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    Com4Net - Dichtung und Wahrheit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.09 12:49:11 von
    neuester Beitrag 23.08.10 12:26:09 von
    Beiträge: 41
    ID: 1.149.203
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      schrieb am 23.03.09 12:49:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Beginnen wir mit der Dichtung.

      "Nur kurz:

      dann darf ich auch fragen, warum eine junge Journalistin von Com4Net bezahlt wurde - ist schon seltsam?

      Aber auch dies werden die Aktionärsvertreter sehen

      MfG AWitsch"


      (Zitat aus Thread: 4ter Infobrief der Com4Net MVC AG, Posting #100 von AWitsch Com4Net 02.08.00 13:29:23 Beitrag Nr.: 1.469.117)
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 13:32:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Wahrheit:

      "Auch nur kurz:

      ich darf antworten, dass die Journalistin für den Artikel in "Made In Germany" kein Geld von der Com4Net erhalten hat. Auch dies können die Aktionärsvertreter nachprüfen. Wobei ich offen gestanden den Sinn der Frage nicht ganz verstehe, denn selbst wenn so ein Text bezahlt würde, wäre nichts Sträfliches daran. Schon mal was von PR-Textern gehört"


      (Zitat aus Thread 166450 , Posting #101 von STeplan
      02.08.00 14:01:19 Beitrag Nr.: 1.469.421)


      In die Frage des Herrn Witsch waren damals nicht unbedingt unwahre Behauptungen integriert. Aber ein Leser konnte (oder sollte?) sie so verstehen, dass besagte Journalistin (mit den Initialen B.L. - ich habe im vorigen Thread "Die Com4Net-Prozesse" erwähnt, dass ich ihren vollen Namen im Board nicht überstrapazieren will) für einen Artikel über Herrn Elas und die Com4Net, der damals ihn und einige Com4Net-Aktionäre beschäftigte, Geld von der Com4Net erhalten habe. Dies ist nicht richtig.
      Die Wahrheit ist: Tatsächlich hat jene Journalistin Geld von der Com4Net - aber nicht für den Artikel - erhalten, da sie im Frühjahr 2000 für ganz kurze Zeit (rund eine Woche) einmal in der Com4Net-Abteilung "Gebrauchtkauf" als Aushilfe einige Schreibarbeiten übernahm. Und dafür ein sehr bescheidenes Honorar - ich weiß die exakte Höhe leider nicht mehr, aber es bewegte sich im Rahmen von ca. 12.- Deutsche Mark pro Stunde - erhielt. Insofern ist die Behauptung innnerhalb der Frage von Herrn Witsch richtig.

      Tatsächlich aber auch - RRichter hat dies im Board einmal ebenfalls richtig behauptet - wurde (indirekt) auch für den Artikel bezahlt, nicht aber an die Journalistin. Der Artikel war gekoppelt mit einer Anzeige der Com4Net in jenem Wirtschaftsmagazin. Eine Verbindung von Anzeigen und redaktionellem Text ist im Zeitschriftenwesen durchaus üblich und wird laufend praktiziert. Ich habe dies im Laufe meiner Tätigkeiten als Redakteur sehr häufig mitbekommen. Jeder Leser einer Zeitschrift achte mal drauf, wie häufig das vorkommt! Im Fall des Elas-Artikels heißt dies: Der Auftrag einer Com4Net-Anzeige hat das Erscheinen eines redaktionellen Artikels damals mit Sicherheit begünstigt. Für die Anzeige handelte ich als PR-Leiter damals extrem günstige Bedingungen aus: Die Com4Net bezahlte nur 1000.- Mark für eine Farb-Anzeige in einem international erscheinenden Wirtschaftsmagazin ("Made In Germany"), das in mehreren Dutzend Ländern verbreitet wurde. Dies ging teils auch über persönliche Beziehungen, da ich den Verlagsleiter des Magazins bei der Resale in Frankfurt im April 2000 persönlich kennen lernte, in der Folge Kontakte mit ihm pflegte und er sich wohl auch weitere Com4Net-Anzeigen in der Folge ausrechnete. Die Anzeige hat sich für die Com4Net insofern gelohnt, als aufgrund dieser mehrere internationale Anfragen an die Com4Net kamen, die zu Fusionsgesprächen und zu Aufträgen für die Abteilung "Gebrauchtkauf" führten (leider wurden diese Aufträge später durch Mißmanagement verhunzt).
      Insofern war jene Anzeige und jener Artikel ein Erfolg der PR-Arbeit.


      Die Frage des Herrn Witsch brachte aber einen Stein ins Rollen und führte später zu der kuriosen Behauptung, jene Journalistin sei gar keine Journalistin :confused: und in Wahrheit hätte nur ich diesen Artikel geschrieben :confused:. Dazu demnächst mehr.
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 15:32:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      hallo, bin auch geschädigter. ist bei der gerichtsverhandlung zu com4net was rausgekommen? habe damals ca. 2800 euro an einen herrn klein überwiesen. kann man da noch was machen? gruß
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 16:25:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bin Geschädigter in einer grossen Summe.
      Bitte um Vertiefung bzw. Aufklärung, was der Thread zu bedeuten hat!
      Bitte um Infos Herr Teplan...
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 16:40:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.826.314 von Aue1 am 23.03.09 15:32:04@Aue1,

      es ist eigentlich in diesem Board ausührlich berichtet worden, was bei den Prozessen herausgekommen ist (bzw. was nicht). Das steht alles im Thread "Com4Net - Die Prozesse" Thread: Com4Net - Die Prozesse ab Posting #46 vom 14.4.05.

      Im Board steht auch ausführlich, was und was nicht mehr zu machen gewesen wäre. Ich habe diesbezüglich sehr viele Hinweise gegeben, aber es kam leider nie zu Stande, dass Aktionäre die Idee aufgriffen, (mit der Hilfe aus meinem Insiderwissen und mit Beweismaterial, wie ich anbot), gegen jene anzugehen, die Millionen aus der Com4Net gezogen haben. Dafür hatten sich die meisten zu fest auf Elas eingeschossen und der hat, wie selbst ein Bericht der Kripo nach deren langjährigen Ermittlungen ergab, nichts hinterzogen und nichts veruntreut. Ihm wurden nur Konkursverschleppung und nicht rechtzeitig zurückgezogene Angaben im Emissionsprospekt zur Last gelegt. Hier haben die meisten (von einem gewissen Personenkreis systematisch fehlgelenkten und desinformierten) Aktionäre leider auf das falsche Pferd gesetzt und letztlich erst damit ihr Geld verloren.

      Ich will diesbezüglich nicht rechthaberisch sein, aber es ist Fakt, dass für die Aktionäre tatsächlich etwas zu machen gewesen wäre, hätten sie auf mich gehört und nicht auf die Anti-Elas-Hetzer. Ich habe genug Hinweise - alles nachzulesen in diesem Board - gegeben, dass man der Kriminalpolizei mehr hätte aufs Dach steigen müssen, um insbesondere zwei meiner Auffassung nach äußerst dubiose Zahlungsflüsse entweder neu oder besser (oder überhaupt erst einmal?) zu verfolgen (ich habe in den Ermittlungsakten jedenfalls nichts darüber gesehen, dafür aber eine Reihe falscher Ermittlungen, wie ich gerne jederzeit beweisen kann, falls es die Kripo darauf anlegt):
      a, die Verwendung der 2,3 Millionen DM der Com4Net an AgM
      b, die mysteriösen Überweisungen vom 7.12.00, bei denen 1,7 Millionen auf die Konten von Markus Stettinger, dessen Freundin, Bekannten und Verwandten flossen (Elas erstattete sofort Strafanzeige und forderte das Geld zurück, aber was aus dieser sowie aus allen anderen "Ermittlungen" gegen Markus Stettinger wurde, empfinde ich als den größten Skandal der ganzen Com4Net-Geschichte. Auch das kann ich gerne mal outen; es gibt ja immerhin Ermittlungsunterlagen und Beweise).
      Hier sind schon einmal vier Millionen, die meiner Meinung nach hätten an die Com4Net zurückfließen müssen. Es kommen aber auch noch andere Zahlungsflüsse - darunter fragwürdige Provisionen in sechsstelliger Höhe - hinzu, die man hätte besser verfolgen müssen.


      Ich kämpfte ferner mit einer Com4Net-IG hinter den Kulissen - Details dazu habe ich öffentlich noch nie bekannt gemacht, aber jetzt kann ich es ja - dafür, dass die Com4Net noch Ansprüche in fünfstelliger Höhe vom ehemaligen Geschäftsführer der AlphaCom und Ansprüche in siebenstelliger Höhe von der tbg zurückbekommen sollte. Da ich keine Vollmachten hatte, sondern damals nur Herr Geishendorf, musste dieser das Operative übernehmen. Leider ist es ein Trauerspiel, was daraus wurde. Die tbg-Geschichte wurde meiner Meinung nach - verzeihen Sie diesen Ausdruck, aber ich finde keinen treffenderen - "versaut" (jedenfalls zumindest nicht mit dem Druck verfolgt, dessen es bedarft hätte), die andere Forderung kam dann - so wie es mir Herr Geishendorf vermittelte; ich war beim Prozess nicht dabei - tatsächlich zurück, ging aber nicht an die Com4Net, sondern an den Anwalt, der Herrn Geishendorf in jener Sache vertrat. Das Geld war da und noch bei der Urteilsverkündung im selben Moment wieder weg.

      Im Klartext: Da ist, was Ihr Geld anbetrifft, meiner Meinung nichts mehr zu machen, zumal auch die Fristen für möglichen Betrug und mögliche Veruntreuung (die ich gerne aufzuklären geholfen hätte) verjährt sind. Was ich hier schreibe, kann nur mehr für alle, die es interessiert, der Wahrheitsfindung nach all den Jahren dienen, in denen unglaubliche Desinformations- und Hetzkampagnen gelaufen sind.

      Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine schönere Antwort geben kann.:( Die Wahrheit ist oft nicht schön. Aber sie kann warten und stirbt nicht.

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      Avatar
      schrieb am 23.03.09 16:44:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      @BULG

      Meine Antwort an Aue1 dürfte auch Ihr Anliegen beantworten. Frage an Sie beide aber: Wo haben Sie die ganzen Jahre über gesteckt? Alle Informationen stehen doch seit Jahren hier im Board. Sie müssen nur mal in den alten Threads nachblättern!
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 16:48:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.827.012 von STeplan am 23.03.09 16:40:34Davon kann ich mir nichts kaufen...
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 16:48:35
      Beitrag Nr. 8 ()
      :confused: :confused: Ich kann es selbst kaum glauben: Gerade erst einen neuen Thread eröffnet und schon 151 Aufrufe. Da sage noch einer, die Com4Net-Geschichte wäre tot. Soll ich meine Ausführungen vielleicht doch einmal als e-book ins Web stellen?
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 16:52:17
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.827.091 von BULG am 23.03.09 16:48:31@BULG

      Das tut mir leid. Ich kann aber leider nicht mehr dazu beitragen, dass Sie sich etwas kaufen können. Vor Jahren wäre mehr zu machen gewesen. Habe das im Board auch angekündigt. Wo waren Sie damals?
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 17:03:18
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.827.132 von STeplan am 23.03.09 16:52:17Dann lassen sie es doch, was soll das?Alte Wunden.....wenn nichts mehr zu machen ist......komisch
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 17:11:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      @BULG

      Ich habe nur eine Frage des Boardteilnehmers hildegardvonbingen im Thread: Com4Net - Die Prozesse "Com4net - Die Prozesse" (siehe dort Posting #176) beantwortet. Und für die Antwort, da die Prozesse vorbei sind und dies ein neues Thema wird, einen neuen Thread eröffnet. That's all.

      Niemand ist gezwungen, diesen Thread zu lesen. Aber da er heute schon 185mal aufgerufen wurde, muss es ja doch einige Interessierte geben.
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 18:23:53
      Beitrag Nr. 12 ()
      Na, da hat meine Frage ja was ausgelöst. :)
      Auf jeden Fall Danke für Ihre große Auskunftsbereitschaft, Herr Teplan!
      Mein Geld habe ich schon längst abgeschrieben. Aber mich interessiert es trotzdem, was Sie so aus dem Nähkästchen plaudern. Bin gespannt, wie es mit der Journalistin weiter geht.
      Dazu habe ich gleich noch eine weitere Frage: Gibt es eigentlich diesen Artikel über Herrn Elas noch irgendwo zu lesen?
      Avatar
      schrieb am 24.03.09 07:13:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.828.100 von hildegardvonbingen am 23.03.09 18:23:53@hildegardvonbingen

      Ja, eine regelrechte Lawine haben Sie ausgelöst mit über 400 Aufrufen an einem Tag. Ich hatte gestern zwischen meinen Arbeiten am PC etwas Zeit, kann aber - sollten Sie noch mehr solcher Fragen haben - nicht verpsrechen, immer gleich promopt zu posten.

      Zu Ihrer Frage nach dem Artikel über Herrn Elas: Ich gebe Ihnen dazu zwei links: http://www.anlageschutzarchiv.de/anzeigestellungnahme.php3?i… und http://www.wallstreet-online.de/diskussion/241185-31-40/com4…. Sie finden ihn also sogar in diesem Board. Der ehrenwerte Boardteilnehmer Miss Linux hat ihn dort eingestellt (Posting #34 vom 28.9.00 im Thread: Com4Net - werden wir jetzt aktiv?.

      Ursprünglich erschien der Artikel auf englisch in einer internationalen Ausgabe. Die Journalistin B.L. - Sie finden ihren vollen Namen unter diesen links - , die den Elas-Artikel verfasste, schreibt u.a. auch in englisch. Sie finden - neben ihren Berichten und Reportagen für deutsche Zeitungen - im web auch spanischsprachige Artikel von ihr. Wenn es Sie interessiert, gebe ich Ihnen auch dazu einige links: http://www.antiwar.com/ips/litzlbeck.php?articleid=7706, http://www.saarbrueckerzeitung2.de/geonews/show.phtml?nID=GF…, Thread: Peptech : Ja ist den schon Weihnachten ?, http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/politik/;art2…, etc. etc. Sie sehen also, dass wir es hier mit einer renommierten, international arbeitenden und publizierenden Journalistin zu tun haben.

      Der Artikel über Herrn Elas, den sie publizierte, half damals, einen negativen Artikel über ihn in "Finanztest" zu kompensieren und ins rechte Licht zu rücken, der nach Auffassung mehrerer meiner Informanten lanciert wurde, um Herrn Elas aus seinem Amt als Com4Net-AG-Vorstand zu katapultieren. Es gab am Samstag, dem 1. April 2000, eine außerordentliche aufschlussreiche Aufsichtsrat-Sitzung hierzu. Auch dazu und über die Entstehung des "Finanz-Tests"-Artikels kann ich Ihnen bei Interesse einmal mehr erzählen.

      Fortsetzung folgt (auch über die Journalistinnen - mata.hari spielte ja auch noch eine Rolle). Ich muss allerdings morgen für einige Tage verreisen und kann Ihnen nicht versprechen, vor nächster Woche nochmals zu posten.
      Avatar
      schrieb am 24.03.09 08:07:23
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.831.030 von STeplan am 24.03.09 07:13:241000mal sorry :(, ich habe oben einen Fehler bei den Links gemacht. Es muss richtig heißen:
      http://www.interamericanheart.org/ficnet/boletin/naciones_un…
      http://www.redorbit.com/news/science/300963/health_us_spurns…
      Avatar
      schrieb am 25.03.09 00:30:57
      Beitrag Nr. 15 ()
      @An Aktionäre, Kriminalbeamte und andere liebenswerte Geschöpfe

      Bevor ich verreise, kann ich für alle an der Com4Net-Geschichte Interessierten - insbes. Aktionäre, Ex-Firmen-Mitglieder und die Erdinger Kripo (die kann ja in diesem Board nach und nach lesen, was sie alles nicht ermittelt hat und ich bin sicher, das folgende Dokument gehört dazu) - ein kleines, wie man in Bayern sagt, "Zuckerl" anbieten und mal was Neues enthüllen. Ich bringe dies als Fortsetzung in drei oder vier Teilen, um die Postings nicht allzu lang machen - kein Mensch will heute mehr lange Sachen lesen (leider :( da gehöre ich zu einer Minderheit; eines meiner Lieblingsbücher ist Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Lesen Sie das mal! Aber zurück zur Sache.)

      Es handelt sich um ein Dokument, das René Aenishaenslin - Ex-Com4Net-Aufsichtsrat und Mitglied des im April 2000 gebildeten Com4Net-Kontrollgremiums (was das ist, werde ich an anderer Stelle mal erklären; außer dem Vorstand, dem Aufsichtsrat und meiner Person wusste bisher niemand von jener Instanz) - in diesem Board schon einmal andeutete (siehe sein Posting #53 vom 11.1.02 im Thread "Com4Net, Inc.: Von dunklen Machenschaften und Lichtgestalten" - Thread: Com4Net, Inc.: Von dunklen Machenschaften und Lichtgestalten Seite 6), als er schrieb: "Vielleicht sollte sich Teplan mal erinnern, dass er zu der Zeit als Elas ausgesperrt war mit mir und Stettinger dafuer gekaempft hat, dass Elas wieder in die Firma kommt. Erinnern Sie sich an Ihre Schreiben, Teplan."

      Richtig, es handelt sich um jenes Schreiben, das - in der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 25. Mai 2000 - zur Entlasssung des Herrn Witsch als Com4Net-AG-Vorstand und zur Wiedereinsetzung des Herrn Elas als Interims-Vorstand führte (obwohl ich den Aufsichtsrat aufforderte, alles evtl. Belastende gegen Elas wie gegen Witsch gleichermaßen restlos zu prüfen und entsprechend zu handeln. Ich musste darauf vertrauen, dass er seinen Pflichten nachkommt, habe aber mit einer längeren Prüfungsphase und, offen gesagt, nicht mit einer derart schnellen Wiedereinsetzung von Elas gerechnet. Die Aktionäre mögen im nachhinein beurteilen, on der AR damals richtig gehandelt hat).

      Ich setzte mit diesem Schreiben meine sofortige Entlassung und Existenz auf das Spiel, aber wer meinen Gerechtigkeitssinn kennt, der weiß, dass ich aus meiner christlichen Haut nicht kann und nicht will. Jeglichen Bestechungs- und Einschüchterungsversuchen (die gab es) habe ich schon immer widerstanden; das haben die Com4Net-Führungsmitglieder gesehen, das hat die Kripo gesehen, das haben, in ganz anderen Angelegenheiten, noch viele andere gesehen.

      Ich hielt das Dokument eine Zeit lang für verschollen, es tauchte später aber wieder auf und ich sah die Erstveröffentlichung eigentlich im geplanten Com4Net-Buch vor. Nun soll es hier - nach seiner "Verlesung" im AR am 25.5.00 - öffentliche Premiere haben. Zum Verständnis nötiger Hintergrund (Aenishaenslin: "als Elas ausgesperrt war" etc.) wird im Anschluss an den Brief erklärt.

      Ich nenne ihn schlicht und einfach "BRIEF AN DEN AUFSICHTSRAT, 16.5. 2000" und bringe im nächsten Posting den ersten Teil.
      Avatar
      schrieb am 25.03.09 00:38:44
      Beitrag Nr. 16 ()
      BRIEF AN DEN AUFSICHTSRAT, 16.5. 2000
      Teil 1

      Sehr geehrter Herr Aenishaenslin,

      Es fällt mir nicht leicht, Ihnen die folgenden Zeilen zu schreiben. Ich fühle mich dennoch verpflichtet, Ihnen – als Mitglied des Kontrollgremiums, an den ich mich nach den Vorwürfen gegen Herrn Elas ausschließlich wende - in meiner Verantwortung für die Com4Net, darüber hinaus in meiner Verantwortung als Staatsbürger, als Journalist und (auch wenn Ihnen dies als Privatangelegenheit erscheinen mag, aus der für mich dennoch die gleichen Pflichten hervorgehen) als Christ, folgende Mitteilungen über meinen Wissensstand bezüglich der aktuellen Vorfälle in der Com4Net und die für mich daraus abzuleitenden Konsequenzen zu machen. Ich überlasse es dabei Ihrer Verantwortung und Entscheidung, den Aufsichtsrat von meinem Schreiben zu informieren.

      Vorab: Zu Beginn meiner Tätigkeit bei der Com4Net wurde mir sowohl von Herrn Elas wie von Herrn Witsch die von mir geforderte vollkommene Transparenz innerhalb des Unternehmens, die für einen PR-Leiter essentiell ist, zugesichert. Im Zuge dieser Transparenz erhielt ich Einblick in Unterlagen und durfte mich berechtigt fühlen, mir Einblicke zu verschaffen, deren Erkenntnisse mich zwingen, sowohl die Öffentlichkeit wie die Staatsanwaltschaft zu informieren, wenn nicht die Com4Net selbst in der Lage ist, Ordnung herzustellen und ein sauberes Unternehmensbild (auch im Hinblick auf den geplanten Börsengang) zu erarbeiten.

      Ein solches sauberes Bild eines Unternehmens nach außen darzustellen, ist meine Aufgabe als PR-Leiter. Dies ist freilich nur möglich, wenn die entsprechenden Inhalte in der Firma gegeben sind. Im gegenteiligen Fall würde ich Schönfärberei – das geht noch an – betreiben oder mich der Mitwisserschaft oder gar Komplicenschaft bei unrechtmäßigen Vorgängen – das geht nicht mehr an – schuldig machen. Dies kann ich nicht verantworten.

      So kann ich aufgrund meines derzeitigen Erkenntnisstands und einer Fülle belastender, mir in Kopie vorliegender Dokumente, nicht mehr verantworten:


      Teil 2 folgt kommende Woche nach Rückkehr von meiner Reise
      Avatar
      schrieb am 01.04.09 21:52:41
      Beitrag Nr. 17 ()
      BRIEF AN DEN AUFSICHTSRAT, 16.5. 2000
      Teil 2


      So kann ich aufgrund meines derzeitigen Erkenntnisstands und einer Fülle belastender, mir in Kopie vorliegender Dokumente, nicht mehr verantworten, mit Herrn Witsch als Vorstand der Com4Net sowie mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Karl-Heinz Weber vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Ich muss aufgrund dieser Dokumente zu dem Eindruck kommen, dass diese beiden mit der Führung betrauten Herren ungesetzmäßige Vorgänge in der Firma entweder betrieben, geduldet oder im günstigsten Fall übersehen haben und der ihnen anvertrauten Aufgabe nicht gewachsen sind. Buchführung und Rechnungswesen der Firma – in den Räumen der Com4Net für mich einsehbar, da die Räume und Regale, in denen sich die Akten befanden, für mich meistens offen standen - lassen die Frage aufwerfen, ob der dafür Verantwortliche nicht nur haftbar, sondern verhaftbar wäre. Geldentnahmen und Bilanzen-Erstellung lassen hier auf, gelinde ausgedrückt, sehr gewagte Zahlenjongliererei schließen. Ich konnte, als ich mich an die Aufgabe setzte, mir, auch in langer Heim- und Wochenendarbeit, ein Bild der Com4Net zu erarbeiten, viele solcher Dokumente kopieren – lange bevor die Schlösser bei der Com4Net durch Herrn Witsch, Herrn Weber und dem von Herrn Witsch mit den handwerklichen Verrichtungen beauftragten Herrn Inglsperger am 12.5.2000 ausgetauscht und der Zugang zu den Akten unmöglich gemacht wurde. Es kann sich in diesem Zusammenhang der Eindruck aufdrängen, dass letzteres nicht geschah, um, wie Herr Witsch mir in von mir dokumentierten Telefongesprächen mitteilte, Material gegen Herrn Elas zu sichern, sondern möglicherweise eigenes belastendes Material zu entsichern oder entfernen.

      Unter anderem existieren Dokumente, denen zufolge Herr Witsch auf den Aufsichtsrat, der sich meines Wissens zuvor eindeutig gegen ihn ausgesprochen hatte, enormen Druck ausgeübt haben muss, ihn zum alleinigen Vorstand zu machen. Mir liegt u.a. ein Fax vom März 2000 vor – mit der Fax-Kennung Herrn Webers, aber in der Ich-Erzählform so formuliert, dass als Autor der Zeilen Herr Witsch suggeriert und assoziiert werden kann (jedenfalls haben alle vier Personen, die jenes Fax bei Eingang lasen, ebendiesen Schluss gezogen so wie später auch der gesamte Aufsichtsrat) - , in dem der Schreiber jener Zeilen eine Summe von Forderungen stellt und rund 40% des Unternehmens persönlich für sich fordert für den Fall, dass er (wie offensichtlich damals geplant) aus dem Vorstand entfernt werden sollte. Könnte sich die Öffentlichkeit nicht die Frage stellen, ob der Aufsichtsrat tatsächlich dermaßen erpressbar ist?
      ....

      Teil 3 folgt
      Avatar
      schrieb am 02.04.09 17:03:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      BRIEF AN DEN AUFSICHTSRAT, 16.5. 2000
      Teil 3

      ... Aus den weiteren Dokumenten, die jetzt in Kopien sicher verwahrt in den Redaktionen der „Süddeutschen Zeitung“ und des Magazins „Weltbild“ liegen – beides Redaktionen, in denen ich jahrelang journalistisch tätig war und in denen Journalisten meines Vertrauens sitzen - und die von dort unter Umständen an die Öffentlichkeit gehen, kann man eine Summe weiterer Schlüsse ableiten. Unter anderem: Konnte die Eintragung ins Handelsregister nicht stattfinden, weil die dafür erforderliche Summe von 7 Millionen DM nicht vorhanden ist? Hat der Treuhänder das Geld freigegeben? Wofür ist das für den Eintrag benötigte Geld verwendet worden, wenn es kurz vorher noch da war? Ist der Treuhändervertrag in Ordnung? Ist es in Ordnung, dass ein Treuhänder bereits vorab (oder überhaupt?) Provisionen kassiert? Ist es in Ordnung, dass ein Aufsichtsratsvorsitzender bei Kauf und Verkauf von Beteiligungsgesellschaften Provisionen einstreicht? Hat auch Herr Elas Provisionen dafür kassiert? Was ist daran an der Aussage des Herrn Witsch, Herr Aenishaenslin hätte vor Jahren einen Offenbarungseid geleistet? Verzögert sich (oder platzt) der Börsengang möglicherweise wegen solcher Ungereimtheiten und fehlerhafter Buchführung? Sind aus diesen Gründen Bankengespräche geplatzt? Ich habe sämtliche Beweise, um all diese Fragen eindeutig zu klären oder klären zu lassen. Dagegen ist es mir nicht möglich, aus diesen Dokumenten die Vorwürfe gegen Herrn Elas zu erhärten. Dennoch möchte ich auch diese Vorwürfe geklärt wissen und erwarte in diesem Fall ebenso absolute Transparenz und Offenheit. Sonst bleiben – und das ist für das öffentliche Meinung denkbar schlecht – Verdächtigungen und Spekulationen.

      Was den Börsengang betrifft, so ist mir bewusst, dass mein Vorgehen – sollte ich tatsächlich Presse und Staatsanwaltschaft einschalten müssen – den IPO möglicherweise für immer verhindert hat. Ich muss aber diese Verantwortung auf mich nehmen und bitte Sie zu verstehen, dass ein Börsengang unter solch nachweisbar dubiosen Umständen und mit einer Führung, die solche Fragen aufgibt, noch verantwortungsloser wäre....

      Teil 4 folgt
      Avatar
      schrieb am 03.04.09 23:36:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      BRIEF AN DEN AUFSICHTSRAT, 16.5. 2000
      Teil 4 von 4

      ... Ich bitte Sie, den Aufsichtsrat mit diesen Fakten (ich kann noch weit mehr liefern) zu konfrontieren, falls sie ihm nicht bereits bekannt sein sollten. Falls nicht, so wird er sicher verantwortungsvoll handeln, falls doch, so könnte er, vor allem der Presse gegenüber, in Erklärungsnotstand kommen, ob er möglicherweise sogar kriminelle Aktivitäten unterstützt hat. Ich denke, dass auch ich verantwortungsvoll und im Sinn des Gesetzes handele, auch wenn die Materie unschön ist und mir mein Vorgehen in diesem Fall, das darf ich Ihnen versichern, nicht leicht fällt. Ich tue dies unter eigenen Opfern, da mir Herr Witsch erst vergangene Woche mehr Gehalt angeboten hat – allerdings für den Preis, dass ich in der PR „ohne Geseiere und Gesülze“ gegen Herrn Elas Vorwürfe anbringen sollte, die ich nach meinem Wissensstand, wie erwähnt, nicht erhärten kann. Es ist da auch nur ein schwacher Trost, dass Magazine wie der „Spiegel“ mir für eine solche Geschichte 30.000 bis 50.000 DM bezahlen würden. Ich bin weit mehr an sauberer PR für eine saubere Firma interessiert und überzeugt, dass man aus dem Potenzial der Com4Net diesbezüglich sehr viel machen kann. Nur müssen die Umstände stimmen, damit man diese Arbeit überhaupt machen kann.

      Ich hoffe auf Ihr Verständnis.

      Mit freundlichen Grüßen

      S.T.
      Avatar
      schrieb am 10.04.09 17:31:05
      Beitrag Nr. 20 ()


      Mit diesem Osterei - aus dem von Marion Ulrich und Stefan Teplan im Januar 2000 gestalteten Com4Net-Motiv - allen Com4Netlern ein frohes und besinnliches Fest und Gottes Segen.

      Kleiner Tagesrückblick: Es ist exakt neun Jahre her, dass die Com4Net ihre Marke "Gebrauchtkauf" bei der Resale in Frankfurt ausstellte (2.-6.4. 2000). Zu diesem Auftritt wurde ein Artikel im internationalen Industrie-Magazin "Made In Germany" publiziert, den ich jüngst aus dem Archiv gezogen habe. Nach Ostern werde ich ihn mit einem Rückblick auf Gebrauchtkauf hier posten. Gebrauchtkauf begann sehr verheißungsvoll und hätte nebst AlphaCom das erfolgreichste Com4Net-Geschäft werden können, wenn die Marketingerfolge (es wurde binnen weniger Monate zur größten Gebrauchtmaschinen-Börse Europas) auch vertriebsmäßig umgesetzt worden wären - und wenn Gebrauchtkauf die Unterstützung beider Vorstände gehabt hätte. Das war leider nicht der Fall. Mehr darüber nächste Woche.
      Ebenso kommen nach den Feiertagen die versprochenen Hintergründe zum "Brief an den Aufsichtsrat vom 16.5.2000".

      Zu Ostern aber möge das Board ruhen und sei daran erinnert, dass es Wichtigeres gibt als Com4Net, Börse und Geld. "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon". Und: "Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet?"
      In diesem Sinne nochmals: Frohe Ostern!
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 14:16:02
      Beitrag Nr. 21 ()
      Es war in letzter Zeit vom Artikel über Herrn Elas im Industrie-Magazin "Made in Germany" die Rede. Hier nun ein anderer Artikel über die Com4Net-Marke "Gebrauchtkauf" aus "Made In Germany" Nr. 2/2000.
      Made In Germany erscheint in 210 Ländern und ist durch seine enorme Verbreitung eines der einflussreichsten Magazine im Wirtschaftsleben. So half auch dieser Artikel, international an Geltung zu gewinnen und - auch über die geschaltete Anzeige -wichtige neue Geschäftskontakte zu schließen.

      Avatar
      schrieb am 14.04.09 10:29:57
      Beitrag Nr. 22 ()
      Mische mich mal wieder in die Diskussion ein. Schön, dass mit dem Artikel über "Gebrauchtkauf" auch einmal wieder etwas Konstruktives im Board steht. Wahrscheinlich haben die meisten Aktionäre diesen Artikel damals gar nicht mitbekommen. Andere Themen und der Vorstandswechsel haben damals leider vieles überlagert. Darum halte ich es für geboten und gut, die PR-Erfolge von Marketing- und PR-Direktor Stefan Teplan hier auch einmal darzustellen.
      Avatar
      schrieb am 18.04.09 17:31:39
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.963.031 von ortega_y_gasset am 14.04.09 10:29:57Bekam das zu Com4Net-Zeiten keiner zu sehen? Oder habe da nur ich was verpasst?
      Avatar
      schrieb am 01.10.09 10:32:19
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo Herr Teplan,

      schade, dass man so lange nichts mehr von Ihnen gehört hat. Nicht im Board jedenfalls. Sonst sind Sie ja wohl sehr aktiv. Habe mich mal ein bisschen durch das Web gegooglet und auf youtube (http://www.youtube.com/watch?v=ejB56gZx0bQ) erfahren, dass Sie neuerdings auch als Komponist und Plattenproduzent hervortreten :)
      Alle Achtung! Können Sie nicht mal einen Com4Net-Benefiz-Song für uns Aktionäre machen?
      Avatar
      schrieb am 08.10.09 22:11:23
      Beitrag Nr. 25 ()
      @hildegardvonbingen

      Ach, Sie sind eine treue Seele. Nett, dass Sie sich so über mich erkundigen. Ich weiß auch, dass ich Ihnen noch ein paar Antworten schuldig bin. Ihre mail habe ich jetzt erst gesehen, weil ich mich seit Monaten das erste mal wieder einloggte.

      Dabei fand ich nun auch vom Board-Administrator eine Nachricht vom 30.7.09, dass ein Beitrag von mir gelöscht wurde. Ich zitiere:
      "Ihr Beitrag 16.330.677 wurde entfernt, da er namentlich einen anderen User benannte ohne sein Einverständnis."

      @Administrator: Ich entschuldige mich an dieser Stelle in aller Form , wenn ich einen anderen User namentlich nannte - das muss mir aus Versehen passiert sein. Kann mich freilich nicht erinnern, um welchen Beitrag oder welchen User es sich überhaupt handeln könnte. Selbstverständlich möchte ich mich an die Boardregeln halten.

      Zurück zu @Hildegard: Ich habe erst kürzlich an Sie gedacht, als ich zufällig ausgerechnet am 17.9. (Festtag von Hildegard von Bingen) beruflich in Limburg weilte und dort das große Privileg hatte, bei der Frühmesse im dortigen Priesterseminar (ich zog es vor, dort zu übernachten statt in einem Hotel) mit den Reliquien Hildegards in Berührung zu kommen, an die sonst keiner rankommt.

      Ihre Anregung mit dem Benefiz-Song muss ich mir noch stark überlegen :) Ich kenne den Beitrag auf youtube, den Sie ansprechen, natürlich; er wurde in CNN (deren Reporter mich kurz vorher im Plattenstudio interviewten) am 26.12. 2005 gesendet - zum ersten Tsunami-Gedenktag.

      Ich will ja jetzt hier nicht unbedingt Reklame in eigener Sache machen, aber wenn Sie noch was von mir lesen oder hören wollen, das wenigstens einen Bezug zu Wirtschaft und zur Com4Net - worum es in diesem Board ja eigentlich geht - hat, dann lesen Sie doch mal meine Rede über "Wirtschaft und Moral". Die hielt ich 21 Jahre, bevor ich zur Com4Net kam, als junger BWL-Student. Die Com4Net-Erfahrung war dann der praktische Beweis, dass es mit der Moral in manchen Betrieben wirklich nicht weit her ist, wenn es um sehr viel Geld geht. Ich habe diese Rede vor kurzem erst in folgenden Blog gestellt: http://teplan.wordpress.com/2009/10/04/wirtschaft-und-moral/

      Ansonsten wünsche ich Ihnen alles Gute und sehe bei Gelegenheit wieder mal ins Board, um eine mail oder einen Beitrag von Ihnen zu lesen. Sie sind offenbar der letzte Mohikaner aus Com4Net-Reihen, der sich überhaupt noch hier tummelt. Bei Gelegenheit beantworte ich auch die Fragen, deren Antwort ich Ihnen noch schuldig bin. Z.B. über die dubiosen Ereignisse vom 12.5.2000 in der Com4Net. Vor November werde ich dazu allerdings sicher keine Zeit haben.

      Gruß :-)

      S.T.
      Avatar
      schrieb am 10.10.09 15:57:45
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo Herr Teplan,

      habe "Wirtschaft und Moral" gelesen. Sehr aufschlussreich. Und prophetisch. Wenn man so an die Com4Net denkt :mad:

      Ich werde ja noch ein echter Fan von Ihnen. Ich habe nämlich auf Ihrem Blog dann gleich noch einige Interviews von Ihnen gelesen. Mit Waris Dirie, mit Paul Anka, mit Cliff Richard, mit Minette Walters, mit Paulo Coelho, mit Isabel Allende, mit Michael York. Mein Gott, wen kennen Sie denn noch alles persönlich? Da fällt mir ein Name ein und :( ein gebrochenes Versprechen: Angela Merkel. Herr Teplan, ich erinnere Sie an ein Versprechen, das Sie mir schon vor Jahren gaben - und zwar hier im Board vor x Zeugen. Sie versprachen mir, Bilder und Artikel zu senden von Ihren Begegnungen mit Angela Merkel, die Sie angeblich mehrfach als Journalist zu sich eingeladen hatte. Kriege ich das noch einmal zu sehen?

      Sie erwähnen wieder einmal mysteriöse Vorfälle in der Com4Net vom 12. Mai 2000. Damit machen Sie schon sehr neugierig. Was war denn da nun los? Auch wenn Sie sehr beschäftigt sind - ich würde mich echt freuen, mal wieder mehr über die Com4Net von Ihnen hier zu lesen. Wenn Sie das schon nicht mehr als Buch bringen wollen. Warum schreiben Sie den Thread "Com4Net - Dichtung und Wahrheit" nicht weiter?
      Avatar
      schrieb am 11.10.09 11:18:33
      Beitrag Nr. 27 ()
      @hildegardvonbingen

      Au Backe, da geben Sie's mir aber. Ich erinnere mich, ich habe Ihnen das mit Angela Merkel versprochen. Ebenso bin ich, wie mir anlässlich Ihrer "Mahnung" einfiel, bei RRichter in der Schuld, dem ich versprach, meinen Artikel über Franz Josef und Franz Georg Strauß (woraufhin laut Auskunft meines damaligen Chefredakteurs ein gewisser Ministerpräsident meine Entlassung aus der "Süddeutschen Zeitung" betrieben haben soll, allerdings damit scheiterte) sowie meinen Artikel über die Behandlung von Christen in der Türkei (woraufhin ich Morddrohungen erhielt) mal hier zu posten. Von RRichter nehme ich an, dass er gar nicht mehr in dieses Board sieht; ich will aber anstandshalber alle meine Versprechen ihm und Ihnen gegenüber selbstverständlich einhalten. Ich schaffe dies aber nicht vor Mitte November, da ich heute wieder für mehrere Wochen verreisen muss. Habe gerade nur mal schnell - eigentlich wegen eines anderen Beitrags im Forum "wallstreet-sofa" - ins Board gesehen, bevor ich zum Flughafen entschwinde.

      Kurz noch was Anderes persönlich: Ich fühle mich ja sehr geehrt, wenn Sie meine Interviews interessieren. Ihr Erstaunen, wen ich alles kenne, muss ich etwas dämpfen. Im Leben von überregional berichtenden Journalisten ist es ja absolut nichts Besonderes, sondern eher Alltag, wenn sie Kontakte mit prominenten Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Literatur, Film-, TV-, Pop-Stars etc. pflegen. Und im Laufe eines journalistischen Lebens kommt da eben einiges zusammen. Solche Interviews wie die, die sie jetzt lasen, habe ich sicher hunderte gemacht und nur mal einige von ihnen ins Web gestellt, weil ich es schade fand, dass sie in Printarchiven verstauben. Das muss, dachte ich mir, im Internet-Zeitalter nicht sein. Wenn ich Zeit finde, hole ich noch mal ein paar mehr aus dem Archiv.
      Avatar
      schrieb am 11.10.09 11:31:02
      Beitrag Nr. 28 ()
      @hildegardvonbingen

      PS: Natürlich schreibe ich im Thread im November auch, wie versprochen, über die Vorfälle in der Com4Net vom Mai 2000 (vielleicht sogar etwas ausführlicher und nicht nur vom 12.). Schon, um keine "Mahnung" mehr von Ihnen zu kassieren ;)
      Ich gebe zu, dass ich - was die Fortführung von "Com4Net - Dichtung und Wahrheit" betrifft - , dachte, das würde im Board (außer vielleicht Ihnen, aber dann könnte ich es Ihnen auch mailen) niemanden mehr interessieren. Aber der Besucherzähler im Thread zeigt, dass hier doch noch ganz reger Traffic ist.
      Avatar
      schrieb am 11.10.09 11:38:29
      Beitrag Nr. 29 ()
      @nochmals hildegardvonbingen

      So, jetzt aber wirklich der letzte Beitrag, bevor ich abreise. Ich bitte Sie, weil ich selbst bei Boardteilnehmern (und auch bei Ihnen) damit immer ziemlich pingelig war, meine durch die Hektik entstandenen Rechtschreib- und Grammatikfehler (z.B. "außer Ihnen", wo es heißen muss, "außer Sie") in den letzten Postings zu entschuldigen.
      Avatar
      schrieb am 20.11.09 17:13:29
      Beitrag Nr. 30 ()
      @hildegardvonbingen

      Also, damit es nicht heißt, ich vergesse meine Versprechen: Es ist noch November und mit den Postings, die ich Ihnen zusagte, werde ich nächste Woche beginnen. Ich muss nur noch über das Wochenende und evtl. am Montag einige sehr eilige Arbeiten fertigstellen, dann gehe ich für Sie ans Werk. Bis denn :)
      Avatar
      schrieb am 21.11.09 19:07:37
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo Herr Teplan. Bin mal neugierigerweise wieder im Board, c4n ist immer noch Thema :)

      Freut mich, daß Sie sich noch an das alte Thema erinnern (ich meine nicht c4n).

      Bei c4n habe ich noch meine ganzen alten Unterlagen, überlege aber diese zu entsorgen und mich dann nicht nur innerlich, sondern auch physisch von der Sache zu verabschieden. Die Welt hat sich seit dem weiter gedreht.
      Avatar
      schrieb am 23.11.09 15:41:03
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.431.958 von RRichter am 21.11.09 19:07:37Hallo Herr Richter,

      schön, wieder von Ihnen zu hören. Ich habe Ihnen eine Boardmail geschickt.
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 12:55:24
      Beitrag Nr. 33 ()
      @hildegardvonbingen,

      ach ja, es wird Zeit, meine Versprechen einzulösen und natürlich bin ich noch immer unter Zeitdruck. Aber ich fange einfach mal mit einer kurzen Passage an und schreibe in Fortsetzungen weiter, sonst wird es gar nichts mehr.
      Sie wollten also - neben meinen Begegnungen mit Angela Merkel, das folgt noch demnächst nebst meiner Franz-Josef-Strauß-Geschichte und dem Artikel über Christen in der Türkei für RRichter - über die Vorgänge in der Com4Net vom 12.5. 2000 etwas wissen. Der ominöse Tag, an dem Elas aus seiner eigenen Firma ausgesperrt wurde und Hausverbot erhielt. Ja, so etwas wurde damals leider nicht an die Aktionäre kommuniziert und es wird Zeit, auch das einmal ans Tageslicht zu bringen. Denn "nichts ist verborgen, was nicht offenbar werden wird und nichts wird im Geheimen gesprochen, was nicht von den Dächern getönt wird", heißt es im Evangelium. Also halten wir uns doch daran.

      Ich beginne zunächst mit dem Vortag, dem 11.5. 2000, weil das schon einen interessanten Blick auf die zu folgenden Ereignisse wirft. Mussten denn nicht vor der geplanten endgültigen Entmachtung des Herrn Elas gewisse Personen der Belegschaft, über deren Haltung zu - besser gegen? - Elas sich manche Personen (der/die Entmachter?) nicht im klaren waren, auf ihre Haltung hin überprüft werden? Zumindest durfte man im nachhinein gewisse Vorgänge so interpretieren. So rief mich etwa am 11.5. 00 im Büro der Com4Net gegen 14.00 der Großaktionär K. aus Frankfurt a.M. an. Das Gespräch dauerte rund eine Stunde und steigerte sich zu einer einseitigen Hasstirade auf Elas. Ich blieb, denke ich, eine Stunde lang ruhig und diplomatisch und warf ein, dass ich nun aber auch wieder an meine anderen Arbeiten gehen müsse. Das interessierte K. nicht und unter dem Hinweis, er sei Großaktionär (was korrekt war), glaubte er, es sich herausnehmen zu dürfen, mich gründlich auszuhorchen. Bzw. zu versuchen, mich dazu zu verlocken, negative Dinge gegen Elas auszusprechen. Was um alles in der Welt versprach K. sich vom PR-Sprecher einer Firma? Dass dieser über den Gründer der Firma wettern werde?

      K. gab nicht nach und versuchte immer wieder neu, Samen der Zwietracht zu säen und mich dazu zu bewegen, ihm irgendwie beizupflichten. Meine diplomatischen Antworten interpretierte er später, wie mir berichtet wurde (Quelle folgt weiter unten), als "Elas-Treue" oder "Loyalität" (und das galt für ihn damals wohl schon als Verbrechen. Wie mir später klar wurde, war K. selbst völlig aufgehetzt und saß falschen Informationen über Elas auf. Er soll sich später einmal auch nicht zu schade gewesen sein, 500 Kilometer anzureisen und vor dem Haus einer Bekannten des Herrn Elas zu brüllen: "Herr Elas, geben Sie uns sofort das Com4Net-Geld raus" - wie mir jene Bekannte einmal erzählte. Erst die Kripo fand - und sie brauchte dazu freilich Jahre - später heraus, dass Elas absolut kein Geld veruntreut hatte. Doch viele Aufgehetzte glaubten es jahrelang).

      Doch zurück zum 11.5. Nach rund einer Stunde war ich von K. erlöst. Ca. fünf Minuten später rief Herr Witsch mich aus München an. Erkundigte sich nett, wie es denn so gehe. Ob irgendetwas Besonderes vorgefallen sei? Auf mein Verneinen - so wichtig nahm ich K. nicht - bohrte er nach: Vielleicht ein Anruf? Eines Aktionärs etwa, der irgendetwas Interessantes oder Besonderes gesagt haben könnte? Ich erzählte daraufhin von K.s Anruf. Witsch zeigte sich freilich bestens über all meine Aussagen gegenüber K. vorinformiert. Er habe, erzählte er, soeben mit K. gesprochen. Und der habe ihm über mich erzählt, "dieser Mann" sei ja "völlig Elas-loyal" ...

      (Fortsetzung folgt)
      Avatar
      schrieb am 01.12.09 11:52:53
      Beitrag Nr. 34 ()
      Für hildegardvonbingen
      kurz vorweg: Manche Personen wünschen, nicht mehr mit Namen genannt zu werden. Ich komme diesem Wunsch nach und setze entweder deren Initialen oder Pseudonyme ein. Ich denke aber, Sie können dies aufgrund Ihrer Kenntnisse richtig zuordnen. Sie können es, Heinrich Bölls Vorerklärung zu "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" abwandelnd, auch so verstehen: Sollten sich bei der Schilderung ....Ähnlichkeiten mit Personen der Com4Net ergeben haben, "so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich."


      "Can't you see the witch, can't you see the witch
      Can't you see the witch by my side"
      (aus einem Songtext der "Rattles")

      Freitag, der 12. Mai 2000 (Teil 1)
      Freitag der 13. würde besser passen. Auf jeden Fall schlug es an jenem Tag inder Com4Net 13. Und ausgelöst hatte alles ein Anruf.

      Ominöse und dubiose Anrufe erhielten die Ansprechpartner der Com4Net mehr als genug. Lovely Rita (erklärter Beatles-Fan, was, Kennern zumindest, ihren Namen erklärt) kann ein Lied davon singen: Bis zum Juni führte sie alleine die fernmündliche Kommunikation. Mit beunruhigten (um ihr Geld besorgten) Geldanlegern. Mit beunruhigenden (wüst drohenden) Geldanlegern. Noch beunruhigender freilich waren häufig Anrufe, die nicht von Geldanlegern - aus der bösen Außenwelt, wie sie es empfinden konnte - kamen, sondern von jenen, die mit dem angelegten Geld umgingen - aus der bösen Innenwelt, wie sie es empfinden musste. Aus dem eigenen Lager sozusagen. Aber dieses war gespalten. Eben.

      Ab dem 12.5. war für Lovely Rita damit Schluss. Da nämlich ging ein Anruf aus der Innenwelt bei PR-Leiter S.T. ein, der Lovely Rita augenblicklich veranlasste, die Firma nie mehr zu betreten. Die gleiche Wirkung übte jener ominöse Anruf auf S.T. selbst aus. Der beschloss augenblicklich, das Unternehmen nicht mehr zu betreten, nicht jedenfalls, so lange der "Hexer" (manche Com4Netler nannten ihn scherzhaft so, weil so - sprachlich zwar nicht ganz korrekt - die maskulinisierte deutsche Übersetzung seines Namens lautete, wenn man diesen denn auf englisch verstehen wollte) dort als Vorstand agieren würde. Das freilich dauerte nur mehr 13 Tage. Jener Anruf nämlich löste eine Flut von Ereignissen aus, die letztlich den Hexer "seinen Kopf kosten" sollten, wie ihm dies Großaktionärin Blondie (kein Fan der Popgruppe Blondie, was aber ihren Namen nicht erklärt) schon am 16. Mai, in einem anderen ominösen Telefonat, hellsichtig prophezeite.

      Dabei sollte doch besagter Anruf vom 12. Mai eigentlich "nur" Vorstandsmitglied Sepp E. für immer aus der Firma entfernen...
      (Fortsetzung folgt)
      Avatar
      schrieb am 03.12.09 11:01:23
      Beitrag Nr. 35 ()
      @STeplan

      :kiss: Schreiben Sie das denn alles wirklich nur für mich? So viel Mühe hätte ich gar nicht erwartet.

      Ich hoffe aber, Sie sind nicht böse, wenn ich auch einige kritische Anmerkungen habe. Oder vielmehr Fragen. In ihrem Posting vom 24.11. nannten Sie noch lustig einen Vorstand beim Namen. Im nächsten Beitrag schrieben Sie dann, Sie wollten nur mehr Pseudonyme verwenden. Oder Initialen. Woher dieser plötzliche Sinneswandel? Da werde ich nicht ganz schlau draus.

      Frage Nr. 2: Sie schreiben, "Lovely Rita" hätte bis zum Juni 2000 die Kommunikation für die Com4Net geführt. Im selben Posting schreiben Sie, ab dem 12. Mai 2000 war für sie damit Schluss. Ja was nun :confused:

      Frage Nr. 3: Wann kommt Teil 2?
      Avatar
      schrieb am 07.12.09 09:49:54
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.500.538 von hildegardvonbingen am 03.12.09 11:01:23Hallo hildegardvonbingen,

      in aller (durch Zeitdruck) gebotenen Kürze die Antworten auf Ihre Fragen:

      1. Habe schon im April oder Mai 2005 im Thread "Com4Net- Die Prozesse" angekündigt, einige C4N-Personen auf deren Wunsch im Board nicht mehr beim Namen zu nennen. Natürlich nannte ich weiterhin Namen, aber nicht die jener, denen ich die Zusage machte. Dazu zählt nicht der Ex-Vorstand, auf den Sie anspielen. Nannte ihn eben einmal beim bürgerlichen Namen, ein andermal mit nickname. Letzteres in der Beschreibung der Ereignisse vom 12.5.00 deswegen, weil sich das Ganze für mich so einheitlich in die Gesamtdarstellung einfügt.

      2. Sie haben sehr gut aufgepasst. Hier habe ich einen Fehler gemacht. Am 12. Mai 2000 war für "Lovely Rita" wirklich Schluss; sie meldete sich krank und kam nicht wieder. Aber offiziell war sie noch bis Juni angestellt. Diese beiden Ebenen habe ich in der Eile durcheinandergebracht.

      3. Teil 2 kommt noch diese (aber wohl eher gegen Ende der Woche).
      Avatar
      schrieb am 13.12.09 12:16:17
      Beitrag Nr. 37 ()
      Freitag, der 12. Mai 2000 (Teil 2)

      High Noon. Der Anruf erfolgte am Mittag. Der PR-Leiter der Com4Net, S.T., hatte gerade überlegt, ob er etwas essen gehen oder, wie er das allzuoft praktizierte, durcharbeiten solle. Das auf sein Handy eingehende Telefonat sollte ihm diese Entscheidung abnehmen. Der Hexer war am anderen Ende der Leitung. Ungewöhnlich war, dass er seine Anruferkennung diesmal verborgen hatte. Ungewöhnlich war auch, dass er auf S.T.s Mobiltelefon anrief, obwohl er doch annehmen konnte, dass S.T. im Büro saß. Noch ungewöhnlicher freilich war der Inhalt seiner Mitteilungen, der nach einem altbekannten Muster übermittelt wurde: Zuerst das Zuckerbrot. Dann die Peitsche.

      „Das mit Ihrer Gehaltserhöhung geht klar“, eröffnete der Hexer. S.T. hatte einige Tage zuvor eine Gehaltserhöhung von monatlich 4.000.- DM gefordert, um endlich das Einkommen zu erreichen, das ihm bei seiner Einstellung viereinhalb Monate zuvor Sepp E. ab April 2000 – dem Zeitpunkt des geplanten Börsengangs - zugesagt hatte. Absehbar war damals freilich nicht gewesen, dass Sepp E. ab 1. April 2000 nicht mehr Vorstand sein sollte. Und was den Börsengang betraf: Der lag zunächst mal auf Eis. Einesteils wegen Querelen auf Vorstandsebene. Größtenteils aber wegen Verschwendung des für den IPO nötigen Firmenkapitals durch gewagte Millionen-Einkäufe in Firmen wie Auto global Management, die auf äußerst dubiose Weise - gegen den erklärten Willen und alle Warnungen von Firmengründer Sepp E. - in einer dubiosen Hauruck-Aktion erfolgt waren. Schon damals spekulierten Sepp E. und mehrere Aktionäre, in welche Taschen und Kanäle jene Millionen wohl gewandert seien. Sie fragen sich das noch heute, denn bis heute ist über den Verbleib des Geldes nichts bekannt. Hat denn, so fragen viele sich weiter, die Kriminalpolizei bei ihren späteren Ermittlungen danach nie gefragt?

      Für S.T. war nun zumindest die Frage nach der Gehaltsaufstockung geklärt. Viertausend mehr also ab 1. Juni. Ich hätte die Firma sonst auch verlassen, dachte er. Und ahnte dabei noch nicht, dass er schon fünf Minuten später entschlossen sein würde, ebendies dennoch – trotz Gehaltserhöhung – zu tun.

      „Sie können ein gutes Leben als PR-Leiter bei uns haben“, fuhr der Hexer fort, „aber dafür muss ich Ihnen absolut vertrauen und auf Sie bauen können. Die Gelegenheit zur Bewährung haben Sie gleich jetzt. Ich gebe Ihnen nun eine Information weiter, die Sie absolut vertraulich behandeln müssen. Wenn Sie auch nur einer Seele die geringste Andeutung darüber machen oder sich auch nur irgendetwas anmerken lassen, muss ich zu dem Schluss kommen, dass Sie nicht der richtige Mann für diese Position sind. Das wäre schade. Und wenn Sie glauben, Sie können heute nicht im Büro bleiben, ohne sich etwas anmerken zu lassen, dann gehen Sie lieber schon ins Wochenende.“

      Drei Sekunden Stille. Der Hexer machte eine Kunstpause. Dann ließ er die Bombe platzen.

      (Fortsetzung folgt)
      Avatar
      schrieb am 17.12.09 18:01:50
      Beitrag Nr. 38 ()
      Lese hier auch noch hin und wieder mit, was mein Bekannter STeplan so alles aus der Com4Net-Geschichte ausgräbt. Netter Einblick in das Innenleben.
      Habe das alles ja zum Teil persönlich miterlebt. Das war schon ein echter Real-Krimi damals.
      Avatar
      schrieb am 24.01.10 12:21:13
      Beitrag Nr. 39 ()
      Herr Teplan, wann geht es weiter? Ich warte auf Teil 3.
      Avatar
      schrieb am 21.03.10 18:59:59
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.799.525 von hildegardvonbingen am 24.01.10 12:21:13@hildegardvonbingen

      Sie wissen ja, dass ich viel unterwegs bin und daher nur mehr unregelmäßig ins Board sehe, aber versprochen ist natürlich versprochen. Es geht diese Woche also (wohl eher gegen Ende der Woche) weiter.

      Herzlichen Gruß :)
      Avatar
      schrieb am 23.08.10 12:26:09
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.186.262 von STeplan am 21.03.10 18:59:59Hallo Herr Teplan,

      kommt nichts mehr?


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