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    IRAK SITREP US-Kräfte Middle East (wie versprochen...) - 500 Beiträge pro Seite (Seite 34)

    eröffnet am 01.01.03 18:56:55 von
    neuester Beitrag 19.10.08 00:25:54 von
    Beiträge: 26.722
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      schrieb am 24.11.03 23:17:40
      Beitrag Nr. 16.501 ()
      antigone

      Genau so isses :D
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 23:33:32
      Beitrag Nr. 16.502 ()
      ISRAEL

      Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor

      Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat schwere Vorwürfe gegen Europa erhoben. Den Menschen dort wohne der Antisemitismus inne, und die Regierungschefs der EU machten sich einer " voreingenommenen Nahostpolitik" schuldig. Auch warnte Scharon vor einer wachsenden Zahl von Muslimen in der EU.

      usw....


      Dazu fällt mir folgendes ein.

      Paragraph §1
      Der unfehlbare und vom reinen Zionismus erleuchtete Bulldozzer Ariel S. hat immer Recht.

      Paragraph §2
      Sollte der unfehlbare vom reinen Zionismus erleuchtete Bulldozzer Ariel S. eventuell nicht Recht haben,
      dann tritt sofort der kollektive Antisemitismus in Kraft.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 23:38:05
      Beitrag Nr. 16.503 ()
      groupier.
      du tust ihm sicher unrecht.
      der zionistische herrenreiter wird statt der stumpfen waffe des wortes heldenhaft an vorderster front bulldozer, planierraupen und sprengkommandos schulen oder er ersetzt gar unwillige kampfjetpiloten, im gerechten existenzkampf um der heiligen sache willen ;)
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 07:07:56
      Beitrag Nr. 16.504 ()
      in memoriam den befürwortern von geiselerschiessungen als mittel des `gerechten` krieges


      25.11.2003

      Thema
      Patrick Martin

      Scharfmacher

      Führende Medien in den USA wie Washington Post und New York Times plädieren
      für Gewaltherrschaft im Irak
      ......
      Bush den Rücken gestärkt
      Einen gewissen Einblick, welche Pläne auf höchster Regierungsebene diskutiert werden, geben Kommentare führender US-amerikanischer Medien, die in den vergangenen Wochen ein viel gewaltsameres und weitergehendes Programm der Aufstandsbekämpfung forderten. ...


      Ruf nach Todesschwadronen
      In ihrer Sonntagausgabe vom 16. November veröffentlichte die Times eine Kolumne von Max Boot, der auch regelmäßig für das politisch rechts stehende Wall Street Journal schreibt. Boot ... stellt sodann fest, daß die Vereinigten Staaten »wichtige Lehren aus diesem früheren Krieg ziehen können, wie mit dem Feind umzugehen ist«. Insbesondere schlägt Boot vor, das US-Militär solle zu jenen Methoden greifen, die bei der Operation Phoenix in Vietnam eingesetzt wurden. Dabei setzten Sondertruppen und CIA Todesschwadrone ein, die ungefähr 26 000 mutmaßliche Unterstützer des Vietcong niederstreckten und töteten, darunter politische Aktivisten, Dorfvorsteher, Arbeiter und Bauern. Zusätzlich zu den Massentötungen befürwortet Boot den Einsatz von Folter als angemessenem Mittel, um dem Irak »Demokratie« zu bringen. Iraker, so sagt er, sollten für diese schmutzige Arbeit rekrutiert werden.

      »Unser Militär – das einen Oberstleutnant der Armee vor Gericht stellt, der mit seiner Pistole in die Luft geschossen hatte, um einen irakischen Verdächtigen einzuschüchtern und auf diesem Weg Details über einen bevorstehenden Angriff zu erfahren – ist vielleicht einfach zu pfadfinderhaft für die raue Seite eines schmutzigen Krieges«, schreibt Boot. »Iraker, die unter Saddam Husseins Tyrannei gelitten haben, haben solche Gewissensbisse nicht.«


      Am 5. November brachte Murdochs New York Post eine Kolumne des pensionierten Obersten Ralph Peters, einem Militärkommentator, der regelmäßig im Wall Street Journal, der Los Angeles Times und anderen größeren Tageszeitungen schreibt. Peters beginnt seine Kolumne mit der rituellen Feststellung, die Besatzung des Iraks liefe »wesentlich besser, als es von den Medien dargestellt wird«. Er umreißt dann einen Handlungsplan auf einer Basis, die vom Gegenteil ausgeht –.....

      Den Strom abdrehen
      »Zunächst einmal«, so Peters, »müssen wir aufhören, uns an die sunnitisch-arabische Minderheit zu hängen, die den Terror ausbrütet und sich an den Greueltaten ergötzt. Unsere Besatzungspolitik ist in Aspekten naiv und einseitig – nur Zuckerbrot, keine Peitsche.« »Wir müssen den Mumm haben, mindestens einem Terroristennest eine harte Lektion zu erteilen, damit sie den anderen ein Beispiel ist. Falludscha bietet sich logisch an.«

      »Wenn der Pöbel weiterhin unseren Feinden und den Feinden eines gesunden irakischen Staates Unterschlupf gewährt, müssen wir ein striktes Kriegsrecht verhängen. Anstatt weitere Entwicklungsgelder in die Stadt zu pumpen – Schmiergelder, die keine Wirkung haben – müssen wir den Strom abdrehen, Wasser rationieren, den Zugang zur Stadt beschränken und die Lebensmittelvergabe über ein Kartensystem rationieren.« Dieses Programm der Aushungerung und Unterdrückung soll auf eine Stadt mit 450 000 Menschen angewandt werden. Es ist absehbar, welche Opfer dies unter der Zivilbevölkerung kosten wird.


      Peters befürwortet auch eine ökonomische Strangulierung der sunnitisch dominierten Region, wo etwa fünf der 23 Millionen Iraker leben, indem der irakische Ölreichtum nur den anderen Bevölkerungsgruppen zufallen soll...

      Schließlich zieht Peters eine umfassende Schlußfolgerung aus den Erfahrungen im Irak. Die Vereinigten Staaten würden in Zukunft zweifellos in andere Länder einfallen und sie besetzen, sagt er, und müßten daher vorbereitet sein. »Es ist überfällig, daß wir von den Römern und Briten lernen und den Wert von Strafexpeditionen erkennen«, erklärt er. »Exemplarische Bestrafung mag nicht mehr in Mode sein, aber sie war zu allen Zeiten eines der effektivsten Werkzeuge der Staatsführung. Wo man nicht geliebt wird, soll man gefürchtet werden.«

      Befürwortet Peters die Methoden der Römer gegen die Karthager – die Stadt dem Erdboden gleichmachen und den Boden versalzen, so daß nie wieder etwas wächst? Oder vielleicht die Taktik der Briten gegen aufständische Stammesführer im Irak in den frühen 1920er Jahren, als der Kolonialminister Winston Churchill den Einsatz von Kriegsflugzeugen anordnete, die Wüstenoasen mit Maschinengewehren beschossen und Giftgas abwarfen?

      Peters läßt in seiner Liste von Beispielen einen berüchtigten Vollstrecker der »Strafexpeditionen« aus – das Naziregime im Zweiten Weltkrieg, das im Namen der Vergeltung für Widerstandsaktionen unzählige Greueltaten verübte. Aber eben solche Methoden der Gestapo und Waffen-SS sind es, zu denen die amerikanischen Besatzer im Irak im zunehmenden Maße greifen werden.


      * Der Beitrag erschien zuerst am 22. November 2003 auf der Webseite www.wsws.org

      http://www.jungewelt.de/2003/11-25/003.php
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 10:29:02
      Beitrag Nr. 16.505 ()
      Kurzfilme gegen Bush


      D er amerikanische Musiker Moby hat im Internet dazu aufgerufen, in Werbespots den US-Präsidenten zu kritisieren. Gemeinsam mit Milliardärssohn Jonathan Soros rief er einen Kurzfilmwettbewerb gegen George W. Bush ins Leben. Jeder könne einen Spot drehen, „bei dem es irgendwie um die Wahrheit über George Bush geht“, war auf der Internetseite am Dienstag zu lesen. Die prominente Jury mit US-Filmemacher Michael Moore, R.E.M.-Sänger Michael Stipe und US-Schauspieler Jack Black bestimmt den Gewinner bestimmen.

      Unter dem Titel „Bush in 30 Sekunden“ solle der Werbespot vor Bushs Rede zur Lage der Nation im Januar im Fernsehen gesendet werden. Unterstützt wird die Aktion von der Kriegsgegner-Gruppe „moveon. org“, die vor dem Irak-Krieg an der Organisation der landesweiten Proteste beteiligt gewesen war. Sie wirft Bush vor, die Umwelt, Wirtschaft und Sicherheit der Vereinigten Staaten zu schädigen.

      25.11.03, 9:00 Uhr focus.de

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      schrieb am 25.11.03 11:22:29
      Beitrag Nr. 16.506 ()
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 11:36:12
      Beitrag Nr. 16.507 ()
      die Ami`s werden bald genug mit sich selbst zu tun haben, dass Gesetz von Ursache und Wirkung schlägt bald auf Sie zurück. :D
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 12:05:55
      Beitrag Nr. 16.508 ()
      POLL ANALYSES
      November 25, 2003


      Poll Suggests Close Race in 2004
      Voters about evenly divided on congressional and presidential races


      by David W. Moore
      GALLUP NEWS SERVICE

      PRINCETON, NJ -- With about a year until the 2004 presidential and congressional elections, the latest CNN/USA Today/Gallup survey finds voters about evenly divided between Democrats and Republicans in party affiliation and electoral choices for 2004. While President George W. Bush currently leads all of the major Democratic candidates running for president when he is pitted against them one by one, only 44% of voters say they expect to vote for his re-election, while 43% expect to vote against him -- probably a better indicator of voter sentiment at a time when the Democratic candidates are not well known. Similarly, voters are about evenly divided as to which party`s candidate they would choose in their congressional districts, and as to which issue -- the economy or national security -- will be more important in the election.

      The poll, conducted Nov. 14-16, finds 24% of registered voters who are certain to vote for Bush`s re-election, but 33% who are certain to vote against him. Another 20% are either "probable" or "leaning" supporters of Bush, while another 10% are "probable" or "leaning" opponents.

      If George W. Bush runs for re-election in 2004, would you say -- [ROTATED: you are certain to vote for Bush, you are probably going to vote for him, you are leaning toward voting for him, you are unsure about voting for or against him, you are leaning against voting for him, you are probably going to vote against him, (or would you say) you are certain to vote against Bush]?

      2003 Nov. 14-16 National Adults Registered Voters

      % %

      Certain to vote for Bush 22 24

      Probably going to vote for Bush 12 13

      Leaning toward voting for Bush 7 7


      Unsure 15 13


      Leaning toward voting against Bush 4 4

      Probably going to vote against Bush 6 6

      Certain to vote against Bush 33 33

      Weiter:
      http://www.gallup.com/poll/releases/pr031125.asp
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:10:23
      Beitrag Nr. 16.509 ()
      #16456

      ...

      Und im übrigen bin ich der Überzeugung das dieses Karthago zerstört werden muß.

      mfg.

      CATO
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:01:33
      Beitrag Nr. 16.510 ()
      „Schlimmer als unter Saddam“



      Spanien, einer der engsten Verbündeten von George W. Bush im Irak-Konflikt, geht spürbar auf Distanz. Die Lage in der irakischen Hauptstadt ist nach Ansicht von Außenministerin Ana Palacio derzeit „schlimmer als unter Saddam Hussein“. Es gebe in Bagdad ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem, sagte die Ministerin nach Presseberichten vom Dienstag.

      Spanien war einer der entschiedensten Befürworter des Kriegs gegen das Regime von Saddam Hussein gewesen. Ministerpräsident José María Aznar räumte ein, dass die von den Amerikanern angeführte Allianz nach dem Krieg in Irak „Fehler“ begangen habe.


      Kollaborateure im Visier

      Der Widerstand gegen die Besatzungstruppen in Irak richtet sich nach amerikanischer Einschätzung verstärkt gegen Iraker, die mit den USA zusammenarbeiten. Die Sicherheitslage habe sich verändert, sagte US-Zivilverwalter Paul Bremer am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Bagdad. „Früher waren Angriffe auf die Koalition vorherrschend. Jetzt sind Terroranschläge auf Iraker die Regel.“ Bremer sagte, den Aufständischen sei es nicht gelungen, die Koalitionstruppen einzuschüchtern. :laugh: Nun würden sie versuchen „unschuldige Iraker“ einzuschüchtern.
      [Anm.: Exakt das gleiche haben die Franzosen bei aehnlichen Besatzen gemacht: Wer mit der Vichy-regierung oder gar mit den Nazis kollaborierte, lebte gefaehrlich]
      „Das wird ihnen nicht gelingen“, fügte er hinzu. Man müsse damit rechnen, dass die Widerstandskämpfer in den kommenden Monaten auch die „Institutionen der Demokratie“ in Irak angreifen, um den politischen Prozess zu stören.

      Demokratisierung von Irak bis 2005

      Demokratische Wahlen zur Bildung einer neuen Regierung in Irak sollen nach den Vorstellungen des von den USA eingesetzten provisorischen Regierungsrates bis Ende 2005 stattfinden. Das geht aus dem Zeitplan für den Übergang zur Demokratie hervor, den das Gremium am Montag dem UN-Sicherheitsrat vorlegte.

      Danach soll bis Ende Mai zunächst eine provisorische Volksvertretung aus allen Schichten der Bevölkerung gebildet werden, teilte der amtierende Präsident des provisorischen Regierungsrates, Dschalal Talabani, dem UN-Sicherheitsrat in einem Schreiben weiter mit. Die Volksvertretung soll Ende Juni 2004 eine Übergangsregierung wählen. Damit werde die Besatzung des Irak formell enden, und der von der Besatzungsmacht eingesetzte Regierungsrat werde sich auflösen.

      Bis zum 15. März des Jahres 2005 sollen dann allgemeine Wahlen für eine verfassungsgebende Versammlung stattfinden. Über die Verfassung soll ein Referendum entscheiden und danach soll bis Ende 2005 auf der Basis der neuen Verfassung eine neue Regierung gewählt werden.

      Der provisorische Regierungsrat werde zuvor, nicht später als Ende Februar 2004, ein zeitweiliges Grundgesetz erlassen, das bis zur Annahme der neuen Verfassung gelten werde. Das Grundgesetz werde auf dem Respekt für die Menschenrechte und auf den grundlegenden Freiheiten beruhen, darunter der Religionsfreiheit, sowie auf der Gleichheit aller Bürger.

      Die Trennung der drei Gewalten Exekutive, Legislative und Justiz werde gewährleistet, erklärte Talabani. Durch eine stärkere Dezentralisierung solle der besonderen Situation der irakischen Kurden im Norden entsprochen werden. Die Kontrolle über die Armee und die Sicherheitskräfte durch die Politik werde zum Grundsatz erhoben. Der Irak werde ein demokratisches föderatives System haben, das die islamische Identität der Mehrheit der Bevölkerung respektiert und zugleich andere Religionen schützt.

      Blutiges Wochenende

      Eine Serie blutiger Anschläge und Attentate hatte am Wochenende in Irak 21 Menschen das Leben gekostet. Am Sonntag erschossen Unbekannte in Mossul im Norden des Landes zwei US-Soldaten in ihrem Fahrzeug und schlugen anschließend mit Pflastersteinen auf ihre Leichen ein. Allein am Samstag kosteten zwei Selbstmordanschläge innerhalb einer halben Stunde 14 Menschen das Leben. Am selben Tag wurde in Bagdad erstmals ein Zivilflugzeug mit einer Rakete beschossen.

      Augenzeugen in Mossul berichteten zunächst, den beiden Soldaten sei die Kehle durchgeschnitten worden. Später hieß es jedoch, sie seien im Bezirk Ras el Dschadda auf dem Weg zu einer Garnison erschossen worden. Dutzende Schaulustige hätten anschließend auf die Leichen eingeprügelt und die Ausrüstung der Soldaten geplündert.

      In Latifijah, 30 Kilometer südlich von Bagdad, erschossen Unbekannte laut irakischen Angaben den Polizeichef sowie seinen Leibwächter und seinen Fahrer. Am Samstag wurde in Mossul ebenfalls ein Polizeihauptmann erschossen.

      Bei der Explosion einer Bombe in Bakuba nördlich von Bagdad starb am Sonntag ein US-Soldat, zwei weitere wurden verletzt. Auf das Gebäude der Nationalen Ölgesellschaft in Kirkuk wurde in der Nacht zu Sonntag ein Bombenanschlag verübt, bei dem drei amerikanische Mitarbeiter der US-Firma Kellog Brown & Root verletzt wurden.

      25.11.03, 12:12 Uhr FOCUS.de
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 16:11:22
      Beitrag Nr. 16.511 ()
      Orwell laesst gruessen:

      Krieg ist Frieden und Frieden ist Krieg.

      Und Kriegsgegner sind "Extremisten und Anarchisten"



      ___________________________________________________
      FBI bespitzelt US-Friedensaktivisten

      "New York Times": US-Bundespolizei untersucht Kriegsgegner im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes


      WASHINGTON taz Die Nachricht vom Wochenende ließ Bürgerrechtler in den USA frösteln. Die Bundespolizei FBI überwacht systematisch Kriegsgegner, ihre Protestvorbereitungen und ordnet sie intern der Terrorbekämpfung zu. Örtliche Polizeibehörden wurden in einer Anweisung vor Friedensdemonstrationen aufgefordert, der Anti-Terror-Einheit des FBI verdächtige Aktivitäten zu melden, berichtete die New York Times am Sonntag.

      FBI-Beamte erklärten der Zeitung, es sei nicht darum gegangen, das Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken :laugh: , sondern Anarchisten :laugh: und "extremistische Elemente" :laugh: ausfindig zu machen.
      "Wir interessieren uns für Einzelpersonen und Gruppen oder auch terroristische Gruppen, die gewalttätige oder kriminelle Taten verüben könnten, um ihre Anliegen zu untermauern", präzisierte FBI-Sprecher Bill Carter als Reaktion auf den Artikel. Das FBI überprüfe jede große Menschenansammlung, ob Großdemonstrationen oder Sportveranstaltung, hinsichtlich möglicher Anschläge. Dafür werden Kommandozentralen für die Zusammenarbeit mit örtlichen Einsatzkräften eingerichtet. Wöchentlich lasse sich die Bundespolizei durch lokale Ermittler und den Geheimdienst über aktuelle Bedrohungen informieren. Diese Form der Überwachung sei lange vor dem 11. September 2001 begonnen worden. Beobachtet werden demzufolge auch Trainingscamps, in denen Demonstranten im zivilen Ungehorsam unterrichtet werden.

      Örtliche Einsatzkräfte der Polizei begrüßen dem Bericht nach die Präventionsstrategie des FBI. Sie habe dazu geführt, dass Demonstrationen in der jüngsten Vergangenheit überwiegend friedlich verliefen. Solche Vorsorgemaßnahmen führen jedoch offenbar auch zu Überreaktionen. Im Vorfeld angekündigter Proteste gegen eine Handelskonferenz in Miami vergangene Woche, auf der die Schaffung einer amerikanischen Freihandelszone beschlossen wurde, durchsuchte die Polizei Wohnungen, verhaftete mutmaßliche gewaltbereite Aktivisten und verweigerte dutzenden Bussen mit Gewerkschaftlern die Fahrt zur Kundgebung. Bürgerrechtsorganisationen kritisierten, das Überwachungsprogramm wecke Erinnerungen an die 60er- und 70er-Jahre, als das FBI unter dem berüchtigten J. Edgar Hoover Regierungskritiker bespitzelte. Rechtsexperten sind zwar der Auffassung, dass die Sammlung von Daten auf Demonstrationen vom Gesetz gedeckt ist, jedoch den Effekt haben könnte, Leute von der Teilnahme an friedlichen Protesten abzuschrecken.

      "MICHAEL STRECK

      taz Nr. 7217 vom 25.11.2003, Seite 10, 87 Zeilen (TAZ-Bericht), MICHAEL STRECK
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 16:20:22
      Beitrag Nr. 16.512 ()
      #63

      tz, tz, der einzige Bürger der Rechte hat, ist doch der Staat :D

      Deswegen heisst es ja auch "Staatsbürger" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 19:52:54
      Beitrag Nr. 16.513 ()
      #61

      "zu zerstören ist!"
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 20:20:50
      Beitrag Nr. 16.514 ()
      #47,48, 49 50, 51

      nun schön, kann mir schon vorstellen, daß die endlosschleife: kuh ist pferd, und wer bei pferd dennoch hörner sehen sollte, ist antisemit, w:o denn doch nicht mehr so gefällt.

      aber: für mich ist naheliegender, daß er z. b. die spiegel-spindoctorei verstärkt,- jetzt nach dem tode augsteins.
      da haben sie hetzt einen - mit schweizer namen -, der über den moore gedreht hat. vielleicht ist das ja sep? oder dessen assistent. man merkt jedenfalls, daß sich hinter dessen etwas simpler ironie ein loderndes feuer verbirgt.

      an einen berliner posten glaube ich ehr nicht: da drehen sie spätestens seit 98 doch schon mit 110%
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 20:24:34
      Beitrag Nr. 16.515 ()
      ach so, ich hatte über antigone und sep einen langen aufsatz verfasst, den ich gestern hier reinstellen wollte.

      na, geht ja nun nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 20:45:21
      Beitrag Nr. 16.516 ()
      Wohin führt unser Weg?
      von Robert Fisk
      ZNet 22.11.2003


      Das ist der Preis, den man zahlt, wenn man bei George Bushs “Krieg gegen den Terror” mitmacht. Es war ihnen nicht möglich, Großbritannien anzugreifen, während Bush seinen triumphalen Staatsbesuch in London absolvierte, also gingen sie uns in der Türkei an die Gurgel. Das britische Konsulat und die HSBC-Bank, die ihren Stammsitz in England hat: Auslands-London sozusagen. Natürlich hatte niemand geglaubt - am wenigsten die Türken - sie würden am gleichen Ort zweimal zuschlagen. Hatte die Türkei ihr Soll an Attacken nicht bereits abbekommen? Mit “sie” ist “Al Kaida” gemeint. Und natürlich wird es schon reichen, darauf hinzuweisen, dass wir - die Briten - im Moment den Preis für George Bushs infantilen Versuch zahlen, den Nahen/Mittleren Osten im Interesse Israels neuzugestalten, um die üblichen Giftspritzen in Gang zu setzen. Wer die brutale Wahrheit sagt über den Preis an Menschenleben, den das Bündnis Tony Blairs mit der Bush-Administration uns kostet, “nimmt den Terroristen die Arbeit ab” und sei ihr “Propagandist”. Auf diese Weise wird jede Debatte über die gestrigen Gräuel abgewürgt - wie üblich.

      Die Regierungen in Amerika und Großbritannien aber wissen die Zeichen sehr wohl zu deuten. Die Australier zahlten in Bali den Preis für John Howards Bündnis mit Bush. Die Italiener zahlten den Preis in Nasiriyah, für Silvio Berlusconis Bündnis mit Bush. Und jetzt sind wir also an der Reihe. Al Kaida hat sich klar ausgedrückt. Die Saudis werden zahlen, die Australier, die Italiener und die Briten. Und sie haben gezahlt. Kanada steht noch auf der Liste. Aber vielleicht, so meine Vermutung, werden wir ein weiteres Mal an der Reihe sein. Schon 1997 hatte Osama bin Laden mir gegenüber wiederholt, die Briten würden dem islamischen “Zorn” nur dann entgehen, wenn sie sich aus dem Golf zurückzögen. Aber dieser Massenmord verfolgt mehr als nur ein Ziel. Die Türkei ist ein Verbündeter Israels, Scharon war auf Ankara-Besuch. Und die Türkei ist sowohl im Irak als auch in weiten Teilen der arabischen Welt verhasst - nicht zuletzt aufgrund ihrer ottomanischen Vergangenheit.

      Sie greifen die Saudis an, weil deren islamisches Regime von einer korrupten Monarchie geführt wird, die Türkei greifen sie an, weil die nicht islamisch genug ist. Es geht darum, die Türkei zu spalten. Es geht darum, das Verhältnis zwischen Juden und Muslimen in Istanbul zu zerstören - das war das Ziel der Selbstmordbomben vom letzten Samstag. Und es geht darum, die jetzige “islamische” Kompromiss-Regierung der Türkei zu zerstören. All dies muss Al Kaida durch den Kopf gegangen sein.

      Und machen wir uns keine falschen Vorstellungen über “das Gehirn” - wie ich es immer nenne. Wir haben uns daran gewöhnt zu glauben, die Bomber begriffen die Welt außerhalb nicht. Jemand, der “gegen Demokratie” ist, wie kann der uns begreifen? Aber sie begreifen uns doch. Sie wussten ganz genau, was sie taten, als sie die Australier in Bali angriffen: in Australien war die Irak- Invasion unpopulär, daher würde man am Schluss Howard die Schuld geben. Sie wussten, auch in Italien ist die Invasion unpopulär. Also straften sie Italien für Berlusconis Hybris. Sie wussten, George Bush wird in London von Demonstranten erwartet. Warum also nicht von den großen Tieren ablenken und Großbritannien in der Türkei angreifen? Wen interessiert noch Bushs Besuch in Sedgefield, wenn tote Briten in den Trümmern ihres Konsulats in Istanbul liegen? Das Gleiche gilt für Irak. Den irakischen Aufständischen ist sehr wohl bewusst, in den USA fallen die Umfragewerte für George Bush. Sie wissen, wie verzweifelt er versucht, noch vor den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr aus der Irak- Sache rauszukommen. Also verstärken sie ihre Angriffe auf amerikanische Truppen und deren irakische Helfer, und die US-Armee lässt sich zu immer neuer, grausamer Rache provozieren.

      Wir befinden uns in einer Art tödlichem Missverständnis bezüglich derer, gegen die wir in den Krieg zogen. Wir glauben, diese Leute lebten in Höhlen, ohne Bezug zur Realität, sie schlügen blind zu - “verzweifelt”, wie uns Bush weismachen wollte -, sie hätten erkannt, die freie Welt ist enschlossen, sie zu vernichten. Ich glaube, sie sind genau in diesem Moment entschlossen, Mr. Bush zu vernichten - politisch oder selbst physisch - und Mr. Blair. In einem Krieg, in dem wir alle losrennen, um die Führung unserer Gegner zu zerschmettern, was können wir da anderes erwarten, als dass sie diese Politik kopieren? Aber hier hört das Missverständnis noch nicht auf. Nehmen wir nur die ermüdenden Ansprachen Osama bin Ladens. Wir Journalisten reagieren immer gleich, wenn Audiotapes von ihm gesendet werden. Ist er es tatsächlich? Fragen wir uns. Lebt er noch? Für uns ist das die ganze Story. Ganz anders die arabische Reaktion. Die wissen, er ist es und hören sich den Text an. Das sollten wir auch.

      Aber leider bedienen wir immer noch die alten Mythen - siehe George Bush am letzten Mittwoch in London. Seine Rede enthielt die üblichen Unwahrheiten. Da ist zum Beispiel die Liste mit (erfolgten) Angriffszielen, die er uns präsentierte: Bali, Jakarta, Casablanca, Bombay, Mombasa, Najaf, Jerusalem, Riad, Bagdad, Istanbul. Unwahrscheinlich, dass Najaf etwas mit Al Kaida zu tun hat. Und die Selbstmordanschläge in Jerusalem - so verbrecherisch sie sind -, haben absolut nichts mit unserem “Krieg gegen den Terror” zu tun. Sie sind Teil eines brutalen antikolonialen Kampfes zwischen Palästinensern und Israelis. Dass Bush Jerusalem miteinbezieht, macht es Ariel Scharon jedoch möglich, seinen Krieg gegen die Palästinenser in einen Zusammenhang mit Bushs Krieg gegen Al Kaida zu stellen. Die Verlogenheit (der Bush-Rede) geht noch weiter: Israel, so Bush, müsse seine Siedlungen auf palästinensischem Land “einfrieren” - nicht etwa stoppen. Abgebaut werden soll nur, was - so Bushs kunstreiche Umschreibung - “unautorisierter Außenposten” sei. “Außenposten” - das israelische Wort für die allerjüngsten Landnahmen in der Westbank. Und der Begriff “unautorisiert” suggeriert uns, die massiven (jüdischen) Siedlungen, die bereits auf palästinensischem Land bestehen, müssten irgendwie legal sein. Bush sagt, “das Kernanliegen” im Nahen Osten sei “eine lebensfähige palästinensische Demokratie”. Das Wort “Okkupation” nimmt Bush (in seiner Rede) kein einziges Mal in den Mund. Warum nicht? Jagt ihm die Israel-Lobby solche Angst ein - vor den US-Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr - dass selbst diese so offensichtliche Tatsache der Nahost- Erfahrung aus seiner Beschreibung der Ereignisse rauszuzensieren war?

      Dann natürlich die übliche Geschichtsverzerrung. Bush sagt (in seiner Rede) Amerika und Großbritannien täten “alles in ihrer Macht Stehende, die Vereinten Nationen davor zu bewahren, feierlich ihre eigene Irrelevanz zu wählen”. Wie bitteschön? Wer war es, der letztes Jahr die UN-Inspektoren daran hinderte, ihre Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak zum Abschluss zu bringen? Und wer war es, der für die Irak-Krise kein Verwalteramt der UN akzeptieren wollte? Wieder einmal behauptet Bush (in seiner Rede), wir hätten die Diktaturen im Mittleren Osten “toleriert”. So ein Blödsinn. Wir haben sie geschaffen. Und Saddams Regime ist das offensichtlichste Beispiel. Wer würde bezweifeln, so fragt uns Bush, “dass Afghanistan eine gerechtere Gesellschaft und weniger gefährlich ist, seit Mullah Omar nicht mehr den Gastgeber für Terroristen aus aller Welt spielt?” Spricht er etwa vom selben Afghanistan, das nun erneut unter den Warlords der alten Nordallianz ächzt? Wo Opium aus Mohn wieder wichtigster Exportartikel ist? Wo Helfer von den Taliban niedergemäht werden? Hinsichtlich des Irak - wo die Besatzungmächte sich inzwischen einem irakischen Aufstand furchterregenden Ausmaßes gegenübersehen -, denkt Mr. Bush immer noch, er kämpfe gegen “bathistische Relikte und Dschihadisten”. Selbst seine Militäroffiziere erklären jedoch immer wieder, sie hätten gegen eine wachsende irakische Guerillaarmee zu kämpfen - nicht gegen “Kämpfer aus dem Ausland” oder “Dschihadis”. Am Schluss (seiner Rede) sind wir natürlich wieder beim Zweiten Weltkrieg und bei Churchill angelangt - “dem Führer, der nicht wankte”. Letztes Jahr hatte sich Bush noch selbst mit ihm verglichen, diesen Mittwoch war Tony Blair an der Reihe - “ein Führer mit gutem Urteilsvermögen, mit schonungslosen Ratschlägen und Rückgrat”.

      Wohin, wohin führt unser Weg? Wie lange müssen wir diese Geschichtsklitterung noch ertragen? Und wie lange werden wir uns wohl noch absichtsvoll ein falsches Bild von unseren Taten machen und von dem, was uns angetan wird?





      [ Übersetzt von: Andrea Noll | Orginalartikel: "Where Are We Going" ]
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 22:22:23
      Beitrag Nr. 16.517 ()
      US-Verwaltung in Bagdad angegriffen

      25. Nov 18:51, ergänzt 21:32
      Das Zentrum der irakischen Hauptstadt ist von schweren Explosionen erschüttert worden. Ziel der Raketenangriffe war nach Medienberichten das Hauptquartier der US-Verwaltung.
      Die Innenstadt von Bagdad ist erneut von Explosionen erschüttert worden. Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, waren am Dienstagabend Detonationen zu hören. Bisher könne jedoch nicht gesagt werden, wo sich die Explosionen ereignet hätten. Auch sei die Ursache bisher unklar hieß es.
      Direkt nach einer Explosion um 20.00 Uhr Ortszeit waren den Angaben zufolge Sirenen und Schüsse zu hören. Wie AP berichtet, könnten die Geräusche vom Westufer des Tigris gekommen sein. Dort befindet sich die so genannte grüne Zone mit den wichtigsten Einrichtungen der US-Besatzungstruppen.

      Nach Agenturberichten wurde in der US-Verwaltung Alarm gegeben. Ein US-Militärsprecher erklärte, auch er habe die Explosionen gehört, man wisse aber noch nichts Genaueres. Später hieß es, die Geschosse seien in der Nähe des US-Gebäudekomplexes eingeschlagen. Verletzte gab es offenbar nicht. (nz)

      ....wird nicht mal mehr in den nachrichten erwähnt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 22:34:37
      Beitrag Nr. 16.518 ()
      BAGDAD

      Video vom Raketen-Angriff auf deutsches Flugzeug aufgetaucht

      Die irakische Haupstadt Bagdad ist am Abend erneut von mehreren Explosionen erschüttert worden. Über den genauen Anschlagsort und mögliche Schäden ist noch nichts bekannt. Unterdessen ist im Irak ein Video aufgetaucht, das den Raketenangriff auf ein deutsches Flugzeug am Samstag zeigt.

      Bagdad - Kurz vor dem Raketenangriff auf die Maschine des Paketdienstes DHL in Irak ist offenbar ein US-Kampfhubschrauber über den Schützen hinweggeflogen, ohne die Gefahr zu bemerken. Diesen Schluss legt ein von Unbekannten gedrehtes Amateurvideo nahe, das eine französische Journalistin am Dienstag der Nachrichtenagentur AP übergab. Das DHL-Flugzeug war am Samstag von einer Rakete getroffen worden und mit einer brennenden Tragfläche auf dem Bagdader Flughafen notgelandet.
      Das Video zeigt eine Gruppe von etwa zehn Männern auf einem Feld, einige sind mit Schals vermummt. In der Nähe stehen drei Autos. Ein US-Hubschrauber vom Typ Black Hawk fliegt in 100 Meter Höhe vorbei, offenbar ohne von der Gruppe Notiz zu nehmen. Einer der Männer hebt eine Rakete auf seine Schulter und schießt sie auf ein unsichtbares Ziel ab. Die Aufnahme zeigt dann den Flug der Rakete, aber nicht bis zum Aufschlag. Nach einem Schnitt schwenkt die Kamera jedoch wieder zum Himmel, wo das angeschossene Flugzeug zu sehen ist, einen Schweif aus Rauch und Flammen hinter sich her ziehend.

      Wer das Video drehte, war zunächst nicht bekannt. In der Vergangenheit sind schon mehrfach Aufnahmen von Anschlägen auf US-Soldaten in Irak an Medienvertreter übergeben worden.

      Unterdessen gab es im Zentrum von Bagdad am Dienstagabend erneut schwere Explosionen. Der genaue Ort und die Ursache der Detonationen waren zunächst unklar. Direkt nach der Explosion um 20.00 Uhr Ortszeit waren Sirenengeheul und Schüsse zu hören.

      Die Geräusche schienen vom Westufer des Tigris zu kommen, wo die so genannte grüne Zone mit den wichtigsten Einrichtungen der US-Besatzungstruppen liegt. Ein US-Militärsprecher erklärte, auch er habe die Explosionen gehört, man wisse aber noch nichts Genaueres.

      Einige irakische Bewohner Bagdads sagten, ein Geschoss sei in der Nähe des Mansur-Melia-Hotels eingeschlagen. Das Hotel liegt nur rund 300 Meter vom US-Hauptquartier in der grünen Zone entfernt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 22:44:56
      Beitrag Nr. 16.519 ()
      Das ist der Preis, den man zahlt, wenn man bei George Bushs “Krieg gegen den Terror” mitmacht. Es war ihnen nicht möglich, Großbritannien anzugreifen, während Bush seinen triumphalen Staatsbesuch in London absolvierte, also gingen sie uns in der Türkei an die Gurgel.."

      ...das klingt doch sehr nach einer Legitimation von Terror...extrem klingt es danach..."das kommt davon", die armen Terroristen konnten ja leider nicht nach London, also bringen sie einfach ein paar Türken um...

      ..und das ist der gleiche Kerl, der tausende Krokodilstränen über irakische Kriegesopfer vergossen hat, aber Türken darf man ja umbringen, wenn man Bush nicht treffen kann.

      Ein Megaheuchler. Und natürlich Dreckskerl. :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 23:07:03
      Beitrag Nr. 16.520 ()
      .... sagt der boardbekannte kriegstreiber,
      der über die opfern der terrorpolitik der bush-administration, die er ausdrücklich guthieß, kein wort verlor und im frühjahr nichts davon wissen wollte, dass der krieg seines idols genau den terror hervorrufen wird, zu dem es jetzt kommt.

      stattdessen muss er sich jetzt produzieren mit einem jämmerlich verfälschende statement:

      was für ein peinlicher auftritt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 23:14:01
      Beitrag Nr. 16.521 ()
      xylo, mit Heuchelei solltest du mal ganz ruhig sein.

      Wer zur Durchsetzung eines abstrakten Rechtstitels (der zudem noch höchst umstritten ist) einen Angriffskrieg mit zigtausenden Toten legitimiert (oder besser gesagt: contra legem fordert), der hat keinerlei Legitimation, sich über einen Journalisten aufzuregen, der emotionslos die Logik des Terrors konstatiert.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 23:53:27
      Beitrag Nr. 16.522 ()
      Xylo
      Du hast wieder einmal voll die Argumentation der NeoCons übernommen.
      So greift Bu$h auch an.
      Wer beschreibt wie der Terrorismus sich entwickelt hat, und wie der Angriff auf den Irak den Terrorismus gefördert hat, unterstützt und legitimiert die Terroristen.
      Ist zwar nicht ganz logisch, aber nach Ansicht der NeoCons ist Logik ja sowiesowas für Loser.
      Die Dreckskerle sind immer auf der anderen Seite.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 08:09:52
      Beitrag Nr. 16.523 ()
      Bremers Ankündigung, die Lasten des Krieges verstärkt auf die Iraker zu übertragen, weckt natürlich Erinnerungen an Vietnam. Auch dort wurden immer wieder mit Blick auf die zunehmend kriegsmüde US-Öffentlichkeit die Fortschritte bei der Vietnamisierung des Konflikts beschworen - bei tatsächlich wachsendem Engagement der USA.
      Leider hinkt der Vergleich in einem entscheidenden Punkt:
      Als die USA Ernst machten mit der Vietnamisierung, war der Konflikt schnell beendet. Ähnliches ist im Irak nicht zu hoffen.

      rv.
      ____________________________________________________________

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,275623,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,275623,00.html

      Bagdad

      Alarm in der Grünen Zone

      Irakische Guerillakämpfer haben in Bagdad erneut mehrere Bombenanschläge auf die amerikanische Besatzungsmacht verübt und damit Alarm in der Zone ausgelöst, in der die wichtigsten Einrichtungen des US-Militärs liegen. Doch auch Iraker gerieten immer öfter ins Visier der Terroristen, warnt Zivilverwalter Bremer.

      Bagdad - Vor einer Polizeiwache, einer Busstation und einem dritten Ziel kam es nach Angaben einer Militärsprecherin am Abend zu heftigen Explosionen. Angaben über Tote oder Verletzte lagen nicht vor. Die Anschläge lösten einen Alarm in der so genannten Grünen Zone aus, in der die wichtigsten Einrichtungen der US-Streitkräfte liegen.

      Im Irak geraten nach Einschätzung der US-Zivilverwaltung immer mehr die Iraker selbst ins Visier der Aufständischen. "Früher herrschten Angriffe gegen die Koalitionstruppen vor, nunmehr kommt es regelmäßig zu terroristischen Angriffen gegen Iraker", sagte der Chef der Zivilverwaltung, Paul Bremer, in Bagdad.

      Nach Angaben von Bremer werden im Irak inzwischen mehr Iraker als ausländische Soldaten getötet. Der Zivilverwalter sieht dies als Hinweis darauf, dass die Aufständischen ihre Taktik geändert haben. In den vergangenen Wochen waren zahlreiche Kommunalpolitiker, Polizisten und Iraker, die mit den Besatzungsmächten kooperieren, getötet worden.

      Bremer erklärte, die US-Verwaltung halte weiter daran fest, mehr und mehr Iraker für die neuen irakischen Sicherheitsorgane auszubilden. Die Präsenz der US-Truppen im Irak werde aber auch nach der geplanten Übergabe der Souveränität an eine provisorische irakische Regierung Mitte nächsten Jahres nötig sein. "Wir gehen davon aus", sagte Bremer, "dass die provisorische Regierung Koalitionstruppen im Land wird haben wollen."

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte in Washington, sein Ministerium diskutiere mit der US-Zivilverwaltung darüber, ob möglicherweise ganze Einheiten der aufgelösten irakischen Armee wieder einberufen werden könnten. Er schloss nach Angaben des US- Fernsehsenders CNN jedoch aus, dass höhere, Saddam Hussein nahe stehende Offiziere wieder aktiviert werden.

      Angesichts des bevorstehenden amerikanischen Thanksgiving-Fests, einem traditionellen Tag der Danksagung, zog Rumsfeld eine Erfolgsbilanz der US-Truppen und ihrer Verbündeten im Irak. So seien allein in der vergangenen Woche 12.000 Patrouillen und 230 Razzien durchgeführt und dabei rund 1200 "feindliche Kräfte" festgenommen worden.

      Auch die Fortschritte beim Wiederaufbau seien beachtlich. So seien inzwischen alle 240 Krankenhäuser und 95 Prozent der 1200 kleineren medizinischen Betreuungsstätten im Irak wieder eröffnet worden. Die Stromerzeugung liege über der in der Vorkriegszeit, rund 400 Gerichte seien wieder im Einsatz und rund 170 Zeitungen würden herausgegeben. 5,1 Millionen Schüler säßen in Klassenzimmern und 51 Millionen neue Schulbücher seien verteilt worden.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 09:35:23
      Beitrag Nr. 16.524 ()
      472, antigone:

      ......der Terror war doch schon vorher da.
      aber einge Menschen übersehen das beflissentlich.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 09:43:47
      Beitrag Nr. 16.525 ()
      Ja Questorix, der Terror war vorher da.

      Aber sollte nicht der Krieg gegen den Irak dem Terror die Basis entziehen?

      Gibt es Hinweise, dass man diesem Ziel näher gekommen ist?
      Oder ist es nicht vielmehr so, dass man dem Terror eine neue Basis verschafft und neue Sympathisanten zugeführt hat hat?
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 10:00:07
      Beitrag Nr. 16.526 ()
      477, rv:

      das glaube ich weniger, daß neue Sympathisanten dazugekommen sind.
      Ich meine, daß die Personen, die heute im Irak auf Einheimische und Besatzungspersonal mit autoatischen Waffen und Raketenwerfen losgehen zu demjenigen Kreis gehörten, der unter Saddam privilegiert war, gut verdient hat, Ausnahmepositionen hatte. Dieser Kreis kann kein Interesse an einer Befriedung, schon gar nicht an einer Demokratisierung haben.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 10:22:11
      Beitrag Nr. 16.527 ()
      ...darum geht es mir überhaupt nicht. Mir geht es um die unendliche Verlogenheit, mit der ein Fisk während des Irak-Krieges um jedes wegen Bombenalarm ausgefallene Abendessen einen Eimer voller Tränen vergossen hat - und die Kaltblütigkeit, mit der er die völlig unschuldigen Opfer der "anderen Seite" als "logische Folge" des Krieges darstellt.

      Der Gutmensch wird zum kühlen Analytiker, dass ich nicht lache. Er ist einfach ein Heuchler. Sonst nix.




      ...und der Unterschied zwischen Bush und El Kaida ist der, dass Bush jedenfalls die Intention hatte, im Irak irgendwas zu verändern, was Hussein betrifft mich Sicherheit zum Besseren. Während El Kaida einfach nur primitiver Rache und Ohnmachts-Gefühle auslebt. Muslimische Minderwertigkeitskomplexe, leider nur zu berechtigte...:mad:
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 10:50:41
      Beitrag Nr. 16.528 ()
      Wer Visionen hat soll zum Psychiater gehen, ich weiß nicht mehr wer das gesagt hat.
      Bush sollte wegen seiner und der NeoCons Visionen diesen Weg antreten.
      Die Kriegspartei als Gutmenschen! Herrlich!

      Nebenbei bemerkt Kriege sind nicht heroisch, und eine realistische Schilderung ist für beide Parteien nicht angenehm.
      Und Fisk Schilderungen sind immer schmutzig, parteiisch aber niemals pathetisch gewesen.
      Dafür hat er alle Kriege seit Libanon begleitet.
      Wenn Du angenehmere Schilderungen haben willst, geh in "Top Gun".
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 10:58:06
      Beitrag Nr. 16.529 ()
      xylo

      Fisk schreibt nicht für eine irakische, sondern für eine britische Zeitung. Und GB war an den Bombardierungen beteiligt. Deshalb ist in beiden Fällen die eigene Regierung der richtige Adressat. Es läuft ins Leere, Saddam oder die undankbaren Iraker für die Folgen des eigenen Handelns verantwortlich zu machen.

      Warnungen hatte es genug gegeben, dass eine Invasion den Terror nicht eindämmen, sondern massiv verstärken würde.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 11:40:29
      Beitrag Nr. 16.530 ()
      ist das denn so schwer zu kapieren:

      Was mich stört an diesem Heuchler, dass er über jedes irakische Kind herumjammert, das in diesem Krieg getötet oder verletzt wurde.

      Während er über die Opfer des Anschlages in Istanbul geradezu hämisch hinweggeht, nach dem Motto "wer nicht hören will, muss fühlen". Nur dass diese Leute nicht irgendeinen Krieg angefangen haben. Was einem Fisk aber offenbar egal ist, es sind ja Briten und Türken. Die kann man ruhig schlachten...

      Er ist die personifizierte linke anti-amerikansiche Gutmenschenheuchelei...kein Wunder, dass anitgone ihn so gern zitiert.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:08:56
      Beitrag Nr. 16.531 ()
      Xylo
      Deine Behauptungen über Fisk sind falsch.
      Du kennst nicht genug von ihm. Er schreibt genauso über das Elend der US-Soldaten.
      Und dadurch dass er Partei bezieht, ist er noch lange kein Gutmensch, wenn er das Elend der Ausführenden oder Betroffenen beschreibt und die Verlogenheit der Verantwortlichen.
      Er ist in seiner Beschreibung der Brutalität der Ereignisse, eine Ausnahme unter den Reportern. Er macht eins, er vermischt Meinung und Reportage, das ist gewöhnungsbedürfig, besonders wenn man von seiner Zeitung die Trennung zwischen Meinung und Bericht gewöhnt ist.
      Das stört manche, besonders wenn sie nicht seiner Meinung sind.
      Er hat zusammen mit einem Filmemacher nun einen Dokumentarfilm für die BBc fertiggestellt in der die Realität des Krieges dargestellt wird.
      Es ist klar, dass dann wieder die Kinder die Opfer und auch die Soldaten die Täter und Opfer des Krieges sind.
      Aber das ist einfach die Realität, und die wirst Du, dadurch dass Du sie nicht wahr haben will, nicht los werden.
      Ich weiß, es ist schwer zu ertragen die Opfer einer Sache, für die man steht zu ertragen. Aber das wirst Du ertragen müssen, Du Gutmensch!
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:21:43
      Beitrag Nr. 16.532 ()
      Moin Joerver,
      guckst Du hier: In Thread: Robert Fisk aus Baghdad hat sich xylophon schon einmal als Gutmensch (wie ich dieses Wort liebe :rolleyes: ) geoutet :laugh:
      Solche manch anderem Robert Fisk kein Begriff sein, so findet er in diesem Thread eine Menge Berichte aus diesem (wie alle anderen auch) grausamen Krieg.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:22:46
      Beitrag Nr. 16.533 ()
      "Sollte..." statt "Solche..." :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:26:44
      Beitrag Nr. 16.534 ()
      Alles über und von Fisk:

      http://www.robert-fisk.com/
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 12:59:41
      Beitrag Nr. 16.535 ()
      Noch was frei aus dem Amerikanischen:

      Ein NeoCon ist ein vom Leben eingeholter Sozialromantiker.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 13:46:45
      Beitrag Nr. 16.536 ()
      die sollten Ihre Truppen in die USA verlegen das ist der "Problemstaat" Nr. 1 :laugh:


      Mittwoch, 26. November 2003
      Gegen "Problemstaaten"
      Bush will Militär verlagern


      US-Präsident George W. Bush hat "intensivierte" Gespräche mit Freunden und Verbündeten über eine Verlagerung von amerikanischen Truppen im Ausland angekündigt.

      Ziel sei es, den neuen Herausforderungen durch "Problemstaaten", globalen Terrorismus und Massenvernichtungswaffen besser begegnen zu können, hieß es in einer in Washington veröffentlichten Erklärung des Präsidenten.

      Die US-Regierung hatte bereits vor Monaten angedeutet, dass sie unter anderem eine deutliche Verringerung ihrer Truppen in Deutschland und parallel dazu Verlegungen in osteuropäische Staaten plant. Zurzeit sind rund 70.000 US-Soldaten in Deutschland stationiert. Wie Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte, sind interne Überlegungen in den zuständigen Ministerien über die künftige Verteilung der US-Truppen im Ausland inzwischen abgeschlossen und Konzepte erarbeitet worden, die nun mit Verbündeten und Freunden erörtert werden sollten.

      Endgültige Entscheidungen seien bisher nicht gefallen, unterstrich Rumsfeld. Die Gespräche mit den Partnern würden voraussichtlich Monate in Anspruch nehmen und bis zu einer Umsetzung der Pläne dann Jahre vergehen. "Wie es alles ausgeht, wird zu einem größeren Teil von unseren Diskussionen mit unseren Freunden und Verbündeten abhängen", erklärte der Pentagon-Chef.

      Bush betonte, die nationale Sicherheit der USA sei eng mit der ihrer Verbündeten und globalen Partner verknüpft. "Unsere Überprüfung wird der Stärkung bestehender Beziehungen dienen und uns in die Lage versetzen, unseren Verteidigungsverpflichtungen wirkungsvoller nachzukommen", hieß es in der Erklärung des Präsidenten weiter. Um dieses Ziel zu erreichen, "laden wir unsere Freunde und Verbündeten zu voller Beteiligung ein".
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 14:15:50
      Beitrag Nr. 16.537 ()
      Die Artikel, welche nach Joerver´s link hier http://www.robert-fisk.com im Original erscheinen, findet man wenige Tage später ins Deutsche übersetzt hier: http://www.zmag.de/autoren/author.php?id=20
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 16:59:55
      Beitrag Nr. 16.538 ()
      :eek::eek: schamlos

      US-Armee zahlt Entschädigungen für tote Zivilisten

      26. Nov 15:05


      US-Soldaten, die in Irak Zivilisten töten, müssen keine Strafe fürchten. Die Armee zahlt den Opfern Geld und legt den Fall zu den Akten. Nicht einmal die Zahl der Toten wird registriert.

      Das amerikanische Militär hat laut eigenen Angaben an Iraker mehr als 1,5 Millionen Dollar Entschädigungen gezahlt, wie es am Dienstag in Bagdad erklärte. Man habe damit Familien für die Verletzung oder unabsichtliche Tötung von Angehörigen und für die Beschädigung ihres Eigentums entschädigt. Diejenigen, die diese Schäden verursachten, müssen jedoch keine Strafe fürchten.
      Insgesamt seien bis einschließlich zum 12. November 10.402 entsprechende Forderungen eingegangen, wie die Armee gegenüber dem britischen «Guardian» erklärte. Die Zahl der akzeptierten Entschädigungsforderungen wurde nicht genannt.

      In der Erklärung heißt es, man bezahle lediglich Schäden, die durch «nicht mit Kämpfen befasste Aktivitäten» entstanden und diejenigen, die Soldaten durch «Nachlässigkeit oder Irrtum» verursachten.

      Keine Statistik der Opfer

      Das Geld wird von den lokalen Kommandeuren der Armee an die Opfer gezahlt. Abgesehen davon haben diese aber keine Aussicht, weitere Entschädigungen zu erhalten. Auch gibt es bisher keine Anklagen gegen Soldaten, weil sie irakische Zivilisten erschossen. Die meisten Kommandeure lehnen es sogar ab, die Zahl der Zivilisten zu registrieren, die durch ihre Soldaten umkamen. Auch das Militär führt keine offizielle Statistik über die Toten.

      Irakischen Gerichten ist es dank des Erlasses Nummer 17 der amerikanischen Zivilverwaltung verboten, Anklagen oder auch nur Anhörungen gegen Soldaten oder Angehörige der Besatzungstruppen zuzulassen, unabhängig davon, ob sie gegen militärisches Recht oder gegen grundlegende Menschenrechte verstoßen haben.

      Die Armee selbst hat bisher nur eine Handvoll Fälle von rechtswidrigen Tötungen untersucht. In vier Fällen hieß es, die Soldaten hätten innerhalb der von der Armee erlassenen Regeln gehandelt.

      In einem fünften Fall bekamen ein Hubschrauber-Pilot und sein Kommandeur eine Verwarnung, da sie von ihrer Maschine aus in Saddam-City eine schiitische Fahne von einem Turm entfernt und damit eine wütende Demonstration mit anschließendem Feuergefecht ausgelöst hatten. Ein sechster Fall wird laut Human Rights Watch noch untersucht. Dabei erschossen Soldaten der 82. Luftlandedivision am 12. September in Falludschah sechs irakische Polizisten und einen jordanischen Sicherheitsmann.

      Bericht über zivile Opfer in Irak

      Laut der Menschenrechts-Organisation starben allein zwischen dem 1. Mai und dem 30 September in Bagdad 20 Zivilisten unter «rechtlich fragwürdigen Umständen». Insgesamt sollen es in diesem Zeitraum in Irak bis zu 94 gewesen sein. In einem Bericht über zivile Tote kommt die Organisation zu dem Schluss, dass die Armee ungestraft «über-aggressive Taktiken anwendet, wahllos in besiedelten Gegenden umherschießt und sehr schnell tödliche Methoden anwendet».

      Irak sei für die amerikanischen Truppen eine gefährliche Region, so Human Rights Watch, doch entbinde sie dies nicht davon, ihre Macht in einer «angemessenen und abwägenden Art und Weise einzusetzen» und nur, wenn dies absolut notwendig sei.

      Zwar habe man einiges getan, um die Zahl der Opfer zu reduzieren. So seien Checkpoints inzwischen auffälliger markiert und würden US-Soldaten bei Patrouillen von irakischen Polizisten begleitet. Doch müssten den Soldaten auch grundlegende Regeln der irakischen Gesellschaft und zumindest rudimentäre Sprachkenntnisse nahegebracht werden, um tödliche Zwischenfälle zu vermeiden.

      Aggressionen geschürt

      Das bisherige Vorgehen schürt bei vielen Zivilisten die Aggressionen gegen die Besatzer. Laut dem «Guardian» hätten einige der Opfer schon angekündigt, sich der Guerilla anzuschließen.

      Die Zeitung zitiert einen Mitarbeiter der Organisation Campaign for Innocent Victims in Conflict (Civic). «Ich weiß, dass die Amerikaner nicht unmenschlich sind, weil ich sah, wie gut sie sich verhielten, als sie ankamen. Aber jetzt haben sie sich geändert, und ich weiß nicht warum», so Faiz Alwasity. «Sie sind viel aggressiver geworden, vielleicht haben sie Angst. Ich fürchte, das wird noch viel mehr Widerstand erzeugen.» (nz)


      http://www.netzeitung.de/spezial/irak/263164.html
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 18:59:57
      Beitrag Nr. 16.539 ()
      Iraks Presse
      von Robert Fisk
      ZNet 23.11.2003


      Unter US-Kontrolle kommt die Pressefreiheit zu kurz - die Freiheit der Presse im neuen Irak riecht etwas streng. Vor wenigen Wochen erhielt der arabische TV-Sender Al-Dschasierah einen Telefonanruf vom Gelände des Präsidentenpalasts, von einem der Lakaien des US-Prokonsuls Paul Bremer. Der Sender habe innerhalb von 24 Stunden ein paar Fragen zu beantworten, wurde den Reportern mitgeteilt. “Sie insistierten, kämen wir nicht zu ihnen, kämen sie zu uns”, so ein Al-Dschasierah-Reporter gegenüber ‘The Independent’. Und sie kamen tatsächlich und fuhren die Angestellten des Senders zum Palast, wo man ihnen ein Stück Papier aushändigte. Darauf die Frage, ob sie Vorwarnungen von “Terrorattacken” erhalten hätten oder “Terroristen” bezahlt, um an Information zu kommen. Al-Dschasierah - und dessen Konkurrenzsender Al-Arabia - waren bereits zuvor vom US-installierten Regierungsrat angeprangert worden. Diesem Rat steht zur Zeit ein verurteilter Betrüger namens Ahmend Chalabi vor. Wegen ihres angeblich provokanten Programms wurden beide Sender zur Strafe für zwei Wochen von allen Pressekonferenzen des Rats ausgeschlossen. Dann erstellte der Rat - offensichtlich auf Anordnung Bremers - eine Liste mit ‘Geboten’ und ‘Verboten’ für alle Medien, vom Verbot der Gewaltaufwiegelung bis zum Verbot, über die Wiedergeburt der Bath-Partei zu berichten bzw. über die Ansprachen Saddams. Der Kolumnist Hassan Fattah bezüglich der vom Rat über die beiden arabischen Sender verhängten Strafe: “der Rat und der Interimsrat werden für zwei Wochen fast überall in der arabischen Welt, inklusive Irak selbst, nicht zu hören sein. Der ‘Widerstand’ und die Terroristen hingegen werden weiter sagen können, was sie wollen. Eine tolle Gelegenheit, Filmmaterial über sie zu senden, sodass sie die Köpfe und Herzen der Iraker erobern, die verzweifelt nach Stabilität und einer Art Führung verlangen”.

      Aber auch in den von den Amerikanern betriebenen TV- und Radiostationen Bagdads läuft es nicht besser. Die 357 Journalisten, die auf Bremers Palastgelände arbeiten, haben schon zweimal für mehr Geld gestreikt, und sie beschweren sich über Zensur. Einer der Reporter sagt, John Sandrock - Chef der privaten amerikanischen SAIC-Gesellschaft, die die TV-Station betreibt -, hätte geäußert: “entweder, ihr akzeptiert, was wir euch bieten oder ihr reicht die Kündigung ein, es gibt jede Menge Kandidaten für eure Jobs”. Wohl unnötig zu betonen, diese TV-”News” sind eine miserable Angelegenheit. Oft erwähnen sie die zunehmende Gewalt und die Angriffe gegen Amerikaner im Irak mit keinem Wort, wo doch sämtliche ausländischen Journalisten - und die meisten irakischen Zeitungen - darüber berichten. Im letzten Monat explodierte in einem Teilbereich einer Moschee in Falludschah eine Bombe - mindestens drei Männer starben. Einwohner behaupteten, das Gebäude sei von einer Rakete getroffen worden, abgefeuert aus einem amerikanischen Jet. Die Amerikaner bestritten das. In den US-kontrollierten Medien Bagdads fand der Vorfall keine Erwähnung. Nach einer Erklärung befragt, sagte Nachrichtensprecher Fadl Hatta Al-Timini: “Ich kenne die Antwort darauf nicht - ich bin hier, um Nachrichten zu verlesen, und die werden mir aus dem Convention Palace (dem amerikanischen Hauptquartier, dort sind auch die Büros des Senders untergebracht) geliefert. Das ist alles”. Patrice Claude von Le Monde schreibt in seiner Zeitung, sämtliche von Amerika betriebenen Medien bezeichneten die Herrschenden als “die Kräfte der Befreiung”, während die Auslandspresse - und die New York Times - von “Besatzungskräften” sprächen. Bisher investierten die USA schätzungsweise etwas über 21 Million Pfund Sterling in den neuen audiovisuellen Output im Irak. Die irakischen Mitarbeiter allerdings behaupten, sie hätten von dem Geld nichts gesehen. Vom Reporter des Le Monde um Erklärung gebeten, verweigerte Sandrock die Antwort.

      Oberflächlich betrachtet gelingt es Bremers Publicity-Leuten natürlich, sich einer aufblühenden, freien, neuen Presse zu rühmen - allein in Bagdad gibt es 106 neue Zeitungen. Viele werden von politischen Parteien gesponsert bzw. von Männern, die in die Politik streben. In manchen Presseprodukte wird zum Dschihad gegen die Amerikaner aufgerufen. Dann bekommen sie Besuch von amerikanischen Offizieren, die nachhaken. Andere wiederum verbreiten plumpe Lügengeschichten über die Besatzungsarmee. So wurde beispielsweise behauptet, US-Soldaten hätten etwas mit der Verteilung von Pornobildern an Schulmädchen zu tun. Oder sie hätten irakische Frauen in die Schlafzimmer des Palestine Hotels gebracht. Ein Problem ist, viele Journalisten der irakischen Blätter sind entweder Konvertiten des alten Regimes oder Neulinge ohne journalistisches Training im Hinblick auf Fairness und Faktenprüfung. Die am professionellsten produzierte Zeitung - und die Betonung liegt hier auf “produziert” -, heißt Az-Zaman, ein Name der sich grob mit ‘Die Zeit’ übersetzen lässt. Deren Herausgeber, Saad Al-Bazaz, ist jener frühere irakische Diplomat, der sich mit Saddam überworfen hat. Während der langen Bath-Herrschaft hat Bazaz seine Zeitung von London aus verbreitet. Früher war er Herausgeber von Saddams Zeitung Al-Jumhouriya. Eine seiner ehemaligen Kolleginnen bei dem alten Bath-Klatschblatt hieß Nada Shawqat. Sie ist inzwischen Chefredakteurin von Az-Zaman in Bagdad. “Hier in Bagdad haben wir eine Auflage von 50 000, in Basra weitere 15 000, jede Nummer hat 12 Seiten mit ausländischen und arabischen Nachrichten, 8 mit lokalen Nachrichten”, sagt Frau Shawqat. “Es ist schön, sich endlich wie eine echte Journalistin zu fühlen”. Alle Nachrichten-Entscheidungen werden allerdings in Az-Zamans London-Büros getroffen. Die Zeitung spricht nie von “Besatzung”, stets ist von der “Koalition” die Rede (der von den USA favorisierte Ausdruck für die Truppen der USA und ihrer Verbündeten im Irak). Bazaz selbst lebt nach wie vor in London - wo Az-Zaman jahrelang im Exil produziert wurde. Zwei weitere Exilzeitungen, die inzwischen in Bagdad gedruckt werden, sind die kurdische Al-Ittihad und Iraqi National Congress’ Al-Moutamar. Frau Shawqat hielt in Saddams Al Jumouriyah die Stellung bis zum allerletzten Kriegstag - dem 9. April, als die Büros geplündert und verbrannt wurden und die Archive, in denen auch zeitungseigene Reportagen über das Treffen Donald Rumsfelds mit Saddam im Jahr 1983 lagerten, zerstört wurden. Shawqat sagt, unter Saddam hätte sie eine gewisse Freiheit beim Schreiben genossen - bis dessen beiden Söhne, Udai und Kusai, sich für die Presse interessiert hätten. “Dann fing das an, dass wir jeden Tag Anweisungen vom Minister für Information erhielten. Er sagte uns, was wir zu schreiben hätten und was wir nicht zu schreiben hätten - es wurde immer schlimmer in den letzten 13 Jahren”.

      Niemand wird behaupten wollen, Journalismus unter Amerika sei in irgendeiner Weise mit diesen Zeiten vergleichbar. Aber die irakischen Schreiber haben doch das Gefühl, der Bremersche “Benimm-Kode” - der “ungezügelte (!) Sprache” verbietet, die zu Gewalt aufrufen könnte” -, sei ein gutes Beispiel für “selektive Demokratie”, im Sinne, wenn nicht gar mit den Folgen, von Saddams Zensur. Der Journalist Khadhim Achrash: “diese Entscheidung passt nicht mit der US-Ankündigung zusammen, man sei gekommen, den Irak zu befreien und ein demokratisches System aufzubauen”. Viele der neuen Zeitungen sind eine Mischung aus Klatschküche, Unterhaltung und Stories über das alte Regime. Einer der ersten furchtbaren Berichte über Saddams Gräuel erzählt, wie Saddam während des Iran-Irak-Kriegs zwischen 1980 und 1988 mit Soldaten verfuhr, die der Feigheit bezichtigt wurden. Zwei erschütternde Fotos - geschossen von Saddams eigenen Militärgeheimdienstoffizieren -, zeigen ein Exekutionskommando, das eine Linie von Soldaten niederschießt und einen Offizier, wie er einem noch lebenden Mann, der am Boden liegt, den ‘Gnadenstoß’ versetzt.

      Viele irakischen Journalisten sind der Meinung, das halblegale “Pressesyndikat”, das derzeit in Bagdad Gestalt annimmt, sei nach wie vor bei den Bathisten verwurzelt. Andere glauben, man könnte es nutzen, ein neues Presserecht zu schaffen, das Bremer die Zensur aus der Hand nimmt. Jalal Al-Mashta, Herausgeber von An-Nahda, gibt dem schnellen Wandel die Hauptschuld am Problem: “Die irakische Presse hatte lange Zeit einen Maulkorb um, sie war unprofessionell und streng überwacht. Und plötzlich wurde sie frei”.





      [ Übersetzt von: Andrea Noll | Orginalartikel: "Iraq`s Press" ]
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 19:09:11
      Beitrag Nr. 16.540 ()
      zu #16490

      “We don’t do body counts”
      General Tommy Franks, US Central Command




      http://www.iraqbodycount.net/
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 22:00:28
      Beitrag Nr. 16.541 ()
      Fisk hat das Abendessen ausfallen lassen und ist zu einer Beerdigung gegangen in Wisconsin, USA.

      Attacked for telling some home truths

      Are we now to support atrocities against the `scum of the earth` in our moral campaign against Evil?

      By Robert Fisk

      26 November 2003: (The Independent) In Iraq, they are just numbers, bloodstains on a road. But in the little town of Madison in Wisconsin last week, they were all too real on the front page of the local paper, the Capital Times. Sergeant Warren Hansen, Specialist Eugene Uhl and Second Lieutenant Jeremy Wolfe of the 101st Airborne Division were all on their way home for the last time.

      Hansen`s father had died in the military. Uhl would have been 22 at Thanksgiving but had written home to say he had a "bad feeling". His father had fought in Vietnam, his grandfather in the Second World War and Korea. Two of the three men were killed in the Black Hawk helicopter crash over Tikrit just over a week ago.

      But of course President Bush, our hero in the "war on terror", won`t be attending their funerals. The man who declined to serve his nation in Vietnam but has sent 146,000 young Americans into the biggest rat`s nest in the Middle East doesn`t do funerals.

      Nor do journalists, of course. The American television networks have feebly accepted the new Pentagon ruling that they can`t show the coffins of America`s young men returning from Iraq. The dead may come home but they do so in virtual secrecy.

      Things are changing. At a lecture I gave in Madison last week, there was a roar of applause from the more than 1,000-strong audience when I suggested that the Iraq war could yet doom George Bush`s election chances next year. A young man in the audience stood up to say that his brother was in the military in Iraq, that he had written home to say that the war was a mess, that Americans shouldn`t be dying in Iraq.

      After the lecture, he showed me his brother`s picture - a tall 82nd Airborne officer in shades and holding an M-16 - and passed on a message that the soldier wanted to meet me in Baghdad next month.

      But I`d better make sure I don`t reveal his name because those in America who want to keep the people in the dark are still at work.

      Take the case of Drew Plummer from North Carolina who enlisted during his last year in high school, just three months before 11 September 2001. Home on leave, he joined his father, Lou, at a "bring our troops home" vigil. Lou Plummer is a former member of the US 2nd Armoured Division whose father, unlike Mr Bush, served his country in Vietnam. Asked for his opinion on Iraq by an Associated Press reporter, Drew Plummer replied that "I just don`t agree with what we`re doing right now. I don`t think our guys should be dying in Iraq. But I`m not a pacifist. I`ll do my part."

      But free speech has a price for the military in America these days. The US Navy charged Drew Plummer with violating Article 134 of the Uniform Code of Military Justice: Disloyal Statements. At his official hearing, he was asked if he "sympathises" with the enemy or was considering "acts of sabotage". He was convicted and demoted.

      Yet still the US press turn their backs on this. How revealing, for example, to find that the number of seriously wounded soldiers brought home to America from Iraq is approaching 2,200, many of whom have lost limbs or suffered facial wounds. In all, there have been nearly 7,000 medical evacuations of soldiers from Iraq, many with psychological problems.

      All this was disclosed by the Pentagon to a group of French diplomats in Washington. The French press carried the story. Not so the papers of small-town America, where anyone trying to tell the truth about Iraq will be attacked.

      And while the Pentagon is now planning to have 100,000 GIs in Iraq until 2006, the journalistic heavyweights are stoking the fires of patriotism with a new and even more chilling propaganda line. One of the most vicious has just been published in The New York Times. Claiming that Saddam`s torturers are attacking American troops - some of his intelligence men are now working for the occupying army, but that`s another matter - David Brooks writes that "history shows that Americans are willing to make sacrifices. The real doubts come when we see ourselves inflicting them. What will happen to the national mood when the news programmes start broadcasting images of the brutal measures our own troops will have to adopt? Inevitably there will be atrocities that will cause many good-hearted people to defect from the cause ... somehow ... the Bush administration is going to have to remind us again and again that Iraq is the Battle of Midway in the war on terror ..."

      What on earth is one to make of this vile nonsense? Why is The New York Times providing space for the advocacy of war crimes by US soldiers? I doubt the US channels will broadcast any images of "brutal measures" - they`ve already had the chance to do so and have declined. But atrocities? Are we now to support atrocities against the "scum of the earth" - Mr Brooks` word for the insurgents - in our moral campaign against Evil?

      Amid such filth, we should perhaps remember the simple courage of Drew Plummer. And remember, too, the following names: Army Private First Class Rachel Bosveld, aged 19, Army Specialist Paul Sturino, aged 21, Army Reservist Dan Gabrielson, aged 40, Army Major Mathew Shram, aged 36, Marine Sergeant Kirk Strasekie, aged 23. They, too, came from Wisconsin. And they, too, died in Iraq.

      Copyright: The Independent
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 11:00:51
      Beitrag Nr. 16.542 ()
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 13:35:56
      Beitrag Nr. 16.543 ()
      Für Euch ;)

      Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler die Namen aller anderen Schüler in der Klasse auf ein Blatt Papier
      zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen.
      Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können
      und das sollten sie neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klassenraum verließen,
      gaben sie ihre Blätter der Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier
      und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den einzelnen aufgeschrieben hatten.
      Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste.
      Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. "Wirklich?" hörte man flüstern. "Ich wusste gar nicht, dass ich irgend jemandem was bedeute!"
      und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen..." waren die Kommentare. Niemand erwähnte danach die Listen wieder.
      Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus.
      Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.
      Einige Jahre später war einer der Schüler in Vietnam gefallen und die Lehrerin ging zum Begräb nis dieses Schülers.
      Sie hatte noch nie einen Soldaten in einem Sarg gesehen - er sah so stolz aus, so erwachsen.
      Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden..
      Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt hatte, ging am Sarg vorbei und erteilte ihm die letzte Ehre.
      Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg.
      Als sie dort stand, sagte einer der Soldaten, die den Sarg trugen zu ihr: "Waren Sie Mark`s Lehrerin?" Sie nickte: "Ja"..
      Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen."
      Nach dem Begräbnis waren die meisten von Mark`s früheren Schulfreunden versammelt..
      Mark`s Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen.
      "Wir wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche.
      "Das wurde gefunden, als Mark gefallen ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen."
      Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinandergefaltet worden war.
      Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen,
      die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten.
      "Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben" sagte Mark`s Mutter.
      "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt."
      Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin.
      Einer lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Lade in meinem Schreibtisch".
      Eine andere sagte, "Mein Mann bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben."
      "Ich habe meine auch noch" sagte der nächste. "Sie ist in meinem Tagebuch."
      Dann griff eine ehemalige Schülerin in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen.
      "Ich trage sie immer bei mir", sagte sie und meinte dann
      ohne mit der Wimper zu zucken: "Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt."
      Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte.
      Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.

      Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet. Und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sage es ihnen, bevor es zu spät ist. Du kannst dies auch tun, indem Du diese Nachricht weiterleitest. Wenn Du dies nicht tust, wirst Du wieder einmal eine wunderbare Gelegenheit verpasst haben, etwas Nettes und Schönes zu tun. Wenn Du diese Mail bekommen hast, dann deshalb, weil sich jemand um Dich sorgt und es bedeutet, dass es jemanden gibt, dem Du etwas bedeutest. Wenn Du zu beschäftigt bist, die paar Minuten zu opfern um diese Nachricht weiter zu leiten, ist dies vielleicht das erste Mal, dass Du nichts getan hast, um einem Mitmenschen eine Freude zu machen? Je mehr Menschen Du diese Mail weiterleitest, desto mehr Menschen kannst Du eine Freude machen. Denke daran, Du erntest, was Du säest. Was man in die Leben der anderen einbringt, kommt auch ins eigene Leben zurück. Dieser Tag soll ein gesegneter Tag sein und genau so etwas Besonderes wie Du es bist ...
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 14:03:58
      Beitrag Nr. 16.544 ()
      zum "Terrorismus" in Irak:

      Wer den widerstand als Aktionen versprengter Sadam-Anhaenger abtut, der sollte sich einmal gut ueberlegen, was die Franzosen mit den damaligen Besatzern und ihren Kollaborateuren gemacht haben.

      Viele der "irakischen resistance" werden sich nach anfaenglicher Begruessung der Amis mittlerweile ein realistischeres Bild von den wahren absichten der US-Besatzer gemacht haben, moeglicherweise auch erst nach dem verlust der familie und von Hab und Gut.

      Vielleicht haben sie auch nach ueber 10 Jahren der voelligen Unterversorgung durch ein ueberzogenes "Embargo gegen kriegsverwendbare Waffen" wie beispielsweise harmloses Atropin lange genug Zeit gehabt, Hilfe fuer die Bevoelkerung als handlungsmotiv definitiv ausschliessen zu koennen.
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 15:43:55
      Beitrag Nr. 16.545 ()
      das us-establishment verliert zusehends sein kanonenfutter und verfährt nun nach dem motto: bist du nicht willig...

      ein hoffnungsschimmer bleibt, dass nämlich die kriegsgeile us-mafia es demnächst mit dem unwillen der wehrpflichtigen zu tun kriegen könnte?



      Wehrpflicht in den USA
      27.11.2003

      Wie der Boston Globe am Sonntag berichtete, sind immer weniger amerikanische Reservisten bereit, ihre Dienstzeit ein weiteres Mal zu verlängern.

      Selbst Zusatzmaßnahmen wie ein bei Verlängerung einmalig gezahlter Bonus von 5.000 US-Dollar oder Sonderbelohnungen wie Eintrittskarten zum NASCAR-Rennen für Mitglieder, die erfolgreich rekrutieren bei der Nationalgarde im US-Bundesstaat Massachusetts sowie allgemein eine verstärkte Werbetätigkeit konnten dies nicht verhindern.

      Bei der Nationalgarde von Massachusetts ist die Zahl der Rekrutierungen in diesem Jahr um 30 Prozent zurückgegangen. Landesweit wurden 13 Prozent weniger Menschen für die Nationalgarde angeworben als geplant. 6,7 Prozent weniger Mitglieder der US-Army verlängerten ihre Dienstzeit als dies geplant war. Hierbei handelte es sich vorrangig um gut ausgebildete, langjährige Soldaten, so daß der Verlust besonders schwer zu ersetzen ist.

      Als Sofortmaßnahme setzt die US-Army verstärkt auf eine Regel, die es dem Pentagon in Kriegszeiten erlaubt, Soldaten nach Ablauf ihrer Dienstzeit auf unbestimmte Zeit daran zu hindern, das Militär zu verlassen.

      Mittelfristig dürfte dies die Schwierigkeiten, neue Rekruten anzuwerben, allerdings noch vergrößern.

      Diese Probleme sind von der US-Regierung offenbar auch erkannt worden. Dies dürfte einer der Gründe für die Reaktivierung der amerikanischen Behörde für Wehrpflicht (Selective Service System) sein.

      Diese soll ihrem Finanzplan für das Finanzjahr 2004 zufolge bis zum 31. März 2005 einen Bericht an die US-Regierung abliefern, in dem sie bestätigt, daß sie innerhalb von 75 Tagen in der Lage ist, die Wehrpflicht in den USA wieder einzuführen. Als Datum für die Wiedereinführung scheint daher der 15. Juni 2005 wahrscheinlich.

      Nach der Abschaffung der Wehrpflicht in den USA existierte die Behörde zwar weiter, hatte aber keine Funktion und arbeitete praktisch in einem "Schlafmodus".

      Die gestellte Aufgabe, innerhalb von 2½ Monaten eine Wehrpflicht in den USA einführen zu können, kann nur als Schritt in eben diese Richtung verstanden werden.

      Hinzu kommt, daß am 7. Januar diesen Jahres in beide Häuser des Kongresses von unterschiedlichen Abgeordneten Gesetzesvorlagen eingebracht worden sind, die eine Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht fordern.

      Angesichts der von der US-Regierung wiederholt gemachten Feststellung, daß der "Krieg gegen den Terror" noch lange - offensichtlich im Sinne von "Jahrzehnte" - andauern würde und den jetzt schon beginnenden Problemen, ausreichend Soldaten rekrutieren zu können, scheint es tatsächlich kaum eine Alternative zu einer Wiedereinführung der Wehrpflicht in den USA zu geben, wenn die derzeitige Politik fortgesetzt werden soll.


      freace.de
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 16:16:53
      Beitrag Nr. 16.546 ()
      #97

      sie ziehen die letzten Register, es wird aber nix nützen :D
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 16:27:32
      Beitrag Nr. 16.547 ()
      wird wohl nix :laugh:

      Irakische Polizei auf Seiten des Widerstands
      27.11.2003


      AP hat am Mittwoch mit über einem Dutzend irakischen Polizisten gesprochen, die sich bis auf eine einzige Ausnahme alle gegen die amerikanischen Besatzer geäußert haben.

      Die irakischen Polizisten fühlen sich unterbezahlt - obwohl sie mit Einkommen zwischen 100 und 150 US-Dollar, insbesondere angesichts der extrem hohen Arbeitslosigkeit im Irak, eigentlich zu den Besserverdienenden zählen, sind schlecht bewaffnet und haben praktisch keinerlei Ausrüstung, um sich selbst zu schützen.

      Sehen Sie sich die amerikanischen Basen an", sagte Leutnant Miqdad Thamer in Baqubah. "Sie verstecken sich hinter Barrikaden während wir hier draußen in den Straßen sind und nicht einmal Waffen haben, um uns selbst zu schützen."

      Andere Polizisten beklagten sich, daß sie weiterhin ihre Sommeruniformen tragen müssen, obwohl die Temperaturen nachts bereits bis auf 4 Grad Celsius absinken.

      Außerdem werden sie von einer großen Zahl von Irakern als Kollaborateure mit den amerikanischen Besatzern angesehen.

      "Wir werden angegriffen, weil sie glauben, daß wir mit den Amerikanern zusammenarbeiten. Das ist nicht wahr. Wir versuchen, der Stadt Sicherheit zu bringen", so Thamer weiter.

      Verkehrspolizist Salman Khaizaran ist sich sicher, daß die Angriffe weitergehen werden, solange das US-Militär nicht abzieht. "Wenn sie wollen, daß die Angriffe aufhören, müssen sie die Städte verlassen und uns die Verantwortung für die Sicherheit übergeben", sagte er.

      Der Eindruck der Kollaboration wird sicherlich noch durch das harte Vorgehen der US-Soldaten verstärkt, besonders wenn dies bei gemeinsamen Operationen geschieht. Thamer berichtete von einer gemeinsamen Razzia, bei der ein Mann in Unterwäsche festgenommen wurde. Als ein irakischer Polizist die Hose des Mannes nehmen wollte, befahl ihm ein US-Soldat, sich nicht einzumischen und wegzugehen. "Warum zwingt man ihn so auf die Straße zu gehen und erniedrigt ihn dadurch?", fragte Thamer.

      "Ich bin wütend. Weil ich den Amerikanern nicht klarmachen kann, daß dies die Unverletzbarkeit der Wohnung ist und ich das amerikanische Vorgehen den Menschen gegenüber nicht rechtfertigen kann. Ich bin in einer sehr schwierigen Position und ich leide sehr stark darunter", so der Leutnant weiter.

      All dies führt offenbar dazu, daß sich die Polizisten mehr und mehr auf die Seite der irakischen Widerstandskämpfer stellen.

      Ein Hauptmann in der Stadt Fallujah sagte, jeder der am irakischen Widerstand beteiligt ist, "ist ein stolzer Iraker, der für sein Land kämpft."

      Eine Gruppe von Polizisten vor der zerbombten Polizeistation von Khan Bani Saad wurde noch deutlicher. Sie sagten, daß sie die Amerikaner nicht informieren würden, wenn sie Kenntnis von einem bevorstehenden Angriff hätten und auch keinen Angreifer identifizieren würden. Diese Ansicht wurde auch von Polizisten in Baqubah und Samarra vertreten.

      "Wir würden es verhindern, wenn wir wüßten, daß es innerhalb der Stadt aufgeführt werden soll, denn wir wollen nicht, daß die irakischen Menschen verletzt werden", sagte der Polizist Salman, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte. Angriffe außerhalb der Stadt würden sie aber weder verhindern noch darüber Bericht erstatten, sagte er weiter.

      "Wir sind keine Spione", sagte ein Kollege.

      "Ich würde nichts verraten", so ein weiterer Polizist.

      "Ich würde einen Moslem nicht verraten", sagte Salman.

      Da auch den USA diese Stimmung der irakischen Polizisten bekannt sein dürfte, ist es wenig wahrscheinlich, daß die Verantwortung für die irakische Sicherheit tatsächlich wie von den USA angekündigt, weiter an die Polizei abgegeben werden wird.


      freace.de
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 16:31:30
      Beitrag Nr. 16.548 ()
      an die wand mit ihnen. alles terroristen,
      die die gnade,
      die mit der bushistischen us-demokratie
      über sie gekommen ist,
      nicht zu würdigen wissen.
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 20:19:49
      Beitrag Nr. 16.549 ()
      Ob ein Truthahnessen im Beisein des Präsidenten den GIs im Iraq ein vollwertiger Ersatz für Thanksgiving im Kreis der Familie ist ..??

      Es darf zumindest gezweifelt werden, ob nicht sogar den Amerikanern derartige PR-gags irgendwann zuwider werden.

      Warme Worte im Ohr anstatt einer warmen Alten im Arm - bei allem Patriotismus - auf Dauer is das nix !! :cry:

      k
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 20:24:23
      Beitrag Nr. 16.550 ()
      an alle nicht-spins!

      wenn wir der ansicht sind, daß alle medien gleichgeschaltet partikularinteressen vertreten, muß es dann nicht so sein, daß die vernunft-artikel, die ihr hier reinstellt, allenfalls die halbe wahrheit beschreiben, - es in wirklichkeit also viel schlimmer ist?
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 20:51:38
      Beitrag Nr. 16.551 ()
      Osama für Bush. Ich glaube das ist keine Satire. Nichts anderes könnte den Terrorismus mehr fördern und damit die Ziele Bin Ladens, als nochmals die Bush-Politik der letzten zwei Jahre.


      It occurred to me to write a satire about Osama and the boys sitting around in the mountains somewhere holding a conference about the worst possible damage they could inflict on the United States and deciding that it would be whatever act got Bush re-elected.
      Ganzer Artikel:
      John Chuckman: `The doomsday machine`
      Posted on Thursday, November 27 http://www.smirkingchimp.com/article.php?sid=13934&mode=nest…
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 09:53:25
      Beitrag Nr. 16.552 ()
      SPIEGEL ONLINE - 28. November 2003, 6:44
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,275816,00.html
      US-Verluste im Irak

      Die unsichtbaren Toten

      Von Alexander Schwabe

      Der Truthahn-Coup zu Thanksgiving in Bagdad ist George W. Bush gelungen. Doch die toten US-Soldaten im Irak werden für das Weiße Haus immer mehr zur Hypothek. Und wenn es um Verluste geht, ist der US-Präsident zu Hause ein Leisetreter.

      Gedenken bei der Truppe im Irak nach dem Abschuss eines Hubschraubers bei Falludscha, bei dem 16 GIs getötet wurden


      Die Vorfreude war auf beiden Seiten groß: Die Familien der GIs freuten sich auf das Wiedersehen. Seit Monaten hatten sie ihre Söhne und Töchter, die für die hehren Ziele ihrer Regierung in den Krieg gezogen waren, nicht gesehen. Nun sollten die Soldaten für kurze Zeit dem Töten und Getötetwerden entzogen und bei der Ankunft von Fähnchen schwingenden Angehörigen und Freunden begrüßt werden.

      Doch alles kam anders. Statt der Jubelfahrt zum Airport und einer großen Begrüßungsparty mussten die Angehörigen eine andere Art von Familienfeier vorbereiten: Begräbnisse.
      Auf einem Zubringerflug nach Bagdad war ein Hubschrauber vom Typ "Chinook" am 2. November nahe Falludscha von zwei Raketen getroffen worden. 16 US-Soldaten auf dem Weg in den Erholungsurlaub starben.

      Anders als bei den Italienern, die ihre Irak-Toten mit großer Geste als Helden ehren, wird um die gefallenen GIs in den USA so wenig Aufhebens wie möglich gemacht: keine Staatstrauer, keine pompös inszenierten Totenfeiern.

      Der Präsident, der vom Himmel stieg


      Die Zeit der Euphorie ist vorbei. Vor Monaten noch triumphierten die Herren aus dem Pentagon, Donald Rumsfeld und Paul Wolfowitz, - und der Präsident kam hoch vom Himmel herab. Als George W. Bush im Mai den Krieg für beendet erklärte, wurde dies im Stile großer Imperatoren gefeiert. Ritt der Feldherr früher durch einen Triumphbogen, landet er heute - die Hand selbst am Knüppel - in voller Kampfmontur auf einem Flugzeugträger.

      Dass nach Angaben des amerikanischen Verteidigungsministeriums seit Kriegsbeginn bereits 431 US-Soldaten im Irak ums Leben gekommen sind, hat Bush allerdings zum Leisetreter werden lassen
      , und die US-Opfer sind zur Privatsache geworden. Statt öffentlicher Zeremonien und nationaler Trauerbewältigung zieht es der Präsident vor, den Hinterbliebenen persönlich Beileid zu wünschen.


      Bei einem Truppenbesuch in Fort Carson, Colorado, sagte er vergangenen Montag lediglich: "Ich möchte den Familien der gefallenen Soldaten danken, die heute unter uns sind. Unsere Gebete sind mit ihnen." Dann traf sich Bush hinter verschlossener Tür mit 98 Eltern, Verlobten, Kindern der Toten. Eine Stunde 40 Minuten nahm er sich Zeit.

      Bush lässt sich auf keiner Beerdigung blicken

      Dies sei die "angemessene Weise" der Trauer für die amerikanischen Kriegsopfer, versuchte eine Sprecherin des Weißen Hauses glauben zu machen. Doch von Kritikern des Präsidenten wird die Strategie der Regierung als Versuch gesehen, die US-Toten aus dem Zweistromland möglichst aus dem öffentlichen Bewusstsein zu halten. Zu dieser Strategie passt, dass sich Bush auf noch keiner einzigen Beerdigung eines Irak-Gefallenen blicken ließ.


      Clinton bei der Trauerfeier für die Opfer von der "USS Cole"


      Damit bricht Bush mit den Bräuchen seiner Vorgänger: Bill Clinton war bei der Gedenkfeier für die 17 Matrosen, die beim Anschlag auf die "USS Cole" im Hafen von Aden getötet wurden. Ronald Reagan ehrte öffentlich 241 Marines, die 1983 bei einem Anschlag in Beirut starben, und Jimmy Carter nahm an einer Zeremonie für die Soldaten teil, die ihr Leben bei der Geiselbefreiung in Teheran verloren.

      Der öffentliche Umgang mit den Toten amerikanischer Einheiten in aller Welt war für jeden Präsidenten ein Problem. Unter der Regierung Lyndon B. Johnsons wurden während des Vietnamkrieges täglich Totenstandsmeldungen verlesen - nicht zum Vorteil Johnsons.

      Unter den Trauernden in Fort Carson waren auch Angehörige von Soldaten, die bei dem "Chinook"-Absturz getötet worden waren. An jenem 2. November hatte sich Bush auf seiner Ranch in Texas aufgehalten. Selbst angesichts des bis dahin verlustreichsten Anschlags auf die US-Truppen im Irak schwieg der Präsident. Das Weiße Haus begnügte sich mit einem formalen Ausdruck des Bedauerns über Verluste im Krieg im Allgemeinen.

      "Die größte Bemühung, den Krieg schön zu reden"




      Beisetzung einer US-Soldatin in Arlington: Bilder, die Bush am liebsten unterdrückt


      Bush weiß: Jeder Sarg, der aus einem heimkehrenden Flugzeug getragen wird, jede Träne, die Angehörige vergießen, jedes Foto, das die schrecklichen Folgen des Krieges fürs eigene Land dokumentiert, mindert die Chance seiner Wiederwahl. Mit der US-Flagge bedeckte Särge und weinende Hinterbliebene in der Medienöffentlichkeit sind daher Tabu im Bush-Land.

      Um den Krieg auf nackte Zahlen, auf Statistiken ohne Emotionen zu reduzieren, hat das Weiße Haus die Berichterstattung über die Toten des Krieges erschwert. Fotografen und Kameraleuten werden von den Opfern ferngehalten, die aus der Golfregion kommend in Dover, Delaware, eintreffen, wo die vor kurzem renovierte, landesweit einzige Leichenhalle des US-Militärs steht.

      "Dies ist die bisher größte Bemühung, einen Krieg schön zu reden, den das Verteidigungsministerium in diesem Land je unternommen hat.
      Opferzahlen sind ein wichtiger Spielball für die Medien in jedem Krieg. Hier handelt es sich um eine qualitative Änderung", beurteilt Christopher Simpson, Professor für Kommunikation in Washington, im "Guardian" die restriktive Informationspolitik der Regierung.

      Die Leichenhalle der US-Armee in Dover: 24 Tische stehen zur Präparation der Leichen zur Verfügung


      George W. Bush knüpft an die PR-Strategie seines Vaters an. Der alte Bush hatte Ende 1989 ein Image-Desaster erlebt. Drei große Nachrichtenprogramme teilten den Bildschirm in zwei Hälften. In der einen sah man den Präsidenten locker mit Reportern plaudern, in der anderen zeigten die Sender die Ankunft toter Soldaten, die bei der Intervention in Panama gefallen waren. Knapp ein Jahr später verhängte das Weiße Haus ein Verbot, die Rückkehr der Leichen zu filmen. Dies galt auch für die Soldaten, die während der Befreiung Kuweits 1991 gefallen waren.

      Tod auf dem Weg zum Begräbnis der Mutter

      Nach Erkenntnissen des Militärhistorikers Joseph Dawson von der Universität Texas A&M in College Station hängt die öffentliche Bereitschaft, Tote in Kauf zu nehmen, davon ab, für welches Ziel die Soldaten kämpften. Im "Guardian" wird er zitiert: "Wenn der Kriegsgrund stark genug ist, werden die Amerikaner die Verluste ertragen. Wenn er nicht mehr bedeutend genug erscheint, werden sie es nicht" - die Amerikaner ertragen sie immer weniger: Anfang des Monats standen nur noch 47 Prozent der Befragten hinter der Irak-Politik ihres Präsidenten.


      Wenn der Rückhalt bei der Bevölkerung nachlässt, ist dies demnach ein Indiz dafür, dass die von der Regierung genannte Begründung des Irak-Krieges auf tönernen Füßen steht. Wenn Bush die Pressefreiheit beschneidet, wenn er öffentliche Zeremonien meidet, dann sind das wiederum Hinweise dafür, dass die Regierung dies insgeheim erkannt hat.

      Kein Wunder, dass die Opposition den Umgang des Weißen Hauses mit den Verlusten im Irak kritisiert. Der Führer der Demokraten im Senat, Tom Daschle, fordert, der Präsident müsse zu jedem tödlichen Anschlag auf US-Truppen Stellung nehmen. Zur Trauerkultur sagt er: "Den Toten und Verwundeten, die nach Hause kommen, sollte alle Ehrerbietung gegeben werden."

      In einem Beitrag für den "Boston Globe" erzählte jüngst Präsidentschaftskandidat Wesley Clark die besonders tragische Geschichte von Sergeant Ernest G. Bucklew, 33. Der Soldat war auf dem Weg in die Heimat, um am Begräbnis seiner Mutter teilzunehmen, als er im Irak getötet wurde. Clark nahm dies gerne zum Anlass, von Bush einen Plan zur Beendigung des Irak-Abenteuers einzufordern.




      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Thanksgiving-Party mit der Truppe: Bushs Kurztrip nach Bagdad (27.11.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,275899,00.html
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 21:52:43
      Beitrag Nr. 16.553 ()
      KÖNNTE SEIN DAS DEN ERRETZ ISRAEL ZIONISTEN DIE LETZTEN PAAR TAGE ZU RUHIG WAREN.
      DIE FF. MELDUNG DÜRFTE GEWISSE KREISE ABER WIEDER IN BOMBENSTIMMUNG VERSETZEN.


      www.focus.de
      P O L I T I K

      Scharon denkt an Annexion

      Der Nahost-Konflikt verschärft sich, der israelische Ministerpräsident hat erworgen, Teile des Westjordanlandes gewaltsam zu besetzen.
      Im Gegenzug sollten kleinere jüdische Siedlungen im Gazastreifen aufgegeben werden, berichtete die Zeitung „Maariv“ am Freitag.
      Scharons Berater Salman Schoval bestätigte, Israel werde einige der besetzten Gebiete halten, andere dagegen unilateral aufgeben, wenn der Friedensplan versagen sollte.

      Unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter berichtete „Maariv“, Scharon plane die Annexion eines Teils des Westjordanlandes, darunter der Siedlungen Gusch Etzion oder Maale Adumim.
      In beiden Orten leben rund 50 000 Israelis.
      Erst am Donnerstag hatte der israelische Vizeverteidigungsminister Seev Boim von einer anstehenden „Legalisierung“ illegal errichteter Außenposten im Westjordanland gesprochen.


      Palästinenser schließen Verzicht aus

      Der palästinensische Außenminister Nabil Schaath wies die Überlegungen der israelischen Regierung scharf zurück.
      Die Palästinenser würden nicht auf einen Zentimeter ihres Landes verzichten.
      „Wir werden es nicht hinnehmen, irgendetwas herzugeben, ohne eine Gegenleistung zu erhalten“, sagte Schaath.

      William Burns, der US-Botschafter für den Nahen Osten, wurde am Wochenende zu Gesprächen über die Umsetzung der „Road Map“ erwartet.
      Am Montag wolle Burns mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Kureia zusammentreffen, sagte Schaath.
      Aus palästinensischen Kreisen hieß es weiter, man wolle dem Botschafter eine Reihe von Forderungen an Israel übergeben.

      Unter anderem soll der palästinensische Präsident Jassir Arafat seinen Amtssitz in Ramallah verlassen dürfen, wo er seit fast zwei Jahren faktisch unter Hausarrest steht. Zudem verlangen die Palästinenser eine klare Position der USA gegen den von Israel errichteten Sperrwall im Westjordanland. Schoval erklärte, Burns solle von den israelischen Plänen in Kenntnis gesetzt werden.

      Im Gazastreifen erschossen israelische Soldaten einen palästinensischen Nachrichtenoffizier, wie Augenzeugen berichteten. Der Mann habe sich dem Sperrzaun nahe der Siedlung Nissanit genähert, um einen geistig verwirrten Mann aufzuhalten, der hilflos durch die Gegend geirrt sei.

      28.11.03, 15:31 Uhr
      Quelle: ap
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 22:38:51
      Beitrag Nr. 16.554 ()
      SPIEGEL ONLINE - 28. November 2003, 12:10
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,275952,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,275952,00.html

      Interner Irak-Bericht

      US-Division rechnet mit Nachkriegspolitik ab

      Ein interner Bericht der 3. Infanteriedivision offenbart die Konzeptionslosigkeit der US-Armee nach dem Sturz Saddam Husseins. Demnach ließen Soldaten aus Unsicherheit Plünderungen zu.

      Washington - Der Bericht bestätigt in vielen Punkten die von außen stehenden Beobachtern erhobene Kritik an der Nachkriegspolitik der USA im Irak. Demnach hatten die amerikanischen Soldaten völlig falsche Vorstellungen darüber, wie mit der irakischen Bevölkerung umzugehen sei.

      Als folgenschwerer Fehler erwies sich - so die Erkenntnisse in der 3. Infanteriedivision - die politische Entscheidung, die US-Truppen zunächst als Befreier statt als Besatzungsmacht zu präsentieren. Die daraus resultierende Unsicherheit der US-Kommandeure habe ein entschlossenes Vorgehen gegen Plünderungen verhindert und den Wiederaufbau verzögert, was das Vertrauen der Bevölkerung in die US-Truppen nachhaltig beschädigt habe.

      "Zu Beginn hatten es die Leute eilig, mit dem Wiederaufbau zu beginnen und erwarteten von den US-Truppen Unterstützung. Doch sie gewannen rasch den Eindruck, dass wir unfähig oder unwillig seien, etwas zu tun", heißt es in dem Papier. Die 3. Infanteriedivision hatte den Sturm auf Bagdad angeführt.

      Nach internationalem Recht hätten die USA unmittelbar nach dem Sturz des irakischen Regimes sowohl die Rechte als auch die Pflichten einer Besatzungsmacht gehabt, betonen die nicht näher identifizierten Autoren. Die Truppen seien auf diese Situation aber nicht vorbereitet worden: "Obwohl es nahezu sicher war, dass die Streitkräfte den Regimewechsel herbeiführen würden, gab es keinen Plan für die weitere Kontrolle und den Wiederaufbau, selbst als die Division Bagdad bereits erreicht hatte." In diesem Zusammenhang wird die Regierung scharf kritisiert: "Außenministerium, Verteidigungsministerium und andere Regierungsbehörden müssen bei der Planung von Besatzungsaufgaben besser und schneller arbeiten."

      Ein Sprecher der 3. Infanteriedivision erklärte, der Bericht sei aus Stellungnahmen zahlreicher Offiziere und Soldaten zusammengetragen worden. Es handele sich nicht um die endgültige Fassung.

      Von John Lumpkin und Dafna Linzer, AP
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 00:12:49
      Beitrag Nr. 16.555 ()
      Die Amerikaner sind selbst Opfer ihrer leidenschaft a la Hollywood zu berichten geworden,damit die dumpfen Bürger überhaupt bemerken, was sich ein Esel unter Demokratie vorzustellen hat.Da die Iraker Bomben statt Blumen streuen,können es wohl nur Terroristen sein ?,die bin Bush dank göttlichen auftrags zu besiegen entschlossen ist.Einen Terroristen erkennt man durch sein freundliches Wesen ebenso als wenn er Bösartig erscheinen würde,so wird es noch viel zu tun geben für bin Bush,bis auch der "letzte" Iraker endlich demokrat ist.
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 01:29:39
      Beitrag Nr. 16.556 ()
      Die letzten Tage?

      US-Präsident Bush, die Christliche Rechte und die Apokalypse

      Von Jan Kixmüller
      Sie haben in den letzten Jahrzehnten in den USA stark an Einfluss gewonnen, sie haben enge Verbindungen zu den Republikanern, sie haben geheime Organisationen wie die „Jesus Family“, sie sehen sich als die neuen Auserwählten und ihre Spuren führen bis in die höchsten Ebenen der US-Politik. Sie bekämpfen Homosexualität, Abtreibung, freie Sexualerziehung und die darwinsche Evolutionslehre zu Gunsten der Schöpfungslehre, sie kämpfen gegen das Böse, glauben an die Wiederkehr von Jesus Christus und haben einen Präsidenten, der von sich sagt, er sei im Oval Office, weil er gläubig ist und Gott gefunden hat. „I am here because of the power of prayer“, so George W. Bush, der Präsident der USA.

      Die Rede ist von der Christlichen Rechten, einem Überbegriff für christlich-fundamentalistische Gruppen, die es in den Vereinigten Staaten seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts gibt. Sie werden auch Evangelikale oder Wiedergeborene genannt, und umfassen laut einer Gallup-Umfrage knapp die Hälfte, nämlich 46 Prozent (!) aller Amerikaner. Ein gut informierter Kreis von US-Politologen, Journalisten und ehemaligen Staatsmännern kam vergangenen Freitag in das Potsdamer Einstein Forum, um die wahrhaftige Bedeutung der Christlichen Rechten zu erörtern. Man wollte dabei nicht auf Amerika und die Religion einprügeln, Fundamentalismus in der Politik sei nicht nur ein Problem in den USA. Aber die Verflechtung von Politik und Religion in Amerika, die bis ins Weiße Haus reichen soll, war dem Einstein Forum einen fünfstündigen Workshop Wert. Zumal die religiösen Gruppierungen bei den kommenden Wahlen an Einfluss gewinnen könnten. Unterstützt wurde der Workshop von der Botschaft der Vereinigten Staaten. Kein Widerspruch, wie die Direktorin des Einstein Forums, Susan Neiman, betonte: „Die USA sind immer noch eine Demokratie.“

      Mit dem Verhältnis von Präsident Bush und der Christlichen Rechten hat sich der ehemalige OSZE-Gesandte der USA, Sam Brown, beschäftigt. Die Entwicklung der Christlichen Rechten sei beachtlich, sie hätten eine Minderheitenposition in nationale Politik gewandelt, ihre Themen stünden im Kongress auf der Agenda und nicht zuletzt, so Brown, haben sie den Präsidenten als Freund – einen Mann, der sich selbst als „born-again Christian“ beschreibt. Brown ist zwar der Meinung, dass es sich bei der Entwicklung nicht um eine permanente Erscheinung handelt, doch wie William Martin beipflichtet, die Fundamentalisten haben keine Eile, sie haben nach eigenem Empfinden alle Zeit der Welt – gelingt es nicht in dieser Legislatur Ziele durchzusetzen, dann eben in der nächsten.

      Nicht nur in der Innenpolitik setzen die Christlichen Rechten deutliche Akzente – in einigen Staaten wird den Schulbüchern nun zugefügt, dass die Evolutionslehre nur eine Theorie ist – auch in der Außenpolitik wird ihr Einfluss deutlich. Sei es bei der Konvention gegen die Diskriminierung der Frauen, die von 174 Staaten bereits ratifiziert ist, nur von den USA noch nicht, oder sei es bei der Haltung gegen die Kyoto-Protokolle zum Klimaschutz. Am deutlichsten wird der Einfluss allerdings bei der Nahostpolitik der USA. Auf den ersten Blick scheint die pro-israelische Haltung der christlichen Fundamentalisten – die nicht selten zu Antisemitismus neigen – ein Widerspruch. Während viele progressive Juden sich mittlerweile in der israelischen Friedensorganisation Peace Now gegen die Siedlungspolitik ihrer Regierung engagieren, unterstützen so genannte „Christliche Zionisten“ in den USA die Politik von Ariel Sharon.

      Hintergrund ist, dass weite Kreise der Christlichen Rechten die Rückkehr von Jesus Christus an die Gründung eines einheitlichen jüdischen Staates gebunden sehen. Die in der Apokalypse des Johannes angekündigte Wiederkehr Christi gipfelt im Weltende und der Schöpfung des himmlischen Jerusalem. Was seinerzeit die in den Christenverfolgungen bedrängten Gläubigen trösten und auf die Gräuel der Verfolgung vorbereiten sollte, wird von den christlichen Fundamentalisten heute als Erlösung gesehen, bei der Millionen Gläubige in den Himmel fahren, während die Ungläubigen im Inferno des Weltendes zurück bleiben. Die Verbreitung dieses Glaubens ist groß, von seiner Apokalypse-Serie hat ein gewisser Tim LaHaye rund 55 Millionen Exemplare verkauft. William Martin erinnerte sich an ein Gespräch mit einer strenggläubigen Christin, die ganz überrascht feststellte, dass er der einzige ihr bekannte Mensch sei, der nicht daran glaube, dass die Menschheit in den letzten Tagen lebt.

      Der evangelische Publizist Geiko Müller-Fahrenholz betont zwar, dass das apokalyptische Denken nicht die Politik der USA dominiere, gerade in der Nahostpolitik spielen eben auch geopolitische Entscheidungen eine Rolle. Doch die Teilung der Welt in Gut und Böse sei in der heutigen US-Politik grundlegend. Der Krieg gegen Terrorismus und Diktatoren passe in das Denken, die Welt vom Bösen zu befreien. „Der Gott von Bush hat allerdings nichts mit dem Gott der Bibel zu tun, er ähnelt vielmehr einer Art Kriegsgott“, so Müller-Fahrenholz. Er ist zwar vorsichtig damit, zu behaupten, dass Bushs Handlungen diesem apokalyptischen Denken folgen, doch nach dem 11. September sei der US-Präsident zu dem Schluss gekommen, zum Führerer gegen das Böse berufen worden zu sein. In dem Glauben an die Apokalypse sieht der Publizist letztlich die Gefahr, dass der Einsatz von Nuklearwaffen zum Teil dieses Endzeitszenarios werden könnte.

      Schlechte Aussichten also? Nicht unbedingt. Sam Brown hat auch Zeichen der Hoffnung ausgemacht. Zum einen findet Brown, dass die US-Gesellschaft als Ganzes toleranter geworden ist. Zum anderen sei nicht klar, ob die Basis der Republikaner Bushs Irak-Politik weiter unterstütze – die Realisten sehen Defizite und Konsequenzen. „Schließlich werden die Exzesse der Bush-Administration, gefördert von der Christlichen Rechten und ihren Verbündeten, der Regierung auf die Füße fallen“, schätzt Brown.

      http://www.pnn.de/Pubs/campus/pageviewer.asp?TextID=11743
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 10:47:58
      Beitrag Nr. 16.557 ()
      Achtung unbedingt lesen! Alle die Ironie und Spass verstehen.

      November 29, 2003
      OP-ED COLUMNIST
      Name That War
      By NICHOLAS D. KRISTOF

      A drum roll, please: It`s time to announce the results of the Name That War Contest.

      In a column 10 days ago about Iraq, I expressed frustration at the absence of a good name for our war there. So I offered prizes (Iraqi 250-dinar notes with Saddam`s picture) and invited readers to send in entries.

      Then I fled to Guatemala and El Salvador, and when I returned to the office this week, there were 4,000 entries from all over the world.

      Hundreds of people offered "Bush`s Folly," "Burning Bush," "Bush League War," "Bubba`s War," "Shrub`s War," "Operation Quicksand" or "The Crawford Conflict." Then there were zillions of "Iraqmire," "Iraqgate" and "Iraqnam."

      Lois from New Zealand suggested "Operation Bushwhack Iraq." Avie Hern of California offered "Bushkrieg."

      Some people suggested that instead of Operation Iraqi Freedom, this is "Operation Iraqi Liberation." I thought they were hawks until I recognized the acronym: OIL. Also on the petroleum front, Peter Wilson of Pennsylvania offered "Mother of Oil Wars."

      Some names were interesting but a bit long. For example, Charles Hayes of New York offered these options: "Bremer Takes a Baath," "I Waged Two Wars Against Saddam and All I Got Was His Headache" and "Visit Scenic Saddam and Gomorrah."

      Imaginative, but try to fit those into a headline. Or this from Pat Malach of Oregon: "Operation Gee Whiz, This Liberation Thing Seemed a Lot Easier When We Were Drawing It Up Back at the Think Tank."

      But some entries were so concise they sounded as if they could have graced a Robert Ludlum thriller: "The Iraq Pre-emption," "The Bush Incursion," "Bush`s Botch" and "The Big Uneasy."

      The last is, of course, a play on the movie "The Big Easy." There were lots of other pop culture references (my assistant, Christina Lem, had to translate some for me; I speak foreign languages but have never been fluent in pop). A Minnesota astronomer who evidently likes Britney Spears offered: "Operation Oops, We Did It Again." And movie buffs urged "Operation Kick the Dog," "The Empire Strikes Out," "Apocalypse Right Now," "Mission Implausible: A Job Well Spun" and "Trek 2: Wrath of Neo-Khan."

      Scholarly readers argued that the distinctive quality of this war was America`s claim that it has the right to invade other countries if they are developing weapons of mass destruction and may threaten us. John Parry of North Carolina suggested "Pre-emptive War I," leaving room for us to continue the series if we move on to Tehran and Pyongyang.

      On the model of the War of Jenkins` Ear, one reader suggested "The War of Bush`s Flight Suit." Harold Kramer of Massachusetts singlehandedly came up with "Rummy`s Retreat," "Cheney`s Chaos," "Perle`s Predicament," "Powell`s Problem" and "Rice`s Regret."

      Others came up with "King George`s New Colony," "The War of the Roves" and "The War That Cried Wolfowitz."

      Donn Blodgett of Vermont urged "Coup d`États Unis," and Linda Kolker of Georgia recommended "The Charge of the Right Brigade."

      Honorable mention in this contest goes to "Operation Unscramble Eggs," by Russell Schindler of New York; "Desert Storm und Drang," by Robert Proctor of Connecticut; "The `Raq," by Jeff Schramm of Missouri; "A`bombin`nation," by Kent Moore of North Carolina; "Tigris by the Tail," by Paul Reeves of New Mexico; "War of Mass Deception," by Scott Dacko of New York; and "Iraq: A Hard Place," by Chris Walters of Texas.

      The five winners, each of whom gets a 250-dinar note left over from my last Iraq trip, are: Brad Corsello of New York for "Dubya Dubya III"; Richard Sanders for "Rolling Blunder"; John Fell of California for "Desert Slog," Will Hutchinson of Vermont for "Mess in Potamia"; and Willard Oriol of New York for "Blood, Baath and Beyond."

      More seriously, during this holiday weekend, I hope we`ll think often and appreciatively of those Americans who are in Iraq right now. Humor cannot erase their fear and loneliness in the face of Washington`s policy failures, or the heartbreak here in so many homes where bereaved parents, spouses and orphans are struggling in this season to remember why they should be giving thanks.



      Copyright 2003 The New York Times Company
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      schrieb am 29.11.03 11:59:00
      Beitrag Nr. 16.558 ()
      Was Bu$h zum Thanksgiving wirklich mitgebracht hat.

      Avatar
      schrieb am 29.11.03 19:13:39
      Beitrag Nr. 16.559 ()
      Spain Confirms Six Dead, One Wounded in Iraq Attack
      Sat November 29, 2003 01:05 PM ET

      MADRID (Reuters) - Six people were killed and one wounded on Saturday when guerrillas attacked a convoy of Spanish intelligence officers south of Baghdad, a Spanish Defense Ministry spokesman said. The spokesman had no information about the eighth member of the group.
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 23:08:25
      Beitrag Nr. 16.560 ()
      Two Japanese Killed in Iraq Near Tikrit
      Sat November 29, 2003 04:43 PM ET

      By Masayuki Kitano
      TOKYO (Reuters) - Two Japanese who may have been diplomats were killed in an apparent ambush near Tikrit, north of Baghdad, a Japanese Foreign Ministry spokesman said on Sunday, citing information received from Japan`s Iraq embassy.

      A non-Japanese driver was also injured in the attack near the birthplace of Saddam Hussein, the spokesman, Hatsuhisa Takashima, told Reuters.

      "There is a good possibility they are Japanese diplomats," he said.

      Seven Die in Worst Single Attack on Spanish in Iraq
      Sat November 29, 2003 04:50 PM ET

      By Daniel Trotta
      MADRID (Reuters) - Seven Spanish intelligence agents were killed and one was wounded about 20 miles south of Baghdad on Saturday in the deadliest single attack on Spain`s personnel in Iraq.

      Attackers armed with rocket-propelled grenades and assault rifles ambushed two unmarked vehicles carrying the eight agents at Lutifaya, an area under U.S. control.

      The attack presents Prime Minister Jose Maria Aznar with his biggest test since defying public opinion by backing President Bush over the U.S.-led war that ousted Saddam Hussein and then sending 1,300 Spanish peacekeeping troops to Iraq.

      Mariano Rajoy, Aznar`s hand-picked successor to run as the ruling center-right Popular Party`s candidate in March elections, said: "This will not stop us...from our commitments to the Iraqi people."

      The Socialist opposition, which opposed the U.S.-led invasion, expressed solidarity with the armed forces, and a minute of silence was held at the start of several televised Spanish soccer league matches.

      But shouts of "No to war" could be heard at one stadium in Madrid when the tribute ended.

      "DAY OF MOURNING"

      "My position on the Iraq war is known, but today is a day of mourning, it is a day of pain, and it is a day of togetherness and solidarity with the families of the victims," Socialist leader Jose Luis Rodriguez Zapatero told reporters.

      Bush, who made a surprise visit to Iraq for Thursday`s Thanksgiving holiday, called Aznar to express his condolences, a spokesman for the prime minister told Reuters.

      The agent who survived the attack, Jose Manuel Sanchez, was lightly wounded. Four of the group were due to return to Spain shortly. "After eating lunch in Baghdad, they were on their way to carry out reconnaissance in the area," Defense Minister Federico Trillo said in a televised address, adding he was flying immediately to Iraq to bring the bodies home.

      It was the most deadly incident for the Spanish military since May, when 62 Spanish peacekeepers flying home from Afghanistan died when their Ukrainian Yak-42 crashed into a mountain near Turkey`s Black Sea coast in thick fog.

      In October a Spanish sergeant working for the National Intelligence Center in Iraq was gunned down as he fled his Baghdad home.

      In August a naval captain died in an attack on the U.N. headquarters in Baghdad in which at least 22 people were killed.

      Earlier this month, Spain said it had recalled some civilian embassy staff and others working for the U.S.-led Coalition Provisional Authority.

      © Reuters 2003. All Rights Reserved.

      The news is likely to complicate efforts by Japan, one of the closest United States allies in Asia, to decide when to send non-combat troops to help rebuild Iraq, with voters already growing increasingly nervous about the dangers involved.

      Political analysts have said Prime Minister Junichiro Koizumi risks a serious blow to his popularity, an especially unwelcome prospect with an election for parliament`s Upper House looming in July 2004, if troops are sent and deaths occur.

      Foreign Ministry spokesman Takashima told Reuters that it was "too early to say anything" about the possible impact of the deaths on Japan`s planned troop dispatch.

      Takashima said that the car in which the two Japanese were traveling had been identified as a black, four-wheel-drive armored car, Lebanon registered.

      "That identification resembles (a vehicle) of the Japanese embassy in Baghdad," he said, adding that the embassy was collecting further information and that the bodies of the two Japanese were now in a hospital in Tikrit.

      "Unfortunately, it is night right now and because the area of Tikrit is not safe, they cannot move at the moment. As soon as the sun rises this morning, the Japanese embassy will dispatch someone to Tikrit," he added.

      Tokyo had inched closer to a troop dispatch on Friday, when Defense Minister Shigeru Ishiba said a recent fact-finding mission had reported that the southern part of the country -- the likely destination of any troop deployment -- was
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 12:07:09
      Beitrag Nr. 16.561 ()
      SPIEGEL ONLINE - 30. November 2003, 11:20
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276144,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276144,00.html

      Guerilla-Taktik

      Mordanschläge auf Bushs Allierte

      Mit den Anschlägen auf sieben spanische Geheimdienstmitarbeiter und zwei japanische Diplomaten haben die Aufständischen im Irak ihr Ziel erreicht. Die Debatte um den Sinn des Einsatzes ist bei den Verbündeten von US-Präsident George W. Bush wieder voll entbrannt.

      Madrid/Tokio/Bagdad - Was die Frage des Irak-Einsatzes betrifft, weiß Spaniens Sozialisten-Chef Luis Rodriguez Zapatero die Mehrheit des Landes hinter sich, denn die Ablehnung des Krieges reicht bis weit ins politische Lager der Regierung von Ministerpräsident Jose Maria Aznar hinein. Doch zunächst stellte auch er die Trauer um die Opfer in den Mittelpunkt. "Meine Position zum Irak-Krieg ist bekannt, aber heute ist ein Tag der Trauer, es ist ein Tag des Schmerzes", sagte er zu Journalisten.

      Die Kommentatoren vieler spanischer Zeitungen wurden da schon deutlicher. "Spanien bezahlt einen hohen Preis", kommentierte etwa die linksgerichtete "El Pais" in ihrer Sonntagsausgabe. "El Mundo" schrieb, der Vorfall verlange Erklärung und Nachdenken.

      Am Samstagnachmittag waren bei dem Feuerüberfall südlich von Bagdad sieben Geheimdienstagenten getötet worden. Wenig später gerieten zwei japanische Diplomaten bei Tikrit in einen Hinterhalt und wurden ermordet.

      Noch am Abend hatte Spaniens Verteidigungsminister Federico Trillo seine engsten Mitarbeiter zu einer Krisensitzung zusammengerufen. Er informierte den spanischen König Juan Carlos und Ministerpräsident Aznar über die Attacke. Die Opposition forderte umgehend den Abzug aller Spanier aus dem Irak.

      Im August erst war ein spanischer Offizier beim Bombenanschlag auf das Uno-Hauptquartier in Bagdad getötet wurden. Im Oktober wurde ein Geheimdienstagent vor seiner Wohnung ermordet. Ein spanischer Soldat wurde von einem Kameraden versehentlich erschossen.

      Auch in Japan bekommt die kontroverse Debatte über die Entsendung von Soldaten in den Irak durch den Anschlag auf zwei Diplomaten neue Nahrung. Am Freitag noch hatte das Verteidigungsministerium erklärt, die Lage in Südirak, wo die japanischen Einheiten eingesetzt werden sollen, sei ziemlich stabil.

      Die japanische Außenministerin Yoriko Kawaguchi versicherte US-Außenminister Colin Powell zwar, ihr Land werde am Kampf gegen den Terrorismus festhalten, nachdem dieser ihr sein Beileid ausgesprochen hatte. Kampftruppen sollen dort ohnehin nicht stationiert werden. Die Aufgabe der Soldaten soll auf humanitäre Hilfen sowie Aufbauarbeiten begrenzt bleiben. Doch selbst einem solchen Einsatz begegnet die japanische Öffentlichkeit mit großer Skepsis.

      Damit aber hätten die Saddam-Hussein-Anhänger im Irak mit ihren Terroranschlägen ein wichtiges Ziel erreicht: Die Front der Alliierten bröckelt. Bereits der Anschlag auf italienische Soldaten vor einigen Wochen hatte heftige Diskussionen in Italien ausgelöst.

      Die Berichterstattung über Details der Anschläge und die Misshandlung der Leichen wird das Lager der Kriegsgegner noch vergrößern. Ein Reuters-Kamerateam hatte zufällig am Anschlagsort gefilmt. Auf den Bildern waren ein ausgebranntes Fahrzeug und Leichenteile zu sehen. Ein Kameramann vom britischen Sender Sky News berichtete in Bagdad nach seiner Rückkehr: "Drei Leichen lagen am Straßenrand, eine weitere auf dem Mittelstreifen der Autobahn". Die Körper waren offenbar aus den Fahrzeugen auf die Straße gezerrt worden. Sky-Reporter David Bowden sagte: "Ein Jugendlicher hatte seinen Fuß auf einer der Leichen und ein etwa neun Jahre altes Kind tat so, als ob es nach der Leiche treten würde".

      Bilder wie diese hatten bei der Friedensmission der Vereinten Nationen in Somalia zu einem Meinungsumschwung in den USA geführt, der schließlich zum Abbruch des Einsatzes führte.

      Und noch ist die Diskussion darüber gar nicht richtig aufgeflammt, denn die Aufmerksamkeit richtet sich zunächst auf Trauer um die Opfer. König Juan Carlos sprach den Angehörigen sein Beileid aus und sagte Ihnen Solidarität zu. Verteidigungsminister Federico Trillo, der die Einzelheiten des Angriffs auf zwei Zivilfahrzeuge der Beamten bekannt gegeben hatte, ist inzwischen nach Bagdad geflogen, um die Toten in die Heimat zu geleiten.
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 12:27:20
      Beitrag Nr. 16.562 ()
      US-Geheimdienst CIA gesteht mangelhaftes Wissen über irakische ABC-Waffen ein

      30. Nov 08:20

      Der amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA hat zugegeben, nur sehr ungenau über das irakische Waffenarsenal informiert zu sein. Der US-Regierung soll das Fehlen konkreter Informationen über ABC-Waffen vor dem Irak-Krieg bekannt gewesen sein.

      Berichte über irakische Massenvernichtungswaffen gibt es zuhauf. Die meisten ähneln sich sehr stark in der Weise, dass sie zu dem Schluss kommen, es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass Ex-Diktator Saddam Hussein über ABC-Waffen verfügt habe. Sowohl britische als auch amerikanische Waffenexperten haben stets die Existenz von Trägersystemen oder Entwicklungslabors verneinen müssen, weil sie schlicht keine fanden. Dass nun der US-Auslandsgeheimdienst CIA eingestanden hat, vor dem Irak-Krieg über keine genauen Informationen zum irakischen Waffenarsenal verfügt zu haben, ist jedoch umso brisanter, als die US-Regierung den Krieg gegen Irak in der Öffentlichkeit hauptsächlich mit diesen Informationen begründet hatte.

      In einem CIA-Bericht heißt es jetzt, das Fehlen «spezifischer Informationen» sei dem Weißen Haus im Herbst vergangenen Jahres bereits bekannt gewesen. Die Datenlage sei demzufolge detailliert erläutert worden, schrieb der ehemalige CIA-Analytiker Stuart Cohen in einem am Samstag auf der Website der Behörde veröffentlichten Artikel. Demnach sei schon zu Beginn der «Nationalen Nachrichtendienst-Einschätzung» darauf hingewiesen worden, dass die CIA über keine genauen Daten beispielsweise über irakische Massenvernichtungswaffen verfügt habe, schrieb Cohen weiter, der den damaligen Report als Hauptautor verantwortete.........

      http://www.netzeitung.de/spezial/irak/263586.html
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 13:01:37
      Beitrag Nr. 16.563 ()
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 13:24:21
      Beitrag Nr. 16.564 ()
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 20:01:38
      Beitrag Nr. 16.565 ()
      FOR IMMEDIATE RELEASE
      28 November 2003
      http://www.cia.gov/
      --------------------------------------------------------------------------------

      Iraq`s WMD Programs: Culling Hard Facts from Soft Myths
      The October 2002 National Intelligence Estimate (NIE) on Iraq`s Weapons of Mass Destruction (WMD) has been dissected like no other product in the history of the US Intelligence Community. We have reexamined every phrase, line, sentence, judgment and alternative view in this 90-page document and have traced their genesis completely. I believed at the time the Estimate was approved for publication, and still believe now, that we were on solid ground in how we reached the judgments we made.

      I remain convinced that no reasonable person could have viewed the totality of the information that the Intelligence Community had at its disposal—literally millions of pages—and reached any conclusions or alternative views that were profoundly different from those that we reached. The four National Intelligence Officers who oversaw the production of the NIE had over 100 years` collective work experience on weapons of mass destruction issues, and the hundreds of men and women from across the US Intelligence Community who supported this effort had thousands of man-years invested in studying these issues.

      Let me be clear: The NIE judged with high confidence that Iraq had chemical and biological weapons as well as missiles with ranges in excess of the 150 km limit imposed by the UN Security Council, and with moderate confidence that Iraq did not have nuclear weapons. These judgments were essentially the same conclusions reached by the United Nations and by a wide array of intelligence services—friendly and unfriendly alike. The only government in the world that claimed that Iraq was not working on, and did not have, biological and chemical weapons or prohibited missile systems was in Baghdad. Moreover, in those cases where US intelligence agencies disagreed, particularly regarding whether Iraq was reconstituting a uranium enrichment effort for its nuclear weapons program, the alternative views were spelled out in detail. Despite all of this, ten myths have been confused with facts in the current media frenzy. A hard look at the facts of the NIE should dispel some popular myths making the media circuit.

      Myth #1: The Estimate favored going to war: Intelligence judgments, including NIEs, are policy neutral. We do not propose policies and the Estimate in no way sought to sway policymakers toward a particular course of action. We described what we judged were Saddam`s WMD programs and capabilities and how and when he might use them and left it to policymakers, as we always do, to determine the appropriate course of action.

      Myth #2: Analysts were pressured to change judgments to meet the needs of the Bush Administration: The judgments presented in the October 2002 NIE were based on data acquired and analyzed over fifteen years. Any changes in judgments over that period were based on new evidence, including clandestinely collected information that led to new analysis. Our judgments were presented to three different Administrations. And the principal participants in the production of the NIE from across the entire US Intelligence Community have sworn to Congress, under oath, that they were NOT pressured to change their views on Iraq WMD or to conform to Administration positions on this issue. In my particular case, I was able to swear under oath that not only had no one pressured me to take a particular view but that I had not pressured anyone else working on the Estimate to change or alter their reading of the intelligence information.

      Myth #3: NIE judgments were news to Congress: Over the past fifteen years our assessments on Iraq WMD issues have been presented routinely to six different congressional committees including the two oversight committees, the Senate Select Committee on Intelligence, and the House Permanent Select Committee on Intelligence. To the best of my knowledge, prior to this NIE, these committees never came back to us with a concern of bias or an assertion that we had gotten it wrong.

      Myth #4: We buried divergent views and concealed uncertainties: Diverse agency views, particularly on whether Baghdad was reconstituting its uranium enrichment effort and as a subset of that, the purposes of attempted Iraqi aluminum tube purchases, were fully vetted during the coordination process. Alternative views presented by the Bureau of Intelligence and Research at the Department of State, the Office of Intelligence in the Department of Energy, and by the US Air Force were showcased in the National Intelligence Estimate and were acknowledged in unclassified papers on the subject. Moreover, suggestions that their alternative views were buried as footnotes in the text are wrong. All agencies were fully exposed to these alternative views, and the heads of those organizations blessed the wording and placement of their alternative views. Uncertainties were highlighted in the Key Judgments and throughout the main text. Any reader would have had to read only as far as the second paragraph of the Key Judgments to know that as we said: "We lacked specific information on many key aspects of Iraq`s WMD program."

      Myth #5: Major NIE judgments were based on single sources: Overwhelmingly, major judgments in the NIE on WMD were based on multiple sources–often from human intelligence, satellite imagery, and communications intercepts. Not only is the allegation wrong, but it is also worth noting that it is not even a valid measure of the quality of intelligence performance. A single human source with direct access to a specific program and whose judgment and performance have proven reliable can provide the "crown jewels"; in the early 1960s Colonel Oleg Penkovskiy, who was then this country`s only penetration of the Soviet high command, was just such a source. His information enabled President Kennedy to stare down a Soviet threat emanating from Cuba, and his information informed US intelligence analysis for more than two decades thereafter. In short, the charge is both wrong and meaningless.

      Myth #6: We relied too much on United Nations reporting and were complacent after UN inspectors left in 1998: We never accepted UN reporting at face value. I know, because in the mid 1990s I was the coordinator for US intelligence support to UNSCOM and the IAEA. Their ability to see firsthand what was going on in Iraq, including inside facilities that we could only peer at from above, demanded that we pay attention to what they saw and that we support their efforts fully. Did we ever have all the information that we wanted or required? Of course not. Moreover, for virtually any critical intelligence issue that faces us the answer always will be "no." There is a reason that the October 2002 review of Iraq`s WMD programs is called a National Intelligence ESTIMATE and not a National Intelligence FACTBOOK. On almost any issue of the day that we face, hard evidence will only take intelligence professionals so far. Our job is to fill in the gaps with informed analysis. And we sought to do that consistently and with vigor. The departure of UNSCOM inspectors in 1998 certainly did reduce our information about what was occurring in Iraq`s WMD programs. But to say that we were blind after 1998 is wrong. Efforts to enhance collection were vigorous, creative, and productive. Intelligence collection after 1998, including information collected by friendly and allied intelligence services, painted a picture of Saddam`s continuing efforts to develop WMD programs and weapons that reasonable people would have found compelling.

      Myth # 7: We were fooled on the Niger "yellowcake" story—a major issue in the NIE: This was not one of the reasons underpinning our Key Judgment about nuclear reconstitution. In the body of the Estimate, after noting that Iraq had considerable low-enriched and other forms of uranium already in country—enough to produce roughly 100 nuclear weapons—we included the Niger issue with appropriate caveats, for the sake of completeness. Mentioning, with appropriate caveats, even unconfirmed reporting is standard practice in NIEs and other intelligence assessments; it helps consumers of the assessment understand the full range of possibly relevant intelligence.

      Myth #8: We overcompensated for having underestimated the WMD threat in 1991: Our judgments were based on the evidence we acquired and the analysis we produced over a 15-year period. The NIE noted that we had underestimated key aspects of Saddam`s WMD efforts in the 1990s. We were not alone in that regard: UNSCOM missed Iraq`s BW program and the IAEA underestimated Baghdad`s progress on nuclear weapons development. But, what we learned from the past was the difficulty we have had in detecting key Iraqi WMD activities. Consequently, the Estimate specified what we knew and what we believed but also warned policymakers that we might have underestimated important aspects of Saddam`s program. But in no case were any of the judgments "hyped" to compensate for earlier underestimates.

      Myth #9: We mistook rapid mobilization programs for actual weapons: There is practically no difference in threat between a standing chemical and biological weapons capability and one that could be mobilized quickly with little chance of detection. The Estimate acknowledged that Saddam was seeking rapid mobilization capabilities that he could invigorate on short notice. Those who find such programs to be less of a threat than actual weapons should understand that Iraqi denial and deception activities virtually would have ensured our inability to detect the activation of such efforts. Even with "only" rapid mobilization capabilities, Saddam would have been able to achieve production and stockpiling of chemical and biological weapons in the midst of a crisis, and the Intelligence Community would have had little, if any, chance of detecting this activity, particularly in the case of BW. In the case of chemical weapons, although we might have detected indicators of mobilization activity, we would have been hard pressed to accurately interpret such evidence. Those who conclude that no threat existed because actual weapons have not yet been found do not understand the significance posed by biological and chemical warfare programs in the hands of tyrants.

      Myth #10: The NIE asserted that there were "large WMD stockpiles" and because we haven`t found them, Baghdad had no WMD: From experience gained at the end of Desert Storm more than ten years ago, it was clear to us and should have been clear to our critics, that finding WMD in the aftermath of a conflict wouldn`t be easy. We judged that Iraq probably possessed one hundred to five hundred metric tons of CW munitions fill. One hundred metric tons would fit in a backyard swimming pool; five hundred could be hidden in a small warehouse. We made no assessment of the size of Iraq`s biological weapons holdings but a biological weapon can be carried in a small container. (And of course, we judged that Saddam did not have a nuclear weapon.) When the Iraq Survey Group (ISG), led by David Kay, issued its interim report in October, acknowledging that it had not found chemical or biological weapons, the inspectors had then visited only ten of the 130 major ammunition depots in Iraq; these ammunition dumps are huge, sometimes five miles by five miles on a side. Two depots alone are roughly the size of Manhattan. It is worth recalling that after Desert Storm, US forces unknowingly destroyed over 1,000 rounds of chemical-filled munitions at a facility called Al Kamissiyah. Baghdad sometimes had special markings for chemical and biological munitions and sometimes did not. In short, much remains to be done in the hunt for Iraq`s WMD.

      We do not know whether the ISG ultimately will be able to find physical evidence of Iraq`s chemical and biological weapons or confirm the status of its WMD programs and its nuclear ambitions. The purposeful, apparently regime-directed, destruction of evidence pertaining to WMD from one end of Iraq to the other, which began even before the Coalition occupied Baghdad, and has continued since then, already has affected the ISG`s work. Moreover, Iraqis who have been willing to talk to US intelligence officers are in great danger. Many have been threatened; some have been killed. The denial and deception efforts directed by the extraordinarily brutal, but very competent Iraqi Intelligence Services, which matured through ten years of inspections by various UN agencies, remain a formidable challenge. And finally, finding physically small but extraordinarily lethal weapons in a country that is larger than the state of California would be a daunting task even under far more hospitable circumstances. But now that we have our own eyes on the ground, David Kay and the ISG must be allowed to complete their work and other collection efforts we have under way also must be allowed to run their course. And even then, it will be necessary to integrate all the new information with intelligence and analyses produced over the past fifteen years before we can determine the status of Iraq`s WMD efforts prior to the war.

      Allegations about the quality of the US intelligence performance and the need to confront these charges have forced senior intelligence officials throughout US Intelligence to spend much of their time looking backwards. I worry about the opportunity costs of this sort of preoccupation, but I also worry that analysts laboring under a barrage of allegations will become more and more disinclined to make judgments that go beyond ironclad evidence—a scarce commodity in our business. If this is allowed to happen, the Nation will be poorly served by its Intelligence Community and ultimately much less secure. Fundamentally, the Intelligence Community increasingly will be in danger of not connecting the dots until the dots have become a straight line.

      We must keep in mind that the search for WMD cannot and should not be about the reputation of US Intelligence or even just about finding weapons. At its core, men and women from across the Intelligence Community continue to focus on this issue because understanding the extent of Iraq`s WMD efforts and finding and securing weapons and all of the key elements that make up Baghdad`s WMD programs— before they fall into the wrong hands—is vital to our national security. If we eventually are proven wrong—that is, that there were no weapons of mass destruction and the WMD programs were dormant or abandoned—the American people will be told the truth; we would have it no other way.

      Stu Cohen is an intelligence professional with 30 years of service in the CIA. He was acting Chairman of the National Intelligence Council when the 2002 National Intelligence Estimate on Iraq`s Weapons of Mass Destruction was published.



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      [Press Releases and Statements Page] [Public Affairs Page] [CIA Homepage]

      Page last updated: 11/28/2003 15:10:59.
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      Avatar
      schrieb am 30.11.03 20:42:15
      Beitrag Nr. 16.566 ()
      @#15 Joerver - wo hast`n das her ? Trifft wohl ziemlich genau das Gefühl der "Truppe". Die es irgendwann leid sein wird, bei Neocon - Privatveranstaltungen ala Iraq den Arsch hinzuhalten. Egal, ob Amis oder Italiener / Spanier.

      @#16 antigone - schönes Dokument, Danke :kiss:

      Grüsse,franz
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 21:39:45
      Beitrag Nr. 16.567 ()
      Bagdad - Nach dem Tod von mindestens:eek: 14 Ausländern am Wochenende in Irak hat ein US-Militärvertreter von "einfachen Zielen" für die Aufständischen gesprochen. "Der Feind hat begonnen, einfache oder irakische Ziele ins Visier zu nehmen", sagte US-General Mark Kimmitt am Sonntag in Bagdad. Bei Angriffen auf US-Ziele müssten die Aufständischen damit rechnen, gefangen genommen oder getötet zu werden.

      Deshalb sei es das Einfachste für sie, andere Ausländer oder Iraker anzugreifen, um ihr Ziel zu erreichen.

      Dies werde ihnen jedoch nicht gelingen.:confused:


      Kann mir mal einer erklären wie der amerikanische General das mit dem "Nichtgelingen" meint angesichts der aktuellen Tagesstatistik ?

      Quelle:AFP,30.11.03, 21:14 Uhr
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 21:58:05
      Beitrag Nr. 16.568 ()
      Franz
      Danziger ist Zeichner der NYTimes und WaPo.
      Seine Home Page:
      http://www.danzigercartoons.com/index.html
      Habe fast täglich Cartoons von ihm in meinem Thread.
      Findest ihn auch fast täglich auf den Cartoon- Seiten aller großen US-Tageszeitungen.
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 22:34:03
      Beitrag Nr. 16.569 ()
      Für Freiheit und Demokratie!

      Avatar
      schrieb am 30.11.03 23:11:27
      Beitrag Nr. 16.570 ()
      :cool:

      Larry Hagman (J.R. Ewing aus "Dallas") in der "Süddeutschen Zeitung" über den US-Präsidenten: "Während der Idiot Reagan gefährlich, aber nicht eigentlich dumm war, sieht die Sache bei George W. Bush schon anders aus: Das Land wird von einem Menschen regiert, der gefährlich und dumm ist.
      Bush fällt komplett aus dem Rahmen dessen heraus, was Sie und ich unter einem sozialisierten Menschen verstehen.
      Er kann nicht reden.
      Er kann nicht lesen.
      Er ist Legastheniker.
      Und jetzt kommt das Beste: Er ist unser Präsident." :cry: :eek: :mad:
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 00:29:43
      Beitrag Nr. 16.571 ()

      Doug Marlette, The Tallahassee Democrat, FL
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 10:00:15
      Beitrag Nr. 16.572 ()
      @ Joerver

      danke fuer den Link..... :)



      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 10:35:06
      Beitrag Nr. 16.573 ()

      Hier noch ein Link zu einem Cartoonisten auch aus dem NYtimes WaPo Poll. M.E. der härteste.
      http://www.rall.com/index.html
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 11:36:21
      Beitrag Nr. 16.574 ()
      So langsam wird wieder Sep`s Rat juristischer Rat in Bezug auf Geiselerschießungen gefragt.

      Dozens killed in Samarra carnage
      by
      Sunday 30 November 2003 11:52 PM GMT


      Iraqi civilians are increasingly bearing brunt of occupation


      US occupation authorities in Iraq have raised the Samarra carnage toll to 54.



      An unnamed military spokesman on Monday did not specify if those killed were resistance fighters or civilians.

      Earlier, spokesman Lieutenant Colonel Bill MacDonald claimed that 46 people had been killed when troops fought off multiple attacks on military convoys on Sunday.

      But local residents said US troops killed innocent bystanders when they opened fire on anything that moved around midday.

      A hospital in the town said it received the bodies of eight civilians, including a woman and a child. Also, more than 60 people wounded by gunfire and shrapnel from US rounds are being treated at the hospital.

      Workers at a nearby pharmaceutical plant said at least two colleagues were killed and many wounded as they walked out of the factory gates at the end of their shift. A US tank was shooting randomly in all directions, they said.

      At 13:45 (10:45 GMT), just as staff at the State Enterprise for the Manufacture of Drugs and Medical Equipment finished their shift, a second tank arrived and opened up with machine guns, employees said.

      Laying the blame

      US-led occupation forces and residents alike spoke of multiple attacks in the central Iraqi city that was once home to Izzat Ibrahim al-Duri, Saddam Hussein`s deputy and the alleged paymaster of many attacks against occupation forces.

      MacDonald said US troops also destroyed three buildings used in the attacks and notably fired tank shells against the attackers, who were allegedly wearing the black uniforms of Saddam`s Fidayin fighters.


      Iraqi Hamed Mahjub wounded in
      US attack is still unconscious


      Five US troops and a civilian in their convoy were also wounded, two of them lightly, according to the spokesman for the 4th Infantry Division which patrols the town regularly.




      MacDonald said two convoys were driving into Samarra when they were attacked.

      "The attackers fired rocket-propelled grenades and automatic weapons at the convoy from rooftops of buildings and from the alleyways," said MacDonald, adding that mortars and improvised bombs also were used against the US soldiers.

      More wounded

      "At each location, soldiers from the 1st Battalion 66th Armour and military police returned fire with small arms, 120mm tank rounds and 25mm cannon fired from Bradley vehicles," the spokesman said.

      In a third attack, another US military convoy came under small arms fire attack from four men travelling in a car.

      The soldiers returned fire wounding all four and capturing them, said MacDonald, speaking to journalists at the division`s headquarters in Tikrit.

      The US military is using considerably more violent tactics against the resistance in the past couple of weeks, launching massive operations both in and around Baghdad and in the 4th Infantry Division’s operational area in north-central Iraq.

      The top US commander in Iraq, Lieutenant General Ricardo Sanchez, had boasted on Saturday of a "significant" fall-off in attacks in the region around Tikrit and Samarra following the launching of Operation Ivy Cyclone II.

      But the end of the Eid al-Fitr holiday has seen an explosion of violence against the US military and its allies.

      Seven Spanish agents, two Japanese diplomats, one Colombian and two Korean contractors as well as two US soldiers were killed on Saturday and Sunday.


      Agencies
      By

      You can find this article at:
      http://english.aljazeera.net/NR/exeres/E56B8E35-2484-40C5-93…
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 12:31:22
      Beitrag Nr. 16.575 ()
      @ joerver

      Das erinnert mich an einen excellenten Cartoon aus der Hochzeit der baader-Meinhof-Hysterie, der perfekt auf die standard-Reaktionsweise der USA passt:

      Da stehen zwei Soldaten neben einer reihe rauchender haubitzen, im Hintergrund eine in Schutt und Asche liegende Grossstadt.

      Der eine fragt den anderen laessig: "Glaubst Du, wir haben den Freischaerler erwischt?? "

      :D
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 12:35:45
      Beitrag Nr. 16.576 ()
      Das US-Militaer hat ungluecklicherweise ein Geheimnis offenbart, um einen Scheinerfolg zu vermelden:

      Sie haben ihrere tiefen befriedigung Ausdruck verliehen, dass die im Schnitt "ueber 50 (!) Angriffe auf US-Truppen PRO TAG auf "derzeit im Schnitt 22 PRO TAG " reduzieren konnten.

      Steht vermutlich im umgekehrt proportionalen Verhaeltnis zur Opferzahl der unschuldigen Zivilisten und irakischer Kollaborateuren.... :mad:
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 12:53:41
      Beitrag Nr. 16.577 ()
      DT

      Die meisten Überfälle werden nicht bekannt gegeben, deshalb versucht das Militär und die Irak Verwaltung die arabischen Fernsehkanäle aus dem Land zu bekommen mit Verboten, Büroschließungen und sonstigen Behinderungen.

      FoxIrak wird einfach nicht angenommen, da kann Rumsfeld noch so viel drohen.

      Die Zahl 20 bei Überfällen scheint willkürlich zu sein. Was berichtet wird, sind 30-35 Überfälle pro Tag.

      Ob alle Überfälle politisch motiviert sind, ist zweifelhaft.

      Es ist auch viel kriminelle Energie freigesetzt worden.
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 18:37:24
      !
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      Avatar
      schrieb am 01.12.03 19:37:14
      Beitrag Nr. 16.579 ()
      Der Thread ist ja böse heruntergekommen.
      Nachdem rv damit zu kämpfen hat, seine Beiträge als Mod von denen als rv zu unterscheiden, und sep sich verabschiedet hat, muss jetzt Joerver offenbar ein paar Hasstiraden gegen Sep nachlegen, und statt hier Spiegel und ZNet reinzukkopieren, muss es jetzt schon Al Jazeera sein.

      Unser Superschröderman müht sich derweil in China darum, dass die Deutschen und Franzosen neue Kunden für ihre Waffengeschäfte finden.
      Nachdem die bösen Amis ihnen die Geschäfte mit dem guten Kunden Saddam vermasselt haben, muss man jetzt halt neue Märkte erschliessen.

      WAFFEN FÜR CHINA

      Grüne murren über Schröder

      Heftige Kritik am Kanzler: Die Grünen sind überhaupt nicht damit einverstanden, das Waffenembargo gegen China zu lockern. Gerhard Schröder hatte zuvor seinen Gastgebern in Peking versprochen, sich bei der EU für eine Aufhebung der 14 Jahre alten Sanktionen einzusetzen.

      ...


      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276342,00.html

      Ich will dann auch nicht weiter die Party hier stören, wer den bösesten Bush-Cartoon aus der amerikanischen Presse ausgraben kann, um dann hinterher wieder die Gleichschaltung der amerikanischen Medien zu beklagen.

      Die ist mir zu langweilig.
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 21:16:57
      Beitrag Nr. 16.580 ()
      Ft
      zum Pöbeln hättest Du nicht kommen brauchen.
      Das Problem mit den Meldungen aus dem Irak ist, dass man immer mehr versucht diese zu zensieren. Und bei dieser Meldung hatte Al Jazeera mal wieder richtig berichtet, und Spiegel und Agenturen haben erst die US-Versionen übernommen, die diese, wie so oft, berichtigen mußte.
      Es ist schon peinlich wie dieses große Land USA durch seine korrupte Regierung verkommt.
      Es merken auch immer mehr US-Amerikaner. Und ich hoffe, dass bald der Spuk vorbei ist.
      Falls Du meine Bemerkung zu einer Sepschen Äußerung als Hasstirade bezeichnest dann zweifle ich an Deinen geistigen Fähigkeiten.
      Genauso ist Deine Bemerkung zu der Mod-Tätigkeit in schwierigen Zeiten peinlich, wenn man sich nicht auf der Seite der Homann-Befürworter befindet.
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 23:22:32
      Beitrag Nr. 16.581 ()
      Auch wenn Flitztass schlechte News aus dem Irak nicht mag - zumal wenn sie vom Spiegel verbreitet werden
      Auch wenn er jetzt wieder rätselt, ob dieses Posting eigentlich von einem MOD kommen sollte (nein: Dies ist keine Drohung, dass alle Freunde der US-Intervention gesperrt werden):
      Im Irak entwickelt sich ein Szenario, dass unsere schlimmsten Befürchtungen noch übertrifft.
      _____________________________________________________________

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276353,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276353,00.html

      Irak

      Uno warnt vor blutiger Schlacht

      Düsterer Lagebericht aus New York: Der besetzte Irak ist zum "Schlachtfeld" für Osama Bin Ladens Terrornetzwerk al-Qaida und Anhänger anderer radikal-islamischer Kampfgruppen geworden, warnt die Uno. Terroristen hätten ungehinderte Zugang, die Organisation breite sich aus wie ein Krebsgeschwür.


      Bombenanschlag auf italienische Polizeistation in Nassirija . . . . Getöteter US-Soldat

      New York - Der Uno-Bericht wurde am Montag dem Weltsicherheitsrat in New York vorgelegt. Darin stellt das "Sanktionskomitee für al-Qaida, die Taliban und Verbündete" fest, dass Terroristen "ungehinderten Zugang" zum Irak hätten. "Durch die vielen ausländischen und nicht-muslimischen Soldaten erweist sich (der Irak) als ideales Schlachtfeld für die Gefolgsleute der von Bin Laden inspirierten "Muslimischen Weltfront für den Dschihad" (Heiliger Krieg) gegen die Juden und Kreuzritter", heißt es in dem Bericht, bezogen auf die Koalition unter US-Führung im Irak. Das Komitee fordert Regierungen in aller Welt auf, im Kampf gegen den Terrorismus enger zusammenzuarbeiten und auch härter gegen Terroristen vorzugehen.

      Diplomaten des Uno-Komitees waren im September durch den Nahen Osten gereist, um Informationen für den Bericht zu sammeln. Saudi-Arabien habe ihnen die Einreise verweigert und Kuwait Informationen über die Wohltätigkeitsorganisation Wafa zurückgehalten, die al-Qaida nahe stehen soll, heißt es darin.

      Jemen verweigerte die Herausgabe der Namen jener Männer, die im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den amerikanischen Zerstörer "USS Cole" vor drei Jahren festgenommen worden waren, wie es in dem Bericht weiter heißt. Ägypten erklärte demnach, eine Uno-Anfrage über Personen auf der Liste der al-Qaida-Verdächtigen nie bekommen zu haben, Jordanien, Syrien und Marokko waren laut Bericht ebenfalls nur wenig kooperativ.


      Neue Operationsbasis im Irak: Osama Bin Laden, al-Qaida-Chef . . . . . . . Abgeschossener US-Hubschrauber in Tikrit

      Obwohl al-Qaida nach Meinung von Experten in 83 Ländern der Welt über Geld verfügt, haben laut UN bisher erst 21 der 83 Länder die Konten der Terrororganisation eingefroren. Die eingefrorenen Mittel hätten einen Wert von insgesamt 75 Millionen Dollar (63 Millionen Euro), heißt es weiter. 70 dieser 75 Millionen ruhten in den USA.

      Umfrage: Kein Vertrauen der Iraker in die Besatzungsmächte

      Die Iraker haben nach einer Umfrage kein Vertrauen in die amerikanisch-britischen Truppen und die von den Amerikanern gelenkte zivile Übergangsverwaltung. Für die am Montag in London veröffentlichte Studie befragten die Universität Oxford und die Forschungsorganisation Oxford Research International 3244 Haushalte.

      Die repräsentative Umfrage zeichnet ein Stimmungsbild der Widersprüche. So halten zwar 42 Prozent den Sturz von Präsident Saddam Hussein für "das Beste, was in den letzten zwölf Monaten passiert ist". Doch dieselben amerikanisch-britischen Truppen, die den Diktator entmachtet haben, genießen weniger Vertrauen als jede andere Institution. 79 Prozent der Befragten gaben an, "kein Vertrauen" in die Truppen zu haben. Aber auch den irakischen Parteien misstrauen 78 Prozent. Großes Vertrauen (70 Prozent) genießen nur die religiösen Führer des Landes. Den höchsten Wert unter den ausländischen Institutionen im Lande erzielten mit 35 Prozent die Uno.

      Die am häufigsten geäußerte Sorge für die nächsten zwölf Monate ist, dass das Land "ins Chaos" oder "in den Bürgerkrieg" abgleiten könnte (zusammen 51 Prozent). Für 67 Prozent hat höchste Priorität, dass die öffentliche Sicherheit wiederhergestellt wird. "Überhaupt keine Priorität" hat für 91 Prozent der Umgang mit den führenden Leuten des Saddam-Regimes.

      Vor die Wahl zwischen Demokratie und anderen Regierungsformen gestellt, entscheiden sich 90 Prozent für die Demokratie. 95 Prozent widersprechen der Meinung, dass Demokratie eine "westliche Idee ist, deren Umsetzung im Irak nicht funktionieren wird". 84 Prozent stimmten dem Satz zu, dass die Demokratie "ihre Schwächen hat, aber besser als jede andere Regierungsform ist". Gleichzeitig votierten bei einer Frage, bei der man mehrere Möglichkeiten ankreuzen konnte, 71 Prozent für einen "starken Mann an der Spitze" und 60 Prozent für eine Regierung aus religiösen Führern. 80 Prozent der Befragten lehnten Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele ab.

      Al-Hakim übernimmt Präsidentenamt

      Am Montag hatte zudem der schiitische Politiker Abdel Asis al-Hakim die rotierende Präsidentschaft im irakischen Regierungsrat übernommen. Er löste in dem von der US-Besatzungsmacht eingesetzten Gremium den Kurden Dschalal Talabani ab. Al-Hakim lehnt die US-Pläne für den Machttransfer an eine irakische Regierung ab. Vertreter der schiitischen Bevölkerungsmehrheit haben sich dagegen gewandt, ein neues Parlament über eine Serie regionaler Wahlen bestimmen zu lassen. Diese Versammlung soll eine provisorische Regierung wählen, die am 1. Juli kommenden Jahres antreten soll. Die Schiiten wollen das Parlament direkt wählen lassen.
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 00:31:45
      Beitrag Nr. 16.582 ()
      The Inside Skinny Of The Biggest Battle Since The Iraq War Ended

      By: A Combat Leader

      12/01/03: (David Hackworth) The convoy which was attacked while driving through Samara was not a supply convoy as reported, but was carrying large amounts of new Iraqi currency to stock local Iraqi banks and US greenbacks used to pay for goods and services the US forces need to accomplish their missions in Iraq. This convoy was heavily guarded by Abrams Tanks and Bradley Fighting Vehicles. It was akin to a huge Brinks Truck delivery.

      The reports of 54 enemy killed will sound great on the home front, but the greater story is much more disturbing and needs to be told to the American Public.

      When we received the first incoming rounds, all I could think of was how the hell did the Iraqis (most of these attackers being criminals, not insurgents) find out about this shipment? This was not broadcast on the local news, but Iraqi police knew about it. Bing, Bing Bing, You do the math.

      Of greater importance in the scale of the attack and the coordination of the two operations. Iraqi Rebel Guerilla Units elements still retain the ability to conduct synchronized operations despite the massive overwhelming firepower "Iron Hammer" offensive this month.

      Hack, most of the casualties were civilians, not insurgents or criminals as being reported. During the ambushes the tanks, brads and armored HUMVEES hosed down houses, buildings, and cars while using reflexive fire against the attackers. One of the precepts of "Iron Hammer" is to use an Iron Fist when dealing with the insurgents. As the division spokesman is telling the press, we are responding with overwhelming firepower and are taking the fight to the enemy. The response to these well coordinated ambushes was as a one would expect. The convoy continued to move, shooting at ANY target that appeared to be a threat. RPG fire from a house, the tank destroys the house with main gun fire and hoses the area down with 7.62 and 50cal MG fire. Rifle fire from an alley, the brads fire up the alley and fire up the surrounding buildings with 7.62mm and 25mm HE rounds. This was actually a rolling firefight through the entire town.

      The ROE under "Iron Fist" is such that the US soldiers are to consider buildings, homes, cars to be hostile if enemy fire is received from them (regardless of who else is inside. It seems too many of us this is more an act of desperation, rather than a well thought out tactic. We really don`t know if we kill anyone, because we don`t stick around to find out. Since we armored troops and we are not trained to use counter-insurgency tactics; the logic is to respond to attacks using our superior firepower to kill the rebel insurgents. This is done in many cases knowing that there are people inside these buildings or cars who may not be connected to the insurgents.

      The belief in superior firepower as a counter-insurgency tactic is then extended down to the average Iraqi, with the hope that the Iraqis will not support the guerillas and turn them in to coalition forces, knowing we will blow the hell out of their homes or towns if they don`t. Of course in too many cases, if the insurgents bait us and goad us into leveling buildings and homes, the people inside will then hate us (even if they did not before) and we have created more recruits for the guerillas.

      The Commander of the 3rd Brigade Combat Team, Colonel Frederick Rudesheim, said after this battle that "We are going to continue to take the fight to this enemy. This is the most significant contact we have had to date in the city of Samarra. We are going to have to respond accordingly."

      This is a great attitude for a combat commander to have when fighting an armored force on force, but Colonel Rudesheim is not trained in Counter-Insurgency and my soldiers are taking the heat. We drive around in convoys, blast the hell out of the area, break down doors and search buildings; but the guerillas continue to attacks us. It does not take a George Patton to see we are using the wrong tactics against these people. We cannot realistically expect that Stability and Support Operations will defeat this insurgency.

      As one would expect from using our overwhelming firepower, much of Samarra is fairly well shot up. The tanks and brads rolled over parked cars and fired up buildings where we believed the enemy was. This must be expected considering the field of vision is limited in an armored vehicle and while the crews are protected, they also will use recon by fire to suppress the enemy. Not all the people in this town were hostile, but we did see many people firing from rooftops or alleys that looked like average civilians, not the Feddayeen reported in the press. I even saw Iraqi people throwing stones at us, I told my soldiers to hold their fire unless they could indentfy a real weapon, but I still can`t understand why somebody would throw a stone at a tank, in the middle of a firefight.

      Since we did not stick around to find out, I am very concerned in the coming days we will find we killed many civilians as well as Iraqi irregular fighters. I would feel great if all the people we killed were all enemy guerrillas, but I can`t say that. We are probably turning many Iraqi against us and I am afraid instead of climbing out of the hole, we are digging ourselves in deeper.

      A COMBAT LEADER
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 10:14:44
      Beitrag Nr. 16.583 ()
      Werden im Irak und Afghanistan durch westliche Probaganda alle widerstandsformen dem Terrorimus zugeschrieben,so verbünden sich ehemalige Todfeinde wechselseitig auf Zeit gegen besatzer ihrer Heimat.Es wiederstrebt der westlichen logik bei der "Befreiung" dieser länder durch wahllosen einsatz modernster waffen gegen deren Zivilbevölkerung,einem widerstand bei der einführung zur "Demokratie" zu erfahren.Die menschen in den betroffenen ländern fragen sich natürlich (ob zu recht sei dahingestellt),warum so viele verschiedene reiche Staaten mit anderem glauben als verbündete der USA dabei sind ,und weiterhin waffengewalt anwenden,obwohl die Regime gestürzt wurden.Darüber hinaus hat bei den langen sanktionen nur das einfache Volk und nicht Saddam diese bitter zu spüren bekommen,was eine besondere Christliche eigenschaft zu sein scheint,die bei allen missliebigen Staaten angewand wird.Eine gegenteilige behandlung erfahren solche Staaten wie Israel,Ägypten,Saudi Arabien und ...die zur "vertrauensbildung" unerlässlich sind.Nun,man wird sehen welche resultate hunderte von milliarden für militärische zwecke zur Demokratieeinführung bringen,ein ende des Terrorismus oder ein alltagserleben in den befreierstaaten.
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 10:37:26
      Beitrag Nr. 16.584 ()
      Immer mehr stellt sich heraus, dass die US-amerikanischen Schilderungen falsch waren. So ist es @Filztass wenn man den Mund zu voll nimmt. Auch englische Zeitungen berichten das gleiche.


      SPIEGEL ONLINE - 02. Dezember 2003, 9:45
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276373,00.html
      Irak

      Zweifel an US-Bericht über Gefecht von Samarra

      Die bisherige amerikanische Darstellung des heftigen Gefechts in der irakischen Stadt Samarra wird von irakischen Behörden zunehmend angezweifelt. Auch das US-Militär räumte inzwischen ein, dass die angegebene Zahl von 54 getöteten Aufständischen auf Schätzungen beruhe.

      Bagdad - Der Polizeichef von Samarra, Oberst Ismail Mahmud Mohammed, bestritt die Angaben von US-Sprechern, wonach in der Stadt 54 Angreifer getötet, 22 verwundet und einer festgenommen wurden. Der Polizeichef sprach von acht getöteten Zivilisten, darunter ein iranischer Pilger, und mindestens 45 Verletzten.

      US-Militärsprecher General Mark Kimmitt räumte auf einer Pressekonferenz am Montagabend ein, dass die Zahl von 54 getöteten Angreifern auf ersten Gefechtsfeld-Berichten beruht habe, also auf Schätzungen von am Kampf beteiligten US-Soldaten. Die Frage, ob das US-Militär die Leichen der Getöteten bergen konnte, verneinte Kimmitt. "Ich würde vermuten, dass sie (die Aufständischen) sie weggebracht haben", sagte er. Erste Berichte, denen zufolge die US-Truppen 25 Angreifer gefangen genommen hätten, bezeichnete er als möglicherweise etwas unzutreffend.

      Zu den zivilen irakischen Opfern und den vom Kampf verursachten Schäden sagte Kimmitt: "Uns liegen keine Berichte über irgendwelche Kollateralschäden oder unschuldige Zivilisten, die getötet oder verwundet wurden, vor." Sollten solche Meldungen noch auftauchen, würden sie in der Untersuchung berücksichtigt werden.

      Der schwere Zusammenstoß hatte sich ereignet, nachdem Aufständische vor zwei Banken in Samarra am Sonntag zwei Geldtransporter angegriffen hatten, die von starken US-Verbänden gesichert waren. In der Stadt waren Spuren von schweren Kämpfen zu sehen: von Panzern niedergewalzte Autos, ein völlig zerschossener Autobus, der iranische Pilger transportiert hatte, und Wohngebäude mit Hunderten von Einschusslöchern.

      Guerilla-Kommandos hätten die beiden US-Konvois angegriffen und sich wieder zurückgezogen, berichteten Augenzeugen. Die Amerikaner hätten willkürlich in der Gegend herumgeschossen und viele Verluste hinnehmen müssen. Nach US-Angaben wurden fünf GIs und ein am Geldtransport beteiligter Zivilist verwundet, keiner von ihnen lebensgefährlich.




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      © SPIEGEL ONLINE 2003
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 11:14:11
      Beitrag Nr. 16.585 ()
      # 36

      Wie hanebüchen die offizielle US - Version ist, liegt doch auf der Hand : Die GIs geraten in einen Hinterhalt, werden aus den Häusern heraus beschossen - mit Granaten und wasweissich.

      Und dann werden fünf von ihnen (nicht schwer ) verwundet....:rolleyes:

      Ganz genauso wie im Film - da stehen die Guten auch immer mitten im Kugelhagel und kein Haar wird ihnen gekrümmt .. schiessen dann ein einziges Pistolenmagazin leer und löschen Dutzende von Bösen damit aus.

      Wenn`s nicht so traurig wäre ...

      k.
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 11:23:16
      Beitrag Nr. 16.586 ()
      Uebrigens hat Al-Dschasira das gestern bereits 1 Std. nach der ersten Meldung berichtet.

      Al-Dschasira ist sehr professionell und serioes - die Meldungen sind fast immer auch im Nachhinein zutreffend.
      Was allerdings bereits zu entsprexchenden reaktionen der US-Besatzer fuehrte, deren erstes publikumswirksame "Democacy-Building" im Pressebereich nach dem Krieg in systematischer Behinderung dieses einzig unabhaengigen senders bestand und die mittlerweile Al-Dschasira von den offiziellen Pressekonferenzen ausgeschlossen hat - sozusagen in Nachfolge und Tradition von sadam Hussein .... :D ;)

      Ich glaube mittlerweile fast nur noch deren meldungen - ueber die als "Nachrichten" der Weltbevoelkerung vorgelesene Hollywood-Drehbuecher a la "Befreiung einer armen vergewaltigten Soldatin" und aehnliche Grimmsche US-Neufassungen koennen mir mittlerweile nicht einmal mehr ein muedes Grinsen entlocken.... sind also fuer mich aehnlich relevant und zutreffend wie Aesserungen von Flitztass oder sep oder xylo... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 11:28:49
      Beitrag Nr. 16.587 ()
      Beachtet doch bitte den Bericht in #534 etwas mehr, der ja vermutlich von einem Beteiligten auf der US-Seite geschrieben oder wenigstens veranlasst wurde.

      Da ist eins der Hauptprobleme der US-Army geschildert: Die Bewaffnung.

      Sie haben nur die großen Waffen, und wenn diese abgefeuert werden, sind ganze Häuser weg.

      Dann das zweite große Problem sind die GI`s. Sie sollen gleichzeitig Soldat und Kindermädchen sein.
      Das überfordert sie total.

      Siehe heutigen Kommentar von dem Hardliner Brooks in der heutigen NYTimes in meinem Thread.

      Nach vielen Kommentaren werden die USA mit der jetzigen Taktik(iron hammer)keine Freunde im Irak finden.
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 11:30:45
      Beitrag Nr. 16.588 ()
      DT
      siehe #526 und#529
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 11:37:16
      Beitrag Nr. 16.589 ()
      Die touch screen voting machines haben nun auch die Mainstream Presse erreicht, nachdem in Kalifornien die erste Entscheidung gegen die Maschinen gefallen ist(nur mit Papierausdruck).
      Die Sache bleibt interessant und beobachtenswert.

      December 2, 2003
      OP-ED COLUMNIST
      Hack the Vote
      By PAUL KRUGMAN

      Inviting Bush supporters to a fund-raiser, the host wrote, "I am committed to helping Ohio deliver its electoral votes to the president next year." No surprise there. But Walden O`Dell — who says that he wasn`t talking about his business operations — happens to be the chief executive of Diebold Inc., whose touch-screen voting machines are in increasingly widespread use across the United States.

      For example, Georgia — where Republicans scored spectacular upset victories in the 2002 midterm elections — relies exclusively on Diebold machines. To be clear, though there were many anomalies in that 2002 vote, there is no evidence that the machines miscounted. But there is also no evidence that the machines counted correctly. You see, Diebold machines leave no paper trail.

      Representative Rush Holt of New Jersey, who has introduced a bill requiring that digital voting machines leave a paper trail and that their software be available for public inspection, is occasionally told that systems lacking these safeguards haven`t caused problems. "How do you know?" he asks.

      What we do know about Diebold does not inspire confidence. The details are technical, but they add up to a picture of a company that was, at the very least, extremely sloppy about security, and may have been trying to cover up product defects.

      Early this year Bev Harris, who is writing a book on voting machines, found Diebold software — which the company refuses to make available for public inspection, on the grounds that it`s proprietary — on an unprotected server, where anyone could download it. (The software was in a folder titled "rob-Georgia.zip.") The server was used by employees of Diebold Election Systems to update software on its machines. This in itself was an incredible breach of security, offering someone who wanted to hack into the machines both the information and the opportunity to do so.

      An analysis of Diebold software by researchers at Johns Hopkins and Rice Universities found it both unreliable and subject to abuse. A later report commissioned by the state of Maryland apparently reached similar conclusions. (It`s hard to be sure because the state released only a heavily redacted version.)

      Meanwhile, leaked internal Diebold e-mail suggests that corporate officials knew their system was flawed, and circumvented tests that would have revealed these problems. The company hasn`t contested the authenticity of these documents; instead, it has engaged in legal actions to prevent their dissemination.

      Why isn`t this front-page news? In October, a British newspaper, The Independent, ran a hair-raising investigative report on U.S. touch-screen voting. But while the mainstream press has reported the basics, the Diebold affair has been treated as a technology or business story — not as a potential political scandal.

      This diffidence recalls the treatment of other voting issues, like the Florida "felon purge" that inappropriately prevented many citizens from voting in the 2000 presidential election. The attitude seems to be that questions about the integrity of vote counts are divisive at best, paranoid at worst. Even reform advocates like Mr. Holt make a point of dissociating themselves from "conspiracy theories." Instead, they focus on legislation to prevent future abuses.

      But there`s nothing paranoid about suggesting that political operatives, given the opportunity, might engage in dirty tricks. Indeed, given the intensity of partisanship these days, one suspects that small dirty tricks are common. For example, Orrin Hatch, the chairman of the Senate Judiciary Committee, recently announced that one of his aides had improperly accessed sensitive Democratic computer files that were leaked to the press.

      This admission — contradicting an earlier declaration by Senator Hatch that his staff had been cleared of culpability — came on the same day that the Senate police announced that they were hiring a counterespionage expert to investigate the theft. Republican members of the committee have demanded that the expert investigate only how those specific documents were leaked, not whether any other breaches took place. I wonder why.

      The point is that you don`t have to believe in a central conspiracy to worry that partisans will take advantage of an insecure, unverifiable voting system to manipulate election results. Why expose them to temptation?

      I`ll discuss what to do in a future column. But let`s be clear: the credibility of U.S. democracy may be at stake.



      Copyright 2003 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 11:38:31
      Beitrag Nr. 16.590 ()
      kleine Belehrung fuer unseren geschichtlich offensichtlich unterbelichteten flitztass bzgl. der dt. Waffenlieferungen an China:

      Stell` doch bitte einmal die vermeintlichen Kriege Chinas gegen andere Laender/Voelker hier ein, bin mal gespannt, was Du da findest.

      Wahrscheinlich ist in Deinen Augen die grosse mauer nur eine giagntische MAssenvernichtungswaffe - man koennte ja mit den Steinen werfen, gelle??? :D ;)



      Und dann ueberlege mal, wie oft von den USA Kriege ausgingen in den letzten 50 Jahren.


      Wenn Du hier gegen die Waffenlieferungen an die Tuerkei protestieren wuerdest ( die haben mit unseren Panzern Kurden ermordet) oder gegen die U-Bootlieferungen an Israel (die haben das bereits mit Abschussvorrichtungen fuer ihre Atomwaffen bei HDW bestellt und wir Deppen habens auch noch geliefert) , dann koennte man ja wenigstens mal eioner Meinung mit Dir sein.....

      aber so hast Du Dich nur bis auf die Knochen blamiert - in Deiner alten Tradition.... :D
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 12:22:31
      Beitrag Nr. 16.591 ()
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 15:06:49
      Beitrag Nr. 16.592 ()
      kleine Presseschau:

      Pressestimmen: "Krieg krönt Periode furchtbarer diplomatischer Fehler"
      "New York Times" übt scharfe Kritik an der US-Außenpolitik



      New York/Paris/Berlin/Moskau"London/Madrid/Paris - Die Entscheidung der USA für einen Irak-Krieg steht am Dienstag im Mittelpunkt zahlreicher internationaler Pressekommentare.

      "The New York Times":

      "Dieser Krieg krönt eine Periode furchtbarer diplomatischer Fehler, Washingtons schlimmste seit mindestens einer Generation (...) Die Hybris und die Fehler, die zu Amerikas derzeitiger Isolation geführten haben, begannen lange vor den Anschlägen des 11. September 2001. Diese (US-)Regierung kehrte sich seit dem ersten Tag ihrer Amtszeit ab von Internationalismus und den Anliegen ihrer europäischen Verbündeten, indem sie das Kyoto-Umweltschutzabkommen ablehnte und Amerikas Unterschrift unter den Vertrag für einen Internationalen Strafgerichtshof verweigerte. Wenn sich andere Nationen jetzt Amerikas Führerschaft widersetzen, liegt ein Teil der Ursachen in dieser unglücklichen Geschichte."


      "The Times":

      "Die Labour-Fraktion im Unterhaus darf sich nicht wie ein Debattierclub aufführen, der keinerlei Verantwortung hat. Sie sollte anerkennen, dass es Premierminister Tony Blair gelungen ist, einen Krieg um mehrere Monate zu verschieben und Einfluss auf Präsident George W. Bush auszuüben. Die Labour Party hat in ihrer Geschichte eine Allergie gegen unbequeme Entscheidungen gezeigt. Demonstrationen, Petitionen waren ihre Form der Auseinandersetzung. Das Neue an Blairs New Labour ist, dass er die Dinge so sieht, wie sie sind, und nicht wie wir sie sehen wollen. Blair wird schon bald sehen, wie viele seiner Parteikollegen die Herausforderung dieses neuen Sinns für die Realität angenommen haben."

      "Le Figaro":

      "Das Ende des Kalten Krieges versprach, der Beginn einer neuen Weltordnung zu werden, die sich auf dem Recht gründet und nicht wie es Washington passt. Das alte Europa, von unzähligen Kriegen gezeichnet, hat dabei eine Rolle zu spielen und eine Erfahrung weiterzugeben. Die Geschichte wird heute von George W. Bush geschrieben. Aber in einigen Wochen oder Monaten, wenn die Kanonen in Bagdad verstummt sind, wird der Ehrgeiz des Präsidenten für den gesamten Nahen Osten vielleicht ausgelöscht sein, um dann denjenigen das Wort zu überlassen, die an die Kraft des Dialogs und nicht der Gewalt glauben."

      "Liberation":

      "Die neokonservativen Intellektuellen, die Bush lenken, wünschten Amerika von den Zwängen der UNO zu befreien, die das Hegemonialstreben der USA einbinden. Sie betrachten auch die NATO als überflüssig, obwohl das Bündnis ihnen ermöglicht hat, die Europäische Union zu spalten, der sie im Übrigen wünschen, dass sie zu einer reinen Freihandelszone wird. Die EU als politische Kraft existiert weiter nicht. Sie bewegt sich heute zwischen `Hüh und Hott`."

      "El Mundo´":

      "Die USA, Großbritannien und Spanien haben die Bemühungen um eine diplomatische Lösung im Irak-Konflikt für beendet erklärt. Bush, Blair und Aznar warfen die Karten hin und erhoben sich vom Tisch wie Spieler, die die Partie nicht mehr gewinnen können. Dies ist mehr als eine Unhöflichkeit. Es ist das Eingeständnis einer Niederlage. Mit dem neuen Ultimatum an Saddam Hussein legte Bush offen, dass es ihm in Wirklichkeit nie um die Entwaffnung des Irak ging. Sein eigentliches Ziel bestand darin, Saddam Hussein zu stürzen und ein Protektorat im Irak zu errichten."

      "Corriere della Sera":

      "Wenn der Konflikt kurz dauern und positive Folgen haben wird (das Ende einer Diktatur, ein gut verwalteter Irak, der Beginn eines demokratischen Prozesses, der die ganze Region mit einbeziehen wird), werden die Vereinten Nationen im Rückblick als eine ungeeignete Organisation erscheinen, unfähig sich ihrer internationalen Verantwortung zu stellen. Aber ein Krieg der lang, blutig und voller unvorhersehbarer Folgen ist, wird den gegenteiligen Effekt haben. Die UN werden sich rühmen können, die einzige Institution zu sein, mit der die Krisen mit Verhandlungen, politischem Druck und internationalen Kontrollen angegangen und gelöst werden können. Und es wird vielleicht eine neue Phase beginnen, in deren Verlauf die Organisation aufgewertet, erneuert und gestärkt werden wird."

      http://news.ft.com/home/rw/

      "Die Diplomatie ist am Ende. (...) Die Unsicherheit, die die Märkte über Monate hinweg erschüttert hat, könnte bald ein Ende haben. Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Geschichte des Irak-Konflikts vor allem eine Geschichte des Scheiterns ist. Die Folgen für die Vereinten Nationen werden sich wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt ermessen lassen; ein gutes Omen ist die Entwicklung nicht. (...) Bush unterschätzte vor allem den Widerstand der Franzosen. Im Wissen um die militärische Übermacht (der USA) unterließ er es, das persönliche Gespräch zu suchen; bis zuletzt setzte er vor allem auf Drohungen."

      "Die Welt":

      "Die `Koalition der Willigen` behält sich nun das Recht vor, `eigene Schritte zu unternehmen, um die Entwaffnung des Irak sicherzustellen`. Die internationalen Bemühungen unter dem Dach der UNO sind gescheitert; das `Fenster der Diplomatie` sei geschlossen, stellt das Weiße Haus klar. Vier Monate des Ringens waren vergebens. (...) Auch der deutsche UNO-Botschafter Gunter Pleuger ist resigniert: Es wäre die Frage von ein paar Monaten gewesen, Saddam Hussein seine Waffen wegzunehmen."

      "tageszeitung" (taz):

      "Sie wollten keine Abstimmungsniederlage riskieren - also ziehen Briten und US-Amerikaner jetzt ohne neue UN-Resolution in den Krieg gegen den Irak. Bereits die Äußerungen der drei Kriegsbefürworter nach ihrem Gipfel auf den Azoren waren als ein klares Ultimatum an den Sicherheitsrat gemeint gewesen. Wenn Blair und Bush von einer `letzten Chance` für die Diplomatie sprachen, dann war damit stets eine letzte Möglichkeit des Sicherheitsrates gemeint, sich doch noch der Meinung der USA anzuschließen. Das Vorgehen ist in der Geschichte des Sicherheitsrates einmalig. Es wird dessen Funktionsweise nachhaltig beeinflussen."

      "Süddeutsche Zeitung":

      "Die Europäer mögen Recht haben, wenn sie die völkerrechtliche Grundlage für einen Militärschlag gegen Bagdad für fragwürdig halten. Sie haben auch Recht, wenn sie die Amerikaner fragen, warum sie nicht zuerst ihre saudischen und ägyptischen Verbündeten demokratisieren, bevor sie die Segnungn einer demokratischen Grundordnung mit Feuer und Schwert im Irak verbreiten. Aber die Europäer übersehen dabei, dass (...) eben nur der irakische Despot und sein psychopathischer Nachwuchs an Massenvernichtungswaffen gebastelt und Nachbarn bedroht haben. Sie übersehen, dass Saddam die letzte Hoffnung der Friedensgegner im Nahen Osten ist."

      "Berliner Zeitung":

      "Die Welt ist in den letzten Monaten sehr viel unsicherer geworden. Gleichzeitig haben Alliierte noch nie so offen und so fundamental Gegenpositionen gegen den Kurs einer US-Regierung bezogen. (...) Bush hat sein Land international weitgehend isoliert - auch wenn er das nicht wahrhaben will und auf seine getreuen Briten und Spanier zeigt. Aber auch wenn der Ort des jüngsten Gipfels dieser drei eher zufällig war: Es war in höchstem Maße symbolisch, dass sie sich auf einer Insel trafen."

      "Iswestija" (Moskau):

      "Der Krieg kann jeden Moment losbrechen. Der Frieden ist zu Ende (...) Ein Vorwand für Krieg ließ sich leicht finden. Schließlich will man unbedingt Krieg führen. (Präsident Wladimir) Putin vermeidet eine direkte Kritik an seinen "Freunden George (Bush) und Tony (Blair)". Nach dem Azoren-Gipfel der Kriegsbefürworter musste Putin irgendwie reagieren. Doch selbst da hielten sich die tadelnden Worte für Bush, Blair und Aznar in Grenzen. Noch hat der Krieg nicht begonnen. Aber die Welt lebt schon nach dessen Gesetzen."(APA/dpa)
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 15:32:35
      Beitrag Nr. 16.593 ()
      ...DT ist aber auch nichts zu peinlich.

      Jetzt wird China schon als Hort des Friedens und der Menschenrechte abgefeiert, jedenfalls im Vergleich zur Türkei und Israel....wenn man ihn in den letzten 15 Monaten mal hätte ernst nehmen können, dann wäre wohl jetzt spätestens Ende damit....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 19:27:42
      Beitrag Nr. 16.594 ()
      xylo, wo habe ich behauptet, dass China "ein Hort der Menschenrechte" ist?

      Nur in deiner Phantasie, die allerdings sehr vital ist angesichts der vielen Pseudo-Zitate, die bei naeherem Hinsehen lediglich plumpe FAELSCHUNGEN sind, wie Dein posting erneut beweist.
      es geht Dir naemlich wie immer nur um das Ablenken von unbequehmen Fragen, wie zum Beispiel die nach den angeblichen Kriegen der angeblich so offensiven Chinesen.

      Diese deine Arbeitsweise ist fuer einen an FAKTEN orientierten Juristenberuf ziemlich unprofessionell, finde ich.

      Wer lesen kann der ist Dir gegenueber im klaren Vorteil, denn es ging um KRIEGE, die China gegen andere Laender gefuehrt hat.

      Also: Immer sachlich bleiben um beim Thema und Dein Lieblingsspiel nicht spielen:

      Das Zitieren von nicht geschriebenen Woertern und Postings, um dann empoert gegen die nicht gesagten und das nie geschriebene anzugehen.

      Das ist billigste Rhetorik-Masche aus dem Anfaengerkurs, mit der Du hier nicht weit kommst, wie man ja in den letzten 2 Jahren gesehen hat...

      Also, lieber xylo, wir warten:

      Welche Kriege hat die Volksrepublik Chiona und das chinesische Volk denn so gefuehrt in der geschichte, Du grosser Kenner der Historie?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 19:42:07
      Beitrag Nr. 16.595 ()
      SPIEGEL ONLINE - 02. Dezember 2003, 15:03
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,276569,00.html
      Peinliche Auszeichung

      Rumsfeld für unsinnigste Aussage prämiert

      Sprachwissenschaftler haben schon herausgefunden, dass US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ein heimlicher Lyriker ist: Seine Reden folgen einem metrischen Muster. Jetzt wurde Rumsfeld auch noch als großer Dadaist geehrt: mit dem Preis für die unsinnigste Äußerung des Jahres.

      US-Verteidigungsminister Rumsfeld: Großer Dadaist



      London - Der Preis wird von einer Vereinigung namens "Plain English Campaign" (Auf gut Englisch gesagt) vergeben. Wörtlich sagte der Minister während einer Pressekonferenz: "Reports that say that something hasn`t happened are always interesting to me because, as we know, there are known knowns; there are things we know we know. We also know there known unknowns; that is to say we know there are some things we don`t know."

      Aber selbst auf Deutsch bleibt dem Leser die poetisch-sinnfreie Schönheit der Rumsfeld`schen Aussage erhalten. Deshalb der Verteidigungsminister in (übersetztem) Wortlaut: "Berichte, die sagen, dass etwas nicht passiert ist, finde ich immer interessant, denn wie wir wissen, gibt es Bekanntes, das bekannt ist. Es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekanntermaßen Unbekanntes gibt. Das heißt, wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch Unbekanntes, das unbekannt ist - das, wovon wir nicht wissen, dass wir es nicht wissen."


      Rumsfelds härtester Konkurrent um den Preis, der neue kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, glänzt mit einer famosen contradictio in re - er versucht die sexuelle Quadratur des Kreises: "Ich glaube, dass die Schwulen-Ehe etwas ist, das einem Mann und einer Frau vorbehalten sein sollte." :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 21:19:06
      Beitrag Nr. 16.596 ()
      @ xylo

      wenn man ihn in den letzten 15 Monaten mal hätte ernst nehmen können, dann wäre wohl jetzt spätestens Ende damit....

      ach ja, nur so als kleiner hinweis:

      Bis jetzt ist alles, baer auch ALLES, was ich unter dem hoehnischen gelaechter von Dir und anderen hier gepostet und prophezeiht habe, auch so oder sehr aehnlich eingetroffen, inclusive des mittlerweile allgemeingut gewordenen "zweiten Vietnam" - auch, wenn ich gerne zugebe, dass dier Vergleich mit der Spaetphase des alten Roms, den andere hier machten, leider noch zutreffender ist... leider, weil das noch viel mehr Leid fuer die Weltbevoelkerung bedeuten wird in den naechstten Jahrzehnten.

      Von dem, was Du hier so von Dir gegeben hast, ist dagegen praktisch alles widerlegt oder das Gegenteil ist eingetreten.

      Ziemlich duerftig, deine Board-Bilanz... :D
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 21:35:50
      Beitrag Nr. 16.597 ()
      #546
      DT

      Die Besetzung Tibets war doch ein richtiger Aggressionskrieg im Stil a la Adolf der klassiche Sündenfall oder nicht.

      Im Koreakrieg hat China auf Seiten des Irren Kim IL Sungs entscheidend eingegriffen.

      Am Ussuri gabs einen Krieg mit den Stalinisten bei dem mir aber nicht klar ist wer der Agressor war.

      Die mongolischen Minderheiten außerhalb der Mongolei sind auch nicht gerade zwingend gerne Chinesen.

      Im Vietnamkrieg war China allerdings nur symbolisch vertreten, weil die Vietnamesen traditionell Chinas Feind sind.

      Den Bürgerkrieg zw. Maoisten u. Tschiangs Kuomintang kann man als inner chin. Angelegenheit aussen vor lassen.


      Ansonsten bin ich aber der Meinung das du bzgl. @Filztass u. ä. etc. vollkommen recht hast.

      n8

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 08:53:35
      Beitrag Nr. 16.598 ()
      Interessanter Bericht eines US-Journalisten, der sich in die fundamentalistisch-christlichen Kreise einschleuste.
      Prominentes Mitglied: Minister Ashcroft




      http://harpers.org/JesusPlusNothing.html

      Jesus Plus Nothing
      Originally from Harper`s Magazine, March, 2003. By Jeffrey Sharlet.
      SourcesAnd a man`s foes shall be they of his own household.
      —Matthew 10:36

      This is how they pray: a dozen clear-eyed, smooth-skinned “brothers” gathered together in a huddle, arms crossing arms over shoulders like the weave of a cable, leaning in on one another and swaying like the long grass up the hill from the house they share. The house is a handsome, gray, two-story colonial that smells of new carpet and Pine-Sol and aftershave; the men who live there call it Ivanwald. At the end of a tree-lined cul-de-sac, quiet but for the buzz of lawn mowers and kids playing foxes-and-hounds in the park across the road, Ivanwald sits as one house among many, clustered together like mushrooms, all devoted, like these men, to the service of Jesus Christ. The men tend every tulip in the cul-de-sac, trim every magnolia, seal every driveway smooth and black as boot leather. And they pray, assembled at the dining table or on their lawn or in the hallway or in the bunk room or on the basketball court, each man`s head bowed in humility and swollen with pride (secretly, he thinks) at being counted among such a fine corps for Christ, among men to whom he will open his heart and whom he will remember when he returns to the world not born-again but remade, no longer an individual but part of the Lord`s revolution, his will transformed into a weapon for what the young men call “spiritual war.”

      “Jeff, will you lead us in prayer?”

      Surely, brother. It is April 2002, and I have lived with these men for weeks now, not as a Christian—a term they deride as too narrow for the world they are building in Christ`s honor—but as a “believer.” I have shared the brothers` meals and their work and their games. I have been numbered among them and have been given a part in their ministry. I have wrestled with them and showered with them and listened to their stories: I know which man resents his father`s fortune and which man succumbed to the flesh of a woman not once but twice and which man dances so well he is afraid of being taken for a fag. I know what it means to be a “brother,” which is to say that I know what it means to be a soldier in the army of God.

      “Heavenly Father,” I begin. Then, “O Lord,” but I worry that this doesn`t sound intimate enough. I settle on, “Dear Jesus.” “Dear Jesus, just, please, Jesus, let us fight for Your name.”

      * * *

      Ivanwald, which sits at the end of Twenty-fourth Street North in Arlington, Virginia, is known only to its residents and to the members and friends of the organization that sponsors it, a group of believers who refer to themselves as “the Family.” The Family is, in its own words, an “invisible” association, though its membership has always consisted mostly of public men. Senators Don Nickles (R., Okla.), Charles Grassley (R., Iowa), Pete Domenici (R., N.Mex.), John Ensign (R., Nev.), James Inhofe (R., Okla.), Bill Nelson (D., Fla.), and Conrad Burns (R., Mont.) are referred to as “members,” as are Representatives Jim DeMint (R., S.C.), Frank Wolf (R., Va.), Joseph Pitts (R., Pa.), Zach Wamp (R., Tenn.), and Bart Stupak (D., Mich.). Regular prayer groups have met in the Pentagon and at the Department of Defense, and the Family has traditionally fostered strong ties with businessmen in the oil and aerospace industries. The Family maintains a closely guarded database of its associates, but it issues no cards, collects no official dues. Members are asked not to speak about the group or its activities.

      The organization has operated under many guises, some active, some defunct: National Committee for Christian Leadership, International Christian Leadership, the National Leadership Council, Fellowship House, the Fellowship Foundation, the National Fellowship Council, the International Foundation. These groups are intended to draw attention away from the Family, and to prevent it from becoming, in the words of one of the Family`s leaders, “a target for misunderstanding.” [1] The Family`s only publicized gathering is the National Prayer Breakfast, which it established in 1953 and which, with congressional sponsorship, it continues to organize every February in Washington, D.C. Each year 3,000 dignitaries, representing scores of nations, pay $425 each to attend. Steadfastly ecumenical, too bland most years to merit much press, the breakfast is regarded by the Family as merely a tool in a larger purpose: to recruit the powerful attendees into smaller, more frequent prayer meetings, where they can “meet Jesus man to man.”

      In the process of introducing powerful men to Jesus, the Family has managed to effect a number of behind-the-scenes acts of diplomacy. In 1978 it secretly helped the Carter Administration organize a worldwide call to prayer with Menachem Begin and Anwar Sadat, and more recently, in 2001, it brought together the warring leaders of Congo and Rwanda for a clandestine meeting, leading to the two sides` eventual peace accord last July. Such benign acts appear to be the exception to the rule. During the 1960s the Family forged relationships between the U.S. government and some of the most anti-Communist (and dictatorial) elements within Africa`s postcolonial leadership. The Brazilian dictator General Costa e Silva, with Family support, was overseeing regular fellowship groups for Latin American leaders, while, in Indonesia, General Suharto (whose tally of several hundred thousand “Communists” killed marks him as one of the century`s most murderous dictators) was presiding over a group of fifty Indonesian legislators. During the Reagan Administration the Family helped build friendships between the U.S. government and men such as Salvadoran general Carlos Eugenios Vides Casanova, convicted by a Florida jury of the torture of thousands, and Honduran general Gustavo Alvarez Martinez, himself an evangelical minister, who was linked to both the CIA and death squads before his own demise. “We work with power where we can,” the Family`s leader, Doug Coe, says, “build new power where we can`t.”

      At the 1990 National Prayer Breakfast, George H.W. Bush praised Doug Coe for what he described as “quiet diplomacy, I wouldn`t say secret diplomacy,” as an “ambassador of faith.” Coe has visited nearly every world capital, often with congressmen at his side, “making friends” and inviting them back to the Family`s unofficial headquarters, a mansion (just down the road from Ivanwald) that the Family bought in 1978 with $1.5 million donated by, among others, Tom Phillips, then the C.E.O. of arms manufacturer Raytheon, and Ken Olsen, the founder and president of Digital Equipment Corporation. A waterfall has been carved into the mansion`s broad lawn, from which a bronze bald eagle watches over the Potomac River. The mansion is white and pillared and surrounded by magnolias, and by red trees that do not so much tower above it as whisper. The mansion is named for these trees; it is called The Cedars, and Family members speak of it as a person. “The Cedars has a heart for the poor,” they like to say. By “poor” they mean not the thousands of literal poor living barely a mile away but rather the poor in spirit, for theirs is the kingdom: the senators, generals, and prime ministers who coast to the end of Twenty-fourth Street in Arlington in black limousines and town cars and hulking S.U.V.`s to meet one another, to meet Jesus, to pay homage to the god of The Cedars.

      There they forge “relationships” beyond the din of vox populi (the Family`s leaders consider democracy a manifestation of ungodly pride) and “throw away religion” in favor of the truths of the Family. Declaring God`s covenant with the Jews broken, the group`s core members call themselves “the new chosen.”

      The brothers of Ivanwald are the Family`s next generation, its high priests in training. I had been recommended for membership by a banker acquaintance, a recent Ivanwald alumnus, who had mistaken my interest in Jesus for belief. Sometimes the brothers would ask me why I was there. They knew that I was “half Jewish,” that I was a writer, and that I was from New York City, which most of them considered to be only slightly less wicked than Baghdad or Amsterdam. I told my brothers that I was there to meet Jesus, and I was: the new ruling Jesus, whose ways are secret.

      * * *

      At Ivanwald, men learn to be leaders by loving their leaders. “They`re so busy loving us,” a brother once explained to me, “but who`s loving them?” We were. The brothers each paid $400 per month for room and board, but we were also the caretakers of The Cedars, cleaning its gutters, mowing its lawns, whacking weeds and blowing leaves and sanding. And we were called to serve on Tuesday mornings, when The Cedars hosted a regular prayer breakfast typically presided over by Ed Meese, the former attorney general. Each week the breakfast brought together a rotating group of ambassadors, businessmen, and American politicians. Three of Ivanwald`s brothers also attended, wearing crisp shirts starched just for the occasion; one would sit at the table while the other two poured coffee.

      The morning I attended, Charlene, the cook, scrambled up eggs with blue tortillas, Italian sausage, red pepper, and papaya. Three women from Potomac Point, an “Ivanwald for girls” across the road from The Cedars, came to help serve. They wore red lipstick and long skirts (makeup and “feminine” attire were required) and had, after several months of cleaning and serving in The Cedars while the brothers worked outside, become quite unimpressed by the high-powered clientele. “Girls don`t sit in on the breakfasts,” one of them told me, though she said that none of them minded because it was “just politics.”

      The breakfast began with a prayer and a sprinkle of scripture from Meese, who sat at the head of the table. Matthew 11:27: “No one knows the Son except the Father, and no one knows the Father except the Son and those to whom the Son chooses to reveal him.” That morning`s chosen introduced themselves. They were businessmen from Dallas and Oregon, a Chinese Christian dissident, a man who ran an aid group for Tibetan refugees (the Dalai Lama had been very positive on Jesus at their last meeting, he reported). Two ambassadors, from Benin and Rwanda, sat side by side. Rwanda`s representative, Dr. Richard Sezibera, was an intense man who refused to eat his eggs or even any melon. He drank cup after cup of coffee, and his eyes were bloodshot. A man I didn`t recognize, whom Charlene identified as a former senator, suggested that negotiators from Rwanda and Congo, trapped in a war that has slain more than 2 million, should stop worrying about who will get the diamonds and the oil and instead focus on who will get Jesus. “Power sharing is not going to work unless we change their hearts,” he said.

      Sezibera stared, incredulous. Meese chuckled and opened his mouth to speak, but Sezibera interrupted him. “It is not so simple,” the Rwandan said, his voice flat and low. Meese smiled. Everyone in the Family loves rebukes, and here was Rwanda rebuking them. The former senator nodded. Meese murmured, “Yes,” stroking his maroon leather Bible, and the words “Thank you, Jesus” rippled in whispers around the table as I poured Sezibera another cup of coffee.

      The brothers also served at the Family`s four-story, redbrick Washington town house, a former convent at 133 C Street S.E. complete with stained-glass windows. Eight congressmen—including Senator Ensign and seven representatives[2]—lived there, brothers in Christ just like us, only more powerful. We scrubbed their toilets, hoovered their carpets, polished their silver. The day I worked at C Street I ran into Doug Coe, who was tutoring Todd Tiahrt, a Republican congressman from Kansas. A friendly, plainspoken man with a bright, lazy smile, Coe has worked for the Family since 1959, soon after he graduated from college, and has led it since 1969.

      Tiahrt was a short shot glass of a man, two parts flawless hair and one part teeth. He wanted to know the best way “for the Christian to win the race with the Muslim.” The Muslim, he said, has too many babies, while Americans kill too many of theirs.

      Doug agreed this could be a problem. But he was more concerned that the focus on labels like “Christian” might get in the way of the congressman`s prayers. Religion distracts people from Jesus, Doug said, and allows them to isolate Christ`s will from their work in the world.

      “People separate it out,” he warned Tiahrt. “`Oh, okay, I got religion, that`s private.` As if Jesus doesn`t know anything about building highways, or Social Security. We gotta take Jesus out of the religious wrapping.”

      “All right, how do we do that?” Tiahrt asked.

      “A covenant,” Doug answered. The congressman half-smiled, as if caught between confessing his ignorance and pretending he knew what Doug was talking about. “Like the Mafia,” Doug clarified. “Look at the strength of their bonds.” He made a fist and held it before Tiahrt`s face. Tiahrt nodded, squinting. “See, for them it`s honor,” Doug said. “For us, it`s Jesus.”

      Coe listed other men who had changed the world through the strength of the covenants they had forged with their “brothers”: “Look at Hitler,” he said. “Lenin, Ho Chi Minh, Bin Laden.” The Family, of course, possessed a weapon those leaders lacked: the “total Jesus” of a brotherhood in Christ.

      “That`s what you get with a covenant,” said Coe. “Jesus plus nothing.”



      * * *

      To the Family, Jesus is not just a name; he is also a real man. “An awesome guy,” a Family employee named Terry told the brothers over breakfast one morning. “He excelled in every activity. He was a great teacher, sure, but he was also a real guy`s guy. He would have made an excellent athlete.”

      On my first day at Ivanwald, on an uneven court behind the house, I learned to play a two-ball variant of basketball called “bump” that was designed to sharpen both body and soul. In bump, players compete at free throws, each vying to sink his own before the man behind him sinks his. If he hits first then you`re out, with one exception: the basket`s net narrows at the chute so that the ball sometimes sticks, at which point another player can hurl his ball up from beneath, knocking the first ball out. In this event everyone cries “Bu-u-ump,” with great joy.

      Bengt began it. He was one of the house`s leaders, a twenty-four-year-old North Carolinian with sad eyes and spiky eyebrows and a loud, disarming laugh that made him sound like a donkey. From inside the house, waiting for a phone call, he opened a second-floor window and called to Gannon for a ball. Gannon, the son of a Texas oilman, worked as a Senate aide[3]; he had blond hair and a chin like a plow, and he sang in a choir. He tossed one up, which Bengt caught and dispatched toward the basket. “Nice,” Gannon drawled as the ball sank through.

      As soon as the ball bounced off the rim, Beau was at the free-throw line, taking his shot. Beau was a good-natured Atlantan with the build of a wrestler; as a bumper he was second only to Bengt.

      “It`s okay if you bump into the other guys, too,” Gannon told me as my turn approached. “The idea`s kinda to get that tension building.” Ahead of me Beau bent his knees to take another shot. The moment the ball rolled off his fingers, Wayne, also from Georgia, jumped up and hurled his own ball over Beau`s head. As he returned to earth, his elbow descended on Beau`s shoulder like a hammer. “Bump that,” he said.

      Bump was designed to bring out your hostilities. The Family believes that you can`t grow in Jesus unless you “face your anger,” and then abandon it. When bump worked right, each man was supposed to lose himself, forgetting even the precepts of the game. Sometimes you wanted to get the ball in, sometimes you wanted to knock it out. In, out, it didn`t matter. Your ball, his, who cared? Bump wasn`t horseplay, it was a physicalized theology. It was to basketball what the New Testament is to the Old: stripped down to one simple story that always ends the same. Bump, Jesus. Bump, Jesus.

      I stepped to the line and, after missing, moved in for a layup. Wayne jumped to the line and shot. “Dude!” he shouted. I looked up. His ball, meant to hit mine, slammed into my forehead. Bu-u-ump! the boys hollered. They had bumped me with Christ.

      Bengt bumped. Beau bumped. Gannon bumped. I was out of contention. Gannon joined me, then Beau. The game was down to Bengt and Wayne. When Wayne threw from behind Bengt, he hurled the ball with such force that it sent Bengt chasing his ball into the neighboring yard. “Tenacious Wayne!” Gannon roared. Wayne scooped up his own ball, leapt, and slam-dunked Bengt out. “That`s yo motha!” he hollered.

      Trotting back to the court, Bengt shook his head. “You the man, Wayne,” he said. “Just keep it calm.” Wayne was ready to burst.

      “Huddle up guys,” said Bengt. We formed a circle, arms wrapped around shoulders. “Okay,” he said. “We`re gonna pray now. Lord, I just want to thank you for bringing us out here today to have fellowship in bump and for blessing this fine day with a visit from our new friend Jeff. Lord, we thank you for bringing this brother to us from up north, because we know he can learn to bump, and just—love you, and serve you and Lord, let us all just—Lord, be together in your name. Amen.”

      * * *

      The regimen was so precise it was relaxing: no swearing, no drinking, no sex, no self. Watch out for magazines and don`t waste time on newspapers and never watch TV. Eat meat, study the Gospels, play basketball: God loves a man who can sink a three-pointer. Pray to be broken. O Heavenly Father. Dear Jesus. Help me be humble. Let me do Your will. Every morning began with a prayer, some days with outsiders—Wednesdays led by a former Ivanwald brother, now a businessman; Thursdays led by another executive who used tales of high finance to illuminate our lessons from scripture, which he supplemented with xeroxed midrash from Fortune or Fast Company; Fridays with the women of Potomac Point. But most days it was just us boys, bleary-eyed, gulping coffee and sugared cereal as Bengt and Jeff Connolly, Bengt`s childhood friend and our other house leader, laid out lines of Holy Word across the table like strategy.

      The dining room had once been a deck, but the boys had walled it in and roofed it over and unrolled a red Persian carpet, transforming the room into a sort of monastic meeting place, with two long tables end to end, ringed by a dozen chairs and two benches. The first day I visited Ivanwald, Bengt cleared a space for me at the head of the table and sat to my right. Beside him, Wayne slumped in his chair, his eyes hidden by a cowboy hat. Across from him sat Beau, still wearing the boxers and T-shirt he`d slept in. Bengt alone looked sharp, his hair combed, golf shirt tucked tightly into pleated chinos.

      Bengt told Gannon to read our text for that morning, Psalm 139: “`O Lord, you have searched me and you know me.`” The very first line made Bengt smile; this was, in his view, an awesome thing for God to have done. Bengt`s manners and naive charm preceded him in every encounter. When you told him a story he would respond, “Goll-y!” just to be nice. When genuinely surprised he would exclaim, “Good ni-ight!” Sometimes it was hard to remember that he was a self-professed revolutionary.

      He asked Gannon to keep reading, and then leaned back and listened.

      “`Where can I go from your Spirit? Where can I flee from your presence? If I go up to the heavens, you are there; if I make my bed in the depths, you are there.`”

      Bengt raised a hand. “That`s great, dude. Let`s talk about that.” The room fell silent as Bengt stared into his Bible, running his finger up and down the gilded edge of the page. “Guys,” he said. “What—how does that make you feel?”

      “Known,” said Gannon, almost in a whisper.

      Bengt nodded. He was looking for something else, but he didn`t know where it was. “What does it make you think of?”

      “Jesus?” said Beau.

      Bengt stroked his chin. “Yeah . . . Let me read you a little more.” He read in a monotone, accelerating as he went, as if he could persuade us through a sheer heap of words. “`For you created my inmost being; you knit me together in my mother`s womb,`” he concluded. His lips curled into a half smile. “Man! I mean, that`s intense, right? `In my mother`s womb`—God`s right in there with you.” He grinned. “It`s like,” he said, “it`s like, you can`t run. Doesn`t matter where you turn, `cause Jesus is gonna be there, just waiting for you.”

      Beau`s eyes cleared and Gannon nodded. “Yeah, brother,” Bengt said, an eyebrow arched. “Jesus is smart. He`s gonna get you.”

      Gannon shook his head. “Oh, he`s already got me.”

      “Me, too,” Beau chimed, and then each man clasped his hands into one fist and pressed it against his forehead or his chin and prayed, eyes closed and Jesus all over his skin.

      * * *

      We prayed to be “nothing.” We were there to “soften our hearts to authority.” We instituted a rule that every man must wipe the toilet bowl after he pisses, not for cleanliness but to crush his “inner rebel.” Jeff C. did so by abstaining from “shady” R-rated movies, lest they provoke dreams of women. He was built like a leprechaun, with curly, dark blond hair and freckles and a brilliant smile. The Potomac Point girls brought him cookies; the wives of the Family`s older men asked him to visit. One night, when the guys went on a swing-dancing date with the Potomac Pointers, more worldly women flocked to Jeff C., begging to be dipped and twirled. The feeling was not mutual. “I just don`t like girls as much as guys,” he told me one day while we painted a new coat of “Gettysburg Gray” onto Ivanwald. He was speaking not of sex or of romance but of brotherhood. “I like”—he paused, his brush suspended midstroke—“competence.”

      He ran nearly every day, often alone, down by the Potomac. On the basketball court anger sometimes overcame him: “Shoot the ball!” he would snap at Rogelio, a shy eighteen-year-old from Paraguay, one of several international brothers. But later Jeff C. would turn his lapse into a lesson, citing scripture, a verse we were to memorize or else be banished, by Jeff C. himself, to a night in the basement. Ephesians, chapter 4, verses 26–27: “`In your anger do not sin`: Do not let the sun go down while you are still angry, and do not give the devil a foothold.”

      Jeff C.`s pride surfaced in unexpected ways. Once, together in the kitchen after lunch, I mentioned that I`d seen the soul singer Al Green live. Jeff C. didn`t answer. Instead he disappeared, reemerged with a Green CD, and set it in the boom box. He pressed play, and cracked his knuckles and his neck bones. His hands balled into fists, his eyes widened, and his torso became a jumping bean as his chest popped out on the downbeat. He heard me laughing, applauding, but he didn`t stop. He started singing along with the Reverend. He grabbed his crotch and wrenched his shirt up and ran his hand over his stomach. Then he froze and dropped back to his ordinary voice as if narrating.

      “I used to work in this pizza parlor,” he said. “It was, like, a buncha . . . I dunno, junkies. Heroin.” He grinned. “But man, they loved Al Green. We had a poster of him. He was, he was . . . man! Shirtless, leather pants. Low leather pants.” Jeff C. tugged his waistband down. “Hips cocked.” He shook his head and howled. Moonwalking away, he snapped his knees together, his feet spread wide, his hands in the air, testifying.

      Jeff C. figured I had a thing against Southerners. Once, he asked if I thought the South was “racist.” I got it, I tried to tell him, I knew the North was just as bad, but he wouldn`t listen. He told me I could call him a redneck or a hillbilly (I never called him either), but the truth was that he was “blacker” than me. He told me of his deep love for black gospel churches. Loving black people, he told me, made him a better follower of Christ. “Remember that story Cal Thomas told?” he asked. Thomas, a syndicated columnist, had recently stopped by Ivanwald for a mixer with young congressional staffers. He had regaled his audience with stories about tweaking his liberal colleagues, in particular about when he had addressed a conference of nonbelievers by asking if anyone knew where to buy a good “negro.” Jeff C. thought it was hilarious but also profound. What Thomas had meant, he told me, was that absent the teachings of Jesus there was no reason for the strong not to enslave the weak.

      * * *

      Two weeks into my stay, David Coe, Doug`s son and the presumptive heir to leadership of the Family, dropped by the house. My brothers and I assembled in the living room, where David had draped his tall frame over a burgundy leather recliner like a frat boy, one leg hanging over a padded arm.

      “You guys,” David said, “are here to learn how to rule the world.” He was in his late forties, with dark, gray-flecked hair, an olive complexion, and teeth like a slab of white marble. We sat around him in a rough circle, on couches and chairs, as the afternoon light slanted through the wooden blinds onto walls adorned with foxhunting lithographs and a giant tapestry of the Last Supper. Rafael, a wealthy Ecuadoran who`d been a college soccer star before coming to Ivanwald, had a hard time with English, and he didn`t understand what David had said. So he stared, lips parted in puzzlement. David seemed to like that. He stared back, holding Raf`s gaze like it was a pretty thing he`d found on the ground. “You have very intense eyes,” David said.

      “Thank you,” Raf mumbled.

      “Hey,” David said, “let`s talk about the Old Testament. Who would you say are its good guys?”

      “David,” Beau volunteered.

      “King David,” David Coe said. “That`s a good one. David. Hey. What would you say made King David a good guy?” He was giggling, not from nervousness but from barely containable delight.

      “Faith?” Beau said. “His faith was so strong?”

      “Yeah.” David nodded as if he hadn`t heard that before. “Hey, you know what`s interesting about King David?” From the blank stares of the others I could see that they did not. Many didn`t even carry a Hebrew Bible, preferring a slim volume of just the New Testament Gospels and Epistles and, from the Old, Psalms. Others had the whole book, but the gold gilt on the pages of the first two thirds remained undisturbed. “King David,” David Coe went on, “liked to do really, really bad things.” He chuckled. “Here`s this guy who slept with another man`s wife—Bathsheba, right?—and then basically murders her husband. And this guy is one of our heroes.” David shook his head. “I mean, Jiminy Christmas, God likes this guy! What,” he said, “is that all about?”

      The answer, we discovered, was that King David had been “chosen.” To illustrate this point David Coe turned to Beau. “Beau, let`s say I hear you raped three little girls. And now here you are at Ivanwald. What would I think of you, Beau?”

      Beau shrank into the cushions. “Probably that I`m pretty bad?”

      “No, Beau. I wouldn`t. Because I`m not here to judge you. That`s not my job. I`m here for only one thing.”

      “Jesus?” Beau said. David smiled and winked.

      He walked to the National Geographic map of the world mounted on the wall. “You guys know about Genghis Khan?” he asked. “Genghis was a man with a vision. He conquered”—David stood on the couch under the map, tracing, with his hand, half the northern hemisphere—“nearly everything. He devastated nearly everything. His enemies? He beheaded them.” David swiped a finger across his throat. “Dop, dop, dop, dop.”

      David explained that when Genghis entered a defeated city he would call in the local headman and have him stuffed into a crate. Over the crate would be spread a tablecloth, and on the tablecloth would be spread a wonderful meal. “And then, while the man suffocated, Genghis ate, and he didn`t even hear the man`s screams.” David still stood on the couch, a finger in the air. “Do you know what that means?” He was thinking of Christ`s parable of the wineskins. “You can`t pour new into old,” David said, returning to his chair. “We elect our leaders. Jesus elects his.”

      He reached over and squeezed the arm of a brother. “Isn`t that great?” David said. “That`s the way everything in life happens. If you`re a person known to be around Jesus, you can go and do anything. And that`s who you guys are. When you leave here, you`re not only going to know the value of Jesus, you`re going to know the people who rule the world. It`s about vision. `Get your vision straight, then relate.` Talk to the people who rule the world, and help them obey. Obey Him. If I obey Him myself, I help others do the same. You know why? Because I become a warning. We become a warning. We warn everybody that the future king is coming. Not just of this country or that, but of the world.” Then he pointed at the map, toward the Khan`s vast, reclaimable empire.

      * * *

      One night I asked Josh, a brother from Atlanta who was hoping to do mission work overseas, if I could look at some materials the Family had given him. “Man, I`d love to share them with you,” he said, and retrieved from his bureau drawer two folders full of documents. While my brothers slept, I sat at the end of our long, oak dining table and copied them into my notebook.

      In a document entitled “Our Common Agreement as a Core Group,” members of the Family are instructed to form a “core group,” or a “cell,” which is defined as “a publicly invisible but privately identifiable group of companions.” A document called “Thoughts on a Core Group” explains that “Communists use cells as their basic structure. The mafia operates like this, and the basic unit of the Marine Corps is the four man squad. Hitler, Lenin, and many others understood the power of a small core of people.”

      Another document, “Thoughts and Principles of the Family,” sets forth political guidelines, such as

      21. We recognize the place and responsibility of national secular leaders in the work of advancing His kingdom.

      23. To the world in general we will say that we are “in Christ” rather than “Christian”—“Christian” having become a political term in most of the world and in the United States a meaningless term.

      24. We desire to see a leadership led by God—leaders of all levels of society who direct projects as they are led by the spirit.

      and self-examination questions:

      4. Do I give only verbal assent to the policies of the family or am I a partner in seeking the mind of the Lord?

      7. Do I agree with and practice the financial precepts of the family?[4]

      13. Am I willing to work without human recognition?

      When the group is ready, “Thoughts on a Core Group” explains, it can set to work:

      After being together for a while, in this closer relationship, God will give you more insight into your own geographical area and your sphere of influence—make your opportunities a matter of prayer.
      . . . The primary purpose of a core group is not to become an “action group,” but an invisible “believing group.” However, activity normally grows out of agreements reached in faith and in prayer around the person of Jesus Christ.

      Long-term goals were best summarized in a document called “Youth Corps Vision.” Another Family project, Youth Corps distributes pleasant brochures featuring endorsements from political leaders—among them Tsutomu Hata, a former prime minister of Japan, former secretary of state James Baker, and Yoweri Museveni, president of Uganda—and full of enthusiastic rhetoric about helping young people to learn the principles of leadership. The word “Jesus” is unmentioned in the brochure.

      But “Youth Corps Vision,” which is intended only for members of the Family (“it`s kinda secret,” Josh cautioned me), is more direct.

      The Vision is to mobilize thousands of young people world wide—committed to principle precepts, and person of Jesus Christ. . . .
      A group of highly dedicated individuals who are united together having a total commitment to use their lives to daily seek to mature into people who talk like Jesus, act like Jesus, think like Jesus. This group will have the responsibility to:
      —see that the commitment and action is maintained to the overall vision;
      —see that the finest and best invisible organization is developed and maintained at all levels of the work;
      —even though the structure is hidden, see that the family atmosphere is maintained, so that all people can feel a part of the family.

      Another document—“Regional Reports, January 3, 2002”—lists some of the nations where Youth Corps programs are already in operation: Russia, Ukraine, Romania, India, Pakistan, Uganda, Nepal, Bhutan, Ecuador, Honduras, Peru. Youth Corps is, in many respects, a more aggressive version of Young Life, a better-known network of Christian youth groups that entice teenagers with parties and sports, and only later work Jesus into the equation. Most of my American brothers at Ivanwald had been among Young Life`s elite, and many had returned to Young Life during their college summers to work as counselors. Youth Corps, whose programs are often centered around Ivanwald-style houses, prepares the best of its recruits for positions of power in business and government abroad. The goal: “Two hundred national and international world leaders bound together relationally by a mutual love for God and the family.”

      * * *

      Between 1984 and 1992 the Fellowship Foundation consigned 592 boxes—decades of the Family`s letters, sermons, minutes, Christmas cards, travel itineraries, and lists of members—to an archive at the Billy Graham Center of Wheaton College in Illinois. Until I visited last fall, the archive had gone largely unexamined.

      The Family was founded in April 1935 by Abraham Vereide, a Norwegian immigrant who made his living as a traveling preacher. One night, while lying in bed fretting about socialists, Wobblies, and a Swedish Communist who, he was sure, planned to bring Seattle under the control of Moscow, Vereide received a visitation: a voice, and a light in the dark, bright and blinding. The next day he met a friend, a wealthy businessman and former major, and the two men agreed upon a spiritual plan. They enlisted nineteen business executives in a weekly breakfast meeting and together they prayed, convinced that Jesus alone could redeem Seattle and crush the radical unions. They wanted to give Jesus a vessel, and so they asked God to raise up a leader. One of their number, a city councilman named Arthur Langlie, stood and said, “I am ready to let God use me.” Langlie was made first mayor and later governor, backed in both campaigns by money and muscle from his prayer-breakfast friends, whose number had rapidly multiplied.[5] Vereide and his new brothers spread out across the Northwest in chauffeured vehicles (a $20,000 Dusenburg carried brothers on one mission, he boasted). “Men,” wrote Vereide, “thus quickened.” Prayer breakfast groups were formed in dozens of cities, from San Francisco to Philadelphia. There were already enough men ministering to the down-and-out, Vereide had decided; his mission field would be men with the means to seize the world for God. Vereide called his potential flock of the rich and powerful, those in need only of the “real” Jesus, the “up-and-out.”

      Vereide arrived in Washington, D.C., on September 6, 1941, as the guest of a man referred to only as “Colonel Brindley.” “Here I am finally,” he wrote to his wife, Mattie, who remained in Seattle. “In a day or two—many will know that I am in town and by God`s grace it will hum.” Within weeks he had held his first D.C. prayer meeting, attended by more than a hundred congressmen. By 1943, now living in a suite at Colonel Brindley`s University Club, Vereide was an insider. “My what a full and busy day!” he wrote to Mattie on January 22.

      The Vice President brought me to the Capitol and counseled with me regarding the programs and plans, and then introduced me to Senator [Ralph Owen] Brewster, who in turn to Senator [Harold Hitz] Burton—then planned further the program [of a prayer breakfast] and enlisted their cooperation. Then to the Supreme Court for visits with some of them . . . then back to the Senate, House. . . . The hand of the Lord is upon me. He is leading.

      By the end of the war, nearly a third of U.S. senators attended one of his weekly prayer meetings.

      In 1944, Vereide had foreseen what he called “the new world order.” “Upon the termination of the war there will be many men available to carry on,” Vereide wrote in a letter to his wife. “Now the ground-work must be laid and our leadership brought to face God in humility, prayer and obedience.” He began organizing prayer meetings for delegates to the United Nations, at which he would instruct them in God`s plan for rebuilding from the wreckage of the war. Donald Stone, a high-ranking administrator of the Marshall Plan, joined the directorship of Vereide`s organization. In an undated letter, he wrote Vereide that he would “soon begin a tour around the world for the [Marshall Plan], combining with this a spiritual mission.” In 1946, Vereide, too, toured the world, traveling with letters of introduction from a half dozen senators and representatives, and from Paul G. Hoffman, the director of the Marshall Plan. He traveled also with a mandate from General John Hildring, assistant secretary of state, to oversee the creation of a list of good Germans of “the predictable type” (many of whom, Vereide believed, were being held for having “the faintest connection” with the Nazi regime), who could be released from prison “to be used, according to their ability in the tremendous task of reconstruction.” Vereide met with Jewish survivors and listened to their stories, but he nevertheless considered ex-Nazis well suited for the demands of “strong” government, so long as they were willing to worship Christ as they had Hitler.

      In 1955, Senator Frank Carlson, a close adviser to Eisenhower and an even closer associate of Vereide`s, convened a meeting at which he declared the Family`s mission to be a “worldwide spiritual offensive,” in which common cause would be made with anyone opposed to the Soviet Union. That same year, the Family financed an anti-Communist propaganda film, Militant Liberty, for use by the Defense Department in influencing opinion abroad. By the Kennedy era, the spiritual offensive had fronts on every continent but Antarctica (which Family missionaries would not visit until the 1980s). In 1961, Emperor Haile Selassie of Ethiopia deeded the Family a prime parcel in downtown Addis Ababa to serve as an African headquarters, and by then the Family also had powerful friends in South Africa, Nigeria, and Kenya. Back home, Senator Strom Thurmond prepared several reports for Vereide concerning the Senate`s deliberations. Former president Eisenhower, Doug Coe would later claim at a private meeting of politicians, once pledged secret operatives to aid the Family`s operations. Even in Franco`s Spain, Vereide once boasted at a prayer breakfast in 1965, “there are secret cells such as the American Embassy [and] the Standard Oil office [that allow us] to move practically anywhere.”

      By the late sixties, Vereide`s speeches to local prayer breakfast groups had become minor news events, and Family members` travels on behalf of Christ had attracted growing press attention. Vereide began to worry that the movement he had spent his life building might become just another political party. In 1966, a few years before he was “promoted” to heaven at age eighty-four, Vereide wrote a letter declaring it time to “submerge the institutional image of [the Family].” No longer would the Family recruit its powerful members in public, nor recruit so many. “There has always been one man,” wrote Vereide, “or a small core who have caught the vision for their country and become aware of what a `leadership led by God` could mean spiritually to the nation and to the world. . . . It is these men, banded together, who can accomplish the vision God gave me years ago.”

      * * *

      Two weeks into my stay, Bengt announced to the brothers that he was applying to graduate school. He had chosen a university close enough to commute from the house, with a classics program he hoped would complement (maybe even renew, he told me privately) his relationship with Christ. After dinner every night he would disappear into the little office beside his upstairs bunk room to compose his statement of purpose on the house`s one working computer.

      Knowing I was a writer, he eventually gave me the essay to read. We sat down in Ivanwald`s “office,” a room barely big enough for the two of us. We crossed our legs in opposite directions so as not to knock knees.

      My formal education has been a progression from confusion and despair to hope, the essay began. Its story hewed to the familiar fundamentalist routine of lost and found: every man and woman a sinner, fallen but nonetheless redeemed. And yet Bengt`s sins were not of the flesh but of the mind. In college he had abandoned his boyhood ambition of becoming a doctor to study philosophy: Nietzsche, Kierkegaard, Hegel. Raised in the faith, his ideas about God crumbled before the disciplined rage of the philosophers. “I cut and ran,” he told me. To Africa, where by day he worked on ships and in clinics, and by night read Dostoevsky and the Bible, its darkest and most seductive passages: Lamentations, Job, the Song of Songs. These authors were alike, his essay observed: They wrote about [suffering] like a companion.

      I looked up. “A double,” I said, remembering Dostoevsky`s alter egos.

      Bengt nodded. “You know how you can stare at something for a long time and not see it the way it really is? That`s what scripture had been to me.” Through Dostoevsky he began to see the Old Testament for what it is: relentless in its horror, its God a fire, a whirlwind, a “bear, lying in wait,” “a lion in secret places.” Even worse is its Man: a rapist, a murderer, a wretched thief, a fool.

      “But,” said Bengt, “that`s not how it ends.”

      Bengt meant Jesus. I thought of the end of The Brothers Karamazov: the saintly Alyosha, leading a pack of boys away from a funeral to feast on pancakes, everyone clapping hands and proclaiming eternal brotherhood. In Africa, Bengt had seen people who were diseased, starving, trapped by war, but who seemed nonetheless to experience joy. Bengt recalled listening to a group of starving men play the drums. “Doubt,” he said, “is just a prelude to joy.”

      I had heard this before from mainstream Christians, but I suspected Bengt meant it differently. A line in Dostoevsky`s The Possessed reminded me of him: when the conservative nationalist Shatov asks Stavrogin, the cold-hearted radical, “Wasn`t it you who said that even if it was proved to you mathematically that the Truth was outside Christ, you would prefer to remain with Christ outside the Truth?” Stavrogin, who refuses to be cornered, denies it.

      “Exactly,” Bengt said. In Africa he had seen the trappings of Christianity fall away. All that remained was Christ. “You can`t argue with absolute power.”

      I put the essay down. Bengt nudged it back into my hands. “I want to know what you think of my ending.”

      As I have read more about Jesus, it ran, I have also been intrigued by his style of interaction with other people. He was fascinated in particular by an encounter in the Gospel of John, chapter 1, verse 35–39, in which Jesus asks two men why they are following him. In turn, the men ask where Jesus is staying, to which he replies, “Come and see.” I am not sure how Jesus asks the question, Bengt had concluded, but from the response, it seems like he is asking, “What do you desire?”

      “That`s what it`s about,” Bengt said. “Desire.” He shifted in his chair. “Think about it: `What do you desire?`”

      “God?”

      “Yes.”

      “That`s the answer?” I asked.

      “He`s the question,” Bengt retorted, half-smiling, satisfied with his inversion by which doubt became the essence of a dogma. God was just what Bengt desired Him to be, even as Bengt was, in the face of God, “nothing.” Not for aesthetics alone, I realized, did Bengt and the Family reject the label “Christian.” Their faith and their practice seemed closer to a perverted sort of Buddhism, their God outside “the truth,” their Christ everywhere and nowhere at once, His commands phrased as questions, His will as simple to divine as one`s own desires. And what the Family desired, from Abraham Vereide to Doug Coe to Bengt, was power, worldly power, with which Christ`s kingdom can be built, cell by cell.

      * * *

      Not long after our conversation, Bengt put a bucket beside the toilet in the downstairs bunk room. From now on, he announced, all personal items left in the living room would go into the bucket. “If you`re missing anything, guys,” Bengt said over dinner, “look in the bucket.”

      I looked in the bucket. Here`s what I found: One pair of flip-flops. One pocket-sized edition of the sayings of Jesus. One Frisbee. One copy of Executive Orders, by Tom Clancy, hardcover. One brown-leather Bible, well worn, beautifully printed on onion skin, given to Bengt Carlson by Palmer Carlson. One pair of dirty underwear.

      When I picked up the Bible the pages flipped open to the Gospel of John, and my eyes fell on a single underlined phrase, chapter 15, verse 3: “You are already clean.”

      * * *

      Whenever a sufficiently large crop of God`s soldiers was bunked up at Ivanwald, Doug Coe made a point of stopping by for dinner. Doug was, in spirit, Christ`s closest disciple, the master bumper; the brothers viewed his visit as far more important than that of any senator or prime minister. The night he joined us he wore a crisply pressed golf shirt and dark slacks, and his skin was well tanned. He brought a guest with him, an Albanian politician whose pale face and ill-fitting gray suit made Doug seem all the more radiant. In his early seventies, Doug could have passed for fifty: his hair was dark, his cheeks taut. His smile was like a lantern.

      “Where,” Doug asked Rogelio, “are you from, in Paraguay?”

      “Asunción,” he said.

      Doug smiled. “I`ve visited there many times.” He chewed for a while. “Asunción. A Latin leader was assassinated there twenty years ago. A Nicaraguan. Does anybody know who it was?”

      I waited for someone to speak, but no one did. “Somoza,” I said. The dictator overthrown by the Sandinistas.

      “Somoza,” Doug said, his eyes sweeping back to me. “An interesting man.”

      Doug stared. I stared back. “I liked to visit him,” Doug said. “A very bad man, behind his machine guns.” He smiled like he was going to laugh, but instead he moved his fork to his mouth. “And yet,” he said, a bite poised at the tip of his tongue, “he had a heart for the poor.” Doug stared. I stared back.

      “Do you ever think about prayer?” he asked. But the question wasn`t for me. It wasn`t for anyone. Doug was preparing a parable.

      There was a man he knew, he said, who didn`t really believe in prayer. So Doug made him a bet. If this man would choose something and pray for it for forty-five days, every day, he wagered God would make it so. It didn`t matter whether the man believed. It wouldn`t have mattered whether he was a Christian. All that mattered was the fact of prayer. Every day. Forty-five days. He couldn`t lose, Doug told the man. If Jesus didn`t answer his prayers, Doug would pay him $500.

      “What should I pray for?” the man asked.

      “What do you think God would like you to pray for?” Doug asked him.

      “I don`t know,” said the man. “How about Africa?”

      “Good,” said Doug. “Pick a country.”

      “Uganda,” the man said, because it was the only one he could remember.

      “Fine,” Doug told him. “Every day, for forty-five days, pray for Uganda. God please help Uganda. God please help Uganda.”

      On the thirty-second day, Doug told us, this man met a woman from Uganda. She worked with orphans. Come visit, she told the man, and so he did, that very weekend. And when he came home, he raised a million dollars in donated medicine for the orphans. “So you see,” Doug told him, “God answered your prayers. You owe me $500.”

      There was more. After the man had returned to the United States, the president of Uganda called the man at his home and said, “I am making a new government. Will you help me make some decisions?”

      “So,” Doug told us, “my friend said to the president, `Why don`t you come and pray with me in America? I have a good group of friends—senators, congressmen—who I like to pray with, and they`d like to pray with you.` And that president came to The Cedars, and he met Jesus. And his name is Yoweri Museveni, and he is now the president of all the presidents in Africa. And he is a good friend of the Family.”

      “That`s awesome,” Beau said.

      “Yes,” Doug said, “it`s good to have friends. Do you know what a difference a friend can make? A friend you can agree with?” He smiled. “Two or three agree, and they pray? They can do anything. Agree. Agreement. What`s that mean?” Doug looked at me. “You`re a writer. What does that mean?”

      I remembered Paul`s letter to the Philippians, which we had begun to memorize. Fulfill ye my joy, that ye be likeminded.

      “Unity,” I said. “Agreement means unity.”

      Doug didn`t smile. “Yes,” he said. “Total unity. Two, or three, become one. Do you know,” he asked, “that there`s another word for that?”

      No one spoke.

      “It`s called a covenant. Two, or three, agree? They can do anything. A covenant is . . . powerful. Can you think of anyone who made a covenant with his friends?”

      We all knew the answer to this, having heard his name invoked numerous times in this context. Andrew from Australia, sitting beside Doug, cleared his throat: “Hitler.”

      “Yes,” Doug said. “Yes, Hitler made a covenant. The Mafia makes a covenant. It is such a very powerful thing. Two, or three, agree.” He took another bite from his plate, planted his fork on its tines. “Well, guys,” he said, “I gotta go.”

      As Doug Coe left, my brothers` hearts were beating hard: for the poor, for a covenant. “Awesome,” Bengt said. We stood to clear our dishes.

      * * *

      On one of my last nights at Ivanwald, the neighborhood boys asked my brothers and me to play. There were roughly six boys, ranging in age from maybe seven to eleven, all junior members of the Family. They wanted to play flashlight tag. It was balmy, and the streetlight glittered against the blacktop, and hiding places beckoned from behind trees and in bushes. One of the boys began counting, and my brothers, big and small, scattered. I lay flat on a hillside. From there I could track movement in the shadows and smell the mint leaves planted in the garden. A figure approached and I sprang up and ran, down the sidewalk and up through the garden, over a wall that my pursuer, a small boy, had trouble climbing. But once he was over he kept charging, and just as I was about to vanish into the trees his flashlight caught me. “Jeff I see you you`re It!” the boy cried. I stopped and turned, and he kept the beam on me. Blinded, I could hear only the slap of his sneakers as he ran across the driveway toward me. “Okay, dude,” he whispered, and turned off the flashlight. I recognized him as little Stevie, whose drawing of a machine gun we had posted in our bunk room. He handed the flashlight to me, spun around, started to run, then stopped and looked over his shoulder. “You`re It now,” he whispered, and disappeared into the dark.

      About the Author
      Jeffrey Sharlet is an editor of the online magazine KillingtheBuddha.com and a co-author of the forthcoming book Killing the Buddha: A Heretic`s Bible (The Free Press).

      Notes
      1. The Los Angeles Times reported in September that the Fellowship Foundation alone has an annual budget of $10 million, but that represents only a fraction of the Family`s finances. Each of the Family`s organizations raises funds independently. Ivanwald, for example, is financed at least in part by an entity called the Wilberforce Foundation. Other projects are financed by individual “friends”: wealthy businessmen, foreign governments, church congregations, or mainstream foundations that may be unaware of the scope of the Family`s activities. At Ivanwald, when I asked to what organization a donation check might be made, I was told there was none; money was raised on a “man-to-man” basis. Major Family donors named by the Times include Michael Timmis, a Detroit lawyer and Republican fund-raiser; Paul Temple, a private investor from Maryland; and Jerome A. Lewis, former CEO of the Petro-Lewis Corporation. [Back]

      2. According to the Los Angeles Times, congressmen who have lived there include Rep. Mike Doyle (D., Pa.), former Rep. Ed Bryant (R., Tenn.), and former Rep. John Elias Baldacci (D., Maine). The house`s eight congressman-tenants each pay $600 per month in rent for use of a town house that includes nine bathrooms and five living rooms. When the Times asked then-resident Rep. Bart Stupak (D., Mich.) about the property, he replied, “We sort of don`t talk to the press about the house.” [Back]

      3. Gannon worked for Senator Don Nickles, then the second-ranking Republican. The man who oversaw Ivanwald and interviewed us for admission was a lawyer named Steve South, who formerly had been Senator Nickles`s chief counsel and was still a close associate. [Back]

      4. The Family`s “financial precepts” apparently amount to the practice of soliciting funds only privately, and often indirectly. This may also refer to what some members call “biblical capitalism,” the belief that God`s economics are laissez-faire. [Back]

      5. As Vereide recounted in a 1961 biography, Modern Viking, one union boss joined the group, proclaiming that the prayer movement would make unions obsolete. He said, “`I got down on my knees and asked God to forgive me . . . for I have been a disturbing factor and a thorn in Your flesh.`” A “rugged capitalist who had been the chairman of the employers` committee in the big strike” put his left hand on the labor leader`s shoulder and said, “`Jimmy, on this basis we go on together.`” [Back]

      This is Jesus Plus Nothing, a feature, originally from March, 2003. It is part of Features, which is part of Harpers.org.
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      Avatar
      schrieb am 03.12.03 09:01:47
      Beitrag Nr. 16.599 ()
      An was erinnert uns das??? :D

      ________________________________________________________

      VENEZUELA

      Video vom 11. April 2002 war gefälscht

      (Montevideo, 5. August 2003, púlsar).- Der Journalist, der die Szenen der oppositionellen Demonstration am 11. April 2002 gefilmt hat, gab zu, dass die Aufnahmen gefälscht sind. Diese waren dazu benutzt worden, Glauben zu machen, dass Präsident Hugo Chávez angeordnet hatte zu schießen.

      Dem Video mit dem Titel "Das Massaker im Herzen von Caracas" wurde der "Internationale Journalistenpreis des spanischen Königs" verliehen. Die präsentierte Version war jedoch die manipulierte Fassung des Filmes. Auch eine im Film hinzugefügte Stimme hatte behauptet, dass Zivilisten, die den Hilfstruppen von Chávez angehört hatten, auf oppositionelle Demonstranten geschossen hätten.

      Der Autor der Aufzeichnung, der Journalist Luis Alfonso Fernandez, hat jetzt zugegeben, dass es sich um eine wechselseitige Schießerei zwischen den Zivilisten und der Stadtpolizei von Caracas gehandelt habe, die vom oppositionellen Bürgermeister Alfredo Pena angeordnet worden war. Es habe dort weder die oppositionelle Demonstration, noch die Stimme gegeben, die behauptet hatte, dass auf Demonstranten geschossen worden sei, lies der Fernsehsender Venevision nachträglich wissen.


      Man fragt sich nun, wie die Reaktion der spanischen Behörden und der Jury, die das manipulierte Video prämiert hatte, ausfallen wird. Immerhin wurde das Video benutzt, um Unschuldige zu inhaftieren und den Putschversuch gegen Chávez zu rechtfertigen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 10:59:35
      Beitrag Nr. 16.600 ()
      Man kann über Rummy sagen was man will, aber mit der Sprache kann er umgehen.(Soweit ich es beurteilen kann) Ihn in eine Reihe zu stellen mit Bush oder Schwarzenegger, die Sprache verhunzen, ist meines Erachtens falsch.(Auch wenn man mit der Aussage nicht übereinstimmt)

      Know your enemy
      Leader
      Wednesday December 3, 2003
      The Guardian

      Donald Rumsfeld can be criticised for a lot of things. But the US defence secretary`s use of English is not one of them. The Plain English Campaign has shot itself in the foot this week by giving Mr Rumsfeld its annual Foot in Mouth award for this comment, delivered at a press conference earlier in the year:

      "Reports that say something hasn`t happened are always interesting to me," Mr Rumsfeld said, "because, as we know, there are known knowns, there are things we know we know. We also know there are known unknowns; that is to say, we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns - the ones we don`t know we don`t know."

      This is indeed a complex, almost Kantian, thought. It needs a little concentration to follow it. Yet it is anything but foolish. It is also perfectly clear. It is expressed in admirably plain English, with not a word of jargon or gobbledygook in it. A Cambridge literary theorist, US Air Force war gamer or Treasury tax law draftsman would be sacked for producing such a useful thought so simply expressed in good Anglo-Saxon words. So let Rummy be. The Plain English Campaign should find itself a more deserving target for its misplaced mockery.


      Guardian Unlimited © Guardian Newspapers Limited 2003
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 11:08:42
      Beitrag Nr. 16.601 ()
      Joerver, damit hast Du recht. Der folgende Spruch besitzt ja schon philosophischen Tiefgang. Auf jeden Fall ist er köstlich.


      The Unknown

      As we know,
      There are known knowns.
      There are things we know we know.
      We also know
      There are known unknowns.
      That is to say
      We know there are some things
      We do not know.
      But there are also unknown unknowns,
      The ones we don`t know
      We don`t know.

      12. Februar 2002, Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 11:39:03
      Beitrag Nr. 16.602 ()
      @xylo: Es macht wohl keinen Sinn mehr, hier eine ernsthafte Diskussion führen zu wollen. Den Leuten, die sich hier noch regelmässig äussern, ist mittlerweile wohl nicht mehr zu helfen.

      Da kommt es im Irak bei einem Angriff von alten Saddam-Anhängern auf einen US-Konvoi zu heftigen Gefechten. Ein vor allem durch die Ausstrahlung von Videos von bin Laden und Saddam Hussein mit Aufrufen zu Terroraktionen bekanntgewordener arabischer Sender behauptet dann, dass dabei nur ein paar "Zivilisten" ums Leben gekommen seien, während er bei jedem erfolgreichen Angriff auf US-Soldaten gern mal von 10 Toten spricht, wenn es auch nur drei Verletzte gab.
      Und die Leute, die im Frühjahr auch die "russische Fernaufklärung von www.iraqwar.ru" für die einzige objektive Berichterstattung hielten, halten jetzt natürlich auch solche Sender für die einzigen objektiven Medien. Die amerikanischen Medien sind ja alle gleichgeschaltet, wie man an den bösen Satiren über Bush, die hier täglich reingestellt werden, ja deutlich erkennen kann. :laugh:

      Da fühlen sich dann hier manche noch genötigt, die hanebüchene Assoziationskette
      Schiesserei -> Geiselerschiessung -> sep herzustellen.
      Wenn man das dann als "Hasstirade gegen sep" bezeichnet, dann ist das {it Pöbelei}.

      Und wenn man darauf hinweisst, dass die Franzosen als einer der Hauptwaffenlieferanten von Saddam nach dessen Entmachtung offenbar in China neue Kundschaft für ihre Waffen suchen, und ein Schröder sich dafür auch noch einspannen lässt, dann darf man sich von einem Deep Thought anhören,

      kleine Belehrung fuer unseren geschichtlich offensichtlich unterbelichteten flitztass ...

      aber so hast Du Dich nur bis auf die Knochen blamiert - in Deiner alten Tradition....


      obwohl man kein Wort zur Geschichte gesagt hat. :rolleyes:

      Auf für manche hier sind halt die Anhänger von Saddam Hussein und die Leute, die im Irak die Vertretung von rotem Kreuz und der UNO in die Luft sprengen, ehrenwerte Freiheitskämpfer, während sie offenbar die chinesische Bedrohung Taiwans, ihre Unterstützung Nordkoreas, den Überfall auf Tibet und die dort begangenen Massaker als Selbstverteidigung einstufen.
      Tibetanische Mönche sind ja schliesslich ganz üble Terroristen, die eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellen. :mad:

      Ansonsten kann man hier noch ab und zu Beiträge lesen, die die "Protokolle der Weissen von Zion" für eine wahre Prophezeiung halten, oder es wird der tolle Friedenskämpfer Michael Moore als der Musteramerikaner schlechthin bejubelt, der in seinen Bestsellern so tolle Sachen schreibt, wie dass die in Florida lebenden Juden deutsche Touristen erschiessen sollten, damit Deutschland für seine Schandtaten in der Nazi-Zeit endlich mal richtig zahlen muss.

      Und dann muss hier natürlich noch erwähnt werden welche "Wahrheiten" das venezolanische Staatsfernsehen wieder aufgedeckt hat. Hugo Chavez ist ja auch so ein Guru von Leuten wie Deep Thought und Antigone.
      Als ich mal in einem Thread von Antigone ein paar Bilder von Chavez mit seinen besten Freunden Saddam Hussein und Fidel Castro reinstellte, hat diese Oberdemokratin versucht, die Beiträge löschen zu lassen, weil das "Spam" sei. Wenn dieser edle Superdemokrat nach Ausschaltung der oppositionellen Medien in seinem Land in seiner wöchentlichen 6-stündigen Personality-Show im von ihm kontrollierten Staatsfernsehen verkündet, dass alles negative, was über ihn berichtet wird, gelogen ist, dann ist das natürlich die absolute Wahrheit.
      Chavez ist schliesslich ein Gegner der USA, und was ein Gegner der USA sagt, ist immer richtig.

      Was soll man mit solchen Leuten noch diskutieren? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 12:46:43
      Beitrag Nr. 16.603 ()
      Ft
      Es gibt zwischenzeitlich keine Agentur und Zeitung mehr, die Deine Sichtweise der Ereignisse in Samarra teilt.
      Ich habe eine Reihe Artikel zu diesem Vorgang in meinen Thread eingestellt.
      Du hast Dich in der Zwischenzeit schon so weit von irakischen Realität entfernt, dass Du noch nicht mehr gegenteilige Meldungen wahrnimmst.
      Bei den vom Pentagon und anderen US-Behörden gestreuten Falschmeldungen der letzten Zeit, ist es doch wohl selbstverständlich, diesen zu Recht nicht mehr zu trauen und mit anderen Meldungen zu vergleichen.
      Und da ist in den letzten Monaten zu erkennen, dass manche Meldung der arabischen Kanäle mehr Wahrheitsgehalt hat als US-Meldungen der Militärs.

      Deine Ausdrucksweise:
      Da fühlen sich dann hier manche noch genötigt, die hanebüchene Assoziationskette
      Schiesserei -> Geiselerschiessung -> sep herzustellen.
      Wenn man das dann als " Hasstirade gegen sep" bezeichnet, dann ist das {it Pöbelei}.


      Meine Bemerkung
      So langsam wird wieder Sep`s juristischer Rat in Bezug auf Geiselerschießungen gefragt.


      Wenn man so die Zusammenhänge darstellt, dann soll man wirklich die Diskussion aufgeben.
      Wo habe ich Sep hasserfüllt angegriffen.
      Ich habe festgestellt, jetzt etwas ausführlicher, damit Du es verstehst.
      Wenn die US-Truppen einfach in die Menge schiessen, Häuser von Verdächtigten zerstören, willkürlich Verhaftungen vornehmen, dann können sie auch gleich dle 1:10 Geiselerschießung einführen(das ist der Bezug auf Sep, er hat niemals abgestritten, dies gesagt zu haben )
      Alles Meldungen westlicher Zeitungen und Agenturen.

      Du schreibst von Satiren, und Du weisst noch nicht einmal was eine Satire ist. Moore hat in seinem alten Buch von 98 eine Menge Satiren geschrieben.
      Was hier über Bush eingstellt wird, das sind keine Satiren, das ist die traurige Wirklichkeit.
      Aber ich schätze das würde Deine Realitätswahrnehmung überfordern.
      Schade Filztass.
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 13:15:27
      Beitrag Nr. 16.604 ()
      Groupier, Respekt, dass Du trotz politischer Übereinstimmung hier nicht in Lagerdenken die chinesischen Angriffe verschweigst.

      Ich selbst hätte nur Tibet genannt, die Unterdrückung im Lande und die alljährlich wiederholten Drohungen gegen Taiwan. Reicht aber auch schon.
      Ist aber auch egal, denn grds. stimme ich flitztass zu, dsss dieser Thread für Diskussionen inzwischen weitestgehend unbrauchbar geworden ist.
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 15:03:02
      Beitrag Nr. 16.605 ()
      @Joerver:

      Cartoons beschreiben also die Wirklichkeit, und sind keine Satiren. Dagegen ist das folgende eine Satire:

      Germany still hasn`t paid for its sins - and I intend to collect

      DID I Miss the most exciting part of the fiftiethanniversary festivities celebrating the end of World War II? You know, when every single German got down on his or her knees, begged for forgiveness, climbed into boxcars in a show of empathy, and then promised to devote one day`s salary each week to a Holocaust survivor`s family. Man, that must have been a sight. | Did you miss it, too? I`m being a little too harsh, you say, on a country that has already repented and most of whose citizens weren`t even alive for all the killing? Hmmm. Let`s go to the tote board: 6 million Jews murdered 3 million Catholic Poles murdered 500,000 Gypsies murdered 12,500 homosexuals murdered

      Those, plus the Communists, Jehovah`s Witnesses, and other undesirables, bring us to a grand total of nearly 10 million defenseless humans slaughtered in the Holocaust. This figure does not include the 400,000 Americans who died in the war (fighting Germany and its partners, the Japanese and Italians), the 25 Million Soviet citizens killed or starved to death, plus the millions of other Europeans, Africans, and Asians who died at the hands of what was considered to be the most intelligent, most civilized, most advanced society on earth. And to think, it all happened not many years ago. We continue to live with the results of this tragedy. All of our families, Jewish and non-Jewish, were somehow touched by this event. My dad`s brother, Lawrence, was killed near Manila. The map of the world is forever screwed up by World War II, and whether it`s Bosnia or the Middle East or skinheads terrorizing the residents of Idaho, you can trace the roots of these conflicts back to what the Germans did. And what was Germany`s punishment for these sins? They got to become one of the richest countries in the world! And it took only three decades! How on earth did we let this happen? Today the average German enjoys a standard of living that has no equal. A factory worker in western Germany last year made an average wage of $29 an hour. In the U.S., that same worker made $19. The American worker annually has to put in nearly 200 hours more on the job than his or her German counterpart. That`s five 40-hour weeks the Germans get paid and don`t have to work while they`re earning 50 percent more per hour than we Americans. And even though Germany is 25 times smaller in size than the U.S., and has one-third fewer workers, its gross domestic product, per capita, is nearly the same as that of the U.S.

      Can you imagine, as someone`s grandmother was being shoved into the ovens at Auschwitz, an angel appearing to her and saying, "Don`t worry, the Germans are going to be rewarded by the rest of the world with so much wealth, they won`t know what to do with it"? Don`t get me wrong. I`m not suggesting that we should have treated Germany the way we did after World War I, humiliating them into submission and starving the country to death. Those conditions certainly created the climate for Hitler to be elected by a majority of the German people. And since the war, many Germans have lived their lives denouncing what their parents did. Young Germans today—if they aren`t shaving their heads and beating immigrant domestic workers—are actually very progressive, pacifist, and well-meaning individuals who just happen, through no fault of their own, to be living the good life. The war may seem like a long time ago, and the work of only a few evil Nazis, but, according to Daniel Goldhagen, the author of Hitler`s Willing Executioners, the German government has cataloged more than 330,000 average, everyday Germans who physically participated in the daily slaughter of the Jews. Thousands of those Germans are still alive today. In fact, there are over 12 million Germans still kicking around who were fifteen years or older during World War II. And what have these Germans done to make some kind of reparation for their sins? "We don`t call it reparation," said the woman on the phone at the German Information Center. "It`s restitution." Okay, so how much "restitution" has Germany decided each life they exterminated is worth? Well, according to them, nothing. They won`t make any "restitution" for the dead, it was explained to me. But here`s the good news. They will make up for any property loss the Jews suffered. So if you lost a few candlesticks in the Holocaust, step right up for your deutsche marks. Lost your life? Too bad. No geld for your loved ones. But . . . if you can prove that you spent "at least six months in a concentration camp," were "confined in a ghetto," or were "forced into hiding for a minimum of eighteen months," then you can collect about $350 to $600 a month from the generous Germans. You say you were only tortured in Dachau for five months and twenty-nine days? Too bad! Sue the Germans and you might get a one-time settlement of $3,000. To date, Germany has doled out $68.3 billion in "restitution" payments. If we break that down for everyone they killed in the Holocaust, how much is it for each of the 10 million they butchered? The answer: $6,831. That`s it—$6,831 per mother, father, infant, girl, and boy they gassed, burned, shot, or buried alive. Not a bad price to pay, if it means you can end up one day as the wealthiest nation on earth. As far as I`m concerned, $6,831 per innocent life is not enough. Not that any amount would be "enough," but my life and your life are worth a little more than $6,831. I know some of you are saying, "Hey, Mike, the survivors got to move to Israel after the war. Didn`t giving them that land make it up to them?" Well, I don`t think Israel was actually "given" to them. The British were ruling the place (then called Palestine), and suddenly all these Holocaust survivors with nowhere else to go started arriving and the Brits didn`t like that one bit. But they didn`t have the energy to fight the Jewish guerrillas after having just lost most of their British empire, so they just bagged the place and said, "Fine, you want this, it`s yours." Most Arab residents were not consulted in the deal. I have never understood why giving the Holocaust survivors Palestine/Israel was such a great gift. Have you ever been there? It`s a friggin` desert! There`s nothing there! Israelis like to tell you, "We`ve made the desert bloom!" Talk about rationalizing something . . . I`m telling you, it`s 100 percent sand, rock, and more sand. Why did we think we were making it up to them by placing them in a horrible environment that has cost them even more lives in more wars? Because the Bible said so? When did the world start going by that book? If we had really wanted to do what was right—and punish the Germans—we should have given the survivors the state of Bavaria. Now, that`s one beautiful piece of real estate! And it would have cost the Germans plenty. Turning Palestine into Israel didn`t hurt the Germans one single bit. But losing Bavaria to the Jews would have really kicked those bastards where it counted. Israel has only 10,840 square miles; Bavaria has over 28,000! Israel has few, if any, natural resources; Bavaria is rich in minerals, forests, and water. Since the war, the Israelis have been surrounded by hostile enemies who want them dead; Bavaria is surrounded by the beautiful Alps containing a few goats and those three guys in the Ricola commercial. I guess it`s probably too late to correct this mistake by moving Tel Aviv to Munich and forcing the Germans to go and try to make the desert bloom. I`d say that Germany got off real easy. Only 20 percent of its war criminals were ever put on trial. Many who fought in World War II are still alive. And where do you think they all are today?

      Florida!
      It`s true. Tens of thousands of Germans, many of them of World War II age, have permanently moved to the state of Florida. German investment in Florida has increased by nearly 200 percent in the past five years. According to the Tampa Tribune, together with the British, the Germans provide over 50 percent of the total manufacturing jobs in Florida. They have over $1.8 billion invested in the state. Over on the southwest coast, just in the counties of Collier, Lee, and Charlotte, there are as many as 86,000 Germans. On a recent trip to southwest Florida, I arrived at the airport in Fort Myers, which has extended its runway so that nonstop jumbo jets to and from Germany can land there. I noticed German flags flying from houses. Everywhere I went there were signs that were printed in German: RAUCHEN VERBOTEN!—NO SMOKING. Menus in restaurants were printed in English and German. They are buying up property and businesses and settling in for the good life. And more and more of their friends from the fatherland are joining them. I am of two minds regarding this German invasion of Florida. On the one hand, I hate Florida. It`s full of bugs, humidity, and stupid people running around with guns. And it`s got those nutty Cuban exiles. If there were a pair of scissors big enough, I wish we could just snip the state where it hangs off the rest of the country. There is a part of me that likes the fact that all these ex-Nazis are moving there to terrorize the people of Florida. Serves them right. The Right-Wing Cubans versus the Geriatric SS in a fight to the finish! I`d pay money to watch that one on Pay-Per-View. On the other hand, it is ironic that right there in south Florida are thousands of Jewish survivors of the Holocaust. Is it right that those Jewish men and women who fortunately survived the Germans` slaughter should have to be reading menus written in German to accommodate their new "neighbors"? I don`t think so. I have a solution. We all know that Florida is infamous for German tourists being murdered there. I do not believe this phenomenon is the result of gang-related violence. I think it`s payback time. One by one, the survivors are getting their revenge. Somebody with a sense of justice has armed the elderly residents of Miami Beach, pointed them in the direction of Fort Myers, and let them loose to even the score. Who would have thought that the Germans would make it this easy for them, foolishly moving to the area that contains the highest concentration of Jews outside of New York? What were these Jerries thinking—that the Moskowitzes were going to "live and let live," and "turn the other cheek"? Obviously these Germans forgot about the tote board. I say arm every bingo player south of Fort Lauderdale and let`s celebrate the real end of World War II. So—RUN FOR YOUR LIFE, KLAUS! And Happy 50th Anniversary!!


      http://friends.uta4you.at/flo/misc/Michael_Moore_-_Germany.p…

      Das ist also eine tolle Satire. Na denn.

      Du schreibst von Satiren, und Du weisst noch nicht einmal was eine Satire ist.

      Klar, ich bin halt ein kleiner Dummer. Nur Leute wie Du und Deep Thought haben die Weisheit mit Löffeln gefressen.

      Aber ich schätze das würde Deine Realitätswahrnehmung überfordern.

      Wohl wahr. Danke für die Belehrung, grosser Meister.
      Eine derartige Realitätswahrnehmung überfordert mich in der Tat. Dazu bin ich nicht fähig. Wie ich schon sagte, Diskussionen auf diesem Niveau kann und will ich nicht nicht weiter betreiben. Das ist mir "zu hoch".
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 15:19:25
      Beitrag Nr. 16.606 ()
      Ft
      Moore bezeichnet das selbst als Satire, wobei ich nur den 2.Teil über Florida kenne.
      Du kennst anscheidend nicht den Unterschied zwischen einer Karikatur und einer Satire.
      Empfehle ein gutes Lexicon!
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 16:14:05
      Beitrag Nr. 16.607 ()
      @joerver: Danke Meister für diese weitere Belehrung eines Dummerchens. Ein Cartoon ist also grundsätzlich keine Satire.

      Na gut, da hast Du natürlich meine Dummheit mal wieder gnadenlos aufgedeckt. Glückwunsch! Ich werde Dir Ausgeburt an Intelligenz da nicht widersprechen.

      Vielleicht solltest Du aber auch mal die ganzen anderen Dummerchen noch mit deiner Weisheit beglücken, z.B. die Schwachmaten von Amazon. Hab gerade mal dort den Suchbegriff "Satire" eingegeben.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 17:32:12
      Beitrag Nr. 16.608 ()
      FT

      1.Ein Cartoon ist also grundsätzlich keine Satire.

      2.Du kennst anscheidend nicht den Unterschied zwischen einer Karikatur und einer Satire.

      1. Behauptung ist von Dir
      2. ist von mir

      Was haben beide Behauptungen gemeinsam? Den Begriff Satire!
      Sonst nichts.
      Jetzt fehlt noch die Definition von Satire:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Satire
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 17:47:24
      Beitrag Nr. 16.609 ()
      Jorever, vielen Dank für diesen interessanten Link.

      In der Sache kann ich Dir aber nicht rechtgeben, da muß ich hier mal meinen guten alten Freund flitzass verteidigen. Eine Karikatur ist meist eine spezielle Form der Satire!

      Dies Aussage findet sich sogar auf der von Dir zitierten Website:

      Es handelt sich dabei meist um eine bildliche Form der Satire, ...
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 20:23:22
      Beitrag Nr. 16.610 ()
      Wenn es so sein soll, es streuben sich zwar meine Nackenhaare, ist eine Karikatur eine Form der Satire.

      Und da ich diesen Link selbst eingestellt muß ich die Erklärungen von Wikipedia wohl anerkennen.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 11:26:02
      Beitrag Nr. 16.611 ()
      "Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft" (J.W.Goethe - Faust 1 Studierzimmer)

      Inferno is back
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 16:45:49
      Beitrag Nr. 16.612 ()
      Damit duerfte klar sein, dass China einen einzigen >Krieg< gegen ein Drittland gefuehrt hat (naemlich die voelkerrechtlich eindeutig rechtswidrige okkupation Tibets - allerdings gut vergleichbar mit Panama) - eine verdammt gute Statistik, wenn man ALLE anderen Grossmaechte und Industrielaender einmal zum Vergleich bezogen auf die letzten 100 jahre heranzieht.

      Dass China kein Rechtsstaat ist, ist klar.

      Wer das behaupten wuerde, der waere ziemlich unterbelichtet.

      Hat aber hier keiner behauptet.

      Die kleinen Eitelkeits-Gefechte am Ussuri in den 70ern, bei denen insgesamt keine 50 Soldaten getoetet wurden und deren Begruendung selbst beiden beteiligten Staaten nicht ganz einfach fallen duerfte, als "Krieg" hinzustellen, ist schon ziemlich daneben, aber das hat xylo ja auch nicht gewusst, sondern nur nachgeplappert.

      Ansonsten - die Unterdrueckung ethnischer Minderheiten ist leider keine chinesische Spezialitaet.

      Ein kleiner Blick auf den Balkan, in die Tuerkei, nach Israel, nach Afrika durfte bereits genuegen.

      Daher meine Frage: wieso sollte man Israel Waffen liefern, wenn nicht deswegen, weil wir dummerweise bereit sind, einen Voelkermord zu kompensieren, indem wir den Opfern von damals indirekt helfen, ein anderes Volk ebenfalls aus der Position des herrenvolkes zu unterdruecken?


      __________________________________________________________

      P.S. : @ MoDs:
      erst lesen, dann denken und dann nicht loeschen, weil dieses posting eben NICHT gegen Boardregeln verstoesst.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 16:53:17
      Beitrag Nr. 16.613 ()
      wenn schon die begruendungen fuer den Krieg gegen den Irak nicht echt waren, warum sollte denn dann ausgerechnet der Truthahn echt sein????!!??? :laugh:



      SPIEGEL ONLINE - 04. Dezember 2003, 15:24
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,276886,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener"> http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,276886,00.html


      Thanksgiving in Bagdad

      Bushs Truthahn war nur Deko

      Wir wissen schon länger, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Jetzt wissen wir auch, dass nicht alles essbar ist, was knusprig aussieht: Der von Präsident Bush bei seinem Bagdad-Besuch in alle anwesenden Kameras gehaltene Truthahn war bloß Dekoration.


      Sieht lediglich knusprig aus: Der Truthahn auf Bushs Tablett war "nur für dekorative Zwecke gedacht"


      Washington - Das Bild, das um die Welt ging, zeigte George W. Bush in einem Armee-Parka, breit lachend, umgeben von US-Soldaten und mit einem riesigen Tablett in der Hand. Darauf lag der Truthahn, reich garniert mit Obst und Gemüse - das Festessen, das an diesem Abend, dem in den USA groß gefeierten Erntedankfest, traditionell serviert wird. Tatsächlich habe es sich nur um eine Dekoration gehandelt, verriet Mike Allen, der einzige Zeitungsreporter, der auf dem geheim gehaltenen Trip in der vergangenen Woche dabei war, am Donnerstag in der "Washington Post". Die Soldaten wurden wie üblich aus der Kantinenküche bedient. :laugh:

      Das Weiße Haus verteidigte sich gegen Vorwürfe, es habe die Szene absichtlich arrangiert. Man habe von dem dekorativen Teller zuvor nichts gewusst, versicherten Beamte dem Reporter. :laugh: Es sei üblich, die Kantine an Festtagen derart zu dekorieren.

      Die Imageberater von George Bush achten wie kaum ein anderes Präsidententeam zuvor darauf, dass der Präsident stets ins rechte Licht gerückt wird. Presse und Opposition haben die oft für starke Fernsehbilder gestellten Szenen scharf kritisiert.

      So landete Bush am 1. Mai in voller Kampfmontur mit einem Kampfjet auf den Flugzeugträger "Abraham Lincoln", um vor der Kulisse der heimkehrenden Soldaten das Ende der größeren Kampfhandlungen zu verkünden. Wie sich später herausstellte, war der Flugzeugträger längst in Küstennähe und musste eigens gedreht werden, damit das Land auf den Bildern nicht zu sehen war.
      :laugh: Das Weiße Haus hatte nämlich den Einsatz des Kampfjets damit begründet, dass das Schiff für einen Helikopterflug noch zu weit entfernt gewesen sei. :laugh:

      Vor einem Jahr mietete das Weiße Haus in Hollywood teure schwimmende Scheinwerfer, damit die Freiheitsstatue in New York bei einer abendlichen Rede des Präsidenten deutlich hinter seiner Schulter zu sehen war. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 17:19:55
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.12.03 17:22:52
      Beitrag Nr. 16.615 ()
      Das war zu befürchten: Weil Bush selbst nicht mehr weiter weiß, soll die NATO ran...
      Und am Ende haben die Europäer dieses neue Vietnam am Bein - und eine zweite Amtszeit von Bush gleich mit.

      ---------------------------------------------------------

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276849,00.html

      Kehrtwende in der Besatzungspolitik

      USA setzt auf die Nato und irakische Hilfssheriffs

      Die amerikanische Besatzungsmacht verfolgt im Irak eine neue Politik. Außenminister Powell forderte die Nato auf, mehr für die Stabilisierung des Irak zu tun. Derzeit beraten die Militärs zudem über die Aufstellung einer 1000 Mann starken irakischen Miliz, die die US-Soldaten im Kampf gegen Aufständische unterstützen soll.

      Bagdad - Wie aus amerikanischen und irakischen Kreisen verlautete, soll die Truppe aus den Kämpfern mehrerer irakischer Parteien rekrutiert werden. Die USA vertraten bislang die Haltung, dass die Milizen der irakischen Parteien, die derzeit im irakischen Regierungsrat vertreten sind, illegal sind und deshalb aufgelöst werden müssten.

      Der Unterstaatssekretär im US-Verteidigungsministerium, Douglas Feith, sagte, Mitglieder dieser Milizen seien in den neuen irakischen Sicherheitskräften willkommen, wenn sie auf ihre Parteibindungen verzichteten. Es würden auch keine Milizeinheiten rekrutiert, sondern nur einzelne Mitglieder.

      Der derzeitige Vorsitzende des irakischen Regierungsrats, der schiitische Politiker Abdel Asis al-Hakim, begrüßte das Vorhaben. Die Milizionäre hätten im Kampf gegen die Herrschaft des gestürzten Machthabers Saddam Hussein Glaubwürdigkeit gewonnen und könnten die Überreste dieses Regimes ausrotten. " Derzeit sollten wir jede Kraft nutzen, jeden Stamm und jeden Einzelnen, der uns helfen kann" , sagte Hakim.

      Powell für stärkere Rolle der Nato

      US-Außenminister Colin Powell forderte indes die europäischen Nato-Staaten zu mehr Engagament auf. " Die USA begrüßen eine größere Rolle der Nato bei der Stabilisierung des Irak" , sagte Powell seinem Redetext zufolge bei einem Treffen mit seinen Nato-Kollegen in Brüssel.

      Die Allianz leistet im Irak derzeit nur logistische Unterstützung für Polen und andere Nato-Länder, die dort Truppen stationiert haben. " Angesichts der Vorbereitungen für den Istanbuler Gipfel drängen wir die Allianz zu untersuchen, wie sie mehr tun könnte, um Frieden und Stabilität im Irak zu unterstützen" , sagte Powell. Alle Regierungschefs hätten eingeräumt, dass dies für alle Nato-Länder entscheidend sei.

      Derzeit sind 18 der 26 jetzigen und künftigen Nato-Staaten im Irak mit eigenen Truppen präsent. Die USA bemühen sich seit einigen Monaten um eine stärkere Rolle anderer Länder, nachdem die andauernden Anschläge im Irak und die Milliardenkosten des Wiederaufbaus den innenpolitischen Druck auf die Regierung erhöht haben.

      Spanien hat die Übernahme des polnischen Kommandos im Zentralirak durch die Nato vorgeschlagen. Diplomaten zufolge wird diese Idee auch von Italien unterstützt. Der polnische Außenminister Wlodzimierz Cimoszewicz sagte bei seiner Ankunft jedoch, noch gebe es dazu keine Festlegungen.

      ...
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 22:00:43
      Beitrag Nr. 16.616 ()
      SALVE @all

      Ich habe die letzten Tage versucht ein wenig im Thread mitzulesen und habe dabei ein Ereignis vermisst, dass zwar nicht als in irgendeiner Art und Weise als „classified“ eingestuft war, aber dennoch in den weltweiten Massenmedien keinerlei Erwähnung gefunden hat.

      Am 17. November tat nämlich der iranische Präsident, Mohammad Khatami, etwas sehr interessantes, Er sagte wörtlich: “We recognize the Iraqi Governing Council and we believe it is capable, with the Iraqi people, of managing the affairs of the country and taking measures leading toward independence." Weiterhin kommentierte er die Aussagen des US Administrators Paul Bremer betreffend der geplanten Machtübergabe des IGC an eine irakische Regierung im Juni kommenden Jahres mit: "The consecration of this accord will help with the reconstruction and security in Iraq."


      Mohammad Khatami

      Das ist ziemlich außergewöhnlich. Der IGC ist ein Konstrukt der USA. Der Präsident Irans hat den IGC dennoch als legitime Regierung des Irak anerkannt und im gleichen Zuge die Unterstützung des Iran für den Zeitplan der Machtübergabe zugesichert. Die USA und der Iran scheinen sich im Bezug auf den Irak einig. Mit anderen Worten, trotz absoluter ideologischer Differenzen ist jede der beiden Seiten zu Kompromissen bereit, gemeinsame geopolitische Interessen haben beide Seiten praktisch zur Zusammenarbeit gezwungen. Gut, diese zwei Staaten sind keine Freunde (und werden es sicherlich auch nie) aber die geschichtlichen und geografischen Bedingungen dieser Region macht sie in der Irakfrage zu Partnern.

      Was mich jedoch zunächst etwas verwunderte war das fehlende Medienecho auf dieses Ereignis. Immerhin arbeitet Washington hier in Zukunft mit einem Spitzenmitglied der „Achse des Bösen“ zusammen und auf der anderen Seite paktiert Teheran mit dem „Großen Satan“. Verständlich, dass dies politische Probleme verursachen könnte und daher beide Seiten an einer Verarbeitung durch die Medien wenig Interesse haben. Es handelt sich also sozusagen wenn auch nicht um geheime, doch zumindest um eine Art heimliche Geopolitik.

      Werfen wir zunächst noch einmal einen kurzen Blick zurück, als die USA die Angriffsoperation gegen den Irak auslösten wurde von Seiten der US-Führungsstäbe mit einem raschen Zusammenbruch der konventionellen irakischen Kräfte gerechnet und das mit dem Fall von BAGHDAD der Widerstand enden würde. Es wurde zwar mit sporadischen Gewaltaktionen und etwas Widerstand nach dem Ende der Operationen gerechnet, aber der Gedanke an einen organisierten, nachhaltigen Guerillakrieg, basierend auf Vorkriegskonzepten der irakischen Militärführung und praktisch direkt nach dem Fall BAGHDADS beginnend, dieser Gedanke wurde verworfen bzw. durfte auf Grund der politischen Vorgaben nicht ernsthaft geprüft werden.

      Die, wohlgemerkt politische, US-Führung glaubte sich zunächst völlig frei in der Neugestaltung und Regierung des Iraks. Die große Debatte hatte eher zum Thema ob nun das Department of State oder das Department of Defense die Zügel in BAGHDAD in der Hand halten würden. Washington brummte praktisch vor emsiger Betriebsamkeit, die Zahl der Pläne und Planer mit dem Thema „Redesign of Iraq“ war Legion. Dieser Traum ist auch wirklich keinen leichten oder schnellen Tod gestorben, noch Anfang Juli, also zwei Monate nachdem der Guerillakrieg begann, bestritt mein Lieblingspoet :D und Verteidigungsminister Rumsfeld die Existenz eines derartigen Guerillakrieges auf das Energischste.
      Unverständlich ist jedoch, dass auch bei kompetenteren Stellen in Washington in den Monaten Mai und Juni Realitätsverlust und Wunschdenken vorgeherrscht haben muss, denn es wurden keinerlei geeignete Maßnahmen getroffen den Guerillakrieg zu begegnen.

      Der Phantasie folgte ein Sommer der Paralyse. Die US-Kräfte waren auf einen Guerillakrieg im Irak nicht vorbereitet und daher nicht in der Lage diesen Krieg zu führen. Search-and-destroy Operationen wurden zwar versucht, aber bei mangelnder oder praktisch nicht vorhandener taktischer Intelligence, sprich nachrichtendienstlichen Daten, waren diese Missionen von vornherein zum Scheitern verurteilt und trugen darüber hinaus noch zu einem schlechteren Verhältnis zur irakischen Bevölkerung bei. Defacto waren die US-Kräfte auf Grund fehlender Manpower, innerer Kentniss des Landes und der Gesellschaft, gar nicht in der Lage selbst einer kleineren Guerillabewegung die mit entsprechenden Terrainkenntnissen im eigenen Lande operiert, offensiv zu begegnen. Hierzu wären die Kräfte und die Kenntnisse von Verbündeten nötig gewesen, die jedoch die US-Administration, zum Nachteil ihrer jetzt im Irak stehenden Soldaten, zum Großteil bereits vor Eröffnung der Angriffshandlungen verprellt hatte.
      Gleichzeitig war die Situation aber nicht so hoffnungslos wie sie erschien, der Großteil des Landes war nicht in den Guerillakrieg involviert, er beschränkte sich hauptsächlich auf das Gebiet des so genannten „Sunni Triangle“ und damit auf die Bevölkerungsminorität der Sunniten. Die Majorität der Iraker, die Schiiten und Kurden waren nicht nur nicht involviert in die Guerillaangriffe, sie standen diesen auch ablehnend gegenüber, da sie unter der sunnitisch dominierten Regierung lange gelitten hatten und eine wie auch immer geartete Rückkehr zu diesen Zuständen nicht in ihrem Interesse liegen kann.

      Aber, eine ablehnende Haltung gegenüber den sunnitischen Guerillas macht die Schiiten noch lange nicht pro Amerikanisch! Die Schiiten wollen in dem post-Hussein-Irak die Regierungskontrolle oder zumindest entscheidenden Einfluss. Eine weitere Ära sunnitischer Kontrolle wäre in ihren Augen verheerend. Für die Schiiten hat das Ziel der Kontrollgewinnung im Irak, unabhängig von den einzelnen schiitischen Fraktionen, Priorität.

      Damit kann man den Bogen wieder zum Iran zurückschlagen. Es wäre nicht richtig zu sagen, dass der Iran die irakischen Schiiten kontrolliert, es gibt historisch gesehen Spannungen zwischen den beiden Gruppen, aber die Iranischen Nachrichtendienste durchdrangen und organisierten die irakischen Schiiten während der Regierungszeit von Saddam Hussein und stellten für viele irakische Schiitenführer einen sicheren Zufluchtsort dar. Es ist also offensichtlich, dass Teheran zum heutigen Zeitpunkt enormen Entscheidungseinfluss hat, was gleichzeitig zur Schlussfolgerung zwingt, dass die Ziele der irakischen Schiiten mit nationalen Interessen des Iran übereinstimmen müssen.
      In diesem Fall tun sie das auch. Iran hat ein fundamentales Interesse (ich liebe diese Wortspiele :D) an einem pro-iranischen, oder zumindest neutralen Irak. Der einzige Weg zu diesem Ziel führt über eine schiitisch dominierte und damit kontrollierte Regierung. Damit würde der schon traditionelle Gegner Irak als Bedrohung wegfallen und die nationale Sicherheit des Iran wäre als enorm verbessert anzusehen. Aber man kann diese Analyse noch weiterverfolgen, in der Golfregion war der Irak das natürliche Ausgleichsgewicht zum Iran, der Irak wäre aber ja nun neutralisiert. Damit wäre der Iran eine Art vorherrschende Macht in Warteposition. Wenn die USA mit den Hauptkräften die Region verlassen – und das werden sie – dann wird der Iran in der Region die dominierende Machtposition innehaben. Keine anderes Land oder eine Kombination aus solchen könnte dies ohne die Unterstützung des Iraks gefährden. Daher hat der Iran jeden Grund politische Bewegungen die zu einer Veränderung hin zu einer schiitisch kontrollierten Regierung im Irak führen, mit allen Kräften zu unterstützen.

      Washington wiederum hat identische Interessen mit anderen Beweggründen. Die USA haben zur Zeit weder die nötigen Fähigkeiten diese Bewegung der irakischen Schiiten zu unterdrücken, noch haben sie Interesse daran. Vitales Interesse hat die US-Regierung an der Bekämpfung und Zerstörung von Al Qaeda. Washington braucht daher dringendst einen Verbündeten, der ein großes Eigeninteresse am Kampf gegen den Guerillakrieg hat und der rein personell dazu auch in der Lage ist wirksam zu unterstützen. Damit sind die irakischen Schiiten gemeint und das wiederum bedeutet kurz und knapp, eine Allianz mit dem Iran.

      Bremers Aufgabe ist nach den neuen Weisungen aus Washington eine Beschleunigung der Machtübertragung hin zu einem wirklich irakischen IGC. Formal gesehen ist dies ein richtiger Schritt, aber praktisch betrachtet heißt hier Machtübertragung auf das IGC eine Machtübertragung auf die Schiiten. Die Schiiten repräsentieren dann nicht nur eine Majorität innerhalb des IGC, wenn die Zeit der Neuaufstellung der irakischen Armee kommt (um die Guerillas zu bekämpfen) wird diese Armee von Schiiten dominiert sein. Das ist nicht nur eine demographische Tatsache, sondern auch eine politische. Die Armee wird schiitisch dominiert sein, eine Wiederholung der sunnitischen Führung werden die Schiiten nicht hinnehmen.

      Damit hätten die USA schlussendlich ein wirksames Instrument um die irregulären Kräfte im Irak zu bekämpfen, die irakischen Schiiten werden die von ihnen begehrte Kontrolle über den Irak erlangen und der Iran sichert seine Westgrenze und baut seine Stellung in der Region aus. Von einem noch höheren geostrategischen Blickwinkel betrachtet würden die USA die islamische Welt damit aufsplitten, zwar nicht komplett, da die Schiiten insgesamt immer noch eine Minderheit darstellen, aber es ist definitiv eine Verschiebung der Machtverhältnisse und damit eine Aufsplittung. Mehr noch, unter diesen Umständen sind die Iraner auch sehr motiviert Al Qaeda zu bekämpfen. (So richtig gemocht haben sie diese Bewegung sowieso nie). Zusätzlich könnten die USA ihre herzlich erfolglosen Intelligence Kapazitäten in der Region mit dem Potential des Iran verstärken.

      Die letzte noch ausstehende Frage wäre dann die der Iranischen Nuklearkomponente. Natürlich wäre der Iran gern zusätzlich zu der künftigen Stellung als regionale Hegemonialmacht auch eine Nuklearmacht. Das fänden die Buben wirklich prima, aber es ist unwahrscheinlich das dies in absehbarer Zeit Tatsache wird. Es ist so unwahrscheinlich, da es z.B. aus der Sicht Israels die nationalen Sicherheitsinteressen nicht zulassen. Politische Regierungen sind naturgemäß volatil und der Iran könnte in 10 Jahren schon wieder anders regiert sein und dies, in Kombination mit Nuklearwaffen, stellt aus der Sicht der Israelis eine Bedrohung dar. Daher ist anzunehmen, dass Israel die nuklearen Kapazitäten des Iran, notfalls auch unter dem Einsatz eigener taktischer Nuklearwaffen, zerstören wird bevor diese operationsfähig sind.

      Na gut, um genau zu sein, Israel würde wahrscheinlich drohen die iranischen Nuklearkapazitäten zu zerstören, was umgehend die USA auf den Plan rufen würde. Ein, wenn auch begrenzter, Kernschlag Israels gegen den Iran wäre das Letzte was die USA bräuchten. Daher wären die USA gezwungen den Schlag gegen diese Einrichtungen selbst zu führen, lieber ein konventioneller US Angriff, als ein Kernschlag Israels. Daher bemühen sich die USA auch zur Zeit sehr stark Teheran darzulegen, dass für den Iran eine nukleare Option ausgeschlossen ist. Die Iraner wiederum sind sich sehr wohl um ihre derzeitige Bedeutung in der Region im Klaren und verweisen Washington darauf, dass sie wissen, dass die USA weder einen Schlag Israels, noch einen US-Angriff gegen den Iran wollen.

      Also ist anzunehmen, dass der Iran die nukleare Option dazu verwenden wird, um ein Maximum an politischen Konzessionen von den USA zu erhalten. Es liegt im Interesse Teherans den Glauben in das Nuklearprogramm des eigenen Landes so weit als möglich zu erhöhen ohne dabei eine Linie zu überschreiten, die eine Reaktion der Israelis und einen Pe-emptive Move der USA erzwingen würde. Der Iran spielt dieses Spiel momentan sehr geschickt und die USA stellen sich auch ganz gut an. An der Frage der iranischen Kernwaffen wird es also vermutlich nicht scheitern.

      Die Allianz stellt also für beide Seiten eine Lösung dar, obgleich auf lange Sicht gesehen die Iraner die Hauptgewinner sein werde. Wenn alles vorbei ist werden sie den Persischen Golf und die Arabische Halbinsel dominieren. Das bring die regionale Machtbalance komplett aus dem Gleichgewicht und sorgt für Panik in Saudi Arabien. Für Saudi Arabien ist eine iranisch dominierte Golfregion natürlich ein worst-case Szenario. Auch für die USA ist es nicht wirklich der große Wurf, da sie kein Interesse daran haben können, dass eine Macht allein diese Region dominiert.

      Aber nun habe ich genug orakelt, es ist ja nur eine Analyse, Zukunft ist Zukunft, aber Heute ist Heute. Und Heute heißt die Existenz eines Guerillakrieges den die USA nicht mit Aussicht auf Erfolg kämpfen kann. Die Allianz würde dieses Problem lösen, aber wenn man Advocatus diaboli spielen will muss man nur ein wenig in der Geschichte stöbern um Allianzen zu finden, die später selbst Probleme verursachten, wie z.B. die Allianz mit den Russen im 2.Weltkrieg, die dann später den kalten Krieg nach sich zog. Ein Problem war gelöst und der Grundstein für ein neues war bereits gelegt.

      Es scheint aber, dass sich Washington über längerfristige Auswirkungen jetzt nicht den Kopf zerbrechen will. Dennoch auf mittelfristige Sicht ist diese Allianz mit dem Iran eines der wichtigsten (und dennoch am wenigsten beachteten) Ereignisse seit dem 11.September. Es stellt einen Triumph der Geopolitik über die Prinzipien beider Seiten dar.

      Ich zumindest finde es bemerkenswert.

      St.H.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 22:50:35
      Beitrag Nr. 16.617 ()
      Willkommen zurück, inferno!

      Deine Analyse gibt dem Thread neuen Diskussionsstoff.

      Mir war dieses stillschweigende Übereinkommen zwischen den USA und dem Iran auch entgangen. Dies lässt hoffen, dass es bei all den Fundamentalisten auf beiden Seiten Seiten noch einen Rest Realismus gibt:
      Der Iran findet sich mit der wirtschaftlichen Kontrolle des Irak und seines Öls durch die USA ab - und im Gegenzug akzeptieren die USA die Rolle des Iran als regionale Hegemonialmacht, einschließlich der politischen Kontrolle des Irak.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 23:27:44
      Beitrag Nr. 16.618 ()
      #567

      Völlig falsch @rv!

      Es gibt kein stillschweigendes Übereinkommen USA - IRAN.
      Die Shiiten warten nur auf den Abzug der US-Truppen.
      Und da die Shiiten die Bevölkerungsmasse stellen sind sie dann an der Macht.
      Den IGC tolerieren die Shiiten nur bis zu den versprochenen freien Wahlen.

      Zehn Jahre "Embargo mit Bomben" haben auch dem letzten Mullah im Irak klar gemacht das Allah eben nicht mit den Standhaften in diesem Krieg gegen den bösen Satan (USA) ist.

      Es ist also kein Realismus sondern einfach die Einsicht das man mit Aktionen/Aggressionen gegen die USA nur verlieren kann.
      Also schlicht Abwarten es kann für uns nur besser werden ist der Shiiten Devise.

      Ausserdem besteht immer noch die Gefahr das Saddam´s Baath Partei bei einem US-Abzug aus den Löchern kriecht.
      Sich neu formiert und dann a la erstem Golfrieg lokale shiitische Aufstände brutal im eigenen Blut ersaufen lässt.

      Die Sunniten ob sie sich nun al Quaeda, Baath´Partei oder sonstwie Schimpfen interressieren die Shiiten kaum.
      Die können sich ruhig im Kleinkrieg gegen die Besatzer verschleissen.

      Die besten Ölquellen sind ja mehrheitlich in Shiitengebieten das mit der US-Ölquellen-Kontrolle wird wohl auf Dauer nichts werden.

      Die Rolle des Iran als regionale Hegemonialmacht dazu noch mit Goodwill der USA ist mittlerweile zu Bezweifeln.
      Die Mullahs in Teheran kochen ihre Revolution nämlich schon länger auf kleiner Flamme.
      D. h. zur lokalen Hegemonialmacht reichts nicht mehr.
      In den USA hat´s nur noch keiner gemerkt.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 23:33:32
      Beitrag Nr. 16.619 ()
      #16566 Ave inferno:laugh: ein genuß immer deine informationen und die art der übermittlung zu lesen.Dein Ohr scheint immer dicht an der wand zu sein,was bei mir bewunderung und verwunderung auslöst,was taktische fragen in Nah-Ost betrifft.Als laie würde ich auf die Türkische karte setzen und betrachte das liebäugeln mit dem Iran als zweck,eine schnellere entscheidung für ein engagement im Sinne der USA herbeizuführen.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 23:41:02
      Beitrag Nr. 16.620 ()
      @ groupier

      Freut mich, dass du die Wahrheit mit Löffeln gegessen hast und hier als einziger weißt, was richtig und falsch ist in diesem Spiel. :D

      Dass Bush und ein großer Teil der US-Regierung noch nicht gemerkt hat, was los ist, glaube ich gerne. Ebenso, dass die Revolution im Iran auf kleiner Flamme kocht.

      Nur: Was besagt das?

      Eine schiitische Regierung im Irak wird sich nach Abzug der Amerikaner (und weg wollen die lieber heute als motgen!) immer auf die Unterstützung des starken Nachbarn angewiesen. Auf absehbare Zeit ist der Irak keine Militärmacht - wenn die Regierung überhaupt das ganze Land unter Kontrolle bekommt. Und mit den USA will sich der Iran bestimmt nicht offen anlegen (z.B. durch Verstaatlichung der Ölindustrie).


      Meine Prognose ebenso plausibel wie Deine. Was ist wahr? Was ist falsch?
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 00:04:22
      Beitrag Nr. 16.621 ()
      @ rv

      Meine Prognose ist die!
      Vorrausgesetzt, das es denn tatsächlich zu freien Wahlen im Irak kommt und die USA abziehen.


      Das Land zerfällt in 3 Teile einen kurdischen einen sunnitischen (Klein-Irak) und einen Shiitischen.

      Die Zwangsjacke Baath-Partei ist ja weg und historisch gesehen war der Irak nichts anderes als ein britisch/französiches Kolonialkonstrukt.

      Eine Art Yugoslawien des Orients dessen Existensgrundlage ja auch nur auf London/Pariser Wunschdenken und Titos Machtwillen beruhte.

      Ob´s den Türken aber auch den Iranern passt oder nicht es wird endlich einen Staat Kurdistan geben.

      Neu-Sunnitistan wird sich entweder Richtung Syrien Baath-Parteigänger oder Richtung Afghanistan/Pakistan/Yemen/nur evtl. nach Saudi-Arabien orientieren alle Arten von Fundamementalisten/Islamisten nämlich.

      Die Shiiten des Irak werden eine Art Freistaat Bayern
      des Iran werden.
      Das wär das beste hat mir einer neulich gesagt.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 08:08:43
      Beitrag Nr. 16.622 ()
      # 65 Powell für stärkere Rolle der Nato

      moin.
      Kann mir jemand erklären, was der Iraq mit dem Verteidigungsbündnis NATO zu tun hat ?

      - Und ob es nicht ggf. besser wäre, auch die Grasbrunner Feuerwehr in dieses letzte Aufbäumen der Freien Welt gegen die Mächte des Bösen mit einzubeziehen. :rolleyes:

      k.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 08:42:24
      Beitrag Nr. 16.623 ()
      # 67
      ..wie z.B. die Allianz mit den Russen im 2.Weltkrieg, die dann später den kalten Krieg nach sich zog. Ein Problem war gelöst und der Grundstein für ein neues war bereits gelegt.

      - Immer wieder diese dumme Sache mit dem falschen Schwein .. ;(

      Schön dass Du wieder da bist und Dir gleich so einen Haufen Arbeit mit Deiner Situationsanalyse machst.

      Ich bin schon eine Weile fest vom Konzept überzeugt, die gemässigten muslimischen Führer zu stärken so gut es nur geht, um mit ihnen zusammen Ordnung in den Nahen Osten zu bringen. Doch mir fehlt der Glaube, dass die Neocons zu dieser friedenssichernden Massnahme bereit und in der Lage sind.

      Die müssen ihre Klientel bedienen und werden deshalb versuchen, Mohammad Khatami vor ihren Karren zu spannen.

      Wenn er dumm genug sein sollte, dabei mitzuwirken, fliegt er ebenso in die Luft, wie vor kurzem dieser gemässigte iraqische Schiitenführer - mir fällt der Name g`rad nicht ein.

      - Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, dass sich in den USA hinter der Fassade eines frühmorgendlichen Truthahndinners (und nach ENRON und ähnlichen Bubenstücken) schön langsam Ernüchterung und damit Vernunft breit macht. Bei der Wirtschaft.

      k.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 10:41:31
      Beitrag Nr. 16.624 ()
      Hi Inferno :)
      als welcome-back-Geschenk hab ich Dir eine kleine Sammlung Deines Lieblings-Poeten D. Rumsfeld mitgebracht

      Gedichte von Donald Rumsfeld
      Michaela Simon   08.04.2003

      Interpretiert von Frank Schirrmacher

      Yippee! I`m a poet, and I know it
      Hope I don`t blow it.

      Bob Dylan, "I shall be free No. 10"


      Es ist eine fremde und seltsame Welt: Die FAZ [1] veröffentlicht heute (in einem online leider nicht verfügbaren Artikel) sechs Texte des amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, alle einsehbar auf der Homepage [2] des Ministeriums. Das Internetmagazin Slate [3] hatte genialerweise entdeckt [4], dass "Rummy", womöglich ohne es zu wissen, der geborene Dichter ist. Nichts wurde gestrichen oder hinzugefügt, lediglich durch das Ändern des Zeilenumbruchs entstehen aus den Auszügen Gedichte, die laut Slate eines William Carlos Williams oder eines Frank O`Hara würdig seien. Slate-Autor Hart Seely lobt Rumsfelds "jazzige, improvisierte Riffs", die auch den Telepolis-Leser verblüffen werden.


      The Unknown
      As we know,
      There are known knowns.
      There are things we know we know.
      We also know
      There are known unknowns.
      That is to say
      We know there are some things
      We do not know.
      But there are also unknown unknowns,
      The ones we don`t know
      We don`t know.

      12. Februar 2002, Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums


      Happening
      You`re going to be told lots of things.
      You get told things every day that don`t happen.

      It doesn`t seem to bother people, they don`t-
      It`s printed in the press.
      The world thinks all these things happen.
      They never happened.

      Everyone`s so eager to get the story
      Before in fact the story`s there
      That the world is constantly being fed
      Things that haven`t happened.

      All I can tell you is,
      It hasn`t happened.
      It`s going to happen.

      28. Feb. 2003, Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums


      A Confession
      Once in a while,
      I`m standing here, doing something.
      And I think,
      "What in the world am I doing here?"
      It`s a big surprise.

      12. Mai 2001, aus einem Interview mit der NYTimes


      Glass Box
      You know, it`s the old glass box at the-
      At the gas station,
      Where you`re using those little things
      Trying to pick up the prize,
      And you can`t find it.
      It`s-

      And it`s all these arms are going down in there,
      And so you keep dropping it
      And picking it up again and moving it,
      But-

      Some of you are probably too young to remember those-
      Those glass boxes,
      But-

      But they used to have them
      At all the gas stations
      When I was a kid.

      6. Dezember 2001, Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums




      Clarity
      I think what you`ll find,
      I think what you`ll find is,
      Whatever it is we do substantively,
      There will be near-perfect clarity
      As to what it is.

      And it will be known,
      And it will be known to the Congress,
      And it will be known to you,
      Probably before we decide it,
      But it will be known.

      28. Februar 2003, Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums


      Frank Schirrmachers Interpretation in der FAZ zufolge scheint in diesen Stücken eine "gleichsam abendländische hermeneutische Desorientierung" auf. Und Schirrmacher, (womöglich ohne es zu wissen?) selbst ein großer Dichter, offeriert uns in seinem Artikel einige Zeilen, welche in ihrem lebendigen abendländischen Pathos nicht den Vergleich mit Größen wie Gottfried Benn scheuen müssen:


      Wo mag der Tod mein Herz lassen?
      Wo in Bagdad
      Die feindlichen Panzer im Rücken des Ministers auftauchen,
      Erhebt hier
      Die abendländische Geistesgeschichte ihr Haupt.
      Es erhebt sich Europa

      8. April 2003, aus einem Artikel in der FAZ

      (Lediglich der Zeilenfall wurde geändert, der Titel ist entlehnt von Else Lasker-Schüler)


      Links

      [1] http://www.faz.net
      [2] http://dod.gov
      [3] http://slate.msn.com
      [4] http://slate.msn.com/id/2081042

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/glosse/14563/1.html
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 11:01:58
      Beitrag Nr. 16.625 ()
      # 73

      al hakim.
      (der unter saddam gefoltert wurde. dann in den iran floh (=exil). viele verwandte durch folterungen u. exekutionen
      -verordnet durch das saddamregime- verlor.)

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 11:20:35
      Beitrag Nr. 16.626 ()
      knallgas #73

      Bushs Truthahn war nur Deko

      Wir wissen schon länger, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Jetzt wissen wir auch, dass nicht alles essbar ist, was knusprig aussieht: Der von Präsident Bush bei seinem Bagdad-Besuch in alle anwesenden Kameras gehaltene Truthahn war bloß Dekoration.

      weiter:
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,276886,00.html

      Avatar
      schrieb am 05.12.03 11:51:03
      Beitrag Nr. 16.627 ()
      Vielleicht steht Bush seit diesem Vorkommnis eher auf Plastik-Truthähne:

      Avatar
      schrieb am 05.12.03 11:59:40
      Beitrag Nr. 16.628 ()
      Und so sieht das weiße Haus dieses denkwürdige Ereignis: Ein Truthahn ohne Präsident:

      http://www.whitehouse.gov/news/releases/2001/11/images/20011…
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 12:12:07
      Beitrag Nr. 16.629 ()
      ..willkommen zurück inferno.
      Danke für die lesenswerte Info...
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 16:42:37
      Beitrag Nr. 16.630 ()
      @ INFERNO

      SCHOEN, DICH WIEDER ZU LESEN... ;)

      Als ich dein posting las, habe ich mir beim 1. Drittel ueberlegt, das zu antworten, was du dann selber im 2. Drittel schriebst (hat sich damit erledigt) und beim 3. Drittel kann ich zu 90% zustimmen.

      Denn die demographisch eindeutige Situation im Irak wird hundertprozentig zu einer Schiitischen Dominanz fuehern, so dass man sich gut vorstellen kann, wie Khatami bei seiner wortreichen Unterstuetzung der uebergangregierung mit Ziel demokratischer wahlen (und defacto anschliessender schiitenregierung) gemein in sich hineingrinst. ;)

      jedoch bin ich sicher, dass Khatami nur zu gut weiss, dass US-Allianzen nur Worte sind, an die sich die USA bekanntlich nie halten- jedenfalls nur, bis sie den naechsten finden, um eine Region stets in Unuhe zu halten, um maximalen Profit herauszuschlagen.

      Ebenso bin ich sicher, dass Khatami nicht so bloed ist (auch wenn die USA das wahrscheinlich glauben) sich gegen die Kurden, die sunniten oder andere (Al Quaida etc. ) instrumentalisieren zu lassen.

      Ein gemaessigterer Kurs des Irak der Zukunft koennte ja auch eine INTEGRATION der anderen 3 bevoelkerungsgruppen in einem eher foederalen System bedeuten.
      davon wuerden alle 3 profitieren, weil sie ansonsten einzeln von den USA gegeneinander ausgespielt werden koennten.

      Die USA planen sicherlich, die 3 Bevoelkerungsgruppen durch gezieltes Anstacheln der jeweiligen Eiferer und Extremisten (wie zuvor bei den taliban und AL Quaida geschehen) stets unter kriegerischem Druck und instabil zu halten und dann jedem einzeln als "Good guy" oder besser "Godfather" militaerische Unterstuetzung gegen Petrodollars anzubieten.

      da diese klare US-Strategie der letzten jahrzehnte jedoch bestens bekannt sein duerfte, rechne ich eher mit einer cleveren variante des Iran, der im Moment wichtige Zeit findet, nach Kraeften an der nuklearen Schraube zu drehen, um sich am beispiel Nordkoreas zu orientieren und effiziente atomare Abschreckung zu betreiben.

      der nicht mit WMD gesegnete Irak hat der groessten macht dieser Erde gezeigt, dass sie zwar alles auf der erde vernichten, jedoch nicht mal ein in Grund und Boden gebombtes land beherrschen koennen.

      das 2. Vietnam ist jetzt dokumentiert und zementiert - damit stehen die Bomber der welt in Unterhosen da und die fuer ihre Partner als serioes kalkulierbaren und NICHT vertragsbruechigen Staaten wie beispielsweise Deutschland, Frankreich besser.

      Die Staaten, die noch vor einigen Monaten von den USA verhoehnt wurden, sind die klaren Gewinner.

      Vermutlich auch die Iraker, deren grosse Chance jetzt in einem rein innenpolitischen Problem der USA liegt, naemlich den 2. Wahlen, die Bush verlieren wird.

      Der Fall sadams, der Krieg gegen Al Quaida, gegen die Taliban, hat jedem, der mit den USA kurzfristig gegen die eigene Bevoelkerung kooperiert, gezeigt, dass Buednisse mit den USA nicht das Papier wert sind, auf denen sie manchmal fixiert werden.

      das sollte uebrigens den georgiern, die derzeit ihr land gegen cash verscherbeln, eine Warnung sein.

      Ironischerweise wird die zukunft die alte, falsche Dominotheorie aus den siebzigern in diesem Falle bestaetigen:

      Die USA haben auf voller Linie versagt, den unter Sadam ausser Kontrolle geratenen Irak trotz gigantischem Aufwand, hohem politischen und imagemaessigem Preis nicht mehr zurueck unter Kontrolle bringen koennen und damit bereits ungewollt das klare Angriffsignal auf Kuweit, saudi Arabien und andere undemoktratische regimes geliefert.

      der Brand ist von den USA gelegt, lange kontrolliert geschwelt und nun ist ein feuer am enstehen, das die USA als kleinen zauberlehrling aussehen laesst.

      Ich hoffe, die EU hat nach dem Erfolg von Airbus, dem erst durch den Irak-Krieg ermoeglichten, ehemals so gut wie gescheiterten Galileo-Projekt, dem Projekt des EU-Aussenministers und der Abgrenzung und Angleichung der EU-Militaerverbaende AUSSERHALB der NATO bald ein gemeinsames feld, das es eroeldreichen Laendern ermoeglicht, ein gemeinsames EU-Unternehmen zur Erschliessung von Erdoelvorkommen zu beauftragen.

      Waere ein hochinteressantes und hochprofitables EU-Gemeinschaftsprojekt, falls man fairer als die US-Marktfuehrer sein sollte.

      und wuerde ein gutes weltpolitisches, vielleicht auch waehrungspolitisches gegengewicht gegenueber den USA bedeuten.

      Ihr lacht?

      Naja, das hat man noch vor 10 jahren auch ueber Airbus contra Boeing.... und jetzt heisst der WELTMARKTFUEHRER Airbus.....



      Mit einem rechne ich jedoch ganz sicher: Dieser Krieg, der in vielerlei Hinsicht neue, nicht mehr zu uebersehende, zutiefst erschreckende Perspektiven der US-Aussenpolitik deutlich machte, hat der ganzen welt endgueltig die Augen geoeffnet und bereits in der Aussenpolitik der EU eine richtige, nicht mehr rueckgaengig zu machende Revolution in Richtung Autarkie und Abgrenzung der eigenen Interessen gegen die USA in Gang gesetzt, von denen die Neokons nicht mal in ihren schlimmsten Albtraeumen ahnten.

      das kriegen die nicht mehr unter Kontrolle.
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 10:59:59
      Beitrag Nr. 16.631 ()
      Samarra und kein Ende, was geschah wirklich in Samarra? Wer lügt? Es sieht so aus als ob die US-Army doch ein wenig falsch gelegen hat.

      A bloody victory or dangerous fantasy? The true story of the battle of Samarra
      By Phil Reeves in Samarra
      06 December 2003


      Nearly a week has elapsed since the American military issued the startling claim - puzzling even some within its own ranks - that its troops killed 54 guerrillas during running gunfights in the Sunni town of Samarra.

      Official versions described how dozens of Fedayeen guerrillas wearing red or black chequered headscarves and dark shirts and trousers attacked troops in the bloodiest engagement since the US-led occupation of Iraq last April - and lost.

      Repeated visits to the scene, interviews with Iraqi civilians and US soldiers, and close inspection of the battle damage by scores of correspondents have failed to eliminate several troubling and crucial questions. Where are the bodies? Did they exist? Or was this death toll - as some suspect - a fabrication which was intended to generate positive headlines for the US, after a disastrous weekend in which guerrilla attacks killed 14 foreigners, including seven Spanish intelligence officers?

      All occupying armies lie, and so do their opponents. But Iraq is particularly perilous territory, given that so many millions of people believe the invasion was launched on the false pretext that Saddam Hussein had stockpiles of weapons of mass destruction.

      Samarra is a small, angry pocket of resistance on the banks of the Tigris. And it smouldered anew yesterday as two Apache helicopters circled only a few score feet above the rooftops, not far from the gold dome of the Ali al-Hadi Shia shrine, just minutes before Friday prayers. People were infuriated by an incident a few hours earlier in which an elderly shopkeeper, Abdel Rasul Saleh al-Abassi, was shot on his rooftop. His relatives say he was shot by a US sniper while trying to repair a water tank.

      Accounts of last week`s battle differ, sometimes alarmingly. But on one issue, they have remained adamant: only eight people were killed in Samarra, although 55 were injured as the US army sprayed the place with gunfire.

      "If 54 people were killed here we would know. This is a very tribal society, in which everyone in the area knows everyone else," Yahir Mahmoud al-Abassi, a businessman, said. "It just did not happen. It`s impossible."

      The people of Samarra are not alone in their scepticism. A senior official from the occupation authorities in Baghdad said, with evident exasperation: "We said this would happen ... it isn`t right."

      There is no doubt that two US convoys came under attack on Sunday morning as they were arriving to deliver new Iraqi dinars to two banks, the al-Rashid in Babel Kabla Street and its other branch opposite the al-Risala mosque in Bank Street. Surrounding buildings in both areas - which are about half a mile apart - bear the scars of fierce gunfights.

      The US says troops of the 4th Infantry Division entered Samarra at about 11am, with a force of some 100 soldiers, six tanks, four Bradley fighting vehicles and four Humvees.

      With them were two squads of military police and four squads of infantry. The convoys entered town at opposite ends, and both were attacked with roadside bombs. The attacks seem to have been well-planned.

      Both the US military and Iraqi residents agree that the ensuing battles lasted for several hours. The guerrillas used small arms, rocket-propelled grenades and mortars; the US army fired their 120mm cannon on the Abrams tanks, 25mm machine-guns mounted on their Bradley fighting vehicles and armoured Humvees, and their own personal arms - M-16 rifles and pistols. As running battles spread through the town, some of the shooting was random.

      At about 1.30pm Falah Hamid Salman, 48, a clerk, was in the front office of the Samarra Drugs Factory when a mortar shell landed near the front gates. Workers were queuing near by for a shift change. Amira Mahdi Saleh, an employee in her mid-thirties, was killed.

      Mr Salman said bullets from passing US armoured vehicles smashed into the reception area. It bears the marks of at least five machine-gun bullets. Other mortar shells landed further inside the premises, injuring Hossam Shakir al-Douri, 25, who later died.

      As the fighting flowed back and forth through the town, with guerrillas darting through the alleys, Abdullah Amin al-Kurdi was mown down outside a small mosque in front of the local hospital. His 10-year-old son, who was with him, survived with leg and stomach injuries. Another man, Raid Ali Fadhel, also died there.

      Not far away Salem Mohammed al-Rahmani, a businessman, was inspecting his premises just a few yards from the Shia mosque when the US forces swept in and - he says - posted snipers on the roof. This was the scene of one of the ambushed bank deliveries. A firefight erupted, which injured Gazal Jado`a al-Bazi and killed Fatah Allah Hijazi, a 71-year-old Iranian pilgrim.

      What happened in Samarra was a battle - and a big one at that. But the evidence suggests that the victims were mostly civilians, not guerrillas, and that their numbers were far fewer than US officials have said.

      The US army is increasingly sensitive on the subject. Lt-Col George Krivo angrily accosted The Independent on Wednesday. "I can tell you one thing - we trust our soldiers!" he said, half-shouting.
      6 December 2003 10:54


      © 2003 Independent Digital (UK) Ltd
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 11:55:54
      Beitrag Nr. 16.632 ()
      DT, ich glaube nicht, dass Du das Posting von Inferno verstanden hast, vermutlich kannst Du es auch nicht verstehen aus einer verbohrten Perspektive, nach der immer die USA an allem schuld sind, was auf der Welt passiert.

      Entweder, weil sie die Bösen als Partner auswählen oder weil sie den Bösen als Partner dann wieder untreu werden...wie schön, wenn die Welt so einfach ist. Manchmal wäre es wirklich das Paradies, dumm zu sein.
      Einige deuten ja die Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies in diese Richtung, schön, dass Du Dir Dein Paradies erhalten konntest....:kiss:
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 12:33:47
      Beitrag Nr. 16.633 ()
      welcome back, Inferno:)

      deine analyse zur geopolitischen konstellation mit der
      einbindung der iranischen interessen
      >> die ja derzeitig auch ihre innere akzeptanz ggü. der
      jüngeren bevölkerung am schwinden sehen <<
      macht deutlich, was hier in deinem sräd verdampt lang
      gefehlt hat >> qualität:cool:

      mit Rüspekt!
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 12:49:00
      Beitrag Nr. 16.634 ()
      grüss dich, inferno

      #582
      ausser deinen in alt gewohnter weise vorgebrachten persönlichen angriffen sehe ich nichts inhaltliches von dir.
      das allein sagt genug über deinen horizont.
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 12:54:51
      Beitrag Nr. 16.635 ()
      @joerver

      wenn ich dieses Wochenende dazu komme, bringe ich noch ein wenig zum Thema SAMARRA.

      Gruß,

      St.H.
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 12:59:53
      Beitrag Nr. 16.636 ()
      Wie man Probleme amerikanisch löst
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 13:07:08
      Beitrag Nr. 16.637 ()
      @Inferno

      Die "Wahrheit" über Samarra wäre wirklich interessant, allein deswegen um die Spekulationen über die Presse zu beenden.

      Hast Du Informationen in wie weit sich die einzelnen Ayatollas der Shiiten untereinander grün sind. Ich hab in meinem Thread ein wenig spekuliert.
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 13:28:25
      Beitrag Nr. 16.638 ()
      @ xylo

      # 582

      "Manchmal wäre es wirklich das Paradies, dumm zu sein.


      Wer sollte das besser kennengelernt haben als DU? :D

      Hier Kostproben Deiner Erguesse:

      Thread: Roche: neues AIDS-Medikament nicht für Afrika - und das ist gut so....
      Thread: Robert S. - Deutschlands erster Selbstmordattentäer, Rächer der Gedemütigten....
      Thread: Logik für Anfänger....Basiswissen für Diskussionsteilnehmer
      Thread: Sich nicht mehr abfinden - so einen braucht Deutschland auch.....
      Thread: Unsere Gutmenschen - nie waren sie so durchschaubar wie heute ...
      Thread: Mitternachtswertung - xylo sagte start um....

      xylophon - immer knapp hinter Rumsfeld, was die bizarren Schoepfungen und die "objektive" Sicht anbelangt, aber gleichauf, was die frechen Faelschungen von Zitaten anbelangt und das nicht allzu beeindruckende Niveau der Rhetorik...
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 13:40:11
      Beitrag Nr. 16.639 ()
      kleiner Kommentar zu # 582:

      Entweder, weil sie die Bösen als Partner auswählen oder weil sie den Bösen als Partner dann wieder untreu werden

      Wer hier meine position nicht verstehen kann (wieso auch,) bist DU:

      denn die USA wenden sich ueblen Dikatoren systematisch zu, um diese fuer ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

      Was so typen wie Du nie kapieren, sit die tatsache, dass sie sich niemals von Diktatoren abwenden, weil diese Boese sind, sondern einzig, weil sie fuer die USA nicht mehr von Vorteil sind bzw. nicht mehr ausreichend unter Kontrolle.
      Siehe Sadam, siehe Osama Bin Laden, siehe Taliban.

      Wenn sixch die USA von einem "Boesen" abwenden, dann nur zu dem Zweck, den naechsten Boesen fuer sich (und leider zumeist gegen die betreffende bevoelkerung) zu instrumentalisieren, weil es mehr cash oder mehr Macht bedeutet.

      Aber wer wie >Du zuviel Bonanza gesehen< hat und glaubt, das white House sei das mekka der Guten, dem sagt dieser satz eines US-Intellektuellen natuerlich nix:

      "Die USA - aus der Sehnsucht nach Freiheit geboren und leider der Sucht nach Macht erlegen."
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 18:59:14
      Beitrag Nr. 16.640 ()
      #581

      Zur Ballerei in Samarra !

      Wer Scholl-Latours Buch:
      "Der Tod im Reisfeld" gelesen hat, der weis was da los war.

      In Vietnam haben die Amerikaner die Verluste des Gegners nur Proportional zum eigenen Waffeneinsatz grob hochgerechnet.

      SL beschreibt in dem Buch eine Streife durch ein paar Reisfelder bei dem Artillerie das umliegende Gebüsch beharkte.
      Der US KP-Chef meldete 9 Tote ans HQ.
      Während des Einsatzes war vom Vietkong nichts zu hören noch zu sehen oder zu Riechen.
      Auf die Frage von SL warum er 9 Tote Charlies gemeldet habe meinte der KP-Chef: "Also 9 Tote kann man bei dem Beschuss schon Annehmen".
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 22:26:15
      Beitrag Nr. 16.641 ()
      denn die USA wenden sich ueblen Dikatoren systematisch zu, um diese fuer ihre Zwecke zu instrumentalisieren

      ...weil es eben in vielen Teilen der Welt keine andere Auswahl gibt....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 23:44:36
      Beitrag Nr. 16.642 ()
      :laugh:
      weil es eben in vielen Teilen der Welt keine andere Auswahl gibt

      Der war ein echter xylo-Spruch... :laugh:

      duemmer gehts nimmer

      Gegenbeispiele:

      Umsturz der demokratisch gewaehlten persischen regierung und Unterstuetzung des Schah Reza Pahlewi, der ein jahrzehntelanges Terroregime installierte und das land systematisch ausbeutete.
      Grund: erfolgte verstaatlichung der Oelindustrie, die Knebelvertraege mit dem Staat hatte.

      Beispiel: Chile

      Ein demokratisch gewaehlter Praesident wird gestuerzt, es wird von Kissinger hoechstpersoenlich Pinochet ermundert, ein terroregime zu errichten, was dieser auf brutalste Art und Weise auch macht - dreissig jahre lang.
      Grund: Geplante verstaatlichung der auslaendischen Monopolindustrie.

      Beispiel: venezuela

      Ein demoktratisch gewaehlter Praesident wird in einer fast 100% igen Kopie der Chile-variante in ein chaos gestuerzt, durch gedungene Unruhestifter, die sogar Dutzende von Polizisten und Armeeangehoerige erschiessen, um eine harte Reaktion von Chavez zu erreichen. Dumm gelaufen: Chavez kann im gegensatz zu xylophon lesen und zwar auch Geschichtsbuecher.
      Er ist besonnen und die Attacken der CIA-Guenstlinge laufen erst einmal ins Leere.


      Wir wollen jetzt nicht auch noch Somoza in Nicaragua und andere erst durch die USA auserkorene Dikatoren erwaehnen, dafuer reicht nicht die Zeit.

      Aber immerhin: Die Unterstuetzung von Osama Bin Laden und der Al Quaida, der Taliban und sadam Husseins sist schon absoluter rekord. Ach so: wir wollen den ploetzlich vom Boesen zum Freund gewandelten Diktator Muscharraf nicht vergessen... der hat im gegensatz zu sadam WIRKLICH WMD und stand wie Indien bereits 2 mal vor einem ECHTEN Atomkrieg, verfuegt aber nicht ueber Oel - also nicht so interessant, das Land vom Diktator mit echten WMD zu befreien..... :D

      Wenn es einen Nobelpreis fuer politische Unbelehrbarkeit gaebe, die USA bekaemen ihn sicherlich jedes Jahr erneut ueberreicht.
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 23:48:50
      Beitrag Nr. 16.643 ()
      waere doch noch eine der letzten Gelegenheiten fuer die USA, an der Stelle von sadam lieber SELBER Kuweit und dann gleich noch saudi Arabien zu ueberfallen, oder?



      ___________________________________________________
      SPIEGEL ONLINE - 06. Dezember 2003, 18:10
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,277265,00.html
      Terror-Ermittlungen

      Bin Ladens Finanzchef gefasst

      Die jemenitischen Behörden haben einen empfindlichen Schlag gegen al Qaida gelandet. Wie die arabischsprachige Zeitung "al-Hayat" berichtet, handelt es sich bei dem bereits Ende November Festgenommenen um den Finanzchef des Terrornetzwerks. Im Verhör wurden ihm wichtige Informationen über das Terrornetzwerks abgepresst.



      Hat bei den Verhören gesungen: Muhammad Hamdi al-Ahdal


      Kairo - Am 25. November hatten die Ermittler im Jemen zugegriffen. Gegenstand ihrer Aktion: Muhammad Hamdi al-Ahdal. Nach Informationen der in London erscheinenden arabischsprachigen Zeitung "al-Hayat" ist Hamdi Finanzchef des Terrornetzwerks al-Qaida gewesen.

      Die Zeitung berichtet unter Berufung auf mehrere Quellen weiter, dass Hamdi auch eine bedeutende Rolle bei dem Sprengstoffanschlag auf den US-Zerstörer "USS Cole" im Oktober 2000 im jemenitischen Hafen Aden gespielt hat. Dabei waren 17 Amerikaner getötet und 39 verletzt worden.

      Dem Bericht der Zeitung zufolge war Hamdi Hauptverantwortlicher für die Beschaffung von Geldern für al-Qaida und hatte direkten Kontakt zu Osama Bin Laden. Bei den Verhören Hamdis durch die jemenitischen Sicherheitskräfte, die unter unbekannten Umständen stattfanden, soll er wertvolle Informationen geliefert haben.

      So soll er über seine Kontakte zu "wichtigen arabischen Persönlichkeiten" Auskunft gegeben haben. Hamdi habe verschiedene Würdenträger in Saudi-Arabien, Kuwait und im Jemen identifiziert, die Geld für Terroranschläge gespendet hätten.

      Der 32-jährige gebürtige Saudi hat ein abenteuerliches Leben als extremistischer Islamist hinter sich. Den Angaben zufolge kämpfte er in Bosnien, Afghanistan und Tschetschenien. Dort soll er ein Bein verloren haben, bevor er von russischen Truppen gefangen genommen wurden. Er wurde 1999 an Saudi-Arabien ausgeliefert, verbrachte dort 14 Monate in Haft und wurde dann nach Jemen abgeschoben. Dort lebte er bis zu seiner Festnahme im Untergrund. Hamdi hat jetzt die jemenitische Staatsbürgerschaft.






      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Terroranschlag in Afghanistan: Fahrradbombe verletzt 18 Menschen (06.12.2003)
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,277227,00.html

      · Anti-Terror-Einsatz: Deutsches Marine-Engagement vorzeitig beendet (06.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,277234,00.h…





      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:09:23
      Beitrag Nr. 16.644 ()
      Thread: Kein Titel für Thread 9128846___________________________________________________

      #1 von xylophon 09.04.03 18:12:25


      ..der Krieg ist so gut wie zu Ende, schneller als die meisten gehofft haben. Die Bevölkerung Bagdads ist endlich den Diktator und Tyrannen los und nimmt dies mit vorsichtiger Freude zur Kenntnis. Die Vorsicht kann man verstehen, nach jahrelanger Unterdrückung und mit einer ungewissen Zukunft.

      Ungewiss ist sie. Nicht "gewiss schlecht".

      Doch die gute Laune in Bagdad findet bei der extremen Friedesnfront bei w:o wenig Zustimmung. Dort weiß man bereits, dass das ein schlimmes Ende nehmen muss. Dass eine Diktatur von Amerikas Gnaden entstehen wird.
      Nachdem sich alle Prognosen der Vergangenheit als falsch erwiesen haben (50.000 zivile Opfer mindestens, Flächenbombardements, die Bagdad auslöschen werden, Einsatz taktischer Atomwaffen, zuletzt die angebliche Uneinnehmbarkeit von Bagdad) - keine Sekunde des Zögerns, die nächsten Prognosen anzustellen.

      Es darf nicht gut sein, was heute passiert ist. Von Amerika kann nichts gutes ausgehen. Sie werden das Haar in der Suppe schon finden.
      Heute ist erstmal schlechtgelauntes Suchen angesagt.

      Deutlich wird aber: die Irakis interessierten sie zu keinem Zeitpunkt wirklich ernsthaft. Sonst würden sie sich jetzt zumindest mal freuen, dass die Luftangriffe zu Ende sind und der Herr Hussein verjagt. Aber von Freude ist nichts zu lesen. Sauertöpfisch mäkeln sie herum. Das Glück der Iraker ist ihnen egal, es geht um höhere Ziele.

      ___________________________________________________________


      einfach ZUUUUUUUU Koestlich, um es anderen vorzuenthalten... wahrscheinlich bomben die boesen Gutmenschen von W : O jetzt alle 50 mal am tag gegen die armen Amis, denn um Irakis - das hat xylo bereits im April beschlossen - kann es sich ja nicht handeln... :laugh:

      Nix fuer ungut, xylo, in sachen Prognosen solltest Du besser Dein Maul halten, dann wuerdest Du Dich weniger blamieren... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:32:00
      Beitrag Nr. 16.645 ()
      Wir wissen, dass die US-Regierung vom unmittelbar bevorstehenden Angriff auf Pearl Harbour wusste und dennoch nichts unternahm, um die Katastrophe zu verhindern.
      Ergebnis: Kriegseintritt

      Wir wissen mittlerweile, dass die USA vor einem Angriff mit Flugzeugen auf Hochhaeuser von verschiedenen seiten gewarnt wurde.dennoch blieb die US-Regierung untaetig.
      Ergebnis: Kriegseintritt




      ________________________________________________________
      http://wsws.org/de/2003/dez2003/terr-d05.shtml


      Der " Krieg gegen den Terror" und die amerikanische Demokratie - Kommentare lassen Schlimmes ahnen

      Von Patrick Martin
      5. Dezember 2003
      aus dem Englischen (27. November 2003)
      Kürzlich erschienen drei Kommentare in den amerikanischen Medien, geschrieben von Militärspezialisten mit hochrangigen Beziehungen, die alle drei die Vermutung äußerten, ein neuer großer Terrorangriff könnte den Wahlkampf im kommenden Jahr stören und sogar ein Eingreifen des Militärs sowie ein Außerkraftsetzen der Verfassung zur Folge haben.

      Am Freitag, den 21. November, veröffentlichte der rechtslastige Web-Nachrichtendienst Newsmax.com einen Bericht über ein Interview, das General Tommy Franks dem Lifestyle Magazin Cigar Aficionado gegeben hatte. Frank erklärte, ein Terroranschlag könnte entweder in den Vereinigten Staaten oder gegen einen Verbündeten ausgeführt werden, es könnten Massenvernichtungswaffen dabei zum Einsatz kommen und er würde eine hohe Zahl an Opfern fordern. Als Ergebnis davon könnte die amerikanische Verfassung durch eine Militärregierung außer Kraft gesetzt werden. Als Kommandant der CentCom stand Frank an der Spitze der US-Truppen sowohl bei der Eroberung Afghanistans 2001 als auch bei der Invasion des Irak im Frühjahr diesen Jahres, ehe er im Sommer zurücktrat. In seinem Interview mit der Zeitschrift schilderte er folgendes Szenario:

      " Gemeint ist das Potential einer Massenvernichtungswaffe und ein massiver terroristischer Zwischenfall irgendwo in der westlichen Welt - es könnte in den USA sein -, die unsere Bevölkerung veranlassen, unsere eigene Verfassung in Frage zu stellen und unser Land mehr und mehr zu militarisieren, um die Wiederholung weiterer opferreicher Zwischenfälle zu vermeiden. Was dann zur Unterhöhlung der Grundlagen unserer Verfassung führt. Zwei Schritte, sehr, sehr wichtig." Frank ist nach wie vor ein glühender Befürworter der Bush-Administration. Er bezeichnet Bush als " sehr nachdenklichen Mann" und erklärt: " Wahrscheinlich werden wir uns seiner in Zukunft als eines amerikanischen Helden erinnern." Aber laut Franks könnte es unter der Regierung dieses " Helden" dazu kommen, dass die " westliche Welt, die freie Welt, das verliert, was sie am meisten schätzt, und das ist ihre Freiheit, in der wir in diesem großartigen Experiment, das wir Demokratie nennen, ein paar hundert Jahre lang gelebt haben." Der General a.D. machte " unserer Bevölkerung" für diese mögliche Wende zur Diktatur verantwortlich und schwieg sich über die Rolle aus, die die Militärführung oder die Bush-Regierung bei ihrer Errichtung spielen würden. Die amerikanische Medienwelt hat ihm seither offensichtlich auch keine weiteren Fragen dazu gestellt.

      Terrorismus und die Wahlen 2004

      Das gleiche Thema wurde in der Rubrik Outlook der Washington Post, der führenden Tageszeitung der amerikanischen Hauptstadt, in einer Kolumne vom Sonntag dem 23. November unter der Überschrift " Logik der Terroristen: Stört die Wahlen 2004" behandelt. Der Autor, David J. Rothkopf, ein ehemaliger Beamter der Clinton-Regierung, gehört heute zur Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden, einem bedeutenden Washingtoner Think-Tank. Rothkopf beschreibt die Möglichkeit einer Serie terroristischer Selbstmordattacken während des Wahlkampfs vom nächsten Herbst, die zu einer umfangreichen militärischen Mobilmachung führen könnte. " Die Geschichte lehrt uns, dass ein Angriff in einem wichtigen Wahlkampf für Terrorgruppen ein effektives Mittel ist" , schreibt er. Als Vertreter des demokratischen Flügels der herrschenden Elite macht sich Rothkopf offensichtlich Sorgen darüber, dass ein solches Ereignis der Bush-Regierung nützen könnte. Er führt dafür Beispiele an, so die israelischen Wahlen von 1996, als Selbstmordanschläge zum Sieg des rechten Likud-Kandidaten Benjamin Netanjahu beitrugen, und die russischen Wahlen von 2000, die Wladimir Putin nach einer Reihe von Bombenanschlägen in Moskau und anderen Städten gewann - Anschlägen, die offiziell tschetschenischen Terroristen angelastet wurden, obwohl viele glaubten, dass sie von Putins KGB mindestens zugelassen, wenn nicht organisiert worden waren. Rothkopf weist auf die symbiotische politische Beziehung zwischen Terroristen und Hardlinern hin: " Hardliner schlagen viel stärker zurück, was den Terroristen in die Hände spielt, wenn sie versuchen, ihre Sache und ihre Methoden zu rechtfertigen." Er hätte noch hinzufügen können, dass die Terroristen eine Gottesgabe für die Hardliner sind, weil sie ihnen den Vorwand für diktatorische Methoden liefern. Wichtiger als seine Argumente - Rothkopf wiederholt weitgehend den Appell der Demokraten für ein koordinierteres internationales Vorgehen gegen den Terrorismus - ist, was er über die Erwartungen im offiziellen Washington und in Wirtschaftskreisen enthüllt. An einer Stelle bemerkt er: " Vor kurzem habe ich eine Versammlung geleitet, zu dem der CNBC-Konzern über 200 führende Wirtschafts- und Regierungsfunktionäre eingeladen hatte, von denen viele Experten in Sicherheits- und Terrorismusfragen sind. Fast drei Viertel von ihnen sagten, es sei wahrscheinlich, dass die Vereinigten Staaten vor Ende 2004 einen größeren Terroranschlag erleben würden. Ähnlich viele sagten voraus, dass der Angriff größer sein werde als jener vom 11. September und möglicherweise mit Massenvernichtungswaffen ausgeführt werde. In der Gruppe herrschte weitgehend Übereinstimmung darüber, dass ein solcher Anschlag wahrscheinlich für zusätzliche Unterstützung für Präsident Bush sorgen werde." Dies ist eine bemerkenswerte Feststellung. Rothkopf beschreibt dieses elitäre Auditorium als " ernsthafte Leute, die nicht zu Hysterie oder Panik neigen - Offiziere, Politiker, Wissenschaftler, Forscher und andere, die sich seit langem mit solchen Fragen befassen" . Die überwiegende Mehrheit von ihnen, sagte er, seien der Ansicht, ein schlimmerer Terroranschlag als am 11. September - das heißt einer, der Tausende, wenn nicht Zehntausende Amerikaner töten würde - werde im Verlauf des Wahlkampfs 2004 stattfinden, und dieser Anschlag werde dem politischen Geschick von George W. Bush nützen.
      Militäraktion innerhalb der USA
      Die Rolle der Armee im Inland war das Thema einer Kolumne, die am 23. November erschien und von William Arkin geschrieben war, einem Analysten der Los Angeles Times mit guten Beziehungen zum Militär. Arkin hatte letztes Jahr die Entscheidung der Bush-Regierung enthüllt, die US-Militärstrategie zu verändern und sieben Länder für mögliche Atomangriffe ins Visier zu nehmen: Irak, Iran, Nordkorea, Libyen, Syrien, China und Russland. Der Titel der Kolumne lautete: " Mission Creep erreicht das Inland, amerikanische Streitkräfte übernehmen wichtige Kontroll- und Überwachungsfunktion" . Der Text untersucht die Rolle des Nordkommandos des Pentagons, des neu eingerichteten Kontrollzentrums für sämtliche US-Truppen in den kontinentalen USA, Kanada und Alaska, und enthält ein Interview mit seinem Kommandanten, dem General der Air Force Ralph E. Eberhart. Laut Arkin hat das Nordkommando drei Einsatzkategorien mit wachsendem Dringlichkeitsgrad definiert: vorübergehend, dringlich und außerordentlich. Er schreibt: " Nur im Fall von ‚außerordentlichen` Operationen im Inland kommen die besonderen Fähigkeiten des Verteidigungsministeriums zum Einsatz. Diese beschränken sich nicht auf Dinge wie Luftpatrouillen, um entführte Flugzeuge abzuschießen, oder die Entschärfung von Bomben und anderen Explosivstoffen, sondern erstrecken sich auch auf den Einsatz von Informanten, Spezialkräften und sogar richtigen Kampftruppen." Arkin deckt auf, dass das Nordkommando " jetzt schon mit der weitreichenden Machtbefugnis arbeitet, die zu ‚außerordentlichen Operationen` gehört." Dies beinhaltet die Aktivierung einer Reihe von Geheimdienstoperationen, die sich gegen das amerikanische Volk richten. Dazu gehören:
      · Eine Entscheidung des Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, den Aufgabenbereich der Counterintelligence Field Activity (CIFA) auszuweiten, die im letzten Jahr eingerichtet wurde, um " kritische Infrastruktureinrichtungen" zu schützen. Sie ist demnach befugt, im Inland " eine Sicherheitsdatenbank mit Informationen über mögliche terroristische, gegen das Verteidigungsministeriums gerichtete Bedrohungen" zu unterhalten.
      · Die Entsendung von Spezialagenten der Armee in 56 Terrorismus-Task-Force-Gruppen des FBI in örtlichen FBI-Büros, die potentielle Gefahren für das Militär untersuchen sollen, die innerhalb der Vereinigten Staaten selbst drohen.
      · Eberharts Entscheidung, die Joint Task Force Six, eine Anti-Drogen-Einheit von 160 Soldaten in Fort Bliss, Texas, in eine Konterterrorismus Einheit mit dem Namen Interagency Task Force North umzuwandeln. Ursprünglich hatte der Kongress 1996 grünes Licht für die Joint Task Force Six gegeben und damit die erste Ausnahme vom Posse-Comitatus-Gesetz zugelassen, das US-Soldaten von Polizeifunktionen im Inland ausschließt.
      · Die National Geospatial-Intelligence Agency, eine weitere wenig bekannte Organisation, sammelt Informationen für ein " Inventar städtischer Daten" , in dem nicht klassifizierte und klassifizierte Daten über 133 Städte, aber auch US-Grenzübergänge und Meereshäfen kombiniert werden, um eine nationale " Raum-Daten-Infrastruktur" zu schaffen. Diese Daten, die laut Arkin so detailliert sind, dass einzelne Häuser aufgelistet werden, könnten zu Überwachungszwecken oder zur militärischen Zielfindung benutzt werden.
      Laut Arkin, hat die CIFA auch einen Auftrag zum inländischen " Daten-Schürfen" erhalten: Sie soll " einen Weg finden, wie umfangreiche Sammlungen öffentlicher Daten, abgefangener Nachrichten, Kreditkartenkonten etc." verarbeitet werden können, um daraus " handlungsrelevante Erkenntnisse" zu gewinnen. Damit wird das totale Überwachungsprogramm in neuer Form wiederbelebt, an dessen Spitze der durch die Iran-Contra-Affäre berüchtigte Admiral John Poindexter stand und das angeblich Anfang des Jahres vom Kongress nach einem öffentlichen Aufschrei eingestellt worden war. Zum Schluss schreibt Arkin: " Verborgen vor der Öffentlichkeit dehnt die Regierung in historisch beispielloser Weise täglich militärische Operationen auf das Gebiet der kommunalen Verwaltung und der Inneren Sicherheit aus. Die Vorstellung ist nicht weit hergeholt, dass die Beauftragten für die Sammlung von ‚handlungsrelevanten Erkenntnissen` langsam dazu übergehen werden, Datenbanken von bekannten Terroristen mit Listen von scheinbar harmlosen Leuten zu kombinieren, die Hilfsorganisationen oder andere Ziele unterstützen, dass Mitgliederlisten von aktivistischen Organisationen einbezogen werden, und dass auch die Namen und Personalien von Globalisierungsgegnern das ‚Daten-Schürfen` durchlaufen werden. Schließlich besteht der Auftrag des Nordkommandos und anderer Pentagon-Agenturen darin, Gruppen und Individuen zu identifizieren, die möglicherweise eine Gefahr für das Verteidigungsministerium und zivile Einrichtungen darstellen könnten." Hier erhält man Einblick in den wahren Zustand der Vereinigten Staaten am Vorabend des Wahljahres 2004. Herrschende Kreise setzen weitgehend voraus, dass ein neuer massiver Terroranschlag die schwächelnde politische Position der Bush-Regierung wieder stärken oder sogar zum Aussetzen der Wahlen und zu einem Militärregime führen könnte. Die US-Armee bereitet sich aktiv auf diese Möglichkeit vor, indem sie Truppen für den Einsatz im Inland vorbereitet und eine Datenbank über mögliche politische Gegner anlegt. Die offensichtliche Frage lautet: Wenn das die erwarteten Konsequenzen sind, liegt es dann nicht im politischen Interesse der Bush-Regierung oder Schichten des Militär- und Geheimdienstapparates, einen solchen Terroranschlag selbst zu organisieren? Oder wenigstens sicherzustellen, dass er stattfindet, indem man nach der Art und Weise des 11. September wegschaut?
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:35:52
      Beitrag Nr. 16.646 ()
      DT
      hier noch eine Meldung der letzten Tage. Betrifft die argentinische Junta. Kannst Du Deiner Sammlung beifügen:

      1. Transcript reveals Kissinger approved of Argentina tactics
      By DANIEL A. GRECH / Miami Herald
      At the height of the Argentine military junta`s bloody "dirty war" against leftists in the 1970s, then-Secretary of State Henry Kissinger told the Argentine foreign minister that "we would like you to succeed," a newly declassified U.S. document reveals.
      Donnerstag, Dezember 4, 2003
      http://www.miami.com/mld/miamiherald/7414633.htm

      Transcript: U.S. OK`d `dirty war` in Argentina
      BY DANIEL A. GRECH / dgrech@herald.com
      At the height of the Argentine military junta`s bloody ``dirty war`` against leftists in the 1970s, then-Secretary of State Henry Kissinger told the Argentine foreign minister that ``we would like you to succeed,`` a newly declassified U.S. document reveals.
      Donnerstag, Dezember 4, 2003 (The Miami Herald)
      http://www.miami.com/mld/miamiherald/news/7409789.htm

      http://www.miami.com/multimedia/miami/news/archive/kissinger…

      Artikel speichern, nach einer Woche kostet es Geld.
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:47:01
      Beitrag Nr. 16.647 ()
      Aus der Reihe

      "da herrscht jetzt Frieden"

      und

      "da haben die USA alles unter Kontrolle"

      sowie

      "die USA machen sich immer mehr Freunde"

      unserer US-Eiferer

      ________________________________________________________
      Afghanistan: Neun Kinder sterben bei US-Luftangriff
      US-Streitkräfte "bedauern" - Nach Anschlag der Taliban auf Basar mindestens 20 Verletzte - Zwei indische Ingenieure entführt




      Kabul/Kandahar - Bei einem US-Luftangriff in Afghanistan sind am Samstag zehn Menschen ums Leben gekommen, davon neun Kinder. Der Angriff sei am Morgen in der südostafghanischen Provinz Ghasni geflogen worden, teilte die US-Armee mit.

      Ein Kampfflugzeug habe am Morgen in der südostafghanischen Provinz Ghasni einen "mutmaßlichen Terroristen" angegriffen, der für den Tod von zwei Arbeitern an einer Straßenbaustelle verantwortlich gemacht werde, teilte die US-Armee an der Luftwaffenbasis Bagram mit. Nach dem Angriff südlich von Ghasni, rund 130 Kilometer südwestlich von Kabul, hätten Bodentruppen am Angriffsort die Leichen des "anvisierten Ziels" sowie von neun Kindern gefunden. Die Streitkräfte der Koalition "bedauern jeglichen Verlust von unschuldigem Leben", hieß es in einer Erklärung.


      Verletzte bei Bombenanschlag auf Basar

      Bei einem Bombenanschlag auf einen Basar in der südafghanischen Stadt Kandahar sind am Samstag etwa zwanzig Menschen verletzt worden, bis zu sieben von ihnen schwer. Die Bombe war offenbar auf einem Motorrad deponiert und explodierte mittags auf dem Herat-Basar vor einem Hotel im Zentrum. In einem Bekenneranruf bei der Nachrichtenagentur AP übernahm Taliban-Sprecher Mullah Abdul Hakim Latifi die Verantwortung für den Anschlag, bei dem nach US-Angaben ausschließlich Afghanen verletzt wurden.

      Indische Ingenieure in Afghanistan verschleppt

      Ebenfalls am Samstag wurden zwei indische Ingenieure entführt. Die beiden Männer verschwanden am Abend in der Nähe von Schajoi an der Hauptstraße zwischen der Hauptstadt Kabul und Kandahar. Mitglieder der Taliban hätten die Ingenieure verschleppt, sagte ein Vertrauter von Innenminister Ali Ahmad Jalali. Es bestehe kein Kontakt zu den Entführern, es liege auch keine Lösegeldforderung vor. Am 30. November hatten Taliban-Mitglieder einen türkischen Ingenieur freigelassen, den sie einen Monat zuvor verschleppt hatten. Zuvor hatte die afghanischen Regierung zwei inhaftierte Taliban auf freien Fuß gesetzt. Sie bestritt jedoch einen Zusammenhang und erklärte, es seien keine Forderungen der Entführer erfüllt worden.

      Furcht vor Attacke auf Verfassungsgebende Konferenz

      Der neue Anschlag nährte die Furcht vor einer Attacke auf die Loja Jirga. Die große Verfassungsgebende Konferenz soll kommende Woche in Kabul beginnen. Der afghanische Präsident Hamid Karsai bezeichnete den Anschlag als einen Versuch von Terroristen, die Große Ratsversammlung zu behindern. Zur Loya Jirga kommen Delegierte aus dem gesamten Land, um nach 25 Jahren Krieg und Bürgerkrieg eine neue Verfassung für Afghanistan zu verabschieden. Ziel ist die Ratifizierung einer neuen Verfassung.

      Raketenangriff auf US-geführte Truppen

      Am Freitag waren die US-geführten Koalitionstruppen in Afghanistan erneut mit Raketen und Schusswaffen angegriffen worden. Mehrere Raketen seien in der Nähe eines Stützpunkts in der südostafghanischen Provinz Paktika eingeschlagen, teilten die US-Streitkräfte am Freitag mit. Nahe der ostafghanischen Stadt Gardes sei ein Konvoi der Koalitionstruppen beschossen worden. Bei beiden Angriffen vom Donnerstag sei niemand sei verletzt worden. Kurz nach dem Besuch von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld war ebenfalls am Donnerstag eine Rakete nahe der US-Botschaft in Kabul eingeschlagen.
      (APA/dpa/AP)
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:50:10
      Beitrag Nr. 16.648 ()
      "Ärzte ohne Grenzen": Rückzug aus Südafghanistan
      Zunehmende Angriffe auf humanitäre Organisationen - Kritik der Berliner Sektion: "Unabhängiges und neutrales Bild verwischt"


      Ärzte ohne Grenzen

      Berlin - "Ärzte ohne Grenzen" zieht sich aus dem Süden Afghanistans zurück. In einer Pressemitteilung vom Donnerstag wurde der Schritt mit zunehmenden Angriffen auf humanitäre Organisationen begründet. Die Ärzte betreuten in einem Lager mit mehr als 40.000 Flüchtlingen Basisgesundheitsprojekte und ein Ernährungszentrum. Der Rückzug der Helfer gefährdet nach eigenen Angaben den Zugang der Vertriebenen zu medizinischer Versorgung. In der Stadt Kandahar und anderen Regionen liefen die Projekte weiter.

      Der Rückzug bedeute, dass für das Wüstenlager, 20 Kilometer von Kandahar entfernt, keinerlei Möglichkeiten für die Bewohner mehr bestünden, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen. Ärzte ohne Grenzen untersuche derzeit, wie den Vertriebenen im südlichen Afghanistan trotz zunehmender Gewalt gegen Hilfsorganisationen geholfen werden könne. Erschwert werde die Arbeit vor allem, weil alle Konfliktparteien dazu beigetragen hätten, die Neutralität der Hilfsorganisationen in Frage zu stellen.

      Verschiedene Hilfsorganisationen hätten in der Vergangenheit dazu aufgerufen, das Mandat der NATO-geführten Truppen (ISAF) auf andere Regionen auszuweiten, um die Sicherheit der Helfer zu gewährleisten. "Nach Ansicht von Ärzte ohne Grenzen tragen solche Appelle dazu bei, das Bild der Hilfsorganisationen als unabhängige und neutrale Akteure zu verwischen", schrieb die Berliner Sektion. (APA/AP)
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:55:32
      Beitrag Nr. 16.649 ()
      Kleine Ergaenzung als fuenftes Beispiel zu # 591 und # 592:






      Argentinien: Kissinger drängte Diktatur zu Vorgehen gegen Regimegegner

      Dokumente: Ex-US-Außenminister drängte bei Verbrechen zur Eile



      Buenos Aires - Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger hat Dokumenten des Außenministeriums in Washington zufolge die argentinische Militärdiktatur 1976 in der Ausschaltung von Regimegegnern bestärkt und zugleich zur Eile gemahnt. Dies habe die Auswertung der jetzt nicht mehr der Geheimhaltung unterliegenden Dokumente ergeben, berichtete die regierungsunabhängige Organisation "National Security Archives" an der George Washington Universität am Donnerstag in Buenos Aires.

      Negative Reaktion des Kongresses

      Kissinger habe bei einem Treffen mit dem damaligen Außenminister Argentiniens, Cesar Guzzetti, am 7. Oktober 1976 in New York vor einer negativen Reaktion des US-Kongresses auf die bereits zum Teil bekannt gewordenen schweren Menschenrechtsverletzungen in Argentinien gewarnt. "Wenn Sie das beenden können, bevor der Kongress seine Sitzungen (im Frühjahr 1977) wieder aufnimmt, desto besser", zitierte die Zeitung "Pagina-12" aus den Protokollen des Außenministeriums.

      Anderenfalls könne der US-Kongress die Militärhilfe für die Diktatur stoppen und auch andere Kredite blockieren. Guzetti habe versichert, dies sei bis Ende 1976 zu schaffen. Nach Erkenntnissen der argentinischen Kommission zur Aufarbeitung der Diktaturverbrechen wurde die Hälfte der insgesamt etwa 30 000 bis zum Ende der Diktatur 1983 verschwundenen Menschen im ersten Jahr nach dem Putsch im März 1976 verschleppt. (APA/dpa)
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 01:03:45
      Beitrag Nr. 16.650 ()
      @ joerver

      danke, habe Dein posting jetzt erst gelesen, aber die deutschsprachige AP-Meldung ist ja fuer einige vielleicht besser.

      Frage:

      Gibt es eigentlich bereits einen Praezidenzfall, wo der Friedensnobelpreis rueckwirkend ABERKANNT wurde?

      Waere im Fall Kissinger wohl allmaehlich faellig, wenn man an seine aktive Role in sachen Chile und Argentinien denkt, die durch die offiziellen US-Dokumente eindeutig belegt sind...

      P.S. @ xylo

      Die Veroeffentlichung dieser hochbrisanten Facts ist uebrigens eine der echten STAERKEN der USA - ich befuerchte nur, nicht mehr lange..
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 03:12:43
      Beitrag Nr. 16.651 ()
      Tja dolcetto, die Qualität hat mir auch gefehlt. ;)

      Es gab mal vor Wochen sowas wie eine Besinnung der mental Kriegsgeschädigten und das man das Problem nun in einer geopolitischen Anstrengung beheben müsse. Joerver, rv und den eierdieb möchte ich da mal aus der Erinnerung hervorheben. Aber seitdem ergeht man sich, was den Irak betrifft, überwiegend in der Auflistung von Greueln und Toten, verharrt in der Attitüde des Gewußt-habens; Saigon läßt grüßen und sicher nicht mehr lang auf sich warten.

      Inferno, dessen Position vor lauter Objektivität aber auch wegen seiner unpolemischen Art sowieso kaum auszumachen ist, nutzt die offensichtliche Stagnation vor Ort im Gegensatz zu den meisten hier, seinen Blick für mögliche Optionen im Sinne der Amerikaner zu schärfen, und Anzeichen dafür anschließend einer phantasievollen Prüfung auf Tauglichkeit zu unterziehen, anstatt zu mosern. Denn anders als nur zu lamentieren, sind die Amerikaner als Hauptakteure in ihrer Notlage im Irak gezwungen, eigene Ideen und nicht zwingend die der User hier zu entwickeln. Das zu erkennen, ist eigentlich schon die halbe Miete bei der Qualität des Eruierens von Zukunft. Geistige Flexibilität - und nicht, warum machen diese blöden Amis verdammt noch mal nicht, was ich sage und verpissen sich dort.

      Mir persönlich würde am nachträglichen Scheitern einer Option II ter Wahl natürlich gewaltig stinken wenn ich in 10, 15 Jahren hier lesen müßte, "Schon damals als 2003 der Rumsfeld mit dem Khatami... ".

      Es ist allerdings, das gebe ich gerne zu, mit der Abstinenz von Flitztass, Sep & Xylo aber auch mit den lähmenden Reibereien im Bord (für deren Beilegung ich dem Poly von hier aus aufrichtig ein souveränes Händchen wünsche) sicher auch der Anreiz zur Profilierung vorübergehend geschwächt. Ich denke mal, das wird schon wieder.
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 11:39:12
      Beitrag Nr. 16.652 ()
      von 594 ist wenig bis nichts zurückzunehmen, wieso auch...?

      Dass es der Bevölkerung ohne Hussein besser gehen wird, steht ja wohl außer Frage; dass die Luftangriffe zu Ende sind, ebenso. Dass ein paar Terroristen nicht die "irakische Bevölkerung" repräsentieren, die im übrigen inzwischen nicht nur Amerikaner, sondern vor allem auch sehr viele Iraker auf dem Gewissen haben, ebenso.


      Wobei natürlich klar ist, dass die Opfer der Terroristen für DT und Co auch als "Opfer der Amerikaner" angesehen werden. Deshalb fass ich mich ja auch kurz.
      Es hat eh keinen Sinn.
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 13:04:24
      Beitrag Nr. 16.653 ()
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 13:43:47
      Beitrag Nr. 16.654 ()
      Xylo
      Deine Behauptung, dass den Irakis jetzt besser geht, ist nicht zu verifizieren.
      Jedenfalls meinen viele Irakis nach den letzten zwei Meinungsumfragen durchgeführt von großen US-Instituten, dass es ihnen unter Saddam besser ging.
      Cheney hat aus diesen Umfragen nur die positiven Zahlen zitiert.
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 19:39:02
      Beitrag Nr. 16.655 ()
      Viel gibt es nicht zu SAMARRA, aber das Wenige was ich habe stelle ich mal ein…

      Um es gleich vorwegzunehmen, die wilden Spekulationen über die Zahl der Ausfälle auf irakischer Seite kann ich nicht beenden (sorry Joerver), ja selbst die Amerikaner können dies nicht mit Sicherheit, da die US-Kräfte direkt nach Abschluss der Mission SAMARRA verließen und es so keine verlässliche Aufnahme von Zahlen gegeben hat. Ich beschränke mich daher auf den Ablauf der Ereignisse und auf die Ausfälle auf Seiten der beteiligten US-Truppen, da diese inzwischen bekannt sind.

      Bei der Mission in SAMARRA handelte es sich um einen Auftrag im Rahmen der Versorgung irakischer Banken mit der neuen Währung. Gleichartige Missionen wurden in SAMARRA bereits am 7.November, 9.November, 10.November und 16.November durchgeführt. Die beteiligten US-Kräfte kamen bei jeder der vergangenen Missionen zumindest unter Schützenfeuer durch verdeckt operierende irreguläre Kräfte. Diese Kontakte blieben ohne Ausfälle auf US-Seite. Warum sich ausgerechnet diese Mission nun zu einer wilden Schießerei entwickelte ist noch unklar.

      Die US-Kräfte 4th Infantry Division 166th Armor, gliederten sich wie folgt:

      - eine Panzerkompanie (+-) (PzKp)
      - zwei Gruppen Militärpolizei (MP)
      - vier Gruppen Mechanisierter Infanterie (PzGren)
      - zwei Iraqi Currency Exchange Teams (ICE)

      insgesamt 93 Mann, wobei die Absitzstärke durch die gebundenen Systembediener geringer ist.

      ausgerüstet waren diese Kräfte mit:

      8 Kampfpanzer des Typs M1A2 „Abrams“
      4 Schützenpanzer des Typs M2A3 „Bradley“
      6 HUMVEE des Typs M1114


      M1A2 MBT Abrams, Hauptbewaffnung 120mm Bordkanone, 1xCal.50 MG und 2x7,62mm MG


      M2A3 IFV Bradlay, Hauptbewaffung 25mm Bordmaschinenkanone, 1x7,62mm MG


      M1114 HUMVEE, eine zusatzgepanzerte und mit cal.50 MG bewaffnete Version des HUMMER

      Der Auftrag lautete:

      1. Sicherungskräfte als Vorauskräfte des Konvois gewinnen Stellungen in SAMARRA um Sicherung der ICE Teams zu gewährleisten.
      2. Der Konvoi marschiert in zwei getrennten Elementen gleichzeitig in SAMARRA ein um den Währungsaustausch in den Banken durchzuführen.
      3. Nach Abschluss des Währungsaustausches rucken die ICE Teams mit den MP Grp aus SAMARRA ab. Die Sicherungskräfte folgen.

      So viel zur Planung, nun zum Ablauf: (alle Zeiten beziehen sich auf Ortszeiten):

      - 11:00 Uhr, Spitzen der Sicherungskräfte erreichen SAMARRA, 3 Ausfälle an Leichtverwundeten durch Schrapnell’s von improvisierten Sprengladungen (IED), die neben der Straße gezündet wurden. Kein direkter Kontakt mit irakischen Kämpfern. Auftrag wird nach Verwundetenversorgung fortgesetzt, erste Stellungen in Sichtweite der beiden Banken werden erreicht.
      - 12:45, Sicherungskräfte haben Stellungen rund um die beiden Banken bezogen.
      - 13:25, ICE Konvoi erreicht al Rashid Bank, Feindkontakt, überraschendes Feuer aus Handwaffen, RPG und Mörsern aus mehreren Richtungen. Feuererwiderung durch die US-Kräfte, dabei 3 Leichtverwundete, 2 US-Soldaten und ein Angehöriger des ICE-Teams. Unter Deckungsfeuer und Überwachung der Sicherungskräfte wird der Währungsaustausch abgeschlossen. Danach zieht das ICE-Team mit der MP nach Norden in Richtung Stadtausgang ab, die Sicherungskräfte folgen.
      - 14:00, kurz vor dem Stadtausgang stoßen die US-Kräfte auf eine improvisierte Barrikade und geraten unter Schützenfeuer. Die Sperre wird mit den gepanzerten Kräften überwunden und der Widerstand gebrochen.
      - 13:40, der zweite Konvoi erreicht die Al Mulya Bank im Westteil der Stadt und gerät ebenfalls unter Feuer von Handwaffen und RPG aus einer nahe liegenden Moschee. Auch hier gelingt es den Auftrag des Währungsaustausches unter Deckung der gepanzerten Sicherungskräfte abzuschließen. Danach verlässt das ICE-Team gefolgt von den Sicherungskräften SAMARRA.
      - Unabhängig von der ICE-Operation wird ein weiterer kleiner US-Konvoi aus einem schwarzen BMW heraus überraschend beschossen und es werden 5 US-Soldaten verwundet. Ein Angreifer geriet in Gefangenschaft.

      Also, in dieser knappen Form deutlich unspektakulärer als von Seiten der USA dargestellt. Über die Opferzahlen kann man jetzt sicherlich noch lange spekulieren (die ersten Darstellungen von 54 getöteten und 22 verwundeten Angreifern sind sicherlich zu hoch gegriffen) auch ist unklar wie viele der Getöteten tatsächlich Angehörige der am Angriff beteiligten irregulären irakischen Kräfte waren und bei wie vielen es sich um Zivilisten gehandelt hat. Man muss fairerweise sagen, wenn ein Soldat unter Feindbeschuss steht, also in einer lebensbedrohenden Lage ist, das Blut in den Schläfen nur so hämmert und der Adrenalinspiegel am Anschlag ist, dann wird er nicht eine Sekunde zuviel auf Zielevaluierung verschwenden, da genau diese Sekunde für ihn eine Sekunde zu viel sein könnte. Daher sind ungewollte zivile Opfer bei Kämpfen in urbanen Räumen als normal anzusehen. Den Einsatz der 120mm Bordkanonen der Abrams-Kampfpanzer kann man da schon etwas differenzierter betrachten. Die Taktik der Guerillas den Kampf in diese, ziviele Opfer geradezu herausfordernden, Räume zu tragen ist richtig, die Opfer werden die Stimmung gegenüber den Besatzungstruppen im „Sunni-Triangle“ weiter verschlechtern.

      Das Ereignis wurde zwar in den Medien ziemlich hochgespielt, aber gemessen am Gesamtumfang der ICE-Operation ist es eher vernachlässigbar. Insgesamt wurden 2300t Geld über 240 Exchange Points in das Land gebracht, 27 Boing 747 voller Geld!

      Interessant wäre noch die Frage, ob den Amerikanern diesmal ein Einbruch auf der Ebene taktischer Intelligence gelungen ist, da ein gepanzertes Begleitkommando in dieser Stärke selbst für ICE-Missionen etwas ungewöhnlich ist. Auf der anderen Seite ist auch interessant, woher die Iraker immer so gut über die ICE-Missionen bescheid wissen, denn um einen solchen Angriff vorzubereiten und simultan zu koordinieren bedarf es doch ein wenig Vorbereitungszeit.

      Ich wünsche viel Spass beim Spekulieren ;)

      St.H.
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 23:32:11
      Beitrag Nr. 16.656 ()
      Inferno

      Danke für den Bericht.

      Einige Berichte der Presse waren dicht an Deinem Bericht.
      Das für mich erstaunliche an dem Vorfall war, dass die Army die Anzahl der Opfer nach oben auf bis zu 54 setzte und die einheimischen und arabischen Meldungen von 8-10 Opfern sprachen.

      Sonst ist es immer umgekehrt. Die arabischen TV-Stationen übertreiben meist die Opferzahl und das US-Militär schätzt die Zahlen meist geringer.

      In diesem Fall fragt man sich, was sollte mit dieser Taktik bewirkt werden? Wollte man durch hohe Opferzahlen die Iraker einschüchtern? Oder sollte die Durchschlagskraft der Operation "Iron Hammer" bewiesen werden?

      Auch Du schreibst wie andere, die US-Army hat keine genauen Zahlen.
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 08:20:06
      Beitrag Nr. 16.657 ()
      SPIEGEL ONLINE - 08. Dezember 2003, 7:12
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277325,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277325,00.html

      Kampf gegen Terrorismus

      Zweifel an den Erfolgsmeldungen

      Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sind die Maßnahmen der USA gegen den Terrorismus drastisch verschärft worden. Doch entgegen dem Enthusiasmus von Justizminister John Ashcroft gab es dabei kaum Erfolge - das belegt eine neue Studie.

      Washington - Nach Regierungsdokumenten, die das Clearinghaus der Syracuse University auswertete und am Sonntag präsentierte, wurde in den vergangenen beiden Jahren gegen 6400 Personen wegen Terrorverdachts ermittelt. Anklage wurde jedoch gegen weniger als ein Drittel erhoben, nur 879 wurden verurteilt, und im Durchschnitt zu lediglich 14 Tagen Gefängnis. Fünf Verdächtige wurden seit den Anschlägen auf das World Trade Center zu 20 Jahren Haft oder mehr verurteilt, wie es in dem Bericht heißt.

      US-Senator Charles Grassley, ranghohes Mitglied des Justizausschusses, nannte den Bericht alarmierend. Er werfe Zweifel auf die Erfolgsmeldungen des Justizministeriums beim Kampf gegen den Terrorismus. Bei nahezu allen seinen Aussagen zur Anti-Terror-Kampagne präsentierte Ashcroft bislang eine lange Liste mit Verhaftungen und Verurteilungen, um die Effektivität seiner Behörde zu belegen.

      "Anti-Terror-Kampf auf Kosten Unschuldiger"

      Nach Tod von neun afghanischen Kindern bei einem US-Bombenangriff auf einen Taliban-Kommandeur hat Uno-Generalsekretär Kofi Annan davor gewarnt, den "Anti-Terror-Kampf auf Kosten unschuldiger Menschenleben (zu) führen". Er sei zutiefst erschüttert über die Nachricht und spreche den Familien der jungen Opfer sein herzlichstes Beileid aus, erklärte ein Uno-Sprecher im Namen des Generalsekretärs. Annan habe eine "umfassende" Untersuchung der Vorgänge gefordert und dafür plädiert, das Ergebnis zu veröffentlichen.

      "Angesichts der Tatsache, dass dies nicht der erste Fall ist, in dem Unschuldige durch Luftangriffe der Koalition ums Leben gekommen sind, dringt der Generalsekretär auf Maßnahmen, die eine Wiederholung solch tragischer Fehler ausschließen", sagte der Sprecher in New York.

      Der Bombenangriff der US-Luftwaffe hatte einem Taliban-Kommandeur in der ostafghanischen Provinz Ghasni gegolten. Er kam nach Angaben des US-Botschafters in Kabul, Zalmai Khalilzad, ebenfalls ums Leben.

      "USA sitzen im Irak in der Patsche"

      Nach Ansicht des indonesischen Außenministers Hassan Wirayuda sitzen die USA sitzen im Irak "in der Patsche". Dies hätte die Regierung von US-Präsident George W. Bush verhindern können, wenn sie sich vor dem Einmarsch die Unterstützung der Vereinten Nationen gesichert hätte. Weiter sagte Wirayuda, in dessen Land weltweit die meisten Menschen islamischen Glaubens leben, der Krieg habe - anders als von Washington behauptet - die Natur der Probleme rund um den Globus nicht verändert.

      Der Außenminister äußerte sich am Montag auf einer internationalen Sicherheitskonferenz in der Hauptstadt Jakarta. "Wir müssen nun alle mehrere Jahre die Konsequenzen des Krieges tragen" sagte er weiter. Sollten die USA Irak verlassen, ohne eine intakte politische Infrastruktur geschaffen zu haben, würde dies zu einem "tödlichen Machtvakuum führen".
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 11:06:22
      Beitrag Nr. 16.658 ()
      Da über dieses Thema auch hier im Thread schon öfter geschrieben wurde, jetzt einen Kommentar aus der heutigen NYTimes über das Thema "Touch Screen Voting". Es fing an in den alternativen Seiten und hat nun die großen Zeitungen erreicht(Artikel stehen in meinem Thread, genauso dass, was die Unsicherheit dieses System ausmachen soll)
      Dieser Artikel unter #10176 in meinem Thread oder Link(Registrieren)
      http://www.nytimes.com/2003/12/08/opinion/08MON1.html

      December 8, 2003
      A Paper Trail for Voters

      Ever since the voting trauma in Florida three years ago, election officials have been trying to find a better way to cast and count ballots. As progress is beginning to be made, it is critical that the new strategies do not create as many problems as they solve.

      With the help of $3.9 billion in federal funds set aside to improve elections, states have begun the move to electronic voting machines. The new A.T.M.-style machines are easier for most people to use and undeniably faster. But recent glitches in Virginia and Florida have revived questions about how to recount a computerized vote after a close or suspicious election. New machines can already print a total of all votes cast, but that is simply a reflection of the computerized tally. What is needed is a paper record of each voter`s choices that the voter can verify.

      The most reasonable answer is to require that the machines be equipped with printers that will produce what Representative Rush Holt, Democrat of New Jersey, calls a "parallel paper record" of the vote. That makes sense to us. Like deeds, diplomas and other vital public documents, the nation`s votes still need to be preserved somewhere on paper.
      Weiter bei:
      The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 13:18:09
      Beitrag Nr. 16.659 ()
      Zum Thema Wahlmaschinen heute auch ein längerer Artikel in der FR:
      ______________________________________________________________

      Streit über Sicherheitsmängel und Meinungsfreiheit
      Der Hersteller von Wahlmaschinen in den USA verzichtet erst einmal auf rechtliche Schritte gegen Kritiker

      VON JANKO RÖTTGERS



      Debatte um die Wahlmaschine (ap)

      Eigentlich sollte die Umstellung auf elektronische Abstimmungstechnik Wahlen in den USA einfacher machen und für mehr Demokratie sorgen. Stattdessen sorgen die digitalen Wahlhelfer derzeit für reichlich Konfliktstoff. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Firma Diebold, die Wahlcomputer herstellt, die auf Touch-Screen- und Scanner-Technik basieren.

      Kritiker werfen dem Unternehmen eklatante Sicherheitslücken vor. Zum Beweis haben sie interne Firmenkommunikation im Internet veröffentlicht. Diebold reagierte darauf mit einer Reihe von Abmahnungen. Vorige Woche gab das Unternehmen nun klein bei und verzichtete auf weitere rechtliche Schritte. Alles begann damit, dass die US-Autorin Bev Harris im September interne E-Mails der Firma im Netz publizierte, die einen recht zweifelhaften Umgang mit den Sicherheitsaspekten der Wahlcomputer dokumentieren. So beschreiben Diebolds Beschäftigte darin, wie sich gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitstests umgehen lassen.

      Diebold verschickt Abmahnungen

      Außerdem legen die E-Mails nahe, dass das Unternehmen bei mindestens einer Wahl nicht zertifizierte Software eingesetzt hat. Andere Firmen hätten darauf möglicherweise mit einem Dementi reagiert. Nicht so Diebold: Die Firma zwang Harris auf der Grundlage von Copyright-Gesetzen, die Dokumente von ihrer Website zu entfernen.

      Daraufhin veröffentlichten Studenten des Swarthmore-Colleg in Pennsylvania Kopien der elektronischen Nachrichten auf ihren Webseiten. Prompt handelten auch sie sich eine Abmahnung auf Grundlage des Digital Millennium Copyright Acts (DMCA) ein. Das College selbst wurde als Netzanbieter ebenfalls mit einem derartigen Brief bedacht.

      Doch damit nicht genug: Das Independent Media Center in San Francisco wurde ebenfalls von Diebold abgemahnt, weil es die von den Swarthmore-Studenten veröffentlichten Memos auf seiner Webseite verlinkt hatte. Diebold warf der Gruppe vor, seine Nutzer mit den Links zum Copyright-Bruch zu ermutigen. Auch der Internetanbieter des Independent Media Centers bekam einen derartigen Brief. Schließlich wandte sich Diebold sogar an den Großhandels-Provider dieses Internet-Anbieters.

      Anfang November gingen die Wahlcomputer-Kritiker dann in die Offensive. Mit Unterstützung der Netz-Bürgerrechtsvereinigung Electronic Frontier Foundation (EFF) klagten zwei Swarthmore-Studenten sowie der Internet-Anbieter des Independent Media Centers gegen den Gerätehersteller, um weitere Abmahnungen zu verhindern. "Wir können es Diebold nicht erlauben, die öffentliche Debatte über die Sicherheit ihrer Wahlcomputer mit unbegründeten Copyright-Ansprüchen zu verhindern", so EFF-Anwalt Wendy Seltzer zur Eröffnung des Verfahrens.

      Die Diskussion darüber, wie sicher elektronische Wahlhelfer wirklich sind, wird nicht erst seit der Auseinandersetzung um Diebolds E-Mails geführt.

      Manipulationen mit einfachen Tricks

      Im Juli veröffentlichte die kalifornische Regierung eine Studie, die verbesserte Tests für die Abstimmungstechnik forderte und empfahl, vorerst keine weiteren Geräte dieser Art anzuschaffen. Etwa zeitgleich meldeten sich vier IT-Experten mit einer detaillierten Untersuchung der Diebold-Terminals zu Wort. Die Wahlcomputer könnten mit einfachsten Tricks dazu gebracht werden, Stimmen mehrfach zu zählen oder ein Wahllokal vorzeitig zu schließen, erklärten die vier in einem Aufsatz.

      Kritiker verlangen deshalb, die per Wahlcomputer abgegebenen Stimmen zusätzlich auch auf Papier zu dokumentieren. Im Zweifelsfall könnte dann ganz einfach nachgezählt werden.

      Schwieriger würde die Wahl damit jedoch für all jene, denen die neue Technologie eigentlich die Stimmabgabe erleichtern soll. So erlauben Wahlterminals Blinden das Abstimmen ohne Fremdhilfe, indem sie die Wahlzettel ganz einfach vorlesen. Ein zusätzlicher ausgedruckter Wahlbeleg könnte derartige Ansätze zunichte machen.

      Elektronisches Wählen wird nicht nur wegen solcher Umsetzungsprobleme noch eine ganze Weile für Kontroversen sorgen. So hat die EFF angekündigt, sich nicht auf eine außergerichtliche Einigung mit Diebold einlassen zu wollen. Stattdessen will die Organisation eine richterliche Entscheidung erzwingen, um andere Firmen davon abzuhalten, mit Copyright-Gesetzen gegen ihre Kritiker vorzugehen. Seltzer: "Wir streben weiter ein Urteil an, um Leute zu schützen, die Inhalte im Netz veröffentlichen und verlinken."

      -------------------------------------

      Mehr Kontrolle
      Der demokratische US-Kongressabgeordnete und Präsidentschaftskandidat Dennis Kucinich fordert, Wahlcomputer- Hersteller zum Einsatz von Open-Source-Software zu zwingen. Das Prinzip, den Bauplan (Quellcode) der Programme offen zugänglich zu dokumentieren, ist vom Betriebssystem Linux bekannt und gilt unter Experten als effektive Vorkehrung gegen Fehler und Manipulationen.

      Regierungen zahlreicher Länder liebäugeln seit geraumer Zeit mit Open-Source-Software, um die Abhängigkeit von Konzernen wie Microsoft zu mindern und Kosten zu senken. So entschied sich der deutsche Bundestag im Frühjahr, auf seinen Servern Linux zu installieren. Doch in sensiblen Sphären setzen staatliche Stellen oft weiterhin auf proprietäre Produkte. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass Software von Microsoft & Co. über Sicherheitszertifikate verfügt, die den freien Konkurrenten meist fehlen.

      Bisher mangelte es OpenSource-Anbietern häufig einfach am nötigen Kleingeld, um die oft Millionen verschlingenden Zertifizierungsprozesse zu durchlaufen. Doch die Linux-Gemeinde holt auf. So erhielten Suse und IBM im Sommer ein Sicherheits-Zertifikat für einen Server. Der Distributor Red Hat arbeitet daran, bald eine Zertifizierung für einen Teil seiner Linux-Angebote zu bekommen. ött
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 15:31:31
      Beitrag Nr. 16.660 ()
      Israel soll mit USA Irak-Krieg vorbereitet haben
      08. Dez 10:24

      Einem US-Pressebericht zufolge hat Israel den USA bei der Planung des Irak-Kriegs geholfen. Die enge Kooperation wurde streng geheim gehalten.

      http://www.netzeitung.de/spezial/irak/264585.html

      :D
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 15:45:28
      Beitrag Nr. 16.661 ()
      #10

      ist doch klar das der Auftraggeber den Ausführenden ein wenig unterstützt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 15:49:17
      Beitrag Nr. 16.662 ()
      @ #16611 :laugh:

      :D
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 18:48:07
      Beitrag Nr. 16.663 ()
      el_torro
      :laugh::laugh::laugh:
      pass bloss auf, dass du nicht gleich die berühmte keule übers haupt gezogen kriegst :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 19:05:18
      Beitrag Nr. 16.664 ()
      besonders beeindruckend finde ich einen teilaspekt, der sehr an das interesse der usa an einschlägigen nazi-folter-grössen und ihrer unterbringung im cia und befreundeter dienste in lateinamerika erinnert bzw. der übernahme der organisation gehlen in den bnd und grosser tiere der hitlerschen polizei ins bka:

      Unter ihnen sei auch Faruk Hidschasi, ein ehemaliges Führungsmitglied des irakischen Geheimdienstes, schreibt das Magazin. Hidschasi, der im April festgenommen worden war, soll demnach im Auftrag der USA «das Netz der früheren irakischen Geheimdienste reaktivieren».

      zufall? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 19:21:13
      Beitrag Nr. 16.665 ()
      Bin Laden: Irak ein "perfektes Schlachtfeld"

      Schlechte Nachrichten für US-Präsident George W. Bush, aber auch für Taliban-Chef Mullah Mahmud Omar: Das Terrornetzwerk El Kaida will angeblich seine Basis von Afghanistan in den Irak verlegen. Das meldet das amerikanische Nachrichtenmagazin "Newsweek" unter Berufung auf eine Taliban-Quelle. Abgesandte von El-Kaida-Chef Osama bin Laden hätten dies Anhängern des Taliban-Führers bei einem Treffen im Fastenmonat Ramadan mitgeteilt.

      Perfektes Schlachtfeld gegen die "Kreuzfahrer"
      Der Terror-Chef und seine Gefolgsleute sähen dort eine großartige Gelegenheit Amerikaner zu töten: "Im Irak ist es leicht, amerikanisches Blut zu vergießen", wurde Bin Laden zitiert. Das Land sei das perfekte Schlachtfeld im Kampf gegen die "Kreuzfahrer". Die US-Truppen würden im Irak "untergehen". El Kaida plane deshalb, eine große Anzahl von Kämpfern von Afghanistan dorthin zu verlegen.
      ....

      t-online.de

      newsweek hat anscheinend ausserordentlich gute kontakte zum netzwerk ;)
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 22:20:20
      Beitrag Nr. 16.666 ()
      Einfach unglaublich :eek:

      IRAK Krieg schafft Arbeitsplätze in Deutschland. :confussed:

      Sowas hat man/frau in der Westpfalz (nicknamed: pfälzisch Sibirien) lange nicht mehr gesehen oder!
      Nämlich das in Deutschland trotz der Kriegsdienstverweigerer Schröder und Fischer eine Arbeitstelle neu geschaffen wurde.
      Und das sogar mitten in einem ultrastrukturschwachen Zonenrandgebiet, denn das ist die Westpfalz zweiffellos.


      Auf Deutsch ein Hausmeister für´s Militär-Krankenhaus wird gesucht.
      http://www.jobware.de/service/koop/rhp/view/index.html?info=…
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 22:24:21
      Beitrag Nr. 16.667 ()
      #16610 Ist doch nicht neu, der Israelische geheimdienst hat vorab aufklärung für die USA geleistet und selbst öffentlich gemacht.Es war beabsichtigt die Irakische führungsspitze konzentriert auszuschalten,die gefahr eine Schiitischen Machtübernahme ohne krieg wurde,wurde aber als gefährlicher für Israel eingeschätzt.Dasselbe dürfte zur Zeit auch bei einem machtverlust der Baath-Partei in Syrien befürchtet werden,sonst wären die vereinigten halunken schon längst dort einmarschiert.
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 22:40:09
      Beitrag Nr. 16.668 ()
      :laugh:

      Ob die Schlapphüte bedacht haben wer nach dem Abzug der Vereinigten Halunken die Macht übernimmt.

      Doch nicht etwa die IGC Marionetten vielleicht!
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 23:27:40
      Beitrag Nr. 16.669 ()
      09.12.2003 junge welt

      Ausland Rüdiger Göbel

      Menschenjagd im Irak

      Israelischer Geheimdienst trainiert US-Spezialeinheiten zur »Neutralisierung« von Widerstandskämpfern


      Die USA sitzen im Irak »in der Patsche«. Zu dieser Schlußfolgerung kam der indonesische Außenminister Hassan Wirayuda auf einer internationalen Sicherheitskonferenz in Jakarta. »Wir müssen nun alle mehrere Jahre die Konsequenzen des Krieges tragen.« Anders als von US-Präsident George W. Bush und seiner Regierung behauptet, habe die Irak-Invasion die Natur der Probleme rund um den Globus nicht verändert, sagte Wirayuda weiter. Das Dilemma der Besatzung unter Beschuß: Sollten die USA Irak verlassen, ohne eine intakte politische Infrastruktur geschaffen zu haben, würde dies zu einem »tödlichen Machtvakuum führen«. Erst am Sonntag hatte der Oberbefehlshaber der US-Bodentruppen im Irak, General Ricardo Sanchez, in Bagdad erklärt, er rechne in den kommenden Monaten mit einer neuen Eskalation der Widerstandsaktivitäten. Seine Truppen seien darauf vorbereitet und würden das so weit wie möglich unterbinden.

      Der renommierte amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh deckt in der jüngsten Ausgabe der US-Zeitschrift The New Yorker die neue Strategie der Aufstandsbekämpfung am Golf auf. Demnach haben israelische Geheimdiensteinheiten und Sondereinsatzkommandos der US-Armee bei der Vorbereitung des Irak-Kriegs geholfen. Beide Seiten hätten »eng« zusammengearbeitet, schreibt Hersh in dem am 15. Dezember erscheinenden Artikel. Der Beitrag wurde am Montag in der Online-Ausgabe des Magazins vorab veröffentlicht. Auf der Militärbasis Fort Bragg in North Carolina und in Israel seien amerikanische Spezialeinheiten für die Aufstandsbekämpfung im Irak trainiert worden. Vorbild seien die Operationen der Israelis gegen palästinensische Widerstandsgruppen im Westjordanland und im Gazastreifen. Unter Berufung auf israelische und amerikanische Geheimdienstmitarbeiter berichtet Hersh ausführlich über die anstehende »präemptive Menschenjagd« im Irak, das vorbeugende Killen auf Verdacht.

      Demnach hat die Bush-Administration Spezialeinheiten zum schmutzigen Krieg im Irak autorisiert. Die neue Sondertruppe »Task Force 121«, zusammengesetzt aus Angehörigen der Delta Force, Navy Seals und CIA-Killern, soll in den kommenden Monaten mutmaßliche Aufständische der Baath-Partei »neutralisieren« – durch Festnahme oder gezielte Mordanschläge. Israelische Spezialisten würden der Sondertruppe weiter als »ad-hoc-Berater« zur Verfügung stehen, so Hersh.

      Derzeit seien die Besatzungstruppen dabei, ehemalige Topleute der irakische Geheimdienste als Kollaborateure zu rekrutieren. Sie sollen die Widerstandsstrukturen infiltrieren und die Amerikaner mit Informationen zur Aufstandsbekämpfung versorgen. Die Strategie auf den Punkt gebracht: US-Scharfschützen operieren auf der Basis von irakischem Geheimdienstwissen. Fraglich dabei sei, so Hersh, ob die Iraker nicht ihre eigene Agenda hätten. In Vietnam jedenfalls habe eine ähnliche Operation, das Programm Phoenix, desaströse Folgen gehabt.
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 23:49:20
      Beitrag Nr. 16.670 ()
      Sondereinsatzkommandos
      Spezialeinheiten für die Aufstandsbekämpfung
      Menschenjagd« ..... das vorbeugende Killen auf Verdacht...
      mutmaßliche Aufständische ... neutralisieren


      könnte aus einem bericht der deutschen sondereinsatzkommandos im ostfeldzug gegen das slawische untermenschentum stammen.
      wie sich doch die bilder gleichen.
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 23:56:28
      Beitrag Nr. 16.671 ()


      Das ist glaube ich die Quelle der ganzen Aufregung Seymour Hersh vom New Yorker. Er hatte auch schon Perle zur Strecke gebracht.

      MOVING TARGETS
      by SEYMOUR M. HERSH
      Will the counter-insurgency plan in Iraq repeat the mistakes of Vietnam?
      Issue of 2003-12-15
      Posted 2003-12-08
      http://www.newyorker.com/fact/content/?031215fa_fact
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 00:19:42
      !
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      Avatar
      schrieb am 09.12.03 09:17:55
      Beitrag Nr. 16.673 ()
      #22

      ja, ja alles blühende Landschaften wie bei uns :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 10:46:45
      Beitrag Nr. 16.674 ()
      so nach und nach werden der ganze Dreck und die Lügen hochgespült, schone neue Weltordnung :D


      ANTHRAX-TERROR

      Die tödliche Spur des Papiers

      Von Marc Pitzke, New York

      Die Anthrax-Anschläge von 2001 nutzte die US-Regierung sogar als Argument für den Irak-Krieg. Jetzt kommt neue Bewegung in den Fall. Doch die Spur der Fahnder führt nicht nach Bagdad - sondern nach Maryland.


      Robert Stevens, 63, Florida. Thomas Morris, 55, Washington. Joseph Curseen, 47, Washington. Kathy Nguyen, 61, New York. Ottilie Lundgren, 94, Connecticut.
      Fünf Menschen, fünf Tote, fünf Opfer des Terrors von 2001. Doch von ihnen spricht kaum einer mehr. Keiner verliest ihre Namen bei Gedenkstunden. Keiner ehrt ihre Hinterbliebenen mit Tapferkeitsorden. Das künftige Mahnmal auf Ground Zero wird exakt 2982 Personen auflisten; sie sind nicht dabei.

      "Eine Spore vom Haftbefehl entfernt"

      Die fünf Amerikaner, die Ende 2001 der postalischen Anthrax-Anschlagswelle zum Opfer fielen, sind vergessen. Sie haben ihre Schuldigkeit getan: als Schlagzeilenfutter für eine Nation in Terror-Panik und, mehr noch, als Argument für den Irak-Krieg, zu dessen Rechtfertigung US-Außenminister Colin Powell dem Uno-Sicherheitsrat eine Ampulle mit weißem Pulver vorhielt.

      Weniger als ein Teelöffel des Pulvers habe dazu geführt, dass im Herbst 2001 der US-Senat geräumt werden musste, sagte Powell am 5. Februar vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Der Irak verfüge über so viel Anthrax, dass damit Zehntausende Teelöffel gefüllt werden könnten.

      Eine Irak-Connection der Briefe mit den Tod bringenden Anthrax-Sporen wurde zwar nie bewiesen. Der Krieg fand trotzdem statt. Seither hat die amerikanische Öffentlichkeit die Attentatsserie ungelöst zu den Akten gelegt.

      Bis jetzt.

      Denn hinter den Kulissen kommt jetzt auf einmal neue Bewegung in den Fall. Das FBI, so berichtete der an den Ermittlungen beteiligte Wissenschaftler Don Foster neulich in mehreren Interviews, sei nur noch "eine Spore von einem Haftbefehl entfernt". Die Spur der Fahnder führe dabei jedoch nicht nach Bagdad oder Kabul - sondern in den idyllischen Ort Frederick im US-Bundesstaat Maryland.

      Dort wohnt Steven Hatfill, ein mysteriöser Biowaffenexperte und ehemaliger Pentagon-Mann, den das FBI schon seit einiger Zeit als "Person von Interesse" im Visier hatte. Die plötzliche Eile der Fahnder hat jetzt einen guten Grund: Hatfill, 48, hat das FBI inzwischen seinerseits wegen Verleumdung verklagt. Das Verfahren, das in Kürze beginnen soll, stellt das FBI vor eine schlechte Alternative: Entweder es schlägt nun schnell zu und bringt seine Ermittlungen zum Abschluss - oder es riskiert, vor Gericht seine geheimsten Akten offen legen und den Killer womöglich laufen lassen zu müssen.

      Die Spur des Papiers

      Hatfills Namen geisterte erstmals im August 2002 durch die Medien, Justizminister John Ashcroft hatte ihn genannt. Daraufhin trat der Wissenschaftler, der einst für die US-Regierung an Biowaffen forschte, unter Tränen vor die Kameras und stritt jede Verbindung mit den Todesfällen ab; seitdem ist es still um ihn geworden.

      Die Fahndung - mit bisher über 230.000 Arbeitsstunden der aufwendigste Fall in der 95-jährigen Geschichte des FBI - sei jedoch "aktiv und andauernd", teilte der federführende FBI-Inspektor Robert Lambert dieser Tage in einem Briefwechsel zur Hatfill-Klage mit. Mehr noch: Die Bundespolizei habe ihr Raster auf "spezifische Individuen" eingeengt.

      Dass es sich bei dem Absender der Anthrax-Briefe eben um Hatfill handele, behauptet der Handschriftenexperte Foster, den das FBI um Prüfung der Giftpost gebeten hatte. Foster hatte sich bereits bewährt. Er identifizierte den "Una-Bomber" Theodore Kaczynski sowie Eric Rudolph, den Bombenleger der Olympischen Spiele von Atlanta. Nun sagte er in einem NBC-Interview: "Die Spur des Papiers" mache Hatfill "zur Person von bemerkenswertem Interesse". Eine Behauptung, die Erinnerungen weckt: zum Beispiel an den unseligen Richard Jewell, den das FBI öffentlich als Bombenleger von Atlanta verdächtigte und der sich am Ende doch als unschuldig entpuppte - ironischer Weise dank einer Handschriftenanalyse von Don Foster.

      Tödliche Risiko-Demonstration

      "Hatfill ist kein Richard Jewell", behauptet Foster diesmal aber in einer detaillierten Chronologie seiner graphologischen Analyse der Anthrax-Briefe von 2001, die das Monatsblatt "Vanity Fair" veröffentlichte. Klartext: Hatfill sei keineswegs so unschuldig, wie er sage. Hatfills Anwalt Thomas Connolly drohte Foster darob ebenfalls eine Klage an.

      Fosters These - die von Barbara Hatch Rosenberg, der obersten Biowaffenexpertin der Federation of American Scientists, gestützt wird - fußt auf graphologischen Indizien, wie sie sonst in der klassischen Literaturanalyse üblich sind: Punkt- und Kommasetzung, Syntax, Vokabular, Rechtschreibung, Grammatik, Slang, Quellenmaterial.

      Foster kam so zu dem Schluss, dass die Anthrax-Briefe "das Werk eines einheimischen US-Wissenschaftlers sind": Ein Bioexperte, der demonstrieren wollte, wie anfällig das System sei, um sich und seinen Kollegen dadurch endlich "die Anerkennung und den Respekt zu verschaffen, den sie seit langem verdienen".

      Rauer Umgang mit der Gift-Post

      Rosenberg gelangte unabhängig von Foster zum gleichen Fazit: Der Attentäter, so schrieb sie in einem Täterprofil, sei "ein Amerikaner, der in der US-Bioverteidigungsindustrie arbeitet". Er sei "geübt im Gebrauch der Waffe, ohne seine Umgebung zu kontaminieren". Er habe Zugang zu Anthrax. Er sei einer von wenigen, die vor 2001 dagegen geimpft worden seien. Er sei mittleren Alters. Er lebe nahe Washington. Er arbeite für das Forschungsinstitut der US-Armee für Infektionskrankheiten (USAMRIID) und/oder eine Pentagon-Vertragsfirma. Er stehe mit einer Regierungsbehörde im Disput. All dies treffe nur auf eine Person in den ganzen USA zu, schlussfolgerte Rosenberg: Steve Hatfill.

      Der Biologe und Virologe Hatfill arbeitete von 1997 bis 1999 für USAMRIID in Maryland. Nach seiner fristlosen Entlassung wechselte er zur Science Applications International Corporation (SAIC), einer wissenschaftliche Vertragsfirma, die das Pentagon unter anderem in Sachen Anthrax berät. Die feuerte ihn im vorigen Jahr, als der Anthrax-Verdacht bekannt wurde.

      Der Anthrax-Attentäter, so Foster in seiner Analyse, wollte die USA davor warnen, "dass der 11. September nur Vorspiel zu etwas Schlimmerem sein könnte: eine Epidemie des biologischen Terrorismus, auf den unsere Nation unvorbereitet ist". Die verseuchten Briefe seien als Botschaft eines Missverstandenen gedacht gewesen - "eine Botschaft, die in der Hektik unterging". Denn leider seien die Sortiermaschinen der Post "ein bisschen zu rau mit den Umschlägen umgegangen". Folge: Ingesamt mehr als 5000 Briefe wurden nach Berechnung der Vanderbilt University kontaminiert; fünf Menschen starben, 18 weitere wurden krank und leiden noch heute.

      Mit Gasmaske in der Küche

      Foster bringt Hatfill auch mit dem größten Anthrax-Ausbruch in Afrika in (indirekten) Zusammenhang. Dort wurden in Simbabwe zwischen 1978 und 1980 über 10.000 Menschen infiziert - nach Einschätzung vieler Experten eine brutale Aktion der rechtradikalen Militia Selous Scouts gegen die schwarzen Townships. Hatfill machte hier von 1978 bis 1984 seinen Doktor und stand nach eigenen Angaben auch im Dienste der Selous Scouts.

      Die damalige Schule Hatfills lag in Greendale, einem Stadtteil von Harare. Greendale ist auch der Name der (fiktiven) High School, die im Herbst 2001 auf den hochgradigen Anthrax-Briefen an die US-Senatoren Tom Daschle and Patrick Leahy als Absender auftauchte. Zufall?

      Hatfills Mentor ist der Biowaffen-Veteran William Patrick, 77, der für das Pentagon in den fünfziger Jahren als Erster die "waffenfähige" Zubereitung von Anthrax perfektionierte. Beide warnen seit jeher vor Anthrax-Anschlägen. Hatfill, der einen Roman zu dem Thema schrieb, stellte sich 1998 für ein skurriles Foto der "Washington Times" in Gasmaske und Schutzanzug in seine Küche, um Schutzvorkehrungen gegen "künftige Terroristen-Angriffe" zu demonstrieren. Patrick prophezeite 1999, ein solcher Anschlag werde sich unweigerlich ereignen - spätestens 2001.

      Bedeuten muss das alles nichts. Ob Hatfill einfach nur ein verleumdeter Wissenschaftler ist oder einer, der ein bizarres, makaber missglücktes Experiment riskierte, wird sich nun vor einem Bezirksgericht in Washington zeigen. Kuriose Kehrwende: Es klagt der Beschuldigte, die Fahnder sind in der Defensive. Das FBI hat beantragt, das Verfahren zu vertagen, um die eigenen, parallelen Ermittlungen nicht zu gefährden - ein Rennen gegen die Zeit.

      Die Nation widmet sich derweil längst anderen Problemen. Das einst verseuchte Postamt Brentwood in Washington, das zwei Jahre lang geschlossen war, wurde vorige Woche ohne viel Aufhebens wieder in Betrieb genommen. Die Reinigung hat 130 Millionen Dollar gekostet - mehr als der ursprüngliche Bau des Hauses.

      Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,277455,00.html
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 10:51:45
      Beitrag Nr. 16.675 ()
      SPIEGEL ONLINE - 09. Dezember 2003, 6:39
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,277455,00.html
      Anthrax-Terror

      Die tödliche Spur des Papiers

      Von Marc Pitzke, New York

      Die Anthrax-Anschläge von 2001 nutzte die US-Regierung sogar als Argument für den Irak-Krieg. Jetzt kommt neue Bewegung in den Fall. Doch die Spur der Fahnder führt nicht nach Bagdad - sondern nach Maryland.


      Biowaffen-Einsatzkommando: Wochen der Panik in den USA



      Robert Stevens, 63, Florida. Thomas Morris, 55, Washington. Joseph Curseen, 47, Washington. Kathy Nguyen, 61, New York. Ottilie Lundgren, 94, Connecticut.

      Fünf Menschen, fünf Tote, fünf Opfer des Terrors von 2001. Doch von ihnen spricht kaum einer mehr. Keiner verliest ihre Namen bei Gedenkstunden. Keiner ehrt ihre Hinterbliebenen mit Tapferkeitsorden. Das künftige Mahnmal auf Ground Zero wird exakt 2982 Personen auflisten; sie sind nicht dabei.

      "Eine Spore vom Haftbefehl entfernt"

      Die fünf Amerikaner, die Ende 2001 der postalischen Anthrax-Anschlagswelle zum Opfer fielen, sind vergessen. Sie haben ihre Schuldigkeit getan: als Schlagzeilenfutter für eine Nation in Terror-Panik und, mehr noch, als Argument für den Irak-Krieg, zu dessen Rechtfertigung US-Außenminister Colin Powell dem Uno-Sicherheitsrat eine Ampulle mit weißem Pulver vorhielt.

      Weniger als ein Teelöffel des Pulvers habe dazu geführt, dass im Herbst 2001 der US-Senat geräumt werden musste, sagte Powell am 5. Februar vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Der Irak verfüge über so viel Anthrax, dass damit Zehntausende Teelöffel gefüllt werden könnten.

      Eine Irak-Connection der Briefe mit den Tod bringenden Anthrax-Sporen wurde zwar nie bewiesen. Der Krieg fand trotzdem statt. Seither hat die amerikanische Öffentlichkeit die Attentatsserie ungelöst zu den Akten gelegt.

      Bis jetzt.

      Denn hinter den Kulissen kommt jetzt auf einmal neue Bewegung in den Fall. Das FBI, so berichtete der an den Ermittlungen beteiligte Wissenschaftler Don Foster neulich in mehreren Interviews, sei nur noch "eine Spore von einem Haftbefehl entfernt". Die Spur der Fahnder führe dabei jedoch nicht nach Bagdad oder Kabul - sondern in den idyllischen Ort Frederick im US-Bundesstaat Maryland.


      Verdächtiger Hatfill: "Person von Interesse"


      Dort wohnt Steven Hatfill, ein mysteriöser Biowaffenexperte und ehemaliger Pentagon-Mann, den das FBI schon seit einiger Zeit als "Person von Interesse" im Visier hatte. Die plötzliche Eile der Fahnder hat jetzt einen guten Grund: Hatfill, 48, hat das FBI inzwischen seinerseits wegen Verleumdung verklagt. Das Verfahren, das in Kürze beginnen soll, stellt das FBI vor eine schlechte Alternative: Entweder es schlägt nun schnell zu und bringt seine Ermittlungen zum Abschluss - oder es riskiert, vor Gericht seine geheimsten Akten offen legen und den Killer womöglich laufen lassen zu müssen.

      Die Spur des Papiers

      Hatfills Namen geisterte erstmals im August 2002 durch die Medien, Justizminister John Ashcroft hatte ihn genannt. Daraufhin trat der Wissenschaftler, der einst für die US-Regierung an Biowaffen forschte, unter Tränen vor die Kameras und stritt jede Verbindung mit den Todesfällen ab; seitdem ist es still um ihn geworden.

      Milzbrand-Brief: Geprüft auf Punkt- und Kommasetzung, Syntax, Rechtschreibung


      Die Fahndung - mit bisher über 230.000 Arbeitsstunden der aufwendigste Fall in der 95-jährigen Geschichte des FBI - sei jedoch "aktiv und andauernd", teilte der federführende FBI-Inspektor Robert Lambert dieser Tage in einem Briefwechsel zur Hatfill-Klage mit. Mehr noch: Die Bundespolizei habe ihr Raster auf "spezifische Individuen" eingeengt.

      Dass es sich bei dem Absender der Anthrax-Briefe eben um Hatfill handele, behauptet der Handschriftenexperte Foster, den das FBI um Prüfung der Giftpost gebeten hatte. Foster hatte sich bereits bewährt. Er identifizierte den "Una-Bomber" Theodore Kaczynski sowie Eric Rudolph, den Bombenleger der Olympischen Spiele von Atlanta. Nun sagte er in einem NBC-Interview: "Die Spur des Papiers" mache Hatfill "zur Person von bemerkenswertem Interesse". Eine Behauptung, die Erinnerungen weckt: zum Beispiel an den unseligen Richard Jewell, den das FBI öffentlich als Bombenleger von Atlanta verdächtigte und der sich am Ende doch als unschuldig entpuppte - ironischer Weise dank einer Handschriftenanalyse von Don Foster.

      Tödliche Risiko-Demonstration

      "Hatfill ist kein Richard Jewell", behauptet Foster diesmal aber in einer detaillierten Chronologie seiner graphologischen Analyse der Anthrax-Briefe von 2001, die das Monatsblatt "Vanity Fair" veröffentlichte. Klartext: Hatfill sei keineswegs so unschuldig, wie er sage. Hatfills Anwalt Thomas Connolly drohte Foster darob ebenfalls eine Klage an.

      Fosters These - die von Barbara Hatch Rosenberg, der obersten Biowaffenexpertin der Federation of American Scientists, gestützt wird - fußt auf graphologischen Indizien, wie sie sonst in der klassischen Literaturanalyse üblich sind: Punkt- und Kommasetzung, Syntax, Vokabular, Rechtschreibung, Grammatik, Slang, Quellenmaterial.

      Foster kam so zu dem Schluss, dass die Anthrax-Briefe "das Werk eines einheimischen US-Wissenschaftlers sind"[/b ]: Ein Bioexperte, der demonstrieren wollte, wie anfällig das System sei, um sich und seinen Kollegen dadurch endlich "die Anerkennung und den Respekt zu verschaffen, den sie seit langem verdienen".

      Rauer Umgang mit der Gift-Post

      Rosenberg gelangte unabhängig von Foster zum gleichen Fazit: Der Attentäter, so schrieb sie in einem Täterprofil, sei "ein Amerikaner, der in der US-Bioverteidigungsindustrie arbeitet". Er sei "geübt im Gebrauch der Waffe, ohne seine Umgebung zu kontaminieren". Er habe Zugang zu Anthrax. Er sei einer von wenigen, die vor 2001 dagegen geimpft worden seien. Er sei mittleren Alters. Er lebe nahe Washington. Er arbeite für das Forschungsinstitut der US-Armee für Infektionskrankheiten (USAMRIID) und/oder eine Pentagon-Vertragsfirma. Er stehe mit einer Regierungsbehörde im Disput. All dies treffe nur auf eine Person in den ganzen USA zu, schlussfolgerte Rosenberg: Steve Hatfill.

      Der Biologe und Virologe Hatfill arbeitete von 1997 bis 1999 für USAMRIID in Maryland. Nach seiner fristlosen Entlassung wechselte er zur Science Applications International Corporation (SAIC), einer wissenschaftliche Vertragsfirma, die das Pentagon unter anderem in Sachen Anthrax berät. Die feuerte ihn im vorigen Jahr, als der Anthrax-Verdacht bekannt wurde.


      Der Anthrax-Attentäter, so Foster in seiner Analyse, wollte die USA davor warnen, "dass der 11. September nur Vorspiel zu etwas Schlimmerem sein könnte: eine Epidemie des biologischen Terrorismus, auf den unsere Nation unvorbereitet ist". Die verseuchten Briefe seien als Botschaft eines Missverstandenen gedacht gewesen - "eine Botschaft, die in der Hektik unterging". Denn leider seien die Sortiermaschinen der Post "ein bisschen zu rau mit den Umschlägen umgegangen". Folge: Ingesamt mehr als 5000 Briefe wurden nach Berechnung der Vanderbilt University kontaminiert; fünf Menschen starben, 18 weitere wurden krank und leiden noch heute.

      Mit Gasmaske in der Küche

      Foster bringt Hatfill auch mit dem größten Anthrax-Ausbruch in Afrika in (indirekten) Zusammenhang. Dort wurden in Simbabwe zwischen 1978 und 1980 über 10.000 Menschen infiziert - nach Einschätzung vieler Experten eine brutale Aktion der rechtradikalen Militia Selous Scouts gegen die schwarzen Townships. Hatfill machte hier von 1978 bis 1984 seinen Doktor und stand nach eigenen Angaben auch im Dienste der Selous Scouts.

      Die damalige Schule Hatfills lag in Greendale, einem Stadtteil von Harare. Greendale ist auch der Name der (fiktiven) High School, die im Herbst 2001 auf den hochgradigen Anthrax-Briefen an die US-Senatoren Tom Daschle and Patrick Leahy als Absender auftauchte. Zufall?

      Hatfills Mentor ist der Biowaffen-Veteran William Patrick, 77, der für das Pentagon in den fünfziger Jahren als Erster die "waffenfähige" Zubereitung von Anthrax perfektionierte. Beide warnen seit jeher vor Anthrax-Anschlägen. Hatfill, der einen Roman zu dem Thema schrieb, stellte sich 1998 für ein skurriles Foto der "Washington Times" in Gasmaske und Schutzanzug in seine Küche, um Schutzvorkehrungen gegen "künftige Terroristen-Angriffe" zu demonstrieren. Patrick prophezeite 1999, ein solcher Anschlag werde sich unweigerlich ereignen - spätestens 2001.


      Postamt in Brentwood: Die Reinigung kostete mehr als der Bau


      Bedeuten muss das alles nichts. Ob Hatfill einfach nur ein verleumdeter Wissenschaftler ist oder einer, der ein bizarres, makaber missglücktes Experiment riskierte, wird sich nun vor einem Bezirksgericht in Washington zeigen. Kuriose Kehrwende: Es klagt der Beschuldigte, die Fahnder sind in der Defensive. Das FBI hat beantragt, das Verfahren zu vertagen, um die eigenen, parallelen Ermittlungen nicht zu gefährden - ein Rennen gegen die Zeit.

      Die Nation widmet sich derweil längst anderen Problemen. Das einst verseuchte Postamt Brentwood in Washington, das zwei Jahre lang geschlossen war, wurde vorige Woche ohne viel Aufhebens wieder in Betrieb genommen. Die Reinigung hat 130 Millionen Dollar gekostet - mehr als der ursprüngliche Bau des Hauses.





      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Antiterror-Gesetze: Bushs Hexenjagd auf US-Forscher (03.12.2003)
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,274896,00.h…





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      Avatar
      schrieb am 09.12.03 10:54:41
      Beitrag Nr. 16.676 ()
      @ #16619, #16620

      Israelische Experten. Endlich!

      Ist es noch so fein gesponnen,
      kommt es doch ans Licht der Sonnen! :laugh:

      Ich finde es gut, daß die, die wirklich vom Irakkrieg profitieren, nämlich die Israelis, die Amerikaner im Irak unterstützen.

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 11:07:34
      Beitrag Nr. 16.677 ()
      #24

      tschuldigung, aber diesmal war ich schneller :D
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 11:10:20
      Beitrag Nr. 16.678 ()
      Auch bei der Vorbereitung waren sie hilfreich.

      Israel soll mit USA Irak-Krieg vorbereitet haben

      08. Dez 10:24 netzeitung

      Einem US-Pressebericht zufolge hat Israel den USA bei der Planung des Irak-Kriegs geholfen. Die enge Kooperation wurde streng geheim gehalten.




      Israelische Geheimagenten und Spezialkommandos haben die US-Regierung offenbar bei der Vorbereitung des Irak-Kriegs unterstützt. Die geheime Zusammenarbeit sei eng gewesen, heißt es in einem vorab veröffentlichten Bericht der Zeitschrift «The New Yorker». Die Informationen stammen demnach aus amerikanischen und israelischen Geheimdienstkreisen.

      Die derzeitige US-Strategie in Irak konzentriere sich zunehmend auf geheime Einsätze, mit denen Anhänger des gestürzten Diktators Saddam Hussein ausgeschaltet werden sollten, heißt es. Ehemalige Führungsmitglieder der herrschenden Baath-Partei sollten «gefasst oder ermordet» werden.

      Dem «New Yorker» zufolge kooperiert die so genannte Task Force 121 mit früheren Anhängern der Baath-Partei, um die nötigen Informationen für Militäraktionen der Besatzungstruppen in Irak zu gewinnen.

      Unter ihnen sei auch Faruk Hidschasi, ein ehemaliges Führungsmitglied des irakischen Geheimdienstes, schreibt das Magazin. Hidschasi, der im April festgenommen worden war, soll demnach im Auftrag der USA «das Netz der früheren irakischen Geheimdienste reaktivieren».

      Der Task Force 121 gehören Mitglieder des CIA, der amerikanischen Spezialtruppe Delta Force und von Sondereinheiten der Marine an. (nz)
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 11:14:17
      Beitrag Nr. 16.679 ()
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 12:23:52
      Beitrag Nr. 16.680 ()
      Der Preis der freien Meinungsäußerung bezüglich Irak-Krieg
      von Robert Fisk
      Independent / ZNet 26.11.2003


      Im Irak sind sie Nummern - Blutspuren auf der Straße. Nicht so in der kleinen Stadt Madison in Wisconsin. Letzte Woche, auf der Titelseite der lokalen Presse, der ‘Capital Times’, wurden sie auf einmal ganz real: Sergeant Warren Hansen, Specialist Eugene Uhl und Second Lieutenant Jeremy Wolfe von der 101sten Airborne-Division. Drei Männer - auf ihrer letzten Reise in die Heimat. Auch Hansens Vater starb beim Militär. Und Uhl wäre an ‘Thanksgiving’ 22 geworden. Er hatte nach Hause geschrieben, er habe ein “schlechtes Gefühl”. Sein Vater kämpfte in Vietnam, sein Großvater im Zweiten Weltkrieg und in Korea. Zwei der drei Männer starben beim Helikopter-Absturz über Tikrit vor etwas über einer Woche. Unser Held im “Krieg gegen den Terror”, Präsident Bush, wird selbstverständlich nicht zur Beerdigung gehen. Der Mann, der es ablehnte, der Nation im Vietnamkrieg zu dienen, dafür aber jetzt 146 000 junge Amerikaner in das größte Rattennest des Mittleren Ostens schickte, geht nicht auf Beerdigungen - und Journalisten tun das natürlich auch nicht. Die amerikanischen TV-Sender haben aus Schwäche die jüngste Entscheidung des Pentagon akzeptiert, keine Särge von aus dem Irak heimgekehrten jungen Amerikanern zu zeigen. Die Toten dürfen heimkehren - aber sie tun es praktisch im Verborgenen.

      Doch die Dinge ändern sich. Als ich letzte Woche in Madison einen Vortrag hielt, antwortete das Publikum - mehr als 1000 Leute - mit tosendem Beifall, als ich anmerkte, der Irak-Krieg könnte George Bushs Chancen auf Wiederwahl im nächsten Jahr doch noch zunichte machen. Im Publikum erhob sich ein junger Mann. Er sagte, sein Bruder sei Soldat im Irak. Er habe nach Hause geschrieben, der Krieg laufe chaotisch, Amerikaner sollten nicht im Irak sterben. Nach dem Vortrag zeigte mir der junge Mann ein Bild seines Bruders - ein hochgewachsener Offizier der 82sten Airborne, mit Sonnenbrille und einem M-16-Gewehr. Er übergab mir eine Botschaft des Soldaten, der wolle mich nächsten Monat in Bagdad treffen. Ich muss aufpassen, den Namen nicht zu nennen. Diejenigen in Amerika, die die Leute im Dunkeln halten wollen, sind immer noch auf ihrem Posten.

      Da ist der Fall Drew Plummer aus North Carolina. In seinem letzten Jahr auf der Highschool hatte er sich (bei der Armee) eingeschrieben - drei Monate vor dem 11. September 2001. Als er auf Heimaturlaub kam, nahm Drew Plummer zusammen mit Vater Lou an einer “Bringt-unsere-Soldaten-heim”-Wache teil. Lou Plummer war früher bei der 2ten US-Panzerdivision. Und sein Vater kämpfte - anders als Mr. Bush - in Vietnam. Ein Reporter der Associated Press fragte Drew Plummer, was er so über Irak denke. Der antwortete: “Ich bin einfach nicht einverstanden mit dem, was wir dort im Moment tun. Ich denke nicht, dass unsere Jungs im Irak sterben sollten. Aber ich bin auch kein Pazifist. Ich leiste meinen Beitrag”. Armeeangehörige in Amerika zahlen heutzutage einen hohen Preis für freie Meinungsäußerung. Die US-Navy verklagte Drew Plummer. Er habe gegen Artikel 134 des ‘Uniform Code of Military Justice’ verstoßen: ‘Disloyal Statements’ (unloyale Äußerungen). Bei seiner offiziellen Anhörung wurde Plummer gefragt, ob er mit dem Feind “sympathisiere” oder sich “Sabotageakte” überlege. Er wurde verurteilt und degradiert. Nach wie vor verleugnet die US-Presse Dinge dieser Art. Wie verräterisch beispielsweise die hohe Zahl schwerverletzter Soldaten, die aus dem Irak in die USA heimgeholt werden. Mittlerweile sind es fast 2 200. Viele verloren Gliedmaßen oder haben Gesichtsverletzungen erlitten. Insgesamt liegt die Zahl der medizinischen Evakuierungen von Irak-Soldaten bei fast 7 000 - viele haben psychische Probleme. All diese Fakten offenbarte das Pentagon in Washington einer Gruppe französischer Diplomaten. Die französische Presse nahm sich der Story an. Nicht so die Presse der Kleinstadt Amerika - wo jeder, der die Wahrheit über Irak sagen will, sofort angegriffen wird. Das Pentagon plant, bis 2006 100 000 GIs im Irak zu behalten; währenddessen versuchen unsere Stars des Journalismus, das Feuer des Patriotismus mit einer neuen Propaganda-Strategie zu schüren - einer, die einen noch mehr frösteln macht. Eine der übelsten Behauptungen wurde kürzlich in der New York Times veröffentlicht. David Brooks sagt dort, Saddams Folterer griffen US- Soldaten an (einige seiner Geheimdienstler arbeiten inzwischen für die Besatzungsarmee, aber das ist eine andere Geschichte). Und mit dieser Behauptung verbindet er: “die Geschichte zeigt, die Amerikaner sind bereit, Opfer zu bringen. Echte Zweifel kommen uns erst, wenn wir sehen, wie wir sie anderen zufügen. Aber was wird aus der nationalen Stimmung werden, wenn unsere Nachrichtenprogramme Bilder brutaler Maßnahmen zeigen, die unsere eigenen Truppen anwenden müssen? Unzweifelhaft sind da Gräuel (zu sehen), die viele gutherzige Menschen dazu bringen werden, die Sache im Stich zu lassen... Irgendwie... muss uns die Bush-Administration immer und immer wieder daran erinnern, Irak ist die ‘Schlacht um Midway’* in diesem Krieg gegen den Terror...”

      Was um alles in der Welt will uns dieser üble Blödsinn sagen? Warum stellt die New York Times Zeilenplatz zur Verfügung, um Kriegsverbrechen, verübt durch die Hand von US-Soldaten zu verteidigen? Wobei ich bezweifle, dass US-Sender überhaupt irgendwelche Bilder “brutaler Maßnahmen” zeigen werden. Sie hatten die Chance und haben sie nicht genutzt. Aber ‘Gräuel’? Heißt das, dass wir jetzt ‘Gräuel’ gegen “den Abschaum der Welt” (wie Mr. Brooks die Aufständischen nennt) unterstützen sollen - in unserem moralischen Feldzug gegen das Böse? Bei all dem Schmutz sollten wir uns an die simple Courage eines Drew Plummer erinnern. Und behalten Sie folgende Namen im Gedächtnis: Army Private First Class Rachel Bosveld (19), Army Specialist Paul Sturino (21), Army Reservist Dan Gabrielson (40), Army Major Mathew Shram (36), Marine Sergeant Kirk Strasekie (23). Auch sie aus Wisconsin. Auch sie starben im Irak.

      Anmerkung der Übersetzerin

      *eine entscheidende Seeschlacht (1942) des Zweiten Weltkriegs zwischen Japan und den USA





      [ Übersetzt von: Andrea Noll | Orginalartikel: "The Price of Free Speech on the Iraq War" ]
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 14:37:05
      Beitrag Nr. 16.681 ()
      Sendedatum: Dienstag, 9. Dezember 2003, 23.00 Uhr im NDR
      Erstsendung im Ersten, 14. August 2003

      Die tödlichen Fehler der Schlapphüte

      Wie die Todespiloten den Geheimdiensten entkamen
      Deutsche und US-amerikanische Geheimdienste hätten die Terroranschläge am 11. September 2001 verhindern können - aber sie haben versagt. Deutsche Verfassungsschützer kannten die späteren Todespiloten und hatten ihre Helfer immer wieder im Visier. Amerikanische Ermittler kannten Terrorpläne, Passagierflugzeuge als Waffen einzusetzen. Die Ermittler hatten alle Puzzleteile eines geplanten schrecklichen Verbrechens vor sich - aber sie fügten sie nicht zu einem Bild zusammen.

      .... Minutiös untersucht die investigative Dokumentation "Die tödlichen Fehler der Schlapphüte" von Dirk Laabs und Oliver Schröm die Arbeit der Ermittler. Die Autoren haben exklusiven Zugang zu vertraulichen Unterlagen und reihen ein Beweisstück ans andere. Sie haben Ermittler und Verantwortliche auf drei Kontinenten - in Europa, Asien und Amerika - interviewt.

      "Die tödlichen Fehler der Schlapphüte" dokumentiert einen Skandal und entlarvt Lügen. Zum Beispiel jene, es hätten keine Warnungen vorgelegen, dass ein solcher Anschlag geplant war. CIA und FBI kannten die Drahtzieher. Sie kannten die Ziele. Und sie kannten - und überwachten sogar - einige der Todespiloten. .....

      http://www.ndrtv.de/doku/20030814_schlapphuete_neu.html
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 14:54:04
      Beitrag Nr. 16.682 ()
      ..ich dachte, die Todespiloten gab es gar nicht???

      War es nicht ein ferngesteuertes Flugzeug? Ist nicht völlig klar, dass ein Atta nicht so doof ist, sein Testament offen im Auto rumliegen zu lassen und irgendwelche Anleitungen.


      Rumsfeld würde vielleicht fragen:

      "Wie können die Geheimdienste versagt haben, wenn sie Unschuldige nicht hindern konnten, etwas nicht zu tun, was sie eh nicht getan haben??"

      Aber das ist vermutlich zu schwer zu verstehen.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 16:03:33
      Beitrag Nr. 16.683 ()
      Ziemlich viele schwarze Tage...
      __________________________________________________________

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277535,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277535,00.html

      Angriffe auf Moschee und US-Kaserne

      Blutiger Dienstag im Irak

      Ein schwarzer Tag für die amerikanische Besatzungsmacht: Bei einem Selbstmordanschlag wurden 40 amerikanische Soldaten verletzt, drei US-Soldaten starben bei einem Unfall und drei Zivilisten bei einem Raketenangriff auf eine Moschee in Bagdad. Und dann stürzte bei Falludscha auch noch ein Hubschrauber ab.

      Bagdad - Bei dem im Westirak abgestürzten US-Militärhubschrauber soll es sich um den Typ "Black Hawk" handeln, anderen Berichten zufolge handelt es sich um einen Beobachtungshelicopter, der eine kontrollierte Landung unternommen habe. Opfer soll es laut amerikanischen Berichten bei der Notlandung nicht gegeben haben. Damit blieb zunächst unklar, ob es sich bei dem Hubschrauberabsturz um einen Abschuss oder ein technisches Versagen handelte. Ein Reporter des Senders al-Dschasira sagte, Augenzeugen hätten von einem Panzerfaust-Angriff berichtet.

      Zuvor wurde ein Selbstmordanschlag vor dem Stützpunkt der US-Truppen in der nordirakischen Ortschaft Tall Afar verübt. Vier der Soldaten wurden in ein Lazarett eingeliefert, die übrigen 37 erlitten leichtere Verletzungen. Nach US-Angaben fuhr der Wagen des Täters auf das Tor zu, woraufhin Wachmänner das Feuer eröffneten. Kurz darauf explodierte das Fahrzeug und riss einen tiefen Krater in den Eingangsbereich der Kaserne.

      Davor waren nördlich von Bagdad bei einem Verkehrsunfall drei US-Soldaten ums Leben gekommen. Ein vierter wurde verletzt. Der Unfall ereignete sich demnach am späten Montagabend in Duluijah 90 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt. Die Soldaten stürzten in ihrem Schützenpanzer in einen Kanal, nachdem ein Uferdamm abgerutscht war.

      In Tikrit führten US-Soldaten im Morgengrauen mehrere Razzien gegen mutmaßliche Aufständische durch. Acht Verdächtige wurden festgenommen. Mindestens drei von ihnen sollen nach Militärangaben Verbindungen zu Guerillagruppen haben, die für zahlreiche Anschläge verantwortlich gemacht werden.

      Sicherheitsrat verurteilt Angriffe

      Der Uno-Sicherheitsrat verurteilte unterdessen die Anschläge auf Ausländer, Iraker und Koalitionsstreitkräfte in Irak scharf. In einer Erklärung wurden am Montag die jüngsten Angriffen auf Italiener, Spanier, Japaner, Südkoreaner und Kolumbianer besonders hervorgehoben. Der Sicherheitsrat fordert alle Staaten auf, bei der Verfolgung der Angreifer und ihrer Hintermänner zusammenzuarbeiten. Die Abstimmung über den von Italien und Japan eingebrachten Text hatte sich verzögert, weil die USA darauf bestanden, dass auch die Angriffe auf Soldaten der Besatzungsmächte verurteilt werden.

      Das Regime von Saddam Hussein hat möglicherweise weit mehr Einwohner von Bagdad umgebracht, als bislang vermutet. Laut einer Umfrage ließ der gestürzte Diktator während seiner 23 Jahre dauernden Herrschaft allein in der irakischen Hauptstadt etwa 60.000 Menschen töten. Die Zahlen des Gallup-Institutes sollten am Dienstag offiziell vorgestellt werden.

      Im August und September wurden 1.178 Einwohner Bagdads gefragt, ob Mitglieder ihres Haushaltes exekutiert worden seien. 6,6 Prozent der Befragten hätten die Frage bejaht, heißt es in dem Gallup-Bericht. Bei einer Einwohnerzahl von 6,39 Millionen und einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 6,9 Personen läge die Zahl der Getöteten folglich bei 61.000, errechnete das Institut. Nach bisherigen Schätzung waren es wenige Zehntausend. Die blutigsten Massaker wurden von Regierungstruppen im kurdischen Norden und im schiitisch dominierten Süden verübt.

      Explosion in Bagdader Moschee tötet drei Menschen

      Bei einer Explosion in der Ahbab-al-Mustafa-Moschee in Bagdad sind am frühen Dienstagmorgen drei Menschen getötet worden. Dies berichtete der arabische TV-Sender al-Dschasira unter Berufung auf Augenzeugen. Außerdem wurden mehrere Menschen verletzt. Die Ursache der Explosion war zunächst unklar. Der Sender zitierte den Imam der Moschee mit den Worten, die Explosion habe sich neben einem Generator ereignet.

      Die Explosion habe sich kurz nach Tagesanbruch ereignet, offenbar im Innern der sunnitischen Moschee Ahbab al-Mustafa, sagte US-Oberstleutnant Frank German. "Als wir ankamen, haben wir die Flammen gelöscht, eine Sicherheitszone abgesperrt und mit den Ermittlungen begonnen", sagte er.

      "Die Explosion hat die Mosche etwa um Viertel vor Sieben am Morgen erschüttert. Ich ging auf das Dach meines Hauses und drei Minuten später hörte ich eine zweite Explosion", sagte Ahmed Abdullah, der in der Nachbarschaft des Gotteshauses wohnt. Auf dem Boden im Innern der Moschee waren Blutspuren zu sehen.
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 16:33:39
      Beitrag Nr. 16.684 ()
      Da kann ich rv ausnahmsweise mal recht geben:

      Ziemlich viele schwarze Tage...

      ...

      Das Regime von Saddam Hussein hat möglicherweise weit mehr Einwohner von Bagdad umgebracht, als bislang vermutet. Laut einer Umfrage ließ der gestürzte Diktator während seiner 23 Jahre dauernden Herrschaft allein in
      der irakischen Hauptstadt etwa 60.000 Menschen töten. Die Zahlen des Gallup-Institutes sollten am Dienstag offiziell vorgestellt werden.

      Im August und September wurden 1.178 Einwohner Bagdads gefragt, ob Mitglieder ihres Haushaltes exekutiert worden seien. 6,6 Prozent der Befragten hätten die Frage bejaht, heißt es in dem Gallup-Bericht. Bei einer Einwohnerzahl von 6,39 Millionen und einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 6,9 Personen läge die Zahl der Getöteten folglich bei 61.000, errechnete das Institut. Nach bisherigen Schätzung waren es wenige Zehntausend. Die blutigsten Massaker wurden von Regierungstruppen im kurdischen Norden und im schiitisch dominierten Süden verübt.


      Das würde bedeuten, dass unter Saddam alleine in Bagdad ca. 10 Menschen pro Tag massakriert wurden, und das 23 Jahre lang. Das sind wirklich schrecklich viele schwarze Tage.

      :(
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 16:47:13
      Beitrag Nr. 16.685 ()
      Die blutigsten Massaker wurden von Regierungstruppen im kurdischen Norden und im schiitisch dominierten Süden verübt.

      darunter sind auch die massakrierten, die zu den schiiten gehoren, die von den amis im letzten golfkrieg zum aufstand gegen saddam aufgerufen worden waren und die sie dann, als der aufstand begonnen hatte, schmählich im stich liessen, d.h. den schergen saddams ans messer lieferten?
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 16:52:34
      Beitrag Nr. 16.686 ()
      ...war ja klar, dass im Endeffekt wieder die Amerikaner schuld sein würden....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 17:36:15
      Beitrag Nr. 16.687 ()
      Wenn die Amerikaner Neuigkeiten aus Saddams Regierungszeit haben, glaube ich ihnen immer aufs Wort. :laugh:

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 17:50:25
      Beitrag Nr. 16.688 ()
      fassen wir also als (Zwischen-?)Ergebnis zusammen:

      Es gab vermutlich Opfer unter Saddam.
      Die Zahlen sind in höchstem Maße angreifbar, da sie aus amerikanischen Quellen stammen. Soweit die - reduzierten - Zahlen allerdings zutreffen, sollen die Amis mal ganz still sein, denn letztlich sind es ja Opfer ihrer eigenen Politik:

      Denn mal waren sie seine Freunde, (wenn es auch engere Freunde gab, aber die interessieren hier nicht), als sie hätten seine Feinde sein sollen.
      Dann haben sie einen ungerechten Krieg gegen ihn geführt, obwohl er doch nur Kuweit angegriffen hat (keine Demokratie!!!).
      Dann haben sie den Krieg nicht weitergeführt, obwohl er Teile seiner Bevölkerung ermordet hat.
      Dann waren sie noch immer seine Feinde und haben die Bevölkerung ausgehungert.
      Dann haben sie den zweiten ungerechten Krieg gegen ihn geführt.
      Und jetzt lassen sie zu, dass Terroristen die Bevölkerung in die Luft sprengen und sogar in Moscheen Bomben werfen...

      Böse USA!!!

      Irgendwelche Ergänzungen?? Hab ich was vergessen??
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 17:54:05
      Beitrag Nr. 16.689 ()
      @ #16637

      einsatzbereit in 45 Minuten... :laugh:

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 17:57:44
      Beitrag Nr. 16.690 ()
      @ xylo
      Wenn man auch von der zeitgenoessischen geschichte (die Zeiten von George Bush sen. im Irak-Krieg II ) keinen blassen Schimmer hat, dann muss man nicht noch damit angeben.... :D

      Dass die Amis nach der erfolgreichen SChlacht gegen den Irak 1991 die damals starke OPPOSITION erst zum Aufstand aufriefen, um dann die verbluefften Kurden, die feststellten, dass die USA eben doch KEINE Waffen zur Verfuegeung stellten, geradezu geuesslich von den revolutionsgarden komplett massakrieren zu lassen, wird eigentlich nur von voelligen Wirrkopefen geleugnet.

      Aber insofern ist Dein unintelligenter Kommentar nur konsequent, finde ich....

      Wer lesen kann, ist Dir gegenueber eindeutig im Vorteil.... :D
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 18:04:32
      Beitrag Nr. 16.691 ()
      weapons of mass destruction bei google :laugh::laugh::laugh:




      Please try the following:
      Click the Regime change button, or try again later.
      If you are George Bush and typed the country`s name in the address bar, make sure that it is spelled correctly. (IRAQ).
      To check your weapons inspector settings, click the UN menu, and then click Weapons Inspector Options. On the Security Council tab, click Consensus. The settings should match those provided by your government or NATO.
      If the Security Council has enabled it, The United States of America can examine your country and automatically discover Weapons of Mass Destruction. ...
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 18:25:08
      Beitrag Nr. 16.692 ()
      zur Auflockerung einige Sprueche von "Dirty Harry" Schmidt:

      "Man kann kaum glauben, dass McDonald`s Umsatz-Rückgänge hat. Die US-Armee erschließt doch dauernd neue Märkte!"

      "Schwarzenegger neuer Gouverneur von Kalifornien: George Bush hat Arnie gratuliert - was ihn am meisten beeindruckt: Schwarzenegger hat nicht nur die Wahl gewonnen, sondern bekam auch die meisten Stimmen!"

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 18:28:32
      Beitrag Nr. 16.693 ()
      Im Durchschnitt zwei Wochen Gefängnis


      Das US-Justizministerium hat nach den Anschlägen vom 11. September 2001 die Strafverfolgung im Zusammenhang mit Terrorismus drastisch verschärft. Doch entgegen anders lautenden Behauptungen von Justizminister John Ashcroft gab es dabei kaum Erfolge, wie eine neue Studie belegt.

      Nach Regierungsdokumenten, die das Clearinghaus der Syracuse University auswertete und am Sonntag (Ortszeit) präsentierte, wurde in den vergangenen beiden Jahren gegen 6400 Personen wegen Terrorverdachts ermittelt. Anklage wurde jedoch gegen weniger als ein Drittel erhoben, nur 879 wurden verurteilt, und im Durchschnitt zu lediglich 14 Tagen Gefängnis. Fünf Verdächtige wurden seit den Anschlägen auf das World Trade Center zu 20 Jahren Haft oder mehr verurteilt, wie es in dem Bericht heißt.

      US-Senator Charles Grassley, ranghohes Mitglied des Justizausschusses, nannte den Bericht alarmierend. Er werfe Zweifel auf die Erfolgsmeldungen des Justizministeriums beim Kampf gegen den Terrorismus. Bei nahezu allen seinen Aussagen zur Anti-Terror-Kampagne präsentierte Ashcroft bislang eine lange Liste mit Verhaftungen und Verurteilungen, um die Effektivität seiner Behörde zu belegen.

      08.12.03, 7:30 Uhr focus.de
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 20:21:42
      Beitrag Nr. 16.694 ()
      39 - was habe ich denn geleugnet???

      Ich habe lediglich Eure Kritikpunkte in ihrer ganzen Stringenz zusammengefasst...

      Wobei ich natürlich das "genüsslich" vergessen habe, da ich vergaß, dass die Amis ja Freude am Sterben unschuldiger Menschen haben oder solcher, die sie perfide in die Falle gelockt haben...vermutlich haben sie auch "genüsslich" die armen irakischen Kinder verhungern lassen und "genüsslich" die Attentäter die Bomben in die Moschee tragen lassen...

      Jetzt zufrieden???


      38 kapier ich dagegen leider nicht....:(
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 20:34:06
      Beitrag Nr. 16.695 ()
      "Die große Lüge - Bush, Blair und Saddams Bombe"
      Ein Film von Johannes Hano und Thomas Reichart.


      Ankündigung und Inhaltsangabe des ZDF

      Im Folgenden dokumentieren wir eine Pressemitteilung des Fernsehsenders ZDF, worin auf eine hochinteressante Sendung über die Vorgeschichte des Irakkriegs aufmerksam gemacht wird.
      Die Sendung, um die es geht, läuft am Mittwoch, den 10. Dezember 2003, um 22.45 Uhr. Titel: "Die große Lüge - Bush, Blair und Saddams Bombe".


      Der Umschlag trägt keinen Absender.
      Niemand weiß, wer ihn in das Büro der Waffeninspektoren in der UNO in New York gelegt hat.
      Kurz zuvor hat Jacques Baute, Leiter der Irak-Mission der Internationalen Atomenergiebehörde, einen Anruf erhalten.
      "Wir haben was für Sie", hieß es.
      "Sie können sich die Niger- Dokumente abholen."
      Wochenlang hatte Baute versucht, von den Amerikanern und Briten jene geheimnisvollen Briefe zu bekommen, die angeblich beweisen, dass Saddam Hussein an der Atombombe baut.
      Immer wieder hatten US- Präsident George Bush und der britische Premierminister Tony Blair behauptet, der Irak habe sich Uran in Afrika gekauft.

      "Wir haben sie bedrängt, wir sind ihnen richtig auf die Nerven gegangen", berichtet Baute dem ZDF.
      Doch die USA geben die Briefe erst an diesem Tag frei, wenige Wochen vor Beginn des Irak-Krieges.
      Aber als Baute die Dokumente untersucht, fallen ihm immer mehr Fehler auf.
      Der wichtigste Beweis für Saddams Gefährlichkeit erweist sich als plumpe Fälschung.

      Die ZDF-Autoren Johannes Hano und Thomas Reichart sind der Spur der Fälschungen gefolgt.
      Wochenlang haben sie auf drei Kontinenten, in fünf verschiedenen Ländern recherchiert und Interviews geführt.
      Sie präsentieren neue Zeugen, die tiefen Einblick in die Entscheidungen vor Beginn des Irakkrieges geben.
      Die Dokumentation wirft einen Blick hinter die Kulissen der Mächtigen und der Geheimdienste.
      Sie zeigt, wie die Falken im Weißen Haus den Krieg im Irak mit allen Mitteln rechtfertigen wollten.
      Die Autoren haben in Rom die Journalistin getroffen, der die Dokumente zugespielt wurden.

      In Washington treffen sie den Botschafter Joseph Wilson, den die CIA auf eine Sondermission nach Afrika schickte, um dem Uran-Verdacht nachzugehen.
      Greg Thielmann, ehemaliger Geheimdienstdirektor in Colin Powells Außenministerium, enthüllt, wie genau die amerikanische Regierung vor dem Krieg darüber informiert war, dass Saddam keine nukleare Bedrohung darstellte.
      Clare Short, ehemalige Ministerin im Kabinett des britischen Premierministers Tony Blair, schildert, wie auf der Suche nach dem schlagenden Kriegsgrund sämtliche Kontrollmechanismen außer Kraft gesetzt wurden.
      In Niger haben die Autoren in den Minen recherchiert, aus denen das Uran angeblich in den Irak geliefert werden sollte.
      Der Staatspräsident Nigers, Tandja Mamadou, und der ehemalige Außenminister entlarven in einem exklusiven Interview die Fälschungen.
      Und die Chefinspektoren der UNO, Hans Blix und Mohamed ElBaradei, berichten davon, wie sich angeblich hochbrisante Geheimdienstinformationen über Saddams Massenvernichtungswaffen als völlig falsch erwiesen.

      Die Dokumentation offenbart eine große Lüge.
      Sie belegt, wie plumpe Fälschungen von der Regierung Bush zum wichtigsten Kriegsgrund gemacht wurden, obwohl in der Administration und in den Geheimdiensten seit langem bekannt war, dass die Geschichte nicht den Tatsachen entsprach.

      Der Film ist der erste Teil eines dreiteiligen Irak- Schwerpunktes im ZDF.
      Am 11. Dezember 2003, 21.00 Uhr folgt die Sendung "Amerika im Krieg - Ist die Welt sicherer geworden?".
      Und am 17. Dezember 2003, 22.10 Uhr berichtet Peter Scholl-Latour von seiner jüngsten Iran- und Irak-Reise: "Weltmacht im Treibsand - Bush gegen die Ayatollahs".


      Quelle: ots-Originaltext: ZDF
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 22:16:31
      Beitrag Nr. 16.696 ()
      xylo am besten beschränken sich die USA auf ihren Erdteil um der Freiheit und Demokratie zu durchbruch zu verhelfen.Ihre mildtätgkeit die bis nach Vietnam führte dürfte auch dir nicht entgangen sein,was treibt diese Nationen an mit massenvernichtungswaffen ihre "beschissene" Kultur gegen andere Völker durchzusetzen?.Als ausweg bleibt nur durch Terror dem krieg für die USA so teuer wie möglich zu machen,denn Moral und Verstand unterliegen einem finanziellen Preis, dem selbst der dümmste Amerikaner beachtung schenkt.
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 23:53:55
      Beitrag Nr. 16.697 ()
      Um etwas dieser unmöglichen Methode von Gallup entgegenzusetzen, in der man Opferzahlen durch Meinungsbefragungen zu ermitteln versucht, stelle ich hier einen Bericht ein von AP, in dem an Hand der Massengräber und durch Befragung von Betroffenen die Opferzahl festgestellt werden soll.
      Ich wundere mich schon warum man den Gallup Bericht für erwähnenswert hält und diesen nicht. Beide sind am Wochenende veröffentlicht worden. Es ist bei dieser Form der Meinungsbefragung wohl mit keiner exakten Zahl zu rechnen. Ich hatte den Bericht am Wochenende auch gelesen.


      AP: Scientists to Excavate Iraqi Graves

      Saturday December 6, 2003 10:31 PM


      By NIKO PRICE

      Associated Press Writer

      MAHAWEEL, Iraq (AP) - The killers kept bankers` hours. They showed up for work at the barley field at 9 a.m., trailed by backhoes and three buses filled with blindfolded men, women and children as young as 1.

      Every day, witnesses say, the routine was the same: The backhoes dug a trench. Fifty people were led to the edge of the hole and shot, one by one, in the head. The backhoes covered them with dirt, then dug another hole for the next group.

      At 5 p.m., the killers - officials of Saddam Hussein`s Baath Party - went home to rest up for another day of slaughter.

      In this wind-swept field in the central town of Mahaweel, witnesses say, this went on without a break for 35 days in March and April of 1991, during a crackdown on a Shiite Muslim uprising that followed the first Gulf War.

      ``I watched this with my own eyes,`` said Sayed Abbas Muhsen, 35, whose family farm was appropriated by Saddam`s government for use as a killing field. ``But we couldn`t tell anyone. We didn`t dare.``

      The mass grave at Mahaweel, with more than 3,100 sets of remains, is the largest of some 270 such sites across Iraq. They hold upward of 300,000 bodies; some Iraqi political parties estimate there are more than 1 million.

      ``It`s as easy to find mass graves in Iraq as it once was to find oil,`` said Adnan Jabbar al-Saadi, a lawyer with Iraq`s new Human Rights Ministry.

      In the days following Saddam`s fall on April 9, family members rushed to grave sites, digging for ID cards and clothing that confirmed their worst fears: The bones in the ground belonged to a son, a wife, a grandfather.

      The U.S.-led occupation authority desperately tried to halt the digging, telling people that if they waited, forensic teams would unearth the remains and use the evidence to punish those responsible.

      Now, an Associated Press investigation has discovered, forensic teams will begin digging in January to preserve the first physical evidence at four grave sites, their desert locations kept secret to prevent relatives from disturbing them first.

      ---

      In a tiny back room of the deposed Iraqi president`s sprawling brick-and-marble Republican Palace in Baghdad, American and British experts are using the latest technology to reach out to the dead.

      They work from a growing database of 270 suspected grave sites, matching witness accounts with geological evidence, preparing for field trips by four-wheel-drive vehicle and helicopter to confirm their high-tech data with the most low-tech of methods: a shovel.

      ``This is not a case of `X marks the spot,``` said archaeologist Barrie Simpson. ``It`s not like driving down Route 66 with signposts that say, `Stop here.```

      Gypsum is one key tool. The Iraqi desert has a hard crust a foot below the surface, which is broken when a hole is dug. Minerals then mix to form gypsum, a kind of salt whose glistening white crystals are visible decades later from a satellite or from the ground.

      Imagery in six spectral bands comes from a commercial satellite in orbit since 1983, which can take images of any spot on Earth every 16 days. The classified computers - which the experts switch off before a reporter enters the room - hold two decades of imagery.

      If witnesses report a mass grave was dug in a certain desert location, say, in March 1991, Burch can analyze data from images taken in February 1991 and June 1991, and determine whether a pit was dug in that area during that time period.

      ``We don`t care what it looks like,`` said geoscientist Bruce Gerrick. ``When our pixels come back and say it`s gypsum, that`s it.``

      After seven months of work, the team has confirmed 41 mass graves across the length and breadth of Iraq - a country the size of France - some near major cities, and others miles from the nearest road.

      They have a long way to go.

      ---

      Excavating a grave site under international standards is painstaking work. To pull 100 sets of remains from the ground, it usually takes six to eight weeks.

      Nobody expects scientists to dig up and identify 300,000 sets of remains. So as the scientists analyze the desert, experts are trying to identify which graves could help prosecutors build a case against those responsible for their creation.

      ``We`re trying to make sure that there is at least one grave, and hopefully two or three, for each major period of atrocity,`` said Sandra Hodgkinson, director of the occupation authority`s human rights office. That would mean eight to 24 mass graves selected for full exhumation.

      Of the 41 mass grave sites confirmed by the coalition team, only four meet the criteria for full exhumation so far, several members of the scientific team told AP. All are in the remote desert, none closer than 10 miles from the nearest road.

      Forensic teams were supposed to have been in place months ago, but several canceled or delayed their trips out of fear for their safety. Hodgkinson said several are ready to begin work in late January.

      The locations of the first four graves selected remain classified. Experts fear that if people know where they are, family members - or even the killers - might try to dig them up.

      Meanwhile, Iraqis will unearth graves with an eye toward identification. Entifadh Qanbar, spokesman for the Iraqi National Congress, a major political party, said that will help Iraqis move on from three decades of brutal dictatorship - at least as important as seeing justice served.

      ``Those people who lost family members need to know where their sons and fathers are, and to rebury them with dignity,`` he said. ``That will bring a lot of peace and comfort to the victims` families and start a process of reconciliation.``

      ---

      Iraq`s U.S.-appointed rulers have drafted a plan to set up a special tribunal for crimes against humanity.

      According to four people who have seen the draft - expected to be approved as soon as Sunday - it calls for Iraqi judges to hear cases from Iraqi prosecutors. International experts will participate as advisers.

      Some human rights groups are uncomfortable with the plan, fearful that Iraqis won`t have the expertise, or that they will sacrifice justice in their thirst for revenge. Some also say the U.S.-led government forced the plan on Iraqis.

      But many Iraqis like the idea. They see an Iraqi-led process - no matter how it comes about - as more satisfying.

      ``I think it`s very important for people to see the criminals who killed their families in court,`` said al-Saadi at the Human Rights Ministry.

      U.S. authorities are pushing for a small number of high-profile trials - maybe 100 or so, including Saddam and other key leaders. Many Iraqis want to try thousands with links to the former regime.

      ``I think those highly responsible should face the courts,`` said al-Husseini, the doctor. ``For the people who followed their orders, we need forgiveness in Iraq.``

      ---

      Villagers dug furiously in Mahaweel in April, carting away more than 2,200 sets of remains. For those they couldn`t identify, they dug individual, unmarked graves, and piled the belongings found with them atop the mounds.

      In Mahaweel today, 900 mounds sit topped with shreds of clothing. On one is a pair of child-sized high-tops. On another, a blood-spattered green jacket. A wallet. A string of black prayer beads.

      ``It`s over,`` said Atlas Hamid Ode, whose brother-in-law was buried there. ``People don`t go there anymore. They have lost all hope of finding their sons. These graves, without names, will remain as shrines.``

      If families are losing hope, the start of formal exhumations next month is sure to churn up old feelings. It`s a process complex beyond description - a fragile mix of politics, justice and revenge in a delicate country wary of all three.

      And relatives hope that in the midst of it all, in an occupied land where the very notion of tomorrow is uncertain, someone, somehow, will help them find peace.

      ---

      Niko Price is correspondent-at-large for The Associated Press.



      Guardian Unlimited © Guardian Newspapers Limited 2003
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 08:27:08
      Beitrag Nr. 16.698 ()
      Tja: Erst den Kriegsdienst verweigern - und dann auch noch Kohle machen wollen: Das geht nicht zusammen.

      Die Franzosen und Deutschen sollen sich gefälligst am Aufbau beteiligen - aber nicht noch versuchen, mit dem Leid der Bevölkerung Geschäfte zu machen. ;)
      Das würde schließlich wesentliche Sicherheitsinteressen der USA untergraben.
      _________________________________________________________________________

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277630,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277630,00.html

      Irak-Geschäfte

      USA strafen europäische Kriegsgegner ab

      Die US-Regierung macht ihre Warnungen wahr. Unternehmen aus Ländern von Kriegsgegnern wie Deutschland und Frankreich schließt sie von Irak-Aufträgen in Milliardenhöhe aus.

      Hamburg - Der stellvertretende Verteidigungsminister Paul Wolfowitz war federführend für eine Richtlinie der US-Regierung, die jetzt bekannt geworden ist. Darin ist ausgeführt, dass Länder, die den USA nicht in den Irakkrieg gefolgt sind, keine Generalaufträge in Milliardenhöhe zum Wiederaufbau des Irak erhalten sollen. Wolfowitz begründet diesen Schritt als "notwendig, um die wesentlichen Sicherheitsinteressen der USA zu schützen".

      Der Wert der Aufträge beziffert sich auf 18,6 Milliarden Dollar (etwa 15,2 Milliarden Euro), die aus US-Steuergelder bezahlt werden. Die US-Regierung hatte bereits im Vorfeld des Krieges angekündigt, die Gegner würden keine entscheidende Rolle beim Wiederaufbau des Irak spielen.

      Neben Deutschland und Frankreich ist auch Russland von dem restriktiven Wettbewerb betroffen. Insgesamt werden in den nächsten Tagen voraussichtlich 26 Projekte ausgeschrieben, unter anderem aus den Wirtschaftsbereichen Öl, Energie, Kommunikation, Wasserversorgung und Hausbau.

      Nach dieser Direktive können sich an den Ausschreibungen für solche Aufträge nur Firmen aus den USA, dem Irak und 61 anderen Staaten beteiligen, die als Koalitionspartner Washingtons gelten. Die "New York Times" stuft die Entscheidung der US-Regierung in ihrer Internetausgabe als "bedeutendste Vergeltungsmaßnahme" von Präsident George W. Bush gegen US-Verbündete ein, die gegen den Irakkrieg waren.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 08:31:58
      Beitrag Nr. 16.699 ()
      @ #16643

      vermutlich haben sie auch "genüsslich" die armen irakischen Kinder verhungern lassen

      Genau das haben sie 10 Jahre lang mit dem Embargo, daß sie in der UNO durchgestzt haben, gemacht.
      Das Embargo hat tausende Kinder pro Jahr getötet.
      --------------------------------------------------------
      CBS Reporter Lesley Stahl (speaking of post-war sanctions against Iraq):
      "We have heard that a half million children have died. I mean, that`s more children than died in Hiroshima. And - and you know, is the price worth it?"

      Madeleine Albright (at that time, US Ambassador to the UN):
      "I think this is a very hard choice, but the price - we think the price is worth it."

      http://home.comcast.net/~dhamre/docAlb.htm

      :D
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 08:56:34
      Beitrag Nr. 16.700 ()
      48: das "Verhungern lassen" war doch in meiner Aufstellung enthalten. Ich hatte nur das "genüsslich" vergessen, dafür bietet 48 m.E. keine weiteren Belege.
      Aber es reicht im Prinzip auch aus, dass es ja die Amis waren, die den UN-Boykott zu verantworten hatten und da muss man ja ohnehin davon ausgehen, dass dies aus Freude am Leid anderer geschah...

      Jetzt also die aktualisierte Zusammenfassung:

      Es gab vermutlich Opfer unter Saddam.
      Die Zahlen sind in höchstem Maße angreifbar, da sie aus amerikanischen Quellen stammen. Soweit die - reduzierten - Zahlen allerdings zutreffen, sollen die Amis mal ganz still sein, denn letztlich sind es ja Opfer ihrer eigenen Politik:
      Denn mal waren sie seine Freunde, (wenn es auch engere Freunde gab, aber die interessieren hier nicht), als sie hätten seine Feinde sein sollen.
      Dann haben sie einen ungerechten Krieg gegen ihn geführt, obwohl er doch nur Kuweit angegriffen hat (keine Demokratie!!!).
      Dann haben sie den Krieg nicht weitergeführt, obwohl er Teile seiner Bevölkerung ermordet hat und genüsslich dabei zugesehen, wie sie abgeschlachtet wurden.
      Dann waren sie noch immer seine Feinde und haben die Bevölkerung genüsslich ausgehungert.
      Dann haben sie den zweiten ungerechten Krieg gegen ihn geführt.
      Und jetzt lassen sie zu, dass Terroristen die Bevölkerung in die Luft sprengen und sogar in Moscheen Bomben werfen...

      Böse USA!!!


      Weitere Ergänzungen???
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 09:36:27
      Beitrag Nr. 16.701 ()
      @ ENDAXI # 45

      praegnant zusammengefasst. Danke.

      Es gibt nicht nur religioesen Wahn der Ayatollahs, sondern eben auch den der sogenannten militanten Christen (auf primitiver Ebene sichtbar in Nordirland, in "feinerer" Art in der Gesellschaft Bushs und Co. ) , den juedischen Fundamentalisten, die sogar nicht davor zurueckschrecken, ihren Ministerpraesidenten zu ermorden und schliesslich den kapitalistischen Fundamentalismus, der meint, man koenne ALLES auf der Welt als Geldbetrag darstellen.

      Wer zu den letzteren gehoert, dem bleibt verschlossen, weshalb es Voelker - und Staaten - gibt, in denen familiaere Bindungen, Zusammenhalt und Kooperation ohne finanzielle Hintergedanken den Menschen wichtiger sind als Turbo-Kapitalismus.

      Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet ein Staat, in dem zwar in der TV-Oeffentlichkeit keine Titten gezeigt werden duerfen, aber sechsjaehrige mit Feuerwaffen aufwachsen und lernen, diese gegen Schulmameraden einzusetzen, in der sie pausenlos Filme sehen, in denen hemmungslose ernichtung und Gewalt als einzige Loesung praesentiert wird, ausgerechnet friedliche Kulturen als "primitiv" belaechelt.

      Buchempfehlung: Arno Gruen: "Der Fremde in uns"
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 09:39:44
      Beitrag Nr. 16.702 ()
      xylo,
      Du bist der Prototyp desjenigen, der schlagende Haende kuesst und als "gutgemeint" segnet.

      sublimierter Hass ist nicht viel besser als offener, wenn man so damit umgeht wie im AIDS-Thread und auch hier.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 09:44:36
      Beitrag Nr. 16.703 ()
      16647 #

      was solls - angeschissen hätten uns die amis so oder so !

      man kann nicht überall dabei sein - es gibt wohl kein land welches in den ländern des ehemaligen ostblocks stärker wirtschaftlich fuß gefaßt hat wie deutschland - das war unsere einmalige chance.

      also lassen wir die spanier eine wenig an hochspannungsleitungen herumwurschteln und die polen ihre alte autobahnen ausbessern.

      dass nennt man dann "big deal" !

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 09:53:03
      Beitrag Nr. 16.704 ()
      eierdieb,

      ich bin darüber hinaus der Meinung, dass noch andere Dinge nicht zusammengehen: Nämlich die Forderung nach finanzieller Beteiligung an den Aufbaukosten - ohne die Berücksichtigung von deutschen Firmen. Wir brauchen die Amis doch nicht noch fürs Anscheißen zu bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 09:58:05
      Beitrag Nr. 16.705 ()
      SPIEGEL ONLINE - 10. Dezember 2003, 8:53
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277639,00.html
      Afghanistan

      Wieder sterben Kinder durch amerikanische Waffen

      Am Samstag sind bei einem US-Luftangriff neun Kinder getötet worden. Nun wurde bekannt, dass auch bei einem anderen Angriff amerikanischer Truppen Kinder ums Leben kamen - dieses Mal waren es sechs.

      Kabul - US-Militärsprecher Bryan Hilferty sagte, die Kinder seien bereits vergangenen Freitag im Osten Afghanistans getötet worden. Der Angriff der amerikanischen Truppen habe sich gegen Gebäude in der Stadt Gardes gerichtet. Es sei vermutet worden, dass ein flüchtiger afghanischer Kommandeur dort Waffen gelagert habe.

      Am folgenden Tag seien die Leichen von zwei Erwachsenen und sechs Kinder entdeckt worden, sagte Hilferty. Es habe keine Hinweise auf die Anwesenheit von Zivilisten gegeben. Am Samstag waren bei einem US-Luftangriff auf einen gesuchten Taliban-Funktionär in Afghanistan neun Kinder getötet worden.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 10:14:06
      Beitrag Nr. 16.706 ()
      ich zitiere mal 2 Sätze:

      45 endaxi:
      "Als ausweg bleibt nur durch Terror dem krieg für die USA so teuer wie möglich möglich zu machen,"

      Darauf bezogen dann DT:

      @ ENDAXI # 45

      praegnant zusammengefasst. Danke.



      Satz 1 ist eine klare Billigung von Terror als einzigem Ausweg....Satz 2 stimmt dem zu.

      Stellt sich nur die Frage, wer hier schlagende Haende kuesst und als " gutgemeint" segnet...bzw. doch eher geworfene Bomben, neuerdings sogar schon in Moscheen, wo sich sicher besonders viele der bösen Amerikaner aufhalten....die wollten da bestimmt gerade ein paar Hamburger an hungernde Kinder verkaufen...
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 10:26:37
      Beitrag Nr. 16.707 ()
      ....zu überhöhten Preisen, versteht sich...:laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 10:55:04
      Beitrag Nr. 16.708 ()
      #55 xylo nehme es einfach als Neutrale Position hin,indem ich jedem widerstand gegen einem Besatzer zubillige.Was der eine Befreiung nennt, mag für dem anderen Terror sein.Es findet sozusagen ein Kultureller austausch statt, dem in der gewichtung und möglichkeiten die USA am besten nachkommen.Bin vielleicht ein anhänger der selbstbestimmten
      lebensweise eines Volkes,die weder eines eigenen Diktators , noch einer ausländischen Marionette bedarf.Saddam ist meines wissens gestürzt und Bush der neue Sonnenkönig als Vertreter der unendlichen Freiheit
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 11:01:17
      Beitrag Nr. 16.709 ()
      xylo, das ist keine Billigung von Terror

      das ist leider das, WAS EINEM UEBERFALLENEN Volk als einzige Massnahme uebrigbleibt - ausser der Kollaboration.

      Siehe Vietnam.

      siehe frz. Resistance,

      siehe den guerrillakrieg unter Titos Fuehrung,

      siehe ......

      Du wuerdest vielleicht auch noch Graf v. Staufenberg und die "Verschwoerer" vom 17. Juni als Terroristen bezeichnen, gelle?



      Das Recht auf Widerstand gegen einen voelkerrechtswidrigen Ueberfall ist - auch voelkerrechtlich - unumstritten.

      Ob es Dir passt oder nicht, in den Augen beispielsweise der Franzosen ( die wissen, wovon sie reden) ist das Patriotismus.

      Auch die frz. Resistance hat Leute gelyncht, ermordet, aus dem Hinterhalt gebombt.

      Und wenn ich das schreibe, so ist das keine Billigung, sondern die Umschreibung von verzweifelten Methoden, um ein Besatzerregime zu beseitigen, dem man rein miltaerisch unterlegen ist.

      Das diese Methode wirkungsvoll ist, ist bekannt, besonders bei der Bekaempfung von Okkupanten, die lediglich alles ( "think big" ) im grossen Stil zerstoeren koennen und einen Kampf auf Infanterie- Niveau aus verschiedenen Gruenden nicht durchstehen koennen.

      Interessant, dass Du WIDERSTAND gegen einen voelkerrechtlich eindeutig rechtswidrigen Krieg, gegen die Besatzung als Terrorismus bezeicnest. Damit begibst Du Dich auf das gleiche Niveau wie damals dt. Besatzer in den ueberfallenen Laendern.

      Ist es eigentlich Scheinheiligkeit oder Daemlichkeit, was Dich zu solchen bizarren postings fuehrt?
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 11:10:28
      Beitrag Nr. 16.710 ()
      Opportunisten in besetzten gebieten, sogenannte Kollaborateure, sind aeusserst notwendig fuer die Besatzer.

      Ohne sie laeuft nix. Daher haben die Amis ja auch viele ueble Nazis nach Ende des 2. Weltkrieges in ihren Dienst gestellt.

      Wernher von Braun war einer der ueblen Opportunisten. Eben noch hat er Massenvernichtungswaffen fuer die Deutschen hergestellt, schon baut er ein RAketensystem fuer die Amis auf.

      Warum stand er nicht in Nuernberg vor Gericht?

      Weil die Amis genauso scheinheilig waren wie Du.

      Und solche Opportunisten/ Kollaboratuere muessen damit rechnen, dass sie ins Visier von Befreiungsorganisationen bzw. Widerstandskaempfern kommen.

      Zumeist sind es bereits Opportunisten, die zuvor in ueblen Diktaturen Karriere gemacht haben.

      Niemand hier im Board hat jemals gebilligt, dass bei Widerstandsaktionen Unschuldige getoetet wurden, diese wirren Koepfe gibt es nur bei Dir zu Hause.

      Denn wenn Tausende draufgehen, weil Amis bomben, dann ist das fuer Dich o.K., nicht wahr?
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 11:27:28
      Beitrag Nr. 16.711 ()
      BTW:

      Israels Politiker machen sich mittlerweile die Sprache der Nazis zueigen:



      Israel verurteilt UN-Beschluss

      JERUSALEM taz Israel hat am Dienstag die Entscheidung der UN-Vollversammlung verurteilt, im Streit um die israelische Sperranlage zum Westjordanland den Internationalen Gerichtshof in Den Haag einzuschalten. Der israelische Finanzminister Benjamin Netanjahu nannte die Entscheidung "verdreht". Es könne nicht angehen, "dass ein Staat, DER SEINE BUERGER VOR WILDEN TIEREN SCHUETZT, vor Gericht gestellt werden soll". Die Palästinensische Autonomiebehörde nannte die UN-Entscheidung hingegen einen "Sieg der Gerechtigkeit und des internationalen Gesetzes". Die Entscheidung sieht vor, dass das Gericht ein Gutachten über mögliche rechtliche Konsequenzen aus der Fortsetzung des Sperranlagenbaus gegen den erklärten Willen der UN erstellt. Ungeachtet seiner Kritik will Israel mit dem Internationalen Gerichtshof kooperieren.

      taz Nr. 7230 vom 10.12.2003, Seite 10, 30 Zeilen (TAZ-Bericht)
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 11:38:15
      Beitrag Nr. 16.712 ()
      Um noch einmal an dem posting von inferno2002 und meiner Antwort anzuknuepfen:

      ___________________________________________________________

      "Die Deutschen sollten sich aus dem Irak heraushalten", sagt Herr Steinbach

      Dem Irak drohen Bürgerkrieg und Staatszerfall. Das würde die gesamte Region destabilisieren

      taz: Herr Steinbach, können Sie sich vorstellen, dass der Irak in zehn Jahren eine stabile Demokratie mit Erdölwohlstand ist?

      Udo Steinbach: Vorstellen kann ich es mir, aber nur in einem Zeitraum von zehn Jahren. Die Neugestaltung des Iraks müssen wir doch vor dem Hintergrund sehen, dass es sich um einen gescheiterten Staat ("a failed state") handelt. Irak ist bislang immer ein Gebilde gewesen, das von einer starken Zentralregierung beherrscht werden musste - aufgrund der ethnischen und religiösen Spannungen. Die Saddam-Regierung ist nun weg, und jetzt bedarf es der Standortbestimmung vieler religiöser und ethnischer Gruppierungen, wie sie sich die Zukunft des Landes vorstellen. Das mag gelingen, aber es gibt auch Indizien für das Gegenteil.


      Welche sind das?

      Das sind politische Kreise in Washington, die tatsächlich mit der Idee spielen, drei Staaten auf dem irakischen Territorium zu errichten - eine Idee nach dem Muster "Teile und herrsche". Zudem ist das eine Lösung, die auch den israelischen Interessen entgegenkommen würde. Je mehr Iraks es gibt, umso sicherer würden sich die Israelis fühlen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Zerfall des Iraks von anderen regionalen Mächten unterstützt werden könnte.

      Wie würden sich Iraks Nachbarstaaten dann verhalten?

      Die Türkei wartet ab, welche Entscheidung die irakischen Kurden fällen, ob sie im irakischen Staat bleiben oder ob sie ein hohes Maß an Autonomie fordern werden, was schwer akzeptabel für die Türkei sein würde. Die Türkei hat auch ökonomische Interessen im Norden des ehemaligen Iraks, insbesondere an den Erdölquellen von Mossul und Kirkuk. Für den Iran könnte es auch zu einer Konkurrenz des Schiitentums kommen: Die Iraner, die seit dem Beginn der Islamischen Republik immer wieder den Anspruch erhoben haben, die Vormacht der Schiiten in der Welt zu sein, könnten sich mit den Ajatollahs in Nadschaf anlegen. Ihnen könnte missfallen, dass sich jetzt ein moderner, vielleicht sogar demokratischer Staat Irak entwickelt, der von konkurrierenden Schiiten geführt wird.

      Sehen Sie eine Gefahr, dass es zu einem lang anhaltenden Bürgerkrieg kommt?

      Das ist eine Variante, der wir entgegensehen müssen. Die entscheidenden Fragen sind: Wie viel Religion? Welche religiöse, welche ethnische Gruppe soll den Irak am Ende beherrschen? Jetzt hat man die Amerikaner im Land und eine provisorische Regierung. Dagegen richtet sich momentan der größte Unmut, weil es heißt, dass sie nicht von den Irakern gewählt worden sei. Spannend wird es, wenn der Übergang in die irakischen Hände deutlicher wird.

      Was bedeutet das?

      Dann will ich nicht ausschließen, dass es zu einem Anstieg an Gewalt kommt. Keiner kann dann ausschließen, dass es nicht zu einer chaotischen Bürgerkriegssituation kommt, die dadurch genährt werden könnte, dass Regionalmächte ihr Süppchen im Irak zu kochen versuchen. Einen Zerfall des Landes mit einer Destabilisierung der gesamten Region ist auf jeden Fall möglich. Und dann wird auch eine Macht wie Israel berührt - noch eine Islamische Republik in der Region würden die Israelis kaum ertragen wollen.


      Würden die USA dann nicht den Iran militärisch in die Zange nehmen?

      Sie würden gerne, aber sie werden es wohl nicht tun. Der Iran ist für die US-Politik am Ende vielleicht sogar eine größere Herausforderung als der Irak. Iran ist ein volkreiches Land, hat eine Tradition der Herausforderung Amerikas. Die Islamische Republik hat zum Beispiel den internationalen Terrorismus unterstützt. Zudem scheint der Iran eine Macht zu sein, die sich tatsächlich bemüht, Massenvernichtungswaffen, auch Nuklearwaffen, zu erwerben. Also hier wird es wirklich ernst für die Amerikaner. Zugleich ist die US-Politik in einem Dilemma, denn solange man im Irak keine klaren Verhältnisse hat, weiß die Regierung in Washington, dass die Iraner ihre Karten im Irak spielen könnten - sehr zum Nachteil der Amerikaner. Momentan sind die USA darauf aus, beim Iran klüger vorzugehen, als man das im Falle des Iraks getan hat.

      Was meinen Sie damit?

      Die USA werden zunächst einmal abwarten, in welche Richtung sich der Iran entwickelt. Ich glaube, dass die Vereinigten Staaten eigentlich ganz anders, nämlich viel militanter mit dem Iran umgehen wollen. Aber die Europäer ziehen da nicht mit und bilden hier - ausnahmsweise - ein Gegengewicht.

      Also kein Krieg gegen den Iran?

      Nicht, solange die US-Initiativen im Irak unklar sind. Selbst wenn aus dem Irak drei Staaten gebildet werden sollten - also auch ein schiitischer Staat -, bedürfte dies einer Kooperation von Seiten der Iraner. Auch das untersagt im Augenblick den Amerikanern, irgendeine dramatische Maßnahme gegen die Islamische Republik zu unternehmen.


      Der Nato-Generalsekretär hat das Bündnis um militärische Unterstützung für den Irak gebeten. Sollten die Deutschen in den Irak gehen?

      Nein, Deutschland sollte sich im Irak militärisch raushalten Aber entwicklungspolitisch und wirtschaftlich könnte viel gemacht werden. Allerdings wohl erst dann, wenn die Vereinten Nationen stärker involviert sind. Aber selbst dann hängt es davon ab, ob die Iraker die Situation im Land als Besatzung empfinden.

      INTERVIEW: ANDRÉ BERTHY

      taz Nr. 7230 vom 10.12.2003, Seite 12, 177 Interview ANDRÉ BERTHY

      taz muss sein
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 12:17:52
      Beitrag Nr. 16.713 ()
      na xylo, was glaubst du wie lange es noch dauert bis es auch dem letzten Iraker scheiß egal ist das die Amerikaner sie von einem Monster befreit haben und in den Widerstand gehen ?


      Fahrerflucht im Irak
      09.12.2003


      Die Vermutung, daß die Besatzung eines amerikanischen Panzers nicht aussteigt, weil sie mit ihrem Panzer in einer engen Straße den Lack eines geparkten Fahrzeugs zerkratzt haben, liegt auf der Hand und mag angesichts der "Gefährdungslage" im Irak sogar verständlich sein.

      Aufgrund der in anderen Bereichen gezeigten Rücksichtslosigkeit gegenüber den Bürgern des Iraks und anhand einiger vereinzelter Berichte derartiger Vorfälle drängt sich ebenfalls die Vermutung auf, daß die Soldaten auch im Fall von ernsten Schäden oder sogar verletzten und getöteten Menschen wenig motiviert sind, den Betroffenen zu helfen oder auch nur anzuhalten.

      Der arabische Sender Al-Jazeera berichtete am Dienstag über einen solchen Fall.

      Abd al-Razzaq al-Lami wurde zusammen mit seinem Auto von einem amerikanischen Panzer überrollt und getötet, als er am Straßenrand im Baghdader Stadtteil Sadr City stand und darauf wartete, daß ihm jemand Benzin für sein liegengebliebenes Fahrzeug brachte.

      "Der Panzer zerquetschte das Auto und ihn. Er starb sofort. Die US-Soldaten in dem Panzer haben nicht einmal angehalten, um zu sehen, was passiert war. Sie haben ihn einfach am Boden zurückgelassen", erzählte sein Bruder, Jasim al-Lami.

      Höchstwahrscheinlich wäre dies unter normalen Umständen nur eine weitere Zahl in der von den USA nicht einmal geführten Statistik von getöteten Irakern.

      Dieser Fall war aber anders, da es sich bei dem Getöteten um einen shiitischen Geistlichen gehandelt hat. Er war der Leiter der al-Rahman-Moschee in dem Stadtteil und war in der Gemeinde sehr beliebt.

      Dies hat dazu geführt, daß hunderte von Demonstranten vor einem Hotel im Baghdad demonstrierten, das von vielen Journalisten genutzt wird. So erhielt die Nummer letztlich einen Namen.

      Ein anderer Geistlicher, Hasan al-Lami, zeigte sich ebenfalls wütend. "Er war ein sehr angesehener und einflußreicher Mann und jeder hier ist wütend darüber, was passiert ist. Shiitisches Blut kann nicht billig vergossen werden, die Amerikaner müssen das verstehen", sagte er.

      Tatsächlich ist der Vorfall sicherlich kaum geeignet, die Bewohner von Sadr City, die den amerikanischen Besatzern mehr oder weniger feindlich gegenüberstehen, für die US-Soldaten einzunehmen.

      Der Vorfall - sicherlich nur einer von vielen - zeigt deutlich, wie wenig Respekt die US-Soldaten vor irakischem Leben haben.

      Quelle: freace.de
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 12:37:55
      Beitrag Nr. 16.714 ()
      :laugh: :laugh: :laugh:

      Interessant, dass Du WIDERSTAND gegen einen voelkerrechtlich eindeutig rechtswidrigen Krieg, gegen die Besatzung als Terrorismus bezeicnest.

      :laugh: :laugh:

      Ich habe nicht Widerstand als Terror bezeichnet, ich habe jemanden zitiert und Dich, der ihm Recht gegeben hat - und der hat das Wort "Terror" verwendet.
      Kannste ja in 55 nachlesen.

      Und Stauffenberg hat meines Wissens genausowenig Bomben in Kirchen gezündet, wie die Resistance auf französischen Wochenmärkten die Zivilbevölkerung massakriert hat...aber solch feinsinnigen Unterscheidungen wollte ich mir eigentlich Euch gegenüber sparen, da nehme ich ohnehin nur noch den ganz dicken Stift, aber der zeichnet offenbar noch immer zu feine Linien....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 13:06:29
      Beitrag Nr. 16.715 ()
      Hier noch als einen kleinen Nachtrag zu SAMARRA etwas Bildmaterial:


      Allgemeine Lage von SAMARRA nordwestlich von BAGHDAD auf einer NIMA-Karte



      Überblicksaufnahme SAMARRA



      11:00 - Die, dem ICE-Konvoi voraus operierenden, Sicherungskräfte werden auf dieser Straße, im Norden SAMARRA`s, von zwei "Roadside-Bombs" getroffen.



      13:25 Der erste Teilkonvoi wurde gerät bei der Samarra Bank im Südostwärtigen Teil der Stadt unter Feuer von RPG und Handwaffen



      13:40 Der zweite Teilkonvoi wird nach Erreichen der Al Mulya Bank im Nordosten SAMARRA mit RPG und Handwaffen angegriffen vor allem aus der naheliegenden Moschee angegriffen.



      14:00 Der erste Teilkonvoi fuhr durch das Stadtzentrum in Richtung Norden, traf hier auf eine improvisierte Barrikade. Mit den gepanzerten Kräften wurde die Barrikade überwunden und schwacher örtlicher Widerstand niedergekämpft.



      Hier fand der Feuerüberfall auf einen weiteren US-Konvoi aus einem schwarzen BMW heraus statt.

      St.H.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 14:57:38
      Beitrag Nr. 16.716 ()
      Der Verrat an Afghanistan
      von John Pilger
      Guardian / ZNet 22.09.2003


      In einem langen Artikel im The Guardian Magazin beschreibt John Pilger Afghanistan seit der Befreiung von den Taliban, das er für seinen neuesten Dokumentarfilm „Breaking the Silence“, filmte. Abgesehen von symbolischen Freiheiten hat sich wenig verändert. Die von Amerika an die Macht gebrachten Kriegsherren sind nicht besser als die Taliban, sie terrorisieren die Bevölkerung und sorgen so dafür, dass 90 Prozent der Frauen in Afghanistan weiterhin unterdrückt werden und dass die Zusicherungen westlicher Wiederaufbauhilfe leere Versprechen bleiben.

      Auf dem auf die Anschläge vom 11. September 2001 folgenden Parteitag der britischen Labourpartei tat Premierminister Tony Blair folgenden bemerkenswerten Ausspruch: „Wir verpflichten uns dem afghanischen Volk gegenüber, dass wir es nicht im Stich lassen werden... Wenn das Taliban-Regime fällt, werden wir mit Euch arbeiten, um sicherzustellen, dass die Nachfolgeregierung eine breite Basis hat, dass sie alle ethnischen Gruppen umfasst und einen Weg weist aus der Armut, in der ihr elendiglich lebt. Er echote damit US-Präsident George Bush, der ein paar Tage zuvor gesagt hatte: „Das unterdrückte Volk von Afghanistan wird die Großzügigkeit Amerikas und seiner Verbündeten kennen lernen. Gleichzeitig mit dem Angriff auf militärische Ziele werden wir auch Nahrungsmittel, Medikamente und Vorräte für die hungernden und leidenden Männer, Frauen und Kinder Afghanistans abwerfen. Die US sind ein Freund des afghanischen Volkes.“

      Fast jedes Wort, das sie sagten, war falsch. Ihre Betroffenheitserklärungen waren grausame Täuschungen, die den Weg bereiteten für die Eroberung sowohl Afghanistans als auch Iraks. Da sich nun das wahre Gesicht der illegalen angloamerikanischen Besatzung Iraks zeigt, ist das vergessene Desaster in Afghanistan, der erste „Sieg“ im „Krieg gegen den Terror“, vielleicht ein noch schockierenderes Zeugnis der Macht.

      Es war mein erster Besuch. In meinem ganzen Leben, das ich an Orten der Umwälzung verbracht habe, habe ich so etwas noch nicht gesehen. Kabul ist wie ein Blick auf Dresden nach 1945, mit Konturen von Trümmern statt Straßen, wo Menschen in zusammengefallenen Gebäuden leben wie Erdbebenopfer, die auf Rettung warten. Sie haben weder Licht noch Heizung; ihre apokalyptischen Feuer brennen die ganze Nacht hindurch. Es gibt praktisch keine stehen gebliebene Wand, die keine Einschläge von Waffen fast jeden Kalibers hat. An den Kreisverkehren liegen Autos auf dem Dach. Die Strommasten für eine moderne Flotte von Trolleybussen sind verbogen wie Büroklammern. Die Busse sind übereinander gestapelt, erinnern an die Pyramiden aus Maschinen, die die roten Khmer in Kambodscha errichteten, um das „Jahr Null“ zu bezeichnen.

      In Afghanistan herrscht ein Gefühl von Jahr Null. Meine Schritte hallten durch den einst großartigen Dilkusha Palast, der 1910 nach einem Entwurf eines britischen Architekten gebaut wurde, dessen kreisförmige Treppen, korinthische Säulen und Steinfresken mit Doppeldeckern berühmt waren. Heute ist er eine Ruinenhöhle, aus der spindeldürre Kinder wie kleine Phantome auftauchen und vergilbte Postkarten des Palasts vor 30 Jahren anbieten: ein pompöses Gebäude am Ende von etwas, das wie eine Kopie des Mall aussieht, mit Flaggen und Bäumen. Unter dem Bogen der Treppe sind das Blut und Teile von zwei Leuten zu sehen, die am Tag zuvor von einer Bombe getötet wurden. Wer waren sie? Wer legte die Bombe? In einem Land im Bann von Kriegsherren, von denen viele beim Terror gemeinsame Sache machen, ist diese Frage an sich schon surreal.

      Einen Kilometer weiter bewegen sich Männer in Blau steif in einer Linie: Minenräumer. Minen liegen hier wie Abfall herum, und, Schätzungen zufolge, töten und verletzen jemand stündlich und täglich. Gegenüber dem ehemals größten Kino von Kabul, heute eine Jugendstilhülle, liegt ein belebter Kreisverkehr mit Postern, die davor warnen, dass in der Umgebung nicht explodierte Streubomben„ „gelb und aus den USA“ herumliegen. Hier spielen Kinder, jagen sich gegenseitig in den Schatten. Ein Junge im Teenageralter mit einem Stumpf, und der nur noch einen Teil seines Gesichts hat, beobachtet sie. Auf dem Land verwechseln die Leute die Streubombenbehälter immer noch mit den gelben Paketen der Nothilfe, die von den amerikanischen Flugzeugen vor zwei Jahren, während des Krieges, abgeworfen wurden, nachdem Bush verhindert hatte, dass die internationalen Hilfskonvois von Pakistan über die Grenze kamen.

      Seit dem 7. Oktober 2001 wurden über zehn Milliarden US-Dollar für Afghanistan ausgegeben, das meiste davon von den US. Über 80 Prozent davon wurden für die Bombardierung des Landes und die Bezahlung der Kriegsherren ausgegeben, die ehemaligen Mudschaheddin, die sich den Namen “Nordallianz” gaben. Washington gab jedem Kriegsherren zigtausende Dollars in bar und lastwagenweise Waffen. „Wir versuchten, wirklich alle Kommandanten zu erreichen“, sagte ein CIA-Beamter dem Wall Street Journal während des Krieges. In anderen Worten, sie bestachen sie, damit sie untereinander zu kämpfen aufhörten und die Taliban bekämpften.

      Das waren die gleichen Kriegsherren, die 1989 nach dem Abzug der Russen um die Kontrolle über Kabul kämpften, dabei die Stadt zu Staub machten und 50000 Menschen töteten, die Hälfte davon, laut Human Rights Watch, 1994. Dank der Amerikaner wurde die tatsächliche Kontrolle Afghanistans zumeist an die gleichen Mafiosi und ihre Privatarmeen abgetreten, die nun mittels Angst und Erpressung und die Monopolisierung des Opiumhandels regieren, der Britannien mit 90 Prozent des dort auf den Straßen verkauften Heroins versorgt. Die post-Taliban-Regierung ist nur eine Fassade; sie hat kein Geld und ihre Macht reicht kaum bis zu den Toren Kabuls, trotz der demokratischen Ambitionen wie die für nächstes Jahr geplanten Wahlen. Omar Zakhilwal, ein Beamter des Landwirtschaftsministeriums, erzählte mir, dass weniger als 20 Prozent der Hilfe für Afghanistan an die Regierung ginge. „Wir haben nicht einmal genug Geld, um die Löhne bezahlen, geschweige denn den Wiederaufbau zu planen”, sagte er. Präsident Hamid Karzai ist ein Strohmann Washingtons, der nirgends hingeht ohne sein Aufgebot an Leibwächtern aus US-Spezialtruppen.

      Human Rights Watch veröffentlichte eine Serie außerordentlicher Berichte, den letzten im Juli, in denen Gräueltaten dokumentiert sind, „die von Bewaffneten und Kriegsherren gegangen werden, die von den Vereinigten Staaten und ihren Koalitionspartnern nach dem Sturz der Taliban 2001 an die Macht gebracht wurden“ und die „im Grunde genommen das Land unter ihre Macht gebracht haben“. Der Bericht beschreibt Armee und Polizeitruppen, die von den Kriegsherren kontrolliert werden, die ungestraft Dorfbewohner kidnappen und in inoffiziellen Gefängnissen als Geiseln gefangen halten, weit verbreitete Vergewaltigungen von Frauen, Mädchen und Jungen, routinemäßige Erpressungen, Raubüberfälle und willkürliche Morde. Mädchenschulen werden niedergebrannt. „Da es die Soldaten auf Frauen und Mädchen abgesehen haben”, steht in dem Bericht zu lesen, „bleiben viele von ihnen zuhause und können deshalb nicht zu Schule [oder] zum Arbeiten gehen.“

      In Herat zum Beispiel, im Westen des Landes, werden Frauen verhaftet, wenn sie Auto fahren. Sie dürfen nicht mit einem nicht zur Verwandtschaft gehörenden Mann fahren, nicht einmal mit einem nicht verwandten Taxifahrer. Wenn sie erwischt werden, werden sie einem “Keuschheitstest” unterzogen. Dadurch werden kostbare medizinische Dienstleistungen verschwendet, „zu denen Frauen und Mädchen“, gemäß Human Rights Watch, „speziell in Herat, praktisch keinen Zugang haben, wo weniger als ein Prozent der Frauen mit Hilfe einer ausgebildeten Person entbinden.“ Die Sterblichkeitsrate für Mütter während der Geburt ist laut UNICEF die höchste in der Welt. Herat wird von dem Kriegsherrn Ismail Khan regiert, den US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als “angenehmen... aufmerksamen, bedächtigen und selbstbewussten Mann“ empfahl.

      “Das letzte Mal, als wir uns in diesem Raum trafen”, sagte Bush in seiner Rede zur Lage der Nation letztes Jahr, “waren die Mütter und Töchter Afghanistans Gefangene in ihrem eigenen Haus, denen es verboten war, zu arbeiten oder zur Schule zu gehen. Heute sind die Frauen frei und Teil der neuen Regierung Afghanistans. Wir heißen die neue Frauenministerin, Dr. Sima Samar, willkommen.“ Eine zierliche Frau mittleren Alters mit Kopftuch stand auf, um den inszenierten Beifall entgegen zu nehmen. Samar, eine Ärztin, die unter den Taliban die Behandlung von Frauen nicht verweigerte, ist ein wirkliches Symbol des Widerstands. Ihre Aneignung durch den salbungsvollen Bush war nur von kurzer Dauer. Im Dezember 2001 nahm Samar auf der von Washington gesponserten “Friedenskonferenz” in Bonn teil, bei der Karzai als Präsident eingesetzt wurde und drei der brutalsten Kriegsherren als Vizepräsidenten. (General Rashid Dostum, der der Folter und Abschlachtung von Gefangenen beschuldigt wird, ist der derzeitige Verteidigungsminister.) Samar war eine von zwei Frauen in Karzais Kabinett.

      Kaum war der Beifall im Kongress verklungen, da wurde Samar mit einer falschen Anklage wegen Blasphemie verunglimpft und aus dem Kabinett vertrieben. Die Kriegsherren, die sich von den Taliban nur in ihrer Stammestreue und religiösen Frömmeleien unterscheiden, tolerierten nicht einmal ein Zeichen weiblicher Emanzipation.

      Heute lebt Samar in ständiger Angst um ihr Leben. Sie hat nun zwei Furcht erregende Leibwächter mit Schnellfeuerwaffen. Einen vor ihrem Büro, den anderen vor ihrem Haustor. Sie bewegt sich in einem Wagen mit verdunkelten Scheiben. “In den vergangenen 23 Jahren habe ich mich zwar nicht sicher gefühlt”, erzählt sie mir, “aber ich musste mich nie verstecken oder bewaffnete Leibwächtern dabei haben, so wie jetzt... Offiziell gibt es kein Gesetz mehr, das den Frauen verbietet, zur Schule oder zum Arbeiten zu gehen, es gibt kein Gesetz mehr, das eine bestimmte Kleidung vorschreibt. Aber in Wirklichkeit waren die Frauen auf dem Land selbst unter den Taliban nicht solchem Druck ausgesetzt wie heute.”

      Die Apartheid mag nun laut Gesetz beendet sein, aber für mehr als 90 Prozent der Frauen Afghanistans sind diese „Reformen” – wie die Einrichtung eines Frauenministeriums in Kabul – wenig mehr als eine Formsache. Die Burka ist immer noch überall zu sehen. Und wie Samar sagt, das Elend der Frauen auf dem Land ist heute oft schlimmer als vorher, da die ultra-puritanischen Taliban Vergewaltigung, Mord und Banditentum hart bestraften. Im Gegensatz zu heute konnte man sich im größten Teil des Landes sicher bewegen.

      In einer ausgebombten Schuhfabrik in West-Kabul fand ich die Bewohner zweier Dörfer eng zusammengedrängt auf den offenen Stockwerken, ohne Licht, mit einem tröpfelnden Wasserhahn. Kleine Kinder hockten auf abbröckelnden Brüstungen: tags zuvor war ein Kind herunter gefallen und gestorben, an dem Tag, an dem ich kam, fiel ein anderes Kind herunter und wurde schwer verletzt. Eine Mahlzeit besteht für sie aus in Tee getunktem Brot. Ihre riesigen starren Augen sind die Augen Schrecken erfüllter Flüchtlinge. Sie waren hierher geflohen, erklärten sie, da die Kriegsherren sie regelmäßig ausraubten und ihre Frauen und Töchter und Söhne entführten, die sie dann vergewaltigten und ihnen gegen Lösegeld wieder überließen.

      „Unter den Taliban lebten wir in einem Friedhof, aber wir waren sicher“, erzählte mir Marina, eine führende Aktivistin. „Einige Leute sagen sogar, dass es ihnen besser ging. Das zeigt, wie verzweifelt die Situation heute ist. Die Gesetze mögen sich geändert haben, aber Frauen trauen sich nicht, ohne Burka aus dem Haus zu gehen, die wir auch zu unserem eigenen Schutz tragen.“

      Marina ist ein führendes Mitglied von Rawa, der Revolutionären Frauenorganisation von Afghanistan, einer heroischen Organisation, die seit Jahren versucht, die Welt auf das Leiden der Frauen in Afghanistan aufmerksam zu machen. Die Frauen von RAWA reisten heimlich durch das Land, mit unter der Burka versteckten Kameras. Sie filmten eine Hinrichtung durch die Taliban und andere Missstände und schmuggelten die Videos in den Westen. „Wir gaben sie an verschiedene Medien“, erzählt Marina. „Reuters, ABC Australia, zum Beispiel, und sie sagten, ja, das ist sehr schön, aber wir können es nicht zeigen, weil es zu schockierend ist für die Leute im Westen.“ Die Hinrichtung wurde schließlich in einer Dokumentarsendung im britischen Channel 4 gezeigt.

      Das war vor dem 11. September 2001, als Bush und die US-Medien das Thema Frauen in Afghanistan entdeckten. Marina sagt, dass sich das derzeitige Schweigen im Westen über die grauenhafte Natur des vom Westen unterstützten Regimes der Kriegsherren in nichts unterscheide. Wir trafen uns heimlich und sie war verschleiert, um unerkannt zu bleiben. Marina ist nicht ihr richtiger Name.

      „Zwei Mädchen, die ohne Burka zur Schule gingen, wurden getötet und ihre Leichen vor ihre Häuser gelegt“, erzählte Marina. „Vergangenen Monat sprangen 35 Frauen mit ihren Kindern in einen Fluss und starben, nur um sich vor Kommandeuren auf Vergewaltigungstour zu retten. Das ist Afghanistan heute, die Taliban und die Kriegsherren der Nordallianz sind zwei Seiten derselben Münze. Für Amerika ist das eine Frankensteingeschichte, - man kreiert ein Monster und das Monster wendet sich gegen einen. Hätte Amerika nicht, während der russischen Invasion, diese Kriegsherren aufgebaut, Osama bin Laden und all die fundamentalistischen Kräfte in Afghanistan, hätten sie nicht am 11. September 2001 den Meister angegriffen.“

      Afghanistans Tragödie ist beispielhaft für die Maxime westlicher Macht, dass Länder des Südens ausschließlich nach ihrer Nützlichkeit für „uns“ betrachtet und behandelt werden. Die dafür nötige Rücksichtslosigkeit und Heuchelei haben der modernen Geschichte Afghanistans ihren Stempel aufgeprägt. Eines der am besten gehüteten Geheimnisse des Kalten Krieges war die Zusammenarbeit der USA und Britanniens mit den Kriegsherren, den Mudschaheddin, und die entscheidende Rolle, die sie bei der Anstachelung des Dschihad spielten, der die Taliban, al-Qaeda und den 11. September hervorbrachte.

      „Gemäß offizieller Geschichtsschreibung“, gab Zbigniew Brzezinski, Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, in einem Interview 1998 zu, „begann die Unterstützung der Mudschaheddin durch den CIA im Jahr 1980, das heißt, nachdem die sowjetische Armee in Afghanistan einmarschierte... Aber die Wirklichkeit, bis heute streng geheim, sieht ganz anders aus.“ Auf Drängen Brzezinskis gab Carter im Juli 1979 500 Millionen US-Dollar für den Aufbau einer im Grunde genommen Terroristenorganisation frei. Das Ziel war, Moskau, das damals zutiefst besorgt war über die Ausbreitung des islamischen Fundamentalismus in den zentralasiatischen Sowjetrepubliken, in die „Falle“ von Afghanistan, eine Quelle dieses schädlichen Einflusses, zu locken.

      Über 17 Jahre hinweg pumpte Washington vier Milliarden US-Dollar in die Taschen einiger der brutalsten Männer der Welt - mit dem Ziel, die Sowjetunion in einem sinnlosen Krieg zu erschöpfen und schließlich zu zerstören. Einer von ihnen, Gulbuddin Hekmatyar, ein vom CIA besonderes bevorzugter Kriegsherr, erhielt Millionen von Dollars. Seine Spezialität war der Handel mit Opium und den Frauen, die sich weigerten, den Schleier zu tragen, Säure ins Gesicht zu schütten. 1994 stimmte er zu, die Angriffe auf Kabul zu stoppen, unter der Bedingung, dass er Premierminister würde, – was er dann auch wurde.

      Acht Jahre zuvor unterstützte CIA-Direktor William Casey einen Vorschlag von Pakistans Geheimdienst, dem ISI, von überall auf der Welt Leute für die Teilnahme am afghanischen Dschihad zu rekrutieren. Zwischen 1986 und 1992 wurden mehr als 100000 militante Islamisten in Pakistan ausgebildet, in Lagern, die vom CIA und Britanniens MI6 überwacht wurden, wo die britische SAS zukünftige al-Qaeda- und Talibankämpfer in der Herstellung von Bomben und anderen schwarzen Künsten trainierten. Die Anführer wurden in einem Lager des CIA in Virginia ausgebildet. Das Unternehmen wurde Operation Zyklon genannt und dauerte bis lange nach dem Rückzug der Sowjets 1989 an.

      „Ich gestehe, dass [Länder] Figuren auf einem Schachbrett sind“, sagte Lord Curzon, britischer Vizekönig in Indien 1898, „auf dem ein großes Spiel um die Beherrschung der Welt gespielt wird.” Brzezinski, Berater mehrerer Präsidenten und ein von der Bush-Gang bewunderter Guru, hat praktisch die gleichen Worte benützt. In seinem Buch The Grand Chessboard: American Primacy And Its Geostrategic Imperatives schreibt er, dass der Schlüssel zur Beherrschung der Welt in Zentralasien mit seiner strategischen Position zwischen rivalisierenden Mächten und seinem ungeheuren Reichtum an Öl und Gas liegt. „Um es in Worte zu kleiden, die an das brutalere Zeitalter alter Empires erinnern“, schreibt er, einer „der großen Imperative imperialer Geostrategie“ ist, „die Barbaren davon abzuhalten, sich zusammen zu tun“.

      Die Reste der Sowjetunion betrachtend, die er zerstören half, sinnierte der Guru mehr als einmal vor sich hin: Was soll’s, wenn all dies „ein paar aufgehetzte Moslems“ hervorgebracht hat? Am 11. September 2001 gaben „ein paar aufgehetzte Moslems“ die Antwort. In einem Interview, das ich kürzlich mit Brzezinski in Washington führte, stritt er vehement ab, dass seine Strategie das Entstehen von al-Qaeda beschleunigt hat: für den Terrorismus machte er die Russen verantwortlich.

      Als die Sowjetunion schließlich zusammenbrach, wurde das Schachbrett an die Clinton-Regierung weitergereicht. Die jüngste Variante der Mudschaheddin, die Taliban, regierten nun in Afghanistan. 1997 wurden die Führer der Taliban in Washington und Houston, Texas von Beamten des US-Außenministeriums und Managern der Union Oil Company of California (UNOCAL) diskret empfangen. In Houston wurden sie üppig bewirtet mit Dinnerparties in luxuriösen Häusern. Sie baten darum, zum Einkaufen zu Walmart gefahren und zu Touristenattraktionen geflogen zu werden, einschließlich des Kennedy-Raumfahrtzentrums in Florida und nach Mount Rushmore in Süd-Dakota, wo sie die in die Felsen gehauenen Gesichter amerikanischer Präsidenten betrachteten. Das Wall Street Journal, Bulletin der US-Macht, schrieb überschwänglich: “Die Taliban sind die Akteure, die, zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte, am ehesten Frieden in Afghanistan erreichen können.“

      Im Januar 1997 teilte ein Beamter des Außenministeriums Journalisten in einem vertraulichen Gespräch mit, dass man hoffe, Afghanistan würde ein Ölprotektorat werden, „wie Saudi-Arabien“. Er wurde darauf hingewiesen, dass Saudi-Arabien kein demokratischer Staat sei und Frauen verfolge. „Damit können wir leben“, sagte er.

      Das Ziel Amerikas war nun die Verwirklichung eines 60 Jahre alten „Traums”, des Baus einer Pipeline vom ehemals sowjetischen Kaspischen Meer via Afghanistan zu einem Tiefseehafen. Den Taliban bot man 15 Cent pro 1000 Kubikfuß Gas, die durch Afghanistan flossen. Auch wenn dies die Jahre der Clinton-Regierung waren, wurden die Deals von der „Öl- und Gas-Junta“ vorangetrieben, die bald schon George W Bushs Regime beherrschen sollte. Zu ihr gehörten ehemalige Mitglieder des Kabinetts von US-Präsident George Bush Senior, wie der derzeitige US-Vizepräsident Dick Cheney, der neun Ölfirmen repräsentiert, und Condoleezza Rice, heute nationale Sicherheitsberaterin, damals eine der Vorsitzenden von Chevron-Texaco, mit Spezialgebiet Pakistan und Zentralasien.

      Wenn man noch weiter nachforscht, findet man Bush Senior als bezahlten Berater der riesigen Carlyle Gruppe, deren 164 Unternehmen auf Öl, Gas, Pipelines und Waffen spezialisiert sind. Zu seinen Kunden gehört eine sehr, sehr reiche Saudi-Familie, die Bin Ladens. (Die Familie Bin Laden durfte die USA innerhalb weniger Tage nach den Anschlägen vom 11. September unter höchster Geheimhaltung verlassen.)

      Der „Traum“ von der Pipeline verblasste, als zwei US-Botschaften in Ostafrika bombardiert wurden und al-Qaeda dafür verantwortlich gemacht und die Verbindung zu Afghanistan hergestellt wurde. Die Taliban waren nicht länger nützlich, sie waren eine Blamage und überflüssig. Im Oktober 2001 bombardierten die Amerikaner ihre alten Freunde, die Kriegsherren, oder „Nordallianz“, zurück an die Macht. Heute, nachdem Afghanistan „befreit“ ist, geht es mit der Pipeline endlich voran, überwacht vom US-Botschafter in Afghanistan, John J Maresca, ehemals Unocal.

      Seit die USA die Taliban von der Macht entfernten, haben sie in den neun ehemaligen zentralasiatischen Ländern, die Afghanistans ressourcenreiche Nachbarn darstellen, 13 Stützpunkte eingerichtet. Überall auf der Welt sind die Amerikaner nun an den Toren zu allen wichtigen Quellen fossiler Brennstoffe militärisch anwesend. Lord Curzon würde dieses große Spiel nie wieder erkennen. Das ist, was das US Space Command (US-Weltraumkommando) „full spectrum dominance“ (Vorherrschaft über das gesamte Spektrum; d. Ü.) nennt.

      Von dem riesigen, von den Sowjets gebauten Stützpunkt in Bagram in der Nähe Kabuls aus kontrollieren die USA die Landroute zu den Reichtümern des Kaspischen Beckens. Aber wie bei der anderen Eroberung, Irak, läuft nicht alles reibungslos. „Jedes Mal, wenn wir uns vom Stützpunkt entfernen, werden wir beschossen“, sagt Oberst Rod Davis. „Für uns ist das dort draußen eine Kampfzone.“

      Ich sagte zu ihm: „Aber Präsident Bush sagt, sie hätten Afghanistan befreit. Warum sollten die Leute auf sie schießen?”

      „Es gibt überall feindliche Elemente, mein Freund.“

      „Ist das überraschend, wenn man mörderische Kriegsherren unterstützt?“, antwortete ich.

      „Wir nennen sie Regionalgouverneure.” (Weil „Regionalgouverneure”, Kriegsherren vom Schlag eines Ismail Khan in Herat als Teil von Karzais Nationalregierung angesehen werden – keine einfache Zusammensetzung. Karzai bat Khan, Millionen Dollar Zollabgaben herauszugeben.)

      Der Krieg, der die Taliban vertrieb, hat nie aufgehört. Zehntausend US-Soldaten sind dort stationiert; sie bewegen sich in ihren Kampfhubschraubern und Humvees, sprengen in den Bergen Höhlen oder beschießen ein Dorf, normalerweise im Südosten. Im Herzland der Paschtunen und an der Grenze zu Pakistan kommen die Taliban allmählich wieder zurück. Es gibt keine unabhängige Information über das Ausmaß des Krieges. US-Sprecher wie Oberst Davis sind die Quellen von Nachrichten, die berichten, dass „50 Talibankämpfer von US-Kräften getötet wurden”. Afghanistan ist nun so gefährlich, dass es für Reporter praktisch unmöglich ist, etwas zu recherchieren.

      Das Zentrum der US-Operationen ist nun das Gefangenenlager („holding facility“) in Bagram, wohin verdächtige Personen gebracht und verhört werden. Zwei ehemalige Gefangene, Abdul Jabar und Hakkim Shah, berichteten der New York Times im März, wie sicherlich 100 Gefangene „gezwungen wurden, Tag und Nacht stundenlang unbeweglich zu stehen, mit Kapuzen über dem Kopf, die hoch erhobenen Armen an die Decke gekettet und die Füße gefesselt.“ Von hier aus werden viele in das Konzentrationslager in Guantanamo Bay verschifft.

      Den Gefangenen werden alle Rechte verwehrt. Das Rote Kreuz durfte nur einen Teil der „holding facility“ inspizieren, Amnesty wurde der Zutritt überhaupt verweigert. Im April letzten Jahres „verschwand“ ein Kabuler Taxifahrer, Wasir Mohammad, dessen Familie ich interviewte, in Bagram, nachdem er sich an einer Straßensperre über den Verbleib eines Freundes erkundigt hatte, der verhaftet worden war. Der Freund wurde seitdem wieder freigelassen, aber Mohammad befindet sich nun in einem Käfig in Guantanamo Bay. Ein ehemaliger Innenminister aus Karzais Regierung sagte mir, dass Mohammad zur falschen Zeit am falschen Ort war: „Er ist unschuldig.“ Außerdem war er bekannt dafür, dass er sich den Taliban widersetzt hatte. Möglicherweise wurden viele der Gefangenen in Bagram und Guantanamo Bay wegen der Belohnung, die die Amerikaner für verdächtige Personen bezahlen, entführt.

      Warum, fragte ich Oberst Davis, werden den Leuten in der „holding facility“ die grundlegenden Rechte verweigert, die er als von einer fremden Armee gefangener Amerikaner erwarten würde. Seine Antwort war: „Das Problem der Kriegsgefangenen ist entweder ein Problem der extremen Linken oder Rechten, je nach Perspektive.“ Das ist die kafkaeske Welt, die Bushs Amerika den jüngst seinem Imperium hinzugefügten Gebieten, realen und virtuellen, übergestülpt hat, die sich auf dem neuen Schutt erheben an Orten, wo menschliches Leben nicht den gleichen Wert hat wie das derjenigen, die in Ground Zero in New York umkamen. Einer dieser Orte ist das Dorf Bibi Mahru, das vor fast zwei Jahren während des Krieges von einer amerikanischen F16 angegriffen wurde. Der Pilot warf eine 500 kg MK82 “Präzisions”bombe auf ein Haus, aus Lehm und Steinen gebaut, in dem Orifa und ihr Ehemann, Gul Ahmed, ein Teppichweber, lebten. Die Bombe tötete alle außer Orifa und einem Sohn – acht Mitglieder ihrer Familie, einschließlich sechs Kinder. Zwei Kinder im Nachbarhaus wurden ebenfalls getötet.

      Kummer und Zorn ins Gesicht geschrieben, erzählte mir Orifa, wie die Körper vor der Moschee aufgebahrt wurden, in welch schrecklichem Zustand sie sie fand. Sie verbrachte den Nachmittag damit, die Körperteile aufzusammeln, „dann in Säcke zu packen und sie mit Namen zu versehen, damit sie später beerdigt werden konnten.“ Sie erzählte, dass eine Gruppe von elf Amerikanern kam und den Krater untersuchte, wo ihr Haus gestanden hatte. Sie notierten die Nummern auf dem Schrapnell und jeder einzelne interviewte sie. Der Übersetzer gab ihr einen Umschlag mit 15 Dollar in Eindollarnoten. Später wurde sie von Rita Lasar, einer New Yorkerin, die ihren Bruder in den Zwillingstürmen verloren hatte und nach Afghanistan gekommen war, um gegen die Bombardierungen zu protestieren und die Opfer zu trösten, in die US-Botschaft nach Kabul mitgenommen. Als Orifa versuchte, durch das Tor der Botschaft einen Brief abzugeben, sagten sie zu ihr: „Hau ab, alte Bettlerin.“

      Im Mai letzten Jahres veröffentlichte der Guardian das Ergebnis einer Untersuchung von Jonathan Steele. Er kam zu dem Schluss, dass wahrscheinlich, zusätzlich zu den bis zu 8000 Afghanen, die durch amerikanische Bomben getötet wurden, bestimmt 20000 Menschen mehr an den indirekten Folgen von Bushs Invasion gestorben sind, eingeschlossen derjenigen, die ihre Dörfer verließen und denen mitten in einer Dürreperiode Katastrophenhilfe verweigert wurde. In all den großen humanitären Krisen der letzten Jahre wurde keinem Land weniger geholfen als Afghanistan. Bosnien, das nur ein Viertel der Bevölkerung Afghanistans hat, erhielt 356 US-Dollar pro Person; Afghanistan bekommt 42 US-Dollar pro Person. Nur drei Prozent aller internationalen Hilfe für Afghanistan gehen in den Wiederaufbau, die von den US angeführte militärische „Koalition“ erhält 84 Prozent, der Rest ist Katastrophenhilfe. Letzten März flog Karzai nach Washington, um um mehr Geld zu bitten. Ihm wurde Extrageld von privaten Investoren versprochen. Davon gehen 35 Millionen US-Dollar in den Bau eines geplanten Fünfsternehotels. Wie Bush sagte: „Das afghanische Volk wird die Großzügigkeit Amerikas und seiner Verbündeten kennen lernen.“





      [ Übersetzt von: Eva-Maria Bach | Orginalartikel: "the Betrayal Of Afghanistan
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 15:07:01
      Beitrag Nr. 16.717 ()
      Inferno

      Es ist schon erstaunlich, wie genau diese Aufnahmen sind. Es sind aber nicht die Originalszenen von dem Überfall?

      In den letzten Tagen hat sich Afganistan(deshalb auch diesen Bericht von Pilger vom September) wieder mehr in den Vordergrund gedrängt.

      Hast Du Informationen über die aktuelle Entwicklung in A. im Allgemeinen und besonders auch in Bezug auf die Bundeswehr.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 15:33:33
      Beitrag Nr. 16.718 ()
      Entlarvt: Auch eine Anti-US-Amerikanerin.


      Iranian lawyer and human right activist Shirin Ebadi stands with Norway`s Crown Prince Haakon(L) and his mother, Queen Sonja(R), at the Royal Palace before receiving the 2003 Nobel Peace Prize in Oslo, December 10, 2003. Ebadi became the first Muslim woman to receive the Peace Prize Wednesday and sent a bold anti-war message to the West, accusing it of hiding behind the Sept. 11 attacks to violate human rights. Photo by Scanpix/Reuters
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 16:04:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.12.03 21:37:56
      Beitrag Nr. 16.720 ()
      #63 Dann lese doch mal genau nach,für dem einen sind es widerstandskämpfer ,was für dem anderen Terroristen sind.Für dich sind doch alle Terroristen ,die gegen Dir genehme besatzungsmächte kämpfen,oder kannst Du mich auf einem Thread verweisen,wo Du anderer ansicht bist?,vielen Dank im voraus. :D
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 21:53:52
      Beitrag Nr. 16.721 ()
      Take No Prisoners
      Terrorist oder nicht das ist hier nicht mehr die Frage.

      Another proud moment in U.S. Military History.

      U.S. Marines execute an Iraqi to the cheers of fellow marines

      -:WARNING:-

      This video should only be viewed by a mature audience
      Das Video stammt von CNN:

      http://informationclearinghouse.info/article5365.htm
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 22:04:03
      Beitrag Nr. 16.722 ()
      #70 Er kam ihm lediglich zur hilfe um sein leiden abzukürzen,aber die antiamerikaner werden es wieder anders deuten.:O
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 08:41:03
      Beitrag Nr. 16.723 ()
      69 - ich such gar nix.

      Leute die Bomben in Moscheen zünden, die Internationale Hilfsorganisationen wie das DRK oder die UN angreifen, sind ohne Zweifel Terroristen. Egal, was ihre Ziele sind.
      Das hab ich immer vertreten und davon nehm ich auch nix zurück. Die Resistance und ähnliche Vergleiche passen da einfach nicht...

      Im übrigen ist es albern, dass ich mich dafür "rechtfertigen" soll, einen Begriff zitiert zu haben, den Du verwendet hast. Dein Posting was, dass "Terror" der einzige Ausweg sei. Willst Du davon jetzt nix mehr wissen. Und DT von seiner Zustimmung dazu auch nicht???

      Lächerlich...
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 08:43:14
      Beitrag Nr. 16.724 ()
      ...ganz nebenbei: antigone scheint mal wieder gesperrt zu sein, warum, weiß ich diesmal nicht, aber ihr könnt Euch ja mal drum kümmern....
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 09:12:33
      Beitrag Nr. 16.725 ()
      #73

      antigone hat uns freiwillig verlassen
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 09:21:15
      Beitrag Nr. 16.726 ()
      #72 Habe mich doch nicht distanziert,weis ja schliesslich selbst wie schnell man Terrorist in manchen Augen ist.In #55 bin ich dazu genauer eingegangen aber wir können durchaus bei deinem Testat bleiben und sogar erweitern,du bist der Demokratische Freiheitsbringer mittels Bomben und ich der Terroristenfreund-unterstützer-finanzierer und ...heimlicher Islamist.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 09:57:02
      Beitrag Nr. 16.727 ()
      #75

      du hast den wichtigsten Vorwurf gegen dich vergessen:

      Antiamerikanist :D
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 10:15:16
      Beitrag Nr. 16.728 ()
      Iraker erheben sich gegen den Terrorismus

      Bagdad - Mehr als 10 000 Iraker haben am Mittwoch in Bagdad gegen den Terrorismus und den bewaffneten Widerstand der Anhänger des entmachteten Regimes von Saddam Hussein demonstriert. Einige Demonstranten trugen bei dem Protestmarsch durch die Innenstadt Bilder des bei einem Selbstmordanschlag getöteten Schiitenführers Ayatollah Al Hakim und des radikalen jungen Predigers Muktada Al Sadr. Andere ließen als Symbol für ihren Wunsch nach Frieden weiße Tauben aufsteigen. Die Demonstration, an der sich zahlreiche Parteien und Organisationen beteiligten, wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Samir Al Sumaidi, Mitglied des provisorischen Regierungsrats, sagte, die Demonstration sei "eine Botschaft der Iraker an die ganze Welt, dass sie mit dem Terrorismus nicht einverstanden sind und weiter am Wohlergehen des Landes arbeiten wollen". Demonstrationen gab es auch in mehreren anderen irakischen Städten. dpa

      http://www.wadinet.de/news/iraq/nw2047_terrorismus.htm
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 10:17:38
      Beitrag Nr. 16.729 ()
      Poll shows Iraqis have no love for "resistance"

      Baghdad, Iraq Press, December 10, 2003 - A new poll suggests that the overwhelming majority of Iraqis consider operations against US-led coalition troops terrorist acts.

      The research, by Baghdad`s Cultural Association, reinforces other polls by the country`s most influential newspaper Azzaman in which most of the respondents see the presence of US troops necessary for the security and integrity of Iraq as a country.

      In fact, no poll carried out in Iraq since the downfall of the regime of Saddam Hussein has ever suggested that Iraqis favor a quick departure of US troops.

      In the new poll, in which 816 people from various parts of Baghdad took part, more than 90 percent dismiss attacks on occupation forces, Iraqi police and infrastructure "as actions of terrorism which must be condemned and rejected."

      Meantime, the poll, the latest in a series of such investigations, shows that most Iraqis would like to have "a secular and democratic" government.

      The respondents were given 17 questions, ranging from the role of women, separation of state and religion and attitude towards current violence.

      But as in previous polls, most respondents wanted to see a quick end to unrest and lack of security.

      Baghdad has seen some of the most ferocious attacks since the removal of Saddam Hussein.

      Many would say the reality on the ground, with the mounting attacks on US troops and their Iraqi allies, contrasts with the poll`s findings.

      The pollsters say only a minority - and a very restricted one - is opposing US efforts to bring peace to the land and reconstruct its failing infrastructure.

      These, they say, include diehard supporters of the former regime who are aided by foreign fighters who manage to slip into the country through its porous and yet poorly guarded borders.

      http://www.wadinet.de/news/iraq/nw2041_resistance.htm
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 10:38:18
      Beitrag Nr. 16.730 ()
      Diese Demos erinnern mich an die Jubelveranstaltungen in anderen Diktaturen: China, DDR, Kuba, Iran. :laugh:

      :D
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 10:50:05
      Beitrag Nr. 16.731 ()
      wohans

      Diese Demos sind irgendwie von den Schiiten gesteuert. Der Sinn ist meines Erachtens den US-Besatzern zu zeigen, wie zuverlässige Demokraten die Schiiten sind.

      Augenblicklich sind die USA nicht bereit, den Schiiten die Macht zu überlassen und diese Art der Anerkennung der USA soll die USA davon überzeugen, dass die Schiiten wohl bereit sind die Demokratie anzuerkennen.

      Passt auch gut in Infernos Überlegungen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 10:50:12
      Beitrag Nr. 16.732 ()
      #79 Du kennst dich ja gut mit dem Kommunisten aus,die waren doch niemals organisiert, da wette ich eine flitzetasse dagegen.Hast du etwa die Hand am herzen und das Sternenbanner gesichtet?,na siehste ,der Polizeischutz war nur dazu da,damit sich nicht alle Iraker anschliessen, was ja die Amerikaner sofort überflüssig gemacht hätte,bevor alles aufgebaut ist.Dös wolle mer doch a net,wo de Saddam do no lebt.:confused:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 11:06:23
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 11:58:40
      Beitrag Nr. 16.734 ()
      @ #16680

      Ich wollte User flitztass und die schmierige Überschrift

      Iraker erheben sich gegen den Terrorismus

      ironisieren.

      Du wirst, was die Ambitionen der Schiiten betrifft, recht haben.

      :D
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 12:00:26
      Beitrag Nr. 16.735 ()
      ... und flitztass scheint nicht bemerkt zu haben, dass sich die irakischen Journalisten unisono darueber beschweren, dass die Amis ihnen wortwoertlich vorschreiben, was sie zu schreiben und senden haben und was verboten ist.
      Ein Journalist hat das neulich mal so ausgedrueckt: "Eigentlich sind wir nur noch Nachrichtensprecher Bremers"

      Naja, flitzeass, wenn man noch feste an WMD und die ganzen enttarnten Luegengeschichten der Hollywood-Drehbuecher der USA glaubt, wie Du, dann muss es einem schon schlimm vorkommen, wenn sich einer zu der behauptung versteigt, dass die Erde KEINE SCHEIBE ist.

      wenn das ein Andersmeinender ist, der das sagt, so muss das ja falsch sein, ist doch fuer Dich ganz klar.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 12:03:25
      Beitrag Nr. 16.736 ()
      @ flitztass

      "A banner carried by the demonstrators in Najaf read, " Killing children is not resistance."


      Dafuer werden sicherlich andernorts Banner getragen, bei denen das Wort "resistance" durch "liberation" ersetzt wurde.

      Aber das sind dann ja nur "Kollateralschaeden"
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 12:30:28
      Beitrag Nr. 16.737 ()
      Wie viele Worte man gelegentlich gebrauchen muss, um das haessliche Wort "ERPRESSUNG" nicht zu sagen... :D

      Frueher haben Erpresser gesagt: "Wenn Du mir nicht eine Mio gibst, dann wird der gekidnapte sterben"

      Auf neuamerikanisch heisst das jetzt: "Es waere ein willkommene Geste, wenn Sie mir umgehend eine Mio geben wuerden UND mich fuer alles ausdruecklich loben wuerden"



      ___________________________________________________________


      Bush-Gesandter rückt extra an



      Das Vorhaben der USA, Firmen aus kriegskritischen Ländern von Großaufträgen in Irak auszuschließen, schlägt so hohe Wellen, dass der US-Präsident eigens einen seiner höchsten Berater nach Berlin schickt. Bei einem Telefonat mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am Mittwochabend habe George W. Bush angekündigt, sein persönlicher Beauftragter James Baker reise noch vor Weihnachten nach Deutschland, teilte Regierungssprecher Bela Anda am Donnerstag mit. Bei dem Besuch solle sowohl über eine mögliche Umschuldung der irakischen Auslandsverpflichtungen als auch über die „Frage von Aufträgen im Rahmen des Wiederaufbaus des Irak“ gesprochen werden.

      Zuvor hatten sich Schröder, der russische Präsident Wladimir Putin und Frankreichs Staatschef Jacques Chirac schon telefonisch im Weißen Haus beschwert. Alle drei hätten Bush auf die umstrittenen Modalitäten zur Vergabe von Aufträgen für 26 Projekte im Wert 18,6 Milliarden Dollar (15,2 Milliarden Euro) angesprochen, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses mit. Bush habe die drei Politiker angerufen, um über eine Umstrukturierung der irakischen Schulden zu sprechen, fügte er hinzu.

      Pentagon-Sprecher Larry Di Rita sagte, es wäre eine willkommene Geste, wenn sich ein Land dazu entschließe, jetzt der Koalition beizutreten – auch dann, wenn damit keine Truppenentsendung nach Irak verbunden sein sollte. Es genüge, öffentliche Unterstützung zu bekunden. „Das ist nicht nichts“, sagte Di Rita.

      „Dazu gehört auch, in die Parlamente und die Öffentlichkeit zu gehen und zu sagen: `Wir sind mit der Koalition in Irak, wissend, dass es umstritten und gefährlich ist, dass es unordentlich ist und dass es lange dauern wird.`“

      Die Regierung habe entschieden, dass es im nationalen Sicherheitsinteresse der USA liege, die Ausschreibungen für den Wiederaufbau in Irak zu begrenzen, um damit mehr Länder zum Eintritt in das US-Bündnis zu bewegen. Nach dem US-Ausschreibungsrecht müsse ein Grund dafür genannt werden, warum die Aufträge nicht für alle Firmen weltweit offen sein sollen, erklärte er.

      Ausschreibungen verschoben

      Das Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, dass der Beginn der Ausschreibungen verschoben worden sei. Die Formulierungen müssten noch standardisiert werden, sagte Major Joe Yaws. Mit der internationalen Kritik an dem Ausschluss von Ländern wie Deutschland, Frankreich und Russland habe dies nichts zu tun, betonte er. :laugh:

      Kopfschütteln auch in den USA

      Das Vorhaben stieß auch in den USA auf Kritik. Der demokratische Senator Joseph Biden sagte der „New York Times“ vom Mittwoch, der Entschluss des Pentagons sei eine „Ohrfeige, die nichts dazu beiträgt, die Sicherheitsinteressen der USA zu schützen, aber alles tut, um Länder zu brüskieren, die man in Irak benötigt.“


      Der republikanische Abgeordnete Christopher Shays sagte: „Ich erwarte, dass die meisten Verträge an Länder gehen, die die größten Anstrengungen unternommen haben. Aber ich bin gegen den fragwürdigen Versuch, jemanden vollkommen auszuschließen“.

      Steven Schooner von der George-Washington-Universität sagte dem „Wall Street Journal“, die Entscheidung sei „furchtbar“ und verstoße gegen grundsätzliche internationale Regeln. Er könne sich nicht daran erinnern, dass die USA jemals wegen der politischen Haltung einer Nation die Berechtigung von deren Firmen limitiert hätten,
      Aufträge zu erhalten.

      Empörung in Berlin

      In Berlin war der Plan unmittelbar nach Bekanntwerden auf Unverständnis gestoßen. Die vom stellvertretenden Verteidigungsminister Paul Wolfowitz erarbeitete Richtlinie sei „nicht akzeptabel“, erklärte Anda. Eine solches Verfahren entspreche nicht dem Geist der Vereinbarung mit den Vereinigten Staaten, „in die Zukunft zu schauen und nicht in die Vergangenheit“.

      Der geplante Ausschluss der Kriegsgegner sei „höchst eigennütziges ökonomisches Interesse“, schimpfte Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD). Die USA betrieben ein Doppelspiel. Einerseits riefen sie nach mehr internationaler Unterstützung durch Soldaten, andererseits wollten sie den Wiederaufbau allein machen.

      In der am Dienstag bekannt gewordenen Richtlinie von Wolfowitz heißt es, die Ausgrenzung von Unternehmen aus Deutschland, Frankreich oder Russland sei „notwendig, um die wesentlichen Sicherheitsinteressen der USA zu schützen“. :eek:

      Wolfowitz will, dass der restriktive Wettbewerb für 26 Projekte unter anderem aus den Wirtschaftsbereichen Öl, Energie, Kommunikation, Wasserversorgung und Hausbau gelten soll. Nach dieser Direktive können sich an den Ausschreibungen für solche Aufträge nur Firmen aus den USA, Irak und 61 anderen Staaten beteiligen, die als Koalitionspartner Washingtons gelten.


      Die „New York Times“ nannte die Aktion in ihrer Internetausgabe, die „bedeutendste Vergeltungsmaßnahme“ der Regierung von Präsident George W. Bush gegen US-Verbündete, die gegen den Irak-Krieg waren.

      11.12.03, 11:50 Uhr
      (Quelle: dpa)
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 13:10:23
      Beitrag Nr. 16.738 ()
      ich bin Wolferitz dankbar, er zeigt der Welt unverblümt was die US-Regierung von Ihr hält und wie die schöne neue NWO al la USA aussehen wird. :D

      Wenigstens lügt er nicht mehr und macht auch keinen Hehl aus seinen wahren Interessen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 13:41:14
      Beitrag Nr. 16.739 ()
      Keine unangenehmen Zahlen bitte!
      11.12.2003


      Das irakische Gesundheitsministerium hat, anscheinend auf Druck der amerikanischen Besatzer, die Erstellung einer Studie vorzeitig abgebrochen, die die Zahl der während des Krieges getöteten Zivilisten ermitteln sollte, meldete AP am Mittwoch.

      Der irakische Gesundheitsminister innerhalb des von den USA eingesetzten irakischen "Regierungsrats" sagte zwar, er habe eine derartige Anweisung nicht gegeben und bestritt sogar, überhaupt Kenntnis von der Studie zu haben, Untergebene verwiesen allerdings auf seine Anweisung.

      So sagte beispielsweise Dr. Nagham Mohsen, die Leiterin der Statistikabteilung des Ministeriums, daß die Anweisung von Dr. Nazar Shabandar, dem Leiter der Planungsabteilung des Ministeriums kam, der sich dabei auf Abbas berief. Sie sagte, die amerikanische "Übergangsverwaltung" des Iraks (CPA) war mit der Studie ebenfalls unzufrieden.

      "Wir haben die Sammlung dieser Informationen beendet weil unser Minister nicht damit einverstanden war", sagte sie und fügte hinzu, daß "Die CPA nicht will, daß dies getan wird."

      Während dieses System der Schuldzuweisung und -ablehnung innerhalb der Behörde noch eine Zeit weitergeht ist doch offensichtlich, daß einzig und allein die USA einen Vorteil von der Einstellung dieser Studie haben.

      Hat sich das US-Militär und die amerikanische Regierung bisher schon auf den Standpunkt gestellt, daß "zivile Opfer eben nicht gezählt werden", so ist dies nur die logische Fortsetzung dieser Strategie, um zu verhindern, daß die hohen Opferzahlen öffentlich bekannt werden.

      Die Zahl der getöteten Zivilisten wird von der Site IraqBodyCount derzeit auf mindestens 7935 geschätzt. Dabei werden nur nachvollziehbare Meldungen ausgewertet, so daß die wirkliche Zahl noch wesentlich höher liegen dürfte.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/dez2003/opfer111203.html
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 13:45:42
      Beitrag Nr. 16.740 ()
      Hier kann man mal wieder interessante Persönlichkeitsstudien betreiben.
      Die aktuellen Nachrichten, die ich in #77 und #78 hier reingestellt habe, scheinen ja einige User hier so sehr aufzuregen, dass sie sich schwer mit dem Überbringer der Nachrichten auseinandersetzen müssen, obwohl ich sie nicht einmal kommentiert hatte:

      ...da wette ich eine flitzetasse dagegen...

      ...Ich wollte User flitztass und die schmierige Überschrift "Iraker erheben sich gegen den Terrorismus"
      ironisieren....

      ... und flitztass scheint nicht bemerkt zu haben...

      ... Naja, flitzeass, wenn man noch feste an WMD und die ganzen enttarnten Luegengeschichten der Hollywood-Drehbuecher der USA glaubt, wie Du, ...


      Einfach köstlich!

      Ihr scheint ja ein ernstes Problem zu haben, seit sep weg ist, und andere auch keine Lust mehr haben, sich mit Euch auseinanderzusetzen.

      Ihr braucht halt scheinbar dringend ein Mobbing-Opfer, an dem ihr Euch reiben könnt, sonst scheint es Euch gar nicht gut zu gehen.

      Danke Jungs, dass ihr mich so wichtig nehmt. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 14:20:14
      Beitrag Nr. 16.741 ()
      ja ft., das ist der Grund, weshalb ich mich hier immer kürzer fasse....bei Leuten wie DT und Co. ist letztlich nur zu leicht zu erkennen, dass sie jede Tatsache so drehen und wenden, dass sie immer gegen die USA spricht...ihr altes Feindbild.
      Ohne kommt man wohl nicht aus, da hatte SEP schon Recht mit seiner Begriffsschöpfung, die er hier vorgestellt hatte...:rolleyes:


      okto: vergiss es, Du schreibst, "Terror" sei der "einzige Ausweg", dann brauchste jetzt nicht die beleidigte Leberwurst zu markieren, wenn ich das zitiere....wenn Du der Meinung bist, dass es ein "Ausweg" sei, Mitarbeiter von DRK und ähnlichen Organisationen zu morden und Moscheen mit Bomben zu bestücken bzw. aus Moscheen heraus Raubüberfälle auf Geldtransporte zu begehen, wie der Fotobericht von inferno nahelegt, dann sei dies Deine Meinung. :rolleyes:
      Für mich hat das nichts mit Widerstand zu tun, das erste ist Terror, das zweite eine besonders miese Art von ganz gewöhlicher Kriminalität zur Geldbeschaffung.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 16:16:37
      Beitrag Nr. 16.742 ()
      # 16690
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 16:33:11
      Beitrag Nr. 16.743 ()
      @ xylophon

      # 16690

      das ist der Grund, weshalb ich mich hier immer kürzer fasse....bei Leuten wie DT und Co. ist letztlich nur zu leicht zu erkennen, dass sie jede Tatsache so drehen und wenden, dass sie immer gegen die USA spricht...ihr altes Feindbild.


      schlimmer noch, xylo:

      Sogar so "linke Typen", die offen empoert sind und von Erpressung reden- wie Ruehe und andere Transatlantiker werden vermutlich auch als linke Eiferer abgetan ... :laugh:

      Armer xylo, alle verstehen die tollen USA nicht, einzig unser xylo hat den Durchblick... :laugh:

      _________________________________________


      SPIEGEL ONLINE - 11. Dezember 2003, 15:55
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,277877,00.h…


      Deutsche Reaktionen auf Irak-Ausschlussliste

      "Vergeltung und Erpressung"


      Von Severin Weiland

      Die Absicht der USA, Kriegsgegner bei der Auftragsvergabe im Irak auszuschließen, löst bei deutschen Politikern Kopfschütteln aus. Die Kritik reicht von Unverständnis über Imperialismusverdacht bis hin zu Beschimpfungen wie "Stupid White Man". Auch Ex-Verteidigungsminister Rühe hält die US-Idee für keine kluge Entscheidung.


      Berlin - Der Sprecher von Bundesaußenminister Joschka Fischer gibt sich diplomatisch. "Wir waren doch erstaunt", kommentiert Walter Lindner am Donnerstagmittag auf den Fluren des Bundestages jenen Vorgang, wonach US-Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz eine Richtlinie erlassen hat, der Staaten, die gegen den Krieg im Irak waren, von der Aufbauhilfe ausschließt. Mehr will der Sprecher des Auswärtigen Amts nicht sagen.

      Schon gar nicht zum Inhalt des Telefonats, das US-Präsident George W. Bush am Mittwoch mit dem Kanzler geführt hatte. Auch die Präsidenten von Frankreich und Russland waren von Bush angerufen worden. Nach einem Bericht der "New York Times" soll Bush dabei um einen Schuldenerlass für den Irak gebeten haben. Von offizieller Seite des Weißen Hauses war allerdings erklärt worden, der Anruf habe nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Vergabeverordnung gestanden.

      Ohrfeige trotz eines möglichen Schuldenerlasses

      Das aber glaubt so recht niemand in Berlin. "Ich denke schon, dass der Kanzler sein Befremden ausgedrückt haben wird", vermutet der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen. Schließlich habe man noch vor nicht allzu langer Zeit auf US- wie deutscher Regierungsseite davon gesprochen, in der Irak-Frage gemeinsam nach vorn zu schauen.

      In diesem Zusammenhang erinnerte der SPD-Außenpolitiker Weisskirchen an Schröders jüngsten Besuch in New York. Dort habe der Kanzler ein "konstruktives Nachdenken über einen Schuldenerlass" für den Irak angekündigt.


      SPD-Außenpolitiker Weisskirchen: "Ein wenig gestört"


      Durch die jüngste Wolfowitz-Verordnung werde das "ein wenig gestört", so der Sozialdemokrat zu SPIEGEL ONLINE. Zudem sei die US-Regierung ja bestrebt, dass auch Deutschland Verantwortung im Irak übernehme. "Wenn man etwas von uns will, dann muss man auch wissen, dass wir auch etwas wollen", sagt Weisskirchen selbstbewusst. Jedes Land müsse die faire Chance haben, sich am Wiederaufbau des Irak zu beteiligen.

      Der Verteidigungspolitiker der Grünen-Fraktion, Winfried Nachtwei, sieht das ähnlich. "Die USA fühlen sich als Führungsmacht der freien Welt und des freien Welthandels, da läuft eine solche Verordnung diesen Anstrengungen deutlich entgegen", sagte der Bundestagsabgeordnete im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Nachtwei, kein Mann der lauten Töne, findet ansonsten die Nachricht über die Ausschluss-Verordnung nicht besonders überraschend. Er erinnert daran, dass Großaufträge im Irak an amerikanische Firmen vergeben wurden - etwa an ein Unternehmen, an dem Vizepräsident Dick Cheney einst beteiligt gewesen sei.

      Im Mai war bekannt geworden, dass eine Tochterfirma von Cheneys früherem Unternehmen Halliburton die Förderung und den Vertrieb irakischen Öls durchführen soll. Die jetzt erfolgte Bekanntgabe des Vergabe-Ausschlusses zeigt aus Sicht Nachtweis jedoch, dass Teile der US-Regierung nach wie vor "negative Zeichen gegenüber der Uno und der internationalen Gemeinschaft setzen wollen". Es mache den Anschein, als ginge es einigen in der US-Regierung um "Vergeltung und Erpressung".
      Für den Grünen ein ungutes Zeichen: "Das Verhalten der US-Administration birgt lauter Argumente für eine traditionelle Imperialismusinterpretation".

      Rühe kritisiert US-Regierung

      Auch in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion lösten die jüngsten Meldungen nach einer Phase relativer Ruhe im deutsch-amerikanischen Verhältnis Verwunderung aus - selbst bei einem ausgewiesenen Transatlantiker wie dem früheren Verteidigungsminister Volker Rühe. "Es ist völlig unangemessen, die Frage des Wiederaufbaus mit der Kriegsteilnahme zu verbinden", kritisiert der Christdemokrat gegenüber SPIEGEL ONLINE das Verhalten des Pentagon. Das sei "keine kluge Entscheidung". Wie wenig die Verordnung von Wolfowitz in der US-Regierung offenbar abgestimmt sei, zeige auch der Anruf des US-Präsidenten bei Schröder, Chirac und Putin, glaubt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses.

      Die "New York Times" hatte berichtet, Beamte des Weißen Hauses seien wütend über den Ton und den Zeitpunkt der Veröffentlichung der Verordnung durch das Pentagon. Gespannt blickt Rühe nun dem angekündigten Besuch des Ex-Außenministers James Baker entgegen. Der soll im Auftrag Bushs bereits kommende Woche die Irak-Hilfe bei Kurzvisiten in Berlin, Paris und Moskau besprechen.



      CDU-Politiker Rühe: "Keine kluge Entscheidung"


      Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler, der als einer der wenigen in der Unionsfraktion von Anbeginn öffentlich gegen den Krieg war, sparte am Donnerstag ebenfalls nicht mit Kritik am Verhalten der US-Regierung: "Die Verhältnisse sind in Unordnung, solange derartige Entscheidungen - welche Länder werden vom Aufbau ausgeschlossen - in Washington getroffen werden und nicht in Bagdad". In Anspielung auf den amerikanischen Bestseller-Autor und polemischen Bush-Kritiker Michael Moore fügte der Rechtsanwalt hinzu: "Man muss kein Anhänger von Michael Moore sein, um dem US-Verteidigungsministerium zu empfehlen, dessen These `Stupid White Man` nicht jeden Tag unfreiwillig zu bestätigen."




      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Irakischer Wiederaufbau: Einmütige Kritik von Annan und Schröder (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277905,00.html

      · Irak-Verträge: Bush rief Schröder, Chirac und Putin an (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277817,00.html

      · Irak-Ausschlussliste: China fühlt sich von den USA düpiert (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277856,00.html





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      Avatar
      schrieb am 11.12.03 16:37:42
      Beitrag Nr. 16.744 ()
      Auch Kofi Annan ist ein radikaler Linker, nur das feindbild USA im Sinn - meint vermutlich unser Neunmalkluger Xylo.... :laugh:

      SPIEGEL ONLINE - 11. Dezember 2003, 16:17
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277905,00.html
      Irakischer Wiederaufbau

      Einmütige Kritik von Annan und Schröder

      Uno-Generalsekretär Kofi Annan und Bundeskanzler Gerhard Schröder kritisieren die umstrittenen US-Pläne für den Ausschluss von Kriegsgegnern beim Wiederaufbau im Irak. "Diese Entscheidung war unglücklich", sagte Annan in Berlin. In diesen Zeiten sei Einigung von Nöten und keine Auseinandersetzungen.


      Berlin - Schröder plädierte für eine "konstruktive Haltung" beim Aufbau eines demokratischeren Irak. "Da muss internationales Recht gelten", sagte Schröder nach einer Unterredung mit Annan. Beim Wiederaufbau des Irak seien alle gefragt, die sich beteiligen wollten und könnten. Es war die erste öffentliche Äußerung des Kanzlers zu dem Thema.

      Annan rief die US-Regierung auf, ihre Entscheidung zu revidieren. Eine Ausgrenzung von Ländern sei nicht hilfreich, um die durch den Irak-Krieg belasteten transatlantischen Beziehungen wieder zu verbessern.


      Nach internationalen Protesten gegen die Pläne hatten die USA zuvor die Ausschreibung ihrer Aufträge für den Wiederaufbau vom 11. auf den 19. Dezember verschoben. US-Präsident George W. Bush hatte zuvor in einem Telefonat mit Schröder angekündigt, wegen des Streits um eine Beteiligung von Firmen unter anderem aus Deutschland und Frankreich seinen persönlichen Beauftragten James A. Baker noch vor Weihnachten nach Europa zu schicken.

      Die umstrittene Anweisung bezieht sich auf 26 Aufträge im Irak, für den der US-Kongress bis zu 18,6 Milliarden Dollar bereitgestellt hat. Die EU und Frankreich wollen die US-Entscheidung auf Verstöße gegen internationales Handelsrecht prüfen.

      Annan wurde in Berlin mit militärischen Ehren empfangen. Er sollte auch mit Bundespräsident Johannes Rau zusammentreffen. Auf dem Programm standen zudem Unterredungen mit Außenminister Joschka Fischer und der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel.

      Gesprächsthemen waren unter anderen der politische Prozess in Afghanistan, die Entwicklung im Mittleren und im Nahen Osten sowie Lösungsansätze für die Probleme zwischen Israel und den Palästinensern. Weitere Punkte waren die Friedensmissionen in Afrika und die Uno-Reformen.

      Deutschland ist nach den USA und Japan drittgrößter Beitragszahler unter den 191 UN-Mitgliedstaaten. Jeder zehnte Dollar für den regulären Betrieb und die Friedensmissionen der Weltorganisation kommt nach offiziellen Angaben aus der Bundeskasse. Etwa 9000 deutsche Soldaten und Polizisten befinden sich danach in Einsätzen, die von den Vereinten Nationen autorisiert sind.

      Am Freitag holt Annan in Tübingen eine Rede nach, zu der er von der Universität eingeladen worden war, die aber wegen des Irak-Kriegs verschoben werden musste. Der Titel lautet: "Haben wir noch universelle Werte"? Annan kam vom Weltinformationsgipfel der Vereinten Nationen in Genf, in dessen Mittelpunkt die Fragen der Kontrolle über das Internet und nach der Überbrückung des so genannten digitalen Grabens zwischen armen und reichen Staaten stehen. Annan hatte die Stärkung der Pressefreiheit und ein geschütztes Recht für jeden Einzelnen auf Information gefordert.




      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Streit über Wiederaufbau im Irak: WTO prüft Ausschlussklausel für Kriegsgegner (10.12.2003)
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,277706,00.html

      · Irak-Verträge: Bush rief Schröder, Chirac und Putin an (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277817,00.html

      · Irak-Ausschlussliste: China fühlt sich von den USA düpiert (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277856,00.html

      · Deutsche Reaktionen auf Irak-Ausschlussliste: "Vergeltung und Erpressung" (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,277877,00.h…





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      Avatar
      schrieb am 11.12.03 17:06:37
      Beitrag Nr. 16.745 ()
      wenn unsere Politiker Eier hätten, würden sie mit dem abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan drohen :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 17:12:12
      Beitrag Nr. 16.746 ()
      @ punk24

      Da bin ich ausnahmsweise einmal anderer Meinung.

      Die Afghanen achten die Deutschen - im gegensatz zu den Amis.

      Das waere kontraproduktiv, denn die Leidtragenden waeren die Afghanen, nicht die Amis.

      Damit wuerde man sich auf das gleiche primitive Niveau begeben wie die Amis, die bewusst das leiden der irakischen Bevoelkerung durch das Embargo verschaerften, um Druck auf einen politisch missliebigen auszuueben.

      Nee, ich bin irgendwie sogar dankbar, dass Wolfowitz und andere religioese Eiferer dem letzten Naivling zeigen, was sie mit Freiheit der Meinung, politischer Autarkie und Demokratie sowie freiem Welthandel meinen: Einzig und allein freie Fahrt ( "Fahrt" auch im amerikanischen Sinne.... :laugh: ) fuer die hemmungslose Herrschaft ueber andere.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 17:21:38
      Beitrag Nr. 16.747 ()
      Machen die Amis in ihrer Arroganz eigentlich alles falsch, was man falsch machen kann? Oder ist dies das Resulatat einer Meinungsbildung, mit denen nichts mehr zu tun haben wollen?

      Irak: Hunderte Soldaten der neuen Armee quittieren Dienst

      Donnerstag, 11. Dezember 2003, 16.54 Uhr bild online

      Hunderte Soldaten der neu gegründeten irakischen Streitkräfte haben ihren Dienst wieder quittiert. Ein Sprecher der US-geführten Streitkräfte teilte in Bagdad mit, dass von insgesamt 700 Soldaten des ersten Bataillons 300 Mann die Truppe wieder verlassen haben. Sie seien unzufrieden mit den Bedingungen beim Militär gewesen und den Befehlen ihrer Vorgesetzten nicht gefolgt. Nach der Entmachtung von Diktator Saddam Hussein im April haben die USA und ihre Verbündeten mit dem Aufbau einer neuen irakischen Armee begonnen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 17:23:18
      Beitrag Nr. 16.748 ()
      mir sind ehrlichgesagt die deutschen soldaten dort seit einiger zeit ein Dorn im Auge. Afghanistan herrscht weiterhin Krieg, auch wenn dies in unseren Nachrichten nicht an exponierter Stelle genannt wird.

      An der letzten US-Offensive vor einigen Tagen waren rund 2000 Soldaten beteiligt. Das ist ca. eine Brigade :eek: Die Fortführung dieses Krieges zu Lasten der Zivilbevölkerung ist nur möglich, weil deutsche und andere, den US-Truppen im Hinterland den Rücken freihalten.

      Andererseits hast du in dem Punkt recht, dass gerade deutsche Soldaten viel positives für die menschen dort tun und dies auch von der Bevölkerung anderkannt wird.

      trotzdem bin ich der meinung, dass man gegenüber den Amis eine starke Verhandlungsposition einnehmen muss, zu der auch mein vorschlag aus #694 gehören kann;). autoritäre Regime lassen sich nur durch Stärke und Entschlossenheit beeindrucken. Letzteres sind leider nicht die hervorstechenden Eigenschaften der Deutschen :(:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 17:42:28
      Beitrag Nr. 16.749 ()
      mein Gott, da sichert sich George W. Bush doch nur seine seine kommende Wahlkampfunterstuetzung - und um nach dem groessten innen- und aussenpolitischen Desaster der US-Geschichte wird er viel, SEHR VIEL Geld brauchen, um die wahlen nochmals zu manipulieren und diesemal tatsaechlich, also zum ersten Male wirklich mehr Stimmen zu bekommen... :D


      __________________________________________________

      Krieg soll sich auszahlen
      Die USA erklären den Ausschluss deutscher und französischer Unternehmen mit "grundlegenden Sicherheitsinteressen"

      AUS WASHINGTON MICHAEL STRECK
      Die USA wollen die Länder der Antikriegskoalition von milliardenschweren Wiederaufbauaufträgen im Irak ausschließen. Unternehmen aus Deutschland und anderen Staaten, die die US-Intervention in Irak abgelehnt hatten, sollen nicht als Generalunternehmer bei Projektausschreibungen zum Zuge kommen, geht aus einem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Pentagon-Papier hervor. Damit macht die US-Regierung ihre bereits vor dem Krieg geäußerte Warnung wahr, nur "willigen Koalitionären" ein Mitspracherecht beim späteren Wiederaufbau einzuräumen.

      Die Pentagon-Direktive ist auf der offiziellen Internetseite der Übergangsverwaltung in Bagdad nachzulesen. Sie führt insgesamt 61 Länder auf, die bei der Ausschreibung von 26 lukrativen Großaufträgen berücksichtigt werden dürfen. In dieser Liste fehlen Länder wie Deutschland, Russland, Frankreich und Kanada, allesamt Gegner der US-Intervention. Das Dokument begründet den Ausschluss dieser Länder nicht explizit. Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz sprach lediglich von "grundlegenden Sicherheitsinteressen" der USA.

      Das Kalkül von Wolfowitz: Die Drohung mit Ausschluss und die Aussicht auf Verträge soll noch zögernde Länder dazu anregen, mehr Streitkräfte im Irak zu stationieren und weitere Finanzmittel bereitzustellen. Daher sollen die in Frage kommenden Erstaufträge nur an die USA, den Irak und Länder gehen, die bislang Truppen ins Zweistromland entsandt haben. "Jede Anstrengung muss unternommen werden, die internationale Zusammenarbeit in Irak auszuweiten", heißt es in dem Memorandum.

      Die Ausschreibungen betreffen die Austattung der irakischen Armee, den Wiederaufbau von Straßen und Ölleitungen sowie die Instandsetzung der Wasserversorgung. Der US-Kongress hatte dafür eine Finanzhilfe in Höhe von 18,6 Milliarden Dollar bewilligt. Die EU hatte bei der Madrider Geberkonferenz im Oktober insgesamt 1,5 Milliarden Euro bis 2007 zugesagt.

      Der Löwenanteil an Aufträgen im Irak ging nach einer Ende Oktober veröffentlichten Studie des "Zentrums für öffentliche Rechtschaffenheit" an US-Firmen, die Präsident George W. Bush vor drei Jahren im Wahlkampf mit großzügigen Spenden unterstützt hatten. Darunter ist auch Haliburton, der weltweit größte Ausrüster für Ölförderanlagen aus Texas. Dessen Chef war zuvor Vizepräsident Dick Cheney. Trotz des Ausschlusses für Erstaufträge könnten sich theoretisch alle Staaten für Ausschreibungen als Subunternehmer bewerben, also auch deutsche Firmen. Dies sei bereits der Fall, bestätigte Martina Nibbeling-Wiessnig, Sprecherin der deutschen Botschaft in Washington.

      Was von der Bush-Regierung nun als "Anstrengung zur internationen Kooperation" verkauft wird, ist in den Augen der Oppostion eine schallende Ohrfeige. Der führende Außenpolitiker der Demokraten, Senator Joseph Biden, kritisierte die Entscheidung als "völlig unnötig". Sie helfe den Sicherheitsinteressen des Landes nicht im Geringsten, sondern stoße jene Alliierten, die für den Wiederaufbau benötigt würden, nur vor den Kopf. Selbst Republikaner nannten den Schritt einen Fehler. Der Abgeordnete Christopher Shays, jüngst aus dem Irak zurückgekehrt, sagte, es sollte alles unternommen werden, um Länder wie Frankreich und Deutschland am Wiederaufbauprozess zu beteiligen.

      Auch der nördliche Nachbar ist erzürnt. Der stellvertretende kanadische Ministerpräsident John Manley bezeichnete die Erklärung als "ziemlich schockierend". Falls die US-Regierung bei ihrer Haltung bleibe, werde es für Kanada schwierig, den Wiederaufbau Iraks künftig noch finanziell zu unterstützen, sagte er. Kanada stellte nach Regierungsangaben bislang mehr als 190 Millionen Dollar für den Irak zur Verfügung.

      taz Nr. 7231 vom 11.12.2003, Seite 3, 103 Zeilen (TAZ-Bericht), MICHAEL STRECK
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 18:08:35
      Beitrag Nr. 16.750 ()
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 19:48:14
      Beitrag Nr. 16.751 ()
      #16690 xylo ich kommentiere es mal lieber nicht,bestimmt kommst du auch noch darauf warum,falls du deinen Text selber lesen und verstehen kannst.:O
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 20:24:09
      Beitrag Nr. 16.752 ()
      21:00 Uhr ZDF Amerika im Krieg
      Ist die Welt sicherer geworden? Diskusion:eek:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 20:37:25
      Beitrag Nr. 16.753 ()
      Bush - behende von einem Fettnaepfchen zum anderen - und keines wird ausgelassen - Groessenwahnsinn pur
      ___________________________________________________

      SPIEGEL ONLINE - 11. Dezember 2003, 19:54
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277937,00.html
      Irak-Wiederaufbau

      Bush spottet über Schröder

      Der US-Präsident ist trotz einhelliger Kritik an seiner Wiederaufbaupolitik für den Irak zu Späßen aufgelegt. Rein gar nichts hält er von Schröders Appell zur Einhaltung von internationalem Recht bei der Vergabe milliardenschwerer Aufträge. "Internationales Recht? Ich rufe besser meinen Anwalt an", machte sich Bush über den Kanzler lustig.


      AP

      Bush bei der Kabinettssitzung: "Unsere Leute haben ihr Leben riskiert, die verbündeten Soldaten haben ihr Leben riskiert, und deshalb wird die Auftragsvergabe das widerspiegeln"


      Washington - Zuvor hatte der US-Präsident seine umstrittene Entscheidung verteidigt, Gegner des Irak-Kriegs von der Ausschreibung für den Wiederaufbau des Landes auszuschließen. Nach einer Kabinettssitzung in Washington sagte er, den amerikanischen Steuerzahlern leuchte es ein, dass nur die Länder von den Aufträgen in Höhe von insgesamt 18,6 Milliarden Dollar profitieren sollten, die dort Soldaten stationiert hätten. "Es ist ganz einfach", sagte er. "Unsere Leute haben ihr Leben riskiert, die verbündeten Soldaten haben ihr Leben riskiert, und deshalb wird die Auftragsvergabe das widerspiegeln", sagte er.

      Zunächst wurde die Veröffentlichung der Ausschreibungen jedoch verschoben. Das US-Verteidigungsministerium teilte auf seiner zum Irak-Aufbau eingerichteten Website mit: "Die angesetzte Veröffentlichung der Ausschreibungen zur Unterstützung der Verträge für den Irak-Wiederaufbau ist vorerst aufgeschoben worden. Weitere Informationen werden sobald wie möglich bekannt gegeben." Die für den 11. Dezember angesetzte Vor-Ausschreibungs-Konferenz sei auf den 19. Dezember verlegt worden, hieß es weiter.

      Bush hatte nach Angaben des US-Präsidialamts am Mittwoch in Telefonaten mit Schröder sowie Frankreichs Präsident Jacques Chirac und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Besuch des für die Umschuldung des Irak zuständigen US-Sonderbeauftragte James Baker angekündigt. Bakers hauptsächliche Aufgabe ist es, dem Irak einen spürbaren Schuldenerlass zu verschaffen. Deutschland, Frankreich und Russland gehören zu den größten Gläubigern des Landes und nehmen damit eine Schlüsselrolle in den Verhandlungen ein. "

      Bush sagte weiter, eine Mitarbeit dieser Länder bei der Reduzierung der Auslandsschulden des Irak in Höhe von schätzungsweise 120 Milliarden Dollar bedeute nicht, dass sie sich um die Wiederaufbau-Aufträge über 18,6 Milliarden Dollar bewerben könnten.
      :eek:

      Schröder: "Ich hoffe, dass es nicht dabei bleibt"


      Schröder und Annan: Einig in der Kritik


      "Ich hoffe, dass es nicht dabei bleibt", sagte Schröder der ARD. Er fügte aber hinzu, man solle die Frage nicht dramatisieren. In seinem Telefonat mit US-Präsident George W. Bush habe er seine Kritik erläutert. "Ich habe deutlich gemacht, dass das eine rückwärtsgewandte Sicht der Dinge ist."

      Ein Ergebnis ihres Treffens in New York im September sei gewesen, nach vorne zu schauen. Deutschland unterstütze den Wiederaufbau etwa durch die Ausbildung von Polizisten, und daher solle auch die deutsche Wirtschaft profitieren.

      Im Beisein von Uno-Generalsekretär Kofi Annan hatte er zuvor in Berlin gesagt, der Wiederaufbau des Irak sei die Aufgabe aller. Es sei wenig sinnvoll, darüber zu diskutieren, wer teilnehmen könne und wer nicht. Annan nannte die US-Entscheidung "unglücklich". Alles, was unternommen werde, solle dem Ziel dienen, einen internationalen Konsens wieder herzustellen. "In diesem Sinne würde ich die gestern getroffene Entscheidung nicht als einigend bezeichnen", erklärte Annan.

      Ähnlich äußerte sich der russische Außenminister Igor Iwanow bei einem Besuch in München: "Es dürfen keine Schritte oder Aktivitäten zugelassen werden, die zu einer weiteren Spaltung führen." Auch die EU-Kommission nannte die US-Vergabepraxis einen politischen Fehler. Es sei eine "überflüssige und überhaupt nicht hilfreiche" Entscheidung in einer Zeit, da die internationale Gemeinschaft gemeinsam an der Stabilität und dem Wiederaufbau des Irak arbeiten müsse, ließ EU-Außenkommissar Chris Patten mitteilen. Die Kommission erwägt auch eine Einschaltung der Welthandelsorganisation.

      Verständnis kam allein von der britischen Regierung. Außenminister Jack Straw erklärte, die US-Regierung habe das Recht zu entscheiden, wie ihre Steuergelder auszugeben seien.

      In einem Telefonat mit dem scheidenden kanadischen Ministerpräsidenten Jean Chretien sagte Bush, er solle sich keine Sorgen machen, dass kanadische Firmen keine Aufträge für den Wiederaufbau des Irak erhielten. Chretien sagte vor der Presse in Ottawa: "Er dankte uns für das, was wir in Afghanistan tun, und für das angebotene Geld für den Wiederaufbau im Irak. Und er sagte mir, dass die Erwähnung Kanadas - dass wir von den Aktivitäten im Irak ausgeschlossen sein sollten - nicht angemessen sei".









      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Experten kritisieren Irak-Verträge: "Dumm, kleinlich und diskriminierend" (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277939,00.html

      · Streit über Auftragsvergabe: "Vergeltung und Erpressung" (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,277877,00.h…

      · Irak-Verträge: Bush rief Schröder, Chirac und Putin an (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277817,00.html

      · Irak-Ausschlussliste: China fühlt sich von den USA düpiert (11.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277856,00.html





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      Avatar
      schrieb am 11.12.03 20:40:56
      Beitrag Nr. 16.754 ()
      SPIEGEL ONLINE - 11. Dezember 2003, 20:17
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277939,00.html
      Experten kritisieren Irak-Verträge

      "Dumm, kleinlich und diskriminierend"

      Weltweit kritisieren Fachleute Buchs Entscheidung, Kriegsgegner bei der Vergabe von Aufträgen zum irakischen Aufbau auszuschließen. Da die Konkurrenz von kompetenten Firmen aus Deutschland, Frankreich oder Kanada fehle, drohe eine "Preistreiberei" der US-Konzerne.
      Die deutsche Wirtschaft lässt noch nicht alle Hoffnungen fahren.

      Washington/Berlin - "Dieser Schritt ist nicht nur rechtlich und diplomatisch fragwürdig, sondern könnte auch sehr kostspielig werden", meinte der Rüstungsexperte William Hartung vom "World Policy Institute" in New York am Donnerstag. Freuen dürften sich US-Konzerne wie Halliburton oder Bechtel, aber die Art der Auftragsvergabe sei eine "schlechte Nachricht für den US- Steuerzahler".

      Der Direktor der "Denkfabrik" Project for the New American Century in Durham im Bundesstaat North-Carolina, der Politologe William Kristol, bezeichnete den Schritt der US-Regierung als "dumm" und als "Diskriminierung" französischer, deutscher oder russischer Firmen. Die Politik von Präsident George W. Bush bestätige den europäischen Vorwurf, die USA seien "kleinlich und missachteten die Meinung ihrer Verbündeten". Eine klügere Regierung hätte den Kriegsgegnern wenigstens ein oder zwei Verträge zukommen lassen.

      Die Friedensforscherin Rania Masri vom Institute for Southern Studies sagte: "Die Entscheidung von Wolfowitz drängt die Frage auf, ob die Wiederaufbauverträge zum Wohle des Irak gedacht sind oder ob sie politische Belohnungen sind, die an Freunde verteilt werden."


      Hoffen in deutschen Unternehmen

      Die deutsche Wirtschaft rechnet trotz der Entscheidung der USA, Kriegsgegner vom Wiederaufbau des Irak auszuschließen, weiter mit Aufträgen der Amerikaner. Der DIHK-Nahost-Experte Jochen Münker sagte dem Berliner "Tagesspiegel", entscheidend sei die Vergabe von Unteraufträgen, die auch weiterhin international ausgeschrieben würden. Diese Unteraufträge machten den größten Teil des Auftragsvolumens aus. Bei einer Ausschreibung im Mai habe der US-Konzern Bechtel als Generalunternehmer 90 Prozent der Aufträge an andere, auch ausländische Firmen vergeben.

      Nach Ansicht des Nahost-Experten des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) kommen die USA an deutschen Firmen nicht vorbei, wenn sie Industrie und Maschinen schnell und kostengünstig wieder in Gang bringen wollen. Besonders in den siebziger und achtziger Jahren seien deutsche Firmen stark im Irak vertreten gewesen. Klaus Friedrich vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) sagte der Zeitung: "Die deutschen Unternehmen stehen bereits mit den Amerikanern in Kontakt."

      Vom "Tagesspiegel" befragte Großkonzerne aus der Bau-, Elektro- und Maschinenbauindustrie hätten sich offiziell nicht äußern wollen, hieß es weiter in dem vorab veröffentlichten Bericht. Die Sprecher hätten aber erklärt, dass sie weiter mit Aufträgen der Amerikaner rechneten. Für die Vergabe von Unteraufträgen gebe es keine Beschränkungen.
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      schrieb am 11.12.03 21:00:18
      Beitrag Nr. 16.755 ()
      okto: vergiss es, Du schreibst, " Terror" sei der " einzige Ausweg" , dann brauchste jetzt nicht die beleidigte Leberwurst zu markieren, wenn ich das zitiere....wenn Du der Meinung bist, dass es ein " Ausweg" sei, Mitarbeiter von DRK und ähnlichen Organisationen zu morden und Moscheen mit Bomben zu bestücken bzw. aus Moscheen heraus Raubüberfälle auf Geldtransporte zu begehen, wie der Fotobericht von inferno nahelegt, dann sei dies Deine Meinung.
      Für mich hat das nichts mit Widerstand zu tun, das erste ist Terror, das zweite eine besonders miese Art von ganz gewöhlicher Kriminalität zur Geldbeschaffung.


      Stimmt doch, oder??
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 21:28:40
      Beitrag Nr. 16.756 ()
      #16645 scheint mir von endaxi zu sein:laugh:
      xylo am besten beschränken sich die USA auf ihren Erdteil um der Freiheit und Demokratie zum durchbruch zu verhelfen,Ihre mildtätigkeit die bis nach Vietnam führte dürfte auch dir nicht entgangen sein, was treibt diese Nationen an mit massenvernichtungswaffen ihre "beschissene" Kultur gegen andere Völker durchzusetzen?.Als ausweg bleibt nur durch Terror dem Krieg für die USA so teuer wie möglich zu machen,denn moral und Verstand unterliegen einem finanziellen Preis,dem selbst der dümmste Amerikaner beachtung schenkt.
      Nun vergleiche mal Deinem Text Dazu xylo,dein "beweis" müsste zu einem freispruch führen,oder ich bin ganz meschugge.:cool:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 21:48:02
      Beitrag Nr. 16.757 ()
      ...."Als ausweg bleibt nur durch Terror dem Krieg für die USA so teuer wie möglich zu machen"....
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 21:50:54
      Beitrag Nr. 16.758 ()
      denn moral und Verstand unterliegen einem finanziellen Preis,dem selbst der dümmste Amerikaner beachtung schenkt.:yawn:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 21:53:11
      Beitrag Nr. 16.759 ()
      ..ja und??

      Was hat das mit Terror zu tun?? Wieso muss man deshalb seine Mitbürger zu Hackfleisch verarbeiten, die gerade eine Moschee besuchen oder auf eine Polizeischule gehen wollen? Wieso muss man deshalb das Rote Kreuz und die UN angreifen??
      Sind die der Preis??? :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 21:58:05
      Beitrag Nr. 16.760 ()
      wobei natürlich - aber das lassen wir mal außen vor - die Leute, die vorher - als die Amis noch nicht im Irak waren - die gegen Saddam gekämpft haben, auf w:o noch nie ein Solidaritäts-Posting bekommen haben von Dir, DT, antigone (damals war sie ja noch hier und meistens auch nicht gesperrt) - wenn man mal davon absieht, dass die Solidarität sofort aufflammte, als sie (angeblich) von den Amis im Stich gelassen wurden....

      Sehr seltsam....

      Wer gegen die Amis kämpft, dem wird jedes Verständnis der Welt entgegengebracht....aber wenn man gegen Saddam oder sonstige Dreckskerle ist, dann interessiert Euch der Kampf einen Dreck....wie schreib dieser Mad Henry sinngemäß: Pech für die Iraker, dass sie Saddam haben, ist deren Problem, nicht unseres...

      Da konnte man sie ruhig schlachten...aber jetzt, da wird um jeden Toten ein Riesen-Tanz veranstaltet - es sei denn, er wird von "Freiheitskämpfern" ermordet, für die hat man ja Verständnis...

      Lächerlich.:mad:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:00:48
      Beitrag Nr. 16.761 ()
      @ xylo,

      merkwuerdig..

      Bei deinen Freunden, den USA sind das einfach nur Kollateralschaeden - solltest Du ploetzlich gefuehle fuer Zivilisten haben, sobald die von anderen als den Amis oder ihren Schergen massakriert werden?

      Du wirst ja richtiggehend sympathisch.... :D :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:02:48
      Beitrag Nr. 16.762 ()
      bis die Amis die Zahlen von Saddam erreicht haben, dürften noch ein paar Jahrzehnte ins Land gehen...:kiss:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:07:01
      Beitrag Nr. 16.763 ()
      xylo,

      Du stellst wieder die bewaehrten xylo- postings ein:

      Nicht gesagtes anderen unterstellen, um dem selbstfabrizierten Unfug dann anzugreifen.

      dafuer werden zwingende Argumentationen Anderer einfach ignoriert, weil Du nix entgegenzusetzen hast oder historisch unhaltbare Behauptungen aufgestellt, die Dich absolut laecherlich machen.

      Es geht darum, dass die USA erst die Taliban, Sadam Hussein und Al Ouaida gross und bedeutend machten.

      Wer so etwas macht, der laedt schwere Schuld auf sich.

      Jetzt fang nicht wieder eine Endlosschleife an, indem Du von "keine andere Wahl" herumplapperst.

      das hatten wir bereits und es ist eindeutig widerlegt.

      Vierhundettausendmal hier von vielen erwaehnt, von Dir stets ignoriert, weil Du einfach ....belichtet bist.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:08:08
      Beitrag Nr. 16.764 ()
      Wo hast Du denn das bei mir gelesen,kannst Du mir helfen?,ausserdem habe ich für eingeschränktes lesen und deren bedeutung #655 und #669 nachgereicht.Man kann sich natürlich auch zwingen das gegenteil zu lesen und daran festzuhalten.Sei versichert ich würde bei anderer denkweise wie Du es unterstellst,keine Hemmung haben diese zu Äussern,deshalb ist eine andere interpretation überflüssig.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:09:51
      Beitrag Nr. 16.765 ()
      bis die Amis die Zahlen von Saddam erreicht haben, dürften noch ein paar Jahrzehnte ins Land gehen

      Oh Gott, wie dumm... :rolleyes:

      reichen vielleicht ca. 200.000 Zivilisten an zwei einzelnen tagen in NAgasaki und Hiroshima?

      Oder eine Mio Vietnamesen, das Land, indem noch heute taeglich missgebildete Kinder dank "Agent Orange" zur Welt kommen?
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:26:33
      Beitrag Nr. 16.766 ()
      709 Darf ich deinem gedächtnis da auf die sprünge helfen?.Ich habe sogar sehr oft mich sogar in unflätiger weise über Saddam geäussert und seinem Sturz vorher gefordert und nachher begrüßt.Er ist doch weg aber die USA als besatzer noch da,obwohl sie doch glaubten mit Blumen begrüßt zu werden.Die "paar" Jahrzehnte befürchten übrigens auch viele Iraker,selbst bin ich aber vom Widerstand auf technischer bassis im land der grenzenlosen freiheit überzeugt,sozusagen empfindungs-import&export.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:55:01
      Beitrag Nr. 16.767 ()
      Pentagon soll "Terror gegen Terror" im Irak planen
      Die US-Spezialeinheit 121 soll mit israelischer und irakischer Hilfe auf die "Kopfjagd" nach Aufständischen gehen. Ehemalige US-Offiziere warnen vor Desaster à la Vietnam

      KAIRO taz Als "Besatzung für Anfänger", wurde das amerikanische Experiment im Irak gern von israelischer Seite bezeichnet. Nun will die US-Armee offensichtlich von den Profis lernen. Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung Guardian sollen israelische Spezialisten in Fort Bragg im US-Bundesstaat North Carolina amerikanische Spezialeinheiten für den Häuserkampf und die Aufstandsbekämpfung ausbilden. Die amerikanische Zeitschrift The New Yorker hatte vor vier Tagen ebenfalls von einer solchen Zusammenarbeit berichtet. Israelische Kommandos sollen laut diesem Bericht in Zukunft sogar im Geheimen als Ad-hoc-Berater eingesetzt werden, wenn die Operationen der US-Sondereinheiten beginnen.

      Erste israelische Berater sollen inzwischen den Irak besucht haben. US-Militärs haben bereits im aufständischen sunnitischen Dreieck einige bewährte israelische Strategien wie Häuserzerstörungen oder Abriegelungen angewandt, schreibt der Guardian. In Zukunft soll der geheime Krieg aber noch viel härter werden. Beide Zeitungen berufen sich auf nicht namentlich genannte Quellen des amerikanischen und israelischen Militärs und Geheimdienstes.

      Die israelischen Berater sind offensichtlich ein Teil der neuen Getting-tough-Politik von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Der hatte stets für eine größere Rolle der Special Forces plädiert. Bis Januar soll die so genannte Task Force 121, bestehend aus Sondereinheiten der Armee, der Navy und des CIA zum Einsatz bereit sein. Es sei Rumsfelds Sieg, dass das US-Militär nun die Strategie der "Kopfjagd" übernommen habe, schreibt der New Yorker und zitiert einen US-Geheimdienstler a. D.: "Wir können den Krieg im Irak nur auf unkonventionelle Art gewinnen. Wir müssen uns auf ihr Spiel einlassen. Guerilla gegen Guerilla. Terror gegen Terror." :eek:

      Entscheidend für die neue Taktik ist eine gute Aufklärung. Dafür werden offensichtlich sogar Teile des alten irakischen Geheimdienstes mobilisiert. :eek: :D

      [Anm.: wie nach dem 2. Weltkrieg, als man viele Nazis weiterbeschaeftigte]

      Einige seiner ehemaligen Kader sollen nun im Sold der USA die irakische Guerilla infiltrieren. "Die Amerikaner schießen - die Iraker sammeln Informationen", fasst das ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter zusammen.

      Aber es gibt auch kritische Stimmen im Pentagon. "Die Strategie der vorbeugenden Kopfjagd hat das Potenzial eines neuen Phönix-Programms", warnt ein Berater des Pentagon. Phönix war ein Programm während des Vietnamkrieges, in dem US-Spezialeinheiten, gestützt auf Informationen der verbündeten südvietnamesischen Armee, gezielt mutmaßliche Vietconganhänger umbrachten. Dies kostete zwischen 1986 und 1972 rund 41.000 Menschen das Leben. Manche Vietnamesen hatten das Programm benutzt, um private Rechnungen zu begleichen. Das könnte nun auch im Irak vorkommen, warnt ein ehemaliger Offizier der US-Special Forces: "Das Problem bei der Kopfjagd ist es, die richtigen Köpfe zu jagen."

      In der arabischen Welt droht den USA durch die Kooperation mit Israel ein beträchtlicher Imageschaden. "Es ist die gefährlichste Entscheidung, die die USA bisher in Sachen Irak gefällt haben, denn weder Araber noch Irakis können jemals eine israelische Rolle im Irak akzeptieren", schreibt die überregionale arabische Tageszeitung Al-Quds Al-Arabi. Dies scheint einige im Pentagon wenig zu kümmern. Der Guardian zitiert einen ehemaligen US-Aufklärungsoffizier: "Die Amerikaner wollen immer die Herzen und Köpfe gewinnen, aber es gibt einfach einige Herzen und Köpfe, die wir niemals gewinnen werden."

      KARIM EL-GAWHARI

      taz Nr. 7232 vom 12.12.2003, Seite 3, 97 Zeilen (TAZ-Bericht), KARIM EL-GAWHARI
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 23:03:32
      Beitrag Nr. 16.768 ()
      #716

      Frei nach Honecker !

      Die Dummheit in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 23:06:31
      Beitrag Nr. 16.769 ()
      Koennte in diesem Zusammenhang interessant sein:




      ANTI-FOLTER-KONVENTION
      London billigt Zusatz
      Als weltweit drittes Land hat Großbritannien ein von den USA heftig abgelehntes Zusatzprotokoll zur Anti-Folter-Konvention der UNO ratifiziert. Es sieht internationale Kontrollen von Knästen vor. London messe dem Kampf gegen die Folter große Bedeutung zu, so der britische UN-Botschafter, Emyr Jones Parry, am Mittwoch. (afp)

      taz Nr. 7232 vom 12.12.2003, Seite 10, 12 Zeilen (Agentur)
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 23:21:06
      Beitrag Nr. 16.770 ()
      Seit den Amerikaner die Indianer und Büffel ausgegangen sind,üben sie weltweit mit neusten Waffen diesen Kampfsport in wahrer Meisterschaft.Schon die kleinkinder Trainieren eifrig in ihren Strassenschluchten,wo das beste was sie zu bieten haben ,sich auch durchsetzt,vom Säugling zum Killer.
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 23:31:41
      Beitrag Nr. 16.771 ()
      # 18

      na ja, wenn man eigene bürger in guantanamo hatte, die erzählen wie es zuging, ist man für die zukunft doch etwas vorsichtiger.

      geht doch ! england hat ratifiziert !

      bush sagt: was geht mich internationales recht an?
      "ich (bush) rufe meinen anwalt an...!"

      der typ hat voll einen an der waffel.
      aber grosses gejammer als der us - konvoi überfallen wurde, u. die iraker us - soldaten gefangennahmen u. im fernsehen vorführten.

      sofort liess die us - regierung verlauten:
      " wir berufen uns auf die genfer konventionen...!"

      einfach nur schizophren in der hohlbirne.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 00:19:37
      Beitrag Nr. 16.772 ()
      Das ist einer der Leitartikel der morgigen NYTimes. Die US-Politik ist genauso chaotisch wie das Handeln im Irak. Nur noch 1 year 1 month 9 days 12 hours 41 minutes (27.75%) remaining in the Bush Occupation. 00.18 MEZ


      December 11, 2003
      Bidding for Isolation

      Just when it looked as if there was a chance to expand international involvement in Iraq, President Bush has reversed field again and left the European allies angry, the secretary of state looking out of step, and the rest of us wondering exactly what his policy really is.

      Late last week, it seemed as if Mr. Bush had decided to seek the global support he needs to free the United States of the demands that come with its unilateral occupation of Iraq. Secretary of State Colin Powell was in Brussels, expansively inviting NATO and the United Nations to join the security and reconstruction efforts. And President Jacques Chirac was sending the message that he was prepared, finally, to get involved.

      Then came the news that Deputy Defense Secretary Paul Wolfowitz had issued a decree, approved by Mr. Bush, barring any country that did not support the invasion — including France, Germany, Russia and Canada — from competing for next year`s $18.6 billion in prime reconstruction contracts. The document, printed before Mr. Powell was back in Foggy Bottom, said America`s "essential security interests" required the move. But it is hard to follow that reasoning when it means cutting out countries that might be able to bid competitively, contribute money, forgive debts and relieve American forces. The approved list of 63 nations includes Britain, Italy and Japan, but quickly tapers off to countries unlikely to help and to struggling nations like Albania and Eritrea.

      United States officials say the rules apply only to American-financed contracts. But the other sources, like the World Bank, are small. And the American portion covers such things as rebuilding the electric, transportation, communications and oil industries, and what the Wolfowitz memo delicately calls "the indefinite-delivery, indefinite-quantity contract to equip the new Iraqi army."

      Now the European Union is considering whether the ban violates world trading rules. The Russians say they will refuse to write off their $8 billion in Iraqi debt. And the new Canadian government, which was supposed to have been friendly to Mr. Bush, says it will reconsider its own donations.

      No amount of preferential bidding and sweet deals for American companies — including the extra dollar or so a gallon that Halliburton charges for shipping fuel into Iraq — will repay American taxpayers for the cost of going it largely alone.



      Copyright 2003 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 08:52:25
      Beitrag Nr. 16.773 ()
      Na bitte.... geht doch!

      Die ersten 150 Mio US Dollar Wahmkampfhilfe sind bereits vom Steuerzahler ueber die Geldwaesche bei Halliburton und KBR avisiert...

      Bin mal gespannt, wieviel es insgesamt an Bestechung Aehem *huestel* aehem Provision *huestel* meinte natuerlich: "rein patriotische Wahlkampfhilfe" noch auf dem Wege in Bushs Wahlkampffonds fliessen werden....



      ________________________________________________________


      SPIEGEL ONLINE - 12. Dezember 2003, 7:51
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,277951,00.html
      Irak-Aufträge

      Halliburton-Tochter soll überhöhte Preise verlangt haben

      Bisher haben nur einige regierungsnahe US-Firmen Aufträge für den Wiederaufbau des Irak erhalten, und Präsident George Bush will Kriegsgegner auch in Zukunft von den lukrativen Geschäften ausschließen. Dabei scheint die Monokultur der US-Regierung Probleme zu bereiten: Halliburton, der ehemalige Arbeitgeber von Vizepräsident Dick Cheney, soll überteuerte Preise kassiert haben.


      Halliburtons Zentrale im Lincoln Plaza in Dallas: Nur ein dummer Fehler? :laugh:


      Washington - Unklar ist aber, ob es sich um Vorsatz handelt. So könnte Halliburtons Tochterfirma Kellogg, Brown & Root (KBR) dem Pentagon für eine Benzinlieferung an die US-Streitkräfte zu viel berechnet haben.

      Aus den Kreisen der Rechnungsprüfer des US-Verteidigungsministeriums verlautete, es gebe keinen Grund zu der Annahme, dass etwas anderes als "dumme Fehler" Halliburtons zu dem überteuerten Benzinpreis von 61 Millionen Dollar geführt hätten. Halliburton-Sprecherin Wendy Hall dementierte, dass ihre Firma zu hohe Preise verlangt habe.

      Bei der Benzinrechnung war den Rechnungsprüfern den Pentagon-Kreisen zufolge aufgefallen, dass KBR 56,6 Millionen Gallonen Benzin zu 2,27 Dollar die Gallone in Rechnung gestellt habe. Den Treibstoff hatte das auf militärische Logistik spezialisierte Unternehmen von einem kuwaitischen Lieferanten erworben. In einem anderen Kontrakt seien aber nur 1,18 Dollar pro Gallone verlangt worden. Halliburton begründete den hohen Preis damit, dass der Treibstoff in eine Kampfzone ausgeliefert werden musste. Der demokratische Senator Frank Lautenberg forderte eine Senatsuntersuchung zum Rechnungsprüfungsbericht des Pentagons.

      Ex-Halliburton-Vorstand Dick Cheney: Treibstoff für die Kampfzone


      Darin hieß es weiter das KBR, das neben Treibstoff auch warmes Essen für US-Soldaten liefert, für einen Cafeteria-Service ein Angebot unterbreitet habe, dass um 67 Millionen Dollar überhöht gewesen sei. Das Pentagon habe abgelehnt. Man sei besorgt wegen der Kontrakte, die ohne Wettbewerb für bis zu 15,6 Milliarden Dollar an KBR gingen, hieß es weiter. Haushaltschef Dov Zakheim sagte, man werde keine Unkorrektheiten und falschen Rechnungen mehr dulden.

      Es sind nicht die ersten Vorwürfe der Preistreiberei gegen KBR. Im vergangenen Jahr zahlte die Firma zwei Millionen Dollar Strafe wegen überhöhter Preise für Wartung und Reparaturen im kalifornischen Fort Ord. Das Rechnungsprüfungsamt des Kongresses hatte ermittelt, dass KBR von 1997 bis 2000 dem Heer fragwürdige Rechnungen für Lieferungen auf dem Balkan schickte. So sei für eine Sperrholzplatte 85,98 Dollar verlangt worden, die 14,06 Dollar gekostet habe und einige Militärbüros seien laut Rechnung bis zu vier Mal am Tag geputzt worden.

      Cheney trat 2000 als Vorstandschef von Halliburton zurück, nachdem er Vizepräsidentschaftskandidat von George W. Bush wurde. Der frühere Verteidigungsminister leitete den Konzern seit 1995.


      Australien verteidigt US-Haltung zu Wiederaufbau-Verträgen

      Unterdessen unterstützt Australien die Haltung der USA, Kriegsgegner von Projekten zum Wiederaufbau Iraks auszuschließen. Außenminister Alexander Downer sagte am Freitag in einem Rundfunkinterview, es handele sich bei den Ausschreibungen über 18,6 Milliarden Dollar schließlich um amerikanische Steuermittel. Es herrsche unter den Alliierten eine Verärgerung darüber, dass Länder wie Deutschland und Frankreich auf der Madrider Geberkonferenz vor sechs Wochen kein Geld für den Wiederaufbau Iraks geben wollten "und jetzt auf der anderen Seite sagen, sie wollten Zugang zu Verträgen, die mit amerikanischem Steuergeld finanziert werden".

      Australien hatte im Irak-Krieg 2000 Soldaten eingesetzt und hat auch gegenwärtig noch 800 Mann in Irak und Golfregion stationiert. Downer sagte, australische Firmen könnten zunehmend mit Aufträgen rechnen. "Wir haben bereits einige auf den Agrarsektor bekommen", fügte er hinzu.

      US-Präsident George W. Bush bekräftigte am Donnerstag angesichts heftiger internationaler Kritik, er werde die Gegner des Irak-Krieges nicht an amerikanischen Wiederaufbauprojekten beteiligen. Nur Mitglieder seiner Kriegskoalition sollten berücksichtigt werden. `Unsere Leute haben ihr Leben riskiert, die verbündeten Soldaten haben ihr Leben riskiert, und deshalb wird die Auftragsvergabe das widerspiegeln", sagte er. Zugleich forderte Bush Deutschland, Frankreich, Russland und andere Kreditgeber auf, die irakischen Schulden zu erlassen. `Dies wäre ein bedeutender Beitrag, für den wir sehr dankbar wären."

      Bundeskanzler Gerhard Schröder bezeichnete die von den USA genannten Einschränkungen als rückwärts gewandt. Die EU-Kommission nannte die US-Vergabepraxis einen politischen Fehler.
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 08:57:55
      Beitrag Nr. 16.774 ()
      D as wird George W. Bush gar nicht ins Konzept passen: Gerade erst hatte er entschieden, dass nur Kriegsbefürworter Aufträge in Irak erhalten dürfen. Doch jetzt machen neue Wuchervorwürfe gegen die frühere Firma seines Vize die Runde. Das US-Verteidigungsministerium warf Halliburton, dem früheren Unternehmen von Dick Cheney, zu hohe Rechnungen für Arbeiten in Irak vor.

      Das verlautete am Donnerstag (Ortszeit) aus Pentagonkreisen zum Ergebnis einer Rechnungsprüfung. Es wurde betont, dass Halliburton offenbar nicht selbst von einer überhöhten Benzinrechnung von bis zu 61 Millionen Dollar in Irak profitiert habe, da die Firma einem Subunternehmer zu viel für den Treibstoff gezahlt habe.

      Eine Tochterfirma Halliburtons, Kellog, Brown & Root (KBR), habe für einen Cafeteria-Service ein Angebot unterbreitet, dass um 67 Millionen Dollar überhöht gewesen sei, hieß es weiter. Das Pentagon habe abgelehnt. Man sei besorgt wegen der Kontrakte, die ohne Wettbewerb für bis zu 15,6 Milliarden Dollar an KBR gingen, hieß es weiter. Haushaltschef Dov Zakheim sagte, man werde keine Unangebrachtheiten und falschen Rechnungsstellen mehr dulden.

      Es sind nicht die ersten Vorwürfe der Preistreiberei gegen KBR. Im vergangenen Jahr zahlte die Firma zwei Millionen Dollar Strafe wegen überhöhter Preise für Wartung und Reparaturen im kalifornischen Fort Ord. Das Rechnungsprüfungsamt des Kongresses hatte ermittelt, dass KBR von 1997 bis 2000 dem Heer fragwürdige Rechnungen für Lieferungen auf dem Balkan schickte.

      So sei für eine Sperrholzplatte 85,98 Dollar verlangt worden, die 14,06 Dollar gekostet habe :laugh: und einige Militärbüros seien laut Rechnung bis zu vier Mal am Tag geputzt worden. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 11:23:54
      Beitrag Nr. 16.775 ()
      wann bombardiert sich die USA eigentlich im "Kampf gegen den Terror" selbst ? :laugh:

      Fort Benning - Terroristenschule der USA
      von Pablo Ruiz, A. Pérez Guerra; Übersetzung: kh. - 11.12.2003 01:24


      Wenn vom "Krieg gegen den Terror" die Rede ist, wird fast immer verschwiegen, daß die USA selbst Terrorgruppen finanzierten und ausbildeten. Dazu gehörten die von Präsident Reagan geförderten ?Contras?, die in Nicaragua scheußliche Greueltaten an Zivilisten verübten, dazu gehört auch die immer noch bestehende Militärakademie Fort Benning in Columbus/Georgia, in der zahlreiche Mörder und Folterer, sowie 11 spätere lateinamerikanische Diktatoren wie Ríos Montt, Galtieri und Bánzer, ausgebildet wurden. Wie jedes Jahr seit 1989 protestierten am 23./24. Nov. 2003 wieder ca. 10 000 Aktivist(inn)en der USA gegen das Weiterbestehen dieser Ausbildungsstätte für Terroristen und forderten deren Schließung. Die Aktivist(inn)en riskieren dabei monatelange, z.T. jahrelange Haft und hohe Geldstrafen.



      vollständiger Bericht unter:

      http://de.indymedia.org/2003/12/69604.shtml
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 12:00:52
      Beitrag Nr. 16.776 ()
      709 Darf ich deinem gedächtnis da auf die sprünge helfen?.Ich habe sogar sehr oft mich sogar in unflätiger weise über Saddam geäussert und seinem Sturz vorher gefordert und nachher begrüßt.Er ist doch weg aber die USA als besatzer noch da,obwohl sie doch glaubten mit Blumen begrüßt zu werden.Die " paar" Jahrzehnte befürchten übrigens auch viele Iraker,selbst bin ich aber vom Widerstand auf technischer bassis im land der grenzenlosen freiheit überzeugt,sozusagen empfindungs-import&export.


      Was würde denn passieren, wenn die Amis jetzt einfach wieder verschwinden? Totales Chaos und hier würde rumgemosert, dass die Amis erst den Stabilitätsfaktor Saddam beseitigt haben und jetzt das Land im Chaos zurücklassen...oder, falls wieder irgendwelche Irren an die Macht kommen wie in Afghanistan die Taliban, dass die USA ihnen den Weg bereitet hätten und die Bevölkerung des Irak im Stich gelassen.

      Und zu DT nur ein Wort: Saddam wurde von ganz anderen Leute "groß" gemacht als den USA. Frag mal Deine Freunde aus Frankreich oder Russlande, die Friedens-Kämpfer.
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 12:41:59
      Beitrag Nr. 16.777 ()
      Inzwischen lassen einige Anti-Amerikaner ihre Maske immer mehr fallen, was ihre "Friedensliebe" und die Ablehnung des Sadddam-Regimes angeht:


      Spenden für den Terror - Deutsche unterstützen Attentäter im Irak


      http://www.ndrtv.de/panorama/20031211/irak.html


      Fast kein Tag vergeht, an dem nicht Menschen im Irak durch Anschläge getötet werden. Die Opfer: irakische Zivilisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, italienische Carabinieri, japanische Diplomaten, spanische Geheimdienstler – und vor allem amerikanische Soldaten. Das Morden hört nicht auf – und bringt dem Land statt Frieden und Freiheit nur Tränen, Wut und Chaos.

      Trotzdem findet der neue Terror Unterstützung – ausgerechnet in der deutschen Friedensbewegung. "10 Euro für den irakischen Widerstand", lautet der Titel einer gerade gestarteten Kampagne. Damit werben Friedensaktivisten aus mehreren deutschen Städten und anderen europäischen Staaten um Spenden. Das Geld wollen sie der "Irakischen Patriotischen Allianz" (IPA) zur Verfügung stellen. Die IPA hat sich aber auf die Fahnen geschrieben, Attentate gegen Amerikaner im Irak durchzuführen - und arbeitet dabei auch mit Anhängern des ehemaligen Folterregimes von Saddam Hussein zusammen.

      Spenden aus Deutschland für Anschläge im Irak – PANORAMA über kriegerische Ansichten innerhalb der deutschen Friedensbewegung.


      Und, auch schon gespendet???
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 13:15:19
      Beitrag Nr. 16.778 ()
      Und, auch schon gespendet???

      Nein und ich werde für soetwas auch nicht spenden ;)


      12.12 13:07/Berlin: US-Beschluss zu Irak-Wiederaufbau noch nicht endgültig

      Berlin (vwd) - Der Beschluss des US-Verteidigungsministeriums, nur
      Befürworter der US-Intervention im Irak an Aufträgen zum Wiederaufbau des
      Landes zu beteiligen, ist nach Einschätzung der Bundesregierung noch nicht
      das letzte Wort der US-Regierung. "Es ist noch keine Entscheidung gefallen",
      sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Freitag in
      Berlin. Die US-Administration habe die endgültige Entscheidung über die
      Vergabe von Aufträgen verschoben.

      Es sollten zunächst die Gespräche von James Baker, persönlicher
      Beauftragter des US-Präsidenten und ehemals US-Außenminister, in Europa
      abgewartet werden. Baker werde kommende Woche nach Europa reisen und
      voraussichtlich am Mittwoch in Berlin sein, wobei dieser Termin "noch nicht
      endgültig fixiert" sei. Der Besuch Bakers "ist für mich aber ein Zeichen,
      dass die US-Regierung Interesse hat, den Sachverhalt mit den europäischen
      Partnern ausführlich zu erörtern", sagte Steg. Bei seinem Besuch in Berlin
      sei ein Gespräch Bakers mit Kanzler Gerhard Schröder vorgesehen.

      Ob es zu einem Treffen mit Außenminister Joschka Fischer komme, stehe
      noch nicht fest. Im Mittelpunkt des Treffens mit dem Kanzler werden nach
      Auffassung von Steg neben Finanzierungsfragen des Wiederaufbaus im Irak auch
      Fragen stehen, wie im Irak schneller eine Stabilisierung zu erreichen ist.
      "Die Finanzen stehen sicherlich im Vordergrund, weil dies der explizite
      Auftrag von James Baker ist, aber ich kann mir gut vorstellen, (...), dass
      man auch über die allgmeine Lage spricht", sagte der stellvertretende
      Regierungssprecher. Dabei werde sicherlich auch das strittige Thema der
      Auftragsvergabe eine Rolle spielen.

      "Ich denke, in diesem Gespräch wird man eine vernünftige Lösung finden",
      sagte Steg. Er verwies auf die Einschätzung des Bundeskanzlers, wonach diese
      Frage nicht dramatisiert werden solle. Schröder und Bush hätten darüber vor
      einigen Tagen "außerordentlich freundlich und sachlich" telefoniert. Die
      Irritationen, die es gegeben habe, seien ausführlich besprochen worden,
      sagte der stellvertretende Regierungssprecher. +++ Beate Preuschoff
      vwd/12.12.2003/bp/ptr
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 14:46:02
      Beitrag Nr. 16.779 ()
      $$$$$$$$$$$$$$$
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 17:49:21
      Beitrag Nr. 16.780 ()
      Eine These von Krugman, die die zwei Lager Theorie in der US-Regierung unterstützt.
      Auf der einen Seite die Neocons mit Cheney, Rumsfeld, Wolfowitz, Feith und dem absoluten Hardliner Bolton, die mit dem Irak noch nicht genug haben und weiter gehen wollen gegen Korea, Iran, Syrien usw.
      Auf der anderen Seite Powell und einige aus der alten Garde der Reps.
      Danach war das Porzellanzerschlagen von Wolfowitz Absicht um keine Rücksicht auf kritische Allierte nehmen zu müssen, ganz nach dem Motto, wer nicht für und ist gegen uns.

      December 12, 2003
      OP-ED COLUMNIST
      A Deliberate Debacle
      By PAUL KRUGMAN

      ames Baker sets off to negotiate Iraqi debt forgiveness with our estranged allies. And at that very moment the deputy secretary of defense releases a "Determination and Findings" on reconstruction contracts that not only excludes those allies from bidding, but does so with highly offensive language. What`s going on?

      Maybe I`m giving Paul Wolfowitz too much credit, but I don`t think this was mere incompetence. I think the administration`s hard-liners are deliberately sabotaging reconciliation.

      Surely this wasn`t just about reserving contracts for administration cronies. Yes, Halliburton is profiteering in Iraq — will apologists finally concede the point, now that a Pentagon audit finds overcharging? And reports suggest a scandal in Bechtel`s vaunted school-repair program.

      But I`ve always found claims that profiteering was the motive for the Iraq war — as opposed to a fringe benefit — as implausible as claims that the war was about fighting terrorism. There are deeper motives here.

      Mr. Wolfowitz`s official rationale for the contract policy is astonishingly cynical: "Limiting competition for prime contracts will encourage the expansion of international cooperation in Iraq and in future efforts" — future efforts? — and "should encourage the continued cooperation of coalition members." Translation: we can bribe other nations to send troops.

      But I doubt whether even Mr. Wolfowitz believes that. The last year, from the failure to get U.N. approval for the war to the retreat over the steel tariff, has been one long lesson in the limits of U.S. economic leverage. Mr. Wolfowitz knows as well as the rest of us that allies who could really provide useful help won`t be swayed by a few lucrative contracts.

      If the contracts don`t provide useful leverage, however, why torpedo a potential reconciliation between America and its allies? Perhaps because Mr. Wolfowitz`s faction doesn`t want such a reconciliation.

      These are tough times for the architects of the "Bush doctrine" of unilateralism and preventive war. Dick Cheney, Donald Rumsfeld and their fellow Project for a New American Century alumni viewed Iraq as a pilot project, one that would validate their views and clear the way for further regime changes. (Hence Mr. Wolfowitz`s line about "future efforts.")

      Instead, the venture has turned sour — and many insiders see Mr. Baker`s mission as part of an effort by veterans of the first Bush administration to extricate George W. Bush from the hard-liners` clutches. If the mission collapses amid acrimony over contracts, that`s a good thing from the hard-liners` point of view.

      Bear in mind that there is plenty of evidence of policy freebooting by administration hawks, such as the clandestine meetings last summer between Pentagon officials working for Douglas Feith, under secretary of defense for policy and planning — and a key player in the misrepresentation of the Iraqi threat — and Iranians of dubious repute. Remember also that blowups by the hard-liners, just when the conciliators seem to be getting somewhere, have been a pattern.

      There was a striking example in August. It seemed that Colin Powell had finally convinced President Bush that if we aren`t planning a war with North Korea, it makes sense to negotiate. But then John Bolton, the under secretary of state for arms control, whose role is more accurately described as "the neocons` man at State," gave a speech about Kim Jong Il, declaring: "To give in to his extortionist demands would only encourage him and, perhaps more ominously, other would-be tyrants."

      In short, this week`s diplomatic debacle probably reflects an internal power struggle, with hawks using the contracts issue as a way to prevent Republican grown-ups from regaining control of U.S. foreign policy. And initial indications are that the ploy is working — that the hawks have, once again, managed to tap into Mr. Bush`s fondness for moralistic, good-versus-evil formulations. "It`s very simple," Mr. Bush said yesterday. "Our people risk their lives. . . . Friendly coalition folks risk their lives. . . . The contracting is going to reflect that."

      In the end the Bush doctrine — based on delusions of grandeur about America`s ability to dominate the world through force — will collapse. What we`ve just learned is how hard and dirty the doctrine`s proponents will fight against the inevitable.



      Copyright 2003 The New York Times Company
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 21:20:19
      Beitrag Nr. 16.781 ()
      #726 Und,auch schon gespendet??? ,ne xylo das wäre eine aufgabe der Antikriegsstaaten zur befreiung des besetzten Iraks.Ein tropfen auf dem heissen stein hilft da wenig,biste jetzt zufrieden?.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 22:49:58
      Beitrag Nr. 16.782 ()
      13.12.2003 junge welt

      Kommentar Rainer Rupp

      Killerbanden

      Neue Studie über US-Terror im Irak


      Präventive Kriege. Präventive Morde. Was Präsident Bush im großen tut, tun seine uniformierten Killerbanden im kleinen. So wie Bush in seiner Nationalen Sicherheitsstrategie sich das »souveräne Recht« herausnimmt, die Souveränität anderer Nationen mit Füßen zu treten und »vorsorglich« alle Staaten zu überfallen, die sich nicht den amerikanischen Interessen beugen, so haben einer jüngsten Studie der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge »Sondereinheiten« der US-Armee insgesamt 50mal erfolglos versucht, während des Irak-Krieges vorsorglich Funktionäre der irakischen Regierung zu liquidieren, ermordeten dabei aber Dutzende unbeteiligte Zivilisten.

      Um hochrangige irakische Militärs und Regierungsmitglieder präventiv zu liquidieren, versuchten die Amerikaner, die Satellitentelefone der Zielpersonen zu orten und dann den Zielort möglichst schnell flächendeckend zu bombardieren, denn die Ortung der Telefone, so Human Rights Watch in der Studie, sei nur auf rund 100 Meter genau gewesen. Die Methode wendet auch die israelische Besatzungsarmee in Palästina an. Die Amerikaner gingen noch brutaler vor und setzten sogar über dicht besiedelten Stadtgebieten die verbotenen Clusterbomben ein.

      Human Rights Watch wirft der US-Armee vor, mit dieser Strategie der »Enthauptungsschläge« keinerlei Rücksicht auf die Zivilbevölkerung genommen zu haben. Das ist keine neue Nachricht. Neu ist nur, daß die in Washington beheimatete »Human Rights Watch«-Organisation für diese Erkenntnis so lange gebraucht hat. Zwar predigen die Heuchler in der amerikanischen Regierung stets aller Welt die Menschenrechte, aber wenn es um das wichtigste Menschenrecht geht, das Recht auf Leben, hinterläßt Washington von einer völkerrechtswidrigen Militärintervention zur nächsten eine lange Blutspur. Im Irak ist das Leben der Zivilisten so wertlos, daß die US-Besatzer es nicht einmal für nötig halten, die von ihnen Gemordeten zu zählen.

      Wenn aber deutsche Kriegsgegner den irakischen Widerstand gegen die amerikanischen Angriffskrieger und Staatsterroristen unterstützen, dann geht ein Aufschrei durch die Bundesrepublik, von den etablierten Medien bis hin zu Spitzenvertretern der Friedensbewegung, welche die Iraker auffordern, den Amerikanern doch die andere Wange hinzuhalten. »Widerstand ja – aber gewaltfrei«, heißt es in einer Presseerklärung der »Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner« auf die Panorama-Sendung Donnerstag abend, in der die Hilfsaktion deutscher Antimilitaristen für den irakischen Widerstand als Unterstützung von Terroristen gebrandmarkt wurde.

      Es lebe der irakische Widerstand!
      Avatar
      schrieb am 12.12.03 22:51:30
      Beitrag Nr. 16.783 ()
      Wenn`s interessiert, hier der Bericht von HRW:


      http://www.hrw.org/german/press/2003/us121203de.htm
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 10:58:14
      Beitrag Nr. 16.784 ()
      @ xylo

      Wer lesen kann und dann auch liest und begreift, ist gegegnüber Dir eindeutig im Vorteil.

      Saddam wurde von ganz anderen Leute " groß" gemacht als den USA. Frag mal Deine Freunde aus Frankreich oder Russlande, die Friedens-Kämpfer.

      Nur noch ein letztes Mal, zum mItschreiben für Dich:

      Die USA haben im Überfall->Krieg gegen den Iran massiv unterstützt.

      Schlacht- und Kriegsentscheidend waren in der letzten Phase des Krieges, als die Iraner von den Irakern unbemerkt extrem massiv Truppen an einer Stelle gegen die bereits extrem geschwächte Irakische Armee zum endgültigen konzentrierte der service der USA, mit präzisen Satellitenbildern den ahnungslosen SAdam bestens zu informieren, der nur so den massiven Gegenschlägen der Iraner standhalten konnte. Ohne diesen Aufklärungsservice der USA für den grausamen Diktator hätte es bereits vor 1990 keinen sadam Hussein mehr gegeben, demzufolge auch keine weiteren Hunderttausende von Kriegstoten und erst recht keinen Golfkrieg II und erst recht nicht Golfkrieg III

      Nur der Vollständigkeit halber: Dieser service der USA fand NACH den Vergasungsaktionen gegen die Kurden statt.
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 11:11:22
      Beitrag Nr. 16.785 ()
      armer xylo,

      wer ist nicht alles gegen seine hoffnungslose Position für den Bruch des Völkerrechts:

      jetzt muss er sogar Kofi Annan unter seinen "ewig verblendeten Gegnern" wähnen - armer xylo, Position hoffnungslos, aber lieber untergehen als die unhaltbarkeit seiner wirren Position zugeben müssen....




      DER SPIEGEL 51/2003 - 15. Dezember 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,278201,00.html
      Irak-Politik

      Annan knöpft sich Bush vor

      Kofi Annan hat die Staaten der Weltgemeinschaft dazu aufgerufen, einen Beitrag zur Stabilisierung des Irak zu leisten. Der Uno-Generalsekretär kritisierte die Außenpolitik der USA massiv.


      Hamburg - "Niemand darf sich als bloßer Zuschauer gefallen", sagte Annan in einem SPIEGEL-Gespräch, ein Chaos im Irak "würde nicht nur den Frieden der Region bedrohen, sondern womöglich die gesamte Welt in ein Desaster stürzen".

      Die Uno sei bereit, im Irak wieder eine Rolle zu spielen, sofern sich die Sicherheitslage dort bessere. Ein stärkeres Engagement der Weltorganisation macht nach Annans Überzeugung indes nur dann Sinn, wenn man mit einer provisorischen irakischen Regierung zusammenarbeiten könne. "Erst das Ende der Besatzung dürfte hier eine neue Dynamik auslösen."

      Kritisch ging der Uno-Chef mit der Außenpolitik Washingtons ins Gericht. "Ich möchte nicht noch einmal die lähmende Spaltung der Weltgemeinschaft erleben, weil einige Staaten, darunter zwei Ständige Mitglieder des Weltsicherheitsrates, glauben, ohne Uno-Mandat im Alleingang Krieg führen zu können."

      Sorge bereite ihm auch weiterhin das von der Bush-Regierung beanspruchte Recht zu präventiver Gewaltanwendung. "Wenn das bei anderen Ländern Schule macht, steuern wir auf eine Welt zu, in der das Gesetz des Dschungels herrscht."
      Im Verhältnis zwischen USA und Uno hätten sich Spannungen aufgetan, "die wir beseitigen müssen", forderte Annan. Die USA brauche die Uno, und die Uno brauche die USA "als ein wichtiges Mitglied, aber nicht als Solo-Akteur".
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 11:18:25
      Beitrag Nr. 16.786 ()
      Aber die irsinnige US-Politik hat trotz allem auch Gutes, denn ohne Bush, Rumms!Feld und Co hätte das nie möglich sein können:D :

      SPIEGEL ONLINE - 12. Dezember 2003, 17:38
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278165,00.html
      Verteidigungspolitik

      EU nabelt sich von Nato ab

      Erste Ergebnisse vom EU-Gipfel in Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs haben entschieden, dass die Europäische Union erstmals in ihrer Geschichte militärische Einsätze unabhängig von der Nato planen und führen kann.



      Französische Truppen im Auftrag der Nato in Mazedonien: Künftig entscheidet sich die EU auch für eigene Militäreinsätze


      Brüssel - Der Streit zwischen EU und Nato zog sich über Monate hin. Nun verständigten sich die beiden Organisationen auf eine neue Ausgestaltung der künftigen Militärpolitik der Europäischen Union.

      Die Einigung sieht vor, dass die Nato mit einer Liaison in der vorgesehenen EU-Zelle zur Planung und Führung militärischer Einsätze vertreten sein wird. Im Gegenzug soll die bereits bestehende EU-Planungszelle im militärischen Nato-Hauptquartier Shape eine permanente Einrichtung werden. Bislang hatte sich besonders die USA gegen eine eigenständige Planungszelle der EU gewehrt. Washington befürchtete eine Schwächung der Nato.


      Der EU-Erklärung zufolge soll die Nato bei militärischen Einsätzen weiterhin den ersten Zugriff haben. Wenn die transatlantische Allianz nicht eingreifen will, kann die EU an ihre Stelle treten. Zunächst soll dazu aber eine Vereinbarung beider Organisationen greifen, nach der die EU auf Nato-Strukturen zurückgreifen kann. Dies wurde bei dem am Montag endenden EU-Einsatz in Mazedonien bereits praktiziert. Die dafür bei Shape entstandene EU-Planungszelle soll jetzt zur Dauereinrichtung werden.

      Sollte die EU einen Einsatz autonom führen, soll dazu zunächst auf die bereits bestehenden nationalen Planungs-Hauptquartiere in Potsdam, Paris und London zurückgegriffen werden. Dies war bereits beim EU-Einsatz in Kongo im Sommer der Fall. Dieser stand unter französischer Führung.

      Die EU-Planungszelle in Brüssel, die dem Beschluss zufolge aufgestockt werden soll, kommt nur unter zwei Bedingungen zum Einsatz. Zunächst muss nach Angaben von Diplomaten festgestellt werden, dass die Mission neben militärischen auch zivile Aspekte beinhaltet. Zum anderen müsse entschieden werden, dass dafür keines der nationalen Hauptquartiere in Frage komme. Erst dann werde in der EU-Planungszelle ein operatives Hauptquartier gebildet, das den Einsatz führt.

      Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten sich auf ein entsprechendes Vorgehen bereits Ende November verständigt. Die anderen EU-Staaten signalisierten bei einem Treffen der EU-Außenminister in Neapel am 28. und 29. November ihre Zustimmung zu der Vereinbarung. Blair stand daraufhin mehrmals in Kontakt mit US-Präsident George W. Bush, um diesen von den EU-Plänen zu überzeugen.

      Nach der Einigung in Brüssel sagte Blair, die jetzige Konstruktion werde die transatlantische Allianz stärken. Die Nato bleibe der Eckpfeiler der europäischen Verteidigung. Zugleich sei gesichert, dass die EU alleine agieren könne, wenn es um "vitale europäische Interessen" gehe.

      Deutschlands Außenminister Joschka Fischer sprach von einer "sehr guten Entscheidung", für die sich "alle Seiten bewegt" hätten. Es werde deutlich, dass die EU-Militärpolitik nicht gegen die Nato gerichtet sei, sondern darauf ziele, den europäischen Pfeiler zu stärken. Angesichts der Haushaltslage auch in Deutschland sei eine engeren Zusammenarbeit der Europäer in militärischen Fragen notwendig.

      Auch der außenpolitische Repräsentant der EU, Javier Solana, und Nato-Generalsekretär George Robertson begrüßten die Übereinkunft. Robertson sprach von einem guten Ergebnis für beide Organisationen. Nach einer Gipfelerklärung soll die Vereinbarung 2004 "so schnell wie möglich" umgesetzt werden.
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 12:24:16
      Beitrag Nr. 16.787 ()
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 12:41:15
      Beitrag Nr. 16.788 ()

      Ja wo laufen sie denn, ja wo laufen sie denn hin?
      Direkt nach Hause!
      Die Zahlen der frisch ausgebildeten Soldate werden immer höher, nämlich der, die abhauen.
      Frischer Nachwuchs für den Untergrund für den Krieg des 21.Jahrhunderts.
      Es geht alles gut im Irak!
      Das Einzige was ganz gewiß wächst, sind die Bankkonten von Halliburton, Bechtel usw und auch der Mitglieder des irakischen Verwaltungsrates, da an der Spitze Ahmed der Dieb Chalabi.

      washingtonpost.com
      Recruits Abandon Iraqi Army
      Troubled Training Hurts Key Component of Bush Security Plan

      By Ariana Eunjung Cha
      Washington Post Staff Writer
      Saturday, December 13, 2003; Page A01


      KIRKUSH, Iraq, Dec. 12 -- More than half the men in the first unit to be trained for the new Iraqi army have abandoned their jobs because of low pay, inadequate training, faulty equipment, ethnic tensions and other concerns, leaving the nascent 1st Battalion dramatically understaffed just days before it is scheduled to leave training camp for its first assignment, Iraqi, U.S. and other coalition officials say.

      About 480 of the 900 recruits who began training in August have left the U.S.-backed force, according to Australian Maj. Doug Cumming, chief instructor at the training academy in Kirkush, about 60 miles northeast of Baghdad. They will not be punished for leaving, nor are they even being pursued, officials say. Among those who remain, some still have not mastered such basics as how to march in formation and how to properly respond to radio calls.

      Weiter hier oder in meinem Thread:
      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A60899-2003Dec…
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 15:47:46
      Beitrag Nr. 16.789 ()
      Israel: Mehrheit will auf Siedlungen verzichten


      Auch in Israel in der Kritik: Siedlungsbau in den Palästinensergebieten

      Eine deutliche Mehrheit der Israelis ist offenbar bereit, auf die jüdischen Siedlungen in den Palästinensergebieten zu verzichten. Gleichfalls sind die Israelis offenbar mehrheitlich dafür, den Einfluss der religiösen Parteien in der Politik zurückzudrängen.



      Private Friedensinitative Washington horcht auf

      Hintergrund Genfer Initiative


      62 Prozent für Räumung der Siedlungen
      Eine entsprechende Umfrage veröffentlichte die israelische Zeitung "Jediot Achronot": Demzufolge würden 55 Prozent der Befragten einen Teilrückzug aus den Palästinensergebieten und Ostjerusalem unterstützen, wie ihn Ehud Olmert, der Stellvertreter des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, kürzlich angeregt hatte. 62 Prozent meinten, Israel müsse im Rahmen einer endgültigen Friedenslösung die meisten jüdischen Siedlungen räumen.


      Weitere Umfrage mit ähnlichem Ergebnis
      Dies deckt sich mit einer ähnlichen Erhebung, die die Zeitung "Haaretz" in der vergangenen Woche veröffentlicht hatte: Demnach steht mit 60 Prozent eine Mehrzahl der Israelis "sehr" oder "ziemlich" positiv dem Abriss der jüdischen Siedlungen auf besetztem Gebiet gegenüber.


      Scharon-Stellvertreter für Teilrückzug auch aus Jerusalem

      Scharons Stellvertreter Olmert hatte in der vergangenen Woche mit einem Zeitungsinterview für Aufsehen gesorgt, in dem er sich für einen einseitigen Teilabzug Israels aus den besetzten Palästinensergebieten im Westjordanland und arabischen Ortschaften im Umkreis von Jerusalem aussprach. Wer glaube, Israel könne weiterhin alle Palästinensergebiete kontrollieren, lebe in einer "virtuellen Wirklichkeit", sagte der selbst als stark rechtsorientiert geltende Minister. Den Ultra-Rechten, die gegen die Vorschläge Sturm laufen, warf Olmert "Heuchelei" vor.


      Mehrheit für Regierung ohne Nationalreligiöse
      Eine Mehrheit der Israelis sieht das offenbar ähnlich: 54 Prozent sind laut "Jediot Achronot" für die Bildung einer neuen Koalition aus Scharons Likud, Arbeitspartei und der bürgerlich-säkularen Schinui-Partei - also einer Regierung ohne die religiös-nationalistischen Parteien.
      Nach Äußerungen Scharons über mögliche "einseitige Schritte" in den Palästinensergebieten, darunter auch die Räumung von Siedlungen, hatten zwei nationalistische Parteien mit einem Ausscheiden aus der Regierungskoalition gedroht.


      Scharon verteidigt Sicherheitszaun
      Derweil verteidigte Ministerpräsident Ariel Scharon die Errichtung des umstrittenen Sicherheitszaunes als unabdingbar. In einem Exklusiv-Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte Scharon: "Dieser Zaun ist nicht die Antwort auf alle Probleme. Aber er hilft uns, den Terror zu stoppen." Die israelische Regierung beobachte bereits jetzt, dass Terrorkommandos nicht mehr dort zuschlügen, wo der Zaun bereits errichtet sei.


      Kein Terror - kein Zaun
      Scharon betonte aber, dass der Sicherheitszaun keine dauerhafte Einrichtung bleiben müsse: "Wenn es keinen palästinensischen Terror mehr gibt, gibt es keinen israelischen Zaun mehr." Deshalb sei der Sicherheitswall zwischen Israel und den Palästinensergebieten auch "keine politische Grenze".


      Verständnis für Palästinenser
      Scharon zeigte Verständnis für Verärgerung der Palästinenser über den Zaun: "Gewiss: Dieser Zaun ist nicht sehr angenehm für die Palästinenser." Deshalb unternehme Israel zahlreiche Schritte, um ihnen das Leben mit der Sicherheitsgrenze zu erleichtern.
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 16:11:54
      Beitrag Nr. 16.790 ()
      es zeigt mir mal wieder:

      die bevölkerungen weltweit haben gesunde ansichten.

      aber die presse u. die entsprechenden regierungen sind die volltrottel und kriminelle, die das volk einfach übergehen !

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 16:17:32
      Beitrag Nr. 16.791 ()
      DT, Dein Zitat (hervorhebung von mir):

      "Schlacht- und Kriegsentscheidend waren in der letzten Phase des Krieges, als die Iraner von den Irakern unbemerkt extrem massiv Truppen an einer Stelle gegen die bereits extrem geschwächte Irakische Armee zum endgültigen konzentrierte der service der USA, mit präzisen Satellitenbildern den ahnungslosen SAdam bestens zu informieren...." usw....


      Ja, und mit wessen Waffen und mit wessen Billigung wurde der Krieg gegen den Iran angefangen??? (jetzt kommt bestimmt wieder, dass die US-Botschafterin vor dem Kuweit-Überfall usw...)..waren das auch die USA, oder doch eher die Russen??? Und die Franzosen?

      Und wer hat nach dem Kuweit-Überfall lange gegen einen UN-Einsatz zur Befreiung Kuweits gekämpft im Sicherheitsrat, waren es eventuell auch wieder die Franzosen?? Sehr seltsam, oder?? Man wollte wohl den Freund nicht verlieren??? Oder kennst Du andere Gründe...???

      Aber für eine DT bleibt es dabei: Saddam ist ein US-Produkt, die Franzosen sind die Guten, beweisen sie ja täglich aufs Neue....:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 17:07:42
      Beitrag Nr. 16.792 ()
      deep,

      "eu nabelt sich von der nato ab"

      ich glaube es erst, wenn es wirklichkeit wird.

      die usa hat von anfang an unser "galileoprojekt" torpediert.

      dann hiess es, das projekt ist durch: genehmigt.

      10 tage später: das projekt ist tot.
      auf druck / erpressung (=ohne jegliche berechtigung !!! der usa !)

      deshalb:
      ich habe vor tagen ein interview mit collin paul gesehen.
      seine aussgae bzgl. abnabelung von der nato:
      nato first -übersetzt: die usa zuerst, u. der rest hat uns zu folgen, sonst gibt`s eine auf die mütze.

      der abnabelungsschritt ist längst überfällig:
      der auslöser war der kosovo - krieg.
      ich habe in meinem thread schon mal darüber geschrieben.
      es gab damals eine dokumentation, in der die generäle sich über das "dümmlich, arrogante" verhalten der usa moniert haben.

      usa schema:
      wir halten uns hier raus, aber wir bestimmen, was ihr zu tun habt! die eigenen generäle wurden vom cia abgehört, u. die generäle bemerkten u. wussten es !

      und dann der hammer:
      trotz waffenembargo u. überwachung duch awacs, starteten die amis vom flugzeugträger aus waffenlieferungen, die sie
      in einer nachtaktion über einem waldstück abwarfen.
      dh. auf deutsch,
      die amis sind mal wieder doppelgleisig gefahren , haben ihre eigenen verbündeten betrogen, u. den krieg weiter aufgeheizt !

      damals sprachen einzelne generäle von dem vorhaben, ein eigenes
      europäisches truppenkontingent zu erstellen -unabhängig von der nato u. usa.

      sollte es wirklich zustande kommen ?
      ich bin noch skeptisch -obwohl es überfällig ist !
      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 17:19:21
      Beitrag Nr. 16.793 ()
      xylo, hier noch was zu deinen "iranfragen".
      hatte mich mal monate vorher mehr damit beschäftigt.
      ob du was mit den fakten anfangen kannst?
      --
      saddam griff iran an:

      dankend nehmen die us-aussenpolitik dies zur kenntnis, denn der iran setzte doch frecherweise, den strohmann schah pahlevi durch revolutíon ab.

      usa griffen in den krieg ein, weil saddam verloren hätte.

      also schisst man kurzerhand eine iranische zivilmaschiene von einem us-flugzeugträger ab.

      ergebis: hunderte ziviler tote !!!

      das gab den ausschlag, dass der iran den krieg beendete.
      (nebenbei: hier hat sich die usa dem aggressor angeschlossen - warum ?

      ach ja, das war natürlich ein kolateralschaden -ganz zufällig.

      ach ja u. wenn wir schon am krieg verdienen können, beliefern wir natürlich parallel den iran mit unseren schrottwaffen, denn wir müssten sonst für die waffenentsorgung in den usa viel geld zahlen - hier verdienen wir !

      ---
      cu
      rightnow,
      der meint, dass die usa gerne beide kriegsparteien beliefert !
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 17:26:58
      Beitrag Nr. 16.794 ()
      ..ich habe überhaupt nicht bestritten, dass die USA gegen Kriegesende Saddam unterstützt haben.

      Ich hab es nur für erwähnenswert gehalten, dass andere in den gesamten letzten Jahrzehnten Saddam unterstützt haben...

      Das Motiv der USA war klar: man wollte nicht, dass der Iran, damals Feind Nr. 1 (vgl. Botschaftsgeiselnahme usw.) den Krieg gewinnt. Dass der Sowjetfreund Saddam ihnen sympathischt gewesen wäre, stimmt aber eben auch nicht. Die Hilfe diente dazu, den Iran nicht gewinnen zu lassen, nicht mehr und nicht weniger.
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 17:33:59
      Beitrag Nr. 16.795 ()
      allein, 60 - 90 mia. usa- dollar schulden hatte der irak durch den von der us regierung "wohlwollend, geduldeten,
      irankrieg".

      dh.,
      1. man konnte sich so über den "handlanger" saddam am iran
      rächen, nachdem dieser einfach - u. man stelle sich vor:
      ohne ausdrückliche genehmigung durch die usa (=welche frechheit!)selbst einen mann auf den thron gesetzt hat, u. den strohmann, pahlevi in die wüste geschickt hat !

      2. da die engländer, die vorher in dieser region, gehorsamst dienst leisteten, aber langsam mit ihrem kolonialismus u. den wachsenden personellen/ finanziellen engpässen nicht mehr zurechtkamen, baute die usa den strohmann pahlevi im iran auf.
      man hatte schliesslich genug probleme mit vietnam.
      und die russen waren auch noch in der nähe.

      3. also musste saddam herhalten, wurde kurzfristig vom schurken, zum engen us - verbündeten umbenannt.
      und mit waffen ausgerüstet, um die usa rache an iran stellvertretend auszuführen.
      inkl. satellitenbilder u. ausrüstung, um giftgase versprühen zu können.
      (man konnte ja nicht ahnen, dass die materialien, die saddam in den usa bestellte, nicht wirklich für den ackerbau benutzt werden sollten.:laugh: :laugh:

      4. man hat seine eigenen alt,-schrottwaffen billig entsorgt,
      beiden seiten waffen verkauft, u. sich öllieferungen unter marktpreis für alle zeiten gesichert.

      5. profit pur !
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 17:34:53
      Beitrag Nr. 16.796 ()
      und nebenbei wird der irak natürlich von der liste der schurkenstaaten gestrichen:

      saddam ist ein schurke, aber er ist ja schließlich unser schurke (=dann hat schurke natürlich etwas positives)

      durch den irankrieg gerät der irak in die schuldenfalle:

      ca. 60 mia. us - dollar!

      die usa freuts, denn sie lieben nichts mehr als abhängige schuldner, denn die sind am leichtesten lenkbar !!!

      ca. 60 jahre zuvor:
      grossbritannien als damalige gross- u. kolonialmacht, hatte ca. 1928 diese region willkürlich aufgeteilt u.die staatsgrenzen festgelegt.

      vor dieser willkürlichen festlegung ( eine rolle spielte auch die britin namens bell !)
      gehörte das jetzige kuweit zum irak !!!


      #23 von rightnow 15.03.03 13:44:50 Beitrag Nr.: 8.896.641 8896641
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      was macht kuweit nach dem irak-irankrieg ende `88 -wohlwissend, dass saddam am stock geht ?


      sie erhöhen die öl-förderquoten um ca. 20 % u. senken damit den preis für öl am weltmarkt drastisch !

      dh., die einahmequelle des irak droht zu versiegen, der
      schuldenabbau gerät ad absurdum !
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 17:37:17
      Beitrag Nr. 16.797 ()
      zum abschluss:

      ---

      und nebenbei wird der irak natürlich von der liste der schurkenstaaten gestrichen:

      saddam ist ein schurke, aber er ist ja schließlich unser schurke (=dann hat schurke natürlich etwas positives)

      durch den irankrieg gerät der irak in die schuldenfalle:

      ca. 60 mia. us - dollar!

      die usa freuts, denn sie lieben nichts mehr als abhängige schuldner, denn die sind am leichtesten lenkbar !!!

      ca. 60 jahre zuvor:
      grossbritannien als damalige gross- u. kolonialmacht, hatte ca. 1928 diese region willkürlich aufgeteilt u.die staatsgrenzen festgelegt.

      vor dieser willkürlichen festlegung ( eine rolle spielte auch die britin namens bell !)
      gehörte das jetzige kuweit zum irak !!!

      ---
      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 17:58:22
      Beitrag Nr. 16.798 ()
      Hier sind so einige Dokumente über die USA-Irak Verbindung. Die USA haben nur einige Mia vom Irak zu bekommen,(ungefähr genauso viel wie D) dafür haben die Saudis 30,6 Mia § vom Irak zu bekommen, (das soll der liebe Mr. Baker regeln ) was glaubst Du wessen Waffen die Saudis den Irakis verkauft haben.
      Hier einen kleinen Vorgechmack der Irak- Dokumente. Auch die Belege für den Einkauf und an die Macht bringen von Saddam durch die CIA sind vorhanden.

      Iraq-Gate

      How The United States Illegally Armed Saddam Hussein

      A Report From Democracy Now, The Journalist Who Broke The Iraqgate Scandal That Involved President George Bush, James Baker And Donald Rumsfeld"


      How Bush and Baker committed Billions of dollars to assist Saddam Hussein





      THE DOCUMENT FILE (New Window)
      Following Iraq`s Bioweapons Trail
      http://foi.missouri.edu/terrorbkgd/following.html
      Presidential Directive 26. October 2
      http://www.cooperativeresearch.org/archive/1980s/uspresident…
      Secret Message From James Baker to Tariq Aziz
      http://informationclearinghouse.info/article2265.htm
      The Teicher Affidavit: Iraq-Gate
      http://informationclearinghouse.info/article1413.htm


      http://informationclearinghouse.info/article1412.htm
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 10:56:27
      Beitrag Nr. 16.799 ()
      :laugh:

      Bush ist ein Versager - im Internet

      VON ISMENE POULAKOS, 11.12.03, 07:29h, aktualisiert 08:41h

      Webseiten-Betreiber geben ein Vermögen dafür aus, um sich bei einer populären Suchmaschine wie Google an oberster Stelle der Ergebnisliste zu platzieren. Der amerikanische Präsident musste dafür keinen Dollar ausgeben - ist aber nur wenig entzückt. Denn was passiert, wenn man bei der Suchmaschine Google die Worte „miserable failure“ - übersetzt „erbärmlicher Versager“ eingibt? Man gelangt zur offiziellen Bush-Biografie. Das hat nichts mit einer überraschenden Selbsterkenntnis zu tun.
      Vielmehr haben erklärte Bush-Gegner einen Trick angewandt: Google sucht bekanntlich nicht nur nach Stichworten, sondern auch nach verlinkten Seiten. Durch häufiges „Empfehlen“ einer Seite kann man deren Platzierung in der Ergebnisliste verbessern. Und hier haben sich eine Menge Spaßvögel zusammengetan, die ihren Link zur Bush-Biografie „miserable failure“ genannt haben. Werbung kann manchmal ganz schön lästig sein.





      http://www.ksta.de/artikel.jsp?id=1070969969129
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 11:08:49
      Beitrag Nr. 16.800 ()
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 15:10:53
      Beitrag Nr. 16.801 ()
      Saddam Hussein festgenommen

      Florian Rötzer   14.12.2003

      Ein wichtiger symbolischer Erfolg für die Besatzungskoalition

      Nun haben es der britische Ministerpräsident Tony Blair und US-Zivilverwalter Paul Bremer bestätigt: Saddam Hussein wurde am Samstag Abend von US-Soldaten in Tikrit während einer Razzia festgenommen.



      Angeblich wurde bei der Festnahme kein Widerstand geleistet und ist kein einziger Schuss gefallen. Hussein sei in Adua, in der Nähe von Tikrit, mit einer kleinen Gruppe von Helfern gefangen genommen worden, er selbst sei in einem kleinen Erdloch mit einer Luftröhre gefunden worden. Von kurdischer Seite wurde die Nachricht schon eher verbreitet, aber offensichtlich sind die Koalitionstruppen vorsichtiger geworden und haben erst abgewartet, um sicher zu gehen. Angeblich habe, wie Abdel-Aziz al-Hakim, der Präsident des Regierungsrats, auch ein DNA-Test nun bestätigt, dass es sich tatsächlich um den gestürzten Diktator handelt. Hussein sei nach der Gefangennahme zum Flugplatz von Bagdad gebracht worden, um dort auch von anderen Irakern identifiziert zu werden. General Ricardo Sanchez sagte auf einer Pressekonferenz, Saddam sei "kooperativ und gesprächig" gewesen.

      Mit der Festnahme haben die Koalitionstruppen sicherlich einen großen symbolischen Erfolg erzielt. Offenbar strömten in Bagdad die Menschen auf die Straßen, um die Festnahme zu feiern. Tony Blair sagte, dass mit der Festnahme "ein Schatten vom irakischen Volk" abgefallen sei. Bremer meinte, nun könnten sich die iraker endlich der Zukunft und der Aussöhnung zuwenden: "Iraq`s future, your future, has never been more full of hope." Mit der Festnahme gebe es auch "für die militärischen oder zivilen Mitglieder des alten Regimes eine neue Chance, ihre Opposition zu beenden". Auf Hinweise, die zur Festnahme von Hussein führen, hatten die Amerikaner 25 Millionen US-Dollar ausgesetzt.

      Die Koalitionstruppen gehen davon aus, dass Hussein und andere Anhänger seines Regimes den Widerstand organisiert und finanziert haben und dass die Angst vor einer Wiederkehr Husseins an die Macht die Iraker noch immer habe vorsichtig handeln lassen. Wurde Hussein nun tatsächlich festgenommen, so wäre damit ein Spuk verschwunden, der im Fall von al-Qaida sicherlich noch durch das wahrscheinliche Überleben von Bin Ladin den Widerstand nährt. Auch Mitglieder des Regierungsrates, wie Ahmed el Chalabi, Jalal Talabani oder Amar al-Hakim hegen die Hoffnung, dass mit dem endgültigen Verschwinden Husseins von der politischen Bühne der Widerstand einbrechen werde: "Seine Festnahme, so al-Hakim, "wird zu einem Ende der militärischen und terroristischen Angriffe führen und die irakische Nation wird Stabilität finden. Wir wollen, dass Saddam das erhält, was ihm gebührt. Ich bin überzeugt, dass er zu Hunderte Male zu Tode verurteilt wird, weil er für die Massaker und Verbrechen im Irak verantwortlich war."

      Nachdem Hussein lebend gefangen genommen und nicht wie seine beiden Söhne durch massiven Beschuss getötet wurde, muss er nun auch vor ein Gericht gestellt werden, um sich zu verantworten. Der Regierungsrat hatte erst vor kurzem beschlossen, irakische Gerichte einzurichten, um Prozesse gegen gefangene Regimeanhänger zu führen, in denen auch die Todesstrafe verhängt werden kann. Das aber könnte zu neuen Probleme führen, wenn der Prozess nicht rechtlich ordentlich geführt wird und die Richter nicht unabhängig sind, weswegen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty oder Human Rights Watch bereits vor der Festnahme Husseins gefordert hatten, internationale Gerichte einzuführen. Das aber wird die US-Regierung sicher nicht zulassen. Bei dem Prozess gegen Hussein vor einem irakischen Gericht wird es primär um die Verbrechen und Massaker des Diktators im eigenen Land gehen, weswegen vermutlich die noch immer unbewiesenen Gründe für den Angriff auf den Irak, also die Existenz von Massenvernichtungswaffen und die Beziehung zu al-Qaida, außen vor bleiben dürften.

      Allerdings hatte bereits der Tod der beiden Hussein-Söhne im Juli keinen nennenswerten Einfluss auf die Geschehnisse im Irak. Die Angriffe auf die Koalitionstruppen hatten sich danach sogar noch intensiviert. Und wenn man manchen Äußerungen von Widerstandsgruppen im Irak Glauben schenken darf, so stehen weder al-Qaida noch Hussein hinter diesen ( Interview mit Guerilleros http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/16270/1.html, "Das amerikanische Projekt ist bislang gescheitert" http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/16186/1.html ) . Auch die Mudschaheddin oder Dschihad-Kämpfer, die vom Ausland in den Irak gereist sein sollen, um dort gegen die Besatzungsmacht zu kämpfen, haben mit Hussein und seinem laizistischen Regime nichts zu tun gehabt. Allerdings könnte durch die Festnahme die Angst von vielen Menschen genommen worden sein, möglicherweise schwächt sie auch durch diesen Erfolg der Koalitionstruppen, auch wenn die Festnahme nur eine Frage der Zeit war, den gesamten Widerstand. Andererseits könnte dieser nun auch noch eher als eine Art der "Befreiungskampfes" anerkannt werden, weil er nicht mehr mit dem Hussein-Regime in Verbindung gebracht werden kann.

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/16327/1.html
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 15:47:15
      Beitrag Nr. 16.802 ()
      SPIEGEL ONLINE - 14. Dezember 2003, 10:49
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278272,00.html
      Kritik an Bush

      US-Kommission beanstandet Beschneidung der Grundrechte

      George W. Bushs Kampf gegen den Terrorismus hat dazu geführt, dass die Grundrechte der Amerikaner gravierend eingeschränkt wurden. Das moniert jetzte eine hochkarätig besetzte Kommission unter Führung eines Ex-Gouverneurs.


      Washington - In ihrem Bericht, der am Montag veröffentlicht werden soll, zeigt sich die Kommission besorgt über die Einschränkung der Bürgerrechte. Deshalb forderte sie, Bush solle ein Beratungsgremium einsetzen, dem Politiker beider Parteien ebenso wie Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen angehören. Das Magazin "Time" berichtete im Internet bereits vorab über einige Ergebnisse des Berichtes.


      AP

      Bush und CIA-Chef Tenet: Keine zukunfstweisende Strategie



      Die vom ehemaligen Gouverneur James Gilmore geleitete Kommission äußert demnach auch Sorge darüber, dass die Regierung Bush mehr als zwei Jahre nach den Anschlägen vom 11. September noch keine umfassende, in die Zukunft gerichtete Strategie für den Kampf gegen den Terrorismus erstellt habe.

      Das neue Ministerium für die Innere Sicherheit (Homeland Security) konzentriere sich nur auf akute Gefährdungen. Fragen der wirtschaftlichen Sicherheit und der gesellschaftlichen Stabilität würden in der Regierung jedoch allenfalls oberflächlich behandelt, sagte ein Mitglied der Kommission "Time".

      Die Kommission wurde nach den Bombenanschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 eingerichtet. Ihr gehören Regierungsbeamte der Bundesebene ebenso an wie Experten einzelner US-Staaten und Kommunalvertreter.
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 21:01:48
      Beitrag Nr. 16.803 ()
      Hier freut sich offensichtlich niemand, daß man Saddam Hussein gefaßt hat.

      Vorausgesetzt, er ist es tatsächlich.
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 22:59:28
      Beitrag Nr. 16.804 ()
      #752
      Er ist es und worüber sollte man/frau Jubeln.

      Da wurde heute ein quasi unbedeutentes Faktotum aus seinem Rattenloch gezogen.
      Das ist alles.

      Es zeigt sich das Saddam keinerlei Einfluss auf die Geschehnisse im Irak der letzten Monate gehabt haben kann.

      Für die GI´s in den Strassen von Baghdad hat sich mit Saddam´s Gefangennahme abs. nichts geändert.
      Der Terror gegen die US-Truppen dürfte also ohne Stoploss weiter gehen.

      Die Shiiten dürften allerdings jetzt zielstrebiger die Machtübernahme ins Auge fassen.
      Vorsichtig ausgedrückt.
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 23:03:20
      Beitrag Nr. 16.805 ()
      #752 Klar freue ich mich,könnte allerdings andere gründe haben ,z.B. ob der widerstand wegen Saddam gegen die besatzungsmacht so stark war,oder ob er sogar noch stärker wird,weil die Angst von Saddams wiederkehr weg fällt?.Saddam fällt als begründung jetzt wohl aus,was wird als nächstes dafür herhalten müssen?.Spannung welche aussagen er machen wird über seine lange Herrschaft und deren unterstützung,von welcher seite auch immer.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 08:43:43
      Beitrag Nr. 16.806 ()
      #52

      doch ich freue mich, dann hört endlich dieser Quatsch auf, dass der Widerstand von Saddam organisiert sei. Bin mal gespannt welche Ausreden die Amis`s zukünftig haben werden.

      Für die Amerikaner insgesamt ist diese Gefangennahme eher schlecht, da Sie sich in Ihrer Naivität nun noch mehr wie der Elephant im Porzellanladen verhalten werden.

      Wenigstens scheint es so, als wenn Sie Saddam im Irak vor ein Gericht stellen werden, ich hoffe sie belassen es dabei.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 09:08:56
      Beitrag Nr. 16.807 ()
      ich freue mich auch - habe in mein depot geschaut und bin ein wenig reicher geworden !

      danke saddam !
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 09:44:47
      Beitrag Nr. 16.808 ()
      Das Morden geht weiter!

      Was hilft es, dass Saddam gefangen wurde, damit ist kein Problem gelöst. Obwohl Saddam nicht beliebt war im islamischen Lager, er war eine Symbolfigur für den Widerstand gegen den Westen und besonders gegen die USA.

      Dass das Beseitigen des Regimes durch die USA stattfinden mußte, weil die islamischen Staaten dazu nicht in der Lage waren, hat die Menschen in ihrem Stolz beleidigt.

      Und nun hat man diese ungeliebte Symbolfigur wie eine Ratte aus einem Keller als Ungeziefer durch Kammerjäger herausgeholt.

      Für das arabische und islamische Selbstwertgefühl ist das furchtbar, und wird den Hasspredigern von Bin Laden weiteren Zulauf verschaffen.


      Autobombe tötet neun Menschen

      Auch nach der Verhaftung von Saddam Hussein geht die Terror-Serie im Irak weiter. Heute morgen explodierte vor einer Polizeistation eine Autobombe - neun Menschen starben.

      Bagdad - Viele Menschen seien zudem verwundet worden, sagte ein Polizeisprecher. Der Anschlag habe sich in der Ortschaft Husseinijah etwa 30 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt ereignet. Über dem Tatort stieg dichter Rauch auf. Die US-Armee riegelte das Gebiet ab.
      Vor der Polizeistation in Amirijah sei eine weitere Autobombe entdeckt worden. Sprengstoffexperten versuchten, sie zu entschärfen, sagte ein Polizeisprecher.

      Erst am Sonntag waren bei einem Anschlag auf ein Polizeirevier westlich von Bagdad 17 Menschen ums Leben gekommen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 09:44:51
      Beitrag Nr. 16.809 ()
      Montag, 15. Dezember 2003
      Der Terror geht weiter
      Drei Autobomben bei Bagdad


      Auch nach der Gefangennahme von Ex-Diktator Saddam Hussein kommt der Irak nicht zur Ruhe. Bei Autobomben-Anschlägen auf zwei irakische Polizeistationen in der Umgebung von Bagdad wurden mindestens neun Menschen getötet. Das berichteten arabische TV-Sender unter Berufung auf Angaben irakischer Polizisten. Mehrere Menschen werden verletzt.

      Danach explodierte am Morgen eine Bombe vor einer Wache in Husseinija, 30 Kilometer nördlich von Bagdad. Ein zweites Fahrzeug detonierte vor einer Polizeistation in Bagdads Stadtteil El Amirija. Eine dritte Bombe habe von der Polizei entschärft werden können, meldete der Sender El Dschasira.

      20 Tote am Sonntag

      Erst am Sonntagmorgen waren bei einem Autobombenanschlag auf eine Polizeiwache in der westirakischen Stadt Chalidija mindestens 20 Menschen getötet und 32 weitere verletzt worden. Die meisten Opfer des Anschlags waren Polizisten, aber auch zwei Kinder, wie der arabische TV-Sender El Dschasira unter Berufung auf Krankenhausärzte in der Nachbarstadt Ramadi berichtete.

      Die verheerende Explosion ereignete sich während des Morgenappells. Die Fassade der Polizeiwache sei völlig zerstört worden, beschrieb ein dpa-Korrespondent vor Ort die Situation. Vor dem Gebäude war ein metertiefer Krater zu sehen. Leichenteile lagen über das Areal verstreut. Ambulanzwagen transportierten Tote und Verletzte ab. Die Stimmung unter der Bevölkerung war extrem gespannt.

      Ein Sprecher des US-Militärkommandos in Bagdad bestätigte den Autobombenanschlag. Unter den Opfern seien keine US-Soldaten, sagte er. Chalidija liegt rund 80 Kilometer westlich von Bagdad und ist eine der Hochburgen des Widerstandes gegen das US-Militär.

      Quelle: n-tv
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 09:46:39
      Beitrag Nr. 16.810 ()
      Shiiten und Sunniten kritisieren USA
      13.12.2003


      Bei ihren Freitagsgebeten haben sowohl sunnitische als auch shiitische Geistliche in Baghdad die amerikanischen Besatzer scharf angegriffen, berichtete AP am Samstag.

      Sayed Amer al-Hosni sagte in der Moshen-Moschee in dem Baghdader Stadtteil Sadr City: "Amerikanische Besatzungskräfte verteilen pornographische CDs und unabhängige Zeitungen, die anzügliche Bilder enthalten." Und weiter: "Moslems, nehmt Euch vor dem in Acht, was der ungläubige und korrupte Westen versucht, den Gläubigen anzutun."

      Die Gläubigen antworteten mit Rufen von "Nein, nein zu Amerika" und "Nein, nein zum Teufel." Letzteres kann hierbei allerdings auch eine grundsätzliche Bedeutung gehabt haben, ohne sich auf die USA oder andere zu beziehen, da der "Teufel" im Islam grundsätzlich für das Böse - auch in ihnen selbst - steht, dem Gläubige widerstehen müssen.

      In der sunnitischen Moschee al-Imam al-A`azam, dem Zentrum der geistigen Führung dieser Glaubensrichtung im Irak, warnte Scheich Ahmed Hassan al-Samaraai vor jeglicher Zusammenarbeit mit den Besatzern.

      "Jeder, der mit amerikanischen Geheimdiensten zusammenarbeitet dient Amerika und Amerika dient Juden", sagte er. Die Bezeichnung "Geheimdienste" dürfte sich dabei auf alle Amerikaner im Irak beziehen und die Bezeichnung "Juden" eigentlich Israel meinen, wie dies von vielen Arabern verwendet wird. "Iraker sollten keine Spione sein und sich an die Besatzer verkaufen."

      Außerdem lobte er Iraker, die es vorziehen, arbeitslos zu sein, als für die Besatzer zu arbeiten.

      Während die Sunniten im Irak der Besatzung fast von Beginn an eher feindlich gegenüberstehen, haben sich die Shiiten bisher größtenteils zurückgehalten, möglicherweise in der Hoffnung, bei einer friedlichen Wahl aufgrund ihrer Mehrheit in der Bevölkerung die Macht im Irak zu erlangen.

      Das hauptsächlich shiitische Sadr City in Baghdad hat allerdings schon in der Vergangenheit seine Abneigung gegenüber den Besatzern deutlich gemacht, so daß abzuwarten bleibt, ob sich dieser Standpunkt auch im restlichen Land verbreitet.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/dez2003/baghdad131203.html
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:01:26
      Beitrag Nr. 16.811 ()
      Saddam`s Capture Will Not Stop The Relentless Killings From Insurgents

      Robert Fisk in Baghdad

      15 December 2003: (The Independent) "Peace" and "reconciliation" were the patois of Downing Street and the White House yesterday. But all those hopes of a collapse of resistance are doomed. Saddam was neither the spiritual nor the political guide to the insurgency that is now claiming so many lives in Iraq - far more Iraqi than Western lives, one might add - and, however happy Messrs Bush and Blair may be at the capture of Saddam, the war goes on.

      In Fallujah, in Ramadi, in other centres of Sunni power in Iraq, the anti-occupation rising will continue. The system of attacks and the frighteningly fast-growing sophistication of the insurgents is bound up with the Committee of the Faith, a group of Wahabi-based Sunni Muslims who now plan their attacks on American occupation troops between Mosul and the city of Hilla, 50 miles south of Baghdad. Even before the overthrow of the Baathist regime, these groups, permitted by Saddam in the hope that they could drain off Sunni Islamic militancy, were planning the mukawama - the resistance against foreign occupation.

      The slaughter of 17 more Iraqis yesterday in a bomb attack on a police station - hours after the capture of Saddam, though the bombers could not have known that - is going to remain Iraq`s bloody agenda. The Anglo-American narrative will then be more difficult to sustain. Saddam "remnants" or Saddam "loyalists" are far more difficult to sustain as enemies when they can no longer be loyal to Saddam. Their Iraqi identity will become more obvious and the need to blame "foreign" al-Qa`ida members all the greater.

      Yet the repeated assertions of US infantry commanders, especially those based around Mosul and Tikrit, that most of their attackers are Iraqi rather than foreign, show that the American military command in Iraq - at least at the divisional level - knows the truth. The 82nd Airborne captain in Fallujah who told me that his men were attacked by "Syrian-backed terrorists and Iraqi freedom-fighters" was probably closer to the truth than Major Ricardo Sanchez, the US commander in Iraq, would like to believe. The war is not about Saddam but about foreign occupation.

      Indeed, professional soldiers have been pointing this out for a long time. Yesterday, for example, a sergeant in the 1st Armoured Division on checkpoint duty in Baghdad explained the situation to The Independent in remarkably blunt words. "We`re not going to go home any sooner because of Saddam`s getting caught," he said. "We all came to search for weapons of mass destruction and attention has now been diverted from that. The arrest of Saddam is meaningless. We still don`t know why we came here."

      There are groups aplenty with enthusiasm to attack the Americans but who never had any love for Saddam. One example is the Unification Front for the Liberation of Iraq, which was anti-Saddam but has now called on its supporters to fight the American occupation. In all, The Independent has identified 12 separate guerrilla groups, all loosely in touch with each other through tribal connections, but only one could be identified as comprising Saddam loyalists or Baathists.

      When the first roadside bomb exploded in the centre of a motorway median at Khan Dari in the summer, killing one soldier, it was followed by identically manufactured mines - three mortars wired together - in both Kirkuk and Mosul. Within a week, another copy-cat mine exploded near US troops outside Nasiriyah. Clearly, groups of insurgents were touring the country with explosive ordnance capabilities, organised, possibly, on a national level.

      In many areas, men identifying themselves as resistors have openly boasted that they are joining the new American-paid police forces in order to earn money, gain experience with weapons and gather intelligence on their American military "allies". Exactly the same fate that befell the Israelis in Lebanon, where their proxy Lebanese South Lebanon Army militia started collaborating with their Hizbollah enemies, is now likely to encompass the Americans.

      The same men who are going to carry on attacking the Americans will, of course, be making a secret holiday in their heart over the capture of Saddam. Why, they will argue, should they not rejoice at the end of their greatest oppressor while planning the humiliation of the occupying army which seized him?

      Copyright: The Independent
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:06:15
      Beitrag Nr. 16.812 ()
      apropos CDs mit pornographischen Inhalt:

      Torro, kannst Du Dir vorstellen, daß man während des Besuches einer Moschee jedwede Art von Pornographie verteufelt (also in der Öffentlichkeit), wenn man aber alleine mit einigen GIs ist, diese doch gerne annimmt.

      Ich kann mir durchaus vorstellen, daß eine große Zahl von irakischen Männern durchaus ein lustvolles Verhältnis zu Pornos haben. Deshalb sollte man die Äußerungen der Geistlichkeit nicht überbewerten.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:09:35
      Beitrag Nr. 16.813 ()
      @questorix: Für die Hardcore-Anhänger des irakischen "Widerstands" ist das halt ein trauriger Tag.
      Es ist einfach zu offensichtlich, dass mindestens 95 % der irakischen Bevölkerung in Jubel ausbrechen, dass dieser Tyrann nun wohl endgültig gefasst ist, aber für die ach so "Friedensbewegten" in Deutschland ist das natürlich kein Grund, die Unterstützung des "Widerstands" im Irak einzustellen.

      Aber aus ihrer bisherigen Lieblingsquelle Spiegel wollen sie heute nicht alle Artikel über den Irak hier reinstellen. Der Spiegel sieht sich nämlich bemüssigt, bei der Gelegenheit auch mal wieder auf seine Gräueltaten hinzuweisen, und darauf wie sehr sich die Leute im Irak freuen, dass sie Saddam los sind:

      JUBEL IN BAGDAD

      "Endlich sind wir den Verbrecher los!"


      Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht am Sonntag in Bagdad: Saddam Hussein ist verhaftet. Schon nach den ersten noch unbestätigten Informationen liefen Einwohner der irakischen Hauptstadt auf die Straßen und feuerten mit kleinkalibrigen Schusswaffen in die Luft.

      ...

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278278,00.html

      SADDAM-PORTRÄT

      Der Barbar von Bagdad


      Von Lisa Erdmann

      Als Kind spürte er am eigenen Leibe, was Gewalt bewirken kann. Als Erwachsener unterdrückte Saddam Hussein mit brutalen Methoden ein ganzes Volk. 24 Jahre lang beherrschte der Diktator den Irak, bis ihn die USA mit Milliardenaufwand stürzte und nach monatelanger Jagd unschädlich machte.

      ...

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,264814,00.html

      LUXUS IM SADDAM-CLAN

      Ferraris, nackte Blondinen und ausgepumpte Mägen


      Von Alwin Schröder

      Er war einer der grausamsten Tyrannen in der Geschichte des Orients: Während das Volk hungerte, schwelgten Saddam und seine Clique im Luxus. Täglich musste in jedem der zahlreichen Paläste gekocht werden - falls der Führer käme. Wer die Wünsche nicht erfüllte, wurde gefoltert - oder umgebracht.

      ...

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,263987,00.html

      Deshalb müssen die Amerika-Hasser ja seit neuestem auch Al-Jazeera zitieren statt dem Spiegel. Der blendet nämlich die Wahrheit nicht vollständig aus.
      Wie ich gestern in den Nachrichten gehört habe, ist da Al-Jazeera schon besser. Die haben wohl gestern den ganzen Tag über das "Lebenswerk" des "ehemaligen Präsidenten" des Iraks berichtet, ohne auch nur ein Wort über seine Gräueltaten zu verlieren, aber nach Ansicht einiger Experten hier ist das ja viel objektiver als die "Propaganda" der von den USraelis gesteuerten Medien. :laugh:

      Aber dieser arme Sender wird jetzt wohl keine Botschaften von Saddam mehr verbreiten können, in denen dieser zu weiterem Terror aufruft. Das werden natürlich einige hier sehr vermissen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:35:20
      Beitrag Nr. 16.814 ()
      Wer lesen kann, ist gegenüber @Filztass auf jeden im Vorteil und braucht sich nicht auf einige obskure Kurdenblättchen zu berufen.

      Iraqi Vice
      Locals are calling it `the bad side of freedom`: pills, porn, prostitution and booze are rampant now. And it`s not only the radicals who blame America.

      By Christian Caryl
      Newsweek
      Dec. 22 issue - The trip from Ali`s village to Baghdad takes an hour and a half by bus. As soon as he arrives, the 21-year-old Iraqi heads straight to Abu Abdullah`s, just off Sadoun Street in an alley with a number instead of a name. "I don`t have a wife," he says. "I don`t have enough money to get married. So I come here." At Abu Abdullah`s, $1.50 buys 15 minutes alone with a woman. The room is a cell with only a curtain for a door, and Ali complains that Abu Abdullah`s women should bathe more often. But the young man says it`s still a big improvement from Saddam Hussein`s day. Back then, he says, the only establishment for a poor boy like himself was at a Gypsy settlement on the capital`s western outskirts. "But now there are plenty of places." He grins. "Now we have freedom."
      http://msnbc.msn.com/id/3706289/
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:36:58
      Beitrag Nr. 16.815 ()
      #762 flitze die freude ist nur bei den kurden und falls sie nicht erneut beschissen werden auch bei mir.alles andere solltest auch du mal abwarten,die freude kam mir sehr gestellt vor,wo doch immer gerade die kameras zur richtigen zeit waren,na na na ,muss schon sagen ... sehr überzeugend.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:37:18
      Beitrag Nr. 16.816 ()
      #61

      Torro, kannst Du Dir vorstellen, daß man während des Besuches einer Moschee jedwede Art von Pornographie verteufelt (also in der Öffentlichkeit), wenn man aber alleine mit einigen GIs ist, diese doch gerne annimmt.


      natürlich kann ich mir das vorstellen und es wird auch bestimmt so sein, aber kannst du dir überhaupt vorstellen, dass es noch Menschen gibt die an etwas wie Moral glauben und diese auch vehemment vertreten ?
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:41:12
      Beitrag Nr. 16.817 ()
      Die ersten Umfragewerte aus den USA sind da:

      washingtonpost.com
      Despite Capture, Poll Indicates Wariness on Iraq
      President`s Ratings Rise, but 9 of 10 Respondents Anticipate Major Challenges Ahead

      By Claudia Deane
      Washington Post Staff Writer
      Monday, December 15, 2003; Page A07


      Americans greeted the news of Saddam Hussein`s capture with measured optimism while acknowledging the breadth of the challenges still facing the United States in Iraq, according to a Washington Post-ABC News poll conducted yesterday.

      At least initially, the capture did not do much to change the overall shape of opinion on the war in Iraq.

      Roughly 2 in 3 respondents said Hussein`s capture would be at least somewhat helpful in ending attacks on U.S. troops and contributing to Americans` long-term security, although only 15 to 23 percent thought the arrest would "help a great deal." Larger percentages were hopeful the news would help restore stability to Iraq.

      Nine in 10 Americans said big challenges still face the United States in Iraq, with fewer than 1 in 10 saying Hussein`s capture would resolve the hurdles facing U.S. troops. Eight in 10 rejected the notion that with the former Iraqi president in custody, the United States should withdraw its forces from the country.

      President Bush received immediate credit for his handling of the situation in Iraq, with his approval rating in that area jumping to 58 percent, from 48 percent in mid-November. In a separate survey conducted yesterday by CNN/USA Today/Gallup, 8 in 10 Americans said finding Hussein was a "major achievement."

      Bush`s overall job approval rating in the Post-ABC News survey was 57 percent, 4 percentage points up from a survey conducted last week and the same as this time last month.

      The public remains deeply divided as to whether "the war with Iraq was worth fighting," with 53 percent agreeing it was, and 42 percent saying it was not -- unchanged from last month.

      Evaluations of the war against terrorism remained steady in the Post-ABC survey. About two-thirds of Americans said the war on terror is going at least fairly well, three percentage points higher than when they were last asked in late October.

      Meanwhile, more Americans say the war in Iraq is going worse than expected (27 percent) than say it is going better than expected (14 percent). The majority said it is turning out much the way they had anticipated.

      By evening yesterday, more than 9 in 10 poll respondents had heard the news of Hussein`s capture, which was widely broadcast throughout the day.

      The poll suggests the public is somewhat split on the complicated question of Hussein`s future. A narrow majority (52 percent) said he should be put on trial in a United Nations-sponsored forum, compared with 39 percent who think he should stand trial in Iraq. By a 2 to 1 margin, Americans said if Hussein, 66, were convicted of war crimes he should face the death penalty rather than life in prison.

      The Post-ABC poll was conducted yesterday afternoon and evening among a randomly selected sample of 506 adults nationwide. The margin of sampling error for results is plus or minus five percentage points.
      © 2003 The Washington Post Company
      Mehr Zahlen:
      http://www.washingtonpost.com/wp-srv/politics/polls/vault/st…
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:47:04
      Beitrag Nr. 16.818 ()
      questorix: Für die Hardcore-Anhänger des irakischen " Widerstands" ist das halt ein trauriger Tag.
      Es ist einfach zu offensichtlich, dass mindestens 95 % der irakischen Bevölkerung in Jubel ausbrechen, dass dieser Tyrann nun wohl endgültig gefasst ist, aber für die ach so " Friedensbewegten" in Deutschland ist das natürlich kein Grund, die Unterstützung des " Widerstands" im Irak einzustellen.


      Ich weiß zwar nicht, ob von den Hardcore-Friedensbewegten jemand anwesend ist, spenden wollte ja wohl keiner - aber für die ist es natürlich ein Problem, wenn der Spendenempfänger nun in Haft ist....
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:54:44
      Beitrag Nr. 16.819 ()
      Schoen, dass man den Despoten gefasst hat.

      es wurde ein zermuerbtes Wrack aus einem Dreckloch gezogen, der nicht einmal den Mut hatte, einen Schuss abzugeben, nicht einmal zu einem Selbstmord faehig war.

      Einfach erbaermlich, diese ganzen Dikatoren, wenn man sie ihrer Mitlaeufer und Apparate bereubt.

      Wohl zu spaet wirde den USA aufgehen, dass das Maerchen von den Sadam-gesteuerten Terroristen als Erklaerung fuer den Widerstand mit der Praesentation des Penners in Luft aufgeloest wurde.

      Dieser Diktator gehoert vor den int. Gerichtshof und nicht vor ein irakisches Gericht.

      Die USa haben allerdings wohl eine selektive Art der Gerichtsbarkeit vorgesehen:

      Waehrend sie begruessen, dass Milosevic (uebrigens von deutschen Soldaten) an den Int. Gerichtshof ueberstellet wurde und sogar Plaene schmieden, den Liberianischen Ex-Diktator Tyler aus seinem allzufeinen Asyl zu kidnappen und ebenfals dem int. Gerichtshof zu ueberstellen; werden sie alles tun, um aehnliches bei sadam zu vermeiden.

      Wir erinnern uns noch, dass man sogar die Stellungnahme sadams zu dem Verbleib der WMD aus den Haenden der UNO stahl und ca. 70 % der umfangreichen Daten schwaerzte.

      Sadam weiss zuviel ueber die jahrzehntelange Unterstuetzung durch die USA, die er sicherlich nur zu genuesslich der Oeffentlichkeit preisgeben wuerde und damit den USA das Maentelchen der Freiheitsliebe herunterreissen wuerde.

      Nee, die USA werden sicherlich die int. gemeinschaft duepieren, indem sie Sadam unter Gewahrsam halten und eben NICHT an den zustaendigen int. Gerichtshof ueberstellen. Falls sie keinen anderen Ausweg sehen, werden sie ihn notfalls eines natuerlichen Todes sterben lassen.

      Aber - gut, dass er jetzt nicht nur funktionell, sondern auch physisch ausser Gefecht ist.

      Jetzt werden die Machtkaempfe in Irak um die politische Macht massiv zunehmen - der Reigen ist eroeffnet.

      Die USA haben jetzt den letzten Grund verloren, die uebergabe der Macht an die Iraker zu verzoegern.

      Pech fuer sie, das man den offenbar schon lange funktionslosen Sadam noch als Strippenzieher daemonisierte.
      Ab heute ist diese schlichte Taktik ein Fehler, denn man hat nix mehr in der Hand, um die Uebergabe der Macht zu verzoegern.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 10:56:17
      Beitrag Nr. 16.820 ()
      und ob ich das kann, Torro!
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 11:01:28
      Beitrag Nr. 16.821 ()
      767, xylophon:

      xylophon, ich stimme Dir da zu.

      Es überrascht mich immer wieder, daß es hier "on Board" doch einige User gibt, die bei jedem Anschlag in Bagdad, seien jetzt Ziviliraker oder allierte Truppen das Ziel, eine klammheimliche Freude nicht verbergen können.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 11:04:13
      Beitrag Nr. 16.822 ()
      @ xylo,

      Du symbolisierst mit Deinen postings sozusagen der Kelvin der Diskussionskultur.

      Immer, wenn man meint, der absolute Nullpunkt ist erreicht, geht es noch ein klitzekleines bisschen tiefer, eben approximatives Erreichen des xylo-Nullpunktes... :D :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 11:05:40
      Beitrag Nr. 16.823 ()
      @ Questorix
      @ ElTorro

      Bigotterie und Verlogenheit ist kein Privileg der Christen.... ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 11:13:26
      Beitrag Nr. 16.824 ()
      15. Dezember 2003, 06:30, NZZ Online

      Acht Monate nach dem Fall von Bagdad ist Saddam gefasst
      Hinweise eines Irakers ermöglichen Festnahme
      Die amerikanische Armee hat den gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein in einem Keller auf einem Bauernhof bei Tikrit festgenommen. Die Nachricht wurde in Bagdad und Kirkuk mit Begeisterung aufgenommen. Die entscheidenden Hinweise zur Ergreifung kamen von einem festgenommenen Iraker.

      (ap/sda/rel.) Acht Monate nach der Einnahme von Bagdad haben die amerikanischen Streitkräfte den gestürzte irakische Staatschef Saddam Hussein in Gefangenschaft genommen. Der oberste Zivilverwalter Paul Bremer hat am Sonntagnachmittag die Festnahme bestätigt. Man habe Saddam in einer nächtlichen Operation mit der Bezeichnung «Red Dawn» - Morgenrot - am Samstag gegen 20.30 Uhr auf einem Bauernhof in der Stadt Adwar rund 15 Kilometer von Tikrit entfernt festnehmen können.

      Die Angaben eines bereits früher festgenommenen Irakers, dessen Identität nicht preisgegeben wurde, hätten zum Versteck Saddams in einer Erdhöhle auf einem Bauernhof bei Tikrit geführt, hiess es am Sonntag aus amerikanischen Regierungskreisen. Die Ergreifung Saddams sei das Ergebnis einer gemeinsamen Operation der Geheimdienste und des Militärs gewesen. Geheimdienstexperten hätten in den vergangenen zwei Wochen Anhänger Saddams identifiziert, darunter einige seiner früheren Leibwächter.

      Die Streitkräfte seien beauftragt worden, diese Personen ausfindig zu machen. «Einige von ihnen konnten nicht gefunden werden, aber sie haben Leute gefunden, die mit ihnen verwandt waren oder sie kannten. Und so sind sie immer näher an den engsten Kreis herangekommen.» Vor einigen Tagen sei dann ein Mann aufgegriffen worden, der den Soldaten Informationen gegeben habe, die über mehrere Umwege zum Aufenthaltsort Saddams geführt hätten.

      Aus einem Kellerloch ausgegraben
      Der Kommandeur der Truppen in Irak, Ricardo Sanchez, sagte in Bagdad, Saddam Hussein habe sich im Keller eines Bauernhauses in Adwar in einem etwa zwei Meter tiefen Loch versteckt, das mit Styrofoam und einem Teppich abgedeckt gewesen war. Soldaten hätten das Loch untersucht und ihn darin gefunden. Saddam hat zwar eine Pistole gehabt, bei der Festnahme aber keinen Widerstand geleistet. Verletzte habe es bei der Operation, an der 600 Soldaten beteiligt gewesen seien, nicht gegeben.

      Die Soldaten haben laut Angaben der amerikanischen Armee kein Telefon, kein Funkgerät und auch kein anderes Kommunikationsmittel bei Saddam gefunden. Dies bestärkte den Verdacht, dass er nicht in grösserem Ausmass an der Koordinierung der Angriffe auf die amerikanische Truppen beteiligt war.


      Die amerikanische Armee veröffentlichte ein Video, auf dem Saddam zuerst mit langem, grau-weiss melierten Bart und struppigem Haar zu sehen war. Es wurde gezeigt, wie er untersucht wurde, offenbar wurde ihm eine Speichelprobe zur DNA-Analyse entnommen. Später wurde der ehemalige Diktator rasiert und frisiert gezeigt.

      «Ein müder Mann»
      Sanchez beschrieb Saddam Hussein als einen müden Mann, der sich seinem Schicksal ergeben habe.
      Bei der Operation seien auch zwei weitere Verdächtige festgenommen sowie 750`000 Dollar in bar sichergestellt worden.

      Der ehemalige Staatschef werde jetzt an einem nicht näher genannten Ort festgehalten, sagte Sanchez weiter. «Saddam Hussein wird nie wieder in eine Machtposition zurückkehren, von der aus er das irakische Volk bestrafen, terrorisieren, einschüchtern und ausbeuten kann, wie er es mehr als 35 Jahre lang getan hat.»

      Der irakische Politiker Abdel Abdel Mahdi besuchte den Gefangenen und beschrieb ihn als reuelos. Saddam Hussein versuche offenbar, Entschuldigungen für seine Verbrechen zu finden.

      Als Kriegsgefangenen behandeln
      Saddam solle den Status eines Kriegsgefangenen erhalten, erklärte der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Sonntag. Er werde den Genfer Konventionen entsprechend behandelt. Sollte sich jedoch herausstellen, dass er am Widerstand gegen die Koalitionstruppen beteiligt sei, könnte dies zu einer anderen Einstufung führen. Über den Aufenthaltsort Saddam Husseins herrscht Unklarheit. Der arabische Fernsehsender al-Arabija meldete, er sei nach Katar gebracht worden. Eine Bestätigung dafür gab es nicht.

      Die ersten Vernehmungen ergaben nach Informationen des amerikanischen Magazins «Time» wenig. Saddam sei in eine Zelle auf dem Bagdader Flughafen gebracht worden, berichtete das Magazin. Auf die Frage, wie es ihm gehe, habe Saddam Hussein in seiner üblichen Rhetorik geantwortet: «Ich bin traurig, denn mein Volk lebt in Knechtschaft.» Auf eine Frage, ob er Massenvernichtungswaffen besessen habe, antwortete Saddam Hussein demnach: «Nein, natürlich nicht. Die USA haben sie sich erträumt, damit sie einen Grund für den Krieg gegen uns hatten.» Und auf die Nachfrage, warum er denn die Uno-Inspektoren nicht ins Land gelassen habe, sagte er: «Wir wollten nicht, dass sie in die Präsidialbereiche gehen und unsere Privatsphäre verletzten.»

      Die Ermittler seien skeptisch, dass sie von ihm irgendwelche wichtigen Informationen erhalten würden, hiess es. Auch andere ranghohe Iraker wie der frühere Aussenminister Aziz oder Saddams Sekretär Abis Mahmud hätten praktisch nichts gesagt. Bei Saddam Hussein sei aber ein Brief von Widerstandsführern aus Bagdad gefunden worden, der Einzelheiten über ein geplantes Treffen enthalten habe. Die Ermittler hofften nun, mit den dort genannten Namen wichtige Führer des Widerstands fassen zu können.

      Freudenfeiern in Bagdad und Kirkuk
      In Bagdad feierten Einwohner die Meldung von der Verhaftung Saddam Husseins mit Schüssen in die Luft. Auch in der nordirakischen Stadt Kirkuk kam es zu Freudenkundgebungen. Einwohner gratulierten einander. «Wir feiern wie bei einer Hochzeit», sagte der Einwohner Mustapha Scheriff. «Endlich sind wir den Verbrecher los.»

      Bremer erklärte vor Journalisten in Bagdad, die Festnahme des früheren Staatschefs bedeute eine Chance für die Aufständischen in Irak, ihren militärischen Widerstand gegen die Besatzungstruppen aufzugeben. Irakische Journalisten applaudierten Bremer.

      Saddam Hussein hat Irak bis zu seinem Sturz am 9. April 23 Jahre lang regiert. Seitdem war er verschwunden. Die USA haben eine Kopfprämie von 25 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. In der Vergangenheit sind wiederholt Gerüchte über eine Gefangennahme des Expräsidenten oder dessen Tod aufgekommen, ohne dann aber eine Bestätigung zu finden.


      Quelle: nzz.ch
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 11:16:07
      Beitrag Nr. 16.825 ()
      Triumph in den USA, bitterer Geschmack in den arabischen Ländern
      Präsident Bush hat endlich seine Bilder. Der bärtige Höhlenmensch Saddam Hussein wird aus einem Erdloch geholt, lässt willig wie ein Pferd sein Gebiss untersuchen und umstandslos eine Rasur über sich ergehen. Trivialer Beginn einer Gefangenschaft, keine Spur von märtyrerhaftem Widerstand.

      Wie besser hätte Bush seinem heimischen Publikum den Erzfeind präsentieren können? Jetzt kann er es allen zeigen, die sich bisher über sein "Mission erfüllt" lustig gemacht haben - und auch seinen Kritikern in der Koalition der Unwilligen, die sich im Geheimen oft schadenfroh gaben, dass die US-Militärmacht weder des Al-Qaida-Anführers Bin Laden noch des irakischen Diktators habhaft werden konnte.

      Zwar haben die amerikanischen Soldaten noch immer keine Massenvernichtungswaffen gefunden - dennoch hat die USA am Samstagabend eines ihrer wichtigsten Kriegsziele erreicht. Und die Iraker können erstmals sichergehen, dass die alten Zeiten nie mehr wiederkehren. Jetzt feiern die Opfer Saddams, für die Amerikaner eine gute Gelegenheit, spontane Dankbarkeit auszunutzen und die Iraker zur Mitarbeit beim Wiederaufbau ihres Landes aufzurufen.

      Aber so günstig die Bilder in den Westen ausstrahlen, in der arabischen Welt bewirken sie eher das Gegenteil. Ob sie für oder gegen Saddam sind - für viele Araber kratzen die Bilder auch an ihrer eigenen Würde. Einmal mehr wird ihnen schmerzhaft bewusst, dass sie es nicht selbst waren, die dieses Problem aus dem Weg geräumt haben. Erstmals werden sie Zeuge, dass einer ihrer verhassten Führer öffentlich zur Rechenschaft gezogen wird - ein zweifelsfrei historischer Moment. Das Problem ist nur, dass sie dabei wieder nur als Zuschauer fungieren. Der Prozess gegen Saddam stößt sofort auf die Frage nach der irakischen Souveränität. Wer wird ihn vor Gericht stellen, und wer wird die Regeln des Verfahrens bestimmen?

      Eine von den internationalen Besatzern bestimmte irakische Tribunaljustiz hat für viele einen bitteren Geschmack. Selbst wenn tatsächlich Recht gesprochen wird - solange es von außen kommt, ist es nur schwer anzunehmen. " KARIM EL GAWHARY

      taz Nr. 7234 vom 15.12.2003, Seite 1, 72 Zeilen (Kommentar), KARIM EL GAWHARY, Leitartikel * veränderter Artikel in taz-Frankfurt, -Köln, -NRW, -Ruhr
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 11:21:36
      Beitrag Nr. 16.826 ()
      768:

      "Sadam weiss zuviel ueber die jahrzehntelange Unterstuetzung durch die USA, die er sicherlich nur zu genuesslich der Oeffentlichkeit preisgeben wuerde und damit den USA das Maentelchen der Freiheitsliebe herunterreissen wuerde.
      "



      Das halte ich für eine Fehleinschätzung; wenn dem so wäre, hätte Saddam Jahrzehnte Zeit gehabt, diese Informationen zu verbreiten. Für Dutzende von Boardusern wäre das ein 5-Sterne-Schmankerl in Diskussionsform geworden. Welchen Grund sollte Saddam Hussein gehabt haben, diese von Dir vermuteten Tatsachen für sich zu behalten?
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 11:54:02
      Beitrag Nr. 16.827 ()
      Kurz zusammengefasst, was Saddam so alles erzählen könnte.
      Warten wir es ab, ob es so weit kommt.

      Published on Sunday, December 14, 2003 by CommonDreams.org
      Jessica Lynch Captures Saddam; Ex-Dictator Demands Back Pay from Baker
      by Grag Palast

      Former Iraqi strongman Saddam Hussein was taken into custody yesterday at 8:30p.m. Baghdad time. Various television executives, White House spin doctors and propaganda experts at the Pentagon are at this time wrestling with the question of whether to claim PFC Jessica Lynch seized the ex-potentate or that Saddam surrendered after close hand-to-hand combat with current Iraqi strongman Paul Bremer III.

      Ex-President Hussein himself told US military interrogators that he had surfaced after hearing of the appointment of his long-time associate James Baker III to settle Iraq`s debts. "Hey, my homeboy Jim owes me big time," Mr. Hussein stated. He asserted that Baker and the prior Bush regime, "owe me my back pay. After all I did for these guys you`d think they`d have the decency to pay up."

      The Iraqi dictator then went on to list the "hits" he conducted on behalf of the Baker-Bush administrations, ending with the invasion of Kuwait in 1990, authorized by the former US secretary of state Baker.

      Mr. Hussein cited the transcript of his meeting on July 25, 1990 in Baghdad with US Ambassador April Glaspie. When Saddam asked Glaspie if the US would object to an attack on Kuwait over the small emirate`s theft of Iraqi oil, America`s Ambassador told him, "We have no opinion.... Secretary [of State James] Baker has directed me to emphasize the instruction ... that Kuwait is not associated with America."

      Glaspie, in Congressional testimony in 1991, did not deny the authenticity of the recording of her meeting with Saddam which world diplomats took as US acquiescence to an Iraqi invasion.

      While having his hair styled by US military makeover artists, Saddam listed jobs completed at the request of his allies in the Carter, Reagan and Bush administrations for which he claims back wages:

      1979: Seizes power with US approval; moves allegiance from Soviets to USA in Cold War.

      1980: Invades Iran, then the "Unicycle of Evil," with US encouragement and arms.

      1982: Reagan regime removes Saddam`s regime from official US list of state sponsors of terrorism.

      1983: Saddam hosts Donald Rumsfeld in Baghdad. Agrees to "go steady" with US corporate suppliers.

      1984: US Commerce Department issues license for export of aflatoxin to Iraq useable in biological weapons.

      1988: Kurds in Halabja, Iraq, gassed.

      1987-88: US warships destroy Iranian oil platforms in Gulf and break Iranian blockade of Iraq shipping lanes, tipping war advantage back to Saddam.

      In Baghdad today, the US-installed replacement for Saddam, Paul Bremer, appeared to acknowledge his predecessor Saddam`s prior work for the US State Department when he told Iraqis, "For decades, you suffered at the hands of this cruel man. For decades, Saddam Hussein divided you and threatened an attack on your neighbors."

      In reaction to the Bremer speech, Mr. Hussein said, "Do you think those decades of causing suffering, division and fear come cheap?" Noting that for half of that period, the suffering, division and threats were supported by Washington, Saddam added, "So where`s the thanks? You`d think I`d at least get a gold watch or something for all those years on US payroll."

      In a televised address from the Oval Office, George W. Bush raised Saddam`s hopes of compensation when he cited Iraq`s "dark and painful history" under the US-sponsored Hussein dictatorship.

      Saddam was also heartened by Mr. Bush`s promise that, "The capture of Saddam Hussein does not mean the end of violence in Iraq." With new attacks by and on US and other foreign occupation forces, the former strongman stated, "It`s reassuring to know my legacy of darkness and pain for Iraqis will continue under the leadership of President Bush."

      While lauding the capture of Mr. Hussein, experts caution that the War on Terror is far from over, noting that Osama bin Laden, James Baker and George W. Bush remain at large.

      Greg Palast is the author of the New York Times bestseller, "The Best Democracy Money Can Buy." Subscribe to his columns for the Guardian newspapers and view his reports for BBC Television at www.GregPalast.com.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 12:03:14
      Beitrag Nr. 16.828 ()
      1988: Kurds in Halabja, Iraq, gassed.

      ... with chemicals, made with german know how and support, not by us-aflatoxin!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 12:11:00
      Beitrag Nr. 16.829 ()
      An eight-year-old Senate report confirms that disease- producing and poisonous materials were exported, under U.S. government license, to Iraq from 1985 to 1988 during the Iran-Iraq war. Furthermore, the report adds, the American- exported materials were identical to microorganisms destroyed by United Nations inspectors after the Gulf War. The shipments were approved despite allegations that Saddam used biological weapons against Kurdish rebels and (according to the current official U.S. position) initiated war with Iran.

      http://foi.missouri.edu/terrorbkgd/following.html
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 12:16:55
      Beitrag Nr. 16.830 ()
      776:

      Joerver, das sind doch bekannte Geschichten.

      Die Gründe, warum die USA in den 80-er Jahren mit dem Irak kooperiert haben, haben offensichtlich manche vergessen. An dieser Stelle räume ich ein, daß auch ich in den achtziger Jahren große Sympathien für Saddam Hussein hatte.
      Er war es, der den Mullahs im Iran eine weitere Expansion des Islamismus im arabischen Raum verwehrte.

      Man darf aber nicht übersehen, wann der Bruch zwischen Saddam und den USA erfolgte.

      "Mr. Hussein cited the transcript of his meeting on July 25, 1990 in Baghdad with US Ambassador April Glaspie. When Saddam asked Glaspie if the US would object to an attack on Kuwait over the small emirate`s theft of Iraqi oil, America`s Ambassador told him, " We have no opinion.... Secretary [of State James] Baker has directed me to emphasize the instruction ... that Kuwait is not [associated with America."

      Ist es denn auf diplomatischem Parkett ungewöhnlich, daß man vor der Beantwortung einer solch wichtigen Frage zu erst einmal den Vorgang prüft. Baker hat sie ja nur angewiesen, darauf hinzuweisen, daß es keinen bilateralen Vertrag zwischen USA und Kuwait gibt. Daraus kann man doch noch lange keine Zustimmung der USA zu einer Invasion Kuwaits durch den Irak ableiten. Wie sich die USA nach dem Überfall verhalten haben, das haben wohl noch alle hier in guter Erinnerung.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 12:22:17
      Beitrag Nr. 16.831 ()
      #779

      Natürlich sind das alte Geschichten, ich hätte sie auch nicht aufgewärmt, wenn Du in #775 meinst, es wäre alles bekannt.
      Aber nicht so allgemein bekannt, wie Du es annimmst.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 12:29:24
      Beitrag Nr. 16.832 ()
      This record is no argument for or against waging war against the Iraqi regime ...

      halabja war giftgas (chemical) und nicht biological irgendwas!

      firma kolb et al, "düngemittel-plant" aus friedensbewegte deutschland :D

      und das die amis da diverses biologisches geliefert haben, bestreitet doch niemand.

      siehe, #779
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 12:53:53
      Beitrag Nr. 16.833 ()
      jetzt wo sie Saddam haben könnten sie doch ohne Gesichtsverlust das Land verlassen, eine bessere Möglichkeit für die Ami`s wird so schnell nicht mehr kommen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 13:46:17
      Beitrag Nr. 16.834 ()
      Die Geschichte ist schwieriger, als man auf den ersten Blick meint.
      Ich habe einige Quellen durchgesehen, finde verschiedene Meinungen.
      Verursacher Iran oder Irak.
      Lieferant für Grundstoffe D, oder für die Kampfstoffe direkt USA.
      Kannst Dir Deine Version raussuchen.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte%20des%20Irak
      said the report, ``pathogenic (meaning ``disease producing``), toxigenic (meaning ``poisonous``) and other biological research materials were exported to Iraq
      aus #778
      http://www.fas.org/bwc/
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 13:57:15
      Beitrag Nr. 16.835 ()
      Aflatoxin ist die am staerksten wirksame Kanzerogene ( = krebserregende) Substanz, die derzeit bekannt ist und wird aus Schimmelpilz isoliert.

      Eine akute toxische Wirkung ist mir nicht bekannt, aber ich werde mich bei gelegenheit mal belesen. Bin kein Toxikologe.

      Ach, uebrigens hat sadam Hussein den Amis 1 Dollar rabatt pro barrel gegeben, bezogen auf den Weltmarktpreis.

      Soviel zu den "Schulden" des Irakischen Volkes bei US-Konzernen....
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:04:44
      Beitrag Nr. 16.836 ()
      @ ospower

      auch, wenn es nicht in Deinen Kopf hineinpasst:

      es gibt einen gewissen Unterschied zwischen einerseits einer offiziellen Regierung (USA) , die demokratische Systeme umstuerzt und Diktatoren installiert und massenhaft Waffen liefert sowie WMD

      und andererseits

      einigen Kriminellen, die gegen die strengsten Waffenkontrollgesetze dieser Erde verstossen und mit der Hilfe gewisser regierungen zum Zwecke der persoenlichen Bereicherung kritische technologie liefern.

      Die ersten fuehren sich nachher auch noch als "Retter" auf, die letzteren sind im land, dessen Bestimmungen sie mit Fuessen getereten haben, rechtskra"eftig verurteilt worden.

      mag fuer Dich vielleicht zu hoch sein, aber einigermassen intelligente Menschen begreifen das sofort.

      kritisch sehe ich allerdings die Lieferung von atomwaffenfaehigen U-Booten neuester TECHNOLOGIE an einen Apartheidstaat, frueher Suedafrika (Blaupausen), jetzt Israel. In DIESEM Falle haettest Du recht, aber DAS meintest Du nicht, befuerchte ich.... :D
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:08:02
      Beitrag Nr. 16.837 ()
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:09:27
      Beitrag Nr. 16.838 ()
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:10:25
      Beitrag Nr. 16.839 ()
      es besteht für keinen deutschen, egal ob "friedensbewegter" mit heimlicher sympathie für schnauzbärte und selbstmordbomber, businessman mit "weisser weste", oder verlogener politschauspieler, in sachen irak und völkermord mit dem stinkefinger auf die ach so pösen usa zu zeigen:

      http://www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020315de.html

      http://www.n-tv.de/3146898.html

      http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_gas.h…

      die usa sind wenigstens noch in der lage, das schwein mit seinem regime zu beseitigen. die europäer sind zu nichts in der lage, ausser zu altklugem, heuchlerischem, verlogenen geschwätz mit schuldzuweisungen an andere.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:30:45
      Beitrag Nr. 16.840 ()
      Diskussionen hier sind wirklich sinnlos.

      Es wurde zwar schon ein Dutzend mal hier klargestellt, dass die USA bereits im Jahre 1967 die diplomatischen Beziehungen zum Irak abgebrochen haben, weil sie das dortige Regime für ein Schurkenregime hielten, und dass die Beziehungen erst 1984 wieder aufgenommen wurden.

      Es wurde auch schon des öfteren hier klargestellt, dass sich die USA im Gegensatz zu anderen während der Zeit an das Waffenembargo gegen Irak hielt, dass hingegen die Hauptlieferanten der Waffen in den Irak eindeutig Russland, Frankreich und China hiessen, während aus den USA nur etwa 1 % der Waffen (ein paar Hubschrauber nach 1984) kamen.

      Es ist allgemein bekannt, dass Deutschland Hauptlieferant der Chemiefabriken und dass Frankreich Lieferant der Atomfabriken war,

      Aber trotzdem werden manche hier noch hundertmal den hanebüchenen Schwachsinn behaupten, die USA habe die Hauptschuld daran, dass Saddam so stark und gefährlich werden konnte, bloss weil die ab 1984 das Problem hatten, zwischen Pest und Cholera wählen zu müssen, nämlich die Wahl zwischen der Ausbreitung eines Verbrecherregimes aus Mullahs im Iran, die nicht einmal davor zurückschreckten, Botschaftsangehörige als Geiseln zu nehmen, oder der Verhinderung dessen durch Unterstützung eines anderen Verbrechers namens Saddam Hussein, um ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Verbrecherregimen herzustellen.
      Die USA haben sich für letzteres Übel als das kleinere Übel entschieden. Ob das richtig war, kann man sich ja drüber streiten.

      Aber wenn halt der Hass auf die USA gross genug ist, werden einfach alle Fakten ignoriert, und es findet sich sicher mit Google irgendwo in den Tiefen des World Wide Web ein Artikel eines gleichgesinnten Journalisten, der dieses hanebüchene Weltbild bestätigt, in dem den USA die Schuld für alle Übel der Welt gegeben wird, und den man dann wieder ausgraben kann.

      Es lebt sich halt so schön mit dem Feindbild USA, insbesondere in Zeiten, in denen sich damit wunderbar davon ablenken lässt, dass eine unfähige deutsche Regierung das Land ruiniert, und gemeinsam mit Frankreich auch noch gleich die EU mit begräbt.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:33:11
      Beitrag Nr. 16.841 ()
      DT - nun, in einem Punkt haben Deine ärztlichen Postings jedenfalls eine heilende Wirkung auf mich gehabt, dafür Respekt:

      Vor 1 Jahr hab ich mich über so viel Stumpfsinn, Einseitigkeit, Realitätsblindheit und Dumpfheit noch erregen können - heut nehm ich sie mit größter Gelassenheit zur Kenntnis. Dafür Danke.


      Auf einen klitzekleinen Widerspruch möchte ich dann doch hinweisen:

      Wenn hier die Meinung vertreten wird, Saddam sei für die Anschläge des Nachkriegs-Irak irrelavant und mit seiner Festnahme enfalle den Amis diese Ausrede - dann passt das nicht zu der These, mit der Festnahme entfalle der letzte Grund, den Irakern die Macht noch nicht zu übergeben....

      Denn der letzte Grund war nicht Saddam, sondern die Tatsache, dass die Iraker offensichtlich noch nicht in der Lage sind, das Machtvakuum auszufüllen, das der gestürzte Diktator hinterlassen hat. Und damit nicht in der Lage, für "Ruhe und Ordnung" zu sorgen, wie es so schön heißt...
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:36:05
      Beitrag Nr. 16.842 ()
      #788
      herzzerreißende Appelle von irgendwelchen Organisationen habe ich auch massenweise gefunden, aber klare Beweise über die Schuld nicht.
      Klar erwiesen ist:
      Die USA hat Kampfstoffe in den Irak geliefert.
      Deutsche Firmen haben Grundstoffe, die zur Entwicklung von Kampfstoffen gebraucht werden können, unter Verschleierung der möglichen Nutzungmöglichkeit geliefert.

      Über den Verursacher der Massaker an den Kurden wird gestritten.(Könnte Saddam aufklären)

      Wer die eingesetzten Kampfstoffe geliefert oder aus wessen Produkten sie hergestellt worden sind, könnte auch Saddam aufklären.

      Ich sehe schon einige Möglichkeiten, das Saddam Akteure in Schwierigkeiten durch seine Aussagen bringen könnte.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:40:12
      Beitrag Nr. 16.843 ()
      @flitztass,

      den ersten und den letzten satz kann man nur unterstreichen.

      diese berliner schwachmaten träumen davon, grosse weltpolitik, kriegen aber nicht mal die probleme von posemuckel geregelt.

      eigene europäische verteidigungspolitik:

      lol, gröl :laugh:

      pleite bis zum geht nicht mehr, dabei schon am limit arbeitend, wenn sie in kabul den verkehr regeln und ne feldküche in kongo schleppen ...

      ... aber von früh bis spät den zeigefinger auf die usa und den rest welt und die grosse fresse dabei.

      wenn´s nich so traurig wär.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:41:42
      Beitrag Nr. 16.844 ()
      89 - Du hast natürlich Recht, aber eines Tages wirst Du auch in der Lage sein, dies mit meiner Gelassenheit zu ertragen....:rolleyes:..;)
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:42:39
      Beitrag Nr. 16.845 ()
      91: die größten Schwierigkeiten dürfen dann aber Frankreich und Russland bekommen, die "Friedens:laugh:-Koaltition"...
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:47:50
      Beitrag Nr. 16.846 ()
      Über den Verursacher der Massaker an den Kurden wird gestritten.(Könnte Saddam aufklären)

      da fällt einem wirklich nichts mehr zu ein.

      der verursacher IST saddam!!!

      der ist für sein tun verantwortlich und nicht irgendwelche dritte, egal wie sie zu ihm standen.

      diese sind aber für die unterstützung verantwortlich und diesbezüglich steht deutschland so weit vorn, dass es keinen grund gibt, über andere zu lästern!


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 14:55:10
      Beitrag Nr. 16.847 ()
      #795
      Du solltest mal die entsprechenden Berichte der NYTimes lesen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 15:33:25
      Beitrag Nr. 16.848 ()
      16787:

      ......und in Pommes Frittes befindet sich Acrylamid, manchmal zumindest.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 15:48:56
      Beitrag Nr. 16.849 ()
      796:

      Joerver, vielleicht wird in noch nicht einmal allzu ferner Zukunft das Leugnen des Holocausts an den Kurden in Halabja
      durch Saddams Schergen genauso unter Strafe gestellt, wie es zumindest in der deutschen Geschichte schon ein Beispiel gibt.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 16:00:08
      Beitrag Nr. 16.850 ()
      @ ospower

      traurig, dass Du meine Befuerchtung bestaetigen musstest, dass Du zwischen Imperialismus ( Originalzitat Altbundeskanzler Helmut Schmidt aus 2003, eine des Antiamerikanismus eher unverdaechtige Person... :laugh: )und persoenlicher Kriminalitaet nicht unterscheiden kannst.

      Aber bei unserem lustigen ratespiel: "Wie werde ich nie und nimmer Millionaer" noch eine letzte Hilfe:

      Gibt es einen Unterschied zwischen dem Praesidenten der Vereinigten Staaten und dem in finanzieller Klemme befindlichen und hemmungslosen GmbH-Geschaeftsfuehrer eines unmittelbar vor der Pleite stehenden 20-Mann-Unternehmens?

      Zugegegebn die Frage wird Dich vor unloesbare Probleme stellen, aber vielleicht kannst Du sie an den weiterleiten, der fuer Dich das Denken uebernimmt... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 16:09:38
      Beitrag Nr. 16.851 ()
      für meine bedürfnisse hier im board, reicht es völlig aus,

      zwischen schwachmaten und anderen personen unterscheiden zu können.

      du machst mir diese unterscheidung wenigstens nicht unnötig schwer, d.t.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 16:20:27
      Beitrag Nr. 16.852 ()
      Da wollen wir doch mal den armen Deep Thought in seinem Kampf gegen die bösen Imperialisten helfen, und hier die bösen grossen Waffenlieferanten des Irak blossstellen, damit er weiss, wer die bösen Schuldigen sind, die er anklagen muss.

      Ich fange mal mit dem Lieferanten Frankreich an:

      Supplier/ Year Year(s) No.
      recipient (R) No. Weapon Weapon of order/ of delivered/
      or licenser (L) ordered designation description licence deliveries produced Comments

      France

      R: Iraq 23 Mirage F-1C Fighter aircraft 1979 1984-85 (23) Incl 3 F-1B trainer version
      30 Mirage F-1C Fighter aircraft 1979 1982-84 (30) Incl 2 F-1B trainer version
      19 Mirage F-1C Fighter aircraft 1985 1988-90 (19) Incl 6 F-1B trainer version; 5 more embargoed 1990
      36 Mirage F-1E FGA aircraft 1977 1980-82 (36) Mirage F-1EQ version; incl 4 F-1EQ2 trainer version
      31 SA-316B Alouette-3 Light helicopter 1974 1975-77 (31)
      10 SA-321H Super Frelon Helicopter 1976 1976-80 (10)
      (6) SA-321H Super Frelon Helicopter (1980) 1981 (6)
      3 SA-330 Puma Helicopter 1975 1976 3 For VIP transport
      20 SA-330 Puma Helicopter 1979 1980-81 (20)
      40 SA-342K/L Gazelle Light helicopter 1975 1976-77 (40)
      20 SA-342K/L Gazelle Light helicopter (1978) 1980-81 (20)
      18 SA-342K/L Gazelle Light helicopter 1985 1986-88 (18) Assembled in Egypt
      5 Super Etendard FGA aircraft 1983 1983 (5) Lease until delivery Mirage F-1E FGA aircraft; for
      use with AM-39 anti-ship missiles against Iranian
      warships and oil tankers in the Persian Gulf
      85 AMX-GCT/AU-F1 Self-propelled gun 1982 1983-85 (85) Deal worth FFR40 b incl ammunition
      (62) AML-60/90 Armoured car 1974 1975 (62) `Iraq-5` deal; incl 20 AML-60 and 42 AML-90
      version
      (25) AML-60/90 Armoured car (1976) 1977 (25) `Iraq-7` deal; AML-90 version
      (2) AML-60/90 Armoured car (1976) 1977 (2) `Iarq-8` deal; AML-60 version
      (100) AMX-10P IFV (1978) 1981-82 (100) Incl some AMX-10/VLA and AMX-10/VFA CP
      versions
      (5) AMX-30D ARV (1980) 1981 (5)
      50 ERC-90 Armoured car (1978) 1980 (50) ERC-90 Sagaie version
      (150) ERC-90 Armoured car (1981) 1982-84 (150) ERC-90 Sagaie version
      (115) M-3 VTT APC 1982 1983-84 (115)
      25 M-3 VTT APC 1974 1975 (25) Part of `Iraq-5` deal; incl 5 M-3 VAT ARVs
      100 VCR-TH 6x6 Tank destroyer (M) (1978) 1979-81 (100)
      (2) Rasit Ground surv radar (1984) 1985 (2)
      13 Roland Mobile SAM system 1981 1985 (13) Version on AMX-30 tank chassis
      (100) Roland Mobile SAM system 1981 1982-85 (100) Shelter-based version
      (1) TRS-2100 Tiger Air surv radar (1987) 1988 (1) Fitted in Iraq on Il-76 transport aircraft as Baghdad-1
      (Adnan-1) AEW aircraft
      (5) TRS-2105/6 Tiger-G Air surv radar (1985) 1986-89 (5) Incl 1 fitted in Iraq on Il-76 transport aircraft as
      Adnan-2 AEW aircraft
      (6) TRS-2230/15 Air surv radar (1980) 1984-85 (6)
      (5) Volex Air surv radar (1980) 1981-83 (5)
      (72) AM-39 Exocet Anti-ship missile 1978 1979-81 (72) For SA-321H helicopters
      (280) AM-39 Exocet Anti-ship missile 1983 1983-88 (280) For Mirage F-1E and Super Etendard FGA aircraft
      36 AM-39 Exocet Anti-ship missile 1989 1990 (36) For AS-332 helicopters; status uncertain
      (450) ARMAT Anti-radar missile (1983) 1986-90 (450) For Mirage F-1E FGA aircraft
      600 AS-12 ASM (1974) 1976-77 (600) For SA-316B helicopters
      64 AS-12 ASM 1971 1973-75 (64)
      (240) AS-30L ASM (1984) 1986-90 (240) For Mirage F-1E FGA aircraft; originally 586
      ordered, but rest cancelled after Iraqi invasion of
      Kuwait in 1990
      2 050 HOT Anti-tank missile 1974 1978-79 (2 050) For SA-342K helicopters and 100 VCR-TH tank
      destroyers
      1 000 HOT Anti-tank missile 1979 1981-82 (1 000) For SA-342K helicopters and VCR-TH tank
      destroyers
      600 HOT Anti-tank missile 1977 1979-80 (600) For SA-342K helicopters and VCR-TH tank
      destroyers
      3 750 MILAN Anti-tank missile (1974) 1975-77 (3 750) Deal incl also 110 launchers
      700 MILAN Anti-tank missile 1977 1979 700 Deal incl also 4 launchers
      (534) R-550 Magic-1 SRAAM 1977 1981-85 (534) For Mirage F-1C fighter aircraft
      (2 260) Roland-2 SAM 1981 1981-90 (2 260)
      1 000 SS-11/AS-11 Anti-tank missile 1974 1976-79 (1 000) For SA-316B helicopters
      365 SS-11/AS-11 Anti-tank missile (1971) 1973-74 (365) For SA-316B helicopters
      (300) Super-530F BVRAAM 1977 1981-85 (300) For Mirage F-1C fighter aircraft
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 16:21:59
      Beitrag Nr. 16.853 ()
      Hier die Waffenlieferungen Russlands:

      Sorry für das lange Posting. ;)

      USSR
      R: Iraq 2 An-26/Curl-A Transport aircraft 1976 1977 2
      (33) Il-76M/Candid-B Transport aircraft (1978) 1978-84 (33) Incl some modified to tanker aircraft in Iraq; no.
      delivered could be up to 36
      (37) Mi-17/Hip-H Helicopter (1985) 1986-87 (37)
      (40) Mi-24D/Mi-25/Hind-D Combat helicopter 1978 1979-80 (40)
      (12) Mi-24D/Mi-25/Hind-D Combat helicopter (1983) 1984 (12)
      (15) Mi-6T/Hook-A Helicopter (1972) 1973 (15) Number delivered could be 10
      (90) Mi-8T/Hip-C Helicopter (1972) 1973-80 (90)
      (30) Mi-8TV/Hip-F Helicopter (1983) 1984 (30)
      (15) MiG-21F/Fishbed-C Fighter aircraft (1973) 1973 (15) Probably ex-Soviet
      (40) MiG-21MF/Fishbed-J Fighter aircraft (1973) 1974 (40)
      (61) MiG-21bis/Fishbed-N Fighter aircraft (1983) 1983-84 (61) Probably ex-Soviet
      (50) MiG-23BN/Flogger-H FGA aircraft (1984) 1984-85 (50)
      70 MiG-23BN/Flogger-H FGA aircraft 1976 1977-78 (70)
      (20) MiG-23MF/Flogger-B Fighter aircraft (1974) 1976 (20)
      (25) MiG-25P/Foxbat-A Fighter aircraft 1979 1980-81 (25)
      (30) MiG-25P/Foxbat-A Fighter aircraft 1984 1984-85 (30) Status uncertain
      (8) MiG-25RB/Foxbat-B Reconnaissance ac 1979 1982 (8)
      (41) MiG-29/Fulcrum-A Fighter aircraft 1985 1986-89 (41) Incl 6 MiG-29UB version; no. delivered could be up
      to 48
      (80) Su-20/Fitter-C/F FGA aircraft (1973) 1974-81 (80)
      (46) Su-22/Fitter-H/J/K FGA aircraft (1985) 1986-87 (46) Incl Su-22U version
      (25) Su-24MK/Fencer-D Bomber aircraft (1988) 1989-90 (25)
      84 Su-25/Frogfoot-A Ground attack ac (1985) 1986-87 (84) Incl 12 Su-25UBK version
      (12) Su-7B/Fitter-A FGA aircraft (1972) 1973 (12) Ex-Soviet Air Force
      12 Tu-22/Blinder-A Bomber aircraft (1972) 1973 12 Ex-Soviet Air Force
      (180) 2A36 Towed gun (1986) 1986-88 (180)
      (50) 2S1 Self-propelled gun 1979 1980 (50)
      (100) 2S1 Self-propelled gun (1986) 1987-89 (100)
      (50) 2S3 Self-propelled gun (1979) 1980 (50)
      (100) 2S3 Self-propelled gun (1986) 1987-89 (100)
      (10) 2S4 Self-propelled mortar (1982) 1983 (10)
      (200) BM-21 MRL (1982) 1983-84 (200)
      (100) BM-21 MRL (1978) 1979-80 (100)
      (360) BM-21 MRL (1986) 1986-88 (360)
      (50) D-20 Towed gun (1975) 1976 (50)
      (576) D-30 Towed gun (1982) 1982-88 (576)
      (24) FROG-7/Luna-M TEL SSM launcher (1977) 1978-79 (24)
      (25) M-240 Mortar (1980) 1981 (25) Possibly ex-Soviet
      (576) M-46 Towed gun (1981) 1982-87 (576)
      (12) SS-1 Scud/9P117M SSM launcher 1974 1975 (12)
      (10) SS-1 Scud/9P117M SSM launcher 1982 1983-84 (10)
      (100) T-12 100mm/2A19 Towed gun (1970) 1971-75 (100)
      (10) BMD-1 IFV (1980) 1981 (10)
      (200) BMP-1 IFV (1973) 1974-75 (200)
      (250) BRDM-2 Reconnaissance veh (1966) 1967-73 (250)
      (100) BRDM-2 Sagger Tank destroyer (M) (1973) 1973-82 (100)
      (250) BTR-50P APC (1968) 1969-73 (250)
      (250) BTR-60PB APC (1970) 1971-75 (250)
      (200) PT-76 Light tank (1983) 1984 (200) Ex-Soviet
      (60) SA-13/9K35 Strela-10 AAV(M) (1984) 1985 (30)
      (160) SA-9/9P31 AAV(M) (1980) 1982-85 (160)
      (300) T-55 Main battle tank 1973 1974-75 (300)
      (2 150) T-62 Main battle tank (1982) 1982-89 (2 150) Probably ex-Soviet
      (100) T-62 Main battle tank 1973 1974-75 (100)
      50 T-72 Main battle tank (1979) 1979 50
      (200) ZSU-23-4 Shilka AAV(G) 1973 1973-76 (200)
      (100) ZSU-57-2 Pair AAV(G) (1970) 1971-73 (100) Ex-Soviet
      (184) Fire Can/SON-9 Fire control radar (1965) 1965-84 (184) For use with S-60 57mm, KS-12 85mm, KS-19
      100mm and KS-30 130mm AA guns
      10 Long Track Air surv radar 1979 1980-84 (10)
      (6) P-12/Spoon Rest-A Air surv radar 1971 1971-73 (6) For use with SA-3 SAM systems
      (5) P-14/Tall King Air surv radar (1978) 1978-82 (5)
      (30) SA-3b/S-125M Neva-M SAM system 1971 1972-73 (30)
      (20) SA-6a/2K12 Kvadrat SAM system (1975) 1977-85 (19) No. delivered could be up to 25
      (50) SA-8b/9K33M Osa-AK Mobile SAM system (1982) 1982-85 (50) No. delivered could be up to 80
      5 Thin Skin Air surv radar 1979 1980-84 (5)
      (246) AA-10a/b Alamo/R-27 BVRAAM (1985) 1986-89 (246) For MiG-29 fighter aircraft
      (1 080) AA-2S Atoll/R-13S SRAAM (1983) 1984-87 (1 080) For MiG-23BN, Su-22 and Su-25 FGA aircraft
      (1 260) AA-2c Atoll-C/R-13R SRAAM (1973) 1974-81 (1 260) For MiG-23MF and MiG-21MF fighter aircraft and
      MiG-23BN and Su-20 FGA aircraft
      (660) AA-6 Acrid/R-40R BVRAAM (1979) 1980-85 (660) For MiG-25P fighter aircraft
      (120) AA-7 Apex/R-23R/T BVRAAM (1975) 1976 (120) For MiG-23MF fighter aircraft; status uncertain
      (582) AA-8 Aphid/R-60 SRAAM (1985) 1986-89 (582) For MiG-29 fighter aircraft
      (40) AS-14 Kedge/Kh-29 ASM (1988) 1988-89 (40)
      (36) AS-4 Kitchen/Kh-22 Anti-ship missile (1972) 1973 (36) For Tu-22 bomber aircraft
      (36) AS-6 Kingfish/KSR-5 Anti-ship missile (1983) 1984 (36) For B-6 bomber aircraft; status uncertain
      (40) AT-2b Swatter/9M17 Anti-tank missile (1976) 1976 (40) For 2 Mi-24A helicopters
      (20 000) AT-3 Sagger/9M14M Anti-tank missile (1973) 1973-89 (20 000) Incl for BMP-1 IFVs, BRDM-2 tank destroyers and
      Mi-24D and Mi-8TV helicopters
      (3 000) AT-4 Spigot/9M111 Anti-tank missile (1986) 1986-89 (3 000) Incl for BMP-2 IFVs
      (960) SA-13 Gopher/9M37 SAM (1984) 1985-86 (960) For SA-13/9K35 AAV(M)s
      (500) SA-14 Gremlin/Strela-3 Portable SAM (1985) 1987-88 (500)
      (1 000) SA-16 Gimlet/Igla-1 Portable SAM (1989) 1989-90 (1 000)
      (550) SA-3b Goa/5V27 SAM (1971) 1972-73 (450) For SA-3b SAM systems
      (840) SA-6a Gainful/3M9 SAM (1975) 1977-85 (840) For SA-6a/2K12 Kub SAM systems
      (6 500) SA-7 Grail/Strela-2 Portable SAM (1975) 1975-86 (6 500)
      (1 290) SA-8b Gecko/9M33M SAM (1982) 1982-85 (1 290) For SA-8b SAM systems
      (1 920) SA-9 Gaskin/9M31 SAM (1980) 1982-85 (1 920) For SA-9/9K31 AAV(M)s
      (48) SS-1c Scud-B/R-17 SSM 1974 1975 (48)
      (800) SS-1c Scud-B/R-17 SSM (1985) 1985-88 (800)
      (40) SS-1c Scud-B/R-17 SSM (1982) 1982-84 (40)
      (64) SS-N-2A Styx/P-15 Anti-ship missile (1973) 1974-77 (64) For Osa-2 Class FAC
      (48) SS-N-2b Styx/P-20 Anti-ship missile (1971) 1972-74 (48) For Osa-1 Class FAC
      (6) Osa-1 Class FAC(M) 1971 1972-74 (6) Ex-Soviet Navy
      8 Osa-2 Class FAC(M) 1973 1974-77 8 Ex-Soviet
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 16:25:06
      Beitrag Nr. 16.854 ()
      Die bösen Schurken aus Deutschland und den USA wollen wir natürlich auch nicht verheimlichen:

      USA

      R: Iraq (31) Bell-214ST Helicopter 1985 1987-88 (31) Originally part of order for 45 for civilian use but
      taken over by Air Force
      30 Hughes-300/TH-55 Light helicopter 1983 1984 (30) Officially bought for civilian use, but taken over by
      Air Force; Hughes-300C version
      30 MD-500MD Defender Light helicopter 1983 1983 (30)
      26 MD-530F Light helicopter 1985 1985-86 (26) Officially bought for civilian use, but taken over by
      Air Force

      Germany (FRG)

      R: Iraq (6) BK-117 Helicopter (1983) 1984 6 For VIP transport
      16 BK-117 Helicopter 1988 1988-89 (16) For SAR
      6 BK-117 Helicopter 1990 1990 6 For VIP transport
      (20) Bo-105C Light helicopter (1978) 1979-82 20 No. delivered could be 23

      Alles nachzulesen unter

      http://projects.sipri.se/armstrade/atirq_data.html

      Es scheint leider immer mal wieder notwendig zu sein, an diese Fakten zu erinnern.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 16:27:03
      Beitrag Nr. 16.855 ()
      ohohoh....flitztass, was soll das denn???

      Waffenlieferungen der "Friedens-Staaten"....wart mal ab, man wird schon was finden, warum auch daran wieder irgendein US-Präsident die Schuld trägt...

      Vermutlich sollte mit den Lieferungen nur zur Stabilisierung der Region beigetragen werden, die durch den amerikanischen Imperialismus bedroht war....
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:06:27
      Beitrag Nr. 16.856 ()
      R: Iraq (6) BK-117 Helicopter (1983) 1984 6 For VIP transport
      16 BK-117 Helicopter 1988 1988-89 (16) For SAR
      6 BK-117 Helicopter 1990 1990 6 For VIP transport
      (20) Bo-105C Light helicopter (1978) 1979-82 20 No. delivered could be 23

      hier der groessere der beiden Hubschrauber, die BK 117:




      Fuer ospower ist ein Mecedes SLK vermutlich auch ein pendant zum leo II
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:09:01
      Beitrag Nr. 16.857 ()
      Wer schon mal einen Patienten in einer BK 117 oder Bo 105 transportiert hat, der weiss, wieviele Truppen damit schnell transportiert werden koennen: bis zu 2 Personen, jedenfalls, solange die kein gepaeck nennenswerten Gewichtes bei sich tragen.... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:13:20
      Beitrag Nr. 16.858 ()
      @ ospower
      # 16800

      für meine bedürfnisse hier im board, reicht es völlig aus,

      zwischen schwachmaten und anderen personen unterscheiden zu können.

      du machst mir diese unterscheidung wenigstens nicht unnötig schwer, d.t.


      da stimme ich mit Dir ueberein, wer eine offiziele Staatsdoktrin der Erpressung und Umwaelzung von Demokratie zur Diktatur nicht von einem skrupellosen schmierigen geschaeftemacegr einer kleinen GmbH unterscheiden kann, ist in der Tat ein Schwachmat.

      jede weitere Diskussion ist verlorene zeit.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:16:50
      Beitrag Nr. 16.859 ()
      by the way:

      Hier das angebliche Zentrum des Weltterrorismus, die Einsatzzentrale des irakischen terrors gegen die armen US- GIs......









      .
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:21:05
      Beitrag Nr. 16.860 ()
      Zur verdeutlichung der enormen militaerischen Bedeutung der leichten Hubschrauber vom Typ BK 117 und ihrem gigantischen Raum fuer Truppentransporte hier eine Aufnahme, geschossen mit einem Weitwinkel ( sonst haette man nur das Knie des Sanitaeters auf dem Bild)

      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:21:42
      Beitrag Nr. 16.861 ()
      @DeepThought: So deutlich hättest Du jetzt aber nicht ausdrücken müssen, dass es lächerlich ist, den Amerikanern ihre Lieferungen von leichten Hubschraubern an den Irak vorzuhalten. :laugh: :laugh:

      Ich kenne niemand, der Deutschland vorwirft, als grosser Waffenlieferant des Irak aufgetreten zu sein.

      Die Leute, die hier meinen, Saddam Hussein könnte nach seiner Festnahme unangenehme Dinge ausplaudern, könnten allerdings durchaus recht haben, nur anders als diese denken.

      Für den folgenden Herrn könnte es sehr unangenehm werden, wenn mal genauer durchleuchtet wird, was er mit Saddam bei seinen Staatsbesuchen in den 70er Jahren so alles geplaudert hat, was da alles an Lieferungen von Waffen und Atomfabriken beschlossen wurde, und wer da alles dran verdient hat:



      Schon interessant, wie der Herr Chirac sich plötzlich bemüssigt fühlt, Bush zur Festnahme von Saddam zu gratulieren, und dass Frankreich heute sogar plötzlich über einen Schuldenerlass für Irak nachdenkt:

      Montag 15. Dezember 2003, 16:14 Uhr
      Frankreich stellt Irak Schuldenerlass in Aussicht


      Paris (AP) Frankreich hat Irak einen teilweisen Schuldenerlass 2004 in Aussicht gestellt. Der Pariser Club der Gläubigerländer könne im nächsten Jahr eine Einigung finden, erklärte der französische Außenminister Dominique de Villepin am Montag nach einem Treffen mit führenden Vertretern des irakischen Regierungsrates in Paris.

      ...


      http://de.news.yahoo.com/031215/12/3szhx.html

      Wie es wohl bloss zu diesem plötzlichen Sinneswandel in Paris kommt? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:34:10
      Beitrag Nr. 16.862 ()
      flitzi

      darueber haben Chirac und Schroeder bereits vorher nachgedacht, ist Dir vermutlich entgangen....

      Joerver hat hier einige Links offizieller US-Stellen zu Iraq-Gate eingestellt.

      Vielleicght solltest Du dIr jemanden an die Seite holen, der Dir den text uebersetzt und verstaendlich macht, bevor du hier als Dampfplauderer auftrittst...
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:39:02
      Beitrag Nr. 16.863 ()



      Pinochet und sein "Erschaffer", der sich nicht schaemte, den Friedensnobelpreis anzunehmen...
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 17:56:43
      Beitrag Nr. 16.864 ()
      rei neue Anschläge im Irak

      Auch nach der Festnahme Saddam Husseins geht die Terror-Serie im Irak weiter. Am Morgen explodierten zwei Autobomben, eine dritte wurde entschärft. Insgesamt starben mindestens sieben Menschen.


      Der Irak nach dem Krieg Diskutieren Sie mit

      Serie von Anschlägen
      Die erste Bombe zerstörte eine Polizeistation in der Ortschaft Husseinijah etwa 30 Kilometer nördlich von Bagdad und tötete sechs Menschen. Mehr als 20 weitere wurden verletzt. Eine zweite Autobombe tötete im Bagdader Stadtteil Amirijah den Fahrer des Wagens und verletzte acht Polizisten sowie vier Passanten. "Wir standen vor der Polizeistation als ein Auto herangerast kam", sagte ein Polizist, der bei dem Anschlag an der Hand verletzt wurde. "Wir versuchten ihn zu stoppen, doch er sprengte das Auto in die Luft." Vier andere Autos wurden durch die Wucht der Detonation zerstört.


      Dritter Anschlag vereitelt
      Einen weiteren Anschlag hatten die Polizisten erst wenige Minuten zuvor verhindert. Sie schossen auf ein schnell näher kommendes Auto, daraufhin stoppte der Fahrer den Wagen und floh. Experten konnten anschließend den in dem Auto gefundenen Sprengstoff entschärfen. Erst am Sonntag hatte eine Autobombe westlich von Bagdad 17 Menschen getötet.


      Festnahme hat keinen Effekt
      Die neuen Anschläge zeigen, dass die Festnahme Saddam Husseins zumindest kurzfristig nichts an den Unruhen im Land ändert. Diese Hoffnung hatte US-Präsident George W. Bush bereits am Sonntag zerstört: Die Festnahme Saddams bedeute kein Ende der fast täglichen Anschläge in dem Golf-Staat, sagte er.


      Saddam ist nicht der Drahtzieher
      Ein Vertreter des US-Militärs im Irak hatte zuvor gesagt, Saddam habe die Anschläge im Irak wohl nicht koordiniert. Handys oder andere Kommunikationsgeräte seien nicht bei ihm gefunden worden, sagte Generalmajor Ray Odierno. "Ich glaube, er war mehr für die moralische Unterstützung da und ich glaube nicht, dass er die ganze Sache koordiniert hat", sagte Odierno.


      Schmaler Grad: Besatzer oder Befreier
      Auch der Essener Terrorismusforschers Rolf Tophoven vertirtt die Meinung, dass der Ex-Diktator nicht mehr die Fäden in der Hand hält. "Schon das jämmerliche Ende Saddams in einem Erdloch zeigt, dass er sicher nicht der Anführer dieses Widerstands war", sagte Tophoven. Entscheidend sei nun, dass die USA möglichst bald die zivile Verwaltung an Iraker übergäben: "Sonst wird der Terror weitergehen, weil die ausländischen Soldaten dort nicht als Befreier, sondern als Besatzer angesehen werden."



      Eskalation aus Rache
      Auch wenn er nicht der Drahtzieher so, so könnte Hussein doch auch in Zukunft ein Symbol des Widerstands sein, sagte der Terrorismusforscher. "Es ist zu befürchten, dass der Terror aus Rache eher noch eskaliert." Daher dürfe der Ex-Diktator auf gar keinen Fall vor ein US-Tribunal gestellt werden. "Er muss sich vor einem irakischen Gericht verantworten, vor seinem eigenen Volk, das er gequält und gedemütigt hat", sagte Tophoven.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 18:27:43
      Beitrag Nr. 16.865 ()
      Hier die angebliche Kommandozentrale des irakischen Widerstandes....


      Avatar
      schrieb am 15.12.03 18:48:47
      Beitrag Nr. 16.866 ()
      --------------------------------------------------------------------------------

      In dem Haus über dem Erdloch herrschte ein heilloses Chaos, wie Reporter berichteten. Schmutzige Wäsche türmte sich, die Speisekammer war leer, als einzige Dekoration hing ein Poster der Arche Noah an der Wand - kein Vergleich mehr zu dem Luxus, in dem Saddam Hussein jahrelang in seinen Palästen lebte. Das Haus bestand lediglich aus einem winzigen Schlafzimmer und einer provisorischen Küche, ein Bad war nicht zu sehen.

      Eines von zwei Betten war mit einer Bettwäsche in Blumenmuster bezogen, das zweite wirkte unbenutzt. Eine Kiste auf dem Boden enthielt zwei neue weiße Herren-T-Shirts und zwei Paar weiße Boxershorts aus Baumwolle. Auf dem Fußboden lagen mehrere Bücher. Ein kleiner Kühlschrank in der Küche enthielt einige Schokoladenriegel, Würstchen und eine Limonadendose. Auf einer Anrichte lag altes Brot, in einem Topf befand sich ein Rest Reis, in der Spüle stapelte sich schmutziges Geschirr.

      Über dem Gasofen war ein ein kleines Regal befestigt, auf dem Seife, eine Kaffeedose, Mundwasser und ein Spiegel standen. Als Toilette diente offenbar ein Loch im Hof. Das Erdloch, in dem Saddam Hussein entdeckt wurde, war mit einem weißen Leinentuch bedeckt. Belüftet wurde es über ein kleines Abluftrohr.

      Auf dem Gelände befanden sich außerdem zwei Ställe, einer für Hühner, einer für eine Kuh. Die US-Soldaten, die Saddam Hussein entdeckten, waren kurz davor, eine Handgranate in das Erdloch zu werfen. Doch dann ergab sich der Expräsident; er klammerte sich an eine Pistole, gab jedoch keine Schüsse ab.

      Alexandar Vasovic, AP
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 20:47:49
      Beitrag Nr. 16.867 ()
      Auch Michael Moore freut sich, dass Saddam gefasst ist. Achtung Satire!!!!!

      ZNet | Iraq

      We Finally Got Our Frankenstein
      and He Was In a Spider Hole!

      by Michael Moore; December 15, 2003

      Thank God Saddam is finally back in American hands! He must have really missed us. Man, he sure looked bad! But, at least he got a free dental exam today. That`s something most Americans can`t get.
      America used to like Saddam. We LOVED Saddam. We funded him. We armed him. We helped him gas Iranian troops.

      But then he screwed up. He invaded the dictatorship of Kuwait and, in doing so, did the worst thing imaginable -- he threatened an even BETTER friend of ours: the dictatorship of Saudi Arabia, and its vast oil reserves. The Bushes and the Saudi royal family were and are close business partners, and Saddam, back in 1990, committed a royal blunder by getting a little too close to their wealthy holdings. Things went downhill for Saddam from there.


      But it wasn`t always that way. Saddam was our good friend and ally. We supported his regime. It wasn’t the first time we had helped a murderer. We liked playing Dr. Frankenstein. We created a lot of monsters -- the Shah of Iran, Somoza of Nicaragua, Pinochet of Chile -- and then we expressed ignorance or shock when they ran amok and massacred people. We liked Saddam because he was willing to fight the Ayatollah. So we made sure that he got billions of dollars to purchase weapons. Weapons of mass destruction. That`s right, he had them. We should know -- we gave them to him!

      We allowed and encouraged American corporations to do business with Saddam in the 1980s. That`s how he got chemical and biological agents so he could use them in chemical and biological weapons. Here`s the list of some of the stuff we sent him (according to a 1994 U.S. Senate report): * Bacillus Anthracis, cause of anthrax. * Clostridium Botulinum, a source of botulinum toxin. * Histoplasma Capsulatam, cause of a disease attacking lungs, brain, spinal cord, and heart. * Brucella Melitensis, a bacteria that can damage major organs. * Clostridium Perfringens, a highly toxic bacteria causing systemic illness. * Clostridium tetani, a highly toxigenic substance.

      And here are some of the American corporations who helped to prop Saddam up by doing business with him: AT&T, Bechtel, Caterpillar, Dow Chemical, Dupont, Kodak, Hewlett-Packard, and IBM (for a full list of companies and descriptions of how they helped Saddam, go here).


      We were so cozy with dear old Saddam that we decided to feed him satellite images so he could locate where the Iranian troops were. We pretty much knew how he would use the information, and sure enough, as soon as we sent him the spy photos, he gassed those troops. And we kept quiet. Because he was our friend and the Iranians were the "enemy." A year after he first gassed the Iranians, we reestablished full diplomatic relations with him!

      Later he gassed his own people, the Kurds. You would think that would force us to disassociate ourselves from him. Congress tried to impose economic sanctions on Saddam, but the Reagan White House quickly rejected that idea -- they wouldn’t let anything derail their good buddy Saddam. We had a virtual love fest with this Frankenstein whom we (in part) created.

      And, just like the mythical Frankenstein, Saddam eventually spun out of control. He would no longer do what he was told by his master. Saddam had to be caught. And now that he has been brought back from the wilderness, perhaps he will have something to say about his creators. Maybe we can learn something... interesting. Maybe Don Rumsfeld could smile and shake Saddam`s hand again. Just like he did when he went to see him in 1983 (see the photo here).

      Maybe we never would have been in the situation we`re in if Rumsfeld, Bush, Sr., and company hadn`t been so excited back in the 80s about their friendly monster in the desert.

      Meanwhile, anybody know where the guy is who killed 3,000 people on 9/11? Our other Frankenstein?? Maybe he`s in a mouse hole.

      So many of our little monsters, so little time before the next election.

      Stay strong, Democratic candidates. Quit sounding like a bunch of wusses. These bastards sent us to war on a lie, the killing will not stop, the Arab world hates us with a passion, and we will pay for this out of our pockets for years to come. Nothing that happened today (or in the past 9 months) has made us ONE BIT safer in our post-9/11 world. Saddam was never a threat to our national security.



      Only our desire to play Dr. Frankenstein dooms us all.


      Yours,

      Michael Moore
      mmflint@aol.com
      www.michaelmoore.com
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 21:48:51
      Beitrag Nr. 16.868 ()
      #16789 flitztass stimme dir zu,verbrecherregime schrecken nicht davor zurück geiseln zu nehmen,ähnlich wie die Mullahs im Iran.Sag mal ,ab wann darf sich eigentlich Arafat wieder mal frei bewegen ,um nicht immer mit den verbrecherischen Mullahs verglichen zu werden?.Besonders dürftest Du dich über die Deutschen Waffenlieferungen an diesem Verbrecherregime ärgern,sollte die Diskussion für dich nicht sinnlos sein.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 21:51:41
      Beitrag Nr. 16.869 ()
      U.S._support_for_Iraq
      in the 1980s
      Das ist die beste Sammlung von Dokumenten über den Irak mit seinen Verbindungen nicht nur USA. Sehr viele Links:

      http://www.cooperativeresearch.org/globalissue/usforeignpoli…


      The Pentagon “wasn`t so horrified by Iraq`s use of gas. It was just another way of killing people — whether with a bullet or phosgene, it didn`t make any difference.” - - former Defense insider, anonymous.



      Summary: The U.S. provided financial aid, military intelligence, and actual military planning to Iraq at a time when the Reagan administration was well aware that Iraq was using chemical weapons against Iran. One anonymous inside source told the New York Times that the Pentagon “wasn`t so horrified by Iraq`s use of gas. It was just another way of killing people — whether with a bullet or phosgene, it didn`t make any difference.”
      The facts surrounding U.S. covert support for Iraq and its awareness that Iraq had been using chemical warfare against the Iranians, and perhaps the Kurds, offers serious implications to the current Bush administration`s argument for `regime change` in Iraq. One of the main premises of the administration`s argument is that Saddam Hussein must be removed from power because he is `evil` - referring of course to the allegation that Saddam Hussein `gassed his own people
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 10:28:11
      Beitrag Nr. 16.870 ()
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 14:28:14
      Beitrag Nr. 16.871 ()
      Dienstag 16. Dezember 2003, 13:21 Uhr

      Meinungsforscher: Irak-Krieg schadet Ansehen der USA

      Berlin (AP) Der Irak-Krieg hat Meinungsforschern zufolge dem Ansehen der USA weltweit geschadet. Zu diesem Ergebnis komme eine Umfrage von Gallup International, erklärte Dietmar Wittich von der PDS-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung am Dienstag in Berlin.

      Die Meinungsforscher hätten Mitte des Jahres 31.806 Menschen in 41 Ländern befragt. In den meisten Ländern habe die Mehrheit der Befragten erklärt, der Krieg habe ihre Einstellung zu den USA negativ beeinflusst, sagte Wittich, der Auszüge der Studie präsentierte.

      Lediglich in den USA, Albanien, den Philippinen, Nigeria und Portugal überwiege eine positive Bewertung. Auch für die Mehrheit der Bundesbürger habe sich die Einstellung zu Amerika mit dem Irak-Krieg verschlechtert. Rund 60 Prozent der Befragten hätten angegeben, ihre Meinung über Amerika habe sich verschlechtert, sagte Wittich.

      Knapp 65 Prozent der Deutschen stimmten außerdem der Meinung zu, die USA seien zu sehr daran interessiert, militärische Gewalt in anderen Ländern anzuwenden, erklärte Wittich. Gut 60 Prozent der 2.500 befragten Menschen in Deutschland hätten angegeben, die amerikanische Außenpolitik wirke sich insgesamt negativ auf ihr eigenes Land aus.

      Der Soziologe Wittich erläuterte außerdem, dass der Gallup-Umfrage zufolge in fast allen Länder die Meinung vorherrsche, dass der Irak-Krieg die Welt gefährlicher gemacht habe. Lediglich in den USA selbst, in Albanien und im Kosovo werde dies anders gesehen. In Deutschland glaubten sogar 72 Prozent, dass die Welt weniger sicher geworden sei.

      Der Studie zufolge überwiege auch weltweit die Auffassung, dass die Militäraktion der USA im Irak nicht gerechtfertigt gewesen sei, sagte Wittich. Diese Meinung werde mehrheitlich in 26 Ländern vertreten. Große Zustimmung für den Krieg gebe es in zehn Ländern - darunter die USA, Israel, Albanien, Australien, Großbritannien und Polen.

      In nur zwei Ländern, dem Kosovo und den Philippinen, meine die große Mehrheit der Bevölkerung, dass sich die Terrorismus-Bedrohung durch den Irak-Krieg verringert habe. In 34 Ländern werde diese Auffassung hingegen nicht geteilt, erklärte der Soziologe. So seien 81 Prozent der Deutschen der Meinung, die Terror-Gefahr habe sich nicht verringert.
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 14:41:43
      Beitrag Nr. 16.872 ()
      aus focus.de

      http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=127695&streamsnr=7&…

      Hass-Ausbruch auf der Bettkante

      Hier hauste der zerzauste Saddam



      Nach seiner Festnahme soll Saddam Hussein in der Zelle am Bagdader Flughafen patzig geworden sein, als sich ihn Paul Bremer und einige irakische Regierungsratsmitglieder ansahen. „Geht ihr jetzt, seid ihr fertig?“, raunzte er laut einem Bericht der ägyptischen Zeitung „El Hayat“ vom Dienstag. Geschehen sei dies am Sonntagabend, und gesessen habe er in einem arabischen Männergewand auf der Bettkante. Der US-Zivilverwalter und General Ricardo Sanchez hätten nichts gesagt.

      Die bei dem halbstündigen Gespräch anwesenden Iraker seien verbal harsch behandelt worden: Saddam sei vor allem aus der Haut gefahren, als Muwaffak el Rabai zu ihm gesagt habe: „Du sollst im Diesseits und Jenseits verflucht sein. Wie
      willst Du Gott mit dieser langen Liste von Verbrechen entgegentreten?“. Als er Saddam gefragt habe, weshalb er bei seiner Festnahme nicht auf die US-Soldaten geschossen habe, habe dieser ihm geantwortet: „Hast Du selbst jemals gekämpft?“.

      Außerdem habe Saddam die Invasion in Kuwait von 1990 verteidigt und auf „Iraks historischen Anspruch auf Kuwait“ verwiesen. Auf den Gasangriff gegen die Kurden in Halabscha angesprochen, bei dem Tausende ums Leben kamen, habe er erklärt: „Das waren die Iraner.“

      Puzzle setzt sich zusammen

      Stück für Stück kristallisiert sich unterdessen heraus, wie es den US-Truppen gelingen konnte, Saddam in seinem Erdloch aufzuspüren. Telefonate mit seiner zweiten Frau spielten offenbar eine wichtige Rolle. Außerdem tauchte eine Schlüsselfigur bei der spektakulären Festnahme auf.

      Ein seit Monaten gesuchter Vertrauter des früheren irakischen Präsidenten habe die US-Armee am Wochenende zu Saddams Versteck geführt, meldete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Dienstag. Der nicht näher genannte Gesuchte sei den US-Truppen in den vergangenen Tagen mehrfach entkommen und erst wenige Stunden vor der spektakulären Ergreifung des ehemaligen Staatschefs am Samstag in Bagdad festgenommen worden, wurde US-Oberst James Hickey zitiert.

      Er habe von der Festnahme des Vertrauten des Ex-Präsidenten am Samstagvormittag gegen 11 Uhr erfahren und seinen Leuten etwa eine Viertelstunde später gesagt, sie sollten sich zur Ergreifung Saddams im Laufe des Tages bereithalten. Der Gefangene sei inzwischen nach Tikrit gebracht und dort von „sehr qualifizierten Menschen“ befragt worden, so Hickey.

      Der Anhänger des ehemaligen Staatschefs sei den Soldaten der 4. Infanteriedivision bei einer Razzia in Tikrit am 4. Dezember nur knapp entkommen. Auch bei einer erneuten Suchaktion südlich von Tikrit am folgenden Tag habe der Mann fliehen können – die Soldaten hätten dabei aber 1,9 Millionen US-Dollar (1,55 Millionen Euro) gefunden. „Wir wussten, dass wir auf der richtigen Fährte waren“, betonte Hickey.

      Am 7. Dezember hätten die US-Einheiten einen neuen Versuch gestartet, aber wieder habe der Gesuchte entkommen können. Einige Festgenommene hätten der Armee aber gesagt, dass der Verdächtige sich in Bagdad aufhalte, wo er schließlich gefasst worden sei.

      Bei seiner Befragung am Samstag sei der Vertraute von Saddam nachmittags schließlich eingeknickt und habe den Soldaten gesagt, dass der ehemalige Staatschef sich in El Dawr aufhalte und dort möglicherweise in einem unterirdischen Versteck in der Nähe von Palmen Zuflucht gefunden habe.

      Hickey ließ offen, ob der Mann die Belohnung in Höhe von 25 Millionen Dollar bekommt, die die USA zur Ergreifung von Saddams ausgesetzt hatten.

      Verrieten Telefonate Saddam?

      Zuvor war bekannt geworden, dass Saddam regelmäßig mit seiner zweiten Frau Samira Schabandar telefonierte. Der israelische Geheimdienst Mossad habe sich die an die Fersen der Frau geheftet, meldeten mehrere Medien. Zuletzt habe Samira am letzten Donnerstag von einem Internet-Café in der libanesischen Hauptstadt Beirut aus mit dem Ex-Diktator gesprochen.

      Samira hatte sich im März, kurz vor Kriegsbeginn, mit Sohn Ali nach Beirut abgesetzt.

      Schon vor diesen Telefonaten sollen die USA ein Netz aufgebaut haben, das ihnen erlaubte, herauszufinden, wie die zahlreichen Saddam-Tonbänder zu den TV-Sendern gelangten, die sie ausstrahlten. Als das Überwachungsnetz laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ aufgebaut gewesen sei, sei die Stimme Saddams zwei Monate lang verstummt. Vielleicht hatte das letzte Tonband, das El Arabija am 16. November ausgestrahlt hatte, aber dann doch Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort Saddams zugelassen.

      Wie eine Ratte im Erdloch

      Saddam war am Wochenende in einem Erdloch nahe seiner Heimatstadt Tikrit entdeckt worden. Verletzte habe es bei der „Operation Morgenrot“, an der 600 Soldaten beteiligt gewesen seien, nicht gegeben, hatte der Kommandeur der US-Truppen in Irak, Ricardo Sanchez, mitgeteilt. Sanchez beschrieb Saddam Hussein als einen müden Mann, der sich seinem Schicksal ergeben habe. Bei der Operation seien auch zwei weitere Verdächtige festgenommen sowie 750 000 Dollar in bar sichergestellt worden.

      Hintergrund: Saddam hatte Irak bis zu seinem Sturz am 9. April regiert. Die USA setzten ihn auf Platz eins ihrer Fahndungsliste und lobten eine Kopfprämie von 25 Millionen Dollar aus. Seine Söhne Kusai und Odai waren am 22. Juli in Nordirak bei einem Feuergefecht mit amerikanischen Truppen getötet worden.

      16.12.03, 14:16 Uhr
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 09:19:25
      Beitrag Nr. 16.873 ()
      Na bitte, nicht schlecht...

      und wann wird der Voelkermord an den Indianern Nord- und Suedamerikas als solcher zur Kenntnis genommen?




      VÖLKERMORD ARMENIEN
      Schweiz erkennt an
      Das Schweizer Parlament hat die Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich im Jahr 1915 als Völkermord anerkannt. Der Nationalrat beschloss gestern mit 107 zu 67 Stimmen eine entsprechende Entschließung. Außenministerin Calmy-Rey hatte sich mit Blick auf die Beziehungen zur Türkei gegen die Erklärung gewandt. (ap)
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 09:22:50
      Beitrag Nr. 16.874 ()
      den in Tschetschenien natuerlich nicht zu vergesen, den unser unseeliger Kanzler nach dem 11.9. ploetzlich als "Kampf gegen den terrorismus" bezeichnete... :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 09:34:41
      Beitrag Nr. 16.875 ()
      Der Widerstand geht weiter. Was beweist, dass Saddam nicht der Anführer war, wie von den Amis seit dem sog. Kriegsende behauptet. Entweder haben die Amis hier wieder gelogen oder Sie haben überhapt keinen Plan :confused::rolleyes:

      Viele Tote bei
      Explosion in Bagdad

      Angaben über Zahl der
      Todesofer schwanken

      Bei einer Bombenexplosion in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Mittwoch mindestens 17 Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Bislang schwanken die Angaben der Polizei über die Zahl der Opfer allerdings, zum Teil ist auch von bis zu 22 Toten die Rede. Der Sprengsatz sei am Straßenrand im Stadtteil Bajja in der Nähe eines Tankwagens explodiert und habe diesen zerstört, sagte ein Polizeisprecher. Der riesige Feuerball habe einen Kleinbus erfasst.


      17.12.2003

      Nach Einschätzung von Korrespondent Christian Thiels im Morgenmagazin von ARD und ZDF wird die Zahl der Toten im Laufe des Tages noch ansteigen. Die Explosion sei verheerend gewesen.

      "Das war ein terroristischer Akt, weil es dort keinerlei militärische Ziele gab", sagte Polizeidirektor Hamid Sabah Fahed. Der Sprengsatz sei in einem Anhänger versteckt gewesen, hieß es. Eine weitere Explosion wurde in der Nähe eines Bahnhofs im Stadtteil El Jarmuk gemeldet.

      Anschlag ist Rückschlag
      In der Vergangenheit hatte es mehrfach Angriffe von Aufständischen mit solchen am Straßenrand versteckten Bomben gegen US-Militärstreifen gegeben. Der neue Anschlag ist ein weiterer Rückschlag für Hoffnungen, nach der Gefangennahme des früheren Präsidenten Saddam Hussein am Samstag würden die Angriffe von Freischärlern nachlassen.

      www.zdf.de
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 10:54:26
      Beitrag Nr. 16.876 ()
      Punk, es beweist weder das eine, NOCH das andere.

      Mit jedem Tag, an dem neue Terrorakte geschehen, wird klarer, daß dringend funktionierende Sicherheitsstrukturen geschaffen werden müssen.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 12:36:19
      Beitrag Nr. 16.877 ()
      Was hilft es wenn einige die USA als Friedens-und Heilsbringer für die Welt hochstilisieren, und andere alles Böse dieser Welt an den USA festmachen.
      Augenblicklich ist die Situation im Irak so wie sie ist und daran hat sich durch die Gefangennahme von Saddam nichts geändert.
      Auch hat sich an der unrealistischen Politik der augenblicklichen US-Regierung nichts geändert, außer einigen Ankündigungen.
      Die Lage im Irak ist immer noch katastophal, die Hälfte der Bewohner Baghdads hat weder Strom noch Wasser in den anderen Teilen gibt für einige Stunden Strom.
      Die Versorgung hat noch nicht den Vorkriegstand erreicht.
      Die Kindersterblichkeit ist doppelt so hoch, als vor dem Krieg.
      Das Geld für den Wiederaufbau verschwindet in undurchsichtige Kanäle.
      Das sind die Berichte der großen Zeitungen.
      Die einzige Region, der es gut geht ist Green Zone, das ist der Bereich in Baghdad in der die US-Verwaltungen und der Verwaltungsrat sich befindet,
      Abgeschirmt hinter Stacheldrahtverhauen und gut bewacht ist da ein Klein-USA entstanden, streng abgeschirmt von der übrigen Welt.
      Dann gibt Millionen von Arbeitslosen, weil Bremer alles auf die Straße gesetzt hat, Friedman pur, auch ehemalige Soldaten und Staatsbedienste.
      Das ist nun der Quell aus dem die Unzufriedenen gespeist werden.
      Einige haben sich den religiösen Gruppierungen angeschlossen, andere haben sich mit den Aufständigen zusammengetan.
      Die Motive sind verschieden, manche bilden Banden um zu rauben, andere kämpfen gegen die Besatzer.
      Inzwischen soll sich ein Netzwerke aufgebaut haben mit elf verschiedenen Zellen, alle nur lose mit einander verbunden, so dass keine festgefügte Struktur zerschlagen werden kann, sondern nur einzelne Teile festgenommen werden können, und dadurch das Ganze nicht gefährdet ist.
      Und zu diesem Durcheinander stößt nun auch noch als weiterer gefährlicher Mitspieler Al Quaida und gibt dieser Bewegung noch ein ideologischen Hintergrund.
      Die USA-Regierung wird es auf Grund ihrer ideologischen Verblendung nicht schaffen, die Lage, auch nicht mit noch so viel Geld, in den Griff zu bekommen.
      Und trotz allem, gerade auch in Hinsicht, dass eine Abwahl von Bush wichtig ist, um die schlimmsten Verwerfungen zu beseitigen, sollte D und F und andere mit Hilfe der UNO versuchen, wenn es überhaupt noch möglich ist, das Schlimmste, nämlich den Bürgerkrieg zu verhindern.
      Sonst könnte es passieren, dass sich die gesamte Region incl. Israel infiziert.


      December 17, 2003
      OP-ED CONTRIBUTOR
      Saddam Is Ours. Does Al Qaeda Care?
      By BRUCE HOFFMAN

      WASHINGTON — While President Bush was careful to remind Americans that even with Saddam Hussein behind bars, "we still face terrorists," the White House and Pentagon have characterized the arrest as a major victory in the war on terrorism. But is Iraq really the central battleground in that struggle, or is it diverting our attention while Al Qaeda and its confederates plan for new strikes elsewhere? There`s strong evidence that Osama bin Laden is using Iraq the way a magician uses smoke and mirrors.

      News reports that Al Qaeda plans to redirect half the $3 million a month it now spends on operations in Afghanistan toward the insurgency in Iraq lent credence to the view that it is turning Iraq into center stage for the fight against the "Great Satan." That might actually be good news: Iraq could become what American military commanders have described as a terrorist "flytrap."

      But there`s a better chance that Osama bin Laden is the one setting a trap. He and his fellow jihadists didn`t drive the Soviets out of Afghanistan by taking the fight to an organized enemy on a battlefield of its choosing. In fact, the idea that Al Qaeda wanted to make Iraq the central battlefield of jihad was first suggested by Al Qaeda itself. Last February, before the coalition invasion of Iraq, the group`s information department produced a series of articles titled "In the Shadow of the Lances" that gave practical advice to Iraqis and foreign jihadists on how guerrilla warfare could be used against the American and British troops.

      The calls to arms by Al Qaeda only intensified after the fall of Baghdad, when its intermittent Web site, Al Neda, similarly extolled the virtues of guerrilla warfare. In urging Iraqis to fight on, the site invoked prominent lessons of history — including America`s defeat in Vietnam and the Soviet Army`s in Afghanistan.

      But as useful as Iraq undoubtedly has been as a rallying cry for jihad, it has been a conspicuously less prominent rallying point, at least in terms of men and money. The Coalition Provisional Authority may be right that thousands of foreign fighters have converged on Iraq, but few who have been captured have demonstrable ties to Al Qaeda. Nor is there evidence of any direct command-and-control relationship between the Qaeda central leadership and the insurgents.

      If there are Qaeda warriors in Iraq, they are likely cannon fodder rather than battle-hardened mujahedeen. In the end, Qaeda`s real interest in Iraq has been to exploit the occupation as a propaganda and recruitment tool for the global jihadist cause.

      While America has been tied down in Iraq, the international terrorist network has been busy elsewhere. The various attacks undertaken by Qaeda and its affiliates since the occupation began have taken place in countries that are longstanding sources of Osama bin Laden`s enmity (like Saudi Arabia) or where an opportunity has presented itself (the suicide bombings in Morocco in May, Indonesia in August and Turkey in November).

      In fact, Saif al-Adel, the senior Qaeda operational commander who was credited with writing the "Shadow of the Lances" articles, is widely believed to have been behind the May attacks that rocked Riyadh, Saudi Arabia, but he has yet to be linked to any incidents in Iraq.

      And even if Osama bin Laden has now decided to commit some new funds and Qaeda forces to Iraq, it is unlikely to be a significant drain on his wallet or the vast reservoir of operatives trained in Afghanistan, Sudan, Yemen and elsewhere. According to a Congressional report on the 9/11 attacks, an estimated 70,000 to 120,000 jihadists passed through those training camps. So even if a few thousand are sent to Iraq, Osama bin Laden will retain a healthy reserve capable of sustaining his global jihad.

      As we bear down on Iraq, Al Qaeda is bearing down on us. Chatter on Web sites affiliated with Al Qaeda reveals that the jihadists are constantly monitoring America, studying and gauging our reactions to intelligence we gather on them and adapting their plans accordingly. One recent posting read: "The enemy has set up special bodies to analyze and correlate all this information and deduce the conclusions from them. If we know the importance of the information for the enemy, even if it is a small piece of information, then we can understand how important are the information that we know."

      For America, the fundamental challenge remains our willingness and our ability to fight our adversaries across several fronts. Turning Iraq into a viable democracy is of course important, but we must not be drawn into concentrating on one battleground to the exclusion of all others.


      Bruce Hoffman is a terrorism expert with the RAND Corporation.



      Copyright 2003 The New York Times Company |
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 13:13:50
      Beitrag Nr. 16.878 ()
      Nachdem Bush in der ihm eigenen Missachtung der Unabhaengigkeit der Rechtsprechung bereits das Todesurteil forderte, bevor ueberhaupt klar ist, ob und wo es einen Prozess ( nicht: "kurzen Prozess" ) gibt - in bester uebereinstimmung mit den Dikatoren dieser Welt, die in Personalunion alle Aemter innehaben ( siehe Guantanamo) - gibt es auch im Lager der Alliierten tatsaechlich noch einige, die ein rechtsstaatliches Verfahren verlangen.

      mir faellt es auch schwer, das zu verlangen ( ich selber habe es njur zu vetrstaendlich gefunden, dass man in Rumaenien Ceauscescu einfach an die Wand stellte, aber das war eine revolution und nicht eine Besetzung von aussen unter dem deckmaentelchen der demokratie - aber man muss sich eben als zivilisierter Mensch von Diktatoren auch dadurch unterscheiden!

      Bush kann so etwas logischerweise nicht.

      ______________________________________________________


      SPIEGEL ONLINE - 17. Dezember 2003, 11:19
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,278657,00.h…
      Debatte über Saddam-Prozess

      Politiker fordern Fairness für den Despoten

      US-Präsident Bush hat klar gemacht, was Saddam zu erwarten hätte, wenn er sein Richter wäre: die Hinrichtung. Deutsche Politiker wenden sich gegen die Todesstrafe und erwarten ein rechtsstaatliches Verfahren. Britische Kommentatoren werfen den USA bereits den Bruch der Genfer Konvention vor.




      Hamburg - Bundesregierung und Union sind sich einig: Der Prozess gegen den festgenommenen irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein müsse fair sein. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Roth (Grüne), sagte gegenüber der "Bild"-Zeitung, Saddam müsse "ein faires, transparentes Verfahren bekommen". Der internationale Prozess unter Einbeziehung der Iraker sollte sich am Vorbild des Europäischen Gerichtshofes orientieren.

      Roth sprach sich im Unterschied zu US-Präsident George W. Bush gegen die Todesstrafe für Saddam aus. Unterstützung erhielt Roth von ihrer Parteikollegin, Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer. Sie sagte in "Bild", das Prinzip des Rechtsstaats sei unteilbar. Es müsse auch beim Prozess gegen einen Tyrannen gelten.



      Auch Unions-Fraktionsvize Wolfgang Schäuble (CDU) und der CDU-Außenexperte Ruprecht Polenz sprachen sich gegen die Todesstrafe für Saddam aus. Nach Ansicht von Polenz ist es wichtig, einen fairen Prozess im Irak zu ermöglichen. Schäuble sagte im Südwestrundfunk, im Irak müsse ein demokratisch legitimiertes Gericht zustande kommen, das dem internationalen Rechtsstandard entspreche. Schäuble schränkte jedoch ein, es werde eine schwierige Debatte über die Todesstrafe geben.

      Die Diskussion über die Behandlung Saddams ist bereits ausgebrochen. Der Kommentar der britischen Zeitung "Independent" kritisiert schon den bisherigen Umgang mit dem Ex-Diktator. "Saddam Hussein sitzt erst seit vier Tagen fest und bereitet den US-Behörden schon fast so große Probleme wie vorher auf seiner Flucht. Ursprünglich erweckte Washington den Eindruck, dass der gestürzte irakische Präsident als Kriegsgefangener betrachtet und entsprechend den Vorschriften der Genfer Konventionen behandelt würde", schreibt die Zeitung.

      Doch US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld habe mit seinen Erklärungen Saddam praktisch in dieselbe Kategorie wie die Guantanamo-Gefangenen eingeordnet. "Der einzige Unterschied ist der Aufenthaltsort. Die Verhöhnung der (Genfer) Konventionen wird mit seiner Befragung durch die CIA beginnen, die, wie man annehmen darf, schon eingesetzt hat."

      Einen Verstoß gegen die Genfer Konvention stellt auch Amnesty International fest. Die Organisation kritisierte die Zurschaustellung von Saddam nach dessen Festnahme durch die US-Militärs. Zu begrüßen sei aber, dass die US-Regierung Saddam als Kriegsgefangenen einstufen will. Damit genieße er den Schutz der Konvention. Amnesty-Generalsekretärin Barbara Lochbihler zeigte sich zugleich "besorgt" darüber, dass es im irakischen Strafrecht die Todesstrafe noch gebe.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 13:40:24
      Beitrag Nr. 16.879 ()
      Bush fordert Todesstrafe für Saddam

      Der irakische Ex-Diktator Saddam Hussein wird von der CIA in die Mangel genommen. Seine Verurteilung sollen die Iraker selbst übernehmen - aber US-Präsident Bush macht keinen Hehl aus seiner Ansicht, dass Saddam die Todesstrafe verdiene.


      REUTERS

      Bush: "Saddam verdient die endgültige Strafe"


      Washington - Bush sprach von der "endgültigen Strafe" ("ultimate penalty") für Saddam. Der Diktator habe gefoltert und gemordet. "Er ist ein ekelhafter Tyrann, der eine gerechte Strafe, die endgültige Strafe verdient", sagte der US-Präsident. Zugleich betonte Bush, dass das irakische Volk darüber zu entscheiden habe. Die Iraker seien in der Lage, das Verfahren eigenständig durchzuführen.

      ...

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278624,00.html

      Soweit die Nachricht aus Spiegel über die Meinung Bushs, welche Strafe Saddam verdient hätte, und wie mit ihm zu verfahren sei.

      Ich bin zwar auch grundsätzlich gegen die Todesstrafe, aber kann mir mal jemand erklären, warum es eine "Missachtung der Unabhängigkeit der Rechtsprechung" ist, wenn jemand die Meinung vertritt, wenn er der Richter wäre, würde er die Todesstrafe verhängen? :rolleyes:

      Und kann mir jemand erklären, wieso das "in bester uebereinstimmung mit den Dikatoren dieser Welt, die in Personalunion alle Aemter innehaben" ist, wenn diese Person die Meinung vertritt, es sei Sache des irakischen Volkes, diesen Tyrannen zu verurteilen? :rolleyes:


      Und kann mir jemand erklären, wie ein User, der so einen Schwachsinn schreibt, auf die Idee kommt, sich "Deep Thought" zu nennen? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 13:56:48
      Beitrag Nr. 16.880 ()
      ...kann ich natürlich nicht, ft.

      Aber immerhin hat dieser User noch vor 1-2 Tagen sehr genau gewußt, dass man den Diktator nicht im Irak, sondern vor ein internationales Gericht stellen müsse...

      Ob das auch ein "Eingriff in die Unabhängigkeit der Justiz" ist??? Oder die späteren Äußerungen von Grünen und anderen Politikern, die den Richtern vorschreiben wollen, welche Strafe nicht verhängt werden dürfe...???
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 14:01:06
      Beitrag Nr. 16.881 ()
      Bush, Saddam und Sharon sollten in den Haag auf die Anklagebank.

      :D
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 14:23:59
      Beitrag Nr. 16.882 ()
      flitzea.

      Es gibt gewisse Aemter, in denen es ungeschriebene Gesetze gibt, naemlich das der Achtung vor der Unabhaengigkeit der Gerichte und auch besipielsweise der tarifautonomie.

      leider hat Schroeder das letztere nach 50 Jahren der Achtung aller aprteien missachtet, aber eine praejudizerung eines Urteils, gar eines Todesurteils durch einen Praesidenten eines sogenannten demokratischen Staates ist neu und ein klarer Affront.
      Das gabs bisher nur bei Diktatoren.



      Dass das fuer Dich neu sein sollte, zeigt, dass ich meine ID zu recht trage...

      und.....

      DU AUCH..... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 14:31:15
      Beitrag Nr. 16.883 ()
      Blood feud ends in the spider hole
      The transformation of all-powerful president to cornered wild man is the stuff of parables and will echo forever


      Das ist eine der Stimmen, die in diese Richtung geht, vom Guardian, aber sie ist nicht die einzige Zeitung.
      Es ist schon ungewönlich, dass Bush die Ergreifung Saddams als persönliche Genugtuung empfindet und sich zu einer für einen Präsidenten außergewöhnlichen Erklärung hinreißen läßt.
      Vom grundsätzlichen bin gegen die Todesstrafe.
      Wenn ein irakisches Gericht sie aussprechen würde, wäre es was anderes, als wenn diese von einem USgeführten Gericht käme.
      Die Wirkung auf die Iraker bei Todesstrafe oder bei Lebenslänglich sollte auch berücksichtigt werden.
      Der Gedanke an einen Märtyrer Saddam erzeugt ein Unbehagen bei mir.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 14:52:04
      Beitrag Nr. 16.884 ()
      Tja, manche Leute scheinen ein seltsames Verständnis von Demokratie zu haben. Wenn also ein Politiker in einer Rechtsfrage seine Meinung äussert, dann ist das für manche ein Eingriff in die Unabhängigkeit der Gerichte?

      Mein Verständnis von Demokratie ist da ein anderes: Es ist für mich geradezu die Pflicht von Politikern und Parteien, mir zu sagen, wie sie zu welcher Sache stehen, auch welche Meinung sie zu Rechtsfragen haben, z.B. wie mit Saddam Hussein zu verfahren sei.
      Wie soll ich denn sonst rausfinden, wen ich wählen soll, weil er meinen Ansichten am ehesten nahe kommt?

      Was darf denn dann ein Politiker noch sagen?
      Dürfen die Grünen fordern, dass keine Todesstrafe verhängt wird? Darf ein Schröder oder wer auch immer fordern, dass Kinderschänder für immer weggeschlossen werden?

      Zu behaupten, das sei eine Einmischung in die Justiz, ist für mich eine hanebüchene Vorstellung von Demokratie.

      Eine Einmischung in die Unabhängigkeit der Gerichte liegt für mich dann vor, wenn auf Urteile Einfluss genommen wird, z.B. indem die Richter ausgewechselt werden, die nicht genehme Urteile fällen etc.

      Meine persönliche Meinung zum Fall Saddam ist ähnlich wie die von Joerver, dass man ihn besser nicht zum Märtyrer machen sollte. Dass er zum Tode verurteilt wird, lässt sich vermutlich kaum vermeiden, aber es wäre wahrscheinlich besser, wenn man das Todesurteil nicht vollstreckt, sondern ihn "aus Gnade" nur den Rest seines Lebens einbuchtet, und vor sich hin vegetieren lässt.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 15:10:26
      Beitrag Nr. 16.885 ()
      33: sehr schön, vor allem die Widersprüchlichkeit aufgezeigt.

      Wenn Bush die Todesstrafe wünscht, dann ist das "Einmischung"...wenn dt. Politiker die Todesstrafe für Saddam ablehnen, dann ist das dagegen "fett" im Posting markiert, ich geh mal davon aus, weil es DTs Meinung bestätigt.....


      Soviel dazu....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 15:11:12
      Beitrag Nr. 16.886 ()
      16832, Joerver:

      Was ein mögliches Strafmaß bei der Verurteilung von Saddam anbetrifft, bin ich Deiner Meinung.

      Irgendwo im Board habe ich auch noch folgenden Vorschlag aufgegriffen: Todestrafe (für mich nur durch die Irakis selber akzeptabel), aber am Leben lassen und lebenslänglich einsperren. Dann ist der Mythos weg und es ist zugleich ein warnendes Beispiel für andere Despoten.

      Aussage von Busch: einfach nur dumm;
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 15:22:12
      Beitrag Nr. 16.887 ()
      Ich finde es schon, dass es ein Unterschied ist, ob sich Claudia Roth zu dem Saddam Urteil äußert, oder Präsident Bush, der im Endeffekt auch über das Gericht, den Gerichtsort und auch über die Richter zu entscheiden hat.

      Wenn sich Bush auf " ultimate penalty" festlegt, kann man sehr gut als eine Beeinflußung auslegen, besonders wenn man auch noch persönliche Gründe unterstellt.(He tried to kill Poppy )
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 15:30:01
      Beitrag Nr. 16.888 ()
      ...ja, zum Glück ist Claudia Roth nicht mit irgendwelchem Einfluss in der Welt ausgestattet, da geb ich Dir dann mal ausnahmsweise Recht, wenn Du das gemeint haben solltest....:laugh:

      Weisungsbefugt ggü irakischen Richtern - und natürlich gehört Saddam vor ein irakisches Gericht, dieses Volk hat unter am meisten ihm gelitten, nicht die "internationale Gemeinschaft" und dieses Volk ist auch bereit, ihm den Prozess zu machen - sind aber beide nicht...
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 15:30:43
      Beitrag Nr. 16.889 ()
      d`accord Jörver & Questorix,

      als präsidenzfall könnte die sich konstituierende irakische
      justiz einen krativen klau bei der story PKK/abdullah öcalan <> Türkei in erwägung ziehen.

      ciao
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 15:34:55
      Beitrag Nr. 16.890 ()
      Das irakische Gericht wird gerade erst mit Hilfe von Bremer aufgebaut.
      Irakische Richter, Islamische Rechtsgelehrte?
      Da ist nichts!
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:09:51
      Beitrag Nr. 16.891 ()
      Interessant, wie dumm Juristen sein koennen...

      Die Aussage einer Menschenrechtsbeauftragten, dass die Todesstrafe GRUNDSAETZLICH gegen menschenrecht verstoesst ist also das gleiche, als wenn ein ausgewiesener Menschenrechtsverachter wie Bush auch in diesem konkreten Fall die Todesstrafe
      fordert....

      Der Titel eines Deiner unsaeglichen Thraeds ist wirklich im Doppelten Sinne zutreffend:

      "Logik fuer Anfaenger"


      Wie ist es Dir denn in Deiner Selbsthilfegruppe so ergangen??? :D :laugh:



      Im Uebrigen hat Bush auf die Frage eines Journalisten im letzten ( nicht gewonnenen) Praesidentenwahlkampf, was er denn zu der inzwischen nachgewiesenen tatsache, dass 5% der Todesurteile in den USA FALSCH, mithin Justizirrtuemer waren und damit jeder 20. Hingerichtete UNSCHULDIG den Tod gefunden hat:

      "Ist doch prima, dann waren ja 95% Schuldig!"

      Er befindet sich moralisch also auf Deinem Niveau, lieber Board-Kelvin , bezw. -Schill
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:12:44
      Beitrag Nr. 16.892 ()
      Weisungsbefugt ggü irakischen Richtern - und natürlich gehört Saddam vor ein irakisches Gericht, dieses Volk hat unter am meisten ihm gelitten, nicht die " internationale Gemeinschaft" und dieses Volk ist auch bereit, ihm den Prozess zu machen - sind aber beide nicht...

      mein Gott, wie daemlich.. dann gehoerte er ja vor ein Iranisch-Islamisches Gericht, denner hat nachweislich ueber 1 Mio Iraner zzgl. vieler Schiiten im Eigeenn Land ermordet.

      Schaltest Du eigentlich gelegentlich auch mal das ein, was bei anderen "Gehirn" heisst?
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:34:13
      Beitrag Nr. 16.893 ()
      Speziell für DT: rolleyes: :kiss:


      es gibt kein "iranisch-irakisches Gericht" - im Irak gibt es aber Gerichte und es gibt auch Taten, die im Irak begangen wurden. Es gibt also kein Problem - anders als bei Milosevic, wo Serbien wenig Willen zeigte, gegen ihn vorzugehen - ihn im Irak vor Gericht zu stellen....
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 17:46:18
      Beitrag Nr. 16.894 ()
      16841, DT: (16837,16836)

      Weisungsbefugt ggü irakischen Richtern - und natürlich gehört Saddam vor ein irakisches Gericht, dieses Volk hat unter am meisten ihm gelitten, nicht die " internationale Gemeinschaft" und dieses Volk ist auch bereit, ihm den Prozess zu machen - sind aber beide nicht...

      mein Gott, wie daemlich.. dann gehoerte er ja vor ein Iranisch-Islamisches Gericht, denner hat nachweislich ueber 1 Mio Iraner zzgl. vieler Schiiten im Eigeenn Land ermordet.

      Schaltest Du eigentlich gelegentlich auch mal das ein, was bei anderen " Gehirn" heisst?



      ich verstehe das Posting des ursprünglichen Verfassers so:
      "Weisungsbefugt ggü irakischen Richtern sind aber beide nicht" (Claudia Roth, George Bush)

      Deshalb stell sich die Frage, wer das Gehirn nicht eingeschaltet hatte.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 18:26:00
      Beitrag Nr. 16.895 ()
      mittlerweile ist es mir wurscht was busch sagt - er hat in der vergangenheit gezeigt das es ihm wiederum auch wurscht ist was er sagt, ob es lügen sind, ob es persönliche ausfälle sind, oder ob es absichtliche panikmache ist.

      jetzt will er also die todesstrafe - na und ?

      wichtig ist wer und in wessen namen das urteil über saddam gesprochen wird.

      ich denke die amis würden es gerne im namen des amerikanischen volkes sprechen, denn es gibt für die amis nur dieses, der rest ist das böse oder bestenfalls helotenvölker.

      allerdings hat man mittlerweile erkennen müssen, das eigene soldaten ins gras beissen müssen wenn man zu sorglos und arrogant auftritt - und man wird auch wissen, das ein amerikanisches todesurteil vielleicht in detroit einige stimmen für bush bringen könnte, aber es würde auch etlichen us-soldaten zusätzlich das leben kosten, was wiederum in detroit ein paar stimmen weniger für bush bedeuten würde.

      überlassen sie saddam den irakern so schlagen sie 7 fliegen mit einem schlag :

      1. saddam würde hart bestraft
      2. die iraker (oder zumindest einige) wären bush dankbar
      3. die europäer würden es ihm auch anerkennen auf persönliche rachegelüste zu verzichten
      4. die anschläge auf us-truppen würden zumindest aus dem oben angeführten grund nicht verstärkt
      5. die amis würden denken wie noble unser präsident doch ist und ihn wiederwählen
      6. sie müßten nicht den henker spielen oder ihn in einem us-knast durchfüttern
      7. man würde unnötige diskussionen im wo-board unterdrücken

      rein persönlich wäre es mir wurscht ob die iraker saddam erschiessen oder nicht - im grunde hätte er sowieso schon nicht mehr unter den lebenden weilen sollen.

      ein mann der 1000ende in den tod geschickt hat oder umbringen ließ hat zu sterben wenn er verloren hat.

      man kann einem räuberhauptmann einen gewissen respekt gewähren wenn er nicht versucht dem schicksal welches er in der vergangenheit für eben 1000ende verordnete hat selbst zu entgehen - sonst ist er nur ein erbärmlicher wicht.

      das sie damals in rumänien cusescou (wahrscheinlich falsch geschrieben aber was solls) erschossen war in ordnung und im nachhinein eine sinnvolle entscheidung.

      das ging ruckzuck.

      eine solche handhabe wird in diesem fall nicht möglich sein - und so wird es kommen das man weiterhin in den us jeden minderjährigen schwarzen hühnerdieb totspritzt aber saddam auf druck der weltöffentlichkeit weiterleben darf.

      es sei denn man will im neuen irak nägel mit köpfen machen - allerdings bleibt saddam - in dem er sich lebend in die hände seiner feinde begab für alle ein ärgernis - einfach aus dem grunde weil egal was man mit ihm macht irgendwer meint das wäre nicht in ordnung so, oder ihn instrumentalisiert für eigene ziele.

      ob er das wollte oder ahnte ?



      :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 18:54:12
      Beitrag Nr. 16.896 ()
      Irgendwie sehr dehnbar, der begriff des "angegriffen werdens" ....

      jetzt schiessen die Amis schon bei Demonstrationen von sadam-Anhaenegrn, die Geldscheine in die LUFT HALTEN...

      Vermutlich wollten die nur ihren Beitrag zum Wahlkampf Bushs leisten.... :D

      Also - demonstrieren kann man in dem frischen demokratischen Staat wirklich nicht einfach....

      da muessen sich die Amis gleich wieder voll ins programm "Wie ueberzeuge ich andersmeinende" reinhaengen, am besten gleich Clusterbomben...

      In der nordirakischen Stadt Mossul gaben US-Soldaten Warnschüsse auf hunderte von Demonstranten ab, die durchs Zentrum zogen und alte Banknoten mit dem Bild von Saddam Hussein in die Luft hielten
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 18:55:19
      Beitrag Nr. 16.897 ()
      hier noch die Quelle:

      ap/dpa
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 19:01:28
      Beitrag Nr. 16.898 ()

      Wie es der Zeichner der WaPo sieht!
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 20:02:38
      Beitrag Nr. 16.899 ()
      tja, eierdieb, eigentlich würd ich Dir ja Recht geben, dass die Amis den Saddam besser einfach erschossen hätten. Aber sie sind halt humaner als das Vorurteil besagt - und wenn jemand sich ergibt, dann wird er nicht einfach umgelegt...

      Wenn er jetzt tot wäre, dann wäre aber sicher der Aufschrei auch ziemlich groß bei denen, denen die USA ohnehin nix Recht manchen können und es würde eine sehr genaue Untersuchung gefordert, wie er zu Tode kam....bei den Söhnen wurde ja auch erst die Frage laut, wieso man sie nicht festgenommen hat - trotz des Umstandes, dass über Stunden aus dem Haus massiv gefeuert wurde - bis (soweit ich mich erinnere) ein Hubschrauber(?) und Raketenbeschuss dem Spuk ein Ende machten....sehr unverhältnismäßig, oder...???



      Questorix, mich hast Du richtig verstanden, DT wohl nicht, er störte sich daran, dass ich die Opfer des Iran nicht (auch) aufgezählt habe....um ein Hirn einschalten zu können, muss im übrigen erst mal ein funktionierendes vorhanden sein, bei einigen läuft es wohl seit längerem auf Sparbetrieb....:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 21:14:38
      Beitrag Nr. 16.900 ()
      Schon gelesen?

      Haider: Saddam-Festnahme "ziemliches Betrugsmanöver"

      Husseins Festnahme ist für Haider eine "Schmierenkomödie der Amerikaner". Dem weitgereisten Kärntner LH fällt es zudem schwer, zwischen Hussein und "anderen Diktatoren im Lebensraum bis China, Israel" graduelle Unterschiede zu erkennen.
      Wien - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) sieht in der Festnahme des irakischen Diktators Saddam Hussein durch die USA eine "Schmierenkomödie der Amerikaner" und ein "ziemliches Betrugsmanöver". Bei dem Verhafteten könne es sich außerdem "genauso um einen seiner vielen Doppelgänger handeln". Die "Speichelprobe, die man entnommen hat, ist nichts wert, weil man von ihm vorher keine gehabt hat", so Haider Dienstagabend in der "ZIB 2" des ORF-Fernsehens. Indirekt stellte Haider im Interview US-Präsident George W. Bush und den irakischen Diktator wegen deren "Menschenrechtsverletzungen" auf eine Stufe.

      Bush brauchte diese Aktion

      Die Amerikaner hätten die Aktion gebraucht, "um Bush aus dem Dilemma heraus zu führen. Man soll nicht übersehen, dass hier ein Land überfallen wurde von einem anderen Land, das gegen den Willen der UNO Krieg geführt hat, einen Angriffskrieg, bis heute sind alle Vorwürfe nicht zugetroffen".

      Echter Saddam

      Darauf angesprochen, ob er glaube, bei seinem Besuch in Bagdad dem wirklichen Saddam Hussein begegnet zu sein, meinte Haider, es "kommt einmal der Zeitpunkt, wo ich die Geschichte erzählen werde". Dabei werde "glaubhaft gemacht, dass ich den Richtigen getroffen habe". Warum der Zeitpunkt nicht jetzt gekommen sei, beantwortete der ehemalige FPÖ-Chef damit, dass "die Neugierde noch ein bissl auf die Folter" gespannt werde.

      Blutvergießen hätte verhindert werden können

      Ob es nicht aus heutiger Sicht angenehmer wäre, wenn er, Haider, damals eher den Doppelgänger von Saddam Hussein getroffen hätte? - Der Kärntner Landeshauptmann dazu: "Überhaupt nicht. Ich bekenne mich zu den Dingen, die ich tue. Es hätte einen ganz anderen Weg gegeben, ohne weiteres Blutvergießen im Irak einen friedlichen Wechsel im Irak herbeizuführen. Dieses Regime wollte nicht bedingungslos die Konfrontation. Bis zum Schluss haben sie Angebote gemacht, die Bereitschaft, UNO-Truppen entsprechend den Sicherungsmaßnahmen der Ölquellen zu tätigen, den Amerikanern den Anteil an den Ölquellen zu geben. Man hätte viel Leid, menschliches Blutvergießen verhindern können. Im Vergleich mit anderen Diktatoren im Lebensraum bis China, Israel muss ich schon sagen, es fällt mir sehr schwer, hier graduelle Unterschiede zu erkennen".

      "Willkür der Amerikaner"

      Befragt, vor welches Gericht er Saddam Hussein stellen würde, sagte Haider: "Die Amerikaner haben ein Problem. Sie sind nicht bereit, den internationalen Strafgerichtshof zu akzeptieren, weil sie Angst haben, dass sie nur wegen ihrer Kriegsverbrechen angeklagt werden können." Jedenfalls habe alles "in Wirklichkeit mit einem Gericht nichts zu tun. Dort herrscht die Willkür der Amerikaner, die selbst Angst haben, sich dem Spruch des Internationalen Gerichtshof zu unterwerfen, weil sie wissen, dass viele Akte, die sie gesetzt haben, nicht nur völkerrechtswidrig sind, sondern individuell strafbar, Menschenrechtsverletzungen, die geahndet werden würden". Haider verwies auf die "Gefangenen in Sondergefängnissen der Amerikaner nach dem 11. September".

      Wahl zwischen Bush und Saddam "fällt mir schwer"

      Darauf angesprochen, dass der Eindruck entstehe, er habe Saddam lieber als George Bush, meinte Haider: "Da fällt mir die Wahl wirklich schwer. Beide haben mit dem Völkerrecht auf Kriegsfuß gelebt, Menschenrechtsverletzungen begangen. Der eine hat das Glück, eine Weltmacht zu befehligen, daher die Macht und die Gesetze zu schreiben, während der andere ein schwacher Diktator gewesen ist".



      Artikel vom 17.12.2003 |apa |hp
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 23:20:48
      Beitrag Nr. 16.901 ()
      16848 #

      sorry xylo ich glaube du hast mich mißverstanden !

      ob die amis besser den saddam hätten erschießen sollen interessiert mich nicht sonderlich.

      meiner meinung nach hätte er sich selbst erschiessen sollen, oder sich mit der waffe in der hand erschiessen lassen, das wäre soetwas wie ein würdiger abgang gewesen.

      die amis - um die amis mach ich mir keinen kopf.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 23:40:41
      Beitrag Nr. 16.902 ()
      gefällt mir wieder mal,is ja richtig stimmung hier.also ich bin auch für dir totesstrafe bei Saddam,aber nicht für einem kurzen prozess,die welt muss auch die hintergründe aus saddams sicht kennenlernen.selbstverständlich trifft diese meine meinung auch auf dem nachbarkiller Sharon zu,damit hier keine einseitigkeit im sinne von Questorix und xylo stattfindet.na der Bush ist wegen geisteskrankheit wohl in einer anstalt unterzubringen,bei solchen lehne ich im gegensatz zu Bush die totesstrafe ab.dies ist natürlich in unabhängigkeit meine persönliche meinung,soviel freiheit nehme ich mir,auch wenn es bei mir nicht bis zum präsi gereicht hat.sicherlich werden gerechteren als ich ,noch eine menge namen einfallen,xylo und Questorix bitte ergänzen.:lick:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 23:52:07
      Beitrag Nr. 16.903 ()
      #51,

      die welt muss auch die hintergründe aus saddams sicht kennenlernen.

      geht´s noch?

      schliesslich is der sack ja während letzten jahrzehnte ständig mit´m maulkorb unterwegs gewesen, wa?

      und über des diktators sicht auf sein traktiertes volk und den rest der welt, konnte sich bisher ja niemand auch nur annäherndes bild machen, nö?

      aber wenn man von früh bis spät nur damit beschäftig ist, über die windgeschwindigkeit von bush´s jeweils letzter flatulenz zu orakeln, dann hat man dazu natürlich bisher auch keinen gedanken verschwenden können.

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 23:59:07
      Beitrag Nr. 16.904 ()
      Hier die sicht aus der Perspektive des Voelkerechtlers:

      17. Dezember 2003, 12:58, NZZ Online

      Saddam und die Genfer Konvention
      Kontroverse um die Zurschaustellung des Ex-Diktators
      Der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld hat betont, Saddam stehe als Kriegsgefangener unter dem Schutz des Genfer Abkommens. Dies hätte eine Reihe von Konsequenzen für die USA, mahnen Völkerrechtler.

      spi. Nahaufnahme: Anonyme Hände suchen im zerzausten Haar des gefangenen Saddams nach Läusen, ein Holzspachtel schabt Speichel aus seiner Mundhöhle. Diese Bilder sind nicht nur im Irak vielen zu weit gegangen. Jetzt ist der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld deswegen auch im eigenen Land unter Druck geraten. Er verteidigte am Dienstagabend im Pentagon die Bilder mit der Notwendigkeit, der Welt zu zeigen, dass der Ex-Diktator nicht mehr «frei herumläuft». Die Kritiker messen Rumsfeld an seinen eigenen Worten. Denn noch am Sonntagabend hatte er betont, Saddam werde als Kriegsgefangener nach der Genfer Konvention behandelt.

      Im Kontext des Krieges
      Diese Einstufung bedeutet, dass der Gefangene unter dem Schutz eines ganzes Regimes von Regeln steht. Nach Ansicht des Völkerrechtlers Sebastian Heselhaus von der Universität Giessen muss Saddam als Kriegsgefangener gelten, da er ja nicht nur Staatsoberhaupt war, sondern auch Oberkommandierender der Streitkräfte. Es wird zuweilen bestritten, dass nach dem Ende der Kampfhandlungen noch Kriegsgefangene genommen werden dürfen. Die Lage im Irak lässt jedoch kaum einen Zweifel darüber zu, dass diese Ergreifung im Kontext des Krieges erfolgt ist. Offenbar hat Saddam auch kürzlich noch an Widerstandshandlungen teilgenommen, womit er als Kombattant im Sinne des Abkommens gilt.

      Schutz vor öffentlicher Neugier
      Wesentlicher Ansatzpunkt der Kritiker ist Artikel 13 der III. Genfer Konvention, der fordert, dass Kriegsgefangene vor öffentlicher Neugier geschützt werden müssen. Die «Vorführung» Saddams im amerikanischen Video vom Sonntag ist damit nicht vereinbar, führt Heselhaus in der Süddeutschen Zeitung aus. Dies sei eine entwürdigende Darstellung und damit ein Verstoss gegen das Völkerrecht. Demgegenüber will sich sein Zürcher Kollege Thürer nicht so dezidiert festlegen. Er nennt es lediglich einen Grenzfall, aber keinen gravierenden Verstoss. Saddam Hussein ist unbestritten eine Person der Zeitgeschichte und bei solchen stellt die Gesetzgebung vieler Länder das öffentliche Interesse an Information explizit über den Schutz der Privatsphäre.

      Welches Gericht?
      Die Genfer Konvention äussert sich auch dazu, unter welchen Umständen ein Kriegsgefangener für Verbrechen belangt werden kann. In Artikel 102 heisst es, dass ein Kriegsgefangener von den gleichen Gerichten verurteilt werden soll, die auch für die Streitkräfte des Gewahrsamsstaats - in diesem Fall also der USA - zuständig sind.

      Dies würde einem Verfahren vor dem geplanten Sondergericht im Irak widersprechen, für das sich Bush jetzt offenbar entschieden hat. Rechtsexperten melden hier allerdings wesentliche Bedenken an. Im Irak gibt es wenig gut ausgebildete Juristen. Neben der fachlichen Kompetenz für einen solch komplexen und langwierigen Prozess dürfte es aber auch an der notwendigen Unabhängigkeit im Irak mangeln.

      Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch warnte bereits vor einem Schauprozess und erklärte, dass in den Richtlinien für das irakische Sondergericht zentrale Vorkehrungen fehlten, um ein gerechtes Verfahren zu garantieren. Von vielen Seiten wird zumindest die Beiziehung internationaler Rechtsexperten gefordert, um dem Vorwurf der Rachejustiz zu entgehen.

      Geheimes Gefängnis
      Bleibt noch die Frage, ob ein Kriegsgefangener einfach so versteckt werden kann, wie dies die USA jetzt mit Saddam tun. Nach den Regeln von 1949 müssten seine Angehörigen schnellstmöglich über seinen Aufenthaltsort informiert werden. Im vorliegenden Fall werden jedoch die Bestimmungen eines weiteren Genfer Abkommens höher gewichtet, wonach die Besetzungsmacht die Pflicht hat, Ruhe und Ordnung zu garantieren. Es wird offenbar akzeptiert, dass die Massnahme auch zum Schutze Saddams ergriffen wurde. Ganz ohne Gerichtsverfahren dürfte der prominente Gefangene aber wohl nicht unbegrenzt in Untersuchungshaft gehalten werden können. Sein Status muss über kurz oder lang festgestellt werden, was etwa durch ein amerikanisches Militärgericht geschehen könnte.



      Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2003/12/17/al/page-newzzDOB4CHQE-12.html
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 00:05:45
      Beitrag Nr. 16.905 ()
      37 Prozent der US-Amerikaner sind Anti-Amerikaner!!!

      und 43% Antisemiten!!

      :eek: :laugh:

      ___________________________________________________________






      Jerusalem - 43 Prozent der US-Bevölkerung betrachten Israel als Gefahr für den Weltfrieden. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage hervor, die erstmals Vergleichswerte zu einer umstrittenen EU-weiten Studie vom November liefert. In der EU sehen demzufolge sogar 59 Prozent der Bürger Israel als Bedrohung an. Zudem stufte eine Mehrheit der Befragten das Land vor einer Reihe anderer Staaten als größte Gefahr für den Weltfrieden ein. In den USA landete Israel dagegen auf Platz 8, weit hinter Nordkorea, dem Iran und dem Irak.

      37 Prozent der US-Bürger bezeichneten ihr eigenes Land als Bedrohung für den Weltfrieden. In der EU hatten 53 Prozent der Befragten der Einschätzung zugestimmt, dass die USA den Frieden gefährdeten.

      :laugh:

      ( ... )

      (APA/AP)
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 00:05:58
      Beitrag Nr. 16.906 ()
      #16852 Du solltst deine inneren bilder nicht unterdrücken:laugh: aber ich kann dich verstehen im sinne ,"er ist zwar ein Hurrensohn,aber unser Sohn",dagegen ist es wirklich schwer zu sein.Dostum ist schliesslich auch familienmitglied geworden,da kann sich jeder Irre freuen.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 00:14:07
      Beitrag Nr. 16.907 ()
      Apropos demokratie in Afghanistan:


      _______________________________________________

      Flammende Rede in Afghanistan
      Delegierte kritisiert vor Loya Jirga die Wahl von Männern, "die diese Katastrophen über das afghanische Volk gebracht haben" - Kämpfe im Süden Afghanistans

      In Kabul in einem Zelt auf dem Universitätsgelände tagt seit Sonntag die Loya Jirga, die wegen Drohungen von radikal-islamistischen Taliban unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet. Die Ratsversammlung mit 500 Delegierten soll eine neue Verfassung für Afghanistan verabschieden.




      Kabul - Die Delegierten der Großen Ratsversammlung (Loya Jirga) in Afghanistan sind am Mittwoch in die Detailberatungen über den Verfassungsentwurf eingetreten. In zehn verschiedenen Gruppen berieten sie über einzelne Themenbereiche wie die Rolle des Islams, die Stellung der Frau und die Kräfteverteilung im politischen System.

      In einer leidenschaftlichen Ansprache an das Plenum wandte sich die Delegierte Malalai Yoya gegen den Einfluss der regionalen Kriegsherrn auf die Arbeit der Loya Jirga, wie die Versammlung entsprechend der paschtunischen Tradition genannt wird. Als Vorsitzende der Ausschüsse seien Männern gewählt worden, "die diese Katastrophen über das afghanische Volk gebracht haben", kritisierte die Vertreterin der Provinz Farah.

      Zu den Versammlungsteilnehmern gehören mächtige Mudschahedin-Führer wie Rashid Dostum, der von Präsident Hamid Karsai in die Loya Jirga berufen wurde. Bei den Anhänger der Milizenführer rief die Rede Yoyas erheblichen Unmut hervor;
      ihre Rede wurde beendet, indem ihr Mikrofon abgestellt wurde.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 03:41:22
      Beitrag Nr. 16.908 ()
      dpa Artikel v. 17.12.03

      US-Drehbuch für Saddam-Coup lange bekannt


      Der gestürzte Diktator, dreckig, zerzaust, und ein Armeearzt, der seinen Kopf offenbar nach Läusen absucht - diese Bilder waren nach der spektakulären Gefangennahme von Saddam Hussein in Endlosschleifen im US-Fernsehen zu sehen. Eine kalkulierte Szene, für die die Amerikaner das Drehbuch seit Wochen in der Schublade hatten, wie US-Beamte in Interviews einräumten.

      Die starken Bilder sollten einen Mythos zerstören, den Saddam in Jahrzehnten der Terrorherrschaft aufgebaut hatte. "Wir wollten keine Bilder, mit denen er auch nur in irgendeiner Weise als Märtyrer oder Held aufgebaut werden könnte", sagte der Kommunikationsdirektor der Besatzungsbehörde in Bagdad, Gary Thatcher, der "New York Times".

      Das Ergebnis war nach seinen Worten besser als alles, was die Strategen erhofft hatten. "Unsere Planung war gut, aber wir hätten uns nicht träumen lassen, dass Saddam selbst dermaßen dazu beiträgt, in dem er sich so verkommen ließ." Die Amerikaner lernten die Lektion im Sommer, als die HusseinSöhne aufgespürt und bei einer wilden Schießerei getötet wurden.

      Damals wollten viele Iraker den Tod der beiden gefürchteten Tyrannen zunächst nicht glauben. Das US-Militär veröffentlichte schließlich makabre Fotos der schlimm zugerichteten Leichen.Derweil zeigt der Ex-Diktator keinerlei Reue - im Gegenteil. Nach Worten von Muwaffak el Rabai, der zu den vier Mitgliedern des irakischen Regierungsrats gehört, die Saddam am Sonntagabend (24 Stunden nach seiner Festnahme) sehen durften, beschimpfte der wütende Ex-Diktator die Besucher und verteidigte seine Handlungen.

      Außerdem habe Saddam die Invasion in Kuwait von 1990 verteidigt und auf "Iraks historischen Anspruch auf Kuwait" verwiesen. Auf den Gasangriff gegen die Kurden in Halabscha angesprochen, bei dem Tausende umkamen, habe er erklärt: "Das waren die Iraner."
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 09:28:53
      Beitrag Nr. 16.909 ()
      und wieder haben xylo, flitztas und OSpower ein Problem:

      Nachdem sie gegen logische Argumente polemisierten, stelt sich die typische Situation ein:

      Entweder zeigen die Ereignisse, dass die 3 falsch lagen oder - wie jetzt - SAEMTLICHE politischen Lager sind anderer meinung.

      Naja, sie werden es halt wie immer behandeln, das Problem:
      Tauchstation bis alles "vergessen" ist und man mit den naechsten Dingen falsch liegt oder einfach die Wirklichkeit leugnen.

      Wie flitztass, der nach dem Vorlegen von regierungsdokumenten, dass man fuer abermilliarden russische Waffen auf Kosten der USA bezahlte, Russland als direkten Lieferanten und Unterstuetzer von sadam Hussein darstellte.
      Und der so primitiv argumentierte, dass er eine offizielle regierungsdoktrin gleichstellte.

      Und der so unvetrschaemt war, unser Land mit seinem beispielhaften Kriegswaffenkontrollgesetz als offiziellen Kriegswaffenlieferanten darzustellen, obwohl nur einzelne Kleinkriminelle mit skrupellosen geschaeften eine schnelle Mark machten und dafuer - im gegensatz zu den in den USA verantwortlichen - hier auch rechtskraeftig verurteilt wurden.

      PRIMITIVER GEHTs NIMMER.


      _________________________________________________________

      SPIEGEL ONLINE - 18. Dezember 2003, 7:41
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278820,00.html
      Streit über Todesstrafe

      "Saddam kann gar kein Kriegsgefangener sein"

      Politiker von Regierung und Opposition in Deutschland sind sich einig: Sie verurteilen das Plädoyer von US-Präsident George W. Bush, den gefassten Saddam Hussein zum Tode zu verurteilen. Dem früheren irakischen Diktator wird in seiner Heimat der Prozess gemacht.




      Berlin/Bagdad - "Ankündigungen, die das Ergebnis eines Gerichtsverfahrens vorwegnehmen, halte ich generell nicht für klug", sagte der CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz der "Berliner Zeitung". Saddam müsse im Irak einen fairen Prozess bekommen. "Nur dann besteht die große Chance, in der Anklage Punkt für Punkt all die Verbrechen aufzuführen, derer sich Saddam Hussein in seiner langen Herrschaft schuldig gemacht hat, und so die irakische Öffentlichkeit und die arabische Welt über das Ausmaß dieser Verbrechen zu informieren."

      Ähnlich äußerte sich der SPD-Außenpolitiker Gernot Erler. Er warf Bush Populismus vor: "Saddam Hussein wurde in den USA hochstilisiert zum Hauptfeind", sagte Erler. "Diese sehr starke Personalisierung führt nun zu einer Triumphgeste."
      Die Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Menschenrechte, Christa Nickels (Grüne), sprach sogar von einem fatalen Beigeschmack von Siegerjustiz. Würde Saddam zum Tod verurteilt, würde ein Märtyrer für Extremisten und Terroristen geschaffen.

      Der Berliner Völkerrechtler Gerd Seidler plädierte dafür, Saddam vor ein internationales Gericht zu stellen. Die USA als Aggressor und Besatzungsmacht seien völkerrechtlich nicht befugt, den Ex-Diktator abzuurteilen. "Saddam Hussein kann gar kein Kriegsgefangener sein", sagte Seidler. "Die USA haben am 28. April erklärt, dass der Kriegszustand beendet ist. Seither können sie keine Kriegsgefangenen mehr nehmen. Was die Todesstrafe betrifft, so ist sie nach dem Völkerrecht nicht generell verboten. Sie ist es nur jenen Staaten, die das 2. Fakultativ-Protokoll zum Pakt über bürgerliche und politische Rechte von 1966 und damit das Verbot der Todesstrafe unterzeichneten. Die USA gehören nicht dazu", stellte der Vökerrechtler klar.

      Bei einem irakischen Gericht bestehe die Gefahr, dass ein solches Gremium als Marionette der USA gesehen würde, sagte Seidler.

      Saddam wird aber wohl vor ein Gericht in seiner Heimat gestellt werden. Dies sagte der Vorsitzende des provisorichen irakischen Regierungsrats, Abdelasis al-Hakim, in London nach Gesprächen mit dem britischen Außenminister Jack Straw. Internationale Standards würden eingehalten und Beobachter aus dem Ausland zugelassen, sagte al-Hakim.
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      schrieb am 18.12.03 10:02:46
      Beitrag Nr. 16.910 ()
      Vielleicht fuer flitztass

      ein paar FAKTEN, die seine Besudelei unseres Staates ins rechte Licht rueckt:


      Waffenexport gesunken
      Kriegswaffenexport um 13 Prozent verringert. Neuer Verdacht auf illegalen Waffenexport nach Indonesien


      BERLIN ap Deutschland hat auch 2002 weniger Kriegswaffen exportiert. Dies geht aus dem Rüstungskontrollbericht 2002 hervor, der gestern vom Kabinett verabschiedet wurde. Danach ist die Ausfuhr von Kriegswaffen 2002 gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent gesunken. Im Zeitraum von 1997 bis 2002 ging der Export den Angaben nach sogar um 55 Prozent zurück. Insgesamt habe der Anteil der Kriegswaffen an der deutschen Gesamtausfuhr bei 0,6 Prozent gelegen, hieß es. Konstant geblieben sei der Export in Mitgliedstaaten der EU, der Nato oder in Nato-Mitgliedern gleichgestellte Länder - Schweiz, Australien, Japan und Neuseeland.

      Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul erklärte, besonders deutlich sei der Rückgang der Exporte in so genannte Drittstaaten - Länder, die weder der Nato noch der EU angehören. Die ärmsten Entwicklungsländer hätten gar keine Kriegswaffen erhalten. Grünen-Chefin Angelika Beer erklärte, auch die Genehmigungen von Kleinwaffen-Exporten in Drittstaatenländer seien deutlich zurückgegangen - das Ausfuhrvolumen sei von 7,43 auf 4,2 Millionen Euro gesunken.

      Laut einer Meldung des Tagesspiegels sind deutsche MP5-Maschinenpistolen in Indonesien aufgetaucht, für die es laut der Firma Heckler&Koch keine Ausfuhrgenehmigung gegeben hat. Nun ermitteln deutsche Behörden, wie die Waffen nach Indonesien gekommen sind. Auch wenn die Waffen in Lizenz im Ausland produziert wurden, muss die Bundesregierung eine Exportgenehmigung erteilen.
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      schrieb am 18.12.03 10:20:26
      Beitrag Nr. 16.911 ()
      Fischer kritisiert Israels Grenzzaun
      Bei einem inoffiziellen Besuch trifft der deutsche Außenminister auch den palästinensischen Ministerpräsidenten und lädt ihn nach Berlin ein. Er bezeichnet die Genfer Friedensinitiative als ein "Hoffnungslicht" und plädiert für eine Zwei-Staaten-Lösung


      AUS JERUSALEM SUSANNE KNAUL
      Bundesaußenminister Joschka Fischer hat sich bei seinem Israel-Besuch nicht mit dem dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat getroffen. Er treffe ja auch den israelischen Präsidenten nicht, entzog er sich gestern einer entsprechenden Frage von Journalisten. Fischers inoffizieller gestriger Besuch ging auf eine Einladung des Interdisziplinären Zentrums für Politik und Strategie in Herzlia zurück, das diese Woche die jährliche dreitägige Konferenz zur "Nationalen Agenda" veranstaltet.

      Im Verlauf seiner gut halbstündigen Ansprache vor rund 500 Zuhörern kritisierte Fischer mit ungewohnt scharfen Worten den Verlauf der derzeit von Israel errichteten Trennanlagen. Niemand stelle "das Recht Israels zur Selbstverteidigung in Frage", betonte er wiederholt. Auch die Bundesrepublik erkenne das ohne Bedingungen an. Dennoch müsse der Sicherheitszaun entlang der Waffenstillstandslinie von 1967 verlaufen. Die von der Regierung in Jerusalem beschlossene Route, die stark davon abweicht, sei in Europa "schwer zu verstehen". Die Sperranlage ist einer der Hauptstreitpunkte zwischen Israel und den Palästinensern.

      Der Bundesaußenminister traf am frühen Vormittag mit dem palästinensischen Premierminister Ahmed Kurei (Abu Ala) zusammen, dessen Büro nicht weit hinter der jüngst zwischen Jerusalem und Abu Dis errichteten Trennmauer liegt. Abu Ala berichtete seinem Gast von den Vorbereitungen für ein Gipfelgespräch mit dem israelischen Premierminister Ariel Scharon, das schon vor drei Wochen geplant war. Ein konkreter Termin steht nach wie vor aus. Fischer nannte das anvisierte Treffen "einen wichtigen Schritt". Am Ende des Gesprächs äußerte er seine Hoffnung, Abu Ala in naher Zukunft "in Berlin zu sehen".

      Mit "Interesse" verfolge er die in Israel geführte Debatte über demografische Entwicklungen, die führende Politiker im Likud bereits zu Überlegungen über einen einseitigen Abzug aus den palästinensischen Gebieten veranlasst haben. "Eine Demokratie kann langfristig die Rechte der Mehrheit nicht ignorieren", sagte Fischer und appellierte an Israel, die "Chance, die Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen, nicht zu verpassen". Den privaten Entwurf für einen Friedensvertrag "Genfer Initiative" nannte er ein "Hoffnungslicht", dennoch müsse der "wahre Fortschritt von Regierungsseite kommen". Die USA werden dabei "die Vermittler sein".

      Mit Blick auf die Palästinenser forderte Fischer "klare Signale", vor allem im Kampf gegen den Terror. An Israel appellierte er, die "illegalen Siedlungen" aufzulösen.
      Seine Rede in Herzlia beendete er mit den Worten: "Ich bin ein unheilbarer Optimist und glaube, dass Frieden im Nahen Osten möglich ist."

      Hinsichtlich der Entwicklungen im Irak blieb der Minister indes skeptisch: :D "Wir fürchten, dass die Folgen des Krieges nicht kontrollierbar sein werden."
      :D

      Fischers Amtskollege Silvan Schalom stellte sich anschließend vehement gegen einseitige Maßnahmen der israelischen Regierung und nannte die von Vizepremier Ehud Olmert in Aussicht gestellte Auflösung von Siedlungen einen "Preis für den Terror". Mit Spannung wird in Israel die für heute Abend geplante Rede Scharons erwartet, die mehr Klarheit über die Position des Regierungschefs auch in dieser Frage bringen wird.

      taz Nr. 7237 vom 18.12.2003, Seite 9, 111 TAZ-Bericht SUSANNE KNAUL
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 10:29:56
      Beitrag Nr. 16.912 ()
      Der Satz ist aufgrund seiner grammatikalischen Absonderlichkeit völlig unverständlich....aber falls damit gesagt sein soll, dass die russischen Waffenlieferungen eigentlich gar nicht den Russen zuzurechnen sind, sondern den Amerikanern, dann wird es langsam wirklich lustig....leider wird der Sinn der Aussage aber eben hinter sprachlichen Unzulänglichkeiten versteckt....:

      Wie flitztass, der nach dem Vorlegen von regierungsdokumenten, dass man fuer abermilliarden russische Waffen auf Kosten der USA bezahlte, Russland als direkten Lieferanten und Unterstuetzer von sadam Hussein darstellte.
      Und der so primitiv argumentierte, dass er eine offizielle regierungsdoktrin gleichstellte.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 11:19:13
      Beitrag Nr. 16.913 ()
      @xylo: Da kann man nichts machen.

      Dass ist für "Deep Thought" halt schon eine bodenlose Frechheit, dass ich hier in #16801 - #16803 die komplette Liste der Waffenlieferungen an den Irak reinstelle, die das SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute), das meines Wissens weltweit angesehenste Friedensforschungsinstitut, zusammengetragen hat, wie ich ja als Quellenangabe auch angegeben hatte.

      http://projects.sipri.se/armstrade/atirq_data.html

      Das bringt unseren Freund halt enorm in Rage.
      Das ist für "Deep Thought"

      ...gegen logische Argumente polemisierten...

      ...Vorlegen von regierungsdokumenten...

      ... PRIMITIVER GEHTs NIMMER...


      Da soll jeder selbst drüber denken, was er will. ;)

      Und dass er mir dann "Besudelei unseres Staates" vorwirft, weil ich in #16803 zu der Tatsache, dass sowohl die USA als auch Deutschland nur ein paar kleine Hubschrauber geliefert haben, eine ironische Bemerkung über die "Schurkenstaaten" USA und Deutschland gemacht habe, die er tierisch ernst genommen hat, und sich dann bemüssigt fühlte, Bilder dieser leichten Hubschrauber reinzustellen, dazu muss ich dann aber doch noch einen Kommentar abgeben:

      :laugh:

      Wie ich schon sagte, seit sep weg ist, braucht manche halt ein neues Opfer, an dem sie sich reiben können. Ich dann damit gut leben. ;)
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 11:50:12
      Beitrag Nr. 16.914 ()
      Es überschreitet den Horizont einiger User, dass auch Waffen geliefert werden konnten, ohne auf der Liste der Spiri zu erscheinen.
      Sowas nennt man illegale Waffenlieferung oder Lieferung über dritte.
      Im Falle der USA-Irak Verbindung sind das Waffen im Wert von ca 5Mia $ die bis ~Ende 89 geliefert wurden über Kanäle, die im Web nachzulesen sind.
      Da ist Raketentechnik, Giftgas und alles sonst was zum ABC-Bereich gehört dabei.
      Untersuchungenberichte aus dem US-Senat und vom britischen Unterhaus liegen vor, weil auch Frau Thatcher darin verwickelt war.
      Die Unterlagen sind im Web einzusehen.
      Nebenbei mich langweilen Eure Versuche der Geschichtsklittung.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 12:01:40
      Beitrag Nr. 16.915 ()
      Ich finde diese Meldung ist viel wichtiger!

      washingtonpost.com
      Gunmen Kill Iraqi Political Figure



      The Associated Press
      Thursday, December 18, 2003; 5:46 AM


      BAGHDAD, Iraq - Suspected followers of Saddam Hussein shot to death a representative of a major Shiite political party, a party official said Thursday.

      Muhannad al-Hakim, a member of the Supreme Council for the Islamic Revolution in Iraq, was killed Wednesday morning while leaving his home in Baghdad, party official Latif al-Rubaie said. He blamed the killing on loyalists of the former dictator, who was captured Saturday.

      Al-Hakim, who is in his mid-30s and was head of security at the Education Ministry, was a cousin of Abdel-Aziz al-Hakim, who currently holds the rotating presidency of the U.S.-appointed Iraqi Governing Council.

      A funeral procession was held Thursday.

      In August, Ayatollah Mohammed Baqir al-Hakim, a top Shiite cleric and founder of the Supreme Council party, was killed in a car bombing in the southern city of Najaf that left at least 85 people dead in Najaf. He was a brother of Abdel-Aziz Al-Hakim.


      © 2003 The Associated Press
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 12:34:17
      Beitrag Nr. 16.916 ()
      Auch diese Meldung ist nicht ohne, zeigt sie doch, daß die sog. Verschwörungstheorien in den politischen Alltag der USA einsickern.

      Albright: Bush versteckt bin Laden

      18. Dez 10:22 netzeitung

      Es war nur ein Witz, sagt die frühere US-Außenministerin. Doch als sie sagte, Bush halte Terroristenführer bin Laden gefangen, um ihn eines Tages popularitätsfördernd hervorzuziehen, lächelte sie nicht. Spekuliert wird auch über Saddam Hussein.


      In den USA werden nach der Gefangennahme des früheren irakischen Diktators Saddam Hussein allerhand Verschwörungstheorien schlagzeilenfähig, die sich bislang nur über dubiose Treffs anonymer Surfer im Internet verbreitet hatten. So spekulierte Madeleine Albright im - privaten - Gespräch mit einem Reporter darüber, dass US-Präsident George W. Bush Osama bin Laden, den meistgesuchten Terroristen, irgendwo gefangen halten lasse, um ihn gegebenenfalls irgendwann als Trumpf aus dem Ärmel zu ziehen. Etwa im Wahlkampf um das Weiße Haus.


      Dies sagte Albright, wie Morton Kondracke, ihr Gesprächspartner, behauptet, allen Ernstes, wofür es noch andere Zeugen gebe. Sie selbst allerdings beteuert, einen Witz gemacht zu haben. Ein Witz, aus dem Fox-News wurden, denn Kondracke hat zu Albrights Verdruß aus dem Privatgespräch geplaudert, der Regel des seit fast 50 Jahren in Wahlkämpfen erfahrenen demokratischen Kampagnenmanagers Joe Cerell folgend: «Je hirnrissiger eine Bemerkung ist, desto sicherer wird sie zur Schlagzeile.»


      Nachhall in höchsten Kreisen

      Albrights Spekulation ist nur eine jener eigentümlichen Theorien, die mittlerweile auch in höchsten politischen Kreise Nachhall finden. Um bei bin Laden zu bleiben: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Howard Dean behauptet, Bush habe vor dem 11. September 2001 von den bevorstehenden Terrorattacken auf das World Trade Center und das Pentagon gewusst, aber nichts dagegen unternommen. Er sei aus Saudi Arabien gewarnt worden.

      Auch Saddam Husseins Gefangennahme ist nach Ansicht einiger Spitzenpolitiker nicht ganz sauber gewesen. So meint der Kongressabgeordnete Jim McDermott, dass der Ex-Diktator schon längst hätte festgenommen werden können, wäre es Bush nicht um den richtigen Moment gegangen, um seine sinkenden Popularitätswerte wieder hochzubringen.



      Gelächter bei Republikanern

      Zur Besorgnis jener in der demokratischen Partei, die über derlei am liebsten nur lachen würden - wie, laut «Village Voice», ein Wahlkampfmanager der Republikaner -, sind derlei Theorien unter Demokraten einem Artikel der «Washington Times» zufolge weit verbreitet. Die Partei fürchte, aus dem Mainstream in die Obskurität abzugleiten, wenn es so weiter gehe, heißt es. Allerdings, so wird hinter vorgehaltener Hand eingeräumt, ist die Regierung Bush nicht unschuldig an dem Gerede. Denn einige der Kriegsgründe gegen Irak waren dermaßen verdreht, dass die Frage nahe liegt, wer und warum daran gedreht haben könnte.

      So stellte sich jetzt, 14 Monate danach, heraus, dass Bush im Oktober 2002 bei Senatoren tatsächlich um Zustimmung für Krieg gegen Irak geworben hatte, indem er Saddam Hussein nicht nur den Besitz von ABC-Waffen unterstellte, sondern auch von Marschflugkörpern, die in der Lage seien, Gift, Krankheitserreger und Nuklearbomben auf die Großstädte an der US-Ostküste zu werfen. Das sagte ein Senator aus Florida dieser Tage Reportern. Schon damals war es ziemlich klar, dass Hussein über High-Tech-Drohnen, wie auch der überwiegende Rest der Welt außer den USA und ihren Verbündeten, nicht verfügte.



      Gelegentlich wahr

      Während Spekulationen über den 11. September und bin Laden im Internet gang und gäbe sind und Formen annehmen, die nicht einmal für den unseriösesten und Schlagzeilen-erpichtetsten Politiker akzeptabel scheinen, muss sich dies bei Saddam Hussein noch einspielen. Auf einem Website, das führende Verschwörungstheoretiker für seinen gelegentlichen Wahrheitsgehalt schätzen, debka.com, wird behauptet, Hussein sei bereits seit drei Wochen Gefangener von Landsleuten gewesen, die in Verhandlungen sicher stellen wollten, die 25 Millionen Dollar Belohnung ausgezahlt zu bekommen.

      Unter Irakern in Bagdad und London macht indessen laut «Village Voice» die Spekulation die Runde, dass Hussein schon vor Monaten gefangen genommen worden sei, weil ein Foto, das angeblich von vergangenem Sonnabend stammt, reife Datteln an einer Palme zeige, obwohl Datteln zu dieser Jahreszeit längst geerntet oder vergangen seien. Zu schweigen von selbst ernannten Forensikexperten, die, so die Zeitschrift, den schnellen DNS-Test an dem Gefangenen bezweifeln.



      Selbst erfunden

      Wirkliche Forensiker allerdings sagen, in wichtigen Fällen seien 24 Stunden oder weniger für den DNS-Test möglich, zumal wenn es nicht um Hunderte Vergleichtests, sondern um einen geht. Debka.com gilt laut US-Medienberichten in einschlägigen Kreisen schon deshalb als glaubwürdig, weil es dem israelischen Geheimdienst Mossad zugeordnet wird, der, wollte man Verschwörungstheoretikern in eine die Welt ausnahmsweise vereinfachende, weit verbreitete Theorie folgen, sowieso so ziemlich jedes größere Ereignis der letzten Jahrzehnte entweder selbst gesteuert oder selbst erfunden haben könnte.

      Wer von Antisemitismus weniger hält als der klassische Konspirationsaufdecker, freundet sich indessen mit den fruchtprallen Palmen in Husseins letztem Garten an. Und mit Albrights Osama-Spekulation, die es dem US-Präsidenten geradezu unmöglich machen dürfte, vor der Wahl im November 2004 dem Terroristenführer auf die Spur zu kommen. Es wäre, für Demokraten, ein Witz. (nz)
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 12:44:52
      Beitrag Nr. 16.917 ()
      "Politiker von Regierung und Opposition in Deutschland sind sich einig: Sie verurteilen das Plädoyer von US-Präsident George W. Bush, den gefassten Saddam Hussein zum Tode zu verurteilen. Dem früheren irakischen Diktator wird in seiner Heimat der Prozess gemacht. "

      Irgendwie erinnert mich das Presse- und Politikerwesen wieder an die Geschichte um Martin Hohmann:
      ein Politiker gibt ein Interview, macht eine Aussage, und die Medien ergänzen nach ihrem Gusto.

      Im vorliegenden Fall:

      Diane Sawyer (übrigens einzige westliche Journalistin, der Saddam Hussein in den letzten 10 Jahren überhaupt ein Interview gab) fragt Bush, ob er die Todesstrafe für Saddam Hussein befürworte.

      Bush: ich bin für die Höchststrafe, das entscheidet aber nicht der amerikanische Präsident, sondern das irakische Volk.

      Nicht Bush selber, sondern die Medien behaupten, der amerikanische Präsident fordere die Todesstrafe für Saddam.

      einfach einmal angenomen:

      Prozess in USA: Todesstrafe möglich, je nach dem, in welchem Bundesstaat der Prozess stattfindet
      Prozess im Irak: Todesstrafe möglich (nach der derzeit geltenen Verfassung)
      Prozess in den Haag: Todesstrafe nicht möglich

      Die Aussage "ultimative Höchststrafe" kann also wegen der Abhängigkeit vom Gerichtsstand nicht automatisch als Befürwortung der Höchststrafe gewertet werden.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 12:58:55
      Beitrag Nr. 16.918 ()
      16866 #

      stimmt bushens aussage ist eine aufgeblähte medienposse.

      als ob der amerikanische präsident weisungsbefugnis in sachen urteil hätte !

      würde saddam in texas vor gericht gezerrt würde er exekutiert !

      würde man in den haag über ihn zu gericht sitzen würden noch verhandelt wenn wir bereits mit unseren enkelkindern spielen !

      würde er in bagdad vor gericht stehen wird es darauf ankommen in wie weit man den ruf der straße bedienen will, inwieweit man sich im urteil von innenpolitischen erwägungen leiten lassen will !

      die amerikanische politik ist zwar ein graus, aber man sollte den blick nicht dafür verlieren, das nicht nur die amerikanische politik ein graus ist !
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 13:02:04
      Beitrag Nr. 16.919 ()
      Das Gerücht läuft schon seit gestern, die USA wußten schon seit längerem, wo sich Saddam aufhält.
      Und das ist ein Republikaner, kein Dem

      Die Behauptung in #865 Dean sagt, dass Bush gewußt hat, dass ein Angriff aufs Trade center bevorsteht, kann ich so nicht stehen lassen.
      Clinton hat in seinem Übergabegespräch Bush darufhingewiesen, dass es Planungen gibt in irgendeiner Form Aktionen gegen die USA zu starten, das waren allgemeine Hinweise.
      Bush hat aber auch diese Warnhinweise nicht ernst genommen und ist wie immer zum Golf spielen gegangen.
      Das ist der Vorwurf.

      Tuesday, December 2, 2003

      LaHood: Hussein`s capture imminent

      Pantagraph Staff

      http://www.pantagraph.com/stories/120203/new_20031202014.sht…


      BLOOMINGTON -- U.S. Rep. Ray LaHood held his thumb and forefinger slightly apart and said, " We`re this close" to catching Saddam Hussein.
      Once that`s accomplished, Iraqi resistance will fall apart, said the five-term Republican congressman from Peoria who serves on the House Intelligence Committee.

      A member of The Pantagraph editorial board -- not really expecting an answer -- asked LaHood for more details, saying, " Do you know something we don`t?"

      " Yes I do," replied LaHood.

      LaHood spent an hour at the newspaper Monday, discussing the war on terror, the 2004 elections, Central Illinois` regional economic development and his less-than-enthusiastic appraisal of Gov. Rod Blagojevich`s performance.

      The comment about the deposed Iraqi president came while LaHood discussed next year`s elections.

      The congressman said he`s been disappointed with U.S. Sen. Peter Fitzgerald and believes the Republican senator isn`t seeking a second term because " he can`t get the votes."

      LaHood hopes his party can hold the Senate seat because, he said, " President Bush is popular south of I-80, and that will help our Republican Senate candidate."

      The economy -- barring a cataclysmic event like the Sept. 11, 2001, terrorist attacks -- will be central to the presidential race, he said.

      " People working, making money, taking care of their families, health-care costs" -- those are the key issues, LaHood said.

      He said the war is a major issue, but not as important as the economy.

      LaHood said polls still show most Americans support the U.S. military presence in Iraq. Then he added, " Once we get Saddam ... and we`re this close."

      He said members of Congress who return from trips to the war zone all say the Iraqi people are very thankful to the United States and added, " You don`t hear about that too often."

      --------------------------------------------------------------------------------
      Copyright © 2003, Pantagraph Publishing Co. All rights reserved.
      http://www.toostupidtobepresident.com/shockwave/saddamcaptur…
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 13:04:10
      Beitrag Nr. 16.920 ()
      ab und zu postet stirner ja auch mal was lesenswertes....

      Wobei ich als "Verschwörungsfan" natürlich die Sache mit der mehrmonatigen Gefangenschaft Saddams für möglich halte...nur so konnte man für ausreichend Bartwuchs und ausreichend wirres Haar sorgen, um den alten Mann vor der Weltöffentlichkeit als heruntergekommenen Penner zu präsentieren, ich erinnere an Evivas Text, nach dem der Zustand für die USA unerwartet schlecht war....wenn da nicht nachgeholfen wurde....;)



      Joerver: es geht nicht um amerikanische Lieferungen, wie ich DT-s seltsames Gebrabbel verstehe, sondern um russische, für die die Russen aber leider nix können....
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 13:23:48
      Beitrag Nr. 16.921 ()
      Albright wieder :confused: . Dieses Ausbund an Wertigkeit dürfte auch mit diesem weiteren Bonmot Eingang in die WO-Analen der Indizien finden.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 16:45:24
      Beitrag Nr. 16.922 ()
      es geht nicht um amerikanische Lieferungen, wie ich DT-s seltsames Gebrabbel verstehe, sondern um russische, für die die Russen aber leider nix können....


      nee, leider wieder nix kapiert, xylo, das Leben muss fuer Dich ja viele raetsel haben, die fuer andere leicht zu bewaeltigen sind...

      Schon mal davon gehoert, dass man auch waffen, die Russland oder andere einmal an irgendjemand geliefert haben, von diesem urspruenglichen Empfaenger an dritte/vierte laender weiterverkauft werden koennen, ohne dass das Produktionsland das noch kontrollieren kann?

      Vielleicht schon mal was von Iran/Contra-Affaere gehoert oder liest Du nur die Bunte? :D
      Da gibt es einige Tonnen US-Untersuchungssausschuss-Akten, vermutlich auch einige populaerliterarisch orientierte Zusammenfassungen auf Deutsch, die Du Dir ja von jemandem erklaeren lassen kannst.

      Ansonsten: "Logik fuer Anfaenger... " *bruell*

      Die CIA und der Mossad sind auf solche "geschaefte" stark spezialisiert, einige sind bestens und absolut wasserdicht belegt..
      Daraus haettest Du allerdings auch selber kommen koennen, wenn Du die von Joerver hier eingestellten Links der US-Admin. gelesen und - das duerfte der Haken sein - auch VERSTANDEN haettest, denn genau das wird docrt bewiesen.

      aber - wie schon immer: wer lesen und verstehen kann (und dann auch noch Englisch) , der ist Dir eben einfach voraus.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 16:53:08
      Beitrag Nr. 16.923 ()
      Im Uebrigen stimme ich joerver`s posting # 16863 zu, der die laecherliche Art, wie flitzass und xylo in einigkeit mit ospower hier die geschichte nicht nur erwiesenermassen nicht kennen, sondern sich auch anmassen, mit ihrer unsaeglichen zeitgeschichtlichen Ignoranz anzugeben.

      Fuer solche Diskussionen auf Pennaelerniveau ist mir meine zeit zu schade.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 17:04:27
      Beitrag Nr. 16.924 ()
      #72,

      na hoffentlich ist dir deine zeit zum unfug verbreiten bald mal zu schade.

      den spiegel und die taz und zur not auch noch die ny-times finden wir auch ohne dich.

      und auf deine permanten persönlichen pöbeleien kann getrost verzichtet werden.
      die geben sowieso nur zeugnis über dich.
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 17:20:31
      Beitrag Nr. 16.925 ()
      einerseits: "es geht nicht um amerikanische Lieferungen, wie ich DT-s seltsames Gebrabbel verstehe, sondern um russische, für die die Russen aber leider nix können...."

      andererseits:
      nee, leider wieder nix kapiert, xylo, das Leben muss fuer Dich ja viele raetsel haben, die fuer andere leicht zu bewaeltigen sind...

      Schon mal davon gehoert, dass man auch waffen, die Russland oder andere einmal an irgendjemand geliefert haben, von diesem urspruenglichen Empfaenger an dritte/vierte laender weiterverkauft werden koennen, ohne dass das Produktionsland das noch kontrollieren kann?



      Also doch Lieferung russischer Waffen, für die die Russen - es müsste eigentlich natürlich heißen Sowjetunion, so hießen die ja damals noch - nix können....:rolleyes:

      Diese These wird allerdings in eher nicht die Geschichte eingehen. Saddam war also eigentlich gar nicht mit der Sowjetunion befreundet, sondern die Amis haben über dunkle Kanäle russische Waffen für ihn gekauft, die die SU gutgläubig an Friedensstaaten verkauft hatte....denn an einen Saddam oder ähnliche Leute hätte die SU ja niemals geliefert.
      Schlimm, dass der Mossad so übel ist und die armen Sowjets so mies ausgetrickst hat....damit er dem bösen Saddam dann russische Waffen - nur für den Frieden gedacht - um 3 Ecken liefern konnte...:laugh: :laugh: :laugh:



      PS: und den Franzosen hat der Geheimdienst (CIA oder auch Mossad?) bestimmt vorgespiegelt, sie lieferten nur ziviles Material und der Irak wäre eine Musterdemokratie...wirklich böse USA....
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 17:29:33
      Beitrag Nr. 16.926 ()
      73 - naja, immerhin kann man mit DTs Postings eines gut üben:

      schlecht formulierte Sätze in dürftiger sprachlicher Qualität mit armseligem Wortschatz dennoch zu verstehen ... wenn es auch nicht immer gelingt.:rolleyes:

      Da hatte die antigone schon mehr drauf, wenn sie auch eine Giftspritze sondergleichen war, wenigstens konnte sie Deutsch...:D
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 20:37:01
      Beitrag Nr. 16.927 ()
      Wenn es wahr sein sollte, was da der Vorsitzende des Untersuchungsausschußes erzählt, könnte es einigen Ärger geben, den viele der Angehörigen der Opfer haben sich auch so schon in den letzten Wochen beklagt.

      9/11 Chair: Attack Was Preventable
      NEW YORK, Dec. 17, 2003


      For the first time, the chairman of the independent commission investigating the Sept. 11 attacks is saying publicly that 9/11 could have and should have been prevented, reports CBS News Correspondent Randall Pinkston.

      "This is a very, very important part of history and we`ve got to tell it right," said Thomas Kean.

      "As you read the report, you`re going to have a pretty clear idea what wasn`t done and what should have been done," he said. "This was not something that had to happen."

      Appointed by the Bush administration, Kean, a former Republican governor of New Jersey, is now pointing fingers inside the administration and laying blame.

      "There are people that, if I was doing the job, would certainly not be in the position they were in at that time because they failed. They simply failed," Kean said.

      http://www.cbsnews.com/stories/2003/12/17/eveningnews/main58…
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 21:26:59
      Beitrag Nr. 16.928 ()
      #16865:laugh: Da kann ich mich mit "spekulationen" auch nicht zurückhalten,es war nämlich in wirklichkeit so:cool:
      B]Die geschichte vom Saddam und seine Gefangennahme[/B]
      Wie ein jeder weiss können wir den offiziellen nachrichten der USA niemals trauen.Saddam wurde in wirklichkeit von einem vertrauten verraten,der ihm an der Kopfwunde (schläfenbereich)für jedem sichtbar mit einem gegenstand heintückisch niederschlug.Saddam konnte sich garnicht seiner festnahme erwehren,in Ohnmacht wurde er den Amerikanern lebendig übergeben,die schon das gelände abgeriegelt hatten.Es war also verrat im spiel wegen lumpiger 25 Mios,jeder Hollywoodstreifen hätte mehr gekostet ohne vergleichbare wirkung.Ja so wars in wirklichkeit :cry:
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 00:36:37
      Beitrag Nr. 16.929 ()
      Achtung Satire! Achtung Satire!

      THE TRIAL OF SADDAM HUSSEIN

      Selected Highlights From a Future Transcript
      BAGHDAD--AHMED CHALABI: Good morning, Mr. Hussein. I am Ahmed Chalabi, chairman of the Iraqi National Congress, President-in-Waiting of the Islamic Republic of Occupied Mesopotamia and special prosecutor in The People of Iraq vs. Hussein.

      SADDAM HUSSEIN: I know who you are.

      AC: Are you Saddam Hussein, most recently to have resided at No. 4 Chicken Run Road, Basement Apt. 1, Ad Dwar, Salahuddin Province?

      SH: The one and only!

      AC: Very well. As you are aware, you have been charged with a number of serious offenses. Let`s begin with your war against Iran, which killed more than a million Iraqis and Iranians between 1980 and 1988 and destroyed our national economy.

      SH: Ah, well, I can explain that. I wanted to give up that stupid war as soon as the Iranians began fighting back, but Secretary of State George Schulz kept bugging me about it. He called me up all the time, in the middle of the night--like the whole world is on Washington time, you know? Keep on rockin`, Saddie, he said. Don`t be a wuss. You`re our strategic bulwark against Iran. I admit it. I was flattered. When the Great Satan tells you he needs you to become his "strategic bulwark," what are you gonna do, say no? Plus President Reagan kept sending me cash and bombs.

      AC: Did you use a nerve gas called tabun against the Iranians, in violation of the 1925 Geneva protocol against the use of chemical weapons?

      SH: Well, yeah, but Donald Rumsfeld gave me a note.

      AC: Why don`t we just--

      SH: You see, Rumsfeld was Reagan`s special Middle East envoy--`83, I think it was--and he came over to visit me at the palace. We celebrated Ramadan together, saw a few shows. We were tight, though you`d never know it to hear the way he talks now! Back then, though, Rummy was my dog. He told me that the president had authorized him to do "whatever`s necessary" to help me go all the way to Teheran. The Americans knew that I was gassing those Shiite Iranians like nobody`s business, and they loved it! You have to understand, they were still pissed about that hostage thing. That`s why they offered me full diplomatic relations. I figured hey, it`s a tough neighborhood, what with psycho Israelis bombing my brand-nuke plant and the Saudis chopping off their princesses` heads down south--I needed a friend, Rummy needed a friend, it worked out.

      AC: You gassed 5,000 Kurds at the town of Halabja in 1988.

      JUDGE KATHERINE HARRIS: Phrase queries in the form of a question, counselor. Like in "Jeopardy."

      AC: Sorry, your honor. Mr. Hussein, did you gas 5,000 Kurds at Halabja?

      SH: Actually, that was the Iranians. Hold on...(fumbles through papers)...here it is. Stephen Pelletiere, the main CIA political analyst on Iraq during the 1980s, wrote about this in The New York Times last January. He says yes, Kurds were gassed during one battle between us and Iranian troops, but the CIA "cannot say with any certainty that Iraqi chemical weapons killed the Kurds...The condition of the dead Kurds` bodies however, indicated they had been killed with a blood agent--that is, a cyanide-based gas--which Iran was known to use. The Iraqis, who are thought to have used mustard gas in the battle, are not known to have possessed blood agents at the time." Rumsfeld gave me permission to for mustard gas.

      AC: Still, your soldiers used poison gas! Didn`t you realize that you`d gone too far?

      SH: The Americans kept telling me I hadn`t gone far enough! I told them I wanted to end the war, but Reagan didn`t want me to submit to "regime change"--that was Ayatollah Kholmeini`s main demand to stop the fighting. Reagan had his CIA director Bill Casey ship me zillions of Chilean cluster bombs, but they still didn`t stop the Iranians. Some "strategic bulwark," huh? (bitter laughter)

      AC: Um--OK. When did you decide to invade Kuwait?

      SH: That was a terrible misunderstanding. Look, the other OPEC guys were leaning on me to do something about Kuwait because they were exceeding production limits and driving down prices. They`re your problem, they said. I figured, why not kill three birds with one stone--reunite with a province artificially partitioned by the Brits, sate OPEC and stop the Kuwaitis` nasty habit of drilling sideways into our oilfields? But I was a good CIA employee. I would never have done something like that without talking to my bosses in the Bush Administration first.

      AC: This would be George H.W. Bush?

      SH: Yeah, yeah, the slightly smarter one. Anyway, I had my intelligence people analyze statements coming out of the White House to figure out whether they`d mind if I invaded. On July 24, 1990, a week before we went in, U.S. State Department spokeswoman Margaret Tutwiler said, "We do not have any defense treaties with Kuwait, and there are no special defense or security commitments to Kuwait." On July 31, Representative Lee Hamilton asked Assistant Secretary of State John Kelly, testifying before a House foreign affairs subcommittee, whether it was true that the U.S. would not send troops to defend Kuwait if I invaded. "That is correct," Kelly said. Defense Secretary Dick Cheney, U.S. Ambassador to Iraq April Glaspie--they both told me it was OK to take out Kuwait! Then, when I did, they pretended we`d never talked about it first. It all goes to show, never deal with a middleman. I didn`t want to bother President Bush during his August vacation. That`s what you get for showing a little consideration. By the way, do you think there`s any chance I could get my old job back? Tell Rummy I miss him!

      AC: Your honor, I`d like to request an adjournment.

      SH: But you haven`t asked about my weapons of mass destruction!

      (Ted Rall is the editor of the new anthology of alternative cartoons "Attitude 2: The New Subversive Social Commentary Cartoonists," containing interviews with and cartoons by 21 of America`s best cartoonists. Ordering information is available at amazon.com.)

      COPYRIGHT 2003 TED RALL

      RALL 12/16/03
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      schrieb am 19.12.03 01:48:37
      Beitrag Nr. 16.930 ()
      Iran unterzeichnet Zusatzprotokoll zu Atomwaffensperrvertrag

      Kurzfristige Nuklearkontrollen möglich


      Iran hat am Donnerstag in Wien das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet. Die Unterzeichnung erfolgt erst nach monatelangem internationalem Druck. Damit das Abkommen aber in Kraft treten kann, braucht es aber noch die Zustimmung zweier Instanzen in Iran selber.

      http://www.nzz.ch/2003/12/18/al/page-newzzDOCX1AK7-12.html

      Immer schön ´n Auge draufhalten. Nicht dass dann der Inferno mit dem fertigen Deal in der Tasche wieder kommt während hier nur Vergangenes zu rekonstruieren versucht und rumgealbert wurde.

      Gab´s heut eigentlich keine Toten?
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 08:23:45
      Beitrag Nr. 16.931 ()
      worum es den USA bei der "Vorbereitung der demokratie" WIRKLICH geht:
      Ran ans Tafelsilber des Irak, alles fuer die US-Investoren unter den Nagel reissen, was geht.


      US-Besatzungsarmee verhaftet irakische Gewerkschaftsführer
      von David Bacon
      US Labor Against the War / ZNet 15.12.2003

      ZNet Irak Bagdad, Irak (10.12.2003) -- Die US-Besatzungstruppen haben an diesem Wochenende ihre Bemühungen ausgedehnt, die neuen irakischen Gewerkschaften durch eine Reihe von Verhaftungen zu lähmen. Am Samstag überfiel ein Konvoi, der aus zehn Humvee-Jeeps und Mannschaftswagen bestand, das alte Hauptquartier der Transport- und Kommunikationsarbeitergewerkschaft im Bagdader Busbahnhof, das seit Juni als Büro des Irakischen Gewerkschaftsbunds (Iraqi Workers Federation of Trade Unions) genutzt wurde. Zwanzig Soldaten sprangen aus den Wagen, stürmten ins Gebäude, legten acht Mitgliedern des Gewerkschaftsvorstands Handschellen an und nahmen sie fest.

      "Obwohl wir sie immer wieder fragten, nannten sie keinen Grund", sagte der Sprecher des Gewerkschaftsbunds Abdullah Muhsin. Soldaten überstrichen den Namen des Gewerkschaftsbunds am Eingang des Gebäudes mit schwarzer Farbe. Da es den neuen irakischen Gewerkschaften an grundlegenden Mitteln wie Büromöbeln und -maschinen fehlt, gab es in dem Gebäude nur wenig, was beschlagnahmt werden konnte. "Aber wir hatten neue Akten angelegt und die haben sie mitgenommen", fügt Muhsin hinzu. Ironischerweise hingen an den Wänden des Büros Poster, auf denen der Terrorismus verurteilt wurde, die dann von den Soldaten bei dem Überfall abgerissen wurden.


      Obwohl die drei am folgenden Tag frei gelassen wurden, gab es von der Provisorischen Verwaltung der Koalitionstruppen (CPA) keine Erklärung für die Festnahmen.

      Der Überfall auf den Busbahnhof folgte der Festnahme von zwei anderen Gewerkschaftsführern am 23. November: Qasim Hadi, der Generalsekretär der Gewerkschaft der Arbeitslosen (UUI) und Adil Salih, ein weiterer Führer der Organisation. Hadi war schon zwei Mal zuvor von Koalitionstruppen verhaftet worden, weil er Demonstrationen arbeitsloser Werktätiger anführte, auf denen Arbeitslosenunterstützung und Arbeitsplätze gefordert wurden. Bei dem letzten Überfall behaupteten die Koalitionstruppen, sie hätten im Büro der Gewerkschaft zwei Gewehre gefunden, wo nur eins genehmigt war. Hadi erklärte, dass die Organisation Gegenstand von Drohungen und Fatwahs (Todesurteile) seitens irakischer religiöser Parteien gewesen sei und Waffen zur Selbstverteidigung brauche, da die US-Truppen nicht in der Lage oder nicht bereit seien, Sicherheit zu gewähren.

      Die beiden wurden nach eintägiger Haft entlassen.

      Beide Gewerkschaftsgruppen organisieren seit Monaten irakische Arbeiter. Der Irakische Gewerkschaftsbund hielt im Juni in Bagdad eine Konferenz ab, auf der Gewerkschaften in zwölf Industriesektoren gegründet wurden. Die Gewerkschaft der Arbeitslosen gehört zur Gruppe der Arbeitergewerkschaften und -räte, die auch seit dem letzten Sommer aktiv ist.

      Die Welle der gewerkschaftlichen Organisierung im Irak ist das Ergebnis der Lage der Arbeiter des Landes. Mehr als sieben Millionen Menschen oder siebzig Prozent der Arbeitskräfte sind der Gewerkschaft der Arbeitslosen zufolge ohne Arbeit, leiden Hunger oder sind sogar obdachlos. Obwohl der US-Kongress 87 Millionen Dollar für den Wiederaufbau zugewiesen hat, kann Dr. Nuri Jafer, der stellvertretende Minister für Arbeit und soziale Angelegenheiten "kein Land finden, dass bereit ist, unsere Pläne für ein minimales Arbeitslosenunterstützungssystem zu finanzieren". Vom Wiederaufbau sieht man in Bagdad nichts. Die Arbeit an Pipelines und Häfen für den Ölexport mag vorangehen, aber riesige Mengen Kriegsschutt liegen unberührt auf den Straßen der Hauptstadt. Mit den Geldmitteln aus den USA werden eine erdrückende Militärpräsenz und die Transformation der irakischen Wirtschaft bezahlt. Beides mit dem Ziel, das Land für ausländische Investoren attraktiver zu machen. Auf einer Telefon-Pressekonferenz am 08. Oktober gab Thomas Foley, der Direktor für die Entwicklung des privaten Sektors bei der CPA, eine Liste der ersten irakischen Staatsbetriebe bekannt, die verkauft werden sollten, einschließlich Zement- und Düngemittelfabriken, Phosphat- und Schwefelminen, Arzneimittelfabriken und die irakische Luftfahrtgesellschaft. Am 19. September veröffentlichte die CPA den Befehl Nr. 29, der - mit Ausnahme der Ölindustrie - einen 100-prozentigen ausländischen Besitz an Unternehmen und den Transfer ausländischer Profite aus dem Land gestattet.

      Die irakischen Arbeiter haben Angst vor den Folgen, die eine Privatisierung für ihre Arbeitsplätze haben wird und fürchten, dass der Ausverkauf zu massiven Entlassungen führt. Der Manager der Ölraffinerie Al Daura, Dathar Al-Kashab, sagte voraus, "im Falle einer Privatisierung muss ich 1500 Arbeiter (von den 3000 bei der Raffinerie beschäftigten) entlassen. Wenn in Amerika eine Firma Leute entlässt, gibt es eine Arbeitslosenversicherung und sie müssen nicht verhungern. Wenn ich jetzt Beschäftigte entlasse, töte ich sie und ihre Familien."

      Wie in den meisten anderen Fabriken, arbeiten in der Raffinerie diejenigen, die noch Arbeit haben 11- und 13-Stunden-Schichten für ein Gehalt von 60 Dollar im Monat. Es gibt keine Sicherheitsschuhe, Schutzbrillen, Masken oder Schutzkleidung. Der Irakische Gewerkschaftsbund half den Raffineriearbeitern beim Aufbau einer Gewerkschaft und der Wahl ihrer Führer, das Gleiche geschah auch in anderen Industriesektoren. In Basra haben die Arbeiter einen zentralen Arbeiterrat gewählt und Protestdemonstrationen organisiert. Die Gruppe der Arbeitergewerkschaften und -räte half den Arbeitern unter anderem bei der Wahl von Komitees in der staatlichen Lederfabrik, der größten Schuhfabrik im Nahen Osten, sowie der Pflanzenölfabrik in Mamoun.

      Jedes Mal wenn die neuen Gewerkschaften versuchen, mit den Managern in den Fabriken Gespräche zu führen, wird ihnen mitgeteilt, dass ein von Saddam Hussein erlassenes Gesetz aus dem Jahre 1987 den Arbeitern in Staatsbetrieben (wo die Mehrheit der Iraker arbeitet) verbiete, Gewerkschaften zu bilden. Die Provisorische Verwaltung der Koalitionstruppen sorgt zusätzlich für die Einhaltung dieses Gesetzes. Ein von der CPA erlassener Befehl vom 06. Juni droht damit, dass jeder, der "zur zivilen Unordnung aufruft", als Kriegsgefangener nach der Genfer Konvention verhaftet wird. Die jüngsten Verhaftungen sind die neuesten Episoden bei diesem Bemühen der Besatzungsbehörden, die Gewerkschaften zu unterdrücken.

      Die Kampagne gegen die Gewerkschaften offenbart die ökonomischen Absichten, die der Besatzung zugrunde liegen: die Privatisierung der Unternehmen, welche die meisten Arbeiter beschäftigen. Während einerseits die Gewerkschaften unterdrückt werden, finden andererseits jede Woche internationale Konferenzen in Washington und London statt, auf denen diese Besitztümer zum Verkauf angeboten werden. Auf einer dieser jüngsten Konferenzen bekundeten ExxonMobil, Delta Airlines und die American Hospital Group ihr Interesse. Da man von den neuen ausländischen Besitzern erwarten kann, dass sie die Lohnkosten kürzen werden, indem sie Arbeiter entlassen, wurde der Widerstand seitens der Arbeiter durch Gesetze, die Gewerkschaften verbieten, für unrechtmäßig erklärt und ihre Führer verhaftet.

      Mit einem weiteren Schritt, Investitionen attraktiv zu machen, hält die CPA die Löhne der irakischen Arbeiter niedrig. Die 60 Dollar, welche die meisten Beschäftigten erhalten, sind das gleiche Gehalt, das unter Saddam Hussein gezahlt wurde, aber die Zahlung von Prämien, Gewinnanteilen und Unterstützung für Nahrungsmittel und Unterkunft wurden mit Beginn der Besatzung eingestellt, was eine drastische Kürzung der Einkommen zur Folge hatte. "Die Koalitionstruppen kontrollieren die Finanzen und unsere Löhne", sagt Detrala Beshab, der Präsident der neuen Gewerkschaft bei Al Daura.

      Die neue irakische Arbeiterbewegung ist entschlossen, den Verkauf der Unternehmen, den Verlust der Arbeitsplätze und das Verbot von Gewerkschaften und Streiks zu stoppen. Jassim Mashkoul, der Leiter der Abteilung für interne Kommunikation beim Irakischen Gewerkschaftsbund beklagt, dass "wir anfangs dachten, unsere Lage würde sich bessern, da wir Saddam Hussein los waren. Aber sie ist nicht besser geworden." Nach Auskunft eines weiteren Gewerkschaftsführers, Muhsen Mull Ali, der zwei Mal im Gefängnis saß, weil er Gewerkschaften organisierte, "liegt unsere Verantwortung darin, sich den Privatisierungen so weit wie möglich zu widersetzen und zum Wohle der Arbeiter zu kämpfen."

      Aber für die Bush Administration und die Besatzungsbehörde ist dieses Engagement ein Verbrechen.
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 08:39:14
      Beitrag Nr. 16.932 ()
      @Tutnix
      Zu Befehl! Tagesmeldung.

      12/17/03 Reuters: Soldier and Translator Wounded
      An explosive device blow up near a U.S. patrol in another district of Baghdad, wounding a soldier and an Iraqi translator, she said.
      12/17/03 Yahoo(Reuters):U.S. Soldier Killed in Baghdad
      A U.S. soldier was killed in an overnight attack in central Baghdad, a U.S. military spokeswoman said Thursday.
      12/17/03 Reuters: Blast Kills at Least 17 Iraqis
      A roadside bomb exploded next to a fuel truck in Baghdad Wednesday, causing a huge ball of fire that caught a minibus in which 17 people were killed, police said.
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 09:09:22
      Beitrag Nr. 16.933 ()
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 11:17:15
      Beitrag Nr. 16.934 ()
      so, sie "fordern" also :laugh:

      19.12 11:02/"Spiegel": USA fordern von Berlin Halbierung der Irak-Schulden

      Hamburg (vwd) - Die USA wollen nach Informationen des Nachrichtenmagazins
      "Spiegel" erreichen, dass die Bundesregierung dem Irak mehr als die Hälfte
      seiner rund 4 Mrd EUR Schulden erlässt. Diese Größenordnung habe das
      US-Finanzministerium genannt, berichtete das Blatt am Freitag unter Berufung
      auf das Bundesfinanzministerium. Dort stoße der Wunsch Washingtons
      allerdings auf Kritik. So heiße es im Berliner Finanzministerium: Für einen
      Schuldenerlass gibt es keinen sachlichen Grund. Noch nie seien einem
      arabischen Ölförderland Schulden erlassen worden.

      Regierungssprecher Bela Anda hatte am Dienstag nach einem Treffen von
      Bundeskanzler Gerhard Schröder mit dem US-Sondergesandten James Baker
      mitgeteilt, Deutschland sei zu einem substanziellen Schuldenerlass bereit.
      Dies sei essentiell für den Wiederaufbau des Irak. Einzelheiten sollen nun
      im Pariser Club der Gläubigerstaaten erörtert werden.
      vwd/ddp/19.12.2003/apo
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 11:36:37
      Beitrag Nr. 16.935 ()
      @ xylophon
      Also doch Lieferung russischer Waffen, für die die Russen - es müsste eigentlich natürlich heißen Sowjetunion, so hießen die ja damals noch - nix können....

      Diese These wird allerdings in eher nicht die Geschichte eingehen. Saddam war also eigentlich gar nicht mit der Sowjetunion befreundet, sondern die Amis haben über dunkle Kanäle russische Waffen für ihn gekauft, die die SU gutgläubig an Friedensstaaten verkauft hatte....denn an einen Saddam oder ähnliche Leute hätte die SU ja niemals geliefert.
      Schlimm, dass der Mossad so übel ist und die armen Sowjets so mies ausgetrickst hat....damit er dem bösen Saddam dann russische Waffen - nur für den Frieden gedacht - um 3 Ecken liefern konnte...



      warum so viel Worte??!

      Schreib doch einfach:
      "Ich habe von Irangate keinen blassen Schimmer, ein gewisser Herr North ist mir unbekannt, aber ich finde es geil, wilden Unfug im Board zu posten, der an meiner Allgemeinbildung stark zweifeln laesst.
      Ich will einfach nur rumpoebeln, egal, wie laecherlich ich bei den Lesern mache, die faehig sind, die Worte Iran/Contra oder Irangate einzugeben.

      Und wenn in Moenchengladbach jemand mit einem Stilett abgestochen wird, so ist natuerlich der Produzent des Stiletts allein verantwortlich, denn er weiss, ja, dass irgendwann einer das Stilett kauft, einen anderen dazu ermutigt, mit dem Stilett eine ihm nicht genehme person zu toeten.

      der Moerder und sein Auftraggeber sind voellig unschuldig, geradezu Opfer und alle Stahlverarbeitenden <betriebe in Solingen sind Massenmoerder. "

      Das kaeme Deiner ziemlich plumpen Weltsicht eher nahe.

      So vehement wie Du hat noch kein anderer geschichtlich unterbelichteter Fundamentalist mit seiner fehlenden Bildung angegeben.
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 12:37:22
      Beitrag Nr. 16.936 ()
      Jürgen Rose

      Den Bruch riskieren

      EIN FRAGE DER KüNFTIGEN WELTORDNUNG
      Warum die Europäer an einem Scheitern der Amerikaner im Irak interessiert sein sollten

      http://www.freitag.de/2003/52/03520702.php

      ----------------------------------------------------------

      Ich denke auch, man sollte den Amerikanern ihr Hobby im Irak gönnen und aus sicherer Entfernung zuschauen.

      :D
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 13:02:28
      Beitrag Nr. 16.937 ()
      #85

      :laugh: am besten finde ich den unscheinbaren letzten Satz im Artikel:

      "Dipl. Päd. Jürgen Rose ist Oberstleutnant der Bundeswehr. Er vertritt in diesem Beitrag nur seine persönlichen Auffassungen." :D
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 13:08:40
      Beitrag Nr. 16.938 ()
      " Ich habe von Irangate keinen blassen Schimmer, ein gewisser Herr North ist mir unbekannt, aber ich finde es geil, wilden Unfug im Board zu posten, der an meiner Allgemeinbildung stark zweifeln laesst.
      Ich will einfach nur rumpoebeln, egal, wie laecherlich ich bei den Lesern mache, die faehig sind, die Worte Iran/Contra oder Irangate einzugeben.

      Und wenn in Moenchengladbach jemand mit einem Stilett abgestochen wird, so ist natuerlich der Produzent des Stiletts allein verantwortlich, denn er weiss, ja, dass irgendwann einer das Stilett kauft, einen anderen dazu ermutigt, mit dem Stilett eine ihm nicht genehme person zu toeten.

      der Moerder und sein Auftraggeber sind voellig unschuldig, geradezu Opfer und alle Stahlverarbeitenden < betriebe in Solingen sind Massenmoerder. "




      Das Deutsch ist immernoch schlecht, aber der Inhalt unterbietet das bisherige Niveau nochmals.


      Zur Erinnerung, es ging um russische Waffenlieferungen an den Irak.
      Bisher wurden die armen Sowjets ja damit entschuldigt, dass die Waffen an friedliebende Freunde verkauft wurden und mit gemeinen Trick böser Geheimdienste wie Mossad oder CIA dann an den bösen Saddam gelangten....also die Amis an dem ganzen Desaster schuld sind, dass Saddam so viele russische Waffen hatte.


      Jetzt werden sogar Namen genannt, seltsamerweise heißt das Thema aber gar nicht "Iran-Contra"-Affäre, sondern Waffenlieferungen an den Irak (mit K am Ende) von russischer Seite....aber zum Glück wissen wir ja jetzt: russische Waffenlieferungen sind ja nicht schlimm, denn was kann der Lieferant dafür, dass der Saddam die Waffen auch benutzt....wie sollte man das denn ahnen?? Saddam galt doch - bis die Amis eingriffen und ihn mit Waffen versorgten, was sehr sehr böse war :rolleyes: - als Musterdemokrat, Verfechter der Menschenrechte, Kämpfer für Gleichheit und Gerechtigkeit in der Welt. Wieso sollten die Sowjets dem keine Waffen liefern?? Bzw. wieso hieß es vor kurzem noch, sie hätten ihm gar nichts geliefert, sondern an harmlose Drittstaaten, ohne Wissen und Wollen der Russen sind die Waffen dann an Saddam gelangt?? Uns wieso sind eigentlich russische Waffenproduzenten unschuldig an den späteren Taten, während amerikansische natürlich alles genau vorher wissen und für alles verantwortlich sind, was damit angestellt wird?? Ach so, ja stimmt, die Russen produzieren natürlich "Friedenswaffen"...Du hättest nen guten DDR-Funktionär abgegeben....


      Ach DT, es ist wirklich ein Kreuz mit Dir. Deine sprachlichen Unzulänglichkeiten scheinen tatsächlich mit einer recht wirren Gedankenwelt zusammenzuhängen. Daher ein Ratschlag zum Fest des Friedens, ich mein es ja gut mit Dir, Krankenpfleger, der sich als Arzt ausgibt:


      Fang mit einfachen kurzen Sätzen an. So in der Art:

      Die Russen konnten ja nicht wissen, dass Saddam die Waffen einsetzen würde.
      Die Russen haben an Saddam gar nicht geliefert.
      Die Russen sind nicht böse, sondern die Amerikaner....

      Und so weiter. Es macht es dem Leser leichter, Deinen Quatsch als solchen zu identifizieren. Und Dir fällt es vielleicht leichter, ein wenig Ordnung im Gehinrkästelchen zu erlangen....:kiss:
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 15:30:58
      Beitrag Nr. 16.939 ()

      Das Tagesbild: „Das alte Europa“ wurde heute von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zum Wort des Jahres 2003 gewählt. Der Ausdruck wurde zuerst polemisch gebraucht - der US-Verteidigungsminister Rumsfeld hatte ihn im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg benutzt. Nun stehe er für ein „neu gewonnenes positives Selbstverständnis“ der Europäer. Die nächsten Preisträger sind „Agenda 2010“, „Reformstreit“, „SARS“ (Lungenkrankheit), „Eingebettete Journalisten“ und „MAUT-Desaster“
      © REUTERS/Mannie Garcia Aus der "Zeit."


      Danke Rummy, das hast Du Dir nie vorstellen können, dass Du einmal soviel für das deutsche und europäische Selbstbewußtsein tuen würdest (Sep Du auch nicht).
      Aber vieleicht wolltest Du altes Schlitzohr das erreichen. Dann Danke.
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 18:10:59
      Beitrag Nr. 16.940 ()
      @ xylo,

      ich lese deine postings erst wieder, wenn mir jemand mitteilt, dass Du verstehst, was Iran-Contra bedeutet und wer Oliver North war.
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 18:19:08
      Beitrag Nr. 16.941 ()
      Der israelische Ministerpräsident Scharon hat die Palästinenser aufgefordert, " zeitnah" dem Friedensplan zu folgen. Anderenfalls werde Israel seine Soldaten gänzlich aus den palästinensischen Gebieten zurückziehen

      das ist eindeutig keine Drohung, sondern ein Versprechen! :laugh:

      leider muss er dann grosse Teile der noch baufrischen Mauer einreissen und mitnehmen - sie steht eindeutig auf palaestinensischem Gebiet! :D

      Aber im Einreissen von Gebaeuden und Bauwerken - da kennen sich Scharon und Konsorten ja bestens aus, duerfte also kein Problem sein... :D
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 18:25:57
      Beitrag Nr. 16.942 ()
      SPIEGEL ONLINE - 19. Dezember 2003, 11:54
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278962,00.html
      CIA-Verhörmethoden

      Wie Saddam im "Hotel California" behandelt wird

      Von Alexander Schwabe

      US-Präsident Bush sagt: "In diesem Land wird nicht gefoltert." Doch viele der wichtigsten Terrorverdächtigen und Kriegsgefangenen hält die amerikanische Regierung außerhalb ihres Territoriums fest. Die Geheimdienstler des CIA haben feine Methoden entwickelt, um Gefangene wie den irakischen Ex-Diktator mürbe zu machen: Folter light.

      Saddam nach seiner Festnahme: Wie stark ist sein innerer Widerstand?


      Er sah sich als Löwe von Bagdad, als Erbe Nebukadnezars und Saladins. Nun ist aus dem Löwen in den Augen der Welt eine Ratte geworden, eine Natter, die sich in einem Erdloch versteckte und die Waffen streckte, als man ihr auf den Schwanz trat.

      Saddam Hussein, einer der gefürchtetsten Tyrannen dieser Welt, hat alles verloren: seine Rolle als Führer, seine Familie, seine Bataillone, die Furcht seiner Untergebenen, die Macht. Doch haben die Ermittler der CIA leichtes Spiel, wenn sie Informationen über den Verbleib von Massenvernichtungsmitteln oder über den irakischen Widerstand aus ihm herauspressen wollen?

      Oder aber hängt Saddam weiter seiner fixen Idee nach vom omnipotenten panarabischen Fürsten? Wird er die Fragen der Amerikaner mit Verachtung strafen oder sich - wie bisher - in absurde Phrasen flüchten, wenn er mit seinen Gräueltaten konfrontiert wird? Welche Methoden die Amerikaner bei den Verhören Saddams anwenden, hängt davon ab, wie viel Kraft Saddam noch haben wird, um dem Feind in Gefangenschaft standzuhalten.


      AP

      George W. Bush: "In diesem Land wird nicht gefoltert"


      Pentagon-Chef Donald Rumsfeld beteuert, dass Saddam eine "humane Behandlung im Sinne der Genfer Konvention zum Schutz von Kriegsgefangenen erfahren wird". Doch der Status eines "POW" (prisoner of war) ist ihm offiziell noch nicht zugestanden worden. Folter, antwortet Rumsfeld empört, werde es natürlich nicht geben. "Wir tun so etwas nicht." Und auch George W. Bush hat sich mehrfach von fragwürdigen Verhörmethoden distanziert. "Dieses Land foltert nicht", sagte er. Doch was versteht der amerikanische Präsident unter Folter?

      Folter light

      Das Mittelalter entwickelte drei Grade der Folter, um Geständnisse zu erzwingen oder Informationen herauszuquetschen. Im Unterschied zu den Folterknechten Saddam Husseins ist bei den Amerikanern nicht davon auszugehen, dass sie zu Folterleiter, Elektroschocks, Daumen- und Beinschrauben oder ähnlich barbarischen Marterinstrumenten greifen. Doch es gibt verfeinerte Methoden, die keine bleibenden körperlichen Schäden hinterlassen - und dennoch grausam sind: Folter light.

      Als ein amerikanisch-pakistanischer Suchtrupp dieses Frühjahr den mutmaßlichen Architekten der Terroranschläge auf das World Trade Center, Chalid Scheich Mohammed, in Rawalpindi aufspürte, wurde der al-Qaida-Führer nach allen Mitteln der Verhörkunst vom CIA weich gekocht. Die anerkannte US-Zeitschrift "The Atlantic Monthly" beschreibt in ihrer Oktoberausgabe die Behandlung des Scheichs in US-Gefangenschaft.

      Demnach versuchte die CIA, ihm das Leben so unangenehm wie möglich zu machen - nicht durch extremen Schmerz, sondern mit Methoden, die die Identität der Person beschädigen. Gefangene von schwerem Kaliber wie Scheich Mohammed oder Saddam werden an einen unbekannten Ort gebracht. Im CIA-Jargon werden diese Plätze Hotel California genannt.

      Das Hotel California, ein Ort ohne Raum und Zeit

      Ein Hotel California ist für den Gefangenen ein Ort ohne Raum und Zeit. Er verliert dort die Grundfesten seiner Orientierung. Während des Transports hat er eine Augenbinde oder ein Tuch überm Kopf, so dass er nicht weiß, wo er sich befindet. Durch unregelmäßigen Schlaf und einen ständigen Wechsel von grellem Licht, Dunkelheit und Beschallung mit verschiedenen Geräuschen verliert der Gefangene das Gespür für die Zeit.

      Die gewöhnlichen Verrichtungen des Tages geraten in der Isolation völlig durcheinander: Mal gibt es zu trinken, mal nicht, mal gibt es zu essen, mal nicht, mal mehr, mal weniger, meistens nichts Gutes. Mal ist es warm in der Zelle, mal kühl, mal ist es trocken, mal nass, mal ist es sauber, mal schmutzig - der Gefangene verliert alle Maßstäbe.


      AP

      Chalid Scheich Mohammed: Von der CIA weich gekocht


      Weigert er sich weiter, Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten, droht dem Gefangenen die nächste Stufe des Einschüchterns und Gefügigmachens. Seine eigene Zukunft oder die ihm nahe stehender Personen sei gefährdet, wenn er nicht kooperiere, wird ihm angedroht. Er selbst - von der Außenwelt abgeschnitten - erfährt immer weniger, die Ermittler immer mehr über ihn. So überraschen sie ihn mit Details aus seinem Leben, die ihn verunsichern. Ständig überwachen Kameras den Inhaftierten, Mikrofone übertragen jedes Wort, jedes Geräusch aus seiner Zelle.

      Kälte, Hunger, Nässe schwächen das Durchhaltevermögen

      Die CIA hat Hotels vom Typ California in aller Welt eingerichtet. Das wohl bekannteste steht auf Kuba in Guantanamo Bay. In befreundeten Entwicklungsländern können die Fragesteller die Zügel weiter anziehen als in den USA, so etwa auf der Bagram Airbase bei Kabul. Die "New York Times" berichtete, dass die mutmaßlichen Top-Terroristen Ramzi Binalshibh und Abu Subeida für eine gewisse Zeit in Thailand intensiv verhört wurden.


      AP

      US-Stützpunkt Guantanamo Bay: Hotel California auf Kuba


      In Dritte-Welt-Ländern kann es nach Angaben des "Atlantic Monthly" vorkommen, dass die Verdächtigen von der CIA nackt in den Zellen gehalten werden. Die Räume sind bisweilen so niedrig, dass ein Erwachsener darin nicht aufrecht stehen kann. Oder er wird gezwungen, in unbequemen Sitz- oder Liegepositionen zu verharren. Kälte, Hunger, Nässe schwächen die Durchhaltekraft der Gefangenen systematisch.

      Die Ermittler versuchen den Gefangenen verrückt zu machen, indem sie das für den Menschen typische Bestreben, Routine zu entwickeln, ständig torpedieren. Ihre Befragungen variieren in Länge, Lautstärke und Tonfall. Wie aus Krimis bekannt, greifen die Verhörexperten zur Methode "good cop - bad cop". Einer versucht, das Vertrauen des Inkriminierten zu gewinnen, indem er nett zu ihm ist, während der andere versucht, ihm die Hölle heiß zu machen - "grilling" nennt sich das. "Es ist wichtig, sein Vertrauen zu erschüttern, und ihn von mindestens einer Person abhängig zu machen", wird ein früherer hoher Beamter der CIA im "Sydney Morning Herald" zitiert. Auch gewisse Pillen führen dazu, dass der Redefluss ansteigt.

      Das gelbe Telefonbuch für Saddam


      DPA

      Einer der Paläste Saddams: Spiegelbild seines Egos


      Saddam ist bereits ins Kreuzverhör genommen worden und wird weiter verhört. Nach Angaben von US-Regierungsbeamten hatten die Ermittler seit langem ein "gelbes Telefonbuch" vorbereitet, in dem die Fragen an Saddam stehen.

      Zu welchen Verhörmethoden die CIA beim Diktator aus Bagdad genau greift, ist nicht bekannt. Ex-Pentagon-Sprecherin Victoria Clarke sagt: "Jeder Fall liegt anders. Wir müssen uns bei unseren Verhörtechniken an der jeweiligen Persönlichkeit orientieren." Deren frühere Verhaltensmuster und die derzeitige Verfassung spielten eine Rolle.

      Der Republikaner Porter Goss, Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des US-Abgeordnetenhauses, sagt, während der ersten Vernehmungstagen gelte es, herauszufinden, wie sich Saddam selbst wahrnimmt. "Erst danach wird ausgearbeitet, wie eine Atmosphäre geschaffen werden kann, die ihn zum Reden ermuntert", sagt Goss.

      Dafür gibt es ein Expertenteam von Psychologen, das den "Saddam von früher" studiert hat und seine einstigen Verhaltensmuster mit den derzeitigen vergleichen soll. Untersucht wird etwa die Frage, warum der Ex-Diktator ohne Gegenwehr aufgab, anstatt sich töten zu lassen oder sich selbst zu erschießen.

      Saddams aufgeblähtes Ego

      Zu den Kennern der Verhaltensmuster Saddams gehört der frühere CIA-Profiler Jerrold Post. Dem Despoten von Bagdad sei es gelungen, das seit Kindertagen verletzte Selbst mit Macht, Ruhm und Reichtum zu überdecken, sagte er vergangenen Juni gegenüber SPIEGEL ONLINE. Die Prachtbauten Bagdads spiegelten Saddams aufgeblähtes Ego wider - den Bildern von seiner Gefangennahme nach zu schließen, scheint es jedoch geschrumpft wie ein verschrumpelter Luftballon.

      Dennoch rät Psychiater Post, an Saddams Eitelkeit und dessen übersteigertes Ich-Gefühl zu appellieren. Vielleicht könne man ihn dazu bringen, damit zu protzen, wie er die Waffeninspektoren an der Nase herumgeführt hat.

      Die Prozedur hat begonnen. Ein amerikanischer Regierungsbeamter sagt: "Für Saddam wird es wahrscheinlich bald kaum noch einen Unterschied zwischen Tag und Nacht geben." US-Regierungsbeamte sagen freilich auch, es würden nur Techniken angewandt, die "internationalen Bestimmungen" standhielten.









      Zum Thema:

      In SPIEGEL ONLINE: · Irak: US-Zivilverwalter Bremer entging Mordanschlag (19.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,279240,00.html

      · USA-Irak: Rumsfeld signalisierte grünes Licht für Einsatz chemischer Waffen (19.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,279231,00.html

      · Saddams Verteidiger: Tyrannosaurus Lex (18.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278793,00.html

      · Streit über Todesstrafe: "Saddam kann gar kein Kriegsgefangener sein" (18.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278820,00.html

      · Forderung Spaniens: EU soll Saddams Hinrichtung verhindern (18.12.2003)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278855,00.html





      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 18:28:39
      Beitrag Nr. 16.943 ()
      SPIEGEL ONLINE - 19. Dezember 2003, 12:33
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,279231,00.html
      USA-Irak

      Rumsfeld signalisierte grünes Licht für Einsatz chemischer Waffen

      Als der einstige Reagan-Gesandte Donald Rumsfeld 1984 Saddam Hussein einen Besuch abstattete, spielte die US-Regierung ein doppeltes Spiel. Neue Dokumente belegen: Trotz öffentlicher Verdammung chemischer Waffen lag dem Weißen Haus daran, die Beziehungen zu Bagdad auszubauen - auch wenn Saddam die Waffen gegen Iran einsetzen würde.




      Donald Rumsfeld: 1983 und 1984 in freundlicher Mission in Bagdad


      Washington - Jetzt frei gegebene Dokumente bringen neue Details über die Reise des heutigen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld im März 1984 nach Bagdad ans Licht. Der damalige Sondergesandte für den Mittleren Osten hatte von der Reagan-Regierung eine vertrauliche Botschaft für den irakischen Diktator Saddam Hussein im Gepäck, die er Iraks Außenminister Tarik Asis übermittelte. Die USA würden zwar öffentlich gegen chemische Waffen im Irak protestieren, dies würde das Weiße Haus jedoch nicht abhalten, bessere Beziehungen mit Bagdad anzustreben.

      Die Erklärung der US-Regierung über den Besitz chemischer Waffen sei "rein aus der strengen Ablehnung des Gebrauchs tödlicher und Menschen handlungsunfähig machender chemischer Waffen, wo immer es sie gibt", zu verstehen, zitiert die "Washington Post" die Anweisung des damaligen Außenministers George Shultz an Rumsfeld.

      Die Erklärung, so meldet das Blatt weiter aus den Dokumenten, ziele keineswegs darauf ab, die Politik gegenüber dem Irak zu ändern. Es sei den USA "unvermindert" daran gelegen, "die bilateralen Beziehungen zu verbessern, in jeglichem vom Irak gewählten Tempo".

      Rumsfeld war bereits vier Monate zuvor, im Dezember 1983, nach Bagdad gereist. Damals, mitten im irakisch-iranischen Krieg, gelang es ihm, die irakische Führung davon zu überzeugen, dass engere diplomatische Verbindungen zu den USA nützlich sein könnten. Die Reise im März 1984 diente den bisher geheim gehaltenen und nun freigegebenen Dokumenten zufolge dazu, Spannungen abzubauen, die durch die Verurteilung von chemischen Waffen durch die US-Regierung entstanden waren.

      Die Dokumente zeigen nicht, so die "Post", was Rumsfeld bei seinem Treffen mit Asis wirklich sagte, sondern was er zu sagen angewiesen worden war. Es wäre jedoch höchst ungewöhnlich, hätte der Gesandte des Präsidenten die Instruktionen von Shultz ignoriert, schreibt die Zeitung. Aus ihnen gehe hervor, dass die USA hinter den Kulissen den Irak hofiert hätten, um ihn als Verbündeten zu gewinnen. Dafür war man bereit, alle Prinzipien über Bord zu werfen. Selbst der Einsatz chemischer Waffen gegen Iran sollte die Beziehungen zu Bagdad nicht trüben.

      Die vom "National Security Archive" auf Grund des Gesetzes zur Informations-Freiheit zugänglich gemachten Dokumente bringen Pentagon-Chef Rumsfeld erneut in Erklärungsnot.
      Als vergangenes Jahr die Dezember-Reise Rumsfelds nach Bagdad öffentlich wurde, sagte Rumsfeld gegenüber dem Nachrichtensender CNN, er habe Saddam damals vor dem Einsatz chemischer Waffen gewarnt. Diese Aussage steht in Widerspruch zu Aufzeichnungen des Außenministeriums über das 90-minütige Treffen, in denen eine solche Warnung nicht erwähnt wird. Später sagte ein Sprecher des Pentagon, Rumsfeld habe die Warnung nicht gegenüber Saddam ausgesprochen, sondern gegenüber Iraks Außenminister Asis.

      Rumsfeld hat sich dazu bisher nicht geäußert. Pentagon-Sprecher Larry Di Rita sagte in Washington: "Der Minister sagte, was er sagte, und dabei würde ich es belassen. Er erinnert sich an das Treffen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass zusätzliche Details dazu führen werden, dass er sich anders erinnern wird."
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 18:33:58
      Beitrag Nr. 16.944 ()
      SPIEGEL ONLINE - 18. Dezember 2003, 17:39
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,278983,00.h…


      :laugh: :laugh:


      Einladung

      Iraker wollen Deutschland am Wiederaufbau beteiligen

      Von einem Ausschluss der Kriegsgegner vom Wiederaufbau des Iraks will der Chef des irakischen Regierungsrates al-Hakim nichts wissen. Im Gegensatz zu US-Präsident Bush hat er bei einem Berlin-Besuch angekündigt, deutsche Firmen am Wiederaufbau zu beteiligen.


      Berlin - "Wir haben beschlossen, die Tür offen zu halten für alle Staaten und alle Firmen", sagte der Ratsvorsitzende Abdelasis al-Hakim am Donnerstag in Berlin. "Da wird keine Ausnahme gemacht." Deutschland habe Erfahrung und Kapazitäten beim Wiederaufbau. Die USA hatten zuvor angekündigt, Länder der Antikriegskoalition von Wiederaufbauverträgen im Irak auszuschließen.

      Schröder und al-Hakim: Die Tür offen halten


      Bundeskanzler Gerhard Schröder bot dem Irak umfassende Hilfe beim politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau an. Nach dem Treffen mit al-Hakim sagte er, die Bundesrepublik sei bereit, Irak bei marktwirtschaftlichen Reformen sowie bei der Verfassungsreform zu unterstützen. Der Regierungsrat habe sich angesichts der führenden Rolle Deutschlands in Europa für eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik ausgesprochen. Der Kanzler verwies auch auf die Bereitschaft zu einer substanziellen Schuldenreduzierung.

      Laut Außenminister Joschka Fischer könnte Deutschland im Irak seine Erfahrungen bei der Privatisierung von Staatsbetrieben einbringen. Die Bundesregierung wolle auch alles dazu beitragen, dass die Souveränität im Irak möglichst rasch an eine legitime Regierung übertragen werde. Der Kanzler begrüßte die Bereitschaft des Regierungsrats, den Vereinten Nationen eine stärkere Rolle beim Wiederaufbau zu geben.

      Fischer sprach sich in dem Gespräch gegen die Todesstrafe für Saddam Hussein aus. "Wir lehnen sie ab." Dies sei die grundsätzliche Haltung der Bundesregierung zur Todesstrafe. Al-Hakim versicherte erneut, dass der gefasste Ex-Diktator vor ein spezielles Gericht im Irak gestellt werde, das Verbrechen gegen die Menschlichkeit untersuchen solle. Bei dem Prozess würden internationale Standards berücksichtigt. Fischer begrüßte dies. Die Todesstrafe im Irak ist derzeit ausgesetzt. Der Kurdenführer Dschalal Talabani sagte aber, der Rat sei sich noch nicht einig darüber, ob die Todesstrafe künftig im Irak angewendet werden solle.

      Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Roth, sagte der Deutschen Presseagentur, der provisorische irakische Regierungsrat habe ein faires, offenes und transparentes Verfahren gegen Saddam Hussein garantiert. Es sei ein außerordentlich wichtiges Signal, dass der neue Irak sich deutlich unterscheidet vom Regime Saddam Husseins.

      Al-Hakim ist der Vorsitzende der Schiitenpartei Hoher Rat für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI). Er hat in diesem Monat turnusgemäß die Präsidentschaft des von den USA eingesetzten Rates inne.
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 20:47:21
      Beitrag Nr. 16.945 ()
      Um nochmals auf das Thema, was Saddam alles wissen könnte, zurückzukommen, hier ein Artikel von der WaPo von heute mit Dokumenten, was Rummy 1983/84 wirklich wollte bei seinen beiden Besuchen in Baghdad in 83 und 84.
      Man weiss nicht, was Rumsfels bei seinem 2. Besuch am 26.03.84 gesagt hat, in dem Dokument steht nur, was er sagen sollte.
      Das könnte doch Hussein mal erzählen, was er gesagt hat.

      In dem Dokument steht sinngemäß:

      with the crucial instruction to Rumsfeld that U.S. interests in improving U.S.-Iraq ties "remain undiminished" despite revelations of Iraq`s use of chemical weapons.

      washingtonpost.com
      Rumsfeld Visited Baghdad in 1984 to Reassure Iraqis, Documents Show
      Trip Followed Criticism Of Chemical Arms` Use

      By Dana Priest
      Washington Post Staff Writer
      Friday, December 19, 2003; Page A42
      Donald H. Rumsfeld went to Baghdad in March 1984 with instructions to deliver a private message about weapons of mass destruction: that the United States` public criticism of Iraq for using chemical weapons would not derail Washington`s attempts to forge a better relationship, according to newly declassified documents.
      (..............)
      An earlier trip by Rumsfeld to Baghdad, in December 1983, has been widely reported as having helped persuade Iraq to resume diplomatic ties with the United States. An explicit purpose of Rumsfeld`s return trip in March 1984, the once-secret documents reveal for the first time, was to ease the strain created by a U.S. condemnation of chemical weapons.(......)
      The documents do not show what Rumsfeld said in his meetings with Aziz, only what he was instructed to say
      Der ganze Artikel.
      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A13558-2003Dec…

      The National Security Archive:
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/
      Die Seite mit den Dokumenten:

      PDF-Datei mit der Aufforderung die Verurteilung des Iraks wegen Gebrauch von Chemischen Waffen(CW)abzumildern.
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq07.pdf

      Hier gehts weiter :
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq08.pdf" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/index.htm

      PDF-Datei mit der Aufforderung die Verurteilung des Iraks wegen Gebrauch von Chemischen Waffen(CW)abzumildern.
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq07.pdf

      Hier gehts weiter :
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq08.pdf" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq07.pdf

      Hier gehts weiter :
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq08.pdf" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/index.htm

      PDF-Datei mit der Aufforderung die Verurteilung des Iraks wegen Gebrauch von Chemischen Waffen(CW)abzumildern.
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq07.pdf

      Hier gehts weiter :
      http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB107/iraq08.pdf
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 21:32:28
      Beitrag Nr. 16.946 ()
      Jeder weiß, was die Iran-Contra Affäre war und er Oliver North war....der sich ein wenig mit amerikanischer Geschichte auskennt.


      Das ändert aber nix daran, dass ein DT sich jetzt aus der Affäre stiehlt, nachdem seine These, die armen Sowjets wären völlig unschuldig an den Lieferungen an Saddam, sich in Luft aufzulösen droht - und seine Hifs-These, dass die Sowjets ja nichts dafür können, wenn Saddam die gelieferten Waffen auch einsetzt, an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist....

      ..aber irgendwie muss man ja da rauskommen, am besten, indem man auf themen ausweicht, die nun gar nix mit dem Irak und Russland zu tun haben....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 21:36:54
      Beitrag Nr. 16.947 ()
      #16695

      Ehrlich gesagt an Olli N. kann ich mich kaum noch erinnern!
      Wäre seine Typse Fawn nicht auch mit dabei gewesen überhaupt nicht mehr. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 21:40:43
      Beitrag Nr. 16.948 ()
      Fawn Hall machte Nachtschichten am Akten-Schredder

      Avatar
      schrieb am 20.12.03 03:12:37
      Beitrag Nr. 16.949 ()
      groupier, #96, mit Verlaub, Du bist ein Idiot.

      und #97, träum weiter !

      :)
      Avatar
      schrieb am 20.12.03 12:52:00
      Beitrag Nr. 16.950 ()
      Ein bißchen Fisk muß sein!

      Saddams Festnahme wird den Krieg nicht beenden
      von Robert Fisk
      Independent / ZNet 17.12.2003

      “Friede” und “Versöhnung” lauteten gestern die Parolen in Downing Street und Weißem Haus. Aber all die Hoffnung auf Kollaps des Widerstands, sie dürfte vergebens sein. Weder war Saddam geistiger noch politischer Führer jenes Aufstands, der momentan im Irak soviele Menschenleben kostet - und es sterben wesentlich mehr Iraker als Westler, sollte hinzugefügt werden. So glücklich die Herren Bush und Blair über die Gefangennahme Saddams auch sein mögen - der Krieg geht weiter. In Falludschah, Ramadi und weiteren Zentren der sunnitischen Macht im Irak wird sich der Aufstand gegen die Besatzung fortsetzen. Das System der Angriffe und die Tatsache, dass die Aufständischen so erschreckend rasant dazulernen, hängt mit einer Gruppe sunnitischer Wahabi-Muslime zusammen - dem ‘Glaubenskomitee’. Derzeit planen sie ihre Angriffe auf amerikanische Besatzungstruppen zwischen Mosul und der Stadt Hillah, die 50 Meilen südlich von Bagdad liegt. Selbst schon vor dem Umsturz des Bath-Regimes hatten diese Gruppen - Saddam hatte sie erlaubt, in der Hoffnung, sie könnten die Militanz des sunnitischen Islamismus binden -, die ‘Mukawama’ geplant, den Aufstand gegen ausländische Besatzung.

      Die Abschlachtung weiterer 17 Irakis, beim Bombenanschlag auf eine Polizeistation gestern - Stunden nach Saddams Festnahme -, zeigt Iraks künftige Blutagenda, wobei die Bombenattentäter allerdings noch nichts von der Festnahme wissen konnten. Die britisch-amerikanische Version wird künftig noch schwerer durchzuhalten sein: Saddam-”Überreste” bzw. Saddam- ”Loyalisten” als Feinde - diese Version lässt sich sehr viel schwerer aufrechterhalten, wenn es keinen Saddam mehr gibt, demgegenüber sie loyal sein könnten. Die irakische Identität (dieser Leute) wird so offensichtlicher zutage treten. Umso größer wird das Bedürfnis sein, “ausländischen” Al-Kaida-Mitgliedern die Schuld zuzuschieben. Wiederholte Beteuerungen amerikanischer Infanteriekommandanten - besonders, wenn sie um Tikrit u. Mosul stationiert sind -, dass es sich bei den meisten Angreifern um Iraker und nicht um Ausländer handelt, sind Beleg, dass dem amerikanischen Militärkommando im Irak die Wahrheit durchaus bekannt ist - zumindest auf Divisionsebene. Jener Hauptmann der 82sten Airborne in Falludschah, der mir sagte, dass seine Männer von “Terroristen, die von Syrien gestützt werden und irakischen Freiheitskämpfern” angegriffen werden, scheint mehr über die Wahrheit zu wissen, als dem US- Kommandierenden im Irak, Major Ricardo Sanchez, lieb sein kann. Bei diesem Krieg geht es nicht um Saddam sondern um ausländische Besatzung. Berufssoldaten weisen darauf seit langem hin. Da ist zum Beispiel jener Sergeant der 1. Panzerdivision, der in Bagdad Checkpoint-Dienst tut. Gestern erklärte er dem ‘Independent’ die Situation mit erstaunlich klaren Worten: “Weil Saddam gefasst ist, werden wir keineswegs früher heimkommen”, sagte er. “Wir alle sind hergekommen, um nach Massenvernichtungswaffen zu suchen, und jetzt wurde die Aufmerksamkeit davon abgelenkt. Die Verhaftung Saddams ist bedeutungslos. Wir wissen immer noch nicht, weshalb wir hier sind”.

      Es gibt hier massenhaft Gruppen, die Saddam zwar nie mochten, die Amerikaner aber dennoch mit Enthusiasmus angreifen. Ein Beispiel: die ‘Unification Front for the the Liberation of Iraq’ (Einheitsfront zur Befreiung Iraks). Diese Gruppe war anti-Saddam, ruft ihre Unterstützer jedoch zum Kampf gegen die amerikanische Besatzung auf. Der ‘Independent’ konnte insgesamt 12 verschiedene Guerilla-Gruppen identifizieren. Sie stehen über ihre Stammesbeziehungen untereinander in losem Kontakt. Nur bei einer Gruppe konnten wir Saddam-Loyalisten bzw. Bathisten identifizieren. Im Sommer war die erste Wegrandbombe explodiert - mitten auf dem Mittelstreifen der Autobahn in Khan Dari; ein Soldat starb. Bald darauf folgten in Kirkuk und Mosul identisch fabrizierte Minen - drei Mörser, zusammengebunden mit Draht. Innerhalb einer Woche dann der nächste Anschlag mit einer Mine, demselben Muster folgend. Die Mine ging neben US-Soldaten nahe Nasiriyah hoch. Da war klar: Hier reisen Aufständische gruppenweise und mit explosiven Vorrichtungen im Gepäck durchs Land; sie sind organisiert, womöglich auf nationaler Ebene.

      Vielerorts prahlen Männer, die sich selbst Widerständler nennen, öffentlich damit, in die neue von Amerika bezahlte Polizei eintreten zu wollen. Dort verdienten sie Geld und würden sich Waffenkenntnisse und Informationen über ihre militärischen US-“Verbündeten” verschaffen. Exakt jenes Schicksal der Israelis im Libanon - deren Stellvertreterarmee, die Miliz der ‘Südlibanesischen Armee’, mit dem Feind von der Hisbollah zu kollaborieren begann -, scheint nun wohl auch den Amerikanern zu blühen. Die Männer, die weiter die Amerikaner angreifen, insgeheim im Herzen freuen sie sich natürlich über Saddams Festnahme. Warum, so werden sie sich sagen, sollten wir uns nicht über das Ende unseres größten Unterdrückers freuen, während wir gleichzeitig die Demütigung jener Besatzungsarmee planen, die ihn gefangennahm?





      [ Übersetzt von: Andrea Noll | Orginalartikel: "Capturing Saddam Won`t End the War" ]
      Avatar
      schrieb am 20.12.03 17:25:39
      Beitrag Nr. 16.951 ()
      Samstag 20. Dezember 2003, 16:19 Uhr

      Libyen sagt Verzicht auf ABC-Waffen zu


      Nach monatelangen Geheimverhandlungen mit den USA und Großbritannien hat Libyen überraschend seinen Verzicht auf Massenvernichtungswaffen erklärt. "Libyen wird von jetzt an an der Spitze der Staaten stehen, die auf eine von Massenvernichtungswaffen befreite Welt hinarbeiten", kündigte Staatschef Muammar el Gaddafi an. US-Präsident George W. Bush und der britische Premier Tony Blair hatten zuvor mitgeteilt, Tripolis habe sich nach neunmonatigen multilateralen Gesprächen zur Aufgabe seiner ABC-Waffenprogramme verpflichtet.

      Gaddafi stellte das überraschende Zugeständnis seines Landes in Zusammenhang mit dem internationalen Kampf gegen den Terrorismus: Libyen gehöre nun zu jenen Ländern, die "eine friedliche Welt ohne Terrorismus und Waffen" gestalten wollten. Mit seiner Entscheidung wolle Libyen auch die Beziehungen zu den USA auf eine neue Basis stellen, sagte der stellvertretende libysche Außenminister Hassuna Tschauch. Beide Länder unterhalten derzeit keine diplomatischen Beziehungen.

      Wie die Regierung in Tripolis mitteilte, wird Libyen alle internationalen Verträge einschließlich des Zusatzprotokolls zum Atomwaffensperrvertrag einhalten. Libyen habe nach Gesprächen mit britischen und amerikanischen Experten entschieden, "sämtliche Einrichtungen, Herstellungsgeräte und Programme", die der Herstellung von Massenvernichtungswaffen dienen könnten, aufzugeben. Das Land sei weiterhin bereit, "jedes Team internationaler Inspekteure" zu empfangen.

      US-Präsident George W. Bush begrüßte die Erklärung Libyens: "Libyen hat den Prozess der Wiedereingliederung in die Staatengemeinschaft begonnen", lobte Bush. Die USA und Großbritannien müssten aber weiter wachsam bleiben, denn Libyen habe eine "belastete Geschichte", mahnte der US-Präsident.

      Blair erklärte, der "mutige und historische Schritt" Libyens zeige, dass das Problem der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen auch mit "gutem Willen und Diskussionen" angegangen werden könne.

      Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) begrüßte den Schritt Libyens als "positives Signal für die Abrüstung und die Vernichtung von Massenvernichtungswaffen." Auch Frankreich, Italien und die NATO gratulierten Gaddafi zu seiner Entscheidung.

      http://de.news.yahoo.com/031220/286/3t8f3.html
      Avatar
      schrieb am 20.12.03 18:23:40
      Beitrag Nr. 16.952 ()
      Es ist schon herrlich wie man mit so einer Meldung Meinungen manipulieren kann.
      Einmal die Bild-Meldung in einem anderen Thread, dann hier die Meldung von Yahoo als Kai aus der Kiste und dann noch die Spiegel Meldung als langfristige Entwicklung.
      Dazu stelle ich noch als Link die Meldung der WaPo.
      Auch die Kommentare von NYtimes und LATimes bewegen sich im gleichen Rahmen wie Spiegel-Online, da wohl von AP kopiert.
      NYtimes-Kommentar steht bei mir im Thread.

      Gaddafis wundersame Wandlung

      Der Diktator lässt abrüsten

      Es klingt wie ein orientalisches Märchen: Der libysche Diktator und einstige Fürst der Finsternis schwört Chemiewaffen und Atombomben ab, Amerikaner und Briten preisen Muammar al-Gaddafi als Vorbild. Doch hinter der Entscheidung stecken knallharte wirtschaftliche Interessen.

      Zwei Jahrzehnte lang war das Regime isoliert, galt als schlimmste der Schurkenregierungen, eine Macht besessene Clique, die selbst vor Massenmord nicht zurückschreckte. Doch seit der Jahrtausendwende versucht sich der Diktator Muammar al-Gaddafi als ein gewandelter Herrscher zu präsentieren, ein Mann, der dem Terror abgeschworen und sich der Moderne zugewendet hat.

      Am Samstagmorgen verkündete Gaddafi, was kaum jemand erwartet hatte: Er versprach, seine Chemiewaffen zu vernichten, die Entwicklung von Atombomben und Biowaffen zu stoppen und in Zukunft die ökonomische Entwicklung seines Landes vor die militärische zu setzen. Die Ankündigung des Diktators, zunächst paradoxerweise am Freitagabend von US-Präsident George W. Bush und dem britische Premier Tony Blair in getrennten Stellungnahmen bekannt gegeben, führte zu Glückwunschadressen von allen Seiten.
      (...........)
      Doch was aussieht wie die wundersame Wandlung vom Tyrannen zum Menschenfreund ist zumindest in gleicher Weise motiviert durch erdrückende ökonomische Zwänge: Um seine Macht zu erhalten, muss Gaddafi seinem Land den Aufschwung bringen. Das aber kann er nur mit Hilfe des einstmals so verhassten Feindes im Westen.

      Die US-Regierung hatte nach einem Anschlag auf die Berliner Discothek "La Belle", bei dem auch zwei US-Soldaten getötet worden waren, 1986 einen totalen Wirtschaftsboykott verhängt. Wenige Tage nach dem Attentat, als dessen Drahtzieher sich später der libysche Geheimdienst herausstellte, hatten US-Flugzeuge die Städte Tripolis und Bengasi bombardiert.
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,279375,00.html

      Analysis
      Two Decades of Sanctions, Isolation Wore Down Gaddafi
      By Robin Wright and Glenn Kessler
      Washington Post Staff Writers
      Saturday, December 20, 2003; Page A01
      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A16583-2003Dec…
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 22:44:30
      Beitrag Nr. 16.953 ()
      Saddam nach Den Haag!
      von Uri Avnery
      uri avnery.de / 18.12.2003

      Das Spektakel war ekelhaft.
      „Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück. Der Herr könnte es sehen und Missfallen daran haben und seinen Zorn von ihm wenden.“ So gebietet ein alter jüdischer Moralkodex (Sprüche 24,16) Der Schreiber dieser Warnung wusste natürlich, dass sich jeder hämisch darüber freut, wenn sein Feind fällt. Aber er wollte darauf hinweisen, dass dies ein hässlicher menschlicher Zug sei und man versuchen solle, ihn zu überwinden.

      Und nun ist eine mächtige Weltmacht auf dieses niedrige Niveau gefallen. Wiederholt wurde dieses Spektakel der amerikanischen Soldaten zur Schau gestellt, wie sie in den Haaren des erbärmlichen Saddam nach Läusen suchten und zwischen seinen Zähnen herumstocherten.

      Falls es überhaupt möglich ist, mit einem Mann wie Saddam, der für den Tod von Hunderttausenden verantwortlich ist, Mitleid zu wecken, dann haben die Amerikaner dies erreicht. Indem sie ihn wie einen drogenbetäubten Landstreicher zeigten, haben sie genau das Gegenteil von dem zustande gebracht, was sie wollten. Der Vatikan hat um Gnade für ihn ersucht. Die öffentliche Demütigung eines arabischen Führers – egal, wie man über ihn denkt – weckt die tiefsten Gefühle der Beleidigung und des Zornes unter Zehn Millionen Arabern. Diese Gefühle werden eines Tages ihren Ausdruck in Gewalt finden. Sie werden viel, viel Blut kosten.

      ( Vor noch nicht langer Zeit schrieen die Amerikaner zum Gotterbarmen, als die Iraker einige amerikanische Gefangene zeigten. Aber es scheint in Washington DC keine Spiegel zu geben.)
      Die kindische Story über den riesigen Erfolg der amerikanischen Armee und der Geheimdienste ist nur lächerlich. Es ist ziemlich sicher, dass es nur die Angelegenheit eines gut bezahlten Informanten war.

      Ein geübtes Auge konnte leicht erkennen, wie die „spontanen“ Freudenausbrüche gestellt waren. Hier eine kleine Gruppe, die kommunistische Fahnen schwenkte, dort ein paar Dutzend Leute, die wie Affen vor den Kameras herumsprangen – wahrscheinlich dieselben Leute, die ein Jahr zuvor vor Saddams Kameras tanzten. Zwei arabische „Journalisten“ produzierten bei der sorgfältig inszenierten Pressekonferenz des amerikanischen Generals eine lärmende Show. Nachdem Winston Churchill einen schrecklichen Krieg gewonnen hatte, benahm er sich nicht wie George W. Bush. Nein, er ist kein Winston.

      Ich habe in dieser Kolumne seit dem Ende der „Hauptfeindseligkeiten“ nicht über den Irak geschrieben. Ich habe mich beherrscht. Ich weiß, dass es weder nett noch weise ist, zu sagen: „Habe ich es euch nicht gesagt?“ Aber es ist sehr schwer, über den Irak zu schreiben, ohne diese sechs Wörter zu benützen, da fast alle Voraussagen in dieser Kolumne vor und während des Krieges sich erfüllt haben, eine nach der anderen. Zum Beispiel:

      (Eins) Die Amerikaner überfielen den Irak, um dort zu bleiben

      Sie überfielen ihn nicht wegen des „internationalen Terrors“. Auch nicht wegen der „Massenvernichtungswaffen“ - es ist das Öl, das sie dorthin zieht. Das Ziel der Vereinigten Staaten war nicht, Saddam zu stürzen und nach Hause zu gehen, sondern eine dauernde amerikanische Militärbasis in der arabischen Welt zu schaffen, in einem Land, das die zweitgrößten ausgewiesenen Ölreserven der Welt hat und das innerhalb der Reichweite der Ölreichtümer von Saudi Arabien und des Kaspischen Meeres liegt. Inzwischen ist auch ganz klar: Saddam hatte keinerlei Verbindungen zu Osama Bin-Laden. Die „Massenvernichtungswaffen“ existieren nicht. Die Amerikaner haben die Kriegsgründe nach dem Geschehen verändert. („Führe zuerst einen Krieg – danach finde einen Grund!“) Nun soll es darum gehen, Saddam zu eliminieren und Demokratie in den Irak zu bringen, Gut. Saddam ist nun zur Strecke gebracht worden – und die Amerikaner denken gar nicht daran, sich nach Hause zu bewegen. Die Wahlen könnten sofort stattfinden. Aber die Amerikaner verweigern dies. Sie wollen ihre Marionetten an Ort und Stelle halten, damit sie die Amerikaner auffordern können, für immer zu bleiben. Die amerikanische Besatzung wird lange, lange dauern. Sie ist nicht Mittel zum Zweck. Sie ist der Zweck.

      (Zwei) Saddams Sturz wird nicht das Ende des Krieges sein. Es wird der Anfang sein

      Die Voraussage hat sich nun in extremster Weise erfüllt. Kein Volk findet sich mit ausländischer Besatzung ab. Besatzung erzeugt Widerstand. Damals erinnerte ich an unsere Erfahrungen im Süd-Libanon. Die vordringenden Israelis wurden als Befreier willkommen geheißen; denn sie trieben die Palästinenser weg. Ein paar Monate später wurden sie von allen Seiten beschossen; denn sie gingen nicht nach Hause. Nach 18 Jahren und Tausend getöteten Soldaten, setzten sie sich – „mit eingezogenem Schwanz“ im Dunkel der Nacht ab. Die Amerikaner wollen diese einfache Lektion nicht lernen. Sie sehen sich nicht als Besatzer sondern als Befreier, die dem irakischen Volk Gutes tun wollen. Sie sind davon überzeugt, dass die Irakis ihnen gegenüber dankbar sind und sie lieben. Sie trösten sich mit einer von ihnen erfundenen Legende: es sind nicht irakische und arabische Freiheitskämpfer, die die Besatzungsarmee und ihre Kollaborateure angreifen, sondern die hartnäckigen Gefolgsleute des bösen Saddam. Aber nun ist der böse Saddam gefangen worden, und es scheint, dass er überhaupt keine Möglichkeit hatte, Operationen von seinem Rattenloch aus zu dirigieren. Saddams Gefangennahme müsste das Ende der Legende der hartnäckigen Loyalisten bringen. Der Irak befindet sich nun in einer klassischen Kolonialsituation. Ein ausländischer Eroberer beraubt die einheimische Bevölkerung ihrer natürlichen Ressourcen. Widerstandsgruppen, von einem großen Teil der Bevölkerung unterstützt, inszenieren gewalttätige Angriffe. Vor zweihundert Jahren haben solche Gruppen den mächtigen Napoleon in Spanien besiegt. Zu jener Zeit wurde der Ausdruck „Guerilla“ ( kleiner Krieg) geprägt. Was wird nun geschehen? Es ist leicht voraussagbar: während man auf Operationen des Widerstandes reagiert, wird die Besatzung immer brutaler. Das heißt auch, dass die Unterstützung durch die Bevölkerung für die Guerillas wachsen wird – und so weiter. Eine Gewaltspirale, die den Israelis nur allzu bekannt ist. So geschah es im Libanon. So geschieht es nun in den besetzten palästinensischen Gebieten. Die öffentliche Demütigung des besiegten Führers wird den Prozess nur beschleunigen.

      (Drei) Ein besiegter Saddam wird viel gefährlicher sein als ein siegreicher.

      Nun erhebt sich die Frage: was soll man mit dem Gefangenen tun? Die Amerikaner sagten schon, was sie mit ihm tun wollen: ihren irakischen Marionetten aushändigen. So kann er im Irak verurteilt und hingerichtet werden. Das wäre ein Fehler erster Klasse. Keiner würde an die Fairness einer solchen Gerichtsverhandlung glauben. Sie kann ja gar nicht fair sein , weil Saddam in einem fairen Prozess die öffentliche Plattform benützen würde, um seine eigenen Anklagen vorzubringen, und so würde er Hundert Millionen Araber und andere Muslime erreichen. Das beste wäre, man ließe ihn auf die Fidschi-Inseln entfliehen, wo er sein Leben ruhig zu Ende leben könnte wie Idi Amin in Saudi Arabien. Aber George W. Bush benötigt die weitergehende Demütigung Saddams für seine Wahlkampagne. Der einzig vernünftige Weg wäre jetzt, Saddam nach Den Haag zu bringen. In den Augen der Welt hat er Anspruch auf dieselbe Behandlung wie ein anderer politischer Massenmörder, Slobodan Milosevic. Wenn er anders behandelt wird, würde jeder Muslim zu recht den Verdacht schöpfen, dass es eine Doppelmoral gebe, eine für einen christlichen Europäer und eine für einen muslimischen Araber. Aber Bush wird so lange nicht zufrieden sein, bis die Leiche Saddams auf einem öffentlichen Platz Bagdads hängen wird – vielleicht auf demselben Platz, auf dem vorher die Statue stand, die dann bei einem sorgfältig arrangierten TV-Spektakel gestürzt wurde.

      (vier) Die Rede darüber, die Demokratie zu bringen, ist heuchlerischer Unsinn

      Um ihre Besatzung aufrecht zu erhalten, brauchen die Amerikaner ein unterstützendes lokales Regime. Um einen Terminus aus der Zeit des 2. Weltkrieges zu benützen: sie brauchen Quislinge. Als die Briten den Irak zu ihrem Protektorat machten, krönten sie Emir Faisal, einen Nachfahren der hashemitischen Familie aus Mekka. Um den Irak als ihr eigenes Protektorat halten zu können, müssen die Amerikaner ihre eigenen lokalen Agenten krönen. Wenn wirklich demokratische Wahlen abgehalten werden sollten, würden die amerikanischen Agenten im Nu hinausfliegen, falls sie nicht schon vorher gelyncht worden sind. Das ist selbstverständlich. Deshalb wird es keine demokratischen Wahlen geben. Allgemein gesagt: Demokratie kann nicht einfach irgendwohin „gebracht“ werden. Sie kann nicht in eine völlig andere Gesellschaft mit einer völlig anderen Kultur verpflanzt werden, als ob sie ein Baum wäre. Und ein Baum braucht fruchtbaren Boden. Die westliche Demokratie ist im Laufe von Jahrhunderten organisch gewachsen – aus der Dorfgemeinschaft zum nationalen Parlament. Sie unter Zwang in die irakische Gesellschaft einzupflanzen, die sich auf Stämme und Großfamilien ( Hamulah) und auf verschiedene Vorstellungen und Traditionen gründet, ist ein hoffnungsloses Unterfangen.

      Was geschah der westlichen Demokratie, als sie in Japan implantiert wurde? Die äußeren Formen blieben intakt, die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Was geschieht mit der westlichen Demokratie in Russland? Frag einen Russen – und er wird in schallendes Gelächter ausbrechen.

      (Fünf) Der Irak wird sich in seine Bestandteile auflösen

      Als wir das vor einem Jahr sagten, sah es wie wilde Spekulation aus. Heute ist es eine sichere Wette. Nur ein brutaler Diktator wie Saddam war in der Lage, das Paket zusammenzuhalten. Vor der 1958er-Revolution taten dies die britischen Kolonialherren. In einer Demokratie hat dies keine Chance. Eine einfache Tatsache: Die Schiiten sind die Mehrheit. Sie werden regieren. Da gibt es gar keine Chance dafür, dass sie ein liberales Regime errichten werden, nachdem sie so lange von den Sunniten unterdrückt wurden. Es ist unmöglich, dass die Sunniten im Zentral-Irak, die die Schiiten verachten, ihre Übermacht akzeptieren. Es ist unmöglich, dass die Kurden im Norden, die immer für ihre Unabhängigkeit gekämpft haben, eine arabische Regierung akzeptieren – weder von den Schiiten noch von ihren Glaubensbrüdern, den Sunniten. Sie akzeptieren mit Mühe ihre kurdischen Brüder. Die Amerikaner können das Auseinanderfallen des Irak nur durch die Aufrechterhaltung eines offenen oder eines versteckten Besatzungsregimes verhindern. Sie könnten auch eine künstliche Struktur, eine Scheinföderation errichten, in der der Irak aus drei autonomen Teilen bestehen würde. Aber das würde reine Spiegelfechterei sein. Wenn der Irak aus praktischen Gründen zu existieren aufhören wird, wird es in der Region ein neues Gleichgewicht der Mächte geben. Jahrhundertelang hat der Irak als östlicher Schutzwall der arabischen Welt gedient, ein Bollwerk gegen den Iran – der niemals die Tage des Kyros (König von Persien, 539 v.Chr.) vergessen hat, als es (Persien) Regionalmacht war. Der Fall dieses Bollwerkes würde die geopolitische Situation der ganzen Region, auch Israels, ändern. Die Implosion des Irak würde ein Signal für allgemeine Anarchie sein: die arabische Welt würde in Aufruhr geraten, die islamischen Fundamentalisten würden die arabischen Regime bedrohen, die Grenze zwischen der Türkei und dem kurdisch-irakischen Staat würde sich aufheizen, zwischen Israel und Iran würde sich vielleicht eine nukleare Balance des Terrors halten, die Legende des „internationalen Terrors“ würde zur Realität werden.

      Da es weder nett noch weise ist, zu sagen: „Das habe ich euch vorausgesagt“, sage ich es nicht.





      [ Übersetzt von: Ellen Rohlfs | Orginalartikel: The Americans invaded Iraq in order to remain there.
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 22:55:03
      Beitrag Nr. 16.954 ()
      Ja, der Avnery.

      Auch in Israel gibt es Weitsichtige, auch in Israel. Leider bilden sie eine (nicht ganz kleine) Minderheit.

      Leider ist das Nahost-Problem in erster Linie ein Palästina/Israel-Problem. Und das lässt sich nicht lösen, indem man versucht, dort neben Israel eine weitere sichere Militärbasis (vulgo: Demokratie) zu errichten.
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 23:54:30
      Beitrag Nr. 16.955 ()
      Gaddafi entrüstet sich
      Libyen verzichtet nach Geheimgesprächen mit den USA und Großbritannien auf die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen. Die Arabische Liga und der Iran fordern die Abrüstung Israels
      WASHINGTON/LONDON rtr/ap/afp Libyen hat bei den Geheimgesprächen, die zum erklärten Verzicht auf Massenvernichtungswaffen führten, offenbar auch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung bekundet. Aus Geheimdienstkreisen in Washington verlautete am Wochenende, für die Verzichtserklärung Libyens, die weltweit als beispielhafter diplomatischer Schritt begrüßt wurde, gebe es verschiedene Motive. Libyen wünsche sich nach Jahren der Ächtung als Förderland des Terrorismus offensichtlich eine Normalisierung seiner Beziehungen zum Westen und damit auch wirtschaftliche Vorteile. Es gebe in der libyschen Führung unter Revolutionsführer Oberst Muammar al-Gaddafi auch eine Sorge vor extremistischen Strömungen in Libyen. Nach britischer Einschätzung war auch der Irakkrieg ein Motiv bei der libyschen Abrüstungsentscheidung.

      Wie es weiter hieß, habe es im Zusammenhang mit der Bekämpfung des internationalen Terrorismus während der Phase der mit Vertretern der USA und Großbritanniens geführten Geheimgespräche bereits "einige Beiträge" Libyens gegeben. Auch in Zukunft hofften die USA daher auf weitere Kooperation Libyens bei der Terrorbekämpfung.

      Gaddafi hatte bereits Ende August 2002 die Festnahme von mehreren Al-Qaida-Verdächtigen bekannt gegeben. Dabei handele es sich um radikale Islamisten sowie um ehemalige Afghanistankämpfer, sagte Gaddafi. Sie würden genauso behandelt wie die afghanischen Gefangenen der USA in Guantánamo auf Kuba.

      Die Entscheidung Libyens wurde auch von der Arabischen Liga sowie von der Regierung Irans als positiver Schritt begrüßt. Beide Staaten forderten zugleich einen solchen Schritt auch von Israel. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid Resa Assefi, teilte gestern mit, der gesamte Nahe Osten müsse eine Region ohne Massenvernichtungswaffen werden. Iran hat sich verpflichtet hat, seine Atomanlagen Inspektionen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zu öffnen. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, sagte, es sei "unlogisch", für Israel eine Ausnahme gelten zu lassen, während andere Staaten der Region zur Abrüstung aufgefordert würden. Israel hat den von Experten seit langem vermuteten Besitz atomarer Waffen bisher nie öffentlich zugegeben und gehört auch nicht zu den Unterzeichnerländern des Atomwaffensperrvertrags.

      brennpunkt SEITE 3
      meinung und diskussion SEITE 11
      taz Nr. 7240 vom 22.12.2003, Seite 1, 85 Zeilen (Agentur)
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 23:58:09
      Beitrag Nr. 16.956 ()
      US-Armee verstärkt Razzien
      Aufständische im Irak nehmen die Ölinfrastruktur ins Visier. US-Truppen verhaften im Gegenzug Hunderte von Verdächtigen und töten dabei eine Frau

      BERLIN rtr/afp/dpa/ap Im Irak haben die US-Truppen seit der Ergreifung des ehemaligen Präsidenten Saddam Hussein die Suche nach irakischen Aufständischen verstärkt. Dabei haben sie nach Angaben des US-Generalstabschefs General Richard Myers Hunderte von Verdächtigen festgenommen. Bei einer Razzia in Rawah, 250 Kilometer nordwestlich von Bagdad, töteten US-Soldaten gestern eine Frau, als sie das Stahltor eines Hauses aufsprengten. Zwei weitere Frauen erlitten Verletzungen.

      Die Soldaten nahmen in Rawah insgesamt elf "hochrangige Zielpersonen" fest, in anderen Städten sollen "mehrere Waffenverstecke" entdeckt worden sein. Die Aufständischen konzentrierten ihre Angriffe in verschiedenen Landesteilen auf Pipelines und Benzindepots. Rund um Bagdad und in der Nähe von Mossul und Bedschi im Norden der Hauptstadt verbrannten nach Angaben des Ölministeriums mehrere Millionen Liter Kraftstoff.


      Währenddessen blühen die Gerüchte und Spekulationen über die Hintergründe der Ergreifung Saddam Husseins. Nach dem Bericht des britischen Sunday Express wurde er nicht von US-Soldaten, sondern von kurdischen Kämpfern gefangen genommen. Der arabischen Zeitung al-Hayat zufolge soll ein Verwandter Husseins der US-Armee geholfen haben, sein Versteck aufzuspüren. Nach Angaben der New York Times wiederum gelang dem US-Militär der Durchbruch bei der Jagd nach Hussein mit der Festnahme eines engen Vertrauten des Ex-Machthabers. Dem Sunday Express zufolge verrieten Mitglieder des Dschabur-Stammes Hussein an die Patriotische Union Kurdistans (PUK), weil sein Sohn Udai eine Frau aus dem Stamm vergewaltigt haben soll. Laut al-Hayat soll der Verräter dagegen einem Stamm in Husseins Heimatstadt Tikrit angehören und die Belohnung kassiert haben.

      Der irakische Regierungsrat will binnen eines Monats fünf Richter für den Prozess gegen Saddam Hussein benennen. Dara Nurredin sagte, die Berufung der Richter werde mit den höchsten Gerichten abgestimmt. Das Sondertribunal werde drei Kategorien von Verbrechen ahnden: Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen sowie Massentötungen.
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 23:59:20
      Beitrag Nr. 16.957 ()
      AFGHANISTAN
      Neue US-Basen geplant
      Wegen der spürbar schlechteren Sicherheitslage im Süden und Osten Afghanistans will die US-Armee dort neue Stützpunkte eröffnen.
      Der US-Kommandeur kündigte gestern in Kabul neue regionale Wiederaufbauteams an. In der südafghanischen Provinz Kandahar töteten mutmaßliche Taliban fünf afghanische Soldaten. (dpa)
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 07:39:28
      Beitrag Nr. 16.958 ()
      #16902 Avnery kann durch seinem umgang und friedensbereitschaft mit den Arabern,nicht mit den rassistischen Israelis in einem topf geworfen werden.Die achse des bösen USA-Israel ist machtpolitisch und wirtschaftlich auf die beherrschung des nahen ostens ausgerichtet.Erkennbar sind deren interessen nicht auf frieden und demokratie ausgerichtet,sondern voraussetzung um ihren represiven zielen unter diesem deckmantel nachgehen zu können.Es wird ebenso nur eine frage der zeit sein,bis neue militärische "errungenschaften" das machtgefüge auf derem eigenen gebiet,dabei Deutschland und Japan als vorbild zur friedensbereitschaft erscheinen lassen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 11:04:09
      Beitrag Nr. 16.959 ()
      Lieber Joschka Fischer ...
      Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter findet den Außenminister inkonsequent


      Lieber Joschka Fischer,

      bevor ich meinem Ärger über Sie Luft mache, muss ich bekennen, dass Sie mir der liebste deutsche Politiker sind. Ein Gefühl, das ich wohl mit vielen Deutschen teile. Dass Sie auf die Öffentlichkeit so sympathisch wirken, hat natürlich sehr viel mit Ihrem Auftreten zu tun, mit Ihrer Art zu reden, ja sogar mit Ihrer Art, sich zu bewegen. Sie sind kein aalglatter Politiker, sondern ein netter, leicht widerborstiger Typ, der Gefühle zeigt (was emanzipiert und einnehmend ist) und offen zuzugeben wagt, wenn er im Zweifel ist (der Anti-Macho).

      Vor kurzem haben wir uns ein paar Minuten unterhalten, und bei der Gelegenheit haben Sie meine Erwartungen nicht enttäuscht: Sie sind ein emotionaler und leidenschaftlicher Mensch, Sie sind engagiert und integer. Ich würde gerne mal einen Abend mit Ihnen zusammensitzen, um über das Leben, die Liebe und den Tod zu plauschen.

      Wenn ich also gleich auf Sie einhacke, tue ich das nicht, weil Sie mir zuwider sind, sondern im Gegenteil, weil ich das Gefühl habe, mit Ihnen befreundet zu sein.

      Und nun möchte ich gerne die Pressemitteilung zitieren, die Ihre Botschaften in der Welt verbreitet haben: "Die Bundesregierung begrüßt die heutige Festnahme Saddam Husseins und beglückwünscht die Koalition zu diesem sehr wichtigen Erfolg. Dies ist eine sehr gute Nachricht für das irakische Volk und die gesamte Region. Saddam Hussein war ein grausamer und brutaler Diktator, unter dem sein eigenes Volk am meisten gelitten hat. Er muss nun seiner gerechten Strafe zugeführt werden. ... Zugleich bietet dieser wichtige Erfolg die große Chance, schneller mit der Übertragung der Souveränität auf eine irakische Übergangsregierung voranzukommen und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Irak zu leisten."

      Ich nehme an, dass dieser Text von Ihren Beamten aufgesetzt wurde, aber ohne Ihre Billigung dürfte die Mitteilung nicht verbreitet worden sein. Sie haben sich den Text angesehen, vielleicht hier und da ein Wort verändert, aber offenbar nicht erkannt, dass Sie sich damit total lächerlich machen.

      Denn es kann doch nicht sein, dass Sie, ein entschiedener Gegner des militärischen Eingreifens im Irak, die Koalition aufrichtig beglückwünschen. Sie haben doch alles darangesetzt, die Bush-Rumsfeld-Doktrin vom "regime change" zu verwerfen und als mit der internationalen Rechtsordnung unvereinbar zu erklären. Sie wollten den bisherigen Weg weiterverfolgen, obwohl er der eisernen Herrschaft Saddams auch nach einem Dutzend Jahren nicht die kleinste Schramme hatte zufügen können. Sie wollten weiterhin politischen Druck mit wirtschaftlichen Sanktionen verknüpfen, obwohl klar war, dass sich Saddam mit umfangreichem Schmuggel die Mittel für die Erhaltung seiner Macht beschaffen konnte und einziges Opfer der Sanktionen das irakische Volk war. Sie waren bereit, das Risiko in Kauf zu nehmen, dass sich Saddam mit dem islamistischen Terrorismus verbünden würde, Hauptsache, die Spielregeln der internationalen Rechtsordnung würden eingehalten.

      Das Problem mit der internationalen Rechtsordnung ist, dass sich zwar westliche demokratische Gesellschaften von deren Regeln leiten lassen, Tyrannen aber dummerweise nicht; im Gegenteil, unter dem Schutz ebendieser internationalen Rechtsordnung, in der die nationale Souveränität das heiligste Gut ist, dürfen Tyrannen ihr eigenes Volk und ihren eigenen Staat besetzen, misshandeln und ausbeuten, solange sie die Souveränität anderer Staaten nicht verletzen. Das bestehende System der internationalen Rechtsordnung ist überholt, da ja der Kern der heutigen Rechtskultur nicht die nationale Souveränität mit dem Kollektiv als vorherrschendem Begriff zu sein hat, sondern die Integrität individueller Menschenrechte. Trotzdem haben Sie als Europäer mit Leib und Seele und somit als Befürworter des Verschwimmens nationaler Souveränitäten im Falle des Irak an der alten Idee festgehalten und waren bereit, die irakische Familiendynastie von Massenmördern noch viele Jahre lang zu erdulden.

      Die Pressemitteilung Ihrer Botschaften ist scheinheilig. Wenn Sie hingegen ehrlich gewesen wären, hätte diese Pressemitteilung lauten müssen:

      "Die Bundesregierung lehnt die Verhaftung Saddam Husseins ab und wirft der Koalition vor, dass Sie ein den Normen der internationalen Rechtsordnung nach rechtmäßiges Staatsoberhaupt gestürzt hat. Das ist Besorgnis erregend für das irakische Volk, die gesamte Region und den Rest der Welt. Die Koalition kann nicht über Saddam richten (lassen), dazu hat sie kein Recht. Die Bundesregierung geht davon aus, dass als Reaktion auf das unrechtmäßige Vorgehen der Koalition Terror und Gewalt im Irak zunehmen werden. Die Verhaftung Saddams verhindert, dass sich die Lage im Irak wieder stabilisiert. Der wichtige Grundsatz der irakischen Souveränität verlangt, dass Saddam Hussein sofort freigelassen wird."

      Wenn Sie A sagen, werter Herr Fischer, müssen Sie auch B sagen. Obwohl Sie im Grunde Ihres Herzens Letzteres meinen, haben Sie jene Pressemitteilung verbreiten lassen. Damit enttäuschen Sie mich. Von einem Freund erwartete ich klare Worte.


      Mit freundlichen Grüßen

      Leon de Winter


      Vom Autor erschien zuletzt der Spionageroman "Malibu". Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 11:07:07
      Beitrag Nr. 16.960 ()
      Pro-wars weave a web of deceit around Saddam`s spider hole

      December 22, 2003

      Why do so many people who supported the invasion of Iraq use the capture of Saddam Hussein as a stick with which to beat those who opposed it? Can anyone who thinks hard and seriously believe that his capture makes any difference to the most important of the arguments for or against the war? Stupid things were said by those who opposed and by those who supported the war, but no one who cares about what our participation in the war means for our national life will focus on them.

      Last week Gerard Henderson wrote: "If those who opposed the `coalition of the willing` (the US, Britain, Australia and Poland) had won the political debate, Saddam would have triumphed. He would now be presiding over a regime that murders its own people, threatens its neighbours and had prevailed over the US and Britain." That is almost certainly false. We now have good reason to believe that Saddam sought to negotiate with the Americans as early as last December, offering to allow US troops into Iraq to search for weapons of mass destruction and also to negotiate about the political future of his regime. Had the US responded positively, it is probable that a deal would have been struck that would have left Saddam no more dangerous than many dictators against whom no one would dream of waging war for the sake of their oppressed subjects.

      Who are "those who opposed the `coalition of the willing"`? Most of them, I suspect, would have acknowledged that war might become necessary if all other options had been exhausted. But no one can seriously say that at the time when we attacked Iraq war was a last resort. The UN`s chief weapons inspector at the time, Hans Blix, had pleaded for another six months. He had good reason to do so and the UN had good reason to support him. Had his plea been granted, his report might have convinced many opponents of the invasion that war was unavoidable, if only to defend the authority of the UN. Perhaps not. No one knows.

      Suppose, though, that it is true that Saddam would still be in power if the opponents of the war had succeed in convincing their governments. What kind of person thinks you can achieve much by pointing it out? The kind, I think, who believes that the good achieved by the overthrow of Saddam so obviously justifies the means that they are justified in showing their contempt for those who won`t acknowledge it.

      Henderson quotes Robert Manne`s admission that "if our opposition had been successful, the disgusting regime of Saddam Hussein would still be in power in Iraq". Manne`s essay appears in a book I edited (Why the War Was Wrong) in which discussion of the "humanitarian argument" in support of the invasion is as subtle and as serious as any I have read. Clearly Henderson was not impressed. What does he say in response to Manne`s frank acknowledgement of the power of one horn of a dilemma. "Quite so." That`s all.

      Though I opposed the war, I hope that Saddam will now reveal that he had weapons of mass destruction. The mendacity of the Howard, Blair and Bush governments is so deep that one cannot rationally hope that they told us that Saddam had weapons of mass destruction because it was true. But even if he had them, which almost no one who opposed the war doubted, confirmation is unlikely to diminish the power of the reasons that made them oppose the war.

      I hope that those who opposed the war are not persuaded by those such as Henderson into thinking that their opposition deprives them of the right to rejoice in Saddam`s defeat and capture. I hope that they are not bullied into believing that moral and intellectual consistency requires them secretly to hope that America will fail to help the Iraqis build democratic institutions and that the country will again become a nightmare for its people.

      But only someone who believes that the end justifies the means will think the liberation of the Iraqi people from Saddam`s murderous dictatorship, the creation of a democratic state in Iraq, or even the flowering of democracy in the entire Middle East, will justify the killing of tens of thousand of Iraqis.

      Raimond Gaita is Professor of Moral Philosophy at King`s College, University of London, and Professor of Philosophy at the Australian Catholic University.



      This story was found at: http://www.smh.com.au/articles/2003/12/21/1071941607324.html
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 11:13:34
      Beitrag Nr. 16.961 ()
      Auch unter den deutschen Linken scheint es vernünftige und Weitsichtige zu geben, aber leider sind die da auch in der Minderheit.

      Mindestens eine viertel Kalaschnikow
      Linke und rechte Antiimperialisten unterstützen den irakischen Widerstand mit Demonstrationen und Geld.


      von ivo bozic

      Täglich wird der Irak und vor allem die Hauptstadt Bagdad von Terrorangriffen erschüttert. 30 Anschläge pro Tag sind keine Seltenheit. Und längst geraten nicht mehr nur alliierte Soldaten ins Visier so genannter Widerstandskämpfer, sondern auch Zivilisten, die Uno, das Rote Kreuz und vor allem »Kollaborateure«, die nach Ansicht der Kämpfer die irakische Sache verraten und mit den Besatzern zusammenarbeiten. Über 1 700 Menschen sind seit dem angeblichen Kriegsende ums Leben gekommen.

      Derweil wächst in Europa die Sympathie für den »Widerstand gegen die Besatzer«. Am vergangenen Samstag gingen in Rom rund 200 Kriegsgegner aus verschiedenen Ländern für die Unterstützung des Terrors auf die Straße. In einem Aufruf zur Demonstration wurde der irakische Widerstand als »nicht nur in moralischer, sondern auch in politischer Hinsicht absolut legitim« bezeichnet. Unter den Unterzeichnern fanden sich nicht nur vermeintlich linke, sondern auch rechte Antiimperialisten. Enrico Galoppini etwa, der bei den nächsten Europawahlen im Juni 2004 die neofaschistische Wahlliste »Fiamma Tricolore« unterstützt. Seine Bücher veröffentlicht der italienische Verlag Edizioni all’insegna del Veltro, der auch Bücher des notorischen Holocaust-Leugners David Irving herausbringt. Die österreichische Antiimperialistische Koordination (AIK), die zusammen mit ihrer italienischen »Sektion« zu den Initiatoren der Demonstration gehörte, bestreitet jede Zusammenarbeit mit Faschisten. Galoppini sei ein »Arabist« und publiziere in linken wie in rechten Zeitschriften, heißt es, er sei daher »Antiimperialist und Antifaschist«.

      Dass die AIK Schwierigkeiten beim Einordnen ins Links-Rechts-Schema hat, verwundert kaum. Ist doch die AIK selbst ein typisches Querfrontprojekt, das mit seiner einseitigen Stoßrichtung gegen die USA und Israel roten wie rechten Antisemiten Tür und Tor öffnet. Ein linkes Selbstverständnis ist für die AIK unabdingbar mit Nationalismus verbunden. »Das nationale Selbstbestimmungsrecht ist das wichtigste Menschenrecht«, erklärt AIK-Sprecher Willi Langthaler das oberste Prinzip seiner Truppe. In der Grundsatzerklärung der AIK heißt es, man wolle eine Bewegung gegen »das zionistische Monster« bilden. Eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten lehnen die Wiener Antiimps ab: »Jede Lösung des Konflikts, die auf die Aufteilung des Landes beruht, ist nicht nur illegitim, sondern auch zum Scheitern verurteilt.« Anders gesagt: Israel soll verschwinden.

      Doch die AIK begnügt sich nicht mit theoretischen Erklärungen. Sie steht den Jihadisten und anderen, die gegen die USA kämpfen, auch praktisch bei. In einem antiimperialistischen Camp im Sommer im italienischen Assisi hatten die AIK und Antiimps aus anderen Ländern beschlossen, Geld für den irakischen Widerstand zu sammeln. Zehn Euro solle jeder spenden. Für nur 40 Euro bekomme man schon eine Kalaschnikow. Inzwischen haben über 150 Menschen ihren Obolus entrichtet.

      Ehemalige Militärs und die vor und während des Krieges in den Irak eingereisten arabischen Fedayin sind aufgrund ihrer Ausbildung und Bewaffnung die tragende Kraft des Widerstands. In einem Interview mit der deutschen Tageszeitung junge Welt beschreibt Langthaler den Widerstand so: »Das sind einerseits sunnitisch-islamische und schiitische Kräfte, hinzu kommen demokratische sowie arabisch-nationalistische Gruppen.« Die Kommunistische Partei des Iraks (KPI) verortet Langthaler hingegen auf der anderen Seite der Front, weil sie mit den USA zusammenarbeite. Und ein palästinensischer Fedayin erklärte der jungen Welt: »Es gibt ba’athistische bewaffnete Gruppen, einige sind loyal zu Saddam Hussein, andere sind es nicht. Es gibt natürlich auch Islamisten. Ungefähr die Hälfte der bewaffneten Kämpfer sind arabische Fedayin.« Einige von ihnen kämpfen gegen Bezahlung. Von der Zehn-Euro-Kampagne profitieren also vor allem die ba’athistischen Schlächter des untergegangenen Regimes.

      Konkret fließen die Euros an die Irakische Patriotische Allianz (IPA) und deren Vorsitzenden Dschabbar Al Kubaysi, der selbst erläuterte: »Die Nichtba’athisten, die 35 Jahre vom politischen Leben ferngehalten wurden, waren zum Widerstand nicht bereit.« Und so erkläre sich, dass der »militante Widerstand (…) eng mit der Ba’ath-Partei und ehemaligen irakischen Militärs verbunden« sei. Das scheint auch für Al Kubaysi selbst zu stimmen. Zwar behauptete er in einem Gespräch mit der jungen Welt, die IPA sei »die genuine Opposition gegen das Saddam-Regime« gewesen, allerdings habe sie sich im Jahr 1992 zur Einstellung des Kampfes entschlossen.

      Ein hochrangiges Mitglied der KPI versicherte der Jungle World jedoch, Al Kubaysi habe sich nie von seinem Freund Saddam Hussein abgewandt. Er sei bereits seit 1963 Mitglied der Ba’ath-Partei und an dem ersten Putsch Saddams beteiligt gewesen. Überdies sei er damals Mitglied der Miliz gewesen, die für das Massaker verantwortlich war, bei dem innerhalb einer Woche 17 000 Menschen ermordet wurden, darunter 5 000 Kommunisten.

      Nicht nur in Italien und Österreich, sondern auch in Deutschland findet der Terror im Irak immer mehr Unterstützer – in sehr ungewöhnlicher Zusammensetzung. Die NPD in Frankfurt/Main agitiert im Internet für den Widerstand gegen die Besatzung. Ähnliches geschieht auf dem linken Webportal linkeseite.de, und Duisburger Antifas sammeln für Saddams Terrorfreunde sogar Geld in der Fußgängerzone. Bei einem bundesweiten Treffen der Friedensbewegung am 6. und 7. Dezember in Kassel war man sich einig, dass die USA umgehend aus dem Irak abziehen sollen – unabhängig von der Frage, ob das die Exponenten des alten Folterregimes wieder an die Macht bringen würde. Wenngleich die Mehrheit der Aktivisten den bewaffneten Kampf aus pazifistischen Erwägungen wohl ablehnt, haben andere wie der Buchautor Joachim Guilliard vom Antikriegskomitee Heidelberg schon zehn Euro gespendet, eine viertel Kalschnikow also. Selbst ein Kreisverband des ehemaligen FDP-Jugendverbands JungdemokratInnen/Junge Linke gehört zu den Initiatoren der Zehn-Euro-Kampagne. Und der rotbraune Kampfbund Deutscher Sozialisten veröffentlicht im Internet einen Aufruf Saddam Husseins aus dem Untergrund, in dem weitere Gewalttaten gefordert werden. Einer Umfrage des NDR-Magazins »Panorama« zufolge halten 26 Prozent der Deutschen die Terroranschläge im Irak für »legitimen Widerstand«.

      Auch die Tageszeitung junge Welt lässt kaum einen Tag verstreichen, ohne den täglichen Terror im Irak als »legitim« zu bezeichnen. Besonders tut sich dabei Dauerkommentator Werner Pirker hervor. Und zwar nicht nur mit starken Worten, wie denen, dass der irakische Widerstand »nicht mehr und nicht weniger terroristisch« sei, »als es die französische Resistance war«. Auch er hat bereits zehn Euro an Saddams Kameraden gespendet.

      Hans Brandscheid von Medico International geht die Unterstützung für die faschistischen Terrorbanden indes entschieden zu weit. Er hat sowohl die AIK als auch die junge Welt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main angezeigt. Wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung und des Aufrufs zur Gewalt.

      http://www.jungle-world.com/seiten/2003/51/2255.php
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 12:05:34
      Beitrag Nr. 16.962 ()
      nun unter den Besatzern scheint es leider auch nur wenige "Vernünftige und Weitsichtige" zu geben :laugh:

      Phantom-Rebellen bezahlen einen tödlichen Preis für die "Befreiung" des Irak

      21.12.2003

      Robert Fisk

      http://news.independent.co.uk/world/fisk/story.jsp?story=474…

      Der Schuljunge Issam Naim Hamid ist der letzte von Amerikas berühmten "Rebellen". In Samarra - oder besser Phantasiestadt - wurde er in den Rücken geschossen, als er versuchte, sich mit seinen Eltern in ihrem Haus im Al-Jeheriya-Bezirk der alten Abbasid-Stadt zu schützen.

      Es war seiner Mutter Manal zufolge drei Uhr morgens als Soldaten der 4th Infantry Division zu dem Haus kamen und Kugeln durch das Tor feuerten. Einer der Schüsse durchschlug die Tür, dann ein Fenster, drang dann in Issams Rücken ein und flog dann weiter durch eine Außenwand. Sein Vater wurde im Sprunggelenk getroffen und wurde gestern in ernstem Zustand in das Krankenhaus von Tikrit gebracht. Issam schreit in der Notaufnahme des Krankenhauses von Samarra vor Schmerzen, ein Tropf-Schlauch führt durch ein Bündel blutiger Verbände in seinen Bauch.

      Die Amerikaner behaupteten, nach einer Reihe von Guerilla-Hinterhalten in der Stadt im vergangenen Monat 54 "Rebellen" getötet zu haben und die einzigen Toten, die in den Leichenhallen zu finden waren, waren neun Zivilisten, unter ihnen ein iranischer Pilger, der den großen shiitischen Schrein mit der goldenen Kuppel besuchen wollte, der über Samarra aufragt. Vor vier Tagen prahlten sie mit 11 weiteren "Rebellen", aber der einzige Tote, der zu finden war, war ein Gemüseverkäufer. Im Krankenhaus von Samarra haben die Ärzte außerdem den Namen eines Taxifahrers namens Amer Baghdadi, der von Amerikanern in der Nacht vom Mittwoch erschossen wurde.

      Dann gibt es noch den Fall des 31-jährigen Bauern Maouloud Hussein, der ein paar Stunden zuvor versuchte, seine vier jungen Töchter und seinen Sohn in das hintere Zimmer seiner Zwei-Zimmer-Slumwohnung zu bringen, als eine andere Kugel durch das Tor und die Außenwand des Hauses kam und in Maoulouds Rücken einschlug. Sein Sohn Mustafa, der gestern mit verweinten Augen am Bett seines Vaters stand und seine Töchter Bushra, Hoda, Issra und Hassa blieben unversehrt. Aber die Kugel drang in Maoulouds Körper ein und verließ ihn durch seine Brust. Die Ärzte haben gerade seine Milz entfernt.

      Sein 41-jähriger Bruder, Hamed zuckt zusammen, als er sieht, wie sich Maouloud in Schmerzen windet - der verletzte Mann versucht mir mit der Hand zu winken und fällt in Ohnmacht - und sagt, daß 23 Kugeln das Haus im Al-Muthanna-Bezirk der Stadt getroffen haben. Wie auch Issam Hamid, lag er blutend mehrere Stunden, bevor Hilfe kam. Manal, Issams Mutter, erzählt eine schreckliche Geschichte. "Die Amerikaner hatten einen irakischen Übersetzer und er befahl uns, in unserem Haus zu bleiben", sagt sie. "Aber wir haben kein Telephon, wir konnten keinen Krankenwagen rufen und sowohl mein Ehemann als auch mein Sohn bluteten. Der Übersetzer der Amerikaner sagte uns einfach, daß wir nicht das Haus verlassen durften."

      Hamed Hussein steht am Bett seines Bruders in einem Zustand der unterdrückten Wut. "Sie sagten, Sie würden uns Freiheit und Demokratie bringen, aber was sollen wir glauben?", fragt er. "Mein Nachbar, die Amerikaner nahmen ihn vor den Augen seiner Frau und seiner zwei Kinder und fesselten ihm die Hände auf dem Rücken und nach ein paar Stunden, nach all diesen Erniedrigungen, kamen sie und sagten seine Frau sollte ihre wertvollsten Gegenstände mitnehmen und dann legten sie Sprengstoff in ihrem Haus und jagten es in die Luft. Er ist ein Bauer. Er ist unschuldig. Was haben wir getan, daß wir das verdienen?"

      Die Stadt Samarra ist ein Zentrum des Widerstands für die amerikanische 4th Infantry Division. Gestern setzten die US-Streitkräfte eine Kompanie Soldaten und 20 Bradley Kampfpanzer in der Stadt ein und gaben mir gegenüber zu, daß sie die Eingangstüren von "vermutlichen Terroristen" aufsprengten.

      Ein Gefreiter aus Mississippi sagte "Das sind wir" als ich ihn fragte, wer die Türen sprengte. "Und wissen Sie was?", fragte er. "Nachdem wir das getan haben, gehen sie zu den amerikanischen Behörden und verlangen eine Entschädigung." Was wahr ist.

      Mohamed Saleh, beispielsweise, der 36-jäjrige Besitzer einer Schlosserwerkstatt, beschrieb, wie die Amerikaner Sprengstoff am Eisentor seines Hauses befestigten, als seine Frau und die vier Kinder sich im hinteren Teil des Hauses versteckten, nachdem sie Schüsse auf der Straße gehört hatten. Er hatte das amerikanische Kabel gefunden, das den Sprengstoff mit dem Zünder verbunden hatte, hinter ihm stand sein neuer Mazda, zerstört durch die Explosion und Teile seines Metalltors. Es gibt Dutzende von Häusern in der Straße, alle ihre Tore wurden in Fetzen gesprengt, alle ihre Türen wurden aus den Angeln getreten und auf der Farbe sind die Abdrücke von Stiefeln.

      "Wir wollten, daß die Amerikaner uns helfen", sagte er. "Dies war Saddams sunnitische Gegend, aber viele von uns mochten Saddam nicht. Aber die Amerikaner machen das, um uns zu erniedrigen, um sich für die Angriffe des Widerstands auf sie zu rächen."

      Drei Mal werde ich in aufgebrochene Häuser gebracht, wo junge Männer mir sagen, daß sie vorhaben, der Mukawama - dem Widerstand - beizutreten, nachdem Erniedrigung und Schande ihre Häuser heimgesucht hatten. "Wir sind Stammesleute und ich stamme aus der al-Said-Familie", sagte einer zu mir. "Ich habe einen Universitätsabschluß und ich bin ein friedlicher Mann, also warum greifen die Amerikaner mein Haus an und erfüllen meine Frau und meine Kinder mit Angst?"

      Das amerikanische Militär spricht immer noch von seinem Kampf gegen den "Terrorismus" in Samarra, eine Geschichte, die vielleicht überzeugender wäre, wenn ihre Soldaten in der Stadt nicht von vermummten Männern in Straßenkleidung begleitet würden, die Kalashnikovs tragen. Die 4th Infantry Division behauptet, dies seien Mitglieder des "Irakischen Zivilschutzkorps" - die jetzt auch vermummt im Zentrum Baghdads auftauchen - aber es gibt keine Möglichkeit, sicher zu sein. Die vermummten Bewaffneten, die gestern in Anwesenheit von amerikanischen Soldaten am Rand von Samarra forderten, meinen Ausweis zu sehen, trugen Jeans und Sneakers und braune Bomberjacken und Wollmützen und mehrere Male beschimpften sie sich gegenseitig wie Kinder.

      Also sind "Befreiung" und "Demokratie" in Samarra angekommen. Und die Phantasie geht weiter. Erst vor einem Tag haben die Amerikaner verkündet, daß sie nach einer "Untersuchung" - die eigenartigste in der letzten Zeit, muß man sagen - zu dem Schluß gekommen waren, daß der Lastwagenanschlag in Baghdad, bei dem 16 unschuldige Zivilisten am Mittwochmorgen getötet worden sind, ein "Verkehrsunfall" war.

      Sie sagten, ein Benzintanklastwagen sei während eines Zusammenstoßes mit einem Auto explodiert, obwohl der Lastwagen keinen Tankwagen zog, obwohl Metallteile durch die Explosion fast 200 Meter weit vom Ort des Geschehens weggeschleudert wurden und obwohl amerikanische Soldaten, die als Erste eintrafen, einen Teil des Sprengsatzes gefunden hatten: eine Granate, die sie mir selbst zeigten.

      Und so wird im Land der unschuldigen "Rebellen" und der "Verkehrsunfälle" der Krieg weiter verdreht. Man sollte nur nicht die vermummten Polizisten erwähnen.

      Oder den Schuljungen Issam Hamid.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/dez2003/fisk211203.html
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 13:27:24
      Beitrag Nr. 16.963 ()
      schöner Text von de Winter, danke flitztass. Und vom 2.Text freut mich insbesondere der letzte Satz, die Strafanzeige des Medico-Mannes. Soll nicht zum Schaden dieser Organisation sein, Spendenformular ist schon ausgefüllt.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 14:27:28
      Beitrag Nr. 16.964 ()
      hier noch was von herrn broder aus spiegel online.

      wie immer unterhaltsam und bissig !

      erinnert mich einwenig an unseren sep (möge seine seele ruhe gefunden haben) - ähnliche politische positionierung und auch mit ähnlicher rhetorischer schärfe und bravouröser attacke auf heuchelei und dummheit.

      allerdings beweist broder doch ab und an eine gewisse flexibilität der weltsicht, und ob auch er sich im zwischenmenschlichen bereich - wenn es um den umgang mit menschen die anderer meinung sind wie er - als arschloch erweist wie unser sep kann sein, muß aber nicht sein.

      inhaltlich ist es ja alles ganz okay was er dort absondert, aber er vergißt (oder blendet aus), das wir als deutsche (oder eben der teil die sich nicht als schoßhündchen der amis begreifen) nicht dem krieg verweigert haben weil wir saddams freunde waren, sondern weil wir uns nicht wie heloten durch lügen und drohungen in den krieg treiben lassen wollten.

      das haben wir durchgesetzt und deshalb kann man den broderschen ergüßen auch entspannt und genüßlich lauschen und da und dort nicken "ja hast ja recht, geht mir auch auf die eier", in dem entscheidenden punkt haben wir uns durchgesetzt und diese entscheidung ist prägend für die weiter beziehung zwischen amerika und deutschland - und so wie es aussieht entwickelt sich diese (jedenfalls durch meine brille) nicht nachteilig.


      doch jetzt broder......


      DEBATTE

      Ein Herz für Saddam

      Von Henryk M. Broder

      Noch nie zuvor konnte ein entmachteter Diktator mit so viel Mitgefühl rechnen. Was sind schon die Leiden der Getöteten und Gefolterten gegen die Demütigung, bei einer Speichelprobe gefilmt zu werden?


      DDP

      Diktator Hussein nach seiner Festnahme: Als hätte man Mutter Teresa beim Schwarzfahren erwischt


      Eben war die große ZDF-Gala "Ein Herz für Kinder" mit Thomas Gottschalk als Talkmaster und vielen Prominenten als Spendensammler vorbei, da begannen schon die Vorbereitungen für die nächste Super-Gala mit noch mehr und noch prominenteren Teilnehmern: "Ein Herz für Saddam".
      Kaum hatte der entmachtete irakische Diktator nach seiner Festnahme geduscht und die Kleider gewechselt, meldeten sich die ersten Promis zu Wort, um zu sagen, was mit Saddam Hussein auf keinen Fall passieren sollte. Bundesaußenminister Fischer erklärte: "Unsere Haltung zur Todesstrafe ist eine grundsätzliche. Wir lehnen sie ab." Fischer war auch unter den Ersten, die den Amerikanern zu ihrem Erfolg gratuliert hatten. Er tat dies freilich ohne jeden Ausdruck von Freude im Gesicht und in der Stimme, wie ein Mann, der einem unbeliebten Nachbarn zu einem Hauptgewinn im Lotto gratuliert.

      Auch die "Beauftragte für Menschenrechte" der Bundesregierung, Claudia Roth, die man zum letzten Mal in einem Krisengebiet gesehen hatte, als sie die Salzburger Festspiele besuchte, sprach sich entschieden gegen die Todesstrafe und für ein "faires, offenes und transparentes" Verfahren gegen Saddam aus. Die Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte im Bundestag, Christa Nickels, äußerte sich im selben Sinne: "Die Todesstrafe ist mit den Menschenrechten nicht vereinbar."


      REUTERS

      Bundeskanzler Schröder: Als würde es sich um einen Familienvater handeln, der im Suff seine Familie schikaniert hat


      Aber es waren nicht nur deutsche Gutmenschen, die sich um das Leben und das Wohlbefinden des entmachteten irakischen Despoten sorgten. Uno-Generalsekretär Kofi Annan verlautbarte, die Vereinten Nationen seien gegen die Todesstrafe und verhängten sie an keinem ihrer Gerichte. Aus dem Vatikan meldete sich Kardinal Renato Martino zu Wort. Nachdem er Bilder "dieses zerstörten Mannes" gesehen habe, bekannte der hohe Geistliche, empfinde er Mitleid für den ehemaligen Diktator, der in amerikanischer Gefangenschaft "wie eine Kuh behandelt" worden sei.


      Die Sprecherin von amnesty international, Nicole Choueiry, erinnerte an Saddams Opfer, wenn auch in einem paradoxen Zusammenhang: "Ich glaube nicht, dass die Verhängung der Todesstrafe die Toten wieder lebendig machen würde. Und ich glaube nicht, dass diejenigen, die sie verhängen würden, sich von Saddam Hussein unterscheiden würden." Der schwedische Ministerpräsident Göran Persson, Nachfolger des ermordeten Olof Palme, nach dessen Mördern immer noch intensiv gefahndet wird, machte dagegen einen praktischen Vorschlag: Saddam könnte nach seiner Verurteilung durch ein internationales Gericht die Haftstrafe in Schweden verbüßen - vermutlich im halboffenen Strafvollzug, gemeinsam mit schwer erziehbaren Jugendlichen, die bei Segeltörns und Bergsteigen resozialisiert werden.

      Es war eine absurde Vorstellung, die schon wenige Stunden nach der Festnahme Saddams begann. Ulrich Wickert stellte in einem ARD-Spezial die Frage, "ob diese Bilder die Würde des Menschen verletzen", um sie dann gewunden zu verneinen. Marietta Slomka klagte etwas später in "heute" über die "erniedrigende Art der Vorführung", die Saddam zuteil wurde. In der "Kulturzeit" auf 3sat philosophierte der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter über die Macht der Bilder, die dazu führte, dass viele Zuschauer plötzlich Mitleid mit Saddam fühlten.

      Mit jeder Stellungnahme verschwand der brutale Massenmörder immer weiter in der Ferne, während der gequälte Mensch immer näher heran rückte, einer, der zuletzt wie eine Ratte in einem Loch leben musste, der erniedrigt und gedemütigt wurde und für den dieselbe Unschuldsvermutung gelten sollte, wie für jeden Ladendieb, dem ein Verfahren droht. Man hätte meinen können, Mutter Teresa wäre beim Schwarzfahren erwischt worden und müsste nun mit einem Schauprozess rechnen, dessen Ausgang in keinem Verhältnis zu Schwere ihrer Tat stehen würde.

      Nun gilt in Deutschland ja nicht das Prinzip der Rache, sondern der Resozialisierung, weswegen sogar Egon Krenz, wegen Totschlags an der innerdeutschen Grenze zu sechseinhalb Jahren verurteilt, nach nur vier Jahren aus der Haft entlassen wurde, die er zum größten Teil als Freigänger hatte verbringen dürfen. Das Gericht sah in seinem Fall eine "günstige Sozialprognose" als gegeben an, das heißt, die Gefahr, dass er jemals wieder die Gelegenheit haben würde, einen Schießbefehl zu verordnen, sei so gering, dass sie vernachlässigt werden könnte.


      AP

      Hingerichteter Diktator Nikola Ceausescu (1989): Kurzer Prozess mit dem "Conducatore"


      Mit der gleichen Logik könnte man auch Saddam ein paar Jahre hinter schwedische Gardinen schicken und ihn, sobald sich die Lage im Irak stabilisiert hat, wieder freilassen. Er müsste, ebenso wie Krenz, nicht einmal bereuen, was er angestellt hat. Der sagte bei seiner vorzeitigen Entlassung: "Ich habe mich nie als Totschläger gefühlt, sondern als Verantwortlicher in einem souveränen Staat." Nun war Krenz, allen Bemühungen der DDR zum Trotz, Weltniveau zu erreichen, ein kleines Licht, doch das ist ein Satz, den auch Saddam seinen Richtern noch vor der Urteilsverkündung zurufen könnte.


      Es gibt kein Argument für die Todesstrafe an Massenmördern, die als Verantwortliche in einem souveränen Staat gewirkt haben - außer einem: Dead men never come back. Deswegen hat die zivilisierte Welt beide Augen zugedrückt und erleichtert aufgeatmet, als Nicola Ceausescu vor genau 14 Jahren an die Wand gestellt und erschossen wurde. Aber da waren es Rumänen, die mit ihrem "Conducatore" kurzen Prozess machten, und außerdem war Claudia Roth noch nicht Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung.

      Saddam Hussein ist indes noch nicht verurteilt, nicht einmal angeklagt, und schon wird darüber beraten, wie man ihm "the ultimate punishment", von der Bush gesprochen hat, ersparen könnte. Die spanische Außenministerin fordert eine "gemeinsame EU-Haltung" gegen eine Todesstrafe für den Ex-Diktator, nur ein paar Tage, nachdem sich die EU nicht auf eine gemeinsame Haltung für eine europäische Verfassung einigen konnte. Der deutsche Kanzler sagte der "Bild am Sonntag", auch er sei ein "Gegner der Todesstrafe, das ist eine prinzipielle Position". Hätte Schröder einen solchen Satz nicht ein paar Wochen eher sagen können, bei seinem Besuch in China, wo im Jahre 2002 mehr als 1000 Menschen hingerichtet wurden, von denen die meisten, verglichen mit Saddam, kleine Gauner waren? Warum kommt Schröder seine prinzipielle (und berechtigte) Abneigung gegen die Todesstrafe erst in den Sinn, wenn es um einen "Diktator wie Saddam Hussein" geht.


      AP

      DDR-Funktionär Krenz (1999): "Günstige Sozialprognose"


      Das mag zum einen mit der emotionalen Struktur einer Gesellschaft zusammen hängen, in der die Abschiedstournee von Howard Carpendale mehr Trauer und Bestürzung auslöst, als die Nachricht von den Massengräbern, die inzwischen im Irak entdeckt wurden. Zum anderen hat es zu tun mit der geschäftsüblichen Heuchelei, die Wähler und Gewählte miteinander verbindet. Die Regierung geniert sich nicht, zuerst "Ohne uns!" zu rufen, um hinterher, wenn es um die Vergabe von Aufträgen geht, "Wir wollen dabei sein!" zu schreien, während die friedensbewegten Massen unter der Parole "Kein Blut für Öl" auf die Straße gehen, um am Ende der Party ein wenig Blutvergießen gut zu heißen - wenn es die Richtigen erwischt: 26 Prozent der Deutschen halten die Terroranschläge im Irak für "legitime Akte des Widerstands".

      Wo der eigene moralische Anspruch dermaßen relativiert wird, da ist auch ein "Diktator wie Saddam Hussein" nur ein relativer Schurke. Während Exiliraker wie der Schriftsteller Hussain Al-Mozany von einer "Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes" sprechen, die eine "aktive, multifunktionale Mordmaschinerie" im Irak hinterlassen hat, spricht der Kanzler nur von einem Regenten "der mit anderen in übelster Weise umgegangen ist", als würde es sich um einen Familienvater handeln, der im Suff seine Familie schikaniert hat.

      Und während die Iraker ihre Toten ausgraben, um sich von ihnen zu verabschieden, gilt das Mitgefühl der Guten einem Massenmörder, der nicht mehr morden darf. Was sind schon die Leiden der Getöteten und Gefolterten gegen die Demütigung Saddams, der eine Speichelprobe abgeben musste und dabei gefilmt wurde?

      Schon angesichts der Bilder von US-Soldaten, die in Saddams Palästen lümmelten und seine vergoldeten Badezimmer benutzten, empörten sich ein paar besonders sensible Kulturkritiker über einen "Einbruch in Saddams Intimsphäre". Nun ist es die Möglichkeit, dass der Mann mit seinem Leben für seine Untaten büßen könnte, die sie in präventive Erregung versetzt. Seltsam an der Was-tun-mit-Saddam-Diskussion ist aber vor allem, dass ein Aspekt überhaupt nicht vorkommt: Könnte es nicht sein, dass der Tod für Saddam eine viel zu milde Strafe, dass Lebenslänglich ohne Aussicht auf Entlassung viel angemessener wäre?

      Allerdings müsste eine solche Strafe mit flankierenden Maßnahmen begleitet werden. Es reicht nicht, Saddam einfach einzusperren und den Schlüssel zu seiner Zelle dort ins Meer zu werfen, wo es am tiefsten ist. Richtig wäre es, ihm jeden Tag ein paar Stunden Videos vorzuspielen, Aufnahmen von Claudia Roth beim Parteitag der Grünen, unterbrochen von Video-Clips mit Andre Rieu und Jeanette Biedermann.

      Aber nein, das geht nicht. Eine Strafe muss hart, aber sie darf nicht unnötig grausam sein.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 14:45:12
      Beitrag Nr. 16.965 ()
      ..doch, sehr schön, heut lohnt es sich wieder zu lesen: wem der Text zu lang ist, vielleicht macht das hier Appetit auf mehr, kommt mir bekannt vor, die Haltung....:


      Die Regierung geniert sich nicht, zuerst " Ohne uns!" zu rufen, um hinterher, wenn es um die Vergabe von Aufträgen geht, " Wir wollen dabei sein!" zu schreien, während die friedensbewegten Massen unter der Parole " Kein Blut für Öl" auf die Straße gehen, um am Ende der Party ein wenig Blutvergießen gut zu heißen - wenn es die Richtigen erwischt: 26 Prozent der Deutschen halten die Terroranschläge im Irak für " legitime Akte des Widerstands" .
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 18:02:31
      Beitrag Nr. 16.966 ()
      am besten gefällt mir das jetzt alle möglichen länder dem irak schulden erlassen (die man eh nie wieder gesehen hätte) und dafür mit aufträgen von den irakern belohnt wird.

      schuldenerlaß ist nobel und tut nicht weh.

      hatte schon vor monaten ähnliches geschrieben.

      ob das den amis so paßt ?

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 18:29:25
      Beitrag Nr. 16.967 ()
      eierdieb
      hast Du bei der Schuldenerlass-Orgie das Kleingedruckte gelesen?
      Alles nur unverbindliche Absichtserklärungen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 18:46:37
      Beitrag Nr. 16.968 ()
      um so besser man soll seine trümpfe auch nicht sofort ausspielen - lieber warten um noch mehr für sich selbst raus zuholen !

      so lief es - so läuft es und so wird es immer laufen !

      der clevere streicht ein und der dumme zahlt drauf !

      früher hat mich so was geärgert, aber sich darüber zu ärgern ist so als ob man sich darüber ärgern würde, das wasser bergrunter fließt und nicht bergrauf.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 19:00:01
      Beitrag Nr. 16.969 ()
      Die erste Vorraussetzung für F D und ich glaube auch für R ist eine souveräne irakische Regierung.
      Es gab einige hämische Artikel über die Erfolgsmeldungen aus dem "White House" in der US-Presse.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 19:07:06
      Beitrag Nr. 16.970 ()
      ich denke - wenn es denn mal soweit kommen sollte - eine souveräne irakische regierung wird den amerikanern viel kummer und sorgen bereiten - da kann das alte europa, das - begründet auf den jetzigen ist-zustand - keine erwartungen auf profit haben kann nur gewinnen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 19:18:39
      Beitrag Nr. 16.971 ()
      Ich kann mir nicht verkneifen den heutigen Artikel von Robert Fisk aus dem Independent einzustellen. Es ist schon mehr eine Glosse auf den großen Staatsmann Blair.
      Das Problem es gibt in der Hinsicht so viele lesenswerte Artikel, sodass man sich nicht mit dem mehrfachen Einstellen eines Weltartikels von Lady de Winter übers Wochenende bringen muß.

      Iraq

      Libya`s Weapons of Mass Destruction
      Reinventing Gaddafi

      by Robert Fisk; UK Independent; December 22, 2003

      The problem I have with the whole Gaddafi saga is that the Libya I know can scarcely repair a drain or install a working lavatory in a hotel.

      Yet this same Libya, after years of sanctions, was apparently making a nuclear bomb. Libyan nuclear scientists. Say those three words over and over again. Really? And what was that odd word in the Downing Street announcement? "Programmes`? Wasn`t that exactly what Mr Blair accused Iraq of developing after the weapons of mass destruction he had told us all about turned out to be non-existent? According to the usual anonymous "US officials` who daily grace the front pages of American newspapers, Libya had not actually acquired a nuclear bomb but was "close to developing one`. But what does that mean? How close is close? A year? Ten years? Some time?

      Of course, Gaddafi used to be fascinated by weapons. Like the dictator in Auden`s wonderful poem, "The poetry he invented was easy to understand... he was greatly interested in armies and fleets".

      I remember the crazed, sticky evenings in Tripoli when the wretched man would celebrate his own revolution with a seven-hour military parade, tank after tank, missile after missile, not one of which was ever used. There was even a 300-strong squad of black-suited frogmen who would march panting past us in the stifling midnight heat in snorkels, their giant flippers sticking to the hot Tarmac.

      And I can believe that among the vast, useless armada of clapped-out Soviet-era tanks and sand-dusted Sukhois and MiG-23s that litter Libya`s vast and largely unmaintained military bases, there are some old chemical shells.

      Rabta has been the centre of a thousand stories based on "intelligence sources" - close relatives of "US officials "- who have credited the factory there as a producer of biological agents, chemicals, centrifuges and other nasties. But who exactly were all these weapons - or programmes - designed to erase from the face of the Earth? Egypt? Sicily? Algeria? And if they were to be sold to "terrorists", which ones did Gaddafi have in mind? Were they going to be sold off to the IRA when the best Gaddafi could do for the latter was a boatload of old guns that got followed by the Royal Navy? Or to the Islamic extremists whom Gaddafi had been executing with Saddam-like brutality in his own country - but for whom of course there will be no opening of mass graves. That he supplied details of Al-Qa`ida operatives to us wouldn`t be surprising. They are as much a danger to Gaddafi as they were to Saddam; only that`s not quite the story that being written for us.

      No indeed. Far from being another despotic little killer, Colonel Gaddafi is now, according to Jack Straw, "statesmanlike and courageous`. And as long as Mr Blair complains that the whole miserable circus in Iraq persuaded Gaddafi to disarm - even though the Libyans totally deny this - then all the lies told to us by the Prime Minister about Saddam`s 45-minute threat can be forgotten. Or so he must hope.

      Gaddafi the statesman. The Arabs themselves will ponder this new Strawism with awe. Even President Mubarak of Egypt - a patient man if ever there was one - could voice his irritation with the tiresome Libyan whose vanguard of militia cuties were freighted around the world to guard their seedy boss.

      He once turned up in Belgrade with a white charger upon which he planned to ride in triumph through the Serbian capital to the non-aligned conference. Yugoslav officials vetoed the horse but allowed him to pitch a tent in front of one of Belgrade`s biggest hotels in which he would drink fresh milk from three massive dromedaries specially flown into the city. And this is our new "statesman".
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 20:06:01
      Beitrag Nr. 16.972 ()
      @Joerver: Bist Du betrunken?
      Wer ist Lady de Winter? Ist das die Frau vom bekannten Schriftsteller Leon de Winter?
      Und von diesem sehe ich hier weit und breit nur einen Artikel, den ich hier reingestellt habe. Siehst du doppelt?

      Gleich mehr als einen Artikel an einem Tag sehe ich nur von eurem Superguru Robert Fisk, wobei ich nicht weiss, welchen von den beiden ich peinlicher finden soll.

      Er muss mal wieder mit blumiger Sprache und unter Nennung der Namen von den einzelnen Toten berichten, die die bösen Amerikaner im Irak zu verantworten haben, und muss detailliert darüber berichten, wie die umgekommen sind.
      Wo sind eigentlich seine vergleichbaren Berichte über die toten Frauen und Kinder, welche die "sogenannten "Widerstandskämpfer" bei ihren Attentaten auf die UNO, das rote Kreuz etc. in die Luft gesprengt haben?
      Wo sind seine detaillierten Berichte mit allen Einzelheiten über die hunderttausende von Saddam zu Tode gefolterten und verscharrten Opfer? Schreibt Fisk diese Vergleiche nicht oder stellt ihr die nicht hier rein?
      Und warum nicht? :rolleyes:

      Und im anderen Bericht macht er sich über Blair und Bush lustig, weil die im Falle Ghaddafi genau das gemacht haben, was ihnen von den gleichen Leuten bei Saddam immer vorgeworfen wurde, dass sie es nicht gemacht haben: Nämlich einen üblen Diktator ohne ein Eingreifen mit Waffen dazu zu bringen, wieder vernünftig zu werden, und wieder in die Gemeinschaft der anderen Staaten zurückzukehren.

      Beide Artikel finde ich deshalb ziemlich peinlich.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 23:16:26
      Beitrag Nr. 16.973 ()
      @Ft
      Lady de Winter ist eine Figur aus "Die drei Musketiere" von Dumas. Passt gut zu dem Krimiautoren De Winter.
      Der Artikel stand als Thread[Thread-Nr.:Thread: Lieber Joschka Fischer ... im Board, in meinem Thread hatte sich @nichtdie auch verewigt.
      Weshalb diese Art der Artikel von Fisk hier im Thread, weil diese Artikel das Verhältnis USA/Irak betreffen, und weil der Thread sich hauptsächlich um dieses Verhältnis dreht.
      Es geht doch darum was aus diesem Gebilde Irak werden soll. Und Fisk schreibt darüber, wie sich das Verhältnis der Iraker zu den US-Soldaten entwickelt.
      Und aus der Entwicklung kann man m.E. Rückschlüsse ziehen, wie sich der Irak im Ganzen weiterentwickelt.
      Es gibt auch genügend Artikel von Fisk über die Untaten von Saddam, er schreibt seit der Libanonkrise über den Nahen und Mittleren Osten und wird außer von Hardlinern als Fachmann anerkannt.
      Nur was hilft es i.A. über die Taten Saddams zu berichten, wichtig sind die Handlungen der Koalitiontruppen und irakischen Aufständigen, Kriminellen oder wie Du diesen Teil der Bewohner des Landes bezeichnen willst.

      Bei Ghaddafi schreibt und schildert er einen Wichtigtuer, den Blair und Bush dazu benutzen ihr politisches Süppchen darauf zu kochen.
      G. steht das Wasser bis zum Hals, deshalb zieht er eine Show ab.
      In #16901 habe ich dazu was reingestellt.
      Ghaddafi hat einige Terroranschläge zu verantworten, ist aber technisch nicht in der Lage irgendwelche WMD`s zu entwickeln.
      Ich fand diese Behauptungen jedenfalls interessant, um den Artikel einzustellen
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 23:33:23
      Beitrag Nr. 16.974 ()
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 23:58:42
      Beitrag Nr. 16.975 ()
      Hi,heute wurde wieder mal "Der große Diktator gezeigt" und irgendwie war da doch der Bush auch noch an der weltkugel vorweggenommen.Die sturmtrupps in den Ghettos erinnerten mich an die Israelis und deren jetziges treiben in Palästina.So sieht eben der H. Broder für mich mehr wie ein dualer probagandaminister aus,als wie ein unabhängiger zeitzeuge.Würde Sharon,Bush und Saddams herrschaft opfermäßig gesehen ein dreigestirn bilden,so vermisse ich noch 2 speichelproben.Herr Broder scheint einen Davidstern als Monokel zu benützen,ebenso einseitig scheint mir sein gehirn gelagert zu sein.
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 10:12:11
      Beitrag Nr. 16.976 ()
      @Joerver: Ok, nehme das mit dem betrunken zurück. Habe nicht die Lust und Zeit, hier alle Threads zu lesen.
      Wusste nicht, dass das jemand anderes hier schon ins Board gestellt hatte.
      Ich hatte das mal wieder bei diesem "kurdischen Provinzblättchen" einer Hilfsorganisation gelesen, über das Du dich ja auch gerne mokierst, und war der Meinung, dass das hier in den Thread passt.

      Und es ist selbstverständlich das gute Recht von jedermann, hier Artikel von Fisk reinzustellen. Ich weiss, dass der seit vielen Jahren aus dem nahen Osten berichtet, aber eben extrem einseitig, und da frage ich mich doch, was er eigentlich bezwecken will. Cui bono?

      Die Leute von diesem "kurdischen Provinzblättchen" dürften übrigens auch Experten in der Region sein, mindestens so gut wie Fisk, meinst Du nicht?
      Und bei den Leuten von Wadi weiss ich, dass es denen um das Wohlergehen der Menschen dort geht. Da weiss ich also auch, warum die was schreiben bzw. meist zitieren.

      Natürlich will Ghaddafi seinen Arsch retten. So what?
      Wir sollten alle froh sein, wenn er keine Gefahr mehr ist, keine Terroristen mehr unterstützt, und etwas vernünftiger wird.
      Die Frage muss doch sein, wie man mit diesen Diktatoren umgeht, und wie man sie wieder los wird mit möglichst geringem Schaden, und wie man für die Zukunft für Abschreckung sorgen kann, damit solche Diktatoren erst gar nicht mehr entstehen.
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 10:56:31
      Beitrag Nr. 16.977 ()
      :D:D

      Terrorismus in den USA
      22.12.2003


      Die USA führen den "Krieg gegen den Terror" weltweit. Und auch in den USA selbst sind eine ganze Reihe von Gesetzen wie beispielsweise der Patriot Act erlassen worden, um besser gegen geplante Terroranschläge vorgehen zu können. Daß bei diesem Krieg mehrere Länder angegriffen und besetzt wurden und die Grundrechte in den USA stark eingeschränkt wurden wird dabei als notwendig angesehen.

      Dabei wird sich aber offenbar so stark auf eine Bedrohung durch ausländische Terroristen konzentriert, daß eine Organisation von US-Amerikanern, die offenbar den Einsatz von chemischen Waffen in den USA plante und vorbereitete in den Medien so gut wie keine Beachtung findet.

      Am 13. November hatte das US-Justizministerium gemeldet, daß der 62-jährige William J. Krar in dem Verfahren gegen ihn gestanden hatte, Natriumzyanid und andere Chemikalien besessen zu haben, um daraus eine Waffe zu bauen. Wird Natriumzyanid mit ebenfalls in Krars Besitz gefundenen starken Säuren vermischt, so entsteht das tödliche Zyanidgas.

      Einer der sehr seltenen Berichte über das Thema wurde am 26. November von CBS veröffentlicht.

      Anscheinend gehörten Krar und zwei weitere festgenommene Personen, Edward Feltus und Judith L. Bruey, die mit Krar im US-Bundesstaat Texas zusammenlebte, einer Organisation rassistischer Weißer an oder bewegten sich zumindest in diesem Umfeld.

      Bereits im Jahr 1995 war gegen Krar und eine weitere Person wegen illegalen Waffenbesitzes ermittelt worden. Damals hatte der andere Verdächtige anfangs ausgesagt, daß er und Krar die Regierung haßten und planten, Bombenanschläge auf Regierungsgebäude zu verüben. Später widerrief er diese Aussage allerdings. Krar bestritt die Vorwürfe und wurde nicht verhaftet.

      Die Ermittlungsbehörden befürchten, daß Krar über die eine in seinem Besitz gefundene Natriumzyanidbombe weitere gebaut hat und daß sich diese im Besitz von Extremisten befinden, die planen, mit ihnen Anschläge zu verüben.

      Obwohl sie durch Aussagen ihre Haftstrafen möglicherweise vermindern könnten, haben sich die drei Personen bisher geweigert, den Behörden bei den Ermittlungen zu helfen, was dazu geführt hat, daß diese ins Stocken geraten sind.

      Der ganze Fall ist nur durch einen Zufall ans Licht gekommen. Krar hatte ein Paket mit gefälschten Ausweisen, darunter des militärischen Geheimdienstes der USA und der Streitkräfte der Vereinten Nationen, an Feltus geschickt. Dieses Paket wurde von der Post versehentlich an eine andere Person ausgeliefert, der die Polizei informierte, als er den Inhalt des Paketes sah.

      Am Sonntag ist die amerikanische Terrorwarnstufe der "Heimatschutzbehörde" auf "orange" angehoben worden, den zweithöchsten Wert.

      Nach Angaben der Behörde gäbe es "deutliche Hinweise" auf Planungen von Al-Qaida, einen Anschlag in den USA zu verüben.

      Ein möglicher Anschlag mit Chemiewaffen in den USA scheint wesentlich weniger bedrohlich zu sein, wenn die möglichen Täter Amerikaner sind.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/dez2003/krar221203.html
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 10:57:50
      Beitrag Nr. 16.978 ()
      Kurden fordern Autonomie
      23.12.2003


      Middle East Online berichtete am Montag von einer Demonstration in der nordirakischen Stadt Kirkuk, bei der die Autonomie Kurdistans gefordert wurde.

      Dem Bericht zufolge hatten sich am Montag tausende von Menschen versammelt und forderten in der größten Demonstration in dieser Stadt seit dem Fall des Regimes von Saddam Hussein ein unabhängiges Kurdistan, von dem Kirkuk den Forderungen nach ein Teil sein soll.

      Bevor Hussein mit der "Arabisierung" von weiten Teilen des nördlichen Iraks begonnen hatte, bildeten die Kurden die Mehrheit der Bevölkerung in Kirkuk.

      Diese Demonstration kann als weiteres Anzeichen für ein bevorstehendes Zerfallen des Iraks angesehen werden.

      Waren die - von der Türkei gefürchteten - Autonomiebestrebungen der kurdischen Bevölkerung im Nordirak schon immer stark, so existiert derzeit kein diktatorischer Präsident, der diesen Wunsch mit Gewalt unterdrückt würde.

      Ein Zerfall des Iraks in mehrere unabhängige Staaten wäre nicht nur ein politisches Fiasko für die USA, auch die politische und insbesondere auch die wirtschaftliche Kontrolle über mehrere Länder wäre wesentlich schwer auszuüben.

      Außerdem würde ein unabhängiges Kurdistan die Türkei vermutlich zu einem militärischen Eingreifen provozieren, wie dies bereits mehrfach angedeutet worden ist.

      Ganz besonders bemerkenswert war bei der Demonstration die Forderung, daß Kirkuk ein Teil eines zukünftigen unabhängigen Kurdistans sein soll, da dies die Gründung eines unabhängigen Gebietes in der Zukunft praktisch als bereits sicher ansieht.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/dez2003/kirkuk231203.html
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 12:09:44
      Beitrag Nr. 16.979 ()
      #921

      ..eurem Superguru Robert Fisk, wobei ich nicht weiss, welchen von den beiden ich peinlicher finden soll.

      Ach flitze .. wie süss .. DU findest was peinlich ?

      Und Du bist natürlich nach wie vor menschlich ergriffen und empört über:

      die hunderttausende von Saddam zu Tode gefolterten und verscharrten Opfer? Schreibt Fisk diese Vergleiche nicht oder stellt ihr die nicht hier rein?

      Wie schön, dass Dein Krieg von den Amis geführt - und mit der Verhaftung von Saddam zu einem erfolgreichen Ende gebracht wurde :)

      Viel Spass mit Deinem " Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen " wünsch` ich DIR und Deinesgleichen.

      Schade, dass Du nicht in den USA hockst.

      Da könntest Du mit den Deinen zum Fest ein wenig Euren Sieg feiern - bei Stufe "Orange" - wie war`s doch gleich : Duck & cover :cool:

      - Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, dass sich auch die Amis und die Engländer nicht endlos verarschen lassen.

      Frohes Fest wünscht Euer knalli ALLEN Knallchargen auf diesem Planeten .
      k.
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 13:25:26
      Beitrag Nr. 16.980 ()
      Da hier anscheinend ein großes Bedürfnis nach Opfer-Bildern besteht, hier die umfangreichste Sammlung, die ich bis jetzt gesehen habe.
      Und ich glaube, den Opfern ist es ziemlich gleich, wer sie umbracht hat.

      http://www.robert-fisk.com/iraqwarvictims_mar2003.htm


      Eine Bemerkung: Das ist nicht die Homepage von Fisk, er hat keine, meiner Kenntnis nach. Diese Seite wird nach eigenen Aussagen von einer privaten Gruppe verwaltet.
      Avatar
      schrieb am 23.12.03 21:51:56
      Beitrag Nr. 16.981 ()
      für alle vom schröder-pazifismus befallen liebhaber ausgewählter internet-lektüre:

      http://www.zyn.de/schroeder_im_glueck

      frohe weihnachten

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 24.12.03 10:46:43
      Beitrag Nr. 16.982 ()
      Orange ist genug. In diesem Sinne Frohe Weihnacht!
      Avatar
      schrieb am 24.12.03 22:45:33
      Beitrag Nr. 16.983 ()
      24 December 2003, Christmas Eve in Baghdad, Explosions Abound

      Dahr Jamail

      12/24/03: (ICH) Arriving back at my hotel with Ahmed this evening, everyone is flittering about talking about the attack on the big hotel. We obtain a few sketchy details, but enough to head us in the direction of the most heavily fortified hotel compound in Baghdad. Racing down Sa`adoun Street in a taxi we are told a suicide bomber had blown himself up in the Sheridan, killing a soldier and many of the guests.

      At the entrance of the compound a machine gun carrying Iraqi policeman tells us the French Embassy was hit,
      not the hotel. So we walk towards the entrance of the inner compound that leads towards the Sheridan, and an American soldier tells us he doesn`t know what happened, but pointed us towards the French embassy
      just down the street.

      He is quite friendly to me, so I ask him where he`s from, "I`m from California."

      I can tell he isn`t sure if I`m an American, due to my beard and Kefir wrapped around my neck, so I say,

      "I`m from Alaska. How are you doing man?" He replies, "Hanging in there brother. Hanging in there. I was born in Anchorage, but now I live in San Diego."

      I tell him to keep hanging in there and he thanks me. As we begin to walk away I hear him say, "Merry
      Christmas." I swing around and tell him the same, and see him smiling.

      At the French Embassy, which is completely intact, we meet a group of cameraman and the main security guard for the embassy. We are told the following story.

      At approximately 8:30pm, a car pulled up near a palm tree in a small field near the Tigris River, approximately one block from the Sheridan Hotel. Two men calmly got out from the car and unloaded a small
      Russian made Katusha (sp?) missile. By the time it had launched and slammed into the top floor of the Hotel,
      creating an explosion that shook the windows of my hotel five blocks away, the Iraqi guards nearby
      panicked to find where it was launched from.

      We walked another block down the street to find the guards who were responsible for manning the checkpoint, which is about 40 meters from where the missile was launched.

      One of the guards tells us that he spotted the men loading the launcher back into the car and jumping
      inside the car. As the car drove away the guards told us they shot at it over 120 times, but the attackers
      sped away nonetheless while returning fire.

      We walk down an unlit side street back towards my hotel. We stop at a tea vendor on the street, about
      two blocks from the area where the missile was launched. Ahmed asks the tea man what he heard,
      because Ahmed didn`t think the guards story really stacked up. There were no shell casings around where
      they said they fired 120 times, and the guards couldn`t tell them what type of car it was, even though they`d shone their spotlight on it.

      The tea man tells us he heard the huge explosion by the missile, but no bullets at all. He asked us if
      maybe the guards used slingshots, because they didn`t hear any shots, a mere two blocks away.

      The stories of the incompetent hastily trained Iraqi Police abound. Almost as popular, but not quite, is
      the story of resistance fighters joining the Iraqi Police force to help in the attacks against the Americans. Could this be the latter?

      While walking the rest of the way to the hotel we hear four huge thumps in the distance.some sort of bombs.
      Ahmed thinks they are mortar attacks.

      It`s been that kind of day.

      It all started last night just after midnight. I`m almost asleep and I hear (and feel) huge thumping explosions on the outskirts of Baghdad, towards Al-Dora, also known as `machine city` for all the mechanic shops there. The firing was from howitzers, as well as Apaches who arrived on the scene to take part, and a gunship with its sickening sounding roar of bullets so close together they almost sound like a fog horn. The whumping explosions occur very often, then a break, then again.

      I run to the roof to see, but only stand in the cold night with two hotel workers listening to the huge thumps beyond the flaming oil flare from the refinery that isn`t functioning correctly.

      This morning a few of us head over to see what happened. The US Military reported a convoy was attacked, and they returned fire heavily against insurgents.

      Over in Alwat Al Rashid, the specific area near the US base, we learn that the base was attacked (as convoys
      don`t travel at night), and the base basically opened up with everything it had in every direction, which
      has become the typical response, unfortunately.

      As with each of the aforementioned stories, the truth is always pieced together from collecting all the
      stories, and finding those that match, which have thus far always come from the locals in the area, who are
      not affiliated with either side of the fighting.

      As I type now, it is 9:45pm, and several large explosions have gone off down the street, probably 3 kilometers. I`ve heard several now, all over Baghdad tonight, and it`s not even Christmas yet, which everyone expects to be a very bad day here. Sporadic machine gun fire pierces the night from all parts of Baghdad right now. An ambulance races by under my window in the direction of a few of the deep explosions.

      Earlier today there is news of three US soldiers being killed by another roadside bomb. Several more wounded. The number of wounded and dead US soldiers from the invasion and occupation is now nearly 11,000.

      I really feel for the US soldiers being put in this position.really they can`t trust anyone, because even
      those who are supposedly helping them, namely the IP`s (Iraqi Police), are likely to be working against them.
      They are here fighting what is now an ill-defined war, fighting for their own survival, never knowing where
      or when the next IED, suicide car bomb, or human suicide attacker will befall them. While this certainly doesn`t justify the commonly adopted policy of indiscriminant firing in every direction which always kills innocent Iraqis, I can see why they do it.

      When does this end? No WMD`s have been found.nothing even close. Saddam is captured. The regime has been replaced by the Americans, either Bremer and his cronies, or Iraqi exiles they have appointed.

      If this invasion wasn`t about the oil, then why are the Americans still here? Why haven`t the UN been brought in to assist in the transition so the American soldiers can be sent back home where they belong? The
      two pretexts for the invasion, removing the threat of WMD`s and getting Saddam out of the picture, have been
      accomplished.

      While driving in a taxi to visit a hospital earlier, we are stuck in a long traffic jam. The police man makes our direction wait as a couple of Humvees pass, then he lets us move. Our taxi driver says, "I never liked Saddam, but he gave us protection and what we needed to live. Saddam was honey compared to the American`s. The Americans are like hell. I`m happy for this gas crisis. Fuck my job, I just want to see the Americans fail here."

      He is angry with the traffic jams, the fighting, the terrible daily living conditions people have to struggle against in Baghdad.

      "I want to see it get worse," he continues, "I want this to get so bad it proves to the world that all those who celebrated Saddam`s capture are thieves and cowards!"

      Ahmed shakes his head. He looks at me and somberly says, "I want to go out from my country Dahr. I want to go someplace where I can feel safe. This is all that I want."
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 22:52:22
      Beitrag Nr. 16.984 ()
      Das schmutzige Geschäft der Politik

      Florian Rötzer   25.12.2003

      Neue Dokumente belegen erneut, wie die USA in den 80er Jahren das Hussein-Regime trotz des Einsatzes von chemischen Waffen stützte; Bechtel machte damals wie heute dank Pentagon-Beziehungen gute Geschäfte mit dem Irak

      Nachdem deutlich wurde, dass das Hussein-Regime möglicherweise doch keine Massenvernichtungswaffen besitzt, veränderte die Bush-Regierung bekanntlich den Schwerpunkt der Begründung für den notwendigen Krieg gegen den Irak von der Entwaffnung zum Sturz eines Diktators und zur Befreiung des Landes. Entsprechend wurde der mediengerecht geplante Feldzug "Operation Iraqi Freedom" getauft. Vorgeworfen wurde dem Diktator an Kriegsverbrechen vor allem, dass er Giftgas selbst gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hatte. Bekanntlich aber hinderte dies damals die US-Regierung nicht daran, weiterhin in Beziehung mit dem Regime zu stehen und dieses auch militärisch zu unterstützen sowie mit Material für chemische und biologische Waffen zu versorgen.


      Rumsfeld trifft Hussein am 20.12.1983

      Die Verflechtungen der US-Regierung mit Saddam Hussein vor dem ersten Krieg 1991 sind weitgehend bekannt. Hussein wurde für Reagan und Vizepräsident Bush, nachdem der Irak nach seinem Angriff auf den Iran 1982 große Niederlagen einstecken musste, zu einem Garanten des US-Einflusses im Nahen Osten. Obgleich seit 1983 allen, auch der US-Regierung, bekannt war, dass der Irak "fast täglich" Giftgas gegen iranische Soldaten und Zivilisten sowie gegen "kurdische Rebellen" einsetzte, wurden die Beziehungen vertieft.

      Eine "National Security Decision Directive" vom November 1983 beschäftigte sich mit dem Iran-Irak-Krieg und verlangte auch eine militärische Kooperation, um die Ölversorgung zu sichern. Syrien hatte die Pipeline aus dem Irak geschlossen, in einem verlustreichen Angriff mit "menschlichen Wellen" drohte der Iran zudem die Region um Basra mit den meisten irakischen Erdölquellen zu erobern. Schließlich wurde 1983 der frühere Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der damals Direktor eines Pharmakonzerns war, als Sonderbeauftragter in den Irak geschickt, um Beziehungen zwischen den USA und dem Irak herzustellen und den Diktator bei seinem Kampf gegen den Iran Beistand zuzusichern. Das sollte unter dem Vorwand geschehen, dem Land zu helfen, die Ölexporte zu sichern und zu steigern. Dazu sollte eine neue Pipeline vom Irak über Jordanien an den Golf von Akaba gebaut werden.

      Rumsfeld, Hussein und die Giftgasangriffe

      Vor fast genau 20 Jahren, am 20.12.1983, besuchte Donald Rumsfeld, der jetzige Verteidigungsminister und Mitbetreiber des Irak-Krieges, auch Saddam Hussein. Von dieser Reise stammt das bekannte Bild, auf dem Rumsfeld mit Hussein in herzlichem Einverständnis die Hände schüttelt. Über chemische Waffen wurde nicht gesprochen, obgleich das US-Außenministerium im November 1983 zu bedenken gegeben hatte, dass das irakische Militär einen großen Vorrat an Giftgas angesammelt habe und vermutlich weitere Angriffe ausführen werde. Das Außenministerium empfahl, dass die US-Regierung dazu Stellung beziehen müsse, um in ihrer Haltung gegen chemische Waffen glaubwürdig zu bleiben.

      Rumsfeld besuchte auch Tariq Aziz, der damals schon irakischer Außenminister war, stellte die "gemeinsamen Interessen" heraus und erwähnte bei dieser Gelegenheit, dass die US-Hilfe durch den Einsatz von Giftgas und die Verletzung von Menschenrechten behindert werde. Öffentlich hatte die US-Regierung kurz darauf den Einsatz von chemischen Waffen durch den Irak - und auch den Iran - verurteilt, nachdem das Regime deren Einsatz im Februar 1984 unmissverständlich deutlich gemacht hatte: "The invaders should know that for every harmful insect there is an insecticide capable of annihilating it whatever the number and Iraq possesses this annihilation insecticide"

      Auf die Verurteilung hin verschlechterten sich die Beziehung mit Hussein, weswegen Rumsfeld im März 1984 erneut nach Bagdad geschickt wurde, um dem Regime Kredite anzubieten, u.a. für die geplante Pipeline, und deutlich zu machen, dass die US-Regierung die Beziehung mit dem Irak weiterhin "on the track" halten will. Schon zuvor hatte allerdings die US-Regierung ihre Haltung deutlich gemacht und eine vom Iran gewünschte UN-Resolution gegen den Giftgaseinsatz durch den Irak verhindert. Die irakische Regierung wurde gebeten, Störungen zu vermeiden, man versicherte ihr aber, dass dieses Thema nicht die bilateralen Beziehungen dominieren soll. Zwar wurde von Präsident Reagan nochmals im Frühjahr der Einsatz von Chemiewaffen verurteilt, Irak wurde aber nicht explizit erwähnt. Im November 1984 nahmen die USA wieder diplomatische Beziehungen mit dem Irak auf. Formell traten die USA zwar als neutrales Land im Iran-Irak-Konflikt auf, aber das Regime von Hussein wurde finanziell, technisch, militärisch und sogar personell unterstützt. Zeitweise arbeiteten mehr als 60 Offiziere der Defense Intelligence Agency für den Irak und versorgten das Regime mit Geheimdienstinformationen wie Details von Satellitenbildern.

      Bechtel und die Geschäfte mit dem Diktator

      Vor wenigen Tagen veröffentlichte das National Security Archive [1] weitere Dokumente [2] aus der Zeit der prekären Irak-USA-Beziehungen, die eben nicht nur frühere Regierungen, sondern mit Donald Rumsfeld, Dick Cheney oder indirekt auch George Bush persönliche Verflechtungen betreffen. Die jetzige US-Regierung hat zu dieser Angelegenheit noch nie Stellung genommen, Donald Rumsfeld hat versichert, dass er sich, wie dies auch andere Politiker gerne bei unangenehmen Themen machen, an die Zeit nicht mehr recht erinnern könne.

      Die neuen Dokumente offenbaren aber noch eine weitere Verwicklung, wobei nach dem National Security Archive bei weitem noch nicht alle Informationen von den amerikanischen Behörden aufgrund des Informationsfreiheitsgesetzes freigegeben wurden. Auch das weitere Detail ist pikant, denn es betrifft den Bechtel-Konzern, der auch jetzt wieder gute Geschäfte mit dem Wiederaufbau mit dem Irak macht, wie dies auch bei dem Unternehmen Halliburton der Fall ist, mit dem derzeitigen US-Vizepräsident Dick Cheney, unter Bush I Verteidigungsminister der USA, verbandelt ist. Vermutlich wird Bechtel einen Großauftrag für fast 700 Millionen US-Dollar im Irak erhalten. Auch 1983 ging es bei dem Besuch von Rumsfeld bei Hussein um Geschäfte und um einen Auftrag für Bechtel.

      Bechtel hatte schon damals die guten Beziehungen zur US-Regierung, die beispielsweise Halliburton jetzt hat. Der Außenminister von Reagan, George Shultz, arbeitete bis zu seiner Berufung bei Bechtel, und auch der Verteidigungsminister Caspar Weinberger kam von diesem Konzern in die Regierung. Und weil diese dem Irak beistehen und die Ölversorgung sicherstellen wollte, sollte eben die neue Pipeline gebaut werden. Für das milliardenschwere Projekt bewarb sich Bechtel. Am 20.12.1983 unterhielt sich Rumsfeld mit Hussein auch über die Pipeleine und Bechtel und meldete, dass der Diktator daran interessiert sei. Nach der Abkühlung konnte aber Rumsfeld auch bei seinem zweiten Besuch das Geschäft mit Hussein nicht endgültig zum Abschluss bringen.

      Mit dem Waffenstillstand von 1988 wurde die Pipeline unnötig, aber Bechtel hatte im Irak sowieso auch andere Geschäfte gemacht. So wurde von dem Konzern eine petrochemische Anlage für zwei Milliarden US-Dollar gebaut, die möglicherweise auch der Herstellung von chemischen Waffen gedient hatte. Nach dem Krieg 1991 kam man dann wieder ins Geschäft, um die vielen brennenden Erdölquellen in Kuwait zu löschen und wieder funktionsfähig zu machen.

      Nach dem von der jetzigen US-Regierung viel beschworenen Giftgasangriff auf Halabja im März 1988 schickte der US-Senat ein Team zur Untersuchung des Vorfalls in die Türkei. Dessen Bericht bestätigte, dass der Irak ab 1984 wiederholt Giftgas gegen Iraner und Kurden eingesetzt hat. Der Senat verabschiedete im September den "Prevention of Genocide Act", der den Import von irakischem Öl und den Export von Gütern, militärische Hilfe und Kredite verbot. Die Reagan-Regierung brachte das Gesetz wohl auch aufgrund der Interessen der Wirtschaft schließlich wieder zu Fall. Nicht nur hatte sich die irakische Regierung heftig beschwert und behauptet, die Vorwürfe entstammten einer "zionistischen Verschwörung", um den Sieg über den Iran zu hintertreiben, sondern auch Firmen wie Bechtel passte das Gesetz nicht, da sie trotz aller Giftgaseinsätze weiterhin im Geschäft bleiben wollten. So drohte etwa Bechtel explizit damit, dass man über ausländische Firmen die Geschäfte mit dem Irak fortsetzen wolle, wenn das Sanktionsgesetz tatsächlich in Kraft treten solle.

      Noch im Herbst 1988 erhielt der Irak mit Billigung der US-Regierung weiterhin zahlreiche Kulturen zur Entwicklung biologischer Waffen, darunter auch Milzbrand ( Der Irak, die USA und die Massenvernichtungswaffen). Bekannt war der US-Regierung auch schon lange, dass der Irak ein Atomwaffenprogramm entwickelte, was die Beziehungen hinter den Kulissen zwischen den Ländern bis zum Einmarsch des Irak nach Kuwait auch nicht störte. Im Oktober 1989 hieß es in der National Security Directive 26 von Bush I., mittlerweile US-Präsident, dass normale diplomatische Beziehungen mit dem Irak erwünscht seien. Man müsse mäßigend auf die irakische Regierung einwirken, immerhin aber wurden Sanktionen nicht für die Entwicklung, aber für den Einsatz chemischer und biologischer Waffen angedroht. Bush setzte sich auch dafür ein, dass der Irak neue Kredite erhielt.

      Ob es beim Prozess gegen den inhaftierten Diktator und alten Freund Saddam Hussein aber auch über die heikle Geschichte der US-Regierungen und manche ihrer Angehörigen bei der Unterstützung des Regimes und der Entwicklung sowie dem Einsatz von dessen Massenvernichtungswaffen geht, dürfte interessant werden. Der Iran will natürlich auch die Kriegsverbrechen Husseins geahndet wissen, dabei aber ließe sich schwerlich die Rolle der USA, aber auch die anderer westlicher Staaten außer Acht lassen. Um das möglichst klein zu halten, wird der Prozess, solange es nach dem Willen der Amerikaner geht, sicherlich nicht vor einem internationalen Strafgerichtshof stattfinden. Fraglich dürfte auch sein, ob die US-Regierung wirklich unabhängige irakische Richter zulassen wird oder zumindest beeinflussen will, was Gegenstand des Prozesses werden soll und was nicht. Allerdings kamen bereits nach dem ersten Krieg gegen den Irak viele Verwicklungen der US-Regierungen mit dem Diktator auf, aber Iraqgate [3] war keinesfalls der Grund, warum Clinton schließlich Bush I. ablösen konnte.



      Links

      [1] http://www.nsarchive.org
      [2] http://www.gwu.edu/~nsarchiv/special/iraq/index.htm
      [3] http://www.cjr.org/archives.asp?url=/93/2/iraqgate.asp

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/16399/1.html
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 23:34:09
      Beitrag Nr. 16.985 ()
      das hier habe ich aus dem yahoo board rauskopiert aber dennoch ist es interessant was hermann göring zu sagen hatte.




      Why of course the people don`t want war. Why should some poor slob on a farm want to risk his life in a war when the best he can get out of it is to come back to his farm in one piece? Naturally, the common people don`t want war: neither in Russia, nor in England, nor for that matter in Germany. That is understood. But after all it is the leaders of the country who determine the policy, and it is always a simple matter to drag the people along, whether it is a democracy, or a fascist dictatorship, or a parliament, or a communist dictatorship ... Voice or no voice, the people can always be brought to the bidding of the leaders. That is easy. All you have to do is to tell them they are being attacked, and denounce the pacifists for lack of patriotism and exposing the country to danger."


      Hermann Goering
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 14:08:04
      Beitrag Nr. 16.986 ()
      Die USa bzw. ihre Grosskonzerne bringen - selbstverständlich steuerfrei- das Tafelsilber der Iraker hemmungslos an sich:












      SPIEGEL ONLINE - 26. Dezember 2003, 13:15
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,278961,00.html
      Irak-Wiederaufbau

      "Zur Kolonie degradiert"


      Von Carsten Matthäus

      Die US-Regierung verspricht ein "Wirtschaftswunder zwischen Euphrat und Tigris" und setzt dabei auf ein klassisches neoliberales Konzept: Radikalprivatisierung. Konzernen aus den USA, Großbritannien und den übrigen Staaten der Kriegskoalition bieten sich im Irak fortan unbegrenzte Möglichkeiten.



      Als Paul Bremer vor knapp zwei Wochen die Festnahme Saddam Husseins verkündete, versprach er zugleich rosige Zeiten für die irakische Volkswirtschaft. Direkt nach den vielfach zitierten Worten "Der Tyrann ist ein Gefangener", sagte der Zivilverwalter: "Die Wirtschaft kommt voran." Mahnend rief er allen Iraker zu, nun sei die Zeit gekommen, einen wohlhabenden und demokratischen Irak aufzubauen.
      Ähnlich erwartungsvoll äußerte sich Michael Fleisher, Ökonom der Bush-Regierung in Washington. Die Wirtschaftsreformen Bremers und seiner provisorischen Regierung, der Coalition Provisional Authority (CPA), würden für ein "Wirtschaftswunder an Euphrat und Tigris" sorgen, prophezeite er bei einem Pressegespräch.

      Solcher Optimismus sollte nicht darüber hinwegtäuschen: Der Irak hat noch immensen Nachholbedarf und ist von akzeptablen Lebensverhältnissen bedrückend weit entfernt. Nach einer Analyse der Vereinten Nationen lebten vergangenes Jahr rund 80 Prozent aller Iraker in Armut. Kriege, staatliche Misswirtschaft unter Saddam Hussein und die Folgen der Uno-Sanktionen führten dazu, dass die Wirtschaftskraft des Landes trotz riesiger Ölreserven immer geringer wurde. Lag das Bruttoinlandsprodukt 1980 nach Uno-Angaben noch bei über 3300 Dollar pro Kopf, war es kurz vor dem Irak-Krieg auf rund 1200 Dollar gefallen. Zum Vergleich: In Deutschland lag das BIP pro Einwohner 2002 umgerechnet bei 26.600 Dollar.

      Zusammenbruch des Arbeitsmarktes


      Arbeitslosigkeit irgendwo zwischen 50 und 75 Prozent
      Diese desolate Lage hat sich seit dem Kriegende nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert. Das gilt zum Beispiel für den Arbeitsmarkt. Genaue Berechnungen dazu gibt es noch nicht, die Arbeitslosenquote wird aber irgendwo zwischen 50 und 75 Prozent vermutet. Eine Ursache dafür war Bremers Entscheidung, die Baath-Partei, die irakische Armee und die staatlichen Sicherheitskräfte aufzulösen. Allein dadurch verloren rund 500.000 Soldaten und Angestellte von einem auf den anderen Tag ihren Job. Schäden durch Plünderungen sorgten zudem dafür, dass viele ohnehin schon marode Staatsbetriebe ihre Produktion aufgeben oder zurückfahren mussten. So ist das Pro-Kopf-BIP 2003 nach Schätzungen der Weltbank 2003 abermals gesunken und liegt nun zwischen 450 und 610 Dollar.

      Nach Ansicht von Nouri Jafer, einem Berater des irakischen Arbeitsministeriums, ist die hohe Arbeitslosigkeit mittlerweile ein Sicherheitsproblem. Wer ohne Beschäftigung sei, suche nach illegalen Möglichkeiten, an Geld zu kommen, so Jafer gegenüber dem "Chicago Tribune": "Unsere große Sorge ist, wie wir das unter Kontrolle bringen und dafür eine Lösung finden sollen." Die schnelle Verringerung der Arbeitslosigkeit ist auch nach Ansicht der Uno und der Weltbank von entscheidender Bedeutung: "Die große Zahl der Arbeitslosen kann eine Quelle großer Instabilität werden, wenn das Problem bestehen bleibt", hieß es in einem im Oktober veröffentlichten Bericht.



      Diese Instabilität bekommen US-Soldaten und amerikanisches Zivilpersonal fast täglich zu spüren. In den größeren Städten gibt es immer wieder wütende Proteste, weil die Arbeitsplätze, die seit Monaten versprochen werden, nicht zu finden sind. In Mossul versuchte eine aufgebrachte Menschenmenge Anfang Oktober, das Arbeitsamt zu stürmen. Nach Angaben der "Los Angeles Times" ist die hohe Erwerbslosigkeit neben den Folgen jahrelanger anti-westlicher Propaganda eine Ursache für die ständigen Anschläge auf US-Truppen. Die Köpfe der Widerstandsbewegung machen sich die materielle Not offenbar zu Nutze. Laut "L.A. Times" zahlen bestimmte Guerilla-Gruppen 100 Dollar "Belohnung" für Schüsse auf einen US-Konvoi und bis zu 10.000 Dollar für einen toten Soldaten.
      Abhängig von staatlichen Hilfen

      Zu allem Übel deutet momentan nichts darauf hin, dass bald Arbeitsplätze in nennenswerter Zahl geschaffen werden. Die Privatwirtschaft liegt weiter danieder. Der Großteil der Bevölkerung hängt am Tropf staatlicher Hilfen. Knapp 500.000 Mitarbeiter von Staatsbetrieben bekommen ihren Lohn auch dann von der Bremer-Verwaltung bezahlt, wenn sie für die Produktion eigentlich nicht mehr gebraucht werden. In ihrem Budget-Entwurf für 2004 hat sie allein für diesen Bereich umgerechnet 500 Millionen Dollar eingeplant.



      Viel Geld wird auch für Staatsdiener locker gemacht. Wer Pensionsansprüche geltend machen kann oder einen der wenigen begehrten Jobs in den neuen Behörden ergattert hat, bekommt jetzt bis zu 40mal so viel wie vor dem Krieg. Die Kosten hierfür werden im kommenden Jahr auf rund 1,2 Milliarden Dollar geschätzt. Noch teurer kommen die Nahrungsmittel-Rationen, die bis November im Rahmen des Lebensmittel-für-Öl-Programms verteilt wurden und nun direkt von der Bremers CPA ausgegeben werden. Rund 60 Prozent der irakischen Bevölkerung können ihren Lebensunterhalt nach Schätzungen des World Food Programms nur mit dieser Unterstützung bestreiten. Die Rationen weiterhin zu verteilen, wird den irakischen Haushalt 2004 mit 3,5 Milliarden Dollar belasten. Diese Subventionskultur lindert zwar das schlimmste Elend. Mit der versprochenen Marktwirtschaft aber hat sie wenig zu tun.
      Während Bremer einerseits noch den Versorgungsstaat alter Schule fortführt, setzt er an anderer Stelle auf Radikalprivatisierungen. Mit einem "Gesetz zur Regelung für Auslandsinvestitionen" hat er ausländischen Interessenten einen fast schrankenlosen Zugriff auf irakische Unternehmen ermöglicht. Investoren können die Firmen zu 100 Prozent der Anteile übernehmen und sämtliche Gewinne außer Landes schaffen. Ihre Aktivitäten sollen ab 2004 überdies vollständig von Steuern und Zöllen befreit werden. Nach Einschätzung des irakische Ökonomen Kamil Mahdi wird das Land mit diesem Gesetz zur Kolonie degradiert. "Die Amerikaner", so schrieb er im britischen "Guardian", sollten die Privatisierung sein lassen, bis Normalität eingekehrt ist und eine verfassungsmäßige Regierung eingesetzt wurde." Die Mitarbeiter mehrerer Staatsbetriebe haben schon angekündigt, ihre Arbeitgeber notfalls mit Waffengewalt gegen ausländische Übernahmen zu verteidigen.




      Ölraffinerie in Basra: Höhere Einnahmen als erwartet
      So wird die irakische Volkswirtschaft wohl bis auf weiteres am Tropf der Subventionen und einer einzigen Branche hängen: der Ölwirtschaft. Immerhin die ist nach anfänglichen Problemen schneller in Gang gekommen als in Bremers Prognosen angenommen. Bereits in den vergangenen Monaten ist die Ölförderung auf rund zwei Millionen Barrel pro Tag angewachsen. In der Etatplanung für 2004 ging die CPA noch von 1,6 Millionen Barrel pro Tag aus. Sollte die Fördermenge auf ihrem heutigen Niveau bleiben und nicht durch weitere Sabotage-Akte eingeschränkt werden - dann könnte die wichtigste Geldquelle dem Land 2004 rund 20 Milliarden Dollar einbringen. Bremers CPA, der die gesamten Öleinnahmen zufließen, hätte dann einen Haushaltsüberschuss von rund sieben Milliarden Dollar. Viel Geld, um unzufriedene Iraker mit weiteren Staatshilfen ruhig zu stellen.
      Das feindselige Klima und die höchst problematische Sicherheitslage werden aber nach Ansicht der Weltbank dafür sorgen, dass ausländisches Kapital nur langsam ins Land fließt. Die Experten schätzen, dass für den Wiederaufbau bis 2007 rund 36 Milliarden Dollar nötig sind. 2004 werden die Investitionen schätzungsweise jedoch nur rund fünf Milliarden Dollar betragen.
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 15:15:44
      Beitrag Nr. 16.987 ()
      Achtung zum mitmachen. alleine das Lesen oder Anschauen lohnt sich. Mitmachen

      Stellt Eure Favoriten doch einfach in den Thread. Siehe unten ein Beispiel.


      http://politicalhumor.about.com/library/bldotcomedy2003.htm#…

      2003 Political Dot-Comedy Awards

      Cast Your Votes Today


      We are proud to announce the nominees for About.com`s 4th annual awards competition saluting the best political humor on the Web. Please cast your ballots in the following categories:

      Overall Humor | Web Cartoons
      Satirical News | Parody | Bush Humor
      Left-Wing News | Right-Wing News
      Comic Strip | Late-Night TV Comedy


      http://www.markfiore.com/animation/reconst.html

      Also mitmachen!
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 15:30:42
      Beitrag Nr. 16.988 ()
      Chalmer Johnson





      Kriegsprofiteure

      Glänzende Geschäfte auf den Trümmerfeldern des Irak

      (Auszug)

      Die permanente militärische Herrschaft über die Welt ist ein teures Geschäft. Nachdem George W. Bush im September bereits 79 Milliarden Dollar für den Krieg im Irak und in Afghanistan ausgegeben hatte, bat er den Kongreß um weitere 87 Milliarden zur Verlängerung des Einsatzes um ein Jahr. Wenige Stunden später gab das Weiße Haus zu, daß auch diese Schätzung zu optimistisch war. L. Paul Bremer, der amerikanische Prokonsul im Irak, sagte, die Kosten für den Wiederaufbau des Irak allein durch die USA seien „eigentlich kaum zu übertreiben“. Insgesamt werden die Vereinigten Staaten im kommenden Jahr wahrscheinlich eine halbe Billion Dollar für ihr Militär ausgeben. In reale Kaufkraft umgerechnet, ist das mehr als auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs.

      Obwohl so manch verträumter Geomanter in der Regierung Bush prophezeite, der Krieg im Irak werde ein „Spaziergang“, beschrieb der Präsident selbst seine Vorstellungen vom militärischen Engagement Amerikas in vorsichtigeren Worten. Bush hat den Irak als „Hauptfront in einer anderen Art von Krieg“ bezeichnet, „der an vielen Fronten und Orten geführt wird“. Er hat sich geweigert, ein Ende dieses umfassenden Krieges vorherzusagen oder auch nur die Kriterien für einen Sieg darzulegen. Im Gegenteil: Dieser Kampf wird laut Bush „langwierig“ sein und vom amerikanischen Volk „Opfer verlangen“. Das weiße Haus hat das amerikanische Volk also zur Finanzierung eines teuren, endlosen Krieges mit Fronten im Irak, in Afghanistan und in weiteren, bislang ungenannten Ländern verpflichtet. Selbst die wenigen Politiker, die gegen eine Invasion des Irak waren, sagen heute, daß Amerika „die Sache zu Ende bringen“ muß. Was geschehen ist, ist geschehen. Bezahlt muß werden.

      So kam es, daß private Auftragnehmer, die heute zunehmend die Infrastruktur unseres Militärs ausmachen, mit der Tragödie reich geworden sind. Im ersten Irakkrieg 1991 war einer von hundert Amerikanern, die für die Armee arbeiteten, Angestellter eines privaten Unternehmens. Im zweiten Irakkrieg liegt dieses Verhältnis näher bei eins zu zehn. Nach einem Bericht der Washington Post landen bis zu einem Drittel der rasch anwachsenden Aufwendungen für diesen Krieg auf US-amerikanischen Privatkonten.

      Ursprünglich sollte dieser massive Transfer von Bundesmitteln Geld sparen. Donald Rumsfeld hatte die Idee, den Krieg selbst der gnadenlosen Disziplin des Marktes zu unterwerfen. Schon 1995, also lange vor seiner Rückkehr nach Washington als Verteidigungsminister, präsentierte Rumsfeld seine „Gedanken aus der Geschäftswelt zur Verschlankung der Regierung“. In diese Schrift ließ er seine Erfahrungen als Stabschef im Weißen Haus, als Verteidigungsminister unter Gerald Ford und als Generaldirektor zweier großer amerikanischer Unternehmen (General Instruments Corp. und G. D. Searle) einfließen. „Staatliche Programme sind in der Praxis von der Strenge des Marktes ausgenommen“, schreibt Rumsfeld. „Ein Scheitern wird damit unmöglich. In manchen Fällen kann nur mehr die vollständige Privatisierung ein Minimum an Disziplin erwirken.“

      Heute zeigt Rumsfelds Vision einer privatisierten Kriegsführung erste Ergebnisse. Ein Minimum an Disziplin ist dabei nirgends in Sicht. Je nach Opferbereitschaft des amerikanischen Volkes ist das Potential für private Profite im US-Kriegswesen mittlerweile, um L. Paul Bremers Ausdruck abzuwandeln, eigentlich kaum zu übertreiben. Der Krieg hat sich etwa für die Energie-Holding Halliburton oder für Bechtel, Amerikas größten Auftragnehmer im Bauwesen, als Goldgrube erwiesen. Dick Cheney war zwischen 1995 und 2000 Generaldirektor von Halliburton. George Shultz war acht Jahre Vorstandsvorsitzender von Bechtel, bevor Ronald Reagan ihn zum Außenminister ernannte. Im vergangenen März hat das U.S. Army Corps of Engineers an Kellogg Brown & Root, eine Tochterfirma von Halliburton, folgenden äußerst lukrativen Auftrag vergeben: Über einen Zeitraum von längstens zwei Jahren soll das Unternehmen den gesamten Logistik- und Wartungsbedarf der Streitkräfte im Irak decken “ für bis zu 7 Milliarden Dollar. Zugleich erhielt Bechtel von der U.S. Agency for International Development einen Pilotauftrag im Wert von 34,6 Millionen Dollar. Bechtel soll irakische Kraftwerke, Umspannwerke, Wasserversorgungs- und Kanalisationsanlagen sowie Flughäfen wiederaufbauen. Diese Arbeiten sollen 18 Monate dauern, und am Ende wird die Firma dem amerikanischen Staat bis zu 680 Millionen Dollar an Kosten in Rechnung stellen. Verträge dieser Art, mit nach oben offenen Summen, sind kein Ergebnis eines Wettbewerbs der vergleichbaren Angebote. Sie sind in Hinterzimmer-Deals unter Anleitung der Regierung Bush zustande gekommen. Kontrolle gibt es so gut wie keine.


      Was immer der 11. September sonst noch verändert haben mag: die Waffenindustrie und das Kriegsgewinnlertum haben seither eindeutig das Erbe der spektakulären Deals im Telekommunikations- und Energiebereich der späten neunziger Jahre angetreten. Nach Enron, WorldCom und Konsorten sind beide heute die effizienteste Methode für Kapitalisten mit guten Verbindungen, sich an den öffentlichen Trögen die Bäuche vollzuschlagen. Diese Firmen noch als „privat“ zu bezeichnen, ist allerdings reine Ideologie. Denn in Amerika ist die Waffenherstellung keine private Industrie, sondern staatlicher Monopolkapitalismus.

      (...)

      Quelle: lettre.de
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 15:33:45
      Beitrag Nr. 16.989 ()
      Jean Baudrillard, Jacques Derrida, René Major





      Terror, Krieg, Recht

      Über globale Gewalt, Vorsorgestrategien und Weltunordnung

      (Auszug)


      Wir dokumentieren Auszüge aus einer Diskussion zwischen Jean Baudrillard, Jacques Derrida und Alain Gresh, die am 19. Februar 2003, am Vorabend des Irakkriegs, auf Einladung von René Major, des Direktors des Institut des Hautes Études en Psychanalyse und mit Unterstützung von Le monde diplomatique in der Maison des Cultures du Monde, Paris, stattgefunden hat.


      (…)

      Jacques Derrida: Kurz nach dem 11. September wurde im US-Fernsehen eine Aussprache der UNO unter dem Vorsitz von Kofi Annan übertragen. Die UNO war dabei, eine Resolution zu verabschieden, die den internationalen Terrorismus verurteilte. Davor gab es etliche ähnliche Resolutionen, der Terrorismus ist durch die Resolutionen der Vereinten Nationen im Lauf der letzten zwanzig Jahre vielmals verurteilt worden. Kofi Annan erklärte, warum der internationale Terrorismus etwas „sehr Schlimmes“ sei und warum es nötig sei, ihn noch einmal zu verurteilen; dabei bekannte er aufrichtig, daß er nicht wisse, was das sei, daß man den internationalen Terrorismus nicht definieren könne. Einmal, weil es auch Staatsterrorismus gebe und weil immer dann, wenn man Terroristen des Terrorismus anklage, sie ausnahmslos damit anfingen, und nicht ganz zu Unrecht, sich darauf zu berufen, daß ihr individueller Terrorismus die Antwort auf einen Staatsterrorismus sei. Das verhinderte nicht, daß erneut - einstimmig, glaube ich - eine Resolution verabschiedet wurde, die den internationalen Terrorismus verurteilt.

      Warum? Weil alle demokratisch regierten Staaten (Demokratie ist ein Begriff der UNO: In der Charta der UNO wird explizit auf Demokratie verwiesen, obwohl nicht alle in der UNO vertretenen Staaten Demokratien sind), weil alle in der UNO vertretenen Staaten als Staaten gar nicht anders können, als den Terrorismus zu verurteilen! Alle haben sie den internationalen Terrorismus verurteilt, ohne genau zu wissen, was das bedeutet! Ich bin mir beinahe sicher, daß dies nicht so weitergehen kann.

      Im übrigen trifft man heute in der Rhetorik des diplomatischen Austauschs auf folgende Redenweise: Seitens der Amerikaner und ihrer Alliierten, der Engländer zum Beispiel, heißt es: „Achtung, was zur Zeit passiert, schadet der UNO. Man muß die UNO retten. Die UNO wird nicht unbeschädigt daraus hervorgehen, der Sicherheitsrat ist dabei, sich aufgrund solcher Redeweisen zu diskreditieren“; umgekehrt die Chiracsche Logik: „Im Namen des Sicherheitsrats, seiner Autorität und der Legitimität dieser Instanz müssen wir eine Entscheidung, daß mit Feindseligkeiten begonnen werden soll, daß eine Aggression ausgelöst werden soll, dem Sicherheitsrat zur Bestätigung vorlegen.“ Der Sicherheitsrat ist heute also hier wie dort das, worum es sich dreht. Was wird folglich aus der UNO? Was wird aus dem Sicherheitsrat als der souveränen und relativ wirksamen Instanz der UNO?

      Eine letzte Bemerkung zu Jean Baudrillards Auffassung, Bin Laden habe gesiegt. Vielleicht hat er das. Was geschehen ist, hat unbestreitbar eine Weltunordnung zum Vorschein gebracht – ich sage nicht: hervorgebracht, denn Bin Laden ist ein Symptom und keine Ursache. Er hat unbestreitbar ein Chaos, eine Unordnung in der Welt beschleunigt. Aber ob die heutige Irakfrage die Konsequenz des 11. September ist, das ist eher eine Frage als eine Gewißheit. (…) Meine Hypothese: Wenn er der 11. September nicht stattgefunden hätte und wenn Bush trotzdem gewählt worden wäre, trotz der bekannten Irregularitäten, ist es sehr gut möglich, daß sich die Irakfrage dennoch gestellt hätte.

      Denken wir an die Langzeitstrategie nicht nur der Vereinigten Staaten, sondern der Erdölgruppe, die die Mannschaft von Bush ausmacht, die die amerikanische Herrschaft ausmacht. Was die Strategien angeht, die als gerechtfertigt erscheinen, nicht im Sinne des Rechts natürlich, die jedoch nachvollziehbar sind - die USA haben immer mehr Bedarf an Öl, an Kontrolle über ihr Öl; sie wissen, daß China in sieben oder acht Jahren ein solches Niveau der ökonomischen Entwicklung erreicht haben wird, daß es auch eine beträchtliche Zufuhr an Öl benötigt und sich vermutlich ebenfalls zum Nahen Osten hinwendet. Solche strategischen Überlegungen lassen sich nicht rechtfertigen, aber sie lassen sich erklären. Ich will nur andeuten, daß die Irakfrage sich auch gestellt hätte, wenn es den 11. September nicht gegeben hätte. (…)

      Jean Baudrillard: Also hier bin ich nicht einverstanden, mit diesem Versuch, das Ereignis auszusparen. Das hieße nicht: den Krieg auszusparen, sondern: das Ereignis auszusparen. Es hätte den 11. September nicht geben können, und dann hätte es natürlich trotzdem all die geopolitischen ökonomischen Fragen und so weiter gegeben, die Geschichte hätte ihren Lauf genommen, und im übrigen, natürlich, sie wird ihn auch wieder aufnehmen. Aber …

      Jacques Derrida: … Ich sage das nicht, um den 11. September kleinzureden …

      Jean Baudrillard: Doch, das macht ihn beträchtlich kleiner. Denn dieses Ereignis schafft etwas völlig Neues, und es geht dabei nicht um dasselbe: Auf der Ebene der Ausbeutung kann noch viel passieren, und das schafft Konflikte und so weiter, aber die sind traditionell, konventionell, und sie können so weitergehen. Etwas anderes findet statt: Man kann an dem anknüpfen, was Sie über das „Geben“ gesagt haben: „Ich sehe nicht, was man gibt.“ Die Frage des Symbolischen ist wichtig. Die Gabe meint nicht, daß man irgend etwas umsonst, großzügig, in altruistischer Weise gibt. Die Gabe ist nach symbolischen Regeln eine Herausforderung: mit der Gegengabe, die eventuell eine Beziehung stiftet. Wenn es keine mögliche Gegengabe gibt, befindet man sich in einer Gewaltsituation ohne Gleichgewicht.

      Die Gabe ist niemals eine Gratisgabe mit dem Wert, den sie in unserem Wertesystem angenommen hat. Es ist die Herausforderung, die betont wird. Und nur dieses Ereignis hat die Herausforderung betont – was den Rest angeht, gut, wird es weiterhin Gewalt, Tote geben … Was aber die symbolische Situation der Herausforderung angeht und der Gegenherausforderung, die sich entwickelt hat, hat es eine solche Gegenherausforderung nur durch dieses Ereignis gegeben, denn der Rest ist keine Antwort auf den Untergang der Welt, durch die Kultur, die westliche Macht und alles, mit dem man sie noch zuschütten mag.

      Nein, diese Völker sind in einer Position des Empfangens, auch wenn sie dadurch nur ausgebeutet, entfremdet werden sollen … Wir aber, wir haben immer ein Konzept des „Nehmens“; die Entfremdeten, die Besitzlosen, die Opfer sind die, denen man etwas nimmt, bis hin zu dem schrecklichen Wort aus der Bibel: „Dem, der nichts hat, dem wird es genommen werden“! Da haben wir den Kern der Sache … Man muß die Funktionsweise einer symbolischen Regel, einer symbolischen Reversibilität begreifen, weit außerhalb unserer naiven Sichtweise, wonach einer die Macht hat und ein anderer sie ihm ein für allemal nimmt. Das bedeutet, daß der, der die Macht hat, derjenige ist, der geben kann, und zwar geben ohne ein Gegenüber. Diese Regel, die gilt und nach der immer zugunsten der Weltmacht gespielt wurde, ist auf einzigartige Weise symbolisch gebrochen worden. Deshalb hat hier etwas ein Ereignis geschaffen. Alles andere betrifft Termini der Gewalt, der Kräfteverhältnisse und so weiter, aber nicht das Ereignis im starken Sinn.

      Ich behaupte weiterhin die absolute Singularität dieses Ereignisses, sonst verstehe ich nicht die Art Maßlosigkeit der Gegenschläge, nichts von dieser Art universeller Prävention vor jeder beliebigen gegnerischen Kraft, nichts von der Maßlosigkeit der Repressalien. Es gibt etwas, das über die ökonomischen Interessen hinausgeht. Aber am 11. September geschah etwas anderes: Die Macht wurde in ihrem Zentrum selbst herausgefordert, und sie antwortet darauf mit einer Flucht nach vorne in die Macht selbst, das heißt jenseits ihrer selbst, jenseits ihres eigenen Zwecks, und: Sie riskiert ihr eigenes Ende in der Geschichte.

      Jacques Derrida: Ich wollte den 11. September nicht für zweitrangig erklären und ihn nicht kleinreden, wenn ich auch meine, daß er nicht so unvorhersehbar war, wie man tut. Ich wollte nur denken, daß es einen möglichen Nichtzusammenhang zwischen der Sequenz des 11. Septembers und seiner, sagen wir, afghanischen Folge und dann irakischen Sequenz gibt. Ich glaube, daß die irakische Sequenz relativ unabhängig ist.

      Was die Herausforderung angeht: Die irakische Herausforderung ist seit langem im Gang. Auf jeden Fall seit dem Golfkrieg. Mit diesen Geschichten der Inspektion, der gescheiterten Inspektion, gibt es hier eine Herausforderung, die nicht die Herausforderung des 11. September ist. Was ich nahegelegt habe, ist, daß es eine relative Unabhängigkeit zwischen den beiden Sequenzen gibt und daß ohne den 11. September der „Krieg“ – Krieg wage ich nicht mehr zu sagen –, und daß die Aggression gegen den Irak, trotzdem vorbereitet, jedenfalls gewünscht und von den USA vielleicht auf jeden Fall durchgeführt worden wäre.

      (...)

      Quelle: lettre.de
      Avatar
      schrieb am 27.12.03 22:40:11
      Beitrag Nr. 16.990 ()
      From joy to despair: Iraqis pay for Saddam`s capture

      By Robert Fisk in Baghdad

      27 December 2003: (The Independent) Ali Salman Ali was the first victim of Saddam`s capture, but he died on Christmas Day. As his father Salman Ghazi, 71, tells it, Ali must have been among the first of Iraq`s Shia Muslims to scream his delight in the street after the former dictator emerged from his hole in the ground.

      "He shouted that the Americans had come to save us and liberated us from that terrible regime," Mr Ghazi said yesterday, his sun-blasted, lined face and dark eyes staring at my notebook.

      Behind me, the 12 cousins of Ali Salman Ali were heaving his cheap wooden coffin from the Baghdad mortuary on to the back of a rusting white pick-up with a cracked windscreen and a toy rabbit swinging from a chain over the mirror.

      The Baghdad morgue is a grim enough place at any hour, let alone on a grey, greasy, wet Boxing Day and - though Christmas would have had no place in the family`s observances - there was a kind of weariness among the men in their damp tribal robes with frayed golden fringes standing in the mud yesterday.

      It had taken Ali Salman Ali two weeks to die.

      "That same afternoon, they came for him," his father said. "He had gone out shopping to Kaddamiya in his car and they were in another car that caught him and overtook him and opened fire on him with rifles." And who were "they"`, I asked? The father looked at another of his sons and then at a cousin who had muttered the word "wahabis". The Sunni Muslim "wahabi" sect in Iraq is at the centre of the anti-American insurgency; a purist, ascetic faith which was, in the last years of Saddam`s rule, allowed an existence as the "committees of the faith".

      As a Shia, Ali Salman Ali was, of course, the victim of a sectarian killing - which is why his family were so uneasy about blaming the Sunnis for his murder. Then his father pointed a finger at my notebook. "We shall call his killers `the terrorists`," he said. And who was I to disagree?

      As usual, there was no mention of Ali Salman Ali`s death by the occupation authorities who list only Western victims of Iraqi violence. But, for the record, he was 52 and had two wives, six boys and four girls from the first wife, two girls and a boy from the second. He was one of Mr Ghazi`s nine children. Three of them were killed as soldiers in the 1980-88 Iran-Iraq war, along with five of Mr Ghazi`s cousins, all military men struck down in the same conflict. No wonder they hated Saddam.

      All had grown up on the family farm at Najaf and it was to Najaf that the family took him for burial yesterday afternoon, not far from the shrine of the 7th-century Shia martyr Ali.

      His father said I could take photographs of the coffin as it was placed crossways on the back of the pick-up and one of the cousins broke down in tears and kissed the wooden box. "Today, this place, Iraq, is filled with such carelessness," his father said. "There is no path to follow, no authority and no one to take care of the people."

      In a parallel street yesterday, an American-paid Iraqi cop was guarding the crumbling brick house in which the bodies of the newly dead are washed before being taken to the morgue. Inside were two new corpses, the dead of Christmas Eve, newly arrived from the town of Beiji.

      "Don`t talk to the relatives," the policeman said. "Both men were killed by the Americans. One worked in a factory and was caught in the open when the resistance fired at American soldiers. The Americans shot everyone they saw. The people are angry because you look like an American." But they all shook hands and stood in front of us with their heads bowed and asked why the tragedy of Iraq was growing worse. The cop wanted the last word. "Saddam brought us to this tragedy and the Americans used it," he said. "You want to know who is to blame? I say this: Fuck Saddam and fuck the USA."

      And the men stood there, more tribal men in black robes with the same grey-gold fringes, Sunni Muslims this time but with the same look of hopelessness as the Shia family 100m away. And it rained heavily until the water splashed off their shoulders and streamed down the front of their robes and the cop took refuge in the brick house where they washed the bodies.

      © 2003 Independent Digital (UK) Ltd
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 00:00:17
      Beitrag Nr. 16.991 ()
      Aus dem Irak mal wieder das übliche:


      Angriffe
      Tote und Verletzte bei Anschlägen im Südirak
      © dpa



      In Bagdad explodierten zwei am Straßenrand versteckte Bomben


      Bei mehreren Anschlägen in der südirakischen Stadt Kerbela sind heute mindestens elf Menschen getötet und rund 170 verletzt worden. Die Angriffe mit vier Autobomben, Mörsergeschossen und Maschinengewehren richteten sich nach Militärangaben gegen zwei Stützpunkte der Koalitionstruppen auf dem Universitätsgelände und einer Polizeiwache sowie gegen das Rathaus.

      Vier Angehörige der Koalitionstruppen fielen nach Angaben des polnischen Kommandeurs Andrzej Tyszkiewicz den Angriffen zum Opfer. Mindestens 37 weitere wurden verwundet, darunter fünf US-Soldaten, wie US-Brigadegeneral Mark Kimmitt in Bagdad mitteilte. Krankenhausmitarbeiter berichteten weiter von sechs getöteten irakischen Polizisten, einem toten Zivilisten und 135 verletzten Irakern. Fünf der Verletzten befanden sich nach Angaben von Tyszkiewicz in ernstem Zustand.

      Angriffe auf Rathaus, Polizeistation und zwei Militärstützpunkte in Kerbela
      Unter den Toten waren nach Berichten der polnischen Nachrichtenagentur PAP zwei Soldaten, die bei einem Angriff auf den Stützpunkt der bulgarischen Truppen in der Stadt getroffen wurden. Über ihre Nationalität war zunächst nichts bekannt. In dem Sektor sind unter anderem Soldaten aus den USA, aus Polen, Bulgarien, Thailand und von den Philippinen im Einsatz. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Warschau erklärte, mehrere Menschen seien verletzt worden, als eines der Geschosse die nahe gelegene Universität getroffen habe. Augenzeugen berichteten, bei der Universität sei eine Autobombe explodiert.

      Eine weitere Autobombe detonierte vor der Polizeistation, wie ein amerikanischer Militärsprecher mitteilte. Dort seien fünf US-Soldaten und mehrere irakische Polizisten verletzt worden. Zwei Männer seien festgenommen worden. Die Fahrer anderer verdächtiger Wagen seien erschossen worden, bevor sie mit ihren Autobomben die Militärstützpunkte erreicht hätten, teilten die polnischen Streitkräfte mit.

      Über dem Rathaus von Kerbela stiegen Flammen und Rauch auf. Augenzeugen berichteten, der Verwaltungssitz sei mit Granaten angegriffen worden. In der Stadt waren zwei Explosionen zu hören.

      Angriffe auch in Mossul, Ramadi und Bagdad
      In der nordirakischen Stadt Mossul schossen laut Augenzeugenberichten Aufständische von einem Auto aus auf einen US-Konvoi. Die Soldaten verfolgen die Angreifer und töteten vier von ihnen. Die US-Truppen bestätigten diese Angaben zunächst nicht.

      In Ramadi eröffneten drei bewaffnete Männer das Feuer auf eine Polizeistation. In einem anschließenden Feuergefecht wurde nach Polizeiangaben ein Polizist getötet. Auch einer der Angreifer wurde erschossen, die übrigen beiden entkamen.

      Nach Angaben von US-Militärsprecherin Patricia Teran-Matthews wurden fünf Amerikaner in Bagdad verletzt, als zwei am Straßenrand versteckte Bomben explodierten. Ein weiterer US-Soldat sei bei einem ähnlichen Zwischenfall in Habanijah westlich der Hauptstadt verletzt worden. Eine weitere Bombe explodierte in einem Treibstofflager nahe Latifijah südlich von Bagdad, wie die Sprecherin weiter mitteilte. Dabei sie niemand verletzt worden, die Detonation habe jedoch einen Großbrand ausgelöst.

      Japan entsandte unterdessen einen Voraustrupp zur Vorbereitung eines humanitären Einsatzes nach Irak. 17 Soldaten trafen am Samstag in Kuwait ein, ein weiteres Team kam in Katar an. Insgesamt sollen in Irak 1.000 japanische Soldaten stationiert werden, die vor allem beim Wiederaufbau der Wasserversorgung im Süden des Landes helfen sollen.

      Meldung vom 27. Dezember 2003
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 22:34:56
      Beitrag Nr. 16.992 ()
      Iraker zahlen den Preis für Saddams Festnahme
      von Robert Fisk
      Independent / ZNet 27.12.2003

      Ali Salman Ali war das erste Opfer der Festnahme Saddams. Allerdings, gestorben ist er erst am 1. Weihnachtsfeiertag. Sein Vater, Salman Ghazi, 71, erzählt, dass Ali seine Freude über das Auftauchen des Ex-Diktators aus dem Erdloch auf offener Straße hinausgeschrien hat - als einer der ersten irakischen Schiiten. “Er rief, die Amerikaner sind gekommen, uns von diesem furchtbaren Regime zu erretten und zu befreien”, erzählt mir Herr Ghazi gestern. Sein Gesicht ist furchig und sonnengegerbt. Mit dunklen Augen starrt er auf meinen Notizblock. Hinter mir die 12 Vettern Ali Salman Alis. Sie hieven den billigen Holzsarg aus der Bagdader Leichenhalle auf die Ladefläche eines rostigen weißen Pickups mit kaputter Windschutzscheibe. Ein Spielzeughase baumelt an einer Kette über dem Spiegel. Die Bagdader Leichenhalle - zu jeder Stunde ein grimmer Ort, besonders aber an einem grauen, schmierig-nassen 2. Weihnachtsfeiertag. Zwar hätte diese Familie keinen Gedanken an Weihnachten verschwendet, aber wie sie gestern so dastanden im Schlamm, diese Männer in ihrer durchnässten Stammeskleidung mit ausgefransten Goldborten, umgab sie eine Art Müdigkeit.

      Es dauerte zwei Wochen, bis Ali Salman Ali starb.

      “Noch am selben Nachmittag haben sie ihn sich geschnappt”, erzählt der Vater. “Er war mit seinem Auto zum einkaufen nach Kaddamiya gefahren. Sie waren in einem andern Auto, das hat ihn abgepasst und überholt, dann eröffneten sie mit Gewehren das Feuer auf ihn.” Wer sind “sie”?” - frage ich. Der Vater schaut auf einen seiner Söhne, dann auf den Vetter, der das Wort “Wahabis” murmelt. Die sunnitisch-islamische “Wahabi”-Sekte steht im Zentrum des Aufstands gegen die Amerikaner im Irak, eine puristisch- asketische Glaubensrichtung. In den letzten Jahren der Saddam-Herrschaft war sie als die ‘Glaubenskomitees’ geduldet worden. Der Shiit Ali Salman Ali also Opfer eines Sektenmords. Daher tat sich seine Familie nun auch so schwer, die Sunniten für seinen Tod verantwortlich zu machen. Dann deutet der Vater mit dem Finger auf meinen Notizblock: “Wir werden sagen, seine Mörder sind die “Terroristen””. Kann ich ihm widersprechen? Wie üblich haben die Besatzungsbehörden den Toten, Ali Salman Ali, mit keinem Wort erwähnt. Sie zählen nur die westlichen Opfer der Gewalt im Irak. Hier für die Akten: Ali Salman Ali wurde 52. Er hatte zwei Frauen. Von seiner ersten Frau hatte er 6 Jungen und 4 Mädchen, von der zweiten zwei Mädchen und einen Jungen. Ali war eines der 9 Kinder von Mr. Ghazi. 3 starben als Soldaten im iranisch-irakischen Krieg 1980-88. Auch 5 Vettern Ghazis starben - alle in Uniform und im gleichen Konflikt. Was wunders, dass die Familie Saddam so hasst. Aufgewachsen sind sie alle auf dem Hof der Familie in Najaf. Und nach Najaf brachte die Familie am gestrigen Nachmittag auch Ali, zu seiner Beerdigung - nicht weit vom Schrein des Schiiten-Märtyrers Ali (7. Jahrhundert) entfernt. Der Vater gab mir die Erlaubnis zu fotografieren, während der Sarg quer auf die Ladefläche des Pickup gestellt wurde. Einer der Vettern brach in Tränen aus und küsste die Holzkiste. “Heutzutage ist der Irak ein Ort voller Gleichgültigkeit”, sagt der Vater. “Es gibt keinen vorgezeichneten Weg mehr, keine Autorität und keinen, der sich um die Leute kümmert”.

      Ebenfalls gestern, in einer Parallelstraße. Ein von Amerika bezahlter irakischer Polizist steht da und bewacht ein verfallendes Ziegelsteingebäude. Hier werden die neuen Leichen gewaschen, bevor man sie in die Leichenhalle bringt. Im Innern zwei neue Leichen: die Heiligabend-Toten - soeben aus der Kleinstadt Beiji eingetroffen. “Nicht mit den Angehörigen sprechen”, sagt der Polizist. “Beide Männer wurden von den Amerikanern getötet. Einer hat in einer Fabrik gearbeitet, es hat ihn draußen erwischt, als die Widerständler auf amerikanische Soldaten schossen. Die Amerikaner schossen auf jeden, den sie sahen. Die Leute sind sehr wütend, weil Sie wie ein Amerikaner aussehen”. Aber alle schüttelten mir die Hand. Mit gesenkten Häuptern standen sie vor uns und fragten, warum die irakische Tragödie immer noch schlimmere Ausmaße annimmt. Der Polizist will das letzte Wort haben: “Saddam hat uns diese Tragödie eingebrockt, und die Amerikaner haben sie benutzt”, sagt er. “Ihr wollt wissen, wen die Schuld trifft? Ich sage: Fuck Saddam, und fuck die USA”. Die Männer stehen da - auch sie sind Stammesleute in schwarzen Gewändern mit denselben grau-goldenen Säumen. Sie sind sunnitische Muslime, aber in ihren Augen liegt die gleiche Hoffnungslosigkeit wie bei der schiitischen Familie 100m nebenan. Es regnet jetzt stark - der Regen prasselt von ihren Schultern und strömt die Vorderseite ihrer Gewänder hinab. Der Polizist sucht Schutz in dem Ziegelsteingebäude, in dem man die Toten wäscht.





      [ Übersetzt von: Tony Kofoet | Orginalartikel: "Iraqis pay for Saddam`s Capture" ]
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 14:38:32
      Beitrag Nr. 16.993 ()
      www.Freace.de






      Irakkrieg wurde seit Jahren vorbereitet
      30.12.2003

      Wie die britische Times am Sonntag berichtete (kostenpflichtig), hat der britische Geheimdienst MI6 bereits in den späten 90er Jahren begonnen, gezielt Falschinformationen über den Irak in Medien zu lancieren.

      In der Operation "Mass Appeal" ("Massenanreiz") wurden den Medien absichtlich falsche Informationen zugespielt und anderweitig verbreitet, die belegen sollten, daß der Irak ein Programm zur Entwicklung und Herstellung von Massenvernichtungswaffen wie Nervengas hatte.

      Während ein hochrangiger Beamter zwar zugab, daß den Medien gezielt Informationen zugespielt wurden, aber bestritt, daß es sich dabei um Fehlinformationen handelte, sagte der frühere Leiter der Waffeninspektionen im Irak, Scott Ritter, er sei 1997 für die Operation angeworben worden, die dazu diente, Informationen zu manipulieren.

      "Das Ziel war, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, daß der Irak eine wesentlich größere Bedrohung war, als er es tatsächlich war", so Ritter.

      Seiner Aussage nach gibt es Hinweise, daß der MI6 diese Propagandastrategien bis zum Angriff auf den Irak in diesem Jahr fortgesetzt hat. "Geschichten kamen in den Medien über geheime unterirdische Einrichtungen im Irak und anhaltende Programme [zur Produktion von Massenvernichtungswaffen]. Sie basierten auf westlichen Geheimdiensten und sie alle waren Müll", sagte Ritter.

      Nach Ritters Ansicht könnte auch David Kelly, der angeblich Selbstmord begangen hat, Teil der Operation gewesen sein. "Kelly war ein bekannter und von der Regierung gebilligter Kanal zu den Medien", so Ritter.

      Eine Schlüsselfigur der Operation Mass Appeal war Derek Plumbly, damals Direktor der Abteilung Mittlerer Osten des britischen Außenministeriums und heute britischer Botschafter in Ägypten. Er arbeitete eng mit dem MI6 zusammen, um die britische Politik im Mittleren Osten voranzubringen.

      Der MI6 verbreitete Informationen, denen zufolge der Irak immer noch Massenvernichtungswaffen besaß und dabei war, neue herzustellen.


      Als erste Ziele für diese Informationen wurden Polen, Indien und Südafrika ausgewählt, von wo aus die Informationen nach Großbritannien und die USA verbreitet werden sollten.

      Dies ist das erste Mal, daß Ritter - trotz seiner Ablehnung des Irakkriegs - derart tiefgreifende Informationen liefert. Seiner Aussage nach hat er sich dazu entschlossen "Namen zu nennen", weil er durch "eine offizielle Vertuschungsaktion" und den "Mißbrauch von Geheimdienstinformationen" frustriert sei.
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 15:01:39
      Beitrag Nr. 16.994 ()
      Al Martino bei Proben zum «Silvesterstadl» schwer gestürzt

      Hannover (dpa) - Al Martino (76), Sänger und Schauspieler, ist am Montag in Hannover bei den Proben zum ARD-«Silvesterstadl» mit Karl Moik schwer gestürzt. «Das war einfach ein Fehltritt. Ich habe ihn erstmal in die Klinik geschickt», sagte Moik der dpa. Al Martino, der mit «Spanish Eyes» und «Volare» Welthits landete, rutschte auf einer Treppe aus und stürzte auf seinen rechten Arm.

      Nach Angaben eines Produktions-Sprechers zog sich Martino bei dem Sturz eine Fraktur unterhalb des Ellenbogens zu. Zudem seien Rippenbrüche, die sich der Sänger bei einem Sturz vor sechs Wochen in den U S A zugezogen habe, erneut aufgebrochen. Martino sei am Montag im Tagesverlauf aus der Klinik entlassen worden, werde aber am Dienstag erneut untersucht.



      Ob der Sänger, der beim «Silvesterstadl» vier Stücke singen soll, bei der Sendung am Mittwoch auftreten werde, sei noch offen, sagte der Sprecher. Dies hänge von dem Befund der Ärzte am Dienstag ab.


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 20:50:51
      Beitrag Nr. 16.995 ()
      ***************************************

      Nun ist er enttarnt;)
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 12:55:19
      Beitrag Nr. 16.996 ()
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 15:40:58
      Beitrag Nr. 16.997 ()
      @ joerver 16944


      :cry:

      Wie konntest Du mich nur outen!

      :laugh:


      ________________________________________________________

      SPIEGEL ONLINE - 31. Dezember 2003, 10:25
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,280147,00.html
      Befreite Soldatin

      Irakisches Filmmaterial über Jessica Lynch in den USA gesendet

      Der US-Fernsehsender NBC hat ein Video ausgestrahlt, das die schwer verletzte US-Soldatin kurz nach ihrer Gefangennahme bewusstlos und mit Schnittwunden zeigt. Das Material wurde anscheinend von irakischen Kameraleuten gedreht.



      New York - Das Band zeigt auch die schwer verwundete Kameradin von Lynch, die offenbar kurz nach den Filmaufnahmen im Krankenhaus starb. Das am Dienstagabend NBC ausgestrahlte Video zeigte Lynch und die Soldatin Lori Piestewa mit geschwollenem Gesicht, mehreren Verbänden und Schnittwunden. Beide schienen bewusstlos, jemand positionierte Piestewas Beine und ihren Kopf. Das Band wurde laut NBC im Irak nicht gezeigt.
      Das Videoband sei nur deswegen erhalten, weil ein Mitarbeiter des staatlichen Fernsehen es zuhause aufbewahrt hatte, berichtete NBC. Die US-Streitkräfte hatten irakische Fernsehstudios mehrfach bombardiert, nachdem diese Interviews mit amerikanischen Kriegsgefangenen ausgestrahlt hatten. Irakische Ärzte hatten erklärt, die beiden Frauen seien nach einem Angriff auf ihre Einheit am 23. März in ein privates irakisches Krankenhaus gebracht worden, wo Piestewa eine halbe Stunde später ihre schweren Kopfverletzungen erlegen sei. Sie war das erste weibliche Opfer der US-Streitkräfte im Irak.

      Lynch wurde im April von einer Spezialeinheit gerettet, fünf weitere US-Soldaten wurden rund zwei Wochen später im Irak aufgegriffen und in Sicherheit gebracht. Eine der geretteten Soldatinnen erklärte, sie sei von den Aufnahmen zwar geschockt, zugleich aber beruhigt, weil die Iraker sich um die beiden Verletzten bemüht hätten. "Sie haben das Beste für sie versucht", sagte Shohshana Johnson.
      Avatar
      schrieb am 02.01.04 04:41:03
      Beitrag Nr. 16.998 ()
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      LeserInnenbrief



      "Alles illegal. Komplette Anarchie"
      INTERVIEW DOROTHEA HAHN
      taz: Saddam Hussein gilt in der westlichen Welt gegenwärtig vor allem als Monstrum. Sie aber möchten ihn verteidigen?

      Jacques Vergès: Zunächst einmal bin ich der Anwalt von Tarik Asis (der frühere Außenminister des Irak, d. Red). Ich kenne ihn persönlich und ich habe viel Sympathie für ihn. Für seine Verteidigung habe ich einen Auftrag. Indem ich Tarik Asis verteidige, verteidige ich ein bisschen auch alle anderen. Ich wäre auch bereit, Saddam Hussein zu verteidigen.

      Was interessiert Sie an dem Fall?

      Eine Verurteilung muss eine luzide Entscheidung sein, damit sie einen exemplarischen und einen pädagogischen Wert hat. Die Taten und der Mensch müssen in ihren Kontext gestellt werden. Hier aber - immer vorausgesetzt, dass die Taten wahr sind - finden wir einen Kontext, in dem der Westen schuldig ist.

      Wie beschreiben Sie den Kontext für Saddam Husseins Taten?

      Man wirft Herrn Saddam Hussein und seiner Regierung Taten aus einer Epoche vor, als sie Freunde und Alliierte der westlichen Mächte waren. Im März 1988 zum Beispiel haben die USA im Weltsicherheitsrat ihr Veto gegen eine Resolution eingelegt, die die Verwendung von chemischen Waffen im Irak verurteilte. Im September desselben Jahres hat das amerikanische Handelsdepartement den Verkauf von Toxinen für biologische Waffen an den Irak genehmigt. Entweder die Vorwürfe stimmen. Oder sie sind eine zusätzliche Lüge.

      Lassen Sie uns davon ausgehen, dass die Vorwürfe gegen Saddam Hussein stimmen.

      Wenn mein Nachbar seine Frau töten will und mich um ein Messer bittet und ich es ihm gebe, bin ich sein Komplize. Vielleicht sogar sein Anstifter. Denn der Krieg gegen den Iran entsprach dem Wunsch des Westens, den Mullahs den Weg zu versperren.

      Sie wollen also einen Prozess über die Verantwortung des Westens am Regime von Saddam Hussein?

      Nein. Ich versuche, die Dinge in ihren Gesamtkontext zu stellen. Wenn man das Problem einzig darauf reduzieren würde, dass die Iraker diese oder jene Waffen gegen diese oder jene Bevölkerungen eingesetzt haben, hätte man den Gesamtkontext nicht. Und wenn man - vorausgesetzt, die Vorwürfe bewahrheiten sich - dann nur die Iraker verurteilt, hat man die Menschheit nicht von diesem Problem geheilt.

      Es geht um Genozid und andere Gewalttaten.

      Als die Toxine an den Irak verkauft wurden, hatte es bereits das Bombardement gegen ein kurdisches Dorf gegeben.

      Das ändert nichts an den Vorwürfen.

      Nein. Aber der Prozess muss im Gesamtzusammenhang gemacht werden. Damit man ihn versteht. Es wäre nicht verständlich, wenn in Nürnberg nur die Chefs der Konzentrationslager verurteilt worden wären, ohne über die NS-Führer zu richten.


      Ist Nürnberg wirklich vergleichbar?

      In Nürnberg haben die vier alliierten Mächte den Nazis Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit während des Krieges vorgeworfen. Die Kriegsverbrechen haben im Krieg stattgefunden und die Verbrechen gegen die Menschheit - insbesondere die Vernichtungslager, die Schoah, und die Massaker an den Slawen - sind nach der Kriegserklärung geschehen.

      Mit der Judenverfolgung begann das NS-Regime aber schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg.

      Die "Endlösung" ist 1942 beschlossen worden. Das Lager Auschwitz ist nach Kriegsbeginn eingerichtet worden. Die Massaker an den Russen sind nach 1941 begangen worden. In Nürnberg hat man es vermieden, von dem deutsch-sowjetischen Pakt zu reden und von dem Münchner Abkommen. In Nürnberg haben die Alliierten seit 1942 ihre Anklageakte vorbereitet. Beim Irak aber heißt es urplötzlich: Man wird ganz schnell einen Prozess machen und es gibt alle möglichen Anklagen vonseiten der Politiker. Aber es existiert nicht einmal eine Anklageakte.

      Der US-Präsident weiß schon, dass er für die Todesstrafe ist.

      Er sagt, der Gefangene ist schuldig. Und verdient den Tod. Aber es gibt keine Anklage. Das ist schon skandalös.

      Für Sie ist alles illegal?

      Alles illegal. Das ist die komplette Anarchie.

      Wo könnte ein Prozess gegen Saddam Hussein stattfinden?

      Taten, die im Irak begangen wurden, fallen in die territoriale Kompetenz des Irak. Aber heute gibt es keinen Irak. Es gibt keine Verfassung. Es gibt keine freien Wahlen. Es gibt keine glaubwürdige Justiz, die von einer glaubwürdigen Regierung nominiert worden wäre.

      Es gibt provisorische Behörden.

      Die von den Besatzern nominiert worden sind. Und ein provisorisches Komitee, dessen Mitglieder in die Zelle von Saddam Hussein spazieren, um sich mit ihm zu streiten. Wir befinden uns hier im Nullzustand des Rechts.

      Was sagen Sie über die Umstände der Gefangennahme von Saddam Hussein?

      Das ist sehr, sehr obskur. Ich habe den Eindruck, dass man Leute verhaftet hat, ohne zu wissen, was man mit ihnen tun wird. So wie man den Krieg geführt hat, ohne zu wissen, was man tun würde, wenn der Krieg vorbei ist.

      Wie bereiten Sie Ihre Verteidigung vor?

      Wir sind eine Gruppe internationaler Anwälte mit einem algerischen Anwalt und einer senegalesischen Anwältin. Außerdem arbeite ich mit einem Schweizer Anwaltsbüro zusammen. Unmittelbar werden wir für die Einhaltung der Genfer Konventionen sorgen. Gefangene haben ein Recht auf einen Anwalt und auf einen Arzt. Ich werde deswegen das Internationale Komitee des Roten Kreuzes einschalten. Diese Leute werden an einem geheimen Ort festgehalten. Man stellt sie aus. Man bedroht sie.

      Sie haben unter anderem den NS-Verbrecher Barbie verteidigt. Und waren Anwalt von Terroristenchef Carlos. Gibt es Parallelen zwischen Ihren Mandanten?

      Barbie war in Frankreich wegen Taten verfolgt, die er dort begangen hat. Bei Carlos sehe ich auch keine Parallele. Man kann nicht alles vergleichen.

      Was empfinden Sie gegenüber den Opfern von Saddam Hussein?

      Ich habe Mitgefühl. Aber ich verstehe Ihre Frage nicht. Ein Anwalt ist nicht dazu da, Mutter Teresa zu verteidigen. Sondern Leute, die verfolgt werden. Was würden Sie über einen Arzt sagen, der es ablehnt, Sie zu behandeln, weil sie Krebs haben oder Aids?

      taz Nr. 7247 vom 2.1.2004, Seite 4, 211 Zeilen (Interview), DOROTHEA HAHN
      Avatar
      schrieb am 02.01.04 07:20:24
      Beitrag Nr. 16.999 ()
      ungefähr genau so wichtig: :D

      Dienstag 30. Dezember 2003, 11:57 Uhr

      Drama um totgebissenen Hund der Queen aufgeklärt

      Im Weihnachtsdrama um den totgebissenen Hund der britischen Königin Elizabeth II. ist offenbar der falsche Bullterrier zum Täter gemacht worden. Wie die Zeitung "Daily Mail" berichtete, hat nicht Dotty, sondern Florence, ein weiterer Terrier von Prinzessin Anne, den Corgy Pharos der Queen totgebissen. Der Fall sei fast so gründlich untersucht worden wie ein Mord. Nach einer Obduktion des Kadavers, der Befragung des Tierarztes und von Augenzeugen sei Dotty entlastet worden. Nun soll Florence die Schuldige gewesen sein.

      Das Blatt zitierte einen Freund von Prinzessin Anne, der darauf hinwies, dass Florence im Gegensatz zu Dotty noch nie jemanden angegriffen habe.

      Dotty dagegen hatte vor mehr als einem Jahr Justizgeschichte geschrieben. Weil er im Park von Schloss Windsor zwei Kinder angegriffen hatte, wurde seine Besitzerin im November vergangenen Jahres als erstes Mitglied der königlichen Familie seit mehr als 350 Jahren in einem Strafprozess verurteilt. Sie musste 500 Pfund Strafe zahlen; Dotty wurde unter anderem zu Benimmunterricht verurteilt.


      :D
      Avatar
      schrieb am 02.01.04 10:48:23
      Beitrag Nr. 17.000 ()
      ....47
      dt,
      ich weiss nicht, inwieweit du - wie wir alle - hinsichtlich des 2. weltkrieges den gleichen medialen geschichtsdrechslereien unterworfen bist, die auch heute geschichte schreiben.

      sollten diese, deren spindoctoreien du in deinen postings fuer gegenwaertiges staendig widerlegst, fuer die vergangenheit ausnahmsweise die wahrheit gesagt haben?

      soviel zur judenverfolgung in den alliierten medien waerend der nazizeit, die auch damals unter einschlaegigem einfluss standen:

      diese medien berichteten kaum, sie erfanden dagegen greueltaten der "hunnen", wie die deutschen genannt wurden, a la brutkasten - voellig absurdes zeug.

      hingegen berichteten sie nichts darueber, dass emigrantenschiffe (cap ancona) voller juden nirgends anlegen durften.
      nirgens anlegen durften als "strafe fuer ihre suenden" (vorsitzender der schaaspartei)?
      auch dieser personenkreis hatte sich(totsuende) schliesslich waerend 2 jahrhunderten assimiliert.
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