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eröffnet am 05.01.01 23:40:45 von
neuester Beitrag 01.05.01 15:05:48 von
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ID: 324.645
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habe hier soeben etwas interessantes gefunden, was uns alle aufhorchen lassen
sollte.
habe zwar nichts mit dem unternehmen zu tun bzw. nie investiert gewesen, jedoch
scheint es am neuen markt gang und gäbe geworden zu sein die anleger mit bewussten
desinformationen zu füttern.
hier der artikel:
Informationspolitik
Von Axel Mühlhaus
Das neue Börsenjahr hat so begonnen, wie das alte
ausgeklungen ist: Die Kursverluste setzen sich fort,
Unternehmensvorstände versuchen die Anleger mit
langatmigen und eigenartig formulierten Ad-hocs zu
verwirren. Jüngstes Beispiel: Eine Unternehmensmeldung von
Endemann!!.
Die Internetfirma mit den zwei Ausrufezeichen gab bekannt, dass
sie eine europaweite Vertriebsvereinbarung mit dem französischen
Unternehmen Hi-Media S.A. abgeschlossen hat. Nach Angaben
von Endemann soll Hi-Media zu den führenden Online-Vermarktern
gehören. Kernpunkt der Vereinbarung: Der
Suchmaschinenbetreiber wird seine eigene
Vermarktungsgesellschaft (Advenda) "teils gegen den Erhalt von
Aktien" in das internationale Vertriebsnetzwerk einbringen.
Anlegern stellen sich in diesem Zusammenhang einige Fragen: Wie
ist es zu deuten, dass Endemann Advenda teils gegen Erhalt von
Aktien einbringt? Was hat Endemann denn sonst noch im Gegenzug
erhalten? Und vor allem: Wie viele Aktien hat das Unternehmen
bekommen? Darüber hinaus rätselt ein aufmerksamer Anleger,
warum die Transaktion als Vertriebsvereinbarung bezeichnet wird.
Letztendlich hat Endemann doch nur seine eigene
Vermarktungsgesellschaft verkauft ? und das hätte man nun
wirklich prägnanter formulieren können.
Im übrigen stellt das Verscherbeln von Advenda eine Abkehr von
der bisherigen Unternehmensstrategie dar. Noch im Dezember
2000 hat die Unternehmensspitze verkündet, dass der
wirtschaftliche Erfolg u.a. auf den eigenen Vertrieb zurückzuführen
ist. Heißt das nun im Umkehrschluss, dass die Aufgabe des eigenen
Vertriebes dazu führen wird, dass Endemann künftig zu einer dieser
defizitären Internetfirmen wird? Doch wohl nicht. Falls ja, dürfte
dies dem Aktienkurs nicht unbedingt auf die Sprünge helfen. Aber
was solls, die Notierung ist sowieso schon um etwa 90 Prozent
eingebrochen.
Hände weg bei Täuschmanövern
Ach, fast hätten wir es vergessen: Die episch lange und schwülstig
formulierte Ad hoc-Mitteilung enthält auch noch einen Hinweis,
Endemann!! ist nämlich schon eine defizitäre Internetfirma. Im
vergangenen Jahr wurden 6,5 Mio. Mark Minus eingefahren,
eigentlich war ein deutlicher Gewinn geplant. Die Gewinnwarnung
für das Jahr 2000 steht allerdings gaaaanz weit hinten in der
Meldung. Zunächst wird verkündet, dass die ursprünglich für das
Jahr 2000 geplanten Umsätze deutlich übertroffen werden konnten.
Anstelle von 16 Mio. Mark gingen etwa 21 Mio. Mark durch die
Bücher. Allerdings wird die Übererfüllung der Planzahlen Anleger
nicht zu Freudensprüngen verführen ? die Unternehmensprognosen
stammen noch aus dem vergangenen Jahrtausend. Letztmalig hat
das Unternehmen 1999 Planzahlen aufgestellt und öffentlich
bekanntgegeben. Kaum erwähnenswert dürfte sein, dass aufgrund
dieser und jener Einflüsse anstelle eines fetten Gewinns nun ein
hoher Verlust anfällt.
Inzwischen ist allgemein bekannt, dass das Vertrauen der Anleger
in am Neuen Markt notierte Wachstumsunternehmen von Tag zu
Tag geringer wird. Umso betrüblicher ist es deswegen, wenn einige
Unternehmenschefs immer noch versuchen, Anleger mit
schwülstigen Worthülsen hinter das Licht zu führen und die
tatsächliche Unternehmenslage zu verschleiern.
Bereits in der Vergangenheit ist Endemann durch eine eher
kryptische Informationspolitik aufgefallen. In diesem
Zusammenhang dürfte sich auch ein Blick in die
zusammengeschusterten Quartalsberichte lohnen. Anlegern kann
nur ein Rat gegeben werden: Hände weg von Firmen, die
Investoren mit Macht für dumm verkaufen wollen.
sollte.
habe zwar nichts mit dem unternehmen zu tun bzw. nie investiert gewesen, jedoch
scheint es am neuen markt gang und gäbe geworden zu sein die anleger mit bewussten
desinformationen zu füttern.
hier der artikel:
Informationspolitik
Von Axel Mühlhaus
Das neue Börsenjahr hat so begonnen, wie das alte
ausgeklungen ist: Die Kursverluste setzen sich fort,
Unternehmensvorstände versuchen die Anleger mit
langatmigen und eigenartig formulierten Ad-hocs zu
verwirren. Jüngstes Beispiel: Eine Unternehmensmeldung von
Endemann!!.
Die Internetfirma mit den zwei Ausrufezeichen gab bekannt, dass
sie eine europaweite Vertriebsvereinbarung mit dem französischen
Unternehmen Hi-Media S.A. abgeschlossen hat. Nach Angaben
von Endemann soll Hi-Media zu den führenden Online-Vermarktern
gehören. Kernpunkt der Vereinbarung: Der
Suchmaschinenbetreiber wird seine eigene
Vermarktungsgesellschaft (Advenda) "teils gegen den Erhalt von
Aktien" in das internationale Vertriebsnetzwerk einbringen.
Anlegern stellen sich in diesem Zusammenhang einige Fragen: Wie
ist es zu deuten, dass Endemann Advenda teils gegen Erhalt von
Aktien einbringt? Was hat Endemann denn sonst noch im Gegenzug
erhalten? Und vor allem: Wie viele Aktien hat das Unternehmen
bekommen? Darüber hinaus rätselt ein aufmerksamer Anleger,
warum die Transaktion als Vertriebsvereinbarung bezeichnet wird.
Letztendlich hat Endemann doch nur seine eigene
Vermarktungsgesellschaft verkauft ? und das hätte man nun
wirklich prägnanter formulieren können.
Im übrigen stellt das Verscherbeln von Advenda eine Abkehr von
der bisherigen Unternehmensstrategie dar. Noch im Dezember
2000 hat die Unternehmensspitze verkündet, dass der
wirtschaftliche Erfolg u.a. auf den eigenen Vertrieb zurückzuführen
ist. Heißt das nun im Umkehrschluss, dass die Aufgabe des eigenen
Vertriebes dazu führen wird, dass Endemann künftig zu einer dieser
defizitären Internetfirmen wird? Doch wohl nicht. Falls ja, dürfte
dies dem Aktienkurs nicht unbedingt auf die Sprünge helfen. Aber
was solls, die Notierung ist sowieso schon um etwa 90 Prozent
eingebrochen.
Hände weg bei Täuschmanövern
Ach, fast hätten wir es vergessen: Die episch lange und schwülstig
formulierte Ad hoc-Mitteilung enthält auch noch einen Hinweis,
Endemann!! ist nämlich schon eine defizitäre Internetfirma. Im
vergangenen Jahr wurden 6,5 Mio. Mark Minus eingefahren,
eigentlich war ein deutlicher Gewinn geplant. Die Gewinnwarnung
für das Jahr 2000 steht allerdings gaaaanz weit hinten in der
Meldung. Zunächst wird verkündet, dass die ursprünglich für das
Jahr 2000 geplanten Umsätze deutlich übertroffen werden konnten.
Anstelle von 16 Mio. Mark gingen etwa 21 Mio. Mark durch die
Bücher. Allerdings wird die Übererfüllung der Planzahlen Anleger
nicht zu Freudensprüngen verführen ? die Unternehmensprognosen
stammen noch aus dem vergangenen Jahrtausend. Letztmalig hat
das Unternehmen 1999 Planzahlen aufgestellt und öffentlich
bekanntgegeben. Kaum erwähnenswert dürfte sein, dass aufgrund
dieser und jener Einflüsse anstelle eines fetten Gewinns nun ein
hoher Verlust anfällt.
Inzwischen ist allgemein bekannt, dass das Vertrauen der Anleger
in am Neuen Markt notierte Wachstumsunternehmen von Tag zu
Tag geringer wird. Umso betrüblicher ist es deswegen, wenn einige
Unternehmenschefs immer noch versuchen, Anleger mit
schwülstigen Worthülsen hinter das Licht zu führen und die
tatsächliche Unternehmenslage zu verschleiern.
Bereits in der Vergangenheit ist Endemann durch eine eher
kryptische Informationspolitik aufgefallen. In diesem
Zusammenhang dürfte sich auch ein Blick in die
zusammengeschusterten Quartalsberichte lohnen. Anlegern kann
nur ein Rat gegeben werden: Hände weg von Firmen, die
Investoren mit Macht für dumm verkaufen wollen.
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