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    US- Aussenminister Powell schweigt zu Israels Tötungsorgie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.04.02 23:21:24 von
    neuester Beitrag 22.04.02 11:11:57 von
    Beiträge: 46
    ID: 577.298
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      schrieb am 15.04.02 23:21:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schon interessant zu beobachten, wie die US- Administration vor Ort Israels Staatsterrorismus unter dem für mich wie ein Gewalttäter agierenden Scharon gewähren lässt. Erst provoziert Scharon durch sein bulliges Aufstampfen auf dem Tempelberg an der islamischen Moschee in Jerusalem alle Moslems, dann verstärkt er den Bau von jüdischen Siedlungen auf palästinensischem Land in Palästina, lässt alle Hügel dort abholzen, gräbt den Palästinensern das Wasser ab, behandelt sie wie Sklaven und Rechtlose, läßt christiliche Kirchen und islamische Moscheen beschissen und z.T. sogar zerstören und nun empört er sich, dass die Palästinenser sich wehren. Das ist nun eine Bedrohung Israels, deshalb lässt Scharon auf alles schiessen, was sich bewegt in Palästina. Dies Verhalten ist genauso schlimm, wie der Holocaust durch die Nazis. Ich verurteile die Israelis, sie sollten sich alle von Scharon und seinen Groß-Israel-Handlangern distanzieren oder sich schämen. Wer in Deutschland noch für Israels Terrorpolitik eintritt sollte es auch hinnehmen, dass er deshalb hier beschimpft wird. Wir in einem freiheitlich demokratischen Rechtsstaat, der ein Unrechtsregime hinter sich lassen konnte, dürfen Unrecht nicht hinnehmen, auch wenn es von Juden angerichtet wird. Unrecht und Gewalt ist immer Unrecht und Gewalt, egal von wem. Wenn wir den Holocaust an den Juden verurteilen, müssen wir auch den Holocaust an den Palästinensern durch die Juden verurteilen! Ich, der ich erst nach dem 2. Weltkrieg als Deutscher geboren wurde, halte es als Demokrat und Anhänger der 10. Gebote für meine Pflicht Unrecht, Mord und Totschlag, begangen durch Israelis in Palästina, zu verurteilen. Mir ist es auch egal, wie darüber Juden oder irgendwelche Deutsche, die nicht Unrecht von Recht unterscheiden können, denken. Ich nehme das Israel und den Juden in Israel sehr übel, wie sie derzeit Palästina, die christlichen Stätten im Heiligen Land beschädigen oder gar zerstören. Das werde ich auch nicht vergessen, wenn Israelis einmal etwas von mir fordern oder wünschen. Scharon verachte ich , wie ich auch Hitler und Stalin verachte, fast wäre ich versucht, Scharon ins Gesicht spucken. Ich werde aber niemals nach Israel fahren und auch anderen raten, dies nicht zu tun. Kein Euro für Israel und seine Ungerechtigkeiten! Ganz schlimm ist es, dass der amerikanische Präsident, dessen Intelligenz als Staatsmann doch geringer zu sein scheint, als ich anfangs erhoffte, so Partei für das Unrecht in Palästina ergreift. Das wird noch bös enden, befürchte ich. Powell, sein Aussenminister wird gerade zur Witzfigur bzw. macht sich selbst zu dieser, weil er nur Scharon nachplappert und nicht in der Lage ist, den Streit gerecht zu schlichten. Er will wohl nicht sehen, was Israel da gerade anrichtet. Dies Amerika soll die Führungsmacht der westlichen Welt sein und die Freiheit vertreten?? Wenn das so weiter geht, sehe ich schlimme Zeiten auf die Welt zukommen, der Haß könnte wieder regieren, der Haß und die Rache der Moslems für erlittene Pein im Nahen Osten, die Scharon und seine brutalen Militärs mit Zustimmung der Mehrheit der Israelis im nahen Osten gesäht haben und leider auch weiter sähen. Die vielen Toten in den Westbanks, gerade Kinder und Zivilisten, werden die Moslems nicht vergessen.Hoffentlich können wir Deutsche und Europäer davon verschont bleiben. Aber Verirrte, die nicht das Unrecht sehen wollen, gibt es leider auch bei uns; sie finden Israels Politik richtig. So hat z.B. Frau Petra Roth, OB von Frankfurt, bei einer jüdischen Veranstaltung teilgenommen, auf der Scharon aufgerufen wurde, weiter gegen Palästinenser vorzugehen! Hoffentlich erkennt auch der Deutsche, dass Menschen wie Petra Roth sich zu Dienern anderer Interessen machen und einfach nicht gewählt werden sollten.

      Wo bleibt der aufrechte Israeli, der sich vom Wahnsinn, den Scharon und seine Militaristen zur Zeit anrichten, deutlich distanziert? Vor diesem hätte ich sehr große Achtung, weil er Mut zeigen würde, das Unrecht beim Namen zu nennen. (Wenn er Pech hat, dreht ihm dann allerdings die US-Ostküste den Geldhahn zu und setzt ihn unter Druck)
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 23:32:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dein Posting liest sich so, als hättest Du die letzten Wochen jeden einzelnen Anti-Israel-Threads gelesen, jeden ekligen Satz per Copy and Paste rausgesaugt und daraus dieses strukturlose Pamphlet zurechtgeschustert.

      Hass geäußert ohne Strategie und inhaltliches Konzept........, naja.....

      Hättest wenigstens ein paar Absätze reinschieben können.

      Ohhhhhh wie langweilen mich diese stets gleichen Tiraden!!!!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 23:41:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich habe doch etwas Nettes in Deinem skurilen Startposting gelesen:

      """läßt christiliche Kirchen und islamische Moscheen beschissen """

      Nehme meine Kritik zurück, Du scheinst einen gewissen Sinn für Humor zu haben.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 00:13:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      DIESER BEITRAG TRIFFT DEN NAGEL AUF DEN KOPF

      GRATULATION

      MMUNNA,
      den Namen muss man sich merken

      gruss
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 02:02:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      >vor ein paar Tagen sagte mir ein alter + Kluger Mann.

      1. diese radikalen Moslems sind schlimmer als es die Kommunisten waren. >>recht hat her
      2. dieses faule pack produziert ihren nachwuchs am Fließband
      recht hat er, bsp. Albanerpack + andere
      3.wen nicht die dann sind wir dran, also ist + bleibt israel ein Bollwerk gegen den radik. Islam >logo
      4.Bombe in Tunesien 15 verschmorte zerfetzte Menschen darunter 7-8 dt. u. Tunesien will uns verscheißeren u. spricht vom Unfall >> bullshit TERRORANSCHLAG
      5. Eigentlich bin ich ein überzeugter österreichischer Patriot u. Christ und ruhig etwas rechts von der Mitte zuhause, u. steh nicht unbedingt auf Juden + Israel zuviel wurden wir dt.+Österr. immer wieder abkassiert u. an den Pranger gestellt, aber ....
      6. Fazit: Israel o. Palestina??? Es wird keinen Frieden in Nahost geben, dann soll eben Israel für uns mitgewinnen, lieber die als die Hammelfresser.
      7. Was ist entscheident um zu gewinnen: Motivation, überlegene Technologie u. koordinierte Strategien, im krieg gibt es leider nie echte Gewinner aber es gibt leider keine andere Wahl, das haben wir doch aus der Geschichte gelernt oder???

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      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:36:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      # 3 und # 5

      Leider enthält mein Beitrag einige Rechtschreibfehler und Kommata-Fehler. Natürlich muss es heissen: "beschiessen"!

      Wer die Gefahr durch den Islam für grösser hält als durch die Israelis, sei daran erinnert, dass es in der Vergangenheit immer wieder in ganz Europa große Spannungen zwischen Juden und Christen gegeben hat, die sicherlich nicht allein von Christen provoziert worden sind. Da Geld die Welt regiert, dürfte der Einfluss der amerikanischen Ostküste (die Geldhäuser haben viele proisraelische oder jüdische Führungsleute) heutzutage enorm sein. Nur wenn diese vermögenden Führungsleute, die z.T. den Wahlkampf von Bush mitfinanziert haben sollen, die notwendige Weitsicht und Zurückhaltung zum Nahostkonflikt aufbringen, kann dort der (noch)lokale Feuerherd wieder gelöscht werden. Andernfalls kommt es zu einem Flächenbrand, weil ich befürchte, dass die Moslems die von Israel den Palästinensern beigefügten Demütigungen nicht verzeihen werden. Israel macht ja auch eine Politik nach der unchristlichen Methode "Auge um Auge - Zahn um Zahn" und rächt sich für jeden erlittenen Anschlag mit überbordender Gewalt gegen palästinensische Zivilisten. Eine Spirale der Gewalt, die nicht nur den Namen Scharon trägt! Für ein Weltfeuer dürften dann die Finanziers Israels in den USA mitverantwortlich sein, weil sie nicht bereit und nicht in der Lage waren, für einen gerechten Ausgleich zwischen Israel und Palästina zu sorgen, sondern einseitig Israels Gewaltmaschinerie finanzierten. Wir Deutschen sollten das nicht mitfinanzieren. Die jüdischen Organisationen haben schon genug Milliarden DM / Euro aus Deutschland herausgezogen, mit der nachweislich auch die israelische Aufrüstung und der israelische Militarismus finanziert worden sind. Die hätten mal Geld den Palästinensern abgeben sollen zum Aufbau von Strukturen und Arbeitsplätzen. Aber dazu waren die jüdischen Organisationen mehrheitlich zu geizig. Israels Vorhalt, ohne gewalttätiges Vorgehen in Palästina werde man "ins Meer getrieben" ist propagandistischer Quatsch. Auch die Araber wissen, dass Israel die Atombombe hat und haben dieses Ansinnen gar nicht. ISRAEL sollte sich mal an den Grundsatz der Verhältnismässigkeit der Mittel erinnern und endlich ihre Rambos aus Palästina zurückziehen und den Wiederaufbau Palästinas mit eigenem Geld bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:57:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      ...schade dass Powell schweigt....habe gehofft das er Israel
      weitere und vor allem groessere Budgets zur Verfuegung stellt, damit man naeher an eine Endloesung herankommt...

      USA sind doch relativ weit in der Entwicklung von Mini-Atombomben....
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 13:45:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ MOBMOB

      Alle Achtung! Endlich mal einer, der seine faschistoide Fratze gar nicht erst versucht zu verbergen!

      Glückwunsch
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 20:42:08
      Beitrag Nr. 9 ()
      Das Schlimme ist, Israel darf in Palästina Zivilisten morden, stehlen und zerstören und Europa und die Deutschen schauen einfach weg. Es gibt sogar Leute bei uns, die verteidigen Israels Amoklauf gegen Palästina, dabei waren das SS-Methoden, die in Dschenin von Israel angewandt wurden. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Israel so brutal mit seinen Nachbarn umgeht. Hier sind internationale Strafgerichte (Den Haag) gefordert!! Scharon muss sich vor Gericht wiederfinden, er ist der Hauptschuldige und in meinen Augen Straftäter. Straftäter gehören auf die Anklagebank!!!!
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 20:49:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ MMUNNA

      Na mal langsam. Es sieht zwar so aus als würden die Amis Israel noch stützen, das könnte sich aber unter einem Bush schnell ändern. Der lässt sich sicher nur bis zu einem gewissen Grad auf der Nase rumtanzen von Scharon.

      Wenn die Israelis zu weit gehen, könnten die Konsequenzen die daraus folgen fürchterlich sein.
      Es sieht für mich so aus als ob Sharon sich reichlich überschätzt.

      Warte mal ab, Bush ist für Überraschungen gut.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 20:59:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      MMUNNA schreibt in #1 : "Wo bleibt der aufrechte Israeli, der sich vom Wahnsinn, den Scharon und seine Militaristen zur Zeit anrichten, deutlich distanziert?"

      Einer von vielen Tausenden, der diese israelische Gewalt ablehnt und der leider keinen Einfluss auf Sharon hat:
      M. Ben-Yair, israelischer Generalstaatsanwalt 1993-1996


      "Der siebte Tag des Krieges
      von Michael Ben-Yair, israelischer Generalstaatsanwalt 1993-1996
      Die Erschaffung Israels war die Erfüllung des zionistischen Traums und bedeutete die nationale Wiedergeburt des jüdischen Volkes. Sie beruhte nicht auf der israelischen Übermacht an Tanks, Flugzeugen oder anderen aggressiven Mitteln. Der israelische Staat wurde geboren, weil die zionistische Bewegung realisiert hatte, dass sie eine Lösung für die Verfolgung von Juden finden musste und weil die aufgeklärte Welt die Notwendigkeit dieser Lösung anerkannt hatte. Dass die aufgeklärte Welt die moralische Berechtigung dieser Lösung anerkannte, war ein wichtiger prinzipieller Faktor bei der Gründung von Israel. Mit anderen Worten, Israel wurde auf einer klaren moralischen Grundlage erstellt. Ohne eine solche moralische Grundlage wäre es zweifelhaft, ob die zionistische Idee hätte Realität werden können.

      Der Sechs-Tage-Krieg wurde uns aufgezwungen; aber der siebte Tag des Krieges, der am 12. Juni 1967 begonnen hatte und bis heute dauert, ist das Produkt unserer eigenen Wahl. Wir entschieden uns enthusiastisch dafür, eine kolonialistische Gesellschaft zu werden, die internationale Verträge ignoriert, Land enteignet, Siedler aus Israel in die besetzten Gebiete übersiedelt. Wir engagieren uns bei Raubzügen und fühlen uns noch zu all diesen Handlungen berechtigt. Leidenschaftlich wünschen wir, die besetzten Gebiete zu behalten. Zu diesem Zweck haben wir zwei juristische Systeme entwickelt: eines - progressiv und liberal - in Israel; und das andere - grausam und ungerecht - in den besetzten Gebieten. Tatsächlich errichteten wir in den besetzten Gebieten, sobald wir sie eingenommen hatten, ein Apartheid-Regime. Dieses unterdrückerische Regime existiert bis heute.

      Der siebte Tag des Sechs-Tage-Krieges hat uns von einer moralischen Gesellschaft, die sich bezüglich der Gerechtigkeit der Gründung Israels sicher war, in eine Gesellschaft verwandelt, die ein anderes Volk unterdrückt und es daran hindert, seine legitimen nationalen Ansprüche zu realisieren. Der siebte Tag des Sechs-Tage-Krieges hat uns von einer gerechten Gesellschaft in eine ungerechte verwandelt, die gewillt ist, ihre Herrschaft auf den Ruinen einer anderen Gesellschaft zu errichten. Das Aufgeben unserer moralischen Grundlage hat uns als Gesellschaft verletzt und verstärkt die Argumente der uns feindlich gesinnten Elemente der Welt, die Übel säen. Wir vertiefen damit ihren Einfluss.

      Die Intifada ist der nationale Befreiungskrieg des palästinensischen Volkes. Historische Prozesse lehren uns, dass keine Nation gewillt ist, unter der Herrschaft einer anderen zu leben, und dass ein unterdrückter nationaler Befreiungskrieg unvermeidlich Erfolg haben wird. Wir verstehen diesen Punkt, ziehen es aber vor, ihn zu ignorieren. Wir wollen eine Konfrontation, um einen historischen Prozess zu verhindern, obschon wir genau wissen, dass dieser Prozess in der moralischen Berechtigung eines nationalen Befreiungskrieges und im Recht der Selbstbestimmung jedes Volkes verankert ist, und obschon wir genau wissen, dass dieser Prozess sein unvermeidliches Ziel erreichen wird.

      Dies ist der Hintergrund der belastenden Augenzeugenberichte, die wir über Taten von Angehörigen der israelischen Verteidigungsarmee in den besetzten Gebieten erhalten haben. Es ist nicht notwendig, die Details zu wiederholen der schmerzvollen Phänomene, die das Okkupationsregime und unser Kampf, es zu verlängern, mit sich bringen. Es genügt, an die Ermordung von kleinen Kindern auf der Flucht zu erinnern; an die Exekutionen von gesuchten Personen ohne Gerichtsverhandlung, die nicht auf dem Weg waren, einen terroristischen Akt zu verüben; und an die Einkreisungen, Einschliessungen und Strassensperren, die das Leben von Millionen von Menschen in einen Alptraum verwandelt haben. Sogar wenn all diese Handlungen aus der Notwendigkeit unserer Selbstverteidigung unter den Bedingungen einer Besetzung erfolgten, würde die Nicht-Existenz der Besetzung diese unnötig machen. So weht eine schwarze Fahne über diesen Handlungen.

      Dies ist die harte Realität, durch die wir unsere moralische Grundlage als eine freie und gerechte Gesellschaft verlieren und Israels langfristiges Überleben gefährden. Israels Sicherheit kann nicht nur auf dem Schwert begründet sein; vielmehr muss sie auf unseren Prinzipien der moralischen Gerechtigkeit und auf dem Frieden mit unseren Nachbarn beruhen - mit denjenigen, die Tür an Tür mit uns wohnen, und mit denen, die weiter entfernt leben. Ein Besetzungsregime unterminiert die Prinzipien moralischer Gerechtigkeit und verhindert den Frieden. Dieses Regime gefährdet also die Existenz von Israel selbst.

      Vor diesem Hintergrund ist die Weigerung der IDF-Reserve-Offiziere und -Soldaten zu sehen, in den besetzten Gebieten Dienst zu leisten. In ihren Augen ist das Besetzungsregime ein Übel und der Militärdienst dort ebenfalls. In ihren Augen ist der Militärdienst in den besetzten Gebieten, der die Soldaten dazu zwingt, unmoralische Handlungen zu begehen, von Übel. Und ihrem Gewissen folgend, können sie an solchen Handlungen nicht teilnehmen. So ist ihre Weigerung, Dienst zu leisten, ein Akt des Gewissens, der in jeder demokratischen Gesellschaft gerechtfertigt und anerkannt ist. Es wird das Verdikt der Geschichte sein, dass sie mit ihrer Verweigerung das moralische Rückgrat unserer Gesellschaft wiederhergestellt haben.

      Quelle: www.seruv.org.il (Original erschienen in: Ha`aretz vom 3.3.2002)

      Artikel 10: Zeit-Fragen Nr.16 vom 15.4.2002, letzte Änderung am 15.4. 2002
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 21:14:21
      Beitrag Nr. 12 ()
      Was für ein kranker Thread! Erhebt hier überhaupt jemand noch Anspruch darauf, ernst genommen zu werden??

      Ich hoffe, dass Israel sich weiter wehrt, um seine staatliche Unversehrtheit aufrechtzuerhalten!

      Und dieser MMUNNA ist richtig krank, du lieber Gott!

      Jagger
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 21:42:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Jagger, als Quacksalber der hier Diagnosen stellt, erinnerst du mich an einen Doc der letztes Jahr in GB verhaftet wurde weil er Dutzende seiner Patienten plattgemacht hat um an das Erbe zu kommen.
      Der brauchte das Geld um seine Börsenverluste auszugleichen.
      :)
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 22:02:43
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ein wirklich beeindruckendes Statement von M. Ben-Yair. Wer es jetzt immer noch nicht kapiert, dem ist nicht zu helfen.

      Dieses Statement sollte den selbsternannten Aposteln wie Carlo, SEP, Xylophon, genya, etc. endgültig das dumme Maul stopfen.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 22:17:18
      Beitrag Nr. 15 ()
      :eek: nanana...

      ...das "dumme Maul stopfen", das paßt zwar gut in diesen Thread, aber Niveau nenne ich was anderes.....andererseits danke, daß ich in dieser erlesenen Aufzählung auftauche. Es sind nicht die schlechtesten, die da mit den "dummen Mäulern" aufgeführt werden, eher die Besten. :D
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 23:13:44
      Beitrag Nr. 16 ()
      Bin prinzipiell gegen Gleichmacherei!

      Also zwischen Genya und Xylophon besteht ein grosser Unterschied! Genya ist ein Meister des Copy & Paste, Xylophon ist immerhin bereit sich auch mal auf sachlich geäusserte Argumente einzulassen. Carlo ist ein Demagoge, hab ich ihm auch schon postingmässig zukommen lassen!

      Ich betrachte die Sache auch mal aus meiner persöhnlichen (zugegebenermaßen kleinkarierten und naiven) persöhnlichen Perspektive:

      Ich habe zwei süsse (magasüsse) kleine Mädchen (3,5 und 2,5 Jahre alt). Ich liebe sie über alles und hab manchmal das Gefühl, dass sie mir mehr geben, als ich ihnen geben kann. Komm ich abends von der Arbeit, heißts: "Papa, Papa... Auch wenns trivial erscheinen mag; ein wirklich tolles Gefühl!

      Versetze ich mich nun (aus meiner ganz privaten und eingeschränkten Sicht) in die Lage eines israelischen Vaters, der vielleicht abend nach Hause kommt, und erfahren muss, dass meine Töchter auf dem Weg in den Kindergarten von einem palästinsischen Attentäter zerfetzt worden sind, dann stelle ich mir vor, ich würde jegliches ziviles Verhalten vergessen und zum Tier werden. Vielleicht würde ich mich freiwillig zu einem Einsatz melden, Ich würde so voller Hass sein, dass jeder Palästinenser für mich ein Kindermörder wäre. In meinem Hass würde ich jeden für meinen persöhnlichen Verlust verantwortlich machen! Da würd ich auch für jede Erklärung ala "Selbst schuld, weil blablabla.., und die sind schuld, und die sind schuld... nur noch Verachtung über haben. Wer das Killen von Kindern auch nur versuchte zu erklären oder zu rechtfertigen, wäre für mich nur noch ein verachtenswertes Schwein.


      Versetze ich mich in die Lage eines palästinensischen Vaters, der vielleicht abends nach Hause kommt, und erfahren muss, dass meine Töchter von einer israelischen Panzergranate zerfetzt worden oder von einem Bulldozer zerquetscht sind, würde ich jegliches ziviles Verhalten vergessen und zum Tier werden. Vielleicht würde ich mich freiwillig zu einem Einsatz melden, Ich würde so voller Hass sein, dass jeder Israeli für mich ein Kindermörder wäre. In meinem Hass würde ich jeden für meinen persöhnlichen Verlust verantwortlich machen! Da würd ich auch für jede Erklärung ala "Selbst schuld, weil blablabla.., und die sind schuld, und die sind schuld... nur noch Verachtung über haben. Wer das Killen von Kindern auch nur versuchte zu erklären oder zu rechtfertigen, wäre für mich nur noch ein verachtenswertes Schwein.


      Und wenn ich mir sowas vorstelle, bin ich wirklich dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, zwischen beiden Betrachtungsweisen abzuwägen, und mich in beide Seiten zu versetzen. Vor meinem Haus wartet weder ein Selbstmordattentäter noch ein Panzer! Und wir können froh sein, dass wir hier (in aller Freund- und Feindschaft) diskutieren können. Wie gesagt, versuche ich mir nur das oben geschilderte vorzustellen, läufts mir eiskalt den Rücken runter. Aus so einer Perspektive betrachtet, staune ich immer wieder, dass es so einfach ist, ein Gut oder Böse, einen Schuldigen oder einen Unschuldigen zu benennen. Es wäre in jedem Fall ein persöhnliches Schicksal, dass niemand, der nur noch auf einem akademischen und ach so "wissendem" Niveau diskutiert, interessieren würde. Und insbesondere nicht bei einer schwarz-weiß-Position. Jemand, der hier eine völlig kritiklos, einseitige Haltung für oder gegen die Israelis oder die Palästinenser einnimmt, macht sich zum Büttel der grossen Veinfachung: Menschen bzw.Individuen haben da noch nie eine Rolle gespielt. Und das ist wirklich verdammt traurig!
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 23:37:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      #16 Steinpilz
      Sehe ich genauso wie Du,nur ist der Unterdrückte für mich
      immer das Grössere Opfer.Er hat mehr Berechtigung sich
      dagegen Aufzulehnen,da der Stärkere selten an einer Änderung
      Zu Ungunsten Seiner Macht Interessiert ist.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 23:48:03
      Beitrag Nr. 18 ()
      ..melde mich auch nochmal: nun, beide Väter könnte ich wohl verstehen.

      Ich bin aber ein dt. Vater und stelle mir daher vor allem erstmal die Frage, wer für mich und meinen realen Sohn die größere Gefahr darstellt. Und da muß ich sagen, daß ich vor Israel nicht einmal dann Angst hätte, wenn ich planen würde, in den Autonomiegebieten Freunde zu besuchen, sofern ich zu einigermaßen normalen Zeiten dorthin fahren würde und dort Freunde hätte....(wie einige ahnen, ist das nicht der Fall :D).
      Vor den Palästinensern und ihren Sympathisanten muß man sich langsam aber sicher sogar in Deutschland fürchten, jedenfalls aber, wenn man öfters verreist. Das beschneidet meine persönliche Lebensqualität und deshalb bin ich parteiisch. Ich verachte einfach Leute, die glauben, sie müßten Unbeteiligte Dritte mit dem Tode bedrohen, weil irgendwer ihnen Unrecht getan hat. Ob sie Kurden, Palästinenser oder von mir aus auch Amerikaner oder Russen oder Deutsche sind.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 23:50:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      @oktopdius

      Ja, vielleicht nicht ganz falsch, wenn man es rational betrachtet, aber wie gesagt, würde man es emotional aus beiden Perspektiven betrachten, ist es halt nicht so einfach. Ich habe zur Zeit eher mehr das Gefühl von Ratlosigkeit und "versteh ich nicht".

      Gruss
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 00:00:23
      Beitrag Nr. 20 ()
      #18 xylophon
      Nimm noch die Israelis dazu meinetwegen und schon sind wir
      uns sehr viel näher in den ansichten.;)
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 00:08:49
      Beitrag Nr. 21 ()
      gut, kleine Korrektur, so wäre es noch besser gewesen:

      ..und da muß ich sagen, daß ich vor Israel nicht einmal dann Angst hätte, wenn ich planen würde, in den Autonomiegebieten Freunde zu besuchen, sofern ich zu einigermaßen normalen Zeiten dorthin fahren würde und dort Freunde hätte....(wie einige ahnen, ist das nicht der Fall ).
      Vor den Palästinensern und ihren Sympathisanten muß man sich langsam aber sicher sogar in Deutschland fürchten, jedenfalls aber, wenn man öfters verreist. Das beschneidet meine persönliche Lebensqualität und deshalb bin ich parteiisch. Ich verachte einfach Leute, die glauben, sie müßten Unbeteiligte Dritte mit dem Tode bedrohen, weil irgendwer ihnen Unrecht getan hat. Ob sie Kurden, Iren, Basken oder Palästinenser sind oder von mir aus auch Amerikaner oder Russen oder Israelis oder Deutsche.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 00:22:02
      Beitrag Nr. 22 ()
      Kleiner Nachtrag:

      Habe letztes Wochenende eine Bericht im ZDF (Mona Lisa, ein Frauenmagazin, meine Frau hat mich dazu gezwungen :D)gesehen, über einen Ort in Israel (oder Palästina?), in dem seit Jahren palästinensische und israelische Familien gemeinsam leben und arbeiten. Da gibt es Schulen, in denen die Kinder arabisch und hebräisch lernen und alle Feste gemeinsam gefeiert werden. Also alle jüdischen und alle palästinensischen Feiertage. Für die Kinder natürlich megageil, weil die feiern praktisch alles zweimal. Ich fand das sehr beeindruckend, weil da natürlich auch Familien, wo der eine Israeli, und der andere Palästinenser ist, aber auch palästinensische und israelische Familien zusammenleben. Und das wohl schon seit langem. Ich glaube, die machen jetzt eine schwierige Zeit durch!

      Hat das eigentlich noch jemand gesehen, weiß wo der Ort liegt, und wie er heißt?
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 00:30:30
      Beitrag Nr. 23 ()
      "....................US-Präsident George W. Bush erklärte erneut, dass die jüngste Nahost-Mission von Außenminister Colin Powell Fortschritte auf dem Weg zum Frieden erbracht habe................. Bush nannte den israelischen Regierungschef Ariel Scharon einen "Mann des Friedens"................................."[/i ]

      :(:(:(:(:(:(:(:(:(



      Quelle: www.spiegel.de
      .......
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 00:47:55
      Beitrag Nr. 24 ()
      Unter Frieden verstehen die beiden eine palästinenserfreie Zone.
      Und keiner kann die beiden aufhalten
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 01:02:02
      Beitrag Nr. 25 ()
      Wieder so ein verbaler Bolzplatz, wahrscheinlich initiiert
      von moslemischer Gedankenstrenge #1, in dessen geistigen
      Geschmeiss sich noch ein paar Sympathisanten suhlen.
      Es ist schon interessant, was sich neben den üblichen Verdächtigen, dessen Stil man noch aus seiner Kindheit und Jugend kennt, zusätzlich an Geistesgrösse eingefunden hat.
      Der neue Zungenschlag moslemischer Denkart ist genauso leicht festzumachen, wie die dumpfe braune deutsche Richtung. Während die Rechtsaussenäusserungen in den meisten Fällen noch ein wenig prüfend und tastend sind, befleissigt sich die moslemische Denkart keiner Hemmung und dumpft einfach drauflos. Es ist wirklich mal interessant, was sich hier so angesammelt hat.
      Und wenn ich diese Art mal generalisiere und annehme, dass
      im Ausland zumindest genauso gedacht und gehandelt wird, muss ich sagen, dass so einer wie Scharon auch in der Zukunft nicht zu verhindern sein wird.
      Den habt Ihr Euch doch selber verdient. Je unbelehrbarer
      und dümmlicher gegen alles Nichtmohamedanische vorgegangen wird, das heisst gegen die ganze Welt, um so unversöhnlicher
      und noch viel gewalttätiger wird diese Welt zurückschlagen.
      Wer in den Wald ruft, bekommt nicht nur ein Echo, sondern auch noch eine Lawine mitgeliefert. Nehmen wir mal an, die
      Araber schicken weitere Sprengstoffgangster. Dann werden
      die Angriffe der Israelis natürlich auch immer schlimmer werden. Sollten die sich noch bedanken dafür, dass sie
      wieder zum Massensterben stillhalten sollen.(Treibt sie ins Meer).
      Leider macht Stillhalten keinen Frieden sondern wird von der dümmeren Seite immer als Sieg missverstanden, von dem aus weitergetötet wird. Es wird angesichts der Stimmungen im Nahen Osten keinen Frieden geben. Solange sich die anderen islamischen Staaten raushalten, geht es noch relativ gut ab.
      Wenn es aber zu Einmischungen kommt, verfügen die Klügeren
      über so ein Gewalt- und Machtpotential, dass sie die neue
      aktuelle Weltsicht auch in die Köpfe bomben kann. Damit wären dann die Mohamedaner endlich bei ihrer vielgeliebten und innigst erwarteten lokalen Apokalyse angekommen.
      Die Welt hat schon genug Dummheit und religiöse Gedankenblockaden erlebt, um noch mal allzu grosse Risiken
      einzugehen. Die Allianz von USA bis China steht.
      Eigentlich kann man den Fliegern vom 11.09.2001 fast
      dankbar sein, so schnell auf der Welt für einen grossen
      Konsens gesorgt zu haben. Nur in Deutschland, da sind halt
      noch die Nester von Dümmlichen, welche die Zeichen der Zeit
      nicht erkannt haben.
      Wenn es selbst Herrn Traderfriz langsam reicht, und er "die Juden" nicht mehr als das schlimmste ansieht, dann würde ich an moslemischer Stelle ganz schnell meine politischen Positionen überdenken. Wenn so ein Gegenindikator reagiert, stehen die Zeichen für moslemische Lebensweise nicht mehr auf Akzeptanz sondern auf Sturm.
      ...hoffe Herr Traderfriz, dass Sie mir den Gegenindikator
      noch mal durchgehen lassen.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 01:15:58
      Beitrag Nr. 26 ()
      @wolaufensie

      Schön kopiert! :D
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 01:50:53
      Beitrag Nr. 27 ()
      #25 wolaufensie,konnte den User Traderfriz leider nicht
      ausfindig machen,auch unter Herr Traderfriz zwechlos.mfg
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 01:57:33
      Beitrag Nr. 28 ()
      @#24 von peace_boxer

      Ich befürchte, daß du Recht hast und es sich genau in diese Richtung hinbewegt.:(






      Artikelauszug: "Scharon schafft Fakten, solange andere noch reden. Als absehbar war, dass Ehud Barak Premierminister Benjamin Netanjahu bei der Wahl am 17. Mai 1999 ablösen würde, setzte Scharon, Minister für nationale Infrastruktur im Kabinett Netanjahu, alles daran, noch so viel palästinensischen Boden in Beschlag zu nehmen wie möglich. Die Siedler forderte er auf: "Besetzt Hügel um Hügel und gründet Siedlung nach Siedlung!"

      Oder er sagt das eine, handelt jedoch ganz anders. Ende September redete Scharon davon, den Palästinensern einen eigenen Staat gewähren zu wollen, gleichzeitig verfolgt er seine expansionistische Siedlungspolitik weiter. Vergangenen November hat er Juden in aller Welt dazu aufgerufen, sich im Jahr 2002 in Israel niederzulassen. Mindestens eine Million Juden aus Argentinien, Frankreich und Südafrika - das wären rund 20 Prozent der Bevölkerung - würde er gerne im Land begrüßen."

      Von nun an sollte ganz Judäa und Samaria besiedelt werden. Minister Ariel Sharon entwickelte einen Plan, wonach die Siedlungen besonders in den dicht von Arabern bewohnten Regionen vorgesehen waren. Palästinensische Orte sollten so "eingekreist" werden. 1990 präsentierte Ministerpräsident Schamir einen "Plan 2010". Der sah 700000 Wohneinheiten in 170 Siedlungen und eine jüdische Bevölkerung von 2,6 Millionen in den besetzten Gebieten vor. Der Plan wurde nur zum Teil verwirklicht. Aber spätestens seit damals glauben die Palästinenser allen Friedensgesprächen und Friedensplänen der letzten Jahre zum Trotz, dass der Satz, den der israelische Politiker Dr. Meron Benvenisti prägte, unabänderlich gültig ist: "Die meisten Israelis betrachten die Okkupation als eine direkte Fortzsetzung des zionistischen Werks.""

      Quelle: www.stern.de


      ..........


      DAS PORTÄT

      Ein Minister, der Israelis schockiert

      Ex-General Eitam wird schon mal mit Jörg Haider verglichen

      Von Inge Günther (Jerusalem)

      Mit der Ernennung des Rechtsauslegers Effi Eitam hat sich Israels Premier Ariel Scharon ein Problem ins Kabinett geholt.

      Die arabische Minderheit in Israel nennt er "ein Krebsgeschwür im Körper der Nation". Sich selbst sieht Effi Eitam als eine Art Heilsbringer, der "das Volk Israels retten" will. Seit Monaten schon ruhten die Hoffnungen der ultrarechten Siedlerschaft auf ihm, dem bärtigen Brigadegeneral der Reserve, der in Jerusalem wieder einen jüdischen Tempel errichten will und israelische Besitzansprüche auf "Judäa und Samaria", das Westjordanland mithin als gottgegeben begreift. Jetzt gehört Eitam nicht nur als Minister der Regierung Ariel Scharon an, sondern redet auch im engen Zirkel des Sicherheitskabinetts mit.

      In der israelischen Linken löste seine Ernennung Schockwellen aus. "In einem Land zu leben, in dem Leute mit rassistischen Ansichten im Kabinett sitzen, dafür schäme ich mich als Jude und Israeli", reagierte Oppositionschef Jossi Sarid (Meretz-Partei) auf Eitams Berufung. Deshalb votierten die einfachen Abgeordneten der Arbeitspartei - obwohl sie zur Koalition zählen - gegen die Berufung des 50-jährigen zum Minister ohne Portfolio. Mit der Begründung, in dieser Frage müsse er seinem Gewissen folgen, schloss sich ihnen Knesset-Präsident Avraham Burg an.

      Die Kabinettskollegen von Labour wie Schimon Peres (Außenamt) und Benjamin Ben-Elieser (Verteidigung) plagten allerdings lediglich Schluckbeschwerden, dass da einer, der für die Palästinenser ein Apartheidsystem fordert, nun ihnen gegenüber Platz nimmt. Sie enthielten sich der Stimme. Auch Eitam müsse die Koalitionsrichtlinien respektieren, die auch den Willen zu einer Verhandlungslösung festschreiben, relativierte Peres die Sache.

      Das muss sich erst noch herausstellen. Eitam versteht seinen Kabinettseintritt nicht im Sinne Peres. Israels Armee führe derzeit einen "heroischen Krieg", daher verdiene die Regierung "unsere Unterstützung". "Wir können ihr helfen, dem Druck der internationalen Gemeinschaft zu widerstehen", fügte er in Anspielung auf den anstehenden Besuch von US-Außenminister Colin Powell hinzu. Seinen Einfluss könnte der messianische Rechtsüberholer, den manche den israelischen Jörg Haider nennen, mittelfristig noch ausbauen; darauf setzend, dass die Arbeitspartei, die seit längerem mit einem Austritt kokettiert, irgendwann das Weite sucht.

      Zwei kombinierte politische Schachzüge machten denn auch den Aufstieg des Effi Eitam möglich. Premier Scharon lud die fünfköpfige nationalreligiöse Fraktion in die Koalition, um von Peres und Co unabhängiger zu werden. Prompt räumte ihr Parteichef Yitzhak Levy sein Amt zu Gunsten Eitams wegen dessen "Führungsqualitäten". Ministerposten besitzen sie jetzt beide, ähnlich extremistische Ansichten auch. Doch Ex-General Eitam ist weit charismatischer und daher gefährlicher. Er predigt nicht plump den Transfer von Palästinensern in arabische Nachbarstaaten, sondern propagiert eine Politik, die sie zur Auswanderung ermuntern soll. Wenn man der arabischen Minderheit das Wahlrecht versage, "haben wir Juden kein demographisches Problem". Im Land des "von Gott ausgewählten Volkes Israel" sei kein Platz für einen Staat Palästina, allenfalls östlich des Jordans. Das bringt Scharon in die Bredouille, der dauerhaft weder US-Interessen in der Region noch eine Zwei-Staaten-Lösung ignorieren kann.

      Quelle: www.spiegel.de


      ..........


      Zur Hölle mit den Extremisten auf beiden Seiten ! :mad:


      ..........
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 03:31:49
      Beitrag Nr. 29 ()
      Israel hält sich immer eine Option offen.Peres ist keinen
      deut besser,bei zu grossen Protest triit er beschwichtigend
      und moralisch nach vorne,anschliessend Reiht er sich wieder
      in die Alte Strategie ein.Die Karte zeigt deutlich wo der
      Weg hinführt,alles andere ist gelogen,deshalb brauchen sie
      auch Arafat noch als Buhmann,kein anderer ist so gut dafür
      Probagandistisch geeignet.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 04:04:36
      Beitrag Nr. 30 ()
      @ von wolaufensie

      ".............Wer in den Wald ruft, bekommt nicht nur ein Echo, sondern auch noch eine Lawine mitgeliefert..........."

      Richtig, gilt für sowohl als auch !

      "Dann werden
      die Angriffe der Israelis natürlich auch immer schlimmer werden."


      Dito.Siehe oben !



      ..........


      Der Tod bleibt noch

      Von Annabel Wahba, Dschenin



      Das zerstörte Flüchtlingslager in Dschenin


      Die israelische Armee hat das Flüchtlingslager Dschenin verlassen. Die Leichen der getöteten Palästinenser sind noch da. Wie viele es sind, weiß niemand. Und weil überall Sprengstoff herumliegt, hat das Sterben noch nicht aufgehört. (Der Tagesspiegel, 20.04.2002)


      Seit Tagen schon weht der heiße Wüstenwind Scharav durch Israel. Er verstreut feinen Sand aus der Sahara wie Puderzucker über das Land. Die saftigen Hügel rund um Jerusalem schimmern olivgrün hinter dem Schleier. Helikopter durchschneiden den Himmel darüber, auf den Straßen fahren Lastwagen, dreckverkrustete Panzer auf der Ladefläche.



      Die Kritik an den israelischen Angriffen auf das Flüchtlingslager Dschenin wird lauter.
      Ein Rotkreuz-Sprecher sagt, in dem Lager sehe es aus wie nach einem Erdbeben.



      Israel ist diesen Mittwoch 54 geworden. Wenn ihr Land Geburtstag hat, klemmen die Menschen hier kleine weißblaue Nationalfahnen mit dem Davidstern ans Auto und feiern in ihren Gärten Grillfeste. Das tun sie jedes Jahr, aber 2002 ist alles anders. Als am Abend bunte Feuerwerksraketen am Himmel zerplatzen, wissen die Israelis nicht, ob sie sich über das Schauspiel freuen sollen oder vor Angst im Haus verkriechen. Wie soll man in dem Lärm den Knall einer Bombe von dem eines Leuchtkörpers unterscheiden?

      Vor gut drei Wochen begann die „Operation Schutzschild“. Die israelische Armee besetzte palästinensische Autonomiestädte, nachdem sich fast täglich Palästinenser mit Sprengstoff um den Bauch in israelischen Städten in die Luft gejagt hatten. 129 Israelis starben allein im März durch den Terror. Die Juden haben das Gefühl, dass sie wieder einmal um ihre Existenz kämpfen müssen.

      Zivilisten oder Terroristen?

      Es war vor eineinhalb Wochen, als 14 israelische Soldaten im Flüchtlingslager Dschenin in einen Hinterhalt gerieten und starben. Ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag. In der Armee hatte man nicht damit gerechnet, dass die Kämpfe dort derart lange und hart sein würden. Der Führer der islamischen Dschihad-Bewegung von Dschenin, Ali Safuri, hatte zuvor noch am Telefon gesagt, die Armee könne das Lager niemals einnehmen, weil man überall Minenfallen gelegt habe. Der islamische Dschihad ist ebenso wie Hamas und die Al-Aksa-Brigaden für die Terroranschläge in Israel verantwortlich. Doch anders als in Ramallah und Bethlehem, wo die israelische Armee immer noch Teile der Städte belagert, hat sie den palästinensischen Widerstand in Dschenin gebrochen. Welchen Preis dort die Zivilbevölkerung zahlen musste, das wird erst jetzt klar, da die Armee die Stadt verlässt.

      Noch am Donnerstagmittag versperren zwei quergestellte Panzer den Zugang zur Stadt. Die breite Straße davor ist menschenleer, Geschosshülsen liegen auf dem Boden. Ein Mann steht mit seiner Frau und vier Kindern vor dem Checkpoint, Blumenkohl und Koffer in den Händen. Eine halbe Stunde später soll die tägliche Ausgangssperre wieder in Kraft treten. Auf den Hügeln oberhalb der Straße blühen violette Wildblumen, Ziegen meckern. Unten auf der Straße steht man in einer Schlucht, in der die Zeit stillzustehen scheint. Auf dem Balkon eines nahe stehenden Hauses sind Schützen postiert, die nur auf eine falsche Bewegung warten. Der Familienvater schwitzt, seine Haare sind zerzaust, er verhandelt mit einem Soldaten, er möge ihn in die Stadt einlassen. Seine Kinder stehen schweigend daneben, sehen zu. Nach zwei Wochen hat der Vater sie heute von ihrem Onkel abgeholt, wo sie zu Besuch waren und wegen der Militäroffensive nicht mehr zurückkehren konnten. Der Soldat kontrolliert ruhig die Papiere, lässt sie hinein.

      Hinter dem Militärposten führt die völlig zerstörte Hauptstraße in die Stadt hinein. Am Straßenrand türmt sich Müll, seit zwei Wochen wurde er nicht mehr abtransportiert. Die Bewohner von Dschenin laufen mit vollbepackten Tüten durch die Straßen, sie haben auf Vorrat Pakete von Zucker und Mehl gekauft, sie können nicht wissen, dass sich die Armee am Abend zurückziehen wird.

      Die heftigsten Kämpfe in der Stadt haben sich im Flüchtlingslager abgespielt, wo sich die palästinensischen Kämpfer verschanzt hatten. Gleich am Eingang zum Lager, neben dem Krankenhaus, ist auf dem staubigen Weg eine Fläche mit frisch umgepflügter Erde zu sehen. Rote Plastikrosen liegen darin verstreut. Ein Arzt sagt, das Krankenhauspersonal habe hier, mitten auf der Straße, sechs Tote begraben. Der Mann mit dem weißen Schnauzer spielt mit einer Gebetskette in seinen Händen und blickt abwesend zu Boden. „Wegen der andauernden Kämpfe wussten wir nicht, wo wir die Leichen sonst bestatten sollten, und sie begannen schon zu verwesen“, sagt er. Bewohner des Lagers erzählen, die israelische Armee habe die Gräber dann mit Bulldozern plattgewalzt.

      Wenn man das Flüchtlingslager betritt, könnte man meinen, ein Erdbeben habe es erschüttert. Man läuft auf pulverisiertem Beton, Metallteile ragen empor. Es geht bergauf über einen Hügel, der sich hier erst seit einer Woche erhebt: Es ist ein Berg aus dem Schutt zerstörter Häuser. Ein Mann gräbt mit einer Schaufel im Dreck. Er füllt Erde und Betonstaub in einen Plastikeimer und häuft es an anderer Stelle wieder auf. „Hier stand mein Haus“, sagt Schodscha Damadsch. Er hofft, im Schutt noch etwas von seinem Geld zu finden, das er im Haus hatte, bevor er es verließ. Im Krankenhaus muss man täglich Menschen mit Schnittwunden behandeln, weil viele mit bloßen Händen im Schutt wühlen und sich dabei verletzen. Einige suchen auch nach vermissten Familienangehörigen. Gestern wurde die Leiche eines zwölfjährigen Jungen gefunden.

      Erst seit wenigen Tagen können Hilfsteams ins Lager. Das internationale Rote Kreuz ist zwar da, aber das geeignete Gerät, um den Schutt abzutransportieren und nach den Körpern der Verschütteten zu suchen, haben die Helfer nicht. Wie viele Tote noch unter den Trümmern liegen, das weiß im Moment noch niemand. Der Kanadier Shane Dabrowski ist vor fünf Tagen mit dem Roten Kreuz ins Lager gekommen. „Als wir hier ankamen, waren von den einst rund 15000 Bewohnern des Flüchtlingslagers noch 3000 bis 5000 hier.“ Viele waren geflohen, andere hatten sich in ihren Häusern versteckt. Wie viele gestorben sein mögen, versucht man jetzt anhand von Listen der Vermissten zu rekonstruieren. „Ob die Toten Zivilisten waren oder Kämpfer der Terror-Organisationen“, sagt Dabrowski, „können wir jetzt schon nicht mehr genau feststellen, weil viele Leichen, die wir jetzt noch finden, schon stark verwest und nicht mehr zu identifizieren sind.“ Die Militäroperation begann vor 17 Tagen.

      Abu Rashid sucht in seinem zusammengestürzten Haus nach seinem Sohn Dschamal. Auf dem Boden vor den eingefallenen Wänden liegt ein Kühlschrank, Scherben und eine Raketenhülse, „Motor Launched Rocket“ steht darauf. Der 35 Jahre alte Dschamal, sagt sein Vater, sei behindert gewesen und habe im Rollstuhl gesessen. Die Bulldozer der Armee hätten bereits begonnen, das Haus einzureißen, obwohl die Familie noch darin saß. Abu Rashid rannte hinaus mit erhobenen Händen und versuchte, durch Rufe den Bulldozer zu stoppen. Doch der Fahrer konnte ihn nicht hören, die Maschine riss ein Loch in eine Außenwand, schließlich stürzte sie ein und begrub Dschamal unter sich.

      Arabische Länder sprechen von einem „Massaker“, das hier stattgefunden haben soll. Der UN-Gesandte für den Nahen Osten, Terje Roed-Larsen, benutzt diesen Ausdruck nicht, er sagt, was er hier gesehen habe, sei unvorstellbar schrecklich. Die israelische Armee sagt, man habe bis jetzt 48 Leichen gefunden, davon seien 45 Kämpfer des islamischen Dschihad.

      Hilfsorganisationen, die Lebensmittel für die eingeschlossenen Familien ins Lager bringen wollten, wurden bis vor wenigen Tagen nicht durchgelassen. Mitarbeiter der UNWRA durften vor fünf Tagen zum ersten Mal ins Lager. Ein Sprecher der Organisation in Jerusalem sagt, am ersten Tag hätten die Helfer stundenlang auf Einlass gewartet, dann habe die Armee sie schließlich passieren lassen, doch nach einer halbe Stunde mussten sie wieder abziehen. „Am nächsten Tag ließ man uns zumindest einige Stunden im Lager arbeiten, aber erst am Donnerstag konnten wir an rund 60 Prozent der Bewohner Essenspakete verteilen.“

      Blutüberströmte Gesichter

      Auf dem Schutthügel im Lager hört man in einiger Entfernung die Panzer, die sich langsam zurückziehen. Dann kracht eine Explosion, und kurz darauf rennen Sanitäter aus dem Krankenhaus mit einer Trage davon. Drei Jungen, die in den Betonresten spielten, haben dabei Sprengstoff zur Explosin gebracht. Mit blutüberströmten Gesichtern liegen sie auf den Tragen. Im Krankenhaus laufen die Menschen zusammen, Schreie gellen, die Mutter eines der Jungen fällt in Ohnmacht.

      Etwa eine Stunde von Dschenin entfernt, nahe beim Dorf Hirbat Beit Hassan, greift die israelische Armee ein Haus in einem Waldstück mit Raketen an. Dort hält sich Husam Badran auf, der Kopf des militärischen Flügels der Hamas im Westjordanland. Drei Palästinenser in dem Haus werden getötet, Elitesoldaten klettern an Strickleitern aus dem Helikopter herab, und verhaften Badran. Nach Angaben des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet ist er verantwortlich für die Selbstmordattentate auf eine Diskothek in Tel Aviv, auf eine Pizzeria in Jerusalem und den Anschlag im Park Hotel in Netanja, in dessen Folge die israelische Militäroperation begann.

      Wegen der Verhaftung Badrans wird ein Wegstück auf der Straße zwischen Dschenin und dem Checkpoint Hamra am Eingang zu den besetzten Gebieten gesperrt. Journalisten, die über den Militärposten Hamra nach Dschenin kamen, ist der Weg zurück auf dieser Straße versperrt. Ein Umweg über Feldwege zum Checkpoint Salem ist der einzige Weg hinaus aus den besetzten Gebieten. Drei Reservesoldaten stehen einen Kilometer weiter auf ihrem Posten auf einer Anhöhe und blicken über die Felder in Richtung Dschenin.

      Eine Soldatin mit langen braunen Locken und großen silbernen Ohrringen steht auf dem Dach eines Hauses und blickt durch ein Fernglas. Sie hat sich freiwillig für den Militärdienst gemeldet nach den zahlreichen Terroranschlägen in Israel. Ihren siebenjährigen Sohn hat sie zu ihren Eltern gebracht. „Hier, wo wir jetzt stehen“, sagt einer ihrer Kollegen, „ist ein Palästinenser aus Dschenin durchgekommen, der sich in der israelischen Stadt Afula in die Luft gesprengt hat.“ Das soll in Zukunft nicht mehr passieren. Darum stehen die Soldaten hier. Den Palästinenern fällt es nicht allzu schwer, über Schleichwege aus den besetzten Gebieten nach Israel zu kommen, weil es keine befestigte Grenze gibt.

      Der Direktor des militärischen Geheimdienstes Generalmajor Aharon Zeevi Farkash sagte kürzlich, man habe mit der „Operation Schutzschild“ die Terrorstrukturen zu einem Großteil zerschlagen. Rund 2500 Mitglieder palästinensischer Terror-Organisationen seien verhaftet oder bei der Operation getötet worden. Doch auch in Militärkreisen weiß man, dass diese Organisationen nicht viel länger als einige Monate brauchen werden, um sch wieder zu formieren und Anschläge auszuüben.

      In der Nähe von Dschenin, in dem Dorf Tubas, erzählt der 42 Jahre alte Said Abu Ramadan, wie er die „Operation Schutzschild“ beurteilt. „In Dschenin sind so viele Zivilisten ums Leben gekommen. Ich habe mich vorher nie für die Hamas interessiert, aber Leute wie mich haben die Israelis jetzt erst auf die Idee gebracht, mit diesen Leuten in Kontakt zu treten.“ Und dann sagt er, während er vor seinem Auto steht, dass er Rache will für Dschenin. „Ich würde am liebsten meinen Kofferraum mit Bomben füllen. Und dann fahre ich damit nach Tel Aviv.“

      Quelle: www.tagesspiegel.de


      ..........


      Terrorismus

      Der Hass wird immer stärker

      Sicherheitsexperten: Je länger der Nahost-Konflikt schwelt, umso mehr Zulauf erhalten islamistische Fanatiker



      Gegen die israelischen Militäraktionen protestieren in der
      marokkanischen Hauptstadt Rabat 1,5 Millionen Menschen.



      Für den Bundesinnenminister ist das Attentat von Djerba der beste Beweis dafür, dass die Al-Qaida-Strukturen noch lange nicht zerschlagen sind. Nicht in Deutschland, nicht in Europa, ja, nicht einmal in Afghanistan. Deshalb will er auch nicht ausschließen, dass weitere Anschläge der Bin-Laden-Gruppe geplant und tatsächlich ausgeführt werden könnten. Allerdings habe man keine Hinweise, wann, wie und wo dies geschehen könnte. Man müsse davon ausgehen, dass sich Mitglieder der Al Qaida in ganz Europa bewegen.

      Auch für Otto Schily ist jedoch nicht klar, welche Mission die Attentäter von Djerba verfolgten. Wahrscheinlich sei, dass man ein bedeutungsvolles jüdisches Symbol habe treffen wollen. Das Innenministerium hat scheinbar genug Hinweise darauf, dass der Anschlag eine Antwort auf die "israelischen Verbrechen am palästinensischen Volk" gewesen ist. Ein entsprechendes Schreiben, das bei einer arabischen Zeitung eingegangen war, nehme man "sehr ernst", heißt es. Dass man zugleich den Tourismus und eine große Zahl von Menschen habe treffen wollen, könne ein "Nebenziel" des Anschlags gewesen sein, so die Einschätzung Schilys. Der Minister glaubt jedoch nicht daran, dass konkret deutsche Touristen im Visier der Terroristen gestanden haben.

      Nach der Einschätzung von Sicherheitsexperten haben islamistische Fanatiker den israelisch-palästinensischen Konflikt genutzt, um neue Rekruten für den Dschihad zu gewinnen, den "Heiligen Krieg". Nur einen Tag vor dem Anschlag in Tunesien riefen offenbar 20 islamistische Organisationen zum Dschihad gegen Israel auf. In der gemeinsamen Erklärung ist von "zionistischer Brutalität" die Rede. Zu den Unterzeichnern zählen prominente Muslimführer, darunter der frühere türkische Premierminister Necmettin Erbakan und der geistige Führer der palästinensischen Extremistenorganisation Hamas, Scheich Ahmed Jassin. Allerdings halten Experten die zeitliche Nähe von Dschihad-Aufruf und Anschlag für einen Zufall, da ein Terrorakt mit Kleinlaster, Flüssiggas und Zündmechanismus nicht innerhalb von Stunden zu organisieren sei.



      Kinder in einem palästinensischen Flüchtlingslager.
      Die Situation in den Lagern ist verheerend, eine Perspektive gibt es nicht.
      Fruchtbarer Boden für Terror und Extremismus.



      Ein Attentat mit Flüssiggas scheint in den Netzwerken der Al Qaida diskutiert worden zu sein. Sicherheitsexperten verweisen auf ein abgehörtes Telefonat, das zwei Terroristen am 8. März 2001 führten. Der damals in Norditalien lebende Tunesier Essid Sami Ben Khemais spricht drei Mal von einer "Gasbombe". Die Antworten des in der Region München wohnenden Libyers Lased Ben Heni sind kaum zu verstehen und bleiben diffus. "Die können über einen Anschlag mit Flüssiggas oder mit Giftgas gesprochen haben", sagt ein Experte. "Jedenfalls hat das Wort ,Gasbombe` nach Djerba eine besondere Bedeutung."



      Die Leiche eines der Kollaboration mit den Israelis verdächtigten
      Palästinensers wird in Ramallah öffentlich zur Schau gestellt.



      Am Freitag kamen Vertreter des Bundeskriminalamts, der Bundesanwaltschaft, der Geheimdienste, der Staatsanwaltschaften und der Gerichte im Bundesjustizministerium zusammen. Thema der Expertenrunde: Wie entwickelt sich die "Globalisierung des Terrors" nach dem 11. September? Justizstaatssekretär Hansjörg Geiger erklärte anschließend, das Treffen habe gezeigt, dass die Ermittler in Bund und Ländern stark an einer intensiven Zusammenarbeit interessiert seien.

      Quelle: www.tagesspiegel.de


      ..........
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 09:27:10
      Beitrag Nr. 31 ()
      Nur ein Zeitungsauschnitt

      tz Berlin/Lübeck
      Der Wahnsinn von Djerba hat ein weiteres Opfer gefordert - und es könnten noch mehr werden! In einer Lübecker Spezialklinik starb eine 15-Jährige aus Neustadt (Ostholstein). Sie ist das elfte deutsche Todesopfer. Die Haut der Schülerin war bei der Explosion vor der Synagoge im tunesischen Urlauberparadies zu 95 Prozent verbrannt.
      Der Chef der Lübecker Intensivstation für Brandverletzte, Dr. Peter Mailänder: „Wir hatten mit ihrem Tod gerechnet." Sie hätte eigentlich keine Überlebens-Chancen gehabt.
      Hoffnung gebe es dagegen für die beiden Schwestern (13 und 16) des Mädchens. Insgesamt schweben noch vier Tunesien-Touristen in akuter Lebensgefahr, darunter eine 33-Jährige aus Hannover.
      Das jüngste Opfer des Anschlags, der 18 Monate alte Niklas aus Worms, war auch gestern wieder operiert worden. Sein Zustand verbessert sich ständig. Die Ärzte: „Jeder Tag ist Gold wert." Bei dem Buben mit seinen 60 Prozent Verbrennungen wurde die von Blasen übersäte Haut abgetragen und durch ein Netzgeflecht von Kunsthaut ersetzt.


      Diese absolut unbeteiligten Kinder die alles noch vor sich hatten werden, wenn sie überleben, nie mehr ein normales Leben führen können. Sie sind gezeichnet, seelisch und körperlich zerstört. Wer jemals einen überlebenden Schwerstbrandverletzten kennen gelernt hat, weiß wovon ich rede.
      Und für jemanden der so etwas veranstaltet oder auch nur gut heißt weil er selbst ein Anliegen hat und sei es noch so berechtigt, fehlt mir jegliches Verständnis.
      Selbst wenn man solchen Typen alles gibt was sie haben wollen, kann man sicher sein, dass das nächste „Anliegen“, dem mit Terror-Anschlägen nachgeholfen werden muss, nicht lange auf sich warten lässt.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 09:37:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      @MMUNNA

      Was kann man von Herrn Powell erwarten ?
      Dieser Mann ist doch selber ein Massenmörder.
      Das ganze Gesocks hält zusammen.

      Und Herr Bush, der mittlerweile einige tausend Menschen
      auf dem Gewissen hat, darf im deutschen Bundestag
      seinen Terror-Schwachsinn ablassen.

      Jeder, der daran teilnimmt und womöglich auch noch
      diesem Mörder Beifall klatscht, wird für mich zum Mittäter.
      Vom unterbelichteten Herrn Stoiber mal ganz abgesehen.

      STRONG ANTIAMERIKANISCH :mad:

      GO
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 12:42:40
      Beitrag Nr. 33 ()
      Kaperfahrer: mein Reden!!!

      Zu dem Artikel aus Dschenin: auch hier sehe ich mindestens 60 % der Verantwortung bei den Palästinensern. Wenn sich die "bewaffneten Kämpfer" zwischen Zivilisten verstecken, wenn sie weiterhin das ganze Lager verminen, um es "uneinnehmbar" zu machen (relativ weit oben im Text), dann wissen sie genau, was die Folgen sein werden. Und im übrigen nehmen sie genau das in Kauf, was später im Artikel geschildert wird, daß "eigene" spielende Kinder von den Minen geschädigt (getötet oder verletzt) werden.

      Oder sollten sie wirklich damit gerechnet haben, daß die Soldaten nach Hause gehen, weil ihnen die Aufgabe zu schwierig ist.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 12:51:33
      Beitrag Nr. 34 ()
      #26 Steinpilz, ...ist nicht kopiert, ehrlich. Habs gestern
      Abend noch schnell so reingehauen, bevor mir die Augen zufielen. Hat sich schon mal jemand auf Herrn Traderfriz
      berufen ? Na ja die Thematik hat eben nicht sehr viel Ausgänge, deshalb kann es eventuell schon mal zu ähnlichen
      Erkenntnissen und Aufsätzen gekommen. Aber kopieren lehne ich ab, da oft aus irgendwelchen Gründen die Leute ungerne Weiterlesen.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 13:00:30
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hi Okto, was meinst Du damit den Traderfriz nicht ausfindig
      gemacht zu haben ? Er hat doch #5 geschrieben. Darauf habe ich mich gestützt. Was soll ich falsch gemacht haben ?
      :rolleyes: .
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 13:26:17
      Beitrag Nr. 36 ()
      #35
      wolaufensie,toller verbündeter der Herr TraderFritz,hass-
      t Dich hoffentlich nicht verlesen.Habe garnicht für möglich
      gehalten ,wo Schlagobers überall vorgefunden werden kann.:D
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 13:31:45
      Beitrag Nr. 37 ()
      "Schlagobers"??

      Ansonsten gilt: zum Glück wird eine richtige Auffassung nicht dadurch falsch, daß auch Idioten sie vertreten, wobei ich Wert darauf lege, daß dieser Satz allgemeingültig ist und ich nicht Traderfriz als "Idioten" bezeichnet habe. Wobei ich seine Ausführungen in den Formulierungen doch ziemlich ekelhaft finde.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 13:35:54
      Beitrag Nr. 38 ()
      Nein, nein ich habe ihn "nur" als Gegenindikator genutzt. Du darfst mich nicht zu seiner politischen Meinung in einen
      Topf stecken, und das hast Du sicher auch satirisch gemeint,
      ja gutes Spässchen :laugh: und das alles noch mit -> Schlagobers <- , Herz was willst Du mehr.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 13:42:41
      Beitrag Nr. 39 ()
      Mit dem "Spässchen" willste mich bloss Ärgern,gib es zu!:(
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 14:10:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      Aus der #30:

      "Es war vor eineinhalb Wochen, als 14 israelische Soldaten im Flüchtlingslager Dschenin in einen Hinterhalt gerieten und starben. Ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag. In der Armee hatte man nicht damit gerechnet, dass die Kämpfe dort derart lange und hart sein würden. Der Führer der islamischen Dschihad-Bewegung von Dschenin, Ali Safuri, hatte zuvor noch am Telefon gesagt, die Armee könne das Lager niemals einnehmen, weil man überall Minenfallen gelegt habe. Der islamische Dschihad ist ebenso wie Hamas und die Al-Aksa-Brigaden für die Terroranschläge in Israel verantwortlich. Doch anders als in Ramallah und Bethlehem, wo die israelische Armee immer noch Teile der Städte belagert, hat sie den palästinensischen Widerstand in Dschenin gebrochen. Welchen Preis dort die Zivilbevölkerung zahlen musste, das wird erst jetzt klar, da die Armee die Stadt verlässt."


      Das Schlachtfeld da zu wählen, wo die eigene Zivilbevölkerung lebt - das tut man einfach nicht.................

      Aber es sind halt Palästinenser.....
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 14:17:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      Und dann der hier:

      "In der Nähe von Dschenin, in dem Dorf Tubas, erzählt der 42 Jahre alte Said Abu Ramadan, wie er die „Operation Schutzschild“ beurteilt. „In Dschenin sind so viele Zivilisten ums Leben gekommen. Ich habe mich vorher nie für die Hamas interessiert, aber Leute wie mich haben die Israelis jetzt erst auf die Idee gebracht, mit diesen Leuten in Kontakt zu treten.“ Und dann sagt er, während er vor seinem Auto steht, dass er Rache will für Dschenin. „Ich würde am liebsten meinen Kofferraum mit Bomben füllen. Und dann fahre ich damit nach Tel Aviv.“"


      Soll der Absatz die moralische Botschaft transportieren: "Wir waren alle sehr friedliebend, aber jetzt unterstützen wir den Terror!"? "Der Militäreinsatz fördert nur die Ausbreitung des Terrors!"?

      Das sollte man aber ein wenig intelligenter verpacken.

      So klingt`s arg gekünstelt und wirkt unfreiwillig komisch - oder?
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 14:21:15
      Beitrag Nr. 42 ()
      #40 Carlo ist schon klar,sie sind Opfer ihrer eigenen
      Bombenfallen und haben die Häuser selbst Plattgemacht
      um den Israelis den Zugang zu Erschweren.Spät bist Du
      dahinter gekommen,wussten andere schon lange.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 15:06:39
      Beitrag Nr. 43 ()
      okto: Nr. 40 und Nr. 33 von mir spielen auf die gleiche Stelle im Text an. Man muß sie nur lesen (wollen)...
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 15:55:14
      Beitrag Nr. 44 ()
      Au ha Okto, :rolleyes: Du bist doch einer von den Guten,
      warum sollte ich Dich ärgern...wirklich nicht.
      Du willst mich heute unbedingt missverstehen....
      Sei doch nicht gleich so empfindlich...
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 10:20:19
      Beitrag Nr. 45 ()
      Scharon will jüdische Siedlungen nicht evakuieren

      Jerusalem (dpa) - Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat versichert, dass unter seiner Regierung keine einzige jüdische Siedlung in den Palästinensergebieten evakuiert werde. Das berichtet der Tageszeitung «Haaretz». Sollte er die Wahlen gewinnen, werde er diese Politik fortgesetzt. Die Siedlungen sind nach internationalem Recht illegal. Ohne eine Auflösung eines großen Teils der mehr als 200 jüdischen Siedlungen im Westjordanland und dem Gazastreifen gilt eine politische Lösung des Nahost-Konflikts als ausgeschlossen.




      07:45 am 22.04.2002 - Ressort: News


      ..................

      Ich hab`s gewusst !
      Damit kann man den Friedensprozess vergessen.


      H_S:(


      ..................
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 11:11:57
      Beitrag Nr. 46 ()
      Geiseln erwünscht

      Der Stellvertreterkrieg im Nahen Osten / Von Moshe Zimmermann



      Seitdem die israelischen Streitkräfte Marwan Barguti, den zweiten Mann der Intifada, fest- oder vielmehr gefangengenommen haben, fürchtet man sich vor dem Vergeltungsschlag, bei dem Palästinenser einen israelischen Politiker, Soldaten oder zufällig irgendeinen Zivilisten als Geisel nehmen könnten. Das Mittel der Geiselnahme ist dem israelisch- palästinensischen Konflikt nicht fremd. Eigentlich könnte die gesamte Geschichte der Intifada, ja des dreißigjährigen Konflikts überhaupt als Geiseldrama im übertragenen Sinne verstanden werden.

      Eingeleitet wurde dieses Drama zunächst durch israelische Siedler, die in den im Sechs-Tage-Krieg von 1967 von Israel eroberten Gebieten neue Siedlungen gründeten. Diese Siedler haben damit nicht nur im metaphorischen Sinne die gesamte israelische Gesellschaft zur kollektiven Geisel gemacht. Siedlungen und Siedlungspolitik Israels sind für Palästinenser die Provokation schlechthin. Besonders betroffen fühlen sich Palästinenser, die eine Lösung des friedlichen Nebeneinanders mit Israel befürworten. Gefördert wurde die Provokation von allen israelischen Regierungen (mit Ausnahme der Regierung Rabins), so dass heute buchstäblich das Schicksal aller Israelis von diesem Siedlungsunternehmen abhängig gemacht worden ist.

      Die Siedler und ihre Anhänger konnten in Israel ein Klima der Begeisterung, der Sympathie oder mindestens der Toleranz gegenüber den Siedlungen schaffen; jeder Vorschlag, im Rahmen eines zukünftigen Friedens mit den Palästinensern die Räumung der Siedlungen zu akzeptieren, wird daher rasch obsolet. Die 97 Prozent der Israelis, die nicht in den besetzten Gebieten leben, sind Geiseln der drei Prozent, die jenseits der „grünen Linie“ leben und einen Rückzug aus den besetzten Gebieten im Falle einer Verständigung strikt ablehnen. Dieser Rückzug aber – das wissen alle – ist letztlich der Schlüssel zum Frieden in der Region.

      Land ohne Grenzen

      Aber nicht nur die Unmöglichkeit, ein Abkommen über den Rückzug aus den besetzten Gebieten zu erzielen, sichert die Fortdauer dieser Geiselnahme. Auch die Unmöglichkeit, für die persönliche Sicherheit der 97 Prozent Israelis im Kernland zu sorgen, ist ein Element dieser Situation. Ein normaler Staat, der seine Bürger vor einem Angriff von außen schützen will, nimmt seine Grenzen ernst: Soldaten wachen entlang der Grenzlinie und an den Grenzübergängen, eventuell gibt es einen Grenzzaun. All das ist im israelischen Fall nicht möglich: Wird eine Grenze errichtet, so befinden sich die israelischen Siedlungen im „Feindesland“.

      Aus eben diesem Grund hat Israel auch keine Grenze geschaffen, die gegen die Terrorangriffe der Selbstmordattentäter zu verteidigen wäre. Mit anderen Worten: Auch hier haben die Siedler die Mehrheit der Israelis zu Geiseln gemacht. Und dabei sind diese Geiseln nicht nur möglichen Terrorangriffen ausgesetzt, sie müssen zudem die Soldaten bereitstellen, die in den besetzen Gebieten für die Sicherheit der Siedler sorgen. Nicht zu Unrecht bezeichnen die „Linken“ in Israel, vor allem die Verweigerer des Kriegsdienstes in den besetzten Gebieten, den heutigen Zustand als „Krieg für den Frieden der Siedler“, eine Anspielung auf den offiziellen Namen des Libanonkriegs von 1982 – „Krieg für den Frieden Galiläas“.

      Die Situation ist umso tragischer, als die Geiseln ihre Lage nicht begreifen. Andernfalls hätte die israelische Gesellschaft längst die prinzipielle Entscheidung getroffen, die Legitimität der Siedlungen anzuzweifeln, sie aufzugeben und das Militär entlang der „grünen Linie“ zu postieren, statt es in die besetzten Gebiete zu schicken.

      Parallel entfaltet sich ein ähnliches Geiseldrama innerhalb der palästinensischen Gesellschaft. Frustriert über den Misserfolg des Osloer Friedensprozesses wurde die Mehrheit dieser Gesellschaft zur Geisel der Extremisten. Die palästinensische Führung, die keinen besseren Weg zur Erreichung ihrer nationalen Ziele fand, passte sich den Parolen und Methoden der Hamas und des Dschihad an und übergab ihnen so die gesamte palästinensische Gesellschaft als Geisel: als Quellen der Selbstmordattentate und Ziele der israelischen Angriffe.

      Die zweite kollektive Geiselnahme findet in allen Gebieten statt, in denen Juden leben. Israel beansprucht für sich die weltweite Alleinvertretung aller Juden. Dieser Anspruch wurde nicht nur von vielen Juden, sondern auch von der Weltpolitik und -öffentlichkeit ernstgenommen. Dies führte dazu, dass Juden in der Diaspora für die israelische Politik mitverantwortlich gemacht werden. Solange diese Politik wenig Gegenkritik hervorrief, konnten Diasporajuden die Identifikation mit Israel positiv einsetzen. Als Israel jedoch immer stärker in die Kritik geriet, wurden Diasporajuden zu Geiseln eben dieser Politik. Zunächst beseitigten Araber und Muslime, die sich mit den „palästinensischen Brüdern“ identifizierten, die Unterscheidung zwischen Israelis und Juden und griffen ihre jüdischen Nachbarn – auch gewalttätig – an, als wären sie der verlängerte Arm Israels. Dazu hat auch eine begriffliche Verwirrung beigetragen: Wer unterscheidet schon zwischen Israeliten – so heißen Juden in Europa seit dem 19. Jahrhundert – und Israelis, Bürgern des Staates Israel?

      Muslimische Kristallnächte

      Früher konnte man argumentieren, dass der Alleinvertretungsanspruch Israels dem Interesse der Juden diente, denn der Staat Israel kontrastierte das stereotype Bild der gebeugten Juden in der Diaspora. Heute jedoch, wo Juden vor allem in Europa mit arabischen und muslimischen Minderheiten konfrontiert werden, wurde aus diesem Bonus ein Malus. Diasporajuden werden zu Opfern der Bindung an Israel, zu Geiseln der israelischen Politik. Daraus entstand ein neuer, ein muslimischer Antisemitismus. Die gegen Israel kämpfenden Palästinenser und die sie unterstützenden muslimischen Minderheiten in Europa bedienen sich antisemitischer Parolen, die eigentlich kein Teil ihrer Tradition sind: Deshalb greifen sie Juden an, nicht Israelis; Synagogen, nicht israelische Vertretungen; Gottesdienst feiernde Juden, nicht Soldaten, wie das besonders grausame Beispiel des Massakers an 28 Juden zeigt, die in Netanja am Sederabend des Pessachfestes ermordet wurden. Und doch spüren die europäischen Juden, dass dieser Antisemitismus sich aus den Quellen der westlichen Zivilisation nährt. Der in einer angesehenen deutschen Zeitung abgedruckte Brief des südafrikanischen Schriftstellers Breyten Breytenbach an Ariel Scharon ist ein treffendes Beispiel: Die Diasporajuden sind nicht nur wegen der antiisraelischen Stimmung unter nichtchristlichen Europäern in diese schlimme Situation geraten.

      In beiden Akten des Geiseldramas lässt sich das bekannte „Geiselsyndrom“ erkennen: Die Geisel identifiziert sich mit den Geiselnehmern. Statt sich von den Siedlern zu befreien, zeigt die Mehrheit der Israelis Verständnis, ja Hochachtung für ihre Geiselnehmer. Das Diasporajudentum andererseits unterscheidet oft nicht zwischen einer Identifikation mit Israel und einer Unterstützung jeder beliebigen israelischen Politik und ist daher der Kritik und dem Hass der Umgebung ausgesetzt.

      Tunesische Juden fürchten seit dem Anschlag auf die Synagoge in Djerba um ihr Leben: Tunesien will seinen Tourismus nicht ruiniert sehen, weil Extremisten nicht zwischen Juden und Israelis unterscheiden und ihre Rache an Israel gegen Synagogenbesucher richten. Und da sind wir bei der nächsten Szene des Geiseldramas: Deutsche Touristen, die ein jüdisches Gotteshaus besuchen, werden zu Opfern einer muslimischen „Kristallnacht“, zu Geiseln des israelisch- palästinensischen Konflikts, der so zum jüdisch-muslimischen Konflikt mit deutschen „Kollateralschäden“ ausartet.

      Der Autor leitet das Richard Koebner Center for German History an der Hebräischen Universität in Jerusalem.


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