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    Hochinteressanter Artikel über BIOTECHS! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.12.00 12:56:03 von
    neuester Beitrag 20.12.00 10:14:35 von
    Beiträge: 3
    ID: 318.094
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      Avatar
      schrieb am 19.12.00 12:56:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Einen interessanten, neuen Artikel über BIOTECH und entspr. Firmen hab ich da eben ausgegraben:

      http://www.FinanzNachrichten.de

      Lesenswert!
      (gleich auf der Startseite oben/Mitte)
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 13:38:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      18.12.2000: Biotechnologie (Teil 1/3): Megabranche Antikörpertechnologie

      Eine Branche mit erwarteten 32 % Umsatzwachstum jährlich von 1999 bis 2006. Ist das nicht sexy? Nicht nur für Anleger können hohe Renditen möglich sein, sondern auch die Produkte, die moderne Medizin und Therapiemöglichkeiten bereichern, machen Sinn.


      Erinnern Sie sich noch, wie sich die Börsenlandschaft vor 14 Monaten darstellte? Im frühen Herbst des Jahres 1999? Es waren jene Monate, in denen sich ein Generationenwechsel an den Weltbörsen vollzog. Ein Boom wurde von einem Wissenschaftler aus der Taufe gehoben, der mit seinem kleinen Firmenimperium an der Zusammensetzung eines Zeichensatzes arbeitete, der auf 3,2 Mrd. Stellen aus vier verschiedenen Buchstaben zusammengesetzt werden sollte. Als die Börse begriff, dass Craig Venter in spätestens einem Jahr den Menschen auf eine Kombination von Adenin, Tymin, Guanin und Cytosin (4 Kernbasen aus denen die DNA besteht) reduziert haben würde, flossen Milliardensummen vom Internetsektor in den Biotechsektor.

      Doch aktuell scheint auch das mühelose Geldverdienen mit Biotechs vorbei zu sein. Eine neue Phase in diesem Börsenzyklus hat begonnen – die Selektion. Eine genaue Auswahl heißt zunächst nicht, dass man wie beim Stockpicking nur noch auf einzelne Aktien setzt, sondern, dass man Subbranchen favorisiert. Im Bereich Internet wollen wir dies mit dem Boom von B2B-Aktien gleichsetzen, die bis in den Januar 2000 hinein nur aufgrund von Branchenzugehörigkeit explodierten, bis dann Luftschlösser wie Ventro (damals noch Chemdex) oder Open Market kollabierten.

      Die Biotechnologiebranche lässt sich zum Beispiel nach Therapieansätzen aufschlüsseln. Das heißt, Sie unterscheiden die Unternehmen, die auf Gentherapien setzen, von denen, die klassisches Wirkstoffdesign betreiben, usw. Eine komplette Aufschlüsselung der Biotechnologie führt an dieser Stelle allerdings zu weit. Wir wollen Ihnen an dieser Stelle mit der Antikörpertechnologie eine der, wenn nicht die aussichtsreichste Subbranche im Biotech, vorstellen.


      Antikörper haben geringe Nebenwirkungen

      Die Antikörpertechnologie setzt auf einen Basismechanismus des menschlichen Immunsystems: Körperfremde Eindringlinge (sogenannte Antigene) können durch die Verschmelzung mit einem Abwehrkörper (Antikörper) zu einem unschädlichen Komplex verwandelt werden. Das Problem ist dabei, dass nur ein bestimmter Antikörper zu einem bestimmten Antigen passt, da die Oberflächenstrukturen der beiden Körper nach einem Schlüssel-Schloss-System zueinander passen müssen. So kommt es, dass das Immunsystem nur dann Fremdkörper mit diesem Mechanismus abwehren kann, wenn er den Bauplan der zugehörigen Antikörper kennt.

      Sie sehen, dass es grundsätzlich ein vollkommen natürlicher Eingriff wäre, Krankheiten mit Antikörpern zu begegnen. Die Nebenwirkungen wären und sind auch bei Antikörperpräparaten sensationell gering, da nur das Antigen attackiert wird, während alle Strukturen, die kein Antigen tragen, verschont bleiben. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, einem Immunsystem die Produktion von Antikörpern beizubringen, wenn man nicht das Genom des Patienten entsprechend verändert. Dieser Eingriff wäre weder vertretbar noch durchführbar. Antikörper müssen also in den Körper gebracht werden und vor allem vorher außerhalb des Körpers hergestellt werden, was die viel komplexere Aufgabe ist.




      >>Modellhafte Darstellung des Antikörpers ZENAPAX aus dem Hause Protein Design Labs (PDL). Antikörper bestehen aus vielen einzelnen Aminosäuren, die hier als winzige Bläschen gezeichnet sind.


      Die Geschichte der therapeutischen Antikörper

      Bereits 1986 wurde mit OKT3 erstmalig ein Antikörper als therapeutisches Mittel zugelassen. Das Präparat konnte ausgerechnet Abstoßungsreaktionen nach Transplantationen unterbinden. Doch bis 1994 folgte kein einziger weiterer Antikörper, der eine Zulassung erhielt, da man das Problem, dass Antikörper vom menschlichen Immunsystem abgestoßen wurden, nicht in den Griff bekam.
      1994 erhielt dann das kreislaufunterstützende Medikament ReoPro seine Zulassung und gab so den Startschuss für ein neues Zeitalter der Biotechnologie. Denn 1995 folgte das nächste Präparat und 1997 kamen dann mit Rituxan und Zenapax die ersten beiden Blockbuster auf den Markt, die kommerziell große Erfolge erzielten. Spätestens 1998 gelang therapeutischen Antikörpern dann mit der Zulassung des Brustkrebsmedikamentes Herceptin, das für viel Aufsehen sorgte, und dreier weiterer Präparate der endgültige Durchbruch.


      Gefährliche Abstoßreaktion

      Die Lösung für das Problem der Herstellung der Antikörper lag zunächst sehr nah: Man wusste, dass man nur das Genom eines Lebewesens verändern musste, um es Antikörper produzieren zu lassen. Man würde die DNA von Mäusen manipulieren und in ihr den Befehl (in Form eines sogenannten Genvektors) einsetzen, Antikörper herzustellen. Das gelang dann auch ohne jedes Problem, denn man bediente sich grundlegendster Erkenntnisse der Gentechnik. Doch als man die aus dem Blut der Mäuse gewonnenen Antikörper zum Einsatz bringen wollte, stellte sich den Forschern ein neues Problem: Die Antikörper, die in das menschliche Immunsystem gebracht wurden, wurden als Fremdkörper erkannt und es kam zu einer Abstoßungsreaktion, wie man sie von Transplantationen her kennt. Zwei Konzerne, die wir Ihnen in einem zweiten Bericht zu diesem Thema ausführlich vorstellen werden, machten sich auf den Weg, dieses Problem zu lösen und verwirklichten dann auch Ihre Ansätze. Es gelang Ihnen auf unterschiedlichen Wegen, die von den Mäusen hergestellten Antikörper zu „vermenschlichen“. Das heißt, dass die gewonnen Antikörper, die zu 100 % aus Eiweiß bestehen, vollständig aus humanen Proteinen (Proteine sind chemisch gesehen Aminosäurekomplexe) zusammengesetzt waren, so dass sie vom menschlichen Immunsystem akzeptiert wurden und nun ihre heilende Wirkung im Kampf gegen Krankheiten entfalten konnten.

      Antikörper bringen zum einen also den Vorteil, dass sie eine sehr schonende, da „natürliche“ Art der Krankheitsbekämpfung sind, zum anderen vereinen sie aber wirtschaftliche Vorteile in sich, wie sonst keine andere Therapieform in der Biotechnologie.


      Immense Kosten- und Zeitersparnis

      Um einen klassischen Wirkstoff in die erste Phase der klinischen Testreihe zu bringen, braucht ein Unternehmen aus dem Pharmasektor aktuell durchschnittlich 5 Jahre. Zunächst wird ein sogenanntes Target (eine Schwachstelle) gesucht, an der man eine Krankheit bekämpfen kann. Diese Phase dauert bei normalen Wirkstoffen ebenso lange, wie in der Antikörperforschung. Zum Attackieren dieser Schwachstelle muss in der klassischen Wirkstoffforschung dann eine durchschnittlich 3jährige Phase durchgeführt werden, in der die chemische Formel des Wirkstoffes optimiert wird. Diese Phase entfällt meist bei Antikörpern. In Antikörperbibliotheken, wie sie auch die Münchner Morphosys anbietet, wird einfach nach dem zum Target (die Schwachstelle der Krankheit muss ein Antigen sein, damit man mit Hilfe von Antikörpern arbeiten kann) passenden Antikörper gesucht. Bevor man nun ein Präparat in klinische Versuchsreihen übergehen lässt, wird in einer letzten Phase an der Sicherheit des Präparates gearbeitet. Auch dieser Prozess ist bei Antikörpern in der Regel um gut 6 Monate kürzer, als dies bei konventionellen Wirkstoffen der Fall ist. Der Vorsprung, den der Antikörper in die klinische Phase I seiner Testreihe mitnimmt, summiert sich somit auf durchschnittlich 3 bis 4 Jahre. Die finanzielle Ersparnis für den entwickelnden Konzern kann durchaus bei über 100 Mio. USD pro Präparat liegen.

      Viele Experten sind sich bereits heute darin einig, dass vor allem in Antikörpern einer der Schlüssel im Kampf gegen den Krebs zu sehen ist. Konzerne wie Medimmune, Bristol Meyers Squibb, Roche, Schering, Millennium, Merck, Genentech, Idec Pharmaceuticals, Human Genome Sciences und Protein Design Labs – kurzum das „Who is Who“ der Pharma- und Biotechbranche – setzen aktuell in klinischen Tests (das bedeutet, die Medikamente werden bereits am Menschen erprobt) auf das Mittel „Antikörper“. Aktuelles Beispiel: Für das Leukämie-Antikörperpräparat CAMPATH, das unter anderem von Schering entwickelt wurde, wird noch in den nächsten Wochen eine Zulassung durch die zuständige US-amerikanische Behörde „Food and Drug Administration“ (FDA) erwartet.


      Der Markt wächst rasant
      Die aufgezählten Vorteile manifestieren sich aber auch in Zahlen. Der weltweite Markt für Antikörperpräparate soll sich von 1998 bis 2002 mehr als versechsfachen! Der Weltmarkt für biotechnologische Medikamente kommt hingegen auf gerade einmal 37 % Zuwachs in diesen 4 Jahren. 2006 soll das Weltmarktvolumen, das 1999 erstmals über 1 Mrd. US-$ lag, auf über 7 Mrd. US-$ gestiegen sein. Für das Jahr 2010 berichteten Analysten von dem US-Magazin „Business Week“ in der Ausgabe vom 6. März 2000 gar von einer Schätzung, die ein Marktvolumen von über 50 Mrd. USD erwartete. Doch vor einer Höherbewertung stehen nur wenige Firmen aus der Antikörperbranche. Die, die Präparate entwickeln, werden nur dann ihre Marktkapitalisierung weiter steigern können, wenn sie diese Präparate erfolgreich durch die Zulassung bringen und dann auch gut vermarkten. Firmen, denen dieses nicht gelingt, werden hingegen schon bald von den Kurszetteln verschwinden. Hier ist der Aktionär also enormen Risken ausgesetzt und sollte deshalb ein Engagement in Einzelaktien prinzipiell unterlassen. Dennoch seien Ihnen an dieser Stelle zwecks Vollständigkeit die Entwickler Imclone Systems, Ilex Oncology und OSI Pharmaceuticals als durchaus aussichtsreiche Repräsentanten für Antikörperspezialisten im Bereich Onkologie (Krebs-Forschung) genannt. Im Bereich der Autoimmunerkrankungen tut sich vor allem Alexion Pharmaceuticals als ein vielversprechendes Unternehmen hervor, da man hier auch ein kleines Fundament im Bereich der Antikörperbibliotheken besitzt, das allerdings erst dieses Jahr hinzugekauft wurde. Weiters haben die Unternehmen IDEC Pharmaceuticals und Protein Design Labs (PDL) auf diesem Gebiet ungeheuer breite Pipelines (Pipeline = Portfolio aller Medikamente, die ein Unternehmen entwickelt). Die genannten Unternehmen haben weiters ihre Forschung für die nächsten Jahre mit beträchtlichen Bargeldreserven abgesichert. Wer aber vernünftig und mit überschaubaren Risiken auf Antikörpertechnologien in seinem Depot setzen möchte, der könnte sich die amerikanischen Unternehmen Abgenix und Medarex näher ansehen. Lesen Sie über diese beiden Firmen mehr in unserem Parallelartikel. Weitere Krankheiten, denen man vor allem mit Antikörpern begegnen wird und für die Antikörper auch schon in finalen klinischen Testphasen erprobt werden, sind vor allem: Komplikationen nach Transplantationen, Multiple Sklerose, Psoriase, Rheumatische Erkrankungen und Herzkreislaufprobleme.




      Antikörperforschung beim japanischen Konzern IDEC Pharmaceuticals.


      Fazit:

      Die Biotechnologie gehört zweifelsohne zu den dynamischsten Branchen am Beginn dieses neuen Jahrtausends. Doch will ich Ihnen an dieser Stelle kurz zu bedenken geben, dass es eine Vielzahl von Branchen gibt, die sich bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von nicht einmal 10 % bis 2002 in keinem Technologiedepot dieser Welt befinden würden. So werden PC-Aktien aktuell wegen eines Absinkens Ihrer Wachstumsraten auf 20% pro Jahr massenhaft auf den Markt geworfen. Der Biotechsektor scheint somit weit überzogen bewertet. Der Anleger, der langfristig sinnvoll anlegen möchte, wird also gut daran tun, in den Subbranchen der Biotechnologie vertreten zu sein, die tatsächlich so enorme Wachstumsraten aufweisen werden, wie dies heute die Aktienkurse glaubhaft machen. Neben der Branche der Gentherapie könnte dies unter anderen die der Antikörper sein.
      Avatar
      schrieb am 20.12.00 10:14:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      die schreiben da genau das, was ich mir schon lang denke:
      Biotech (und zwar ein wenig spezifisch, nicht allgemein), wird DER Renner der Zukunft sein - nach wie vor!


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