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    Dänemark meldet Vollbeschäftigung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.05.06 22:10:26 von
    neuester Beitrag 28.05.06 16:18:01 von
    Beiträge: 34
    ID: 1.059.883
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      schrieb am 13.05.06 22:10:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dänemark meldet Vollbeschäftigung - Arbeitskräfte in Hamburg gesucht
      Job-Maschine: Zehntausende Deutsche zieht es in den Norden. Offene Stellen gibt es in allen Branchen. Arbeitsagentur finanziert Sprachkurse.Von Andreas Moring

      Hamburg -

      Dänemark braucht dringend Arbeitskräfte und will sie aus Hamburg und Norddeutschland holen. Grund: Als eines der ersten Länder in Europa meldet das Königreich praktische Vollbeschäftigung. "Wir haben einen starken Mangel an Arbeitskräften in allen Branchen und wollen besonders in Norddeutschland und Hamburg Arbeitnehmer anwerben", bestätigt Frank Thorson, Sprecher des dänischen Wirtschaftsministeriums, dem Abendblatt. Die Arbeitslosenquote liege bei nur vier Prozent, vovon ein großer Teil nur kurzzeitig arbeitslos sei und schnell wieder eine Stelle fände. Auch die deutsch-dänische Handelskammer verbucht Rekordzahlen bei der Vermittlung von Deutschen nach Dänemark: Für das laufende Jahr dürften es zwischen 10 000 und 20 000 sein, davon mindestens 80 Prozent aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.


      Der Mangel an Arbeitskräften hat bereits erste negative Wirkungen auf die dänische Wirtschaft, berichten Experten. "Wir haben nicht nur einen Engpaß bei Handwerkern und im Bereich Dienstleistungen. Auch bei Industrie und Banken fehlen Arbeitskräfte", sagt Jörn Hensen, Sprecher für Arbeitsmarktpolitik an der dänischen Botschaft in Berlin. Ob Bauarbeiten oder Beratungsgespräche bei Bank oder der Versicherung: Überall gebe es lange Wartezeiten. "Wir haben sozusagen ein Luxusproblem und bemühen uns um Arbeitnehmer aus Norddeutschland", heißt es aus dem Wirtschaftsministerium in Kopenhagen. Auch seien die Löhne wegen des Arbeitnehmermangels gestiegen und lägen über dem deutschen Niveau. Deutschen käme zudem das EU-Recht auf volle Freizügigkeit zugute, das für osteuropäische EU-Staaten nicht gelte.

      Die Handels- und Handwerkskammern beobachten ebenfalls eine steigende Nachfrage nach deutschen Arbeitnehmern. "Im Schnitt haben wir die Leute innerhalb einer Woche nach Dänemark vermittelt, wo sie sofort anfangen können", sagt Gerhard Glaser, Geschäftsführer der deutsch-dänischen Handelskammer in Kopenhagen.

      Auch Handels- und Handwerkskammer in Hamburg bestätigen den Trend. "Dänische Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie oder Lebensmitteltechnik suchen in Hamburg gutausgebildete Akademiker", berichtet der Sprecher der Hamburger Handelskammer, Jörn Arfs.

      Die Agentur für Arbeit fördert den Wechsel ins Nachbarland und finanziert Dänischkurse. Knut Böhrnsen, Sprecher der Hamburger Agentur: "Wenn jemand seine Frau und Kinder mitnehmen möchte, kann gleich die ganze Familie Sprachunterricht bekommen."

      Wirtschaftsboom und praktische Vollbeschäftigung sind das Resultat dänischer Reformpolitik der vergangenen 20 Jahre. Mitte der 80er Jahre schwenkte Dänemark radikal um. Die Steuersätze für Unternehmen und private Einkommen wurden gesenkt. Kranken- und Sozialversicherung werden nicht über Lohnnebenkosten, sondern Steuern finanziert, Regelungen für Arbeitslose wurden verschärft: Wer einen Job oder Bildungsangebote nicht annimmt, bekommt kein Geld. Der Kündigungsschutz wurde gelockert, medizinische Leistungen gibt es nicht mehr gratis, sondern gegen Gebühr. Dänemark sanierte seinen Haushalt und baute Schulden ab.

      erschienen am 13. Mai 2006
      Avatar
      schrieb am 13.05.06 23:19:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.562.476 von Albatossa am 13.05.06 22:10:26Noch ein Land, was so uneffektiv arbeitet, dass es mehr als 95% seiner arbeitsfähgigen Bevölkerung braucht, um ueber die Runden zu kommen. Frueher waren die auch mal so gut, und haben mehr als 10% der arbeitswilligen Bevölkerung der kapitalistischen Ausbeutung entzogen.

      Und jetzt ist wieder Vollbeschäftigung. Das ist ja tiefstes Mittelalter.
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 03:07:02
      Beitrag Nr. 3 ()




      Man kann sich gut vorstellen, dass die Dänen bei ihrer Einwanderungs - und Visa-Politik schon etwas genauer darauf achten, dass Leute zu ihnen kommen, die tatsächlich und wahrhaftig etwas produzieren können. Und keine assimilationsresistenten Stammesorientierten, die gleich mal nach Ankunft in die Sozialsysteme wandern , nur fleissig im (Familien)-Nachzug und Ablehnung der Gastgeberkultur sind und nach ultimo Jahren immer noch nicht die Gastgeberlandsprache beherrschen sprechen können, noch ihre hier geborenen Kinder und Enkelkinder.

      Allerdings ist es eigentlich auch nicht schlimm, wenn ausgebildete Leute , die etwas können, und die auf Grund politischer und gesetzgeberischer Machtlosigkeiten, Inkompetenzen und Unbeweglichkeiten ihrer Obrigkeit in die Untätigkeit gefallen sind, sich dann woanders umsehen und dahin gehen, wo sie etwas tun können. Sie wären ansonsten hier sowieso in der selben Hilfebedürftigkeit, wie die Stammes-Bewohner aus Grossstadtenklaven die sich weiter zurückentwickeln (die 3. Generation spricht schlechter Deutsch als die 2.) Allerdings ist es schon etwas unsymetrisch, und hinterlässt einen komischen Nachgeschmack, wenn die guten und initiativen Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger der Arbeit hinterher emigrieren , und die schlechten Sozialhilfeempfänger und Arbeislose alle hierbleiben und den Status Quo damit weiter nach unten treiben. Aber zumindest schafft dieser Vorgang etwas, das keine Politik im Lande hinbekam, nämlich die guten und innitiativen Arbeitslosen, die sich wirklich bemühen, von den schlechten zu unterscheiden.
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 06:11:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...in Ossilan* weiss man genau was Arbeit macht...:D

      ______________
      *Quedlinburg
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 08:25:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      Tja die Osssis haben es haargenau erfaßt, was Arbeit macht... :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:.

      Wohnst Du in diesem schmucken Häuschen turbalf ?:D

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      schrieb am 14.05.06 09:07:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nee, ich wohne hier in dieser schönen Gegend.
      Schade, dass man nicht etwas mehr nach links
      sehen kann, da steht nämlich mein GTI , auf dem
      beleuchteten Parkplatz.









      ...hier bin ich nur am Wochenende.
      In der Datscha. Hab mir letztens
      noch ein neues Schloss dafür genehmigt.
      Bei mir hat nämlich
      Sicherheit Vorfahrt, Procera.
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 11:03:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.562.476 von Albatossa am 13.05.06 22:10:26Die Einwohnerzahl Dänemarks entspricht in etwa der Zahl unserer Arbeitslosen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 14:22:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.571.135 von StellaLuna am 14.05.06 11:03:01Tja, läuft wohl doch etwas falsch in God Old Germany ?
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 09:43:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.576.575 von maerlin am 14.05.06 14:22:51Na, da fehlen den Kritikern wohl die Argumente ?
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 10:03:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was ist denn jetzt los? Ich verstehe die Welt nicht mehr! Ich lese ständig hier im Board, dass die Arbeitslosen nur zu faul zum Arbeiten sind und auf Kosten der hier fleißig im Board postenden leben.
      Und nun wollen diese " faulen" Arbeitslosen nach Dänemark zum Arbeiten?
      Irgend etwas stimmt nicht!
      Nun klärt mich doch auf, dass die Arbeitlosen faul sind oder doch arbeitswillig und sagar der Arbeit hinterher wandern!?

      Übrigens stellt doch mal die Frage, warum die wirtschaftliche Situation dort so gut ist! Es liegt wohl daran, dass Arbeitslose 90% ihres letzten Nettos erhalten?, oder das die Reallohnsteigerungen in den letzten 10 Jahren 25% betrugen oder... oder...???????
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:03:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      #1

      Deutschland: Rechts-Links regiert

      Dänemark: Rechts-Rechts regiert

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:21:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.601.658 von Blue Max am 16.05.06 11:03:20Blue, was ist den rechts?
      Ich weiss es!
      Dort wo der Daumen links ist!
      Entschuldigung: ich wollte mal auf der gleichen Niveauebene diskutieren!
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:21:46
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.600.603 von Roman5 am 16.05.06 10:03:19Lieber Roman,

      du willst es halt nicht warhaben, aber auch du wirst es eines Tages verstehen, dass eher diese Gründe für Dänemark sprechen:

      "...Wirtschaftsboom und praktische Vollbeschäftigung sind das Resultat dänischer Reformpolitik der vergangenen 20 Jahre. Mitte der 80er Jahre schwenkte Dänemark radikal um. Die Steuersätze für Unternehmen und private Einkommen wurden gesenkt. Kranken- und Sozialversicherung werden nicht über Lohnnebenkosten, sondern Steuern finanziert, Regelungen für Arbeitslose wurden verschärft: Wer einen Job oder Bildungsangebote nicht annimmt, bekommt kein Geld. Der Kündigungsschutz wurde gelockert, medizinische Leistungen gibt es nicht mehr gratis, sondern gegen Gebühr. Dänemark sanierte seinen Haushalt und baute Schulden ab..."

      Die ein oder zwei Argumente, die du anführst, sind wie ein Tropfen
      auf den heißen Stein im Vergleich zu dem Zitierten.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:30:15
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich dachte immer in Luxembourg und Monaco ist bereits die Vollbeschäftigung erreicht. Warum ist es nun eine Meldung wert wenn der nächste Zwergstaat so viele Arbeitslose hat wie der Landkreis Esslingen ? hier sind es 5,3 % also Vollbeschäftigung ?
      *Kopfschüttel*
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:48:16
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.600.603 von Roman5 am 16.05.06 10:03:19Roman Dänemark hat erst die Reformen durchgezogen. Die Löhne sind erst danach steil gestiegen.

      Wir haben erst die Lonkosten/Lohnstueckkosten erhöht, und haben damit das Saatgut fuer die nächsten Jahre gleich mitverteilt.

      Klasse, ich gratuliere dir. Du bist wirklich spitze. Wieder mal bei der dänischen Reform das rausgesucht, was dir gefällt. Eine hohe ALG Zahlung.

      Die dänsiche Reformen hatten andere Schwerpunkte.

      1. Absolut keinen Kuendigungsschutz - wie gefällt dir das

      2. Ein motiviertes Arbeitsamt, was nicht verwaltet, sondern fördert. Im Zweifel aber eben auch mit Spargelstechen, wo ja ein deutscher nicht ran will. Zu muehsam, fuer zu wenig Geld. Und wer in Dänemark da nicht mitspielt, verliert sein hohes Arbeitslosengeld.

      Beides, Punkt 1 und Punkt 2 Sachen, die du ja rundherum ablehnst.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 13:56:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.602.438 von 23552 am 16.05.06 11:48:16Ich bin da ganz zuversichtlich. Der zunehmende Wettbewerbsdruck auf Deutschland wirds schon richten. Da die Einsicht und Kraft zu den erforderlichen Schritten in Deutschland fehlt und die Deutschen sich wíeder einmal tot diskutieren alles zerreden und zerlabern, werden die anderen Staaten eben solange davon profitieren, bis Deutschland und Frankreich auch irgendwann aufwachen. Wer zu spät kommt, ... Wer hätte es vor Jahren für möglich gehalten, dass eine Regierung aus SPD/Grünen Hartz IV auf den Weg brachte ? Weil einfach nicht mehr genug Geld zum Verteilen da ist, wurden diese Reformprojekte ( ? ) gemacht.
      Gut das es Wettbewerb gibt !!!
      Gruss
      maerlin
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:08:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      Fast überall in Europa läuft es besser als in D: Thread: Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark und andere - Teil 2

      Im alten Europa sind es lediglich Frankreich, Italien und Deutschland, die sich penetrant gegen die notwendigen Veränderungen und Reformen sträuben.

      In den 70ern war das in GB genau so. Bis das Land derart den Bach herunter gegangen ist, dass eine Politikerin an die Macht kam, welche das Land komplett verändert hat.

      Offenbar geht es uns in D noch immer viel zu gut.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 15:07:01
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.604.633 von Blue Max am 16.05.06 14:08:46Das Problem in D ist, dass außer den Arbeitslosen keiner wirklich Interesse an neuen Arbeitsplätzen hat.

      Die Politik nicht, weil dafür unangenehme Entscheidungen notwendig wären.
      Die Gewerkschaften nicht, weil sie an der AL in D prächtig verdienen und damit Streiks finanzieren können, die dann zu noch mehr AL führen und damit die Kassen des DGB noch mehr anschwellen.
      Die Unternehmen nicht, weil dann die Löhne und damit die Produktionskosten steigen würden.
      Der Bevölkerung nicht, weil man sich einfach daran gewöhnt hat und keine eigenen "Schutzrechte" aufgeben möchte.
      Die AL zum Teil nicht, weil ihr prima Leben dann vorbei wäre.

      Hier kann nur Zwang helfen!
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 16:42:30
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.605.655 von brunnenmann am 16.05.06 15:07:01Da ist viel wahres dran. Die Gewerkschaften sind wohl sogar die, die am meisten profitieren.

      Je mehr Arbeitslose, desto mehr Druck von Unternehmern auf die Arbeitnehmer. Desto besser können sich Gewerkschaften profilieren.

      Anderseits sind die meisten Umschulungsträger in Deutschland in der Hand von Gewerkschaften.

      Arbeitslose Tischler werden zu Maurern, und arbeitslose Maurer zu Tischlern umgeschult. Ein glänzendes Geschäft, wo jedes Jahr zweistellige Milliardensummen (sind glaube ich knapp ueber 20) verpulvert werden. Wuerde man das Geld in die Strassensanierung stecken, wären unsere Bundesstrassen, oder die Strassen in den Städten nichtt mittelprächtige Feldwege, und es wären sogar Leute richtig in Lohn und Brot gekommen. Aber das will ja eigentlich keiner. Das Geschäft mit den AL ist ein glänzendes Geschäft. Man verdient dran, und die anderen werden wegen dem Status ausbebuht. Einfach toll.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 19:32:40
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.562.476 von Albatossa am 13.05.06 22:10:26Die Agentur für Arbeit fördert den Wechsel ins Nachbarland und finanziert Dänischkurse. Knut Böhrnsen, Sprecher der Hamburger Agentur: "Wenn jemand seine Frau und Kinder mitnehmen möchte, kann gleich die ganze Familie Sprachunterricht bekommen."

      Genau. Und da uns dann wegen der Bevölkerungspyramide wieder dringend die Leute fehlen, holen wir uns aus Anatolien wieder paar hundert tausend Ziegenhirten. Ohne Deutschkurs, dafür mit Hartz.

      Alles klar ???
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 19:55:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.605.655 von brunnenmann am 16.05.06 15:07:01Ja, der Zwang, Arbeitsplätze und Lehrstellen bereit zu stellen !

      Ansonsten ist deine Analyse imho völlig korrekt.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 21:09:47
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hier ein Beitrag, der diese Problematik aus einem anderen Blickwinkel darstellt!


      Der Erfolg der nordischen Länder ist eine unerträgliche Provokation für die europäischen Neoliberalen

      erstellt am 16.05.2006 um 08:46 Uhr



      Ein Zusammenfassender Auszug aus einem Artikel von Olivier Trug „L’adaptation du modèle d’Etat-providence au coeur de la campagne suédoise“, erschienen in der Pariser Tageszeitung Le Monde vom 13.5.2006 übertragen von unserem Leser Gerhard Kilper. (WL)

      Sowohl Sozialdemokraten als auch schwedische Konservativen streichen im schwedischen Wahlkampf die großen Verdienste des schwedischen Wohlfahrtsstaatsmodells in der Globalisierung heraus. In diesem Punkt gibt es zwischen beiden Parteien keine grundsätzlichen Unterschiede. Die Konservativen mit ihrem Spitzenkandidaten Reinfeldt wollen nur einige wenige Sozialleistungen streichen, die sie als hinderlich für das Bemühen um die Wiederaufnahme einer Arbeit erachten, was die Sozialdemokraten unter Persson aber strikt ablehnen.

      Roger Mörtvik, politischer Direktor der mit einem Organisierungsgrad von 80% sehr starken Gewerkschaft der Beamten und Angestellten, schrieb in seinem Buch „Die Turboökonomie oder der weltweite Kampf um Beschäftigung und Wohlfahrtsstaat“, dass sich Schweden mit seiner hohen Steuerquote und dem dadurch möglichen und großzügig ausgebauten Wohlfahrtsstaat als das Land erwiesen habe, das gegenüber den Risiken der Globalisierung am besten gerüstet ist. Dieser Erfolg der nordischen Länder sei jetzt offensichtlich eine unerträgliche Provokation für die europäischen Neoliberalen.

      Im direkten Interview mit Le Monde erklärte Mörtvik, die Lösung der aktuellen gesellschaftlichen Probleme könne nicht in einer Senkung der Steuerbelastung oder einer weiteren Einschränkung des Sozialstaates liegen. Im Gegenteil habe gerade Beibehaltung und Ausbau des Wohlfahrtsstaats Schweden überhaupt dazu befähigt, der Herausforderung der Globalisierung angemessen begegnen zu können. Bei allen Reformen, die den Unternehmen mehr Flexibilität brachten, seien gleichzeitig auch die Sicherheitsbedürfnisse der Arbeitnehmer beachtet worden.

      Die Vorteile, die ein intaktes soziales Netz in Verbindung mit großen sozialen Vergünstigungen gebracht haben, hätten dazu geführt, dass Schweden heute gleichzeitig eine hohe Geburtenrate und einen hohen Beschäftigungsstand der Frauen habe.

      Großzügige Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung in Verbindung mit der Möglichkeit einer vom Staat bezahlten, schnellen und effektiven Weiterbildung hätten dazu geführt, dass Arbeitslosigkeit in Schweden heute ihren Schrecken verloren habe.

      Arbeitsplätze kämen und vergingen, das sei die Realität. So arbeiteten heute fast ein Drittel aller Arbeitnehmer in Schweden auf Arbeitsplätzen, die es vor zehn Jahren noch nicht gab. Bei ihrer Politik setzten die schwedischen Gewerkschaften daher ihre Priorität nicht auf die Rettung vom Strukturwandel betroffener Arbeitsplätzen, sondern auf die Durchsetzung des Rechts der Menschen auf Arbeit. Um den im Weltmaßstab erreichten Vorsprung als Wohlfahrtsstaat halten zu können, müsse Schweden allerdings sein Bildungswesen noch deutlich verbessern und ausbauen.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 21:26:54
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.612.235 von Roman5 am 16.05.06 21:09:47Großzügige Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung in Verbindung mit der Möglichkeit einer vom Staat bezahlten, schnellen und effektiven Weiterbildung hätten dazu geführt, dass Arbeitslosigkeit in Schweden heute ihren Schrecken verloren habe.

      Das ist schon mal gelogen. Die staatliche Stuetze hat ungefähr die Grössenordnung, wie bei uns Hartz IV. Alles was darueber geht, muss sich jeder privat versichern. Allerdings wird fasst jeder, der in Schweden anfängt zu arbeiten, gleich von einem Gewerkschaftler besucht. Die bieten - selbstverständlich gegen einen Beitrag, dann eine zusätzliche Arbeitslosenversicherung an.

      Des weiteren verliert sofort den Anspruch auf Arbeitslosengeld, wenn man einen legalen Job ablehnt. Egal, wo er in Schweden ist. In Schweden gibt es keine Skrubel, einem Ex-Banker aus Malmo, einen Job als Rentierhueter im Norden von Lappland aufs Auge zu druecken.
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 09:49:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.612.235 von Roman5 am 16.05.06 21:09:47Das Thema Provokation gilt allenfalls für Dänemark, denn in Schweden sind die Bruttolohnkosten pro Zeit deutlich geringer als in Deutschland. Kommt mir nicht mit den dämlichen Lohnstückkosten, einen Arbeiter rechnet man immer noch nach Lohnkosten ab.

      In Dänemark gibt es allerdings den Null-Euro-Job, damit lässt sich natürlich die Arbeitslosenzahl besser reduzieren, als wenn man die Arbeitslosen werktags Gerichtssendeungen anschauen läßt.

      Womit ich wieder bei meiner alten Forderung bin: Lasst die Leute arbeiten, so sinnvoll wie irgendwie möglich und mit so wenig finanziellen Gewinn für die Gewerkschaften wie möglich. Damit trennt man die Arbeitswilligen von den Abzockern und Abstaubern.

      Und die Nachfrage selbst nach neuen Arbeitskräften zeigt, wie sehr es Deutschland schadet, dass immer mehr Bürger nicht arbeiten (können).
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 10:32:56
      Beitrag Nr. 25 ()
      leute wir haben auch in 5 jahren vollbeschäftigung.


      der dreiklang wird kommen:

      -1. hartz4 wird verbessert,erhöhung der leistungen für alle die 8 std täglich irgendwas tun,alle anderen kriegen nur essensmarken und demütigung,familienväter bekommen nen sozialarbeiter zur seite gestellt,rechtsradikale inhalte und islam dürfen nicht von leuten an ihre kinder gebracht werden,die der staat bezahlt.

      -2. massives abschiebungsprogramm und migrationskontrolle.hunderttausende werden zurückgeführt,die kostenerleichterung entspricht den kosten für 1-2 mio arbeitslose,die gespart werden und in bildung und hartz4 fliessen


      3. durch die grosse koalition neudefinition des einkommensbegriffs,preizung der steuer für gewerbliches einkommen und angestelltes einkommen.
      gewerbetreibende werden kaum besteuert,spitzenverdienende angestellte im öffentlichen dienst werden ächzen unter der steuerlast-----gründungsboom,erhöhung der selbständigenquote



      nach 5 jahren vollbeschäftigung,nach 10 jahren paradies.
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 10:34:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.612.482 von 23552 am 16.05.06 21:26:54#23552

      Und die arbeitslosen Rentierhüter im Norden von Lappland schickt man dann als Banker nach Malmö, ja?
      Sehr effektiv, ja wirklich.

      Genauso wie den arbeitslosen Banker aus Passau zum Stallausmisten nach Rügen zu schicken und den arbeitslosen Rügener nach Passau.
      *kopfschüttel*
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 10:43:44
      Beitrag Nr. 27 ()
      Gewerkschaftswahnsinn und irrsinnige Erpressungen in GB in den 70ern:

      - in Lokomotiven mussten Bremser weiterhin mitfahren, obwohl es schon längst keine Bremser mehr brauchte

      - Druckereien durften nur mit Bleilettern drucken, obwohl es schon längst moderneren Offset-Druck gab

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 10:56:40
      Beitrag Nr. 28 ()
      viva das ist effektiv

      die milchmädchenrechnung den top-banker nicht in einen billigjob zu zwingen weil er als banker mehr steuern zahlen wird,ihn also lieber 2 jahre gründlich suchen zu lassen zieht volkswirtschaftlich nicht,solange es genügend banker gibt.

      ergo: nur bei ingenieurmangel oder ärtzemangel ist es unklug diese zu spargelstecher zu machen,ansonsten heisst es: auch topbanker müssen sofort zu hilfsarbeiterjobs herangezogen werden,denn die anderen jobs die es in einem jahr gibt machen dann andere.

      bundesweiter umzug ist essentiell,hat auch die OECD festgestellt.
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 17:05:48
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.617.536 von puhvogel am 17.05.06 09:49:18 Kommt mir nicht mit den dämlichen Lohnstückkosten, einen Arbeiter rechnet man immer noch nach Lohnkosten ab.

      Puhvogel, dieser Satz zeigt deine " fundamentalen" Kenntnisse über Wirtschaft!
      Ohne weiteren Kommentar!
      Er spricht für sich selbst!

      Beim betsen Willen meinerseits, kann ich diesen Satz nicht verstehen!
      Lasst die Leute arbeiten, so sinnvoll wie irgendwie möglich und mit so wenig finanziellen Gewinn für die Gewerkschaften wie möglich

      Wieso haben die Gewerkschaften einen finanziellen Gewinn, wenn Menschen sinnvoll arbeiten???
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 17:11:19
      Beitrag Nr. 30 ()
      #28

      Warum eigentlich nicht EU-weiter Umzug ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 17:54:32
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.617.536 von puhvogel am 17.05.06 09:49:18Noch ein paar Hinweise und Fakten für Puhvogel und 23552!Die Lohnkosten pro Std. in D 24,13 €
      in Dänemark 28,14 €!
      Aber diese Fakten wollt ihr ja nicht wissen!
      Noch ein Beitrag, den ihr lesen solltet!
      http://www.stern.de/politik/ausland/?id=535778&nv=cp_L2_tt

      Aber bitte richtig!
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 19:38:36
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.625.715 von Roman5 am 17.05.06 17:54:32Roman Du alter Gewerkschaftler.. :D

      Natürlich verdienen sich die Gewerkschaften mit ihren Ablegern wie der Deutschen Angestellten-Akademie dumm und dusselig an den ganzen Fortbildungsmaßnahmen für Arbeitslose.
      Aber: Wo bitte schön , wo habe ich geschrieben, dass Dänemark einen niedrigeren Bruttostundenlohn hat als Deutschland? Da will ich jetzt ein Antwort von Dir. Ausflüchte werden nicht geduldet.

      Nach dieser Quelle wäre das sogar der Fall, auf Seite 6 ist das in bunten Bildchen für Dich anschaulich dokumentiert. Man beachte den riesigen Abstand Detuschlands zu Schweden.

      Das Du den Unterschied zwischen Lohnstückkosten und Stundenlohnkosten als nicht wichtig erachtest, obwohl sowohl die Kunstschnitzerin als auch der Atomkraftwerkaufseher trotz unterschiedlicher Lohnstückkosten beide ihren Job haben, das wundert mich anhand deiner Fachpresse wie dem Stern nun überhaupt nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.05.06 16:12:00
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.625.715 von Roman5 am 17.05.06 17:54:32Die Behauptung, dass ich das nicht wissen will, nimmst du zurück.
      Ich habe immer darauf hingewiesen, dass die Lohnkosten/(Lohnstückkosten9; in Deutschland an zweithöchster Stelle in der EU liegen. Nach Dänemark.

      Mein Gott. Fällt dir den lesen so schwer ?
      Avatar
      schrieb am 28.05.06 16:18:01
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.618.264 von Viva2 am 17.05.06 10:34:44Mehr fällt dir zu meinem Posting nicht ein ?
      Wer behauptet denn, dass es im Norden von Schweden arbeitslose Rentierhüter gibt.

      Und noch mal, für die etwas langsam denkenden. Schweden hat seine Arbeitslosenzahlen von 18% (Anfang der 90er) auf heute 5,9% gedrückt.

      Und zwar unter anderem auch damit, dass sie die Leute eben da hin geschickt haben, wo Arbeit war. Wenn im Norden im Sommer Rentierhüter, oder Forstbeamte, oder sonst was benötigt wurde, dann wurde da eben einer hingeschickt. Auch aus dem Süden.

      Was du nicht kapierst ist, dass Schweden damit erfolg hatte.

      Und man könnte ja auch die Deutschen konsequent zum Spargelstechen schicken. Da würden schon mal einige deutsche wieder arbeiten können.


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