Höft & Wessel - Fakten, Fakten, Fakten - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 01.03.02 16:39:57 von
neuester Beitrag 06.03.02 14:55:15 von
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SWOT-Analyse
Stärken und Chancen
. Technologie: Durch das modulare Baukastenprinzip
können die Systeme geschäftsfeldübergreifend eingesetzt
werden. Zudem kann die F&E-Zeit bei einzelnen Projekten
erheblich reduziert werden.
. Kundenbasis: Höft & Wessel kann auf eine lange Liste
renommierter Referenzkunden und langjähriger Partnerschaften
verweisen. Dadurch sind die Markteintrittsbarrieren
für potentielle Konkurrenten dementsprechend
hoch.
. Management: Das Management von Höft & Wessel
hat in kurzer Zeit den Turnaround vollzogen. Zudem ist
das Unternehmen durch innovative Ideen in vielen Bereichen
zum First-Mover aufgestiegen.
. Zukunftsmärkte: Phantasie ergibt sich durch die
Positionierung in den Zukunftsmärkten Internet und
Telematik.
Schwächen und Risiken
. Mangelnde Prognostizierbarkeit: Durch die Positionierung
in Nischenmärkten ist in der Regel für einzelne
Geschäftsfelder ein Marktvolumen kaum abschätzbar.
. Vertrieb: Die internationale Aufstellung erfordert
trotz Metric-Übernahme den Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes.
. Lagerkosten: Die Beschaffung und Bevorratung der
Bauteile ist nicht zuletzt durch Währungsschwankungen
schwer kalkulierbar und kostenintensiv.
Zusammenfassung
Die in Hannover ansässige Höft & Wessel AG hat ihre Kernkompetenz in der
Entwicklung und dem Vertrieb von Hard- und Software für die IT-Industrie.
Das Unternehmen tritt als Anbieter von kompletten, modular aufgebauten Systemlösungen
auf, die in enger Kooperation mit den Kunden konzipiert werden.
Durch die Übernahme der in bezug auf Umsatz nahezu gleichgroßen britischen
Metric-Group im Jahr 1999 hat sich Höft & Wessel auch ein Standbein im Produktgeschäft
geschaffen und kann auf ein weltweites Vertriebsnetz zurückgreifen.
Die Produktpalette von Höft & Wessel umfaßt eine Vielzahl von Geräten, die im
Zuge einer Neustrukturierung in den Business-Units Handel & Logistik, Ticketing
& Information, Zahlungsverkehr, Internet, Telematik, Parking und Transport
zusammengefaßt wurden.
Die Strategie von Höft & Wessel zielt darauf ab, sich primär in lukrativen Nischenmärkten
zu positionieren, wobei die Konzentration dem B2B-Bereich gilt.
Neben stabilen Wachstumsraten in den angestammten Geschäftsfeldern hat Höft
& Wessel auch innovative Lösungen für den Internet- bzw. Telematikmarkt
entwickelt, die dem Unternehmen neue Perspektiven eröffnen.
Zur Zeit befindet sich Höft & Wessel in einer Turnaround-Phase, nachdem das
Unternehmen im Jahr 1999 durch Auftragsstornierungen größeren Ausmaßes
im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs, sowie durch die Y2KProblematik
tief in die Verlustzone geraten ist. Wir sind allerdings optimistisch,
daß das Management die positive Entwicklung des Jahres 2000 auch in Zukunft
fortsetzen kann.
Unsere Bewertung nach Peer-Group und Ertragswertverfahren ergibt eine Bewertungsspanne
zwischen 12,83 und 16,07 Euro je Aktie. Der aktuelle Kurs von
11,10 Euro liegt demnach unter unserem Wertansatz. Wir messen dem Ertragswert
von 16,07 Euro eine größere Bedeutung zu, da der Wert auf Basis des Peer-
Group-Vergleiches stark vom jeweiligen Marktumfeld abhängig ist und die
Wachstumschancen im Internet- und Telematikmarkt nicht berücksichtigt.
Die Positionierung des Unternehmens in den Zukunftsmärkten Internet und
Telematik könnte der Aktie noch zu deutlich höheren Kursen verhelfen. Der
Kurs der Höft & Wessel-Aktie unterlag, bedingt durch die Marktenge, bisher
allerdings einer sehr hohen Volatilität und dürfte auch in Zukunft stark
schwanken.
Unternehmensprofil
Historie
Das Unternehmen wurde im Jahr 1978 in Hannover durch Michael Höft und
Rolf Wessel als eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts gegründet. Erste Umsätze
wurden im Datenverarbeitungsbereich und im weiteren durch die Entwicklung
der ersten Generation mobiler Datenerfassungsgeräte (MDE) erzielt.
Nach der Etablierung der MDE-Geräte am Markt und der erfolgreichen Akquisition
von Großkunden (z.B. Edeka) in diesem Segment erweiterte Höft & Wessel
ab 1987 sein Produktportfolio durch Handheld-Computer sowie intelligente
Datenkassen.
Für die Deutsche Bahn entwickelte Höft & Wessel im Jahr 1996 im Rahmen
einer breit angelegten Zusammenarbeit das Mobile Terminal. Diesem Einstieg in
den Ticketing-Bereich folgten in den nächsten Jahren weitere Großaufträge über
stationäre Verkaufsautomaten für die Deutsche Bahn sowie die ÜSTRA Hannoversche
Verkehrsbetriebe.
Durch die Modulbauweise ihrer Produkte konnte Höft & Wessel bereits vorhandenes
Know-how in relativ kurzer Zeit auf neue Geschäftsbereiche übertragen.
Dies wurde 1997 auch durch den von der Stadt Hannover an das Unternehmen
vergebenen Preis für „Innovation und Arbeitsplätze“ honoriert.
Im Jahr 1998 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Im Juli desselben
Jahres vollzog das Unternehmen den Börsengang an den Neuen Markt der
Frankfurter Wertpapierbörse.
Ein Jahr darauf verursachte eine vom Management nicht vorhergesehene Entwicklung
im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs einen deutlichen Verlust.
Zusätzlich belastend wirkte sich die Y2K-Problematik, sowie die Übernahme
eines britischen Mitbewerbers aus.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr stellte Höft & Wessel auf der CeBIT 2000 den
neuen Hoffnungsträger des Unternehmens vor. Dabei handelte es sich um das
Webpanel, einen kompakten Minicomputer, mit dem ein schneller drahtloser
Zugang ins Internet möglich ist. Neben der strategischen Neuausrichtung des
Konzerns wurden im Jahr 2000 auch erstmalig Umsätze mit dem Webpanel,
Telematikprodukten und über den OEM-Vertrieb von Funkmodulen erzielt. Im
April 2000 legten die beiden Unternehmensgründer die operative Führung der
Höft & Wessel-Gruppe nieder und wechselten in den Aufsichtsrat. Zum neuen
Vorstandsvorsitzenden wurde Dr. Andexser berufen. Dieser war zuletzt Mitglied
der Geschäftsleitung der Robert Bosch GmbH und in dieser Funktion für das
Telekommunikationsgeschäft verantwortlich.
Zum 30. September 2000 beschäftigte das Unternehmen 516 Mitarbeiter an
sechs Standorten. Neben dem Firmensitz in Hannover ist Höft & Wessel mit
Vertriebsstellen in Leipzig (Höft, Wessel & Dr. Dressler GmbH) und in Zürich
präsent. Durch die Akquisition der Metric-Group kamen Standorte in Cirencester,
England, New Jersey (Metric Group Inc.) und Hamburg (Almex GmbH)
hinzu. Das Telematik- und Webpanel-Geschäft wurde in die neu gegründete
Tochtergesellschaft Höft & Wessel Skeye Webpanel AG ausgelagert. An dieser ist
neben Höft & Wessel, die 86,4 Prozent der Anteile hält, auch ein Finanzinvestor
zu 13,6 Prozent beteiligt.
Geschäftstätigkeit
Die Höft & Wessel-Gruppe hat ihren Geschäftsschwerpunkt in der Entwicklung
und dem Vertrieb von Hard- und Software für die IT-Industrie. Das Unternehmen
tritt als Anbieter kompletter Systemlösungen auf, die in enger Kooperation
mit den Kunden konzipiert werden. Höft & Wessel hat in den letzten Jahren bei
ihren Produkten (Hard- und Software) eine Modulbauweise entwickelt, die es
erlaubt, einzelne Module geschäftsfeldübergreifend einzusetzen.
Dieses Baukastenprinzip trägt neben Vorteilen bei der Wartungs- und Servicetätigkeit
zu wesentlichen Zeit- und Kosteneinsparungen im F&E-Bereich bei. Die
Produktion ist überwiegend an Subunternehmen ausgelagert. Zum Teil entstehen
bei kleiner Auflage Komponenten oder das Endprodukt aber auch in Eigenfertigung.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr nahm Höft & Wessel eine strategische Neuausrichtung
ihrer Geschäftsbereiche vor. Hintergrund war zum einen die Übernahme
der britischen Metric-Gruppe, die dem Unternehmen eine Ergänzung der
Produktpalette ermöglichte. Zum anderen wurden durch die Entwicklung eines
mobilen, internettauglichen Minicomputers sowie von Produkten im Telematikbereich
neue Geschäftsfelder erschlossen.
Mit einem Elektroniklieferanten wurde ein Vertrag über den OEM-Vertrieb von
Funkmodulen abgeschlossen, der eine Intensivierung des Produktgeschäftes
darstellt. Damit will Höft & Wessel die Abhängigkeit vom schwer prognostizierbaren
Projektgeschäft reduzieren, um auch auf der Kostenseite durch standardisierte
Produkte Einsparungen realisieren zu können. Durch die Akquisition von
Metric ist das dazu erforderliche Vertriebsnetz bereits größtenteils vorhanden.
Nach der erfolgreichen Neupositionierung gliedert Höft & Wessel ihr Geschäft
in folgende Geschäftsbereiche, sogenannte Business-Units, auf: Handel & Logistik,
Ticketing & Information, Zahlungssysteme, Internet, Telematik, Parking,
Transport und New Business. Als Referenzkunden kann das Unternehmen auf
namhafte Adressen wie Aldi, Deutsche Bahn, Edeka, German Parcel, Lekkerland,
Lufthansa, Mövenpick oder Tengelmann verweisen.
Aufgrund des relativ weit zurückliegenden Börsengangs von Höft & Wessel sind
die Lock-up-Perioden der Altaktionäre bereits ausgelaufen. Es ist nicht damit zu
rechnen, daß die weiterhin als Aufsichtsräte fungierenden Gründer nennenswerte
Anteile über die Börse veräußern werden. Das Unternehmen hat im Gegenteil
die Ermächtigung der Aktionäre, im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals
eigene Aktien zurückzukaufen.
Geschäftsfelder und Produkte
Höft & Wessel definiert sich selbst als Unternehmen, das im Bereich IT zusammen
mit dem Kunden Lösungsvorschläge für technische Probleme erarbeitet.
Dementsprechend steht in erster Linie das Projektgeschäft, bei dem Kunden mit
einem speziellen Anforderungsprofil für ein gewünschtes Produkt an das Unternehmen
herantreten, im Vordergrund. Neben dem zyklischen und personalintensiven
Projektgeschäft soll allerdings in Zukunft auch das Produktgeschäft
über Zwischenhändler forciert werden.
Um neue Produkte in möglichst kurzer Zeit realisieren zu können, greift das
Unternehmen bei der Entwicklung und Produktion auf ein modulares Konzept
zurück. Zu diesem Zweck hat Höft & Wessel in den letzten Jahren eine Art Baukasten
aus Hard- und Softwaremodulen geschaffen, die als Basis für die Konzeption
neuer Geräte dienen. Die dadurch gewährleistete flexible Anpassung an
wechselnde Anforderungen kann zum geschäftsfeldübergreifenden Einsatz der
Module genutzt werden und bietet zudem Vorteile hinsichtlich der Wartungs-
und Servicefreundlichkeit der Produkte.
Höft & Wessel hat die Produktion und Endmontage weitgehend ausgelagert und
konzentriert sich im wesentlichen auf das Produktionsmanagement, die Qualitätssicherung
und die Endkontrolle der Produkte. Eine Ausnahme stellen Prototypen
und Kleinserien dar, die in der Regel im eigenen Haus gefertigt werden.
Wesentlicher Vorteil der Produktionsauslagerung ist die Möglichkeit, größeren
Lieferverpflichtungen auch kurzfristig nachkommen zu können. Die übernommene
Metric-Group die ihren Schwerpunkt im Produktgeschäft hat, lagert einen
Teil der Produktion an einen in Asien beheimateten Zulieferer aus und fertigt
die Geräte auch teilweise selbst.
Höft & Wessel geriet im Jahr 1999 tief in die Verlustzone, nachdem sich die
Geldkarte nicht wie geplant am Markt durchsetzen konnte. Da Kunden zudem
aufgrund der Jahrtausendwende ihr Investitionsvolumen drastisch reduzierten,
war das Unternehmen zu einer strategischen Neuausrichtung gezwungen. Eine
direkte Folge der Umstrukturierung war die Bildung von kunden- und ergebnisorientierten
Business-Units. Damit wird ein stärkerer Fokus auf die jeweiligen
Marktsegmente gelegt, deren Erfolg nun im Rahmen einer separaten Ergebnisbetrachtung
gemessen wird.
Der folgende Überblick bietet eine vereinfachte Darstellung der einzelnen Business-
Units der Höft & Wessel-Gruppe, unter Nennung der jeweils operativ tätigen
Gesellschaft:
Höft & Wessel Skeye Webpanel Metric-Group
. Handel & Logistik
. Ticketing & Information
. Zahlungssysteme
. Internet
. Telematik
. Parking
. Transport (Almex)
. New Business
Die Produkte sind als Gesamtheit von Hard- und Software zu verstehen, d.h., die
bei einer Business-Unit genannten Produkte können aufgrund ihrer Modulbauweise
mit entsprechenden Modifikationen und geeigneter Software auch problemlos
in anderen Sparten eingesetzt werden.
Handel & Logistik
In dieses Geschäftsfeld fällt der Bereich der mobilen Datenerfassung, in dem
Höft & Wessel seit über 20 Jahren Know-how in der Entwicklung und Produktion
aufgebaut hat. Dem Kunden kann eine Komplettlösung aus Hardware, Software
und Backoffice aus einer Hand angeboten werden, was es Höft & Wessel
erlaubt, individuell auf spezielle Kundenanforderungen einzugehen.
Das Angebot reicht vom klassischen MDE-Modell bis hin zu High End-Geräten
mit Laser-Scanner und DECT-Datenfunkmodul. Die primären Zielgruppen des
Unternehmens in diesem Bereich sind große und mittlere Handelsketten sowie
Paketdienste. Als Referenzkunden sind Rewe, Tengelmann, Aldi, Edeka oder
German Parcel zu nennen. Für letztgenannten entwickelte Höft & Wessel beispielsweise
ein mobiles Terminal, das speziell für die Anforderungen im Speditions-
und Frachtbetrieb konzipiert wurde. Mit diesem Gerät ist sowohl die elektronische
Unterschriftenerfassung, als auch das Scannen von Barcodes auf Paketen
und Verpackungen möglich.
Ticketing & Information
Auch im Ticketing und Informationsbereich kann das Unternehmen auf langjährige
Erfahrung zurückgreifen. Die Produktpalette in diesem Segment umfaßt
mobile und stationäre Terminals, die mit den entsprechenden Backoffice-
Programmen angeboten werden. Wie auch in der Business-Unit Handel & Logistik
ist Höft & Wessel durch das Baukastensystem in der Lage, in kürzester Zeit
Prototypen nach den jeweiligen individuellen Kundenanforderungen zu bauen.
Die primären Zielgruppen des Unternehmens sind ÖPNV-Betreiber (Öffentlicher
Personennahverkehr), Bahngesellschaften, Luftfahrtgesellschaften und der
Event-Ticketing-Bereich. Als Referenzkunden konnte Höft & Wessel bereits
Dassault, die Deutsche Bahn, S-Bahn Berlin, EVAG, Lufthansa, SAS und Mannesmann
gewinnen.
Mit dem Verkauf von 16.000 mobilen Terminals an die Deutsche Bahn machte
sich das Unternehmen 1994 in dieser Sparte erstmals einen Namen. Weiterentwicklungen
dieses Terminals werden auch heute noch auf Fähren und Bussen in
Norwegen eingesetzt. Die gleiche Technologie wurde im weiteren auch für die
Entwicklung und Produktion von stationären Ticketautomaten verwendet. Für
die Lufthansa lieferte Höft & Wessel die neue Generation der Check-in-
Terminals, die sich u.a. durch ihre Bedienungsfreundlichkeit und vielseitigen
Verwendungsmöglichkeiten auszeichnen.
Zahlungssysteme
Das im Unternehmen erworbene Know-how über mobile Anwendungen wurde
und wird auch im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs zur Entwicklung
innovativer Produkte genutzt. Diese umfassen im wesentlichen intelligente Kassensysteme
sowie Systeme zur Abwicklung bargeldloser Zahlungen und kommen
vor allem im Filialbereich und in der Gastronomie zum Einsatz.
Höft & Wessel bietet dem Kunden auch die Möglichkeit, individuelle Lösungen
auf Basis existierender Standardprodukte zu entwickeln. Neben den bereits erschlossenen
Märkten (Lieferservice, Gastronomie) soll zunehmend der Bereich
der Finanzdienstleister und Netzbetreiber als Zielgruppe angesprochen werden.
Eines der erfolgreichen Produkte dieser Business-Unit ist die mobile Taschenkasse,
die Chip-, Magnet- und EC-Karten akzeptiert und mittlerweile u.a. von
Vectron, Mitropa und der Schöller Holding eingesetzt wird. Andere namhafte
Referenzkunden in diesem Geschäftsbereich sind Mövenpick Schweiz, BIK (Rechenzentrum),
DMG (Deutscher Möbelspediteur) oder der Automatenhersteller
Selecta.
Als einer der wenigen Anbieter kann Höft & Wessel seine mobilen Taschenkassen
mit der sogenannten PINpad-Technologie ausstatten, einem aufwendigen
Prüfverfahren, das online überprüft, ob bei der Bezahlung mit einer EC-Karte
auch wirklich eine Zahlung erfolgt. Diese Dienstleistung zur Bonitätsüberprüfung
von Kunden bedarf aufgrund der Sensitivität der Daten einer Zertifizierung
durch den ZKA (Zentraler Kreditausschuß) und stellt dadurch eine bedeutende
Markteintrittsbarriere für potentielle Konkurrenten dar.
Die beiden folgenden Business-Units, Internet und Telematik, wurden in die
neugegründete Tochtergesellschaft Höft & Wessel Skeye Webpanel ausgegliedert.
Dadurch soll eine stärkere Eigenständigkeit des Webpanel-Geschäfts und damit
die Voraussetzung für eine dynamische Geschäftsentwicklung im Wachstumsmarkt
B2B gelegt werden. Da das Webpanel auch als Telematik-Endgerät eingesetzt
werden kann, hat sich die Verbindung und Auslagerung des Internetbereiches
zusammen mit dem Telematikbereich angeboten.
Internet
Basis dieses Geschäftsfeldes bildet das Webpanel, das erstmals auf der CeBIT
2000 mit großem Erfolg der Öffentlichkeit präsentiert wurde und einige Auszeichnungen
diverser Fachpublikationen gewann. Beim Webpanel handelt es
sich um ein kompaktes Terminal für den drahtlosen Internetzugang. Es soll mittelfristig
wesentlich zum Umsatz des Unternehmens beitragen.
Das Webpanel mit dem Markennamen skeye.pad vereint sowohl den DECT- als
auch den GSM-Standard in einem Gerät. Höft & Wessel besitzt bei diesem Produkt
nach eigenen Angaben einen internationalen Wettbewerbsvorsprung, der
entsprechend ausgenutzt werden soll.
In erster Linie ist das Webpanel für den B2B-Bereich konzipiert, d.h. die Geräte
werden individuell nach Kundenwunsch gefertigt und sind nicht als Standardprodukt
für den Massenmarkt gedacht. Durch das Baukastenprinzip kann das
Gerät wahlweise mit Zusatzfunktionen, wie beispielsweise Telefoniefähigkeit
oder bestimmte Telematikfunktionen, ausgestattet werden.
Als Zielgruppe kommen alle Unternehmen in Frage, die in irgendeiner Form im
B2B-Geschäft tätig sind oder die mobilen Zugriff auf ein Intranet, das Internet
oder einen anderen Datenträger benötigen. Zu diesen zählen u.a. Unternehmen
mit Außendiensten, Speditionen oder Serviceorganisationen jeder Art.
Mit Truck24 konnte bereits ein Vertrag zur Lieferung von insgesamt 20.000
Geräten abgeschlossen werden, wobei die Hälfte der Liefermenge aus einem
Folgeauftrag resultiert. Dies zeigt, daß das Produkt den großen Vorschußlorbeeren
offensichtlich gerecht werden kann. Mit der Energie Baden-Württemberg
gibt es eine Vereinbarung über die Lieferung von 4.500 Webpanels. Sollte das
Produkt den Anforderungen des Kunden gerecht werden - das Webpanel soll
dort im Rahmen eines Kundenbindungssystems eingesetzt werden -, besteht eine
Absichtserklärung zur Abnahme von rund 65.000 Stück innerhalb der nächsten
zwei Jahre.
Telematik
Im Telematikbereich bietet Höft & Wessel zum einen Module an, die mit MDE-
oder anderen Geräten aus dem Produktportfolio kombinierbar sind, zum anderen
aber auch Stand-alone-Produkte, wie beispielsweise das Diebstahlschutzsystem
Skeye Protect. Nach Einbau des Moduls in das Fahrzeug ist auch eine Online-
Überwachung durch ein Partnerunternehmen von Höft & Wessel möglich.
Daneben bietet das Unternehmen in dieser Sparte noch ein Flottenmanagement-
System mit dazugehöriger Leitstellensoftware an.
Eine andere Variante ist die Nutzung des Webpanels als Endgerät, wie es beispielsweise
von Truck24 verwendet wird. Dabei kommen die Geräte in der Fahrerkabine
der LKW zum Einsatz. Mit Hilfe von GPS (Global Positioning System)
kann so jederzeit die exakte Position des Fahrzeugs bestimmt werden. Andere
Referenzkunden sind Autovermietungen und Fuhrparkunternehmen wie Panafon,
Europcar oder Avis.
In die drei folgenden Business-Units, Parking, Transport und New Business,
wurden die von der britischen Metric-Group übernommenen Geschäftsbereiche
zusammengefaßt. Grundlegender Unterschied der Bereiche Parking und Transport
zu den anderen Business-Units (d.h. zum Geschäftsschwerpunkt von Höft
& Wessel vor der Akquisition) ist die starke Fokussierung auf das Produktgeschäft.
Daraus resultiert zwangsläufig, daß bei Metric andere Strukturen vorhanden
sind als bei Höft & Wessel. Dazu zählt beispielsweise ein ausgebautes Vertriebs-
bzw. Distribuentennetz oder die Standardisierung der Produktpalette.
Parking
Die Parking-Produkte von Metric erfreuen sich in Großbritannien großer Beliebtheit,
was durch einen Marktanteil von ca. 70 Prozent bei „Pay-and-
Display“-Automaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird. Die Parkautomaten
sind technisch ausgereift und einfach zu bedienen.
Als primäre Zielgruppe werden in erster Linie Städte, Gemeinden sowie Parkhausbetreibergesellschaften angesprochen.
Wichtigster Referenzkunde ist Hammersmith
and Fulham. Neben den Pay-and-Display-Automaten soll in Zukunft
die Angebotspalette sukzessive durch komplexere Systeme erweitert werden. So
wurde mit dem technologischen Know-how von Höft & Wessel bereits eine neue
Generation von Parksystemen entwickelt, die vorwiegend in Parkhäusern zum
Einsatz kommen soll.
Transport
In dieser Business-Unit wurden die unter dem Markennamen Almex verkauften
Produkte zusammengefaßt. Dieser am Markt etablierte Name soll, gleich wie
Metric, weiterhin beibehalten werden. Zu unterscheiden ist der Markenname
Almex von der in Hamburg ansässigen Almex GmbH, die als Distribuent für
Metric-Produkte in Deutschland fungiert.
Die Produktpalette dieses Geschäftsbereiches umfaßt im wesentlichen mobile
und stationäre Ticketdrucker bzw. Kartenlesegeräte die vor allem bei Unternehmen
bzw. Institutionen (ÖPNV) mit großem Fuhrpark eingesetzt werden. Auf
Wunsch können die Geräte auch mit entsprechender Backoffice-Software ausgerüstet
werden.
Aufgrund der Ausrichtung dieses Geschäftsfeldes sind in erster Linie ÖPNVBetriebe
wie die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe), Stadtbahn Saar, Durban
Transport oder die Rheinische Bahngesellschaft Kunden von Höft & Wessel.
New Business
Der erst vor kurzem gegründete Geschäftsbereich hat die Aufgabe, Höft & Wessel-
Produkte über das existierende Distribuentennetz von Metric zu vertreiben.
Dieses spannt sich von Europa über die USA bis nach Asien, wo vor allem in
Singapur und Malaysia bereits ein starker Vertrieb aufgebaut wurde.
Die Bereiche DECT-Module, Service und Software sind den einzelnen Business-
Units nebengeordnet und können nicht definitiv einem Geschäftsfeld zugeordnet
werden. Da ihnen aber im Geschäftsmodell eine wesentliche Rolle zukommt,
werden sie im folgenden kurz vorgestellt.
DECT-Module
Der DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) ist ein
seit 1994 bestehender europäischer Funk-Standard, der vor allem bei schnurlosen
Telefonen weit verbreitet ist. Die Reichweite variiert stark (je nach Vorhandensein
von funkrelevanten Hindernissen) und liegt zwischen 30 (z. B. in einem
Gebäude) und 200 Metern (auf einer freien Fläche). Die Übertragung der Daten
erfolgt maximal mit doppelter ISDN-Geschwindigkeit.
Vergleichbare Konkurrenztechnologien wie zum Beispiel Enhanced Bluetooth
oder DMAP (DECT Multimedia Access Profile) sind in erster Linie für den Consumer-
Markt gedacht und haben zudem Nachteile bei der Reichweite. Da DECT
ein eigenes Frequenzband zugeordnet ist, besteht gegenüber Anwendungen, die
ein gemeinsames Frequenzband nutzen (z.B. Enhanced Bluetooth), der Vorteil
einer geringeren Störanfälligkeit.
Höft & Wessel nutzt die DECT-Module zur Datenübertragung, neben bestehenden
Möglichkeiten wie GSM oder Festnetz, in vielen Geräten. Neben der
Integration in das Produktportfolio besteht seit dem vergangenen Jahr auch die
Möglichkeit, die Module im OEM-Vertrieb an Kunden (z.B. Teamtronic) zu
verkaufen.
Software
Ähnlich wie bei der Hardware ist auch der Aufbau der Software durch ein
modulares Konzept charakterisiert. Dies gewährleistet einerseits kürzere Entwicklungs-
und Umsetzungszeiten bei neuen Projekten und bietet andererseits
dem Kunden die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ausstattungsvarianten zu
wählen.
Das Spektrum reicht hierbei von notwendigen Modulen für die Steuerung der
Gerätefunktionen bis hin zu umfangreichen Backoffice-Systemen, die zur Datenverarbeitung
oder zur Online-Kontrolle verwendet werden können.
Das von Höft & Wessel entwickelte Programm HW Agent, ein modulares Administrations-
und Kommunikationssystem, kann auch für Endgeräte von anderen
Herstellern adaptiert werden. Die Software ist aber generell gerätespezifisch und
wird nicht als eigenes Produkt vermarktet.
Service
Der Servicebereich bildet einen der erfolgskritischen Faktoren für das Geschäftsmodell
von Höft & Wessel. Die Kunden des Unternehmens legen neben
der Funktionalität der Geräte größten Wert auf die Verläßlichkeit der Systeme.
Aus diesem Grund hat das Unternehmen mehrere Servicebereiche installiert, um
dem Kunden bei Bedarf eine schnellstmögliche Fehlerbehebung zu garantieren.
Das Serviceangebot reicht von einem Informationsaustausch durch die firmeneigene
Infoline, über Lieferung eines Ersatzmoduls bis hin zur Inanspruchnahme
eines Vor-Ort-Services durch den Kunden.
Zu diesem Zweck betreibt Höft &Wessel eine Wissensdatenbank mit allen bisher registrierten Fehlermeldungen und eine ausgedehnte Reparaturwerkstatt. Der Vor-Ort-Service wird entweder vom Unternehmen selbst oder durch einen landesweit agierenden Partner vorgenommen.
Im Reparatur-Center, das sich nach den einzelnen Business-Units gliedert, ist
jeweils ein an einen Kunden verkauftes System aufgebaut. Auf Wunsch des Vertragspartners
kann Höft & Wessel sogar online auf die Kunden-Software zugreifen.
Im Falle einer Fehlfunktion ist der Techniker dann in der Lage, direkt vom
Reparatur-Center aus die Fehlerquelle zu eruieren. Durch ein einfaches Plug &
Play-System der einzelnen Module kann der Kunde Ersatzteile auf Wunsch auch
selbst bevorraten und nach Bedarf austauschen.
Forschung und Entwicklung
Die F&E-Aktivitäten des Unternehmens gliedern sich in die Segmente Basistechnologien
und Software sowie spezielle Forschung und Entwicklung in den einzelnen
Business-Units auf. Generell sind die Aktivitäten in diesem Bereich in
erster Linie projektbezogen.
Aktuelle Projekte sind beispielsweise im Bereich Basistechnologie die Weiterentwicklung
der DECT-Module bzw. die Entwicklung von FunkLAN-Modulen
eines neuen Übertragungsstandards, der mit größeren Bandbreiten arbeitet. Im
Bereich Backoffice-Software arbeitet das Unternehmen zur Zeit an Programmen,
die einen Ausbau der Adaptierungsmöglichkeiten zur Integration fremder Produkte
in die hauseigenen Software-Module gewährleisten sollen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit und Optimierung der
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit mit der akquirierten Metric-Group. So
wurde ein gemeinsames CAD-System installiert, welches durch eine standortübergreifende
Vernetzung die Möglichkeit bietet, gleichzeitig an gemeinsamen
Projekten zu arbeiten.
Durch das Baukastenprinzip der Komponenten ist Höft & Wessel in der Lage,
für den Kunden innerhalb kürzester Zeit einen Prototyp zu entwickeln. Dies
eröffnet dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile gegenüber potentiellen Mitbewerbern,
da der Kunde oft keine konkrete Vorstellung über das gewünschte
Gerät hat. Nach Auftragseingang wird ein kundenspezifisches Design erarbeitet
und das Gerät zur Serienreife weiterentwickelt.
Markt und Wettbewerb
Ein Volumen des relevanten Marktes läßt sich aufgrund der von Höft & Wessel
betriebenen Diversifizierung nicht angeben. Zudem existieren aufgrund der
Positionierung in Nischenmärkten zu den meisten der einzelnen Segmente keine
Marktstudien. Höft & Wessel aktualisiert kontinuierlich die eigenen Planzahlen
der einzelnen Business-Units und legt deren Berechnung mögliche Folgeaufträge,
Investitionsvolumina der Großkunden oder Ausschreibungen zugrunde, bei
denen das Unternehmen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den Auftrag
erhalten wird. Grundsätzlich gibt es bei Höft & Wessel allerdings unterschiedliche
Planungsvorgänge, die einerseits die verschieden langen Vorlaufzeiten der
Projekte berücksichtigen und andererseits absetzbare Mengen anhand der generellen
Marktsituation kalkulieren.
Das Unternehmen hat seine Umsätze vor der Akquisition von Metric fast ausschließlich
in Deutschland erzielt. Seit der Übernahme ist Höft & Wessel aber
auch international aufgestellt. Die geschätzte regionale Aufteilung der im abgelaufenen
Geschäftsjahr erzielten Umsätze bietet die folgende Grafik:
Umsatzverteilung von Höft &Wessel im Jahr 2000
Zur besseren Erfassung der Marktposition bzw. -chancen unterscheiden wir bei
den von Höft & Wessel bedienten Märkten zwischen einem solide wachsenden,
planungssicheren Anteil, der durch die Business-Units Handel & Logistik, Ticketing
& Information, Zahlungsverkehr, Parking und Transport erbracht wird und
einem zweiten Bereich, der die wachstumsstarken Zukunftsmärkte Internet und
Telematik umfaßt.
Die durch prognostizierbare Wachstumsraten charakterisierten Bereiche sind in
erster Linie Ersatzbedarfsmärkte, d.h. der Kunde tauscht bereits vorhandene
Systeme gegen gleichartige Produkte oder Geräte mit erweiterter Funktionalität
aus. Höft & Wessel geht dabei in den zu diesem Segment zählenden Business-
Units im Jahr 2001 von Wachstumsraten zwischen 10 und 50 Prozent aus.
Der Vergleich zu Konkurrenzunternehmen gestaltet sich ebenfalls schwierig, da
diese zum Teil nicht börsennotiert sind. Dazu zählen Scheidt & Bachmann (D),
Wincor Nixdorf (D), EL-ME (D), Alfia (GB) oder SkiData (A). Andere Unternehmen
konkurrieren mit Höft & Wessel nur in wenigen Geschäftsfeldern, die
im Vergleich zum erzielten Gesamtumsatz vernachlässigbar sind. Zu diesen
Wettbewerbern zählen beispielsweise Casio (JPN) oder Schlumberger (F). Die
am besten vergleichbaren Mitbewerber werden beim folgenden Peer-Group-
Vergleich (vgl. Kapitel „Bewertung“) vorgestellt.
Das Unternehmen wird von der Anfang 2002 geplanten Währungsumstellung
auf den Euro profitieren. Sämtliche Münzmodule müssen ausgetauscht bzw.
modifiziert werden, sofern die Funktion der automatischen Münzerkennung
nicht bereits in den Geräten implementiert ist. Da Höft & Wessel in der Lage ist,
bereits heute entsprechende Systeme anzubieten, sollte es dem Unternehmen
gelingen, vorhandene Marktanteile in den betreffenden Geschäftsfeldern zu vergrößern.
Der Internet- und der Telematikmarkt zählen zur Zeit zu den weltweit am stärksten
wachsenden Märkten. Laut einer Studie der ITS America steht der Verkehrstelematik
und den damit verbundenen Technologien ein rasantes Wachstum
bevor. Demnach sollen die weltweiten Ausgaben für Verkehrstelematik von 6,6
Milliarden USD im Jahr 2000 auf deutlich über 300 Milliarden USD im Jahr
2010 steigen. Dies entspricht einer jährlichen durchschnittlichen Zuwachsrate
von knapp unter 50 Prozent.
Allerdings ist zu beachten, daß der Telematikmarkt stark fragmentiert ist und die
einzelnen Anbieter in der Regel noch eine geringe Größe aufweisen. Gerade in
Deutschland und in der Schweiz gibt es etliche nicht börsennotierte Unternehmen
(z.B. Mannesmann Passo (D), Data-Factory (D)), die schon heute auf einzelne
größere Referenzkunden verweisen können. Welches dieser Unternehmen
sich in Zukunft etablieren kann und welches System sich durchsetzen wird, kann
zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden.
Während Höft & Wessel im Telematikbereich vor allem bestehende Systeme mit
entsprechenden Modulen ausstatten will, um deren Funktionalität zu erhöhen,
hat man im Internetsektor mit dem Webpanel ein Gerät entwickelt, das in Zukunft
zu einem der Hauptumsatzträger des Konzerns werden könnte.
Der Markt für multifunktionale Telefone und Kleinstcomputer, der im Jahr 2000
bei 12 Millionen Geräten lag, soll sich laut dem Marktforschungsinstitut IDC bis
ins Jahr 2004 auf 63 Millionen Geräte vervielfachen. Das starke Wachstum resultiert
unter anderem auch aus dem Zusammenwachsen der Funktionalitäten von
Mobiltelefonen und PCs. Eine Forrester-Studie geht in Deutschland von einem
aktuellen Marktvolumen für mobile Internetcomputer von 1 Milliarde DM aus.
Höft & Wessel plant, mittelfristig in diesem Segment einen Marktanteil in der
Größenordnung zwischen 15 und 20 Prozent zu erreichen.
Zum erweiterten Kreis der Wettbewerber zählen neben den großen Herstellern
von PDAs, wie Palm, Handspring und Psion, auch international tätige Großkonzerne
wie Microsoft, Casio oder Ericsson. Diese sind allerdings allesamt im Produktgeschäft
tätig und beliefern in erster Linie den Massenmarkt mit Endgeräten.
Individuell für den Kunden gefertigte Lösungen gibt es derzeit neben den
Höft & Wessel-Produkten noch nicht am Markt. Lediglich Handspring bietet
mit Erweiterungsmodulen die Möglichkeit, ihr Hauptprodukt, den Organizer,
an verschiedene Bedürfnisse anzupassen. Derzeit sind allerdings nur wenige
Erweiterungsmodule verfügbar.
Das wesentlichste Merkmal, das Höft & Wessel von den Konkurrenten in den
jeweiligen Business-Units unterscheidet, ist die Tatsache, daß das Unternehmen
in erster Linie im Projektgeschäft tätig ist. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern,
deren standardisierte Produkte am Massenmarkt angeboten werden, kommen
für Höft & Wessel als Kunden in erster Linie Unternehmen bzw. staatliche Organisationen
in Frage, die ein Gerät nach einem speziellen Anforderungsprofil
konzipiert haben wollen. Durch die Übernahme der britischen Metric ist Höft &
Wessel mittlerweile auch im Produktgeschäft präsent. Durch die Bedienung
eines Nischenmarktes sind aber auch für diese Bereiche die Gesetze des Massenmarktes
zu vernachlässigen. Marktanteile, Markennamen sowie der Preis des
Gerätes, die diesen in erster Linie charakterisieren, spielen im B2B-Geschäft von
Höft & Wessel nur eine untergeordnete Rolle.
Strategie
Die Strategie von Höft & Wessel zielt darauf ab, sich primär in lukrativen Nischenmärkten
zu positionieren. Diese sind in erster Linie durch die neu definierten
Business-Units bestimmt. Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung ist
einerseits die Forcierung des Produktgeschäftes, andererseits aber auch der weitere
Ausbau des Projektgeschäftes. Das Produktgeschäft soll dem Unternehmen
eine gleichmäßigere Umsatzverteilung über das Gesamtjahr sowie die Möglichkeit
der Standardisierung von Produktgruppen ermöglichen. Die Akquisition
der Metric-Group ist als Schritt in diese Richtung zu anzusehen.
Das Projektgeschäft bildet die Kernkompetenz von Höft & Wessel, in dem das
Unternehmen umfangreiches Know-how und Erfahrung gesammelt hat. Dementsprechend
bilden langjährige Kundenbeziehungen die Basis des Geschäftsmodells
in einem Markt, der in wesentlichen Bereichen als Ersatzbedarfsmarkt
mit stabilen Wachstumsraten charakterisiert werden kann. Neben dem Ersatzbedarfsmarkt
ist die Neuanschaffung von Systemen im Zuge der fortschreitenden
Automatisierung die zweite wichtige Triebfeder, die zum Einsatz von Höft &
Wessel-Produkten führt. Dies trifft in erster Linie auf die angestammten Geschäftsfelder
sowie auf die durch die Übernahme hinzugekommenen Sparten zu.
Eine Gemeinsamkeit der beiden Geschäftsvarianten ist die Tatsache, daß sowohl
standardisierte Produkte als auch kundenspezifisch entwickelte Geräte bzw.
Systeme ausschließlich an Unternehmen bzw. Zwischenhändler verkauft werden.
Diese klare Konzentration auf den B2B-Bereich hat sich in den letzten Jahren
bereits bewährt und wird vom Unternehmen auch in Zukunft beibehalten. Die
direkte Konkurrenz zu Anbietern von Massenprodukten wird dadurch vermieden,
was die stabile Entwicklung der Produktpreise von Höft & Wessel maßgeblich
beeinflußt.
Zusätzlich kommen als Zwischenhändler nur Unternehmen in Frage, die in der
Lage sind, den jeweiligen Endkunden einen entsprechenden First-Level-Support
anbieten zu können. Dadurch muß Höft & Wessel nicht in jedem Land, in dem
ihre Produkte vertrieben werden, aufwendige Service- und Reparaturkapazitäten
bereitstellen.
Produkte
Bei den Produkten zielt die Strategie des Unternehmens darauf ab, durch die
Modulbauweise von Soft- und Hardware Vorteile in mehreren Bereichen realisieren
zu können. Dies umfaßt sowohl den geschäftsfeldübergreifenden Einsatz
von Geräten als auch die dadurch erheblich verkürzte Forschungs- und Entwicklungszeit
vom ersten Prototypen bis hin zum ausgelieferten Produkt. Zur Veranschaulichung
sollen die folgenden Beispiele dienen:
. Die für Vectron entwickelte mobile Taschenkasse konnte mit einem entsprechenden
Software-Modul als mobiles Ticketing-Gerät an die Finnischen
Staatsbahnen verkauft werden.
. Viele der Module, die im für die Deutsche Bahn entwickelten, stationären
Terminal verwendet wurden, konnten auch für das Check-in Terminal genutzt
werden, welches an die Lufthansa verkauft wurde. Dadurch belief sich die
Entwicklungszeit vom ersten Prototypen bis zum fertigen Produkt auf nur
acht Monate.
. Der D2-Charger, der zum Verkauf von Telefonwertkarten dient, konnte in
wenigen Wochen zur Marktreife entwickelt werden, da alle wesentlichen Module
bereits zur Verfügung standen.
Die Prämisse von Höft & Wessel bei der Entwicklung von neuen Systemen ist es,
zumindest kostendeckend zu arbeiten. Nur in Ausnahmefällen wird auch ein
Verlust in Kauf genommen, z.B. wenn es sich um einen strategisch wichtigen
Markt oder Kunden handelt. Zwar können in Zukunft durch Serviceleistungen,
Upgrades oder Funktionalitätserweiterungen weitere Einnahmen erzielt werden,
die belastenden Einflüsse auf die Margen des Unternehmens sind allerdings
nicht zu vernachlässigen. Demgegenüber verdient Höft & Wessel vor allem an
Aufträgen, die entweder ein bereits existierendes Produkt betreffen oder wenn
die Umsetzung des Projektes in möglichst kurzer Zeitspanne erfolgen kann.
Bei den Kunden des Unternehmens steht die Funktionalität und die Verläßlichkeit
der Systeme sowie die Verfügbarkeit von Serviceleistungen an erster Stelle,
während Produktmerkmale, die am Massenmarkt entscheidend sind, hier nicht
zu den Hauptauswahlkriterien zählen. Diese wären im Bereich des Webpanels
beispielsweise die Größe der Festplatte oder die Prozessorgeschwindigkeit, die
zwar ebenfalls wesentliche Punkte darstellen, für den Kunden allerdings nur die
eigentliche Gerätefunktion komplettieren. Daher stellt die Reputation eines Unternehmens
gleichzeitig eine bedeutende Markteintrittsbarriere für potentielle
Mitbewerber dar, da Kunden von sich aus bestehende Partnerschaften nur in
Ausnahmefällen aufgeben.
Daß Höft & Wessel in der Branche bereits über einen
guten Ruf verfügt, kann man auch aus der Tatsache ersehen, daß die Deutsche
Bahn dem Unternehmen einen Auftrag über 3.500 stationäre Ticketautomaten
erteilte, obwohl Höft & Wessel bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Erfahrung in
diesem Bereich vorweisen konnte. Die Deutsche Bahn hatte vom Unternehmen
in der Vergangenheit bereits mobile Terminals gekauft, deren Funktionalität
offensichtlich den Ausschlag für den Folgeauftrag gegeben hat.
Vertrieb und Marketing
Vor der Übernahme der Metric-Group machte Höft & Wessel nahezu den gesamten
Umsatz, abgesehen von einigen kleinen Projekten in Skandinavien, in
Deutschland. Aus diesem Grund war bis zum damaligen Zeitpunkt auch kein
internationales Vertriebsnetz vorhanden. Mit der Akquisition des britischen
Unternehmens hat sich diese Situation grundlegend verändert, da Metric international
aufgestellt ist.
Die Planungen von Höft & Wessel sehen vor, daß im Direktvertrieb die Vertriebskanäle
von Metric sowohl in Großbritannien als auch international über
Metric-Distribuenten genutzt werden sollen. In Deutschland kann Höft & Wessel
auf Almex als Distribuenten zurückgreifen. Da Almex allerdings nur im
Transportbereich positioniert ist und vorwiegend Kontakte zu ÖPNV-Betrieben
hat, ist Höft & Wessel bemüht, ein eigenes Vertriebsnetz über Zwischenhändler
aufzubauen.
Erste Erfolge konnte Höft & Wessel bereits vermelden. So wurde in der Türkei
mit Aktif ein Distribuent gewonnen, der Produkte aus dem Geschäftsfeld Handel
& Logistik vertreiben wird und der zudem den First-Level-Support übernimmt.
Dies kann als ersten Schritt dafür gewertet werden, daß sich Höft & Wessel zunehmend
stärker im Produktgeschäft positionieren will, um die Zyklizität des
Projektgeschäftes abzufedern.
Im Marketingbereich unternimmt Höft & Wessel Anstrengungen, den Bekanntheitsgrad
des eigenen Markennamens durch Partnerschaften zu stärken. Zu diesem
Zweck wurde kürzlich eine Kooperation mit Microsoft bekanntgegeben, um
die auf Windows CE-basierenden Webpanels einem größeren internationalen
Kundenkreis zugänglich zu machen.
Kundenstruktur
In den Anfangsjahren des Unternehmens bestand eine hohe Affinität zur Deutschen
Bahn, auf die 1997 noch ein Umsatzanteil von über 60 Prozent entfiel.
Dieser hat sich jedoch mittlerweile auf knapp 20 Prozent reduziert. Höft & Wessel
kann heute auf eine gut diversifizierte Kundenstruktur mit einer erheblich
erweiterten Kundenbasis verweisen, wodurch die Abhängigkeit von einzelnen
Großkunden beträchtlich abgenommen hat. Der Anteil von Großkunden der
Höft & Wessel AG sank von 86 Prozent in 1999 auf 63 Prozent in 2000.
Bewertung
Die Bewertung von Höft & Wessel nehmen wir anhand eines Peer-Group-
Vergleiches sowie nach dem Ertragswertverfahren vor.
Peer-Group
Der Peer-Group-Vergleich wird erschwert, da einerseits viele Konkurrenten von
Höft & Wessel nicht börsennotiert sind (vgl. Kapitel Wettbewerb) und andererseits
vergleichbare Geschäftsbereiche nur einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes
der Unternehmen ausmachen. Dies ist beispielsweise bei Siemens, Ericsson und
Schlumberger der Fall, die wir aus diesem Grund nicht in die Peer-Group miteinbeziehen.
Auch bei den verbleibenden börsennotierten Konkurrenten gestaltet sich der
Vergleich teilweise problematisch, da diese wesentlich größere Umsätze als Höft
& Wessel erzielen und dementsprechend langsamer wachsen. Auch unterscheiden
sich zum Teil ihre Zielmärkte im Hinblick auf Region, Branche und Kundengröße.
Letztendlich bildet die Fokussierung auf das Projektgeschäft ein wesentliches
Unterscheidungsmerkmal zu den angeführten Mitbewerbern, die zum
Großteil im Produktgeschäft tätig sind.
Die Kernkompetenz von Höft & Wessel liegt zur Zeit noch in Bereichen, die man
mit gewissen Einschränkungen der „Old Economy“ zurechnen kann. Dazu zählen
beispielsweise die Geräte der Business-Unit Handel & Logistik oder die Systeme
der Business-Unit Zahlungsverkehr. Das größte Wachstumspotential ist
aber in den neugegründeten Geschäftsbereichen Internet und Telematik zu sehen.
Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, ziehen wir zu Vergleichszwecken
einerseits Unternehmen heran, die direkt mit Höft & Wessel in einzelnen Geschäftssparten
im Wettbewerb stehen. Sie bilden die Peer-Group 1. Andererseits
soll der Vergleich mit Unternehmen aus der Handheld/PDA- bzw. Telematikbranche,
die zum Teil nicht direkt mit Höft & Wessel konkurrieren (Ausnahme
ist OHB Teledata), mögliche Wachstumspotentiale des Unternehmens verdeutlichen.
Sie werden in Peer-Group 2 zusammengefaßt.
Aus den genannten Argumenten erscheint es sinnvoll, anhand der Peer-Group 1
einen fairen Wert für Höft & Wessel zu errechnen, da es sich um die direkte
Konkurrenz in einem oder mehreren Geschäftsfeldern handelt. Die in Peer-
Group 2 zusammengefaßten Unternehmen sind in Märkten positioniert, in denen
sich Höft & Wessel in Zukunft etablieren will. Zudem ist das Geschäftsmodell
dieser Unternehmen klar auf das Produktgeschäft ausgerichtet. Aus diesem
Grund errechnen wir anhand der Peer-Group 2 keinen fairen Wert für Höft &
Wessel. Die Gegenüberstellung dient in erster Linie zur Veranschaulichung der
mittel- und langfristigen Perspektiven für das Unternehmen.
Peer-Group 1
Im folgenden werden die einzelnen Unternehmen der Peer-Group 1 kurz vorgestellt:
Ascom (WKN: 885933, Schweizer Valoren Nr.: 1133920) ist ein weltweit tätiges
Unternehmen und hat vor allem in Europa eine starke Position als Hersteller
von Telekommunikationsgeräten (hierzu gehören z.B. auch Produkte für die
Netzwerksicherheit). Derzeit findet allerdings ein Wandel zum ganzheitlichen
Lösungs- und Dienstleistungsanbieter im Bereich E-Business statt. Im Jahr 1999
konnte Ascom mit über 11.300 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von ca. 3
Milliarden CHF erzielen.
Die Produktpalette der Schweizer umfaßt Lösungen für unterschiedliche Bereiche
wie Ticketing, Call-Center, Telecom-Operator, Postbearbeitung, Stromversorgung,
Kommunikationsnetze, Telefonanlagen und Telefonendgeräte. Überschneidungen
zu Höft & Wessel gibt es vor allem bei Ticketautomaten und
Fahrgastinformationssystemen, die vorwiegend in Bahnhöfen zum Einsatz
kommen. Da der mit Höft & Wessel vergleichbare Geschäftsbereich mit einem
Volumen von rund 450 Millionen CHF einen wesentlichen Teil des Gesamtumsatzes
ausmacht, wurde Ascom in die Peer-Group aufgenommen.
Cubic (WKN: 850845, AMEX: CUB) ist ein in San Diego, USA ansässiges Unternehmen
und zählt zu den weltweit größten Entwicklern und Herstellern von
Fahrpreis-Inkasso Systemen für den Massenbetrieb. Das global agierende Unternehmen
hatte Ende 2000 über 2.000 Angestellte und setzte rund 530 Millionen
USD um. Cubics Lösungen aus der Business Unit „Transportation System
Group“ kommen vor allem in den Bereichen Bus und Bahn zum Einsatz. Unter
anderem vertreibt Cubic ein kontaktloses Smart-Card System namens Go Card,
mit dem der Durchgangsverkehr, z.B. in Parkhäusern, geregelt werden kann. Des
weiteren produziert Cubic militärische Verteidigungssysteme für die US Armee.
Dieser Unternehmensbereich ist in der Business Unit „Cubic Defence Systems“
zusammengefaßt.
NCR Corp. (WKN: 919692, NYSE: NCR) wurde bereits im Jahre 1884 gegründet
und zählt heute zu den größten Herstellern von automatischen Verkaufs- und
Abwicklungsterminals sowie von Scannern. Im Jahr 1999 beschäftigte das international
ausgerichtete Unternehmen 33.000 Mitarbeiter. Die Produktpalette
umfaßt unter anderem Lösungen für die Finanzbranche wie Bankautomaten
oder Schecklesegeräte. Im Bereich der Kassensysteme ist NCR hinter IBM die
Nummer zwei auf dem Weltmarkt. Terminals zur bargeldlosen Bezahlung im
Einzelhandel und Zubehörprodukte im Bereich POS (wie z. B. Drucker) runden
das Angebot ab.
Zeit wandelt sich das Unternehmen zunehmend vom reinen Hardwarehersteller
zu einem Komplettanbieter. In Zukunft wird der Software- und
Servicebereich einen deutlich höheren Anteil am Gesamtumsatz, der sich im Jahr
2000 auf ca. 6 Milliarden USD belief, ausmachen. In den Bereichen Datawarehousing
und bei Softwarelösungen zur automatischen Preis- und Sortimentsgestaltung
für den Einzelhandel kann das Unternehmen bereits eine gute Marktstellung
vorweisen.
Symbol Technologies (WKN: 866996, NYSE: SBL) ist der weltweit größte Anbieter
von laserbasierten Barcode-Lesegeräten. Know-how und Expertise konzentrieren
sich auf drei Schwerpunkte: Barcode-Laserscanner, mobile Datenerfassungs-
Terminals und Datenfunk-Kommunikation. Das Unternehmen konnte
zudem, durch die kürzlich erfolgte Übernahme des Konkurrenten Telxon, den
Geschäftsbereich Datenerfassung wesentlich ausbauen. Mit über 300 amerikanischen
und internationalen Patenten gilt Symbol in diesen Geschäftsbereichen als
technologischer Marktführer.
Über sechs Millionen Geräte von Symbol sind weltweit installiert. Die Produkte
werden über eigene Niederlassungen, Zwischenhändler und Distribuenten in
den USA, Kanada, Lateinamerika, Europa, im Mittleren und Fernen Osten, in
Afrika sowie in Australien vertrieben. Das Unternehmen verfügt über das dichteste
Verkaufs- und Servicenetz der Branche. Weltweit werden rund 3.000 Mitarbeiter
beschäftigt, die im Jahr 2000 Umsatzerlöse in Höhe von rund 1,45 Milliarden
USD erzielten.
Vectron Systems (WKN: 760860) wurde im Jahr 1990 gegründet und hat sich auf
die Herstellung und den Vertrieb von intelligenten Kassensystemen und Kommunikations-
Software zur Vernetzung von Filialbetrieben spezialisiert. Die Gesellschaft
ist heute auf dem Gebiet der Kommunikations-Software von Kassensystemen
eines der führenden Unternehmen am deutschen Markt.. Um die Wachstumspotentiale
konsequent ausschöpfen zu können, verwendet Vectron im
Bereich der Soft- und Hardware die eigens hierfür entwickelte doppelte Plattformstrategie.
Diese ermöglicht den branchen- und systemübergreifenden Einsatz
der Kassensysteme. Vectron bietet nicht nur POS-Kassen an, sonder verkauft
auch Software für sogenannte PC-Kassen.
Vectron konkurriert nur im Bereich der stationären Kassen mit Höft & Wessel,
in erster Linie ist Vectron ein Kunde von Höft & Wessel. So wurde z.B. die
Hardware der Mobilkasse POS Mobile von Höft & Wessel entwickelt und gefertigt.
Vectron konnte im Jahr 2000 mit 90 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe
von 20,2 Millionen Euro erzielen. Die Umsätze wurden zu über 60 Prozent in
Deutschland, zu 30 Prozent in der EU und zu knapp 10 Prozent in anderen Ländern
generiert.
Beim Vergleich der Umsatzzahlen der direkten Konkurrenten von Höft & Wessel
fällt auf, daß die amerikanischen Unternehmen bereits wesentlich größer
sind. Selbst der relevante Teilbereich von Ascom ist mit einem geplanten Umsatz
für 2001 von rund 425 Millionen CHF immer noch ca. 2,5 mal so groß wie der
vergleichbare Umsatz von Höft & Wessel (97 Millionen Euro). Vectron bildet
eine Ausnahme, sowohl was die Unternehmensgröße betrifft als auch in Bezug
auf die Tatsache, daß das Unternehmen Kunde von Höft & Wessel ist und erst in
zweiter Linie Konkurrent.
Die Nettoertragsmargen der Unternehmen, die in Peer-Group 1 zusammengefaßt
sind und die in Konkurrenz zu den angestammten Geschäftsfeldern von
Höft & Wessel stehen, liegen mit Ausnahme von Symbol in der Größenordnung
zwischen 0,2 und 4,5 Prozent. Während die Margen von Höft & Wessel immer
noch die Auswirkungen des Unternehmensumbaus zeigen, lagen diese vor dem
Ertragseinbruch sogar über dem genannten Intervall.
Als bewertungsrelevantes Multiple ziehen wir einen gewichteten Wert aus PEG
(KGV/CAGR), KGV und KUV der Jahre 2001 und 2002 heran. Da der dynamische
Charakter des PEG-Ratio das Wachstumspotential von Höft & Wessel besser
berücksichtigt, gewichten wir dieses doppelt so hoch wie die statischen Kennziffern
KGV und KUV.
Bei der Berechnung des fairen Wertes nach Peer-Group haben wir die jeweiligen
Mittelwerte als Basis herangezogen. Bei Mittelung der KGV und PEG-Ratio 2001
wurde der Wert von Cubic nicht berücksichtigt, da infolge eines sich abzeichnenden
Ergebniseinbruches die Werte nicht repräsentativ für das Unternehmen
sind. Die beim KUV auffallend hohen Werte von Symbol werden allerdings in
die Mittelwertbildung einbezogen, da diese Größenordnung seit längerer Zeit
besteht und somit für das Unternehmen charakteristisch ist.
Der Peer-Group-Vergleich indiziert mit einem fairen Wert von 12,83 Euro im
Vergleich zum aktuellen Kurs von 11,10 Euro eine leichte Unterbewertung der
Höft & Wessel-Aktie. Dabei ist zu berücksichtigen, daß Höft & Wessel im Zuge
des Turnaround in den Jahren 2001 und 2002 nur von moderaten Jahresüberschüssen
ausgeht. Um so mehr erscheint die Unterbewertung der Aktie im Vergleich
zu den direkten Konkurrenten bemerkenswert.
Peer-Group 2
Im folgenden werden die einzelnen Unternehmen der Peer-Group 2 kurz vorgestellt:
Handspring (WKN: 929862, Nasdaq: HAND) wurde 1999 von ehemaligen
Palm-Mitarbeitern gegründet. Die Produkte des Unternehmens werden weltweit
verkauft und konnten im Jahr 2000 101,94 Millionen USD erlösen. Die auf dem
Palm-OS aufgebaute Visor-Modellreihe des Unternehmens bietet variable
Einsatzmöglichkeiten. So kann der Organizer durch sogenannte Springboard-
Module, also speziell für den Visor entwickelte Erweiterungssteckkarten, in kurzer
Zeit zum Pager, Telefon oder MP3-Player aufgerüstet werden. Für die Zukunft plant Handspring, die Angebotspalette an verfügbaren Hard- und Softwaremodulen
zu erweitern. Der modulare Aufbau des Handhelds ist auch die
größte Gemeinsamkeit zu Höft & Wessels Webpanel. Da der Visor vor allem für
den Massenmarkt konzipiert wurde, ist Handspring kein direkter Konkurrent zu
Höft & Wessel, da das Unternehmen das Webpanel in erster Linie an Zwischenhändler
bzw. an Unternehmen verkaufen und damit eine andere Zielgruppe
ansprechen.
Palm (WKN: 931982, Nasdaq: PALM), eine ehemalige Tochter von 3com, ist mit
großem Abstand Marktführer im Bereich Handheld-Computer. Das Unternehmen
konnte im vergangenen Jahr mit seinen Soft- und Hardwareprodukten
einen Umsatz in Höhe von 1,06 Milliarden USD erzielen. Neben den verschiedenen
Palm Organizern bietet das Unternehmen auch Zusatzsoftware an. Dazu
zählt beispielsweise das Betriebssystem Palm-OS oder das Palm Mobile Internet
Kit, mit dem mittlerweile bei Organizern auch E-Mail-Empfang und Internetnutzung
möglich sind. Im Bereich der PDA-Betriebssysteme ist Palm mit großem
Vorsprung Marktführer. Durch Lizenzierung der Software an Mitbewerber
will Palm sein Betriebssystem Palm-OS als Standard etablieren.
Da Palm ebenso wie Handspring eine andere Zielgruppe als Höft & Wessel anspricht,
sollen diese Unternehmen in erster Linie das Marktpotential der PDABranche
veranschaulichen.
Comroad (WKN: 544940) verbindet die Technologien des satellitengestützten
Ortungssystems GPS, des Mobilfunkstandards GSM sowie des Internets, um
darauf basierende intelligente Verkehrs-Telematik-Systeme u.a. für die Fahrzeugnavigation,
das Flottenmanagement oder die Sicherheitsüberwachung anzubieten.
Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit liegt in der Entwicklung
von Telematiklösungen und der Produktion der dazu erforderlichen Software.
Comroad betreibt außerdem sogenannte Telematik-Zentralen, welche weltweit
zusammen mit Partnern betrieben werden. Über diese Servicezentralen werden
dann auch diverse Dienstleistungen angeboten. Ab der zweiten Jahreshälfte 2001
sollen Neufahrzeuge in der Automobilindustrie mit den Comroad OMTPSystemen
(OMTP = Open Modular Telematic Plattform) ausgestattet werden.
Die kürzlich publizierten Zahlen lagen, wie auch in der Vergangenheit, über den
eigenen Prognosen. Die rund 30 Mitarbeiter (Stand 31.12.00) starke Belegschaft
um Vorstand Bodo Schnabel konnte für das Jahr 2000 Umsätze in Höhe von
43,8 Millionen Euro erzielen.
Comroad ist mit Höft & Wessels Telematik-Tochter Skeye nur bedingt vergleichbar,
da der Umsatz bei Comroad nicht mit der Herstellung der Hardware,
sondern mit dem Betreiben der Service-Zentralen erwirtschaftet wird. Das Unternehmen
wurde aber in die Peer-Group aufgenommen, da beide von demselben wachstumsstarken Markt abhängig sind und Comroad in diesem eine führende
Position inne hat.
OHB Teledata (WKN: 593612) entstand 1993 als Spin-off der in der Raumfahrt
tätigen Fuchs-Gruppe und setzte im vergangenen Jahr rund 6,6 Millionen Euro
um. Den Hauptabsatzmarkt von OHB bildet Deutschland, auf den sich das Unternehmen
auch in Zukunft konzentrieren will. Das Unternehmen selbst sieht
sich derzeit als einziger Komplettanbieter am Telematik-Markt. Die Dienstleistungspalette
von OHB umfaßt den Betrieb von Service-Zentralen für Internet-
Dienste zur Flotten- und Frachtverfolgung sowie die Vermarktung von Satellitendienstleistungen.
Die verschiedenen Dienste werden über strategische Partner
angeboten. Bisher hat OHB nur Projektaufträge abgewickelt. Nach dem kürzlich
erfolgten Börsengang will man auch ins Produktgeschäft einsteigen. Schon vor
dem Börsengang konnte man eine namhafte Kundenliste vorweisen. Zu diesen
zählen u.a. die Logistikunternehmen Kühne & Nagel, die Deutsche Post-Tochter
Danzas, der Betonhersteller Readymix und die Europäische Raumfahrtbehörde
ESA.
Beim Vergleich von Höft & Wessel mit diesen Unternehmen sieht man das mittelfristige
Potential, das die Aktie durch die Positionierung in diesen Wachstumsmärkten
gewinnt. Sowohl bei den dynamischen als auch bei den statischen
Kennzahlen fällt die deutliche Unterbewertung von Höft & Wessel auf. Eine
Ausnahme bilden die Telematikwerte, insbesondere OHB Teledata, wobei deren
niedrige PEG-Ratio auf den Basiseffekt des im Jahr 2000 erstmals positiven Ergebnisses
zurückzuführen sind. Berücksichtigt werden muß auch der starke
Kurseinbruch des amerikanischen Handheld-Unternehmen Palm, das allein in
der letzten Märzwoche rund 45 Prozent seines Kurswertes einbüßte.
Die Märkte haben offensichtlich noch nicht eskomptiert, welche Wachstumsmöglichkeiten
Höft & Wessel sowohl der Internet- als auch der Telematikmarkt
bietet. Zugleich muß allerdings betont werden, daß dies lediglich eine
Perspektive des Unternehmens darstellt, da der Markteintritt in die genannten
Branchen erst vor kurzer Zeit erfolgt ist.
Ertragswertverfahren
Beim Ertragswertverfahren wird ein fairer Unternehmenswert durch Diskontierung
der in der Zukunft erwarteten Gewinne von Höft & Wessel ermittelt.
Durch die Abzinsung der künftigen Gewinne auf Basis einer angenommenen
Umsatzentwicklung bis ins Jahr 2008 kann, im Gegensatz zum Peer-Group-
Vergleich, die antizipierte Unternehmensdynamik besser berücksichtigt werden.
Die dem Modell zugrundegelegten Zahlen bilden ein Szenario ab, welches einen
aus unserer Sicht realistischen Umsatz- und Gewinnverlauf von Höft & Wessel
über die nächsten Jahre beschreibt. Im laufenden und folgenden Geschäftsjahr
stützen wir uns auf die unternehmenseigenen Prognosen. Diese basieren auf
konservativen Annahmen, die unserer Meinung nach in jedem Fall erfüllbar
sind. Für die Jahre 2003 bis 2008 lassen wir die Umsätze mit moderat abnehmenden
Wachstumsraten ansteigen. Der konservative Charakter der zugrundeliegenden
Planzahlen wird auch dahingehend beibehalten, daß noch nicht konkretisierte Bestellvolumina für das Webpanel zum größten Teil nicht berücksichtigt
werden.
Entwicklung der Umsatzrendite bis 2002
Bei der Umsatzrendite halten wir einen Wert von 5,0 Prozent mittelfristig wieder
für realisierbar. Eine ähnliche Marge konnte das Unternehmen bereits 1997 erreichen.
Da dies allerdings eine deutliche Verbesserung der Kostenstruktur erfordert,
was nur schrittweise erfolgen kann, erhöhen wir diesen Wert graduell bis
auf 5,0 Prozent im Jahr 2008. Als Hemmschuh könnte sich dabei die britische
Tochter Metric erweisen, sofern es dieser nicht auch gelingt, die Gewinne in
Zukunft überproportional zu steigern.
Das ewige Wachstum nach dem Jahr 2008 setzen wir mit 2 Prozent ebenfalls
bewußt niedrig an. Die Angabe eines voraussichtlichen Marktwachstums ist bei
Höft & Wessel nicht möglich, da einerseits die unterschiedlichsten Branchen
bedient werden und andererseits, aufgrund der Positionierung als „Nischenplayer“,
zu diesen oft kleinen Teilmärkten keine Marktdaten existieren.
Die Aktienanzahl von momentan 7,05 Millionen Stück erhöhen wir im Jahr 2002
um 210.000 Aktien und im nächsten Jahr um 275.000 Aktien, da die Ausübung
der Wandelschuldverschreibungen sowie der Aktienoptionen jeweils mit einer
Kapitalerhöhung in diesem Ausmaß einhergehen. Die Aktien könnten zwar bereits
ein Jahr früher umgewandelt werden, die dafür notwendigen Bedingungen
(siehe Kapitalstruktur) sind allerdings in beiden Fällen unserer Meinung nach
frühestens im Folgejahr zu realisieren.
Die Berechnung des Diskontierungszinssatzes erfolgt nach dem WACC-Ansatz,
in den die Annahmen des Capital Asset Pricing Model (CAPM) zur Ermittlung
der Eigenkapitalkosten einfließen. Als Basis dienen dabei der risikolose Zins, die
Marktrisikoprämie sowie der Beta-Faktor der Aktie.
Für den risikolosen Zins setzen wir die Rendite 10jähriger deutscher Staatsanleihen
an, die derzeit 4,67 Prozent beträgt. Die Marktrisikoprämie setzen wir mit
5,3 Prozent an und folgen damit den Empfehlungen des Arbeitskreises „Finanzierung“
der Schmalenbach-Gesellschaft. Als Beta-Faktor für Höft & Wessel
errechnet sich, bei Vergleich mit dem MSCI-Index über einen 250 Tage-
Zeitraum, ein Wert von 1,46. Die Fremdkapitalzielquote setzen wir mit nur 10
Prozent an, da Höft & Wessel vor der Metric-Übernahme schuldenfrei war und
wir auch für die Zukunft nicht von einer wesentlichen Fremdfinanzierung ausgehen.
Die Steuerquote nehmen wir mit 42 Prozent, den Fremdkapitalzins mit 7
Prozent an. Unter diesen Prämissen ergibt sich ein gewogener Kapitalkostensatz
von 11,57 Prozent als Diskontierungszinssatz.
Auf Basis der genannten Annahmen und nach Abzinsung der prognostizierten
Gewinne ergibt sich für Höft & Wessel ein fairer Wert von 16,07 Euro. Bei einem
aktuellen Kurs von 11,10 Euro ergibt sich ein Kurspotential von mindestens 45
Prozent. Wenn wir den fairen Wert nach Peer-Group miteinbeziehen, ergibt sich
eine Bewertungsspanne von 16,07 Euro bis 12,83 Euro. Da der Peer-Group-
Vergleich allerdings zum einen die Wachstumsmöglichkeiten in den Zukunftsmärkten
Internet und Telematik nicht berücksichtigt und zum anderen in hohem
Ausmaß vom jeweiligen Marktumfeld abhängig ist, favorisieren wir den
Ertragswert als maßgebliche Bewertungsgröße.
Ausblick
Höft & Wessel ist ein Lösungsanbieter im IT-Bereich, der in Märkten positioniert
ist, die dem Unternehmen über die nächsten Jahre konstant zweistellige
Umsatzwachstumsraten ermöglichen werden. Zusätzliche Phantasie ergibt sich
durch den Einstieg des Unternehmens in den Internetbereich. In diesem verfügt
das Unternehmen mit dem Webpanel über ein Produkt, das in den nächsten
Jahren das Potential zu einem Hauptumsatzbringer hat. Auch die
Telematiksparte von Höft & Wessel wird nach Unternehmensplänen in Zukunft
besonders hohe Wachstumsraten erzielen. Allerdings muß man einräumen, daß
sich in diesem Geschäftsfeld die Umsätze noch im niedrigen einstelligen
Millionen-Bereich befinden. Ob Höft & Wessel die in der
Ertragswertberechnung prognostizierte dynamische Entwicklung realisieren
kann, hängt maßgeblich von einigen erfolgskritischen Faktoren ab, die wir wie
folgt definieren:
. Die im Zuge des Turnaround eingeleiteten Maßnahmen müssen auch weiterhin
konsequent fortgeführt werden. Dies umfaßt zum Beispiel einen Budgetierungsprozeß,
der sich stärker an Markttrends orientiert, ein eigenes Controlling
für jede Business-Unit sowie die Straffung der Kostenstruktur.
. Die Verschmelzung des durch Metric bereitgestellten Markt-Know-how mit
dem technologischem Know-how von Höft & Wessel hat zwar bereits zu einem
Produkt, dem Parkautomaten New Accent, geführt, das sich gemessen
am Auftragseingang erfolgreich am britischen Markt behaupten wird. Allerdings
stellt dies nur den ersten Schritt einer Serie von neuen Geräten dar, da
die Produktpalette von Metric zum größten Teil als erneuerungsbedürftig gilt.
Es wird sich zeigen, ob der Erfolg der Vergangenheit mit einem Marktanteil
von 70 Prozent auch mit den neuen Produkten fortgesetzt werden kann.
. Die Beschaffung der zur Produktion der Systeme notwendigen Bauteile und
das damit verbundene Risiko soll sukzessive auf als Zulieferer fungierende
Produktionspartner übertragen werden. Wenn es Höft & Wessel gelingt, diesen
Schritt durchzusetzen, hätte dies eine deutliche Entlastung auf der Kostenseite
zur Folge, da Schwankungen von Wechselkursen und Bauteilen sowie Bevorratungskosten
das Unternehmen nicht mehr belasten würden.
. Der Absatz von Höft & Wessel-Produkten über das Vertriebsnetz der Metric-
Group erfordert einen großen organisatorischen Aufwand, da die Verkaufsmitarbeiter
bzw. Distribuenten bisher ausschließlich Produkte aus den Bereichen
Transport und Parking verkauft haben. Daß Höft & Wessel am Aufbau
von eigenen Vertriebsstrukturen arbeitet, belegt die Komplexität der Situation.
. Die internationale Positionierung wird mittelfristig für das Unternehmen von
entscheidender Bedeutung sein, da einige Bereiche, in denen Höft & Wessel
tätig ist (z. B. der MDE-Markt in Deutschland), bereits Sättigungstendenzen
zeigen. In diesem Zusammenhang wird es unerläßlich sein, sich ein stärkeres
Standbein im Produktgeschäft zu verschaffen. Erste Erfolge in diese Richtung
kann das Unternehmen bereits vorweisen. So wurde mit der Framfab Deutschland,
einem der führenden europäischen Internet-Dienstleister, eine Kooperation
zur Vermarktung des Webpanels geschlossen.
. Die Positionierung in Nischenmärkten hat zwar die bereits erwähnten Vorteile,
sobald allerdings in einem Bereich wirklich lukrative Stückzahlen zu erwarten
sind (u.U. beim Webpanel), droht der massive Einstieg von internationalen
Großkonzernen.
. Die von Höft & Wessel betriebene Diversifizierung bei Produkten, Branchen
und Kunden birgt bei einem Einstieg in das Produktgeschäft auch das Risiko
einer schwerer zu verwirklichenden Standardisierung der Produktpalette.
. Die Markteintrittsbarrieren sind in den einzelnen Business-Units unterschiedlich
ausgeprägt. Während im Bereich des Zahlungsverkehrs durch die erforderliche
ZKA-Zulassung bzw. im Ticketing-Bereich bei Check-in-Terminals
aufgrund einer Quasi-Monopolstellung ein Erfolg von potentiellen Mitbewerber
sehr unwahrscheinlich ist, werden andere Geschäftssparten in erster Linie
durch das Preis-Leistungs-Verhältnis bestimmt.
. Nicht zu vergessen sind existierende bzw. zukünftige Rahmenbedingungen, die
vom Unternehmen nicht beeinflußbar sind. Dazu zählen beispielsweise politische
Maßnahmen, wie eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung,
Stärken und Chancen
. Technologie: Durch das modulare Baukastenprinzip
können die Systeme geschäftsfeldübergreifend eingesetzt
werden. Zudem kann die F&E-Zeit bei einzelnen Projekten
erheblich reduziert werden.
. Kundenbasis: Höft & Wessel kann auf eine lange Liste
renommierter Referenzkunden und langjähriger Partnerschaften
verweisen. Dadurch sind die Markteintrittsbarrieren
für potentielle Konkurrenten dementsprechend
hoch.
. Management: Das Management von Höft & Wessel
hat in kurzer Zeit den Turnaround vollzogen. Zudem ist
das Unternehmen durch innovative Ideen in vielen Bereichen
zum First-Mover aufgestiegen.
. Zukunftsmärkte: Phantasie ergibt sich durch die
Positionierung in den Zukunftsmärkten Internet und
Telematik.
Schwächen und Risiken
. Mangelnde Prognostizierbarkeit: Durch die Positionierung
in Nischenmärkten ist in der Regel für einzelne
Geschäftsfelder ein Marktvolumen kaum abschätzbar.
. Vertrieb: Die internationale Aufstellung erfordert
trotz Metric-Übernahme den Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes.
. Lagerkosten: Die Beschaffung und Bevorratung der
Bauteile ist nicht zuletzt durch Währungsschwankungen
schwer kalkulierbar und kostenintensiv.
Zusammenfassung
Die in Hannover ansässige Höft & Wessel AG hat ihre Kernkompetenz in der
Entwicklung und dem Vertrieb von Hard- und Software für die IT-Industrie.
Das Unternehmen tritt als Anbieter von kompletten, modular aufgebauten Systemlösungen
auf, die in enger Kooperation mit den Kunden konzipiert werden.
Durch die Übernahme der in bezug auf Umsatz nahezu gleichgroßen britischen
Metric-Group im Jahr 1999 hat sich Höft & Wessel auch ein Standbein im Produktgeschäft
geschaffen und kann auf ein weltweites Vertriebsnetz zurückgreifen.
Die Produktpalette von Höft & Wessel umfaßt eine Vielzahl von Geräten, die im
Zuge einer Neustrukturierung in den Business-Units Handel & Logistik, Ticketing
& Information, Zahlungsverkehr, Internet, Telematik, Parking und Transport
zusammengefaßt wurden.
Die Strategie von Höft & Wessel zielt darauf ab, sich primär in lukrativen Nischenmärkten
zu positionieren, wobei die Konzentration dem B2B-Bereich gilt.
Neben stabilen Wachstumsraten in den angestammten Geschäftsfeldern hat Höft
& Wessel auch innovative Lösungen für den Internet- bzw. Telematikmarkt
entwickelt, die dem Unternehmen neue Perspektiven eröffnen.
Zur Zeit befindet sich Höft & Wessel in einer Turnaround-Phase, nachdem das
Unternehmen im Jahr 1999 durch Auftragsstornierungen größeren Ausmaßes
im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs, sowie durch die Y2KProblematik
tief in die Verlustzone geraten ist. Wir sind allerdings optimistisch,
daß das Management die positive Entwicklung des Jahres 2000 auch in Zukunft
fortsetzen kann.
Unsere Bewertung nach Peer-Group und Ertragswertverfahren ergibt eine Bewertungsspanne
zwischen 12,83 und 16,07 Euro je Aktie. Der aktuelle Kurs von
11,10 Euro liegt demnach unter unserem Wertansatz. Wir messen dem Ertragswert
von 16,07 Euro eine größere Bedeutung zu, da der Wert auf Basis des Peer-
Group-Vergleiches stark vom jeweiligen Marktumfeld abhängig ist und die
Wachstumschancen im Internet- und Telematikmarkt nicht berücksichtigt.
Die Positionierung des Unternehmens in den Zukunftsmärkten Internet und
Telematik könnte der Aktie noch zu deutlich höheren Kursen verhelfen. Der
Kurs der Höft & Wessel-Aktie unterlag, bedingt durch die Marktenge, bisher
allerdings einer sehr hohen Volatilität und dürfte auch in Zukunft stark
schwanken.
Unternehmensprofil
Historie
Das Unternehmen wurde im Jahr 1978 in Hannover durch Michael Höft und
Rolf Wessel als eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts gegründet. Erste Umsätze
wurden im Datenverarbeitungsbereich und im weiteren durch die Entwicklung
der ersten Generation mobiler Datenerfassungsgeräte (MDE) erzielt.
Nach der Etablierung der MDE-Geräte am Markt und der erfolgreichen Akquisition
von Großkunden (z.B. Edeka) in diesem Segment erweiterte Höft & Wessel
ab 1987 sein Produktportfolio durch Handheld-Computer sowie intelligente
Datenkassen.
Für die Deutsche Bahn entwickelte Höft & Wessel im Jahr 1996 im Rahmen
einer breit angelegten Zusammenarbeit das Mobile Terminal. Diesem Einstieg in
den Ticketing-Bereich folgten in den nächsten Jahren weitere Großaufträge über
stationäre Verkaufsautomaten für die Deutsche Bahn sowie die ÜSTRA Hannoversche
Verkehrsbetriebe.
Durch die Modulbauweise ihrer Produkte konnte Höft & Wessel bereits vorhandenes
Know-how in relativ kurzer Zeit auf neue Geschäftsbereiche übertragen.
Dies wurde 1997 auch durch den von der Stadt Hannover an das Unternehmen
vergebenen Preis für „Innovation und Arbeitsplätze“ honoriert.
Im Jahr 1998 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Im Juli desselben
Jahres vollzog das Unternehmen den Börsengang an den Neuen Markt der
Frankfurter Wertpapierbörse.
Ein Jahr darauf verursachte eine vom Management nicht vorhergesehene Entwicklung
im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs einen deutlichen Verlust.
Zusätzlich belastend wirkte sich die Y2K-Problematik, sowie die Übernahme
eines britischen Mitbewerbers aus.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr stellte Höft & Wessel auf der CeBIT 2000 den
neuen Hoffnungsträger des Unternehmens vor. Dabei handelte es sich um das
Webpanel, einen kompakten Minicomputer, mit dem ein schneller drahtloser
Zugang ins Internet möglich ist. Neben der strategischen Neuausrichtung des
Konzerns wurden im Jahr 2000 auch erstmalig Umsätze mit dem Webpanel,
Telematikprodukten und über den OEM-Vertrieb von Funkmodulen erzielt. Im
April 2000 legten die beiden Unternehmensgründer die operative Führung der
Höft & Wessel-Gruppe nieder und wechselten in den Aufsichtsrat. Zum neuen
Vorstandsvorsitzenden wurde Dr. Andexser berufen. Dieser war zuletzt Mitglied
der Geschäftsleitung der Robert Bosch GmbH und in dieser Funktion für das
Telekommunikationsgeschäft verantwortlich.
Zum 30. September 2000 beschäftigte das Unternehmen 516 Mitarbeiter an
sechs Standorten. Neben dem Firmensitz in Hannover ist Höft & Wessel mit
Vertriebsstellen in Leipzig (Höft, Wessel & Dr. Dressler GmbH) und in Zürich
präsent. Durch die Akquisition der Metric-Group kamen Standorte in Cirencester,
England, New Jersey (Metric Group Inc.) und Hamburg (Almex GmbH)
hinzu. Das Telematik- und Webpanel-Geschäft wurde in die neu gegründete
Tochtergesellschaft Höft & Wessel Skeye Webpanel AG ausgelagert. An dieser ist
neben Höft & Wessel, die 86,4 Prozent der Anteile hält, auch ein Finanzinvestor
zu 13,6 Prozent beteiligt.
Geschäftstätigkeit
Die Höft & Wessel-Gruppe hat ihren Geschäftsschwerpunkt in der Entwicklung
und dem Vertrieb von Hard- und Software für die IT-Industrie. Das Unternehmen
tritt als Anbieter kompletter Systemlösungen auf, die in enger Kooperation
mit den Kunden konzipiert werden. Höft & Wessel hat in den letzten Jahren bei
ihren Produkten (Hard- und Software) eine Modulbauweise entwickelt, die es
erlaubt, einzelne Module geschäftsfeldübergreifend einzusetzen.
Dieses Baukastenprinzip trägt neben Vorteilen bei der Wartungs- und Servicetätigkeit
zu wesentlichen Zeit- und Kosteneinsparungen im F&E-Bereich bei. Die
Produktion ist überwiegend an Subunternehmen ausgelagert. Zum Teil entstehen
bei kleiner Auflage Komponenten oder das Endprodukt aber auch in Eigenfertigung.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr nahm Höft & Wessel eine strategische Neuausrichtung
ihrer Geschäftsbereiche vor. Hintergrund war zum einen die Übernahme
der britischen Metric-Gruppe, die dem Unternehmen eine Ergänzung der
Produktpalette ermöglichte. Zum anderen wurden durch die Entwicklung eines
mobilen, internettauglichen Minicomputers sowie von Produkten im Telematikbereich
neue Geschäftsfelder erschlossen.
Mit einem Elektroniklieferanten wurde ein Vertrag über den OEM-Vertrieb von
Funkmodulen abgeschlossen, der eine Intensivierung des Produktgeschäftes
darstellt. Damit will Höft & Wessel die Abhängigkeit vom schwer prognostizierbaren
Projektgeschäft reduzieren, um auch auf der Kostenseite durch standardisierte
Produkte Einsparungen realisieren zu können. Durch die Akquisition von
Metric ist das dazu erforderliche Vertriebsnetz bereits größtenteils vorhanden.
Nach der erfolgreichen Neupositionierung gliedert Höft & Wessel ihr Geschäft
in folgende Geschäftsbereiche, sogenannte Business-Units, auf: Handel & Logistik,
Ticketing & Information, Zahlungssysteme, Internet, Telematik, Parking,
Transport und New Business. Als Referenzkunden kann das Unternehmen auf
namhafte Adressen wie Aldi, Deutsche Bahn, Edeka, German Parcel, Lekkerland,
Lufthansa, Mövenpick oder Tengelmann verweisen.
Aufgrund des relativ weit zurückliegenden Börsengangs von Höft & Wessel sind
die Lock-up-Perioden der Altaktionäre bereits ausgelaufen. Es ist nicht damit zu
rechnen, daß die weiterhin als Aufsichtsräte fungierenden Gründer nennenswerte
Anteile über die Börse veräußern werden. Das Unternehmen hat im Gegenteil
die Ermächtigung der Aktionäre, im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals
eigene Aktien zurückzukaufen.
Geschäftsfelder und Produkte
Höft & Wessel definiert sich selbst als Unternehmen, das im Bereich IT zusammen
mit dem Kunden Lösungsvorschläge für technische Probleme erarbeitet.
Dementsprechend steht in erster Linie das Projektgeschäft, bei dem Kunden mit
einem speziellen Anforderungsprofil für ein gewünschtes Produkt an das Unternehmen
herantreten, im Vordergrund. Neben dem zyklischen und personalintensiven
Projektgeschäft soll allerdings in Zukunft auch das Produktgeschäft
über Zwischenhändler forciert werden.
Um neue Produkte in möglichst kurzer Zeit realisieren zu können, greift das
Unternehmen bei der Entwicklung und Produktion auf ein modulares Konzept
zurück. Zu diesem Zweck hat Höft & Wessel in den letzten Jahren eine Art Baukasten
aus Hard- und Softwaremodulen geschaffen, die als Basis für die Konzeption
neuer Geräte dienen. Die dadurch gewährleistete flexible Anpassung an
wechselnde Anforderungen kann zum geschäftsfeldübergreifenden Einsatz der
Module genutzt werden und bietet zudem Vorteile hinsichtlich der Wartungs-
und Servicefreundlichkeit der Produkte.
Höft & Wessel hat die Produktion und Endmontage weitgehend ausgelagert und
konzentriert sich im wesentlichen auf das Produktionsmanagement, die Qualitätssicherung
und die Endkontrolle der Produkte. Eine Ausnahme stellen Prototypen
und Kleinserien dar, die in der Regel im eigenen Haus gefertigt werden.
Wesentlicher Vorteil der Produktionsauslagerung ist die Möglichkeit, größeren
Lieferverpflichtungen auch kurzfristig nachkommen zu können. Die übernommene
Metric-Group die ihren Schwerpunkt im Produktgeschäft hat, lagert einen
Teil der Produktion an einen in Asien beheimateten Zulieferer aus und fertigt
die Geräte auch teilweise selbst.
Höft & Wessel geriet im Jahr 1999 tief in die Verlustzone, nachdem sich die
Geldkarte nicht wie geplant am Markt durchsetzen konnte. Da Kunden zudem
aufgrund der Jahrtausendwende ihr Investitionsvolumen drastisch reduzierten,
war das Unternehmen zu einer strategischen Neuausrichtung gezwungen. Eine
direkte Folge der Umstrukturierung war die Bildung von kunden- und ergebnisorientierten
Business-Units. Damit wird ein stärkerer Fokus auf die jeweiligen
Marktsegmente gelegt, deren Erfolg nun im Rahmen einer separaten Ergebnisbetrachtung
gemessen wird.
Der folgende Überblick bietet eine vereinfachte Darstellung der einzelnen Business-
Units der Höft & Wessel-Gruppe, unter Nennung der jeweils operativ tätigen
Gesellschaft:
Höft & Wessel Skeye Webpanel Metric-Group
. Handel & Logistik
. Ticketing & Information
. Zahlungssysteme
. Internet
. Telematik
. Parking
. Transport (Almex)
. New Business
Die Produkte sind als Gesamtheit von Hard- und Software zu verstehen, d.h., die
bei einer Business-Unit genannten Produkte können aufgrund ihrer Modulbauweise
mit entsprechenden Modifikationen und geeigneter Software auch problemlos
in anderen Sparten eingesetzt werden.
Handel & Logistik
In dieses Geschäftsfeld fällt der Bereich der mobilen Datenerfassung, in dem
Höft & Wessel seit über 20 Jahren Know-how in der Entwicklung und Produktion
aufgebaut hat. Dem Kunden kann eine Komplettlösung aus Hardware, Software
und Backoffice aus einer Hand angeboten werden, was es Höft & Wessel
erlaubt, individuell auf spezielle Kundenanforderungen einzugehen.
Das Angebot reicht vom klassischen MDE-Modell bis hin zu High End-Geräten
mit Laser-Scanner und DECT-Datenfunkmodul. Die primären Zielgruppen des
Unternehmens in diesem Bereich sind große und mittlere Handelsketten sowie
Paketdienste. Als Referenzkunden sind Rewe, Tengelmann, Aldi, Edeka oder
German Parcel zu nennen. Für letztgenannten entwickelte Höft & Wessel beispielsweise
ein mobiles Terminal, das speziell für die Anforderungen im Speditions-
und Frachtbetrieb konzipiert wurde. Mit diesem Gerät ist sowohl die elektronische
Unterschriftenerfassung, als auch das Scannen von Barcodes auf Paketen
und Verpackungen möglich.
Ticketing & Information
Auch im Ticketing und Informationsbereich kann das Unternehmen auf langjährige
Erfahrung zurückgreifen. Die Produktpalette in diesem Segment umfaßt
mobile und stationäre Terminals, die mit den entsprechenden Backoffice-
Programmen angeboten werden. Wie auch in der Business-Unit Handel & Logistik
ist Höft & Wessel durch das Baukastensystem in der Lage, in kürzester Zeit
Prototypen nach den jeweiligen individuellen Kundenanforderungen zu bauen.
Die primären Zielgruppen des Unternehmens sind ÖPNV-Betreiber (Öffentlicher
Personennahverkehr), Bahngesellschaften, Luftfahrtgesellschaften und der
Event-Ticketing-Bereich. Als Referenzkunden konnte Höft & Wessel bereits
Dassault, die Deutsche Bahn, S-Bahn Berlin, EVAG, Lufthansa, SAS und Mannesmann
gewinnen.
Mit dem Verkauf von 16.000 mobilen Terminals an die Deutsche Bahn machte
sich das Unternehmen 1994 in dieser Sparte erstmals einen Namen. Weiterentwicklungen
dieses Terminals werden auch heute noch auf Fähren und Bussen in
Norwegen eingesetzt. Die gleiche Technologie wurde im weiteren auch für die
Entwicklung und Produktion von stationären Ticketautomaten verwendet. Für
die Lufthansa lieferte Höft & Wessel die neue Generation der Check-in-
Terminals, die sich u.a. durch ihre Bedienungsfreundlichkeit und vielseitigen
Verwendungsmöglichkeiten auszeichnen.
Zahlungssysteme
Das im Unternehmen erworbene Know-how über mobile Anwendungen wurde
und wird auch im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs zur Entwicklung
innovativer Produkte genutzt. Diese umfassen im wesentlichen intelligente Kassensysteme
sowie Systeme zur Abwicklung bargeldloser Zahlungen und kommen
vor allem im Filialbereich und in der Gastronomie zum Einsatz.
Höft & Wessel bietet dem Kunden auch die Möglichkeit, individuelle Lösungen
auf Basis existierender Standardprodukte zu entwickeln. Neben den bereits erschlossenen
Märkten (Lieferservice, Gastronomie) soll zunehmend der Bereich
der Finanzdienstleister und Netzbetreiber als Zielgruppe angesprochen werden.
Eines der erfolgreichen Produkte dieser Business-Unit ist die mobile Taschenkasse,
die Chip-, Magnet- und EC-Karten akzeptiert und mittlerweile u.a. von
Vectron, Mitropa und der Schöller Holding eingesetzt wird. Andere namhafte
Referenzkunden in diesem Geschäftsbereich sind Mövenpick Schweiz, BIK (Rechenzentrum),
DMG (Deutscher Möbelspediteur) oder der Automatenhersteller
Selecta.
Als einer der wenigen Anbieter kann Höft & Wessel seine mobilen Taschenkassen
mit der sogenannten PINpad-Technologie ausstatten, einem aufwendigen
Prüfverfahren, das online überprüft, ob bei der Bezahlung mit einer EC-Karte
auch wirklich eine Zahlung erfolgt. Diese Dienstleistung zur Bonitätsüberprüfung
von Kunden bedarf aufgrund der Sensitivität der Daten einer Zertifizierung
durch den ZKA (Zentraler Kreditausschuß) und stellt dadurch eine bedeutende
Markteintrittsbarriere für potentielle Konkurrenten dar.
Die beiden folgenden Business-Units, Internet und Telematik, wurden in die
neugegründete Tochtergesellschaft Höft & Wessel Skeye Webpanel ausgegliedert.
Dadurch soll eine stärkere Eigenständigkeit des Webpanel-Geschäfts und damit
die Voraussetzung für eine dynamische Geschäftsentwicklung im Wachstumsmarkt
B2B gelegt werden. Da das Webpanel auch als Telematik-Endgerät eingesetzt
werden kann, hat sich die Verbindung und Auslagerung des Internetbereiches
zusammen mit dem Telematikbereich angeboten.
Internet
Basis dieses Geschäftsfeldes bildet das Webpanel, das erstmals auf der CeBIT
2000 mit großem Erfolg der Öffentlichkeit präsentiert wurde und einige Auszeichnungen
diverser Fachpublikationen gewann. Beim Webpanel handelt es
sich um ein kompaktes Terminal für den drahtlosen Internetzugang. Es soll mittelfristig
wesentlich zum Umsatz des Unternehmens beitragen.
Das Webpanel mit dem Markennamen skeye.pad vereint sowohl den DECT- als
auch den GSM-Standard in einem Gerät. Höft & Wessel besitzt bei diesem Produkt
nach eigenen Angaben einen internationalen Wettbewerbsvorsprung, der
entsprechend ausgenutzt werden soll.
In erster Linie ist das Webpanel für den B2B-Bereich konzipiert, d.h. die Geräte
werden individuell nach Kundenwunsch gefertigt und sind nicht als Standardprodukt
für den Massenmarkt gedacht. Durch das Baukastenprinzip kann das
Gerät wahlweise mit Zusatzfunktionen, wie beispielsweise Telefoniefähigkeit
oder bestimmte Telematikfunktionen, ausgestattet werden.
Als Zielgruppe kommen alle Unternehmen in Frage, die in irgendeiner Form im
B2B-Geschäft tätig sind oder die mobilen Zugriff auf ein Intranet, das Internet
oder einen anderen Datenträger benötigen. Zu diesen zählen u.a. Unternehmen
mit Außendiensten, Speditionen oder Serviceorganisationen jeder Art.
Mit Truck24 konnte bereits ein Vertrag zur Lieferung von insgesamt 20.000
Geräten abgeschlossen werden, wobei die Hälfte der Liefermenge aus einem
Folgeauftrag resultiert. Dies zeigt, daß das Produkt den großen Vorschußlorbeeren
offensichtlich gerecht werden kann. Mit der Energie Baden-Württemberg
gibt es eine Vereinbarung über die Lieferung von 4.500 Webpanels. Sollte das
Produkt den Anforderungen des Kunden gerecht werden - das Webpanel soll
dort im Rahmen eines Kundenbindungssystems eingesetzt werden -, besteht eine
Absichtserklärung zur Abnahme von rund 65.000 Stück innerhalb der nächsten
zwei Jahre.
Telematik
Im Telematikbereich bietet Höft & Wessel zum einen Module an, die mit MDE-
oder anderen Geräten aus dem Produktportfolio kombinierbar sind, zum anderen
aber auch Stand-alone-Produkte, wie beispielsweise das Diebstahlschutzsystem
Skeye Protect. Nach Einbau des Moduls in das Fahrzeug ist auch eine Online-
Überwachung durch ein Partnerunternehmen von Höft & Wessel möglich.
Daneben bietet das Unternehmen in dieser Sparte noch ein Flottenmanagement-
System mit dazugehöriger Leitstellensoftware an.
Eine andere Variante ist die Nutzung des Webpanels als Endgerät, wie es beispielsweise
von Truck24 verwendet wird. Dabei kommen die Geräte in der Fahrerkabine
der LKW zum Einsatz. Mit Hilfe von GPS (Global Positioning System)
kann so jederzeit die exakte Position des Fahrzeugs bestimmt werden. Andere
Referenzkunden sind Autovermietungen und Fuhrparkunternehmen wie Panafon,
Europcar oder Avis.
In die drei folgenden Business-Units, Parking, Transport und New Business,
wurden die von der britischen Metric-Group übernommenen Geschäftsbereiche
zusammengefaßt. Grundlegender Unterschied der Bereiche Parking und Transport
zu den anderen Business-Units (d.h. zum Geschäftsschwerpunkt von Höft
& Wessel vor der Akquisition) ist die starke Fokussierung auf das Produktgeschäft.
Daraus resultiert zwangsläufig, daß bei Metric andere Strukturen vorhanden
sind als bei Höft & Wessel. Dazu zählt beispielsweise ein ausgebautes Vertriebs-
bzw. Distribuentennetz oder die Standardisierung der Produktpalette.
Parking
Die Parking-Produkte von Metric erfreuen sich in Großbritannien großer Beliebtheit,
was durch einen Marktanteil von ca. 70 Prozent bei „Pay-and-
Display“-Automaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird. Die Parkautomaten
sind technisch ausgereift und einfach zu bedienen.
Als primäre Zielgruppe werden in erster Linie Städte, Gemeinden sowie Parkhausbetreibergesellschaften angesprochen.
Wichtigster Referenzkunde ist Hammersmith
and Fulham. Neben den Pay-and-Display-Automaten soll in Zukunft
die Angebotspalette sukzessive durch komplexere Systeme erweitert werden. So
wurde mit dem technologischen Know-how von Höft & Wessel bereits eine neue
Generation von Parksystemen entwickelt, die vorwiegend in Parkhäusern zum
Einsatz kommen soll.
Transport
In dieser Business-Unit wurden die unter dem Markennamen Almex verkauften
Produkte zusammengefaßt. Dieser am Markt etablierte Name soll, gleich wie
Metric, weiterhin beibehalten werden. Zu unterscheiden ist der Markenname
Almex von der in Hamburg ansässigen Almex GmbH, die als Distribuent für
Metric-Produkte in Deutschland fungiert.
Die Produktpalette dieses Geschäftsbereiches umfaßt im wesentlichen mobile
und stationäre Ticketdrucker bzw. Kartenlesegeräte die vor allem bei Unternehmen
bzw. Institutionen (ÖPNV) mit großem Fuhrpark eingesetzt werden. Auf
Wunsch können die Geräte auch mit entsprechender Backoffice-Software ausgerüstet
werden.
Aufgrund der Ausrichtung dieses Geschäftsfeldes sind in erster Linie ÖPNVBetriebe
wie die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe), Stadtbahn Saar, Durban
Transport oder die Rheinische Bahngesellschaft Kunden von Höft & Wessel.
New Business
Der erst vor kurzem gegründete Geschäftsbereich hat die Aufgabe, Höft & Wessel-
Produkte über das existierende Distribuentennetz von Metric zu vertreiben.
Dieses spannt sich von Europa über die USA bis nach Asien, wo vor allem in
Singapur und Malaysia bereits ein starker Vertrieb aufgebaut wurde.
Die Bereiche DECT-Module, Service und Software sind den einzelnen Business-
Units nebengeordnet und können nicht definitiv einem Geschäftsfeld zugeordnet
werden. Da ihnen aber im Geschäftsmodell eine wesentliche Rolle zukommt,
werden sie im folgenden kurz vorgestellt.
DECT-Module
Der DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) ist ein
seit 1994 bestehender europäischer Funk-Standard, der vor allem bei schnurlosen
Telefonen weit verbreitet ist. Die Reichweite variiert stark (je nach Vorhandensein
von funkrelevanten Hindernissen) und liegt zwischen 30 (z. B. in einem
Gebäude) und 200 Metern (auf einer freien Fläche). Die Übertragung der Daten
erfolgt maximal mit doppelter ISDN-Geschwindigkeit.
Vergleichbare Konkurrenztechnologien wie zum Beispiel Enhanced Bluetooth
oder DMAP (DECT Multimedia Access Profile) sind in erster Linie für den Consumer-
Markt gedacht und haben zudem Nachteile bei der Reichweite. Da DECT
ein eigenes Frequenzband zugeordnet ist, besteht gegenüber Anwendungen, die
ein gemeinsames Frequenzband nutzen (z.B. Enhanced Bluetooth), der Vorteil
einer geringeren Störanfälligkeit.
Höft & Wessel nutzt die DECT-Module zur Datenübertragung, neben bestehenden
Möglichkeiten wie GSM oder Festnetz, in vielen Geräten. Neben der
Integration in das Produktportfolio besteht seit dem vergangenen Jahr auch die
Möglichkeit, die Module im OEM-Vertrieb an Kunden (z.B. Teamtronic) zu
verkaufen.
Software
Ähnlich wie bei der Hardware ist auch der Aufbau der Software durch ein
modulares Konzept charakterisiert. Dies gewährleistet einerseits kürzere Entwicklungs-
und Umsetzungszeiten bei neuen Projekten und bietet andererseits
dem Kunden die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ausstattungsvarianten zu
wählen.
Das Spektrum reicht hierbei von notwendigen Modulen für die Steuerung der
Gerätefunktionen bis hin zu umfangreichen Backoffice-Systemen, die zur Datenverarbeitung
oder zur Online-Kontrolle verwendet werden können.
Das von Höft & Wessel entwickelte Programm HW Agent, ein modulares Administrations-
und Kommunikationssystem, kann auch für Endgeräte von anderen
Herstellern adaptiert werden. Die Software ist aber generell gerätespezifisch und
wird nicht als eigenes Produkt vermarktet.
Service
Der Servicebereich bildet einen der erfolgskritischen Faktoren für das Geschäftsmodell
von Höft & Wessel. Die Kunden des Unternehmens legen neben
der Funktionalität der Geräte größten Wert auf die Verläßlichkeit der Systeme.
Aus diesem Grund hat das Unternehmen mehrere Servicebereiche installiert, um
dem Kunden bei Bedarf eine schnellstmögliche Fehlerbehebung zu garantieren.
Das Serviceangebot reicht von einem Informationsaustausch durch die firmeneigene
Infoline, über Lieferung eines Ersatzmoduls bis hin zur Inanspruchnahme
eines Vor-Ort-Services durch den Kunden.
Zu diesem Zweck betreibt Höft &Wessel eine Wissensdatenbank mit allen bisher registrierten Fehlermeldungen und eine ausgedehnte Reparaturwerkstatt. Der Vor-Ort-Service wird entweder vom Unternehmen selbst oder durch einen landesweit agierenden Partner vorgenommen.
Im Reparatur-Center, das sich nach den einzelnen Business-Units gliedert, ist
jeweils ein an einen Kunden verkauftes System aufgebaut. Auf Wunsch des Vertragspartners
kann Höft & Wessel sogar online auf die Kunden-Software zugreifen.
Im Falle einer Fehlfunktion ist der Techniker dann in der Lage, direkt vom
Reparatur-Center aus die Fehlerquelle zu eruieren. Durch ein einfaches Plug &
Play-System der einzelnen Module kann der Kunde Ersatzteile auf Wunsch auch
selbst bevorraten und nach Bedarf austauschen.
Forschung und Entwicklung
Die F&E-Aktivitäten des Unternehmens gliedern sich in die Segmente Basistechnologien
und Software sowie spezielle Forschung und Entwicklung in den einzelnen
Business-Units auf. Generell sind die Aktivitäten in diesem Bereich in
erster Linie projektbezogen.
Aktuelle Projekte sind beispielsweise im Bereich Basistechnologie die Weiterentwicklung
der DECT-Module bzw. die Entwicklung von FunkLAN-Modulen
eines neuen Übertragungsstandards, der mit größeren Bandbreiten arbeitet. Im
Bereich Backoffice-Software arbeitet das Unternehmen zur Zeit an Programmen,
die einen Ausbau der Adaptierungsmöglichkeiten zur Integration fremder Produkte
in die hauseigenen Software-Module gewährleisten sollen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit und Optimierung der
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit mit der akquirierten Metric-Group. So
wurde ein gemeinsames CAD-System installiert, welches durch eine standortübergreifende
Vernetzung die Möglichkeit bietet, gleichzeitig an gemeinsamen
Projekten zu arbeiten.
Durch das Baukastenprinzip der Komponenten ist Höft & Wessel in der Lage,
für den Kunden innerhalb kürzester Zeit einen Prototyp zu entwickeln. Dies
eröffnet dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile gegenüber potentiellen Mitbewerbern,
da der Kunde oft keine konkrete Vorstellung über das gewünschte
Gerät hat. Nach Auftragseingang wird ein kundenspezifisches Design erarbeitet
und das Gerät zur Serienreife weiterentwickelt.
Markt und Wettbewerb
Ein Volumen des relevanten Marktes läßt sich aufgrund der von Höft & Wessel
betriebenen Diversifizierung nicht angeben. Zudem existieren aufgrund der
Positionierung in Nischenmärkten zu den meisten der einzelnen Segmente keine
Marktstudien. Höft & Wessel aktualisiert kontinuierlich die eigenen Planzahlen
der einzelnen Business-Units und legt deren Berechnung mögliche Folgeaufträge,
Investitionsvolumina der Großkunden oder Ausschreibungen zugrunde, bei
denen das Unternehmen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den Auftrag
erhalten wird. Grundsätzlich gibt es bei Höft & Wessel allerdings unterschiedliche
Planungsvorgänge, die einerseits die verschieden langen Vorlaufzeiten der
Projekte berücksichtigen und andererseits absetzbare Mengen anhand der generellen
Marktsituation kalkulieren.
Das Unternehmen hat seine Umsätze vor der Akquisition von Metric fast ausschließlich
in Deutschland erzielt. Seit der Übernahme ist Höft & Wessel aber
auch international aufgestellt. Die geschätzte regionale Aufteilung der im abgelaufenen
Geschäftsjahr erzielten Umsätze bietet die folgende Grafik:
Umsatzverteilung von Höft &Wessel im Jahr 2000
Zur besseren Erfassung der Marktposition bzw. -chancen unterscheiden wir bei
den von Höft & Wessel bedienten Märkten zwischen einem solide wachsenden,
planungssicheren Anteil, der durch die Business-Units Handel & Logistik, Ticketing
& Information, Zahlungsverkehr, Parking und Transport erbracht wird und
einem zweiten Bereich, der die wachstumsstarken Zukunftsmärkte Internet und
Telematik umfaßt.
Die durch prognostizierbare Wachstumsraten charakterisierten Bereiche sind in
erster Linie Ersatzbedarfsmärkte, d.h. der Kunde tauscht bereits vorhandene
Systeme gegen gleichartige Produkte oder Geräte mit erweiterter Funktionalität
aus. Höft & Wessel geht dabei in den zu diesem Segment zählenden Business-
Units im Jahr 2001 von Wachstumsraten zwischen 10 und 50 Prozent aus.
Der Vergleich zu Konkurrenzunternehmen gestaltet sich ebenfalls schwierig, da
diese zum Teil nicht börsennotiert sind. Dazu zählen Scheidt & Bachmann (D),
Wincor Nixdorf (D), EL-ME (D), Alfia (GB) oder SkiData (A). Andere Unternehmen
konkurrieren mit Höft & Wessel nur in wenigen Geschäftsfeldern, die
im Vergleich zum erzielten Gesamtumsatz vernachlässigbar sind. Zu diesen
Wettbewerbern zählen beispielsweise Casio (JPN) oder Schlumberger (F). Die
am besten vergleichbaren Mitbewerber werden beim folgenden Peer-Group-
Vergleich (vgl. Kapitel „Bewertung“) vorgestellt.
Das Unternehmen wird von der Anfang 2002 geplanten Währungsumstellung
auf den Euro profitieren. Sämtliche Münzmodule müssen ausgetauscht bzw.
modifiziert werden, sofern die Funktion der automatischen Münzerkennung
nicht bereits in den Geräten implementiert ist. Da Höft & Wessel in der Lage ist,
bereits heute entsprechende Systeme anzubieten, sollte es dem Unternehmen
gelingen, vorhandene Marktanteile in den betreffenden Geschäftsfeldern zu vergrößern.
Der Internet- und der Telematikmarkt zählen zur Zeit zu den weltweit am stärksten
wachsenden Märkten. Laut einer Studie der ITS America steht der Verkehrstelematik
und den damit verbundenen Technologien ein rasantes Wachstum
bevor. Demnach sollen die weltweiten Ausgaben für Verkehrstelematik von 6,6
Milliarden USD im Jahr 2000 auf deutlich über 300 Milliarden USD im Jahr
2010 steigen. Dies entspricht einer jährlichen durchschnittlichen Zuwachsrate
von knapp unter 50 Prozent.
Allerdings ist zu beachten, daß der Telematikmarkt stark fragmentiert ist und die
einzelnen Anbieter in der Regel noch eine geringe Größe aufweisen. Gerade in
Deutschland und in der Schweiz gibt es etliche nicht börsennotierte Unternehmen
(z.B. Mannesmann Passo (D), Data-Factory (D)), die schon heute auf einzelne
größere Referenzkunden verweisen können. Welches dieser Unternehmen
sich in Zukunft etablieren kann und welches System sich durchsetzen wird, kann
zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden.
Während Höft & Wessel im Telematikbereich vor allem bestehende Systeme mit
entsprechenden Modulen ausstatten will, um deren Funktionalität zu erhöhen,
hat man im Internetsektor mit dem Webpanel ein Gerät entwickelt, das in Zukunft
zu einem der Hauptumsatzträger des Konzerns werden könnte.
Der Markt für multifunktionale Telefone und Kleinstcomputer, der im Jahr 2000
bei 12 Millionen Geräten lag, soll sich laut dem Marktforschungsinstitut IDC bis
ins Jahr 2004 auf 63 Millionen Geräte vervielfachen. Das starke Wachstum resultiert
unter anderem auch aus dem Zusammenwachsen der Funktionalitäten von
Mobiltelefonen und PCs. Eine Forrester-Studie geht in Deutschland von einem
aktuellen Marktvolumen für mobile Internetcomputer von 1 Milliarde DM aus.
Höft & Wessel plant, mittelfristig in diesem Segment einen Marktanteil in der
Größenordnung zwischen 15 und 20 Prozent zu erreichen.
Zum erweiterten Kreis der Wettbewerber zählen neben den großen Herstellern
von PDAs, wie Palm, Handspring und Psion, auch international tätige Großkonzerne
wie Microsoft, Casio oder Ericsson. Diese sind allerdings allesamt im Produktgeschäft
tätig und beliefern in erster Linie den Massenmarkt mit Endgeräten.
Individuell für den Kunden gefertigte Lösungen gibt es derzeit neben den
Höft & Wessel-Produkten noch nicht am Markt. Lediglich Handspring bietet
mit Erweiterungsmodulen die Möglichkeit, ihr Hauptprodukt, den Organizer,
an verschiedene Bedürfnisse anzupassen. Derzeit sind allerdings nur wenige
Erweiterungsmodule verfügbar.
Das wesentlichste Merkmal, das Höft & Wessel von den Konkurrenten in den
jeweiligen Business-Units unterscheidet, ist die Tatsache, daß das Unternehmen
in erster Linie im Projektgeschäft tätig ist. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern,
deren standardisierte Produkte am Massenmarkt angeboten werden, kommen
für Höft & Wessel als Kunden in erster Linie Unternehmen bzw. staatliche Organisationen
in Frage, die ein Gerät nach einem speziellen Anforderungsprofil
konzipiert haben wollen. Durch die Übernahme der britischen Metric ist Höft &
Wessel mittlerweile auch im Produktgeschäft präsent. Durch die Bedienung
eines Nischenmarktes sind aber auch für diese Bereiche die Gesetze des Massenmarktes
zu vernachlässigen. Marktanteile, Markennamen sowie der Preis des
Gerätes, die diesen in erster Linie charakterisieren, spielen im B2B-Geschäft von
Höft & Wessel nur eine untergeordnete Rolle.
Strategie
Die Strategie von Höft & Wessel zielt darauf ab, sich primär in lukrativen Nischenmärkten
zu positionieren. Diese sind in erster Linie durch die neu definierten
Business-Units bestimmt. Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung ist
einerseits die Forcierung des Produktgeschäftes, andererseits aber auch der weitere
Ausbau des Projektgeschäftes. Das Produktgeschäft soll dem Unternehmen
eine gleichmäßigere Umsatzverteilung über das Gesamtjahr sowie die Möglichkeit
der Standardisierung von Produktgruppen ermöglichen. Die Akquisition
der Metric-Group ist als Schritt in diese Richtung zu anzusehen.
Das Projektgeschäft bildet die Kernkompetenz von Höft & Wessel, in dem das
Unternehmen umfangreiches Know-how und Erfahrung gesammelt hat. Dementsprechend
bilden langjährige Kundenbeziehungen die Basis des Geschäftsmodells
in einem Markt, der in wesentlichen Bereichen als Ersatzbedarfsmarkt
mit stabilen Wachstumsraten charakterisiert werden kann. Neben dem Ersatzbedarfsmarkt
ist die Neuanschaffung von Systemen im Zuge der fortschreitenden
Automatisierung die zweite wichtige Triebfeder, die zum Einsatz von Höft &
Wessel-Produkten führt. Dies trifft in erster Linie auf die angestammten Geschäftsfelder
sowie auf die durch die Übernahme hinzugekommenen Sparten zu.
Eine Gemeinsamkeit der beiden Geschäftsvarianten ist die Tatsache, daß sowohl
standardisierte Produkte als auch kundenspezifisch entwickelte Geräte bzw.
Systeme ausschließlich an Unternehmen bzw. Zwischenhändler verkauft werden.
Diese klare Konzentration auf den B2B-Bereich hat sich in den letzten Jahren
bereits bewährt und wird vom Unternehmen auch in Zukunft beibehalten. Die
direkte Konkurrenz zu Anbietern von Massenprodukten wird dadurch vermieden,
was die stabile Entwicklung der Produktpreise von Höft & Wessel maßgeblich
beeinflußt.
Zusätzlich kommen als Zwischenhändler nur Unternehmen in Frage, die in der
Lage sind, den jeweiligen Endkunden einen entsprechenden First-Level-Support
anbieten zu können. Dadurch muß Höft & Wessel nicht in jedem Land, in dem
ihre Produkte vertrieben werden, aufwendige Service- und Reparaturkapazitäten
bereitstellen.
Produkte
Bei den Produkten zielt die Strategie des Unternehmens darauf ab, durch die
Modulbauweise von Soft- und Hardware Vorteile in mehreren Bereichen realisieren
zu können. Dies umfaßt sowohl den geschäftsfeldübergreifenden Einsatz
von Geräten als auch die dadurch erheblich verkürzte Forschungs- und Entwicklungszeit
vom ersten Prototypen bis hin zum ausgelieferten Produkt. Zur Veranschaulichung
sollen die folgenden Beispiele dienen:
. Die für Vectron entwickelte mobile Taschenkasse konnte mit einem entsprechenden
Software-Modul als mobiles Ticketing-Gerät an die Finnischen
Staatsbahnen verkauft werden.
. Viele der Module, die im für die Deutsche Bahn entwickelten, stationären
Terminal verwendet wurden, konnten auch für das Check-in Terminal genutzt
werden, welches an die Lufthansa verkauft wurde. Dadurch belief sich die
Entwicklungszeit vom ersten Prototypen bis zum fertigen Produkt auf nur
acht Monate.
. Der D2-Charger, der zum Verkauf von Telefonwertkarten dient, konnte in
wenigen Wochen zur Marktreife entwickelt werden, da alle wesentlichen Module
bereits zur Verfügung standen.
Die Prämisse von Höft & Wessel bei der Entwicklung von neuen Systemen ist es,
zumindest kostendeckend zu arbeiten. Nur in Ausnahmefällen wird auch ein
Verlust in Kauf genommen, z.B. wenn es sich um einen strategisch wichtigen
Markt oder Kunden handelt. Zwar können in Zukunft durch Serviceleistungen,
Upgrades oder Funktionalitätserweiterungen weitere Einnahmen erzielt werden,
die belastenden Einflüsse auf die Margen des Unternehmens sind allerdings
nicht zu vernachlässigen. Demgegenüber verdient Höft & Wessel vor allem an
Aufträgen, die entweder ein bereits existierendes Produkt betreffen oder wenn
die Umsetzung des Projektes in möglichst kurzer Zeitspanne erfolgen kann.
Bei den Kunden des Unternehmens steht die Funktionalität und die Verläßlichkeit
der Systeme sowie die Verfügbarkeit von Serviceleistungen an erster Stelle,
während Produktmerkmale, die am Massenmarkt entscheidend sind, hier nicht
zu den Hauptauswahlkriterien zählen. Diese wären im Bereich des Webpanels
beispielsweise die Größe der Festplatte oder die Prozessorgeschwindigkeit, die
zwar ebenfalls wesentliche Punkte darstellen, für den Kunden allerdings nur die
eigentliche Gerätefunktion komplettieren. Daher stellt die Reputation eines Unternehmens
gleichzeitig eine bedeutende Markteintrittsbarriere für potentielle
Mitbewerber dar, da Kunden von sich aus bestehende Partnerschaften nur in
Ausnahmefällen aufgeben.
Daß Höft & Wessel in der Branche bereits über einen
guten Ruf verfügt, kann man auch aus der Tatsache ersehen, daß die Deutsche
Bahn dem Unternehmen einen Auftrag über 3.500 stationäre Ticketautomaten
erteilte, obwohl Höft & Wessel bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Erfahrung in
diesem Bereich vorweisen konnte. Die Deutsche Bahn hatte vom Unternehmen
in der Vergangenheit bereits mobile Terminals gekauft, deren Funktionalität
offensichtlich den Ausschlag für den Folgeauftrag gegeben hat.
Vertrieb und Marketing
Vor der Übernahme der Metric-Group machte Höft & Wessel nahezu den gesamten
Umsatz, abgesehen von einigen kleinen Projekten in Skandinavien, in
Deutschland. Aus diesem Grund war bis zum damaligen Zeitpunkt auch kein
internationales Vertriebsnetz vorhanden. Mit der Akquisition des britischen
Unternehmens hat sich diese Situation grundlegend verändert, da Metric international
aufgestellt ist.
Die Planungen von Höft & Wessel sehen vor, daß im Direktvertrieb die Vertriebskanäle
von Metric sowohl in Großbritannien als auch international über
Metric-Distribuenten genutzt werden sollen. In Deutschland kann Höft & Wessel
auf Almex als Distribuenten zurückgreifen. Da Almex allerdings nur im
Transportbereich positioniert ist und vorwiegend Kontakte zu ÖPNV-Betrieben
hat, ist Höft & Wessel bemüht, ein eigenes Vertriebsnetz über Zwischenhändler
aufzubauen.
Erste Erfolge konnte Höft & Wessel bereits vermelden. So wurde in der Türkei
mit Aktif ein Distribuent gewonnen, der Produkte aus dem Geschäftsfeld Handel
& Logistik vertreiben wird und der zudem den First-Level-Support übernimmt.
Dies kann als ersten Schritt dafür gewertet werden, daß sich Höft & Wessel zunehmend
stärker im Produktgeschäft positionieren will, um die Zyklizität des
Projektgeschäftes abzufedern.
Im Marketingbereich unternimmt Höft & Wessel Anstrengungen, den Bekanntheitsgrad
des eigenen Markennamens durch Partnerschaften zu stärken. Zu diesem
Zweck wurde kürzlich eine Kooperation mit Microsoft bekanntgegeben, um
die auf Windows CE-basierenden Webpanels einem größeren internationalen
Kundenkreis zugänglich zu machen.
Kundenstruktur
In den Anfangsjahren des Unternehmens bestand eine hohe Affinität zur Deutschen
Bahn, auf die 1997 noch ein Umsatzanteil von über 60 Prozent entfiel.
Dieser hat sich jedoch mittlerweile auf knapp 20 Prozent reduziert. Höft & Wessel
kann heute auf eine gut diversifizierte Kundenstruktur mit einer erheblich
erweiterten Kundenbasis verweisen, wodurch die Abhängigkeit von einzelnen
Großkunden beträchtlich abgenommen hat. Der Anteil von Großkunden der
Höft & Wessel AG sank von 86 Prozent in 1999 auf 63 Prozent in 2000.
Bewertung
Die Bewertung von Höft & Wessel nehmen wir anhand eines Peer-Group-
Vergleiches sowie nach dem Ertragswertverfahren vor.
Peer-Group
Der Peer-Group-Vergleich wird erschwert, da einerseits viele Konkurrenten von
Höft & Wessel nicht börsennotiert sind (vgl. Kapitel Wettbewerb) und andererseits
vergleichbare Geschäftsbereiche nur einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes
der Unternehmen ausmachen. Dies ist beispielsweise bei Siemens, Ericsson und
Schlumberger der Fall, die wir aus diesem Grund nicht in die Peer-Group miteinbeziehen.
Auch bei den verbleibenden börsennotierten Konkurrenten gestaltet sich der
Vergleich teilweise problematisch, da diese wesentlich größere Umsätze als Höft
& Wessel erzielen und dementsprechend langsamer wachsen. Auch unterscheiden
sich zum Teil ihre Zielmärkte im Hinblick auf Region, Branche und Kundengröße.
Letztendlich bildet die Fokussierung auf das Projektgeschäft ein wesentliches
Unterscheidungsmerkmal zu den angeführten Mitbewerbern, die zum
Großteil im Produktgeschäft tätig sind.
Die Kernkompetenz von Höft & Wessel liegt zur Zeit noch in Bereichen, die man
mit gewissen Einschränkungen der „Old Economy“ zurechnen kann. Dazu zählen
beispielsweise die Geräte der Business-Unit Handel & Logistik oder die Systeme
der Business-Unit Zahlungsverkehr. Das größte Wachstumspotential ist
aber in den neugegründeten Geschäftsbereichen Internet und Telematik zu sehen.
Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, ziehen wir zu Vergleichszwecken
einerseits Unternehmen heran, die direkt mit Höft & Wessel in einzelnen Geschäftssparten
im Wettbewerb stehen. Sie bilden die Peer-Group 1. Andererseits
soll der Vergleich mit Unternehmen aus der Handheld/PDA- bzw. Telematikbranche,
die zum Teil nicht direkt mit Höft & Wessel konkurrieren (Ausnahme
ist OHB Teledata), mögliche Wachstumspotentiale des Unternehmens verdeutlichen.
Sie werden in Peer-Group 2 zusammengefaßt.
Aus den genannten Argumenten erscheint es sinnvoll, anhand der Peer-Group 1
einen fairen Wert für Höft & Wessel zu errechnen, da es sich um die direkte
Konkurrenz in einem oder mehreren Geschäftsfeldern handelt. Die in Peer-
Group 2 zusammengefaßten Unternehmen sind in Märkten positioniert, in denen
sich Höft & Wessel in Zukunft etablieren will. Zudem ist das Geschäftsmodell
dieser Unternehmen klar auf das Produktgeschäft ausgerichtet. Aus diesem
Grund errechnen wir anhand der Peer-Group 2 keinen fairen Wert für Höft &
Wessel. Die Gegenüberstellung dient in erster Linie zur Veranschaulichung der
mittel- und langfristigen Perspektiven für das Unternehmen.
Peer-Group 1
Im folgenden werden die einzelnen Unternehmen der Peer-Group 1 kurz vorgestellt:
Ascom (WKN: 885933, Schweizer Valoren Nr.: 1133920) ist ein weltweit tätiges
Unternehmen und hat vor allem in Europa eine starke Position als Hersteller
von Telekommunikationsgeräten (hierzu gehören z.B. auch Produkte für die
Netzwerksicherheit). Derzeit findet allerdings ein Wandel zum ganzheitlichen
Lösungs- und Dienstleistungsanbieter im Bereich E-Business statt. Im Jahr 1999
konnte Ascom mit über 11.300 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von ca. 3
Milliarden CHF erzielen.
Die Produktpalette der Schweizer umfaßt Lösungen für unterschiedliche Bereiche
wie Ticketing, Call-Center, Telecom-Operator, Postbearbeitung, Stromversorgung,
Kommunikationsnetze, Telefonanlagen und Telefonendgeräte. Überschneidungen
zu Höft & Wessel gibt es vor allem bei Ticketautomaten und
Fahrgastinformationssystemen, die vorwiegend in Bahnhöfen zum Einsatz
kommen. Da der mit Höft & Wessel vergleichbare Geschäftsbereich mit einem
Volumen von rund 450 Millionen CHF einen wesentlichen Teil des Gesamtumsatzes
ausmacht, wurde Ascom in die Peer-Group aufgenommen.
Cubic (WKN: 850845, AMEX: CUB) ist ein in San Diego, USA ansässiges Unternehmen
und zählt zu den weltweit größten Entwicklern und Herstellern von
Fahrpreis-Inkasso Systemen für den Massenbetrieb. Das global agierende Unternehmen
hatte Ende 2000 über 2.000 Angestellte und setzte rund 530 Millionen
USD um. Cubics Lösungen aus der Business Unit „Transportation System
Group“ kommen vor allem in den Bereichen Bus und Bahn zum Einsatz. Unter
anderem vertreibt Cubic ein kontaktloses Smart-Card System namens Go Card,
mit dem der Durchgangsverkehr, z.B. in Parkhäusern, geregelt werden kann. Des
weiteren produziert Cubic militärische Verteidigungssysteme für die US Armee.
Dieser Unternehmensbereich ist in der Business Unit „Cubic Defence Systems“
zusammengefaßt.
NCR Corp. (WKN: 919692, NYSE: NCR) wurde bereits im Jahre 1884 gegründet
und zählt heute zu den größten Herstellern von automatischen Verkaufs- und
Abwicklungsterminals sowie von Scannern. Im Jahr 1999 beschäftigte das international
ausgerichtete Unternehmen 33.000 Mitarbeiter. Die Produktpalette
umfaßt unter anderem Lösungen für die Finanzbranche wie Bankautomaten
oder Schecklesegeräte. Im Bereich der Kassensysteme ist NCR hinter IBM die
Nummer zwei auf dem Weltmarkt. Terminals zur bargeldlosen Bezahlung im
Einzelhandel und Zubehörprodukte im Bereich POS (wie z. B. Drucker) runden
das Angebot ab.
Zeit wandelt sich das Unternehmen zunehmend vom reinen Hardwarehersteller
zu einem Komplettanbieter. In Zukunft wird der Software- und
Servicebereich einen deutlich höheren Anteil am Gesamtumsatz, der sich im Jahr
2000 auf ca. 6 Milliarden USD belief, ausmachen. In den Bereichen Datawarehousing
und bei Softwarelösungen zur automatischen Preis- und Sortimentsgestaltung
für den Einzelhandel kann das Unternehmen bereits eine gute Marktstellung
vorweisen.
Symbol Technologies (WKN: 866996, NYSE: SBL) ist der weltweit größte Anbieter
von laserbasierten Barcode-Lesegeräten. Know-how und Expertise konzentrieren
sich auf drei Schwerpunkte: Barcode-Laserscanner, mobile Datenerfassungs-
Terminals und Datenfunk-Kommunikation. Das Unternehmen konnte
zudem, durch die kürzlich erfolgte Übernahme des Konkurrenten Telxon, den
Geschäftsbereich Datenerfassung wesentlich ausbauen. Mit über 300 amerikanischen
und internationalen Patenten gilt Symbol in diesen Geschäftsbereichen als
technologischer Marktführer.
Über sechs Millionen Geräte von Symbol sind weltweit installiert. Die Produkte
werden über eigene Niederlassungen, Zwischenhändler und Distribuenten in
den USA, Kanada, Lateinamerika, Europa, im Mittleren und Fernen Osten, in
Afrika sowie in Australien vertrieben. Das Unternehmen verfügt über das dichteste
Verkaufs- und Servicenetz der Branche. Weltweit werden rund 3.000 Mitarbeiter
beschäftigt, die im Jahr 2000 Umsatzerlöse in Höhe von rund 1,45 Milliarden
USD erzielten.
Vectron Systems (WKN: 760860) wurde im Jahr 1990 gegründet und hat sich auf
die Herstellung und den Vertrieb von intelligenten Kassensystemen und Kommunikations-
Software zur Vernetzung von Filialbetrieben spezialisiert. Die Gesellschaft
ist heute auf dem Gebiet der Kommunikations-Software von Kassensystemen
eines der führenden Unternehmen am deutschen Markt.. Um die Wachstumspotentiale
konsequent ausschöpfen zu können, verwendet Vectron im
Bereich der Soft- und Hardware die eigens hierfür entwickelte doppelte Plattformstrategie.
Diese ermöglicht den branchen- und systemübergreifenden Einsatz
der Kassensysteme. Vectron bietet nicht nur POS-Kassen an, sonder verkauft
auch Software für sogenannte PC-Kassen.
Vectron konkurriert nur im Bereich der stationären Kassen mit Höft & Wessel,
in erster Linie ist Vectron ein Kunde von Höft & Wessel. So wurde z.B. die
Hardware der Mobilkasse POS Mobile von Höft & Wessel entwickelt und gefertigt.
Vectron konnte im Jahr 2000 mit 90 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe
von 20,2 Millionen Euro erzielen. Die Umsätze wurden zu über 60 Prozent in
Deutschland, zu 30 Prozent in der EU und zu knapp 10 Prozent in anderen Ländern
generiert.
Beim Vergleich der Umsatzzahlen der direkten Konkurrenten von Höft & Wessel
fällt auf, daß die amerikanischen Unternehmen bereits wesentlich größer
sind. Selbst der relevante Teilbereich von Ascom ist mit einem geplanten Umsatz
für 2001 von rund 425 Millionen CHF immer noch ca. 2,5 mal so groß wie der
vergleichbare Umsatz von Höft & Wessel (97 Millionen Euro). Vectron bildet
eine Ausnahme, sowohl was die Unternehmensgröße betrifft als auch in Bezug
auf die Tatsache, daß das Unternehmen Kunde von Höft & Wessel ist und erst in
zweiter Linie Konkurrent.
Die Nettoertragsmargen der Unternehmen, die in Peer-Group 1 zusammengefaßt
sind und die in Konkurrenz zu den angestammten Geschäftsfeldern von
Höft & Wessel stehen, liegen mit Ausnahme von Symbol in der Größenordnung
zwischen 0,2 und 4,5 Prozent. Während die Margen von Höft & Wessel immer
noch die Auswirkungen des Unternehmensumbaus zeigen, lagen diese vor dem
Ertragseinbruch sogar über dem genannten Intervall.
Als bewertungsrelevantes Multiple ziehen wir einen gewichteten Wert aus PEG
(KGV/CAGR), KGV und KUV der Jahre 2001 und 2002 heran. Da der dynamische
Charakter des PEG-Ratio das Wachstumspotential von Höft & Wessel besser
berücksichtigt, gewichten wir dieses doppelt so hoch wie die statischen Kennziffern
KGV und KUV.
Bei der Berechnung des fairen Wertes nach Peer-Group haben wir die jeweiligen
Mittelwerte als Basis herangezogen. Bei Mittelung der KGV und PEG-Ratio 2001
wurde der Wert von Cubic nicht berücksichtigt, da infolge eines sich abzeichnenden
Ergebniseinbruches die Werte nicht repräsentativ für das Unternehmen
sind. Die beim KUV auffallend hohen Werte von Symbol werden allerdings in
die Mittelwertbildung einbezogen, da diese Größenordnung seit längerer Zeit
besteht und somit für das Unternehmen charakteristisch ist.
Der Peer-Group-Vergleich indiziert mit einem fairen Wert von 12,83 Euro im
Vergleich zum aktuellen Kurs von 11,10 Euro eine leichte Unterbewertung der
Höft & Wessel-Aktie. Dabei ist zu berücksichtigen, daß Höft & Wessel im Zuge
des Turnaround in den Jahren 2001 und 2002 nur von moderaten Jahresüberschüssen
ausgeht. Um so mehr erscheint die Unterbewertung der Aktie im Vergleich
zu den direkten Konkurrenten bemerkenswert.
Peer-Group 2
Im folgenden werden die einzelnen Unternehmen der Peer-Group 2 kurz vorgestellt:
Handspring (WKN: 929862, Nasdaq: HAND) wurde 1999 von ehemaligen
Palm-Mitarbeitern gegründet. Die Produkte des Unternehmens werden weltweit
verkauft und konnten im Jahr 2000 101,94 Millionen USD erlösen. Die auf dem
Palm-OS aufgebaute Visor-Modellreihe des Unternehmens bietet variable
Einsatzmöglichkeiten. So kann der Organizer durch sogenannte Springboard-
Module, also speziell für den Visor entwickelte Erweiterungssteckkarten, in kurzer
Zeit zum Pager, Telefon oder MP3-Player aufgerüstet werden. Für die Zukunft plant Handspring, die Angebotspalette an verfügbaren Hard- und Softwaremodulen
zu erweitern. Der modulare Aufbau des Handhelds ist auch die
größte Gemeinsamkeit zu Höft & Wessels Webpanel. Da der Visor vor allem für
den Massenmarkt konzipiert wurde, ist Handspring kein direkter Konkurrent zu
Höft & Wessel, da das Unternehmen das Webpanel in erster Linie an Zwischenhändler
bzw. an Unternehmen verkaufen und damit eine andere Zielgruppe
ansprechen.
Palm (WKN: 931982, Nasdaq: PALM), eine ehemalige Tochter von 3com, ist mit
großem Abstand Marktführer im Bereich Handheld-Computer. Das Unternehmen
konnte im vergangenen Jahr mit seinen Soft- und Hardwareprodukten
einen Umsatz in Höhe von 1,06 Milliarden USD erzielen. Neben den verschiedenen
Palm Organizern bietet das Unternehmen auch Zusatzsoftware an. Dazu
zählt beispielsweise das Betriebssystem Palm-OS oder das Palm Mobile Internet
Kit, mit dem mittlerweile bei Organizern auch E-Mail-Empfang und Internetnutzung
möglich sind. Im Bereich der PDA-Betriebssysteme ist Palm mit großem
Vorsprung Marktführer. Durch Lizenzierung der Software an Mitbewerber
will Palm sein Betriebssystem Palm-OS als Standard etablieren.
Da Palm ebenso wie Handspring eine andere Zielgruppe als Höft & Wessel anspricht,
sollen diese Unternehmen in erster Linie das Marktpotential der PDABranche
veranschaulichen.
Comroad (WKN: 544940) verbindet die Technologien des satellitengestützten
Ortungssystems GPS, des Mobilfunkstandards GSM sowie des Internets, um
darauf basierende intelligente Verkehrs-Telematik-Systeme u.a. für die Fahrzeugnavigation,
das Flottenmanagement oder die Sicherheitsüberwachung anzubieten.
Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit liegt in der Entwicklung
von Telematiklösungen und der Produktion der dazu erforderlichen Software.
Comroad betreibt außerdem sogenannte Telematik-Zentralen, welche weltweit
zusammen mit Partnern betrieben werden. Über diese Servicezentralen werden
dann auch diverse Dienstleistungen angeboten. Ab der zweiten Jahreshälfte 2001
sollen Neufahrzeuge in der Automobilindustrie mit den Comroad OMTPSystemen
(OMTP = Open Modular Telematic Plattform) ausgestattet werden.
Die kürzlich publizierten Zahlen lagen, wie auch in der Vergangenheit, über den
eigenen Prognosen. Die rund 30 Mitarbeiter (Stand 31.12.00) starke Belegschaft
um Vorstand Bodo Schnabel konnte für das Jahr 2000 Umsätze in Höhe von
43,8 Millionen Euro erzielen.
Comroad ist mit Höft & Wessels Telematik-Tochter Skeye nur bedingt vergleichbar,
da der Umsatz bei Comroad nicht mit der Herstellung der Hardware,
sondern mit dem Betreiben der Service-Zentralen erwirtschaftet wird. Das Unternehmen
wurde aber in die Peer-Group aufgenommen, da beide von demselben wachstumsstarken Markt abhängig sind und Comroad in diesem eine führende
Position inne hat.
OHB Teledata (WKN: 593612) entstand 1993 als Spin-off der in der Raumfahrt
tätigen Fuchs-Gruppe und setzte im vergangenen Jahr rund 6,6 Millionen Euro
um. Den Hauptabsatzmarkt von OHB bildet Deutschland, auf den sich das Unternehmen
auch in Zukunft konzentrieren will. Das Unternehmen selbst sieht
sich derzeit als einziger Komplettanbieter am Telematik-Markt. Die Dienstleistungspalette
von OHB umfaßt den Betrieb von Service-Zentralen für Internet-
Dienste zur Flotten- und Frachtverfolgung sowie die Vermarktung von Satellitendienstleistungen.
Die verschiedenen Dienste werden über strategische Partner
angeboten. Bisher hat OHB nur Projektaufträge abgewickelt. Nach dem kürzlich
erfolgten Börsengang will man auch ins Produktgeschäft einsteigen. Schon vor
dem Börsengang konnte man eine namhafte Kundenliste vorweisen. Zu diesen
zählen u.a. die Logistikunternehmen Kühne & Nagel, die Deutsche Post-Tochter
Danzas, der Betonhersteller Readymix und die Europäische Raumfahrtbehörde
ESA.
Beim Vergleich von Höft & Wessel mit diesen Unternehmen sieht man das mittelfristige
Potential, das die Aktie durch die Positionierung in diesen Wachstumsmärkten
gewinnt. Sowohl bei den dynamischen als auch bei den statischen
Kennzahlen fällt die deutliche Unterbewertung von Höft & Wessel auf. Eine
Ausnahme bilden die Telematikwerte, insbesondere OHB Teledata, wobei deren
niedrige PEG-Ratio auf den Basiseffekt des im Jahr 2000 erstmals positiven Ergebnisses
zurückzuführen sind. Berücksichtigt werden muß auch der starke
Kurseinbruch des amerikanischen Handheld-Unternehmen Palm, das allein in
der letzten Märzwoche rund 45 Prozent seines Kurswertes einbüßte.
Die Märkte haben offensichtlich noch nicht eskomptiert, welche Wachstumsmöglichkeiten
Höft & Wessel sowohl der Internet- als auch der Telematikmarkt
bietet. Zugleich muß allerdings betont werden, daß dies lediglich eine
Perspektive des Unternehmens darstellt, da der Markteintritt in die genannten
Branchen erst vor kurzer Zeit erfolgt ist.
Ertragswertverfahren
Beim Ertragswertverfahren wird ein fairer Unternehmenswert durch Diskontierung
der in der Zukunft erwarteten Gewinne von Höft & Wessel ermittelt.
Durch die Abzinsung der künftigen Gewinne auf Basis einer angenommenen
Umsatzentwicklung bis ins Jahr 2008 kann, im Gegensatz zum Peer-Group-
Vergleich, die antizipierte Unternehmensdynamik besser berücksichtigt werden.
Die dem Modell zugrundegelegten Zahlen bilden ein Szenario ab, welches einen
aus unserer Sicht realistischen Umsatz- und Gewinnverlauf von Höft & Wessel
über die nächsten Jahre beschreibt. Im laufenden und folgenden Geschäftsjahr
stützen wir uns auf die unternehmenseigenen Prognosen. Diese basieren auf
konservativen Annahmen, die unserer Meinung nach in jedem Fall erfüllbar
sind. Für die Jahre 2003 bis 2008 lassen wir die Umsätze mit moderat abnehmenden
Wachstumsraten ansteigen. Der konservative Charakter der zugrundeliegenden
Planzahlen wird auch dahingehend beibehalten, daß noch nicht konkretisierte Bestellvolumina für das Webpanel zum größten Teil nicht berücksichtigt
werden.
Entwicklung der Umsatzrendite bis 2002
Bei der Umsatzrendite halten wir einen Wert von 5,0 Prozent mittelfristig wieder
für realisierbar. Eine ähnliche Marge konnte das Unternehmen bereits 1997 erreichen.
Da dies allerdings eine deutliche Verbesserung der Kostenstruktur erfordert,
was nur schrittweise erfolgen kann, erhöhen wir diesen Wert graduell bis
auf 5,0 Prozent im Jahr 2008. Als Hemmschuh könnte sich dabei die britische
Tochter Metric erweisen, sofern es dieser nicht auch gelingt, die Gewinne in
Zukunft überproportional zu steigern.
Das ewige Wachstum nach dem Jahr 2008 setzen wir mit 2 Prozent ebenfalls
bewußt niedrig an. Die Angabe eines voraussichtlichen Marktwachstums ist bei
Höft & Wessel nicht möglich, da einerseits die unterschiedlichsten Branchen
bedient werden und andererseits, aufgrund der Positionierung als „Nischenplayer“,
zu diesen oft kleinen Teilmärkten keine Marktdaten existieren.
Die Aktienanzahl von momentan 7,05 Millionen Stück erhöhen wir im Jahr 2002
um 210.000 Aktien und im nächsten Jahr um 275.000 Aktien, da die Ausübung
der Wandelschuldverschreibungen sowie der Aktienoptionen jeweils mit einer
Kapitalerhöhung in diesem Ausmaß einhergehen. Die Aktien könnten zwar bereits
ein Jahr früher umgewandelt werden, die dafür notwendigen Bedingungen
(siehe Kapitalstruktur) sind allerdings in beiden Fällen unserer Meinung nach
frühestens im Folgejahr zu realisieren.
Die Berechnung des Diskontierungszinssatzes erfolgt nach dem WACC-Ansatz,
in den die Annahmen des Capital Asset Pricing Model (CAPM) zur Ermittlung
der Eigenkapitalkosten einfließen. Als Basis dienen dabei der risikolose Zins, die
Marktrisikoprämie sowie der Beta-Faktor der Aktie.
Für den risikolosen Zins setzen wir die Rendite 10jähriger deutscher Staatsanleihen
an, die derzeit 4,67 Prozent beträgt. Die Marktrisikoprämie setzen wir mit
5,3 Prozent an und folgen damit den Empfehlungen des Arbeitskreises „Finanzierung“
der Schmalenbach-Gesellschaft. Als Beta-Faktor für Höft & Wessel
errechnet sich, bei Vergleich mit dem MSCI-Index über einen 250 Tage-
Zeitraum, ein Wert von 1,46. Die Fremdkapitalzielquote setzen wir mit nur 10
Prozent an, da Höft & Wessel vor der Metric-Übernahme schuldenfrei war und
wir auch für die Zukunft nicht von einer wesentlichen Fremdfinanzierung ausgehen.
Die Steuerquote nehmen wir mit 42 Prozent, den Fremdkapitalzins mit 7
Prozent an. Unter diesen Prämissen ergibt sich ein gewogener Kapitalkostensatz
von 11,57 Prozent als Diskontierungszinssatz.
Auf Basis der genannten Annahmen und nach Abzinsung der prognostizierten
Gewinne ergibt sich für Höft & Wessel ein fairer Wert von 16,07 Euro. Bei einem
aktuellen Kurs von 11,10 Euro ergibt sich ein Kurspotential von mindestens 45
Prozent. Wenn wir den fairen Wert nach Peer-Group miteinbeziehen, ergibt sich
eine Bewertungsspanne von 16,07 Euro bis 12,83 Euro. Da der Peer-Group-
Vergleich allerdings zum einen die Wachstumsmöglichkeiten in den Zukunftsmärkten
Internet und Telematik nicht berücksichtigt und zum anderen in hohem
Ausmaß vom jeweiligen Marktumfeld abhängig ist, favorisieren wir den
Ertragswert als maßgebliche Bewertungsgröße.
Ausblick
Höft & Wessel ist ein Lösungsanbieter im IT-Bereich, der in Märkten positioniert
ist, die dem Unternehmen über die nächsten Jahre konstant zweistellige
Umsatzwachstumsraten ermöglichen werden. Zusätzliche Phantasie ergibt sich
durch den Einstieg des Unternehmens in den Internetbereich. In diesem verfügt
das Unternehmen mit dem Webpanel über ein Produkt, das in den nächsten
Jahren das Potential zu einem Hauptumsatzbringer hat. Auch die
Telematiksparte von Höft & Wessel wird nach Unternehmensplänen in Zukunft
besonders hohe Wachstumsraten erzielen. Allerdings muß man einräumen, daß
sich in diesem Geschäftsfeld die Umsätze noch im niedrigen einstelligen
Millionen-Bereich befinden. Ob Höft & Wessel die in der
Ertragswertberechnung prognostizierte dynamische Entwicklung realisieren
kann, hängt maßgeblich von einigen erfolgskritischen Faktoren ab, die wir wie
folgt definieren:
. Die im Zuge des Turnaround eingeleiteten Maßnahmen müssen auch weiterhin
konsequent fortgeführt werden. Dies umfaßt zum Beispiel einen Budgetierungsprozeß,
der sich stärker an Markttrends orientiert, ein eigenes Controlling
für jede Business-Unit sowie die Straffung der Kostenstruktur.
. Die Verschmelzung des durch Metric bereitgestellten Markt-Know-how mit
dem technologischem Know-how von Höft & Wessel hat zwar bereits zu einem
Produkt, dem Parkautomaten New Accent, geführt, das sich gemessen
am Auftragseingang erfolgreich am britischen Markt behaupten wird. Allerdings
stellt dies nur den ersten Schritt einer Serie von neuen Geräten dar, da
die Produktpalette von Metric zum größten Teil als erneuerungsbedürftig gilt.
Es wird sich zeigen, ob der Erfolg der Vergangenheit mit einem Marktanteil
von 70 Prozent auch mit den neuen Produkten fortgesetzt werden kann.
. Die Beschaffung der zur Produktion der Systeme notwendigen Bauteile und
das damit verbundene Risiko soll sukzessive auf als Zulieferer fungierende
Produktionspartner übertragen werden. Wenn es Höft & Wessel gelingt, diesen
Schritt durchzusetzen, hätte dies eine deutliche Entlastung auf der Kostenseite
zur Folge, da Schwankungen von Wechselkursen und Bauteilen sowie Bevorratungskosten
das Unternehmen nicht mehr belasten würden.
. Der Absatz von Höft & Wessel-Produkten über das Vertriebsnetz der Metric-
Group erfordert einen großen organisatorischen Aufwand, da die Verkaufsmitarbeiter
bzw. Distribuenten bisher ausschließlich Produkte aus den Bereichen
Transport und Parking verkauft haben. Daß Höft & Wessel am Aufbau
von eigenen Vertriebsstrukturen arbeitet, belegt die Komplexität der Situation.
. Die internationale Positionierung wird mittelfristig für das Unternehmen von
entscheidender Bedeutung sein, da einige Bereiche, in denen Höft & Wessel
tätig ist (z. B. der MDE-Markt in Deutschland), bereits Sättigungstendenzen
zeigen. In diesem Zusammenhang wird es unerläßlich sein, sich ein stärkeres
Standbein im Produktgeschäft zu verschaffen. Erste Erfolge in diese Richtung
kann das Unternehmen bereits vorweisen. So wurde mit der Framfab Deutschland,
einem der führenden europäischen Internet-Dienstleister, eine Kooperation
zur Vermarktung des Webpanels geschlossen.
. Die Positionierung in Nischenmärkten hat zwar die bereits erwähnten Vorteile,
sobald allerdings in einem Bereich wirklich lukrative Stückzahlen zu erwarten
sind (u.U. beim Webpanel), droht der massive Einstieg von internationalen
Großkonzernen.
. Die von Höft & Wessel betriebene Diversifizierung bei Produkten, Branchen
und Kunden birgt bei einem Einstieg in das Produktgeschäft auch das Risiko
einer schwerer zu verwirklichenden Standardisierung der Produktpalette.
. Die Markteintrittsbarrieren sind in den einzelnen Business-Units unterschiedlich
ausgeprägt. Während im Bereich des Zahlungsverkehrs durch die erforderliche
ZKA-Zulassung bzw. im Ticketing-Bereich bei Check-in-Terminals
aufgrund einer Quasi-Monopolstellung ein Erfolg von potentiellen Mitbewerber
sehr unwahrscheinlich ist, werden andere Geschäftssparten in erster Linie
durch das Preis-Leistungs-Verhältnis bestimmt.
. Nicht zu vergessen sind existierende bzw. zukünftige Rahmenbedingungen, die
vom Unternehmen nicht beeinflußbar sind. Dazu zählen beispielsweise politische
Maßnahmen, wie eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung,
Nicht zu vergessen sind existierende bzw. zukünftige Rahmenbedingungen, die
vom Unternehmen nicht beeinflußbar sind. Dazu zählen beispielsweise politische
Maßnahmen, wie eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung, die den
Kauf von Zigaretten an Automaten nur mehr über die Geldkarte erlauben will.
Dies hätte eine verstärkte Nachfrage nach den Chipkarten-Modulen von Höft
& Wessel zur Folge. Andererseits ist jüngst vom Bundeskartellamt ein von den
Banken geforderter, einheitlicher Gebührensatz bei Bezahlung mit EC-Karte
über das Lastschriftverfahren abgelehnt worden. Dies könnte dazu führen, daß
die Banken in Zukunft die Kosten auf die Kunden übertragen, was wiederum
negative Auswirkungen auf die Anwendung dieser Zahlungsform hätte.
. Die Umstellung auf den Euro bietet dem Unternehmen große Chancen, davon
in zweierlei Hinsicht überproportional profitieren zu können: zum einen
durch die Notwendigkeit des einmaligen Austausches der Münz- und Banknotenmodule,
zum anderen die Chance, durch Module, die bereits heute den Euro
akzeptieren, dauerhaft Marktanteile in diesem Bereich dazuzugewinnen.
Sollte es dem Unternehmen gelingen, die größten Risiken erfolgreich zu meistern
bzw. vorhandene Schwächen sukzessive abzubauen, hat die Aktie noch
erhebliches Kurspotential, zumal in unserer Ertragswertberechnung kein Best-
Case-Szenario zugrundegelegt wurde. Die Annahmen sind sehr konservativ gewählt,
um das Risiko der ungenügenden Prognostizierbarkeit in Bezug auf die
weitere Entwicklung der Nischenmärkte zu berücksichtigen. Für diese gibt es
teilweise weder konkrete Schätzungen über Marktvolumina noch Aussagen über
zukünftige Markttrends. Mit den gewählten Bewertungsparametern ergibt sich
für Höft & Wessel ein fairer Wert der zwischen 12,83 (Wert nach Peer-Group)
und 16,07 Euro (Ertragswert) liegt. Aufgrund der genannten Argumente betrachten
wir den Ertragswert als aussagekräftigere Näherung für den derzeit
fairen Unternehmenswert von Höft & Wessel.
vom Unternehmen nicht beeinflußbar sind. Dazu zählen beispielsweise politische
Maßnahmen, wie eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung, die den
Kauf von Zigaretten an Automaten nur mehr über die Geldkarte erlauben will.
Dies hätte eine verstärkte Nachfrage nach den Chipkarten-Modulen von Höft
& Wessel zur Folge. Andererseits ist jüngst vom Bundeskartellamt ein von den
Banken geforderter, einheitlicher Gebührensatz bei Bezahlung mit EC-Karte
über das Lastschriftverfahren abgelehnt worden. Dies könnte dazu führen, daß
die Banken in Zukunft die Kosten auf die Kunden übertragen, was wiederum
negative Auswirkungen auf die Anwendung dieser Zahlungsform hätte.
. Die Umstellung auf den Euro bietet dem Unternehmen große Chancen, davon
in zweierlei Hinsicht überproportional profitieren zu können: zum einen
durch die Notwendigkeit des einmaligen Austausches der Münz- und Banknotenmodule,
zum anderen die Chance, durch Module, die bereits heute den Euro
akzeptieren, dauerhaft Marktanteile in diesem Bereich dazuzugewinnen.
Sollte es dem Unternehmen gelingen, die größten Risiken erfolgreich zu meistern
bzw. vorhandene Schwächen sukzessive abzubauen, hat die Aktie noch
erhebliches Kurspotential, zumal in unserer Ertragswertberechnung kein Best-
Case-Szenario zugrundegelegt wurde. Die Annahmen sind sehr konservativ gewählt,
um das Risiko der ungenügenden Prognostizierbarkeit in Bezug auf die
weitere Entwicklung der Nischenmärkte zu berücksichtigen. Für diese gibt es
teilweise weder konkrete Schätzungen über Marktvolumina noch Aussagen über
zukünftige Markttrends. Mit den gewählten Bewertungsparametern ergibt sich
für Höft & Wessel ein fairer Wert der zwischen 12,83 (Wert nach Peer-Group)
und 16,07 Euro (Ertragswert) liegt. Aufgrund der genannten Argumente betrachten
wir den Ertragswert als aussagekräftigere Näherung für den derzeit
fairen Unternehmenswert von Höft & Wessel.
Fakt ist vor allem, daß der Kurs noch nie so schlecht stand wie heute.
Genau, das das ist Deine Chance.
Hey Reiners,
versuchst du den Kurs zu retten?!
Ist aber ok. Ich schätze Deine und nicht nur Deine Beiträge.
Von mir würde so etwas leider nie kommen.
MfG Xcoa
versuchst du den Kurs zu retten?!
Ist aber ok. Ich schätze Deine und nicht nur Deine Beiträge.
Von mir würde so etwas leider nie kommen.
MfG Xcoa
Wie jetzt. Wieso Chance. Daß der Kurs schlecht ist wie nie bedeutet für mich, daß mein investiertes Geld noch nie so wenig wert war wie heute!
Wie die sind unter 3,00 €
Letzte Woche waren die doch noch über 3 € und davor über 4 € und davor über 5 € und davor über 6 € und davor über 7 € und und und und
Jetzt aber zupacken.. bevor sie nächste Woche unter 2 € sind
Letzte Woche waren die doch noch über 3 € und davor über 4 € und davor über 5 € und davor über 6 € und davor über 7 € und und und und
Jetzt aber zupacken.. bevor sie nächste Woche unter 2 € sind
Hey seebinger,
Du willst wohl Deine Chance Geld zu verlieren nicht nutzen, was??!!!
vernünftig, vernünftig
Du willst wohl Deine Chance Geld zu verlieren nicht nutzen, was??!!!
vernünftig, vernünftig
Vielleicht solltet Ihr erst einmal lesen und dann schreiben.
Nur so mal ein Vorschlag.
LOL
Nur so mal ein Vorschlag.
LOL
Hallo Ocke,
habe gerade gelesen, dass die H&W AG am 01.03.2002 knapp 140.000 Aktien als Stockoptionen an Glasmacher, Andexser und Claussen u.a. zugeteilt hat... ist das gut ? Die Bonusse werden ja wohl an Zielvorgaben geknüpft gewesen worden sein?
Danke
Hannover96
habe gerade gelesen, dass die H&W AG am 01.03.2002 knapp 140.000 Aktien als Stockoptionen an Glasmacher, Andexser und Claussen u.a. zugeteilt hat... ist das gut ? Die Bonusse werden ja wohl an Zielvorgaben geknüpft gewesen worden sein?
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Hannover96
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