottung schildert, muss er sich erzaehlen lassen,

      - dass er einen bezahlten Propagandabeitrag geliefert hat
      - dass die Geltung von Menschen- und Buergerrechten im Westen
      auch nur Propagandaerfindungen sind
      - dass eine Diktatur sowieso besser, weil so erfrischend "schnell und eindeutig" ist

      For4zim, fragst Du Dich eigentlich nicht auch manchmal, wo eigentlich der gesellschaftliche Grundkonsens in unserer Heimat liegt, bzw. ob es so etwas ueberhaupt gibt?
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 16:54:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      Nö, russisch kann ich nicht, ich komm doch nicht von drüben.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 17:10:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.071.249 von cajadeahorros am 04.04.06 16:54:53Bin gespannt wie lange es noch dauert bis wir, die linksextremistischen Diktatorenfreunde und potentiellen Terrorhelfer das dynamische Duo zu Boden gezwungen hat.

      Seit die westliche Wertegemeinschaft in den 90er Jahren antisemitische kroatische Nationalisten und albanische Terroristen zu wohlriechenden demokratischen Ehrenmännern erklärt hat während andererseits ein gewählter Präsident zum blutrünstigen Diktator mutierte (der außer dem "Selbstbestimmungsrecht der Völker" keinerlei Ansprüche stellte) gehe ich einfach einmal davon aus, daß es gelogen ist, wenn die üblichen Verdächtigen anfangen die Propagandatrommel DIKTATOR zu rühren (*). Ich nehme an, der Weißrusse könnte Oppositionelle einsperren, bis es ihm langweilig würde, wenn er nur endlich mehr privatisieren würde.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 18:39:48
      Beitrag Nr. 19 ()
      For4zim, fragst Du Dich eigentlich nicht auch manchmal, wo eigentlich der gesellschaftliche Grundkonsens in unserer Heimat liegt, bzw. ob es so etwas ueberhaupt gibt?

      Welchen Aspekt der Weissrussland Betrachtung möchtest du denn damit ansprechen?
      Das ein Verschwinden von Lukaschenko die Lebensbedingungen der breiten Bevölkerung in WR für die nächsten 35 Jahre und das dürften wohl die interesanntesten für die heutige Bevölkerung werden, verbessern wird oder
      vielleicht ein Vergleich mit Südkorea deren Bevölkerung während des wirtschaftlichen Aufschwungs auch keine Presse oder Reisefreiheit hatten.
      Eher nicht, dein Anliegen ist die Eingliederung in den Zugriffsbereich.
      Russland verwehrt den Zugriff auf die Rohstoffe des Landes, Brasilien stellt Aidsmedikamente selbst her, China schert sich einen Scheiß um Patente.
      Als diese Aktionen sind Anworten auf die NEUE ORDNUNG.
      Soll doch dein Grundkonsenz auf dem Scheißhaus der UNO mitten in New York weggespüllt werden. In Jahre 2050 gibt es auf diesem Planeten 9 mrd Menschen und in deiner "Heimat" ist es nicht mal gelungen 14 mio gleichgeschaltete ohne eignen Willen zu integrieren.
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 19:21:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      "Wag the Dog" in Weißrussland


      Von Tom Carter
      4. April 2006
      aus dem Englischen (27. März 2006)

      Am 19. März fanden in Weißrussland Wahlen statt, bei denen der amtierende Präsident Alexander Lukaschenko wieder gewählt wurde. Seitdem Lukaschenko zur Wahlsieger erklärt wurde, führen Vertreter der USA und Europas sowie die westlichen Medien eine öffentliche Kampagne, in der sie das Wahlergebnis als "gefälscht" und "unrechtmäßig" anprangern.

      Zwar ließ Lukaschenko recht wahrscheinlich die Wahlen manipulieren, um den Stimmanteil der Opposition zu minimieren, doch die meisten ernstzunehmenden Analytiker sind der Ansicht, dass er die deutliche Mehrheit der Stimmen erhalten hat. Das sagt nichts über die Beliebtheit seines Regimes aus, sondern eher etwas über die begrenzte Unterstützung für die Opposition, deren Eintreten für "demokratische" und marktwirtschaftliche "Reformen" bei großen Teilen der Bevölkerung wenig Vertrauen genießt. In Anbetracht der Erfahrungen, die in allen anderen osteuropäischen Staaten gemacht wurden, haben sie kaum Grund zu der Annahme, dass die Umsetzung solcher Reformen ihnen irgendwie zugute käme.

      Die wütende Reaktion der US-Regierung und der amerikanischen Medien hat auf jeden Fall wenig mit Wahlstandards oder gar mit dem autoritären Charakter des Lukaschenko-Regimes zu tun. Dies alles ist nichts weiter als eine Ausrede für geopolitische und wirtschaftliche Fragen viel größeren Ausmaßes. In den Vereinigten Staaten wächst seit ein paar Monaten die Sorge darüber, dass die Putin-Regierung russische Staatsinteressen auf eine Weise verteidigt, die mit Washingtons globaler Strategie nicht vereinbar ist.

      Die weißrussischen Wahlen haben den Vereinigten Staaten eine Gelegenheit geboten, zusammen mit der immer aggressiver auftretenden europäischen Bourgeoisie den Druck auf Russland zu erhöhen.

      Aus diesem Grund wurden verhältnismäßig kleine Demonstrationen in Minsk von den amerikanischen (und in etwas geringerem Umfang auch von den europäischen) Medien als Ereignisse welthistorischen Ausmaßes inszeniert. Wie bei einem Wanderzirkus kommen die gleichen Charaktere und Requisiten, die zuvor bei Vorstellungen in Tiflis und Kiew erfolgreich waren, nun in Minsk zum Einsatz. Die Direktoren aus Washington hofften, mit nur geringfügigen Änderungen am Drehbuch und neuen Statisten aus der örtlichen Bevölkerung den gleichen politischen Superhit zu landen, der ihnen in der Ukraine und in Georgien gelang. Aber es scheint, dass die Handlung mittlerweile allzu bekannt ist und die Show nicht die erwarteten Massen anlocken wird.

      Nur ein paar Hundert Leute konnten zusammengetrommelt werden, um nach Lukaschenkos Wiederwahl einen Protest mit dem Ruf nach Demokratie für die amerikanischen Medien zu inszenieren. Doch dies war kein Problem: Nachdem die Demonstranten verhaftet worden waren, konnte das Weiße Haus wortgewaltig nachlegen. Ein Regierungssprecher erklärte, dass "die Vereinigten Staaten das Vorgehen der weißrussischen Sicherheitskräfte verurteilen, die in den frühen Morgenstunden weißrussische Bürger aufgriffen und festnahmen, die friedlich gegen die gefälschte Wahl protestiert hatten".

      In der New York Times bezeichnete C. J. Chivers Weißrussland als "Polizeistaat" und "sowjetischen Anachronismus" und bekräftigte seine Hoffnung, dass der von Amerika unterstützte Kandidat Milinkewitsch einer "Zivilgesellschaft" und den "Menschenrechten" zum Durchbruch verhelfen könne.

      Tatsächlich wurde die laufende Propagandaoffensive gegen Weißrussland bereits vor den Wahlen vom 19. März sehr sorgfältig vorbereitet. Am 9. März 2006 veröffentlichte das Zentrum für Strategische und Internationale Studien (Center for Strategic and International Studies, CSIS) einen Bericht von Celeste Wallander, der Direktorin und leitenden Expertin im Russland- und Eurasien-Programm. Dieser Bericht skizzierte die "Auswirkungen der anstehenden Wahlen in Weißrussland für unsere nationalen Interessen". Wallender betonte vor allem die Notwendigkeit "entschlossen zu handeln, wenn, wie von vielen erwartet, die Wahlen am 19. März nicht klaren und weithin anerkannten internationalen Standards für freie und gerechte Wahlen entsprechen [d.h. wenn Lukaschenko wieder gewählt wird]".

      Wallanders Empfehlung in Bezug auf die diplomatische Antwort der USA lautete im Wesentlichen, einfach die "Ergebnisse nicht als Willenserklärung der weißrussischen Bürger anzuerkennen" und somit Lukaschenko nicht als "rechtmäßiges Staatsoberhaupt der Republik Weißrussland" zu akzeptieren.

      Ihr Bericht führt die ukrainischen Wahlen im Jahr 2004 als Vorbild an, bei denen die USA sich ebenfalls weigerten, den Sieg von Viktor Janukowitsch, den von Russland favorisierten Kandidaten, anzuerkennen, und statt dessen Viktor Juschtschenko, der im Sinne der USA handelte, zum Sieger erklärten.

      Wallander empfahl außerdem wirtschaftliche und diplomatische Sanktionen gegen Weißrussland, die in den Tagen nach der Wahl auch tatsächlich angedroht und zum Teil verhängt wurden. In ihrem Bericht findet sich sogar folgender Ratschlag: "Wenn das Regime Gewalt gegen friedliche Demonstranten einsetzt, die gegen Wahlbetrug protestieren, sollte die internationale Gemeinschaft bereit sein, die Grundlagen für ein internationales Tribunal zu schaffen, das eines Tages die Verantwortlichen für jegliche Befehle zur Rechenschaft zieht, durch die Bürgern bei der Ausübung ihrer Rechte Schaden zugefügt wurde."

      Wallanders Äußerung steht im Einklang mit einem weiteren neuen Bericht des US Council on Foreign Relations mit dem Titel "Russlands falsche Richtung: Was die USA tun können und sollten". Diese 92-seitige Erklärung skizziert die wahren Sorgen in Bezug auf Russland, die zur rasanten Verschlechterung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern und zu Konflikten über die ehemaligen Sowjetrepubliken geführt haben.

      "Im Jahr 2005 haben russische Behörden versucht, den Zugang der USA und der NATO zu Luftwaffenstützpunkten in Zentralasien zu beschränken, obwohl diese immer noch benutzt werden, um militärische und humanitäre Operationen in Afghanistan durchzuführen - Bemühungen, die Russland angeblich unterstützt. Zum ersten Mal seit 2001 zeigte sich Moskau bereit, westlicher Politik Steine in den Weg zu legen, und zwar nicht weil man in Russland das Ziel der Terrorismusbekämpfung ablehnte, sondern weil man dieses Ziel einem anderen, geopolitischen Anliegen unterordnete. Russland und China sahen die Gelegenheit, im Rahmen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (deren andere Mitglieder zentralasiatische Staaten sind) die wachsende amerikanische Präsenz in der Region zurückzudrängen.

      Amerikanische Hoffnungen auf eine erweiterte Zusammenarbeit im Energiebereich haben ebenfalls eine Reihe von Enttäuschungen erlitten: Die Rücknahme von ExxonMobils lange bestehenden Lizenzen für Erdgasfelder auf Sachalin; die Zerschlagung von Russlands größtem und am besten geführtem Ölunternehmen Jukos als Teil der Wiederherstellung der staatlichen Kontrolle über den Ölsektor; die Verkündung einer neuen Politik, die westliche Investitionen im russischen Energiesektor beschränken soll; die Verzögerung und der Beinah-Zusammenbruch des Murmansk-Pipeline Projekts; und die Abschaltung der Gaslieferungen an die Ukraine und im selben Zuge an das übrige Europa, als Teil eines Gegenangriffs gegen Kiews westliche Orientierung [nach der Machtergreifung Juschtschenkos]. Der ‚strategische Energiedialog’ kam unter den geballten Auswirkungen dieser Entwicklungen zum Stillstand."

      Mit anderen Worten: Russlands Weigerung, gänzlich mit der Bush-Regierung im "Krieg gegen den Terrorismus" zusammenzuarbeiten und, noch wichtiger, den Interessen der amerikanischen Ölindustrie zu dienen, hat die jüngste Kampagne für "Menschenrechte" in Weißrussland ausgelöst.

      Bereits unmittelbar nach der Abwicklung der Sowjetunion begannen die USA und die westeuropäischen Mächte mit dem Versuch, ihren Einfluss in den Randgebieten des früheren Sowjetterritoriums auszudehnen. Dabei unterstützten die Vereinigten Staaten zunächst tschetschenische Separatisten, die innerhalb Russlands operierten.

      In letzter Zeit haben die USA durch die so genannte "Rosenrevolution" in Georgien und die "Orange Revolution" in der Ukraine versucht, Russland von Europa zu isolieren, indem sie den USA wohl gesonnene Marktbefürworter und antikommunistische Kräfte in den früheren Sowjetrepubliken finanzierten und mobilisierten. Für die Bevölkerung dieser Republiken bedeuteten diese Made-in-America-"Revolutionen" ein Desaster.

      Polen hat sich ebenfalls auf die Seite der USA und Europas gestellt und Truppen zur Invasion des Iraks entsandt. Seit der Wahl Angela Merkels in Deutschland hat die europäische Bourgeoisie ihre Bereitschaft signalisiert, enger mit den USA zusammenzuarbeiten, und Russland weiter isoliert.

      Die russische Führung unter Putin hat ihrerseits Washington diplomatisch vor den Kopf gestoßen, als sie Waffen an den Iran verkaufte, Verhandlungen mit der Hamas aufnahm und gemeinsame militärische Übungen mit China durchführte.

      Die USA haben Russland mit ihrer jüngsten Propagandaoffensive signalisiert, dass sie sich als nächstes Weißrussland vornehmen und nichts sie davon abhalten kann - auch wenn dies bedeutet, dass die gesamten Region und Russland im Innern destabilisiert werden.

      Die amerikanische Website Stratfor, die enge Verbindungen zu US-Geheimdiensten unterhält, stellte am 19. November letzten Jahres in einem Artikel mit dem Titel "America Unplugged" fest, wenn es um Russland gehe, "verstehen die Vereinigten Staaten keinen Spaß".

      "Die Sowjetunion war einer von drei Staaten, die jemals die Vereinigten Staaten direkt bedroht haben - die anderen beiden waren das britische Empire und Mexiko. Die Sowjetunion war zudem so nahe wie keine andere Macht daran, Eurasien unter einer einzigen zusammenhängenden kontinentalen Macht zu vereinigen - die einzige äußere Entwicklung, die dem Status der Vereinigten Staaten als Supermacht ein Ende setzen könnte. Diese kleinen Details sind Punkte, die politische Entscheidungsträger weder vergessen noch auf die leichte Schulter nehmen. Während also das Ziel der US-Politik gegenüber China lautet, den Aufstieg des Landes zu verzögern, und gegenüber Venezuela die Zeichen auf Eindämmung stehen, ist das Ziel der amerikanischen Politik gegenüber Russland so einfach wie endgültig: Auflösung."

      In diesem Sinne streute Condoleezza Rice, deren Name ebenfalls in dem bereits erwähnten CSIS-Dokument zu finden ist, kürzlich in der CNN Sendung "Late Edition" den Verdacht, Russland habe vor der Invasion im Irak militärische Geheimdienstinformationen über die amerikanischen Truppenaufstellungen an Saddam Husseins Regime übergeben.

      "Jeder Hinweis, dass es Leute in einer ausländischen Regierung gab, die vor der Invasion Informationen an die Iraker weitergegeben haben könnten, wäre natürlich höchst beunruhigend", sagte sie. Selbst wenn der Vorwurf wahr wäre, wurde die Entscheidung, dies an die Presse weiterzugeben, absichtlich getroffen und fiel nicht zufällig mit der diplomatischen Offensive gegen Weißrussland zusammen.

      Alles deutet darauf hin, dass Außenministerin Rice, Teile der Demokratischen Partei (einschließlich John Edwards, ein Autor des Berichts des Council on Foreign Affairs), der frühere Außenminister Powell und Teile des Außenministeriums die treibenden Kräfte hinter der Offensive gegen Russland sind. Der Konflikt zwischen dieser Gruppe und einer mächtigeren Fraktion, die ihren Blick fest auf den Nahen und Mittleren Osten gerichtet hat, der Republikanischen Partei und dem Verteidigungsministerium mit Donald Rumsfeld und Dick Cheney als Schlüsselfiguren, hat sich in letzter Zeit immer mehr zugespitzt.

      Die in den Medien bis zum Erbrechen wiederholte Behauptung, dass die jüngste Reihe diplomatischer Manöver gegen Lukaschenko irgendetwas mit Demokratie zu tun hat, ist schlicht nicht ernst zu nehmen. Man sehe sich zum Beispiel die Berichterstattung der New York Times zu den Ereignissen in Minsk an.

      Am 21. März brachte die New York Times, die seitdem täglich mit Berichten über Weißrussland auf der Titelseite aufwartet, einen langen Artikel von C. J. Chivers von insgesamt 30 Absätzen, in dem 300 demonstrierende Studenten als Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie gepriesen wurden. Gleichzeitig wurden den landesweiten Demonstrationen und Streiks in Frankreich gegen den "Erstarbeitsvertrag" und die Regierung, an denen sich Hunderttausende Arbeiter und Studenten beteiligten, gerade mal sechs Absätze eingeräumt. Zehntausende Ecuadorianer indianischer Abstammung, die gegen die "Freihandels"-Gespräche mit den USA protestierten, waren eine Kurzmitteilung von einem Absatz wert. Ebenso wurde den Tausenden asiatischen Arbeitern, die in Dubai in den Ausstand traten, um gegen die ausbeuterischen Bedingungen auf Baustellen zu protestierten, ein Absatz in der Tageszeitung gewidmet.

      Nichts an der Berichterstattung erinnert an ernsthaften Journalismus oder kritische Analyse - alles besteht nur aus Händeringen, Sensationslust und Gefühlsduselei. Der Leser erfährt keine Hintergründe zu den zentralen geopolitischen Fragen, die Weißrussland betreffen. Die folgende Passage mag als Beispiel dienen, um einen Eindruck von dem Ton in Chivers’ Artikel zu erhalten:

      "Nach Mitternacht besetzten sie einen Teil Weißrusslands, eines Landes mit 10 Millionen Einwohnern und der Größe von Kansas, der nicht größer war als ein Platz von 45 Quadratmetern.

      Es war ein Land im Lande. Sie tanzten auf kaltem Stein. Sie verteilten Tee. Sie sagten, sie würden nicht aufgeben.

      ‘Wir halten dieses Lager für das einzige Mittel, um unsere Position zu verteidigen’, sagte Witali Korotisch, 22, einer der Koordinatoren der Versammlung um 3 Uhr 30 morgens. ‘Wenn nötig, werden wir hier jahrelang stehen. Und wenn sie es zerschlagen, glaube ich, dass die Leute am nächsten Tag wieder da sein werden.’

      Es ist zu früh, um zu wissen, ob dies Torheit oder Entschlossenheit ist."

      Chivers schwafelt blumig darüber, wie der "Kern von Weißrusslands öffentlicher Opposition seine Gestalt in der Dunkelheit annahm". Dann prangert er ohne jeden Beweis die "manipulierte" Wahl Lukaschenkos an und beschreibt die zahlreichen bürokratischen Hürden für Oppositionsparteien.

      Chivers’ Tonfall könnte man entnehmen, dass eine Oppositionspartei in den USA einfach ihre Kandidaten auf die Stimmzettel setzen kann, öffentliche Mitteln für ihren Wahlkampf und ein öffentliches Forum erhält, um ihr Programm zur Diskussion zu stellen. Selbstverständlich ist dies alles nicht der Fall. Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass beim letzten Parteitag der Republikaner in New York massenhaft Demonstranten von der Polizei unrechtmäßig eingekesselt und verhaftet wurden.

      Unabhängig davon besteht der einzige Zweck der Berichterstattung zur Situation in Weißrussland darin, Sympathie für die kleine Gruppe von Studenten auf dem Platz und Feindseligkeit gegen die Lukaschenko-Regierung zu wecken. Die Formel ist so einfach wie bekannt: Studenten demonstrieren für mehr Freiheiten und die heruntergekommene totalitäre Regierung bricht zusammen.

      Es ist durch und durch heuchlerisch, wenn sich die Times in den Mantel der Demokratie und Menschenrechte hüllt. Wenn es um Ägypten unter Hosni Mubarak oder die von den USA installierten Marionettenregierungen in Irak und Afghanistan geht, die für brutale Polizeieinsätze gegen Demonstranten, für Folter, das Verschwinden unliebsamer Bürger und willkürliche Verhaftungen berüchtigt sind, hat die Times nichts als Entschuldigungen und Verständnis für die Schwierigkeiten übrig, denen die "heranwachsenden Demokratien" gegenüberstehen. Wenn so eine Wahl, wie sie in Weißrussland stattfand, sich in Ägypten abgespielt hätte, wäre in der Times ein Leitartikel erschienen, der das Mubarak-Regime für den großen Fortschritt hin zu "freien und gerechten Wahlen" beglückwünscht hätte!

      Sicher ist, dass keine einzige der Fraktionen, die an dem dreckigen Tauziehen in Weißrussland beteiligt sind, die Interessen der einfachen weißrussischen Bevölkerung vertritt.

      Auf der einen Seite ist dort die rechte Lukaschenko-Regierung, welche sich aus den übelsten Elementen der alten stalinistischen Bürokratie zusammensetzt. Diese ehemaligen Funktionäre haben gewaltig von der Auflösung der Sowjetunion profitiert und versuchen nun, ihre neu erreichte gesellschaftliche Stellung zu verteidigen und auszubauen, indem sie jegliche politische Opposition rücksichtslos unterdrücken. Sie haben sich mit dem Putin-Regime in Russland verbündet, und im Gegenzug für Loyalität verlangt Russland, dass weißrussische Produkte unter Weltmarktpreis verkauft werden. Die Kosten werden der arbeitenden Bevölkerung Weißrusslands aufgedrückt.

      Die Studenten auf dem Platz in Minsk, überwiegend junge Männer im Alter von 18 bis 21 Jahren, unterstützen den Minderheitskandidaten Aleksandr Milinkewitsch von den Vereinigten Demokratischen Kräfte, der bei den Wahlen im letzten Jahr sechs Prozent der Stimmen erhielt. Diese überwiegend kleinbürgerlichen Jugendlichen haben "Jeans" zur "Farbe" ihrer Revolution erklärt und tragen sie wie eine Uniform. Damit signalisieren sie ihre Unterstützung für die von amerikanischen Kräften getragenen rechten Umstürze in Georgien und der Ukraine.

      Die Elemente, die Milinkewitsch unter seinem Banner vereinigen konnte, haben hauptsächlich einen rechten und nationalistischen Charakter. Es sind Leute, die die Sowjetunion nicht wegen der korrupten Bürokratie ablehnten, sondern weil der Staat ihrer persönlichen Bereicherung im Wege stand. Es waren also keine Kritiker von der Linken sondern von der Rechten.

      Milinkewitsch genießt die volle Unterstützung der Bush-Regierung und ihrer Verbündeten in den Medien, der Regierungen der größten europäischen Mächte und auch des rechten polnischen Präsidenten Kaczynski. Sie alle würden unmittelbar von einer Verringerung des russischen Einflusses in Osteuropa profitieren.

      Auch wenn das US-Außenministerium behauptet, Milinkewitsch habe die Wahlen am 19. März gewonnen, ist seine Gefolgschaft tatsächlich sehr klein. Vielleicht unabsichtlich gibt Chivers in der New York Times zu, dass die 200 Verhafteten der "Kern" der Bewegung seien, was die Fortsetzung der weiteren geplanten Proteste schwierig mache. Klingt das nach einer Partei, die in einem Land von 10 Millionen die Mehrheit erhalten hat?

      Obwohl die in London erscheinende Financial Times die Washingtoner Linie unterstützt, räumt sie ein, dass Lukaschenko wahrscheinlich zwischen 50 und 60 Prozent der Stimmen erhalten hat. Warum dann noch ein Wahlbetrug? Weil Lukaschenko weiß, dass jede Oppositionsstimme es den Vereinigten Staaten leichter macht, seine Regierung zu destabilisieren.


      http://www.wsws.org/de/2006/apr2006/mins-a04.shtml
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 20:36:24
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.04.06 21:01:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      Investiggativ Trader, ein guter Beitrag, der die Situation dort realitisch beschreibt!

      Die Weißrussen haben sich für einen vollen ( relativ gesehen) Bauch entschieden!
      Die Amis haben andere Ziele! Seit der Suffkopp Jelzin nicht mehr an der Macht ist und Putin eigene russische Interessen vertritt, wird alles unternommen , dieses zu verhindern!
      Die Amis treten die Menschenrechte mit Füssen , mißachten diese dort, wo es in ihren Kram passt!
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 21:01:50
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.04.06 21:41:58
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo, wo ist die Beleidigung hin? Ich will meine Beleidigung wieder.
      Könnt ihr doch nicht machen, ich habe doch geschrieben, dass ich das nicht persönlich nehme.:(
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 01:14:57
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.073.974 von InvestigativTrader am 04.04.06 19:21:11Was fuer eine objektive Quelle, Investigativtrader!

      Unten steht Folgendes:

      Schicken Sie Ihren Kommentar an:

      wsws@gleichheit.de

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Ich hoffe doch, IT, Du hast Haltung angenommen und das nach Absingen der Internationalen auch schon pflichtschuldigst erledigt!

      "Bravo Genossen!"

      Roman5 kennt sich damit aus ...

      :D

      Ach so, da ich gerade bei Dir bin, Roman5: Stimmte das, was Du behauptest, saessest Du schon laengst hinter Schloss und Riegel. Umgekehrt haettest Du - nach so eine Behauptung ueber die Sowjets - schon laengst in Bitterfeld die Kessel im Chemiegombinod schrubben duerfen - gemeinsam mit geschnappten Republikfluechtlicgen und Honeckerwitzerzaehlern!
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 01:36:17
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.078.654 von PresAbeL am 05.04.06 01:14:57Inhaltlich ist der Beitrag ausgewogen und fair, um es in deine Sprache auszudrücken: fair and balanced. :D

      In letzter Zeit hast du aber ganz schön an Schärfe verloren, ich hätte mindestens mit einem Antiamerikanismus-Vorwurf gerechnet.

      Was ist denn los mit dir ?
      Hast du dir was eingefangen oder womöglich von deinen Frühlingsgefühlen überwältigen lassen und dich verliebt ? :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 04:19:31
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.078.691 von InvestigativTrader am 05.04.06 01:36:17Muss ich schleunigst dementieren. Meine noch in D weilende bessere Haelfte, die womoeglich mitliest, faende das gar nicht gut. Obwohl hier - haette ich frueher auch nicht fuer moeglich gehalten - eine ganze Menge Kopfverdreherinnen herumlaeuft, ist nichts Dergleichen passiert.

      Aber es ist in der Tat wunderschoen, wo ich jetzt bin (auf einer Insel im Mississippi) und es verstaerkt sich taeglich das Gefuehl, dass ich hier Wurzeln schlagen kann/moechte (das hatte ich zuletzt in D vor ca. 20 Jahren). So entfernt man sich innerlich taeglich ein Paar Meter weiter von der Heimat und sagt sich immer haeufiger: was soll's! Lsss sie doch geifern, lass sie schaeumen, mal sehen, wie sie sich demnaechst mit ihrer 19% Mwst fuehlen. Vielleicht wird es dann doch endlich irgendwann interessanter, sich um den eigen Dreck zu kuemmern. So wie fuer die Franzosen z.B. jetzt schon ...

      Tja, last bot not least sind wir hier in einem for4zim Thread - und in einem solcehn sollte man sich schliesslich benehmen, nicht wahr? Der pisst ja auch nicht staendig die Leute an! :)
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 16:51:49
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ja, ich hätte mir schon auch mal konstruktive und seriöse Beiträge gewünscht und nicht nur, daß die versammelten Kommunisten des Boards die Diktatur in Weißrußland beschönigen. Die Kommentare hier finde ich doch erstaunlich und dreist. Ich sauge mir ja nichts aus den Fingern - die gestiegenen Preise sind das Alltagsgespräch der Weißrussen, und die Menschenrechtslage wird ja nun mit Amnesty International und OECD nicht gerade von Organisationen beklagt, die der Parteinahme gegen bestimmte Staaten verdächtig sind. www.wsws.org andererseits gehört nun eindeutig zu den voreingenommenen und gehirngewaschenen Quellen. Davon abgesehen finde ich immer wieder toll, wie einige User die Fähigkeit, lange Texte am Stück zu kopieren, demonstrieren, aber eine Diskussion sieht anders aus. Kopierer kann ich ebensowenig ernst nehmen, wie Leute, die zuerst mal persönlich werden.

      Und PresAbeL, die Leute, die sich hier in meinem Thread so ereifern, die sind nun wirklich für gar nichts in Deutschland repräsentativ. Das ist, wenn ich mir die Beiträge so ansehe, der linksradikale Rand, der spricht für maximal 5% der Deutschen. Ich denke, noch nicht mal jeder PDS-Wähler kann sich mit allem identifizieren, was hinter solchen Vorstellungen steht, wie sie hier vertreten werden, und das will schon was heißen. Aber das mal off-topic.
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 17:20:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich weiss, Pressappel, das du nicht in der Lage bist, Informationen aufzunehmen!!!
      Zum letztenmal möchte ich dir sagen, das ich nicht Genosse war und auch jetzt nicht bin!!! Weitermöchte ich nichts dazu sagen!!!!
      Nur soviel: Ich bin für das Grundgesetz, für Freiheit, für demokratische Verhältnisse, für Menschenrechte usw., aber das schliesst nicht soziale Gerechtigkeit, Recht auf Leben usw. aus!!!!

      Die Bush-Administration , deine geliebten Vorbilder, treten gerade diese Rechte mit Füssen! Sie werfen Bomben auf unschuldige Menschen, sie foltern, sie sperren Menschen willkürlich ein und gewähren ihne ihre Rechte nicht!
      Darüber verlierst du kein Wort! Das ignorierst du!!!

      Vielmehr möchtest du sugerieren:
      Stimmte das, was Du behauptest, saessest Du schon laengst hinter Schloss und Riegel. Umgekehrt haettest Du - nach so eine Behauptung ueber die Sowjets - schon laengst in Bitterfeld die Kessel im Chemiegombinod schrubben duerfen - gemeinsam mit geschnappten Republikfluechtlicgen und Honeckerwitzerzaehlern!

      So schnell wurdest du auch in der DDR nicht eingesperrt! Honeckerwitze wurden jeden Tag erzählt! Aber pflege deine Vorurteile!
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 18:05:29
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.089.981 von Roman5 am 05.04.06 17:20:06Eigentlich sollte ich schon allein deshalb auf Deienn Beitrag nicht antworten, weil Du offenkundig darauf beharrst, meinen Nick zu veraubeuteln, der fuer mich - um das auch einmal anzumerken - exemplarisch fuer die Achtung von Menschen- und Buergerrechte steht. Wenn die Leute heute besinnungslos auf die emerikanischen Republikaner eindreschen, dann vergessen sie geflissentlich, dass Lincoln (fuer mich der bedeutendste US-Praesident, aber darueber liesse sich trefflich streiten) eben auch Republikaner war.

      So schnell wurdest du auch in der DDR nicht eingesperrt! Honeckerwitze wurden jeden Tag erzählt! Aber pflege deine Vorurteile!

      Das ist nun schlicht und ergreifend falsch, Roman5. So kenne ich z.B. persoenlich einen Ex-DDRbuerger, dem ist aufgrund eines Honeckerwitzes genau das von mir becshriebene Schicksal (Kesselschrubben in Bitterfeld)zuteil geworden. Den haben sie damals unter Brandt herausgekauft. Du kannst Dir vorstellen, wie der sich gefreut hat, als ab 1989 die "lieben" Freunde bzw. Verwandten (so genau weiss er das vermutlich bis heute nicht, wer ihn denunziert hat) sich mit neidgruenen Gesichtern besuchsweise in seinem westdeutschen Eigenheim einquartierten ...

      Zurueck zum Threadthema: die Verharmlosung/Glorifizierung der DDR-Geschichte geht fuer mich Hand in Hand mit der Beschoenigung des weissrussischen Regimes! Da sind wirklich Alt-Kader am Werke, von denen wirklich zu hoffen ist, for4zim, dass sie im politischen Spektrum Deutschlands keinen Fuss auf die Erde bekommen.
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 18:30:58
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.090.933 von PresAbeL am 05.04.06 18:05:29Pres mit 44zim ist keine Diskussion möglich da er sich, im Gegensatz zu dir, zu schade ist jemanden direkt anzusprechen oder auch auf längere Beiträge einzugehen.

      Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit um politische Schriften zu verfassen , deshalb stelle ich Beiträge ein die meiner Meinung nach die Diskussion bereichern.

      Was mir übel aufstösst ist die Gleichsetzung von Sozialismus mit Kommunisten und marxisten, Lenninisten oder wasweissich.

      Ich bin in erster Linie ein Humanist und ein Anhänger der Aufklärung und genauso wie ich konservative Medien lese, tue ich das mit unabhängigen Quellen aus dem Internet und auch sozialistische Publikationen.

      Es ist ein Armutszeugniss nicht auf Fakten oder Meinungen anderer einzugehen, weil einem ihre politische Ausrichtung nicht passt.

      Und nein die www.wsws.org ist nicht für die Tode und den Terror des Stalinismus verantwortlich noch versuchen sie diese Verbrechen zu beschönigen.

      In dem Beitrag wird nicht Partei ergriffen, sondern nur gezeigt daß verschiedene Interessensgruppen um die Macht kämpfen.

      Daß passt einem 44zim nicht in den Kram. denn wieso sollte er auf einen Beitrag eingehen, daß mit seiner Propaganda nicht Deckungsgleich ist?

      Weil er vielleicht sich und anderen zugestehen müsste, daß nicht nur Rußland sondern auch die USA und Europa versuchen, Weissrußland fremd zu bestimmen und für ihre Interessen einzuspannen.

      Da ihm jetzt auch noch das Feindbild des Kommunismus abhanden gekommen ist, wird der russische Imperialismus herbeigeschworen.

      Diese Art der Stimmungsmache ist in meinen augen einfach erbärmlich, vor allem wenn man anderslautenden Beiträge derart diskreditiert:

      www.wsws.org andererseits gehört nun eindeutig zu den voreingenommenen und gehirngewaschenen Quellen.

      Das erinnert mich eher an totalitäre Methoden gegen den Gegner, als ein ausgewogener Beitrag auf www.wsws.org.

      Aber wieso sich die Mühe machen die obige Aussage mit Gegenargumenten zu untermauern, sagen wir einfach die wären gehirngewaschene Kommunisten.

      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      wie gesagt einfach erbärmlich. :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 20:06:42
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ein angenehm "unaufgeregter" Artikel über Weißrußland von den immer mal wieder lesenswerten Seiten der Uni Kassel:

      Marktwirtschaft in Belarus (Weißrussland): "Wir beeilen uns langsam"
      Weder Nationalisten noch "Neoliberalisierer" haben bisher Fuß fassen können

      Von Hannes Hofbauer*

      Die Republik Belarus gilt hier zu Lande als einer der letzten europäischen Staaten, die sich »westlichen Werten« wie Demokratie und Marktwirtschaft verschließen. Die Republik wird mit Sanktionen und ihre Regierungsvertreter werden mit Einreiseverboten belegt, während man sehnlichst auf eine Gelegenheit zur »Ukrainisierung« des Landes hofft. Unser Korrespondent besuchte Belarus just zu der Zeit, als in Kiew die Leidenschaften kochten.

      Selbstbewusst sitzt uns Direktor Nikolaj Radoman gegenüber, seine breiten Bauernhände auf die festen Oberschenkel gelegt. Die landwirtschaftliche Kooperative »Snow« gilt als belarussischer Vorzeigebetrieb. 1260 Leute arbeiten hier, etwa 100 Kilometer südwestlich von Minsk, auf 5600 Hektar Land. »Snow« bietet Menschen aus sieben Dörfern Arbeit auf den Feldern, in der Fleisch- und der Zuckerfabrik, als Mechaniker, in der Viehzucht oder auf der Geflügelfarm. 1500 Milchkühe stehen in properen Laufställen, 22000 Schweine harren der Verwurstung, Hühner werden in Tonnen gezählt, ebenso die Getreide- und Zuckerrübenernte. Der Produktivitätssteigerung scheinen, glaubt man den Worten der Managers, schier keine Grenzen gesetzt.

      Kolchos »Kalinin« wurde zur Kooperative »Snow«

      Flaches Land und fruchtbarer Boden, das sind die Kennzeichen dieser Region um Neswish, dem früheren Herrensitz der Radzivils, einer im Zuge der Sowjetisierung nach England geflohenen Adelsfamilie, deren Schloss auch nach dem Zerfall der Sowjetunion in staatlicher Hand verblieben ist. Aus dem Kolchos »Kalinin« ist mittlerweise die Kooperative »Snow« geworden, die sich nach wie vor in gemeinschaftlichem Besitz befindet. 670 Kollektivisten sind Mitglieder der Kooperative, die nach belarussischem Recht in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Die übrigen arbeiten »für Cash«, wie der Direktor sagt. Um Mitglied oder Aktionär der Kooperative zu werden, muss man hier »mindestens drei Jahre hart gearbeitet haben«. Ein persönlicher Qualifikationskoeffizient bestimmt die Höhe des Aktienbesitzes und damit der Dividende, die jährlich – zusätzlich zum Lohn – ausgeschüttet wird. Der Direktorenposten weist den höchsten Koeffizienten aus.

      Einen Kapitalmarkt gibt es in der belarussischen Landwirtschaft ebenso wenig wie in der Industrie. Grund und Boden kann nicht gekauft werden, auch von der Kooperative nicht. Alles Land gehört dem Staat, der es für maximal 99 Jahre verpachtet. Ob die Leute, die hier arbeiten, Bauern oder Proletarier sind, wollen wir von Direktor Radoman wissen. »Mitglieder der Kooperative«, gibt er zur Antwort und fügt hinzu, dass ein guter Teil der Genossenschafter in der weiterverarbeitenden Agroindustrie tätig ist. Produziert wird vor allem für den Binnenmarkt, Fleischkonserven von »Snow« finden aber auch in Moskau Absatz.

      »Niemals werden wir unser Land an Ausländer verkaufen«, gibt sich Radoman sicher, dass es nicht zu solchen Zuständen kommen wird wie im nahen Litauen, wo ausländisches Kapital dabei ist, alle großen landwirtschaftlichen Einheiten zu übernehmen. Dass sich Präsident Alexander Lukaschenko persönlich nach dem Fortgang von Kooperativen wie jener bei Neswish erkundigt, nimmt der Direktor als Ansporn. Auch bei den Arbeitern in der Fleischfabrik und beim Verantwortlichen für die Rinderzucht gewinnt man den Eindruck, dass die Menschen wissen, was sie dem im Westen als autokratisch verschrienen politischen System zu verdanken haben. Es bietet Schutz vor der EU-europäischen Konkurrenz. Belarus subventioniert seine Landwirtschaft ähnlich wie Brüssel die seine. Pjotr Nikitenko von der Akademie der Wissenschaften in Minsk erklärt dazu, wie wichtig die Beibehaltung des Binnenmarktes gerade in der Agrikultur ist. Auch wenn der Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten zurück geht und zur Zeit nur mehr 15 Prozent beträgt, sind es die Menschen vom Lande, die Belarus ernähren. Eine Abhängigkeit vom Ausland hielte Nikitenko für fatal. Deshalb »versucht der Staat, Arbeitsplätze zu erhalten, selbst wenn die Effizienz ein wenig darunter leidet.«

      Die Weltbank sieht das ganz anders. In einer von Csaba Csaki verfassten Studie aus dem Jahr 2000 werden radikale Änderungen der landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gefordert. Kaufrecht für Grund und Boden, »echte« Privatisierung sowie die Aufhebung von staatlicher Preispolitik für Grundnahrungsmittel, Energie und Verkehr, wie sie in Belarus existiert, zählen zu den Eckpfeilern jener Liberalisierung, wie sie überall dort als Allheilmittel gepriesen wird, wo Weltbank und IWF das Sagen haben. Nur so könne die »Überbeschäftigung in der Landwirtschaft« abgebaut werden. Um eine dann überflüssig gewordene Bevölkerung würden sich die Washingtoner Finanzorganisationen freilich nicht mehr kümmern.

      Keine Schocktherapie, keine Oligarchen

      Das Jahr 1991 traf die Belorussische Sowjetrepublik unvorbereitet. Die Auflösung der Sowjetunion stieß hier wie nirgendwo sonst auf Unverständnis. Eine kleine radikale nationalistische Bewegung konnte weder in Minsk noch auf dem Lande Fuß fassen. Die Bevölkerung blieb gegenüber den überall sonst als modern gepriesenen nationalistischen Sezessionismen skeptisch. Noch fast 15 Jahre später bezeichnet das Oberhaupt des Minsker Stadtsowjets, Wladimir Papkowski, im Gespräch das Jahr 1991 als »die größte Tragödie für Belarus«. Obwohl er sich der an Tragödien reichen Geschichte seiner Stadt bewusst ist. Im Krieg der Wehrmacht wurde Minsk zu 85 Prozent zerstört, der Wiederaufbau gab der sowjetischen Provinzstadt ein imperiales Gepräge, das heute wieder gepflegt wird. Die Gebäude entlang der mächtigen Straßenzüge im Stadtinneren sind fein herausgeputzt, seit Mitte der 80er Jahre verbindet eine U-Bahn die wichtigsten Wohngebiete mit dem Zentrum. Ins Auge sticht die fast peinliche Sauberkeit einer Großstadt, in der auch bei kältesten Wintertemperaturen Putzkolonnen im Einsatz sind, um jedes Papierschnipsel wegzufegen.

      Dem Stolz der Wiederaufbaujahre folgte 1986 die Katastrophe von Tschernobyl, die vor allem im Südosten des Landes verheerende Auswirkungen zeitigte. Großflächige Evakuierungszonen wurden mancherorts bis heute zu entsiedelten Gebieten. Die Opfer dieser allesamt nicht von belarussischem Boden ausgegangenen Katastrophen sind zahlreich. Wladimir Papkowski geht davon aus, dass drei von vier Belarussen in irgendeiner Form staatliche Vergünstigungen erhalten, weil sie Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges, Afghanistan-Kämpfer, Tschernobyl-Opfer oder einfach Mindestrentner sind, die z.B. Ermäßigungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln beanspruchen dürfen.

      1991 war Belarus jedenfalls mit einem Schlag zu der am stärksten außenhandelsabhängigen Ökonomie der Welt geworden. Eben noch innersowjetische Wirtschaftsbeziehungen wurden in Export- und Importstatistiken gepresst. Dazu die große Transformationskrise. Alexander Jaroschenko, Direktor der makroökonomischen Abteilung im Wirtschaftsministerium, weiß zu berichten, dass die Industrieproduktion in dieser Phase um die Hälfte schrumpfte und eine Hyperinflation von 2000 Prozent das Land heimsuchte. Das Lebensniveau der Bevölkerung sank um 40 Prozent.

      Dass es anschließend mit der Wirtschaft wieder bergauf ging, hat freilich nicht nur mit dem »Njet« Lukaschenkos zu der vom IWF geforderten Schocktherapie zu tun, sondern auch mit der starken Anbindung an den russischen Wirtschaftsraum und seine Hauptschlagader, die sibirische Energie.

      »Wir beeilen uns langsam«, lautete die Devise der Belarussen auch bei der Privatisierung. Während der Transformationsperiode achteten die politischen Führer in Minsk darauf, die Kernstücke der nationalen Industrie, die seit jeher für den russischen Markt gearbeitet hat, unter staatlicher Kontrolle zu belassen. Das hat den heute geschätzten Effekt, dass anders als in Russland oder in der Ukraine keine schmale Oligarchenschicht entstehen konnte. Auch der Minsker Journalist Nikolaj Tolstik kann dieser staatsgelenkten Politik etwas abgewinnen, meint jedoch, dass nach Jahren der Vorsicht nun eine ökonomische Öffnung des Landes angesagt wäre. »Jetzt könnten wir – anders als in der Zeit der unmittelbaren Transformation, in der ganz Osteuropa alles ausverkauft hat – faire Preise für Firmen in Staatseigentum erhalten.« Genau in dieser Richtung lesen sich auch die offiziellen Broschüren für die Anwerbung ausländischer Investoren.

      Der IWF hat sein Büro in Minsk geschlossen

      Auf die Unterstützung der internationalen Finanzorganisationen kann Belarus dabei nicht zählen, der IWF schloss Mitte Dezember 2004 sogar sein Büro in Minsk. »Die Beziehungen zum Weltwährungsfonds sind so gut wie eingestellt, zur Weltbank gibt es nur sehr schwache Kontakte«, weiß der Akademie-Ökonom Pjotr Nikitenko. »Das entspricht unserer Stärke und unserer Schwäche gleichermaßen. Unserer Stärke, weil wir uns diese eigenständige Politik bei einer geringen Außenschuld von einer Milliarde US-Dollar leisten können; und unserer Schwäche, weil damit auf der anderen Seite ein hoher Grad der belarussischen Integration in die russische Wirtschaft verbunden ist. Unsere Aufgabe besteht darin, letztere Abhängigkeit zu minimieren.«


      Nicht zufrieden, aber zufrieden gestellt
      Vom Sozialismus, der keiner war, zum Kapitalismus, der keiner ist

      Angesprochen darauf, ob es im heutigen Belarus so etwas gibt, wie ein gesellschaftliches Programm, erhält man in Minsk fast überall die selbe Antwort: »Soziale Marktwirtschaft.« Der Mangel an Demokratie wird – je nach politischer Einschätzung – beklagt oder erklärt. Aber was das soziale Modell unter Lukaschenko betrifft, gehen die Meinungen weit weniger auseinander.

      Sozial ist die spezielle Form der belarussischen Marktwirtschaft dort, wo es staatlich festgesetzte Preise für Grundnahrungsmittel wie Milch und Brot, für Energie und Transport gibt, sowie kostenlose Krankenversorgung und Ausbildung, wie das die Menschen aus Sowjetzeiten gewöhnt sind. In anderen ehemaligen Sowjetrepubliken sind derlei Sozialismus-Reste längst abgeschafft.

      Als sozialistisches Land will die führende Elite Belarus allerdings nicht verstanden wissen. Die »Schlüsselrolle des Staates« soll im Gegenteil dazu benützt werden, »das Unternehmertum zu fördern und zu entwickeln«, wie Premierminister Sergej Sidorski in einem Interview für die Zeitschrift »East-West-Forum« zum Besten gibt.

      Nur hart gesottene Kommunisten geben sich noch der Vergangenheit hin. Sergej Kostjan von der im Parlament vertretenen Kommunistischen Partei Belarus’ beharrt im Gespräch darauf, dass das Land »zu 90 Prozent sozialistisch« und »eine Volksdemokratie« sei. Der Versuch, soziale Rechte zu sichern, gründet indes ideologisch weniger auf einem auch in Belarus weitgehend diskreditierten Kommunismus, sondern auf der Idee, einen einheimischen Mittelstand zu schaffen. Dieser soll die Basis einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Eigenständigkeit bilden, die sich gegen eine Kolonisierung des Landes durch EU-europäische oder russische Interessen zur Wehr setzen kann. Weil ein solcher Mittelstand nur bei sozial einigermaßen stabilen Verhältnissen gedeihen kann, wird der sozialen Kluft, wie sie für andere nachsowjetische Gesellschaften prägend geworden ist, entgegengearbeitet. Mit einer bür-gerlichen Demokratie zu beginnen, ohne eine wirtschaftliche Grundlage für einen nationalen Mittelstand zu schaffen, hieße das Pferd vom Schwanz her aufzuzäumen. Oder, wie es das Oberhaupt des Minsker Stadtsowjets, Wladimir Papkowski, im Gespräch ausdrückte: »Wir wären noch im zerfallenen Zustand der ersten Umbruchsjahre, wenn wir zuerst mit dem Aufbau der Demokratie begonnen hätten.« »Es geht um die Entstehung einer Mittelschicht«, meint auch Alexander Jaroschenko aus dem Wirtschaftsministerium. »Unsere Politik ist darauf ausgerichtet, große Differenzen zwischen Arm und Reich nicht zuzulassen, sonst gäbe es unversehens Millionen von Menschen, die unter der Armutsgrenze leben müssten, und ein paar Oligarchen, die sich das Land aufteilten.« Gerade weil Belarus keine schockartige Privatisierung zugelassen hat, konnten sich auch keine Krisengewinnler etablieren, die den gesellschaftlichen Reichtum in wenigen Händen konzentriert hätten.

      Dass diese Politik – in bescheidenem Rahmen – ihren eigenen Ansprüchen genügt, bezweifeln selbst Oppositionelle nicht. Viktor Tschernow von der »Open Society Foundation« (Stiftung Offene Gesellschaft) erkennt in der Sozialpolitik der Regierung eine der Hauptgründe für die Zersplitterung der Opposition und ihre objektive Schwäche: »Die Menschen sind zwar nicht zufrieden, aber zufrieden gestellt, und zwar mit dem relativen Lebensniveau, das vielleicht das höchste in der Nach-Sowjetunion ist.«

      Ganz anders sieht das die oppositionelle Partei der Kommunisten von Belarus unter Sergej Kaljakin, die sich von der Kommunistischen Partei Sergej Kostjans, die auf Regierungskurs segelt, abgespalten hat. Kaljakin spricht von schrecklichen sozialen Zuständen, die an Afrika erinnern, und von »30 Prozent der Familien, die unter der Armutsgrenze leben«. Sein Blick scheint jedoch vom Hass auf die regierungstreuen ehemaligen Genossen getrübt.

      http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Belarus/hofbau…
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 06:46:28
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.091.337 von InvestigativTrader am 05.04.06 18:30:58IT, wenn mit jemandem eine Diskussion moeglich ist, dann mit ihm. Er verhaelt sich diesebzueglich allerdings ein wenig anders als andere User: a) streng themenorientiert (man kann ihn manchmal vom rechten Thread weglocken, aber er ist sich jeder Abweichung > 1 inch bewusst), b) sehr sachlich, d.h. eindeutig belegbar oder (incl.) logisch, Poebeleien meidet er wie die Pest), c) ziemlich nutzenorientiert (eine Diskussion bringt ihm was oder er klinkt sich aus, Time is - nicht nur! - money).

      In diesem Thread kommt nun etwas dazu, was ich selbst zu Genuege auch kenne: die persoenlichen Erlebnisse. Da kommt er also von einer Reise zurueck aus Lukashenko Country, aus dem seine Frau stammt - und dann kommen so altkluge Landsleute daher, die noch nie dort waren - und wissen alles so viel besser! Mir geht das on board mit den USA staendig so: da wird mir das Bild einer propagandaverblendeten 3.Weltdiktatur aufgetischt und ich frage zurueck: "Warst Du denn schon mal da?" Und zurueck kommt: "Noe, in dieses faschistische Land gehe ich doch nicht. Ausserdem: 1. bist du brainwashed und 2. muss man nicht in der Scheisse gesteckt haben um sie scheisse zu finden").

      Tja, bei Bjelarus laeuft dann die gleiche Show ab, bloss mit umgekehrtem Vorzeichen.

      Das nur zum besseren Verstaendnis vorausgeschickt ...

      Was mir übel aufstösst ist die Gleichsetzung von Sozialismus mit Kommunisten und marxisten, Lenninisten oder wasweissich.

      Ich habe diese Differenzierungsphase auch durchgemacht. Die ist allerdings 30 Jahre her und das "wasweissich" deutet ja an, dass Du auch schon aelter wirst ... Aber lass uns mal festhalten: Sozialismus oder Kommunismaus ohne Marx waere wie Tee ohne Teeblaetter.

      Ich habe sehr lange geglaubt, Lenin sei der erste Entarter gewesen. Stimmt aber nicht ganz, er hat Marx von vornherein in einer wesentlichen Richtung vollkommen richtig aufgefasst: Expropriation im Namen der Allgemeinheit geht vor individueller Freiheit.

      Ich bin in erster Linie ein Humanist und ein Anhänger der Aufklärung und genauso wie ich konservative Medien lese, tue ich das mit unabhängigen Quellen aus dem Internet und auch sozialistische Publikationen.


      Alles schoen und gut. Aber mit wem haeltst du es in Sachen Aufklaerung: Kant/Voltaire oder Rousseau? Ich hoffe nicht, dass Du jetzt staunst ... Du solltest a) ziemlich schnell eine Antwort parat haben und b) Dich (falls a) der Fall ist) ganz schnell von der Vorstellung verabschieden, dass ich ein Bloedmann bin. Humanismus und Aufklaerung sind naemlich wohlfeil, solange man nicht erkennen laesst, welche Farbe einem eigentlich die liebste ist: die der Freiheit oder die der Gleichheit.

      Die Ausfuehrungen zum Stalinimus schenke ich Dir. kein gesunder Mensch kann so etwas gut heissen!


      Weil er vielleicht sich und anderen zugestehen müsste, daß nicht nur Rußland sondern auch die USA und Europa versuchen, Weissrußland fremd zu bestimmen und für ihre Interessen einzuspannen.


      Spaetestens hier verwischst Du die Konturen in einem ganz wichtigen Punkt: In ihrem Eifer, sich als weltstrategische Kaffeesatzleser zu betaetigen, verfehlen viele wo:user einen ganz zentralen Unterschied{ in den USA und in Westeuropa steht die Frage nach der Selbstbestimmung immer an allererster Stelle! Ob bei Bill O'Reilly, CNN, Washington Post, NYT, London Times, Guardian oder NZZ: Sie steht immer oben! Dass ich Dir kein deutsches Medium nennen kann duerfte Dich nicht weiter ueberraschen. Ich finde es allerdings nach wie vor ziemlich ercshreckend!

      Eine rhetorische Figur jagt mir uebrigens wieder die Zornesroete ins Gesicht, weil sie in ihrer Frechheit ihresgleichen sucht:

      es wird doch ernsthaft als Argument angefuehrt, dass Lukashenko-asshole auch in freien Wahlen die Mehrheit gehabt haette

      ...

      Ja, um Himmels willen, warum hat er sie denn nicht abgehalten?

      IT einmal ganz ehrlich: muss man dazu sonst noch irgendetwas sagen???????:cry::cry::cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 11:26:16
      Beitrag Nr. 34 ()
      Lächerlich was du schreibst. Der gesamte Ostblock geht gerade unter Anleitung der "westlichen" Welt (die das natürlich ohne eigeninteresse macht) restlos in die Binsen und die Regierungen welche jetzt einen antiwestlichen Kurs eingeschlagen haben, stellt man systematisch als bösartig dar.
      Deine Ausführungen zu theoretischen Betrachtungen von Gesellschaftsystemen sind einfach nicht mehr angebracht. Schwarz Weiß gab es nie, gibt es nicht und wird es nicht geben.
      Freiheit hast du genausowenig wie es im Frankreich zu Zeiten der Revolution Gleichheit gab.
      Deine Widersprüchlichkeit ist schon beeindruckend "2. muss man nicht in der Scheisse gesteckt haben um sie scheisse zu finden" um zwei Sätze vorher alle abzustrafen welche die USA noch nie gesehen haben.
      Sehe es doch mal so, Lukaschenko hat gesehen was die USA aus Süd und Mittelamerika gemacht haben und vielleicht hat er und seine Gang einfach nur Angst eine Opposion zuzulassen, die 4 Jahre später durch das Versprechen des westlichen Paradieses, die Wahl gewinnt, um dann innerhalb von 4 weiteren Jahren das Land dem von dir offentsichlich so vergöttertem "freien" Wettbewerb (freien nicht fairen!!!!) zu öffnen.
      Erstaunlich ist auch, dass nicht mal der Anflug einer Erkenntnis in den Postings ist, zu den Problemen welche durch die Globaliserung beginnen.
      Beispielsweise eine der Hauptfragen überthaupt. Wie soll ein rückschrittliches Land technologischen Rückstand aufholen.
      Einen Bitte noch. Vielleicht das du diesmal nicht mit Beleidgungen antwortest.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 12:03:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      #31, PresAbeL, danke für den Beitrag. Entspricht so ziemlich dem, was ich dazu schreiben würde.

      #32, ich sehe keinen in die Binsen gehenden Ostblock. An welchen Kennzahlen wollte man das festmachen? Ich sehe auch keine Regierungen, die man wegen eines antiwestlichen Kurses systematisch als böse darstellen würde. Ich sehe nur, daß konkrete Sachverhalte angeprangert werden, die nachvollzogen werden können. Wenn in Weißrußland Grundrechte systematisch verweigert werden, ist das ein Faktum, das für sich spricht. Darüber wird geredet, nicht darüber, wie sehr die weißrussische Führung Deutschland oder die USA liebt, sondern über Knebelung der Presse, Wahlfälschung, politische Häftlinge, Mißhandlungen und Folter bis hin zur Ermordung mißliebiger Oppositioneller (für letzteres gab es dann sogar vor einigen Jahren einen Kronzeugen).

      Weißrußland kann man einfach nicht verteidigen, wenn man auf dem Boden der Grundrechte steht. Ich verstehe auch nicht, wie man glauben kann, jemand anderes als die eigene politische Gruppe würden einem das abnehmen.

      Es wäre Weißrußland unbenommen, seine wirtschaftliche Einstellung beizubehalten bei gleichzeitiger Pressefreiheit und fairen Wahlen. Und gerne auch mit Anlehnung an Rußland und Ablehnung der EU. Auf dem Boden argumentiert auch die OSZE.

      Zum Eingangsartikel aber: in Weißrußland ist unbestritten, daß das Preisniveau beachtlich gestiegen ist, dem Besucher, der die Preise aus den Vorjahren kennt, fällt dies nur noch stärker ins Auge. Ich habe mich schon immer gewundert, wie man in Weißrußland das Versorgungsniveau und die wirtschaftliche Regulierung gleichzeitig aufrechterhalten möchte. Meine Erwartung war schon vor einigen Jahren, daß das irgendwann auf die Preise durchschlagen müßte, wenn der Staat nicht pleite gehen wollte, und zwar, in Abhängigkeit von der Unterstützung durch Rußland eben früher oder später. In dem Moment aber, in dem die Preisschraube überzogen wird, könnte die allgemeine Gleichgültigkeit gegen das Regime (viele Weißrussen machten zwar Witze über Lukaschenko, aber hatten persönlich keine Probleme mit dem Regime) kippen. Sollte Lukaschenko wirklich 2011 oder später seinen Sohn installieren wollen, wird er sich auch die Frage stellen müssen, ob dann seien Popularität dafür noch ausreicht oder ob er bis dahin die Repression so ausgebaut hat, daß er auf populistische Akte nicht mehr angewiesen ist. Ich weiß die Antwort hierzu natürlich nicht; die Zukunft ist offen. Aber es gehört zu den Dingen, die man sich durch den Kopf gehen lassen kann, wenn man über das Land nachdenkt. Die andere Frage ist, wie sich die Union mit Rußland entwickelt, und was dabei für die Familie Lukaschenko herausspringen kann. Hier springt die Entwicklung auch immer drei Schritte vor und zwei zurück, und da mögen die persönlichen Erwartungen Lukaschenkos auch eine Rolle spielen.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 12:30:46
      Beitrag Nr. 36 ()
      Na dann ist ja alles toll in Weißrußland.

      Da ich nicht, wie so mancher Boardlinker hier, für mich in Anspruch nehmen kann, Jedem und Alles und überall die Welt erklären zu können, stelle ich mir nur 2 Fragen:

      1. Wenn alles so toll ist dort, warum muß man dann Wahlen fälschen daß es schon peinlich ist ?

      2. Wenn alles so toll ist dort, wieso werden dann Demonstranten rigoros weggeschleppt, eingesperrt und gefoltert ? Bevorzugt dann wenn westlich Journalisten gerade nicht anwesend sind oder eine Pinkelpause machen ?

      Naja, die tollen Seiten eines Staates muß man halt verstecken, sonst will jeder die Wohltaten haben. Und eine Immigrationswelle deutscher Linker kann sich der Wohlfahrtsstaat Weißrußland vermutlich momentan nicht leisten.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 14:20:15
      Beitrag Nr. 37 ()
      #33 Es wäre Weißrußland unbenommen, seine wirtschaftliche Einstellung beizubehalten bei gleichzeitiger Pressefreiheit und fairen Wahlen. Und gerne auch mit Anlehnung an Rußland und Ablehnung der EU. Auf dem Boden argumentiert auch die OSZE.

      Ist das nicht Wunschdenken !!

      Eine der Grundlagen meiner Argumentation ist die Ansicht, dass wir nach dem Sieg des westlichen Wertesystems über das östliche Wertesystem ein gewisses Vakuum hatten.
      Diese Zeitzone in der wir uns jetzt wohl befinden, ist geprägt durch die Suche nach dem "Danach". Verschiedenste Ansichten prallen dabei aufeinander, sehr gut auch hier im Board nach zulesen.
      Jetzt gibt es aber das klitzekleine Problem das Systeme einige Eigenheiten aufweisen die sich, wenn nicht eingegriffen wird, äusserts negativ auswirken.
      Eine dieser Eigenheiten ist die Bevorteilung von Systemteilnehmern durch vorgegebene Parameter.
      Es dürfte wohl unbestritten sein, das die USA hier eine Ausnahmestellung inne hat und auch unbestritten ist, dass sie diese Stellung dazu benutzt eigene Interessen durchzusetzten. So konnte die USA das bisher weitgehenst ohne Widerstand tun, weil ihrem Handeln die Durchsetztung der Menschenrechte und der Freitheit des Individuums zu grunde gelegt wurden.
      Es ist müssig darüber zu diskutieren ob und wie gut das in der Vergangenheit gelungen ist.
      Von Interesse ist diese Handeln mit seinen Ausswirkungen für die Zukunft.
      Ist es erstrebenswert das 100 Menschen die nicht demokratisch gewählt wurden durch ihre Posten in der Wirtschaft die Macht haben über das Schicksal von Millionen oder gar Milliarden Menschen zu entscheiden. Darauf möchte ich mal eine Antwort.
      Denn darum geht es in Weissrussland, oder wie hier schon geschrieben wurde, wenn Luka sich dem Westen öffnet, kann er machen was er will und keine "freie Zeitung" würde das mit einem Leitartikel beachten.
      Es steht doch ausser Frage das Freiheit das höchste zu erreichende Gut für die Menschen ist, nur zu behaupten die USA und ihre Verbündeten stellen diese Freiheit über wirtschaftliche Interessen ist entweder verlogen oder naiv.
      Wo um Herrgotsswillen waren sie denn in Ruanda ??
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 15:16:46
      Beitrag Nr. 38 ()
      Rijn,

      Ich zitiere mich ausnahmsweise einmal selber:

      Mir geht das on board mit den USA staendig so: da wird mir das Bild einer propagandaverblendeten 3.Weltdiktatur aufgetischt und ich frage zurueck: "Warst Du denn schon mal da?" Und zurueck kommt: "Noe, in dieses faschistische Land gehe ich doch nicht. Ausserdem: 1. bist du brainwashed und 2. muss man nicht in der Scheisse gesteckt haben um sie scheisse zu finden"

      Daraus machst Du:

      Deine Widersprüchlichkeit ist schon beeindruckend "2. muss man nicht in der Scheisse gesteckt haben um sie scheisse zu finden" um zwei Sätze vorher alle abzustrafen welche die USA noch nie gesehen haben.


      Wir machen jetzt mal einen Schnellkurs in Sachen Lese- bzw. Sprachkompetenz: Wo lege ich in meinem Abschnitt meine Sichtweise dar und wo die anderer Leute? Wofuer sind Anfuehrunsgszeichen gut? Was heisst "Anfuehrungszeichen" ueberhaupt?

      Welchen Sinn hat es, mit jemandem auf deutsch schriftlich zu diskutieren, der offenbar nicht lesen kann oder allenfalls ueber einen deutscehn Grundwortschatz verfuegt? So eine Diskussion verlaeuft doch zwangslaeufig wie das Hornberger Schiessen!

      P.S. Weisst Du ueberhaupt, was das bedeutet: "Hornberger Schiessen"? Nein? Na, dann google Dir mal einen!
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 15:30:46
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.100.795 von farniente am 06.04.06 12:30:46:laugh:
      Sehr schoen! der Kollege Rijn scheint aber kein Linker zu sein. Der sucht wahrscheinlich immer noch nach seiner Diplomarbeit (bei mir in der Schublade hier liegt sie uebrigens auch nicht, Rijn, I am sorry for that ...) und vertreibt sich die Pausen mit Geisterfahrten :laugh: .
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 15:45:27
      Beitrag Nr. 40 ()
      Also bitte dieses anachronistische links-rechts Gezanke stammt weit aus dem letzten Jahrhundert, man muss heute kein Sozialist/Kommunist oder was weiss ich sein, um die Politik der USA zu kritiseren, das ist das Problem der USA-Freunde hier im Forum und anderswo, sie sehen alle Prozesse durch ein ideologisches Prisma, im Prinzip sind sie die neuen Kommunisten, die genauso die ganze Welt messianieren wollen "Kommunismus für alle-Demokratie für alle", nur dass sie nicht erkenne, dass dahinter meistens knallharte materielle geostrategische Interessen standen und immer noch stehen. Diese Leute wollen einfach nicht erkennen, dass der Begriff Demokratie völlig willkürlich von den USA(die EU dackelt meistens hinterher) ausgelegt wird, um in immer neue Machtbereiche vorzudringen und dabei völlig undemokratische Verhältnisse in bereits im Machtbereich befindlichen Staaten völlig ignoriert oder gar wohlwollend kommentiert werden.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 15:57:06
      Beitrag Nr. 41 ()
      Nur zur Erinnerung: Thema des Threads ist Weißrußland, nicht die USA. Thema ist auch nicht die Blockzugehörigkeit, sondern die weißrussische Innenpolitik.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 16:05:54
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich wüsste nicht wie man das trennen sollte, zumal ihr euch hier weitgehend der US- Propaganda bedient und die US- Administration weitgehend die weissrussische Opposition steuert.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 16:25:51
      Beitrag Nr. 43 ()
      EasternTiger, ich gebe hier gar nichts aus der angeblichen US- noch sonstiger Propaganda wieder. #1 ist, wie auch die anderen Beiträge hier, auf meinem Mist gewachsen. Ansonsten bediene ich mich allgemein zugänglichen Informationen, selektiere nicht nach Quellen, die mein Wunschergebniss bestätigen. Es macht mich im übrigen ärgerlich, wenn hier einfach der Vorwurf in den Raum gestellt wird, ich gäbe Propaganda von irgendeiner Seite wieder. Es ist falsch, es ist auch ein unbegründeter Vorwurf. Wer so etwas schreibt, bei dem muß ich zwangsläufig annehmen, daß der nicht argumentieren, sondern nur hier stänkern will.

      Die weißrussische Opposition hat es im übrigen nicht nötig, sich aus dem Ausland steuern zu lassen. Was soll das überhaupt bedeuten? Daß es nur einen Grund geben kann, gegen Lukaschenko zu sein und das ist, vom Ausland dafür bezahlt zu werden? Merkst Du eigentlich, an was eine solche Rhetorik ganz bedenklich erinnert?

      Die Fakten sind die bestehenden Menschenrechtsverletzungen, die Wahlfälschungen und zunehmend auch die Unterminierung des Einkommensniveaus durch die Preissteigerungen. Man kann über das Ausmaß diskutieren, in dem diese Beobachtungen zutreffen. Aber bitte sachlich und respektvoll. Hier haben jetzt einige User ganz erheblich der eigenen Glaubwürdigkeit geschadet. Und ich zähle weiß Gott nicht dazu.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 16:54:11
      Beitrag Nr. 44 ()
      Ups.. ich habe da aber keinen Widerspruch gesehen.
      1. Weil ich dich für brainwashed halte und
      2. Da der Satz mit der Scheiße von dir nicht widerlegt wurde, oder für dich verständlich, wenn du ihn für falsch hälst schreibe es doch einfach.
      Im übrigen Deutschkenntnisse mit denen man protzen kann dürftest du genauso wenig haben wie ich.
      Was Diplomarbeit und Hornburger Schießen angeht, so solltest du mal deinen Psychater aufsuchen und ihn nach übersteigerten Selbstwert befragen.. äh explodierten Selbstwert.
      Aber zurück zum Thread:
      for4zim stellte gerade die überaus lustige These in den Raum, die Innenpolitik WR hätte nichts mit einer Blockzugehörigkeit zu tun.
      Dann komme ich doch auch mit einer These. Wenn die bösen Finanzkonglomerate der USA nicht ihren Arm in Richtung Russischer Rohstoffe ausgestreckt hätten, sondern den GUS Staaten Kredite gegen Menschenrechte anbieten würden, dann gäbe es keine Menschenrechtsverletzungen.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 17:31:39
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.105.371 von for4zim am 06.04.06 16:25:51Die Journalisten in den westlichen Medien bedienen sich meistens entweder Agenturmeldungen oder den Berichten von NGO's(zumindest proforma NGO) oder solcher Organisationen wie der OSZE, diese ganzen Organisationen erhalten ihre Finanzierung von den USA oder sind ideologisch völlig einseitig orientiert, daher transportieren die Medien ein völlig einseitiges Bild. Insofern kann man auch keine ausgewogene Berichtserstattung während der Wahlen erwarten, da kommt ein Haufen Journalisten mit einer völlig vorgefertigten Meinung für ein paar Tage ins Land und berichtet natürlich so wie sie es eingetrichtert bekommen haben.
      Du bist auch so ein Fall, mit einer selektiven Wahrnehmung kommst du ins Land und stellst Beobachtungen an, die absolut nicht repräsentativ sind und ziehst die völlig falschen Schlüsse daraus, eben die, die deine Meinung vorgefertigte Meinung bestätigen, aber dazu habe ich bereits ausführlich in einem früheren Beitrag geschrieben.

      Was glaubst du eigentlich woher die weissrussische Opposition ihre Finanzierung hat, wohl kaum von "Misha" und "Lydia", angefangen von der Finanzierung bis zur ganzen Organisation wird vom Westen die Opposition nach dem Modell der farbigen Revolutionen durchorganisiert, zumal es keine einheimischen Finanzkräftigen Oppositionäre gibt.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 18:12:55
      Beitrag Nr. 46 ()
      Zur verlorengegangenen Diplomarbeit
      Thread: Absolventen Kongress in Köln

      Ansonsten empfehle ich Dir dringend die Google-Uebung (oder weisst Du auch nicht, was Google ist?). Die Stadt heisst Hornberg und liegt im Schwarzwald.

      Meine Guete, wenn das heute die Qualitaet von irgendwelchen "Absolventen" ist, dann Mahlzeit, Deutschland!

      Irgendwelche Debatten mit solchen "Diskutanten" eruebrigen sich.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 19:29:43
      Beitrag Nr. 47 ()
      So'n paar kleine Komplexe hast du schon, oder?
      Spar dir doch deine Bemerkungen, wenn du nicht mit mir diskutieren willst, jedensfalls kann ich nichts dafür das dein Pimmel zu kurz, oder das Auto vom Nachbarn zu groß ist. :(
      "Irgendwelche Debatten mit solchen "Diskutanten" eruebrigen sich", jetzt bin ich fast ein Jahrzehnt in diesem Forum, aber so was hab ich noch nicht gelesen und hier rennen einige Flitzpiepen rum.
      Das ist ja nicht mal Arrogant, dass ist einfach nur Grotesk.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 20:44:08
      Beitrag Nr. 48 ()
      Easrern Tiger, dein Beitrag tifft den Nagel auf dem Kopf!
      Aber Fanatiker werden sich nicht überzeugen lassen! Wenn du Argumente bringst, schreien sie gleich Kommunist!
      Sie wissen aber garnicht, was ein Kommunist ist!
      Auch ihre Unterztanenmentalität gegenüber der Bushadministration ist nur durch ihre Unfähigkeit zu erklären, die Realität zu erkennen!
      Sie stellen auch keine Fragen, denn Bild hat ihnen schon die Antwort gegeben!
      Also gebe dir nicht zu viel mühe.

      Rinj, lasse dich nicht mit dem Pressappel ein! Ein Gernegroß ohne viel Wissen!
      Er meintalle zu belehren, aber nur in eine einfältige Richtung!
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 07:52:09
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.109.302 von Rijn am 06.04.06 19:29:43Welche Komplexe sollte ich denn haben? Kognitive Insuffizienz, wohin man blickt bei Dir, mein Freund! Ich habe meine Diplomarbeit jedenfalls nirgendwo verloren, und (auch) mein Auto ist gross genug. Sonst noch was, Du Projektionsniete?

      Zur Sache: Auch ich bin - wie for4zim - seit vielen Jahren mit einer Frau zusammen, die in der UdSSR aufgewachsen ist. Ihre Cousine ist vor zwei Jahren als Geschaeftsfuehrerin einer Firma nach Minsk gegangen; eine ziemlich starke, lebensfrohe Frau. Im vergangenen Jahr hat sie sich umgebracht. Sie war auf Heimaturlaub, kurz vor ihrer Rueckkehr nach Lukashenko Country. keine Ahnung, was sie dort erlebt hat, aus ihrem Abschiedsbrief ging nur hervor, dass sie einen Riesenhorror vor der Rueckkehr hatte.

      Farniente hat doch vollkommen recht: warum gehen solche Leute wie Du oder Dein Kumpan Roman5 nicht rueber ins gelobte Land? in D kommt Ihr ja ganz offensichtlich - man lese nur Eure Beitraege hier - nicht auf eine gruenen Zweig. Und soviel kann ich Euch versichern (und Ihr erahnt es ja immerhin auch): wer es in D nicht schafft, der schafft es in den USA nimmer mehr :laugh::D!

      Also: up, up & away - auf nach Lukania!
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 09:29:24
      Beitrag Nr. 50 ()
      #46 ist ein besonders schönes Beispiel dafür, was hier an geistigen Fehlleistungen verbrochen wird. Da ist der Satz "Wenn du Argumente bringst, schreien sie gleich Kommunist" Der unterstellt gleich zwei nachweislich falsche Sachen: hier im Thread habe ich nirgendwo "Kommunist" geschrien, und EasternTiger hat auch keine Argumente vorgebracht, sondern zunächst mal nur Unterstellungen. Er schwadronierte über ein rechts-links-Gezanke, über das Demokratieverständnis der USA, beides gar nicht Thema des Threads, unterstellt dann, ich würde aus einer US-Propaganda abschreiben, obwohl ich nur eigene Erfahrungen schildere, und behauptet ohne Nachweis, daß die USA die weißrussische Opposition steuerten. Er behauptet weiterhin, die Journalisten in westlichen Medien (ja, alle!) bezögen ihre Informationen aus US-finanzierten Quellen und würden daher notwendig einseitig berichten. Alles Behauptungen, keine einzige belegt. Wie auch?

      Dann behauptet Roman5 "Untertanenmentalität gegenüber der Bushadministration". Wohlgemerkt in einem Thread, in dem ich Preissteigerungen in Weißrußland mit der Haltung der Bevölkerung zum Regime in einen Zusammenhang bringe. Weder fühle ich mich der Bush-Regierung verpflichtet (wenn überhaupt, wäre ich democrat), noch habe ich als Deutscher Grund zu einer Untertanenmentalität für eine ausländische Macht, noch steht das in irgend einem ZUsammenhang mit etwas in diesem Thread.

      Dann der Nebensatz "denn Bild hat ihnen schon die Antwort gegeben". Da ich Bild gar nicht lese, und meine Beiträge auch nicht im geringsten den Eindruck vermitteln, ich würde das tun, hat dieser Vorwurf etwas unfreiwillig lächerliches an sich. Bild kann mir keine Antworten gegeben haben, dazu müßte ich es erst mal lesen. Und der Beitrag #1 ist überhaupt nirgendwo abgeschrieben. Ich schreibe selbst, ich habe es nicht nötig, schreiben zu lassen.

      Ich begreife nicht, daß Roman5 selbst nicht auffällt, wie unangemessen sein Beitrag ist. Es geht nicht darum, daß es falsch oder dumm ist, was er schreibt - jeder kann mal was falsches oder dummes schreiben, das kann mir auch passieren. Das Niveau stimmt einfach nicht. Der Abstand ist so groß, daß es einfach augenfällig sein sollte.

      Generell möchte ich über die Auswahl von lauter Leuten hier im Thread sagen, die ich üblicherweise versuche, gar nicht zur Kenntnis zu nehmen, die mich aber durch ihre Beiträge hier dazu zwingen, daß ich nicht begreife, was sie dazu drängt, sich gerade hier im Thread breit zu machen. Genau dafür gibt es doch die ignore-Funktion. Ihr haltet mich für einen bezahlten Schreiberling der Bushisten? Dann ignoriert mich, laßt meinen Thread unbeachtet im Boardnirwana verschwinden. Aber demaskiert doch nicht eure eigene Bedeutungslosigkeit, indem ihr mit unzureichenden Beiträgen um meine Aufmerksamkeit bettelt, dabei sowohl Regeln der Logik als auch des Anstands verletzend.

      Ihr schadet euch auch nur selbst. Diverse Schreiber in diesem Thread hätten vorher vielleicht noch als Idealisten durchgehen können. Zwar irgendwie etwas unbedarfte Kopierer aus heise.de, aus freace.de, aus attac-Seiten, aus wsws.org gar, irgendwo zwischen AntiFa, PDS und Grünenjugend, die bei den Themen Frieden und Soziales übers Ziel hinausschießen, aber es nun mal gut meinen. Doch wenn Menschenrechtsverletzungen auf einmal keine Rolle mehr spielen, wenn sie in Weißrußland stattfinden, dann wandelt sich das Bild. Heraus kommen Fanatiker (lustig, da dieser Vorwurf von Roman5 gegen mich), die für einen bestimmten Machtblock agitieren, ein bißchen grotesk dabei, weil sie persönlich nichts davon haben, Lukaschenkas, Putins oder Hus willige Helfer zu sein. Der kalte Krieg ist vorbei, aus ideologischer Sicht ist es reine Nostalgie, sich noch an die Seite Rußlands oder Chinas zu stellen. Wem es um Menschenrechte geht, der stößt in jedem Block auf Problembereiche. Wer hingegen nur in einem Block die Probleme sieht, der hat ein Wahrnehmungsproblem.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 09:44:51
      Beitrag Nr. 51 ()
      Und ich hatte einen Kollegen bei einer führenden deutschen Genossenschaftszentralbank, der hat sich einen Tag vor seiner Versetzung ins gelobte Land der Freiheit und des Wohlstandes umgebracht.

      Wahrscheinlich war er dumm (darum sollte er wohl auch auf den Posten befördert werden) oder feige oder tief im inneren Sozialist und hatte einfach angst.

      So, nach einem kurzen Ausflug auf das for4zim/presabel Niveau der leider immer mehr um sich greifenden gefühlsduseligen Betroffenengeschichtchenargumentation begebe ich auf eine Niveaustufe weiter:

      Bleibt über dem Teich und/oder geht dort hin.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 09:49:12
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.114.674 von for4zim am 07.04.06 09:29:24Ich zitieren einen Beitrag weiter unten (#26):

      "Ja, ich hätte mir schon auch mal konstruktive und seriöse Beiträge gewünscht und nicht nur, daß die versammelten Kommunisten des Boards die Diktatur in Weißrußland beschönigen."
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 12:30:11
      Beitrag Nr. 53 ()
      #47 Der Lange meinte immer: "In der Wissenschaft zählen nur Argumente und nicht der Name oder irgend ein Titel".
      Wenn ich das zugrunde lege dürftest du mit deinen Bemerkungen zu Diskussionsteilnehmern wohl kaum an einem Austauschen von Argumenten zum Zwecke der Erweiterung der Wissensgrundlage interessiert sein.
      Beleidigungen anderer und überbewertung deines Ichs gehen aus jedem deiner Postings hervor.
      "wer es in D nicht schafft, der schafft es in den USA nimmer mehr" den Satz schreibst du doch nur aus einem Grund. Du lebst in den USA und siehst das als eine herrausragende Leistung an, das ist einfach nur Selbstgefällig.
      Verstehts du einfach nicht, dass mich dein Privatleben nicht interessiert.
      Junge du könntest von mir aus in Israel Privatdozent sein, deshalb geht dich meine Diplomarbeit einfach nichts an.
      Auf der einen Seite schreist du jeden an, der nicht deine Ansichten der Freiheit vertritt und auf der anderen Seite schnüffelst du im Board nach, um irgendwelche Infos zu erhalten mit denen man Boardteilnehmer beleidigen kann.
      Das ist einfach nur erbärmlich. Ich meine, du springst ja sogar auf meinen Größenvergleich an.
      Ich denke mal du bist in der Schule oft gehänselt worden und hast jetzt ein übersteigertes Bedürfniss nach Selbstdarstellung.
      Oh Gott was hab ich getan, hoffentlich müssen wir jetzt nicht noch eine Schulzeitepisode ertragen.
      Na und den Selbstmord ins Spiel zu bringen, dass treibt es irgendwie auf die Spitze, einfach nur geschmacklos. Es ist einfach diese Heuchelei die an Leuten wie dir stört. Da laberst du irgendwelches Zeug von "in Amerika geschafft"( der Spruch ist nicht mal auf deinem Mist gewachsen, aber wahrscheinlich hast du vorher gegoogelt ) Menschenrechten und son Zeug und auf der anderen Seite geht der gesamte Planet, unter Anleitung der USA, vor die Hunde. Erzähle das doch den 900 Mio Afris, die werden ganz bestimmt auf die Knie fallen, mit den Worten "ein Weiser mit einem Deutschen Schulabschluss hat es in den USA geschafft, da ist er mit Garantie der Einzige".

      #48 :laugh::laugh::laugh::laugh: ne Kostprobe
      "Aber demaskiert doch nicht eure eigene Bedeutungslosigkeit, indem ihr mit unzureichenden Beiträgen um meine Aufmerksamkeit bettelt, dabei sowohl Regeln der Logik als auch des Anstands verletzend."
      Da stellt sich wohl nicht nur mir die Frage, wenn du keine Aufmerksamkeit wünscht warum veröffentlichst du es dann ?
      Aber der Hammer ist:
      "und behauptet ohne Nachweis, daß die USA die weißrussische Opposition steuerten."
      um dann selber zu schreiben:
      "Ich schreibe selbst, ich habe es nicht nötig, schreiben zu lassen."
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 12:54:45
      Beitrag Nr. 54 ()
      Rijn, Du bettelst immer noch um meine Aufmerksamkeit.

      Und nein, ich brauche sie nicht, auch nicht die von cajadeahorros, InvestigativTrader, Roman5...EasternTiger könnte vermutlich auch anders, aber seine Darbietung hier war enttäuschend. Was ich hier geschrieben hatte, war eine Rohfassung für einen Beitrag, den ich dann woanders unterbringe. Eine Rückmeldung interessierter Leute hätte mich schon gefreut, aber was hier kam, hat mir nichts gebracht.

      Der Sinn Deines Schlußabsatzes erschließt sich mir nicht, aber ich vermute mal, daß er Dir schlüssig vorkommt. Dann viel Spaß, und geh noch schön spielen...
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 13:59:44
      Beitrag Nr. 55 ()
      Der letzte Satz drück also nicht aus das deine "Argumente" keines Nachweises bedürfen, da du sie ja selbst erlebt oder aus "erster Hand" erfahren hast.
      Andere aber bitte schön Gedanken die als mehr oder weniger allgemeingültig anerkannt sind, dafür eine Quelle zu bringen haben. Das ist lächerlich.
      Und dann kommt wieder so ein Satz:
      "Eine Rückmeldung interessierter Leute hätte mich schon gefreut, aber was hier kam, hat mir nichts gebracht."
      Was soll das sein so'ne Art Trotz, wer mir nicht Recht gibt ist doof.
      Allein die Tatsache, dass du Weißrussland aus einer komplexeren Betrachtung herausnehmen willst, um Vorgänge besser erklären zu können, beweist doch deine Eigeschränktheit und die wird sich auch dadurch nicht auflösen, wenn du die Sichtweise der Blockbildung ablehnst.
      Hättest du dich einer offenen Diskussion gestellt, wären vielleicht Fehler in deiner Betrachtungsweise aufgetaucht, aber wie du in 52 schon schreibst, war DAS wohl nicht erwünscht.
      Zum spielen.. #1 lesen, das war spielen genug. Ich glaub jeder 12 Jährige wird beim lesen deines Beitrags mit dem Gefühl beschlichen, das hier irgendwas fehlt.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 14:16:53
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Rijn
      Natuerlich gibt es Wichtigeres im Leben als akademische Titel. Aber dass es mit Deinem offenkundig nichst geworden ist, war mir schon wichtig. Ansosnten haeete ich mir wirklich ernsthafte Sorgen um das akademische Niveau in meiner Heimat machen muessen. Dass ich ueberhaupt auf das Thema gekommen bin, lag uebrigens - zur Erinnerung - an Dir. Du hast die Suche nach Deiner verlorengegangenen Diplomarbeit schliesslich hier publik gemacht.

      @caja
      An der Geschichte Deines Genossenschaftsbankers irritiert mich zweierlei: natuerlich wird man nicht einfach in die USA "versetzt", schon gar nicht als Genossenschaftsbanker. Und zweitens: offenbar hat er es ja nicht einen Tag lang hier versucht!

      @for4zim
      Ich habe mich neulich schon darueber beklagt, dass sich Leute, die das Threadniveau auf der verdienten Hoehe gehalten haetten, zuhauf zurueckgezogen haben. Ich moechte nicht mehr soweit gehen und daraus Schlussfolgerungen auf das allgemeine Niveau in D ziehen. Aber was einem hier im Thread begegnet ist in der Tat bestuerzend.

      Immerhin ist uns bislang nicht einer begegnet, der gesagt haette: "Lukanien, boa eh, Klasse! Mach ich!" Sie werden schon ihre Gruende haben, unseee Maulhelden hier :D ...
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 14:29:40
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.119.767 von PresAbeL am 07.04.06 14:16:53Der Banker ist - politisch gesehen - genauso irrelevant und wie for4zims Frau. Das durchaus reale Beispiel (wobei ich nicht weiß, ob ihn nur die Courage verlassen hat oder seine Frau spontan keine Lust auf Umziehen hatte) fiel mir nur gerade ein, bevor der Threaderöffner noch Oma Mascha ausgräbt.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 14:41:25
      Beitrag Nr. 58 ()
      Ergänzung zu #48: wie mir auffällt, habe ich genau einmal den Begriff "Kommunist" bemüht, und das nicht als Reaktion auf Argumente, sondern nachdem ein langer Artikel von einer trotzkistischen Webseite eingestellt worden war, und um vereinfacht eine bestimmte Gruppe von User zu benennen, die sich solcher Quellen bedienen. Das war sprachlich unsauber, aber ich denke, daß ändert am wesentlichen Gehalt meiner Aussage in #48 nichts.

      Mir fiel noch etwas auf. Ich schreibe: "Natürlich gibt es auch einige Grundnahrungsmittel deutlich billiger." und EasternTiger wirft mir vor, die billigen Grundnahrungsmittel gingen im Vergleich unter (in #15). Wenn man einen Text zerpflückt um des Zerpflückens willen und nicht, um sich gegenseitig inhaltlich zu bereichern, dann kommt natürlich eine Diskussion nicht zustande. Meine Schwiegermutter ist jedenfalls definitiv nicht mit fast zwei vollen Koffern aus Deutschland abgereist, weil sie die Waren in Weißrußland so günstig hätte erstehen können. Und Schutz der eigenen Industrie - ja, so etwas wird immer gerne als Grund für Zollschranken angeführt, da müßte man aber schon den Einzelfall diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 14:50:04
      Beitrag Nr. 59 ()
      Noch eine Geschichte über behördliche Willkür, von der ich weiß, daß sie die Betroffenen wirklich sauer gemacht hatte. Das ist nicht der Stoff, aus dem sich Aufstände entwickeln, und die Geschichte hätte so auch in anderen Staaten z.B. der GUS passieren können, aber gerade aus Weißrußland höre ich relativ oft von solchen Geschichten:

      Das Alter eines Autos ergibt sich aus dem Erstzulassungsdatum. So lange ein Auto nicht zugelassen wurde und nicht gefahren worden ist, gilt es als Neuwagen. Jedenfalls überall außerhalb Weißrußlands.

      Dahin hatte ich nämlich vergangenes Jahr im September einen 9 Jahre alten Hyundai Accent verkauft. Netto brachte das 1580 Euro (auf dem deutschen Markt waren allenfalls 1200 Euro zu erzielen, eher weniger). Für den Käufer war es dann aber kein so gutes Geschäft. Neben der Überführung (400 Euro plus 200 Euro sonstige Kosten) fiel noch der Zoll in Höhe von 600 Euro an (hätten eigentlich nur 500 Euro sein sollen). Damit war der Preis des Autos durchaus marktkonform. Aber dabei blieb es nicht. Nachdem das Auto glücklich beim Zoll in Brest durch war, mußte es noch durch die Zulassung in Gomel. Und da stellten die Beamten plötzlich fest, daß die Erstzulassung des Autos zwar im Juni 1996 war, der Motor war aber schon 1995 hergestellt worden. Und damit stand für die fest: das Auto ist über 10 Jahre alt und somit fallen 400 Euro weiterer Zoll an (da der Zoll vom Alter des Autos abhängt). Nachfrage bei Hyundai, und es stellte sich heraus, jawohl, das Auto war im Oktober 1995 montiert worden und für den einen Monat machen die Beamten in Gomel daraus auch kein 9jähriges Auto mehr, wobei es denen sowieso nur um den Motoraufdruck ging.

      Okay, unter der Hand ließ sich das dann für 200 Euro regeln, aber ich finde das doch skuril, daß man da das Alter des Autos nicht nach dem Zulasungsdatum, sondern über das Herstellungsdatum bestimmt, und dann noch über das des Motors. Schlechte Karten für alle Autos, die länger transportiert und gelagert werden.

      Für die Käufer stand jedenfalls fest: die Behörden optimierten ihre Einnahmen bis über die Rechtsbeugung hinaus, und ob der Staat nun die Einnahmen wollte oder die Beamten in Gomel sich ihre Zusatzeinnahmen sichern wollten, blieb für die Betroffenen im Ergebnis gleich.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 15:07:44
      Beitrag Nr. 60 ()
      Erstaunlich gut scheint uebrigens immer noch die Qualitaet gewisser Studiengaenge (Naturwissenschaften) in Weissrussland zu sein. Das berichtete mir jedenfalls eine Studentin, die dort ein halbes Jahr zugebracht hat.

      In Weissrussland werden sie sich ueber kurz oder lang einfach die ihnen zustaendigen Freiheiten nehmen. Das garantiert in meinen Augen u.a. auch der relativ hohe Ausbildungsstandard der Bevoelkerung. Die ist einfach neugierig auf die Welt und hat die Schnauze ziemlich voll von irgendwelchen provinziellen Stoffeln an der Staatsspitze.

      Im uebrigen glaube ich nicht, das Protektionismus eine erfolgversprechender Weg ist, ein Land wettbewerbsfaehig zu machen. Genauso wie die andere "Paeppelmethode" - Subventionen - verhindert er doch eher eine erfolgreiche, weil konkurrenzfaehige Aufstellung.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 15:45:25
      Beitrag Nr. 61 ()
      Ach ja Presappel!
      Lustig zu lesen oder doch taurig:
      warum gehen solche Leute wie Du oder Dein Kumpan Roman5 nicht rueber ins gelobte Land? in D kommt Ihr ja ganz offensichtlich - man lese nur Eure Beitraege hier - nicht auf eine gruenen Zweig

      Wer solche Denkergebnisse hat wie du und olche Schlussfolgerungen konstruiert, der muss wirklich eine unterstrukturierte Denke besitzen!
      Vergiß es und einen schönen einsamen Tag über dem großen Ozean!!!!:laugh::laugh::laugh:
      For4zim. Du schreibst:
      Er behauptet weiterhin, die Journalisten in westlichen Medien (ja, alle!) bezögen ihre Informationen aus US-finanzierten Quellen und würden daher notwendig einseitig berichten
      Dwidersprichst dieser Tatsache?? Du meinst, die Medien berichten objektiv?????????
      Du darfst diese Meinung haben, aber du bist viel zu intelligent, um zu wissen, dass die meisten Berichte dentenziös sind!

      Zweitens For4zim, habe ich nicht dich persönlich angesprochen, sondern die Mehrzahl benutzt und da musst du schon mit recht geben!

      Doch wenn Menschenrechtsverletzungen auf einmal keine Rolle mehr spielen, wenn sie in Weißrußland stattfinden, dann wandelt sich das Bild.

      Doch For4zim, auch diese Verletzung der Menschenrechte ist zu kritisieren!!!! Jede dieser Verletzungen ist eine zuviel!
      Mich stört dabei aber die Einäugigkeit! Was machen die USA im Irak, in Afghanistan in ihrem Camp auf Kuba???
      Hier werden tausende von unschuldigen Menschen gequält, gedemütigt, misshandelt, ihnen die Würde geraubt usw.! Wo bleibt da der Aufschreivon diesen Typen ; auch von dir habe ich Bagatellisierungen und Relativierungen in diesen Fragen gelesen!
      Menschenrechte sind unteilbar !!!!!!!!!!
      Wenn wir uns auf diesen Satz einigen können, dann wären wir schon ein Stück weiter in unserer Diskussion!!!!
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 16:12:45
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.121.776 von Roman5 am 07.04.06 15:45:25Na, noch nicht abgesoffen in Deinem Oderstrandbad? :laugh:

      1. Den Leuten in Guantanamo geht es gut. Misshandlungen hat es meines Wissens nicht gegeben.
      2. Frag mal die Leute im Irak, wie sie die Zeit jetzt im Vergleich zu der unter Saddam empfinden. Frage vor allem Kurden und Schiiten, mein Freund!
      3. Frag mal Deine Kumpel in Neufuenfland, wie sie die Zeit nach 89 empfinden im Vergleich zu der Zeit davor.
      4. Afghanistan? Menschenrechtsverletzungen? Durch wen denn bitteschoen?

      Die Aufklaerung ueber die skandaloesen Vorgaege in Abu Gharak verdanken wir einer nicht manipulierbaren, freien Presse.

      Und im uebrigen: wieso man auch aus einem Thread ueber Weissrussland wieder einen US-Thread machen muss, bleibt das Geheimnis Deines "unterstrukturierten" Denkens!
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 17:20:18
      Beitrag Nr. 63 ()
      Dipl.-Wirt.Ing. (FH) 29.08.2005
      Ja und dann:
      "Und im uebrigen: wieso man auch aus einem Thread ueber Weissrussland wieder einen US-Thread machen muss, bleibt das Geheimnis Deines "unterstrukturierten" Denkens!"
      welchem Vorausging:
      "Dass ich ueberhaupt auf das Thema gekommen bin, lag uebrigens - zur Erinnerung - an Dir. Du hast die Suche nach Deiner verlorengegangenen Diplomarbeit schliesslich hier publik gemacht."
      Das war 2004 unter der Rubrik Karriere.
      Also du hast einfach nur schwere Aussetzter darum solltest du dir mal sorgen machen, wie gesagt, einfach mal zum Psychater gehen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 18:02:04
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.123.691 von Rijn am 07.04.06 17:20:18Ich kann mich nicht entsinnen, Dich in meinem letzten Beitrag angesprochen zu haben. Oder hattest Du Dich temporaer in Roman5 verwandelt? Wie gesagt, im Kognitiven hapert es, vermutlich deshalb nur "FH" ... :D
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 18:39:07
      Beitrag Nr. 65 ()
      Hey, wenn du schon Boardteilnehmer mit Regeln konfrontierst, dann versuch sie doch erst einmal selbst einzuhalten.
      Und was das Kognitive angeht,so erscheint mir dein Schreiben und Beleidigen eher kopierter und ständig wiederholter Art zu sein.
      Ja gut, vielleicht möchtest du dadurch eine gewisse Effizienz erreichen aber langfrsitig dürfte das Schaden anrichten und hier scheint das Problem zu liegen, vielleicht tat es das schon. Mentale Retartiertheit durch monotones Wiederholen verbaler Simplicissmen über länger Zeiträume hinweg.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 19:35:12
      Beitrag Nr. 66 ()
      Ist schon okay, man. Ich schlage vor, wir beenden hiermit unsere Dialogversuche. Deine Benuehungen sind mir in der Tat zu retardiert, zu simpel (was "Simplicissismen" sein moegen, weisst Du allein) und sind am Ende reine Zeitverschwendung. Du verstehst ja doch nicht was ich meine und ich vermag Deinen seltsamen Assoziationen nicht zu folgen. Deiner pathologischen Neigung, Dich staendig angesprochen zu fuehlen, trage ich insofern Rechnung als ich Dir hiermit feierlich versichere: wenn ich fortan etwas schreibe, meine ich einen Zeitgenossen garantiert nicht: den User Rijn (FH). Is that okay with you? Great! I appreciate it! :D

      Ich kann Dir nur noch einmal die haeufigere Google-Nutzung empfehlen. Die verfeinert den Sprachgebrauch und bildet.
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 20:47:56
      Beitrag Nr. 67 ()
      Man liest #60 und hat dann noch im Hinterkopf, das die USA erwirkt haben, keine ihrer Soldaten dürfen vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gestellt werden.
      Offensichtlich verstehst DU nicht was du meinst und noch weniger was du schreibst.

      Ist das wiederholen von Gedanken für dich eine Zeitverschwendung so öffnen dich doch Neuen, nicht einfach, manchmal tut es auch weh, aber am Ende verspreche ich dir erreichst du ganz neue Horizonte.

      Also ein Bier würde ich mit dir wohl nicht kippen, irgendwie hast du etwas linkisches an dir, du beleidigst gerne Menschen, oder?
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 22:34:15
      Beitrag Nr. 68 ()
      Sogar die Hamburger Profi Smear Site findet warme Worte fuer das Management der Beziehungen zu Lukanien durch Merkel und die Europaeer:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,410310,00.html

      Die Zeit Schreoderschen Schulterklopfens fuer Putins Diktatorenfoerderung ist eben endgueltig vorbei!

      Die Unterstuetzung der weissruss. Oposition, die Sanktioenn gegen die Drahtzieher des Wahlbetrugs ... das gibt alles Anlass zur Zuversicht. Es ist nur eine Frage der Zeit und Lukashenko ist weg vom Fenster! :D
      Avatar
      schrieb am 07.04.06 22:58:23
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.127.817 von PresAbeL am 07.04.06 22:34:15Das du aus so was zitierst - Pfui Teufel - das ist doch ein linksradikalextremistisches Kampfblatt !! :mad::mad:

      Ach, ich vergaß - wenn dir der Artikel gefällt, dann ist das eine durchaus lesenswerte informative Zeitung :laugh::laugh:

      P.S.: Ich habe mir von der linksradikalextremistischen Kampfblattwebsite das Handbuch "From Dictatorship to Democracy" heruntergeladen - du weißt was das ist :D
      Avatar
      schrieb am 08.04.06 00:36:50
      Beitrag Nr. 70 ()
      Hey Nummernsalat, Wochenenddroehnung schon voll reingezogen? Sorry, aber ich konnte gerade erst damit anfangen :) . Die naechste Tornadowelle ist gerade vorbeigezogen und hat - wieder einmal - einen eleganten Bogen um die Stadt gezogen. Dafuer haben wir immer noch um 23 Grad, und ich habe den Chardonnay schon mal kuehl gestellt.

      Ich bin nach einer Arbeitswoche hier immer wesentlich kaputter als ich es in D war, dafuer immerhin zufriedener.

      Okay, zurueck zum Thema: ob etwas ein Schmierblatt oder eine smear site ist, entscheidet sich fuer mich nicht an der politischen Richtung. So isr natuerlich BLOED ein ganz schmieriges Blatt und dabei immer noch ziemlich rechts.

      Obwohl die Sozen immer noch in der Regierung hocken und sogar das AA in ihren Klauen haben, wurde in Sachen Russland/Weissrussland offenbar ein deutlicehr Kurswechsel vollzogen - eindrucksvoller Beleg fuer die Macht der Bundeskanzlerin! Damit steht Putin mitsamt seinem Lukashenko (was Europe angeht) also allein auf weiter Flur - und das ist gut so.

      Es scheint so, als braeuchten sich die Amis in der Angelegenheit gar nicht einzumischen, weil die Europaeer endlich nach langer, langer Zeit mal wieder ihre Hausaufgaben machen. Good news!
      Avatar
      schrieb am 08.04.06 00:50:28
      Beitrag Nr. 71 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.128.422 von PresAbeL am 08.04.06 00:36:50Du mußt dich nicht für Arbeiten entschuldigen, auch wenn du denkst das müßte man bei einem Deutschen automatisch machen :laugh::laugh:

      Für mich ist Ostern - "unbedingt zu nehmender Resturlaub von 2005" heißt das - und wenn wir Schwaben feieren, dann lassen wir es krachen :D

      Was mich interessieren würde:

      In Deutschland ist Ostern vom 14. -17.04 - wie ist das "Drüben" ?

      P.S.: Mein letzter Urlaub (2005) war in Litauen ;)
      Avatar
      schrieb am 08.04.06 06:53:58
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.128.457 von 789456123 am 08.04.06 00:50:28Ganz normales Wochenende, d.h. Good Friday wird ebenso gearbeitet wie an Easter Monday. Naechstes langes Geiertagswochenende: Memorial Day, d.h. das letzte Maiwochenende.

      ist velleicht mal interessant, die normalerweise in der Wirtschaft (fuer Beamte gilt natuerlich anderes ... die bekommen aber auch signifikant weniger) observed Holidays einmal aufzulisten:

      Regel bei ueber Wochentage "wandernden" Feiertagen: faellt F auf einen Samstag oder Sonntag, ist der folgende Montag frei.

      - Neujahr
      - MLK Day
      - Memorial Day
      - 4th of July
      - Labor Day
      - Thanksgiving
      - 25.12.

      Meine Company ist noch so grosszuegig und bezahlt noch einen 8., der jedes Jahr ein anderer ist (also mal Columbus, mal President's Day, der Freitag nach Thanksgiving ...).

      Alles merkwuerdige Holidays, nicht wahr? Haengt aber mit der strengen Trennung von Kirche und Staat zusammen (einzige Konzession: Weihnachten). In dieses Bild passt auch, dass nicht etwa Weihnachten das wichtigste Festereignis ist, sondern die Woche nach dem 3. Novemberwochenende (Thanksgiving am Donnerstag, fast jeder/jede Firma nimmt den Freitag auch mit). Thanksgiving ist uebrigens eine Supergelegenheit, D heimzusuchen: da alle Amis gleichzeitig einem entgegenkommen, bekommt amn in der Regel einen fast geschenkte Flug in einem leeren Flieger ... :)
      Avatar
      schrieb am 08.04.06 07:10:34
      Beitrag Nr. 73 ()
      Wenn man vom Thema sbschweift, dann auch gleich gruendlich: der Weihnachtsfeiertag duerfte bald sturmreif sein. for4zims Democrats werdem nicht ruhen und nicht rasten, bis der 25.12. ein normaler Arbeitstag ist, der Weihnachtbaum Holiday Tree und das Osterei Spring Egg heisst ... :D:cry:


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