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    Warum der Markt noch viel weiter fallen wird..... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.08.02 00:01:58 von
    neuester Beitrag 05.08.02 12:03:56 von
    Beiträge: 18
    ID: 615.582
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      Avatar
      schrieb am 05.08.02 00:01:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      [/url]

      Hier das KUV des S&P 500. Nun natürlich 10% niedriger, weil der Chart nur bis Juni geht, aber immer noch horrend hoch historisch gesehen.
      Eine Rückkehr zum historischen Mittel würde einen weiteren Kursrückgang von 30% bedeuten - oder einfach um die 5 Jahre Stagnation.
      Aber derartig massive Bärenmärkte haben in der Geschichte nicht an der historischen "Normalbewertung" halt gemacht, die Kurse sind weiter nach unten durchgesackt, während sich die Leute langsam vom Markt verabschiedeten.
      Und das würde dann weitere 60% bedeuten.
      Die Menge der negativen Nachrichten auf der Wirtschaftsfront, die noch auf uns wartet, reicht vom Zusammenbruch der USA Konsumausgaben über das Platzen der Immobilienblase, dem möglichen Zusammenbruch dortiger Banken bis zu dem reihenweisen Umfallen der Südamerikanischen Länder.
      Erst Argentinien, dann Uruguay, dann Brasilien, dann Venezuela?
      Wie bei den 10 kleinen Negerlein.
      Die Politikfront hält ähnlich lustige Nachrichten bereit - mittlerweile wird die halbe amerikanische Regierung von der SEC untersucht, weil sie in Insidertrading und Accountingskandale verstrickt ist.
      Wenn Bush gezwungen sein sollte, den hörigen Lobbyisten Pitt bei der SEC durch jemanden mit Aggressivität zu ersetzen, kann das ganz schnell ganz hässlich werden, für die Bush Regierung und auch für den Markt. Vom 2.Golfkrieg und möglichen Terroranschlägen gar nicht zu reden.

      Was tun?
      So gut wie keine langfristigen LONG Positionen. Manche Aktien sind billig, die meisten sind teuer.
      Auch die billigen Aktien werden wohl noch billiger werden.
      Wenn man zocken will, nicht die Bärmarktrallyes nach oben traden, sondern nach unten shorten(Mit Shortzertifikaten) wenn ihnen die Luft ausgeht. Stoploss aber immer vorher festlegen und beinhart durchziehen!
      Früher oder später werden die Kurse immer wieder runterkommen.
      Jegliche Aktie, die immer noch, wie man so sagt, "ambitioniert bewertet" ist, würde ich auf keinen Fall halten, egal wie die Qualität des Unternehmens ist. Früher oder später wird alles auf ein Normalmaß zusammengefaltet, Aktien die "sich noch relativ gut gehalten haben" sind einfach später dran. Dran werden sie aber auch sein.
      Fortgeschrittene Masochisten, die meinen, sie müssen doch LONG gehen sollten auf keinen Fall Aktien, sondern Discountzertifikate kaufen, am besten mit einem CAP unter dem aktuellen Kurs. Durch die extremen Volatilitäten sind die Abschläge für die Zertifikate auf historischen Hochs.
      Wenn Sie Glück haben, fällt die Aktie so wenig das sie noch 20% mit dem Zertifikat machen. Wenn Sie Pech haben geht die Bank die das Zertifikat emittiert hat pleite, dann haben aber auch die Shortzertifikateinhaber Pech.
      Ich würde im übrigen jedem empfehlen jegliche Zertifikate und Optionsscheine sofort zu verkaufen, wenn in Amerika eine Bank umfällt. Durch die Derivatemärkte, die einen gigantischen Umfang erreicht haben, sind die internationalen Banken in einem großen Maße miteinander verbunden. Wenn einer der Player in dem Dickicht des Derivategewirrs ausfällt, hängen die übrigen mit einem Teil ihrer Positionen in der Luft. Ein Dominoeffekt könnte die Folge sein. Die Gefahren derartiger Szenarien wurde durch das LTCM Debakel 1998 deutlich. Ich empfehle das Buch: "When Genius failed" von Lowenstein.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 00:55:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wieder mal einer unserer Freunde des Weltuntergangs. Versuche es doch mal mit den Zeugen.......!!!!!

      Eines ist klar: Wenn der gesamte südamerikanische Markt den Bach runtergeht, dann sieht es düster aus. Wenn dann noch die seit Jahrzehnten erwarteten US Konsumausgaben zusammenbrechen, plus amerikanische Großbanken die Löffel abgeben, tja dann......!!! Vielleicht sollten wir einfach den ganzen Kapitalismus vergessen???? Kapitalismus weg = Aktien weg!!! Warum denn nicht??? Dann rät uns der Autor noch Diskountzerties zu kaufen mit einem CAP unter dem aktuellen Kurs. Kann man immerhin noch lächerliche 20% machen!!! LOL! Was sind schon 20% ???? Also, wenn wir das mal mit den BOOOOOOMMM-Jahren vergleichen??????!!!!!!!!!!
      Zum Schluss sollen wir dann noch ein Buch kaufen.........endlich haben wir das Orakel gefunden!!!! Es heißt:"When Genius failed" von Lowenstein!!!! Lowenstein????? Ich habe mal was von Wittgenstein gehört, aber Lowenstein???
      Wer kann eigentlich noch ernsthaft raten in diesen Märkten Shortpositionen einzugehen??????????? Doch nur Leute, die Interesse daran haben, dass die Kurse fallen!!! Und wer hat schon normalerweise Interesse, dass die Kurse fallen????
      Eben genau, Investors, die schon short sind!!! Denen geht aber langsam der Arsch auf Grundeis! Charttechnisch sieht der Markt wirklich mies aus, aber was haben uns die Charttechniker nicht alles im Boomjahr 2000 alles weiß machen wollen???? Ich sage nur: Geht ausgewählt long und zwar bald! In 6 Monaten sagen dann wieder alle: Hätte ich nur, warum hab ich nicht....etc...!!!
      Klar, Golfkrieg und mögliche Terroranschläge sind alles Faktoren, die den Markt beeinflussen würden...!!!! Nur, entweder man glaubt an die Kräfte des Kapitalismus oder man tut es nicht, tut man es nicht, dann hat man an der Börse nichts zu suchen!!!!
      MfG
      ZP
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 01:02:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Du magst in einigen Punkten durchaus rechtbehalten.

      bist Dir anscheinend sicher, daß die Märkte fallen. Warum versuchst Du dann andere davon zu überzeugen ??? Jedes posting verfolgt einen Zweck. Ich vermute Du weist selbst nicht wie es weiter geht und suchst nach einer Bestätigung deiner Theorie.
      Kriege sind eine Katastrophe, aber nicht in erster Linie für die Börse, sondern für die betroffenen Menschen. Die Welt braucht keine Schwarzmaler,sondern Menschen die anpacken und versuchen Mißstaende zu beseitigen.
      Ich verbrenne mein Geld auch nicht und verhalte mich trotzdem nicht wie eine Ratte.
      Ich wäre dafür das shorten zu unterbinden.
      Shorten vernichtet mehr Geld als es schafft.
      Wer versucht shorten zu rechtfertigen, ihm einen Sinn zu geben, belügt sich nur selbst.
      Die Politiker werden genauso geschmiert wie die Wirtschaftsprüfer, nur damit ein paar Hedge-Fonds (Banken)
      auch in schlechten Zeiten gute Geschäfte machen.
      Eine Übertreibung nach oben bringt vielen Anlegern hohe Gewinne, eine Untertreibung nach unten kostet vielen Anlegern mehr als sie zuvor gewonnen haben.
      Siehe Telekom und eine vielzahl anderer Aktien.Shorten verstärkt den Abwärts-Trend, verkürzt ihn aber nicht.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 01:04:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Dieser Artikel ist eigentlich der beste Kontraindikator zum einsteigen. Hier wird bewußt Panik verbreitet weil man selber Short ist. Mit solchen Geschichten kann man vielleicht kleine Kinder erschrecken, mit sachlicher Information hat dieses konstruierte Panikszenario nichts zu tun. Es soll als Mittel zum eigenen Zweck dienen. Die Leute die jetzt Aktien kaufen gehören sicherlich nicht zu den ängstlichen Naturen die hier ins Bockshorn gejagt werden sollen, und die die man vertreiben will sind schon längst draussen. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. Und die Leute die Leerverkäufe tätigen, müssen ihre Positionen irgendwann Covern. Ich werde auch diese stürmische See aussitzen. Den Shorties wird das Lachen noch vergehen.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 02:12:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      Leute, seht euch mal die bilanzielle Lage von GE an.:D

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      Avatar
      schrieb am 05.08.02 02:36:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      a) Ich glaube es geht weiter bergab (im mittel)!
      b) Ich erhöhe meinen Aktenbestand langsan!
      c) Ich glaube meine Investments zahlen sich aus!

      But, be prepaird for a long down-turn!

      Ihr wahres Gesicht zeigt die Krise erst in einiger Zeit!
      Es ist gefährlich, aber nicht hoffnungslos!
      Die meisten Aktien sind stark überbewertet, aber es gibt
      auch andere (und ich meine damit jetzt nicht
      unbedingt LBC!)

      Gruss,

      CAH
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 03:05:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Philip Morris halte ich trotzdem weiter, die 5,5 % Dividende sind schon nicht schlecht, wenn es demnächst 0,5 % Zinsen gibt. Glaube nicht , dass die noch viel billiger werden, es sei denn ein paar Geschworene drehen mal wieder durch, aber das ist dann auch nur temporär.

      Natürlich gilt das auch für andere Aktien, wenn die Zinsen weiter fallen, dann sind 2 % Dividende auch schon nicht schlecht, sofern sie sicher sind.

      Was ich damit eigentlich sagen will, ist dass man Aktienbewertungen schon auch mit dem Zinsniveau vergleichen muss, daher glaube ich , dass es in den nächsten Jahren eher seitwärts als massiv abwärts geht.
      Nur richtig große Kurssprünge, die sollten sich die Anleger abschminken, in den nächsten Jahren.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 03:26:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      sehr interessanter thread, vor allem auch die psychologische komponente.

      in den beiträgen #2,3,4 werden die argumente von #1 kaum richtig aufgegriffen, bzw. wiederlegt. stattdessen wird mit unterstellungen argumentiert, und der subjektiven sichtweise des ursprungsautors, der aufgrund seiner mutmaßlichen short-engagements quasi befangen und blind für die realität sein muß.

      man hätte sagen können, daß die argumente nicht ausreichend dargelegt sind, (zahlen)beispiele verlangen können.

      aber den beitrag so abzutun ist ungerechtfertigt. im gegenteil. solche beiträge sind besonders wertvoll, weil sie auf die risiken im markt hinweisen, und einen hellhörig machen.

      abgesehen von dem ganzen psycho-zeugs: die zahlen sprechen eine klare sprache: der markt muß zusammenbrechen.
      - kapazitätsauslastung bei unter 75% in usa
      - verschuldgungen auf historischen höchstständen

      d.h. es läßt sich einfach nicht mehr verkaufen, und investitionen lohnen derzeit nur schwer.

      besondere risiken: schon leicht verringerte umsätze führen rasch zu schieflagen in der bilanz, was wiederum das bedienen von verbindlichkeiten erschwert.

      die gefahr von massiven forderungsausfällen ist sehr real.

      und schließlich: die aktienbewertungen, insbesondere bei high-techs wie MSFT, CSCO.... ist immer noch absurd hoch.
      das sind unternehmen, die kaum mehr wachsen können, und warum sollten sie nicht eines tages mit KUV´s wie GM bewertet werden? eine halbierung obiger werte ist unausweichlich. alles nur eine frage der zeit.

      übrigens: eine zinssenkung bringt nur dann was, wenn umgeschuldet wird, und die frei werdenden mittel sämtlich in tilgung investiert werden. aber 2001 haben die amis lieber konsumiert wir irre, und die niedrigen zinsen zum anlaß genommen, noch mehr schulden aufzutürmen.
      die notwendige beseitigung finanzieller schieflagen wurde nur aufgeschoben, und das wachstum war nur auf pump entstanden.

      so wird es wieder kommen, weil die mentalität sich nicht geändert hat. also, greene, laß den quatsch mit der zinssenkung. der kollaps kommt so oder so, und jeder tag, den er später kommt, sind die folgen größer.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 05:44:04
      Beitrag Nr. 9 ()
      lol, bei diesen postings werde ich immer mehr zum bullen.
      Neuerdings gehen die charts bis 1979, tztztz.
      Naja, irgedwie kann man alles erklären. Vor zwei jahren hat keiner einen solchen chart hier hingestellt.
      Typische Duckmäuser, nur meine meinung.
      Wie gesagt, noch mehr solche postings und man kann langsam einsteigen in den markt.

      Gruss
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 05:53:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Eins ist klar. Die Regeln zum Shortselling müssen neu überdacht werden. Japan fängt damit schon an. Was früher nur kranke Firmen betroffen hat, ist zur treibenden Kraft einer sich selbstverstärkenden Abwärtsspirale geworden. Sogar gesunde Firmen werden davon erfasst. Keine Regierung der Welt wird sich in Zukunft leisten können, von ein paar wenigen in den Abgrund geschubst zu werden und dabei noch zuzusehen.
      mfg
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 06:26:50
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Mentat

      Die Gefahren sehe ich auch. Inzwischen verlieren auch die Profis Geld, die Bereitschaft Risiken einzugehen (Zocken) um Verluste zu verstecken oder auszugleichen dürfte auch bei dem ein oder anderen Händler gestiegen sein. Die FED stünde in einem solchen Fall kaum wieder als Retter zur Verfügung, da die Zinsen schon unten sind.


      @Wertpapierexperte
      Ob shorten ethisch ist oder nicht ist unwichtig, big money tut es, warum sollen also Kleinanleger die Klappe halten wenn es um Trading Strategien geht? (Ich war und bin nicht short.)

      @fast alle
      Glaubt ihr ernsthaft, das Mentat auch nur im Traum daran gedacht hat mit dem Beitrag zu bashen? Wer so denkt, der zeigt, das er wirklich nicht die geringste Ahnung hat:
      a) wir diskutieren hier
      und
      b) es geht um die Gesamtmarktlage.

      Dennoch dürften die Gerüchte um weitere Zinssenkungen kurzfristig für zunächst steigende Kurse sorgen.

      Stimmt es eigentlich, das Gewinne aus Shortpositionen wie Termingeschäfte, also erhöht versteuert werden?

      Lowenstein hat auch noch ein paar andere gute Bücher geschrieben.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 06:59:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      keine Longposition ist auch meine Meinung

      kleine Zocks am Rande, ansonsten Beobachtung,
      ob und wielange das PPT noch kann :D

      Roland Leuschel

      Das brutale Ende der Kursrallye des DOWN JONES an der FALL STREET


      In dieser Woche lieferten die amerikanischen Behörden neue Zahlen zur Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft, die auf einen Double Dip hindeuten, und alle Anleger zur allgemeinen Skepsis gegenüber allen veröffentlichten Zahlen einladen. Im vergangenen Jahr schrumpfte die Wirtschaft in Amerika in 3 (drei) Quartalen und nicht wie bisher angegeben « nur im ersten Quartal ». Warten wir also geduldig, bis auch die phantastischen Produktivitätszahlen korrigiert werden. Wie bereits erwähnt, sentimentale Anleger dürfen ruhig weiter träumen.

      Seit 1995 kritisiere ich ununterbrochen in den Medien, die bereit sind so etwas zu veröffentlichen (Boerse Online, De Financiele Tijd und gelegentlich andere Zeitschriften, sowie natürlich in meinen Kommentaren in Boerse.de) den amerikanischen Zentralbankchef Alan Greenspan. Sie wissen, ich halte den Hohenpriester der Blasen für den Hauptverantwortlichen nicht nur der Aktienblase, sondern der inzwischen immer grösser werdenden Dollar- bzw. Immobilienblase in Amerika. In einem Punkt kann ich bereits beweisen, dass Alan Greenspan wissentlich die Welt getäuscht hat, und seit September 1996 die Blase am Aktienmarkt eindeutig erkannt und nichts unternommen hat, sie anzustechen, sondern alles, aber auch alles getan hat, um sie zur gigantischsten Blase aller Zeiten werden zu lassen (vergleiche die Sitzungsprotokolle der FOMC-Fed-Sitzungen vom 24.9.1996). Jetzt hat ein anderer Querdenker in Deutschland, Claus Vogt von der Berliner Effektenbank (gehört zur Consors-Gruppe – cvogt@effektenbank.de), der ebenfalls seit Jahren mit spitzer Feder die Politik Greenspans kritisiert, in der neuen Ausgabe seiner Broschüre « Performance » vom August 2002 Alan Greespan scharf attackiert. Sein Artikel titelt « Der Vater der Wirtschaftskandale heisst Greenspan ». Diese Broschüre ist absolut lesenswert, und Sie werden verstehen, dass die Medien darüber kaum berichten.

      In meiner Kolumne Anfang Juni « Zinssenkung der Fed ante portas ? » habe ich nicht nur meine Warnung vor dem « Double Dip » zum x-ten Male wiederholt, sondern auch eine Rallye von 10 bis 15% an den markanten Aktienbörsen angekündigt. Es gab zwei Gründe für diese Rallye : Erstens war vor allem der amerikanische Markt « überverkauft », und zweitens hatte ich das Gefühl (das durch vertrauliche Informationen gestärkt wurde), dass die Federal Reserve direkt und indirekt in das Marktgeschehen einschreitet. Greenspan hat natürlich, wie für alles, was er tut, irgendwo eine rechtliche Grundlage, und wie Sie wissen, wurde von Ronald Reagan nach dem Oktober-Crash von 1987 eine « Working Group on Financial Markets » gegründet (auch PPT genannt – Plunge Protection Team) mit dem Ziel die « Integrität, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Fairness der US-Märkte herbeizuführen, um das Vertrauen der Investoren zu bewahren ». Diese « Executive Order No 12631 » könnte dem Hohenpriester aller Blasen die gesetzliche Grundlage liefern, um demnächst von Präsident Bush zum Hohenpriester der Manipulationen befördert zu werden. Sie haben an den Aktienmärkten der letzten Wochen erlebt, was diese Aktivität der Notenbanken bewirkt hat, und es kam zu wilden Kursausschlägen : Am Mittwoch den 24. Juli Dow Jones +6,4%, am Montag 29. 7. +5,4% und Nasdaq 5,8%, der Dax konnte um 7,9% steigen, das war die höchste Zuwachsrate in seiner Geschichte, etc. etc. etc. Natürlich haben die Fondsmanager mitgespielt, schliesslich haben sie seit 1995 die Pawlovschen Reflexe ausgiebig geübt, um sofort die letzten Cashreserven ihrer Fonds in den Markt zu werfen. Schliesslich belebt dies das Geschäft, und die Investmentbanken haben es dringend nötig.

      Am Jahresanfang machte ich hinter der Prognose « Weltwirtschaftskrise II in Sicht ? » noch ein Fragezeichen, das können Sie jetzt streichen. Die Chance für ein Double Dip erhöhten sich mittlerweile laut Stephen Roach von Morgan Stanley auf 65% (CNBC Sendung vom 1.8.) und damit dürfte auch die Erholung der europäischen und japanischen Wirtschaft vorerst reines Wunschdenken sein. Stellen Sie sich darauf ein, es droht die Weltwirtschaftskrise II, und misstrauen Sie Worten eines deutschen Wirtschaftsministers mit dem Namen Müller, der noch Mitte Juli deutlich den Wirtschaftsaufschwung sah und für 2003 ein Wachstum von 3% vorhersagte. (Sie kennen das Volkslied « Das Träumen ist des Müllers Lust ».) Der IFO-Präsident Sinn formulierte es allerdings etwas vorsichtiger (oder war es reiner Zynismus ?) nachdem der IFO-Geschäftsindikator im Juli zum zweiten Male in Folge fiel : « Die Situation japanischer Verhältnisse sei aber noch nicht gegeben ». Sollte er bei der Präsentation das Wörtchen « noch » betont haben, dann war es reiner Zynismus, denn so etwas kann man aus dem geschriebenen Text nicht heraushören. (Mir klingen noch die Worte seines Vorgängers vor 9 Monaten in den Ohren, der von der V-Form der Konjunkturerholung sprach.)

      Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum Alan Greenspan und die Heerschar der Ökonomen in der Welt von einer starken Wirtschaftserholung in Amerika ausgingen, getragen von der Solidität und der Ausgabeneuphorie des US-Konsumenten, der mittlerweile total verschuldet ist und alle historischen Grenzen sprengt. In Amerika hat der durchschnittliche Haushalt 11 Kreditkarten, und 60% der Karteninhaber können ihre monatlichen Rechnungen nicht völlig begleichen. (Der Schuldenstand stieg von knapp 3.000 Dollar 1990 auf jetzt über 8.500 Dollar.) Dabei sind die Kreditkarten nur die Spitze des Schulden-Eisbergs. Im Zweiten Quartal 2002 stieg die Verschuldung der US-Haushalte laut Moody’s auf 8 Billionen Dollar, und damit über die Höhe des verfügbaren Einkommens (7,8 Billionen Dollar). Übrigens im Jahre 1982, als der Bullenmarkt begann, lag die Verschuldung unter 80% des Einkommens. Vielleicht ist der amerikanische Konsument weniger unseriös, als wir Europäer glauben. Schliesslich lebt er auch nur einmal und wenn der ganze Kreditapparat und das ganze Wirtschaftssystem ihm erlaubt, über seine Verhältnisse zu leben, und darüberhinaus die gesamte westliche Welt ein Grossteil ihres Sparaufkommens nach Amerika zur Finanzierung des Defizites der Leistungsbilanz schickt, läuft der amerikanische Konsument kein allzu grosses Risiko, denn es gibt für ihn Chapter 7 des US Bankruptcy Codes, nachdem der Konsument sich durch Zahlungsunfähigkeit dem Zugriff der Banken entziehen kann (vergleichbar mit dem Chapter 11 für Unternehemen). Ausserdem hat George W. Bush bereits die wenigen Monate seiner Amtszeit dazu benutzt , um über Steuersenkungen und drastische Militärausgabenerhöhungen den amerikanischen Haushalt ins Defizit zu führen. Bush schafft also das Triplet : Haushaltsdefizit, Leistungsbilanzdefizit und Riesendefizit im privaten Sektor. Oh weh, wenn da die Immobilienblase platzt, und oder die Kapitalmarktzinsen steigen. Das neue Jahrtausend wird sein erstes grosses Spektakel erleben.

      Folgerung für den Anleger : Halten Sie den Aktienanteil Ihres Portefeuilles weiter tief (30%) und setzen auf Cash, bzw. Triple A Anleihen. Ob derzeit die Aktien wieder « günstig » bewertet sind, kann ich, und ich behaupte niemand, beurteilen, dazu sind die veröffentlichten Zahlen noch nicht vertrauenwürdig genug. Aber der geschickte Anleger kann mit Sicherheit Qualitätsaktien in den kommenden Monaten günstig einkaufen. Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs sieht den Standard & Poors 500 in einer Zwölfmonatsfrist bei 1.300 und Tom Calvin von Crédit Suisse First Boston bei 1.378. Es lachen Ihnen also über 55% Gewinn ! Meine Grossmutter pflegte zu sagen, wer glaubt wird selig !

      Roland Leuschel

      02.08.2002


      erwarte diese Woche eine erneute DOW Bekanntschaft mit der 7500er Marke

      mfg

      Mark
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 08:24:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Einer der gescheiteren Zukunftsforscher hat gesagt: Das einzige das wir aus der Vergangenheit lernen können, ist, daß wir die Zukunft nicht vorhersehen können. Alle großen Veränderungen sind aus anfänglich unbedeutenden Erfindungen geworden - siehe Eisenbahn - Auto - Fernsehen - Internet. Wir können mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß es anders kommt, als wir uns heute denken können. Das heißt: ALLES, was wir heute in der Zukunft für möglich halten, wird ziemlich sicher NICHT eintreten.

      Noch dazu schreiben will ich, daß Greenspan selbstverständlich ein Produkt der 1928-Krise ist und alles versucht hat, die damals gemachten Fehler zu vermeiden. Es ist vollkommen logisch, daß er daraufhin neue Fehler macht.
      Was aber seine neuen Fehler bewirken werden, werden erst unsere Kinder wirklich begreifen!
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 08:59:53
      Beitrag Nr. 14 ()
      Dann rät uns der Autor noch Diskountzerties zu kaufen mit einem CAP unter dem aktuellen Kurs. Kann man immerhin noch lächerliche 20% machen!!! LOL! Was sind schon 20% ???? Also, wenn wir das mal mit den BOOOOOOMMM-Jahren vergleichen??????!!!!!!!!!!

      Die Boomjahre kannst du dir abschmicken. Die kommen vielleicht in 20 Jahren mal wieder, wirkliche Boomjahre warscheinlich frühestens in 50.
      Erst müssen genug nachkommen, die das Internetdebakel nicht erlebt haben, und die bereit sind, ihr Geld mit der nächsten Blase zu verlieren. Warren Buffet meint, wir sehen das nächste Jahrzent maximal 6% Rendite mit Aktien, inklusive Dividende. Ich glaube er ist ein Optimist.
      Wenn du es schaffst, über die nächsten Jahre als Anleger (nicht als Daytrader) auf der Longseite konstant 20% zu machen bist du ein Genie(oder hast unglaubliches Glück)

      Jedes posting verfolgt einen Zweck. Ich vermute Du weist selbst nicht wie es weiter geht und suchst nach einer Bestätigung deiner Theorie.

      100% sicher bin ich mir natürlich nicht. Was ich suche sind ernsthafte Gegenargumente. Die habe ich in diesem Thread aber noch nicht gesehen.
      Stattdessen wird mir vorgehalten das ich mit dem Posting den Markt nach unten treiben will.
      Man muß schon unter erheblichem Realitätsverlust leiden wenn man glaubt das das gehen könnte.


      Ich wäre dafür das shorten zu unterbinden.
      Shorten vernichtet mehr Geld als es schafft.
      Wer versucht shorten zu rechtfertigen, ihm einen Sinn zu geben, belügt sich nur selbst.


      Shorten beseitigt Marktineffizienzen (Überbewertungen) schneller als das normalerweise der Fall ist, und sorgt dadurch langfristig für einen markteffizientere Kapitallokation.

      in den beiträgen #2,3,4 werden die argumente von #1 kaum richtig aufgegriffen, bzw. wiederlegt. stattdessen wird mit unterstellungen argumentiert, und der subjektiven sichtweise des ursprungsautors, der aufgrund seiner mutmaßlichen short-engagements quasi befangen und blind für die realität sein muß.

      Denali: Richtig. Goldberg würde wohl sagen das so die kognitive Konsonanz wiederhergestellt werden soll.


      [/i]Eines ist klar: Wenn der gesamte südamerikanische Markt den Bach runtergeht, dann sieht es düster aus. Wenn dann noch die seit Jahrzehnten erwarteten US Konsumausgaben zusammenbrechen, plus amerikanische Großbanken die Löffel abgeben, tja dann......!!! Vielleicht sollten wir einfach den ganzen Kapitalismus vergessen???? Kapitalismus weg = Aktien weg!!! Warum denn nicht??? [/i]

      Es hat in der Geschichte lange Phasen gegen, in denen der Aktienmarkt kaum was hergegeben hat.
      Besonders nach und ausserdem noch 1964-1981.


      Einer der gescheiteren Zukunftsforscher hat gesagt: Das einzige das wir aus der Vergangenheit lernen können, ist, daß wir die Zukunft nicht vorhersehen können. Alle großen Veränderungen sind aus anfänglich unbedeutenden Erfindungen geworden - siehe Eisenbahn - Auto - Fernsehen - Internet. Wir können mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß es anders kommt, als wir uns heute denken können. Das heißt: ALLES, was wir heute in der Zukunft für möglich halten, wird ziemlich sicher NICHT eintreten.

      Das gemeinsame von Eisenbahn, Auto, Internet und Elektronik ist, daß nur sehr wenige Aktionäre damit reich geworden sind und die meisten ihr Geld vernichtet haben.

      Philip Morris halte ich trotzdem weiter, die 5,5 % Dividende sind schon nicht schlecht, wenn es demnächst 0,5 % Zinsen gibt. Glaube nicht , dass die noch viel billiger werden, es sei denn ein paar Geschworene drehen mal wieder durch, aber das ist dann auch nur temporär.

      Historisch sind in den Böden von derartigen Bärenmärkten Dividenden von 8% aufwärts anzutreffen gewesen.
      Davon abgesehen sind die Dividenden nicht in Stein gemeißelt. Wenn die Gewinne nachgeben tun das auch die Dividenden.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 11:50:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Mentat

      1.Bezogen auf den bereits erfolgten Absturz ist es absolut normal, wenn die Zeitgenossen auch vor dem Hintergrund (hoffentlich) gewonnener, besserer Erkenntnis die Aussagen der `Crashpropheten` weiterhin nicht hören wollen. Das macht kein Geld (außer short und das wollen/können die meisten nicht) und es raubt die Hoffnung. Mögen Sie recht gehabt haben aber man will lieber wissen, wann wieder alles `gut` wird. Die Medien , der Aktienmarkt, die Politik funktionieren nach diesem Schema und schlechte Nachrichten und Prognosen, die die Umverteilung des Kapitals zeigen fördern die bereits entstandene, soziale Unruhe. Und die Nerven sind bis zum Zerreisen gespannt (Sic:Politik der ruhigen Hand).
      2.Eine rationale Gegenprojektion könnte sein- Du sucht ja nach Gegenargumenten- daß historisch hohe Volatilitäten nicht über kurz-mittlefistige Zeitfenster hinaus auf diesem Niveau bleiben. Der VIX/VNX und auch die DAX Vola bilden Doppeltops aus ,die sich abbauen werden.
      Die Investors Intelligence hat nach dem 24.7. ein bullisches Tief und ein bearisches Top ausgebildet, die sich dann bis in die erste Augustwoche geschnitten haben. Das bullische Sentiment steigt also , das bearische fällt.(Daten bilden jeweils die Vorwoche ab). Nach der Charthistorie handelt es sich um einen Extrempunkt wie im Sept.01.
      Der Euro korrigiert gerade seinen Anstieg zum Dollar. Der MACD ist bearisch geschnitten. Bei potenten Akteuren wie IWF und mehreren Zentralbanken düfte zu erwarten sein, daß dieser nun eingeleitete Trend weiter massiv vorangetrieben wird.
      3.Die seit über 100 Jahren laufende Globalisierung hat viele National-/Kontinentalökonomien durch frei fliessende Kapitalströme desöfteren in arge Bedrängnis gebracht, protektionistische Gegenbewegungen aber immer wieder das Weltwirtschaftssystem phasenweise stabilisiert. Sollten letztere in der nächsten Zeit durch restriktive Eingriffe welcher Art auch immer weiter gestärkt werden, erleben wir möglicherweise einen längere Seitwärtsphase auf erniedrigtem Kursniveau.


      und last but not least: so fragwürdig die Kursentwicklung seit 24.7. verlaufen sein mag, mit der neuen Zinsphantasie,
      ist wieder eine neue Ebene eingezogen worden, die sich jetzt
      kurzfristig bis Mitte August als tragfähig oder nicht erweisen wird. Langfristig allerdings haben sich die Zinssenkungen der FED (ähnlich wie in den 30er-Jahren) als Kontraindikator erwiesen.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 11:52:58
      !
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      schrieb am 05.08.02 11:53:37
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      schrieb am 05.08.02 12:03:56
      Beitrag Nr. 18 ()
      Historisch sind in den Böden von derartigen Bärenmärkten Dividenden von 8% aufwärts anzutreffen gewesen.

      Richtig , es gab Bärenmärkte mit Dividenden von 8 % , allerdings niemals in einer Niedrigzinsphase.
      Also entweder müssen demnächst die Zinsen massiv steigen oder die Dividenden müssen ausfallen oder zumindest gekürzt werden.
      Du wirst es aber nicht erleben, daß es gleichzeitig Dividenden von 8 % und Zinsen am Geldmarkt von 1 % oder weniger gibt.


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      Warum der Markt noch viel weiter fallen wird.....