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    IHU künftig eine VC-Gesellschaft ? Lest BörseNow vom Nov. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.11.00 15:58:01 von
    neuester Beitrag 05.11.00 11:29:34 von
    Beiträge: 3
    ID: 289.965
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      Avatar
      schrieb am 03.11.00 15:58:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich schlage vor dass alle IHUler erst einmal das Special zu Venture Capital in der neuesten BörseNow lesen.

      Da können sie sich ein Bild machen von dem was eine VC leisten muss. Jedenfalls meine ich dass IHU hierfür die Erfahrung fehlt ...


      Aber was Positives: In der Münchener U-Bahn wirbt BEANS überall für ihren Stand auf der Systems....


      Viel Spass bei den Hausaufgaben.
      Avatar
      schrieb am 03.11.00 20:51:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      ..
      Avatar
      schrieb am 05.11.00 11:29:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      IMH hat endlich die Startseite ihrer Homepage angepasst. Das mit den Schriftweiten und sonstigen Darstellungsfehlern
      passte allerdings in das momentane Erscheinungsbild. Im Rahmen der PR-Arbeit möglichst viel Negativum darstellen.
      Ich denke meine Vermutungen werden sich schon sehr bald bestätigen....

      Hier der komplette Auszug aus der Finance (abrufbar auf der Homepage):


      Finance, November 2000

      Börsennotiertes Risikokapital

      Internet-Holding oder Venture Capitalist: Welches Modell taugt für die Börse?
      Als die Beteiligungsgesellschaft InternetMediaHouse AG den Gang an den Neuen Markt wagte,
      ahnte sie nicht, wie schwer dem Kapitalmarkt Verluste ohne Umsatz zu verkaufen sind – auch
      wenn mittelfristig glänzende Gewinne winken. IMH zog die Konsequenz und richtete die
      Geschäftsstrategie neu aus: Aus der Internet-Holding wird ein VC. Der Vorstand des
      Unternehmens erläutert, welche Geschäftsmodelle sich aus seiner Sicht für eine
      Börsennotierung eignen.

      ------

      Die am Neuen Markt gelistete InternetMediaHouse (IMH) galt bislang als so genannte
      Internet-Holding. Seit kurzem hat sie den Schwenk zu einer Beratungs- und
      Beteiligungsgesellschaft vollzogen. Damit ist IMH jetzt de facto ebenso eine börsennotierte
      Venture-Capital-Gesellschaft wie Knorr Capital Partner, TFG Venture Capital oder bmp. Andere
      – zum Teil viel größere VC-Gesellschaften wie APAX und Wellington sind nicht börsennotiert.
      Daneben findet man immer mehr so genannte Inkubatoren: „Brutzellen“ für junge Unternehmen
      (vorwiegend aus dem Internetbereich).

      Allen Beteiligungsgesellschaften gemeinsam ist, dass sie jungen Unternehmen aus der „New
      Economy“ Kapital zur Verfügung stellen und im Gegenzug Anteile an diesen Firmen erhalten.
      Doch wie unterscheidet sich das Geschäftsmodell der Internet-Holding von dem der
      Venture-Capital-Gesellschaft? Und welches dieser Modelle gehört an die Börse oder vielleicht
      überhaupt nicht dorthin?

      Zu den genannten Formen gesellt sich zunehmend ein neuer Typus von
      Beteiligungsunternehmen: Ableger von Großunternehmen – ursprünglich aus dem Medien- und
      Technologiesektor, zunehmend auch aus anderen Bereichen wie Beauty und Lifestyle – wollen
      mit dem Einstieg in das Beteiligungsgeschäft zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: den
      strategischen Einstieg in interessante Bereiche der „New Economy“ und die eher taktische
      Hoffnung auf ein rasantes Wertsteigerungspotenzial ihrer Beteiligungsunit. Auch für diese neuen
      Gesellschaften stellt sich die Frage: Was bin ich – Holding oder VC? Und wenn ich an die
      Börse will, was sollte ich dann sein?

      Holding und VC messen Erfolg unterschiedlich. Eine Holding will möglichst alle Umsätze der
      Tochtergesellschaften in ihre Bilanz integrieren. Dahinter steht das Ziel, mit dem
      Umsatzwachstum ihrer Beteiligungen selbst auch zu wachsen und durch die Konsolidierung von
      positiven Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaften schließlich profitabel zu werden.Der
      Anlagehorizont einer Holding in Reinform ist also ausschließlich langfristig: ein kurzfristiger
      Verkauf von Firmenanteilen (auch nach Börsengängen der Tochtergesellschaften) ist nicht
      vorgesehen, da er den Einfluss der Mutter auf die Töchter vermindert und ihre
      Konsolidierungsfähigkeit gefährdet. Die Rentabilität der Holding hängt allein von den Töchtern
      ab: Da die Holding selbst nur Kosten, aber keine Umsätze produziert, kann nur durch die
      kumulierte Profitabilität der Töchter Gewinn erwirtschaftet werden.

      Auch eine VC-Gesellschaft investiert – wie eine Holding – in Unternehmen, von denen sie sich
      eine Wertsteigerung durch ihre Kapitalzufuhr erhofft. Im Gegensatz zu einer Holding möchte ein
      VC diese Wertsteigerung aber in einem überschaubaren Zeithorizont durch den
      gewinnbringenden Verkauf von Anteilen – den Exit – realisieren. Der Erfolg eines VC wird durch
      den Internal Rate of Return (IRR) gemessen (dieser Wert gibt an, um wie viel sich das
      eingesetzte Kapital jährlich im Mittel vermehrt hätte, würden alle Portfolio-Unternehmen zum
      Zeitwert verwertet).

      Umsatz und Ergebnis eines Unternehmens sind für einen VC nur insofern maßgebend, als sie
      Parameter für den Zeitwert der Beteiligung sein können. Der Exit erfolgt oft nach einem
      Börsengang, kann aber auch durch einen Trade Sale an einen strategischen Partner erfolgen.

      Unterschiedliche Messgrößen des Erfolges führen zu unterschiedlichen Beteiligungsrichtlinien:
      Holdings streben möglichst viele Mehrheitsbeteiligungen an, damit deren Umsatz in die
      Holdingbilanz konsolidiert werden kann. VCs entscheiden über die Beteiligungshöhe eher vom
      Standpunkt der Risikodiversifizierung und Wertschöpfungsoptimierung – bilanztechnische
      Aspekte spielen nur bei börsennotierten VCs eine Rolle; Minderheitsbeteiligungen sind die
      Regel.

      You can’t eat the cake and keep it
      Die unterschiedlichen Ansätze machen eins deutlich: Ein Unternehmen muss sich bei der
      Beteiligungshöhe klar positionieren – ein bisschen Holding und ein bisschen VC kann nicht
      funktionieren. Generell ist es allerdings sinnvoll, Elemente beider Ansätze zu verschmelzen. So
      sollten die (Minderheits-)Beteiligungen nachhaltig vernetzt werden. Ohnehin sind Holding und
      VC unter anderen Aspekten extreme Ausprägungen auf einem kontinuierlichen Spektrum und
      miteinander verflochten.

      Bei Internet-fokussierten Beteiligungsunternehmen kommt Kooperationen und Netzwerken aus
      folgenden Gründen eine größere Bedeutung als in der Old Economy zu:

      höhere Markt- und Wettbewerbsdynamik,
      niedrigere Markeintrittsbarrieren,
      kurzlebige Technologien,
      oft noch offene und unerprobte Businessmodelle.

      Für VCs bedeutet das eine stärker operative Ausrichtung: Die Controllingkomponente muss
      verstärkt und das ständige Gespräch mit der Führung der Beteiligungen über eine mögliche
      Anpassung des Geschäftsmodells gesucht werden. Internetholdings dagegen müssen
      verwertungsgetriebener denken: Exitmöglichkeiten – zumindest durch die Integration in eine
      Business Unit des Mutterhauses – sind von vornherein mit in Betracht zu ziehen.

      Mit CMGI und IMH haben sich in jüngster Zeit zwei Unternehmen deutlich positioniert – wenn
      auch völlig unterschiedlich. CMGI trennt schon seit einiger Zeit die Mehrheitsbeteiligungen
      seiner Holding klar von den Minderheitsbeteiligungen seiner VC-Fonds. Kürzlich ging CMGI aber
      einen wesentlichen Schritt weiter: Das Unternehmen konzentriert sich auf fünf operative
      Geschäftsfelder und fasst Beteiligungen zusammen. Die zukünftig engere Führung durch die
      Zentrale macht aus der Holding fast einen Konzern. Ziel ist es, den Breakeven schneller zu
      erreichen und nicht zuletzt die Trendwende in der Kursentwicklung einzuleiten.

      Den umgekehrten Weg – nämlich in Richtung einer eindeutigen Positionierung als VC – geht
      IMH: Konsolidierungsfähige Beteiligungen werden konsequent auf ihr Wertsteigerungs- und
      Verwertungspotenzial durchleuchtet – auch durch Fusionen: der Anteil von 13,5 Prozent, den
      IMH heute an Europas führendem – aus dsf.de, ran-online und dem alten Sport1 entstandenen –
      Sportinternetdienst Sport1 hält, ist werthaltiger als die zuvor an dsf.de gehaltenen 49 Prozent.
      Nach einem ähnlichen Modell wird in Kürze die Blue Orbit AG ihren Wertbeitrag für IMH deutlich
      steigern, auch wenn der neue Beteiligungssatz dann unter der Konsolidierungsgrenze liegt.
      Außerdem hat die IMH in eine Reihe von Minderheitsbeteiligungen investiert, bei denen
      vorhandenes Technologie-Know-how für die Unternehmen der IMH-Gruppe strategisch genutzt
      werden kann und dadurch einen überproportionalen Wertbeitrag leistet.

      Holdings brauchen kritische Masse für Börsenreife
      Die Berichterstattungsanforderungen der Börse – insbesondere des Neuen Marktes – sind
      zunächst einmal eher mit Holdings vereinbar, da die für Holdings relevanten Erfolgskennzahlen
      Umsatz und EBIT auch die von der Börsenöffentlichkeit akzeptierten Mess-größen sind. Über
      beide Zahlen muss quartalsweise berichtet werden.

      Allerdings stehen Internet-Holdings vor einem großen Problem: Das Portfolio besteht oft
      ausschließlich aus jungen Beteiligungen. Dadurch kann man in der Anfangsphase kaum
      Ergebnisse produzieren, die den Erwartungen der Börse entsprechen. Denn bei
      InternetBeteiligungen fallen oft operative Vorlaufverluste an, die zum Teil die Umsätze
      überschreiten. Wird gleichzeitig aggressiv in junge Ventures investiert, laufen hohe Verluste bei
      der Holding auf, die einem Anleger nicht mehr „verkauft“ werden können.

      Manch ein Unternehmen sieht den Ausweg in der Verwässerung des Geschäftsmodells: Zur
      Verbesserung der Ergebnissituation werden Teile der Beteiligungen verkauft. Damit läuft man
      allerdings Gefahr, die operative Kontrolle über seine Beteiligungsunternehmen und damit die
      Konsolidierungsfähigkeit zu verlieren – aus der Holding wird unfreiwillig ein VC.

      Eine andere Möglichkeit besteht darin, Quersubventionierungen durch das Mutterhaus oder
      andere Unternehmensbereiche vorzunehmen. Das große Problem: Die für den langfristigen
      Unternehmenserfolg unerlässliche transparente Geschäftssteuerung wird äußerst schwierig.

      Nur zwei Pfade sind für eine Holding wirklich konsequent: Man geht sehr umsichtig vor und geht
      nur solche neuen Beteiligungen ein, die Aussicht auf einen schnellen Breakeven versprechen.
      Für dieses Ziel nutzt man alle Synergien innerhalb des bestehenden Beteiligungsnetzwerkes.
      Damit sind allerdings die Wachstumsmöglichkeiten begrenzt und die Börsenfähigkeit eventuell
      gefährdet.
      Wenn das Portfolio bereits ausreichend groß ist, konsolidiert man die bestehenden
      Beteiligungen, um möglichst schnell den Breakeven zu erreichen. Man wird wie CMGI zum
      Konzern. Diese Möglichkeit bleibt jungen Holdings ohne kritische Masse in Teilbereichen des
      Internets allerdings verwehrt.

      Grundsätzlich gilt: Junge Internet-Holdings sind nur bedingt börsenfähig. Bereits vor dem Gang
      an die Börse muss die kritische Masse erreicht werden, wenn das Geschäftsmodell nach dem
      Börsengang beibehalten werden soll.

      VCs mit fungiblen Anteilen sind ideal für die Börse.
      Bei einem VC ergibt sich durch die Börsennotierung zunächst ein Widerspruch. Auch der VC
      muss die Kennzahlen Umsatz und EBIT quartalsweise berichten. Auf der anderen Seite bilden
      Umsatz und EBIT nur den Exitbereich ab: Ein reiner VC, dessen Anteil an Beteiligungen 20
      Prozent nicht überschreitet, hat keine Umsätze außer den Beteiligungserlösen, die EBITs sind
      die Differenz aus Verkaufs- und Einkaufspreis der veräußerten Beteiligungen – die nicht
      verwerteten Wertsteigerungen werden nicht abgebildet.

      Zur Rettung des Quartalsergebnisses, und damit des eigenen Aktienkurses, könnte ein
      börsennotierter VC also geneigt sein, „Tafelsilber“ verkaufen. Er könnte Anteile zu früh verwerten
      und die damit mögliche interne Wertschöpfung vernichten. Auf Dauer gibt es für einen
      börsennotierten VC nur eine Lösung: Er muss eine Mindestzahl ebenfalls börsennotierter
      Unternehmen in seinem Portfolio halten, um ständig „verwertbare“ Anteile im Köcher zu haben.

      Der stabile Businesserfolg (auf Quartalsbasis) hängt also direkt von der Fähigkeit des VCs ab,
      kontinuierlich weitere Beteiligungsunternehmen direkt oder indirekt (durch Trade Sales an
      börsennotierte Unternehmen) an die Börse zu führen. Dann kann der VC nämlich durch gezielte
      Verkäufe von Aktien der Beteiligungsunternehmen seine Quartalsergebnisse nach Belieben
      steuern. Damit ist er der Idealtypus eines börsennotierten Unternehmens: Planzahlen können
      mit hoher Sicherheit eingehalten werden.


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