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    Wehner "Unglaublich Herr Präsident" - Ordnungsrufe - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.10.02 16:07:46 von
    neuester Beitrag 03.10.02 16:24:04 von
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      schrieb am 03.10.02 16:07:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zwei unserer szenischen Darstellungen vom 23. Mai 1989 galten dem gefürchtetsten Zwischenrufer im Deutschen Bundestag, dem SPD – Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner.
      Streng nach Protokoll spielten Mitglieder unserer Theater – AG nach, wie sich Herbert Wehner seinen 41. und 56. Ordnungsruf einhandelte:
      41. Ordnungsruf
      253. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 24. Juni 1976 (7. Wahlperiode)

      Wohlrabe (CDU/CSU): "... Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, daß Sie uns in diesem Hause einmal die Frage beantworten, deren Beantwortung Herr Bölling verweigert hat, nämlich: wer Auftragnehmer ist, wer welche Honorare kassiert, welche Werbeagenturen eingeschaltet werden und welche Druckereien den Zuschlag bei Ihnen erhalten. Wer das untersucht, wer das überprüft, wer ins Handelsregister Einblick nimmt, stellt fest, daß sich hier ein Sumpf von Filzokratie und Verfilzung auftut, der in seiner ganzen Tiefe unter einem hanseatischen Bundeskanzler die ohnehin nicht pingeligen Berliner SPD – Genossen vor Neid erblassen lassen würde." Beifall bei der CDU/CSU.

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Die fettesten Werbebrocken – ich kann Ihnen das nachweisen – schlucken die SPD – Agenturen und damit die Genossen selbst. Zuerst ein Wort zu ARE, einer Werbeagentur mit Sitz in Düsseldorf. Geschäftsführer und mittlerweile Mitinhaber der Firma ist der Sozialdemokrat Harry Walter. ... Er hat in den letzten Jahren mehr als 30 Werbefeldzüge für die Bundesregierung durchgeführt, und auf seiner Kundenliste stehen ... die SPD – Landesverbände, die SPD im Bund und weite Teile der Bundesregierung, allen voran das Bundespresseamt."

      Dr. Stark (CDU/CSU): "Die Genossen füttern sich selber!"

      Dr. Marx (CDU/CSU): "Selbstbedienung!"

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Nehmen wir nun einmal, um die Größenordnung des Geschäfts darzustellen, eine ´Spiegel´- Anzeige. Eine sechsseitige Anzeige im ´Spiegel´ kostet den Steuerzahler z. B. rund 140.000 DM. Der branchenübliche Provisionssatz beträgt 15%. Das bedeutet 21.000 DM zugunsten dieser SPD – Firma. ... Dies, meine Damen und Herren, ist eine Art der Verfilzung, ein Sumpf, ein Zusammenspiel von Staat und Partei, das es in der Geschichte der Bundesrepublik bis heute nie gegeben hat."
      Beifall bei der CDU/CSU. Widerspruch und Zurufe bei der SPD und der FDP.

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Ich füge hinzu, daß wir dieses In-die-Tasche-Wirtschaften, dieses Profitdenken ablehnen, es als abenteuerlich empfinden und darüber hinaus nicht bereit sind, zwielichtige Aktionen im Rahmen der Genossenwirtschaft auch noch durchgehen zu lassen. Wir werden dies draußen unermüdlich aufdecken, damit der Bürger weiß, was mit seinem Geld geschieht ..."
      Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU. Zurufe von der SPD und der FDP.

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Die deutsche Werbewirtschaft, meine Damen und Herren, hat einen Anspruch darauf, daß die Aufträge aus öffentlicher Hand ausgeschrieben werden, jedermann zugänglich sind und gerecht verteilt werden. ..."

      Jahn (SPD): "Für wen sprechen Sie eigentlich?"

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Ich spreche für alle Bürger, auch wenn es Ihnen wehtut, Herr Jahn."

      Wehner (SPD): "Nein! Sie sprechen für den Sumpf in Deutschland!"

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Wissen Sie, das haben Sie schon einmal gesagt, Herr Wehner; damit kommen Sie bei mir nicht an. Wir haben hier schon manche Runde ausgestanden. Deshalb lasse ich mich heute nicht darauf ein. Lassen Sie mich noch folgendes sagen, meine Damen und Herren. Die von mir geschilderten Vorgänge sind nicht nur eine Veruntreuung von Steuergeldern, sondern Sie sind wohlüberlegtes Zuschanzen von Agenturprovisionen in die Kassen der SPD."
      Beifall bei der CDU/CSU. Widerspruch bei der SPD.

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Im Volksmund könnte man sagen – ich will das gar nicht -, das sei ein Plündern der Staatskasse, - -"

      Seiters (CDU/CSU): "Korruption ist das!"

      Wehner (SPD): "Das ist Ganoventon! Das ist Ganoventon, der hier eingeführt wird!"

      Wohlrabe (CDU/CSU): "- - eine unverantwortliche Filzokratie von Staats- und Parteiinteressen. Mit Unterstützung des DGB, der Bank für Gemeinwirtschaft, der Neuen Heimat, bei Berücksichtigung der vielen Mittel der SPD ist diese SPD heute die Partei des großen Geldes und nicht die CDU/CSU, die Herr Börner am letzten Wochenende beim Südwestfunk anzuprangern versuchte."
      Beifall bei der CDU/CSU.

      Wohlrabe (CDU/CSU): "200 Millionen, zusammengerechnet mit all den zusätzlichen Mitteln, die Ihnen zur Verfügung stehen, erbringen viel mehr, als alle anderen Parteien für Ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung haben. Derartiges zerstört die Gleichheit der Wahlchancen. Wer dabei wie die SPD hemmungslos die Staatskasse einsetzt, zerstört die Gleichheit der Wahlchancen."

      Wehner (SPD): "Sumpfblüte!"

      Wohlrabe (CDU/CSU): "Wir werden dies immer wieder anprangern und lehnen es ab."
      Lauter Beifall bei der CDU/CSU.

      Wehner (SPD): "Sie sind eine Sumpfblüte!"

      Seiters (CDU/CSU): "´Sumpfblüte´ hat er gesagt, Frau Präsidentin!"

      Rawe (CDU/CSU): "´Sumpfblüte´ hat er gerufen!"

      Vizepräsidentin Frau Funcke: "Das Wort hat der Herr Abgeordnete Grobecker!"
      Zuruf von der CDU/CSU: "Was sagen Sie dazu?"

      Seiters (CDU/CSU): "Was sagen Sie zu den Zurufen des Herrn Wehner!"

      Rawe (CDU/CSU): "Den letzen Zuruf können Sie doch nicht überhört haben!"
      Anhaltende Zurufe von der CDU/CSU.

      Grobecker (SPD): "Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Von Honoraren hat der Herr Wohlrabe eine Ahnung. So kennen wir ihn."
      Lachen und Beifall bei der SPD und der FDP.

      Grobecker (SPD): "Wohlrabe als Inbegriff der Seriosität – so kennen wir ihn, so kennen wir ihn alle."
      Lachen und Beifall bei den Regierungsparteien.

      Grobecker (SPD): "Ich glaube, ich traue meinen Ohren nicht: Wohlrabe als Weißmacher an diesem Pult hier! Wissen Sie, Herbert Wehner hat doch recht: Sie sind eine Übelkrähe!"
      Zuruf von der CDU/CSU: "Unerhört!"
      Weitere erregte Zurufe von der CDU/CSU.

      Grobecker (SPD): "Herr Carstens! Meine Damen und Herren von der Opposition! Sie wollen uns hier weismachen, wir würden zuviel Geld für die Information der Bürger ausgeben."

      Dr.Stark (CDU/CSU) (zur Präsidentin): "Haben Sie Angst vor Wehner?"

      Seiters (CDU/CSU): "Die Präsidentin hat Angst vor Wehner!"

      Vizepräsidentin Frau Funcke: "Einen Augenblick, Herr Kollege; einen Augenblick! Meine Damen und Herren! Die Akustik dieses Raumes und die Lärmkulisse machen es leider für das Präsidium sehr schwer, - - "

      Seiters (CDU/CSU): "Jeder hat es gehört, nur Sie nicht!"

      Vizepräsidentin Frau Funcke: "- - hier etwas herauszuhören. Ich werde die Protokolle nachprüfen lassen. Ich bitte aber alle Redner und Zwischenrufer, - -"

      Vogel (CDU/CSU): "Das war ja wohl zu verstehen!"

      Vizepräsidentin Frau Funcke: "- - die eigenen Ausdrücke zu überprüfen. Bitte, Sie haben das Wort!"

      Rawe (CDU/CSU): "Das gibt es doch nicht!"

      Seiters (CDU/CSU): "Und Sie sagen gar nichts, Frau Präsidentin?"

      Vizepräsidentin Frau Funcke: "Herr Kollege, Sie haben das Wort."

      Grobecker (SPD): "Frau Präsidentin, ich will das gern wiederholen: Ich habe Herrn Wohlrabe als Übelkrähe bezeichnet."

      Rawe (CDU/CSU): "Das muß man sich hier anhören!"
      Weitere lebhafte Zurufe von der CDU/CSU.

      Vizepräsidentin Frau Funcke: "Herr Kollege Grobecker, ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf."

      Eigen (CDU/CSU): "Was, mehr nicht?"

      Grobecker (SPD): "Ich nehme diesen Ordnungsruf mit Dankbarkeit entgegen."

      Dr. Stark (CDU/CSU): "Das kann doch nicht wahr sein!"
      Weitere anhaltende Zurufe von der CDU/CSU.

      Vizepräsidentin Frau Funcke erteilt noch in derselben Sitzung sowohl dem Abgeordneten Wehner als auch dem Abgeordneten Rawe nachträglich einen Ordnungsruf.

      56. Ordnungsruf

      132. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 25. Januar 1979 (8. Wahlperiode)

      Wir befinden uns in den Beratungen zum "Haushalt". Im folgenden geht es um den "Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit". Es spricht Frau Huber (SPD), die zuständige Bundesministerin. Der Abgeordnete Glos (CDU/CSU) stellt ihr eine Zwischenfrage.

      Glos (CDU/CSU): "Frau Minister, wären Sie im Interesse der Wahrheit bereit, das Protokoll vom Dienstag zur Kenntnis zu nehmen, .... Ich habe hier das amtliche Protokoll vorliegen, in dem steht: ´Es geht hier – das möchte ich noch einmal ansprechen – um die langfristigen Folgen Ihrer Finanzpolitik, besser gesagt: Verschuldenspolitik. Es ist doch unbestritten, daß die Leidtragenden dieser Politik die zukünftigen Generationen sein werden.´"
      Zurufe von der SPD und der FDP.

      Glos (CDU/CSU): "´Im Jahre 1979 werden nach Schätzungen voraussichtlich 500.000 Bundesbürger das Licht der Welt erblicken.´"
      Unruhe im Plenum.

      Präsident Carstens: "Herr Abgeordneter, Sie müssen Ihre Frage kurz fassen."

      Glos (CDU/CSU): "´Bei einem Schuldenzuwachs des Staates ... von 50 Milliarden DM - - ´"
      Anhaltende Unruhe im Plenum.

      Präsident Carstens: "Es tut mir leid Herr Abgeordneter, Sie müssen Ihre Frage kurz fassen."

      Wehner (SPD): "Sie scheinen Erziehungsgeld zu brauchen!"

      Glos (CDU/CSU): "´- - ... legen Sie jedem neugeborenen Kind 100.000 DM neue Schulden in die Wiege. Dies ist Ihr Beitrag zum Jahr des Kindes, Herr Finanzminister!´"

      Wehner (SPD): "Ist es möglich, daß so ein Lümmel eine Rede kaputtmacht?!"
      Fortgesetzte Unruhe.

      Präsident Carstens: "Herr Abgeordneter Wehner, ich rufe Sie wegen des Zwischenrufs ´Lümmel´ zur Ordnung."

      Präsident Carstens: "Frau Bundesministerin, bitte fahren Sie in Ihrer Rede fort."

      Frau Huber (SPD), Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit: "Herr Glos, nur einen Satz: Sie können einen hervorragenden Beitrag für die Kinder der Zukunft leisten, wenn Sie zum Beispiel heute meinem Haushalt zustimmen."
      Beifall bei der SPD und der FDP.


      Aus: "Unglaublich, Herr Präsident" Ordnungsrufe / Herbert Wehner - Zweitausendein S 76-80 und S 99-100
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 16:24:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aus: http://www.kreymeier.de/wehnerzitate.html
      Hier eine Auswahl seiner Sprüche:

      "Sie verwechseln wohl den Bundestag mit der Oktoberwies`n, Sie Flaschenkopf."
      (Zwischenruf während einer Rede)

      "Sie sehen auch aus wie eine Jungfer."
      (Zu Friedrich Bohl, als dieser darauf hin wies, dass er gerade seine Jungfernrede halte)

      "Sie Übelkrähe!"
      (zum Abgeordneten Jürgen Wohlrabe)

      "Der mit den Ohren."
      (über Hans-Dietrich Genscher)

      "Das war schon Quatsch. Und das hier ist noch viel Quätscher."
      (zu einem Fernsehreporter)

      "Ich bin ein Beschnittener."
      (zu Friedrich Nowottny, nachdem in dessen "Bericht aus Bonn" ein Interview mit Herbert
      Wehner gekürzt worden war)

      "Ich war auf dem Klo."
      (auf die Frage, wo Wehner war, als das Ergebnis des Misstrauensvotums gegen Bundeskanzler Willy Brandt bekannt gegeben wurde)

      "Nun seien Sie mal still. Irgendwo krabbelts bei Ihnen."
      (zu einem Abgeordneten)

      "Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen."
      (Wehner, als während seiner Rede ein paar CDU-Abgeordnete aus Protest den Saal verließen)

      "Der Kanzler badet gern lau."
      (über die allzu menschliche Art von Willy Brandt)

      "Ich weiß nichts und Sie wissen gar nichts!"
      (zu Ernst-Dieter Lueg, den Wehner gern als "Herrn Lüg" bezeichnete)


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