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    Börsenbriefe - eine Geißel Mammons ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.12.06 11:44:10 von
    neuester Beitrag 30.07.08 11:06:02 von
    Beiträge: 101
    ID: 1.101.247
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      schrieb am 19.12.06 11:44:10
      Beitrag Nr. 1 ()
      Tiro und die Börsenbriefe – ein Lehrstück
      von Detlev Landmesser

      Eigentlich wäre die Börsenbrief-Szene täglich für eine Story gut. Das Beispiel Tiro Holding zeigt, wie eine Aktie gezielt mit als Analysen getarnter Werbung an den Anleger gebracht werden soll.
      Bild zum Artikel

      Bei Tiro Holding handelt es sich um eine Firma aus St. Gallen, die seit April an der Berner Börse für regionale Werte sowie seit Mai im Frankfurter Open Market (Freiverkehr) gelistet ist. Zur Tiro Holding gehören die Tiro Listing Partner AG aus Zürich sowie die deutsche Wertpapierhandelsbank Vialor AG.

      Verschiedene Börsenbriefe prophezeien dem Titel eine goldene Zukunft, die vor allem mit den Chancen der Tiro Listing Partner begründet wird, die nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr drei Unternehmen an die Börse begleiten will.

      Doch vorneweg: Börsenbrief ist nicht gleich Börsenbrief. Neben anerkannten Börsenprofis, die ernsthaft auf der Suche nach Börsentrüffeln sind und seit Jahren fundierte Analysen liefern, tummeln sich in der Szene oft genug bloße Verkäufer, die im Interesse von Großaktionären oder im Auftrag der besprochenen Unternehmen oder deren PR-Agenturen Aktien unters Volk bringen sollen.

      Werbung statt Analyse

      Das offenbaren sie auch im Kleingedruckten, dem so genannten Disclaimer, um allen denkbaren rechtlichen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.

      So heißt es etwa im Börsenbrief "Der Börsenspion", der derzeit massiv für die Tiro-Aktie wirbt: "Der Herausgeber kann Short- oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktie(n) halten". Und weiter: "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Einzelfällen die auf den Webseiten von Börsenspion veröffentlichten Interviews von den jeweiligen Unternehmen in Auftrag gegeben und bezahlt worden sind. Für den Versand unserer Information hat uns das Unternehmen eine Aufwandsentschädigung gezahlt." Gleichlautende Sätze finden sich im Disclaimer der schweizerischen Recross AG, die für den Börsendienst "Deutscher Investment Report" verantwortlich zeichnet, der ebenfalls massiv für die Tiro-Aktie trommelt.

      Im Klartext: Das angepriesene Unternehmen hat die "Texte" zumindest teilweise selber finanziert. Unabhängige "Analysen", für die der Börsendienst nach §34 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) etwa die erforderliche Sachkenntnis sowie die Identität des Autors darlegen müsste, sind etwas völlig anderes. Woher die Informationen aus den "gewöhnlich gut unterrichteten" Kreisen stammen, die etwa weitere "Hammernews" oder "Krachermeldungen" in nächster Zeit in Aussicht stellen, lässt sich so leicht zusammenreimen.

      Empfehlungen, die keine sind

      Umso mehr beeilen sich die Herausgeber im Disclaimer, die Einlassungen ihrer anonymen Autoren als bloße "Information" zu bezeichnen: Keinesfalls sei der Text als Aktienempfehlung oder Aufforderung zum Kauf zu verstehen.

      Wie das mit Aufforderungen wie "Steigen Sie deshalb jetzt ein" (Börsenspion) oder "...so dass wir Ihnen aus zwingendem und drängendem Entscheidungsdruck heraus ans Herz legen müssen, mit sofortiger Wirkung in die Tiro Aktie umzuschichten..." (Deutscher Investment Report) vereinbar ist? Überhaupt nicht. Aber justiziabel ist es auch nicht.

      Eingespielte Netzwerke?

      Im Fall Tiro jedenfalls ist die Promotionsmaschinerie zweifellos angelaufen: So ließ sich gerade in den vergangenen Tagen eine Kaskade von Empfehlungen über verschiedene Kanäle beobachten: So etwa eine ganzseitige Anzeige des "Deutscher Investment-Report" im Anleger-Magazin "Euro am Sonntag" vom 8.10., sowie Empfehlungen des "Global SmallCap Report" vom 11.10. und von "Der Börsenspion" vom 11.10. und 16.10.

      Übrigens lassen auch manche Einträge in einschlägigen Börsenforen wie "Wallsteet-Online" oder "Ariva" vermuten, dass dort bezahlte Aktien-Pusher etwa aus PR-Agenturen oder Börsenbriefen am Werk sind.

      Ob die Autoren der verschiedenen Empfehlungen für die Tiro Holding tatsächlich zusammen hängen, lässt sich für Anleger kaum herausfinden. Das so genannte Impressum von "Der Börsenspion" verweist lapidar auf eine "Equity Research AG" im schweizerischen Kreuztal – eine genauere Adresse oder Kontaktdaten muss man sich schon selber suchen, wird aber zumindest im Internet nicht fündig.

      Der "Deutsche Investment Report" der Recross AG gibt sich da schon offener: "Wenn Sie Fragen, Ideen oder Anregungen für uns haben, zögern Sie bitte nicht, uns anzurufen", heißt es auf der Website – ohne dass eine Telefonnummer mitgeteilt würde. Und auch die Telefon-Auslandsauskunft ist ratlos: Unter der angegebenen Schweizer Adresse gibt es keinen Eintrag für die Recross AG, wohl aber für die "Majon Engineering and Consulting GmbH." Beide Firmen haben offenbar dieselbe Adresse wie der Recross-Geschäftsführer Christoph Langenauer – doch auch dieser war telefonisch nicht zu erreichen.

      Festzuhalten bleibt, dass sich die Texte der beiden Börsendienste auffallend gleichen – was aber auch an dem Ursprungstext der "gewöhnlich gut informierten" Kreise liegen könnte. Übrigens hat die Empfehlungs-Welle den Kurs bisher kaum beflügeln können – noch immer notiert das Papier in Frankfurt deutlich unter seinem Einführungsniveau vom Mai.

      Fazit: Finger weg!

      Spekulativ eingestellte Anleger, die sich auf einen volatilen Titel wie Tiro Holding einlassen, können sicherlich in wenigen Tagen erhebliche Gewinne erzielen. Gleichzeitig muss ihnen aber bewusst sein, dass diese mehr vom Erfolg der Pusher-Kampagnen als von fundamentalen Entwicklungen abhängen können.

      Umso mehr müssen sie ebenso mit massiven Verlusten rechnen. Das Problem ist damit das Timing – und das haben definitiv andere in der Hand. Wer sich darum nicht schert, für den dürfte der Roulette-Tisch ebenso geeignet wie die Börse sein.

      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_191802
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 11:51:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      MIDAS
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 13:49:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      MIDAS Research?
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 13:53:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Keine Bange ... hier kriegt noch jeder sein Fett weg,
      der es sich verdient hat ... nur nicht alle auf einmal ... :D
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 14:35:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.304.089 von Pressekodex am 19.12.06 13:49:41100 Pkte.

      Ich sage nur

      FEEC

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      Avatar
      schrieb am 19.12.06 14:45:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      Dann konter ich mal mit Eutex:

      Aktueller Kurs 0,93 €

      Independent Research: Kursziel: 14.32 €
      First Berlin: Kursziel: 16.50 €

      Bei den gekauften Studient nutzt anscheinend auch die DVFA CEFA/CFA Drecksausbildung nix.
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 16:41:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 17:05:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      Anscheinend steht Schneekloth bei dir ganz weit oben auf der Blacklist!

      Der DVFA-Berufskodex ist bei den sog. "Unabhängigen" keinen Heller wert. Das Problem liegt wohl darin begründet, dass das Erstellen einer Analyse mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist. Und der Kleinanleger ist nicht bereit für eine sachgerecht erstellte, neutral formulierte Analyse zu bezahlen, die ihm ihm nur mittelmäßige Erträge versprechen. Daher auch die reißerische Art der Aufmachung. Und diejenigen Unternehmen, die für die Erstellung einer Studie bezahlen, können damit rechnen, dass Sie nicht ins negative Licht gerückt werden. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 17:28:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.309.181 von Pressekodex am 19.12.06 17:05:49Richtig!

      Eine weitere Variante ist natürlich, dass sich die sogenannten "Unabhängigen" selbst bereits kräftig mit den Papieren eingedeckt haben. Meistens gibt es ja auch tatsächlich erst mal einen Hype.

      Das will ich natürlich Herrn S. nicht unterstellen..........
      Avatar
      schrieb am 20.12.06 00:30:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      So Jungens ... ich hab mir folgendes überlegt, eigentlich wollte ichs alleine machen, aber is doch schöner, wenn möglichst viele an der Freude teilhaben ... :laugh:

      Ich wollte also für jeden dieser Dödelfänger eine eigene Watchlist einrichten mit Aufnahme der beworbenen Junkstocks bei Erstempfehlung und diese öffentlich zugänglich machen. Dazu immer zum Monatsende ein Post mit der Gesamtperformance.

      Als Begleit-Thread diesen hier, wo das Ganze dann genüßlich in kleine Scheibchen zerlegt mit Hintergrundinfos säuberlich seziert auf dem virtuellen silbernen WO-Tablett als Opferschale, dem "potentiellen" (das Wort hab ich im Feedback gelernt Thread: Ein Lehrstück, wie man bei WO andere beleidigen kann, ohne gesperrt zu werden ... :laugh: ) Lemming dargeboten wird ... :D

      Kurze Rede, langer Sinn - es wär mir also lieber, wenn jeder, der an der Idee Interesse hat, sich eine Favoriten aus der Liste der suspekten Börsenbriefe aussucht und für diesen eine Watchlist managed ... :cool:

      Ich würde dann als erstes um Mitteilung bitten, wer welches dieser Elaborate gerne betreuen möchte ... :D

      Ich persönlich würde WO Research höchstselbst ein wenig unter die Lupe nehmen, als Vergleichsindikator sozusagen ... ich denk mal, das ist am schwierigsten ... :cool: ... und kostet die meiste Zeit ... falls das aber jemand anderes gern möchte, trete ich es gern ab ... :laugh:

      Natürlich werde ich erst noch bei WO eine Info einholen, wir wollen ja hier nicht geschäftsschädingend tätig werden ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.12.06 10:15:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      Also ... nicht daß ihr denkt, ich wäre entschlafen ... :laugh:

      Beginn: 01.01.2007

      Modalitäten: klären wir noch

      Liste der in die Watchlists aufgenommenen Börsenbriefe: Wird noch erstellt

      Wer mitmachen möchte, bitte kurze Boardmail an mich, bis jetzt sind wir schon zu zweit. :cool:
      Wir werden das ganze so konzipieren, daß es möglichst wenig Arbeit macht und wenig Zeit in Anspruch nimmt, denn Zeit ist Geld ... für die meisten wenigstens ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.12.06 10:46:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      Vorsicht Falle - wie Börsenbriefe Kurse machen
      Reich werden mit Newslettern? Klar, wer will das nicht. Doch der Fall De Beira Goldfields zeigt: Es ist Vorsicht angesagt. Schon ein Blick in die so genannten Disclaimer zeigt mögliche Interessenkonflikte auf. Die Disclaimer sind also auf jeden Fall Pflichtlektüre.

      Spiel mit dem Anleger: Schafe scheren

      So heißt es etwa im Haftungsausschluss des Newsletters "HotStock-Kurier": "Die auf den Webseiten und den Newslettern vom HotStock-Kurier veröffentlichten Interviews und Informationen zu Wertpapieren und Unternehmen werden grundsätzlich von den jeweiligen Unternehmen vergütet. Nach dem geltenden Recht liegt hier ein Interessenkonflikt vor, auf den wir sie hiermit ausdrücklich hinweisen wollen. Aber auch wenn unsere Informationen und Analysen nicht unabhängig sind, sind sie dennoch von strengen fachmännischen Qualitätskriterien geprägt."

      Bis zur Lektüre des "Kleingedruckten" scheinen die meisten Anleger allerdings gar nicht erst zu kommen. Das Spiel mit der Psychologie hebelt den gesunden Menschenverstand aus. Oft genug glaubt man sich in den Wilden Westen versetzt. Kein Wunder, denn oftmals rücken "Gold-Werte" in den Fokus dieser Briefe. Die weltweiten Rohstoff-Vorkommen stoßen auf Engpässe – was also spricht gegen eine Investition in Öl- oder Goldaktien? Wer will schon "einmalige Chancen" verpassen, zumal dann, wenn "gewaltige News" anstehen?

      Spiel mit der Anleger-Fantasie

      Unter Verweis auf grenzenlose Wachstumsperspektiven wird arglosen Anlegern der Kauf nahezu unbekannter Explorationsunternehmen nahegelegt: California Oil & Gas, De Beira Goldfields, Cascade Energy, Texola Energy, Aurora Gold, Barnabus Energy, um nur einige dieser Titel zu nennen. Dass die meisten dieser Unternehmen keine nennenswerten Erlöse erwirtschaften und zudem oft über eine schwache Kapitalausstattung verfügen, interessiert die Autoren kaum. Im Gegenteil: Die Tatsache, dass sich das Geschäft der besprochenen Unternehmen gerade erst entwickelt, soll den Tippgebern zufolge die Grundlage für astronomische Aktiengewinne abgeben.

      So verspricht der "HotStock Kurier" vollmundig, dass die Öl-und Gasprojekte der Texola Energy Corp. "allesamt potentielle Weltklasseresourcen" seien. Der Newsletter "Finanzen und Börse" leitet seinerseits eine Empfehlung der britischen Transatlantic Capital per E-Mail weiter. Angepriesen wird darin der Penny-Stock Cascade Energy, der in der kanadischen Provinz Alberta nach Gasvorkommen sucht. Mit diesem Wert könne der Anleger an den "exzellenten Aussichten des Rohstoffsektors" partizipieren, heißt es. Dass es mit dem Papier unlängst steil abwärts ging, wird zugleich als Kurschance umgedeutet: "Die Aktie hat nach massivem Kurseinbruch nun enormes Aufwärtspotenzial."

      Aufmerksamen Beobachtern der Börsenbrief-Szene ist nicht entgangen, dass sich Newsletter wie Bullvestor, Börsenspion, Commodity Stock Investor, Blue Sky Level, Markus Frick und Rohstoffraketen mitunter sogar gegenseitig zitieren. Einige senden bis zu drei Mal die Woche Updates ihrer Empfehlungen per E-Mail. Anleger werden mit Tipps also förmlich torpediert.

      De Beira und California Oil & Gas

      Die oben angeführten "Interessenkonflikte" lagen offensichtlich auch im Falle der Spekulationen in Aktien von De Beira Goldfields und California Oil & Gas vor. Im Mittelpunkt steht hier der Börsenbrief "Blue Sky-Level" und sein Redakteur Christian Euler. Besonders brisant: Erst kürzlich hat sich das Magazin "Focus", für das Euler ebenfalls schrieb, von seinem Finanzredakteur getrennt.

      Der Fall der Minengesellschaft De Beira verlief nach Ansicht von Experten nach einem perfekten Drehbuch: Mehrere hundert Prozent stieg die Aktie des Goldsuchers mit Sitz in Nevada, dann kam der jähe Absturz. Viele deutsche Anleger, die den Börsenbrief-Empfehlungen folgten, sitzen jetzt auf massiven Verlusten. Mitte Mai dieses Jahres empfahl Euler im "Focus" die Aktie. Eine Woche danach erfolgte der Tipp in seinem Börsenbrief "Blue Sky-Level", den er über die britische Firma Grosvenor verschickt. Anfang Juni erschien dann im "Focus" ein mehrseitiger Artikel zu den angeblich glänzenden Aussichten von Gold-Investments – wiederum fiel der Name De Beira. Nur eines erfuhren die Leser des Münchener Magazins nicht: dass der Autor des Artikels die Aktie zugleich in seinem Börsenbrief empfahl.

      Einen ähnlichen Interessenkonflikt gab es offenbar auch bei der Rohstoff-Aktie California Oil & Gas: Am 26. April empfahl Euler in "Blue Sky-Level" das Papier zum Kauf. Noch am selben Tag stufte "Focus-Money" das Papier als "Kursverdoppler" ein.

      Gerüchten über Kursmanipulationen trat Euler entgegen. Er bestreitet einen Insiderhandel. Im Rahmen einer routinemäßigen Untersuchung schaut sich die BaFin zur Zeit den Handel in Aktien von De Beira an. Eine förmliche Ermittlung wurde bislang nicht eingeleitet, hieß es auf Anfrage. Ohnedies verliefen Ermittlungen der Börsenpolizei in der Vergangenheit oft im Sande.

      tf

      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_172536
      Avatar
      schrieb am 21.12.06 10:52:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      20.10.2006 09:19

      Rätselraten um Anaconda Gold

      Minenaktien gibt es wie Sand am Meer – oder passender wie Abraum im Tagebau. Besonders bei deutschen Zockern und bei Börsenbriefschreibern sind sie beliebt. Aktuell sorgt eine kanadische Minenaktie für Gesprächsstoff in den Boards.
      Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles: Die Suche nach Gold-Funden hat im Laufe der letzten Jahrhunderte immer wieder Tausende von Menschen mobilisiert. Am eindrucksvollsten stellte dies Charlie Chaplin im Film "Goldrausch" dar. Auch heute noch kommt mitunter Goldgräberstimmung auf – vor allem in deutschen Zockerkreisen.

      PR-Experten rühren Werbetrommel

      Explorationsunternehmen, die nach Goldvorkommen oder anderen wichtigen Rohstoffen graben oder schürfen, werden als heiße Aktientipps mit hohen Kursgewinnchancen angepriesen. Mit mehr oder weniger durchsichtiger PR werden die Papiere in der börseninteressierten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Da laden Minengesellschaften auch schon mal Privatanleger in Frankfurter Luxushotels ein, um sie bei gutem Essen und Wein vom enormen Wachstumspotenzial ihrer Firma zu überzeugen. Zugleich rauscht es gewaltig im Newsletter-Wald.

      Der Fall De Beira

      Bekanntestes Beispiel ist der US-Goldschürfer De Beira. Die Aktie wurde ursprünglich als "Pennystock" in den US-Freiverkehr eingeführt. Seit dem Frühjahr wird sie auch in Deutschland gehandelt. Binnen kurzer Zeit kletterte hier der Kurs von rund einem Euro um über 1000 Prozent auf 12 Euro. Dann jedoch folgte ein tiefer Absturz. Heute ist De Beira nur noch knapp zwei Euro wert. Die BaFin ermittelt wegen Verdachts auf Marktmanipulation und Insiderhandel.

      Das Debakel um De Beira hat jedoch das Interesse an Minenaktien kaum gebremst. Dabei sei betont, dass beileibe nicht jedes Bergbau-Unternehmen automatisch anrüchig ist, nur weil die Branche so viel Anziehungskraft auf Glücksritter ausübt. Aber auch seriöse Explorations-Firmen haben eine Grundeigenschaft, die Chance und Risiko zugleich bedeutet: Ihre künftigen Erträge sind abhängig vom Schürfglück, und das kann niemand ernsthaft prognostizieren.

      Börsenbriefe pushen Anaconda

      Doch just dieses erhoffte Schürfglück befeuert immer wieder die Fantasie der Zocker, die auf der Suche nach einem neuen Geheimtipp durch die einschlägigen Boards streifen. So stießen einige auf Anaconda Gold, einen kanadischen Goldexplorer, der 22.000 Tonnen Unzen Gold beim "Damoti-Lake-Projekt" fördern will. Die Aktie wurde in den letzten Monaten von mehreren Börsenbriefen (u.a. Pennystock-Report) den Anlegern wärmstens ans Herz gelegt. Ein boerse.ARD.de-User schrieb uns, am 20. September hätten "zahlreiche Anleger" die Aktien von Anaconda "nach Empfehlungen etlicher Börsenbriefe" gekauft. Die Aktie konnte sich seit Anfang August mehr als verdoppeln, von 15 Cent auf 39 Cent.

      Doch schon am Nachmittag des 20. September gab es ein böses Erwachen: Die kanadische Börsenaufsicht stoppte den Handel mit der Aktie wegen bevorstehender Unternehmensnachrichten, und damit konnten auch deutsche Anleger ihre Buchgewinne nicht mehr versilbern.

      Übernahme von Colorado Minerals

      Einen Tag später wurde bekannt, dass Anaconda die chilenische Colorado Minerals gekauft habe. Nach Angaben von "Rohstoffraketen.de" arbeite Colorado an mehreren Projekten zur Erschließung von Kupfer-Gold mit einem angeblichen Potenzial von einer Million Unzen Gold und 750 Millionen Pfund Kupfer.

      Seit vier Wochen vom Handel ausgesetzt

      Doch kaufen können die Anleger die Aktie seither nicht mehr. Seit dem chilenisch-kanadischen Firmendeal ist sie vom Handel ausgesetzt. Anleger, die die Aktie vorher gekauft haben, fragen verzweifelt in den Boards, wann der Handel mit der Aktie wieder aufgenommen werde und ob da was faul sei.

      Auf Nachfrage von boerse.ARD.de bestätigte die kanadische Börsenaufsicht, dass die Aktien immer noch vom Handel ausgesetzt seien. Wie ein Sprecher der Torontoer Börse TSX erklärte, hat Anaconda immer noch nicht die erforderlichen Übernahme-Dokumente und/oder Unterlagen zur "Änderung des Geschäftszwecks" ("Change of Business") eingereicht.

      SdK warnt

      Anlegerschützer zeigen sich besorgt. Dass die Aktie nun schon seit vier Wochen vom Handel ausgesetzt sei, müsse als schlechtes Zeichen gewertet werden, meint Markus Straub, stellvertretender Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Freilich seien Probleme mit Minenwerten nichts Ungewöhnliches. "Da gab es schon mehrere Fälle, wo die SEC einschreiten musste." Vancouver, der Sitz von Anaconda, gelte ohnehin als Eldorado für fragwürdige Minengesellschaften. Dort gebe es über 1000 Unternehmen, die nach Gold oder anderen Vorkommen schürfen; nirgendwo sei es einfacher, ein Explorationsunternehmen zu gründen.

      Wer in Rohstoffwerte investieren wolle, solle eher auf große Werte wie Rio Tinto oder BHP Billiton setzen, anstatt sich mit Pennystocks abzugeben, empfahl Straub. Bei vielen kleinen Minenwerten sei einfach das Informationsdefizit zu groß. "Es gibt leider keine neutralen Analysen." Es sei, so Straub weiter, auch kein Qualitätskriterium, dass die betreffenden Aktien im Freiverkehr gehandelt werden.

      Wie im Film?

      Schon der Name Anaconda wirkt furchteinflößend. Eine Anaconda ist eine Riesenschlange, die bis zu 150 Kilogramm schwer werden kann. Sie frisst alles, was ihr nicht schnell genug aus dem Weg geht – von Vögeln und Schildkröten bis hin zu Kaimanen. Im Horrorstreifen "Anaconda" mit Jennifer Lopez verschlingt sie die halbe Bootsbesatzung eines kleinen Dampfers. Was sind da schon ein paar Euro Anlegergelder?

      nb

      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_192342&date=20…
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 02:32:37
      Beitrag Nr. 14 ()
      Alsdann ...

      Mir gehts in erster Linie gegen den Strich, wenn vollmundig irgendwelcher Penny-Stock-Dreck als WERTHALTIGE INVESTITION angepriesen wird ... :mad:

      Nichts gegen PennyStock-Zocks, aber da ist die Zielgruppe bitte nicht als INVESTOR oder ANLEGER zu bezeichnen, sondern als Zocker.

      Es geht mir nicht darum, irgendwelche Schreiberlinge madig zu machen, sondern einfach nur mal zu sehn, wie sich die Empfehlungen von kostenlosen Börsenbriefen als SOLIDE Investitionen über einen längeren Zeitraum (1-2 Jahre) entwickeln.

      Deswegen würde ich empfehlen, nur kostenlose (könnte sonst Probleme mit dem Urheberrrecht bei Quellverweisen, Links und Zitaten geben) Börsenbriefe in die Watchlists aufzunehmen, die mit einer Werthaltigkeit ihrer Empfehlungen werben.

      In den Watchlist-Threads sollten bestimmte Regeln eingehalten werden

      1. Die ThreadTitel und Threads sollten alle nach dem gleichen Schema aufgebaut werden, damit sie sich von den anderen Forenbeiträgen genügend abheben. Der Aktien-Betreff bleibt leer !

      1.1

      Thread Titel

      Bindestrich Pause Bindestrich Pause Bindestrich Pause Watchlist Pause Bindestrich Pause Börsenbriefname

      z.B.

      - - - Watchlist - Strong Buy Investor GERMANY

      2. Eröffnungsposting

      2.1 Link auf die Homepage des Börsenbriefes
      2.2 Link auf das Impressum des Börsenbriefes
      2.3 Link auf den Disclaimer des Börsenbriefes

      2.4 eventuell Kurze Hintergrund-Infos (freiwillig) mit Quellenangabe

      2.5 eventuell Liste der bisher empfohlenen Titel mit Datum, Aufnahmekurs und Chartlink bei W:O (freiwillig)

      3. Watchlist

      Jeder vom ausgewählten Börsenbrief empfohlene Wert sollte zum Tagessschlußkurs Xetra in eine eigens dafür angelegte Watchlist aufgenommen werden.

      3.1 Für jeden dieser Werte ein Aufnahme-Posting mit dem entsprechenden Chart-Link bei WO.
      3.2 Kopie des Empfehlungstextes (wenn erlaubt)
      3.3 persönliche sachliche Anmerkungen (freiwillig)

      ---------

      In den Watchlist-Threads finden keine Diskussionen statt, dafür sind die Threads der jeweiligen Werte da, das ganze soll kurz und überschaubar bleiben. Gegebenenfalls bitte ich die MODs, den Spam zu löschen, kurze BM mit der Postingnummer an mich sollte genügen.

      ---------

      4. Watchlist Zwischenstand

      4.1 Immer zum letzten Handelstag eines Monats nach Handelsschluß ein Posting mit der kompletten Watchlist

      5. Watchlist Jahresendabrechnung

      5.1 wie 4.1 zum Jahresende

      ---------

      Sieht bischen viel aus, ist aber nur zur Eröffnung etwas arbeitslastig. Alsdann, mag also jeder hier seinen liebsten/ungeliebtesten Börsenbrief möglichst fair und sachlich promoten, wir wollen ja W:O keine Scherereien bereiten, immerhin leben die Aktionäre auch von den Werbe-Einnahmen ... :D
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 03:49:13
      Beitrag Nr. 15 ()
      Okay ... ich mach dann mal den Anfang und kümmere mich um 3 Börsenbriefe alsda sind

      1 Strong Buy Investor GERMANY Thread: - - - Watchlist - Strong Buy Investor GERMANY2 Strong Buy Investor US Thread: - - - Watchlist - Strong Buy Investor US

      und als Pendant

      3 Deutscher Investment Report Thread: - - - Watchlist - Deutscher Investment Report

      Die ersten beiden werden direkt von W:O empfohlen (Link Börsenbriefe), ich vermute hier mal mutigerweise eine etwas komplexere Kooperation, als mit dem dritten, der nur Werbefläche gebucht hat. Aus diesem und mehreren anderen Gründen haben die ersten beiden bei mir einen Vertrauensbonus. Mehr dazu in den entsprechenden Threads.
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 04:10:15
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich seh grade, einige der zukünftigen "Highflyer" werden nicht mal Xetra gehandelt, es gelten also natürlich immer die Schlußkurse des Börsenplatzes mit dem größten Umsatz ... :D
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 09:31:49
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.647.752 von Guerilla Investor am 03.01.07 04:10:15Hallo,

      hört sich interessant an dein Vorhaben. Allerdings sind weder API noch PSIVIDIA Neuaufnahmen beim StrongBuy USA, sondern Updates. Oder meinst du mit Neuaufnahme, dass du nur die Performance 2006 beobachten willst?
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 10:04:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      genau das ist gemeint ... :kiss:

      In die Watchlists kommen alle Werte, die von einem BB zeitnah in 2007 empfohlen wurden, auch wenn es "nur" eine Folge-Empfehlung ist.

      Je mehr interessierte User mitmachen, desto eher ergibt sich ein Gesamtbild, was von Anlageempfehlungen der Börsenbriefe im langfristigen Bereich zu halten ist. Nichts für kurzfristige Zocks also, dafür mag sich jemand anderes ein eigenes Projekt ausdenken.

      Ich denke "Wahlen" zum besten/schlechtesten BB bringen wenig, weil subjektiv und manipulierbar - lassen wir lieber "Zahlen" sprechen. :laugh:

      greez Gue
      Avatar
      schrieb am 09.01.07 05:50:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      Zum Wochenende gibts nochmal ein erweitertes Konzept, wer mitmachen will, kann sich schon mal kurz per BM melden ... :kiss::yawn::kiss:
      Avatar
      schrieb am 09.01.07 18:15:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.782.593 von Guerilla Investor am 09.01.07 05:50:24Das Spiel mit den sogenanten Börsenbriefen kenne ich schon seit 5 Jahren.Ich war als einer der ersten dabei,als im euro am sonntag vor Jahren,div.China -Kracher empfohlen wurden.Damals haben die anleger blind gekauft.Und natürlich auch Ihre Gewinne gemacht.Ziel ist es aber diese Anleger teure ABOs aufzuquatschen.Unnd es funktioniert auch meistens.Es wurden aber soviele Empfehlungen zu Schluß gegeben,das der große Verdacht nache lag,das jemand nach einer Empfehlung schön Kasse macht.Zum Schluß wurde nur noch Kohle verbrannt.
      Im letzten Jahr im Sept.wurde eine MGN empfohlen,zum Kurs von 0,37euro.Ich habe gleich davor gewarnt,hier auf dieser Plattform.Meine Warnung wurde von der redaktion hier gleich rausgenommen.Dennoch gab es viele die MGN gekauft haben.Heute steht der kurs bei 0,053.Es ist schon langsam ein fall für den Staatsanwalt.Aber es ist jur.nicht anfechtbar.leider.
      Wie heißt es so schön.Die Masse des geldes bleibt immer dieselbe.Sie wechselt nur auf unterschiedliche Art und Weise den Besitzer.

      Viel kann man dagegen nicht machen.

      mfg
      Avatar
      schrieb am 15.01.07 10:04:52
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.797.249 von marcesm am 09.01.07 18:15:02man kann schon ... :D
      Avatar
      schrieb am 16.01.07 00:19:55
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.929.953 von Guerilla Investor am 15.01.07 10:04:52Hübscher Beitrag von remark, spart mir ne Menge Arbeit :laugh:

      #369 von remaerk 15.01.07 12:38:33 Beitrag Nr.: 26.932.958
      Thread: SWISS FE STEEL.INH


      DIE TÖDLICHE KUNST DER AKTIENMANIPULATION
      (von einem unbekannten Autor in Kanada)

      In jedem Beruf gibt es ein dutzend oder mehr wichtige Regeln. Sie zu wissen ist , was den Amateur vom Professional trennt. Sie nicht zu kennen? Lasst es mich so sagen: wie sicher würdest Du Dich fühlen, wenn Du plötzlich alleine eine Boeing 747 fliegst während sie auf der Landebahn landet?
      Wenn Du nicht gerade ein Berufsflieger bist, wärest Du zu Tode erschrocken. Behalte dass in Erinnerung während Du diesen Artikel liest.


      Um erfolgreich zu spekulieren, sollte man eins voraussetzen: die Small Cap Märkte bestehen in erster Linie, um dich zu schröpfen. Ich spreche hier von Märkten wie Vancouver, Alberta, den OTC (Pinksheets, OTC BB u.a.) Man kann das auch auf andere Märkte ausdehnen wie Toronto, New York, Nasdaq, London....

      Der durchschnittliche Investor wird nicht viel Erfolg haben mit dem Smallcaps-Glücksspiel. .......
      Damit diese Märkte sich fortsetzen, müssen neue Verlierer in den Markt kommen. Die Annahme stimmt nicht, dass solche verrückte Aktivität nur kurzlebig sein kann. Ich schlage eine andere Lösung vor. Was die Professionals und die Bankenaufsicht wissen und verstehen, aber der Rest von uns nicht, ist dies:

      Regel Nr.1

      alle heftigen Preisbewegungen - ob rauf oder runter - sind das Resultat von einem oder mehreren (gewöhnlich einer Gruppe) von Professionellen, die den Preis manipulieren.

      Das soll erklären, warum eine Minengesellschaft etwas Gutes findet und nichts passiert. Gleichzeitig, ohne irgendeinen offensichtlichen Grund, rast eine Aktie plötzlich nach oben bei niedrigem Volumen. Irgendjemand manipuliert die Aktie, oft mit einem nicht begründeten Gerücht.

      Damit diese Manipulationen wirken, nehmen die Professionellen an, dass (a)die Leute dumm sind und (b)die Leute vor allem kaufen, wenn der Preis der Aktie hoch ist und (c verkaufen, wenn der Preis niedrig ist. Daher kann der Marktmanipulierer solange erfolgreich sein, wie er die Menge kontrolliert

      Lasst es uns klar sagen: der Grund, warum Du in diesen Märkten spekulierst, ist dass Du gierig bist und optimistisch. Du glaubst, dass es morgen besser ist und Du musst schnell Geld machen. Es ist diese Einstellung, die der Marktmanipulator ausnutzt. Er packt Dich bei Deiner Gier und Furcht für eine bestimmte Aktie! Wenn er will, dass Du kaufst, sieht die Zukunft der Aktie aus wie das nächste Microsoft.
      Sobald der Manipulator will, dass Du das sinkende Schiff verlässt, wird er plötzlich sehr vorsichtig mit seinen Bemerkungen über die Company. Dies bringt uns zu der nächsten Regel:

      Regel Nr.2

      Sobald der Marktmanipulator seine Aktien verkaufen will, wird er eine Good News Promotional Kampagne starten.

      Hast Du Dich jemals gewundert, warum eine bestimmte Company dargestellt wird als sei sie das Größte seit der Erfindung der Brotschnitte? Dies Sentiment wird bewusst hergestellt. Newsletterschreiber werden angeheuert-ob heimlich oder nicht-, um einen bestimmten Wert hochzujubeln. Public Relation Firmen werden angeheuert und auf ein nichts ahnendes Publikum losgelassen. Kontrakte, um in Radiotalkshows zu erscheinen, werden unterschrieben und ausgeführt. Eine Reklame- Kampagne beginnt(Fernsehreklame, Zeitungsanzeigen, Wurfsendungen)Die Banken kriegen billige Aktien ab, damit sie die Firma in ihren Kundenbriefen empfehlen. Die Firma tritt bei Investmentkonferenzen auf, um Dir zu erzählen, wie wirklich ganz anders ihre Firma ist. Merkwürdige kleine begeisterte Threads tauchen in den Bords auf, immer von der gleichen Sorte Pusher, je mehr umso besser. Die HYPE geht los. Je cleverer ein Stock Promoter ist, umso besser sind seine Kenntnisse der Werbebranche. Kleine Tricks werden benutzt, z.B. lass eine völlig unbekannte Firma interessant aussehen indem du sie mit einer kürzlichen Erfolgsstory vergleichst. Das ist die Positionspredigt s. Ries und Trout. Der einzige Grund warum Du zu diesem anscheinend unglaublichen Bankett eingeladen wirst, ist der, dass Du das Hauptgericht bist! Nachdem der Marktmanipulator Dich in sein Investment gesaugt hat indem er seine Papiere gegen Dein Geld getauscht hat, schließen sich die Mauern um Dich. Warum ist das so?

      Regel Nr.3

      Sobald der Manipulator seine Aktien verkauft hat, wird er eine Kampagne mit schlechten oder gar keinen Nachrichten starten.

      Deine Lieblingsaktie stagniert oder geht etwas runter von ihrer Höhe. Plötzlich ist da ein Vakuum von News, entweder gar keine Nachrichten oder schlimme Gerüchte.......Keine Nachrichten mehr " tut uns leid, er ist nicht im Büro" oder " er wird nicht vor Montag zurück sein"

      Die wirklich aalglatten Marktmanipulierer werden sogar die Bords und die Journalisten entsprechend mit negativen Geschichten über die Firma füttern. Oder eine Propagandakampagne mit negativen Gerüchten auf allen Komunikationsebenen starten, sogar jemanden anstellen, um den Preis zu drücken. Sogar jemanden anstellen, der den Analysten angreift, der zuvor begeistert über den Wert geschrieben hatte (Dies ist kein Spiel für Leute mit schwachem Herzen!)

      Du siehst die Aktie endlos dahin treiben Du kannst sogar ein Gefühl der Hilflosigkeit entwickeln, so als ob Du im All schwebst ohne Rettungsleine. Das genau ist es, was der Manipulator will. Veilleicht tut er dies, um die tiefe Enttäuschung über einen missglückten Deal zu vermeiden. Oftmals hörst Du den Refrain " oh, das sind die jungen Unternehmen ...sehr riskant..." oder " 9 von 10 Firmen machen jedes Jahr pleite und dies ist eine Venture Capital Börse für junge Unternehmen“. Denke nicht, dass das nicht geplant war.!.....

      Regel Nr.4

      jede Aktie, die bei hohem Volumen zu einem hohen Preis gehandelt wird, signalisiert die Verkaufsphase der Professionellen.

      Als das Volumen geringer war, war auch der Preis niedriger. Die Professionellen sammelten ein. Sobald der Preis steigt, erhöht sich das Volumen. Die Professionellen kauften niedrig und verkauften hoch. Die Amateure kauften hoch (und werden bald genug niedriger verkaufen)...... Der Marktmanipulator wird alles in seiner Macht stehende tun, um Dich aus der Aktie draußen zu halten, manchmal indem Du hinausgeschüttelt wirst, solange bis der Preis zwei bis dreimal höher ist und er selbst genug Aktien eingesammelt hat.....Wann immer Du ein sehr hohes Volumen siehst, nachdem die Aktie um 75 grad gestiegen ist, hat die Verkaufsphase begonnen und Du wirst wahrscheinlich zum Höchstpreis ...kaufen.
      .......Erfolgreiche Kurzfristtrader gehen gewöhnlich aus einer Aktie raus, sobald das Volumen hoch ist, Amateure werden gierig und kaufen hier.

      Regel Nr.5

      Der Marktmanipulierer wird immer versuchen Dich zum Kaufen zu bewegen, wenn der Preis so hoch wie möglich ist, und zum Verkauf beim niedrigsten möglichen Preis.

      So wie der Manipulator jeden nur möglichen Trick benutzt, um Dich zur Party einzuladen, wird er dich grausam und brutal von seiner Aktie vertreiben, sobald er Dich geschröpft hat. Die erste falsche Annahme ist die, dass der Stockpromoter dich reich machen will indem Du in seine Firma investierst. So beginnt eine Reihe von Lügen, die laufen solange wie es Dein Magen verträgt.
      Du kriegst den ersten Hinweis, dass er Dich getäuscht hat, wenn die Aktie bei dem höheren Level durchsackt. Irgendwie hat sie den Dampf verloren und Du weißt nicht warum. Ja, sie hat den Dampf verloren, weil der Stockmanipulator aufgehört hat, sie zu pushen. Sie ist zu stark aufgebläht und er kann niemanden mehr überzeugen, sie zu kaufen. Das Volumen trocknet aus während der Preis durchzusacken scheint.

      Regel Nr.6

      Wenn dies ein wirklicher Deal ist, dann bist Du wahrscheinlich die letzte Person, die benachrichtigt wird und Du wirst zu einem niedrigeren Preis rausgetrieben.

      ........Wenn der Manipulator dich aus der Aktie vertreiben will, wird es ein Orchester von Gerüchten geben, die zirkulieren, auf dich wird geschossen werden aus verschiedenen Richtungen... Du wirst den Beweis in einem sehr scharfen Absturz des Kurses sehen bei riesigem Volumen. Das bist Du und deine Kumpel, die nach dem Ausgang rennen. Wenn der Deal echt ist, will der Manipulator all deine Aktien oder so viel wie möglich kriegen zum niedrigste möglichen Preis. Der Marktmanipulator wird dich hinausschütteln, indem er den Preis so niedrig wie möglich treibt, so kann er so viele Aktien wie möglich wieder einsammeln. (der Autor verweist hier auf verschiedene Mining Companies in Kanada)
      Die Phase des Einsammelns war tödlich still. Erst sobald die Insider all ihre Aktien eingesammelt hatten, haben sie dir ihr Geheimnis verraten!

      Regel Nr.7

      Du wirst der letzte sein, der informiert wird, wenn das Geschäft Zeichen von Schwäche zeigt.

      Ein Rückblick wird Dir oft zeigen, dass da ein kleiner Rückgang im Kurs war, gerade als die Bohrproben aufgeschoben wurden oder das Geschäft platzte. Die Manipulatoren begannen ihre Aktien zu verkaufen, um den Kurssturz einzuleiten. Und um dies zu beschleunigen. Der schnelle Absturz macht es dir unmöglich, mehr dafür zu kriegen als Du bezahlt hast....und gibt Dir einen besseren Grund, noch etwas zu warten falls der Kurs zurückkommt. Dann beginnt die Drifting Phase und Furcht überkommt dich. Wenn Du nicht gerade Nerven wie Stahlseile hast und es Dir leisten kannst, den Stockmanipulator auszusitzen, wirst Du sehr wahrscheinlich die Aktien zu einem billigen Preis verkaufen. Denn der Insider, Makler oder die emittierende Bank sind verpflichtet, die Aktien zurückzukaufen, um die Firma am Leben zu erhalten und Kontrolle über sie zu behalten. Je weniger er dafür zahlen muss, umso niedriger werden die Kosten für eine neue Stockpromotion zu einem zukünftigen Zeitpunkt. Auch wenn die Firma gar keine Zukunft mehr hat, wird doch der Mantel noch einen gewissen Wert haben....

      Regel Nr.8

      Der Marktmanipulator wird dich so in seine Aktie zwingen, dass du den Preis hochtreibst.

      Er wird sein eigenes Papier kaufen, so dass Du nach einem höheren Preis langst. Er wird dich zu einem höheren Preis zwingen, indem er die Aktien zum laufenden Preis aufkauft. Man kann die Marktmanipulation vermeiden indem man nicht kauft zu den Zeiten des anormal hohen Volumens, bekannt als " die Aktie hochjagen zu einem höheren Preis"

      Regel Nr.9

      Der Marktmanipulator ist sich deiner Gefühle, die du während des Anstiegs und des Absturzes erfährst, wohl bewusst und wird damit spielen wie mit einem Klavier.

      Während des Anstiegs wirst du einen Anfall von Gier haben, die dich zwingt in die Aktie zu investieren.
      Während des Absturzes wirst Du Angst haben, dass Du alles verlierst...daher wirst Du zum Ausgang rennen. Kannst Du sehen wie einfach es ist und wie klar eine Glocke läutet? Denke nicht, dass dies Schema nicht in den Verstand eines jeden Marktmanipulators eintätowiert ist. Der Marktmanipulator wird dich den den ganzen Weg rauf und runter manipulieren. Wenn er es sehr gut macht, kann er es so aussehen lassen als sei jemand anderes daran schuld, dass Du dein Geld verloren hast. Du wirst wieder diese Aktie kaufen, er wird dich wieder so erschrecken, dass Du denkst, du wirst jeden Penny verlieren. Du wirst vor Entsetzen davonrennen. Und schwören, dass Du nie wieder in solche Aktien investierst, Aber viele von Euch tun es doch. Der Manipulator weiß, wie er Dich zurückbringt. Ein neues Spiel beginnt.


      Letzte Regel

      Ein neuer Schub von Zockern wird mit jedem neuen Spiel geboren.

      Die Finanzmärkte sind ein grausames, unfreundliches und gefährliches Spielfeld, ein Platz, wo die neuesten Amateure gewöhnlich am meisten geschröpft werden von denen die die Regeln kennen. Es wird immer einen vertrauenden Dummen geben, den die tollwütigen Hunde in Stücke reißen So wie ich die Pflicht habe sicher zustellen, dass jeder von euch versteht, wie dieses Spiel gespielt wird, so habt Ihr dieselbe Pflicht, dass Eure Mitspieler an der Börse diese Regeln verstehen. Wenn diese Bemühung von vielen eifrig unterstützt würde, könnten die Finanzmärkte vielleicht die unehrlichen Manipulatoren abschütteln und die Promoter könnten uns rechtmäßige Spiele anbieten. Die Finanzmärkte sind ein Finanzierungswerkzeug. Die Firmen borgen das Geld von Dir, wenn Du in ihre Firma investierst oder spekulierst. Sie wollen, dass der Kurs steigt, so dass sie ihr Geschäft mit weniger Verdünnung ihrer Aktien finanzieren können.....wenn sie gute Leute sind. Aber wie würdest du fühlen über einen Freund oder ein Familienmitglied, das Geld von dir pumpt und niemals zurückzahlt? Das wäre ganz einfach Diebstahl. Also ist ein Marktmanipulierer jemand der dein Geld stiehlt. Lass nicht zu, dass er das weiterhin tut.........Mach deine sorgfältige Recherche bevor du investierst. Such dir gute Companies mit denen du spekulierst und steig unten ein alles andere ist kriminell oder dumm!
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 12:16:37
      Beitrag Nr. 23 ()
      Nach meiner Meinung geht es um viel mehr als nur um den Vertrieb von Börsenbriefen. Es geht um ein ganzes Spektrum von Tatbeständen aus dem WPHG.

      .............................

      Ich schlage vor, wir führen hier mal eine kleine strukturierte Liste und schreiben sie gelegentlich fort

      Ich fang mal ganz klein an

      ........ Liste von Aktien, Börsenbriefen und "Personen" ........

      A Algogydyne Ethanol Energy A0LEJ9
      B Deutscher Investment Report (Zug, CH)
      P CaesarPalace, Libberty, Lingasus, Steinmetzger, STOCKANGEL, trading2006,

      A Originally New York
      B
      P

      A Swiss Fe
      B
      P

      A TIRO Holdings
      B
      P

      A Thunder Sword
      B
      P

      A Texola
      B
      P
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 14:12:50
      Beitrag Nr. 24 ()
      Update

      ........ Liste von Aktien, Börsenbriefen und "Personen" ........

      A Algogydyne Ethanol Energy A0LEJ9
      B Deutscher Investment Report (Zug, CH)
      P CaesarPalace, Libberty, Lingasus, Steinmetzger, STOCKANGEL, trading2006,

      A Originally New York
      B
      P

      A Swiss Fe
      B Deutscher Investment Report (Zug, CH)
      P Archimedes12, ginger2007, CaesarPalace, Libberty, trading2006, trade-x

      A Texola
      B
      P

      A TIRO Holdings
      B
      P

      A Thunder Sword
      B
      P
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 23:36:20
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.031.685 von psedm am 19.01.07 14:12:50Des war eigentlich nicht meine Absicht mit diesem Thread ... :cry:
      Wer liest denn gern Tabellen und Auflistungen ...? :cry:
      Des haben wir in deren diversen Threads doch schon zur Genüge ... :mad:

      Deshalb - halte ein, junger Freund, mit deinem nutzlosen Tun ... :cool:

      So wird das nix ... :kiss:
      Avatar
      schrieb am 20.01.07 12:28:53
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.365.695 von Guerilla Investor am 21.12.06 10:46:57" Aufmerksamen Beobachtern der Börsenbrief-Szene ist nicht entgangen, dass sich Newsletter wie Bullvestor, Börsenspion, Commodity Stock Investor, Blue Sky Level, Markus Frick und Rohstoffraketen mitunter sogar gegenseitig zitieren. Einige senden bis zu drei Mal die Woche Updates ihrer Empfehlungen per E-Mail. Anleger werden mit Tipps also förmlich torpediert. "


      Ich habe fst 1 Jahr gebraucht um meinen E-Mail account sauber zu bekommen und den ganzen Dreck abzubestellen. Ich frage mich nur, woher all diese Wichser meine E-Mail Adresse haben :mad::mad:
      Wenn ein Neuer Börsenbrief erscheint, habe ich den Mist als erster ...:cry::cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 20.01.07 12:31:29
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.043.172 von Procera am 20.01.07 12:28:53Als erster ...? :eek:
      Also den "Informations"vorsprung sollte man doch eigentlich gnadenlos ausnutzen ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.07 20:49:17
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Ihr Lieben,
      hallo Threaderöffner "G. Investor"!

      Zu diesem Thema möchte ich auch einmal meinen Senf abgeben und direkt einmal mit einer Frage beginnen:

      Kennt jemand von Euch den "Zyklen-Trader"? Kam mir vor ein paar Tagen mal als Werbesendung ins Haus geflattert und hört sich nicht wirklich seriös an. Ich zitiere: "Wie aus 5.000 EUR in nur 1 1/2 Jahren 69.223 EUR wurden!" Bei Abschluss eines Abos ist man wohl automatisch Mitglied beim Finanzportal Boerse.de. Das Abo kostet den unwesentlichen Betrag von 28,00 EUR wöchentlich! Dafür ist dort aber eine Geld-zurück-Garantie drin enthalten. Das bedeutet, wenn das Depot nach Ablauf eines Jahres nicht ein Plus von mindestens 50 % aufweist, bekommt man den Abo-Betrag retour!
      :D:laugh:

      Ich freue mich schon auf Eure Erfahrungenn und Meinungen und wünsche vorab einen wunderschönen Abend.

      Eure
      RMH
      Avatar
      schrieb am 20.01.07 22:12:17
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.064.329 von Rock_my_heart_ am 20.01.07 20:49:17:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

      nu ja ... gehn wir mal alle sammeln und abonniern des Vehikel, die scheinen ziemlich Not zu leiden, wennse auf solche Art Einnahmen generieren müssen ... :laugh:

      :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

      Ich möcht mich hier gern auf die KOSTENLOSEN, sozusagen geschenkten Informations-Postillen beschränken, wenns recht ist, davon gibts schon genug, warum soll mer für den Quatsch auch noch bezahlen ...? :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.01.07 08:42:04
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.066.422 von Guerilla Investor am 20.01.07 22:12:17OK, dann kann ich mir die 28,00 EUR wöchentlich wohl sparen?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.01.07 08:59:58
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.072.239 von Rock_my_heart_ am 21.01.07 08:42:04Spende sie lieber an ein Waisenhaus in der sogenannten "Dritten Welt", die könntens noch nötiger brauchen ... :cool:
      Avatar
      schrieb am 21.01.07 09:11:13
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.072.442 von Guerilla Investor am 21.01.07 08:59:58Aber was es mit diesem Gespushe für die Aktie "Tiro Holding" auf sich hat, würde ich doch mal gerne wissen! Das läuft ja schon seit Monaten und reißt nicht ab!
      Viel gestiegen ist Tiro deswegen auch nicht, wenn überhaupt....
      Avatar
      schrieb am 21.01.07 09:17:10
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.072.567 von Rock_my_heart_ am 21.01.07 09:11:13
      guggsduhier ...

      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_191802
      Avatar
      schrieb am 21.01.07 10:14:54
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.072.649 von Guerilla Investor am 21.01.07 09:17:10Lieber GI,

      als aufmerksame Thread-Leserin habe ich natürlich auch dein Eingangsposting gelesen. Muss man hier also davon ausgehen, dass Tiro dieses Dumm-Gepushe alles selber finanziert? Nicht nur, dass bei W : O ständig geworben wird, ich bekomme auch regelmäßig Emails in meinen sowieso schon ständig überfüllten Email-Briefkasten, in denen Tiro empfohlen wird! :cry:
      Avatar
      schrieb am 21.01.07 10:27:59
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.073.392 von Rock_my_heart_ am 21.01.07 10:14:54Dazu kann ich dir aus verschiedenen Gründen leider keine weitergehende verbindliche Auskunft geben ... :kiss:

      Die EMails kannst du aber leicht vermeiden - bestell sie doch einfach ab ... :D
      Avatar
      schrieb am 22.01.07 13:29:58
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.073.639 von Guerilla Investor am 21.01.07 10:27:59Da hast du natürlich Recht, dies wäre aber mit Arbeit verbunden! ;) Und wer arbeitet schon gerne? :cry:

      Der gleiche Mist passiert übrigens mit Texola Energy, heute habe ich schon wieder eine Email im Email-Postkasten gehabt! :cry::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 22.01.07 16:02:32
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.109.031 von Rock_my_heart_ am 22.01.07 13:29:58Also ich sammel die Dinger - die werden bestimmt irgendwann mal was wert ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.01.07 09:59:47
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.073.639 von Guerilla Investor am 21.01.07 10:27:59Das sagst du so einfach, abbestellen. Oft geht es nicht :cry::cry::cry:

      Oder fuer eine abbestelle Wurstpostille kommen 10 Neuen ...

      Seit ueber ein Jahr versuche ich krampfhaft tåglich die Dinger abzubestellen, es kommen ståndig Neue :mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 19.02.07 02:06:18
      Beitrag Nr. 39 ()
      Börsenbriefe und geschicktes Marketing trieben den Aktienkurs des US-Goldschürfers De Beira binnen sechs Wochen um 1100 Prozent in die Höhe - dann kam der Absturz. Jetzt untersucht die deutsche Finanzaufsicht den Fall.

      Ein Goldwäscher versucht selbst sein Glück - mit dem US-Goldschürfer De Beira hätte er viel Geld verlorenBestimmte Kurscharts erzählen ein Drama. Die Aktie von De Beira Goldfields notierte im Mai bei 1 Euro, im Juni bei 12 Euro und in diesen Tagen wieder bei 1 Euro. Das Papier wurde massiv von Börsenbriefen beworben. Helmut Pollinger, Herausgeber des österreichischen Börsenbriefs Bullvestor, hat das Papier von Anfang an empfohlen - er tut es jetzt noch. Die Aktie sei von windigen Shortsellern weich geprügelt worden, sagt Pollinger, der in der Szene zu den Lautstärksten seiner Zunft zählt.

      Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht das Kursdebakel mit dem Verdacht auf Marktmanipulation und Insiderhandel. Pollingers Bullvestor sowie die Börsenbriefe "Blueskylevel", "Rohstoffraketen" und "Pennystockraketen" sind im Visier der Analysten, wie die BaFin auf Anfrage mitteilt. Sie untersucht auch die Handelsdaten der Banken, um auffällige Transaktionen herauszufiltern.


      Größter Zockermarkt der Welt

      Deutschland gilt als größter Zockermarkt weltweit - gerade Minenaktien sind besonders beliebt. Hunderte dieser Aktien haben ihren Weg aus Kanada über die USA an die Frankfurter Börse gefunden. Privatanleger wetten hier auf Buden, die nichts zu bieten haben außer einer gut verkauften Story, die von Bösenbriefen vertrieben wird. Meist handelt es sich um halb tote Penny-Stocks, doch mitunter gelingt diesen Aktien ein Kurssprung, bei dem viel Geld verdient werden kann - bis der Titel dann wieder in der Versenkung verschwindet. Der Fall De Beira Goldfields ist der bislang krasseste Fall. Rund 1100 Prozent Kurszuwachs in knapp zwei Monaten sind selbst für hartgesottene Zocker ungewohnt, der rapide Kurssturz in der Folge ebenso. Wie ein bis dato völlig unbekanntes Unternehmen mit einem im Prospekt bilanzierten Barvermögen von 46.011 $ einen Börsenwert von 600 Mio. $ erzielen konnte, ist Teil der BaFin-Untersuchung.


      ZUM THEMA DOKUMENTE, AUDIO/VIDEO RESSOURCEN
      "Focus"-Tipp im Doppelpack (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/91310.html)
      Portfolio: Wie Börsenbriefe mit Kursen spielen (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/92554.html)
      (€) Leitartikel: Börsen - Eklat auf der Party (http://www.ftd.de/meinung/kommentare/39414.html)
      Insiderhandel bei großen US-Übernahmen üblich (http://www.ftd.de/unternehmen/108182.html)
      US-Milliardär Soros schuldig gesprochen (http://www.ftd.de/karriere_management/koepfe/84387.html)
      Bundesgerichtshof: Urteil zum Scalping (http://www.ftd.de/div/link/109411.html)
      Bafin: Kontrolle des Wertpapierhandels und des Investmentgeschäfts, siehe besonders Seite 191 "BGH-Urtel zum Scalping" (http://www.ftd.de/div/link/109409.html)
      BMWI: Thesen zur Rohstoffpolitik (http://www.ftd.de/div/link/109413.html)
      Uni Leipzig: Die Regelungen zur Kursmanipulation (http://www.ftd.de/div/link/109412.html)
      Cato Journal: The Folly of Anti-Scalping Laws (http://www.ftd.de/div/link/109410.html)
      ARD: Rechtsgrundlagen: Scalping ist verboten (http://www.ftd.de/div/link/109408.html)
      Traders Journal: Verbot der Kursmanipulation (http://www.ftd.de/div/link/109407.html)
      De Beira: Fact Sheet (http://www.ftd.de/div/link/109405.html)

      Fest steht, dass die De-Beira-Aktie professionell lanciert wurde. Die Salzburger PR-Agentur Pascal Geraths brachte das Papier in die Öffentlichkeit. Geraths ist gut im Geschäft, er vermarktet über zehn solcher Minenfirmen. "Wir kontaktieren Magazine wie "Euro am Sonntag" und "Der Aktionär" und freuen uns natürlich, wenn auch Börsenbriefe wie Bullvestor die Aktie empfehlen", sagt Geraths, dessen Honorar nach eigenen Angaben auch aus Aktienoptionen besteht - er profitiert direkt von Kurssteigerungen.


      Viel Publicity für eine Aktie lockt Makler

      Auch im Magazin "Focus" wurde De Beira im Frühsommer empfohlen, was zur Vertragsauflösung mit dem zuständigen Redakteur führte, weil er die Aktie gleichzeitig in seinem Börsenbrief Blueskylevel empfohlen hatte. Zusätzlich Dampf erhielt die PR-Maschine über Deutschlands größtes Finanzforum, Wallstreet-Online, wo täglich 17.000 Kommentare eingehen. De Beira hatte wochenlang die meisten Einträge. "Die kleinsten Zockerwerte werden am meisten diskutiert, die Leute sind heiß auf die Briefe und folgen den Behauptungen blindlings. Es ist ein Spiegel der Zeit", sagt André Kolbinger, Vorstandschef von Wallstreet-Online, der nicht ausschließt, dass bezahlte Agenturen in den Foren Stimmung für De Beira gemacht haben. "Die Forenseiten sind eine Art Restfläche, da kriegen wir kaum Werbung unter. Aber solche Diskussionen gehören zu einem führenden Finanzportal."

      So viel Publicity für eine Aktie lockt Makler der Deutschen Börse an. Sie können Papiere wie De Beira im kaum regulierten Freiverkehr gegen 750 Euro Gebühr in den Handel aufnehmen und als Skontroführer auftreten. Sie leben von der Maklercourtage, was bei riesigen Umsätzen wie De Beira eine gute Ertragsquelle ist. Im Gegenzug bleibt das Risiko, auch einmal auf einem Aktienpaket sitzen zu bleiben. "Mitunter treten auch PR-Agenturen an Makler heran, um gegen Honorar eine Aktie zu listen", sagt ein Branchenkenner.

      So griff ein Rädchen ins andere, und die Geschichte der kleinen unbekannten Minenfirma De Beira wurde binnen kurzem zum heißesten Aktientipp in Deutschland.


      Aktionäre oftmals Strohmänner

      Diese Millionenspiele beginnen häufig in der kanadischen Stadt Vancouver. Die dortige Börse hat eine lange und teils unselige Tradition im Minengeschäft. Es gibt eine spezialisierte Infrastruktur von Anwälten und Wirtschaftsprüfern, die aus einem bestehenden Aktienmantel eine neue Firma schnüren. Für das Listing an der US-Börse OTC Bulletin Board, die Vorstufe zum Frankfurter Handel, ist eine Streuung der Firma über mindestens 30 Aktionäre nötig. David Baines, Börsenredakteur der Tageszeitung "Vancouver Sun", kontaktierte einige der 35 De-Beira-Aktionäre telefonisch und stellte fest, dass sie ihre Aktienpakete schon vor dem Listing in den USA verkauft hatten - teilweise zum Einkaufspreis. Das verwundert: Mitte April ging De Beira an die US-Börse OTC Bulletin Board, erster Kurs: 1,30 $. Verkauft wurden die Aktien laut Börsenprospekt ursprünglich für Beträge zwischen 0,1 und 5 US-Cent.

      Baines beobachtet viele solcher Fälle in seiner Heimatstadt. Die Aktionäre seien oftmals Strohmänner, die die Papiere an wenige Insider zurückgeben würden. "Das Aktienangebot ist dann knapp, und die wenigen Aktionäre beginnen, sich untereinander Stücke zu verkaufen. Ein künstlicher Handel wird erzeugt, in den Kurs kommt Bewegung, was dann für die Vermarktung genutzt wird", erklärt Baines das Prinzip.


      Eckhoff weiß um seine Wirkung

      Ein Blick auf einige Prospekte solcher neu gegründeten Minenkonzerne aus Kanada scheint die Strohmann-These zu belegen: Identische Namen treten in mehreren Unternehmen als Aktionäre auf; mitunter besteht die Aktionärsstruktur gar aus einem ganzen Familienzweig, was auch säuberlich in den Fußnoten vermerkt ist.

      Als erster Vorstandschef von De Beira amtierte ein gewisser Michele Fronzo, ein Hafenarbeiter, der keinerlei Erfahrung mit Minenkonzernen hatte, wie es im Prospekt heißt. Noch im April wurde Fronzo durch Reginald Gillard als Konzernchef ersetzt. Im Mai stieß der deutsche Geologe Klaus Eckhoff mit an die Unternehmensspitze.

      Eckhoff weiß um seine Wirkung: "Wenn ich in Australien irgendwo übernehme, verdoppelt sich der Kurs sofort, ich habe täglich drei Anfragen, irgendwo einzusteigen", sagt er. Der Kurs von De Beira stieg nach Eckhoffs Amtsantritt vehement, nicht zuletzt weil Eckhoff selbst zu 4,20 $ je Aktie bei De Beira einstieg. Noch am 14. Juni, zwei Tage bevor die Aktie einbrach, meldete De Beira, dass ein Investor zu 17,50 $ je Aktie Teilhaber wurde. Dazu gab es ständig Unternehmensnachrichten zu Bodenanalysen und Minenkäufen.


      Juristisch schwer zu fassen

      Dieser massive Nachrichtenfluss trieb die Nachfrage und den Kurs immer weiter an, bis die Blase am 16. Juni angestochen wurde. Händler berichten von massiven Leerverkäufen an der Frankfurter Börse, bei denen Investoren die Aktie verkaufen, ohne sie zu besitzen, in der Hoffnung, das Papier später billig zurückkaufen zu können.

      Juristisch sind Börsenbriefe schwer zu fassen: Die letzte höchstrichterliche Rechtsprechung des BGH zu diesen Fällen stammt aus dem Jahr 1978. Demnach sind Börsenbriefe grundsätzlich nur dann haftbar, wenn ein persönliches Vertrauensverhältnis zwischen Analyst und Leser besteht. Im Einzelfall ist das schwer zu beweisen, zumal beim Vorwurf der Kursmanipulation dem Börsenbrief auch eine gewisse Marktmacht zufallen müsste. Außerdem versuchen sich Börsenbriefe in ihren Disclaimern rundherum abzusichern. "Börsenbriefe dürfen aber keine unwahren Behauptungen in die Welt setzen, und sie müssen ihr Eigeninteresse offen legen", sagt der Stuttgarter Oberstaatsanwalt Hans Richter.

      Die Umsätze von De-Beira-Aktien an der Börse sind mittlerweile kleiner geworden, auch in den Foren wird weniger diskutiert. Andere Minentitel wie Norsemont oder Buffalo Gold streunen nun durch die PR-Kanäle. Die Geschichte von De Beira hat den Charme eines schweren Gewitters. De-Beira-Chef Eckhoff sagt: "De Beira wurde überpromotet. Zu viele Börsenbriefe sind draufgesprungen."



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      Hintergründe zum lukrativen Geschäft mit Penny-Stocks

      Absicherung Börsenbriefe wie Bullvestor sichern sich im Disclaimer ab. So schreibt Inhaber Helmut Pollinger, dass er keine Kaufempfehlungen gebe, gleichzeitig versendet er E-Mails mit dem Titel "Kaufen Sie diese Aktie". Bullvestor räumt sich auch das Recht ein, Aktien, die er zum Kauf empfiehlt, selbst zu verkaufen.

      Nebengeschäft Wie die Torontoer Börse TSX mitteilt, erhielt die PR-Agentur Pascal Geraths eine "Finder\'s Fee" in Höhe von 103.500 $ im Rahmen eines Private Placements der Firma Contact Exploration. Generell braucht man für die Anlagevermittlung eine Konzession der Finanzaufsicht. In einer schriftlichen Stellungnahme verweist Geraths darauf, dass seine Firma diese Anlage nicht vermittelt, sondern die interessierten Investoren direkt an die Firma verwiesen habe. "Contact Exploration hat das Interesse der Anleger meiner PR-Arbeit zugeordnet und als Dankeschön eine Prämie gezahlt." In Fachkreisen gilt diese Finder\'s Fee für die einfache Kanalisation eines Käuferinteresses als sehr hoch. Die österreichische Finanzaufsicht FMA erklärte, man sehe keinen Handlungsbedarf.

      Aktienmantel Die meisten kanadischen und amerikanischen Minenkonzerne schlüpfen in einen bereits bestehenden Aktienmantel. Man bedient sich dabei der vielen brachliegenden Aktiengesellschaften. Vorteil: Es ist eine kostengünstige Methode, um an die Börse zu gehen. Nordamerika hat eine lange Minentradition mit großer Expertise. Warum Minenkonzerne wie De Beira über massive PR ihre Investoren im branchenfremden Europa suchen, scheint klar: Das Interesse der hiesigen Zockergemeinde ist enorm. Die Papiere von De Beira wurden in Frankfurt zeitweise mehr gehandelt als mancher MDax-Wert.
      Avatar
      schrieb am 19.02.07 09:17:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      " Zusätzlich Dampf erhielt die PR-Maschine über Deutschlands größtes Finanzforum, Wallstreet-Online, wo täglich 17.000 Kommentare eingehen. De Beira hatte wochenlang die meisten Einträge. "Die kleinsten Zockerwerte werden am meisten diskutiert, die Leute sind heiß auf die Briefe und folgen den Behauptungen blindlings. Es ist ein Spiegel der Zeit", sagt André Kolbinger, Vorstandschef von Wallstreet-Online, der nicht ausschließt, dass bezahlte Agenturen in den Foren Stimmung für De Beira gemacht haben. "

      :D:D:D:D
      Ganze bezahlte Pusher ziehen hier durch die Foren, und die Lemminge werden scalpiert :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.03.07 09:22:47
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hier mal ein m.E. sehr guter Beitrag eines Users zwar nicht ganz zum Thread-Thema, aber zu den möglicherweise "begleitenden Maßnahmen":

      #6182 von grafbibi 05.03.07 20:28:01 Beitrag Nr.: 28.133.230


      http://www.ariva.de/board/66752

      Kursmanipulation und Gegenmaßnahmen,

      aber am besten bei aonassis http://www.ariva.de/board/183281?pnr=2251769

      ...angenommen, du kaufst 1000 Aktien eines Stocks. der manipulative MM, der diesen Trade für dich ausführt, kann diese 1000 Aktien sofort leihen und bereits einen Trade später gegen dich einsetzen, indem er diese 1000 Aktien ins bid verkauft, also billiger. da die Umsätze erst nach 3 tagen gecovert werden müssen (also abgerechnet), kann der MM mit dem gesamten (kauf)Volumen ins bid gehen und somit eigentlich kaufwillige abhalten, weil die sich natürlich fragen " wer verkauft denn da zu diesen Schweinepreisen?" , was dazu führen kann, dass trotz guter News ein stock nicht steigt oder sogar fällt.

      Wenn das von mehreren MM betrieben wird, ergibt sich im Handel ein verzerrtes bild der Realität. eigentlich ist der stock bereit zu steigen, wird aber dadurch das die Shares der Ask Käufer sofort wieder billiger ins Ask gegeben werden, im lauf ausgebremst und fällt sogar. dieses spiel kann diverse tage so gehen und die Anleger richtig Geld kaufen. viele verkaufen am gleichen tag oder spätestens nach 2-3 tagen entnervt ihre " fallenden" Aktien, was dazu führt, das der preis noch weiter fällt. Netter Nebeneffekt für die Shorts: bei fallenden Kursen sammeln sie links und rechts noch Stop Losses ein und die abends nach hause kommenden Shareholder fragen sich, wo ihre Aktien geblieben sind. flankiert wird dieses vorgehen oft von Bashern, die zuhauf in den Boards auftauchen und dort die Verunsicherung weiter schüren.

      Nun wurde zum Jahreswechsel ja die SHO Regelung eingeführt, die die MM und Shorties zwingen sollte, nach 3 tagen zu covern, also geliehene Shares glattzustellen. was dann bedeutet hätte, das bei fundamental guten werten und standfesten Shareholdern die Shorties und MM reichlich Aktien hätten kaufen müssen, um die geliehenen wieder glattzustellen. das hätte zu extrem steigenden Kursen führen können (ein sogenannter Short Squeeze), weil bei theoretisch über 3 Tagen geliehenen und short verkauften 10 Millionen Aktien auch die gleiche menge Aktien hätte gekauft werden müssen -und das in der Regel aus dem Ask, was eben für einen fetten Rebound gesorgt hätte.

      Da die MM und Hedges aber nicht doof sind, passiert nach dem drei tagen folgendes: der MM, der mit z. b. 50.000 Aktien short ist und nach Ablauf der 3 tage eigentlich covern müsste, leiht sich diese 50.000 Aktien von einem anderen MM, der nun wiederum 3 tage zeit hat, der verliehenen 50.000 Aktien zu covern. was dann passiert? richtig, MM Nummer 2 findet MM Nummer 3, der ihm erneut 50.000 " leiht" . dieses spiel kann unendlich fortgeführt werden, es könnte sogar der erste MM wieder 50.000 Aktien der Nummer 3 leihen, weil ja MM Nummer 1 durch MM Nummer zwei gecovert wurde.

      und so kommt es, dass es reichlich werte auf der SHO liste gibt, die dort seit Wochen (was ja eigentlich unmöglich ist)stehen und aus diesem miesen Kreislauf nicht herauskommen und weiter fallen oder stagnieren.

      einen teil der Opfer findest du hier:

      http://www.nasdaqtrader.com/aspx/regsho.aspx

      ganz pervers wird es beim nächsten punkt:
      beim naked shorten wird oft auf Margin Basis gehandelt, das bedeutet, dass wenn du z.b. 1000 Aktien gekauft hast, diese zwischen 4- und 10-fach beliehen werden. mit jedem kauf von 1000 Aktien löst du also mögliche Verkäufe von 4000-10.000 Aktien aus. auch hier wird das covern - wie oben besprochen- durch gegenseitiges beleihen ausgebremst.

      bei derzeit rund 8500 börsenwerten in den USA und existierenden 9000 Hedges fonds kannst du davon ausgehen, dass jede noch so gesunde Firma Opfer werden kann. dadurch werden milliardenwerte vernichtet und Kleinanleger um ihr Geld betrogen. die meisten short Attacken werden über Kanada, Offshore und (man vermutet das) über Berlin gefahren.

      erst wenn die sec das gegenseitige covern unter den MM restriktiv verbietet und dieses auch konsequent umsetzt und Verstösse drastisch bestraft, wird sich daran etwas ändern. Aber diese mafiöse Allianz von Hedges, MM und großen Brokerhäusern hat eben nicht nur Finanzpower sondern auch politische Macht. auf jeden fall ist es der größte Beschiss des Jahrhunderts und er wird ganz offensichtlich geduldet von den wichtigen Herren der weltweiten Finanzmafia.

      bei der SHO List geht es darum, das berüchtigte Naked Short Selling einzudämmen. Gesellschaften, deren Aktien die folgenden 3 Kriterien erfüllen, kommen jeweils am Handelstag auf die THreshold (SHO List).

      ~ There are aggregate fails to deliver at a registered clearing agency of 10,000 shares or more per security;
      ~ The level of fails is equal to at least one-half of one percent of the issuer?s total shares outstanding; and
      ~ The security is included on a list published by a self-regulatory organization (SRO).

      A security ceases to be a threshold security if it does not exceed the specified level of fails for five consecutive settlement days

      D.h. bei ca. 360 Mio. ausstehenden SHRN Aktien sind mind. 0,5% = 1,8 Mio. Aktien geshortet, ohne geliefert worden zu sein, d.h. naked short. Das ist seit mind. 7 Tagen der Fall und deswegen steht SHRN seit 2 Tagen auf der Liste. M.W. greift die SEC ein, wenn ein Wert eine gewisse Zeit auf der Liste steht (meine 13 Tage).

      SHO List heißt also erstmal, es wird gedrückt (von 11 Cent auf knapp 8 Cent in den letzten Tagen, ohne zu liefern, d.h. MM geben Verkäufe ein, haben aber die Aktien nicht. Meistens gibt es einen kleinen Hype, wenn die SEC-Frist abläuft. Es kann aber auch sein, dass die neulich bei RB gemeldete Registrierung von 3,5 Mio. SHRN Aktien der Eindeckung der Naked Shorts dient, d.h. die Aktien sozusagen vorher verkauft wurden.

      beim kiten werden deine gekauften shares sofort verliehen und ins bid geworfen.

      du kaufst 5000 aktien aus dem ask (grüner umsatz). das war ein verkauf eines anderen, der von dir erworben wurde.

      wenn das z.b. 20x passiert, steigt der kurs, weil das ask leergekauft wird und kaum etwas ins bid fliegt.

      shorts kiten gemeinsam mit den market makern.

      das heisst: zusätzlich zu den eh schon shorten aktien (also die permanenten 200er, 500er ticks ins bid) verleihen die MM in der gleichen sekunden deine aktien, also die 5000 grünen stücken und werfen sie ins bid zurück.

      nun sind bereits 2x 5000 aktien verkauft und 1x gekauft worden. der kurs kommt nicht hoch sondern wird mit diesen aktionen nach unten gedrückt, weil das ask normalerweise schwächer wird und das bid dann ebenso weiter abfällt.

      auf dem weg nach unten wird eingesammelt (wenn erste blöcke entnervter fliegen) und stop losses eingesammelt (gestern war zb ein 34k block dabei).

      anschliessend wir nach lust und laune entweder mit den billig abgegriffenen shares das geliehene volumen gecovert oder -was sie auch gerne machen (SHO liste): ein mm der 60.000 aktien short ist und nach 3 tagen ssettlen müsste,also covern, leiht sich einfach vom nächsten mm die 60k aktien, covert seine und ist durch damit. der andere market maker hat wieder 3 tage zeit und macht das gleiche nochmal.

      so drehen sich also millionen geliehener aktien im market maker karussel und beeinflussen die kurse, obwohl es diese shares eigentlich nicht gibt.

      einziges mittel wie erwähnt: schütze deine aktien, indem du einen verkaufsauftrag mit einem hohen verkaufspreis für deine aktie reinstellst, dann sind diese aktien zum beleihen gesperrt.

      Nun weiß hoffentlich der Eine oder Andere wie es manchmal läuft

      nun gibt es aber auch ne ähnliche Liste für OTC-Werte,die laufend wöchentlich veröffentlicht wird von buyins.net und die findet man dann bei den News von

      http://www.knobias.com/individual/public/quote.htm
      Avatar
      schrieb am 08.03.07 09:07:30
      Beitrag Nr. 42 ()
      DUBIOSE AKTIEN
      Dummenfang im Dotcom-Stil
      Von Arvid Kaiser

      Kleine Firmen, große Versprechen, extreme Aktienkurse - und das Risiko gigantischer Verluste: Diese Regel aus der Dotcom-Ära gilt für manche Unternehmen noch immer. Ihr Geheimnis: Ihre Geschäftsideen klingen märchenhaft.

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      Hamburg - "Trinkwasser aus der Luft" ist die Werbebotschaft von Hubert Hamm. Der ehemalige Bergmann aus Herten im Ruhrgebiet hat eine revolutionäre Idee aus dem Schacht an die Börse gebracht. Geräte, die Werkshallen kühlen, sollen gleichzeitig Luftfeuchtigkeit zu Trinkwasser kondensieren. Zugleich soll aus Abwärme Strom entstehen. "Damit wären gleich zwei Probleme der Menschheit gelöst", verkündet seine Firma Aqua Society unbescheiden auf ihrer Homepage.


      REUTERS
      Börse in Frankfurt: Probleme gibt es vor allem bei kleinen Aktien, die im Freiverkehr gehandelt werden und etwa Entry Standard notiert sind
      In der Hertener Firmenhalle sieht es ein wenig aus wie in Daniel Düsentriebs Tüftlerwerkstatt. Das "Energiemodul" ist ein Apparat aus Kesseln, Rohren und Rädern mit Antriebsriemen, dessen Oberfläche stark an handelsübliche Alufolie erinnert. "Ich halte das alles für Dummenfang", sagt Matthias Schrade, Geschäftsführer des auf Nebenwerte spezialisierten Düsseldorfer Analysehauses GSC.

      GSC gibt eine "Finger-weg-Liste" deutlich überbewerteter Aktien heraus. Darauf findet sich Aqua Society neben bekannten Namen wie Beate Uhse , Gagfah oder Infineon . Ein besonderes Problem sieht Schrade aber in der Vielzahl kleiner Aktien, die im Freiverkehr gehandelt werden und beispielsweise im 2005 aufgelegten Entry Standard der Deutschen Börse notiert sind. "Da kommt eine Anlegerzahl zusammen, die sich hinter dem Neuen Markt nicht zu verstecken braucht", sagt er.

      Aufgeregte Empfehlungen in Börsenbriefen und Internetforen, prominente Werbepartner (Aqua Society trat als Sponsor eines Boxkampfs mit Wladimir Klitschko auf), weit übertriebene Börsenwerte - Schrade sieht lauter Parallelen zum Jahrhundertwendeboom, die defizitär wirtschaftende Firmen begünstigen. "Wenn sie erst an der Börse sind, bekommen sie viel Geld, und dann läuft es erst recht aus dem Ruder", sagt er.


      ZUM THEMA IN SPIEGEL ONLINE
      Nano-Mineralien: Billigbrause schlägt "Bayern-Pillen" (03.08.2006)"Die ganzen Jungs vom Neuen Markt sind wieder da", bestätigt Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Das jüngste Beispiel ist Vectron. Der Hersteller von mobilen Kassen für Gaststätten oder Bäckereien will Mitte März zum zweiten Mal an die Börse gehen. Der Finanzvorschuss vom Neuen Markt hatte die Firma zu großen Investitionen verleitet, die das Eigenkapital fast aufbrauchten. Zwischenzeitlich musste die Firma bei der Chemiefirma Hansa Group unterkommen. Die zweite Chance soll nun solider genutzt werden. Immerhin kann Vectron auf 80.000 verkaufte Geräte verweisen. Trotzdem weckt allein der Name bei manchen New-Economy-geschädigten Anlegern ein Déjà-vu.

      Schneeballsystem und Ringelreihen

      Aktionärsschützer Kurz sieht allerdings einen wesentlichen Unterschied zum Neuen Markt. Der Entry Standard, in dem besonders gezockt wird, sei weitgehend unter Ausschluss der Privatanleger. So seien übertriebene Kurse wenigstens nicht mehr das Problem "unbedarfter Rentner", die von Fernsehwerbung angelockt werden. Dort bestimme eine Gruppe hochspekulativer Anleger die Richtung, "die wissen, was sie tun".

      Warum viele Aktien kleiner Unternehmen extrem teuer sind und oft trotz schlechter Nachrichten teuer bleiben, kann selten geklärt werden. In manchen Fällen funktioniere der Handel wie ein "Ringelreihen", sagt Kurz. "Das sind immer dieselben Leute, die kaufen und wieder verkaufen." Andere Fälle erinnerten eher an ein Schneeballsystem: Jeder Aktionär überzeugt weitere Anleger, eine bestimmte Anzahl Aktien zu kaufen.


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      Neuester: Gestern 20:48 Uhr
      von Bert Olson
      Man könne niemandem verbieten, Kurse in den Himmel zu loben, meint Kurz. "Gerüchte kann man glauben, oder man kann es lassen."

      Nur wenn Unternehmen selbst falsche Informationen verbreiten, könne das für die Gerichte eine Rolle spielen. Doch im Entry Standard mit seinen laxen Transparenzpflichten seien die Firmen ohnehin verschwiegen.

      Selbst wenn es Informationen gibt, beeindruckt das die Zocker meist wenig. Die in Nevada angesiedelte Aqua Society, Inc., die Muttergesellschaft von Hamms Betrieb, weist für das Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 2,2 Millionen Dollar bei 4,3 Millionen Dollar Verlust aus. Der Erlös kommt aus dem Verkauf von herkömmlichen Klimaanlagen. Wenn es um die Lösung der Probleme in der Bilanz geht, werden die Hertener Wundermaschinen zur Nebensache.

      "Wir haben noch keinen Erlös aus dem Verkauf dieser Produkte eingenommen", heißt es im Jahresbericht. "Und es gibt keine Sicherheit, dass wir in Zukunft in der Lage sein werden, solche Erlöse zu erzielen." Pressesprecher Volker Schulz bestätigt den Bericht, relativiert ihn aber mit dem Hinweis, er sei wegen des strengen US-Rechts besonders vorsichtig geschrieben. "Da steht ja auch 'Vorsicht, heiß' auf den Pappbechern."

      Rote Zahlen sollen das Unternehmen dem Bericht zufolge noch über Jahre hinweg begleiten. Frühere Pläne, 2006 die Gewinnzone zu erreichen und in diesem Jahr 40 Millionen Euro Umsatz zu machen, sind demnach hinfällig. Dafür macht Aqua Society Luft an der Börse flüssig. Gut 2,3 Millionen Dollar aus Aktienverkäufen verzeichnete das Unternehmen im Geschäftsjahr 2006. Die Aktie fiel zwar von drei Euro nach dem Börsengang 2004 auf heute 25 Cent. Das ergibt aber immer noch einen stolzen Börsenwert von 28 Millionen Euro.

      Nanotechnik hilft den Kursen

      Mit dreistelligen Millionenbeträgen gar bewerten die Aktionäre einige Börsenneulinge, die ein "Nano" im Namen führen, wie ItN Nanovation , Nanostart oder Neosino Nanotechnologies . Der Begriff Nanotechnologie fasst alles zusammen, was sich in der Größenordnung von Nanometern, Milliardstel Metern, abspielt. Ob Biologie, Chemie oder Elektronik - von der Forschung um die Zwergenpartikel erhoffen sich viele noch größere Wunder, als sie Hamm mit seiner Wassermaschine verspricht. Doch nicht nur die Produkte, auch die Umsätze vieler aufstrebender Nanotech-Unternehmen sind so klein, dass sie kaum unterm Mikroskop zu erkennen sind.

      Nano biete sich an, um Anlegern eine interessante Geschichte zu präsentieren, sagt DSW-Mann Jürgen Kurz. "Das klingt, als würde es die Welt verändern. Keiner, der Aktien kauft, versteht wirklich, was das ist. Da müsste man Physiker oder Chemiker sein." Es sei zwar möglich, dass in ferner Zukunft "Nanoroboter durch unseren Körper laufen und Krebszellen bekämpfen". Auf mittlere Sicht könne die Branche die übertriebenen Erwartungen aber nur enttäuschen, ebenso wie zuvor schon das Internet und die Biotechnologie.

      Weil das ganze Geschäft vom Image der Wundermittel abhängt, reagieren Nanofirmen dünnhäutig, wenn es infrage gestellt wird. Neosino beging den ersten Börsengang des Jahres 2006 mit Unterstützung von Fußballstar Roy Makaay. Das Unternehmen erhielt Fürsprache von DFB-Sportarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, bald auch eine offizielle Kooperation mit dem FC Bayern München und dem Deutschen Sportbund.

      "Dauerhaft funktionieren kann das nicht"

      Doch nur Monate später weckte ein Fernsehbericht Zweifel an dem Mineralienpulver, das der Körper dank der winzigen Partikel leichter aufnehmen sollte. Ein Max-Planck-Professor erklärte, in den Mitteln gebe es gar keine Teilchen in Nanogröße. "Sie könnten auf einen ganz normalen Bolzplatz gehen, und der Staub, den sie dort aufwirbeln und aufnehmen würden, hätte die gleiche Wirkung", lautete das Urteil. Neosino versuchte vergeblich, diese Äußerungen verbieten zu lassen. Einer späteren Untersuchung im Auftrag von SPIEGEL ONLINE zufolge hatten billige Magnesium-Tabletten aus dem Supermarkt eine bessere Wirkung. Der Vorstand war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.


      Neosino-Produkt beim FC Bayern (Archivbild): Zweifelhafte Pulver
      Bis heute kann Neosino eine Referenz vorweisen: Mit Hilfe ihrer Nanoteile wurden Frostschäden an der Brenner-Autobahn repariert. Im ersten Halbjahr 2006 reichte es zu knapp 900.000 Euro Umsatz und einem Betriebsverlust von gut 800.000 Euro. "Der Börsenprospekt strotzt vor Kuriositäten", sagt Analyst Matthias Schrade. Die Firma habe für 7700 Euro pro Monat Geschäftsräume vom Mehrheitsaktionär gemietet, in denen fünf Mitarbeiter sitzen. Das entscheidende Patent gehöre der Gesellschaft nicht selbst. Neosino weigere sich zu sagen, wo es seine Produkte herstellt. "Die Liste von Lächerlichkeiten ist so lang, dass man denkt, das kann gar nicht sein", fasst Schrade zusammen.

      Alle Fakten lägen auf dem Tisch, sie interessierten aber niemanden an der Börse. "Dauerhaft funktionieren kann das nicht", warnt Schrade. Er verweist auf die Telekomfirma Eutex, die im Januar Insolvenz anmelden musste - nach nur einem Jahr im Entry Standard. "Das zeigt, wie es am Ende bei vielen Firmen ausgeht."

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,470322,00.html
      Avatar
      schrieb am 09.03.07 10:53:28
      Beitrag Nr. 43 ()
      reitag, den 09.03.07 09:46
      Börsenhandel nach Aktien-Spam gestoppt

      Nach einer Flut von Spam-E-Mails mit irreführenden Angaben hat die US-Börsenaufsicht den Handel mit den Aktien von 35 Kleinunternehmen ausgesetzt. Der Schritt solle Investoren davor bewahren, aufgrund falscher Angaben in den Werbe-Emails Anteile der betroffenen Firmen zu kaufen, teilte die Aufsichtsbehörde SEC am Donnerstag mit.


      100 Millionen pro Woche

      Jede Woche würden etwa 100 Millionen solcher E-Mails verschickt, die "dramatische Anstiege im Aktienwert und im Handelsvolumen" auslösten, wobei viele Anleger ihr Geld verlören. Die SEC kündigte an, verstärkt gegen solche unlauteren Methoden vorzugehen. Das Projekt trage den Namen "Operation Spamelot".

      Mindestens zehn Tage Pause

      Den Angaben zufolge soll eine Untersuchung klären, wer hinter dem massenhaften Versand solcher E-Mails steht. Die Nachrichten enthielten oft unwahre Angaben über neu entdeckte Vorkommen an Bodenschätzen oder die Neuentwicklung viel versprechender Produkte. Von der Handelsaussetzung betroffen sind Firmen wie etwa America Asia Petroleum Corp., Equitable Mining Corp. und Koko Petroleum Corp. Die Anteile sollen mindestens zehn Tage lang nicht mehr gehandelt werden.

      Aktien-Spam ist aber nicht nur in den USA weit verbreitet. Auch in Deutschland haben in den vergangenen Wochen solche Spam-E-Mails für großes Aufsehen gesorgt. Dubiose Spammer verschickten unter anderem Millionen E-Mails, in denen sie die Empfänger dazu aufforderten, sich mit Aktien der Artstor AG einzudecken. Die Folge: Innerhalb von vier Tagen stieg der Aktienkurs an der Frankfurter Börse von 3,8 Cent auf 25 Cent an und hat sich damit in der kurzen Zeit mehr als versechsfacht. Konsequenzen sind aus dem Vorfall bislang noch nicht gezogen worden.

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      Aktien-Spam verursacht Börsen-Turbulenzen powered by



      Für die einen ist Spam ein Ärgernis, für die anderen ein Milliardengeschäft. Doch die Geschäfte, die mit Spam erzielt werden, sind mehr als fragwürdig. Dies zeigt aktuell wieder eine neue Spam-Welle, die seit einigen Tagen die deutschen E-Mail-Postfächer flutet. Betrüger verschicken dubiose Anleger-Tipps und verursachen so einen riesigen Kurssprung bei der Aktie der Hamburger Artstor AG.

      Reich durch Spam?

      Seit Samstag landen die E-Mails mit dem Absender "Deutscher Anlage Report" massenweise in den elektronischen Postfächern. Der fragwürdige Text: "Liebe Leser, hiermit erhalten Sie eine geniale externe Gratis-Analyse von Deutscher Anlage Report: Es geht wieder steil bergauf! Wir empfehlen dringendst, sich mit Artstor AG Aktien einzudecken. Tageskurs am 15.2.2007: 4 Cent (0,039). Wochenziel: 10 Cent. Monatsziel: 40 Cent."

      Fachleute bezeichnen solche E-Mails auch als "Stock-Spam". Wer den Spam in den vergangenen Tagen ernst nahm und die Artstor-Aktien kaufte, kann sich derzeit noch über satte Gewinne freuen. In vier Tagen stieg der Aktienkurs an der Frankfurter Börse von 3,8 Cent auf 25 Cent an und hat sich damit in der kurzen Zeit mehr als versechsfacht. Allein gestern verbuchten die Aktien der Artstor AG in Frankfurt einen Zuwachs um 161,11 Prozent. Das in der E-Mail anvisierte Wochenziel wurde innerhalb weniger Tage sogar übertroffen.

      Kurzer Höhenflug, tiefer Fall


      Rasanter Kursanstieg durch Spam. Quelle: Ariva.deZahlreiche Spam-Empfänger scheinen somit die dubiosen Aktientipps ernst genommen zu haben. Kein Grund zur Börsen-Euphorie und zu Lobgesängen auf die Spammer: Denn was für manchen Käufer, der seine Aktien schnell wieder verkaufen konnte, nun mit einem satten Gewinn endet, kann auch genauso schnell nach hinten losgehen. Denn nach dem rasanten Anstieg folgt oft der schnelle und vor allem tiefe Fall. Die lachenden Gewinner sind vor allem die Spammer. Kurz bevor die E-Mail-Flut beginnt, decken sie sich mit den entsprechenden Aktien ein und stellen sie meist noch am selben Tag wieder zum Verkauf. Der massenhafte Versand der Spam-Mails verfolgt den Zweck, die Kurse nach oben zu treiben.

      Gezielt suchen sich die Spammer dabei Aktien kleinerer unbekannter Firmen für ihre Betrügereien aus, wie auch in dem aktuellen Fall. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Bei den kleinen Firmen können größere Kursschwankungen schon mit kleinen Kauf- oder Verkaufszahlen erzeugt werden.

      Lesen Sie auf Seite 2: Die Verbraucherzentrale nimmt den Fall unter die Lupe Betroffen sind fast immer so genannte Penny-Stocks, Aktien die unter einem Euro gehandelt werden, denn hier kann bereits mit kleineren Handelsvolumina ein hoher Kurssprung verursacht werden. Meist ist dann der arglose Spam-Empfänger der Geprellte, denn er kauft die Aktie in gutem Glauben und der Aktienkurs stürzt nach zwei bis drei Tagen wieder ins Bodenlose.

      Das nächste Opfer

      Das wissen auch die unbekannten Spammer mit dem erfundenen Absender "Deutscher Anlage Report". Sie haben sich bereits das nächste Ziel ausgesucht, um weiter Kasse zu machen: Die Regensburger Adori AG, ein Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche, das 2004 Insolvenz anmelden musste. Seitdem befindet sich die Aktie im Keller. Bis vor zwei Tagen der erste Stock-Spam eintrudelte.


      Das nächste Opfer des Stock-Spams. Quelle: Ariva.deDer Betreff: "Ein weiterer heißer Tipp: Die Aktie der Adori AG wird zur Kursrakete". Und siehe da: Die Frankfurter Börse zeigt erste Reaktionen. Der Aktienkurs schnellt seit dem vergangenen Mittwoch in die Höhe. War eine Aktie der Adori AG am 16. Februar noch rund 2,8 Cent wert, so hatte sie gestern ihren vorläufigen Höhepunkt bei 9,5 Cent, fiel bis zum Börsenschluss aber wieder auf 7,1 Cent pro Stück. Die Spammer locken ihre Opfer ganz geschickt auf eine falsche Spur. Das Aktienziel sei ein Euro pro Stück bis zum 10. März 2007, heißt es in der Spam-Mail. Bis dahin dürfte der Traum vom großen, schnellen Geld von so manch gutgläubigem Anleger aber längst wieder zerplatzt sein.

      Die Verbraucherzentrale rät den Empfängern solcher Spam-Mails zur Vorsicht. "Bei Aktiengeschäften sollte sich der Anleger von Fachkräften beraten lassen und sich nicht auf E-Mails verlassen", sagt Carola Elbrecht, Spam-Expertin vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Der Empfänger solcher E-Mails solle immer im Auge behalten, dass mit solchen Aktienkäufen vor allem die Spammer bereichert werden. "Einfach nicht auf die E-Mail reagieren und am besten gleich in den Papierkorb wandern lassen", rät Elbrecht den Verbrauchern.

      Verschleierte Wege

      Wo genau diese dubiosen neuen Anlegertipps herkommen, ist bislang noch unklar. Die Spur verliert sich auf einem chinesischen Server. Die Spammer leiten die E-Mails über Umwege an ihr Ziel, so dass man die Herkunft nicht mehr ohne weiteres nachvollziehen kann. In den USA ist dieser "Stock-Spam" bereits weit verbreitet, wie unter anderem die Internetseite Spamstocktracker.com demonstriert. In Deutschland hielt sich die E-Mail-Flut bislang noch in Grenzen.

      http://www.klamm.de/partner/unter_news.php?l_id=5&news_id=24…
      Avatar
      schrieb am 13.03.07 07:27:23
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.199.279 von Guerilla Investor am 09.03.07 10:53:28"Dummes deutsches Geld"

      VDI nachrichten, Dortmund, 10. 11. 06, mav - Immer mehr kaum bekannte oder gänzlich unbekannte ausländische Aktien tauchen auf den Kurslisten deutscher Börsen auf. Darunter auch etliche Erneuerbare-Energie-Unternehmen. Können Anleger darauf vertrauen, dass die Unternehmen kontrolliert werden und transparent sein müssen?

      Aktien des kaum bekannten US-amerikanischen Start-ups Ethanex Energy Inc. sind an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin-Bremen und im elektronischen Xetra-Handel der Deutschen Börse AG zu kaufen. Ethanex (Sitz: Basehor/US-Bundesstaat Kansas) baut eigenen Angaben zufolge zurzeit drei Fabriken, in denen aus Getreide Bio-Ethanol hergestellt werden soll. 2008 soll die Ethanex- Produktion beginnen. Die Aktie aber läuft an den deutschen Börsen schon jetzt an manchem Tag auf Hochtouren.

      Damit eine solche Aktie in den Börsenhandel starten kann, muss ein Maklerunternehmen sie am jeweiligen Börsenplatz betreuen. An der Berliner Börse ist das Maklerunternehmen Tradegate Wertpapierhandelsbank für den Handel mit den Ethanex-Anteilen zuständig. Wie gut sind die Maklerunternehmen über solche Aktien informiert? Holger Timm, Vorstandsmitglied von Tradegate, erklärt dazu: "Wir wissen im Zweifel gar nichts über die Unternehmen, deren Aktien wir handeln. Ob es gute oder schlechte Firmen sind, ist für uns völlig irrelevant."

      Tradegate nehme auch keinen Kontakt mit den Unternehmen auf, so Timm. Er sehe seine Aufgabe als Dienstleister darin, dem deutschen Anleger den ordnungsgemäßen Handel mit den ausländischen Aktien zu ermöglichen.

      Wieso wählen die Makler manche Aktie aus dem Ausland aus, andere aber nicht? Timm: "Unser Team schaut sich die Umsätze im Heimatmarkt an." Außerdem gäben Börsenbriefe, Boards und Foren im Internet Aufschluss darüber, an welchen Aktien die deutschen Anleger interessiert seien. Timm: "Wir wollen möglichst viel Umsatz mit den Aktien machen und dabei möglichst geringe Bestände aufbauen. Für jeden Titel müssen wir schließlich eine Einführungsgebühr an der Börse zahlen."

      Laut Timm kommen für den deutschen Handel nur Aktien von Unternehmen in Frage, die am Heimatmarkt Handelsvorschriften unterlägen, die mit denen in Deutschland vergleichbar seien. Erfüllt seien diese Vorschriften auch bei manchen Unternehmen, die in den USA "Over-The-counter" (OTC) gehandelt würden, also an den so genannten OTC Bulletin Boards. "Die Bulletin Boards unterliegen seit etwa drei Jahren ähnlichen Berichtspflichten wie die Nasdaq. Teilweise sind sie sogar schärfer, es müssen zum Beispiel Quartalsberichte vorgelegt werden", so Timm.

      Eva Klose, Pressesprecherin der Berliner Börse, bestätigt die Darstellung: "Die Werte des OTC Bulletin Board erfüllen die Voraussetzungen für den Handel in Berlin. Die Unternehmen haben an ihrer Heimatbörse ein Zulassungsverfahren durchlaufen, sie unterliegen den Folgepflichten ihrer Heimatbörse."

      Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) fordere u. a. Quartalsberichte und Jahresabschlüsse von den Firmen, so Klose. Auch der Insiderhandel werde überwacht.

      Die Sprecherin: "Die notwendige Transparenz ist gesichert." Aufgabe der Börse sei nicht die Auswahl einzelner Titel, erklärt Klose. In Berlin würden über 14 000 Aktien aus mehr als 60 Ländern gehandelt, so viel wie an keiner anderen Börse. "Wir entscheiden nicht, welche Aktien in den Handel gelangen, sondern ob der Handel für eine Aktie aufgenommen wird. Wir prüfen formale Kriterien, und wir sorgen anschließend für den ordnungsgemäßen Handel gemäß den Regularien und Börsenvorschriften", so Klose.

      Steffen Pörner, Sprecher der Börse Düsseldorf, sieht das kritischer: "Aus unserer Sicht kommen zwar alle Aktien für den Handel in Frage, die an einer anderen ordnungsgemäß geführten Börse der Welt notiert werden. Das OTC Bulletin Board sehen wir aber nicht als ordnungsgemäßen Handel an, dort werden die nötigen Transparenzrichtlinien nicht erfüllt."

      Aktien, die nur dort gehandelt würden, kämen demgemäß für die Börse Düsseldorf nicht in Frage. Florian Weber, Sprecher des Skontroführers der Düsseldorfer Börse, der DKM Wertpapierhandelsbank, ergänzt: "Wir sind generell sehr skeptisch gegenüber ausländischen Unternehmen, die sich bei uns um die Aufnahme in den Handel bemühen. Oft haben Firmen mit geringer Qualität so versucht, beim deutschen Kapitalanleger Geld zu kassieren."

      In den USA nennt man das laut Weber "stupid german money". Weber warnt: "Vollkommen wertlose Aktien werden von Vertriebsmannschaften in Boards und Foren regelrecht hoch gepuscht. Das ist eine gut verzahnte, in sich organisierte Industrie."

      CHRISTOPH LÜTZENKIRCHEN
      Avatar
      schrieb am 17.03.07 15:51:11
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.264.255 von Guerilla Investor am 13.03.07 07:27:23#1 von Parkettschleifer 03.03.06 12:33:10 Beitrag Nr.: 20.484.063


      In der neuen Ausgabe der marktradikalen Zeitschrift " eigentümlich frei" (http://www.ef-magazin.de) findet sich eine nützliche Anleitung für das richtige Ausnutzen von Börsenbriefen:

      http://www.ef-magazin.de/ef-60-enjoy-capitalism.pdf (zweiter Artikel auf der ersten Seite links)

      Zockerbriefe richtig nutzen

      Dass von den meisten kleinen Börsenbriefen wie „Invest
      Inside“ oder „bullVestor“ vor allem die Briefschreiber
      selbst profitieren, liegt auf der Hand: Kurse steigen nicht,
      weil sie die positive Entwicklung eines Unternehmens widerspiegeln,
      sondern sie steigen, wenn es in Bezug auf das
      Unternehmen und dessen jeweiligen Börsenkurs mehr kaufende
      Optimisten als verkaufende Pessimisten gibt. Für den
      nötigen Optimismus bei kleinen und marktengen Aktiengesellschaften
      sorgen die zahlreichen Verfasser von „Zokkerbriefen“,
      die ihre Newsletter-Abonnenten regelmäßig mit
      kostenlosen Informationen per Email versorgen – nicht aus
      Altruismus, sondern um die optimistische Kaufempfehlung
      zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden zu lassen. Die
      Emails werden dabei meistens nicht alle auf einmal verschickt,
      sondern nach dem Zufallsprinzip oft auf mehrere
      Stunden an einem Tag gestreut, so dass eine konstante Kurssteigerung
      generiert wird. Derjenige, der die Mail als letzter
      bekommt und trotz bereits erfolgter Kurssteigerung im
      Fieberwahn kauft, den beißen die Hunde. Denn spätestens
      zu diesem Zeitpunkt verkaufen Briefschreiber und Erstmail-
      Empfänger. Natürlich bieten die meisten Briefe auch
      eine teure Premium-Mitgliedschaft für einen garantierten
      Info-Erstbezug an. Aber auch bei der Gratisvariante kann
      man mitunter mitverdienen: Wie kann man nun in Erfahrung
      bringen, ob man bei einem kostenlosen Newsletter-
      Abo zufällig zu den Erstbeziehern der Email gehört oder
      ob man am Ende der Nahrungskette steht? Ganz einfach:
      Man meldet sich bei einem Zockerbrief unter verschiedenen
      Email-Adressen an und richtet bequemerweise alle
      Mailkonten zusammen auf einem Mailprogramm ein. Sobald
      man bei den Mail-Empfängen eine regelmäßige Streuung
      von mehreren Stunden erreicht hat, kann man mitzokken:
      Sofort nach dem Eintreffen der ersten Mail kauft man
      bei seinem Online-Broker ein, egal ob das betreffende Aktienunternehmen
      ein blutbahnbrechendes Potenzmittel oder
      ein Verfahren zur Herstellung von Erdöl aus Kartoffelschalen
      erfunden haben will. Spätestens in der Mitte des Mail-Empfangszyklus
      verkauft man dann ganz kaltblütig, unabhängig
      von der bis dahin erfolgten, meist positiven Kursbewegung.
      Nun fragen sich vielleicht einige: „Ist das nicht irgendwie
      unmoralisch? Und was ist, wenn das alle so machen?“ Nun,
      wenn das alle so machen, hört dieser Trick auf zu funktionieren,
      und es gibt keine Dummen mehr, die Lehrgeld an
      die Schlauen zahlen. So hilft man den Dummen, den Zokkern
      und den Briefschreibern, sich wieder einer Tätigkeit
      zuzuwenden, die Wohlstand für alle schafft statt Ungüter
      zu produzieren. Also ist der Email-Trick, frei nach dem
      Mephisto-Prinzip, moralisch und lukrativ zugleich.
      Avatar
      schrieb am 03.04.07 23:46:33
      Beitrag Nr. 46 ()
      Graumarkt
      Der Höhenflug ist meist nur von kurzer Dauer
      [15:00, 18.09.00]



      Dezember 1998: Mit viel Rummel kündigt Aquaplan den Gang in den deutschen Freiverkehr an. Die Firma hat behauptet, "Anlagen zur Zucht von Süßwassershrimps in der texanischen Wüste" herzustellen. Das Unternehmen hatte bis dahin zwar noch nahezu keine Umsätze erzielt, aber Aktien im Wert von mehr als eine Milliarde Mark im Umlauf. Heute ist die Firma in Konkurs.



      Die Masche ist fast immer die gleiche: Am OTC Bulletin Board, das mit dem deutschen Telefonhandel vergleichbar ist, erwirbt der Initiator einen Firmenmantel. Er kauft also ein Unternehmen, das keinen Geschäftsbetrieb oder die Tätigkeit eingestellt hat, für einige Hunderttausend Dollar. Damit besitzt er nahezu alle Aktien dieser Gesellschaft.

      Jetzt bringt der Mehrheitsaktionär ein Geschäft in den Mantel ein, beispielsweise eine deutsche GmbH, und erhält hierfür weitere Anteile. Auf dem Markt kauft er dann einen großen Teil der noch im Streubesitz befindlichen Papiere. Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig schwindendem Angebot gibt ihm die Möglichkeit, den Kurs nahezu beliebig hoch zu treiben. So entsteht unter Umständen ein astronomischer Börsenwert, obwohl die Firma noch gar keinen oder nur sehr wenig Umsatz erzielt.

      Um die Anteile optisch billig wirken zu lassen, werden sie gesplittet. Bei dieser Transaktion sinkt der Preis zum Beispiel auf ein Hundertstel, gleichzeitig steigt die Zahl der Aktien aber auf das Hundertfache.

      Früher wurden die Papiere dann in den deutschen Freiverkehr eingeführt und mit dem Label „Neuemission“ verkauft. Seit Herbst 1999 schieben zumindest die deutschen Regionalbörsen diesem Treiben einen Riegel vor. Nicht so in Frankfurt. Dort werden weiterhin Titel des OTC Bulletin Board gehandelt ­ Betrüger haben so die Möglichkeit, ahnungslose Anleger über den Tisch zu ziehen.

      Aber auch nach der Verbannung durch zahlreiche deutsche Börsen wird weiter fleißig mit OTC-Werten abgezockt. Telefonverkäufer drehen ihren Opfern die Wertpapiere mit sensationell klingenden Werbesprüchen an. Sie erzählen Geschichten von "Chips mit zwei Terabyte (eine Billion Byte) Speicherplatz" oder der "Microsoft von morgen". Dabei wird der Handel am OTC immer wieder als "Nasdaq", "Nasdaq-OTC" oder "Nasdaq Bulletin Board" bezeichnet. Was schlichtweg falsch ist.

      Während an der Nasdaq sehr harte Zulassungskriterien gelten, ist das OTC Bulletin Board kaum reguliert. Erst seit kurzem wird von den Gesellschaften verlangt, dass sie quartalsweise berichten. Als diese Regel in Kraft trat, zogen gleich rund 3000 Firmen ihre Aktien vom Handel zurück, weil sie den Anforderungen nicht nachkommen konnten. Die Kurse solcher Unternehmen werden nun in den „Pink Sheets“, einem Kursinformationsdienst, veröffentlicht. Vor allem von Telefonverkäufern wird dies weiter zum Betrug genutzt.

      Bei Werten auf den Pink Sheets stellt wie bei OTC-Titeln meist nur ein Marketmaker An- und Verkaufskurse. Die Differenz zwischen diesen beiden Preisen beträgt dabei aber nicht selten mehr als 100 Prozent. Die Chancen auf einen Gewinn schwinden bei diesen Spannen ­ unabhängig von der Unternehmensqualität ­ auf ein Minimum.

      Auf Grund der hohen Anzahl schwarzer Schafe sind OTC- und Pink-Sheet-Aktien extrem riskant. Daher sollten Investoren die Finger von diesen Papieren lassen. Denn der Absturz ist meist programmiert und der Konkurs für den Anleger damit der Totalverlust.

      © 2000 boerse-online.de
      Avatar
      schrieb am 03.04.07 23:48:07
      Beitrag Nr. 47 ()
      «Todsichere Tipps»
      Börsenbriefe zwischen Dichtung und Wahrheit

      Wenn die Finanzmärkte boomen, nimmt auch die Zahl der Börsenbriefe zu. Investoren hoffen, mit den Aktien-Tipps eine hohe Rendite zu erzielen. Oft werden die Versprechen aber nicht eingelöst. Die Seriosität der Publikationen schwankt beträchtlich.


      gho. Papier ist geduldig, sagt man. Diese Weisheit gilt im übertragenen Sinn auch für die Welt der Bits und Bytes. Da Massensendungen per elektronische Post oder die Verbreitung von Finanzinformationen im Internet äusserst günstig sind, ist es kein Wunder, dass neben seriösen Finanzmarktexperten auch die Anbieter von «heissen» Börsentipps und «todsicheren» Methoden für ewigen Wohlstand vermehrt den Weg über den Cyberspace wählen. Dabei hat sich eine Unzahl an Internetseiten etabliert, die sich den Anschein eines Börsenbriefs geben. Im Idealfall ist ein Börsenbrief eine von unabhängigen Finanzspezialisten erstellte regelmässig erscheinende Publikation mit Marktanalysen sowie Verkaufs- und Kaufempfehlungen.

      Ein Negativbeispiel aus der Schweiz

      Was sich jedoch so im Internet tummelt, ist oft weit von diesem Idealfall entfernt. Ein Beispiel ist die Berichterstattung über die in St. Gallen domizilierte Tiro Holding, deren Aktien an der Berner Börse und im Frankfurter Freiverkehr gehandelt werden. In diversen Börsenbriefen wird die Zukunft der Gesellschaft sowie anderer Unternehmen wie Swiss FE Steel und MetrioPharma, deren Börsengänge über eine Tochtergesellschaft der Tiro Holding abgewickelt wurden, hymnisch beschrieben. Wie das Nebenwerte-Magazin «Swiss Equity» vermutet, handelt es sich bei den «Analysen» um bezahlte Anzeigen. Der Verdacht liegt nahe, denn die Texte in den verschiedenen Börsenbriefen ähneln sich sehr. Zudem macht beispielsweise der «Deutsche Investment-Report», der die Aktien der erwähnten Unternehmen besonders stark anpreist, keine allzu vertrauenswürdigen Angaben in seinem Impressum: «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Einzelfällen die auf den Webseiten von ‹Deutscher Investment-Report› veröffentlichten Interviews von den jeweiligen Unternehmen in Auftrag gegeben und bezahlt worden sind. Für den Versand unserer Information hat uns das Unternehmen eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Aus diesem Grund kann allerdings die Unabhängigkeit der Analyse in Zweifel gezogen werden.»

      Negativbeispiele wie dieses belasten den Ruf der Börsenbrief-Szene, der auch sonst nicht immer der beste ist. Die geringe Lebensdauer vieler Börsenpublikationen flösst kein grosses Vertrauen in deren Qualität ein. Börsenbriefe erblicken meist das Licht der Welt in Boomjahren und verschwinden dann wieder, wenn es an den Aktienmärkten wieder bergab geht. So manchen Beobachter stösst auch die Grossspurigkeit der Ankündigungen ab. Wenn nicht gerade traumhafte Renditen versprochen werden, ist man schnell mit der Behauptung zur Hand, dass auf alle Fälle der Markt geschlagen wird.

      Viele Betreiber von Börsenbriefen empfehlen mit Vorliebe exotische Aktien oder Nebenwerte. Diese haben den Vorteil, dass die Börsendienste aufgrund des geringen Informationsflusses über solche Gesellschaften immer wieder in der Lage sind, «Geheimtipps» zu präsentieren. Zudem können Nebenwerte tatsächlich in guten wirtschaftlichen Zeiten gegenüber Blue Chips eine höhere Rendite erzielen - wenn auch mit grösserem Risiko. Da die Titel von Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung meist wenig liquide sind, können Empfehlungen zu - wenig nachhaltigen - Kurssteigerungen führen, was den Herausgebern von Börsenbriefen auch den Vorwurf einbrachte, «front running» zu betreiben. Dabei werden im einfachsten Fall im Vorfeld der Empfehlung Aktien auf eigene Rechnung gekauft. Problematisch ist auch, wenn neben der Publikation gleichzeitig die Übernahme der Vermögensverwaltung angeboten wird. Bei einer Zusammenarbeit mit Fondsgesellschaften und Finanzinstituten stellt sich die Frage der Objektivität.

      Schlechte Vergleichsmöglichkeiten

      Es gibt aber auch seriösere Börsenbriefe, die nicht nur Nebenwerte behandeln, sondern sich vertieft mit dem gesamten Spektrum an Aktien und Finanzanlagen sowie mit der gesamtwirtschaftlichen Lage beschäftigen. Gewisse Börsenbrief-Verfasser haben denn auch richtiggehend «Kult-Status» erreicht und Anhänger gefunden, die nicht nur an den konkreten Tipps, sondern auch an der spezifischen Sicht über die Dinge an den Märkten interessiert sind. Diese Art der Publikationen kommt jedoch den - inspirierteren - Research-Papers der Finanzinstitute oder Berichten in der Wirtschaftspresse am nächsten. Das Lesen so gearteter Börsenbriefe hängt wohl von den Vorlieben des einzelnen Investors ab.

      Neben individuellen Neigungen sollten jedoch auch objektivere Kriterien herangezogen werden, um die einzelnen Börsendienste zu vergleichen. Zunächst gibt das Alter der Publikation Aufschluss über die Resonanz am Markt. Die Zahl der Abonnenten wäre ebenso interessant, wird aber in den meisten Fällen nicht angegeben. In Verbindung mit dem Preis könnte dann abgeschätzt werden, ob die Börsenbrief-Schreiber hauptsächlich an einer grossen Verbreitung, was dann auf «Nebengeschäfte» schliessen lässt, oder an einer Bezahlung der Informationsqualität interessiert sind. Ein Preis von null ist sicherlich nicht mit einer seriösen Publikation vereinbar. Ein hoher Preis sagt aber bei schwieriger Vergleichbarkeit auch nicht viel aus. Wichtig ist die Unabhängigkeit der Redaktion. Zusätzliche Angebote wie Vermögensverwaltung und Fondsmanagement sollten kritisch beäugt werden. Hinter manchen Publikationen stecken renommierte Fachverlage, was sicherlich ein Pluspunkt ist.

      Was für Anleger wohl auch nicht ganz unbedeutend ist: Wie schneiden die einzelnen Briefe bei der Performance ab? Musterdepots und Empfehlungslisten geben dabei Aufschluss über die Qualitäten eines Börsendienstes. Ähnlich wie bei Geldanlagen sollten auch hierbei Benchmarks angegeben werden. Über den Erfolg oder Misserfolg von Börsenbrief-Tipps gibt es in der Schweiz und in Deutschland keine ausführliche und über eine längere Zeit geführte Studie. In den USA hat sich der «Hulbert Financial Digest» etabliert, der die Performance von Börsenbriefen unter Berücksichtigung des Anlagerisikos vergleicht. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Briefe sowohl bei fallenden als auch bei steigenden Kursen reüssieren. In Deutschland versucht ein Börsenbrief der Börsenbriefe mit ähnlichen Kriterien wie oben beschrieben die besten Publikationen herauszufiltern. Dieser Dienst ist aber kostenpflichtig.
      Avatar
      schrieb am 12.04.07 04:58:04
      Beitrag Nr. 48 ()
      Ein Pusher-Depot im Test
      von Daniel Wilhelmi

      Wie in meinem letzten Profit Radar bereits angekündigt, möchte ich die Statistiken aus der hervorragenden Pusherwerte-Watchlist von Herrn Oliver v.d. B. mal mit Zahlen unterfüttern. Denn so wird die Entwicklung noch klarer. An diesem Beispiel wird Ihnen hoffentlich klar, in was Anleger ihr teuer erarbeitetes Kapital eigentlich investieren.

      Für dieses Depot-Beispiel nehmen wir an, wir hätten ein fiktives 100.000 Euro-Depot. Wir haben die Newsletter gelesen und wollen unser Geld nun mit deren Empfehlungen vervielfachen. So wie es laut den Newslettern ja das Potenzial der Explorer-Werte ist. Wir kaufen also kein DAX-Indexzertifikat für 100.000 Euro. Wer braucht denn so was?

      Wir wollen überdurchschnittliche Gewinne von mehreren 100% machen und kaufen deshalb jeden der 100 Werte mit einer Summe von 1.000 Euro. Unsere Erwartung ist also mindestens eine Verdopplung des Depots und Gewinne von über +100%.

      Was ist nun am Ende daraus geworden? Mit Osisko Exploration hätten wir ca. 10.000 Euro Gewinn gemacht. Das ist ein echter Volltreffer. Keine Frage. Dazu kommen 7 weitere Positionen, die sich mehr als verdoppelt haben. Ich kenne die einzelnen Performances nicht, aber wir sagen einfach mal, dass sie im Durchschnitt um +150% angestiegen sind. Ich denke, dass ist ein guter Mittelwert. Damit haben wir also 7 x 1.500 Euro Gewinne. Das ergibt 10.500 Euro.

      Zudem noch 23 Gewinner zwischen 1% bis 99%. Auch hier nehmen wir den Mittelwert von 50%.Das macht also 23 Investments mit einem Gewinn von 50%. Also 23 x 500,- Euro Gewinn. Das entspricht 11.500 Euro. Insgesamt ergibt sich aus den Gewinner-Trades also ein Gewinn von 32.000 Euro. Das klingt ja erst mal super. Aber jetzt kommt die Verlust-Seite hinzu.

      Unterm Strich bleiben schmerzliche Verluste
      Bei 14 Positionen ist unser Geld komplett weg. Totalverlust von -1.000 Euro. Das schmerzt und entspricht also einem Verlust von -14.000 Euro. Dazu kommen weitere 53 Werte, die im Minus liegen. Auch hier nehme ich als Mittelwert -50%. 53x-500,- Euro macht einen Verlust von -26.500 Euro. Schluck. Das ist ein harter Brocken. Die 2 unveränderten Positionen sind spielen keine Rolle, denn die verkaufen wir zum Einstandskurs.

      Nun ist es also an der Zeit Kasse zu machen und zu sehen, wie unser „Pusher-Vervielfacher“-Depot tatsächlich in den letzten 2 Jahren abgeschnitten hat. Einem Gewinn von 32.000 Euro stehen Verluste von 40.500 Euro gegenüber. Netto hat das „Pusher 100.000 Euro“-Depot, dass sich ja mehr als verdoppeln sollte, also in den letzten Jahren einen Verlust von -8.500 Euro eingefahren.

      Dazu müssen ja noch die Gebühren für An- und Verkauf gerechnet werden. Ich setze hier einen Mittelwert von 1,5% für beide Transaktionen an (also Kauf und Verkauf). Das entspricht 0,75% pro Half-Turn (also einer Aktion). Das ist ein fairer Preis. 1,5% von 100.000 sind 1.500 Euro an Transaktionskosten, die noch mal dazu kommen.

      Insgesamt haben wir also mit den Pusher-Werten -10.000 Euro Verlust gemacht. Oder -10% auf das Gesamtdepot. Und bitte beachten Sie: Da ist der Verzehnfacher Osisko Exploration enthalten, der 10.000 Euro auf der Gewinn-Seite beisteuert. Wenn Sie den zufälligerweise verpasst haben, was bei einer Trefferwahrscheinlichkeit von 1 zu 100 leider sehr gut möglich ist, dann liegen die Verluste eher im Bereich von -20%.

      Wie hundsmiserabel diese Performance eigentlich ist, zeigt sich bei einem Vergleich mit einem DAX-Indexzertifikat. Ich habe hier zum Vergleich willkürlich ein Open-End Indexzertifikat heraus genommen. Es ist das DAX-Indexzertifikat der ABN Amro (ISIN DE0005437412). Das Zertifikat hat in den letzen 2 Jahren eine Performance von +62,2% erzielt. Transaktionsgebühren sind hier zu vernachlässigen, da wir ja nur 2 Transaktion (1 Mal gekauft und 1 Mal verkauft) durchgeführt haben.

      Hätten wir also die Puser-Newsletter einfach ungelesen in den Müll geworfen und stattdessen die 100.000 Euro in das DAX-Indexzertifikat investiert, dann hätten wir ca. 62.000 Euro Gewinn gemacht. Sehen Sie was ich meine: Obwohl es mit einem einfachen Indexzertifikat in den letzten 2 Jahren möglich war, über +60% Gewinn zu machen, hat das Pusher-Depot -10% verloren.

      Have a successful day,

      Ihr

      Daniel Wilhelmi
      Avatar
      schrieb am 18.04.07 10:32:06
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.769.867 von Guerilla Investor am 12.04.07 04:58:04Spam: Falsche VersprechenVermeintliche Geheimtipps.

      Gewinne mit vermeintlichen Geheimtipps? Das Geschäft mit Aktienempfehlungen in Werbe-Mails und obskuren Börsenbriefen macht nur die Verfasser reich.

      Von 8 Cent auf 4,60 Euro: knapp 6000 Prozent Plus in nur sechs Monaten stellte der Börsenexperte Marc Herold den Anlegern in Aussicht. Sie sollten fleißig die Aktien von K & M Möbel kaufen, dann sei der Traumgewinn kein Problem. Obwohl, ein Problem besteht schon: Marc Herold gibt es nicht. Der vermeintlich tolle Tipp stammt von anonymen Betrügern. Deren Masche ist immer gleich: Sie kaufen billig die Aktien insolventer Unternehmen, die noch aus vergangenen, besseren Zeiten irgendwo an der Börse notiert sind, preisen die fast wertlosen Aktien in Tausenden Mails blumig an und verkaufen die Papiere dann mit Gewinn an unbedarfte Kleinanleger. Dabei erfüllen sich ihre Versprechen für die Käufer so gut wie nie: Der Kurs von K&M Möbel, die schon 2003 einen Insolvenzantrag einreichten, verharrt bei etwa 8 Cent.

      „Die Initiatoren dieser E-Mails machen trotzdem immer ihren Schnitt“, sagt Volker Pietsch, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Instituts für Anlegerschutz. „Ihnen reicht schon, wenn manche Empfänger nur ein bisschen investieren.“


      Investors Info »K+M MOEBEL AG DM 5

      Seit Anfang des Jahres bekommen immer mehr Anleger solche Spam-Mails. CBB Holding, Kabel New Media, 3U Telecom, Ahag oder EECH Group: Die Absender sind einfallsreich und finden immer wieder neue Aktien. Hauptsache, der Kurs ist niedrig und die Börsenumsätze sind gering, weil nur dann schon kleine Kaufaufträge die Kurse nach oben ziehen.

      Etwa 100 Werbesendungen jede Woche müllen die Computer jedes Deutschen zu, so eine Studie der Verbraucherzentralen. Jede vierte Spam-E-Mail trommelt für Aktien – und von denen wiederum kommt nach Angaben des Computersicherheitsunternehmens Sophos ein Viertel aus den USA. Von chinesischen Rechnern stammen etwa 16, aus Südkorea rund 7 Prozent. Was längst nicht heißt, dass die oft kriminellen Marktschreier dahinter auch wirklich in diesen Ländern sitzen.

      Sie nutzen längst entsprechende Software, um sich mit Trojanern oder Viren die Computer ahnungsloser Unbeteiligter gefügig zu machen, um darüber rund 90 Prozent aller Spam-Mails zu versenden. Die Mail-Adressen der Empfänger generieren die Absender automatisch oder sie lassen Suchprogramme das Internet abgrasen. Früher oder später kriegen sie fast jede Adresse. Spammern, die in Deutschland sitzen und ertappt werden, droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Wobei die Halunken allerdings mit einer erfolgreich losgetretenen Spekulationsblase leicht das Vielfache verdienen können.

      Ihre Masche ist simpel: Noch vor dem Verschicken der Werbemails decken sie sich mit der ausgewählten Aktie ein und treiben den Kurs hoch. So wie bei K & M: Vor der ersten Spam-Mail stieg der Kurs plötzlich und kurz von rund vier auf mehr als zehn Cent an. Dann verschicken die Betrüger ihre Mails und hoffen, dass leichtsinnige Empfänger angesichts des vermeintlichen Kursfeuerwerks einsteigen. Bei einer Aktie wie K & M Möbel ist die Kurstreiberei besonders einfach: Der Börsenwert aller verfügbaren Aktien des Unternehmens beträgt weniger als eine Million Euro. Schon wenige Käufe ziehen den Kurs nach oben.

      „In Spams beworbene Aktien sollten vom Handel ausgesetzt werden, so wie in Amerika längst üblich“, fordert Marc Tüngler, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Da sei die hiesige Börsenaufsicht BaFin gefordert. Doch die schiebt sich mit der Deutschen Börse AG in Frankfurt den schwarzen Peter hin und her. Die BaFin hat zwar seit Januar mehr als 60 Beschwerden zum Aktien-Spam erhalten und ermittelt derzeit zu den Aktien von 20 Unternehmen. Aber sie analysiert nur, ob verbotener Insiderhandel vorliegt. Die Aktien vom Handel aussetzen, das kann nur die Deutsche Börse. „Wenn ein Verdacht vorliegt, dann meldet unsere Handelsüberwachung dies an die BaFin“, sagt Heiner Seidel von der Deutschen Börse. Letztlich sei das jedoch kein neues Thema: „Nur das Medium ist neu, das Phänomen nicht.“

      http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/97/id/261238…
      Avatar
      schrieb am 27.04.07 22:21:44
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.874.315 von Guerilla Investor am 18.04.07 10:32:06Mal was aus der Mottenkiste ...:

      Quelle: Facts vom, 19.04.2001
      Firma: United Capital Management (Schweiz -kein Zusammenhang mit UCM AG, Kulmbach
      Zitat: kriminalität - Ganz einfach übers Ohr gehauen.

      Von Daniel Ammann E.
      Betrug Trickreiche Händler verkaufen Aktien, deren Kurse sie zuvor künstlich in die Höhe getrieben haben. Dutzende Schweizer Anleger verloren dadurch viel Geld.
      Es war ein interessantes Angebot, und es kam zum richtigen Zeitpunkt. Als der Broker anrief, hatte der Waadtländer Geschäftsmann Michael M. gerade Geld flüssig, das er investieren wollte. M. wurde die Gelegenheit angeboten, sich günstig an einer viel versprechenden amerikanischen Computer-Firma zu beteiligen. «Sie wissen ja, wie man mit Microsoft-Aktien reich wurde, wenn man nur früh genug eingestiegen war», sagte der Broker noch.
      Der Aktienhändler wirkte so seriös, wie es sich für jemand gehört, der für ein Brokerhaus mit besten Referenzen tätig ist. Seine Dukes & Company, so stehts in der Firmenbroschüre, arbeite eng mit einer der führenden Vermögensverwalterinnen der Schweiz zusammen: mit der Infidar, einer Tochter der renommierten Bank Bär. Diese Referenz, die Qualität garantierte, liess Michael M. darüber hinwegsehen, dass die Dukes ihren Hauptsitz auf den Philippinen hat. Der Geschäftsmann, der kein Börsenneuling war, kaufte für viel Geld Aktien einer kleinen US-Firma, die Platinen für Computer herstellt. Die ECS Industries, so wusste der Dukes-Broker angeblich aus guter Quelle, stünden kurz vor der Übernahme durch einen Konkurrenten. Schöne Kursgewinne seien damit garantiert.
      Doch statt schnelle Profite machte M. grosse Verluste: Kurz nachdem er die Aktien gekauft hatte, ging der Kurs der ECS Industries auf Talfahrt. M. reagierte rasch und gab Dukes die Order, die Wertpapiere zu verkaufen. Nichts. Dukes war wie vom Erdboden verschluckt, reagierte weder auf Anrufe noch auf Faxe und E-Mails. 336 000 Dollar schuldet ihm der Broker. Und die Vermögensverwalterin Infidar? Ihr Name wurde missbraucht. Sie hat nach eigenen Angaben nie mit Dukes & Company zusammengearbeitet.
      Michael M. ist auf einen internationalen Ring von Aktienbetrügern hereingefallen, die im grossen Stil Börsenkurse manipulieren. Sie tarnen sich als Broker und verkaufen ahnungslosen Anlegern Aktien, deren Kurse sie künstlich hochgepuscht haben. Einmal nennen sie sich Dukes, ein anderes Mal Sherman Brothers, dann Muller & Sons oder United Capital Management. Sie agieren von den Philippinen und von Thailand aus und finden ihre Opfer immer häufiger in der Schweiz.
      Stefan V. aus Schaffhausen etwa wurde vom thailändischen Broker IAM angegangen. Er kaufte darauf Aktien der amerikanischen DDD, die sich auf Computer-Grafiken spezialisiert hat. Und machte, als die Kurse ins Rutschen gerieten, die gleiche Erfahrung wie Michael M.: «Ich gab Verkaufsauftrag um Verkaufsauftrag. Doch IAM tat wochenlang einfach nichts.» Sein Verlust: 100 000 Dollar.
      Der Zürcher Wirtschaftsanwalt Daniel Fischer, ein Fachmann für Anlagebetrug, vertritt gleich ein Dutzend Schweizer, die auf ähnliche Weise wie Michael M. und Stefan V. geschädigt worden sind: «Jeder hat durchschnittlich 100 000 bis 200 000 Dollar verloren», sagt Fischer. Er geht von einer «neuen Dimension im Anlagebetrug» aus, die er «New Ecocrime» nennt - in Anlehnung an die New Economy. Denn auch Betrüger nutzen die Möglichkeiten, welche die Globalisierung und die neuen Technologien bieten, den Online-Handel via Internet vor allem.
      Der internationale Betrugsring, weiss Anwalt Fischer, manipuliert die Kurse der Aktien, die sie ihren Opfern verkaufen. Das ist gerade bei kleinen Firmen, deren Aktien nur wenig gehandelt werden, relativ einfach. Schon mit einigen tausend Dollar Handelsvolumen lassen sich deren Börsenkurse nach oben drücken.
      Das nutzen die Betrüger aus: Sie decken sich zu günstigen Preisen mit Aktien einer kleinen Firma ein. Durch ihre Broker, man geht von etwa zwanzig Gesellschaften aus, kreieren sie in der Folge einen künstlichen Markt: Die Broker kaufen und verkaufen unter sich die Aktien der Firma und lassen so die Kurse stetig steigen. Dann telefonieren sie potenziellen Anlegern und bieten den «Geheimtipp» an. Die Broker verkaufen ihnen die günstig erstandenen Aktien zum hoch getrimmten Preis. Weil es nie einen echten Markt für die Wertpapiere gegeben hat, brechen die Kurse danach ein. Den Verlust tragen die ge-prellten Anleger.
      In einer Sammelklage, die derzeit in den USA auch von Schweizern angestrebt wird, werden die amerikanischen Investoren Amador Pastrana und Regis Possino als Drahtzieher des Betrügerrings genannt. Sie konnten sich bisher nationaler Jurisdiktion weit gehend entziehen. Denn ein Schweizer etwa, der wie Michael M. amerikanische Aktien über einen philippinischen Broker kauft und das Geld dafür auf eine Hongkonger Bank einzahlt, hat es schwer, zu seinem Recht zu kommen.
      «Anlagebetrüger sind darauf erpicht, persönliche und geografische Distanz zu ihren Opfern zu schaffen», sagt Peter Cosandey, lange Jahre Zürcher Bezirksanwalt für Wirtschaftskriminalität und heute Partner bei der Treuhandgesellschaft KPMG: «Das Internet macht ihnen das heute sehr einfach.» Es garantiert eine Anonymität, die leicht zu missbrauchen ist. So existiert zum Beispiel die angeblich unabhängige Aktienhandelsplattform www.countex.com. Als Sitz von Countex wird eine Adresse in Nyon im Kanton Waadt angegeben. Doch auch in diesem Fall wird mit dem Label «Schweiz» eine falsche Seriosität vorgegaukelt. Die Website countex.com wird nämlich ausgerechnet von der philippinischen Dukes & Company betrieben, die Michael M. betrogen hat. Seit seinen Erfahrungen mit den Aktienbetrügern ist der Geschädigten-Anwalt Daniel Fischer überzeugt, «dass die Verbrecher dank der neuen Technologien unglaublich dreist geworden sind». Ein Indiz: Sie hören mit ihren illegalen Geschäften auch dann nicht auf, wenn sie an einem Ort auffliegen: «Sie wechseln einfach ihren Namen, ihre Adresse, ihre Homepage - und machen weiter», sagt Fischer.
      «Jeder hat durchschnittlich 100 000 bis 200 000 Dollar verloren.»
      Daniel Fischer, Anwalt von Geschädigten
      Manila: Anlagebetrüger operieren mit Vorliebe von exotischen Orten aus - und tauchen unter, sobald sie kassiert haben.
      Anwalt: Daniel Fischer vertritt Anleger.

      Tipps

      Vorsicht, Falle

      Das müssen Sie beachten: Wie man sein Geld vor Anlagebetrügern schützt.

      ++ Klingt ein Angebot zu schön, um wahr zu sein, dann ist es vermutlich auch so. Es gibt keinen Gewinn ohne Risiko: Je höher die Chancen einer Investition sind, desto grösser ist auch die Gefahr eines Verlusts. Misstrauen Sie darum Angeboten, die mehr als zehn Prozent Rendite pro Jahr garantieren. Aktien eignen sich für Kleinanleger nur als langfristige Anlage.

      ++ Die meisten Anlagebetrüger machen sich per Telefon an ihre Opfer heran. Anfangs sind sie zurückhaltend und bieten «Insider-Informationen» an. Später werden sie hartnäckig und drängen auf ein Geschäft. Legen Sie den Hörer auf, wenn man Sie unter Druck setzt.

      ++ Seien Sie besonders vorsichtig, wenn ein Vermittler oder Broker Sitz im Ausland hat. Das erschwert es, juristisch gegen ihn vorzugehen. Werden Sie misstrauisch, wenn keine konkrete Adresse angegeben wird, sondern nur Telefonnummern, Websites oder Postfächer. Fragen Sie nach staatlichen Lizenzen, und prüfen Sie die zitierten Referenzen nach. Die angeblichen «Schweizer Partner» wissen oft nichts von ihrem Glück.

      ++ Betrüger arbeiten mit Hochglanzbroschüren und Fachchinesisch, um Sie zu beeindrucken. Lassen Sie sich vom Pseudojargon nicht einschüchtern. Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank, oder konsultieren Sie vor Vertragsabschluss einen spezialisierten Anwalt. Kaufen Sie nur Aktien von Firmen, über die Sie sich gründlich informiert haben. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Anlage jederzeit künden oder veräussern können. Und kaufen Sie nie ein verlockendes Angebot auf Kredit.
      Absturz: Kurs der manipulierten ECS.
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      Avatar
      schrieb am 09.05.07 15:46:59
      Beitrag Nr. 51 ()
      Und masl ein paar in den Threads aufgeschnappte Stimmen ...

      aus der Handelszeitung Nr. 18 (Schweizer Wochenzeitung & The Wall Street Journal)vom 02. - 08. Mai 2007, Seite 37

      ".... mit noch grösseren Problemen dürften die Verantwortlichen bei der sagenumworbenen Swiss FE Steelzu kämpfen haben. Das Unternehmen das an der Berner Börse BX und im Frankfurter Feiverkehr gelistet ist, hält eine Beteiligung an einem Stahlwerk in der Türkei, von dem allerdings keine brauchbaren Informationen zur Werthaltigkeit und zum Geschäftsgang erhältlich sind. Dafür wird die Gesellschaft regelmässig von bizarren Börsenbriefen (Deutscher Investment Report) gepuscht, die sich als eigentliche Werbesendungen entpuppen und mit haltlosen Behauptungen zur Kussteigerungen beitragen wollen. Glücklicherweise haben die Kleinanleger trotz fabelhafter Gewinnaussichten die Mache durchschaut und lassen die Finger von solchen Werten. Der Kurs von Swiss FE Steel ist denn auch, wie nahezu sämtliche durch diese Börsenbriefe empfohlene Titel, in kürzester Zeit um über 50% eingebrochen. Nun scheinen Freunde im Dunstkreis dieses Unternehmens das letzte Ass aus dem Ärmel zu ziehen und bringen die Gesellschaft in einschlägigen Internetforen dreist mit Schmolz+Bickenbach, der ehemaligen Swiss Steel, in Verbindung. Dass sich hier ein Unternehmen mit fremden Federn schmücken will, hat Schmolz+Bickenbach erfreulicherweise schon früh erkannt und gegen die Gesellschaft einen Prozess eingeleitet.
      Schade eigentlich für die Berner Börse, dass sich solch suspekte Firmen wie Swiss FE Steel oder die Tiro Holding, die für das Listing von zahlreichen dubiosen Gesellschaften verantwortlich ist auf deren Börsenplatz tummeln. Etwas schärfere Kotierungsvorschriften täten der Berner Börse sicherlich gut"

      ---

      Miesmacher Leerverkäufer?
      Swiss Fe Steel lässt Promoter jammern
      Ausgepusht? Swiss Fe Steel nach dem EinbruchAusgepusht? Swiss Fe Steel nach dem Einbruch

      Sobald in kostenlosen Newslettern von einem “Vernichtungsfeldzug der Short-Seller” die Rede ist, hat sich meist Spektakuläres ereignet. So geschehen mit der Aktie von Swiss Fe Steel Group: Das Unternehmen, das bereits in der Vergangenheit durch einen intransparenten Webauftritt und gebetsmühlenartige Empfehlungen in kostenlosen “Börsenbriefen” aufgefallen war, verlor im gestrigen Handel fast die Hälfte seines Wertes. Leerverkäufe haben den Aktienkurs wohl so weit gedrückt, dass auch gutgläubige Leser dieser Newsletter die Reißleine gezogen haben. Prompt wiederholt das Lager der Aktien-Promoter die alte Mär vom wenig regulierten Freiverkehr und fordert das Verbot des Leerverkaufs marktenger Werte.

      Ähnliche Auswüchse trieben vor einem Jahr auch die “Anhänger” von De Beira Goldfields, die zeitweise sogar mit einem offenen Brief an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Aufmerksamkeit erregten. Diese Forderungen sind utopisch. An der Börse kann seit jeher auf steigende oder auf fallende Kurse spekuliert werden. Wäre die Aktie von Swiss Fe Steel wirklich so aussichtsreich wie in kostenlosen Newslettern reißerisch verkündet, hätte sich der Aktienkurs innerhalb eines Tages wohl kaum ohne eine Unternehmensmeldung annähernd halbiert. Selbstverständlich kommt es an der Börse zu Übertreibungen - nach oben wie auch nach unten. Ein dermaßen herber Kursrutsch spricht allerdings nicht gerade dafür, dass von Fundamentaldaten überzeugte potentielle Käufer nur auf einen kleinen Rücksetzer bei Swiss Fe Steel gewartet haben.

      Zwar legt die Aktie heute wieder annähernd 25 Prozent zu, doch ist dieser von Aktien-Promotern angekündigte “Rebound” wohl eher dem kurzfristigen Engagement einiger Zocker geschuldet. Ebenso wie auch die Aktie von Thunder Sword Resources ist Swiss Fe Steel angeschlagen: Die Aktie notiert auch nach der heutigen Erholung unter dem ersten Kurs am Tag des Börsengangs im November letzten Jahres. Es scheint, als hätte der gestrige Kursrutsch eine neue Ära für Swiss Fe Steel eingeläutet: Eine Phase, in der sich der von Empfehlungen getriebene Aktienkurs den spärlich vorhandenen Fundamentaldaten angleicht.


      Quelle: www.aktien-blog.com
      Avatar
      schrieb am 15.05.07 00:28:56
      Beitrag Nr. 52 ()
      "Kursrakete des Monats" per E-Mail

      Derzeit sind Massen-E-Mails (Spam) im Umlauf, die zum Kauf so genannter "Pennystocks" raten - Aktien mit einem Kurs von unter einem Euro. Gewinner dabei sind jedoch nur die dubiosen Drahtzieher der Kursmanipulationen, die damit mehr Geld als mit klassischen Erotik-Angeboten verdienen.



      FRANKFURT. Dubiose Kaufempfehlungen per massenhaft versandter E-Mail (Spam) haben bei kleinen deutschen Aktien heftige Kursbewegungen ausgelöst und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf den Plan gerufen. Die BaFin gehe dem Verdacht auf Kursmanipulation und Insiderhandel nach, sagte eine Sprecherin. Derzeit untersuche sie auffällige Kursbewegungen bei acht Gesellschaften.

      In den USA sind solch dubiose Kaufempfehlungen per Massenmail schon länger ein Problem. Erst kürzlich setzte die US-Börsenaufsicht SEC 35 kleine Werte bis zum 21. März vom Handel aus. Mittlerweile ist die Spamwelle auch nach Deutschland geschwappt. "Das Problem hat sich im letzten halben Jahr drastisch verstärkt", sagt Frank Felzmann, Experte für Internetkriminalität beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Kam früher gelegentlich mal eine E-Mail am Tag, so seien es inzwischen zehn bis zwanzig. Längst sind es nicht mehr nur amerikanische Titel, die Anlegern hohe Gewinne vorgaukeln, wie die BaFin feststellt. "Seit Anfang des Jahres erhalten wir verstärkt Beschwerden, täglich werden es mehr", sagte eine Sprecherin.

      Das Schema ist immer gleich: Per Mail werden so genannte Pennystocks empfohlen, also Werte die weniger als einen Dollar oder einen Euro kosten. "Kursrakete des Monats" oder "unbedingt kaufen, bevor der Kurs explodiert", heißt es in den Schreiben etwa. Absender sind Phantasiefirmen wie "Deutscher Anlage Report" oder renommierte Titel wie "Börse Online", die missbraucht werden.

      Nicht immer wissen die so angepriesenen Firmen von ihrem Glück. So empfahl am Freitag eine "Gesellschaft für Aktien-Analyse" die Papiere der Realquadrat Immobilien AG zum Kauf und lockte mit "200% Gewinnerwartung in der kommenden Woche". Die flaue Begründung: "Bei schwacher Dax-Performance werden kleine Werte wieder attraktiv." Tatsächlich stieg der Kurs um bis zu 30 Prozent, brach aber sofort wieder ein. Realquadrat-Vorstandschef Thomas Löhr fürchtet um das Ansehen seines Unternehmen. "Wir haben die BaFin informiert und um eine Untersuchung gebeten", sagt er.

      Ähnliche Kursbewegungen zeigten auch die Aktien von Artstor, der Multimediaagentur Popnet Internet, Adori oder Knorr Capital Partner. Sie sind teilweise Überbleibsel des neuen Marktes; bei einigen laufen Insolvenzverfahren. Die Titel werden kaum gehandelt, der Kurs dümpelt fast bewegungslos. Doch nach dem Versand der E-Mails stieg das Handelsvolumen jedesmal massiv an.

      "Die Initiatoren decken sich vorher ein und verkaufen, sobald der Kurs anzieht", sagt Volker Pietsch vom Deutschen Institut für Anlegerschutz (Dias). Die Anleger dagegen bleiben auf den Verlusten sitzen, wenn sie kaufen, weil der Kurs schnell wieder sinkt.

      Die Deutsche Börse erklärte, Versuche, Kurse mit Fehlinformationen zu manipulieren, seien nicht neu. Hier handele es sich um einen neuen Verbreitungsweg, sagte ein Sprecher. Vom Handel aussetzen kann die Börse die Titel nicht. Sie meldet Unregelmäßigkeiten der BaFin.

      Nach Schätzung von Symantec, einem Anbieter von Sicherheitssoftware, ist bereits jede dritte Spam-Mail ein unerwünschter Aktientipp, Tendenz steigend. "Damit lässt sich einfach mehr Geld verdienen als mit den klassischen Erotikangeboten", sagt Symantec-Spamexperte Candid Wüst.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 15.05.07 01:22:28
      Beitrag Nr. 53 ()
      Lieber Leser,

      eigentlich ist mein Job nie langweilig: Mindestens einmal wöchentlich darf ich
      amüsiert den Kopf über außergewöhnliche Nachrichten schütteln, meist zu eher
      zweifelhaften Firmen. So durchsuchten am 19.4. rund 60 Polizisten die Räume des
      „Wolfgang-Reich-Imperiums“ in Heidenheim wegen des Verdachts auf Kursmanipulation.
      Die Aktien sämtlicher börsennotierten „Reich-Firmen“ (derzeit sechs an
      der Zahl), vor denen wir seit Jahren auf unserer „Finger-weg-Liste“ warnen, wurden
      zeitweise vom Handel ausgesetzt; die Staatsanwaltschaft ermittelt.

      Kaum wird der Hydra ein Kopf abgeschlagen ...

      Doch unsere Freude über diesen Schlag gegen den grauen Kapitalmarkt währte
      nicht lange: Genau einen Tag später stolperte ich über einige Firmen, deren Gebahren
      ähnlich dreist wie das der Reichs anmutet – diesmal aber nicht aus Heidenheim,
      sondern aus Hamburg bzw. Berlin. Und noch ein Unterschied besteht: Ging
      es bei den Reich-Platzierungen meist „nur“ um einige hunderttausend Euro, so liegt
      die addierte Börsenkapitalisierung dieser Firmen weit über hundert Millionen.

      Konkret geht es um die Greta Immobilien AG, die Powerbags AG und die Lichtenergiewerke
      AG. Alle drei wurden von der „Merliniveau GmbH“ an die Börse
      begleitet – deren Geschäftsführer Andre Medger auch Vorstand bei Powerbags
      und Aufsichtsrat bei Lichtenergiewerke ist. Aufsichtsratsvorsitzender aller drei
      Firmen ist Rechtsanwalt Ole-Hagen Zachriat; in immerhin zwei Aufsichtsräten
      (Powerbags und Lichtenergiewerke) ist auch Frau Renate Nehls aktiv.

      ... wachsen ihr schon wieder drei neue Köpfe nach

      Was die Firmen sonst auszeichnet, sind dürre Fakten und luftige Börsenwerte.
      So ist Greta aktuell mit 127 Mio. Euro bewertet, verfügt aber nur über Immobilien
      im Wert von 15 Mio. Euro – die etwa genauso hoch beliehen sein sollen. Auch
      Powerbags – nach eigenen Angaben ein Produzent von Solarmodulen – scheint
      mit der Lichtenergiewerke AG bisher lediglich einen größeren Kunden zu haben.
      Die wiederum bezahlt praktischerweise nicht in bar, sondern in eigenen Aktien.

      Trotz dieser wenig vertrauenserweckenden Fakten fehlt es nicht an positiven
      Einschätzungen seitens einschlägiger „Börsendienste“ und anonymer Beiträge
      in Online-Börsenforen, in denen oftmals geradezu haarsträubender Unfug verzapft
      wird. So werden die unseres Erachtens völlig utopischen Planzahlen von
      Greta Immobilien einfach ungeprüft übernommen und auf dieser Basis Kursziele
      genannt, die einem Börsenwert von bis zu 300 (!) Mio. Euro entsprechen.

      Meiden Sie alle Aktien aus dem Merliniveau-Umfeld!

      Mein dringender Rat: Lassen Sie sich von solch euphorischen Aussagen nicht zu
      Käufen verleiten! Und natürlich sollten Sie die genannten Firmen ebenso meiden
      wie alles, was noch aus ihrem Umfeld kommt. Ja, Sie lesen richtig: Es wird nicht
      bei diesen drei Firmen bleiben. Denn schon jetzt stehen mit Solarestate und Sanus
      Capital zwei weitere IPO-Kandidaten aus der gleichen „Ecke“ in den Startlöchern.

      Wie Sie sehen, dürfte mein Job also auch künftig kaum langweilig werden. Wobei
      es mir eigentlich mehr Spaß macht, für Sie neue Kauf-Chancen ausfindig zu
      machen, als Sie vor zweifelhaften Firmen zu warnen. Zum Glück kann ich über
      Werte dieser Art ja auf den restlichen 15 Seiten dieser Ausgabe berichten ...

      Ihr Matthias Schrade
      Avatar
      schrieb am 16.05.07 10:22:18
      Beitrag Nr. 54 ()
      ANALYSE: Aktien statt Viagra
      Kaufempfehlungen für Billigaktien per unerwünschter Email häufen sich / Von Kursveränderungen profitieren nur die Versender

      WOLFGANG MULKE

      Die vermeintlich exklusive Nachricht liest sich prächtig. "Metriopharm vor absolutem Hammer", heißt es in einem Börsenbrief des Deutschen-Investment-Reports. "Ausnahmslos begeistert, seien die Analysten des Hauses, die binnen eines Jahres ein Kursziel von sechs Euro vorgeben. Das wäre gemessen am aktuellen Kurs fast eine Verdreifachung. Die Empfehlung vertreibt der Report per Email.

      Solche oder ähnliche Mails, die als so genannter Spam unerwünscht im elektronischen Briefkasten von Millionen Internetnutzern landen, sind nach Ansicht von Experten mit höchster Vorsicht zu genießen. Warum, verrät ein Blick ins Kleingedruckte des Reports. "Der Herausgeber kann Short- oder Longpositionen der behandelten Aktien halten", heißt es dort. Die Firma hat sich also womöglich schon selbst rechtzeitig zu günstigen Preisen an der Börse bedient. Auch will die Firma nicht ausschließen, dass die Analyse vom betroffenen Unternehmen bezahlt wurde. In letzter Zeit häufen sich nach Beobachtung von Verbraucherschützern solche Spammails, die den Kauf bestimmter Aktien nahe legen. Die Spamversender "wechseln von Viagra zu Aktien", so Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW).

      Fachleute vermuten, dass die Initiatoren der Spams die Anleger abzocken wollen. Grundsätzlich werden bei der Methode so genannte Pennystocks empfohlen, Aktien, die nur ein paar Cent wert sind und die kaum gehandelt werden. "Die Kurse werden manipuliert, in dem sich die Initiatoren vorher mit Billigaktien eindecken und den Wert in die Höhe treiben", warnt der Chef des Deutschen Instituts für Anlegerschutz (DIAS), Volker Pietsch, vor einem Kauf solcher Scheine. Aufgrund der Werbung für den Kauf steigen zunehmend naive Anleger ein und die dubiosen Analysten heimsen Kursgewinne ein.

      Das funktioniert, weil die Kurse bei diesen Aktien schon mit geringen Einsätzen stark verändert werden. Ähnlich wie bei Kettenbriefen läuft das so lange gut, wie sich neue Käufer finden. Danach rutschen die Kurse wieder rasant in den Keller. Viele Anleger sind laut Pietsch vom DIAS darauf hereingefallen, die niedrigen Zinsen und die gut laufenden Börsen machten die oft unerfahrenen Kleinanleger unvorsichtig.

      Die Masche stammt aus den USA. Dort haben, anders als in Deutschland (s. Kasten) die Behörden jedoch längst reagiert. "Die Börsenaufsicht setzt den Handel mit diesen Werten aus und entzieht den Leuten damit den Boden", berichtet die DSW. Hierzulande wird lange nicht so konsequent gegen derlei Betrügereien vorgegangen.

      Der Blick auf seriöse Finanzportale hilft interessierten Anlegern auch nicht immer weiter. Oft werden Kaufempfehlungen bei solchen Billigaktien einfach übernommen oder zitiert. Der Hinweis auf sogar zugegebene Interessenskonflikte der vorgeblichen Aktienexperten fehlt in den Zitaten regelmäßig. Pietsch rät daher zur Radikalmethode: "Man sollte Spammails sofort wegklicken und gar nicht erst öffnen."
      Bis zu fünf Jahre Gefängnis
      Kursmanipulationen oder Insiderhandel sind Straftaten, die den Tätern bis zu fünf Jahre Gefängnis einbringen können. Doch der Nachweis ist bei den Spam-Mailern kaum möglich. Es sei schwierig, an die Absender heranzukommen, heißt es bei der Bundesfinanzaufsicht (Bafin). Die Behörde warnt die Verbraucher aber ausdrücklich von den Aktienspams. Das Bafin bearbeitet derzeit mehrere hundert Hinweise auf zwielichtige Börsengeschäfte dieser Art. 25 zum Kauf empfohlene Firmen stehen auf der Liste des Amts. Zu Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft kam es aber noch nicht. wom

      Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10917499/4850…
      Avatar
      schrieb am 22.05.07 08:57:01
      Beitrag Nr. 55 ()
      Welt Online vom 21.05.07

      Warnschuss für euphorisierte Anleger

      Die Stimmung der Anleger ist bestens, der Dax bewegt sich seit vier Jahren nach oben. Anleger werden wagemutig. Doch jetzt ruft ein aktuelles Comroad-Urteil ruft Exzesse der Vergangenheit in Erinnerung.

      Schnabel zu sieben Jahren Haft verurteilt - Der ehemalige Comroad-Chef Bodo Schnabel muss wegen Betrugs Schadenersatz an geprellte Anleger zahlen

      Die Börsenwelt ist für deutsche Anleger derzeit in bester Ordnung. Schließlich bewegt sich der Dax seit nunmehr vier Jahren stetig nach oben und ist inzwischen nur gut fünf Prozent vom Rekord aus dem Jahr 2000 entfernt. Und viele Akteure beginnen bereits wieder, unüberlegt und überhastet in vermeintliche Kursraketen zu investieren. Ein Warnschuss kommt vom Amtsgericht München. Im legendären Betrugsfall Comroad haben die Richter Schadenersatzansprüche von Kleinanlegern bestätigt. Damit wird der Blick auf die unrühmlichen Exzesse der letzten großen Börseneuphorie gelenkt.
      "Mit der positiven Stimmung steigt die Affinität der Investoren für den heißen Tipp", warnt Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. "Betrüger haben es in einem solchen Umfeld wesentlich leichter, weil die Akteure, geblendet von den Kursgewinnen, nicht so genau hinschauen." Je intransparenter die Firmen, desto höher sei das Risiko. Gerade im Freiverkehr hat der Profi zuletzt eine steigende Zahl von Betrugsfällen registriert. Eine beliebte Masche bestehe darin, Titel mithilfe von E-Mails nach oben zu jubeln. Aber auch die Zahl dubioser Geschäftspraktiken nehme zu. "Niemand sollte die Lehren aus dem Jahr 2000 vergessen", so Tüngler.

      Auch Anlegeranwälte sehen Risiken im unregulierten Freiverkehr oder im Nachfolgesegment des Neuen Marktes, Entry Standard. Betrugsvorwürfe gegen das Telekomunternehmen Amitelo oder andere Firmen würden sich häufen. "Die Unternehmen, die hier gelistet sind, unterliegen nicht in allen Punkten dem Wertpapierhandelsgesetz", sagt Felix Weigand von Rotter Rechtsanwälte. Tatsächlich sind etwa die Firmen des Entry Standard nicht der Ad-hoc-Pflicht unterworfen, sprich: Sie müssen kursrelevante Nachrichten nicht unmittelbar veröffentlichen. Damit gibt es für die Anleger keine Möglichkeiten, die Unternehmen wegen fehlerhafter Meldungen zu verklagen. "Geprellten Investoren bleibt lediglich die Chance, Vorstände wegen Betrugs in die Haftung zu nehmen", sagt Weigand. Dazu müssten die Anleger den Managern jedoch Vorsatz nachweisen, während bei den Unternehmen des Geregelten Marktes grobe Fahrlässigkeit für Schadenersatzansprüche ausreiche.

      Nach Meinung der Experten kommt das Urteil gegen Comroad zum richtigen Zeitpunkt, um Anlegern die Risiken vor Augen zu führen. Das Unternehmen hatte um die Jahrtausendwende überwiegend Luftbuchungen vorgenommen und damit Anleger getäuscht. "Fälscht ein Vorstandsvorsitzender einer Aktiengesellschaft die Umsatzzahlen und veröffentlicht diese, sind er und die Gesellschaft schadenersatzpflichtig, wenn ein Anleger aufgrund dieser falschen Veröffentlichung Aktien erwirbt, die sich anschließend als wertlos herausstellen", erklärte das Amtsgericht München in einem am Montag veröffentlichten Urteil (Az.: 131 C: 14756/05). Zuletzt hatte das Landgericht Frankfurt den früheren Comroad-Chef zu Schadenersatzzahlungen an 60 Anleger verurteilt.
      "Das ist die konsequente Fortführung früherer Verfahren", urteilt Peter Gundermann von der Kanzlei Tilp Rechtsanwälte. Allerdings müssten die Anleger jeweils nachweisen, dass es zwischen den betrügerischen Meldungen und dem Kauf der Aktie einen kausalen Zusammenhang gebe.

      Der Fall Comroad ist damit noch nicht abgeschlossen. Weitere Verfahren laufen gegen das Unternehmen und dessen ehemaligen Vorstand. Und nicht nur das. Auch die ehemaligen Vorstände von Infomatec oder EM.TV müssen sich vor Gericht verantworten. Aus der jüngeren Historie sind Verfahren gegen DaimlerChrysler oder EADS anhängig. In beiden Fällen wird den Unternehmen vorgeworfen, firmenrelevante Informationen zu spät veröffentlicht zu haben.
      Avatar
      schrieb am 24.06.07 10:52:57
      Beitrag Nr. 56 ()
      Im Spiegel:Von Hasnain Kazim (ZITAT DIREKT)

      Es ist eine gigantische Spam-Aktion: Rund fünf Milliarden E-Mails mit einer Aktien-Kaufempfehlung sollen in den vergangenen zwei Tagen die Postfächer überflutet haben. Tatsächlich ist der Wert des Unternehmens kurzzeitig explodiert - verdient hat daran der Spam-Versender.

      Hamburg - Irgendeinen Dummen gibt es immer. Einen, der einen Datenanhang öffnet, obwohl die E-Mail mit den Worten beginnt: "Er hat nie einen Stern angeschaut. Auch mit Kamala, und mit den Freuden der Liebe." Oder: "Lass uns ruhigen Herzens warten. Wandelt in Heiligkeit, allem Leid ein Ende zu bereiten." Es gibt noch mehrere Anfänge, denn es sind mehrere E-Mails mit immer demselben Datenanhang, aber immer verschiedenen Absendern im Postfach. 10 Stück, bei manchen sogar 20 oder 30.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,490184,00.html

      Fragwürdiger Aktien-Kauftipp: Gestaltet wie ein professioneller Investment-Newsletter
      Großbildansicht

      Fragwürdiger Aktien-Kauftipp: Gestaltet wie ein professioneller Investment-Newsletter
      Unter diesen Leuten gibt es dann sogar welche, die sich nicht wundern, dass die PDF-Datei aussieht wie ein Börsenbrief, wie eine professionelle Aktien-Kaufempfehlung, die überhaupt nicht zum Text der E-Mail passt. Denen egal ist, dass der Börsenbrief keinerlei Kontaktdaten oder Herausgeber nennt, sondern schlicht in englischer Sprache für die Aktie der Firma Talktech Telemedia wirbt, deren Wert in den fünf kommenden Handelstagen garantiert um 300 Prozent zulegen werde. "Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen!", endet das Pamphlet.

      Darunter wiederum finden sich Leute, deren Gier über den Verstand hinauswächst: Sie kaufen das Papier.

      So wenige dürften das in den vergangenen zwei Tagen nicht gewesen sein, denn der Aktienkurs des Unternehmens ist explodiert: von 0,25 auf 0,35 Euro innerhalb dieses Zeitraums, ein Plus von 40 Prozent - wenn auch weit entfernt von den in der E-Mail prognostizierten 300-Prozent-Steigerung.

      Fünf Milliarden Mails in zwei Tagen

      "Aktien-Spam" nennen Experten das und sprechen von einer "Pump-and-Dump-Kampagne". "Die anonymen Versender kaufen das Papier zu einem günstigen Kurs. Dann verschicken sie ihre E-Mails, die aussehen wie professionelle Investment-Newsletter. Anschließend, wenn Umsatz und Kurs aufgrund der künstlich erzeugten Nachfrage gestiegen sind, verkaufen sie ihre Aktienpakete mit großem Gewinn", erklärt ein Sprecher der Deutschen Bank die Masche. "So etwas gibt es schon seit längerem."

      Allerdings nicht in solchem Umfang: Rund fünf Milliarden E-Mails seien in den vergangenen zwei Tagen verschickt worden, teilt das IT-Sicherheitsunternehmen Ironport Systems mit - Schätzungen zufolge sind das neun Prozent des weltweiten Spam-Aufkommens in dieser Zeit.

      "Neu ist, dass der Inhalt nicht mehr als Bild im jpg-Format verschickt wird, sondern als PDF-Anhang", sagt Angelika Felsch von der Münchner Filiale der US-Firma. Der deutsche Anbieter von Sicherheitssoftware Avira erklärt, mit dem PDF-Format würden die Absender versuchen, Spam-Filter zu umgehen. Insgesamt habe das Verschicken von Aktien-Spams seit Jahresanfang um 120 Prozent zugenommen - eine Entwicklung, von der neben den Versendern auch die Produzenten von Sicherheitssoftware profitieren.

      Unklar ist auch die Rolle, die das beworbene Unternehmen spielt: Selbst die Wertpapierhandelsbank Peter Koch, die die Aktie an die Frankfurter Börse gebracht hat, besitzt nur wenig Informationen über Talktech Telemedia. "Das Unternehmen hat seinen Sitz in den USA", sagt Peter Koch. Und: "Am 21. Mai wurde das Papier erstmals in Frankfurt notiert."

      Womit die Firma Geld verdient, wer der Ansprechpartner in Deutschland ist - keine Angaben. Trotzdem stieg der Kurs nach Erstnotiz von 0,55 auf 0,81 Euro, sank dann allerdings auf 0,25 Euro. "Jetzt versucht jemand, den Wert wieder in die Höhe zu treiben und eine Menge Geld zu verdienen", sagt Koch. Wer das sein könnte? "Keine Ahnung."

      Identität der Absender kaum zu ermitteln

      Einen ähnlichen Fall habe er aber schon im März erlebt. Da habe die Aktie der Kronos AG bei 0,07 Euro notiert. "Dann ging eine Spam-Aktion los, der Kurs stieg um über 100 Prozent auf 0,16 Euro", erinnert sich Koch. "Innerhalb von acht Tagen wurden vier Millionen Aktien umgesetzt." Heute notiert das Papier wieder bei 0,07 Euro.

      Der Verbraucherzentrale Bundesverband rät ausdrücklich dazu, Aktientipps, die per E-Mail eintrudeln, auf keinen Fall zu befolgen. Referentin Carola Elbrecht empfiehlt: "Wer wirklich Informationen über Aktien und Wertpapierhandel benötigt, der fragt am besten ausgewiesene Fachleute."

      Ähnliches rät die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Es sei nicht auszuschließen, dass die Verbreitung der Spams nur dazu dient, die Kurse der betroffenen Wertpapiere "ohne realistischen Hintergrund in manipulativer Weise nach oben zu treiben", teilte die Bafin nach dem Kronos-Fall mit.

      Die Behörden ermitteln nun, ob gegen das Wertpapierhandelsgesetz oder gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstoßen wurde. Ob man aber überhaupt die Identität des Absenders feststellen könne, sagt Bafin-Sprecherin Anja Neukötter, daran habe sie ihre Zweifel.
      Avatar
      schrieb am 05.07.07 19:31:52
      Beitrag Nr. 57 ()
      Meldung 05.07.2007 10:07

      "Nicht alle Schweizer Firmen seriös"

      SdK-Vizevorstand Markus Straub ist besorgt über den Ansturm ausländischer Firmen, darunter auch aus der Schweiz, an den Freiverkehr. Anlegern rät er, nicht dem Reiz optisch billiger Aktien zu erliegen. Bei heißen Tipps sollten sie erst mal die Quelle prüfen.

      boerse.ARD.de: In letzter Zeit sind mehrere Firmen aus dem Steuerparadies Zug wie EnergyMixx, Mammut Energy und New African Mining an den Frankfurter Freiverkehr gekommen. Verbergen sich dahinter Briefkasten-Firmen?

      Straub: Das müssen nicht unbedingt Briefkasten-Firmen sein. Die Unternehmen können durchaus einen Manager haben. Aber die Vermutung, dass in der Steuerspar-Schwarzgeldmetropole Zug Leute eine Briefkasten-Firma aufsetzen, liegt nahe. Früher waren dubiose Firmen vor allem auf Bermuda-Inseln angesiedelt. Heute tummeln sie sich auch in Zug.

      boerse.ARD.de: Also darf man Firmen aus Zug nicht trauen?

      Straub: Die Schweiz hat als Finanzplatz einen guten Ruf. Es wäre jedoch falsch zu glauben, dass deshalb alle Schweizer Firmen seriös wären.


      boerse.ARD.de: Ist das ein Trend, dass schweizerische Unternehmen, insbesondere aus Zug, an den Frankfurter Freiverkehr kommen?

      Straub: Es gibt einen Trend, dass immer mehr ausländische Firmen an den Freiverkehr drängen. Denn die Zulassungskriterien sind sehr lasch. Das ausländische Unternehmen muss irgendwo in einem anderen Land an einem geregelten Markt notiert sein. Darüber hinaus muss das Unternehmen nicht einmal mit einem Euro Nennwert ausgestattet sein. In der Schweiz sind es sogar lediglich ein paar Rappen, in den USA noch weniger. Das Problem liegt aber auch bei den Anlegern selbst: Sie sehen in optisch billigen Aktien einen Reiz. Jeder ist auf der Suche nach einer neuen Microsoft, die möglichst günstig zu haben ist. Diese Schnäppchensuche ist fatal.

      boerse.ARD.de: Was sollten Anleger tun, um nicht in die Falle zu tappen?

      Straub: Die Anleger sollten schauen, wie viele Aktien es gibt und welche Unternehmenswerte sie verbriefen. Außerdem sollte man sich die Frage stellen, ob die Aktie nur auf Fantasie basiert. Gerade bei Rohstoffen ist das oft der Fall. Rohstoff-Storys lassen sich derzeit am Markt am besten verkaufen. Doch es ist schwer nachzuweisen, ob Rohstoffe dort liegen, wo das Unternehmen bohrt. Einfacher nachzuvollziehen ist es, wenn ein Unternehmen Technologien oder Produkte hat.

      boerse.ARD.de: Viele Anleger schauen in Börsenforen nach heißen Tipps, gerade im Freiverkehr – und greifen dann zu. Was halten Sie davon?

      Straub: Man muss darauf achten, wie man zu einem Tipp gelangt ist. Dazu sollte man die Qualität der Quelle recherchieren, aus der man die Informationen erhalten hat. Nur wenn diese seriös ist, kann man die Aktie kaufen.

      boerse.ARD.de: Am Mittwoch haben EnergyMixx und Mammut Energy zunächst vielversprechende PR-Mitteilungen gemacht, kurz danach wurden die Aktien von Börsenbriefen empfohlen. Das riecht doch stark nach Push...

      Straub: Es ist kein Geheimnis, dass es eine Vielzahl von bezahlbaren Börsenbriefen und Tipps gibt, die nicht objektiv ihre Werte heraussuchen. Sie werden von Firmen bezahlt, die ihre Aktien auf der Empfehlungs-Liste sehen wollen. Solche Disclaimer über Interessenskonflikte müssten eigentlich auf den Börsenbriefen genannt werden. Andererseits sind die Anleger nicht bereit, für seriöse Informationen im Internet zu zahlen.

      Das Interview führte Notker Blechner
      Avatar
      schrieb am 14.07.07 20:26:46
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.324.864 von Guerilla Investor am 20.12.06 00:30:12Hört sich interessant an... Ich für meinen Teil lese den Aktionär, abonniere aber auch den (kostenlosen) Online-BB Global-Smallcap-Report (in Folgendem Text GSCR genannt).

      Das Dilemma bei den BB's:
      Die wollen ja auch nur Geld verdienen. - Also sind sie kaufbar.

      Andererseits müssen sie überzeugend wirken. Es muß also ab und an eine Empfehlung dabei sein, die nicht "gekauft" wurde.

      Die Kunst des Anlegers besteht also darin, diese herauszufiltern.

      Dein Thread hat mich inspiriert. Drum werd ich ab nächste Woche anfangen, ein Musterdepot zu konstruieren, beginnend mit der ersten "Folgeempfehlung" am Montag.

      Mal sehen wie der GSCR abschneidet...

      Greez

      :cool:TSX:cool:
      Avatar
      schrieb am 14.07.07 20:43:03
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.689.986 von TSX-V am 14.07.07 20:26:46Fein ... freut mich, daß mal jemand etwas gut findet, was ich angeregt habe ... :)
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 12:02:23
      Beitrag Nr. 60 ()
      aah, sehr gut, Mammon geisselt wieder ...

      den GSCR kriege ich auch immer kostenlos und unaufgefordert zugemailt. Ich glaube denen kein Wort, denn ich denke: je kostenloser und je unaufgeforderter, desto unglaubwürdiger, oder ?
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 12:43:09
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.696.924 von me_2 am 15.07.07 12:02:23Dem stimme ich nur teilweise zu. Bei den meisten empfohlenen Stocks handelt es sich um wertlosen Müll, da geb ich dir recht. Es sind aber immer wieder welche dabei, die eine wahrhaftig erstaunliche Performance an den Tag legen.

      Beispiele:

      Geodex Minerals
      TTM Resources
      Playfair Mining
      Kodiak Energy
      Hi Ho Silver Resources
      Mantle Resources

      um einige zu nennen.

      Diese Ausnahmen haben alle eins gemeinsam: Es handelt sich um Rohstoffaktien. - Hier scheint man sich tatsächlich selber die Mühe zwecks Recherche zu machen. Oder ist das Teil des Plans? - Klar, es muß ab und an eine Empfehlung dabei sein, die wirklich Substanz hat - ansonsten würde das Teil ja kein Schwein interessieren. Weder die Anleger, noch die "Auftraggeber".

      Bei dem Großteil der Empfehlungen dürfte es sich allerdings um bezahlte Propaganda handeln.
      Avatar
      schrieb am 16.07.07 11:53:36
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.697.279 von TSX-V am 15.07.07 12:43:09mag sein, aber performance spricht noch nicht für substanz. das ist doch gerade der effekt dieser sog. empfehlungen, dass mal ein kurzer hype entsteht :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.07.07 21:54:56
      Beitrag Nr. 63 ()
      Aktienempfehlung gegen Bares

      Kursmanipulationen auf Kosten der Anleger

      Tausende Anleger in Deutschland fallen jedes Jahr auf Kaufempfehlungen fragwürdiger Börsenbriefe herein. Meist handelt es sich um Aktien ausländischer Unternehmen, die im Freiverkehr der Frankfurter Börse gehandelt werden. Nach rasantem Aufstieg stürzen die Kurse häufig schon kurze Zeit später ab. Experten schätzen den Schaden auf mehrere hundert Millionen Euro.

      Hermann Haushahn hat Tausende Euro verloren und fühlt sich betrogen. Er kaufte auf Empfehlung eines Börsenbriefes Aktien ausländischer Jungunternehmen. Haushahn hoffte so, schnell viel Geld verdienen zu können. Doch dann kam der Schock: Kurz nach dem Kauf raste der Kurs seiner Wertpapiere in den Keller.
      Hermann Haushahn.

      Empfehlungen für wertlose Aktien

      "Die Werte, die Kurse waren manipuliert, die Firmen waren in der Substanz überhaupt nicht existent", ärgert sich Haushahn. Das sei glatter Betrug. Solche Kursverläufe sind nicht normal, weiß Börsenanalyst Matthias Schrade. "In aller Regel, wenn eine Aktie in kurzer Zeit 90 Prozent und gar noch mehr verliert, dann kann es dafür eigentlich nur zwei Gründe geben: Entweder an der Firma ist irgendetwas faul oder war irgendetwas faul, was jetzt erst offenkundig geworden ist. Oder der Kurs war vorher eben schon absurd überbewertet. Aber mit normalen üblichen Marktschwankungen ist das nicht erklärbar."

      Doch so wie Haushahn ergeht es vielen Anlegern. Sie glauben den Kaufempfehlungen vermeintlicher Börsenexperten und müssen später feststellen, dass sie wertlose Aktien, meist von ausländischen Unternehmen, erworben haben.

      Kursmanipulation als Dienstleistung

      Schrade kennt die Tricks der schwarzen Schafe seiner Branche. Er schreibt selbst so genannte Researches, bei denen er Aktien analysiert und zum Kauf oder Verkauf empfiehlt. Schrade weiß, dafür wird schon mal viel Geld geboten. Auch an ihn sei schon einmal eine Firma herangetreten, erzählt er, deren Kurs so vor sich hindümpelte. "Wir haben dann ein konkretes Gespräch geführt, in der Schweiz, wo wir dann, in einem Raum unter acht Augen sozusagen, gefragt worden sind, ob wir dieses Research erstellen können und uns dann eine Vergütung danach angeboten wurde, wie stark der Aktienkurs steigt", so Schrade. "Wenn unsere Kaufempfehlung keine Kursauswirkung nach oben gebracht hätte, hätten wir nichts verdient."

      Kursmanipulation als Dienstleistung. Für die "Aktienpusher" ein lohnendes Geschäft. Die Verluste aber tragen die Kleinanleger. Experten fordern: Die Deutsche Börse Frankfurt soll gegen solche Aktiengesellschaften und deren Manipulationen vorgehen. Doch die interessiert das offenbar nicht und teilt mit, dass sie rein formal prüfe. Diese Prüfung beschränke sich "im Wesentlichen auf die Existenz der Wertpapiere und deren Lieferbarkeit. Eine darüber hinausgehende Prüfung erfolgt dagegen nicht."

      Abzocken ohne Folgen

      Für den Börsenexperten Heinfried Hahn der Grund, weshalb ausländische Firmen zum Abzocken besonders gerne nach Frankfurt kommen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass man wegen einer Kapitalmarktstraftat zur Rechenschaft gezogen wird, tendiert gegen Null. Im letzten Jahr, im Jahr 2006, war die Anzahl der Verurteilungen sowohl wegen Insiderhandel als auch wegen Marktmanipulationen im niederen einstelligen Bereich", so Hahn.

      Keine guten Aussichten für Hermann Haushahn. Er hat inzwischen Strafanzeige gegen den Börsenbrief erstattet, der ihm die wertlosen Aktien empfohlen hat.

      http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,5568170,00.html
      Avatar
      schrieb am 17.07.07 21:57:09
      Beitrag Nr. 64 ()
      Frontal21-Interview

      "Es gibt wenig weiße Schafe ..." - Interview mit Börsenanalyst Matthias Schrade

      Der Geschäftsführer des Analystenhauses GSC Research, Matthias Schrade, über ausländische Pennystocks und Kursmanipulationen an der Deutschen Börse.

      Frontal21: Wie kommt ein Unternehmen an die Börse?

      Matthias Schrade: Also in Deutschland ist es nicht ganz so einfach. Ein Haupthindernis ist, Sie müssen eine Börsenzulassung bekommen, Sie müssen ein Grundkapital auf eine börsenfähige Größe bringen. Das ist in der Regel zumindest mal die eine oder andere Million. In den USA, Kanada oder anderen Ländern ist es aber sehr einfach möglich, einen so genannten Börsenmantel zu kaufen. Sie haben dort einen sehr niedrigen Nominalwert - oftmals nur von einem Tausendstel oder gar noch weniger eines Dollars - das heißt, Sie können mit einem sehr kleinen Kapitaleinsatz hier eine Firma kaufen, die dann bereits börsengelistet ist und dann eben auch den Börsenkurs gegebenenfalls beeinflussen.

      Frontal21: Können Sie das noch einmal für Börsenlaien erklären?

      Schrade: In Deutschland muss pro Aktie mindestens eine Einzahlung von einem Euro erfolgen. Das heißt, wenn der Börsenkurs dann bei fünf Euro wäre, haben Sie quasi dann das Fünffache verdient. In den USA ist es möglich, auch zu einem Tausendstel oder einem Zehntausendstel pro Aktie Aktien auszugeben, die dann genauso aber zu einem oder fünf Euro hier in Deutschland gehandelt werden können. Das ist den meisten Anlegern schlichtweg nicht klar. Das heißt, Sie können also mit tausend Euro problemlos dann hier schon Millionen von Aktien produzieren und bei einem einzigen Euro wird dann die Firma bereits mit Hunderten von Millionen an der Börse bewertet.

      Frontal21: Das heißt, aus hundert Doller kann ich dann eine Million Dollar machen?

      Schrade: Genau. Das ist das Problem und das ist für die Anleger hier leider meistens nicht erkennbar, beziehungsweise sie verstehen das nicht und deshalb fällt es auch einem sehr leicht, über ausländische Pennystocks, über ausländische Börsenmäntel - die dann schöne Namen aufgesetzt bekommen - hier in Deutschland Anleger zu finden und zu akquirieren, die in solche vermeintlichen Börsenstars investieren.

      Frontal21: Wie schätzen Sie denn diese ausländischen Pennystocks ein? Worauf muss man denn der Anleger achten?

      Schrade: Also ich sage ganz pauschal - es ist leider so, dass nach unseren Erfahrungen die Mehrzahl der Firmen, die als solche ausländischen Pennystocks in Deutschland bekannt werden, dass hier die Kurse über kurz oder lang massiv abstürzen. Man kann das ein bisschen vergleichen: Man sagt ja immer, es gibt überall schwarze Schafe. Hier ist es tendenziell eher so, dass es nur wenige weiße Schafe unter diesen Schwarzen gibt und es ist für den Anleger also nahezu unmöglich, diese zu finden. Deshalb raten wir ganz pauschal davon ab, in ausländische Pennystocks zu investieren.

      Frontal21: Einige Firmen haben 90 Prozent und mehr verloren. Ist das normal?

      Schrade: Nein, das ist ganz sicher nicht normal. In aller Regel, wenn eine Aktie in kurzer Zeit 90 Prozent und gar noch mehr verliert, dann kann es dafür nur zwei Gründe geben: Entweder an der Firma ist irgendetwas faul oder war irgendetwas faul, was jetzt erst offenkundig geworden ist oder der Kurs war vorher schon absurd überbewertet, aber mit normalen üblichen Marktschwankungen ist das nicht erklärbar.

      Frontal21: Welche Möglichkeiten werden da genutzt, um so eine nicht werthaltige Firma an die Börse zu bringen? Wie macht man so was?

      Schrade: Zunächst einmal sind viele Firmen, die an die Börse gehen oder wo dann die Absicht besteht, später Aktien im größeren Stil abzuladen, relativ jung. Sie werden erst recht kurz vor Börsengang gegründet oder ein bereits vorhandener Börsenmantel wird genutzt, um ein Geschäft - was wiederum sehr jung ist - einzubringen. Dann wird Fantasie geschürt mit Meldungen, die der Firma zwar nicht direkt Geld bringen, aber versprechen, künftig höhere Umsätze und natürlich auch Gewinne zu bringen, dann also entsprechende Planzahlen aufgestellt und schließlich wird dann teilweise auch versucht, mehr oder weniger gekaufte Research-Berichte zu erstellen, Kaufempfehlungen sich geben zu lassen, so dass dann eben auch mehr Anleger auf diese Aktie aufmerksam werden.

      Frontal21: Haben Sie so was schon selbst mal erlebt?

      Schrade: Ja, wir haben das leider auch schon des Öfteren erlebt, dass Anfragen an uns gerichtet werden, dass wir Research-Berichte erstellen, wo ganz klar im Interesse steht, nicht eine unabhängige Bewertung zu erhalten, sondern eine Kaufempfehlung und zwar möglichst eine so genannte "strongbuy"-Empfehlung und dass teilweise dann eben sogar verbunden konkret mit der Anfrage, ob man das nicht statt eines üblichen fixen Honorars, das unabhängig von der Empfehlung fällig wird, dann an die Kursentwicklung koppeln kann.

      Frontal21: Eine Gewinnbeteiligung für eine Kaufempfehlung?

      Schrade: Richtig, man könnte auch sagen, wir hätten nur dann etwas verdienen können, wenn wir eine möglichst hohe Kurswirkung erzielen, sonst hätten wir eben umsonst gearbeitet. Das heißt, wer ein solches Angebot annimmt, der muss sich eigentlich von vornherein im Klaren sein, dass er hier, damit seine Tätigkeit einen Sinn gibt, auch eine möglichst hohe Kurswirkung erzielen kann, also eine Verkaufsempfehlung beispielsweise ist natürlich völlig ausgeschlossen.

      Frontal21: Es gibt Börsendienste für deutsche Aktien, die eine Adresse in der Karibik angeben.

      Schrade: Naja, es kommt des Öfteren vor. Es sind tendenziell vor allem Börsendienste, die möglicherweise befürchten müssten, dass gegen sie auch mal rechtliche Schritte unternommen werden, so ähnlich wie es auch Fondgesellschaften im Ausland gibt, aus steuerlich oder anderen rechtlichen Gründen. Aber es ist mit Sicherheit auch ein Ansatz, wo Anleger auch aufpassen sollten, wenn ihre Empfehlungen von den Cayman-Inseln kommen, dass sie dort natürlich keinerlei Chancen haben - im Fall des Falles, dass sie ihr Geld verlieren - da jemals irgendwo rechtlich was machen zu können. Ich warne aber auch gleich in dem Zusammenhang davor, selbst bei Deutschen Börsenbriefen oder-diensten sind die Chancen in Deutschland sehr sehr gering, hier sein Geld zurück zu bekommen.

      Frontal21: Wie sind denn hier die Kontrollen. Dürfte ich einen Börsenbrief herausgeben?

      Schrade: Jein, also einen Börsenbrief können Sie grundsätzlich jederzeit machen, da gibt es keine Vorschriften. Es gibt gewisse Überwachungen. Wir sind beim Bafin gemeldet, als dass wir Finanzanalysen erstellen, wie das definiert wird, ist aber schon wieder eine Auslegungssache. Ich kenne eine Reihe von Börsenbriefen, die im Prinzip genau das Gleiche machen wie wir, oder andere so genannte Research-Häuser, die auch in diesem Bereich tätig sind, die aber nicht beim Bafin auftauchen. Und das Bafin selbst hat hier auch nur sehr unzureichende Möglichkeiten, das zu machen, weil in der Regel hier auch Kanäle, wie beispielsweise das Internet genutzt werden, die kaum kontrollierbar sind, wo also Empfehlungen auch oftmals bei Anlegern landen, die gar nicht danach gefragt haben. Und dementsprechend ist es nahezu unmöglich aus Börsenbrief oder der Analyse einen Qualitätsschluss zu ziehen.

      http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/13/0,1872,5568173,00.html
      Avatar
      schrieb am 12.08.07 14:21:10
      Beitrag Nr. 65 ()
      Tannenbaum-Charts - kein Grund zum Feiern

      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker

      Bestimmte Chartverläufe bedürfen keiner Worte

      24. Mai 2002

      Tannenbäume waren früher an der Börse selten. Zum Glück werden viele Charttechniker sagen. Denn die Chartgebilde, die sich dahinter verbergen, verbreiten keine Weihnachtsstimmung. Zumindest keine ohne einen nachfolgenden schweren Kater.

      Deshalb sind die Börsianer nicht begeistert, dass Tannenbäume neuerdings häufig die Chartbilder prägen. Schon beim ersten Blick auf den untenstehenden Beispielchart der Deutschen Telekom wird auch Laien klar, warum Tannenbaum-Charts unbeliebt sind.


      Spiegeln alle Höhen und Tiefen eines Börsianer-Leben


      Wer das mit einem Tannenbaum verbundene Auf und Ab bei den Kursen mitmacht, der kennt alle Gefühlsregungen, die es an der Börse zu erleben gibt. Ein Lied davon singen können alle T-Aktionäre. Bis Anfang 2000 fühlten sie sich noch als die Könige unter den Börsianern, später jedoch leckten sie ihre Wunden und fühlten sich als Verlierer.


      Diesen Anlegern bleibt nur der Trost, dass sie nicht alleine sind. Tannenbaumartige Chartgebilde dienen als Mahnmale dafür, welch böses Ende Exzesse an der Börse nehmen können. Erst kommt die Gier und alle jubeln, dann kommt die Angst und alle jammern.


      Selbstbetrug bis zum bitteren Ende


      Auf dem Siedepunkt ist die Gier im Tannenbaum-Chart in der Kursspitze. Die Euphorie ist so groß, dass es einfach nicht mehr besser werden kann. In dieser Phase des Überschwangs mischen alle mit. Selbst diejenigen, die sich sonst nicht an die Börse verirren. Angestachelt von Nachbarn, Freunden und Arbeitskollegen und genervt von den entgangenen phänomenalen Gewinnen überwinden sie letztlich noch den inneren Schweinhund und stecken ihr Erspartes in die Lieblingsaktien der Börsianer.


      Wenn sie Glück haben, dürfen sie noch etwas die Sonnenseiten der Börse erleben. An Gewinne mitnehmen, wenn es am schönsten ist, denkt da noch keiner. Erst recht nicht, wenn das fragile Kartenhaus zu schwanken beginnt. Fangen die Kurse an zu fallen, staunt man zwar ungläubig, verkauft wird aber nicht. Denn wer Verluste realisiert, müsste eingestehen, dass er fehlbar ist. Nach einiger Zeit geht die Selbstverleugnung so weit, dass man überhaupt nicht mehr hinschaut. Fast schon sarkastisch gehen die Anleger dazu über, die tief gefallenen ehemaligen Börsenlieblinge als Altersvorsorge zu begreifen.


      Kapitulation am Tiefpunkt


      Doch so einfach macht es die Börse den Marktteilnehmern nicht. Wenn sie Tribut fordert, dann richtig. Es kommt zu weiteren Kursrutschen und am Ende stehen Abschläge von 90 Prozent und mehr zu Buche. Erst auf diesem Niveau kapitulieren schließlich auch die letzten Ignoranten - der Höhepunkt der Angst ist da. Ironischerweise ist ausgerechnet dann häufig das Ende der Abwärtsbewegung erreicht.


      Da sich keiner mehr für den ausgebombten Titel interessiert, tendieren anschließend die Kurse oft mehrere Jahre seitwärts. Erst sehr viel später beginnt das Spiel vielleicht von vorne.

      Avatar
      schrieb am 24.08.07 10:09:56
      Beitrag Nr. 66 ()
      23.08.2007 15:47

      Asian Dragon ohne Feuer?von Bettina Seidl

      Markus Frick ist mit seinen Anlage-Tipps in letzter Zeit in Verruf geraten. Aktuell erntet der Börsenbrief Bullvestor Kritik mit seiner "Asian Dragon"-Empfehlung. Ein Wert, der mit Vorsicht zu genießen ist?

      Helmut Pollinger verspricht in seinem Börsenbrief: Die Aktie von Asian Dragon besitze mehr Potenzial als jeder andere China-Play - mit Gold und Silber genau dort, wo es gebraucht werde. Untermauert wird das Ganze mit Hinweisen auf die Silbervorkommen des kanadischen Unternehmens in seinen Minen in China. Das Papier gehöre in jedes Depot, so das Fazit des Bullvestor.

      "Asian Dragon - die nächste Mega-Abzocke?!?", fragen sich dagegen User in dem Börsen-Forum von Wallstreet-Online. Unter dem Pseudonym "bigbill" führt eine Internet-Stimme zahlreiche Indizien an, die dafür sprechen, dass es sich um eine reine "Abzockbude" handele auf der Suche nach dem "Stupid German Money". Wer hat Recht?

      Gold und Silber - oder wertloses Gestein?

      Die knapp 33 Millionen Aktien des kanadischen Explorers sind bei dem derzeitigen Kursniveau von rund 1,72 Euro an der Börse fast 57 Millionen Euro wert. Der Börsenbrief Bullvestor traut dem Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 75 Millionen Euro zu - und hält das immer noch für billig.

      In Spitzenzeiten wurde der Börsenwert der Kanadier sogar bis auf 192 Millionen Euro hochgetrieben. Damit kam Asian Dragon schon an den Börsenwert kleinerer SDax-Unternehmen heran.

      Jeden Tag werden 16.000 Euro verbrannt

      Eine so hohe Bewertung scheint in Anbetracht der Finanzkennzahlen recht ambitioniert. Dem aktuellen Quartalsbericht ist zu entnehmen, dass Asian Dragon rote Zahlen schreibt. Im dritten Quartal, das am 31. Mai endete, steht ein Nettoverlust von 1,5 Millionen US-Dollar. Summiert auf die neun Monaten kam sogar ein Fehlbetrag von 4,5 Millionen zusammen. Oder anders gesagt: Jeden Tag gut 16.000 Euro. Umsätze erwirtschaftet Asian Dragon noch nicht.

      Ebbe in der Kasse

      Diese Eckdaten sind für einen recht jungen Explorer noch nicht ungewöhnlich. Allerdings sollte das Unternehmen genug Reserven haben. Danach sieht es derzeit nicht aus. Der Explorer wies per Ende Mai lediglich einen Cash-Bestand von 12.000 Dollar aus. „Steht das Unternehmen nicht kurz vor der Pleite?“, fragt da "bigbill" im Wallstreet-Online-Board.

      Antwort gibt ebenfalls der Quartalsbericht: Ob das Unternehmen überlebt, hänge von der "successful completion of additional financing arrangements" ab, heißt es da. Also wohl auch von weiteren Kapitalerhöhungen, von frischem Geld durch Aktionäre.

      Den aktuellen Quartalsbericht sucht man übrigens auf der Webseite des Explorers vergeblich. Fündig wird man bei den so genannten SEC-Files, den Pflichtmitteilungen der Unternehmen an die US-Börsenaufsicht. (s. auch in der rechten Spalte: "Externe Links")

      Märchenstunde

      Die Bewertung der Aktie ist also ausschließlich auf die Zukunft gebaut. Doch wie vielversprechend sieht diese Zukunft aus? Wie aussichtsreich sind die Explorationsvorhaben von Asian Dragon? Wird der China-Explorer geologischen Erfolg haben, und führt das auch ganz schnell zum finanziellen Erfolg, wie das Bullvestor-Team annimmt?

      Das lässt sich eben nicht mit Sicherheit vorhersehen. Die Erfahrung mit den zahlreichen aus dem Boden schießenden Explorer-Klitschen sollte Anleger jedenfalls vorsichtig machen: "Viele der aktuell so beliebten Rohstoffaktien sind mit Vorsicht zu genießen", warnt Matthias Schrade von GSC Research. "Die meisten dieser Werte sind in der Vergangenheit spätestens ein paar Monate nach ihrer ‚Entdeckung’ durch die breite Masse wieder auf ihr Ausgangsniveau zurückgefallen."

      Oft sind Betrüger am Werk. Sie kaufen sich günstig einen Börsenmantel. Die fertige Story, die sie dem Anleger verkaufen, haben sie schon in der Schublade: "Eine Lizenz kostet nicht die Welt, dazu ein paar Probebohrungen - das reicht, um die Unternehmens-Story eine Zeitlang zu spielen", erklärt der Experte des Researchhauses. Nach und nach werden die Anleger geködert mit vermeintlichen Fortschritten des Explorers: Neue erfolgreiche Bohrungen, neue Projekte, neue Kooperationspartner. Mit dem einzigen Ziel, den Kurs hochzutreiben, um die eigenen Aktien teuer verkaufen zu können.

      "The Stupid German"

      Die Betrüger entdecken mehr und mehr den deutschen Markt: "Von einem Insider, der solche Firmen beim Listing unterstützt, weiß ich, dass 90 Prozent der aus Kanada stammenden und dann hierzulande gelisteten Unternehmen keine echten Firmen sind. Sie dienten einzig dazu, den deutschen Anleger abzuziehen", so Schrade. Der deutsche Anleger habe den Ruf, besonders dumm zu sein.

      Oft verlassen sich Anleger einfach auf die Empfehlungen in Börsenbriefen und fallen damit auf die Nase. Dabei könnten ein paar Vorsichtsmaßnahmen, zwei, drei Stunden Recherche über das Unternehmen schon reichen, um schwarze Schafe ausfindig zu machen. Vorsichtig ist zum Beispiel geboten, wenn ein Unternehmen nicht genügend Dollar in der Firmenkasse hat, um die kostspielige Förderung zu stemmen. Genau prüfen sollte man auch: Sind das "sichere" Rohstoffreserven oder nur "vermutete"?

      99 Prozent schwarze Schafe

      Die kleinen Explorer - also alles nur schwarze Schafe? "Lassen Sie es mich anders herum ausdrücken: Es gibt wenige weiße Schafe in diesem Segment. Die Anleger glauben immer, es gibt nur ein paar Abzocker und viele erfolgversprechende Investments, aber es ist genau umgekehrt", so das Fazit des Analysten. Totalsausfälle sind an der Tagesordnung.

      Und wie ist es mit den wenigen weißen Schafen? Auch da ist Vorsicht angebracht, mahnt Schrade.
      Avatar
      schrieb am 24.08.07 10:12:43
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.277.996 von Guerilla Investor am 24.08.07 10:09:5623.08.2007 15:47

      Shorties - Die Hyänen der Börse
      von Bettina Seidl

      Leerverkäufer können die Kurse von marktengen Werten massiv bewegen. Aber können sie auch ein Unternehmen mit Substanz wirklich in den Keller drücken, wie bisweilen gemutmaßt wird? Nein, meinen Experten.

      Shorten ist in den USA schon seit zehn bis zwölf Jahren gang und gäbe. Doch in Deutschland hat die breite Anlegerschar diese Anlagestrategie noch nicht für sich entdeckt. Bei den großen deutschen Banken und Online-Brokern können Investoren ohnehin nur mit den Dax-100-Werten short gehen. Wer kleinere Werte leer verkaufen will, kann dies aber mittlerweile bei Brokern wie bei Etrade oder der auf Heavy-Trader spezialisierten Sino tun. "Bei uns können Sie prinzipiell jeden Wert shorten", heißt es aus beiden Häusern.

      Wie funktioniert Shorten - mit und ohne Leihe

      Grundsätzlich ist Shorten mit einer vorherigen Aktienleihe verbunden, der Anleger leiht sich also von einem anderen Aktionär dessen Anteilsscheine und zahlt ihm dafür in der Regel eine Leihgebühr. Das ganze Prozedere erledigt seine Bank für ihn. Sie fragt über ihr Leihe-Desk, ob das Papier verfügbar ist. Der Shorty verkauft die geliehene Aktie dann an der Börse. Später kauft er das Papier wieder über die Börse zurück - wie er hofft, zu einem günstigeren Preis - und gibt es an den Verleiher zurück.

      Im Daytrading geht Shorten aber auch ohne eine Leihe. Denn der Anleger hat zwei Tage Settlement, wie es heißt, er hat also zwei Tage Zeit, die leer verkaufte Aktie zurückzukaufen. Oft gibt es noch weitere zwei Tage Karenzzeit. Das heißt, der Day-Trader kann mit einer Aktie maximal vier Tage short gehen, ohne das Papier geliehen zu haben.

      Kurzfristige Marktmacht

      In diesen Tagen werden bei Etrade Aktien wie Asian Dragon verstärkt geshortet. Auch Gulfside Minerals, KMA Global und JSX Energy sind recht populäre Werte. "Meist shorten Day-Trader diese Papiere Intraday und nutzen die Karenzzeiten im Sinne der Haltedauer - unter anderem auch, weil das Leihe-Desk diese Werte für einen langfristigen Short nicht immer verfügbar hat", erklärt Matthias Hach, Niederlassungsleiter von Etrade.

      Kurzfristig haben die Shorties bei solch marktengen Werten große Macht: "Leerverkäufer können den Kurs phasenweise massiv beeinflussen", so Hach. Sie könnten tendenziell jeden Wert runterbringen, auch einen mit Substanz. "Aber irgendwann müssen sie ja wieder auf die Kaufseite gehen. Deshalb fehlt ihnen langfristig die Marktmacht."

      "Wenn eine Aktie fundamental in Ordnung ist, wird sie auf lange Sicht steigen, da kann kein Shorty gegenhalten", meint auch Thomas Roters, Chefhändler von Sino. "Das würde auch kein Shorty tun", unterstreicht Matthias Schrade von GSC Research. "Stemmt sich jemand gegen den Markt, kann das wirtschaftlich tödlich sein." Der Shorty habe immer das Risiko, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden und seine Position nicht schnell genug schließen zu können. Sehr schnell kann er dann weit mehr als seinen Einsatz verlieren.

      Netzwerk von Shortys?

      Gibt es aber vielleicht diese langfristige Marktmacht, wenn sich mehrere Trader zusammentun? Haben vielleicht gezielte Short-Attacken von Leerverkäufern, wie bisweilen gerade bei Asian Dragon, Gulfside, KMA und JSX behauptet wird, die Aktie ins Tal befördert? "Sicher besteht die Möglichkeit, dass sich eine Gruppe von Daytradern findet und die Kurse vorübergehend drückt", meint Roters von Sino. Aber langfristig schaffen auch eine Gruppe von Shorties das nicht. Der Markt entscheidet, wo der Kurs hingehört.

      Schrade von GSC Research sieht das ähnlich: "Wenn der Kurs bei solchen Werten noch Monate später 80 bis 90 Prozent tiefer steht mit weiter abbröckelnder Tendenz, dann haben die Shorties wohl in aller Regel nur zum Platzen der Luftblase beigetragen." Insofern haben Short Seller wohl eher eine reinigende Funktion - ganz ähnlich den Hyänen in der Steppe.

      Die Frage bei den vermeintlichen Short-Attacken ist zudem: Wer verkauft denn da? Sind das wirklich die Leerverkäufer? "Viel wahrscheinlicher ist doch, dass es diejenigen sind, die sich zu niedrigen Kursen eingedeckt haben, bevor der Wert zum Kauf empfohlen wurde", so Roters. Die Mär von den bösen Shortys ist denn wohl auch nichts als eine Mär.

      Zocker unter sich


      Tatsache ist: Am Markt tummeln sich viele Spekulanten. Entsprechend gibt es auch in Aktien-Boards wie Wallstreet-Online genügend Stimmen, die versuchen, den Wert zu bashen oder zu pushen, wie es im Börsen-Jargon heißt. Leider folgen viel zu viele Anleger solchen Tipps ungeprüft.

      Gerade bei Börsenbriefen fühlen sie sich sicher. Selbst dann, wenn nur Vermutungen und dünne Fakten als Beleg für die angeblich bevorstehende Kursexplosion geliefert werden. Das kann Etrade-Geschäftsführer Hach im täglichen Geschäft beobachten: "Es ist erschreckend, dass so viele Kunden Börsenbriefen blind folgen. Dabei frage ich mich immer wieder: Wer liest denn so was? Wer kauft denn auf solche Tipps hin?" - Leider viel zu viele.

      So kann der Ratschlag nicht oft genug wiederholt werden: Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil, auch wenn eine Aktie in Börsenbriefen empfohlen wird. Nutzen Sie alle verfügbaren Quellen. Prüfen Sie die Finanzkennzahlen. Schauen Sie genau, ob der Explorer sichere Rohstoffreserven hat, oder ob er nur von den guten Chancen spricht, Rohstoffe zu finden. Vorsicht auch vor vollmundigen Superlativen, gerade da schaltet der Anleger nämlich schnell seinen gesunden Menschenverstand aus.

      Formulierungen wie "Asian Dragon gehört in jedes Depot" sollten Sie jedenfalls nicht ungeprüft folgen. So mancher himmelstürmende Drache hat sich nämlich schon als Ente entpuppt.

      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_247094
      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_247102
      Avatar
      schrieb am 24.08.07 10:14:20
      Beitrag Nr. 68 ()
      23.08.2007 15:47

      Die Mär von der Verzehnfachung
      von Bettina Seidl

      Gesetz den Fall, wir finden die weißen Schafe unter den Explorern: Lohnt sich dort das Investment? "Nicht wirklich", warnt Matthias Schrade von GSC Research. Die Ertragsaussichten sind oft nicht so toll, wie suggeriert wird, die Risiken dafür umso höher.
      Bild zum Artikel vergrößernWichtig ist, was hinten rauskommt. Der Goldesel aber bleibt eine Märchengestalt.

      "Selbst wenn ich davon ausgehe, dass die vom Unternehmen genannten Eckdaten zu den Rohstoff-Reserven stimmen, dann ist immer noch fraglich, ob das Chance-Risiko-Profil ein solches Investment wert ist", meint Schrade. Sprechen Börsenbriefe von Verzehnfachungs-Kandidaten, so bestehe realistischerweise meist maximal die Chance auf einen Kursverdoppler - dem jedoch extrem hohe Risiken gegenüberstehen.

      Um die Rohstoffe zu Tage zu fördern, müssen die Unternehmen nämlich zunächst einmal massiv investieren. In manchen Gegenden sind Bohrungen sehr kostspielig, teils muss die Infrastruktur erst noch aufgebaut werden. Bis gefördert wird - bis also das erste Geld verdient wird - dauert es einige Jahre. Der vermeintliche Wert dieser Vorkommen an Gold, Silber oder Öl muss also abgezinst werden. Dazu kommen die Kosten der Kapitalaufnahme und nicht zuletzt die Betriebskosten der Rohstoffförderung selbst. Und vielleicht fällt dann auch noch der Marktpreis für den Rohstoff bis zur endgültigen Förderung. Alles in allem ein sehr riskantes Unterfangen.

      "Ein kleines Unternehmen würde da eher an die großen Player verkaufen, als solche Risiken und Kosten auf sich zu nehmen", resümiert Schrade. "Außerdem können Sie davon ausgehen, dass die 1a-Vorkommen größtenteils unter den großen Konzernen verteilt sind."

      Deutsche fliegen auf Asian Dragon

      Zurück zu Asian Dragon. Der Explorer mit Firmensitz in Kanada und Rohstoff-Projekten in China hat ganz offensichtlich den deutschen Investor im Fokus: Unternehmensmeldungen werden auf deutsch veröffentlicht, von der Webseite gibt es eine deutsche Version. Die Rechnung scheint aufzugehen. Hierzulande werden viel mehr Aktien gehandelt als in den USA, das Handelsvolumen in Deutschland beträgt ein Vielfaches der Umsätze im amerikanischen OTC Bulletin Board, dem Pendant des wenig regulierten Freiverkehrs der Deutschen Börse.

      Ob sich da die "Stupid German"-Theorie bewahrheitet, sei dahingestellt. Fakt ist aber: Konservative Naturen sind mit der Aktie schlecht beraten. Ein Blick auf den Jahreschart zeigt, warum. Das Papier schwang sich vom Oktober-Niveau bei 1,50 Euro rauf bis auf ein All-Time-High von 5,83 Euro, das im Februar dieses Jahres erreicht wurde. Danach ging es genau so rasant wieder abwärts. Ein typischer Tannenbaum-Chart - keineswegs ein vertrauenserweckendes Signal.

      Die bösen Shorties?

      Für den Kursrutsch werden oft die so genannten Shorties als die Schuldigen ausgemacht. Sie hätten das Unternehmen in Internet-Foren mit negativen Beiträgen bewusst runtergeschrieben, so der Vorwurf. Shorties oder auch Leerverkäufer spekulieren nämlich auf fallende Kurse. Vereinfacht gesagt, verkaufen sie Aktien 'leer', also ohne sie in ihrem Depot zu haben, in der Hoffnung, sich später günstiger mit dem Wert eindecken zu können.

      Auch mit Asian Dragon haben viele Short Seller gezockt, wie der Online-Broker Etrade bestätigt. Aber sind die Shorties auch Schuld an dem massiven Kurseinbruch, den das Papier des kanadischen Explorers seit Februar erfährt?
      Avatar
      schrieb am 16.09.07 16:14:48
      Beitrag Nr. 69 ()
      Lieber Leser,

      eigentlich ist mein Job nie langweilig: Mindestens einmal wöchentlich darf ich
      amüsiert den Kopf über außergewöhnliche Nachrichten schütteln, meist zu eher
      zweifelhaften Firmen. So durchsuchten am 19.4. rund 60 Polizisten die Räume des
      „Wolfgang-Reich-Imperiums“ in Heidenheim wegen des Verdachts auf Kursmanipulation.
      Die Aktien sämtlicher börsennotierten „Reich-Firmen“ (derzeit sechs an
      der Zahl), vor denen wir seit Jahren auf unserer „Finger-weg-Liste“ warnen, wurden
      zeitweise vom Handel ausgesetzt; die Staatsanwaltschaft ermittelt.

      Kaum wird der Hydra ein Kopf abgeschlagen ...

      Doch unsere Freude über diesen Schlag gegen den grauen Kapitalmarkt währte
      nicht lange: Genau einen Tag später stolperte ich über einige Firmen, deren Gebahren
      ähnlich dreist wie das der Reichs anmutet – diesmal aber nicht aus Heidenheim,
      sondern aus Hamburg bzw. Berlin. Und noch ein Unterschied besteht: Ging
      es bei den Reich-Platzierungen meist „nur“ um einige hunderttausend Euro, so liegt
      die addierte Börsenkapitalisierung dieser Firmen weit über hundert Millionen.

      Konkret geht es um die Greta Immobilien AG, die Powerbags AG und die Lichtenergiewerke
      AG. Alle drei wurden von der „Merliniveau GmbH“ an die Börse
      begleitet – deren Geschäftsführer Andre Medger auch Vorstand bei Powerbags
      und Aufsichtsrat bei Lichtenergiewerke ist. Aufsichtsratsvorsitzender aller drei
      Firmen ist Rechtsanwalt Ole-Hagen Zachriat; in immerhin zwei Aufsichtsräten
      (Powerbags und Lichtenergiewerke) ist auch Frau Renate Nehls aktiv.

      ... wachsen ihr schon wieder drei neue Köpfe nach

      Was die Firmen sonst auszeichnet, sind dürre Fakten und luftige Börsenwerte.
      So ist Greta aktuell mit 127 Mio. Euro bewertet, verfügt aber nur über Immobilien
      im Wert von 15 Mio. Euro – die etwa genauso hoch beliehen sein sollen. Auch
      Powerbags – nach eigenen Angaben ein Produzent von Solarmodulen – scheint
      mit der Lichtenergiewerke AG bisher lediglich einen größeren Kunden zu haben.
      Die wiederum bezahlt praktischerweise nicht in bar, sondern in eigenen Aktien.

      Trotz dieser wenig vertrauenserweckenden Fakten fehlt es nicht an positiven
      Einschätzungen seitens einschlägiger „Börsendienste“ und anonymer Beiträge
      in Online-Börsenforen, in denen oftmals geradezu haarsträubender Unfug verzapft
      wird. So werden die unseres Erachtens völlig utopischen Planzahlen von
      Greta Immobilien einfach ungeprüft übernommen und auf dieser Basis Kursziele
      genannt, die einem Börsenwert von bis zu 300 (!) Mio. Euro entsprechen.

      Meiden Sie alle Aktien aus dem Merliniveau-Umfeld!

      Mein dringender Rat: Lassen Sie sich von solch euphorischen Aussagen nicht zu
      Käufen verleiten! Und natürlich sollten Sie die genannten Firmen ebenso meiden
      wie alles, was noch aus ihrem Umfeld kommt. Ja, Sie lesen richtig: Es wird nicht
      bei diesen drei Firmen bleiben. Denn schon jetzt stehen mit Solarestate und Sanus
      Capital zwei weitere IPO-Kandidaten aus der gleichen „Ecke“ in den Startlöchern.

      Wie Sie sehen, dürfte mein Job also auch künftig kaum langweilig werden. Wobei
      es mir eigentlich mehr Spaß macht, für Sie neue Kauf-Chancen ausfindig zu
      machen, als Sie vor zweifelhaften Firmen zu warnen. Zum Glück kann ich über
      Werte dieser Art ja auf den restlichen 15 Seiten dieser Ausgabe berichten ...

      Ihr Matthias Schrade
      Avatar
      schrieb am 16.09.07 19:16:48
      Beitrag Nr. 70 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.611.394 von Guerilla Investor am 16.09.07 16:14:48Danke, Gue! :)

      Sehr interessanter, aufschlussreicher Beitrag!Gut plaziertes "Wort am Sonntag" :):cool:
      Avatar
      schrieb am 09.10.07 18:39:01
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: Spammposting
      Avatar
      schrieb am 02.02.08 19:40:44
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.617.992 von TrauDich1 am 16.09.07 19:16:48SA, 2. Februar, 0.55 Uhr, ProSieben

      Risiko - Der schnellste Weg zum Reichtum



      Börsendrama (USA 2000). Richtersohn Seth (Giovanni Ribisi) hat das Studium geschmissen und daheim einen illegalen Spielsalon eingerichtet - zum Ärger seines Vaters. Um doch noch seriös Kohle zu scheffeln, lässt er sich von seinem Kunden Greg (Nicky Katt) zu einer Ausbildung bei einer Börsenfirma überreden. Das Rekrutierungsgespräch führt ein 'alter Hase': Jim (Ben Affleck) ist 27 - und Millionär. Seth will es ihm gleichtun und lernt bald von den Senior-Brokern Greg und Chris (Vin Diesel) die hohe Kunst der Telefonabzocke: Ohne Skrupel werden den Anlegern miese Schrottaktien aufgequatscht...

      Interviews mit Brokern brachten Debütant Ben Younger ('Couchgeflüster') auf seine Filmidee. Es geht um Gier, Verkäufer ohne Ethik und einen Vater-Sohn-Konflikt. Abgesehen vom dünnen Ende ein netter Mix aus 'Wall Street' und 'Die Firma'.
      Avatar
      schrieb am 12.02.08 11:13:06
      Beitrag Nr. 73 ()
      "Der neue Zock sind Schweizer Pennystocks"

      Börsenbriefe köderten im vorigen Jahr gern mit kanadischen Rohstoffaktien. In diesem Jahr sind Schweizer Pennystocks der große Zock, warnt Matthias Schrade von GSC Research.

      boerse.ARD.de: Immer wieder schaffen es unseriöse Börsenbriefe, Anlegern Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie machen die das, dass Investoren auf sie reinfallen?

      Schrade: Der Trick ist der geringe Nennwert der Aktien. Aktien können dadurch scheinbar billig angeboten werden zu Kursen von zum Beispiel einem Euro. Das Problem ist: Anleger beachten dabei den niedrigen Nominalwert nicht. Sonst würden sie sehen, dass die angebotenen Aktien viel zu teuer sind.

      boerse.ARD.de: Haben Sie da ein Beispiel?

      Schrade: Eine neue Empfehlung des Deutschen Investment Reports ist beispielsweise die TUNC Holding. Ein Kursniveau von 0,50 Euro je Aktie ist nur scheinbar niedrig. Durch die enorme Anzahl an ausstehenden Aktien billigt man dem Unternehmen selbst bei diesem optisch billigen Kurs bereits einen Börsenwert von 175 Millionen Euro zu.

      Das ist zu viel für eine Gesellschaft, die keine Ist-Zahlen vorweisen kann, die keine Umsatz- oder Ergebniszahlen aus der Vergangenheit bekannt gibt und für die nicht einmal eine Bilanz verfügbar ist. Außerdem kennt man die Kunden des Unternehmens nicht, man weiß nicht, wer die Aktien besitzt. Und es gibt keine seriösen Prognosen, wenn man von marktschreierischen Neuigkeiten einmal absieht, die anderen Firmen keine Mitteilung wert sind.

      Auffällig ist bei diesem aktuellen Push aber vor allem: Hier ist man in eine ganz neue Dimension vorgedrungen.

      boerse.ARD.de: Inwiefern?

      Schrade: Bisher hatten die empfohlenen Unternehmen meist eine Größe von etwa 60 Millionen ausstehenden Aktien. Bei TUNC ist das Grundkapital von 70 Millionen Franken aber sogar in 350 Millionen Aktien à 0,2 Franken eingeteilt. Auffällig ist auch, dass die Firma vor kurzem noch ein Grundkapital von nur 100.000 Franken hatte. Generell ist zu beobachten: Praktisch alle vom DIR in den vergangenen Monaten empfohlenen Werte haben mittlerweile drastische Verluste erlitten. Allein diese schlechte Trefferquote sollten Anleger als Warnhinweis werten.

      boerse.ARD.de: Warum gibt es im Moment so viele Empfehlungen für Schweizer Unternehmen?

      Schrade: In der Schweiz muss der Nennwert einer Aktie nur einen Rappen betragen, also nicht einmal einen Cent. In Deutschland ist mindestens ein Nominalwert von einem Euro erforderlich. Das heißt, bei Schweizer Aktien können die Initiatoren mit einem viel größeren Hebel arbeiten, sie können de facto also mehr „verdienen“. Ein Rechenbeispiel: Können die Initiatoren eine Aktie mit einem Nominalwert von 0,1 Franken - das entspricht etwa sieben Eurocent - zu einem Kurs von einem Euro absetzen, haben sie 1.300 Prozent Profit gemacht. Wollte man mit einer deutschen Aktie ähnlich viel erreichen, müsste man die Aktie von einem Euro Nennwert schon zu 13 Euro anbieten. Beim Anleger ist die Hemmschwelle bei diesem Kurs aber größer.

      boerse.ARD.de: Allerdings ist der Nennwert doch nur eine rechnerische Größe.

      Schrade: Das stimmt. Aber meist ist die Aktie nicht einmal diesen Betrag wert. Der Trick ist, dass das Unternehmen vor dem Listing eine Kapitalerhöhung durchführt und dadurch die Aktienanzahl aufbläht. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung wird oft eine Sacheinlage eingebracht, zum Beispiel eine GmbH, die dann als Tochter geführt wird. Die entscheidende Frage ist: Entspricht die Sacheinlage tatsächlich dem angegebenen Wert? Ist die neue Tochter werthaltig? Hier bietet sich eine Möglichkeit zum Betrug.

      boerse.ARD.de: Aber es muss doch geprüft werden, ob eine Sacheinlage werthaltig ist.

      Schrade: Das Unternehmen muss das Handelsregister davon überzeugen. Dazu muss ein Wirtschaftsprüfungsgutachten vorgelegt werden, das den Wert der eingebrachten Firma bestätigt. Das schafft man bei zweifelhaften Firmen in der Regel nur, wenn entweder der Wirtschaftsprüfer getäuscht werden konnte oder wenn der Wirtschaftsprüfer - gegen entsprechende Bezahlung natürlich - sehr ungenau hinschaut. Auf diese Weise hebeln Abzocker in Deutschland bei Mini-Unternehmen die Aktienanzahl auf viele Millionen Stück.

      boerse.ARD.de: Und in der Schweiz schauen die Handelsregister nicht so genau hin?

      Schrade: Das würde ich nicht sagen. Aber hier ist es sehr viel leichter, eine hohe Aktienzahl zu „produzieren“. So kann beispielsweise schon aus einem Grundkapital von 500.000 Franken eine Aktienzahl von 50 Millionen Stück gezaubert werden. Und das selbst ohne aufwändige Tricksereien mit Sacheinlagen oder ähnlichem. Der Nominalwert beträgt dann eben nur 0,01 Franken, das ist völlig legal. Gelingt dann der Abverkauf zu gut 1 Euro über die Börse, bedeutet das Gewinne von sagenhaften 15.000 Prozent.

      Wenn die Abzocker es geschickt anstellen, bekommen sie das sogar praktisch ohne strafrechtliche Risiken hin. Denn im Prinzip sind die Anleger ja selbst schuld, wenn sie den 150-fachen Preis zahlen, den die Initiatoren hingelegt haben. Was können die schließlich dafür, dass der Anleger keine Risikoprüfung macht? In Deutschland ginge das theoretisch genauso – aber wenn ein Anleger 150 Euro pro Aktie berappen soll, schaut er meistens deutlich genauer hin.

      boerse.ARD.de: Auch in den USA und Kanada können Aktien mit einem sehr geringen Nominalwert ausgegeben werden. Warum also jetzt die Schweiz?

      Schrade: Weil die Schweiz ein seriöses Image hat. Damit können die Initiatoren Anleger locken. Diesen schönen Nebeneffekt nutzen die Unternehmen gern aus. Die Empfehlungen zu kanadischen Rohstoffunternehmen oder amerikanischen Pennystocks haben sich mittlerweile abgenutzt oder sind in Verruf geraten. Da kommt die Schweiz gerade recht. Generell sind Empfehlungen zu Pennystocks mit Vorsicht zu genießen. Und im Moment gilt das vor allem für Schweizer Pennystocks. Das ist die aktuelle Zockerwelle.

      Das Interview führte Bettina Seidl.

      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_276844

      Ratgeber: So schützen Sie sich vor Abzock-Aktien!

      Finger weg von Schweizer Pennystocks! Ausnahmslos! Das ist die neue Zockerwelle; dagegen sind gerade in der Schweiz viele Top-Titel optisch besonders teuer.

      Vorsicht, wenn es auf der Homepage keine Bilanzen gibt. Kaufen Sie eine Aktie grundsätzlich nur, wenn es Geschäftszahlen aus der Vergangenheit gibt. Idealerweise Bilanzen und GuVs der letzten zwei bis drei Jahre.

      Werfen Sie einen Blick in die Geschäftszahlen. Rechtfertigen sie den Kurs oder das Kursziel? Wie hoch ist das KGV für das abgelaufene Jahr? Wie hoch ist das Eigenkapital und der Buchwert pro Aktie?

      Ein Indiz für eine Abzocke ist auch eine auffallend niedrige Trefferquote bei Google – zumindest in der Frühphase der Zockerei. Eine niedrige Trefferzahl weist darauf hin, dass die Firma innerhalb kurzer Zeit aufgezogen wurde. Ein Blick ins Handelsregister verschafft Gewissheit.

      In einer späteren Phase ergibt die Google-Suche zwar mehr Treffer. Doch die sind von der Firma meist selbst produziert. Ein Trick ist nämlich, dass die Unternehmen verstärkt Pressemitteilungen herausgeben - vor allem werden Nichtigkeiten bekannt gegeben, wie zum Beispiel das Einstellen eines neuen Sales-Managers.

      Schauen Sie sich Kapitalerhöhungen genau an. Hier gibt es diverse Möglichkeiten zum Betrug. Bei einer Kapitalerhöhung kann das Unternehmen zum Beispiel eine wertlose Sacheinlage einbringen. Das kann man im Handelsregister sehen, das beim zuständigen Amtsgericht geführt wird. Bisweilen geht das übers Internet. Meist aber leider nur vor Ort - in dem Fall kann man eine Auskunftei damit beauftragen.

      Die zweite Betrugsmöglichkeit: Das Geld aus der Kapitalerhöhung wird über den Kauf von Firmen aus dem Umfeld der Initiatoren wieder aus dem Unternehmen geschafft. Prüfen Sie daher, zu welchen Preisen die vorhandenen Tochterfirmen gekauft wurden – und von wem.

      Wie sind frühere Empfehlungen des Börsenbriefes gelaufen? Schauen Sie sich den Langfrist-Chart an. Gibt es die typische Tannenbaum-Formation: Finger weg!

      Fragen Sie sich insbesondere bei kostenlosen Email-Börsenbriefen: Will der Autor mir wirklich einen Gefallen tun? Oder mich nur dazu benutzen, den Aktienkurs hochzuziehen?
      Avatar
      schrieb am 30.04.08 12:27:07
      Beitrag Nr. 74 ()
      Ende März/Anfang April wurde im Teletext auf n-tv eine Werbung von Armin Brack eingeblendet: "Bracks Millionendepot".
      Einige Tage später erhielt ich unaufgefordert eine Email von ihm mit einer weiteren Werbung für sein Millionendepot: "Ver-10-fachen Sie jetzt sicher Ihr Geld!!"
      Beigefügt war ein Anhang mit dem Titel: "injection_graph_func.js".

      Ich hatte überlegt, ihn persönlich zu besuchen :mad: , habe es aber dabei belassen, keine weitere unnütze Zeit an ihn zu verschwenden, und seine Email zu ignorieren, wie auch den Anhang im js-Format nicht zu öffnen.
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 11:20:58
      Beitrag Nr. 75 ()
      Hat jemand Lust BB`s zu teilen ?
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 19:26:48
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.252.665 von Franklin123 am 06.06.08 11:20:58Warum? :confused:

      Reichen die Gewinne aus den Börsenbrief-Empfehlungen nicht mehr aus, um die Abo-Gebühren zu decken?
      Avatar
      schrieb am 07.06.08 14:03:52
      Beitrag Nr. 77 ()
      Das Kasperletheater in der Sumpfstraße hat wieder geöffnet ... :laugh:

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1141901-1-10/hier…
      Avatar
      schrieb am 07.06.08 14:54:39
      Beitrag Nr. 78 ()
      Wie mir gerade mitgeteilt wurde, ist der Beitrag "Hier wird ordentlich Dreckwäsche gewaschen ..." unter dem Link des vorhergehenden Postings gelöscht worden.

      Eine öffentliche Meinungsäußerung dazu spare ich mir, mag sich jeder seinen Teil denken.

      Es handelte sich um das Machwerk des sogenannten "Deutschen Investment Reports" vom 5.6.2008 - wer den kompletten mit Kommentar versehenen Beitrag lesen möchte - BM genügt.
      Avatar
      schrieb am 07.06.08 16:19:06
      Beitrag Nr. 79 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.260.738 von Guerilla Investor am 07.06.08 14:54:39Meinst Du den Artikel "Die Affäre BMO"?
      Avatar
      schrieb am 07.06.08 17:14:39
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.260.956 von corbie am 07.06.08 16:19:06Genau den ... :D
      Avatar
      schrieb am 07.06.08 17:16:15
      Beitrag Nr. 81 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.260.956 von corbie am 07.06.08 16:19:06"Artikel" konnte man dieses elaborierte Lügenmachwerk allerdings nicht mal mit etwas widerstrebendem Wohlwollen nennen ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 12:03:12
      Beitrag Nr. 82 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.261.116 von Guerilla Investor am 07.06.08 17:16:15Was macht Dich so sicher, dass die lügen?
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 12:40:22
      Beitrag Nr. 83 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.437.888 von corbie am 04.07.08 12:03:12An der ständig länger werdenden Nase des Schreiberlings ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.08 17:17:46
      Beitrag Nr. 84 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.438.240 von Guerilla Investor am 04.07.08 12:40:22Du triffst ihn wohl häufiger?
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 16:18:57
      Beitrag Nr. 85 ()
      Ich hoffe doch ... :laugh:
      Wenn auch nicht persönlich ... :D
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 18:16:28
      Beitrag Nr. 86 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.471.525 von Guerilla Investor am 09.07.08 16:18:57schmeißt den ganzen Käse in den Mülleimer.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 01:30:47
      Beitrag Nr. 87 ()
      Da ist er doch schon von Anfang an ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 01:35:33
      Beitrag Nr. 88 ()
      2.05.2007

      LUFTNUMMER-AKTIEN
      100 Millionen für nix?

      Von Arvid Kaiser

      Zehn Jahre nach dem Start des Neuen Markts funktionieren die alten Reflexe immer noch. Unbekannte Unternehmen mit einer scheinbar verlockenden Story, jubelnde Börsenbriefe, Kursrallys - und dann der Katzenjammer. Anleger können sich nur selbst vor leeren Versprechen schützen.

      Hamburg - Wenigstens ist die Idee originell. Internettelefondienste für den afrikanischen Markt, an diesem Geschäft haben sich noch nicht viele versucht. Eine interessante Wachstumsstory, das war es, was Khaled Akid, Jan Malkus und Markus Grossmann mit ihrer Amitelo AG den risikofreudigen Anlegern im Entry Standard, dem Startup-Segment der Deutschen Börse, boten.

      Doch inzwischen ist die Gemeinde in Verteidiger und Kritiker zerfallen. Das Wort "Skandal" umweht die Amitelo-Aktie Chart zeigen, einen der meistdiskutierten Titel in deutschen Börsenforen. Im April berichtete das ZDF-Magazin "Frontal 21", die Firmenzentrale in Zürich sei nicht besetzt und das Technikzentrum im spanischen Ceuta existiere gar nicht. Ein kanadisches Telekomunternehmen, das Amitelo für übernommen erklärte, habe dagegen geklagt.

      Nach diesen Schreckensnachrichten stürzte die Aktie um 75 Prozent ab. Als Akid die Vorwürfe ausräumen wollte, wurde es nur noch schlimmer. Nach der Pressekonferenz warteten ein Insolvenzverwalter und ein Gerichtsvollzieher auf ihn, wegen Forderungen aus einem früheren Unternehmen.

      Der jüngste Schlag für den Aktienkurs kam, als die Firma die Präsentation ihrer Bilanz für 2006 in der vergangenen Woche schon zum zweiten Mal verschob - ganz kurzfristig am Vorabend des angekündigten Termins. Die Abschlussprüfer hätten Mehraufwand zu bewältigen, hieß es - wegen der "einseitigen negativen Medienberichterstattung im April" und "unberechtigten Zweifel an den bestehenden geschäftlichen Aktivitäten". Der Jahresabschluss solle aber "noch im Mai" vorgelegt werden.

      Ist das Unternehmen also tatsächlich zum Teil nur erfunden? "Sie werden genug Geschäft machen, dass es den Anschein wahrt", meint Matthias Schrade, Geschäftsführer des Düsseldorfer Analysehauses GSC Research. Das erinnert an die Neuer-Markt-Firma Comroad, die 98 Prozent ihrer Umsätze fingiert hatte. Doch mit diesem Vorbild dürften die Aktionäre wenig glücklich sein.

      "Genau wie am Neuen Markt"

      Amitelo ist nicht der erste Titel im 2005 aufgelegten Entry Standard, der ins Zwielicht gerät. Der Nanotech-Firma Neosino Chart zeigen wurde vorgeworfen, ihr sportmedizinisches Wundermittel enthalte entgegen den eigenen Angaben gar keine Nano-Partikel. Im März wurde das erste Insolvenzverfahren des jungen Börsensegments über die Telekomfirma Eutex Chart zeigen eröffnet. Die Aktie gehört trotzdem noch zu den 30 meistgehandelten Werten, die den Auswahl-Index des Entry Standard bilden.

      Just auf diesen Index hat HSBC Trinkaus & Burkhardt nun das erste Zertifikat Chart zeigen aufgelegt. Das Papier sei mit Vorsicht zu genießen, meint selbst Sabrina Schmitz, Zertifikate-Expertin der Bank. "Es ist ein sehr volatiler Markt. Man muss ihn gut beobachten, bevor man da einsteigt." Immerhin könne man mit dem Zertifikat seine Anlage über die einzelnen Titel streuen. Doch auch das ist riskant, weil der Index in Neuer-Markt-Manier erst steil nach oben, dann noch steiler nach unten schoss. In den vergangenen zwölf Monaten verlor er 30 Prozent seines Werts. Zum Vergleich: Der Dax Chart zeigen legte gleichzeitig gut 27 Prozent zu.

      Der Entry Standard ist als Startplatz für junge Wachstumsunternehmen an der Börse gedacht. Das Segment ist noch weniger reguliert als seinerzeit der Neue Markt - die Deutsche Börse Chart zeigen rät unbedarften Privatanlegern explizit davon ab, sich auf diesen Abenteuerspielplatz zu begeben. Wie ein Warnschild liest sich der Hinweis, dass hier "die europaweit vereinheitlichten hohen Transparenzanforderungen und strengen Anlegerschutzbestimmungen für organisierte Märkte nicht gelten".

      "Es ist nicht Sache der Börse, die Qualität der Aktien zu prüfen", meint auch Matthias Schrade. Sie biete ja nur den Marktplatz. Dafür müssten Emissionsbanken und Anleger stärker aufpassen. "Es ist genau wie am Neuen Markt", sagt Schrade. "Zu viele sind euphorisch, kritische Stimmen werden ausgegrenzt." Zudem sei das juristische Risiko für Betrüger in Deutschland sehr gering. "Kaum jemand muss für Kapitalmarktverbrechen ins Gefängnis."

      "So tun, als sei die Firma am Leben"

      Während sich Börsenskandale der vergangenen Jahre eher in kuriosen Nischen abspielten, geht es inzwischen um größere Summen. Die Aktie der Greta Immobilien Chart zeigen verlor zwar schnell nach ihrem Börsengang im April die Hälfte ihres Werts. Auch nach dem Sturz ist der Titel an der Börse aber noch knapp 100 Millionen Euro wert.

      Dabei soll das Immobilienvermögen in Höhe von 15 Millionen Euro Marktgerüchten zufolge in gleicher Höhe beliehen sein. Das Unternehmen bestreitet das. Doch eigene Zahlen legt es nicht vor. Falls es stimmt, ist der Bestand nichts wert; das Unternehmen mit Sitz am Münchener Flughafen taugt allenfalls als Zukunftshoffnung. "Man kann so ein Ding melken ohne Ende, wenn es diese Größe erreicht hat", kommentiert ein Marktbeobachter. "Man muss nur so tun, als sei die Firma noch am Leben."

      Greta Immobilien ist die dritte Aktie, die die Berliner Merliniveau GmbH an die Börse begleitet hat. Die beiden anderen, Powerbags Chart zeigen und Lichtenergiewerke Chart zeigen, sind ebenfalls ins Gerede gekommen. Angeblich hat die Solarfirma Powerbags nur einen Kunden - ausgerechnet die Lichtenergiewerke, die hohe Forderungen von Powerbags mit eigenen Aktien bezahlt. Beide Firmen sitzen an derselben Adresse wie Merliniveau. Deren Geschäftsführer André Medger ist gleichzeitig Vorstandschef von Powerbags und Aufsichtsrat der Lichtenergiewerke.

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      Avatar
      schrieb am 10.07.08 02:04:04
      Beitrag Nr. 89 ()
      06.03.2007

      DUBIOSE AKTIEN
      Mikroskopisch kleine Werte

      Von Arvid Kaiser

      Der Neue Markt ist tot? Stimmt, aber die aus dem Internethype bekannten Methoden wirken immer noch. Kleine Firmen verkaufen ihre Verluste als Zukunftshoffnung an spekulationsfreudige Anleger. Manche Geschäftsidee scheint aus dem Reich der Märchen zu kommen.

      Hamburg - "Trinkwasser aus der Luft" ist die Werbebotschaft von Hubert Hamm. Der ehemalige Bergmann aus Herten im Ruhrgebiet hat eine revolutionäre Idee aus dem Schacht an die Börse gebracht. Geräte, die Werkshallen kühlen, sollen gleichzeitig Luftfeuchtigkeit zu Trinkwasser kondensieren. Zugleich soll aus Abwärme Strom entstehen. "Damit wären gleich zwei Probleme der Menschheit gelöst", verkündet seine Firma Aqua Society Chart zeigen unbescheiden auf ihrer Homepage.

      Erfindergeist: Manche Geschäftsidee erinnert an die Tüfteleien des Comichelden Daniel Düsentrieb
      In der Hertener Firmenhalle sieht es ein wenig aus wie in Daniel Düsentriebs Tüftlerwerkstatt. Das "Energiemodul" ist ein Apparat aus Kesseln, Rohren und Rädern mit Antriebsriemen, dessen Oberfläche stark an handelsübliche Alufolie erinnert. "Ich halte das alles für Dummenfang", sagt Matthias Schrade, Geschäftsführer des auf Nebenwerte spezialisierten Düsseldorfer Analysehauses GSC.

      GSC gibt eine "Finger-weg-Liste" deutlich überbewerteter Aktien heraus. Darauf findet sich Aqua Society neben bekannten Namen wie Beate Uhse Chart zeigen, Gagfah Chart zeigen oder Infineon Chart zeigen. Ein besonderes Problem sieht Schrade aber in der Vielzahl kleiner Aktien, die im Freiverkehr gehandelt werden und beispielsweise im 2005 aufgelegten Entry Standard der Deutschen Börse Chart zeigen notiert sind. "Da kommt eine Anlegerzahl zusammen, die sich hinter dem Neuen Markt nicht zu verstecken braucht", sagt er.

      Aufgeregte Empfehlungen in Börsenbriefen und Internetforen, prominente Werbepartner (Aqua Society trat als Sponsor eines Boxkampfs mit Wladimir Klitschko auf), weit übertriebene Börsenwerte - Schrade sieht lauter Parallelen zum Jahrhundertwendeboom, die defizitär wirtschaftende Firmen begünstigen. "Wenn sie erst an der Börse sind, bekommen sie viel Geld, und dann läuft es erst recht aus dem Ruder", sagt er.

      "Die ganzen Jungs vom Neuen Markt sind wieder da", bestätigt Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Das jüngste Beispiel ist Vectron. Der Hersteller von mobilen Kassen für Gaststätten oder Bäckereien will Mitte März zum zweiten Mal an die Börse gehen. Der Finanzvorschuss vom Neuen Markt hatte die Firma zu großen Investitionen verleitet, die das Eigenkapital aufbrauchten. Zwischenzeitlich musste die Firma bei der Chemiefirma Hansa Group Chart zeigen unterkommen. Die zweite Chance soll nun solider genutzt werden. Immerhin kann Vectron auf 80.000 verkaufte Geräte verweisen. Trotzdem weckt allein der Name bei manchen New-Economy-geschädigten Anlegern ein Déjà Vu.

      Schneeballsystem und Ringelreihen

      Aktionärsschützer Kurz sieht allerdings einen wesentlichen Unterschied zum Neuen Markt. Der Entry Standard, in dem besonders gezockt wird, sei weitgehend unter Ausschluss der Privatanleger. So seien übertriebene Kurse wenigstens nicht mehr das Problem "unbedarfter Rentner", die von Fernsehwerbung angelockt werden. Dort bestimme eine Gruppe hochspekulativer Anleger die Richtung, "die wissen, was sie tun".

      Warum viele Aktien kleiner Unternehmen extrem teuer sind und oft trotz schlechter Nachrichten teuer bleiben, kann selten geklärt werden. In manchen Fällen funktioniere der Handel wie ein "Ringelreihen", sagt Kurz - "Das sind immer dieselben Leute, die sie kaufen und wieder verkaufen." Andere Fälle erinnerten eher an ein Schneeballsystem: Jeder Aktionär überzeugt weitere Anleger, eine bestimmte Anzahl Aktien zu kaufen.

      Man könne niemandem verbieten, Kurse in den Himmel zu loben, meint Kurz. "Gerüchte kann man glauben, oder man kann es lassen." Nur wenn Unternehmen selbst falsche Informationen verbreiten, könne das für die Gerichte eine Rolle spielen. Doch im Entry Standard mit seinen laxen Transparenzpflichten seien die Firmen ohnehin verschwiegen.

      Selbst wenn es Informationen gibt, beeindruckt das die Zocker meist wenig. Die in Nevada angesiedelte Aqua Society, Inc., die Muttergesellschaft von Hamms Betrieb, weist für das Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 2,2 Millionen Dollar bei 4,3 Millionen Dollar Verlust aus. Der Erlös kommt aus dem Verkauf von herkömmlichen Klimaanlagen. Wenn es um die Lösung der Probleme in der Bilanz geht, werden die Hertener Wundermaschinen zur Nebensache.

      "Wir haben noch keinen Erlös aus dem Verkauf dieser Produkte eingenommen", heißt es im Jahresbericht. "Und es gibt keine Sicherheit, dass wir in Zukunft in der Lage sein werden, solche Erlöse zu erzielen." Pressesprecher Volker Schulz bestätigt den Bericht, relativiert ihn aber mit dem Hinweis, er sei wegen des strengen US-Rechts besonders vorsichtig geschrieben. "Da steht ja auch 'Vorsicht, heiß' auf den Pappbechern."

      Rote Zahlen sollen das Unternehmen dem Bericht zufolge noch über Jahre hinweg begleiten. Frühere Pläne, 2006 die Gewinnzone zu erreichen und in diesem Jahr 40 Millionen Euro Umsatz zu machen, sind demnach hinfällig. Dafür macht Aqua Society Luft an der Börse flüssig. Gut 2,3 Millionen Dollar aus Aktienverkäufen verzeichnete das Unternehmen im Geschäftsjahr 2006. Die Aktie fiel zwar von drei Euro nach dem Börsengang 2004 auf heute 25 Cent. Das ergibt aber immer noch einen stolzen Börsenwert von 28 Millionen Euro.

      Nanotechnik hilft den Kursen

      Mit dreistelligen Millionenbeträgen gar bewerten die Aktionäre einige Börsenneulinge, die ein "Nano" im Namen führen, wie ItN Nanovation Chart zeigen, Nanostart Chart zeigen oder Neosino Nanotechnologies Chart zeigen. Der Begriff Nanotechnologie fasst alles zusammen, was sich in der Größenordnung von Nanometern, Milliardstel Metern, abspielt. Ob Biologie, Chemie oder Elektronik - von der Forschung um die Zwergenpartikel erhoffen sich viele noch größere Wunder, als sie Hamm mit seiner Wassermaschine verspricht. Doch nicht nur die Produkte, auch die Umsätze vieler aufstrebender Nanotech-Unternehmen sind so klein, dass sie kaum unterm Mikroskop zu erkennen sind.

      Nano biete sich an, um Anlegern eine interessante Geschichte zu präsentieren, sagt DSW-Mann Jürgen Kurz. "Das klingt, als würde es die Welt verändern. Keiner, der Aktien kauft, versteht wirklich, was das ist. Da müsste man Physiker oder Chemiker sein." Es sei zwar möglich, dass in ferner Zukunft "Nanoroboter durch unseren Körper laufen und Krebszellen bekämpfen". Auf mittlere Sicht könne die Branche die übertriebenen Erwartungen aber nur enttäuschen, ebenso wie zuvor schon das Internet und die Biotechnologie.

      Weil das ganze Geschäft vom Image der Wundermittel abhängt, reagieren Nanofirmen dünnhäutig, wenn es infrage gestellt wird. Neosino beging den ersten Börsengang des Jahres 2006 mit Unterstützung von Fußballstar Roy Makaay. Das Unternehmen erhielt Fürsprache von DFB-Sportarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, bald auch eine offizielle Kooperation mit dem FC Bayern München und dem Deutschen Sportbund.

      Doch nur Monate später weckte ein Fernsehbericht Zweifel an dem Mineralienpulver, das der Körper dank der winzigen Partikel leichter aufnehmen sollte. Ein Max-Planck-Professor erklärte, in den Mitteln gebe es gar keine Teilchen in Nanogröße. "Sie könnten auf einen ganz normalen Bolzplatz gehen, und der Staub, den sie dort aufwirbeln und aufnehmen würden, hätte die gleiche Wirkung", lautete das Urteil. Neosino versuchte vergeblich, diese Äußerungen verbieten zu lassen. Einer späteren Untersuchung im Auftrag von SPIEGEL ONLINE zufolge hatten billige Magnesium-Tabletten aus dem Supermarkt eine bessere Wirkung. Der Vorstand war für eine Stellungnahme gegenüber manager-magazin.de nicht zu erreichen.

      Bis heute kann Neosino eine Referenz vorweisen: Mit Hilfe ihrer Nanoteile wurden Frostschäden an der Brenner-Autobahn repariert. Im ersten Halbjahr 2006 reichte es zu knapp 900.000 Euro Umsatz und einem Betriebsverlust von gut 800.000 Euro. "Der Börsenprospekt strotzt vor Kuriositäten", sagt Analyst Matthias Schrade. Die Firma habe für 7700 Euro pro Monat Geschäftsräume vom Mehrheitsaktionär gemietet, in denen fünf Mitarbeiter sitzen. Das entscheidende Patent gehöre der Gesellschaft nicht selbst. Neosino weigere sich zu sagen, wo es seine Produkte herstellt. "Die Liste von Lächerlichkeiten ist so lang, dass man denkt, das kann gar nicht sein", schließt Schrade.

      Alle Fakten lägen auf dem Tisch, sie interessierten aber niemanden an der Börse. "Dauerhaft funktionieren kann das nicht", warnt Schrade. Er verweist auf die Telekomfirma Eutex, die im Januar Insolvenz anmelden musste - nach nur einem Jahr im Entry Standard. "Das zeigt, wie es am Ende bei vielen Firmen ausgeht."

      http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,469388,…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 07:59:03
      Beitrag Nr. 90 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.476.162 von Guerilla Investor am 10.07.08 02:04:04Wer kauft denn einen solchen Schrott?

      Die Initiatoren werden doch nicht im Ernst glauben, dass irgendeiner
      Kohle bereitstellt.

      Jetzt geht die versuchte Abzocke ja schon wieder über Telefon.

      Nur diesmal gibt es kein Auferstehen nach dem Vorbild des Neuen Marktes.

      Aus und Vorbei für die Investmentbranche.

      Sollen sie doch Steine klopfen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 09:13:17
      Beitrag Nr. 91 ()
      Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber außer haupt- und nebenberuflichen Junkstock-Promotern gibt es auch noch einige gutgläubige und recherchefaule User sogar hier im Board, welche sich solchen Mist haben andrehen lassen. Die Zocker, welche wider besseren Wissens die Abzocke bewußt mitmachen, wegen ihren erbärmlichen 30 Silberlingen möglichen Gewinn, laß ich mal außen vor, denen geschieht es ganz recht, wenns mal daneben geht, immerhin erhalten gerade die diese fragwürdigen Spielchen am Leben.

      Met@Box-Aktionäre am Neuen Markt hat es wohl nie gegeben, deiner Meinung nach ...? :D
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 18:59:02
      Beitrag Nr. 92 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.476.874 von Guerilla Investor am 10.07.08 09:13:17Mit der Finanzmarktkrise kommt jetzt erst die Börsenmedienkrise.

      Bin gespannt, wie viele Börsenzeitungen den Bach runterschwimmen,
      wie viele Fonds geschlossen werden.

      Ist aber nicht schade um sie.

      Schrott halt weniger.

      vielleicht kommen die Schreiberlinge woanders unter.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 11:03:08
      Beitrag Nr. 93 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.491.567 von Schürger am 11.07.08 18:59:02einem börsenmedium scheint die krise gut zu tun: stockfisher.net ist +32% in diesem jahr vorne.
      ich beobachte die jungs und mädels schon seit langem. nun sind sie massiv short gewesen und haben bereits zurückgedeckt, da sie eine rally erwarten. schwer zu empfehlen_!
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 11:14:43
      Beitrag Nr. 94 ()
      Die sind auch nicht besser, als der Durchschnitt, wenn man sich deren Musterdepot in der Jahresperformance ansieht ... :(
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 21:57:56
      Beitrag Nr. 95 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.500.357 von Guerilla Investor am 14.07.08 11:14:43na dann zeig uns doch bitte den durchschnitt aller anderen börsenbriefe im jahresdurchschnitt, wenn dir +32% zu wenig sind:laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 23:34:37
      Beitrag Nr. 96 ()
      Zeig du mir erstmal die angeblichen +32% :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 11:23:43
      Beitrag Nr. 97 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.506.776 von Guerilla Investor am 14.07.08 23:34:37die +32% dürften schon echt sein, da ich den brief seit ca. 6 monaten abonniert habe und die trades tatsächlich nachvollziebar sind. ich habe zwar nicht immer zeit gehabt ihn 1:1 nachzutraden, aber das ist meine schuld gewesen. die shorts der letzten monate habe ich voll mitgemacht und die haben mir fast +20% auf mein depot gebracht.
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 11:28:38
      Beitrag Nr. 98 ()
      Sie Seite 5 des letzen Reports (issue 22) ... fällt dir etwas auf ...? :)
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 13:28:53
      Beitrag Nr. 99 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.518.344 von Guerilla Investor am 16.07.08 11:28:38Das Thema Börsenbriefe dürfte bald erledigt sein.

      Warte schon auf die ersten Pleiten.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 11:09:50
      Beitrag Nr. 100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.518.344 von Guerilla Investor am 16.07.08 11:28:38@gueriila investor
      issue 22, weiß nicht genau was du meinst. was soll mir hier auffallen?
      sie haben im issue 22 massiv gehortet, was vollkommen richtig war.
      Avatar
      schrieb am 30.07.08 11:06:02
      Beitrag Nr. 101 ()


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