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    IRAK SITREP US-Kräfte Middle East (wie versprochen...) - 500 Beiträge pro Seite (Seite 49)

    eröffnet am 01.01.03 18:56:55 von
    neuester Beitrag 19.10.08 00:25:54 von
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      schrieb am 16.05.05 20:06:24
      Beitrag Nr. 24.001 ()
      knallgas an Valium: Wiederhol` den Test doch einfach mal ohne "Frauenthemen", bzw. sei bei denen neutral.
      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 20:22:34
      Beitrag Nr. 24.002 ()
      Wertes Knallgas,
      ich verstehe, ich bin also viel zu männlich für den Test?
      *rrrrrroooooaaaaarrrrrr*!

      Übrigens keine Ursache wegen Tonga, vor allem weil der Hinweis gar nicht von mir sondern vom geschätzten Kollegen Auryn kam *zwinker*.

      Außerdem bin ich gar nicht so unglücklich mit meinem Testergebnis, schon gar nicht mit dem 6. Ich denke 6 macht doch glücklich oder. Und das andere sollte man nich so ernst nehmen. Ich bin zwar nicht so moralisch menschlich liberal wie etwa rv oder Joerver die minus 4 haben, aber minus 2 sind auch nicht schlecht. Noch dazu unter Berücksichtigung des Umstands dass Trainees die unter meinen Fittichen standen mir üblicherweise hinter meinem Rücken Koseworte wie Folterknecht oder Sgt.Slaughter zudenken.

      Da gabs schon andere Psychotests die mich mehr beunruhigt haben. Hatte mal zB den parship Test gemacht. Die ersten 10 Vorschläge waren Managerinnen, Molekularbiologinnen, Unternehmerinnen, ÄrztinnenOhneGrenzen oder internationale Konzertpianistinnen. Das nahm ich wohlwollend geschmeichelt. Plätze 10 bis 60 teilten sich aber dann ausschließlich Lehrerinnen und Controllerinnen und das machte mich dann schon stutzig...

      Wir sehen einander auf den Salmonellen Inseln oder auf Nukulele ;)
      SG, Valium
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 00:26:14
      Beitrag Nr. 24.003 ()
      "Newsweek": Haben uns bei Koran-Bericht geirrt
      Montag 16 Mai, 2005 13:19 CET



      Washington (Reuters) - Das US-Magazin "Newsweek" hat sich bei seinem Bericht über eine Koran-Entweihung im US-Gefangenenlager Guantanamo nach eigenen Angaben geirrt.

      Dies schreibt das Magazin in seiner neuen Ausgabe und entschuldigt sich zugleich bei den Opfern der gewaltsamen Protesten, die der Bericht vor allem in Afghanistan ausgelöst hatte.

      Das Magazin sei in seinem Bericht ungenau gewesen, wonach US-Ermittler bestätigt hätten, dass in dem Gefängnis auf Kuba der Koran die Toilette heruntergespült worden sei, erklärte "Newsweek"-Herausgeber Mark Whitaker am Sonntag.
      "Wir bedauern, dass wir uns bei einem Teil unserer Geschichte getäuscht haben", schrieb Whitaker.
      Moslems in Pakistan und Afghanistan reagierten zurückhaltend.
      Sie warfen den USA vor, das Magazin zum Rückzug des Artikels gedrängt zu haben.

      Der Bericht hatte weltweit vor allem unter Moslems Empörung ausgelöst; in Afghanistan kam es zu gewaltsamen Protesten, bei denen 16 Menschen starben und mehr als 100 verletzt wurden.
      Auch in Pakistan, Indonesien und im Gaza-Streifen waren Menschen auf die Straße gegangen.
      Ägypten, Saudi-Arabien, Bangladesch, Malaysia und die Arabische Liga verurteilten eine Entweihung des Korans.

      Das Magazin berichtet nun, die Informationen für den Bericht seien von einer "gut unterrichteten Regierungsquelle" gekommen, die "Newsweek" unter Hinweis auf einen Militärbericht gesagt habe, dass Vernehmungsbeamte den Koran in Guantanamo Bay auf Kuba auf Toiletten ausgelegt und mindestens ein Exemplar heruntergespült hätten.
      Damit hätten Gefangene zum Reden gebracht werden sollen.
      Der Informant habe dem Magazin später gesagt, er könne sich nicht mehr sicher sein, dass in dem zitierten Militärbericht von dem Vorfall die Rede gewesen sei.
      Vielleicht habe er stattdessen davon in anderen Ermittlungsdokumenten oder Entwürfen gelesen.


      Whitaker sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er wisse nicht, ob sich der berichtete Koran-Vorfall auf der Toilette überhaupt jemals ereignet habe. "Ob so etwas jemals passierte, wir wissen es einfach nicht", sagte er. "Wir sagen nicht, es ist auf jeden Fall passiert, aber wir können auch nicht sagen, dass es auf keinen Fall passierte."

      MOSLEMS REAGIEREN MIT SKEPSIS

      Ein moslemischer Geistlicher, der den USA zusammen mit anderen am Sonntag die Ausrufung eines Heiligen Krieges angedroht hatte, bekräftigte die Drohung.
      "Wir werden uns davon nicht täuschen lassen", sagte Mullah Sadullah Abu Aman Reuters in Nordafghanistan.
      "Dies ist eine Entscheidung Amerikas, sich selbst zu retten.
      Sie kommt angesichts amerikanischen Drucks.
      Selbst ein gewöhnlicher, analphabetischer Bauer versteht dies und wird es nicht akzeptieren", sagte er.
      Die Gruppe um ihn hatte die USA aufgefordert, die US-Ermittler auszuliefern, die dem Bericht zufolge den Koran entweihten.
      Andernfalls wollte sie zum Heiligen Krieg gegen die USA aufrufen.

      Auch andere Afghanen reagierten mit Skepsis.
      "Es ist nicht akzeptabel, dass das Magazin jetzt sagt, es hat einen Fehler gemacht", sagte ein 42-jähriger Journalist aus Dschalalabad im Osten des Landes.
      "Keiner wird es akzeptieren.
      " Auch ein Sprecher der radikal-islamischen Taliban sah die USA als Drahtzieher hinter dem Rückzug.

      Ein US-Militärsprecher in Kabul wies die Vorwürfe jedoch zurück.
      Auf "Newsweek" sei keinerlei Druck von Seiten der USA ausgeübt worden.
      "Jede Missachtung des Korans sowie von Religionen wird von unserer Kultur und unseren Werten nicht toleriert", sagte er.
      Das US-Verteidigungsministerium hatte den Bericht bereits zuvor als falsch zurückgewiesen.
      Vorwürfe ähnlicher Art seien bereits untersucht und als "nicht glaubwürdig" eingestuft worden.
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 10:19:29
      Beitrag Nr. 24.004 ()
      #818 mir ist es zwar egal wohin der Koran hinterlegt oder gespült wird , bedrucktes papier deren wertigkeit von einem hoch geschätzt und von anderen ähnlich wie die Bildzeitung geschätzt wird,ist wohl ansichtssache aber keinesfalls ein grund zum heiligen krieg und morden aufzurufen.erstaunt bin ich sehr, warum als reaktion von den amis darauf,es auf einmal nicht passiert sein sollte.
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 12:40:03
      Beitrag Nr. 24.005 ()
      Die Muselmanen sehen den Umgang mit ihrem Heiligen Buch halt nicht so entspannt, wie Du den mit Deiner Lieblingslektüre... ;)

      - Aber auch die Amis kennen wenig Spass, wenn`s um ihre Flagge geht.

      So gesehen hängen sich da schon die Richtigen gegenseitig an der Gurgel und als Nicht - Fundi kann man sowas schlecht nachvollziehen... und sollte sich da raushalten, so gut es nur geht, nota bene!

      Grüsse,
      k.

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      Avatar
      schrieb am 17.05.05 18:29:45
      Beitrag Nr. 24.006 ()
      #820 Da ich mehr an dem Teufel der in allen gewaltätigen religionen drinnsteckt glaube,dürfte ich wohl ebensolches fordern oder verständnis dafür erwarten,diese von ihnen als existent betrachtenden hölle,auch schnellstens selbst zuzuführen.Hatten wir doch schon mal, das märchenbücher zugegeben unterhaltsam ,für geistige einzeller ausreichten anders oder ungläubige durch verschiedene tötungsarten der alleinseeligmachenden läuterung zuzuführen.Als gutmensch wünsche ich diesen dem geitigen kannibalismus verfallenen sauhaufen gleich welcher coleur natürlich keinem erfolg,auch wenn,s um eine flagge geht,mein lieber knalli.
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 12:53:21
      Beitrag Nr. 24.007 ()
      | 20.05.05 | focus.de


      Ein US-Militärbericht enthüllt, wie junge schlecht ausgebildete GIs in Afghanistan Gefangene gefoltert haben.



      Die Misshandlungen seien in einem fast 2000-Seiten-Dokumenten einer Untersuchungskommission des US-Militärs detailliert beschrieben, berichtete die „New York Times“ am Freitag. Im Zentrum der Foltervorwürfe stehe der Tod zweier Gefangener Ende 2002 im US-Luftwaffenstützpunkt Bagram nördlich Kabuls.

      Der Zeitung zufolge wurde einer der beiden, ein 22-jähriger ehemaliger Taxifahrer, vor seinem Tod mehrere Tage lang an den Handgelenken in seiner Zelle aufgehängt und von Soldaten an den Beinen geschlagen. In dem Militärbericht würden jedoch auch viele weitere Misshandlungen beschrieben.

      Tritte in Genitalien, Stiefel küssen

      So hätten Soldaten in eidesstattlichen Erklärungen über weibliche Vernehmungskräfte ausgesagt, diese hätten Häftlingen auf den Nacken und in die Genitalien getreten. Anschließend hätten die sich unter Schmerzen windenden Gefangenen den Soldatinnen die Stiefel küssen müssen, berichtete die Zeitung, der nach eigenen Angaben eine Kopie des Berichts vorlag.

      In einem anderen Fall seien Häftlinge gezwungen worden, Flaschendeckel aus einer mit Exkrementen und Wasser gefüllten Tonne zu fischen. Auf diese Weise hätten die Gefangenen für die Vernehmung gefügig gemacht werden sollen.

      Anklagen wegen Totschlags und Verstümmelung geprüft

      US-Regierungsvertreter hatten die Misshandlungen in Bagram bisher als isolierte Problemfälle bezeichnet, die eingehend untersucht würden. „Was wir während der Untersuchungen gelernt haben, ist das Menschen dort jeglichen Standard menschenwürdiger Behandlungen missachtet haben", zitierte die „New York Times“ einen Sprecher des US-Verteidigungsministeriums.

      Die Ermittler der US-Armee hatten bereits im vergangenen Oktober empfohlen, gegen 27 Soldaten Anklage wegen Totschlags, Körperverletzung, Verstümmelung oder Verschwörung zu erheben. Der Zeitung zufolge erhielten bislang zwei Vernehmungsbeamte einen Verweis, sieben Soldaten seien angeklagt worden. Die meisten Verdächtigen hätten jegliches Fehlverhalten bestritten
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 13:28:12
      Beitrag Nr. 24.008 ()
      SPIEGEL ONLINE - 19. Mai 2005, 19:45
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,356663,00.html
      Koranschändungen

      Rotes Kreuz stützt "Newsweek"-Bericht

      Unter massivem Druck der USA musste das US-Magazin "Newsweek" einen Bericht über Koranschändungen im Militärgefängnis Guantanamo zurückziehen. Vom Internationalen Roten Kreuz erhalten die Journalisten jetzt Unterstützung für ihre Berichterstattung.


      Genf - Ein Sprecher des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) sagte heute, es habe die US-Behörden darüber unterrichtet, dass amerikanische Militärangehörige den Koran verunglimpft hätten. Entsprechende Vorfälle hätten sich in den Jahren 2002 und 2003 ereignet, seien aber inzwischen abgestellt worden, sagte IKRK-Sprecher Simon Schorno.

      Der "Newsweek"-Bericht über Schändungen des Korans durch US-Soldaten hatte zu antiamerikanischen Protesten in der arabischen Welt geführt, in Afghanistan kamen dabei 15 Menschen ums Leben. Zunächst entschuldigte sich "Newsweek" für den Artikel, zog ihn dann unter massivem Druck der US-Regierung zurück.

      Nach Angaben von Chefredakteur Mark Whitaker war sich der Informant, auf den sich das Magazin berufen hatte, seiner Sache nicht mehr sicher.

      ---------------------------------------------------

      SPIEGEL ONLINE - 19. Mai 2005, 23:52
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,356678,00.html
      US-Bürgerrechtler

      "Religiöse Symbole gegen Iraker eingesetzt"

      Washington/New York - Neue Dokumente des US- Verteidigungsministeriums unterstützen nach Einschätzung der US-Bürgerrechtsunion (ACLU) den Vorwurf irakischer Häftlinge, sie seien mit religiösen Symbolen erniedrigt und gedemütigt worden. Das Pentagon habe am Dienstag auf Anordnung eines Bundesgerichtes rund 2000 Seiten umfassende Armee-Dokumente herausgegeben, teilte die Bürgerrechtsunion am Donnerstag in New York mit.

      Aus einem Dokument geht nach Angaben der ACLU hervor, dass in einem irakischen Internierungslager ein US-Soldat einem Iraker unrechtmäßigerweise einen symbolischen "Davidstern" gezeigt und den Mann danach bedroht habe.

      Bereits zuvor habe ein irakischer Häftling angegeben, er sei von Soldaten verhöhnt worden, indem Hunde den Koran vom Boden aufgehoben hätten, heißt es weiter. In einem anderen Fall erhebe ein Iraker den Vorwurf, dass US-Soldaten den Koran auf den Boden geworfen und auf dem heiligen Buch der Muslime herum gesprungen seien.


      Dagegen machte Außenamtssprecher Richard Boucher am Donnerstag in Washington deutlich, dass es umfangreiche Richtlinien für den Umgang mit dem Koran gebe. Diese reichten vom Tragen von Handschuhen bis hin zu Vorschriften, wer den Koran anfassen dürfe und wie er transportiert werden solle. Diese Instruktionen des Pentagons seien seit Januar 2003 - noch vor Beginn des Krieges gegen den Irak - in Kraft. Das Pentagon habe versichert, dass es bereits zuvor eine Schulung für den Umgang mit dem Koran gegeben habe, sagte Boucher.
      Avatar
      schrieb am 21.05.05 01:56:34
      Beitrag Nr. 24.009 ()
      Hat es doch die englische presse geschafft einbild von Saddam in unterhose zu veröffentlichen.Da er sichtbar nicht gerade freiwillig modell gestanden haben dürfte,muss wohl etwas anderes dahinter stecken,als gemeinhin der anlass zu solchen einem bild ist.Kora,bild etc. eignen sich vorzüglich zur ausweitung der terrorismus bekämpfung das muss man den dumpfbacken in amerika schon lassen,sie verstehen ihr geschäft.Das deutschland sich in der usbekischen "demokratie" auch dort für die freiheit engagiert,ist langsam auch nicht mehr verwunderlich.Die demokratischen Gangster-Rapper laden wohl alle brüderlich zum tanz ein.
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 00:12:34
      Beitrag Nr. 24.010 ()
      mittlerer osten

      Der irakische Albtraum

      Amerika findet keine Antwort auf die eskalierende Gewalt. Jetzt bieten die Europäer ihre Hilfe an.


      Von Matthias Nass



      Als wollte sie die Flammen des Aufruhrs persönlich austreten, eilte Condoleezza Rice am Pfingstsonntag zum Blitzbesuch nach Bagdad.
      Das Signal sollte sein: Amerika hat die Lage im Irak unter Kontrolle.
      Aber eine Außenministerin in Stahlhelm und Splitterweste wirkt wenig beruhigend, zumal dann, wenn am selben Tag die Leichen von 41 Männern gefunden werden, Opfer dreier neuer Massaker.

      Die Wahrheit lautet: Nichts ist im Irak unter Kontrolle. Die Zahl der Selbstmordanschläge, der Überfälle und Autobomben hat sich seit Februar verdoppelt, auf etwa 70 pro Tag.
      Das Pentagon setzt diesem Grauen trotzige Zuversicht entgegen.
      Amerika verfolge keine »exit strategy«, sagt ein enger Mitarbeiter Donald Rumsfelds indigniert, sondern eine »strategy for victory«.
      Mit der Präzision einer PowerPoint-Präsentation trägt er die vier Etappen dieser Strategie vor.
      Erstens: Befreiung.
      Zweitens: Besatzung.
      Drittens: Partnerschaft (die gegenwärtige Phase).
      Viertens: Selbstbehauptung.


      Doch in ihrer dritten Phase gerät die »Strategie für den Sieg« ins Stocken.
      Nicht nur, weil der terroristische Aufstand einen furchtbaren Blutzoll fordert; nicht nur, weil viele Iraker sich aus Angst vor Kriminellen kaum noch vor die Haustür wagen.
      Sondern auch, weil es wirtschaftlich nicht vorangeht.
      Die Arbeitslosigkeit liegt bei 30 bis 40 Prozent, die Stromversorgung funktioniert bis heute nicht zuverlässig, ein Viertel der Kinder leidet unter Mangelernährung.

      Ende Januar schienen sich die Dinge zum Guten zu wenden, als Millionen Iraker zu den Wahlurnen gingen.
      Ihr Mut, ihr fester Wille, sich nicht einschüchtern zu lassen, waren eindrucksvoll.
      Doch dieser glückliche Moment war schnell dahin, verspielt in einem dreimonatigen Machtpoker um die Bildung der neuen Regierung.

      Die Iraker hätten sich »der Demokratie verschrieben«, sagte Condoleezza Rice vor ihrem Rückflug, »das ist die Botschaft, die ich mit nach Hause nehme«.
      Ob sie das wirklich glaubt?

      Die Demokratisierung des Nahen und Mittleren Ostens ist die einzige Legitimation für den Irak-Krieg, die der Regierung Bush nach dem Nichtauffinden der Massenvernichtungswaffen und der nicht nachweisbaren Zusammenarbeit zwischen Saddam Hussein und al-Qaida geblieben ist.
      Und tatsächlich: Ist nicht der Irak, wie von Bush vorausgesagt, zum »Leuchtturm« geworden für die Wähler in Palästina, die Demonstranten im Libanon, die Opposition in Ägypten?
      Hat nicht, wie der aus dem Libanon stammende, an der Johns-Hopkins-Universität lehrende Nahostkenner Fouad Ajami in Foreign Affairs schreibt, der »Herbst der Autokraten« begonnen?

      Man sollte warten, bevor man auf den Siegeszug der Demokratie in den arabischen Ländern allzu hohe Summen setzt.
      Amerika hat kein Interesse daran, dass seine wichtigsten Verbündeten – vom reaktionären Hause Saud bis zum Polizeiregime des Ägypters Mubarak – durch unkontrollierbare Freiheitskämpfer vertrieben werden.


      Der irakische Leuchtturm selbst ist bisher eher eine blakende Funzel.
      Schätzungsweise 20000 Aufständische kämpfen derzeit gegen die Regierung in Bagdad und deren Schutzmacht USA, unter ihnen etwa 2000 ausländische Dschihad-Terroristen.

      An einem Debakel Amerikas können auch die schärfsten Kritiker des Irak-Krieges kein Interesse haben.
      Deshalb ist es nur folgerichtig, dass die Europäer zu einer Irak-Konferenz am 23. Juni nach Brüssel einladen.
      Unter dem Vorsitz von EU und den USA sollen dort der Irak und seine Nachbarn, die G8-Staaten, Weltbank, IWF und UN vertreten sein.
      Es geht um den Wiederaufbau, um die politischen Reformen, aber auch um die Sicherheit der Region.
      Gefragt ist nicht nur Europas Geld, sondern auch seine politische Glaubwürdigkeit.

      Gestern war gestern, soll die Botschaft von Brüssel sein.
      Und sind die Sicherheit des Iraks und die Demokratisierung Arabiens nicht jede amerikanisch-europäische Anstrengung wert?
      Noch werden Terroristen im Irak leichter rekrutiert als Demokraten.
      Eine »exit strategy« aus dem irakischen Albtraum scheint es im Pentagon wirklich nicht zu geben.
      Von einer »strategy for victory« ganz zu schweigen.
      Schon deshalb ist jede europäische Hilfe willkommen.

      (c) DIE ZEIT 19.05.2005 Nr.21
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 09:13:05
      Beitrag Nr. 24.011 ()
      An einem Debakel Amerikas können auch die schärfsten Kritiker des Irak-Krieges kein Interesse haben.

      Dieses Debakel ist doch jetzt schon Fakt und die Chance wurde längst vertan, durch sofortige, substantielle Hilfe für einen Wiederaufbau, der die Lebensumstände der Bevölkerung sichtbar zum Besseren wendet, für Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu sorgen.

      Daran werden auch weitere Jahrzehnte der Besatzung nichts ändern, ganz im Gegenteil.

      Da sich inzwischen neue Machtstrukturen gebildet haben, bzw. natürlich auch die alten Strukturen des Saddam - Regimes sich der Situation angepasst haben, gibt es für die USA nur eine sinnvolle "Strategie": Ende der Besatzung... so schnell als möglich.

      Gefragt ist nicht nur Europas Geld, sondern auch seine politische Glaubwürdigkeit.

      Beides wäre sehr schnell dahin, wenn sich Europa jetzt in das iraqische Chaos mit hineinziehen liesse!

      - NACH einem völligen Abzug der USA und nachdem sich dann eine stabile Führungsstruktur etabliert hat... auch wenn diese sicher den "Nation Builders" im Weissen Haus nicht sehr gefallen wird... dann könnte so eine Hilfe Sinn machen.
      Nur werden sich zumindest die USA da dann vornehm zurückhalten wollen... Vietnam ist doch das Paradebeispiel für den gesamten Vorgang!

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 11:33:54
      Beitrag Nr. 24.012 ()
      Die USA gewohnt ihre "demokratieform" herbeizubomben oder käuflich zu erwerben,hat das jahrtausende alte Clandenken noch immer nicht verinnerlicht und wird im gesammten raum Asiens auf ewig scheitern.Heute ist auch der widerstand mobil und kann mit einfachsten mitteln großen schaden dem gegner zufügen.Er wird über kurz oder lang Amerika selbst erreichenfalls sie sich nicht auf ihren eigenen kontinent beschränken.Als alternative bietet sich das bestialischste regime an das bisher auf erden existierte,deswegen werden auch immer mehr staaten ihr heil in atomwaffen suchen,um nicht völlig machtlos ausgeliefert zu sein.Verlieren kann nur jemand etwas ,der auch etwas zum verlieren hat und dies dürften die USA sein.
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 16:42:23
      Beitrag Nr. 24.013 ()
      DER SPIEGEL 21/2005 - 23. Mai 2005
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,356928,00.html


      USA

      Ende der Illusionen


      Von Georg Mascolo

      Politiker im Pentagon und im Weißen Haus sind ratlos, wie sie den Aufstand im Irak beenden können. Alle Hoffnungen, schon bald mit dem Abzug der US-Truppen zu beginnen, sind zerstoben.



      Zwei Frauenbilder, die um die Welt gingen: Eines steht für die Hoffnung, den Irak doch noch in eine friedliche, demokratische Gesellschaft zu verwandeln, das andere enthüllt die chaotische, gefahrenreiche Wirklichkeit.

      Auf dem einen reckt die Bagdader Bürgerrechtlerin Safia Talib al-Suheil im Washingtoner Kongress stolz ihren mit violetter Farbe markierten Finger in die Höhe - zum Zeichen jener Zivilcourage, die Millionen Iraker veranlasste, trotz aller Drohungen der Terroristen zur Wahl zu gehen. First Lady Laura Bush steht neben ihr, Präsident George W. Bush lächelt gerührt. Das war im Februar.

      Das andere Frauenbild: Ein Stahlhelm auf dem Kopf, die schwere kugelsichere Weste um den Oberkörper geschnallt - nur gepanzert konnte sich die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice bei ihrem sorgsam geheim gehaltenen Besuch im Irak in die Öffentlichkeit wagen. :laugh: Nicht einmal im vergleichsweise sicheren kurdischen Norden des Landes mochte sie am vorvergangenen Wochenende auf die sperrige Schutzmontur verzichten.

      Was für ein Abstieg. Hatte sich nach der Wahl - zumindest in den USA - die euphorische Gewissheit verbreitet, den Irak doch noch auf sicheren Zukunftskurs leiten zu können - "Wir schaffen es", hatte der Präsident bereits geprahlt -, herrscht ein Vierteljahr später wieder tiefer Pessimismus in Washington.

      Verantwortlich sind die ewig gleichen grausigen Bilder von zerfetzten Wagen und Körpern auf den Straßen des Irak, von Rauchsäulen über Bagdad. Gegen die Unerbittlichkeit der Terroranschläge, die täglich viele Opfer fordern, wissen nicht einmal überzeugteste Zuversichtsprediger des Weißen Hauses eine Antwort.


      Seit Dienstantritt der neuen irakischen Regierung unter Premierminister Ibrahim al-Dschaafari vor vier Wochen gab es mehr als 400 Tote. Für Iraker, die sich um einen Posten bei der neuen Polizei oder bei den Streitkräften bewerben, wird jeder Tag zum Himmelfahrtskommando.

      Und als wäre der Kampf gegen Aufständische und Terroristen nicht blutig genug, nehmen auch die Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Schiiten und den Sunniten zu, der Machtbasis des gestürzten Regimes. Wieder einmal wächst die Angst davor, dass ein Bürgerkrieg ausbrechen könnte.

      Sogar die Mehrheit der US-Bürger, die den Sturz des Diktators Saddam Hussein noch einhellig bejubelten, mag die Fernsehbilder vom täglichen Blutbad in Bagdad nicht mehr sehen. Gerade noch 41 Prozent aller Amerikaner unterstützen laut jüngsten Umfragen die Irak-Politik ihres Präsidenten.

      So hat der Konflikt im Irak innenpolitische Sprengkraft erhalten. Demokratische Abgeordnete kündigten vergangene Woche an, sie würden per Gesetz einen Zeitplan für den Abzug der 138.000 US-Soldaten erzwingen, die derzeit im Irak stationiert sind. Bush, der eigentlich seine ganze Kraft für eine innenpolitische Neuorientierung, etwa die Durchsetzung seiner umstrittenen Rentenreform, nutzen wollte, muss sich erneut für seine Irak-Politik rechtfertigen. Seine Außenministerin wollte denn auch beim Besuch in der Krisenregion vor allem wissen, ob es eine erfolgversprechende Befriedungsstrategie gibt und wann, endlich, die ersten US-Truppen abrücken dürfen. Eine Antwort erhielt sie nicht.


      So musste der Präsident am vergangenen Mittwoch die Nation erst einmal um Geduld bitten, auch die Vereinigten Staaten hätten nach ihrer Unabhängigkeit einen "miserablen Start" und "chaotische Jahre" erlebt. Bush versprach ein ziviles Spezialkorps zum Aufbau junger Demokratien, das ähnliche Katastrophen beim Neuaufbau eines gescheiterten Staats in Zukunft verhindern soll.

      Selbst Amerikas Generäle, schon aus Fürsorgepflicht für ihre Untergebenen zum Optimismus verpflichtet, zeichneten vergangene Woche ein düsteres Bild: Es gelinge nicht, im Irak eine schlagkräftige Polizeitruppe aufzustellen, die in der Lage wäre, wirksam gegen die Aufständischen vorzugehen. General John Abizaid, Amerikas ranghöchster Offizier für den Nahen Osten, sieht darin die Hauptursache für die anhaltende Herrschaft des Chaos. US-Präsenz im Irak könne womöglich noch "viele Jahre" erforderlich sein, verbreiteten seine Untergebenen.

      Denn das Zutrauen der Iraker in die eigene Regierung, das nach der erfolgreichen Wahl ungewöhnlich hoch gewesen war, sinkt mit jedem Selbstmordanschlag. Nicht mal die Hälfte der befragten Bürger trauen Dschaafari zu, die Lage in den Griff zu bekommen. Dass inzwischen sowohl sunnitische als auch schiitische Geistliche zu den Opfern der täglichen Anschläge gehören, ist ein neues, unheilvolles Omen. Der sunnitische Vorsitzende der Vereinigung muslimischer Gelehrter, Scheich Harith al-Dhari, warf vergangene Woche der größten Schiiten-Partei des Landes vor, Mitglieder ihrer Badr-Brigaden hätten einen Imam zu Tode gefoltert.

      Bislang gehörten die von Saddam Hussein unterdrückten Schiiten neben Polizei und Streitkräften zu den häufigsten Opfern der Aufständischen. "Der Bürgerkrieg beginnt, wenn die Schiiten anfangen, sich zu wehren", droht nun Hussein al-Schahristani, ein Berater des moderaten Großajatollahs Ali al-Sistani.

      Mit militärischer Macht allein werde sich der Konflikt nicht mehr lösen lassen, glaubt die US-Regierung inzwischen und sucht nach Wegen für eine Verständigung mit den frustrierten Sunniten, die nach Jahrzehnten ungebrochener Herrschaft die Macht an die Kurden und Schiiten abgeben mussten.
      Deshalb will Washington den beim US-Militär als "POIS" ("pissed off Iraqis") bezeichneten Sunniten-Kämpfern eine Amnestie anbieten. Nur für die ausländischen Rekruten der Qaida - die meisten Selbstmordattentäter stammen nach US-Erkenntnissen aus Saudi-Arabien - soll es weiterhin keine Gnade geben.

      Ministerpräsident Dschaafari würde einem solchen Angebot wohl zustimmen, aber weder Iraker noch US-Offizielle wissen derzeit so genau, an wen sie sich wenden sollen. Außer Terroristenführer Abu Mussab al-Sarkawi, mit dem Verhandlungen ausgeschlossen sind, gibt es kaum bekannte Köpfe des Aufstands. Amerikanische Emissäre, die sich seit Monaten um Kontakt zu aufständischen Sunniten bemühen, sind inzwischen überzeugt, dass Dutzende lokale Gruppen unabhängig voneinander kämpfen.

      So versucht die Bush-Regierung jetzt bei ihren Schützlingen in Bagdad, für die Sunniten eine großzügige Teilhabe an der Macht durchzusetzen. Bei ihrem Bagdad-Besuch drängte Außenministerin Rice Regierungschef Dschaafari zu einer Politik der Versöhnung: "Sie siegen nur, wenn Sie eine starke politische Alternative anbieten."
      :laugh: Die Besucherin forderte, mehr Sunniten an der Ausarbeitung der neuen Verfassung zu beteiligen.

      Solange keine Ruhe im Irak einkehrt, bleiben alle Hoffnungen auf einen baldigen Truppenabzug der Amerikaner - und niemand hofft darauf mehr als die im Irak stationierten US-Soldaten - pure Illusion. Genauso wie der Vorsatz, den Kampf gegen die Aufständischen Stück für Stück den neuen irakischen Sicherheitskräften zu übertragen. An der Zuverlässigkeit der neuen Streitmacht, einer Truppe von 165.000 Mann, bestehen "schwere Zweifel", urteilte gerade erst ein neuer militärischer Lagebericht.

      "Lang mögen die Mudschahidin leben", stand etwa auf einem riesigen Plakat, mit dem verängstigte Soldaten der neuen Armee unlängst den Transport eines Generators und sich selbst vor Angriffen zu schützen versuchten. :laugh: Gerade mal 3 von insgesamt 81 überprüften irakischen Bataillonen gelten nach Ansicht der US-Militärs als einsatzfähig ohne zusätzliche Unterstützung.

      Als erfolgreich gelten auch die aus ehemaligen Soldaten von Saddams Elitetruppen rekrutierten Sonderkommandos, die gemeinsam mit US-Beratern auf Terroristenjagd gehen. Sie haben in den vergangenen 80 Tagen die Verhaftung von etwa 1100 Verdächtigen melden können.

      Ganz wohl ist vielen US-Militärs bei dieser Kooperation allerdings nicht: In Tikrit drückte ein irakischer Offizier die Mündung seiner Kalaschnikow an die Stirn eines Kindes und drohte abzudrücken, wenn es nicht verrate, wo sein Vater sei. Den begleitenden GIs bleibt bei solchen Zwischenfällen nur die Hoffnung, dass kein Pressefotograf in der Nähe ist.


      Die Angst, in den Irak geschickt zu werden, sorgt inzwischen schon für Personalprobleme bei den Streitkräften der Sieger, die Zahl der Neuverpflichtungen ist auf ein Rekordtief gesunken. Geld für das Abenteuer in Nahost gibt es allerdings noch ausreichend: Kürzlich hat der Kongress weitere 82 Milliarden Dollar für den Einsatz im Irak und in Afghanistan bewilligt.

      An die Heimkehr seiner Soldaten kann Bush deshalb noch nicht einmal denken: "Das Ziel besteht darin, dem Land bei der Verwirklichung seiner Träume zu helfen." Diese Träume allerdings schrauben die Iraker nach Monaten immer neuer Terroranschläge nicht mehr sehr hoch.

      Gerade eben wurde in Bagdad die letzte Folge von "Liebe und Krieg" abgedreht, der erfolgreichsten Soap Opera des irakischen Fernsehens. Nach endlosen Schwierigkeiten finden die Protagonisten Fausi und Fatin endlich zueinander und können heiraten. Die Kamera zeigt, wie das frisch- vermählte Paar ins Auto steigt.

      Die Hochzeitsreise endet allerdings schon nach wenigen Metern tödlich: Die beiden werden von einer Autobombe zerfetzt.
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 16:43:06
      Beitrag Nr. 24.014 ()
      Die US-Aussenpolitik kann man nur als politisch-kulturellen AUTISMUS bezeichnen.
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 17:44:18
      Beitrag Nr. 24.015 ()
      Afghanische Täter sollen in afghanische Gefängnisse


      Afghanischer Präsident: ""Wir verurteilen das"


      Kurz vor seinem Treffen mit US-Präsident George W. Bush in Washington hat Afghanistans Präsident Hamid Karsai die Vereinigten Staaten scharf kritisiert. Er zeigte sich "schockiert" über die mutmaßliche Misshandlung afghanischer Häftlinge auf Stützpunkten der US-Armee in seinem Land. Sämtliche Gefangene müssten in afghanische Haftanstalten verlegt werden, forderte Karsai. Zudem müssten die US-Truppen jede Aktion in Afghanistan mit der dortigen Regierung abstimmen.


      Unterschiedliche Erwartungen
      Die USA sollten dem Land dabei helfen, Haftanstalten zu bauen und Personal auszubilden, verlangte Karsai. Er werde bei seinem Treffen mit Bush am Montag darüber sprechen. Der afghanische Präsident drängte die US-Regierung "sehr, sehr energische Maßnahmen" zu ergreifen. Bush kündigte an, er wolle vor allem über die "bemerkenswerten Fortschritte für die Freiheit" in Afghanistan sprechen. :laugh: In seiner wöchentlichen Radio-Ansprache ging der US-Präsident nicht auf die Foltervorwürfe ein.

      NYT: Zwei Häftlinge zu Tode gequält

      Die "New York Times" (NYT) hatte am Freitag unter Berufung auf einen Untersuchungsbericht der US-Armee berichtet, dass US-Soldaten im Dezember 2002 zwei Häftlinge zu Tode gequält hätten. Einem inhaftierten Taxifahrer, der sich im Nachhinein als unschuldig herausgestellt habe, hätten Soldaten die Beine "zu Brei geschlagen", bevor er an den Misshandlungen gestorben sei, schrieb die Zeitung. Der Bericht, von dem die NYT nach eigener Aussage eine Kopie hat, sei wie "das schriftliche Gegenstück zu den Fotos aus Abu Ghoreib" - der berüchtigten Haftanstalt im Irak.

      Zögerliche Ermittlungen
      Am Sonntag berichtete die Zeitung unter Berufung auf vertrauliche Ermittlungsunterlagen, das US-Militär habe zunächst nur sehr zögerlich ermittelt, als die Todesfälle bekannt geworden seien. Nach wenigen Wochen sollen die Amerikaner die Untersuchung beinahe wieder eingestellt haben. Ermittler und Militäranwälte in Bagram hätten ihren Vorgesetzten gesagt, sie könnten nicht genau feststellen, wer für die Misshandlungen verantwortlich sei.

      Aufzeichnungen verschwunden
      Handschriftliche Aufzeichnungen und Computerdokumente, die die Behandlung der Gefangenen belegen sollten, seien später verschwunden, schrieb das Blatt weiter. Ranghohe Offiziere seien zwar schnell über die Misshandlungen informiert worden, hätten aber nicht wie vorgeschrieben darüber Bericht erstattet. Erst zwei Jahre später, als eine neue Arbeitsgruppe die Ermittlungen übernommen hätte und die NYT erstmals über einen Todesfall berichtet habe, sei wieder Bewegung in die Sache gekommen.


      ------------------------------------------------


      Die Fortschritte der US-"Demokratisierung" sind doch fast von Pinochet-und Sadam-würdigem Ausmaß.

      Völlig unverständlich, wieso die afghanische bevölkerung den US-Amerikanern so kritisch gegenüber steht, wo weiterhin die Burkha üblich ist, die Warlords (mal wieder mit US-Unterstützung) weiter Drogen in gigantischem Ausmaß produzieren und unschuldig und willkürlich Festgenommene ohne Rechtsbeistand verschwinden und dann "zu Brei" gefoltert werden....

      ähem.....

      WAS GENAU HAT SICH EIGENTLICH IN AFGHANISTAN VERÄNDERT????
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 18:25:48
      Beitrag Nr. 24.016 ()
      SPIEGEL ONLINE - 22. Mai 2005, 11:38
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,357037,00.html
      Mohnanbau in Afghanistan

      US-Regierung unzufrieden mit Karsais Drogenbekämpfung

      Die US-Regierung ist einem Zeitungsbericht zufolge mit der Bekämpfung des Mohnanbaus in Afghanistan unzufrieden. Nach Ansicht von Präsident George W. Bush tut sein Kabuler Amtskollege Hamid Karsai zu wenig, um die Produktion des Heroin-Rohstoffs einzudämmen.




      New York - Wie die "New York Times" am Samstag unter Berufung auf eine interne Aktennotiz berichtet, behinderten örtliche Funktionäre die Vernichtung von Mohnanbauflächen. Die USA finanzieren in Afghanistan ein Programm zur Eindämmung der Produktion des Heroin-Rohstoffs.

      Präsident Karsai und seine Regierung unternähmen zudem wenig, um das Programm durchzusetzen, hieß es in dem Vermerk der US-Botschaft in Kabul vom 13. Mai, der an Außenministerin Condoleezza Rice adressiert gewesen sei. "Obwohl Präsident Karsai sehr wohl über die Probleme mit der Umsetzung eines wirksamen Vernichtungsprogramms unterrichtet ist, hat er keine starke Führung zu dessen Durchsetzung zeigen wollen", hieß es laut " Times" in dem Vermerk.

      In dem Papier würden ferner Großbritannien, das federführend bei der Drogenbekämpfung in Afghanistan ist, Schwere Versäumnisse vorgeworfen. Die Briten trügen die Verantwortung dafür, dass nicht mehr Mohnanbauflächen vernichtet worden seien. Sie suchten oft nicht die wichtigsten Anbaugebiete für Vernichtungsaktionen aus und seien nicht bereit, ihre Auswahl zu korrigieren, hieß es.

      Schlechte Stimmung vor Gipfeltreffen

      Karsai trifft im Laufe der Woche in Washington mit US-Präsident George W. Bush zusammen und hat seinerseits mehrere Beschwerdepunkte auf der Liste. Vor allem will der Afghane auf eine rasche Aufklärung neuer Foltervorwürde gegen US-Soldaten drängen. Die "New York Times" hatte vorgestern aus einem vertraulichen amerikanischen Heeresbericht über den Tod von zwei Afghanen auf dem US-Stützpunkt Bagram zitiert. In einigen Fällen seien die Misshandlungen von den Vernehmungsführern befohlen oder ausgeführt worden, um Informationen zu erhalten, schrieb die Zeitung.

      "Wir verurteilen das zutiefst", sagte Karsai vor seinem Abflug zu einem viertägigen USA-Besuch. Er forderte Washington zu "sehr, sehr harten Maßnahmen" gegen die Verantwortlichen auf, damit diese nicht weiter in Afghanistan eingesetzt würden. Er werde das Thema in den USA zur Sprache bringen. Auch US-Präsident George W. Bush sei über die Berichte alarmiert, sagte dessen Sprecher Trent Duffy am Freitag. In Zusammenhang mit Misshandlung in Bagram werde gegen sieben Personen ermittelt.


      Hilfsorganisationen forderten die afghanische Bevölkerung unterdessen zur Mithilfe bei der Suche nach der entführten Care-Mitarbeiterin Clementina Cantoni auf. Hunderte Poster mit dem Bild der 32-jährigen Italienerin, die am Montag gekidnappt worden war, wurden in Kabul aufgehängt. "Bitte helfen Sie Clementina", heißt es darauf. "Sie hat 10.000 Witwen und 50.000 Waisenkindern geholfen." Karsai erklärte, die Regierung kenne den Täter und seine Motive. "Wir wollen, dass er seine Geisel sicher und gesund freilässt."
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 23:53:12
      Beitrag Nr. 24.017 ()
      #831
      Gerüchten zufolge wird der mohnanbau stillschweigend geduldet, um die warlords die davon proftieren nicht auch noch gegen die besatzungsarmee einzunehmen.Nicht ungewöhnlich soll ferner sein ,Heroin mit Armee und CIA flugzeugen zum transport ins ausland einzusetzen.Der Clan des Herrn Karsai soll selbst davon profitieren,kein wunder das sämtliche besatzungsmächte,also auch die Deutschen eine bekämpfung der mohnanbauflächen nicht als vorrangig ansehen.Solange mohnanbau ein mehrfaches an einkommen den bauern bringt,dürfte das Kabuler Regime (wenn auch wackelig) doch bestand haben.Würde man es ein finanzielles förderprogramm auch für länder in unmittelbarer nachbarschaft Afghanistans nennen,die sich dem "demokratischen freiheitskampf" als partner der USA verschrieben haben,so wäre dies sicher falsch,aber nict auszuschliessen.Eine nicht unbeträchtliche menge davon geht in und durch dem ehemaligen hauptfeind,der bedarf könnte dort durchaus noch nach marktgesetzen gesteigert werden,wäre nur demokratisch.
      Avatar
      schrieb am 25.05.05 13:11:55
      Beitrag Nr. 24.018 ()
      @ endaxi

      Ja, wir erinnern uns an Iran/Contra, nicht wahr? ;)

      IM Übrigen haben tapfere US-Soladten mal wieder erfolgreich ein Krankenhaus erstürmt - dieses mal aber ohne Filmteam, vermutlich ist es den Hollywood-Filmteams im Irak nicht sicher genug....

      Das Krankenhaus-personal wird seit dem Irak-Embargo medizinischer Artikel mit versuchter geiselnahme der irakischen Bevölkerung (Stichwort "Dual Use" ) vor dem Golfkrieg Nr. 3 wissen, was es für einen "Freund" in den USA hat.

      Die völkerrrechtswidrige Erstürmung zur Unterbrechung der einwandfreien Behandlung einer kleinen US-GI damals wird sicher ebengaffls gut angekommen sein, weil ja nur schwerverletzte Iraker misshandelt wurden und wertvolles medizin. Material zerstört wurde.

      Wer so naiv ist und glaubt, diese abartige Handlungsweise sei nicht Standard-Politik der USA, sollte diesen Teil einer heutigen Pressemitteilung im Spiegel-online in Sachen Sarkawi lesen:

      ( ... )"Wann und wo el-Sarkawi angeblich verletzt wurde, ging aus der Erklärung nicht hervor. Vor kurzem hatten US-Soldaten ein Krankenhaus im westirakischen Ramadi gestürmt, um dort nach el-Sarkawi zu suchen. Zuvor hatten Gerüchte die Runde gemacht, wonach sich der verwundete Terrorist angeblich dort hatte behandeln lassen. " ( ... )
      Avatar
      schrieb am 25.05.05 13:24:23
      Beitrag Nr. 24.019 ()
      #833 Ich weiss nicht so recht ob die filmaufnahmen stimmen wo militärflugzeuge der befreiungsarmee auf kleinen flughäfen in Usbekistan Biowaren zum weitertransport verladen.Vielleicht könnte eine deutsche TV anstalt :laugh: es mal dem bürger zur überprüfung senden,nicht das es eine üble fälschung der moslemischen Terroristen ist.:mad:
      Avatar
      schrieb am 25.05.05 14:03:28
      Beitrag Nr. 24.020 ()
      @ endaxi

      Ja, verbotene Biowaren, die unsere Kinder kaputtmachen.

      Die Leichtigkeit, mit der die USA schon immer Groß-Dealer und korrupte Heroinregime kleiner strategisch nicht uninteressanter Staaten und ihre ach so "demokratischen" und US-installierten Potentaten förderte und bei ausser-KOntrolle-geraten bzw. unverschämterweise beginnender eigener, selbständiger Handlungsweise ( a la Hire´nFire) vernichteten - selten ohne zivile Kollateralschäden - ist schon bemerkenswert.

      Noriega ist eines der Standard-Beispiele.
      verlogener als im Falle Panamas kann man icht mehr handeln.

      Ein Schelm, wer beim völkerrechtswidrigen Einmarsch der USA in Panama und dem plötzlichen "Entdecken" der jahrzehntelangen engen Rauschgift-Kooperation USA-Noriega nur den auslaufenden Panama-vertrag im Sinn hat.... :D

      Gruß
      D.T.
      Avatar
      schrieb am 29.05.05 19:47:23
      Beitrag Nr. 24.021 ()
      US-KRIEGS- UND AUSSENPOLITIK:

      AUF DER GANZEN LINIE MAL WIEDER VERSAGT....


      -----------------------------------------------

      SPIEGEL ONLINE - 29. Mai 2005, 14:07
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,358085,00.html
      Kampf gegen Terror

      Bush-Regierung sucht nach neuer Strategie

      Auch innerhalb der Bush-Regierung herrscht wachsende Uneinigkeit darüber, ob die Strategie des "Krieg gegen den Terrorismus" noch richtig sei. Einigkeit herrscht allerdings darüber, dass sie weniger erfolgreich war als erhofft. Jetzt, heißt es aus US-Regierungskreisen, sei Zeit für "Phase zwei".



      Washington - Die Kritik an Präsident George W. Bushs Anti-Terror-Politik wächst, und auch innerhalb der US-Regierung hat offenbar eine Diskussion darüber begonnen, ob es Zeit für eine Änderung der bisherigen Doktrin sei. Das berichtet die "Washington Post" mit Bezug auf mehrere, nur zum Teil anonyme Quellen aus Regierungskreisen.

      Die Strategie des "Krieg gegen den Terrorismus" hatte seit den Anschlägen vom 11. September 2001 immer auf symbolträchtige, prominente Paten des Terrors gezielt: Osama Bin Laden ist hier nur die Nummer Eins einer ganzen Hierarchie von Fahndungszielen.

      Doch diese Art des Denkens und Vorgehens zeigt trotz zahlreicher Fahndungserfolge nicht die Resultate, die sich die Bush-Regierung davon erhoffte: Der Zugriff auf prominente al-Qaida-Führer etwa verpuffe weitgehend wirkungslos, weil einfach andere an ihre Stelle rückten.

      Zudem hätten sich unter dem Dauerdruck der Verfolgung die Terrororganisationen selbst verändert: Al-Qaida sei heute nicht mehr das autokratisch gelenkte Werkzeug eines Bin Laden, sondern eine "formlose, diffuse und schwierig zu bekämpfende Organisation", heißt es in der "Washington Post". Die Zeitung zitiert unter anderem Bushs Terrorismusberater Fragos Townsend: "Der Feind hat sich natürlicherweise angepasst.
      " Wie weiter gegen den organisierten Terrorismus vorzugehen sei, ist demnach längst Gegenstand einer lebhaften Debatte innerhalb des Bush-Kabinetts. Laut "Washington Post" herrschen in der US-Regierung unterschiedliche Ansichten darüber, ob die Gefährlichkeit von al-Qaida nun stark abgenommen habe oder gleich geblieben sei. Ein weiterer anonymer Regierungsbeamter wurde mit den Worten zitiert, dass nun ein "strategischer Ansatz zum Besiegen von gewaltsamem Extremismus" angestrebt werde.

      Kritik aus Armee-Kreisen

      Diese von einem anonymen Regierungsbeamten salopp "Phase zwei" getaufte, angestrebte neue Strategie müsse darauf abzielen, statt einzelne al-Qaida-Mitglieder zu jagen den gewaltsamen Extremismus an sich zu bekämpfen.

      Doch auch, wie und mit welchen Mitteln dieses Ziel angegangen werden soll, ist heiß umstritten. So legte vor wenigen Wochen das Institut für strategische Studien des US Army War College eine Studie vor, die sich fast wie ein Wunschzettel zur Veränderung der derzeitigen Politik liest - und von der US-Army über die Webseite des Institutes öffentlich gemacht wurde. Mit der Regierung geht die Studie wenig schonend um: So habe es die Bush-Administration unter anderem versäumt, in mehr als drei Jahren "Krieg gegen Terrorismus" das genaue Ziel der vielen parallel laufenden Aktionen und Maßnahmen zu definieren.

      Die Absichtserklärung, den Mittleren Osten demokratisieren zu wollen, sei beispielsweise nicht durch entsprechende Entscheidungen und Maßnahmen gestützt worden: Bald schon sei man im Irak so weit, dass man prinzipiell entscheiden müsse, ob man noch mehr Truppen ins Land bringt und Geld investiert - oder sich völlig zurückziehen solle. "Der Preis für die Verfolgung solcher ehrgeizigen, aber schlecht definierten Ziele war hoch, aber noch akzeptabel", heißt es wörtlich in der Studie, "doch der laufende Aufstand im Irak erhöht diesen Preis bis zu einem Punkt, wo grundlegende Entscheidungen nicht mehr aufgeschoben werden können."


      Die Army-Studie führt neben der bisher verfolgten Strategie, mit militärischer Härte gegen den Terrorismus vorzugehen, eine Alternative an: Die USA müssten sich entscheiden, ob sie mit ihrer Anti-Terror-Strategie den Terrorismus auf einen Level zurückzwingen wollten, wie er vor dem 11. September als akzeptabel empfunden wurde - oder ob sie sich dafür engagieren wollten, weit schlimmeren Terror mit Massenvernichtungswaffen in der Zukunft zu verhindern.


      Sollten die USA den Weg gehen wollen, al-Qaida und verwandte Organisationen auszumerzen, dann müssten sie ihre militärischen Engagements verdoppeln, argumentiert die Studie. Und mehr als das: Dann müssten die USA diesen "Krieg gegen Terrorismus" auch auf andere islamische Staaten ausweiten, deren Regierungen die Ausbreitung des islamischen religiösen Extremismus unterstützt hätten. Die US-Army-Studie nennt da als "Quellen des Terrorismus" unter anderem Saudi-Arabien, Iran, Syrien und Ägypten.

      Die Alternative bestünde dagegen in einer Abkehr von dem Ziel, den Mittleren Osten "demokratisieren" zu wollen. Stattdessen könnten die USA verstärkt auf eine Diplomatie setzen, die darauf abzielen würde, den Terrororganisationen Unterstützung und Waffennachschub zu entziehen.

      Zeit für Grundsatzentscheidungen

      Genau auf Linie dieser für die Bush-Regierung ärgerlichen Army-Studie, die nach Aussage mehrerer Regierungsmitglieder von ihnen "nicht gelesen" worden sei, diskutiert auch das Kabinett. Die möglichen Zielrichtungen einer veränderten Anti-Terror-Politik lassen sich anhand einfacher Grundfragen beschreiben:


      Sollten die USA primär die Terrororganisationen bekämpfen oder versuchen, etwas gegen deren Unterstützung in der islamischen Welt zu tun?
      Sollten die USA dabei primär auf politische oder auf militärische Mittel setzen?


      Den anonymen Quellen der "Washington Post" zufolge wird derzeit in verantwortlichen Zirkeln unter anderem über die allgemeinen Auswirkungen des Irak-Kriegs auf die Terrorismusbekämpfung diskutiert. Dazu kommen die Vorwürfe des US-Außenministeriums, wonach die US-Außenpolitik in den vergangenen Jahren andere Prioritäten gegenüber dem Terrorismus vernachlässigt habe. Es sollten zudem Möglichkeiten zum Umgang mit einer "neuen Generation von Terroristen" erörtert werden, die in den vergangenen Jahren Kampferfahrung im Irak gesammelt habe. Weiterhin sollten Bemühungen um ein besseres Image der USA im Ausland verstärkt in das Anti-Terror-Vorgehen integriert werden.

      So konsequent Bush seine Anti-Terror-Politik bisher nach außen vertrat, so wahrscheinlich scheint eine Strategieänderung innerhalb kürzerer Zeit nun zu sein. Die offensichtlich laufende Hinterfragung der Strategien wurde im Frühjahr vom National Security Council initiiert, in dem neben der Regierung auch Armee, Sicherheitsbehörden und Geheimdienste vertreten sind. Ganz glücklich scheint da mit dem Verlauf des "Krieg gegen den Terrorimus" inzwischen niemand mehr zu sein. Oder wie es die anonyme Quelle der "Washington Post" formuliert: "Wie nähern uns einer Entscheidung."


      Frank Patalong
      Avatar
      schrieb am 01.06.05 10:06:10
      Beitrag Nr. 24.022 ()
      SPIEGEL ONLINE - May 31, 2005, 10:54 AM
      URL: http://www.spiegel.de/international/0,1518,358369,00.html



      C.I.A.

      Expanding Terror Battle Under Guise of Charter Flights

      Behind a cover of front companies and shell corporations, the C.I.A. has rapidly expanded its air operations as it has pursued and questioned terrorist suspects.


      SMITHFIELD, N.C. - The airplanes of Aero Contractors Ltd. take off from Johnston County Airport here, then disappear over the scrub pines and fields of tobacco and sweet potatoes. Nothing about the sleepy Southern setting hints of foreign intrigue. Nothing gives away the fact that Aero`s pilots are the discreet bus drivers of the battle against terrorism, routinely sent on secret missions to Baghdad, Cairo, Tashkent and Kabul.

      When the Central Intelligence Agency wants to grab a suspected member of Al Qaeda overseas and deliver him to interrogators in another country, an Aero Contractors plane often does the job. If agency experts need to fly overseas in a hurry after the capture of a prized prisoner, a plane will depart Johnston County and stop at Dulles Airport outside Washington to pick up the C.I.A. team on the way.




      Aero Contractors` planes dropped C.I.A. paramilitary officers into Afghanistan in 2001; carried an American team to Karachi, Pakistan, right after the United States Consulate there was bombed in 2002; and flew from Libya to Guantánamo Bay, Cuba, the day before an American-held prisoner said he was questioned by Libyan intelligence agents last year, according to flight data and other records.

      While posing as a private charter outfit - "aircraft rental with pilot" is the listing in Dun and Bradstreet - Aero Contractors is in fact a major domestic hub of the Central Intelligence Agency`s secret air service. The company was founded in 1979 by a legendary C.I.A. officer and chief pilot for Air America, the agency`s Vietnam-era air company, and it appears to be controlled by the agency, according to former employees.

      Behind a surprisingly thin cover of rural hideaways, front companies and shell corporations that share officers who appear to exist only on paper, the C.I.A. has rapidly expanded its air operations since 2001 as it has pursued and questioned terrorism suspects around the world.

      An analysis of thousands of flight records, aircraft registrations and corporate documents, as well as interviews with former C.I.A. officers and pilots, show that the agency owns at least 26 planes, 10 of them purchased since 2001. The agency has concealed its ownership behind a web of seven shell corporations that appear to have no employees and no function apart from owning the aircraft.

      The planes, regularly supplemented by private charters, are operated by real companies controlled by or tied to the agency, including Aero Contractors and two Florida companies, Pegasus Technologies and Tepper Aviation.

      The civilian planes can go places American military craft would not be welcome. They sometimes allow the agency to circumvent reporting requirements most countries impose on flights operated by other governments. But the cover can fail, as when two Austrian fighter jets were scrambled on Jan. 21, 2003, to intercept a C.I.A. Hercules transport plane, equipped with military communications, on its way from Germany to Azerbaijan.
      :D

      "When the C.I.A. is given a task, it`s usually because national policy makers don`t want `U.S. government` written all over it," said Jim Glerum, a retired C.I.A. officer who spent 18 years with the agency`s Air America but says he has no knowledge of current operations. "If you`re flying an executive jet into somewhere where there are plenty of executive jets, you can look like any other company."

      Some of the C.I.A. planes have been used for carrying out renditions, the legal term for the agency`s practice of seizing terrorism suspects in one foreign country and delivering them to be detained in another, including countries that routinely engage in torture. The resulting controversy has breached the secrecy of the agency`s flights in the last two years, as plane-spotting hobbyists, activists and journalists in a dozen countries have tracked the mysterious planes` movements.

      Inquiries From Abroad

      The authorities in Italy and Sweden have opened investigations into the C.I.A.`s alleged role in the seizure of suspects in those countries who were then flown to Egypt for interrogation. According to Dr. Georg Nolte, a law professor at the University of Munich, under international law, nations are obligated to investigate any substantiated human rights violations committed on their territory or using their airspace.

      Dr. Nolte examined the case of Khaled el-Masri, a German citizen who American officials have confirmed was pulled from a bus on the Serbia-Macedonia border on Dec. 31, 2003, and held for three weeks. Then he was drugged and beaten, by his account, before being flown to Afghanistan.

      The episode illustrates the circumstantial nature of the evidence on C.I.A. flights, which often coincide with the arrest and transporting of Al Qaeda suspects. No public record states how Mr. Masri was taken to Afghanistan. But flight data shows a Boeing Business Jet operated by Aero Contractors and owned by Premier Executive Transport Services, one of the C.I.A.-linked shell companies, flew from Skopje, Macedonia, to Baghdad and on to Kabul on Jan. 24, 2004, the day after Mr. Masri`s passport was marked with a Macedonian exit stamp.

      Mr. Masri was later released by order of Condoleezza Rice, the national security adviser at the time, after his arrest was shown to be a case of mistaken identity.

      A C.I.A. spokeswoman declined to comment for this article. Representatives of Aero Contractors, Tepper Aviation and Pegasus Technologies, which operate the agency planes, said they could not discuss their clients` identities. "We`ve been doing business with the government for a long time, and one of the reasons is, we don`t talk about it," said Robert W. Blowers, Aero`s assistant manager.


      A Varied Fleet

      But records filed with the Federal Aviation Administration provide a detailed, if incomplete, portrait of the agency`s aviation wing.

      The fleet includes a World War II-era DC-3 and a sleek Gulfstream V executive jet, as well as workhorse Hercules transport planes and Spanish-built aircraft that can drop into tight airstrips. The flagship is the Boeing Business Jet, based on the 737 model, which Aero flies from Kinston, N.C., because the runway at Johnston County is too short for it.

      Most of the shell companies that are the planes` nominal owners hold permits to land at American military bases worldwide, a clue to their global mission. Flight records show that at least 11 of the aircraft have landed at Camp Peary, the Virginia base where the C.I.A. operates its training facility, known as "the Farm." Several planes have also made regular trips to Guantánamo.

      But the facility that turns up most often in records of the 26 planes is little Johnston County Airport, which mainly serves private pilots and a few local corporations. At one end of the 5,500-foot runway are the modest airport offices, a flight school and fuel tanks. At the other end are the hangars and offices of Aero Contractors, down a tree-lined driveway named for Charlie Day, an airplane mechanic who earned a reputation as an engine magician working on secret operations in Laos during the Vietnam War.

      "To tell you the truth, I don`t know what they do," said Ray Blackmon, the airport manager, noting that Aero has its own mechanics and fuel tanks, keeping nosey outsiders away. But he called the Aero workers "good neighbors," always ready to lend a tool.
      :laugh:

      Son of Air America

      Aero appears to be the direct descendant of Air America, a C.I.A.-operated air "proprietary," as agency-controlled companies are called.

      Just three years after the big Asian air company was closed in 1976, one of its chief pilots, Jim Rhyne, was asked to open a new air company, according to a former Aero Contractors employee whose account is supported by corporate records.

      "Jim is one of the great untold stories of heroic work for the U.S. government," said Bill Leary, a professor emeritus of history at the University of Georgia who has written about the C.I.A.`s air operations. Mr. Rhyne had a prosthetic leg - he had lost one leg to enemy antiaircraft fire in Laos - that was blamed for his death in a 2001 crash while testing a friend`s new plane at Johnston County Airport.

      Mr. Rhyne had chosen the rural airfield in part because it was handy to Fort Bragg and many Special Forces veterans, and in part because it had no tower from which Aero`s operations could be spied on, a former pilot said.

      "Sometimes a plane would go in the hangar with one tail number and come out in the middle of the night with another," said the former pilot. He asked not to be identified because when he was hired, after responding to a newspaper advertisement seeking pilots for the C.I.A., he signed a secrecy agreement.

      While flying for Aero in the 1980`s and 1990`s, the pilot said, he ferried King Hussein, Jordan`s late ruler, around the United States; kept American-backed rebels like Jonas Savimbi of Angola supplied with guns and food; hopped across the jungles of Colombia to fight the drug trade; and retrieved shoulder-fired Stinger missiles and other weapons from former Soviet republics in Central Asia.

      Ferrying Terrorism Suspects

      Aero`s planes were sent to Fort Bragg to pick up Special Forces operatives for practice runs in the Uwharrie National Forest in North Carolina, dropping supplies or attempting emergency "exfiltrations" of agents, often at night, the former pilot said. He described flying with $50,000 in cash strapped to his legs to buy fuel and working under pseudonyms that changed from job to job.

      He does not recall anyone using the word "rendition." "We used to call them `snatches,` " he said, recalling half a dozen cases. Sometimes the goal was to take a suspect from one country to another. At other times, the C.I.A. team rescued allies, including five men believed to have been marked by Muammar el-Qaddafi, the Libyan leader, for assassination.

      Since 2001, the battle against terrorism has refocused and expanded the C.I.A.`s air operations. Aero`s staff grew to 79 from 48 from 2001 to 2004, according to Dun and Bradstreet.

      Despite the difficulty of determining the purpose of any single flight or who was aboard, the pattern of flights that coincide with known events is striking.

      When Saddam Hussein was captured in Iraq the evening of Dec. 13, 2003, a Gulfstream V executive jet was already en route ;) :eek: from Dulles Airport in Washington. It was joined in Baghdad the next day by the Boeing Business Jet, also flying from Washington.

      Flights on this route were highly unusual, aviation records show. These were the first C.I.A. planes to file flight plans from Washington to Baghdad since the beginning of the war.

      Flight logs show a C.I.A. plane left Dulles within 48 hours of the capture of several Al Qaeda leaders, flying to airports near the place of arrest. They included Abu Zubaida, a close aide to Osama bin Laden, captured on March 28, 2002; Ramzi bin al-Shibh, who helped plan 9/11 from Hamburg, Germany, on Sept. 10, 2002; Abd al-Rahim al-Nashri, the Qaeda operational chief in the Persian Gulf region, on Nov. 8, 2002; and Khalid Shaikh Mohammed, the architect of 9/11, on March 1, 2003.

      A jet also arrived in Riyadh, Saudi Arabia, from Dulles on May 31, 2003, after the killing in Saudi Arabia of Yusuf Bin-Salih al-Ayiri, a propagandist and former close associate of Mr. bin Laden, and the capture of Mr. Ayiri`s deputy, Abdullah al-Shabrani.

      Flight records sometimes lend support to otherwise unsubstantiated reports. Omar Deghayes, a Libyan-born prisoner in the American detention center at Guantánamo Bay, Cuba, has said through his lawyer that four Libyan intelligence service officers appeared in September in an interrogation cell.

      Aviation records cannot corroborate his claim that the men questioned him and threatened his life. But they do show that a Gulfstream V registered to one of the C.I.A. shell companies flew from Tripoli, Libya, to Guantánamo on Sept. 8, the day before Mr. Deghayes reported first meeting the Libyan agents. The plane stopped in Jamaica and at Dulles before returning to the Johnston County Airport, flight records show.

      The same Gulfstream has been linked - through witness accounts, government inquiries and news reports - to prisoner renditions from Sweden, Pakistan, Indonesia and Gambia.

      Most recently, flight records show the Boeing Business Jet traveling from Sudan to Baltimore-Washington International Airport on April 17, and returning to Sudan on April 22. The trip coincides with a visit of the Sudanese intelligence chief to Washington that was reported April 30 by The Los Angeles Times.

      Mysterious Companies

      As the C.I.A. tries to veil such air operations, aviation regulations pose a major obstacle. Planes must have visible tail numbers, and their ownership can be easily checked by entering the number into the Federal Aviation Administration`s online registry.

      So, rather than purchase aircraft outright, the C.I.A. uses shell companies whose names appear unremarkable in casual checks of F.A.A. registrations.

      On closer examination, however, it becomes clear that those companies appear to have no premises, only post office boxes or addresses in care of lawyers` offices. Their officers and directors, listed in state corporate databases, seem to have been invented. A search of public records for ordinary identifying information about the officers - addresses, phone numbers, house purchases, and so on - comes up with only post office boxes in Virginia, Maryland and Washington, D.C.

      But whoever created the companies used some of the same post office box addresses and the same apparently fictitious officers for two or more of the companies. One of those seeming ghost executives, Philip P. Quincannon, for instance, is listed as an officer of Premier Executive Transport Services and Crowell Aviation Technologies, both listed to the same Massachusetts address, as well as Stevens Express Leasing in Tennessee.

      No one by that name can be found in any public record other than post office boxes in Washington and Dunn Loring, Va. Those listings for Mr. Quincannon, in commercial databases, include an anomaly: His Social Security number was issued in Washington between 1993 and 1995, but his birth year is listed as 1949.

      Mr. Glerum, the C.I.A. and Air America veteran, said the use of one such name on more than one company was "bad tradecraft: you shouldn`t allow an element of one entity to lead to others."

      He said one method used in setting up past C.I.A. proprietaries was to ask real people to volunteer to serve as officers or directors. "It was very, very easy to find patriotic Americans who were willing to help," he said.

      Such an approach may have been used with Aero Contractors. William J. Rogers, 84, of Maine, said he was asked to serve on the Aero board in the 1980`s because he was a former Navy pilot and past national commander of the American Legion. He knew the company did government work, but not much more, he said. "We used to meet once or twice a year," he said.

      Aero`s president, according to corporate records, is Norman Richardson, a North Carolina businessman who once ran a truck stop restaurant called Stormin` Norman`s. Asked about his role with Aero, Mr. Richardson said only: "Most of the work we do is for the government. It`s on the basis that we can`t say anything about it."

      Secrecy Is Difficult

      Aero`s much-larger ancestor, Air America, was closed down in 1976 just as the United States Senate`s Church Committee issued a mixed report on the value of the C.I.A.`s use of proprietary companies. The committee questioned whether the nation would ever again be involved in covert wars. One comment appears prescient.

      When one C.I.A. official told the committee that a new air proprietary should be created only if "we have a chance at keeping it secret that it is C.I.A.," Lawrence R. Houston, then agency`s general counsel, objected.

      In the aviation industry, said Mr. Houston, who died in 1995, "everybody knows what everybody is doing, and something new coming along is immediately the focus of a thousand eyes and prying questions."

      He concluded: "I don`t think you can do a real cover operation."

      Ford Fessenden contributed reporting for this article.

      This article was reported by Scott Shane, Stephen Grey and Margot Williams and written by Mr. Shane.
      Avatar
      schrieb am 03.06.05 16:38:49
      Beitrag Nr. 24.023 ()
      Da kann man sich ein schönes Video runterladen und hautnah miterleben, wie Fallujah "befreit" wurde. :rolleyes:

      http://www.diario.it/?page=wl05060100#italiano
      Avatar
      schrieb am 03.06.05 21:30:26
      Beitrag Nr. 24.024 ()
      an alle Freunden, egal ob auf der pro-kriegs- oder anti-kriegsseite, Grüsse von dsR

      um den Krieg gehts nicht mehr - die Schlacht ist vorbei, Nachkarten wäre Rechthaberei.

      jetzt gehts nur noch um die Besatzungsherrschaft des US-Satrapen in Bagdad (bzw. um das gewaltsame Ende davon - nach vietnamesischem Vorbild)

      momentan sind saure Gurken angesagt (wie auch längere Zeit in Vietnam).
      in dem Moment, wo legitimierte irakische Führer politische Macht einfordern, auf souveränes Handeln pochen - da wird es für die fundamentalistischen Kreuzfahrer sehr, sehr eng....
      Götterdämmerung ?

      time will come :D
      und dann ist im schräd wieder was los :cool:
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 11:51:08
      Beitrag Nr. 24.025 ()
      [posting]16.792.756 von El_Torro am 03.06.05 16:38:49[/posting]Video.... Das ist auch sehenswert:

      http://www.pentagonstrike.co.uk/pentagon_ge.htm#Main (deutsch)

      oder die fullscreen-Version auf englisch:
      http://www.freedomunderground.org/memoryhole/pentagon.php#Ma… :eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 01:34:58
      Beitrag Nr. 24.026 ()
      Al-Dschasira wird auf englisch senden

      Der arabische Nachrichtensender will dadurch den bisherigen Informationsfluß von Nord nach Süd umdrehen

      London - Das Programm des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira soll nach einem Zeitungsbericht ab kommendem Jahr weltweit auch in englischer Sprache zu empfangen sein. Wie die in London erscheinende „Times“ unter Berufung auf den Geschäftsführer von Al-Dschasira International, Nigel Parsons, berichtete, wirbt der in Katar angesiedelte Kanal derzeit Journalisten an. Büros sollen danach in London, Washington und Kuala Lumpur aufgebaut werden.

      Mit einer Personalstärke von 250 Beschäftigten werde das neue Angebot als Gegengewicht zu amerikanischen und europäischen Medien wie CNN oder der BBC alle globalen Ereignisse abdecken, hieß es. Man wolle den bisherigen Informationsfluß von Nord nach Süd umdrehen, zitierte die „Times“ Parsons. „Dies ist der erste englischsprachige Kanal seiner Art - mit Ausstrahlung aus der sich entwickelnden Welt“, sagte er der Zeitung. Die Berichterstattung werde ausgewogen sein, sein Sender sei nicht anti-amerikanisch.

      Nach den Angaben wurde der Sender Al-Dschasira, der unter anderem mit Videos des El-Kaida-Führers Osama bin Laden auf sich aufmerksam machte, vor neun Jahren gegründet und erreicht weltweit mehr als 40 Millionen Zuschauer.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 23:49:07
      Beitrag Nr. 24.027 ()
      US-Truppen finden im Irak Rebellen-Bunker und Waffenarsenal
      Sonntag 5 Juni, 2005 13:59 CET

      Bagdad (Reuters) - US-Truppen haben im Westen des Irak einen voll eingerichteten unterirdischen Bunkerkomplex Aufständischer mit einem immensen Waffenarsenal entdeckt.

      Nach US-Militärangaben handelt es sich um eines der größten bislang gefundenen Verstecke der Rebellen in dem Land.

      Der Komplex in der Provinz Anbar nahe der Stadt Karma bei Falludscha, rund 50 Kilometer westlich von Bagdad, erstrecke sich auf einer Fläche von 170 mal 275 Metern, teilte das US-Militär am Sonntag mit.
      Es sei aber niemand in dem Bunker angetroffen worden. "In den verschiedenen Räumen des Komplexes haben irakische Sicherheitskräfte und Koalitionstruppen vier voll eingerichtete Wohnräume gefunden, eine Küche mit frischen Lebensmitteln, zwei Duschen und eine eingeschaltete Klimaanlage", sagte ein Militärsprecher.
      Zudem seien in dem Rebellenversteck zahlreiche Arten von automatischen Waffen, Granaten, Raketen und Artilleriegeschossen gefunden worden.
      Auch hätten dort schwarze Uniformen, Ski-Masken, Kompasse, Logbücher, Nachtsichtgeräte und voll geladene Mobiltelefone gelagert.

      Die Provinz Anbar gilt als die Region des Irak, in der Aufständische am heftigsten Widerstand gegen die US-geführten Truppen und irakische Sicherheitskräfte leisten.
      Hier wurden seit der von US-Truppen geführten Invasion im Irak mehr US-Soldaten getötet als in jeder anderen Provinz des Landes.
      Der größte Teil Anbars ist Wüste.
      Die vorwiegend sunnitischen Moslems in der Region leben zumeist in Orten entlang des Euphrat.

      Die USA verdächtigen die Extremistenorganisation Al-Kaida, Waffen, Geld und aus dem Ausland stammende arabische Extremisten über Syrien in den Irak zu schleusen.
      Diese würden vor Anschlägen in sicheren Unterkünften, wie dem jetzt entdeckten Bunker, untergebracht.



      Sieht so aus als ob sich der Terror im Irak dauerhafter einrichtet als für die beschränkten cerebralen Fähigkeiten Dschee Dabbeljus und seiner White House Experten vorstellbar war. Aber was solls!
      Das Baby liegt im Brunen und Basta
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 15:22:56
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.06.05 12:58:22
      Beitrag Nr. 24.029 ()
      [URLGeneration Kill ]http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=685658[/URL]

      Schüsse im Bass, Scharmützel in der elektronischen Musik: Autechre fragen, wie der Krieg klingt

      VON ADAM OLSCHEWSKI

      Der Krieg ist im Menschen drin. Kranke wie intakte Zellen werden eliminiert, man atmet Tod; unentwegt stemmt man sich gegen etwas, das Kind haut dem Kind mit der Schaufel eine Delle in die Stirn, nur, weil es sehen möchte, wie Schmerz entsteht. Der Krieg ist unserem Wesen so klar eingegeben, dass er, im großen Maßstab ausgeführt, lediglich eine Nuancenverschiebung bedeutet.

      An dieser Stelle wird der Pazifist, der sich sonst ja gern bei Zweitausendeins mit seiner Literatur eindeckt, unter Umständen sprachlos sein. Den Menschen als Krieger sieht dagegen der Journalist Evan Wright; er ist es, der uns, die da meinten, ein flotter virtueller Krieg sei möglich, sei schnell geschehen, Blut und Leichen vorsetzt und eine Lebensvernichtungsmaschine ohne jede Verdammnis kommentarlos hingestellt. In seinen Reportagen vom Irakkrieg, die er für den Rolling Stone geschrieben und die er in Buchform unter dem Titel Generation Kill zusammengefasst hat, beschreibt er den Einmarsch einer amerikanischen Aufklärungseinheit im März/April 2003.

      Wright war mit an der Front, er hat dem Tod zugeschaut. Er ist ein kühler Beobachter, der zwar reflektieren kann, doch die reine Beobachtung vorzieht. Und die reicht tatsächlich: Schädel gehen entzwei, Geschosse dringen ins Auge, Pornohefte werden studiert, Kinder sterben durch Schrapnelle, es wird geschissen, geschwitzt und mastrubiert, es werden dreckige Scherze gerissen, es wird zusammengehalten, enthauptet und im großen Stil eliminiert, alles in einem Atemzug. Und wir geraten aus dem Lot. Denn Wright ist nicht bereit, einem beim Sortieren des Erlebten zu helfen, die Erbsen von den Linsen, das Gemeine vom Guten zu trennen. Er schreibt auf und lässt einen im Stich. Vielleicht hat er keine Antworten; vielleicht gibt es keine.

      Krieg hat einen eigenen Sound

      Diese Männer in ihren Zwanzigern gehen im Töten auf. "Wenn die Marineinfanteristen über das Gemetzel sprechen, das sie anrichten, schwingt eine Scham mit, ein banger Jubel, das letzte gesellschaftliche Tabu gebrochen zu haben, und dies mit staatlicher Sanktion". Oder aber, wenn er einen Beschuss schildert: " Es klingt, als ob Dutzende von Waffen von allen Seiten feuern. Es ist so laut und beinahe so stetig wie das Rauschen eines Flusses, der über einen Damm bricht. Man kann über heftiges Gewehrfeuer eines sagen: dass es sich so anhört, wie es sollte. Es ist ein äußerst wütendes Geräusch."

      Es klingt also. Der Krieg hat einen eigenen Sound. Allerdings sollte sich ein Soundtrack zu Kriegstaten vor Eindeutigkeiten hüten, man befindet sich schließlich auf einem nur relativ sicheren Terrain. Er sollte nach Möglichkeit jedwede Wut mitnehmen, die ihm unterkommt, den Zweifel unbedingt aufheben. Es geht die Mär, dass Autechre, das britische Elektroniker-Duo aus Sean Booth und Rob Brown, in dem Stück "Pro Radii" von ihrer jüngsten, großartig abhebenden CD-Produktion Untiltet Feuergefechte aus dem Irak entweder nachgestellt oder Mitschnitte von ihnen verwendet haben. Es wundert ein wenig, dass hier Konkretes Eingang findet, da das Duo, das sich Anfang der Neunziger gründete, stets ins Unbestimmte gezielt hat; sich der Szene verweigert hat. Autreche haben, auf den Errungenschaften der Achtziger fußend - allen voran: HipHop und Hardcore -, Signale des Dancefloor und Minimalismus immer wieder zu einem eigenen Eklektikshop kombiniert. Ihr Name steht für ein abstraktes, vielfach deutbares Konstrukt, das im Prinzip der Musik eines Luigi Nono, eines Ted Dockstader oder eines Karl-Heinz Stockhausen näher steht als dem Pop.

      Ein Wandel ins Abstrakte passiert auch jetzt, obwohl der Krieg vorkommt. Ein Prolog aus zwei Stücken mit Kampfansätzen wird voran gestellt, dann, nach einer Pause gleich einer Ladehemmung, die Nummer drei, das Hauptgefecht, eben "Pro Radii"; man assoziiert: Schüsse im Bass, Kanonenfeuer vielleicht, das die Aufklärungseinheit angefordert haben könnte, mit Grillenzirpen versetzt. Den Fetzen einer Menschenstimme, bald gestörte Frequenzen der Fernmelder, wie das allenthalben an der Front vorkommt, hört einen Ruf kurz darauf wie den einer Armee, die "Heil" oder "Ja" oder "Amen" schreit; Scharmützel, darunter gemischt ein machtvolles Raunen, das Stück gewinnt an Tanzbarkeit.

      "Tanz den Mussolini" hieß es bei DAF, nun Tanz den Todestanz, bevor nach fünf Minuten Krieger-Stämme massiv unter Industriebeschuss geraten; die Dritte wehrt sich gegen die Erste Welt, so eine mögliche Deutung. Selbst wenn hier nichts gewiss ist: alles, was danach kommt, die restlichen fünf Stücke, ist nur Epilog, Danksagung, Register et cetera. Der Krieg ist gewonnen, verloren, was auch immer. Er war da, jetzt ist er nicht mehr. Wir sind im Vakuum.

      Klang und Krieg
      Das britische Elektroniker-Duo Autechre hat auf seiner neuen LP Geräusche aus dem Irakkrieg gesampelt und zu Musik verarbeitet. Gerade über den Umweg der Abstraktion ergibt das eine sehr unmittelbare Hörerfahrung. Autechre: "Untilted" ( Warp / Rough Trade) hoh


      Erscheinungsdatum 07.06.2005
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 22:28:33
      Beitrag Nr. 24.030 ()
      Studie: Weltweite Rüstungsausgaben bei über eine Billion Dollar
      Dienstag 7 Juni, 2005 19:34 CET



      Stockholm (Reuters) - Die weltweiten Rüstungsausgaben sind 2004 einer Studie zufolge auf mehr als eine Billion Dollar angewachsen.

      Sie erreichten damit angesichts des von den USA angeführten Krieges gegen den Terror fast wieder das Spitzenniveau der Jahre 1987/88 während des Kalten Krieges.

      Fast die Hälfte der Gesamtausgaben von 159 Ländern sei auf die USA entfallen, die ihre Militäraufwendungen um zwölf Prozent auf 455 Milliarden Dollar ausweiteten, geht aus dem am Dienstag vorgelegten Jahrbuch des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hervor.
      Auf die fünf Staaten mit den höchsten Militärausgaben - USA, Großbritannien, Frankreich, Japan und China - entfielen dem Institut zufolge im vergangenen Jahr etwa zwei Drittel der weltweiten Rüstungsausgaben.
      Dabei erschienen die Ausgaben der einzelnen Länder im Vergleich zu den USA recht gering.
      So habe China mit 35 Milliarden Dollar sieben Prozent weniger für Rüstung ausgegeben, während Russland seine Militäraufwendungen um fünf Prozent auf 19 Milliarden Dollar gesteigert habe.
      Deutschland habe 33,9 Milliarden nach 34,8 Milliarden Dollar im Vorjahr in die Rüstung investiert.

      Unter den Lieferanten konventioneller Waffen habe in den vergangenen Jahren Russland die USA vom ersten Platz verdrängt, heißt es in dem Jahrbuch.
      Im Zeitraum 2000 bis 2004 seien 81 Prozent aller Exporte konventioneller Waffen auf die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland entfallen.
      Hauptabnehmer seien 2004 China und Indien gewesen.
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 09:37:33
      Beitrag Nr. 24.031 ()
      Man darf gespannt sein, ob die schlimmsten Verbrechen des Massenmörders Saddam im Prozess überhaupt zur Sprache kommen...
      -------------------------------------------------------

      [URLMachtkämpfe um Prozess gegen Saddam]http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/nachrichten/?cnt=687047

      Iraks Regierung dringt auf rasches Verfahren, um sich beliebt zu machen / USA scheuen Anklage wegen Gräueln im Iran-Krieg

      Über den geplanten Prozess gegen den vor mehr als zwei Jahren gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein kommen aus Bagdad widersprüchliche Ankündigungen. Das weist auf heftige Machtkämpfe hin.

      [/URL]VON BIRGIT CERHA


      Über die Modalitäten seines Prozesses gibt es Differenzen zwischen Iraks Regierung und den USA: Saddam Hussein, hier bei einem Gerichtstermin im vergangenen Sommer.

      Streit um den Prozess gegen Saddam Hussein (dpa)
      Beirut · 9. Juni · Die irakische Regierung zog jüngst die Ankündigung von Laith Kubba, Sprecher des Interim-Premiers Ibrahim al Dschaafari zurück, dass Saddam binnen zwei Monaten vor Gericht gestellt werde. Kubba räumte ein, dass es dem für das gestürzte Regime zuständigen Sondertribunal, nicht der Regierung, obliege, Modi und Termine der Verfahren bekannt zu geben.

      Ein Sprecher des Tribunals bestätigte, dass weder der Beginn des Prozesses gegen Saddam feststehe noch - wie Kubba behauptet hatte - ein Beschluss gefasst worden sei, die Anklage gegen den Ex-Diktator auf nur zwölf Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu konzentrieren. Laut Kubba könnten mindestens 500 Fälle vorgebracht werden.

      Seit Saddams Festnahme durch US-Marines im Dezember 2003 steht Bagdad unter Druck, den Despoten und seine elf engsten Komplizen in US-Gefangenschaft für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu bestrafen. Die von Schiiten und Kurden dominierte Übergangsregierung al Dschaafaris glaubt, eine Urteil gegen Saddam könne ihr bei der für Mitte Dezember geplanten Parlamentswahl Popularitätsgewinne verschaffen. Auch al Dschaafaris Vorgänger Ijad Allawi hatte im Dezember mit Blick auf die ersten Parlamentswahlen vom Januar einen raschen Prozess gegen Saddam angekündigt, sich jedoch nicht durchsetzen können.

      Hinter den Kulissen tobt ein Machtkampf. Die Regierung erhofft sich von der Konzentration auf zwölf "voll dokumentierte Fälle" ein rasches Urteil. Die Anklage soll mit einem bisher wenig bekannten Massaker in dem Schiitendorf Dujail beginnen, bei dem Saddam laut Anklage im Juli 1982 nach einem fehlgeschlagenen Attentat auf ihn 160 Männer ermorden ließ. US-Berater des Tribunals bestehen hingegen darauf, erst die Komplizen vor Gericht zu stellen, um eine Beweiskette aufzubauen. Saddam hatte wichtige Beweise vernichten lassen.

      Bagdad lehnt diese Vorgangsweise ab, da sie das Verfahren bis mindestens 2006 hinauszögern würde. Saddam könnte, so Kubba, für die zwölf zu beweisenden Verbrechen zum Tode verurteilt werden - seine anderen Missetaten wären dann ohnedies gesühnt. Untersuchungsrichter des Sondertribunals erklärten jedoch, dass sie selbst im Falle von Dujail noch mehr Zeit benötigten.

      Bisher steht auch noch nicht fest, ob Saddam wegen Kriegsverbrechen in Iran und Kuwait angeklagt wird. Irakische Juristen tragen in Iran Beweise für die Beschuldigung zusammen, dass der Diktator 1980 einen "ungerechtfertigten Krieg" mit mehr als einer Million toter Iraner begann. Washington will diesen Krieg nicht vor Gericht bringen - offiziell, weil das für Irak Reparationszahlungen in Milliardenhöhe bedeuten könnte, in Wahrheit, weil Saddam und seine Komplizen im Gerichtssaal peinliche Details aufrühren könnten wie die US-amerikanische und britische Ermutigung zum Krieg oder die westlichen Quellen für das Giftgas, das Tausende Kurden tötete.

      Von den 30 Richtern des Sondertribunals ist aus Sicherheitsgründen nur der Name eines einzigen bekannt. Im März war ein Richter ermordet worden. Rund 400 Personen arbeiten für das Tribunal. Irakische Richter und Staatsanwälte erhielten eine Ausbildung in London. Unabhängige Juristen befürchten dennoch, dass ein kurzer Prozess eine politische Show mit juristischen Fehlern werden könnte. Bei der Bestallung der Richter hatten die USA ein Vetorecht. Die Gesetze, nach denen Saddam verurteilt würde, wurden unter Mitwirkung der Besatzungsbehörde beschlossen. Damit wäre das Verfahren in den Augen vieler Iraker und in der arabischen Welt wenig glaubwürdig.

      Dossier: [URLDer Irak-Krieg und die Folgen]http://www.fr-aktuell.de/irak/[/URL]

      Erscheinungsdatum 10.06.2005
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 10:47:04
      Beitrag Nr. 24.032 ()


      Eine ungute Zwickmühle,in der die Kapitäne der Titanic da stecken: Beiben sie so stur wie bisher auf ihrem Kurs, werden die Ratten im Schiff schön langsam unruhig.
      Drehen sie aber um, wollen die zahlenden Passagiere ihr Geld zurück.

      Spannend wird auch, ob Leichtmatrose Angie auf diesem Dampfer immer noch anheuern will... ;-)

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 14:52:46
      Beitrag Nr. 24.033 ()
      SPIEGEL ONLINE - 10. Juni 2005, 11:24
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,359729,00.html
      Irak-Invaliden

      Das Geschäft mit den Prothesen boomt

      Von Marc Pitzke, New York

      Der Krieg gegen den Terror hat an der Heimatfront makabre Folgen: In den USA boomt das Geschäft mit künstlichen Gliedmaßen. Denn seit dem Vietnamkrieg gab es nicht mehr so viele verstümmelte US-Soldaten. Die orthopädische Industrie kann die Nachfrage kaum bewältigen.


      Anschlag auf US-Truppen im Irak: Zahl der verstümmelten Kriegsheimkehrer steigt [


      New York - In einem Labor bei Boston hat die Zukunft begonnen. Hier, am Massachusetts Institute for Techology (MIT), in einem mit Computern, futuristischen Apparaturen und Kabelknäueln vollgestopftem Raum, basteln Forscher der Abteilung Biomechatronics an einer neuen Generation orthopädischer Arm- und Beinprothesen, die direkt ans menschliche Nervensystem gekoppelt sind. Am Ende dessen steht eine abenteuerliche Science-Fiction-Idee - ein Zwitter aus Mensch und Roboter. "In zehn Jahren", prophezeit der MIT-Projektleiter Hugh Herr, "werden wir hybride Menschen haben."

      Das "Projekt Robocop", wie manche es nennen, hat den Segen von höchster Stelle. Das für kriegsversehrte Soldaten zuständige Veteranenamt (VA) des US-Verteidigungsministeriums unterstützte die Forscher bisher mit 7,2 Millionen Dollar.

      Die Behörde hat ein besonderes Interesse am Erfolg der Kunstglied-Experimente. Die Zahl der verstümmelten Kriegsheimkehrer hat ein Rekordniveau erreicht. Allein im vorigen Jahr gab das VA nach eigenen Angaben rund 6000 Prothesen aus - meist an GIs, die im Irak, in Afghanistan und anderen Orten Arme oder Beine verloren haben, im Gefecht, durch Autobomben, bei Unfällen. "Um es mal wirtschaftlich zu sagen", erklärt VA-Forschungschef Stephan Fihn: "Prothesen sind zu einem maßgeblichen Geschäft geworden."

      Von Hollywood ins Militärhospital

      Der Boom der künstlichen Gliedmaßen zählt zu den makabersten Konsequenzen des Kriegs gegen den Terror. Grund dafür ist auch die moderne Kriegstechnik. Die gepanzerten Kevlar-Westen schützen zwar die lebenswichtigen Organe der GIs, nicht aber ihre "entbehrlichen" Gliedmaßen. Die Folge: Viel mehr Soldaten als in früheren Kriegen überleben als Invaliden. "Seit dem Vietnamkrieg hat es nicht mehr so viele Amputierte gegeben", erklärte die Berufsgenossenschaft der US-Orthopäden, die American Orthotic & Prosthetic Association (AOPA).




      Abtransport eines verletzten GIs: "Wir verkaufen sehr viele Arme"

      Davon profitiert nicht nur das MIT-Forscherteam auf seinem Weg zum menschlichen Roboter, sondern auch eine florierende, sonst kaum beachtete Spezialindustrie. Zum Beispiel die kleine Firma Alternative Prosthetic Services aus Connecticut, die bisher ausschließlich Silikon-Prothesen für zivile Unfallopfer und Diabetes-Fälle gefertigt hat: Beine, Füße, Arme, Hände, Finger. Seit dem Irak-Krieg aber hat sich das Geschäft verlagert - und vervielfacht. Neue Hauptkundschaft sind Soldaten.

      "Wir haben so viele Patienten, dass ich mich kaum noch um jeden Fall kümmern kann", sagt Firmengründer Michael Curtin. Zweimal pro Woche fährt Curtin mit seinem "Prothesenkünstler" Chuck O`Brien ins Walter Reed Army Medical Center, die Spezialklinik der US-Armee in Washington, wo die Irak-Verwundeten nachbehandelt werden. Dort setzen sie sich mit ihren Patienten zusammen und formen, schleifen und bemalen in aller Ruhe deren Ersatz-Extremitäten. So erfolgreich ist Alternative Prosthetic Services, dass das Unternehmen neulich gar auf der Seite eins des "Wall Street Journals" porträtiert wurde.

      "Jetzt kann ich mit meinem Talent wenigstens helfen", sagt Chuck O`Brien, der aus Hollywood kommt, wo er zuvor Special Effects und Leichenattrappen für Kinofilme und TV-Krimis bastelte. Doch vor zwei Jahren hatte er genug davon: "Ich war`s leid, nur noch Tote zu machen." Seither widmet er sich den Lebenden - und neuerdings vor allem den Überlebenden aus dem Irak.

      Rekordumsatz im ersten Kriegsjahr

      "Wir verkaufen sehr viele Arme", berichtet auch Joanna Rendi MacDonald, die Marketing-Koordinatorin von Motion Control, einem Unternehmen aus Utah, das das Militär bereits mit Hunderten myoelektrisch gesteuerten Prothesen für Veteranen versorgt hat - künstliche Arme, die der Patient über seine Stumpfmuskulatur selbst bewegen kann.

      "Das Land ist im Krieg", erklärt Dale Berry, der Vizepräsident des Marktführers Hanger Orthotics & Prosthetics, den jüngsten Erfolg seines Hauses. Hanger unterhält inzwischen in 44 US-Bundesstaaten Betreuungszentren für Amputierte, viele davon Kriegsveteranen. Berry selbst reiste 2002 persönlich nach Afghanistan, um Verwundete zu betreuen. "Wir kümmern uns um unsere Soldaten. Und unsere gesamte Industrie zehrt davon."

      Umsatzzahlen für die Branche gibt es nicht, da die Prothesenindustrie überwiegend in privater Hand liegt und auch keiner zentralen Aufsichtsbehörde untersteht. Hanger jedenfalls machte im Bilanzjahr 2003 nach eigenen Angaben einen "Rekordumsatz" von 548 Millionen Dollar. Dass es das erste Jahr des Irak-Kriegs war, ignoriert der Geschäftsbericht freilich pietätvoll. Doch die erste Quartalsbilanz für 2005 weist aus, dass Hangers Handel mit dem Pentagon allein in den letzten zwölf Monaten um 60 Prozent angestiegen ist.

      Denn das Militär scheut keine Kosten, seine Veteranen zu versorgen. Kürzlich legte die Armee den Grundstein für ein neues, zehn Millionen Dollar teures Amputations- und Rehazentrum, in dem ab Ende des Jahres 200 Soldaten pro Woche behandelt werden sollen.

      Private Patienten profitieren

      Das freut auch zivile Prothesennutzer. Der von der Armee mitfinanzierte Technologiesprung in der Orthopädie, für die das MIT-Programm nur ein Beispiel von vielen ist, kommt nach Angaben der AOPA immer mehr Privatpatienten zu Gute.

      "Die Zivilisten sehen im Fernsehen all diese amputierten Soldaten, die oft sogar wieder in den aktiven Dienst zurückkehren", sagt der Orthopäde Dennis Clark aus Iowa, der jede Woche vier Tage im Walter Reed Medical Center damit verbringt, den Soldaten Kunst-Knie anzupassen. "Das steigert auch die private Nachfrage nach besseren Prothesen."

      "Noch eine Million weitere Amputierte"


      Doch die Krankenversicherungen spielen nicht immer mit. Während das Militär alle Kosten trägt, um seine amputierten Soldaten als "Quelle der Inspiration" (US-Präsident George W. Bush) gleich wieder in den PR-Krieg zurückzuschicken, müssen Zivilisten erst mal einen zähen Qualifikationsprozess durchlaufen. Der führe nicht immer zum gewünschten Erfolg, klagt die AOPA auf ihrer Website. Viele Betroffenen müssten sich mit billigeren, älteren Prothesen zufrieden geben oder sogar mit gar keinen - quasi Amputierte zweiter Klasse.

      Derweil öffnet sich der Branche schon ein neuer Wachstumsmarkt: verstümmelte Iraker. So flog ein texanisches US-Firmenkonsortium im vergangenen Jahr sieben Iraker ein, denen Saddam Hussein die rechte Hand hatte abschlagen lassen. Die amerikanischen Prothesen im Wert von bis zu 50.000 Dollar waren umsonst - eine Art Werbegeschenk. Schließlich, sagte Sabah al-Rubayi, der medizinische Direktor des irakischen Gesundheitsministeriums, "haben wir hier noch eine Million weitere Amputierte".

      ----------------------------------

      Wer glaubt, ausser einigen presse- und publikumswirksamen versorgungen von Irakern würden die USA für die vielen entstellten und verkrüppelten Irakis sorgen, ist sicher schief gewickelt.
      Avatar
      schrieb am 10.06.05 21:08:22
      Beitrag Nr. 24.034 ()
      UN-Generalsekretär kritisiert USA

      In Verletzung des Völkerrechts sitzen nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) tausende Menschen in irakischen Gefängnissen, ohne dass ein Strafverfahren gegen sie eröffnet ist. "Einer der größten Herausforderungen der Menschenrechte [im Irak] bleibt die Haft tausender Menschen ohne ordentliches Verfahren", erklärte UN-Generalsekretär Kofi Annan in einem Bericht für den UN-Sicherheitsrat. Die Besatzungsmacht USA verletze damit offenkundig das Völkerrecht.

      Nach Angaben des irakischen Justizministeriums saßen im April in dem Land rund 10.000 Menschen in Haft. 6.000 davon befinden sich laut UN im Gewahrsam der multinationalen Streitkräfte, die von den USA angeführt werden. Amnesty international (ai) hatte im vergangenen Monat erklärt, die US-verwalteten Lager im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib und im kubanischen Guantánamo Bay zeigten, dass den USA Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte egal seien. [/b}rtr
      Avatar
      schrieb am 12.06.05 12:42:08
      Beitrag Nr. 24.035 ()
      Die London Times hat nachgelegt in Bezug der Planung des Irak-Krieges durch Bush/Blair.
      Als erste einmal einen Kommentar zu der Veröffentlicht von Cole dem Geschichtsprofesor aus Michigan.

      Bush and Blair Committed to War in April, 2002
      Leaked Cabinet Briefing Shows British Knew War was Illegal


      The London Times has dropped another bombshell document concerning the planning of the Iraq war in Washington and London.

      The leaked Cabinet office briefing paper for the July 23, 2002, meeting of principals in London, the minutes of which have become notorious as the Downing Street Memo, contains key context for that memo. The briefing paper warns the British cabinet in essence that they are facing jail time because Blair promised Bush at Crawford in April, 2002, that he would go to war against Iraq with the Americans.

      As Michael Smith reports for the London Times, "regime change" is illegal in international law without a United Nations Security Council resolution or other recognized sanction (national self-defense, or rescuing a population from genocide, e.g.). Since the United Kingdom is signatory to the International Criminal Court, British officials could be brought up on charges for crimes like "Aggression."

      Smith quotes the briefing and then remarks on how it shows Bush and Blair to be lying when they invoke their approach to the UN as proof that they sought a peaceful resolution of the Iraq crisis:


      ` “It is just possible that an ultimatum could be cast in terms which Saddam would reject,” the document says. But if he accepted it and did not attack the allies, they would be “most unlikely” to obtain the legal justification they needed.

      The suggestions that the allies use the UN to justify war contradicts claims by Blair and Bush, repeated during their Washington summit last week, that they turned to the UN in order to avoid having to go to war. The attack on Iraq finally began in March 2003. `



      The Cabinet briefing makes crystal clear that Blair had cast his lot in with Bush on an elective war against Iraq already in April, 2002:


      "2. When the Prime Minister discussed Iraq with President Bush at Crawford in April he said that the UK would support military action to bring about regime change, provided that certain conditions were met: efforts had been made to construct a coalition/shape public opinion, the Israel-Palestine Crisis was quiescent, and the options for action to eliminate Iraq`s WMD through the UN weapons inspectors had been exhausted."


      Hier geht es weiter: http://www.juancole.com/2005/06/bush-and-blair-committed-to-…

      Dazu kommen noch die Artikel aus der Times. Einmal die Zusammenfassung [urlMinisters were told of need for Gulf war ‘excuse’]http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2087-1650822,00.html[/url]

      Michael Smith

      MINISTERS were warned in July 2002 that Britain was committed to taking part in an American-led invasion of Iraq and they had no choice but to find a way of making it legal.

      The warning, in a leaked Cabinet Office briefing paper, said Tony Blair had already agreed to back military action to get rid of Saddam Hussein at a summit at the Texas ranch of President George W Bush three months earlier.


      Dazu kommt das Schriftstück, produziert von der Regierungsverwaltung im July 2002:

      [urlCabinet Office paper: Conditions for military action]http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2089-1648758,00.html[/url]

      PERSONAL SECRET UK EYES ONLY

      IRAQ: CONDITIONS FOR MILITARY ACTION (A Note by Officials)

      Summary

      Ministers are invited to:
      (1) Note the latest position on US military planning and timescales for possible action.

      (2) Agree that the objective of any military action should be a stable and law-abiding Iraq, within present borders, co-operating with the international community, no longer posing a threat to its neighbours or international security, and abiding by its international obligations on WMD.

      (3) Agree to engage the US on the need to set military plans within a realistic political strategy, which includes identifying the succession to Saddam Hussein and creating the conditions necessary to justify government military action, which might include an ultimatum for the return of UN weapons inspectors to Iraq. This should include a call from the Prime Minister to President Bush ahead of the briefing of US military plans to the President on 4 August.

      (4) Note the potentially long lead times involved in equipping UK Armed Forces to undertake operations in the Iraqi theatre and agree that the MOD should bring forward proposals for the procurement of Urgent Operational Requirements under cover of the lessons learned from Afghanistan and the outcome of SR2002.

      (5) Agree to the establishment of an ad hoc group of officials under Cabinet Office Chairmanship to consider the development of an information campaign to be agreed with the US.

      Introduction


      Weiter unter http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2089-1648758,00.html

      Falls die Links nicht funken die Artikel stehen bei mir im Thread.
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 23:25:58
      Beitrag Nr. 24.036 ()
      Bevor der sräd hier endgültig einschläft:
      - Hab` ich gerade bei Telepolis gefunden... eine gewisse Logik wohnt dem inne... IMHO.

      The Secret Service at Booker Elementary:The Dog That Did Not Bark

      We`ve all seen the video. It figures prominently in Michael Moore`s
      "Fahrenheit 9/11". It is the video of George Bush at Booker
      Elementary School being informed by Andy Card of the second impact of
      a passenger jetliner into the World Trade Center, then sitting there
      for several minutes reading about goats.
      What damns the Bush administration is not what is in this video, but
      what SHOULD be in the video and is not. Ostensibly, Bush and Card are
      reacting to a surprise attack, but Bush does not act surprised, and
      Andrew Card does not act like a man delivering an unexpected piece of
      news but instead is merely delivering a progress report to which he
      already knows Bush will not have an immediate response.

      There is one more thing that should be in this video and isn`t, and
      that is the Secret Service, the protective detail whose one and only
      job is the President`s safety.

      The fictional Sherlock Holmes solved the crime in "Silver Blaze"
      deducing that it is the owner of the house who is the criminal. How
      does he know? Because the dog did not bark. The only criminal who
      could could carry out the crime and not arouse the dog was a criminal
      the dog already knew as a friend, the dog`s owner.

      Now let us turn our Sherlockian logic on 9-11. Hijacked aircraft were
      wandering across the eastern half of the country. In theory nobody
      could have known how many there are or if more planes were not in the
      process of being hijacked. How could they? Two of the planes had
      crashed into the World Trade Center. There is an airport only four
      miles from Booker Elementary School, and Bush`s presence at the
      school was in the news media days in advance. The Sarasota Herald
      Tribune announced Bush`s visit to Booker on September 8th, given the
      9-11 planners three days to include Bush as a target for a diving
      jetliner. Nobody could have safely assumed he was not a target.

      And yet the Secret Service did not rush in and remove the President
      to a secure location, or at least to the safety of the armored
      Presidential Limousine. That`s their job. That`s what they do in the
      case of a real surprise attack with so many unknowns. They don`t do
      anything else.

      But the Secret Service did nothing. The dog did not bark.

      Bush defenders try to explain away Bush`s inaction as not wanting to
      upset the children. Michael Moore explains away Bush`s inaction by
      suggesting he hadn`t been told to leave. But Michael Moore failed to
      follow that line of reasoning through to its logical conclusion;
      where were the people whose job it is to get the President to a place
      of safety in event of attack, the people who would have, SHOULD have,
      pulled Bush out of there, children and public appearances be damned!
      And as long as the children remained in that room, their lives were
      also at risk from a potential crashing plane. Let me repeat that last
      part. Keeping those people in that class room risked all of their
      lives, children included, from a potential inbound threat.

      The Secret Service did nothing. The dog did not bark.

      If the events of 9-11 were really a surprise to the United States
      Government, then there is no way that the Secret Service could know
      there wasn`t a hijacked or stolen plane headed towards Booker
      Elementary School that very second. The Secret Service could not know
      that Bush wasn`t in danger. The Secret Service could not know that
      all those teachers and children weren`t in danger.

      The Secret Service did nothing. The dog did not bark.

      The Secret Service should be in that video but they are not. From
      their inaction, it is clear that the Secret Service KNEW FOR A FACT
      THAT THE PRESIDENT WAS NOT A TARGET OF ONE OF THE HIJACKED PLANES.
      And the only way anyone could know that for a fact at that particular
      moment is to have known what the targets of the hijacked planes were,
      at that particular moment, standing there in the school.

      The Secret Service did nothing. The dog did not bark.

      Quod Erat Demonstradum, the Bush Administration was part of the 9-11
      plot.
      Avatar
      schrieb am 15.06.05 22:21:23
      Beitrag Nr. 24.037 ()
      Jetzt ist es offiziell:

      SPIEGEL ONLINE - 15. Juni 2005, 06:35
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,360525,00.html
      Pentagon

      Rumsfeld gesteht Versagen im Irak ein

      US-Verteidigungsminister Rumsfeld hat indirekt ein Versagen seiner Regierung im Irak eingeräumt. Die Lage dort sei heute nicht sicherer als nach Saddams Sturz.
      Er beschuldigte Syrien und Iran, die Aufstandsbewegung zu unterstützen. Am Gefangenenlager Guantanamo will Rumsfeld festhalten.




      Rumsfeld zur Lage im Irak: "Statistisch nicht sicherer"

      London - "Statistisch" sei der Irak nicht sicherer als nach dem Sturz von Saddam Hussein im April 2003, sagte Pentagon-Chef Donald Rumsfeld im britischen Rundfunksender BBC. Am Ende des Krieges seien die irakischen Soldaten zwar geflohen, festgenommen und besiegt worden. Danach habe sich jedoch eine Aufstandsbewegung gebildet, die "Höhen und Tiefen" gehabt habe. Rumsfeld fügte hinzu, dass jedoch auch "eine Menge schlechter Dinge", die hätten geschehen können, nicht geschehen seien.

      Rumsfeld beschuldigte Syrien, eine Rolle in der Aufstandsbewegung zu spielen, und Iran, Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Die Grenzen beider Länder zum Irak seien "relativ durchlässig". Jüngsten Pentagon-Angaben zufolge sind seit dem Einmarsch im Irak mehr als 1700 US-Soldaten gestorben.

      In Washington sprach sich Rumsfeld gegen Forderungen nach einer Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo Bay aus. Das Gefängnis im Militärstützpunkt auf Kuba werde auch in den kommenden Jahren noch gebraucht, sagte er. Es gebe keine Alternative für die Unterbringung und Befragung einer großen Zahl mutmaßlicher Terroristen.

      Rumsfeld verteidigte die Inhaftierung von derzeit 520 Personen, von denen die meisten in Afghanistan oder Pakistan gefangen genommen wurden. "Das sind keine gemeinen Autodiebe", sagte der Minister. "Sie sind vermutlich entschlossene Killer." Der Betrieb des Gefangenenlagers werde so sorgfältig kontrolliert wie kein anderes Militärgefängnis zuvor.

      Menschenrechtsgruppen fordern eine Schließung des Lagers, dessen Insassen zum Teil seit mehr als drei Jahren ohne Anklage festgehalten werden. Die meisten wurden 2001 und 2002 wegen Verbindungen zur Taliban-Miliz oder zum Terror-Netzwerk al-Qaida in Afghanistan gefangen genommen.

      ----------------------------------------------------

      Übrigens wundert es mich, daß die Bush-Clique nicht bereits MEXICO des Baues von Massenvernichtungswaffen oder zumindest der Al Quaida-Nähe bezichtigen..... :eek:

      Schliesslich hat man dort soeben enorm umfangreiche, bisher unbekannte Erdölvorkommen gefunden!
      Avatar
      schrieb am 16.06.05 00:22:30
      Beitrag Nr. 24.038 ()
      Rumsy
      ...Er beschuldigte Syrien und Iran, die Aufstandsbewegung zu unterstützen...

      Das kommt mir vor wie die Entschuldigungslüge welche die meisten Vergewaltiger über ihre Opfer sagen:
      "Sie hat es gewollt... " :(
      Avatar
      schrieb am 18.06.05 23:35:18
      Beitrag Nr. 24.039 ()
      Beweise friesiert


      | 18.06.05 |
      Bisher geheime Dokumente bringen George W. Bush unter Verdacht.
      Führte der US-Präsident die Welt vorsätzlich unter falschen Vorzeichen in den Irak-Krieg?

      Von Peter Gruber, Washington


      Darauf deuten Aktennotizen von Mitgliedern der britischen Regierung hin, die Ende dieser Woche auf einer Anhörung im US-Kongress in Washington diskutiert wurden.

      Aus den Protokollen geht hervor, dass Bush den Sturz von Saddam Hussein offenbar bereits Monate vor dem ersten Angriff auf Bagdad beschlossen hatte.
      Auch der Kriegsgrund – Saddams angebliche Massenvernichtungswaffen und Verbindungen zu El Kaida – soll für den Präsidenten damals trotz fehlender Beweise längst festgestanden haben.

      „Downing Street Memo“

      Wichtigstes Dokument ist das „Downing Street Memo“ vom 23. Juli 2002, das unter anderem über Gespräche des damaligen britischen M16-Geheimdienstchefs Sir Richard Dearlove mit hochrangigen Mitgliedern der US-Regierung in Washington berichtet. Dearlove fasst seine Bilanz in vier zentralen Sätzen zusammen:

      Brisantes Material

      -„Ein Militärschlag wird (in Washington) als unvermeidlich angesehen.“
      -„Bush will Saddam mit Gewalt stürzen und dies durch die Verbindung von Terrorismus und ABC-Waffen rechtfertigen“.
      -„Das Geheimdienstmaterial und die Fakten werden entsprechend frisiert, um mit dieser Politik überein zu stimmen.“
      -„Es gibt in Washington kaum eine Diskussionen darüber, was (im Irak) nach einem Militärschlag geschehen soll.“

      Das „Downing Street Memo“, das weder von der britischen noch von der amerikanischen Regierung bestritten wird, stellt die öffentlichen Beteuerungen des US-Präsidenten erheblich in Frage. Bush hatte bis unmittelbar vor Kriegsbeginn am 20. März 2003 öffentlich stets behauptet: „Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen.“

      Später, als die US-Soldaten im Irak keine ABC-Waffen fanden, erklärte sich das Weiße Haus zum Opfer falscher Geheimdienstinformationen. Man habe sich auf die Erkenntnisse der CIA verlassen. Auch diese Entschuldigung erscheint vor dem Hintergrund des Memos äußerst zweifelhaft.

      Weitere Aktennotizen aufgetaucht

      Inzwischen sind weitere Aktennotizen aufgetaucht. Am 14. März 2002, also mehr als ein Jahr vor Kriegsbeginn, berichtet etwa Sir David Manning, außenpolitische Berater von Großbritanniens Premierminister Tony Blair, über ein Treffen mit der damaligen US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice. Thema: Der Sturz Saddam Husseins. „Condi’s Enthusiasmus für einen Regimewechsel ist ungebrochen“, schreibt Manning.

      Drei Tage später trifft sich der britische Botschafter in Washington, Christopher Meyer, mit Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz.
      Befund: Auch Wolfowitz setze in erster Linie auf ABC-Waffen und Saddams Beziehung zu Terroristen als Kriegsbegründung.

      Untersuchung gegen Bush

      Führende Demokraten im amerikanischen Kongress fordern inzwischen eine Untersuchung gegen Bush: „Die Indizien häufen sich und es geht darum, ob der Präsident bei seiner Kriegsentscheidung den Kongress vorsätzlich in die Irre geführt hat“, meint der New Yorker Abgeordnete Charles Rangel.

      Auch John Conyers, führender Demokrat im Justizausschuss des Repräsentantenhauses, ruft nach Hearings: „Der Präsident hat vor der Invasion im Irak stets erklärt, dass Krieg seine allerletzte Wahl sei. Die Wahrheit dieser Aussage steht jetzt – um es milde auszudrücken –sehr in Zweifel.“

      Bedenken äußert auch der frühere US-Präsident Bill Clinton: „Wir wissen, dass einige Mitglieder der Bush-Regierung schon lange bevor sie an die Macht kamen Saddam stürzen wollten“, meinte Clinton in einem Interview: „Und wir wissen auch, dass Vizepräsident Cheney vor dem Krieg mehrfach ins CIA-Hauptquartier gefahren ist. Er ist bestimmt nicht dorthin gefahren, um mit den Agenten Kaffe zu trinken und sie zu fragen, wie es ihnen geht.“

      „Smoking gun"?

      Experten, wie der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern, halten die Memos gar für ein „smoking gun“, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen Bush rechtfertigen würden. McGovern: „Wir haben hier das gleichwertige Gegenstück zu den Nixon-Tonbändern aus dem Watergate-Skandal.“

      Beobachter in Washington halten es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass es tatsächlich zu Untersuchungen kommen wird. Sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus halten Bushs republikanische Parteifreunde die Mehrheit. Alle Kongress-Ausschüsse, die Hearings einberufen könnten, werden von Republikanern geführt.

      Das weiß man auch im Weißen Haus. Dort ist man offenbar so siegessicher, dass man auf die Vorwürfe nicht einmal mehr eingeht. Sprecher Scott McClellan winkt ab: „Da werden nur alte Kamellen aufgewärmt, die schon längst diskutiert wurden.“
      Avatar
      schrieb am 22.06.05 15:47:19
      Beitrag Nr. 24.040 ()
      Anstatt stolz zu sein, dass es Deutschland mit dem "Staatsbürger in Uniform" erreicht hat, die gewissenlosen "Befehlsnotständler" des Dritten Reiches für alle Zukunft unmöglich zu machen und aufgrund der eindeutigen Rechtslage (der Irakkrieg WAR und IST Völkerechtswidrig) sich lieber bei dem Major zu entschuldigen, nun also die Versuche, wieder Kadavergehorsam wie in der US-Armee (bspw. in Abu Ghareib) durchzudrücken.

      Ich bin jedenfalls auf so einen Major stolz, der aus unserer Geschichte und auch der des Vietnam-Krieges und anderer US-geführten und UDSSR-geführten Kriege (Tschetschenien) den einzig richtigen Schluss gezogen hat.

      Hut ab!

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      SPIEGEL ONLINE - 22. Juni 2005, 11:18
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,361609,00.h…


      Urteil

      Gewissensfreiheit gilt auch bei Bundeswehr

      Die Gewissenfreiheit ist bei Berufssoldaten grundsätzlich höher zu bewerten als die Befolgung eines Befehls. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gab heute einem Major Recht, der gegen seine Degradierung wegen angeblicher Befehlsverweigerung im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg in Berufung gegangen war.



      Leipzig - In dem vorliegenden Fall könne das Grundrecht auf Gewissenfreiheit nicht durch einen Befehl verdrängt werden, begründete der 2. Wehrdienstsenat seine Entscheidung. Der Major hatte sich im April 2004 geweigert, an der Entwicklung eines Computerprogramms mitzuarbeiten. Seiner Ansicht nach konnte nicht ausgeschlossen werden, dass mit der Software Kriegshandlungen im Irak unterstützt werden sollen. Außerdem betrachte er den Krieg im Irak als völkerrechtswidrig.

      Das Truppendienstgericht degradierte den Major daraufhin zum Hauptmann, dagegen war der Soldat wie auch die Bundeswehr in Berufung gegangen. Die Streitkräfte wollten eine Entfernung des Soldaten aus der Truppe erreichen.

      Die Leipziger Richter urteilten jetzt, dass die Gewissensfreiheit auch für Personen gelten müsse, die keinen Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer gestellt hätten. Daher stehe auch Berufssoldaten grundsätzlich dieses Grundrecht zu. Die Streitkräfte seien als Teil der vollziehenden Gewalt zu betrachten und daher ausnahmslos an Recht und Gesetz gebunden. Davon könnten sie sich nicht unter der Berufung auf Gesichtspunkte der militärischen Zweckmäßigkeit freistellen.

      Der Major habe seine Gewissensentscheidung glaubwürdig dargelegt. "In der konkreten Lage" habe daher der Befehl das Grundrecht der Gewissensfreiheit nicht verdrängen können. Vielmehr habe die Bundeswehr den Soldaten anderweitig einsetzen können und müssen.


      Das Verteidigungsministerium wollte das Urteil zunächst nicht kommentieren. Eine Bewertung sei erst nach Vorlage der schriftlichen Begründung möglich, sagte eine Ministeriumssprecherin der Nachrichtenagentur ddp. (AZ: BVerwG 2 WD 12.04)
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 07:57:56
      Beitrag Nr. 24.041 ()
      Diese frage stellt sich natürlich auch an der heimatfront unseres nachbarn Afghanistan ,wo nicht nur erfolgreich die Taliban vertrieben wurden,sondern auch wirtschaftlich gesehen der mohnanbau alle früheren rekorde schlägt.
      Sieht man mal von Kabul und anderen metropolen ab wo die tschadorproduktion u. verkauf rückläufig ist,kann durchaus erfreulich auf ein sich immer stärkeres ,bildendes, demokratisches gemeinwesen gebietsweise geschlossen werden.
      Bedauerlicherweise sind unserem rechtsstaat die hände gebunden solchen vaterlandslosen gesellen wie diesem major,sich dem aufbau des Iraks zu verschliessen,da sich rot-grün noch nicht klar darüber werden konnte, ob deutschlands verteidigunggrenzen auch dort vorhanden sind.
      Ein erfolgreicher regierungswechsel mit ständig steigenden ölpreisen dürfte in zukunft diese frage auch in der bevölkerung sehr vereinfachen,gemeinsam unseren freunden aus übersee die nötige unterstützung nicht zu verweigern.
      Es geht nicht an das Irakisches militär besonders die Polizei noch fast alleine rausfinden muss ,wer alles sich dem terrorismus im Irak verschrieben hat.Sieht man von deren ausbildung mal ab,weshalb sie zum wüten gegen die zivilbevölkerung gezwungen sind.Ohne ansehen der personen in bestimmten stadtteilen besteht der verdacht aufenthaltsort ausländischer terroristen zu sein,die sich leider vom äusseren zu befreiten Irakern nicht so leicht unterscheiden lassen.Hätte man vom anfang an auf die erfahrung der kräfte Saddam,s zugegriffen, bräuchte man diese terroristen auch nicht in Cuba uns anderswo unterzubringen,hat man je gehört das Saddam dies ausserhal seines machtbereichs nötig gehabt hat?.Haben wir nicht mittlerweile viele exiliraker die eingedeutscht sind,sie könnten in der Bundeswehr doch dienstverpflichtet werden, ihren heimatland demokratischem bestand zu verleihen,verfügen sie doch über eigne erfahrungen was geeignete repressionen sind, um eine bevölkerung ruhig zu halten.So gesehen bestehen zu Afghanistan und Irak doch gewisse ähnlichkeiten die hoffentlich erfolgreich nach einem regierungswechsel gelöst werden.
      Avatar
      schrieb am 23.06.05 09:15:15
      Beitrag Nr. 24.042 ()
      Das gestrige Urteil des Bundesverwaltungsricht, das einem Offizier in Bezug auf eine Unterstützung des Irakkriegs ein Grundrecht auf Befehlsverweigerung bescheinigte, wirft nachträglich ein Licht auf die Kriegslegitimation. (Ich weiß: Das sind Schlachten von gestern...).

      Offensichtlich schätzt das Bundesverwaltungsgericht den Irakkrieg als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ein oder zumindest eine deutsche Unterstützung dieses Krieges als rechtswidrig. Denn verweigert werden dürfen nur rechtswidrige Befehle.
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 18:00:08
      Beitrag Nr. 24.043 ()
      Überall gestapo-Methoden bei dem mittlerweilen eher totalitären Staat USA




      SPIEGEL ONLINE - 24. Juni 2005, 11:13
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,361980,00.html
      Guantanamo

      Ärzte sollten Häftlinge weich kochen

      Der Eid des Hippokrates zählt nicht viel im US-Gefangenenlager Guantanamo. Nach Informationen der "New York Times" halfen Ärzte den Militärs dabei, die Häftlinge psychisch zu brechen. Sie gaben Ratschläge, wie sich Ängste schüren und der Stress erhöhen lassen.




      Washington - Mit dieser Technik sollten Gefangene kooperativer und auskunftsbereiter gestimmt werden, berichtet die "New York Times". In einem Fall sei den Verhörexperten mitgeteilt worden, dass ein Gefangener krankhafte Furcht vor der Dunkelheit habe. Die Ärzte hätten Hinweise gegeben, wie man diesen Umstand nutzen kann. In einem weiteren Fall habe man versucht, die Sehnsucht eines Häftlings nach seiner Mutter auszunutzen. "Sie sollten uns dabei helfen, die Gefangenen zu brechen", sagte ein ehemaliger Verhörexperte der "New York Times" über die Aufgabe der Ärzte.

      Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf Interviews mit ehemaligen Verhörexperten auf Guantanamo. Auch die Zeitschrift "The New England Journal of Medicine" berichtet laut "New York Times" in dieser Woche über entsprechende Vorgänge in dem Gefangenenlager. Danach ging es bei dem Einsatz der Ärzte ausdrücklich darum, den Stress und die Ängste von Gefangenen zu erhöhen, um an geheime Informationen zu gelangen. Dieses Verhalten sei nicht mit dem Berufsethos von Ärzten vereinbar, sagte Stephen Xenakis, ein Psychiater und ehemaliger General der US-Armee.


      Bryan Whitman, ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, äußerte sich nicht zu den Einzelheiten der Berichte. Während manche Ärzte für die "menschenwürdige Behandlung von Gefangenen" zuständig seien, hätten andere möglicherweise "andere Aufgaben", sagte Whitman - etwa die von Verhaltensforschern, um den Charakter von Häftlingen einzuschätzen.

      Das US-Militär erlaubte der "New York Times" nicht, medizinisches Personal in dem Gefangenenlager zu interviewen. Das US-Verteidigungsministerium betonte, dass die Gefangenenbehandlung in Guantanamo keine ethischen Richtlinien verletze.
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 18:06:05
      Beitrag Nr. 24.044 ()
      Da ich diesem Urteil (ich bin auch auf unsere rechtsprechung in höheren Instanzen stolz, da kann ein so marodes rechtssystem wie das der USA nie mithalten) viel Bedeutung beimesse, hier eine Zusammstellung einiger Artikel.


      ---------------------------------------------------


      DAS RECHT AUF GEWISSENSFREIHEIT
      Soldaten der Bundeswehr dürfen nach einer
      höchstrichterlichen Entscheidung Befehle aus Gewissensgründen verweigern.
      Das Bundesverwaltungsgericht sprach einen Major der Bundeswehr frei, der den
      Irakkrieg nicht unterstützen wollte
      taz Nr. 7697 vom 23.6.2005, Seite 2, 4 Abstract


      --------------------------------------------------

      GRUNDGESETZ
      Artikel 4
      (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen
      und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
      SOLDATENGESETZ
      Paragraf 10
      (4) Der Vorgesetzte darf Befehle nur zu dienstlichen Zwecken und nur unter
      Beachtung der Regeln des Völkerrechts, der Gesetze und der
      Dienstvorschriften erteilen.
      taz Nr. 7697 vom 23.6.2005, Seite 2, 14 Zeilen (Dokumentation)


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      Das Nein von der Heimatfront

      KOMMENTAR VON BETTINA GAUS
      Was für eine Ironie. Ausgerechnet im Zusammenhang mit einem Krieg, an dem
      sich Deutschland nicht beteiligt hat, wird nun ein Grundsatzurteil gefällt,
      das es künftig allen Akteuren erheblich erschwert, sich auf
      Militärinterventionen auch nur vorzubereiten. Dennoch - oder gerade deshalb
      - ist das Urteil mutig und überfällig.
      Das Bundesverwaltungsgericht hat die Befehlsverweigerung eines Majors für
      rechtens erklärt, der sich an der Entwicklung von Software aus der Sorge
      heraus nicht beteiligen wollte, dass dieses Programm für den Krieg gegen den
      Irak genutzt werden könnte. Die Botschaft ist unmissverständlich. Wer einen
      Paradigmenwechsel wünscht - anders ausgedrückt: wer Sicherheitspolitik nicht
      ausschließlich auf Verteidigung beschränken will -, wird um eine
      Verfassungsänderung nicht herumkommen. Es genügt nicht, Bombardements in
      Akte der Selbstverteidigung umzudefinieren.
      Die Rechtslage schien lange eindeutig zu sein. Deutsche Streitkräfte sollten
      nur zu Verteidigungszwecken aufgestellt werden dürfen. Vorbereitung und
      Teilnahme an einem Angriffskrieg galten als verfassungswidrig. Um den
      Widerstand gegen die Wiederbewaffung seinerzeit aufzuweichen, wurde die
      Doktrin vom Soldaten als "Staatsbürger in Uniform" aufgestellt: dem ebenso
      wie allen anderen demokratische Rechte zustanden, darunter das Recht auf
      Widerstand gegen jeden, der versucht, die verfassungsmäßige Ordnung zu
      beseitigen.
      Damit ist es gerade im militärpolitischen Bereich so eine Sache. Nicht nur
      deshalb, weil sich schwer entscheiden lässt, wer das im jeweiligen
      Einzelfall versucht. Sondern auch, weil es reine Defensivwaffen nicht gibt.
      Selbst ein Minenräumprogramm kann offensiven Zielen dienen, wie dem
      Vormarsch einer Armee. Im Kosovo und in Afghanistan ging es jedoch nicht
      einmal um solche Spiegelfechtereien. Da wurde einfach angegriffen.
      Das Bundesverfassungsgericht hat sich bislang mit formalen Argumenten um die
      Frage gedrückt, ob und wann aggressive Operationen möglich sind. Derlei
      Ausweichmanöver dürften nicht mehr genügen. Soll Krieg ein Mittel der
      Politik sein? Auch Deutschland wird sich entscheiden müssen.
      taz Nr. 7697 vom 23.6.2005, Seite 1, 62 Kommentar, Leitartikel

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      Gewissen geht vor

      VON CHRISTIAN RATH
      Es ging nicht ums Völkerrecht, sondern um das Gewissen. Das
      Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sprach den deutschen Major Florian Pfaff
      vom Vorwurf der Gehorsamsverweigerung frei, obwohl er Befehle im
      Zusammenhang mit der US-Militärintervention im Irak verweigert hatte. Die
      Leipziger Richter sahen hierin eine Gewissensentscheidung, die die
      Bundeswehr respektieren muss. Elegant vermied das Gericht so eine Antwort
      auf die Frage, ob der Irakkrieg der USA zulässig war.
      Major Florian Pfaff wollte sich am Angriffskrieg der USA gegen den Irak in
      keinster Weise beteiligen, weil er ihn für unzulässig hielt. Auch jede
      deutsche Unterstützung der US-Intervention lehnte er aus diesem Grund ab. Er
      selbst arbeitete im Streitkräfteamt der Bundeswehr und entwickelte dort
      Software, die die logistischen und adminstrativen Prozesse der Bundeswehr
      steuern soll.
      Als der Irakkrieg im März 2003 begann, meldete sich Pfaff beim Militärdekan
      und beim Truppenarzt, um mit ihnen über seine Bedenken zu sprechen. Der
      Truppenarzt veranlasste daraufhin, dass Pfaff sofort auf seinen
      Geisteszustand untersucht wurde. Nach einer Woche im Bundeswehrkrankenhaus
      wurde Pfaff bescheinigt, dass mit ihm alles in Ordnung sei. Am nächsten
      Arbeitstag erschien der Major in Zivilkleidung im Amt, um deutlich zu
      machen, dass er sich nicht als Kombattant sehe. Später verweigerte er die
      Weiterarbeit an der Bundeswehr-Software, es sei denn, ihm werde garantiert,
      dass diese nichts mit dem Irakkrieg zu tun habe.
      Das Truppendienstgericht Nord in Münster entschied im Februar 2004, dass
      Pfaff gegen seine Dienstpflichten zum "treuen Dienen" und zum Gehorsam
      verstoßen habe. Als Sanktion wurde er vom Major zum Hauptmann degradiert.
      Von einer Entlassung aus der Bundeswehr sah das Militärgericht ab, weil
      Pfaff als "leistungsfähiger und engagierter" Soldat galt. Pfaffs Argument,
      er müsse laut Soldatengesetz völkerrechtswidrigen Befehlen nicht folgen,
      lehnte das Dienstgericht ab. Seine Software-Aufgaben hätten "keinerlei
      Kausalzusammenhang mit dem Irakkonflikt".
      Gegen diese Entscheidung ging Pfaff in Berufung zum Bundesverwaltungsgericht
      nach Leipzig. Sein Vorgesetzter habe ausdrücklich "nicht ausgeschlossen", so
      Pfaff, dass die Arbeit an der Logistiksoftware der Bundeswehr indirekt auch
      den Irakkrieg der USA unterstütze. Dies ließen auch die Leipziger Richter
      als Grundlage für eine Gewissensentscheidung gelten.
      Der Befehl zur Fortführung seiner Arbeit sei für Pfaff "unverbindlich"
      gewesen, so das gestern veröffentlichte Urteil. Der Befehl habe "in der
      konkreten Lage" das Grundrecht auf Gewissensfreiheit nicht verdrängt. Auch
      ein Soldat, der keinen Antrag auf Wehrdienstverweigerung gestellt hat, könne
      sich im Einzelfall auf die Gewissensfreiheit berufen. Pfaff habe die
      "Ernsthaftigkeit seiner Gewissensentscheidung glaubhaft" gemacht. Der
      Bundeswehr sei die Konfliktlösung durch Versetzung des Majors in andere
      Bereiche zumutbar gewesen.
      Florian Pfaff hatte sich allerdings gar nicht auf sein Gewissen berufen,
      sondern auf die Rechtslage. Nach seiner Ansicht war der von ihm verweigerte
      Befehl generell unzulässig. Soweit ging das Bundesverwaltungsgericht nun
      aber nicht. Das Urteil enthält überhaupt keine juristische Bewertung des
      Irakkriegs.
      Unklar ist, wie ein Urteil bei einer massenhaften Befehlsverweigerung in
      einem völkerrechtlich umstrittenen Einsatz aussehen würde, ob das
      Bundesverwaltungsgericht auch dann soldatenfreundlich entscheiden würde.
      Vermutlich dürfte bei einer Massenverweigerung die "Funktionsfähigkeit der
      Bundeswehr" als konkurrierender Verfassungswert gegenüber der
      Gewissensfreiheit ein stärkeres Gewicht bekommen (Az.: 2 WD 12/04).
      taz Nr. 7697 vom 23.6.2005, Seite 2, 132 TAZ-Bericht CHRISTIAN RATH


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      Ein Major mit Gewissen erster Klasse
      Major Florian Pfaff hat gestern wie ein Soldat reagiert, dem gerade ein
      Orden verliehen worden ist. Er strahlte: "Das war ein Freispruch erster
      Klasse!" Ganz besonders muss es ihn gefreut haben, dass das
      Bundesverwaltungsgericht sein Urteil damit begründete, dass er nicht gegen
      die Gehorsamspflicht verstoßen habe, als er sich im April 2003 weigerte, die
      Computer-Software mit zu entwickeln, die logistisch auch für eine
      Beteiligung der Bundeswehr am Irakkrieg hätte eingesetzt werden können.
      Pfaff ist 1976 Berufssoldat geworden, weil er felsenfest davon überzeugt
      war, dass die Bundeswehr eine Verteidigungsarmee sei, "niemals" aber an
      völkerrechtswidrigen Angriffskriegen teilnehmen werde. Akribisch hatte der
      Computerfachmann und Freizeitpilot sich und sein Gewissen geprüft, ehe er
      seinen Vorgesetzten mitteilte, dass er sich nicht im Stande sehe, ihren
      Befehlen zu folgen. Er sei nicht Berufsoffizier geworden, weil er jemanden
      "umbringen wolle", sondern um "Recht und Freiheit zu verteidigen", lautete
      seine Begründung.
      Schikanen hielt er stand, ließ sich nicht von seinen Argumenten abbringen.
      Als Zeichen seiner Überzeugung trug er zeitweilig eine weiße Rose am Revers
      seiner Uniform. Das wurde ihm untersagt. Der Konflikt setzte dem heute
      49-Jährigen zu, die psychiatrische Untersuchung empörte ihn, aber Aufgeben
      war seine Sache nicht. Er habe, sagte er, dafür durchaus Tugenden gebraucht,
      die er in der Armee gelernt habe: "Nervenstärke, Mut, Ehrlichkeit!" Das
      Bundesverwaltungsgericht würdigte "die Ernsthaftigkeit seiner
      Gewissensentscheidung".
      Pfaff, in Zivil eher unauffällig, freundlich und verbindlich, ist kein
      sturer Querkopf. Dass er die Degradierung zum Hauptmann nicht hinnehmen
      wollte, entspricht seinem Naturell: "Ich habe einen Sinn für formale Logik!"
      Wenn die indirekte Beteiligung der Bundeswehr am Irakkrieg Unrecht sei, dann
      habe er das Recht zur Befehlsverweigerung, und die disziplinarischen
      Maßnahmen gegen ihn seien nicht gerechtfertigt. Wenn er es nicht habe, seien
      die Maßnahmen halbherzig, und er hätte aus der Bundeswehr entlassen werden
      müssen. Ihn zu behalten, weil er im Grunde "ein guter Soldat" sei, reichte
      ihm als Argument des Truppendienstgerichts nicht aus. Hätte das
      Bundesverwaltungsgericht nicht zu seinen Gunsten entschieden, wäre er auch
      noch vor das Bundesverfassungsgericht gezogen, hatte Pfaff im Vorfeld
      angekündigt. Der Major will bei der Bundeswehr bleiben. Er ist gläubiger
      Katholik und nicht unversöhnlich. Durch seine Versetzung in eine andere
      Dienststelle habe sich außerdem "die Lage sehr entspannt". HEIDE PLATEN
      taz Nr. 7697 vom 23.6.2005, Seite 2, 92 Portrait HEIDE PLATEN

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      Soldaten zum Fragen erziehen
      Nachdenken ist in Deutschland Soldatenpflicht. Das Bundesverwaltungsgericht
      hat dieses System gestärkt

      BERLIN taz Bundeswehr-Soldaten sind in erster Linie
      denkende Bürger und erst in zweiter Linie Landesverteidiger. Diese im
      Wehrdienstgesetz verankerte Idee des Staatsbürgers in Uniform ist am
      Dienstag vom Bundesverwaltungsgericht gestärkt worden. Das zumindest glaubt
      Ottfried Nassauer, Direktor des Berliner Informationszentrums für
      Transatlantische Sicherheit. Auch Helmuth Prieß sieht das so. Er ist
      Oberstleutnant a.D. und Sprecher des Darmstädter Signals, eines Kreises
      kritischer Soldaten.
      Beide halten den Freispruch des Bundeswehr-Majors für einen großen Schritt
      in die richtige Richtung. Dem Soldaten werde damit mehr Eigenverantwortung
      zugestanden, glaubt Nassauer. "Eine größere Verantwortung für den Einzelnen
      ist eine der ganz wenigen Rückversicherungen, die wir in der Bundeswehr
      theoretisch haben, um so etwas wie Abu Ghraib zu verhindern", sagte
      Nassauer.
      Die klassische Struktur von Befehl und Gehorsam gibt es in der Bundeswehr
      nicht. Als Konsequenz aus den Taten der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wurde
      bei der Gründung der Bundeswehr ein Element installiert, das Taten gegen den
      Menschenwürde und Menschlichkeit verhindern soll: Bundeswehrsoldaten haben
      nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, Befehle zu hinterfragen und
      zu beurteilen, ob sie völkerrechtswidrig sind oder nicht.
      Das Urteil der Verwaltungsrichter ziehe diese Grenze noch etwas weiter,
      glaubt Nassauer, erkenne es doch an, dass der Soldat seine
      Gewissensentscheidung über den Befehl stellen dürfe. Damit bekomme der
      Staatsbürger in Uniform Vorrang vor dem militärischem Befehlssystem. Für
      Nassauer eine Abkehr von der bisherigen Urteilstradition.
      Prieß sagte, Soldaten dürften nicht blindäugig Befehlen folgen. "Nur weil
      ein Befehl auf eine demokratisch gewählte Regierung zurückgeht, heißt es
      nicht zwingend, dass er auch rechtmäßig ist." Das Urteil solle Soldaten
      ermutigen, sich bei ihren Vorgesetzten zu melden, wenn sie Zweifel an der
      Rechtmäßigkeit eines Einsatzes oder eines Befehls hätten. Schließlich
      schreibe das Gesetz "nicht den bedingungslosen, sondern den gewissenhaften
      Gehorsam vor". K. BIERMANN
      CH. RATH
      taz Nr. 7697 vom 23.6.2005, Seite 2, 83 TAZ-Bericht K. BIERMANN/ CH. RATH
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 21:32:24
      Beitrag Nr. 24.045 ()
      Bettina Gaus hats auf den Punkt gebracht :
      Die Botschaft ist unmissverständlich. Wer einen Paradigmenwechsel wünscht - anders ausgedrückt: wer Sicherheitspolitik nicht ausschließlich auf Verteidigung beschränken will -, wird um eine Verfassungsänderung nicht herumkommen. Es genügt nicht, Bombardements in Akte der Selbstverteidigung umzudefinieren.


      das bedeutet : jeder Einsatz, jedes Handeln wird dem Völkerrecht unterworfen. Tricksereien, die die Völkerrechts-Problematik ausklammern, sind out.

      die neue Regierung wird Farbe bekennen müssen....:D
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 23:31:11
      Beitrag Nr. 24.046 ()
      #860

      Und was ich mir hier von den Bush/Sharonfetischisten nicht alles anhören musste als ich eben genau das behauptet habe.
      ;(
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 05:11:14
      Beitrag Nr. 24.047 ()
      #858 Solche ärzte sind wohl nicht nur in amerika zu finden,so ich mich nicht irre arbeiten sie auch in deutschland mit methoden die nicht ganz koscher sind.grins
      Das der major auf seinem geisteszustand untersucht wurde ist nicht so verwunderlich ,eher wieviel kluge soldaten die bundeswehr haben muss,da es relativ selten vorkommt sich dessen verstand zu bedienen.
      In so einem fall ist immer der MAD eingeschaltet,wen nicht fress ich nen besen und der schickt sie zu speziellen ärzten nach münchen.
      Er wird nicht viel freunde und freude haben bei der BW,ist doch die verteidigungskraft deutschlands dadurch ernstlich gefährtet.
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 16:51:02
      Beitrag Nr. 24.048 ()
      Groupier,

      die Zeiten, wo ein arschkriecherischer Kanzlerdarsteller einfach so den Verteidigungsfall (oder Bündnisfall) ausrufen konnte, sind vorbei.
      Völkerrecht ist gefragt.

      du hast deinen "Leuten" diese Botschaft nahebringen wollen :D
      wusstest du nicht, dass bevorzugt die Überbringer "schlechter Nachrichten" geköpft werden ? :p:laugh::laugh::laugh:

      ohne nachkarten zu wollen : hier im schräd gabs auch Leute, die meinten, man brauche den Verteidigungsfall einfach nur proklamieren....:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 23:06:01
      Beitrag Nr. 24.049 ()
      #862

      Umgedreht wird ein Schuh draus!

      Wenn ich mir vorstelle was da für geistig Kinder in der Führungsebene unsere Verteidigungsfähigkeit gewährleisten sollen. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.06.05 23:59:46
      Beitrag Nr. 24.050 ()
      SPIEGEL ONLINE - 26. Juni 2005, 15:03
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,362333,00.html
      CIA-Entführung in Italien

      Spione, die den Luxus liebten

      Haftbefehle gegen US-Agenten, die in Italien einen Terror-Verdächtigen entführt haben sollen, geben interessante Einblicke in die Arbeit der CIA. Die Agenten lebten stets in den besten Hotels, ließen es sich gut gehen und rundeten ihre Operation mit einer Italien-Rundreise ab.


      Hassan Mustafa Omar Nasser: Mit einem Privatjet nach Ägypten ausgeflogen

      Hamburg - Detaillierte Berichte über die Entführungs-Oparationen der CIA sind eher schwierig zu bekommen. Über 100 Mal und in Dutzenden von Ländern sollen die berufsbedingt diskreten Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes seit dem 11. September 2001 bereits zugeschlagen haben. Bei den Missionen, die auf Englisch "rendition operations" heißen, entführen sie Terror-Verdächtige im Ausland und bringen sie mit angemieteten Flugzeugen in andere Länder wie Ägypten, Syrien oder Marokko. Dort werden sie unter fragwürdigen Umständen zu Aussagen gebracht, die sie sonst wohl nie gemacht hätten.

      Wie die Missionen genau laufen, gilt als strikte Verschlusssache. Offiziell hat weder die CIA noch die US-Regierung je zu einem der Fälle Stellung genommen. Umso ärgerlicher ist deshalb die Arbeit eines italienischen Staatsanwalts. In penibler Kleinarbeit hat er eine der Operationen nachrecherchiert, die am 17. Februar 2003 in Mailand stattgefunden haben soll. Damals sollen 13 CIA-Agenten den ägyptischen Imam Hassan Mustafa Omar Nasser gekidnappt und ihn mit einem Privatjet nach Ägypten gebracht haben. Dort ist er bis heute spurlos verschwunden - vermutlich in einem der Gefängnisse des ägyptischen Geheimdienstes, der eng mit der CIA kooperiert.


      Gegen die 13 beteiligten Agenten hat die italienische Justiz nun Haftbefehle erlassen. Da sie vermutlich alle mit gefälschten Papieren nach Italien einreisten und mittlerweile spurlos verschwunden sind, gibt es kaum Chancen auf eine Vollstreckung des Haftbefehls oder gar einen ordentlichen Prozess. Allerdings enthüllen die Dokumente, aus denen die US-Zeitungen am Wochenende zitierten, andere interessante Details. So gehen die Agenten der CIA nicht nur in einer Grauzone des Rechts vor - sie lassen es sich bei den verdeckten Operation auf Kosten des US-Steuerzahlers auch sehr gut gehen.

      Genüsslich zieht beispielsweise die "Washington Post" über die "verschwenderischen Operationen der CIA" her, die an Agententhriller á la James Bond erinnern. Guten Geschmack bewiesen die 13 Agenten, als sie für die Entführung des Imam nach Italien reisten. Die meisten von ihnen stiegen im First-Class-Hotel "Principe di Savoia" ab, das als eines der besten Hotels Europas gilt. In Marmorbädern, holzgetäfelten Zimmern und gediegener Atmosphäre bereiteten sich die Agenten vor. Die Nacht kostet in der Nobel-Herberge schlappe 490 Euro. Die Gesamtrechung nach etwa drei Wochen: mehr als 42.000 US-Dollar.

      Hotelrechnung über mehrere tausend Euro

      Schon die Vorbereitung der Aktion verlief auf hohem Niveau - zumindest was den Luxus anging. Eigens für einen Treff der Agenten wurden Zimmer in zwei noblen Hotels in La Spezia an der ligurischen Küste angemietet. Zwar blieben die CIA-Beamten nur einige Stunden in den beiden Herbergen, die Rechnung belief sich trotzdem auf mehrere Tausend Euro. Anschließend reiste eine Gruppe weiter ins malerische Florenz, die andere fuhr zurück nach Mailand. Was die Agenten in Florenz trieben, geht aus den Akten nicht hervor.

      Auch in Mailand ließen sich diejenigen, die nicht im historischen "Principe di Savoia" weilten, nicht lumpen. Während sie in der norditalienischen Metropole weilten, wohnten sie im ebenfalls recht feinen "Hilton" oder dem "Star Rosa Hotel", die ebenfalls bei etwa 300 Euro pro Nacht veranschlagen. Zusätzlich mieteten die staatlich bezahlten Entführer noch mehrere luxuriöse Apartments in Mailand an, die sie laut den italienischen Dokumenten vermutlich als konspirative Treffs nutzen wollten. Auch die Mieten dieser Etablissements beliefen sich stets auf mehrere Tausend Euro pro Woche. Ob sie je für die Aktion selber genutzt wurden, bleibt ein Geheimnis der CIA.

      Sie rasten in einem Van davon

      Besonders dreist allerdings erscheint die Zeit nach dem 17. Februar 2003. An dem Tag verbrachten die Agenten nur wenige Stunden mit ihrer eigentlichen Mission. Auf offener Straße näherten sie sich dem Verdächtigen, sprühten ihm eine Chemikalie ins Gesicht und rasten mit ihm in einem weißen Van davon. Schon wenig später hob der Ägypter in einer von der CIA gecharterten Maschine vom italienischen Militärstützpunkt Aviano ab UND FLOG ÜBER DIE US-BASE IM DEUTSCHEN RAMMSTEIN in Richtung Kairo, so die Darstellung in den Haftbefehlen gegen die US-Beamten.

      Mit der abgeschlossenen Aktion war jedoch der Italien-Aufenthalt der Agenten keineswegs beendet. Mehrere von ihnen reisten nach dem 17. Februar in Italien herum. Einige von ihnen besuchten die Lagunenstadt Venedig, auch dort stets nur in den besten Hotels der Stadt - komplett auf Spesenkosten natürlich. Die meisten von ihnen hinterließen in den Hotels sogar die Nummern ihrer Bonus-Karten von verschiedenen Airlines, um die anfallenden Meilen nicht zu verschenken.

      Für die US-Regierung ist die detaillierte Darstellung der italienischen Behörden mehr als peinlich. Zum einen können die Behörden aufgrund der genauen Recherche des Staatsanwalts die fragwürdige Entführung kaum mehr leugnen. Auch wenn die US-Agenten rechtlich vermutlich nicht vor einem Gericht verantworten müssen, sind die Beweise aus den Haftbefehlen erdrückend. Vor allem aber werden sich nicht nur die Zeitungen, sondern auch Gremien wie der Geheimdienstausschuss sehr interessiert an der Luxus-Neigung der steuerfinanzierten Italien-Urlauber im Auftrag der CIA zeigen. Selbst bei den politischen Befürwortern des harschen Anti-Terror-Kampfs der USA wird diese James Bond-Manier kaum auf Gefallen stoßen.

      Matthias Gebauer





      Zum Thema:

      Zum Thema in SPIEGEL ONLINE: · US-Zeugengesetz: Menschenrechtler prangern Missbrauch an (26.06.2005)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,362351,00.html
      · Italien: Gericht stellt Haftbefehl gegen 13 CIA-Agenten aus (24.06.2005)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,362101,00.html
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 11:50:29
      Beitrag Nr. 24.051 ()
      So... und wie finden wir jetzt den Wahlausgang im Iran?

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 19:26:39
      Beitrag Nr. 24.052 ()
      schwierig zu sagen...
      aber sicherlich AUCH eine unerwünschte, wenngleich vorhersehbare nebenwirkung der "Elefant-im-Glashaus-Politik" der USA im Nahen Osten.

      Pakistan als Atomdiktatur wird gehätschelt, der Irak als Aggressor gegen den Iran im ersten Golfkrieg gefördert, obwohl er Giftgas einsetzt, in den 5oern/6oern ein demokratisch gewählter Iranischer Präsident indirekt von den USA gestürzt und ein willfähriger, extrem grausamer Diktator namens Reza Pahlewi installiert.

      UND DANN Wundert man sich noch, dass nach dem vielen Säbelrasseln und unbelegten, beliebigen Vorwürfen gegenüber Syrien und dem Iran, sie würden den Aufstand gegen eine völkerrechtswidrige Besetzung des Irak fördern, als politisches Ergebnis nur eine polarisierung der bevölkerung in Richtung "Angst vor den USA" und eine religiöse nationale Strömung zur Folge hat?

      In den USA hat der Tod von nicht einmal 3000 menschen bei einem Attentat zu einer wahnhaften nationalen Berserkerei geführt, die eine ganze region in das verderben führte.

      Und die Iraner sollen vor so einer beliebig nach tagesparolen und kurzfristigen nationalen Interessen sowie völliger Ignorierung von Völker- und Menschenrechten handelnden US-Aussenpolitik KEINE Angst haben???!?

      Die USA haben es ja sogar im zuvor säkularen Irak geschafft, eine religiöse Bewegung zuvor noch unvorstellbaren Ausmaßes und vehemenz zu provozieren.

      Sich seitens der USA über das WAhlergebnis oder die A-Bomben-Bestrebungen wundern ist so, als wenn sich ein SChlägertyp darüber wundert, daß sich seine Opfer klappmesser in die Tasche stecken.....

      neee, es ist die logische Konsequenz der US-Aussenpolitik.
      Avatar
      schrieb am 27.06.05 20:50:44
      Beitrag Nr. 24.053 ()
      SPIEGEL ONLINE - 26. Juni 2005, 16:50
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,362351,00.html


      US-Zeugengesetz

      Menschenrechtler prangern Missbrauch an

      Schwere Vorwürfe gegen die US-Regierung erhebt eine Studie von zwei
      Menschenrechtsorganisationen. Demnach halten die USA Dutzende Verdächtige
      unter falscher Anwendung einer Zeugenregelung fest. Washington zeigt jedoch
      keine Einsicht.
      Hamburg - Fälle wie der von Brandon Mayfield sind selten. Der Anwalt aus dem
      US-Staat Oregon bekam eine offizielle Entschuldigung der US-Regierung, weil
      er zu Unrecht als Terror-Verdächtiger in Haft saß. Die Bundespolizei FBI
      hatte ihn im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die U-Bahn in Madrid 2004
      festgenommen. Am Ende stellte sich die Festnahme als Fehler heraus - die
      Fingerabdrücke des Juristen waren fälschlicherweise als identisch mit denen
      auf einer Einkaufstüte in Spanien identifiziert worden waren.

      Hunderte anderer Verdächtiger wurden in den Jahren nach dem 11. September
      2001 festgenommen und meist ohne Anklage festgehalten. Immer wieder berief
      sich die US-Regierung dabei auf ein Gesetz, dass die vereinfachte
      Internierung von so genannten Hauptzeugen ("material witness") ohne die
      Angabe von Gründen, ohne einen vernünftigen Rechtsbeistand und mehr oder
      minder auf unbegrenzte Zeit erlaubt. In nur 13 solcher Fälle haben sich die
      Behörden mittlerweile entschuldigt, nachdem die Unschuld erwiesen wurde.

      In einem detaillierten Report haben jetzt zwei Menschenrechtsorganisationen
      schwere Vorwürfe gegen die US-Regierung erhoben. 70 Fälle von Personen
      werden in dem Bericht geschildert, von denen schließlich nur in 28 Fällen
      ein offizielles Ermittlungsverfahren wegen einer Straftat eingeleitet worden
      ist. In den meisten Fällen hätten die Vorwürfe nichts mit Terrorismus zu tun
      gehabt. Mindestens 30 der Festgenommenen hätten niemals vor einem Gericht
      oder einer Anklagekammer (Grand Jury) aussagen müssen, so der Bericht von
      Human Richts Watch und der US-Organisation ACLU. Bis auf eine Ausnahme seien
      alle Muslime gewesen.

      Der Bericht ist die erste umfassende Übersicht über die Handhabung des
      Gesetzes in Bezug auf Terrorverdächtige, gegen die keine ausreichenden
      Beweise vorliegen, um sie festzunehmen. Nach Ansicht von ACLU und Human
      Rights Watch wurde das Gesetz "bis zur Unkenntlichkeit verdreht". Dem
      Bericht zufolge wurden 23 Personen zwei Monate oder länger ohne Anklage
      festgehalten. "Sie haben Zeugen in ein Schwarzes Loch geworfen, wo sie
      keinen Zugang zur Begründung für ihre Festnahme hatten, keine Anwälte
      erhielten, nicht mit Angehörigen reden durften und unter völliger
      Geheimhaltung festgehalten wurden, ohne konkretes Ende ihrer Inhaftierung",
      erklärte die Verfasserin des Berichts.


      Ein Sprecher des US-Justizministeriums, Kevin Madden, sagte zu dem Bericht,
      die Bestimmungen über Hauptzeugen enthielten juristische
      Sicherheitsmechanismen. Sie seien ein wichtiges Instrument für Ermittlungen
      etwa bei der organisierten Kriminalität oder beim Menschenhandel. Das
      Justizministerium hat es bisher stets abgelehnt, genaue Zahlen über die
      Anwendung des Gesetzes zu veröffentlichen.

      Senator Patrick Leahy, Vorsitzender der Demokraten im Justizausschuss des
      Senats, erwägt nun Schritte zur Beschränkung des Gesetzesrahmens. Er sei
      besorgt über Berichte, wonach das eng gefasste Gesetz so verdreht worden
      sei, dass es nicht mehr nur dazu diene, eine Zeugenaussage sicherzustellen,
      sondern als weit reichende Befugnis für Festnahmen ausgelegt werde, sagte
      Leahy.
      Avatar
      schrieb am 01.07.05 08:05:51
      Beitrag Nr. 24.054 ()
      Stimmungsmache für die Ausweitung des Feldzuges ?


      Freitag, 1. Juli 2005
      Bush verlangt Aufklärung
      Irans Präsident ein Geiselnehmer?


      US-Präsident George W. Bush hat Antworten zu den Vorwürfen gefordert, der neu gewählte iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sei ein Anführer bei der Besetzung der US-Botschaft in Teheran im Jahr 1979 gewesen.

      Zwei der damals festgehaltenen US-Amerikaner hatten am Donnerstag in Interviews erklärt, sie hätten den Ultra-Konservativen ohne Zweifel wiedererkannt. "Ich habe keine Informationen. Aber offensichtlich wirft seine Verwicklung viele Fragen auf", sagte Bush. Er äußerte sich zuversichtlich, dass Antworten auf diese Fragen gefunden werden. Nach der islamischen Revolution im Iran 1979 hatten Extremisten in Teheran 444 Tage lang 52 US-Amerikaner in ihrer Gewalt. Der Vorfall führte zum Bruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern.

      "Er war nicht sehr nett damals. Er nannte uns Schweine und Hunde", sagte Marine-Offizier Donald Sharer. Eine weitere ehemalige Geisel bestätigte dies: Menschen, die einem so etwas antäten, vergesse man nicht. Auch in der "Washington Times" bezeichneten frühere Geiseln den vor einer Woche gewählten Ahmadinedschad als früheren Extremisten. "Der neue Präsident des Iran ist ein Terrorist", sagte der pensionierte Oberst Charles Scott. "Als ich sein Bild in der Zeitung gesehen hatte, wusste ich sofort: Er war einer der zwei oder drei Anführer." Die Zeitung berichtete auch, Ahmadinedschad sei ein Gründungsmitglied der radikalen Studentengruppe gewesen, die die Stürmung organisiert habe.

      Zwei Hauptverantwortliche des Geiseldramas dementierten die Berichte über die Vergangenheit Ahmadinedschads. "Ahmadinedschad war nicht dabei, als nach der Islamischen Revolution die US-Botschaft besetzt wurde", sagte Abbas Abdi, einer der damaligen Geiselnehmer. Die Ex-Geiseln, die die Vorwürfe erhoben hatten, verfügten über ein schlechtes Erinnerungsvermögen. Abdi gehört mittlerweile dem reformorientierten politischen Flügel an, den politischen Gegnern Ahmadinedschads. Auch das Büro Ahmadinedschads erklärte, dieser habe bei der Stürmung damals nicht geholfen.

      Während des Wahlkampfes im Iran waren bereits Vorwürfe über angebliche Verbindungen Ahmadinedschads zu extremistischen Gruppen laut geworden. Oppositionelle sagten, er sei an grenzüberschreitenden Untergrundeinsätzen während des Iran-Irak-Kriegs von 1980 bis 1988 beteiligt gewesen. Die Anhänger Ahmadinedschads wiesen auch diese Vorwürfe zurück.

      http://www.n-tv.de/550346.html
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      schrieb am 01.07.05 08:40:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.07.05 00:14:04
      Beitrag Nr. 24.056 ()
      | 03.07.05 |
      Der Leiter der Rechts- und Konsularabteilung beim deutschen Generalkonsulat New York, Thomas Pfanne, muss nach drei Monaten auf seinem Posten mit Strafversetzung rechnen. FOCUS meldete, der UN-Diplomat habe gegen alle Regeln seines Berufs sein Gastgeberland gegenüber einem Journalisten beleidigt. Im Zeichen des Anti-Terror-Kampfes seien die Bürgerrechte in den USA nicht mehr wert als in Nordkorea.

      Dass der Journalist des „Wall Street Journal“ ein „privates“ Gespräch veröffentlichte, wird Pfanne kaum helfen. Das Auswärtige Amt hat ihn FOCUS zufolge wegen des „ernsten Vorgangs“ nach Berlin bestellt.
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 00:49:22
      Beitrag Nr. 24.057 ()
      Zum Glück warens nur Iraker...Neue Folterszenen im Irak
      London "tief besorgt"
      n-tv, 04.07.05

      Die britische Regierung hat sich "tief besorgt" über neue Berichte von Häftlingsmisshandlungen im Irak gezeigt. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstagabend in London mitteilte, erwarte man von der irakischen Regierung eine umgehende Untersuchung der Vorwürfe. "Jede Form der Misshandlung von Häftlingen ist inakzeptabel", hieß es auch aus dem Außenministerium.

      Zuvor hatte die britische Tageszeitung "The Observer" berichtet, dass Sondereinheiten der irakischen Sicherheitskräfte bei der Bekämpfung von Aufständischen :eek: schwere Menschenrechtsverletzungen wie Folter begingen. Auch gezielte Tötungen seien vorgekommen. :confused:

      Das Blatt beruft sich auf Fotos, die bei Untersuchungen der Leichen getöteter Terror-Verdächtiger gemacht worden seien. Die Toten wiesen Spuren von Misshandlungen wie Verbrennungen, Würgemale und Knochenbrüche auf. In einem Fall sei ein Gefangener mit einer elektrischen Bohrmaschine misshandelt worden
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 09:24:37
      Beitrag Nr. 24.058 ()
      Es existieren schon lange videoaufnahmen worauf zu sehen ist wie soldaten (USA) gemeinsam mit polizeikräften ganze straßenzüge und deren häuser durchkämmen.Abgesichert durch soldaten dringen(brechen )diese in die häuser ein und töten nach gusto wer verdächtigt ist ,gegen die besatzungskräfte und polizei zu arbeiten.Nur böse zungen würden behaupten,der hauptgrund weshalb die terroranschläge bevorzugt gegen diese demokratischen polizeikräften geführt wird.Nein es sind terroristen aus aller welt, die ohne führerschein oder pass ein strafmandat zu befürchten haben, wie ich aus sicheren quellen der USA weiß.Alles andere ist verleumdung die sicher noch jahrzehnte andauern wird,die kommunisten kennt man ja,immer im dreck wühlen wo sterilität mit aller kraft zum durchbruch verholfen wird.
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 11:07:06
      Beitrag Nr. 24.059 ()
      What Iraq needs is a Walter Cronkite
      Plain Talk By Al Neuharth
      USA TODAY Founder


      President Bush went on the air this week to pretend again that things are OK in Iraq. Shades of President Lyndon Johnson and Vietnam nearly 40 years ago.

      The most important similarity between Iraq and Vietnam is that both Democratic and Republican presidents lied to us in wartime. To refresh your memory, here`s how we got out of the Vietnam quagmire:

      •Walter Cronkite, CBS-TV news anchor known as “the most trusted man in America,” after a combat tour of Vietnam in 1968 declared, “There is no way this war can be justified any longer.”

      •Johnson lamented to aides, “If I`ve lost Cronkite, I`ve lost middle America.” He announced he would not run for re-election.

      The crucial difference between Vietnam and Iraq is that there is no Cronkite to call Bush`s bluff. Without a strong, trusted, non-political voice, too many of us remain Bush-blinded. Bush tried keeping the wool over our eyes again Tuesday on national TV by repeatedly tying Iraq to 9/11. That charge is as phony as his discredited prewar claim that Saddam Hussein had weapons of mass destruction.

      Most of us who have had personal war experiences strongly believe this great country is worth fighting for at risk of lives. My World War II Bronze Star and Combat Infantryman`s Badge on the wall behind my desk remind me of that daily.

      They also remind me that war is hell, that we must fully support our servicemen and women and put their lives at risk only for honest and just and noble causes.

      That`s why I`m convinced the best way to support our troops in Iraq is to bring them home. Sooner rather than later.

      Quelle: http://www.usatoday.com/printedition/news/20050701/al01.art.…
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 13:45:31
      Beitrag Nr. 24.060 ()
      SPIEGEL ONLINE - 04. Juli 2005, 07:53
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,363521,00.html
      Irak

      Regierung bestätigt Folterungen durch Polizisten

      Die irakische Regierung hat zugegeben, dass ihre Sicherheitskräfte sunnitische Widerstandskämpfer folterten. "Diese Dinge passieren. Wir wissen das", sagte ein Regierungssprecher.


      Bagdad - Der Regierungssprecher bestätigte damit entsprechende Berichte in ausländischen Zeitungen. Die Regierung billige dieses Verhalten nicht und gehe das Problem an. Polizei und Soldaten würden geschult, die Menschenrechte zu respektieren. Der Sprecher machte vor allem die Brutalisierung der Gesellschaft unter Saddam Hussein für die Vorgehensweise einiger Sicherheitskräfte verantwortlich.

      Die britische Zeitung "The Observer" hatte von geheimen Folterzentren und den Aktivitäten von Todesschwadronen im Land berichtet. Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte vor einem halben Jahr von weit verbreiteten Misshandlungen durch irakische Kräfte gesprochen.

      Die USA und Großbritannien, die wichtigsten internationalen Unterstützer der neuen Führung in Bagdad, zeigten sich besorgt.
      :laugh:
      [Anm.: Wieso sollten die Auftraggeber über die Erfüllung des Folterauftrages "besorgt" sein???]

      Insbesondere verfolgten sie Berichte über ethnische und religiöse Spannungen, die den Vorwürfen gegen Sicherheitskräfte und von der schiitisch-kurdischen Regierung unterstützte Milizen zu Grunde lägen.

      Vertreter der Sunniten haben wiederholt kritisiert, dass es Verbindungen des Innenministeriums etwa zur schiitischen Badr-Miliz gebe. Die Badr-Führung hat jedoch Vorwürfe zurückgewiesen, Todesschwadronen zu unterhalten. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.07.05 09:17:32
      Beitrag Nr. 24.061 ()
      Es wird wirklich mal endlich Zeit, daß "der große US-Satan" (= 20 Jahre altes Zitat des neuen iranischen Präsidenten) für solche fürchterlichen Verbrechen wie diese seine gerechte Strafe erhält:

      http://www.wdr.de/themen/panorama/8/soldaten_misshandelt/ind…

      Wie wär`s mit ein paar explodierenden Wolkenkratzern?

      Ach nein, das hatten wir ja schon mal mit den bekannten Folgen im Irak ...
      Avatar
      schrieb am 05.07.05 14:08:00
      Beitrag Nr. 24.062 ()
      Damit der Thread nicht einschläft und damit die einschlägigen Poster mal wieder was zu geifern haben, hier mal was neues von einem allseits geliebten Kolumnisten. ;)

      PETER SCHOLL-LATOUR

      Koloss auf müden Füßen

      Von Henryk M. Broder

      Peter Scholl-Latour gilt als entschiedener Amerika-Kritiker. In seinem neuen Buch vollzieht der 81-jährige Polit-Journalist jedoch eine bemerkenswerte Wende - und bedient sich bei Helmut Schmidt und Alexis de Tocqueville, um seine neu entdeckte USA-Sympathie zu rechtfertigen.


      So ein peinlicher Patzer hätte einem erfahrenem Profi nie passieren dürfen. Ganz oben auf dem Cover steht groß "Peter Scholl-Latour", darunter, etwas kleiner, "Koloss auf tönernen Füßen", und dann muss man schon sehr genau hinsehen, um zu merken, dass der Autor nicht sich selbst meint, sondern "Amerikas Spagat zwischen Nordkorea und Irak". Dabei ist er doch der Doyen seiner Zunft, kein Reiseschriftsteller seit Karl May hat es so weit gebracht wie Peter Scholl-Latour, dessen Initialen - PSL - sich nur um einen Buchstaben von denen des mondänen Modemachers Yves Saint Laurent unterscheiden.

      PSL, der vor kurzem seinen 81. Geburtstag in der Residenz des deutschen Botschafters in Kuweit feierte, ist häufiger im Fernsehen zu sehen als Jörg Kachelmann und Frank Elstner, manchmal mehrmals am Tag, in Krisenzeiten sogar auf zwei Kanälen gleichzeitig. Obwohl letztens ein wenig schwerhörig, tritt er noch immer rüstig und streitlustig auf, ein Saurier mit Laptop. Viele halten ihn für berechenbar, tatsächlich aber ist er immer für eine Überraschung gut.

      In seinem neuen Buch, widerlegt Peter Scholl-Latour alle, die ihn als frankophilen Feinschmecker und militanten Amerikaverächter in den Verliesen ihrer Vorurteile abgelegt haben. Auf den ersten Blick ist alles wie immer: PSL bereist die Welt, trifft wichtige Menschen und gibt seinen Gesprächpartnern Interviews, die er dann mit Landschaftsmalereien, Stimmungsbildern und Erinnerungen an bessere Zeiten kontextualisiert. Schaut man aber genau hin, merkt man, dass dies nur eine Mimikry ist, um den Leser in eine gemütliche Routine einzuwickeln. In Wirklichkeit ist PSL ein Bewunderer Amerikas, der Rücksicht auf seine eher amerikaphobe Klientel nehmen muss.

      Klare Warnung an die Europäer

      Gleich auf den ersten Seiten relativiert er das Bild vom "Koloss auf tönernden Füßen", indem er klarstellt: "Noch ist die Macht Amerikas in keiner Weise ernsthaft erschüttert." Wer also damit gerechnet hat, PSL werde ihm glaubwürdig darlegen, warum der "Koloss" demnächst taumeln wird, sieht seine Erwartungen enttäuscht. Er erinnert an eine Rede, die Hermann Göring im Winter 1941/42 hielt, "als Großdeutschland den USA den Krieg erklärte", und zitiert den Feldmarschall mit den Worten: "Wir besitzen eine unschlagbare und weit überlegene Luftwaffe", worauf Scholl-Latour kurz und lakonisch bemerkt: "Wir wissen, was daraus geworden ist" - eine klare Warnung an die Europäer, sich nicht zu über- und das verhasste Amerika keinesfalls zu unterschätzen.


      Im Folgenden lobt PSL "die anhaltende Vitalität der US-Bevölkerung", ihren "Abenteurermut" und den "brutalen Durchsetzungswillen der sukzessiven Einwandererwellen", wobei er so tut, als würde er sich auf Altbundeskanzler Helmut Schmidt berufen - ein schlauer taktischer Zug, um die eigene Glaubwürdigkeit zu bewahren und doch die Tatsachen zu würdigen. Gleich darauf "schweift" sein Blick zum "Omaha Beach" in der Normandie, wo "Amerika seine Boys bei der Befreiung Frankreichs" opferte.

      Der Blick geht also zum Atlantik, Richtung Westen, wo Amerika liegt. Gleich darauf zitiert Scholl-Latour ausgiebig den französischen Aristokraten Alexis de Tocqueville, der seinerseits von Amerika mehr als beeindruckt war und 1840 das Standardwerk "De la Démocratie en Amérique" geschrieben hat. Auch hier wendet PSL den gleichen Trick an: Er versteckt sich hinter Tocqueville, lässt ihn sagen, was er offensichtlich selbst gerne sagen würde: "Die religiösen Völker sind deshalb von Natur aus stark, wo die agnostischen Demokratien schwach sind. Daran lässt sich ermessen, wie wichtig es ist, dass die Menschen ihrer Religion treu bleiben, wenn sie die Freiheit erringen."

      Verbeugung vor Bush

      So redet der alte Alexis de Tocqueville, und so denkt der neue PSL über den "Messianismus" des "patriotischen Predigers George Walker Bush". Es kann keinen Zweifel geben, dass Scholl-Latour seine amerikafeindliche Haltung der letzten Jahre gründlich revidiert hat. Er nennt die Äußerungen von Michael Moore "eine gehässige Polemik", "Schmähungen", die sich "als irrelevant erwiesen" haben. Im Gegensatz zu Amerika, "dieser großartigen Republik", habe "die wirkliche Fäulnis (...) im Kreml stattgefunden". Schon auf Seite 21 des 350-Seiten-Werkes bekennt er: "Ich bin mir des Wagnisses bewusst, wenn ich das Gleichnis vom `Koloss auf tönernen Füßen` in irgendeinen Zusammenhang mit der imponierenden Stärke Amerikas bringe". Er mache es nur, weil Bush immer wieder betont, "welche Bedeutung er der Bibel (...) einräumt".

      Mit dieser Verbeugung vor Bush könnte er sein Buch eigentlich beenden, wenn er nicht seine vielen Reisen skizzenhaft wiedergeben müsste. Scholl-Latour war oft in Washington, wo er sich "stets wohl gefühlt" hat, wobei es ihn "nicht im geringsten störte", dass er bei der Einreise seine Fingerabdrücke abgeben musste. Er besucht eines der Hauptquartiere der Neokonservativen, wo die "farbigen Sekretärinnen (...) hilfsbereit und liebenswürdig" sind, und muss zur Kenntnis nehmen, dass "auf dem Gebiet der Rassenpolitik ein Wunder stattgefunden" hat. Es sei "bewundernswert, dass der Sohn eines aus Jamaika eingewanderten farbigen Plantagenarbeiters (...) unter George W. Bush zum höchsten Soldaten der USA (...) avancieren konnte".

      Ist das der echte PSL?


      Ist das noch der PSL, den wir kennen, oder hat da irgendein deutscher Neokon nur seinen Namen usurpiert, um ein Pro-Amerika-Pamphlet zu verfassen? Nein, es wirklich der echte Peter Scholl-Latour. Er verrät sich mit geschraubten Sätzen, die niemand außer ihm je schreiben würde: "Ich teile dem Senator mit, dass ich in Bälde eine Reise nach Nordkorea antreten werde." Der Senator ist kein geringerer als John McCain, der in vietnamesischer Kriegsgefangenschaft war, weswegen man "noch heute dem blassen Gesicht, den müden Augen des Senators die Spuren seines langen Leidens" ansieht. In Nordkorea, wo die Menschen "den Alkohol zu schätzen" wissen, wird er von der deutschen Botschafterin persönlich betreut, die sich über die Abwechslung von ihren dienstlichen Pflichten freut. Zwar ist das Frühstück im Koryo "ärmlich", aber dafür kann man im Yanggakdo-Hotel "vorzüglich speisen".

      Im Irak, wo er ein halbes Jahr später eintrifft, wird PSL ebenfalls vom deutschen Botschafter betreut. Scholl-Latour staunt zwar über die "minderwertigen Armeerationen", findet aber sonst am Verhalten der US-Armee nichts auszusetzen, im Gegenteil: "Wie sehr haben sich doch die militärischen Bräuche seit meinem eigenen Wehrdienst verändert! Für die gesamte Zeit ihres Aufenthalts im Irak besteht für die US-Soldaten ein absolutes Alkoholverbot. Nicht einmal Bier ist zugelassen." Und, noch schlimmer, Sex ist auch tabu: "Ich frage mich auch, wie diese jungen, kräftigen Männer mit der ihnen auferlegten sexuellen Enthaltsamkeit zurechtkommen."

      "Gefühl von Empörung und Ekel"

      Ja, es hat sich vieles in der Welt geändert, seit PSL jung war. Nach ein paar Wochen im Irak fährt der von seiner Amerikaphobie Geheilte wieder heim. An der Grenze zu Kuweit warten auf ihn und seine Entourage "zwei Limousinen mit dem schwarz-rot-goldenen Fähnchen der Bundesrepublik" - der deutsche Botschafter hilft, die Formalitäten des Übergangs zu erledigen. Und dann passiert etwas, womit PSL nicht gerechnet hat. "Der Luxus des Marriott-Hotels von Kuweit" löst bei ihm "einen Schock aus". Er sieht die "fetten anmaßenden Protze und Schieber dieses im eigenen Petroleumreichtum ertrinkenden Attrappen-Staates", die "blasierten Kapaune, die ihre goldverzierte Beduinentracht wie ein Karnevalskostüm tragen", und schon überkommt ihn "ein Gefühl vom Empörung und Ekel".

      Da trifft es sich gut, dass der deutsche Botschafter zu einem Abendessen in seine bescheidene Residenz geladen hat, wo PSL die Empörung und den Ekel über den Luxus in Kuweit mit einem "Glas Champagner" herunterspülen kann. Wenige Stunden später sitzt er schon in der Lufthansa-Maschine nach Frankfurt, ein Koloss auf müden Füßen. Der Spagat zwischen Nordkorea und dem Irak war anstrengend, hat sich aber gelohnt. Daheim wartet schon ein neuer Bestseller, der nur noch geschrieben werden muss.
      Avatar
      schrieb am 05.07.05 14:36:22
      Beitrag Nr. 24.063 ()
      [posting]17.138.548 von flitztass am 05.07.05 14:08:00[/posting]Peter Scholl-Latour gilt als entschiedener Amerika-Kritiker.
      Mir ist er als solcher noch nicht aufgefallen - aber die perspektive einer H.M.Broder ist wohl ein wenig anders.
      Avatar
      schrieb am 05.07.05 16:26:32
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.07.05 22:39:33
      Beitrag Nr. 24.065 ()
      #877

      Also ich bin in dem drögen Broder genörgel nach 2 Absätzen stecken geblieben.

      Ob nun pro oder contra USA ist voll egal.
      PSL´s-Schreibe ist einfach besser treffender und flüssiger.
      Sach mal bscheid wende was von PSL im Netz findest.
      Oder stell´s gleich hier rein.

      Wär echt mal Zeit wenn der Quotenisraeli beim Spiegel in die verdiente Rente ginge.
      Avatar
      schrieb am 06.07.05 08:18:03
      Beitrag Nr. 24.066 ()
      Iran rüstet auf
      Drohungen der USA zeigen Wirkung
      05.07.2005


      Ein Bericht der russischen Kommersant vom Montag zeigt, daß die ständigen Drohungen der USA gegen den Iran nicht wirkungslos bleiben.

      Demnach verhandelt der Iran derzeit mit dem russischen Unternehmen Rosoboronexport über einen Auftrag zur Modernisierung der drei iranischen U-Boote vom russischen Typ Projekt 877 "Paltus", gemäß NATO-Bezeichnung "Kilo". Der Preis für die Modernisierung soll pro U-Boot zwischen 80 und 90 Millionen US-Dollar liegen, was schon einen deutlichen Hinweis auf den Umfang der geplanten Maßnahmen gibt.

      Noch bedeutender ist aber zweifellos, daß die U-Boote außerdem mit russischen Marschflugkörpern vom Typ 3M-54 "Club", NATO-Bezeichnung SS-N-27, ausgerüstet werden sollen. Diese wurden ausdrücklich so konstruiert, daß die Abwehrsysteme eines feindlichen Ziels in bis zu 300 Kilometern Entfernung kaum eine Möglichkeit haben, rechtzeitig zu reagieren. Nach dem Abschuß aus einem Torpedorohr wird die 1.570 Kilogramm schwere Rakete von ihrer ersten Stufe aus dem Wasser katapultiert. Diese wird dann abgestoßen und die Tragflächen und das Leitwerk werden ausgefahren. Mit der zweiten Stufe nähert sich die Rakete nun in 10 bis 15 Metern über der Wasseroberfläche und einer Geschwindigkeit von etwa 850 Kilometern pro Stunde ihrem Ziel. 60 Kilometer vor dem Ziel wird auch diese Stufe abgeworfen. Die dritte Stufe beschleunigt den 450 Kilogramm Gefechtskopf nun auf 3.500 Stundenkilometer, wobei für diesen Zielanflug die Flughöhe auf 5 Meter über der Wasseroberfläche abgesenkt wird. Diese letzte Wegstrecke wird also in wenig mehr als einer Minute zurückgelegt. Diese Waffe ist also noch weitaus gefährlicher als die SS-N-22 "Sunburn".

      Zwar sollte die Tatsache, daß Rußland offenbar ein starkes Interesse daran hat, wirtschaftlich von der Bedrohung des Irans durch die USA zu profitieren, nicht als der Beginn eines Bündnisses mißverstanden werden, trotzdem zeigt Rußland aber hierdurch unmißverständlich, welche Seite es bevorzugt.

      Sollte es zur Auftragserteilung kommen und die Modernisierung und Umrüstung der U-Boote vor Beginn eines Konflikts fertiggestellt werden, so dürfte dies der US-Marine deutliche Kopfschmerzen bereiten.

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/200507/050705a.html
      Avatar
      schrieb am 06.07.05 23:38:16
      Beitrag Nr. 24.067 ()
      mein Posting, wo ich Broder als "grössten Hetzer seit Goebbels" bezeichnet habe, wurde gelöscht.

      seit dem bekannten Willy-Brandt-Zitat (auch mit ".....schlimmster Hetzer seit Goebbels" ) ist diese Formulierung respektiert : sie beinhaltet keinen Vergleich, sondern wirkt rein chronologisch.

      einige User meinen aber, nen Vergleich sehen zu müssen - der offensichtlich nicht beabsichtigt war : wer ist schon Broder gegenüber Goebbels......

      der MOD hat um des lieben Friedens willen gelöscht - zu Recht.

      dsR, der sich nicht verfolgt fühlt :cool:
      Avatar
      schrieb am 06.07.05 23:56:54
      Beitrag Nr. 24.068 ()
      US-Reporterin Miller kommt ins Gefängnis
      06. Jul 22:16


      Judith Miller
      Foto: AP

      Die prominente «New York Times»-Reporterin Miller kommt in Haft. Sie weigert sich, Informanten preiszugeben. Ein Journalist des «Time Magazin» hatte sich zuvor genau anders entschieden.


      Die US-Journalistin Judith Miller muss in Beugehaft, weil sie vor Gericht ihren Informanten nicht nennen will.
      Sie ist Reporterin für die «New York Times».
      In dem Rechtsstreit geht es um die Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Plame vor zwei Jahren.

      Ein oder mehrere Regierungsmitarbeiter hatten ihren Namen preisgegeben und das Gericht will herausfinden, wer dies war.
      «Es gibt immer noch die realistische Möglichkeit, dass die Beugehaft sie zur Aussage bewegt», sagte der zuständige Richter Thomas Hogan.
      Andernfalls könnte sie bis Oktober in Gewahrsam bleiben.

      Auch Millers Kollege Matthew Cooper drohte die Beugehaft.

      «Time»-Reporter entscheidet anders

      Doch der «Time Magazin»-Reporter entschied sich am Mittwoch in letzter Minute, mit dem Gericht zu kooperieren.
      «Ich werde aussagen, ich werde dem Gericht Folge leisten», sagte er in der entscheidenden Anhörung.
      Unmittelbar vor Beginn der Sitzung am Nachmittag habe ihm sein Informant gesagt, er könne die Aussage machen, sagte Cooper.

      Ob es sich bei dem Informanten um dieselbe Person handelt, von der auch Judith Miller den Namen der Agentin Valerie Plame erhielt, war zunächst unklar.
      Miller sagte, sie werde ihre Quelle nicht nennen.


      Irak-Krieg

      Plame war im Jahr 2003 zunächst von einem dritten Autor enttarnt worden.
      Daraufhin schrieb Cooper einen Artikel für «Time», in dem Plames Name erwähnt wurde.
      Wenige Tage vor der Enttarnung der Agentin hatte deren Mann, der frühere Botschafter Joe Wilson, die offizielle Begründung für den Irak-Krieg bezweifelt.


      Miller sammelte Material über den Sachverhalt, veröffentlichte aber nichts. (nz)
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 00:17:13
      Beitrag Nr. 24.069 ()
      BANANENREPUBLIK USA



      Eingeschüchtert

      In den USA herrscht Streit um den Umgang mit der Pressefreiheit:
      Informanten werden unzureichend geschützt und die Regierung scheut sich nicht, aktiv in die Berichterstattung einzugreifen.


      Von Adrian Pohr

      In amerikanischen Nachrichtenredaktionen herrscht Verunsicherung.
      Der Quellenschutz für anonyme Informanten steht in Frage, investigativer Journalismus folglich auch.
      Dazu übt die Bush-Regierung starken Druck auf die Berichterstattung der Medien aus.
      Steht es schlecht um die Pressefreiheit im "land of the free"?


      Nach Angaben der Organisation Reporters Committee for Freedom of the Press (RCFP) sind über zwanzig Journalisten in den Vereinigten Staaten von Haftstrafen bedroht, weil sie sich weigern, vor Gerichten oder Untersuchungskommissionen auszusagen.
      Prominentestes Beispiel sind Matthew Cooper vom Time Magazine und New York Times-Reporterin Judith Miller.
      Sie verantworten sich gerade vor Gericht, weil sie ihre anonymen Quellen nicht preisgeben wollen.
      Vor zwei Jahren gingen die beiden Journalisten der Frage nach, ob Regierungsbeamte die Identität der CIA-Agentin Valerie Plame gelüftet hatten, um deren Ehemann zu schaden.
      Joseph Plame hatte als ehemaliger Botschafter Beweise der amerikanischen Regierung öffentlich angezweifelt, nach denen Irak in Niger versucht habe, Uran zu kaufen.

      Cooper und Miller griffen die Geschichte des Kolumnisten Robert Novak der konservativen Chicago Sun-Times auf, der sich in seiner Enttarnung Plames auf ungenannte Mitarbeiter der Bush-Regierung berief. Da die Enttarnung von Agenten in den USA hart bestraft wird, wurden die recherchierenden Journalisten vorgeladen. Unter anderem sollten sie ihre Quellen preisgeben. Cooper und Miller verweigerten vor Gericht die Aussage mit Hinweis auf den Informantenschutz – und werden nun möglicherweise wegen Missachtung verurteilt. Ihnen drohen Haftstrafen von jeweils 18 Monaten. Time übergab dem Gericht inzwischen die Reporternotizen von Matthew Cooper. Diese könnten der Geschichte einen neuen Dreh geben: Newsweek will herausgefunden haben, dass der Präsidentenberater Karl Rove eine der anonymen Quellen ist.

      Die Weitergabe staatsrechtlich geschützter Informationen ist gesetzeswidrig. Ist es aber auch der Empfang solcher Informationen? Rechtlich gesehen ist die Situation nicht eindeutig. In 31 Bundesstaaten wird der Informantenschutz über sogenannte Shield Laws geregelt. Durch diese Gesetze werden Journalisten davor geschützt, vertrauliche Quellen offen legen zu müssen. Allerdings gibt es kein solches Gesetz auf Bundesebene.

      Eine Ironie im Fall Plame ist, dass Judy Miller ihre Erkenntnisse gar nicht veröffentlichte. Seltsam ist auch, dass der Kolumnist Kovac offenbar vor Gericht davon kommt, ohne seine Quellen nennen zu müssen. Er will sich erst nach Abschluss des Falls zu diesem Sachverhalt öffentlich äußern. Fallen solche Gerichtsentscheidungen möglicherweise entlang politischer Linien? Bernhard Debatin, Dozent für Theorie und Soziologie der öffentlichen Kommunikation an der Ohio-Universität, stellt dazu fest: "Innerhalb der Gerichtbarkeit gibt es einen Polarisierungsprozess, der politisiert ist"; gegenüber den Journalisten werde eine "Einschüchterungspolitik" verfolgt. Debatin vermutet, dass mit dem Fall Cooper/Miller ein Exempel an der schreibenden Zunft statuiert werden soll.


      Eingriffe in die "vierte Gewalt"

      Die Anzeichen, dass die Unabhängigkeit der Berichterstattung im Mutterland des investigativen Journalismus bröckelt, weisen über den Informantenschutz hinaus. Im Krieg gegen den Terror in Afghanistan und im Irak standen die Redaktionen zwar zunächst parallel in einer Linie, genannt Regierungslinie. Doch der Konformismus rührte aus der eigenen patriotischen Überzeugung, der Nation nicht mit Regierungskritik in den Rücken fallen zu wollen. Spätestens mit dem Präsidentschaftswahlkampf 2004 gaben die meisten Verlage und Journalisten diese Linie wieder auf.


      Eingriffe in die "vierte Gewalt" treten heute immer deutlicher zu Tage. Nach einem New York Times-Bericht sind einige hundert regierungsfreundliche Beiträge im Fernsehen gelaufen, die von PR-Agenten der Ministerien produziert wurden. Kolumnisten wurden gekauft, damit sie die "richtige Meinung" zur Bildungspolitik publizierten. Zudem konnte sich Bush einen angeheuerten Pseudo-Reporter leisten, der ihm bei Pressekonferenzen in brenzligen Situationen mit bequemen Fragen beisprang. Im Skandal um den Newsweek-Artikel über Koranschändungen in Guantanamo übte die Regierung offenbar Druck auf das Magazin aus. Kleinlaut gab Newsweek nach und zog den Bericht zurück – ohne sich jedoch vom Inhalt des Artikels zu distanzieren.

      John MacArthur, Herausgeber des Harper Magazine, spricht von einem "Klima der Angst", das in vielen amerikanischen Medien herrsche, hervorgerufen durch "Einschüchterungsversuche der Regierung". Eine harsche Gesamtbilanz der amerikanischen Medienqualität zieht Frank Rich, Kolumnist der New York Times. Die Öffentlichkeit werde fern gehalten von allem, was auch nur entfernt mit der Wahrheit zu tun habe. Der Grund: zahnlose Medien, aggressive Regierungspropaganda, vernachlässigte und manchmal korrupte journalistische Praktiken. Auch der Weltzeitungsverband sorgte sich bei seiner jüngsten Jahresveranstaltung wegen der negativen Entwicklung in den USA. Die Pressefreiheit erlebe dort die "schwierigste Zeit der vergangenen Jahre".

      Dabei muss es nicht bleiben. Zumindest Bushs Bereitschaft, sich den Medien zu stellen, änderte sich zuletzt grundlegend. Wie die Washington Post vorrechnete, blieb Bush nach seiner Wiederwahl den Reportermikrofonen monatelang fern. Erst seit Beginn des Jahres stellt er sich einer Pressekonferenz nach der anderen. Möglicherweise ist der Bedarf gewachsen, die Reporter mittels Erreichbarkeit zu beruhigen.

      (c) ZEIT.de 05.07.2005
      Avatar
      schrieb am 10.07.05 22:41:05
      Beitrag Nr. 24.070 ()
      EXTRA: Der Krieg nach dem Krieg

      Irak

      Sarkawi greift Islam-Gelehrte an


      Der Topterrorist Abu Mussab al Sarkawi hat sich verärgert über Islam-Gelehrte geäußert, die Anschläge auf Zivilisten als Sünde bezeichnet haben. Sarkawi fordert noch mehr Opfer: auch von Frauen.

      Der im Irak gesuchte Topterrorist Abu Mussab al Sarkawi soll sich verärgert über jüngste islamische Rechtsgutachten (Fatwas) von Religionsgelehrten geäußert haben, die sich gegen die Selbstmordanschläge seiner Fanatiker im Irak ausgesprochen haben. Es sei falsch, wenn sich Islam-Gelehrte zu Gunsten der arabischen Regime von den "Gotteskriegern" abwendeten, heißt es in einer am Mittwoch auf einer Islamistenseite im Internet veröffentlichten Tonband- Botschaft, die al Sarkawi zugeschrieben wird. Unter den Scheichs, die in den vergangenen Tagen Anschläge auf irakische Zivilisten zur Sünde erklärt haben, gehört auch Abu Mohammed al Makdissi, ein vor wenigen Tagen in Jordanien aus der Haft entlassener ehemaliger Mentor des Terroristen.

      Die Stimme auf dem Tonband gibt außerdem die Gründung einer eigenen Brigade zum Kampf gegen die schiitischen Badr-Brigaden bekannt. In der Tonband-Botschaft heißt es außerdem: "Die irakische Armee wurde gegründet, um die Sunniten zu liquidieren." Es sei eine Armee von Agenten und Menschen, "die vom rechten Glauben abgefallen sind".

      Die Badr-Brigaden sind die Parteimiliz der Schiiten-Partei Hoher Rat für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI). Kämpfer der Brigade wurden in die neue Armee integriert. Die schiitische Bevölkerungsmehrheit war während des gestürzten Saddam-Regimes im Irak unterdrückt, während die Sunniten das Sagen hatten. Die Stimme auf dem Tonband erklärt außerdem, nach dem "Sieg im Irak" werde die al Kaida-Gruppe nach Jerusalem ziehen. Das Ziel der Amerikaner sei es dagegen, nach dem Irak Syrien anzugreifen.

      An die Adresse der Irakerinnen sagte Al-Sarkawi: "Was tut ihr für den Heiligen Krieg?" Viele Irakerinnen seien nicht bereit, ihre Söhne und Ehemänner in die Schlacht zu schicken. Andere Frauen hätten ihm dagegen bereits Botschaften zukommen lassen, in denen sie sich für Selbstmordattentate angeboten hätten. Die Sarkawi-Terrorgruppe hatte sich am Dienstag zur Entführung des ägyptischen Botschafters Ihab al Scharif im Irak bekannt.

      DPA
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:45:23
      Beitrag Nr. 24.071 ()
      ZU Scholl-LAtour rate ich zum Durchlesen des Interviews im Stern.... :D


      Er sagt (sinngemäß) , daß die USA im Irak tiefer in der Sch.... sitzen als in Vietnam, weil damals konnte man sich da noch aus einem strategisch völlig unwichtigen Land mehr oder weniger locker aus dem Staub machen.

      Die USA hätten jedoch den gesamten NAHEN OSTEN DESTABILISIERT UND WÄREN DABEI, DEN IRAN ( ENTGEGEN DER US-VERLAUTBARUNGEN IN WIRKLICHKEIT EINER DER WESENTLICHEN STABILITÄTSFAKTOREN IM NAHEN OSTEN) ZUM ECHTEN GEGNER ZU MACHEN.

      Zudem wäre Afghanistan unregierbar, dort würden demnächst massive Probleme entstehen und von den zukünftigen Problemen mit der Atommacht Pakistan hätten die Amis nicht einmal eine vage Ahnung...

      SO R I C H T I G pro-Amerikanisch klingt das wohl eher nicht.... :laugh: aber ganz sicher klingt es absolut REALISTISCH.... :D wie ja wohl auch bisher jede PSL-Prognose eingetroffen ist dort....

      Im NAhen Osten wird man auch die klare Ablehnung eines deutschen Sitzes im UNO-Sicherheitsrat ganz sicher entsprechend zu "würdigen" wissen.... eine weitere Tollptschigkeit der Cowboys und NICHT von Schröder.

      Wenn jetzt Schäuble und andere meinen, das Ringen um den Sitz würde Deutschland schaden, so kann man das auf seine Nestbeschmutzung a la Merkel sicherlich anwenden. Vor allem wird es ihm jedoch schwerfallen, diese miese Aktion der Amis uns noch normal denkenden Deutschen als Akt zur Stabilisierung der NATO und des transatlanstischen Bündnisses zu verkaufen, wir sind nämlich im gegensatz zu ihm und Merkel immer weniger aussenpolitische Masochisten, die die Sch. der Amis begierig auflecken...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 19:07:16
      Beitrag Nr. 24.072 ()
      Du sagst es !

      Das ist das Risiko wenn die Merkel Kanzlert.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 19:08:57
      Beitrag Nr. 24.073 ()
      G.W. ist dumm und sieht dumm aus.
      A.M. ist naiv und sieht naiv aus.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 19:37:12
      Beitrag Nr. 24.074 ()
      [posting]17.239.713 von Groupier am 14.07.05 19:07:16[/posting]Widerspruch, Euer Ehren !

      G.W. ist dumm und sieht dumm aus.

      ich war lange auch der Meinung, dass es sich um nen schwächlichen Cowboy handelt, der voll unter dem Einfluss der NeoCons steht.
      hab das Bild durch Bob Woodward ("der Angriff" ) revidieren müssen : ein Fundamentalist auf selbstgewählter historischer Mission, dem jeder bereitwillig zuarbeitet. :rolleyes:



      A.M. ist naiv und sieht naiv aus.

      wer an die Spitze der Union gelangt, hat einige Stahlbäder nehmen müssen, in denen Naivität auf der Strecke bleibt :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 23:05:39
      Beitrag Nr. 24.075 ()
      ...ein Fundamentalist auf selbstgewählter historischer Mission, dem jeder bereitwillig zuarbeitet.


      Nein ganz entschieden nein!

      Der ist allenfalls ein Dummkopf der glaubt auf einer historischen Mission zu sein.
      Und von einer bereitwilligen Zuarbeit kann auch keine Rede sein.
      Dafür haben die sog. NeoCons viel zu ($ $ $) handfeste
      fundamental wirtschaftliche (Öl, Rüstung) Interessen.
      Die lassen ihn in seinem Glauben, der ist doch praktisch für sie.
      Wer nämlich a la Bush einfach treudoof glaubt!
      Der Denkt nicht mit, und hinterfragt auch nicht.
      ;)



      ...wer an die Spitze der Union gelangt, hat einige Stahlbäder nehmen müssen, in denen Naivität auf der Strecke bleibt

      Die M. versteht vielleicht was von Physik aber nichts von Politik.
      Für meinen Geschmack und Eindruck war sie nie mehr als eine gut in Helmut Kohls Frauenbild passende Quotentussi aus dem Osten der Republik in seinem Kabinett.
      Und in welchem Stahlbad hat die den schon baden müssen nach Kohls abgang.
      Die war schlicht die für alle bequemste (Frontfrau) Lösung nach dem Fall der Truppe.
      Da war lange Zeit schlicht nix Negatives da das man ihr anklatschen konnte ausser ihrer Frisur natürlich.

      Aber nur mal gefragt was qualifiziert sie den eigentlich für das Amt des Bundeskanzlers ?
      Ihr aussenpolitischer Instinkt bestimmt nicht.

      Ich kann mich erinnern das ich so vor ca. 4000 Postings mal eine Artikelserie zum Irakkrieg aus der BILD-Zeitung hier reingestellt habe.
      Nichtmal die BILD-Zeitung bezweifelt mittlerweile in einem einzigen Satz das das ein Reisenfehler war.

      Und setz jetzt mal die treudoofen pro Irakkrieg-Aussagen der Merkel dagegen.
      Das waren ja reinste Huldigungen an den grossen unfehlbaren imperialen Führer der westlichen Welt die U.S.A. und eben deren hlg. Präsidenten.

      Die Merkel als Bundeskanzler :cry:
      Da frag ich nur eins!
      Wer schützt dann das blöde Stimmvieh vor seiner selbstgewählten Regierung. :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 00:42:43
      Beitrag Nr. 24.076 ()
      @ DES

      Ich kann mich Groupier nur anschließen:

      perfekter zerstörer zu sein, ist keine Empfehlung fürs Kanzleramt!

      Und Merkel hat bisher nur perfekt verhindert und zerstört - Anscheinend hat diese Begabung in unserer voyeuristisch verkommenen Gesellschaft genügend Anziehungskraft, um in den Augen der geifernden Zuschauer für eine Führungsposition "reif" zu sein.

      Selbst wenn Politiker lügen - wie noch vor kurzem im Visa-Untersuchungsausschuss - und es jeder weiß, so unterhält man sich nur noch darüpber, wie geschicktdie Personen lügen und überhaupt nicht mehr darüber, DAS SIE UNS, denen sie Kraft Amt und teilweise auch Amtseid nach Strich und FAden belügen

      dekadenter geht es nicht mehr.

      Empfehle dazu dringend das hervorragende Buch mit dem zunächst irreführenden Titel:

      "Wir amüsieren uns zu Tode"

      Zurück zu Merkel:

      Der ist ein Amt in den schoß gefallen, welches damals wegen hoher Explosivität (=RAche von Kohl) keiner haben wollte. Klar, man hat sie unterschätzt - aber nur ihre Überlebensfähigkeit in parteipolitischen Scharmützeln.

      WAs Besonnenheit und Klarsicht, besonders aber die von ihr derzeit so beliebte Begrifflichkeit "Deutschland dienen" anbelangt, so gilt für den merkelschen A.....kriecherbesuch in Washington das gleiche französische Sprichwort, welches Chirac den Polen entgegenschleuderte, als die sich in den rücjwärtigen politischen Schlund von Bush begaben:

      "Sie hat die Chance vergeben, zu schweigen!"

      Und deswegen wird Angela verlieren. Gottseidank.

      Im Übrigen darf ich auf Arnulf BAring im Spiegel verweisen, der das Angebot der politischen PArteien an Führungskräften schlicht als "niederschmetternd" bezeichnete.... wie wahr....

      Nun - zurück zum Kernthema:

      SPIEGEL ONLINE - 14. Juli 2005, 15:22
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,365182,00.html
      Untersuchungsbericht

      Guantanamo soll Folter-Vorbild für Abu Ghureib gewesen sein

      Im US-Gefangenenlager Guantanamo Bay sollen Häftlinge bei Verhören erniedrigt worden sein, lange bevor Fotos ähnlicher Methoden aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghureib die Welt schockierten. Beamte hätten Häftlingen den Mund zugeklebt und gedroht, Angehörige zu ermorden, heißt es in einem Bericht an den Senat.



      Guantanamo: "Kreative" und "aggressive" Methoden



      Washington - Vernehmungsbeamte in Guantanamo Bay hätten einen unbeugsamen Häftling gezwungen, Frauenunterwäsche auf dem Kopf zu tragen und ihn abgerichteten Hunden bedroht. Das geht nach Angaben der "Washington Post" aus einem Bericht hervor, der jetzt dem zuständigen Ausschuss des Senats vorgelegt wurde. Der Report zeige, dass diese Verhör- und Einschüchterungstaktiken schon in Guantanamo angewendet wurden, bevor sie Monate später aus Abu Ghureib bekannt wurden.

      Die Methoden, die von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld für das Verhör von Mohammed Kahtani - dem angeblichen "20. Entführer" der Anschläge vom 11. September 2001 - gebilligt wurden, seien in Guantanamo Ende 2002 als Teil eines speziellen Verhörplans eingesetzt worden, um den schweigenden Häftling zum Reden zu bringen.

      Die Untersuchungsbeamten, die den Senat unterrichteten, nannten die Methoden "kreativ" und "aggressiv". Sie sagten aber, die Grenze zur Folter sei nicht überschritten worden. :eek: Der Bericht zeige deutlich, dass der Missbrauch, der auf den Bildern aus Abu Ghureib zu sehen waren, nicht die Erfindung einer kleinen Gruppe von Militärpolizisten gewesen sei, schreibt die "Washington Post", sondern schon Monate, bevor die Amerikaner im Irak einmarschierten, an der Tagesordnung war.


      Die zentrale Figur sei General Geoffrey Miller, der die Haftanstalt von Guantanamo leitete und später half, die Operationen in Abu Ghureib aufzubauen. Ihm werde vorgeworfen, die Befragungen nicht genau beaufsichtigt zu haben. Die Untersucher schlugen vor, Disziplinarmaßnahmen einzuleiten. Miller wäre der höchste Militärrang gewesen, der eine solche Bestrafung wegen Häftlingsmissbrauch hätte hinnehmen müssen. General Bantz Craddock, Chef des US Southern Command, weigerte sich jedoch, der Empfehlung zu folgen.

      Miller habe sogenannte "Tiger Teams" von Untersuchungsbeamten aus Guantanamo als Berater und Trainer nach Abu Ghureib geschickt. Binnen Wochen wurden dort plötzlich während der Nachtschichten Hunde eingesetzt und Häftlinge missbraucht und erniedrigt.

      Miller weigerte sich laut "Washington Post", zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Ein Sprecher des Pentagon sagte, es sei nicht angemessen die Befragung von Kahtani - einem wichtigen al-Qaida-Mann, der kurz nach den Anschlägen festgenommen worden war - mit den Ereignissen von Abu Ghureib in Verbindung zu bringen. Der Sprecher sagte, die Verhörmethoden im Armeehandbuch seien weltweit die gleichen. Die Militärpolizei in Abu Ghureib jedoch sei nicht autorisiert gewesen, diese anzuwenden - egal, wie und von wem sie diese gelernt hätten.

      Einige der Soldaten, die in Abu Ghureib Dienst leisteten, hatten ausgesagt, sie seien den Anweisungen von Beamten des militärischen Geheimdienstes gefolgt, um die Häftlinge gefügig zu machen, etwa durch Schlafentzug. Der Gefreite Charles A. Graner, der als Anführer der Gruppe galt, war für schuldig befunden worden, Häftlinge missbraucht zu haben. Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 13:54:03
      Beitrag Nr. 24.077 ()
      14. Juli 2005

      CIA-SKANDAL

      Bushs Schweigen, Roves Verrat


      Von Marc Pitzke, New York

      Der Skandal um die Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Wilson, der vorige Woche eine Reporterin in Beugehaft gebracht hat, reicht inzwischen bis nach ganz oben: Der wichtigste Berater von Präsident Bush, Karl Rove, lancierte Wilsons CIA-Cover an die Presse.


      New York - Es war politischer Slapstick, direkt aus dem West Wing in Millionen TV-Haushalte übertragen. Da saß George W. Bush gestern am Tisch seines Kabinettssaals und versuchte, mit klarer Stimme möglichst nichts zu sagen: "Dies ist ein ernstes Ermittlungsverfahren", sprach der US-Präsident. "Ich werde nichts lieber tun, als mich zu dieser Sache zu äußern, sobald das Ermittlungsverfahren abgeschlossen ist."

      Der Mann, über den Bush nicht reden mochte, hockte dabei stumm auf einem Stuhl am Fenster: Karl Rove, sein Vize-Stabschef, engster Berater und der "Architekt" (Bush) seines Wahlsiegs im November. Roves Miene war zum Halblächeln gefroren. Doch die Augen schossen nervös hin und her - zwischen seinem Chef und den Reportern im Raum.

      Wer wäre nicht nervös. Denn eigentlich, so war das Pressekorps gebrieft worden, sollte dieser Wortwechsel im Kabinettssaal etwas anders verlaufen: Bush werde die Gelegenheit nutzen, "Rove das Vertrauen auszusprechen". Doch nichts dergleichen. Bushs Schweigen, notierte der AP-Korrespondent, "war eine Überraschung für einige Berater im Weißen Haus und hochrangige Republikaner". Und für Rove. Der Präsident, für den Loyalität die wichtigste aller Polit-Tugenden ist, sieht sich erstmals außer Stande, seinem treuesten Freund Loyalität zu bekunden: Ein Zeichen für die Krisenstimmung im West Wing und die zunehmende Brisanz dieser Affäre, die als stille Indiskretion begann, dann diverse Reporter mit in ihren Strudel riss und nun also auch den innersten Zirkel der Macht tangiert. Ausgerechnet jetzt, da Bush alle Kräfte braucht für seine bisher größte Schlacht im Kongress, die um die Zukunft des Supreme Courts geführt wird.

      Für viele war es nur eine Frage der Zeit gewesen. Von Anfang an war Karl Rove als die zentrale Figur dieses Skandals vermutet worden - als derjenige, der 2003 die Undercover-Identität der CIA-Geheimagentin Valerie Wilson an die Medien verraten hatte, um deren Ehemann, den Diplomaten und lästigen Bush-Kritiker Joseph Wilson, zu diskreditieren oder sich gar an ihm zu rächen. "Wilson ist Freiwild", soll Rove gesagt haben.


      Ungebeugt in Beugehaft

      Rove gilt als ebenso smart wie skrupellos. Ihn mit der Wilson-Affäre in Zusammenhang zu bringen, sei "total lächerlich", versicherte Bush-Sprecher Scott McClellan noch im September 2003. Und Bush selbst sagte später auf die Frage, ob er denn denjenigen "feuern" werde, der Mrs. Wilsons Cover auffliegen ließ und damit ihre Agentenkarriere ruinierte, wenn nicht gar ihr Leben in Gefahr brachte: "Ja."


      Doch nun steht fest: Der Verräter war tatsächlich Rove. Sein Anwalt hat es bestätigt, wenn auch die Umstände düster bleiben. Aber muss Rove jetzt gehen? Nicht so schnell.

      Es ist das endlos Faszinierende an diesem Fall, dass er täglich in eine neue Richtung wuchert.
      Erst ging es um Massenvernichtungswaffen und den Irak-Krieg.
      Dann um die Unfähigkeit der CIA.
      Dann um Dissident Wilson.
      Dann darum, welche Reporter wann was wussten.
      Dann um den Informantenschutz jener Reporter, für den Judith Miller von der "New York Times" letzte Woche in Beugehaft wanderte - obwohl die Informanten längst aufgeflogen sind.


      Die alte Meineid-Falle

      Und nun eben um Karl Rove, den "rechten Arm Bushs", wie ihn Ex-Präsidentenberater David Gergen nennt. Womit, wie sie in Washington sagen, der Fall für Bush "radioaktiv" geworden ist. Denn das Problem ist nun nicht mehr nur juristisch, sondern politisch und moralisch: Geheimnisverrat im Herzen der Macht ist eine Staatsaffäre, ob fahrlässig oder heimtückisch.

      Dabei war der Auslöser der Affäre ein ganz anderer: Bushs berüchtigte Rede von Januar 2003, in der er behauptete, Saddam Hussein habe versucht, "sich aus Afrika signifikante Mengen an Uran zu beschaffen".
      Wilson enthüllte das öffentlich als eine Ente.
      Woraufhin der Bush-nahe Kolumnist Robert Novak Wilsons Ehefrau als CIA-Agentin outete, unter ihrem Mädchennamen Valerie Plame.
      Als Quelle gab er "Freunde" im Weißen Haus an.


      Da der Verrat eines Agenten eine Straftat sein kann, nahm ein Sonderstaatsanwalt Ermittlungen auf - ein schönes Unterfangen in einer Stadt, die von Indiskretionen und Intrigen lebt. Bald ging es nicht mehr darum, wer mit wem geplaudert hat, sondern wer das vertuschte. Die alte Meineid-Falle also, in die einst schon Bill Clinton tappte: Erst die späte Lüge macht den Sündenfall zum Sorgenfall.


      Von der Vertraulichkeit entbunden

      "Ich kannte ihren Namen nicht und ich habe ihren Namen nicht verraten", versicherte Rove noch voriges Jahr. Erst als jetzt interne E-Mails des Reporters Matt Cooper vom Magazin "Time" - der damals ebenfalls über Wilson berichtet hatte - eindeutig auf Rove hinwiesen, änderte der seine Story. Ja, ließ er verlauten, er habe sie erwähnt, aber nur als "Wilsons Frau", ohne Namen. Rechtlich macht das aber keinen Unterschied: Das Gesetz kann sich auch auf namenlose Identifizierung erstrecken.

      Während Bush gestern im Kabinettssaal herumeierte, musste Matt Cooper ein paar Straßen weiter zweieinhalb Stunden vor einer Grand Jury erscheinen, einer Geschworenenkammer, die über die Aufnahme eines Prozesses entscheiden soll. "Ich habe keine Ahnung", seufzte Cooper anschließend vor seinen Kollegen, "ob eine Straftat begangen wurde."

      Bis zuletzt hatte sich Cooper geweigert, Rove als seine Quelle preiszugeben, unter Berufung auf den Informantenschutz. Selbst die Aussicht von Beugehaft konnte ihn nicht beirren. Erst als "Time" dem Sonderstaatsanwalt Coopers E-Mails aushändigte und Rove ihn von seinem Vertraulichkeitsversprechen entband, willigte der ein. Coopers "New York Times"-Kollegin Miller dagegen - die recherchiert, aber nie etwas geschrieben hat - schweigt weiter und sitzt deshalb seit voriger Woche hinter Gittern.

      Ist Rove der wahre "Whistleblower"?

      Doch nun ist diese Story mehr als eine Frage von Pressefreiheit und journalistischen Prinzipien. Hat sich Bushs Top-Gun zu einem verabscheuenswürdigen Racheakt an einem politischen Gegner hinreißen lassen, wenn nicht gar strafbar gemacht? Oder hat er, wie er selbst argumentiert, nur darauf hinweisen wollen, dass Wilsons Bush-Kritik wegen seine CIA-Connection "fehlerhaft und suspekt" sei?


      Das "Wall Street Journal" - dessen Leitartikler sich der Gedankenwelt des Weißen Hauses näher wähnen als viele andere - ist eine der wenigen US-Zeitungen, die Rove noch stützen: Er sei der eigentliche Held dieses "Pseudo-Skandals", kommentierte das Blatt: "Mr. Rove ist der wahre `Whistleblower`." Die "New York Times", die Wilsons Bush-Kritik damals als erstes Blatt veröffentlicht hatte, sieht das natürlich etwas anders: Es sei Rove, der der Nation endlich "die Wahrheit" schulde.

      Was nun? Die Demokraten forderten Bush gestern auf, Rove zu entlassen oder ihm zumindest das Geheimnisträgerprivileg zu entziehen. Die Parteiführung der Republikaner konterte geschickt, indem sie eine offizielle Sprachregelung ausgab, die die ganze Sache als "parteipolitische Attacke" abzutun versucht.

      Einziger Kommentar: Kein Kommentar

      Der West Wing mauerte sich derweil weiter ein. Bush-Sprecher McClellan, der dieser Tage den wohl am wenigsten beneidenswerten Job hat, durchlitt drei Pressekonferenzen, in denen ihn die Korrespondenten im Weißen Haus vor laufenden Kameras auseinander nahmen.

      Stunden lang wand sich McClellan: Warum hat Bush Rove nicht in Schutz genommen? Was hat Rove bewirken wollen? War das nicht moralisch verwerflich? Was hat Bush gewusst? Keine dieser Fragen beantwortete der Sprecher - obwohl er selbst Rove in der Vergangenheit noch mit klarsten Tönen gegen alle Vorwürfe verteidigt hatte. McClellans einziger Kommentar, in gequälter, wieder und wieder abgewandelter Form: Kein Kommentar.

      Den Reportern platzte der Kragen

      Dann platzte den Korrespondenten der Kragen. "Das ist doch lächerlich!", rief David Gregory von NBC in Anspielung auf McClellans Dementi von 2003. Gregory warf McClellan "schleimige Abwehrmaßnahmen" vor: "Die Wahrheit ist doch, Sie betreiben Wortklauberei, und das machen Sie nun schon seit Tagen." Ein anderer bellte respektlos: "Sie weichen meinen Fragen aus." Sie ließen nicht locker, bis McClellan zum allerletzten Trick griff: Er wandte sich einem indischen Reporter zu, in der Hoffnung, dass der das Thema auf eine laufende Kaschmir-Konferenz wechseln würde - was der brav tat.

      Wenn sich das Buschfeuer nicht bald legt, so spekulieren einige inzwischen, gebe es für Rove keine Wahl, als sein Amt wenigstens formell niederzulegen. Seine Rolle hinter den Kulissen müsse er dabei ja nicht aufgeben: Bush, so schmunzelte ein Insider, könnte gut auch weiter von Roves "Gehirn profitieren, ohne den Körper in der Nähe zu haben".
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 00:00:31
      Beitrag Nr. 24.078 ()
      Peter Scholl-Latour
      Koloss auf tönernen Füßen



      Foto: Verlag

      Peter Scholl-Latour kritisiert nicht erst seit gestern die amerikanische Außenpolitik.
      Die größten Sorgen machen ihm die jüngsten Entwicklungen in Nordkorea.


      Peter Scholl-Latour, das kann niemand bestreiten, ist viel herumgekommen, und er hat seine Erfahrungen vor allem als Fernsehjournalist der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
      So gilt er heute als einer der glaubwürdigsten und profundesten Orientkenner, und ist, seines fortgeschrittenen Alters ungeachtet, noch immer ein gerngesehener Gast in politischen Diskussionsrunden.

      Seine Kenntnis des Nahen Ostens verband Scholl-Latour gemeinhin mit amerikakritischen Ansichten.
      In ausführlicher Form hat er diese bereits in seinem Buch «Weltmacht im Treibsand» dargelegt und auch sein neues Buch übt sich in einer Kritik an den imperialistischen Zügen der Außenpolitik unter George W. Bush.
      Anekdotenreich greift der Autor dabei auf seine journalistischen Erfahrungen zurück, die über Vietnam bis zum Korea-Krieg der Jahre 1950 bis 1952 zurückreichen.

      Scholl-Latour zieht von diesen Kriegen eine Linie hin zu den neueren Einsätzen des amerikanischen Militärs in Afghanistan und dem Irak.
      Große Bedenken hat der Journalist im Hinblick auf die Entwicklung in Nordkorea.
      Er ist sich nämlich nicht sicher, ob die USA die vermutlich verheerenden Konsequenzen eines Krieges gegen die aufstrebende Atommacht so sehr fürchten, dass sie diesen um jeden Preis vermeiden wollen.

      Scholl-Latour wurde 1924 geboren und war nach seinem Studium ARD-Korrespondent in Afrika und Indochina, später Direktor des WDR-Fernsehens und Herausgeber des Magazins «Stern».
      Er hat bereits eine Vielzahl von Büchern vorgelegt und ist mit dem Grimme-Preis und der Goldenen Kamera ausgezeichnet worden. (nz)
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 23:35:15
      Beitrag Nr. 24.079 ()
      Wieder Tote bei Selbstmordanschlägen im Irak

      Bagdad (Reuters) - Trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen hat sich die Serie von Selbstmordanschlägen im Irak am Samstag fortgesetzt.

      Dabei wurden bei zwei Attentaten in der Hauptstadt Bagdad und in der Nähe von Mossul im Norden des Landes sieben Polizisten getötet und 28 weitere verletzt.

      Im Südosten des Irak wurden zudem drei britische Soldaten durch eine vermutlich am Straßenrand versteckte Bombe getötet. Erst am Freitag waren bei elf Selbstmordanschlägen in Bagdad mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden. Ziel der Anschläge waren die US-Streitkräfte sowie irakische Sicherheitskräfte.

      Die Anschlagserie setzte die Regierung unter Druck. Die Polizei richtete zusätzliche Kontrollpunkte in Bagdad ein, wie Reuters-Journalisten und ihre Mitarbeiter berichteten. Die moslemische Extremistenorganisation Al-Kaida erklärte im Internet, sie habe mit den Attentaten die Macht in Bagdad übernommen. "Unser Mudschahedin kontrollieren nun die Straßen", hieß es in der Erklärung. Dort waren allerdings keine Kämpfer der Extremistengruppe zu sehen.

      Das Verteidigungsministerium in London teilte mit, drei britische Soldaten seien in Amara getötet worden. Zwei weitere Soldaten seien leicht verletzt worden, als eine vermutlich am Straßenrand deponierte Bombe explodiert sei.

      In Samarra verhängten die US-Besatzungstruppen und die irakische Polizei nach Angaben von Einwohnern eine Ausgangssperre. Zuvor seien zwei Zivilisten vor einem US-Militärstützpunkt erschossen worden.
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 16:18:08
      Beitrag Nr. 24.080 ()
      Ein weiterer Beweis, daß es im Irak um alles andere als Demokratie für die Iraker ging:

      New York Times: Bush wollte Geheimeinsätze bei Irak-Wahl



      US-Präsident George W. Bush hat nach Informationen der "New York Times" vor der irakischen Parlamentswahl im Januar verdeckte Einsätze gebilligt, um das Ergebnis im Sinne der USA zu beeinflussen. Allerdings habe der Präsident den Plan wegen des heftigen Widerstands im US-Kongress wieder fallengelassen, berichtete die Zeitung am Sonntag.






      Bush plante Geheimanweisung
      Sie berief sich dabei auf "ein Dutzend früherer und derzeitiger Regierungsbeamter", die an den Diskussionen beteiligt gewesen seien. Bush habe eine entsprechende Geheimanweisung entweder bereits unterzeichnet, oder sie habe kurz vor der Unterzeichnung gestanden, als der Kongress Einwände erhob und der Plan fallengelassen wurde.

      Sicherheitsrats-Sprecher bestätigt Pläne
      Lediglich der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Frederick Jones, wollte sich in der "New York Times" namentlich zitieren lassen. Er bestätigte, dass es derartige Überlegungen gegeben habe, wollte sich aber nicht dazu äußern, ob Bush bereits förmlich eine Anweisung zur Umsetzung erteilt habe. Das Weiße Haus sei besorgt über Einflüsse aus dem Ausland auf die irakischen Wahlen gewesen, sagte Jones.


      Geldfluss aus dem Iran
      So sei etwa Geld aus dem benachbarten Iran geflossen. "Dies ließ Zweifel daran aufkommen, dass es bei den Wahlen gleiche Wettbewerbsbedingungen gibt. Die Situation stellte uns vor das schwierige Dilemma, wie die USA reagieren sollten", zitierte die Zeitung Jones.

      Hersh: Verdeckte Einsätze pensionierter CIA-Mitarbeiter
      Letzten Endes habe der Präsident entschieden, "keinen Versuch zu unternehmen, das Ergebnis der irakischen Wahlen zu beeinflussen, indem Kandidaten verdeckt geholfen wird", sagte Jones der "New York Times". Er reagierte damit auch auf einen Bericht des Enthüllungsjournalisten Seymour Hersh, der in der kommenden Ausgabe des Magazines "The New Yorker" berichtete, das Weiße Haus habe die Pläne trotz der Einwände im US-Kongress weiterverfolgt. Es habe vor den Wahlen im Irak verdeckte Einsätze etwa von pensionierten CIA-Mitarbeitern gegeben. Die angewendeten Methoden und das Ausmaß der Einsätze sei aber "schwierig zu erkennen", schreibt Hersh.


      Quelle: http://onnachrichten.t-online.de/c/48/68/72/4868722.html
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 22:56:38
      Beitrag Nr. 24.081 ()
      Einzig im Irak und im Bereich Westafrika ist die Erölproduktion noch zu steigern.....

      welch ein Zufall, nicht wahr? :D ;)

      Und ab November geht die weltweite Erdölproduktion zurück...





      Desinformation der Ölmultis

      Lange haben die Industriestaaten das drohende Ende des Erdöls ignoriert. Heute ist der künftige Ressourcenmangel offenbar, ebenso die Konzepte zur Bewältigung der Krise
      In ganzseitigen Anzeigen hat der Esso-Konzern jüngst in deutschen Zeitungen vor "enormen Herausforderungen" gewarnt, denen die Menschheit "bei der Energiefrage gegenübersteht". Auch in der taz fand sich im Mai die Anzeige, die "harte Wahrheiten" ankündigt, "mit denen wir alle konfrontiert werden". Der Text wendete sich gegen "Wunschdenken", das "das wirkliche Denken" nicht "vernebeln" dürfe. Was verbirgt sich hinter diesen Andeutungen? Sollte mit den "harten Wahrheiten" wirklich nur der steigende Energiebedarf von China und Indien gemeint sein?

      Die Motive der Esso-Öffentlichkeitsarbeit werden schnell deutlich, wenn man Äußerungen von Erdölgeologen zu Rate zieht, die bislang kaum Gehör gefunden haben. Kenneth S. Deffeyes, Geologe in Princeton, hat für Shell gearbeitet und zahlreiche Bücher über Erdölgeologie verfasst. In einem Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger stellte er unlängst ein Modell vor, mit dem sich die weltweite Förderleistung ziemlich exakt "auf wenige Wochen genau" vorhersagen lässt. Die Ölförderung würde ihren historischen Gipfelpunkt Ende November erreichen - "ziemlich genau an Thanksgiving". Danach nehme die Fördermenge jährlich um fünf Prozent ab. Bereits nach vier Jahren würde also die Ölförderung um gut 18 Prozent zurückgehen. Darauf ist die Weltwirtschaft nicht eingestellt, da in den zurückliegenden 50 Jahren die Förderung fast immer gestiegen ist.

      Deffeyes steht mit seinen Vorhersagen nicht allein. Seine Thesen werden vom Geologen Colin Campbell bestätigt, der die "Association for the Study of Peak Oil" (Aspo) gegründet hat. 1994 war er Mitautor der Studie "World Oil Supply 1930-2050", die ausschließlich Regierungen und der Industrie zugänglich war. Dabei hatten Campbell und seine Mitarbeiter Zugriff auf die Daten von 18.000 Ölfeldern. Das Ergebnis war so brisant, dass die Ölindustrie mit zahlreichen Gegenstudien reagierte. Bis heute überwiegen diese Desinformationen der Ölkonzerne in Debatten, denen zufolge die Vorräte noch 40 Jahre reichen.

      Das ist zwar nicht ganz falsch. Doch wird dabei bewusst unterschlagen, dass es gar nicht auf die Reichweite der Förderung ankommt. Viel entscheidender ist, wie lange sich die Förderung von mittlerweile 84 Million Barrel pro Tag noch steigern lässt und ab wann mit einem Rückgang zu rechnen ist.

      Erdölgeologen weisen immer wieder auf das Phänomen "Peak Oil" hin: Die Ölförderung weist den Verlauf einer Glockenkurve auf. So ist zu Beginn der Förderung der Druck in einem Ölfeld noch sehr groß. Dementsprechend kann die Förderung massiv gesteigert werden. Zumindest bis zu jenem Punkt, den die Geologen "Peak" nennen. Er tritt auf, wenn etwa die Hälfte des förderbaren Öls entnommen ist. Von nun an nimmt die Förderung genauso schnell ab, wie sie vorher angestiegen ist. Denn zum einen lässt der Druck im Feld zunehmend nach, was man häufig versucht durch die Einleitung von Wasser auszugleichen. Zum anderen wird das leichte Öl zuerst nach oben transportiert. Am Ende fördern immer mehr Bohrsonden Wasser statt Öl, während gleichzeitig das noch verbliebene Öl immer zähflüssiger wird. Das Öl muss aus diesem Grund zunehmend abgepumpt werden. Der Energieaufwand steigt, während die Förderleistung sinkt.

      Der Förderhöhepunkt lässt sich nicht nur bei jedem einzelnen Ölfeld errechnen, sondern auch für ganze Gruppen von Ölfeldern. So hat die Förderung in der britischen Nordsee bereits 1999 ihren Peak erreicht und ist seitdem um 40 Prozent abgefallen. Die Förderung der Nicht-Opec-Staaten geht seit dem Jahr 2000 zurück. Und auch die Opec fördert an der Kapazitätsgrenze. Einzig im Irak und vor der westafrikanischen Küste ließe sich die Produktion noch steigern. Doch kann dies den Förderrückgang in anderen Regionen nicht ausgleichen.

      90 Prozent aller Ölfelder sind entdeckt. Die wenigen Felder, die man noch findet, sind meist sehr klein. Schon seit Anfang der 80er-Jahre verbraucht die Welt mehr Öl, als neu gefunden wird. Die großen Felder wurden in der Regel als Erstes entdeckt, weshalb unter den 400 größten Ölfeldern 90 Prozent bereits seit 20 bis 50 Jahren in Betrieb sind. Aus ihnen stammt aber bis heute der größte Teil des verfügbaren Öls.

      Diese von vielen Geologen bestätigten Tatsachen werfen auf die Esso-Anzeige ein neues Licht. Jahrzehnte lang hat die Ölindustrie versucht, Debatten über Alternativen zum Öl zu verhindern. Nun sieht sie sich gezwungen, die Öffentlichkeit auf die baldige Energiekrise vorzubereiten. Die Desinformationsversuche der Ölkonzerne haben durchaus ihre Logik - denn die Ressource Öl ermöglicht Quasimonopole: Eine auf Öl, Kohle, Gas und Uran basierende Energieproduktion kann durch einzelne Konzerne zentral verwaltet werden. Mit erneuerbaren Energien ließe sich eine solche Konzentration nur schwer erreichen. Denn sie lassen sich dezentral nutzen. Und schließlich bedeuten explodierende Ölpreise für die Ölkonzerne auch explodierende Gewinne, weshalb sie gar kein Interesse an einer rechtzeitigen Umstellung auf andere Energieträger haben.

      Aber der Ölindustrie wurde ihre Desinformation auch leicht gemacht: Politik und Öffentlichkeit wollten ihr nur zu gern glauben. Denn die Globalisierung setzt voraus, dass Transportkosten quasi nicht ins Gewicht fallen. Seit 150 Jahren herrscht zudem die Praxis vor, den gesellschaftlichen Zusammenhalt über das Wirtschaftswachstum herzustellen. Steigender Ressourcen- und Warenverbrauch sind die unhinterfragte Basis unserer Kultur. Auch in der Volkswirtschaftslehre herrscht die Annahme vor, Wachstum und Verbrauch ließen sich unbegrenzt steigern und könnten auf die gesamte Weltbevölkerung ausgedehnt werden. Doch zeigt dies nur, dass selbst die modernen Wirtschaftstheorien durch Glauben gestiftet sind.

      Dieser Glaube stößt nun an physikalische Schranken. Erstmals in der Geschichte des Kapitalismus werden die Grenzen des Wachstums erreicht. Die kommende Ölkrise dürfte deshalb langfristig das Ende einer ganzen Kultur und Denkweise bedeuten. Ohne Wirtschaftswachstum sind dramatische Verteilungskämpfe zu erwarten. Für ihre Befriedung gibt es bisher kein Konzept. Aber jedes Festhalten an den überkommenen globalen Wirtschaftsstrukturen würde bedeuten, dass der Mangel an Ressourcen zulasten der armen Bevölkerung bewältigt wird.

      Für die Güter des täglichen Bedarfs müsste deshalb eine regionale Kreislaufwirtschaft eingeführt werden; durch dezentrale und damit demokratischere Energie- und Wirtschaftsstrukturen ließe sich der rückläufige Ressourcenverbrauch human gestalten. Eine unerhörte Utopie würde Wirklichkeit werden. Doch noch sind die alten Strukturen nicht gewillt, ihre wirtschaftliche und politische Macht zu teilen. Esso jedenfalls zieht es vorläufig vor, Anzeigen zu schalten, die gegen "Wunschdenken" polemisieren. Wundern darf einen das nicht. HAUKE RITZ

      taz Nr. 7719 vom 19.7.2005, Seite 12, 241 Kommentar HAUKE RITZ, taz-Debatte
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 23:12:33
      Beitrag Nr. 24.082 ()
      18. Juli 2005


      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,365722,00.html

      PARIS-BERLIN-MOSKAU

      Union plant Achsenbruch


      Die Achse Paris-Berlin-Moskau ist eines der außenpolitischen Prestige-Projekte von Kanzler Schröder. Bei einem Wahlsieg der Union werde es diese Achse nicht mehr geben, kündigte CDU-Außenpolitiker Pflüger in der französischen Tageszeitung "Le Figaro" an. Grund: Die deutsche Außenpolitik dürfe nicht gegen Amerika gerichtet sein.
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 23:16:18
      Beitrag Nr. 24.083 ()
      [posting]17.267.502 von Deep Thought am 18.07.05 22:56:38[/posting]DT, Dein Textbeitrag, etwa Mitte:

      90 Prozent aller Ölfelder sind entdeckt.


      Na dann.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 09:48:58
      Beitrag Nr. 24.084 ()
      Frage: Was machen die USA, um die transatlantischen Beziehungen zu verbessern?

      Antwort: Sie schicken wieder einmal einen diplomatischen Laien, der kein Wort Deutsch kann und sich den Job gekauft hat.
      Prost MAhlzeit.

      Mittlerweile hat die CDU wohl erkannt, daß die durch den Irakkrieg-Befürworter Pflüger angekündigte Unterwerfung unter den Willen von Goerge Dabbeljuh von denkfähigen Deutschen als Bedrohung empfunden wird.

      Heute hat man sich flugs bemüht, die guten Beziehungen zu Russland zu betonen... welche LAienschauspiel-Truppe wir doch in den Parteien haben.. erbärmlich....

      Interessant auch, daß die CDU/CSU komentarlos das von den USA angekündigte VETO GEGEN DEUTSCHLAND bzgl. des Sitzes im UNO- Sicherheitsrat hinnimmt... ist das die Art, in der Angie "Deutschland dienen" will??!?

      Neee.. den masochistischen Teil der transatlantischen Beziehungen wollen wir mal schön weiter hinter uns lassen, möchte man der CDU ins Gesicht brüllen...

      nun- wie wird in den USA für den diplomatischen Corps ausgewählt?

      hier die Aufklärung:

      -------------------------------------------------------
      http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1…

      „Super Ranger“ für Deutschland



      | 20.07.05 |focus.de

      Er spricht kein Deutsch, er hat keine diplomatische Erfahrung, aber er ist ein treuer Unterstützer des US-Präsidenten: William Timken soll neuer US-Botschafter in Berlin werden. Von Peter Gruber, Washington
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      Die Pressemitteilung des Weißen Haus ist kurz und bündig: „Präsident George W. Bush wird William Robert Timken Jr. aus Ohio zum Sonderbotschafter und Generalbevollmächtigten der Vereinigten Staaten in der Bundesrepublik Deutschland ernennen“, heißt es in der am Dienstagabend (Ortszeit) verbreiteten Personalmitteilung. Es folgen vier knappe Sätze zu Timkens Karriere: Wirtschaftsstudium, Chef eines großen Familienunternehmens, seit zwei Jahren im Ruhestand. Dann endet der Text.

      Weitere Details über den 67-jährigen verschweigt das Weiße Haus geflissentlich. Etwa die Tatsache, dass Timken wie bereits sein Vorgänger Daniel Coats kein Deutsch spricht. Er hat auch keinerlei diplomatische Erfahrung. Doch der Unternehmer besitzt andere Qualitäten: Er zählt zu den treuesten Unterstützern des US-Präsidenten.


      600 000 Dollar für Bush

      Allein während des letzten Präsidentenwahlkampfs im Jahr 2004 trommelte Timken bei einer einzigen Spendenveranstaltung (Fund Raiser) im Schlüsselstaat Ohio mehr als 600 000 Dollar für Bush zusammen. Diese Leistung trug ihm den Ehrentitel „Super Ranger“ ein und zugleich die Aufnahme in einen exklusiven Zirkel von Freunden des US-Präsidenten. Denn wer Bushs „Super Ranger“ werden will, muss mindestens 300 000 Dollar in die Kasse bringen. Unter dem „Super Ranger“ gibt es noch den einfachen „Ranger“ (200 000 Dollar) und den „Pioneer“ (100 000 Dollar).

      Qualifikation nicht wichtig

      Timken ist nicht das erste diplomatische Greenhorn, das für seine Spendenfreudigkeit mit einem Botschafterposten belohnt wird. Andere Präsidenten vor Bush haben es genauso gehalten: „In Amerika kommt es nicht darauf an, welche Voraussetzungen man als Botschafter mitbringen muss, sondern einzig und allein wie viel Geld man gespendet hat“, lautet ein geflügeltes Wort in Diplomatenkreisen.

      Traumposten auf Mauritius „erkauft“

      Der US-Botschafter in Österreich etwa, W. L. Lyons Brown, hat vor seiner Nominierung 137 000 Dollar in die Kasse der Republikaner überwiesen. Melvin Sembler, der die USA in Rom vertritt, machte immerhin 127 600 Dollar locker. Besonders tief in die Tasche gegriffen hat US-Unternehmer John Price. Er überwies der Partei 585 181 Dollar. Der Dank: Botschafter im Inselparadies Mauritius und auf den Seychellen. Damit befindet sich Timken in guter Gesellschaft.

      Nach Schätzungen des konservativen „National Journal“ haben die ersten 35 von Bush ernannten US-Botschafter im Durchschnitt 141 000 Dollar für den Präsidenten oder die republikanische Partei gespendet. Inzwischen wachsen jedoch selbst in der US-Regierung Zweifel, ob es angesichts des gegenwärtigen globalen Klimas noch sinnvoll ist, Botschafter nach dem Geldbeutel auszuwählen, anstatt nach ihren Fähigkeiten. Bisher gibt es jedoch keine Anzeichen dafür, dass Bush seinen Kurs ändert.


      Timken hat immerhin deutsche Wurzeln

      Und immerhin hat der Mann, der Amerika künftig in Berlin vertreten soll, ja wenigstens deutsche Wurzeln. Seine Urgroßeltern wanderten im 19. Jahrhundert aus Bremen in die USA aus und ließen sich in Ohio nieder. 1899 gründeten sie im Ort Canton ihr Familien-Unternehmen, das sie „The Timken Company“ nannten.

      Heute ist „Timken“, das Kugellager für die Öl-, Auto-, Bahn- und Flugzeugindustrie sowie Stahl für den Bau von Öl-Plattformen im offenen Meer herstellt, die Nummer 74 unter den 150 größten Familienbetrieben Amerikas. Das Unternehmen beschäftigt 28 000 Angestellte in 29 Ländern. Der Jahresumsatz lag 2002 bei 3,8 Milliarden Dollar.

      Karrierebeginn: 1962

      Timken ist in dem Familienbetrieb groß geworden. Er begann seine Karriere dort 1962, unmittelbar nach dem Wirtschaftsstudium an der Stanford- und Harvard-Universität. 1975 stieg er zum Chef auf und leitete das Unternehmen bis 2003. Seitdem ist er Vorsitzender des Verwaltungsrats.

      Jetzt muss Timken noch vom US-Senat als neuer Botschafter in Berlin bestätigt werden. Keiner rechnet ernsthaft damit, dass Bushs Mann dort ernsthafte Schwierigkeiten haben wird. Im Kapitol heißt es: Timken könne schon mal die Koffer packen.




      -------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:08:24
      Beitrag Nr. 24.085 ()
      #97

      Antwort: Sie schicken wieder einmal einen diplomatischen Laien, der kein Wort Deutsch kann und sich den Job gekauft hat.
      Prost MAhlzeit.


      Gute Diplomaten benötigt man nur dort, wo knifflige Fragen geklärt werden müssen. :)

      Da die USA bei der nächsten Wahl fest mit einem Sieg der Konservativen in Deutschland rechnen, brauchen Sie einen echten Diplomaten auch nicht, so einfach ist das.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 15:12:07
      Beitrag Nr. 24.086 ()
      nachruf

      Der General für den Sieg in Vietnam

      Er verkörperte die militärische Niederlage der USA in Vietnam: US-General William Westmoreland. Der viel Gescholtene starb am Dienstag im Alter von 91 Jahren in dem Altersheim, in dem er mit seiner Frau lebte.

      Von 1964 bis 1968 befehligte Westmoreland die US-Truppen in Vietnam. Während dieser Zeit erhöhte er deren Stärke auf eine halbe Million und weitete die Kämpfe gegen die kommunistischen Vietnamesen dramatisch aus. "Search and Destroy" war seine Strategie. Doch er unterschätzte den Rückhalt der Rebellen in der Bevölkerung und glaubte, sie allein mit militärischer Übermacht schlagen zu können. Zwar wurden unter seiner Führung die Rebellen 1968 während der "Ted-Offensive" zurückgedrängt. Die heftigen und verlustreichen Kämpfe zermürbten jedoch daheim Politik und Bevölkerung.

      Präsident Lyndon Johnson stoppte daher die Stationierung weiterer GIs, ein Schritt, der mit Westmorelands Begehren kollidierte, immer mehr Einheiten nach Südostasien zu verlegen und den Krieg auszuweiten. Er machte den mangelnden Willen der Regierung, den Krieg auch in Laos und Kambodscha zu führen, für das Anwachsen der kommunistischen Guerilla verantwortlich. Um sich des Widersachers zu entledigen, lobte Johnson ihn auf den Oberbefehlshaber-Posten der US-Streitkräfte weg, bevor er 1972 seine Generalsuniform an den Nagel hängte.


      Westmoreland, der sich seine Sporen im Zweiten Weltkrieg und Koreakrieg verdiente und danach die militärische Kaderschmiede West Point leitete, stellte den Sinn des Krieges nie in Frage. Er weigerte sich hartnäckig anzuerkennen, dass Amerika den Vietnamkrieg verloren hatte. Vielmehr argumentierte er, die USA hätten den Vormarsch des Kommunismus in Asien aufgehalten.:laugh:

      Nach seinem Rückzug ins Zivilleben versuchte Westmoreland einen kurzen Ausflug in die Politik und kandidierte erfolglos für das Gouverneursamt in South Carolina. Später führte er andere Schlachten, vor allem um seine Ehre: So verklagte er den TV-Sender CBS, der seine militärische Weisheit kritisierte und ihm zudem unterstellte, die Öffentlichkeit bezüglich der Stärke der Rebellen in Vietnam lange hinters Licht geführt zu haben. Der Prozess endete mit einem Vergleich.

      Einen seiner letzten großen Auftritte hatte Westmoreland, der sich zum Anwalt der oft verschmähten Kriegsveteranen machte, als er 1982 zur Einweihung des Vietnam-Denkmals in Washington den Veteranen-Marsch anführte - ein Denkmal, das den Versuch unternahm, die tiefen Wunden, die der Krieg in die US-Gesellschaft gerissen hatte, langsam zu heilen. Er nannte den Tag einen der "emotionalsten seines Lebens".
      MICHAEL STRECK

      taz Nr. 7720 vom 20.7.2005, Seite 2, 92 Portrait MICHAEL STRECK, Nachruf
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 19:15:24
      Beitrag Nr. 24.087 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,366040,00.html

      Die Teilnahme Großbritanniens am Irak-Feldzug ist für Londons Bürgermeister Ken Livingstone eine Ursache für die Terror-Anschläge des 7. Juli. Die Terroristen seien nicht vom Himmel gefallen, sagte er in einem Interview. Darüber hinaus zeigte er Verständnis für Selbstmordattentäter.

      London - Die westliche Politik im Nahen Osten sei für den islamistischen Terror mitverantwortlich, sagte Livingstone in einem BBC-Interview. "Wir haben einfach 80 Jahre westlicher Einmischung in überwiegend arabischen Ländern hinter uns, weil der Westen Öl braucht", sagte der "Rote Ken" aus der Labour-Partei von Premierminister Tony Blair.

      Er unterstütze zwar grundsätzlich keine Gewalt, aber wenn die Briten so unterdrückt würden wie die Palästinenser durch die Israelis, "dann nehme ich mal schwer an, dass wir selbst eine Menge Selbstmordattentäter hervorgebracht hätten". Er sympathisiere zwar nicht mit palästinensischen Selbstmordattentätern, aber er verurteile sie auch nicht einfach. Dafür verurteile er die israelische Regierung, die manchmal ganze Gebiete bombardiere und sich damit an unschuldigen Zivilisten für die Terrortaten Einzelner räche.

      Die Londoner Selbstmordattentäter seien nicht vom Himmel gefallen. "Wir haben zweifelhafte Regierungen gestützt, und wir haben solche, die wir nicht mochten, aus dem Weg geräumt", sagte Livingstone. Livingstone ist in Großbritannien einer der prominentesten Gegner des Irakkrieges.
      Avatar
      schrieb am 21.07.05 14:53:41
      Beitrag Nr. 24.088 ()
      SPIEGEL ONLINE - 21. Juli 2005, 14:05
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,366168,00.html
      CIA-Entführung

      Verschleppter Ägypter soll über Ramstein ausgeflogen worden sein

      Die Entführung des ägyptischen Imams Osama Mustafa Hassan Nasr in Mailand ist nun auch ein Fall für die deutsche Justiz. Die Staatsanwaltschaft in Zweibrücken prüft ein Ermittlungsverfahren, weil Nasr über den US-Stützpunkt Ramstein von CIA-Agenten nach Ägypten gebracht worden sein soll.

      Ägypter Hassan Mustafa Omar Nasr: Mit chemischer Keule betäubt

      Zweibrücken - Die Staatsanwaltschaft bestätigte einen Bericht des ARD-Magazins "Monitor". "Wir werden prüfen, ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer. Erst Ende Juni hatte die Mailänder Staatsanwaltschaft bei Gericht 13 Haftbefehle gegen mutmaßlich an der Aktion beteiligte CIA-Agenten erwirkt und damit diplomatische Verstimmungen zwischen Italien und den USA verursacht.

      Der am 17. Februar 2003 vor einer Mailänder Moschee entführte Ägypter soll über Ramstein in Rheinland-Pfalz in die ägyptische Hauptstadt Kairo geflogen und dort gefoltert worden sein. Die italienische Justiz hatte den radikalen Prediger, der ein Trainingscamp in Afghanistan besucht hatte, bereits seit Jahren überwacht und plante seine Verhaftung. Darauf wollte die CIA aber offenbar nicht warten.

      Als Polizisten verkleidet sollen die Agenten den muslimischen Geistlichen aufgelauert, ihn mit einer chemischen Keule betäubt und dann in einen Lieferwagen geworfen haben. Anschließend wurden falsche Fährten gelegt, Dokumente entsorgt, Zeugen eingeschüchtert.

      Oberstaatsanwalt Bayer kündigte an, die Strafverfolger in Zweibrücken würden ein Rechtshilfeersuchen an die Mailänder Staatsanwaltschaft richten "und diese bitten, uns ihre Unterlagen zur Verfügung zu stellen". Nach Angaben von "Monitor" kommen für die deutschen Ermittler als Straftatbestände Freiheitsberaubung, Nötigung und Menschenraub in Betracht. Geprüft werde, inwieweit sich "Angehörige der CIA und andere US-Bürger" für entsprechende Taten zu verantworten hätten, sagte Bayer.

      Neben Ramstein soll nach auch der Rhein/Main-Airport in Frankfurt am Main regelmäßig von der CIA für Flüge in sogenannte Folterstaaten genutzt worden sein.
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 20:36:33
      Beitrag Nr. 24.089 ()
      Bisschen spät aber auf 3 sat läuft gerade Die Bushs-Eine amerikanische Dynastie
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 23:13:00
      Beitrag Nr. 24.090 ()
      terrorismus

      Wiedergeboren, um zu töten


      Der terroristische Islamismus ist keine traditionelle, sondern eine höchst moderne Glaubensrichtung. Sie wurzelt in Europa

      Von Olivier Roy

      Islamische Radikalisierung – wie wir sie in diesen Tagen in London und im Irak sehen – halten viele für eine Antwort traditioneller muslimischer Gesellschaften auf die Verwestlichung. Der Fundamentalismus wird gern mit einer islamischen Kultur gleichgesetzt, die sich dieser Verwestlichung verweigere. Dann folgt meist die Rede vom »clash of civilizations« oder »Kampf der Kulturen«. Diese Lesart ist falsch. Tatsächlich leitet sich die religiöse Erneuerungsbewegung, ob in ihrer fundamentalistischen oder spirituellen Form, eher aus der Entkoppelung von Religion und Kultur ab. Es geht also um eine Neubestimmung der Religion außerhalb der Kultur – angesichts der Globalisierung, welche die »traditionellen« Kulturen schwächt. Islamischer und christlicher Fundamentalismus entstehen nicht aus der Absicht, ursprünglichen Kulturen neues Leben einzuhauchen, sondern sind Ausdruck einer Kulturkrise in Zeiten der Globalisierung.

      Die Attentate von London bestätigen eine Erfahrung der vergangenen Jahre: Der islamische Radikalismus entwickelt sich vor allem in der zweiten Generation der jungen Muslime in Europa. Eine Form dieses Radikalismus, den man »Dschihadismus« nennen kann, ist eine pathologische Folge der Verwestlichung des Islams. Keineswegs hat er sich aus dem Export mittelöstlicher Konflikte nach Europa entwickelt. Bezeichnenderweise ist kein einziger Palästinenser, kein Afghane und kein Iraker unter jenen Terroristen zu finden, die auf internationaler Ebene arbeiten. Diese Gewalt rührt vielmehr aus einer generellen Umformung des Islams durch eine Reihe von äußeren Einflüssen: die Einwanderung in westliche Gesellschaften, das Dasein als Minderheit und der Import ausdrücklich westlicher Lebensweisen in muslimische Gesellschaften – sei es in der Wirtschaft, der Kultur oder der Religion.

      Die Theologie hat dem Dschihadisten nichts zu sagen, er glaubt unmittelbar

      Wie äußert sich dieser Fundamentalismus? In sehr modernen Formen von Religiosität, wie sie auch im Christentum zu beobachten sind. An zentraler Stelle steht das Phänomen des »born-again«, des Individuums, das seinen persönlichen Weg zum Glauben gefunden hat und mit dem überkommenen Glauben seiner Familie oder seines sozialen Umfelds gebrochen hat. Der Glaube wird auf individuelle Weise gelebt. Die Gesellschaft wird als zu weltlich, als diabolisch wahrgenommen, die etablierten Kirchen und religiösen Autoritäten werden durchweg misstrauisch betrachtet. Im Allgemeinen lebt der »Wiedergeborene« einen emotionalen und intellektfeindlichen Glauben fern theologischer Aussagen. Normen dagegen finden strenge Beachtung. Seine Gemeinschaft, die manchmal eher an eine Sekte als an eine Kirche erinnert, ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen, mit denen ihn das gleiche Verhältnis zum Glauben verbindet. So sind die neuen Formen der Religiosität im Islam wie im Christentum alles andere als liberal. Wenngleich nicht unbedingt gewalttätig, so sind sie doch zumindest sehr konservativ.



      Der Graben zwischen Kultur und Religion tritt bei den Muslimen in Europa aber wesentlich deutlicher zutage als anderswo. Die Migration hat die bis dahin selbstverständliche Verbindung von Religion und Gesellschaft zerrissen. In Afghanistan, Pakistan oder Ägypten kann man auch als nicht strenggläubiger Muslim die Fastengebote während des Ramadan problemlos einhalten, weil nahezu alle diese Regeln beachten. Ein Muslim in Europa dagegen steht vor einer Entscheidung: Er muss festlegen, ob die religiösen Regeln einen zentralen Platz in seinem Leben einnehmen, welche von ihnen unverzichtbar sind und wie er sie konkret umsetzen kann. Er kann somit sein ganzes Leben nach den Vorschriften ausrichten, was sein soziales und berufliches Leben vermutlich beeinträchtigen wird; er kann die religiösen Vorschriften aber auch ignorieren oder sie nur symbolisch beachten. Die Ulemas, die Rechtsgelehrten, sind keine Hilfe für die Gläubigen, wenn diese nach Maßstäben für die religiösen Reinheitsgebote suchen, losgelöst von der kulturellen Umgebung. Der Gläubige muss also selbst entscheiden, wie seine Religion aussieht. Für welche Lösung er sich auch entscheidet, er muss seinen Glauben neu aufbauen. Damit setzt er ihn auch von gesellschaftlichen Normen und von Traditionen ab, die für ihn in der neuen Umgebung den Sinn verloren haben. Die Religion seiner Eltern ist in eine Kultur eingebettet, die nicht mehr die seine ist. Diese Problematik spiegelt sich in den Titeln von Büchern, die in jüngster Zeit im Westen erschienen sind: Was ist der Islam?, Was bedeutet es, ein Muslim zu sein? oder auch Wie kann man den Islam erfahren?

      Diese Form des Islams hat zum Westen ein zwiespältiges Verhältnis. Der theologische Inhalt des Islams – über den in muslimischen Ländern diskutiert wird – ist dabei weitaus weniger wichtig als die religiöse Praxis. Diese ist in ihren fundamentalistischen Erscheinungsformen viel stärker »verwestlicht«, als es den Anschein hat. Die religiösen Formen des heutigen Islams finden sich so oder ähnlich auch im Katholizismus, im Protestantismus, selbst im Judaismus. Für die Gläubigen unserer Zeit steht vor allem der persönliche Glaube und die spirituelle Erfahrung des Individuums im Zentrum. Diese »Wiedergeborenen« leiten ihre Identität aus der Wiederentdeckung der Religion ab.

      Wie kam es zur Krise der traditionellen muslimischen Kulturen? Die Verwestlichung der Konsumformen und die Verbreitung der westlichen Werte und Waren geben da keine erschöpfende Antwort. Ebenso bedeutsam war der Angriff des islamischen Fundamentalismus auf die Kultur in muslimischen Ländern. Als die Taliban 1996 die Macht in Afghanistan übernahmen, pflegten sie zunächst ausgezeichnete Beziehungen zum Westen. In den Jahren 1996 bis 1998 konnten sich abendländische Reisende frei im Land bewegen. Die Taliban bekämpften nicht die westliche, sondern die traditionelle afghanische Kultur in jeder Form, ob in Kunst, Spiel, Musik, Sport. Warum wurde das Halten von Singvögeln verboten, warum das Drachensteigen? Die Argumente der Taliban waren ganz einfach: Fängt der Vogel während des Gebets zu singen an, so wird man abgelenkt, und das Gebet ist wertlos. Ein guter Muslim beginnt noch einmal, aber da wir nicht genau wissen, wer ein guter Muslim ist, verbieten wir lieber den Besitz von Singvögeln, die das Seelenheil in Gefahr bringen könnten. Ein Drachen dagegen kann sich in Bäumen verfangen, und wenn man auf den Baum klettert, um ihn zurückzuholen, erblickt man womöglich eine unverschleierte Frau und begeht somit eine Sünde. Warum soll man wegen eines Papierdrachens im Höllenfeuer braten? Dann lieber das Verbot. In allen Formen des Fundamentalismus begegnen wir der Überlegung: Diese Welt existiert nur, um die Gläubigen auf das Seelenheil vorzubereiten. Der Staat hat nicht die Aufgabe, soziale Gerechtigkeit und die Einhaltung der Gesetze sicherzustellen, sondern, notfalls mit Gewalt, die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Gläubigen das ewige Leben erlangen.

      Auf der ganzen Welt verdammen die Wahhabiten oder Salafis und selbst die Tablighis die traditionellen Formen der Volksreligion wie Sufismus, Musik, Poesie, Literatur. Von Ägypten bis Bangladesch können Schriftsteller und Poeten nur selten ungehindert schöpferisch arbeiten, von Salman Rushdie einmal ganz abgesehen. Und allzu häufig beteiligen die angeblich laizistischen, aber sehr autoritären Regime von Ägypten bis Algerien sich an diesem Angriff auf die Kultur. Der Fundamentalismus ist folglich nicht das Aufbegehren bedrohter traditioneller Kulturen, sondern Ausdruck ihres Verschwindens. Deshalb darf man die modernen Formen des Fundamentalismus nicht mit einem Kampf der Kulturen verwechseln. Junge Menschen werden nicht fundamentalistisch, weil die westliche Zivilisation die Kultur ihrer Eltern ignorieren würde, sondern weil diese Kultur, die sie selbst übrigens eher geringschätzen, ihnen verloren gegangen ist. Die Religiosität der Fundamentalisten ist individuell und generationsgebunden, sie ist eine Rebellion gegen die Religion ihrer Eltern.



      »Hallal Fast Food« und islamischer Rap: Fundamentalismus wird global

      Ein paar Beispiele machen das deutlich. Viele junge Muslimas der zweiten Generation verschleiern sich nicht auf Befehl der Eltern, sondern um ihre Individualität zu betonen – gleichzeitig übernehmen sie feministische Parolen wie »Mein Körper gehört mir«. Der Fundamentalismus ist Konsequenz und Faktor der Globalisierung gleichermaßen: Die religiösen Merkmale – etwa das Hallal, die Bestätigung also, dass ein Lebensmittel den religiösen Vorschriften entspricht – werden von der Kultur der marokkanischen oder türkischen Küche getrennt, und damit kann man eine neue Kombination wie das »Hallal Fast Food« schaffen: So werden dann islamische Hamburger verkauft. Das Auftauchen von »Mecca Cola« in Frankreich ist ein weiterer klarer Hinweis auf diese Umdeutung des Religiösen in einer westlichen Kulturdomäne ohne Bezug zu den Ursprungskulturen. Dito der islamische Rap, der seinem amerikanischen Äquivalent an Aggressivität in nichts nachsteht.

      Bei dem spannungsgeladenen Verhältnis zum Islam im heutigen Europa handelt es sich demnach nicht um einen Konflikt zwischen »europäischen« und »orientalischen« Werten, sondern um eine innereuropäische Auseinandersetzung über die eigenen Werte: Sexualität, Ehe, Abstammung. Als Pim Fortuyn in den Niederlanden eine Kampagne gegen den zunehmenden muslimischen Einfluss lostrat, wollte er damit die neu errungene sexuelle Freiheit und besonders die Rechte der Homosexuellen verteidigen, nicht jedoch die traditionellen christlichen Werte. Buttiglione dagegen wurde vom Europäischen Parlament abgestraft, weil er – gerade im Namen christlicher Tradition – die Ablehnung von sexueller Befreiung und Feminismus verkörperte. Es überrascht nicht, dass bei den Themen Familie und Sexualität fromme Muslime in Europa und traditionalistische Christen oft die gleiche Position vertreten. Da liegt die Gemeinsamkeit der Fundamentalisten. Wenn viele Christen diese Allianz mit den Muslimen aber ablehnen, so tun sie das nicht um der gemeinsamen Werte willen, sondern sie verteidigen eine identitätsstiftende Vision des Christentums, die sich von den Kreuzzügen oder der Reconquista herleitet, mit den zeitgenössischen religiösen Formen dagegen nicht viel gemein hat.

      Warum aber lassen sich die islamischen Fundamentalisten eher zu Gewalt hinreißen als die Christen? Nicht im Koran liegt die Ursache, sondern in der Tatsache, dass die radikalislamischen Bewegungen sich gesellschaftliche Brennpunkte für ihre Expansion suchen. Die radikalen Gruppen finden ihre Anhänger da, wo die extreme Linke einst ihre Anhänger rekrutierte. Diese Linke ist längst verbürgerlicht, während in die früheren Arbeiterviertel viele Muslime gezogen sind. »Antiimperialistische« Bewegungen schließen die Bewohner vieler muslimischer Regionen ein. Ergebnis: Die Revolte gegen die etablierte Ordnung findet heute an vielen Orten im Namen des Islams statt.

      Zahlreiche junge Extremisten wie Mohammed Atta, Zacharias Mussawi und Kamel Daoudi wurden nicht in Ägypten oder Marokko, sondern in Hamburg, Marseille, London und Montreal »erweckt«; sie alle haben den Kontakt zu ihren Familien abgebrochen. Statt in ihren Heimatländern haben die jungen Radikalen in Bosnien, Tschetschenien, Afghanistan oder in Kaschmir gekämpft, denn in ihren Augen ist der Nahe Osten nicht das Herz einer von Kreuzrittern belagerten Zivilisation. Sie leben längst im Global Village und leiten ihre Identität nicht aus ihrer geografischen Herkunft ab. Die Ablösung des Linksextremismus durch den islamischen Radikalismus erklärt die wachsende Zahl von Bekehrten in allen in jüngster Zeit entdeckten radikalen Netzwerken. Einer der Terroristen von London ist ein zum Islam konvertierter Jamaikaner. Das Netzwerk Beghal in Frankreich bestand etwa zu einem Drittel aus Bekehrten. Bei den Ermittlungen zum Attentat gegen die Synagoge auf Djerba, Tunesien, nahm die Polizei einen Deutschen mit polnischem Namen fest. Richard Reid, der Terrorist, der versuchte, ein britisches Flugzeug in die Luft zu sprengen, José Padilla, dem vorgeworfen wird, in den USA einen Anschlag mit einer »schmutzigen« Bombe vorbereitet zu haben, und John Walker Lindh, der amerikanische Talib: Sie alle sind Bekehrte.

      Die radikale und gewalttätige Linke hat sich von den gesellschaftlichen Randzonen abgewendet. Ein Beispiel liefert die Terrorgruppe von al-Sarqawi im Irak, welche die Exekution von Geiseln im Irak blutig in Szene setzt. Dieses Vorgehen stammt mitnichten aus einer islamischen Tradition, sondern aus der Inszenierung der italienischen Roten Brigaden bei der Entführung und Ermordung des Ministerpräsidenten Aldo Moro. Die Barbarei umspannt die ganze Welt. Ihre Suche nach mythischen, messianischen und transnationalen Befreiungsbewegungen ist gleich geblieben wie auch ihr Feind: der allmächtige amerikanische Imperialismus. Nicht die Geschichte der westlichen Welt oder des Nahen Ostens hat sie hervorgebracht, sondern die Verschmelzung aller Geschichte und die Globalisierung. Ihr Zuhause ist eine aus den Fugen geratene Welt.

      Olivier Roy ist Forschungsdirektor am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und unterrichtet an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales und an der Sciences Po in Paris. Er ist Verfasser des Buches »L’Islam mondialisé« (Le Seuil 2002)

      Aus dem Französischen von Elisabeth Thielicke

      (c) DIE ZEIT 21.07.2005 Nr.30
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      schrieb am 24.07.05 23:37:04
      Beitrag Nr. 24.091 ()
      Kommentar

      Terror ohne Ziel


      Al-Qaida hat die Welt verändert. Sie kämpft an allen Fronten, sie kämpft gegen alle. Es wirkt mitunter, als habe man außer dem Verbreiten von Schrecken kein langfristiges Ziel mehr.

      Von Nicolas Richter


      Die Anschläge der vergangenen Wochen haben in schneller Abfolge daran erinnert, gegen wen und was islamistische Terroristen derzeit zu Felde ziehen. Die Gewalt in London, im Irak und in Scharm el-Scheich war ein Rundumschlag gegen alles, was diese Extremisten hassen.

      Stellvertretend für den angeblich dekadenten Westen und die Kriegskoalition im Irak musste zunächst Großbritannien bluten. Im Irak mussten zahllose Unschuldige sterben, weil den Terroristen das neue System nicht passt.

      Und in Ägypten töten die Radikalen traditionell an Touristenorten, wenn sie die verhasste sozialistische Regierung angreifen wollen. Die Attacken wirken präzise abgestimmt, und wahrscheinlich kam der Befehl sogar von ganz oben. Die Spitze der Al-Qaida-Bewegung lässt alle ihre Feinde wissen, dass sie ihr ausgeliefert sind, immer und überall.

      Fraglich ist allerdings, ob hinter alldem noch eine Strategie steckt. Die Tatorte umspannen zwar mittlerweile fast die ganze Welt, doch ist kaum noch zu verstehen, was al-Qaida eigentlich am Ende will.

      Es wirkt mitunter, als habe man außer dem Verbreiten von Schrecken kein langfristiges Ziel mehr. Führen die Islamisten nun eigentlich Krieg gegen die arabischen Regime oder gegen die Briten? Ist die Vertreibung der USA aus dem Irak geplant oder gleich die Vernichtung des Westens? Oder geht es um einen Gottesstaat in Ägypten?

      Spätestens seit dem 11. September will al-Qaida überall sein. Sie kämpft an allen Fronten, sie kämpft gegen alle. Das einzige Konzept, das hier noch zu erkennen ist, lautet: Terror um des Terrors Willen. Diese Gewalt ist zum Selbstzweck geworden.

      Als Gehirn oder Ideologe al-Qaidas gilt Aiman al-Sawahiri. Sein heiliger Krieg, sein Dschihad, galt jahrelang der Regierung in seiner Heimat Ägypten. Er scheiterte. Der Staat war zu stark, die Dschihadisten waren arm und zerstritten.

      Also zog Sawahiri in die weite Welt und gründete 1998 mit dem reichen und kampferprobten Osama bin Laden die „Internationale Islamische Front für Dschihad gegen Juden und Kreuzritter“, die allgemein nur noch al-Qaida genannt wird.

      Der Name kündigte es an: Der Dschihad sollte sich nicht mehr regional oder national festbeißen, sondern weltweit, gegen einen gemeinsamen Feind, den scheinbar alle hassen – die Vereinigten Staaten.

      Dies sollte so viele Spenden und Nachwuchskämpfer mobilisieren, dass letzten Endes in einer finalen Schlacht die Regime des Nahen Ostens gestürzt würden und Platz machten für einen Gottesstaat, wie ihn Sawahiri in Ägypten und bin Laden in Saudi-Arabien immer angestrebt hatten. /p>
      Verzettelt im Vielfrontenkrieg

      Doch inzwischen hat es den Anschein, als habe sich al-Qaida in einem Vielfrontenkrieg verzettelt. Anfangs wollte sie nur US-Soldaten in Saudi-Arabien angreifen, aber bin Laden holte in seinen Erklärungen immer weiter aus.

      Bald war es erlaubt, alle Amerikaner zu töten, im Ausland wie in den USA; seit dem 11. September trifft es auch die US-Verbündeten in Europa wie im Nahen Osten, und im Irak trifft es alle, selbst Muslime.

      Al-Qaida hat die Welt verändert, Kriege entfesselt, Großmächte gedemütigt. Der Gegner spürt die Kralle auf der Schulter und erschrickt; er macht Fehler, schießt um sich, tötet, wie soeben in London, einen unbeteiligten Passanten.

      Die USA ziehen in illegale Kriege, foltern und sperren weg. Nie zuvor hat ein Terrornetz die Welt derart in Atem gehalten. Die Extremisten benutzen dafür eine Weltreligion ebenso wie Verkehrsflugzeuge und das Internet – und vor allem sehr viele zornige Männer, die ihr Leben dafür geben, dass sie es anderen nehmen. Was aber bringt das alles, wenn sich damit langfristig nichts erreichen lässt?

      Vielleicht ziehen sich die US-Truppen ja irgendwann aus dem Irak zurück. Doch wie die sunnitischen Qaida-Extremisten dann einen Gottesstaat ausrufen wollen, gegen die große Mehrheit aus Schiiten und Kurden, hat noch nie eine der prahlerischen Qaida-Websites schlüssig erklärt.

      Ohnehin ziehen die Terroristen längst auch den Unmut islamischer Gelehrter und selbst mancher Islamisten auf sich: Zwar gilt Dschihad, der Kampf für den Glauben, grundsätzlich als etwas Positives, dagegen die Fitna, also Gewalt und Zwietracht unter Muslimen, als Sünde.

      Die aber begeht al-Qaida, wenn sie im Irak schiitische Muslime umbringt und damit einen Bürgerkrieg provoziert.
      Nichts zu bieten
      Das Ziel jedenfalls, mit Terror die Massen zu verführen und Regime in Nahost zu stürzen, scheint nicht in greifbarer Nähe zu sein. Weder hat die Bewegung seit dem Abtauchen bin Ladens ein charismatisches Gesicht, noch hat sie – wie die palästinensische Hamas oder die libanesische Hisbollah – außer Terror auch eine politische oder soziale Agenda. Solche Programme setzen undemokratische Regime viel stärker unter Druck, als es Attentäter je vermocht haben.

      Die Stärke al-Qaidas ist zugleich ihre größte Schwäche. Sie ist international, entfacht Schrecken weltweit. Aber langfristig hat sie außer Chaos und Tod nichts zu bieten, und ohne Ziel wird auch dieser Bewegung irgendwann die Luft ausgehen – wenn sie nicht ohnehin im Richtungsstreit zerfällt.

      Vorerst aber genügt es den Militanten, dass sie jederzeit viele Menschen töten können. Das macht diese Nihilisten so gefährlich.

      (SZ vom 25.7.2005)
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 02:09:02
      !
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      Avatar
      schrieb am 26.07.05 08:07:32
      Beitrag Nr. 24.093 ()
      Nachschub für den Widerstand
      Mit Unterstützung der US-Besatzer
      25.07.2005


      Ein Bericht der Los Angeles Times vom Montag zeigt einmal mehr, warum der irakische Widerstand immer neuen Zulauf erhält, wie dies auch ein Artikel der New York Times vom Sonntag bestätigte.

      Es war am 6. Juli dieses Jahres eine Szene in Baghdad, wie sie so oder so ähnlich, zumindest mit den gleichen Folgen für die Betroffenen, seit Beginn des US-geführten Angriffskrieges unzählige Male im Irak vorgekommen ist.

      Eine Limousine stand am Straßenrand, zwei Männer in traditionellen arabischen Dishdashas stiegen aus, während der Fahrer in dem Auto blieb. Im gleichen Moment tauchte ein US-Konvoi aus einer Unterführung auf. Ob die Soldaten glaubten, die Männer seien eine Bedrohung oder aus anderen Gründen das Feuer eröffneten ist nicht bekannt, die Folgen waren aber die gleichen, wie bei den anderen Fällen. Einer der Männer wurde getötet, der zweite angeschossen und der Fahrer des Wagens von zwei Projektilsplittern am Kopf verletzt, während die Soldaten weiterfuhren, ohne auch nur angehalten zu haben. Und wie so häufig handelte es sich auch hier nicht um Widerstandskämpfer, die einen Angriff planten. Tatsächlich waren es nur zwei Anhalter, die vom Fahrer des Wagens mitgenommen und vor der Zentrale der Einheit für Kapitalverbrechen der Nationalpolizei abgesetzt worden waren.

      Und doch handelt es sich hier nicht einfach um einen weiteren solchen Fall.

      Der durch den US-Angriff verletzte Fahrer des Wagens war kein geringerer als Brigadegeneral Majeed Farraji, Leiter der Einheit für Kapitalverbrechen.

      Spätestens dieser Vorfall hat die Einstellung Farrajis gegenüber seinen - zumindest inoffiziellen - obersten Befehlshabern offenbar grundlegend geändert. "Der Grund dafür, daß sie auf uns schossen, ist einfach, daß die Amerikaner rücksichtslos sind", sagte er. "Niemand bestraft oder beschuldigt sie."

      "Natürlich werden die Schießereien die Unterstützung für die Opposition steigern", so der 49-jährige Farraji weiter. "Der Haß auf die Amerikaner hat zugenommen. Ich hasse sie selbst."

      Es ist anzunehmen, daß die US-Soldaten die Folgen dieses Gefühls bald erleben werden, so dies nicht schon geschehen ist.

      Ein weiteres solches Beispiel ist der Tod eines aus dem kurdischen Nordirak stammenden schweizer Staatsbürgers.

      Der 49 Jahre alte Salah Jmor war vor 25 Jahren aus dem Irak in die Schweiz gegangen, wo er einen Doktor für Internationale Beziehungen erhielt und schließlich eingebürgert wurde. Ein Jahrzehnt lang repräsentierte er die irakischen Kurden bei dem Büro der Vereinten Nationen in Genf. Nach dem Sturz der Regierung Saddam Husseins wurde ihm ein Posten in der "irakischen Regierung" angeboten, er zog es aber vor, in Genf zu bleiben.

      Am 27. Juni traf er in Baghdad ein, um seine Familie zu besuchen. Am nächsten Morgen fuhren er und sein jüngerer Bruder Abdul-Jabbar Jmor, ein Architekt, in dessen Büro. Ihr Auto befand sich auf der Überholspur der achtspurigen Mohammed Qasim-Autobahn, als ein aus drei Humvees bestehender US-Konvoi von einer Auffahrt auf die Autobahn fuhr. Weder er noch sein Bruder sahen die Soldaten.

      Plötzlich sackte Salah zusammen und fiel in den Schoß seines Bruders. Abdul-Jabbar fragte ihn, was los sei, bis er Blut aus seinem Kopf laufen sah. Dann entdeckte er ein einzelnes Loch in der Windschutzscheibe.

      Dieser Konvoi kehrte zwar nach einigen Minuten zurück und einer der Soldaten sagte, es würde ihm leid tun, dies war für Abdul-Jabbar aber keineswegs eine ausreichende Reaktion und auch die Schweiz hat eine Erklärung für seinen Tod gefordert. Das US-Außenministerium erklärte, es habe der schweizer Regierung und der Familie Jmors sein Beileid ausgesprochen. Abdul-Jabbar Jmor hingegen sagte, die Familie habe keinerlei Beileidsbekundung der US-Regierung erhalten und sei auch nicht im Rahmen einer Untersuchung kontaktiert worden.

      "Diese Art Vorfälle bringt die Menschen dazu, die Amerikaner mehr und mehr zu hassen", sagte er. "Sie kümmern sich nicht um das Leben von Menschen. Jeden Tag machen sie sich neue Feinde."

      Bisher nimmt er noch Abstand von der irakischen Tradition, den Tod seines Bruders selbst zu rächen, es scheint allerdings nur eine Frage der Zeit, bis er sein Vertrauen in die Justiz, von der er sich eine Bestrafung der Soldaten erhofft, verlieren wird.

      Der Stamm seines Vaters Abdul-Rihman Jmor umfaßt über 20.000 Mitglieder.

      Quellen: http://www.freace.de/artikel/200507/250705a.html
      http://www.latimes.com/news/nationworld/world/la-fg-civilian…
      Avatar
      schrieb am 31.07.05 00:02:37
      Beitrag Nr. 24.094 ()
      30. Juli 2005

      PATRIOT ACT

      USA verlängern Anti-Terror-Gesetze

      Unter dem Eindruck der Terroranschläge von London und Scharm el Scheich hat der US-Senat in Washington für die zeitlich unbegrenzte Verlängerung des umstrittenen Patriot Act gestimmt.
      Teile der Anti-Terrorgesetze schränkten die Senatoren allerdings ein.



      Washington - 16 Bestimmungen des Anti-Terror-Gesetzes, die der US-Bundespolizei FBI und anderen Ermittlungsbehörden erhebliche Befugnisse bei der Überprüfung von Bürgern einräumen, sollen nach dem Willen der Abgeordneten vorerst nur bis zum Ende des Jahres gelten.
      Zwei Bestimmungen über das Einsehen von Daten aus öffentlichen Bibliotheken wurden nur für die Dauer von vier Jahren verlängert.

      Eine von der US-Regierung angestrebte Regelung, die es dem FBI erlauben würde, ohne richterliche Erlaubnis Informationen über Verdächtige aus Banken, Krankenhäusern oder Hotelregistern einzusehen, wurde vom US-Senat abgeschmettert.

      Der Patriot Act war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA verabschiedet worden.
      Er wird von der Regierung von US-Präsident George W. Bush als wichtiges Instrument zur Bekämpfung des Terrorismus betrachtet.
      Das Gesetz räumt den Behörden Sonderrechte bei Ermittlungen gegen Terrorverdächtige ein, etwa um deren Telefone oder ihren E-Mail-Verkehr zu überwachen.
      Auch die Einsicht in Bankkonten oder medizinische Daten wird vereinfacht.
      Kritiker sehen in dem Gesetz einen unerlaubten Eingriff des Staates in die Privatsphäre der US-Bürger.

      Das US-Repräsentantenhaus hatte bereits in der vergangenen Woche seine Vorschläge für eine Verlängerung des Gesetzes vorgelegt, die teilweise von denen des Senats abweichen.
      Beide Häuser des Kongresses wollen vermutlich im Herbst eine gemeinsame Version erarbeiten.
      Avatar
      schrieb am 03.08.05 13:38:24
      Beitrag Nr. 24.095 ()
      14 US-Soldaten und ein US-Journalist im Irak getötet

      Bagdad - Im Westen des Iraks sind 14 US-Soldaten und ein Übersetzer ums Leben gekommen. Das teilte das amerikanische Militär in Bagdad mit. Ihr Fahrzeug sei in der Nähe von Haditha etwa 350 Kilometer westlich von Bagdad mit einem selbst gebauten Sprengsatz angegriffen worden. Ein weiterer US-Soldat wurde verletzt. (dpa)
      Avatar
      schrieb am 03.08.05 22:51:32
      Beitrag Nr. 24.096 ()
      21 Tote US-Soldaten in 3 Tagen!


      War News for Wednesday, August 03, 2005


      Bring ‘em on: Two people from a force that guards oil installations killed and seven wounded when their convoy was attacked by gunmen while en route from Kirkuk to Baghdad.


      Bring ‘em on: Fourteen US Marines and a civilian interpreter killed, one Marine wounded when their amphibious combat vehicle hit a bomb near Haditha.


      Bring ‘em on: Twenty two bodies of people thought to be Shiites, including one identified as a police colonel from Karbala, found in the southeast Baghdad neighborhood of Um Maalif. All had been shot and two were beheaded. One area resident was shot the previous night when men dressed in ING uniforms raided the neighborhood and led away several other residents, whose bodies are believed to be among the dead. Five Sunni Arabs shot to death by gunmen as they left a Baghdad hospital where they had visited an injured religious leader.


      Bring ‘em on: Four people killed and 23 wounded, including some US soldiers, in a car bomb attack on a US military convoy in central Baghdad. Six people, including five policemen, killed in a suicide car bombing targeting a police patrol in Mosul. One police officer shot to death in western Baghdad. One Iraqi police colonel killed in a drive by shooting. Two finance ministry employees shot to death on their way to work in Baghdad. One civilian killed and five people, including four policemen, wounded in a suicide car bombing aimed at a police patrol in Baquba. Four Iraqi soldiers killed and five wounded when a bomb hidden in a dead dog detonated in Balad. Three people working at a US base in Beiji killed in an ambush by gunmen. One construction worker shot dead in Beiji. Three civilians, one a woman, killed in mortar attacks in Fallujah. One engineer gunned down in Dhuluiyah. One man killed in a Baghdad bookshop bombing.


      Bring ‘em on: Six US Marines killed Monday in a small-arms attack near Haditha. One US Marine killed in suicide car bombing near Hit. Pipeline used to bring fuel to a Baghdad power station damaged in an explosion, raising fears of even less electricity in the city. US forces and insurgents clashed in Ramadi, no word on casualties.




      Claims: The Pentagon Wednesday denied a claim by an Iraqi insurgent group that it had captured a U.S. Marine in western Iraq.


      "I don`t have anything to suggest that is accurate. I have no indication that there are any unaccounted for personnel," Defense Department spokesman Bryan Whitman told reporters in response to questions.


      An Iraqi insurgent group said earlier in the day it had captured a U.S. Marine who was wounded in a clash in western Iraq in which eight other Marines were killed.




      Journalist murdered: The Committee to Protect Journalists is shocked and alarmed by the murder of U.S. freelance journalist and author Steven Vincent, whose bullet-riddled body was found today in the southern Iraqi city of Basra.

      Vincent, who had written for a number of U.S. publications and was working on a book, was abducted along with his translator, Ward al-Khal, on Tuesday by armed men driving what initial press reports described variously as a pickup truck or possibly a police car.

      Vincent`s body was found this morning, hands tied with plastic wire and a red piece of cloth wrapped around his neck, The New York Times reported. Al-Khal was seriously wounded and was hospitalized today.
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 23:23:35
      Beitrag Nr. 24.097 ()
      05. August 2005
      REUTERS

      IRAK-POLITIK

      Bushs Ansehen auf dem Tiefpunkt

      Die US-Bürger sind mit der Irak-Politik von Präsident George W. Bush so unzufrieden wie nie zuvor.
      Weniger als die Hälfte der Befragten ist mit seiner Amtsführung einverstanden.


      Washington - Nur noch 38 Prozent sagten bei einer heute veröffentlichten Umfrage des Ipsos-Instituts für die Nachrichtenagentur APS, sie seien mit Bushs Vorgehen im Irak einverstanden.
      In den vergangenen Monaten hatten sich jeweils mindestens 40 Prozent für Bushs Irak-Politik ausgesprochen.

      Mit der Amtsführung des Präsidenten allgemein zeigten sich 42 Prozent zufrieden, mehr als die Hälfte (55 Prozent) äußerte sich aber kritisch.
      Jeder zweite war bei der Umfrage der Meinung, Bush sei als Politiker nicht aufrichtig.
      Knapp ebenso viele (48 Prozent) stellten sich bei dieser Frage hinter den Präsidenten.
      Im Januar hatten noch 53 Prozent der Befragten angegeben, sie seien von Bushs Redlichkeit überzeugt.

      Fast zwei Drittel halten Bush für eine starke und sympathische Persönlichkeit.
      Allerdings werten 56 Prozent Bushs zuversichtlichen Blick in die Zukunft als Arroganz - das sind sieben Prozent mehr als im Januar.

      Befragt wurden zwischen dem 1. und 3. August 1000 Erwachsene.
      Die Fehlerquote wurde mit drei Prozentpunkten angegeben.
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 23:33:32
      Beitrag Nr. 24.098 ()
      Dazu sag ich nur Wunschdenken a la S.e.P.



      07. August 2005

      US-EINSATZ IM IRAK

      Top-General plant Truppen-Reduzierung


      Amerika stellt sich auf einen Teilrückzug aus dem Irak ein.
      Der US-Oberbefehlshaber für den Nahen Osten hat nach einem Zeitungsbericht bereits einen Plan für die Reduzierung der US-Truppen erstellt.



      General Abizaid: Im Dezember ein massives Aufgebot - und dann eine deutliche Reduzierung
      AP

      New York - Wie die "New York Times" berichtete, sieht der Entwurf von General John Abizaid vor, die Truppen bis Mitte kommenden Jahres um 20.000 bis 30.000 Mann zu verringern.
      Eine solche Verkleinerung hänge aber von den Bedingungen vor Ort ab, zitierte die Zeitung ranghohe Vertreter von Armee und Pentagon.

      Dem Bericht zufolge warnte Abizaid zudem bei einem geheimen Briefing vergangenen Monat, dass die Truppenstärke im Irak möglicherweise bis 2006 bei rund 138.000 Soldaten gehalten werden müsse, wenn die politische und die Sicherheitslage sich nicht verbesserten.

      Alles entscheidende Wahl

      Für die Zeit der irakischen Wahl im Dezember soll die Zahl der US-Soldaten laut Bericht vorübergehend auf 160.000 erhöht werden.
      Ranghohe Mitglieder der US-Regierung und des Pentagons seien zunehmend besorgt über die enormen Kosten des Irak-Einsatzes, die Defizite bei der Rekrutierung und die schwindende Unterstützung durch die amerikanische Öffentlichkeit.
      US-Präsident George W. Bush hat wiederholt bekräftigt, dass die Truppen so lange wie nötig im Irak bleiben sollen und dass es keinen Zeitplan für einen Rückzug gebe.
      Laut "Times" soll sich aber vergangene Woche erstmals eine US-irakische Sonderkommission getroffen haben, um über die Bedingungen eines stufenweisen Rückzugs der US-Soldaten zu beraten.
      Avatar
      schrieb am 07.08.05 23:45:27
      Beitrag Nr. 24.099 ()
      07. August 2005

      ZUM TODE ROBIN COOKS

      Der furchtlose Einzelne

      Von Matthias Matussek, London

      Robin Cook war neben Tony Blair und Gordon Brown das bedeutendste Talent der Labour Party - und einer der klügsten Köpfe der europäischen Politik insgesamt.
      Gestern ist der frühere britische Außenminister im Alter von 59 Jahren gestorben.




      Außenminister Cook im Jahr 2000: Er war nicht ohne Arroganz - doch man vergab ihm, weil er so oft Recht hatte
      AP


      London - Cook war der brillanteste Redner seiner Partei.
      Er war glaubwürdiger als Blair, geistreicher als Brown.
      Wenn er sich in dieser letzten Etappe seiner Karriere im House of Commons von der hintersten Bank erhob und die eigene Regierung ins Fadenkreuz nahm, wurde es still.
      Der da sprach, war die Opposition im Land, denn die Liberalen hatten niemanden seines Kalibers, und die Tories hatten keine eigene Politik.

      Robin Cook war klar, ohne Getue, tödlich genau.

      Natürlich wurde er zur Instanz besonders am Vorabend des Irak-Krieges, als er den casus belli Blairs zerpflückte und konsequent aus der Regierung schied.
      Nicht schrill und inkonzise wie Claire Short, nicht überhitzt wie Ken Livingston, sondern sachlich, in resignierter, überzeugender Ruhe.


      Ich traf Robin Cook auf einer privaten Party, auf der das halbe Blair-Kabinett versammelt war.
      Es waren die Tage der Folterbilder, der Enthauptungen, der aufgedeckten Lügen der Regierung - in diesen Tagen schien jede zweite Schlagzeile zu schreien: Der Kriegsgegner Robin Cook hatte recht.
      Das war nicht die populärste Position, die man haben konnte auf dieser Party.

      Da stand er, und sein Nachfolger Jack Straw und Vize-Premier John Prescott bildeten Gruppen weit abseits von ihm und schauten ab und zu herüber, und Cook sah zerfurcht aus wie immer, zu alt für sein Alter, und ich sagte: "Wenn Blicke töten könnten ...", und er sagte lächelnd: "Aber Blicke können nicht töten, im Gegensatz zu Bomben."

      "Ich sehe einfach nicht telegen genug aus"

      Im übrigen, führte er aus, seien das alles Freunde und alte Kampfgefährten.
      Er klang nicht wie einer, der sich aus der Politik verabschiedet und in einen Schmollwinkel zurückgezogen hätte.
      Viel mehr wie einer, der warten kann.
      Und der überzeugt ist, dass seine Position so unbezweifelbar ist, dass andere nicht umhinkönnen, zu ihr überzulaufen.

      Robin Cook war sicher nicht frei von Arroganz.
      Er verprellte damit.
      Aber man verzieh ihm, weil er einfach ziemlich oft Recht hatte.
      Er war ein brillanter schneller Aufsteiger in der schottischen Labour-Partei, und hielt in den Richtungskriegen der früheren Neunziger durchaus Hoffnungen auf den Parteivorsitz und damit das Amt des Premiers.

      Doch da wir im Medienzeitalter leben, erkannte er bald: "Ich sehe einfach nicht telegen genug aus."
      Und das war sein Credo: lieber erfolgreicher Realist als frustrierter Träumer.

      Er wurde Labours Schatten-Außenminister in der Opposition und lieferte sein Glanzstück ab, als er den Skandal der Waffenlieferungen in den Irak in einer tödlichen Rede 1994 ausbreitete.
      Die Tory-Regierung hatte den Untersuchungsbericht über die Affäre erst zwei Stunden vor der Parlamentsdebatte zugestellt, doch Cook, über seine Emissäre bestens vorbereitet, zerpflückte sie in einem Schulbeispiel anklägerischer Rhetorik.

      Erstaunlicherweise ging es bei Cook, dem analytischen Kopf nie ohne Ziele jenseits der Sachzwangrealität ab.
      Als erster Labour-Außenminister seit 18 Jahren konzipierte er die "ethische Außenpolitik", und er war darin konsequenter als es der Grüne Außenminister Fischer je war.

      "Enthüllungsbuch" der Ex-Frau

      Er war nicht ohne private Stürme.
      Als er sich in seine damalige Sekretärin verliebt hatte und sich in der Folge von seiner Frau trennte, revanchierte diese sich mit einem Klatsch- und Tratsch-Buch über die stürmische Ehe, über vorgebliche Alkoholprobleme und anderes, was die Spalten der Yellow Press über Wochen füllte.

      Andere politische Karrieren wären hier abgebrochen - Cook jedoch, der kleiner war als er im Fernsehen wirkte und wesentlich fragiler, war politisch eines jener Großkaliber, die ihre politische Glaubwürdigkeit in der Sache nie einbüßten.

      Tony Blair musste nach seinem glanzvollen zweiten Wahlsieg von 2001 bereits geahnt haben, dass Cook ihm Probleme bereiten würde.
      Ethische Außenpolitik ging kaum mit der Tatsache zusammen, dass Großbritannien wesentliche Einkünfte durch Waffenlieferungen - auch in Spannungsgebiete - erzielte.
      Er ersetzte Cook durch den farblosen Ja-Sager Jack Straw. So fiel es Cook, der zum Commons-Chef bestellt wurde, sicher noch leichter, in Opposition zum Irak-Krieg aus der Regierung zu scheiden.

      Mit Gordon Brown, so hieß es in den letzten Wochen, hatte er seinen Frieden gemacht.
      Für die Zeit nach Blair war ein politisches Comeback durchaus nicht ausgeschlossen, zumal Cook wie Brown eher den Stallgeruch der alten Labour-Partei hatten und sich in einem Punkt ganz sicher verstanden: In der Ablehnung Tony Blairs, den beide insgeheim stets für einen politischen Windmacher, ein Leichtgewicht hielten und damit unterschätzten.

      Gescheiterter Gipfelsturm

      Dass Robin Cook nun, gerade erst 59 Jahre alt, ausgerechnet beim Bergwandern verunglückt ist, hat Freunde überrascht. Denn das Bergwandern ist eine Leidenschaft Gordon Browns, während Cook immer eher ein Pferdenarr war.
      Er war einer der wenigen Labour-Abgeordneten, die gegen ein Verbot der Fuchsjagd gestimmt hatten.

      Es ist schwer, Robin Cooks einsamen Tod in den Bergen von Schottland nicht als Metapher auf seinen politischen Lebenslauf zu lesen: Ein gescheiterter Gipfelsturm, ein Tod in der Höhe, die einsame dramatische Vergeblichkeit im letzten Akt.

      Er wird entsetzlich vermisst, nicht nur in der britischen Politik.
      Denn in diesen Zeiten des mainstreaming und des ständigen Schielens auf die eigene Karriere fehlen unkorrumpierbare Einzelne wie Robin Cook ganz besonders.
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 08:12:01
      Beitrag Nr. 24.100 ()
      War ja wohl zu erwarten das so etwas kommt:

      08.08 07:53/ÜBERBLICK/Politik - 7.30 Uhr-Fassung


      Iran schlägt Syrien "gemeinsame Front" vor

      Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dem syrischen Staatschef
      Baschar Assad am Sonntag die Bildung einer "vereinten Front" gegen äußere
      Bedrohungen vorgeschlagen. "Gemeinsame Bedrohungen erfordern mehr denn je die
      Bildung einer vereinten Front des Irans und Syriens", sagte Ahmadinedschad, der
      Assad einen Tag nach seiner Vereidigung als ersten ausländischen Staatschef in
      Teheran empfing.

      DJG/hab
      -0-
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 20:57:12
      Beitrag Nr. 24.101 ()
      [posting]17.473.194 von El_Torro am 08.08.05 08:12:01[/posting]die Besorgnis ist IMO grundlos :

      von Weicheiern, Stern-Streifen-verunziert, ist ausser grossmäuligen Tiraden nix zu erwarten - haben Nase und Hose voll von den realen Verhältnissen in Nahost. :D

      haben geträumt von Blumen für "Befreier" und von wogenden Formen der dortigen Fatimas. :rolleyes:
      Pustekuchen :laugh:
      Träumer sind auch die Struck-Kampfdackel am Hindukusch - den billigen Joint gäbs woanders in angenehmerer Atmosphäre :rolleyes:

      ja, der evangelikale Fundamentalist denkt und die Realität lenkt.....:cool:
      Avatar
      schrieb am 10.08.05 14:34:57
      Beitrag Nr. 24.102 ()
      Interessant, falls diese Infos zutreffend sein sollten (die US-Toten der letzten 2 Wochen sprechen dafür) :

      ----------------------------------------------------------

      "Duldet Teheran Waffenlieferungen?

      Teheran erlaubt nach den Worten von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die Lieferung moderner Sprengsätze aus Iran an die Aufständischen im Irak. Er bestätigte damit in Washington einen Bericht der „New York Times“ vom Samstag, demzufolge die Sprengsätze, mit denen amerikanische und irakische Streitkräfte im Irak angegriffen werden, aus Iran stammen. Die im Irak gefundenen Waffen stammten „eindeutig“ aus Iran, betonte Rumsfeld. Dies sei „sehr wenig hilfreich“.


      [kurze Anmerkung: Etwa so hilfreich wie die von den USA an die Taliban ( !!! ) damals gelieferten "Stinger"-Raketen, die serienweise russische Hubschrauber vom Himmel holten ? :D ]


      Die Verbreitung der Bomben signalisiere eine neue, ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen iranischen Schiiten und irakischen Sunniten im Kampf gegen die US-Truppen, hatte die „New York Times“ berichtet. Die tödlichen neuen Waffen seien so konstruiert, dass sie auch gepanzerte Fahrzeuge zerstören könnten. „Dies sind die technisch ausgefeiltesten und tödlichsten Gerätschaften, die wir je gesehen haben", wurde ein hoher US-Offizier zitiert.

      In der vergangenen Woche waren an einem einzigen Tag 14 US- Marineinfanteristen in ihrem gepanzerten Fahrzeug von einer Bombe getötet worden. In den vergangenen zwei Wochen starben insgesamt mehr als 30 US-Soldaten im Irak, die meisten durch an Straßen versteckte Bomben"

      Quelle: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1…
      Avatar
      schrieb am 10.08.05 15:17:09
      Beitrag Nr. 24.103 ()
      Ich glaube, Rumsfeld ist nicht mehr zurechnungsfähig - der Mannfaselt von "politischen Fortschritten" ..... siehe unten die beiden Artikel....






      SPIEGEL ONLINE - 10. August 2005, 10:24
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,369092,00.html
      Irak

      Vier US-Soldaten bei Angriff getötet

      Ein nächtliche Patrouille wurde zur Falle: Irakische Aufständische haben vier US-Soldaten in der Stadt Baidschi getötet - sechs weitere wurden bei dem Angriff verletzt. US-Verteidigungsminister Rumsfeld rechnet mit einer weiteren Zunahme der Gewalt.

      Bagdad - Nach Angaben der örtlichen Polizei wurden offenbar mehrere US-Militärfahrzeuge bei dem Anschlag in Baidschi, rund 180 Kilometer nördlich von Bagdad, zerstört. Die Soldaten seien auf Patrouille gewesen, teilte das US-Militär heute mit.

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld rechnet mit einer weiteren Zunahme der Gewalt im Irak. Es sei zu erwarten, dass die Aufständischen ihre Aktivitäten vor dem für Mitte Oktober geplanten Verfassungsreferendum und der Parlamentswahl am 15. Dezember erneut steigerten, sagte Rumsfeld gestern in einer Pressekonferenz in Washington. Angesichts der politischen Fortschritte seien die Anschläge und Überfälle aber nicht als Zeichen der Stärke der Aufständischen zu werten. Im Irak werden nahezu täglich Einheimische und auch US-Soldaten bei Anschlägen durch Aufständische getötet.

      -----------------------------------------------------------


      SPIEGEL ONLINE - 10. August 2005, 11:49
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,367234,00.html
      Verfassungsentwurf

      Wird der neue Irak eine islamische Republik?


      Von Yassin Musharbash

      Die ersten Entwürfe für die irakische Verfassung stoßen auf Widerstand: Die Gleichberechtigung der Frauen soll der Scharia untergeordnet werden. Autonomiebestrebungen der Kurden und Schiiten, die in der Verfassung verankert werden sollen, drohen das Land außerdem faktisch dreizuteilen.



      Berlin - Es war nur eine Mini-Rebellion, aber ein erstes Anzeichen für den sozialen Sprengstoff, den das Thema birgt: 200 irakische Frauen und Männer versammelten sich kürzlich in Bagdad, um gegen bekannt gewordene Passagen aus dem Entwurf für die neue Verfassung zu protestieren, über die noch in diesem Jahr per Referendum abgestimmt werden soll. Sie sehen die Gleichberechtigung der Frauen in Gefahr - und die Geschlechterfrage ist nur einer der umstrittenen Punkte.

      Die irakische Tageszeitung "As-Sabah" druckte jüngst einen Entwurf für das neue Grundgesetz ab. "Der Staat stellt die Rechte der Frauen sicher und garantiert, dass sie den Männern gleichgestellt sind", heißt es laut "Süddeutscher Zeitung" darin. Doch dieser Satz wird durch den folgenden erheblich eingeschränkt: "Dabei müssen die Vorschriften der Scharia berücksichtigt werden. Den Frauen muss geholfen werden, das Gleichgewicht zu finden zwischen ihren familiären und ihren gesellschaftlichen Pflichten." Außerdem sieht der Entwurf vor, dass das Familien-, Ehe- und Erbrecht vor religiösen Gerichten verhandelt wird.

      Für die Frauen kann das eine erhebliche Beeinträchtigung bedeuten - nach allgemein akzeptierter Auslegung der Scharia, dem islamischen Rechtssystem, erhalten sie beispielsweise einen geringeren Anteil am Erbe als Männer. Im Eherecht könnte künftig wieder die Scheidung durch dreifache Verstoßung durch den Ehemann an die Stelle eines zivilrechtlichen Verfahrens treten.

      Einige Verfassungsväter blicken nach Teheran

      Auch könnten religiöse Richter auf die Idee kommen, die freie Wahl des Ehepartners einzuschränken, indem sie die von der Scharia vorgesehene Zustimmung der Familie der Braut fordern. Die Tendenz des Entwurfs ist in jedem Fall klar, schließlich denken die Verfassungsväter und (wenigen) Verfassungsmütter sogar über die Wiedereinführung der Mehrehe nach - in einer Variante, bei der die Zustimmung der ersten Gattin nicht mehr nötig ist. Fallen könnte auch jene Klausel, nach der Frauen ein Viertel der Parlamentsmitglieder stellen.



      Diese konservativen Überlegungen gerieten offenbar auf Drängen der schiitischen Mehrheit des Verfassungskonvents in den Entwurf. Bisher genossen Frauen im Irak auf der Grundlage der Revolutionsverfassung von 1959 die gleichen Rechte wie die Männer. Freilich wurde insbesondere in den Provinzen davon beständig abgewichen - wirkliche Gleichberechtigung gab es, wie in jedem arabischen Land, auch im Irak nicht. Zumindest aber hatten Frauen vor Gericht gute Chancen, Recht zu bekommen. Jetzt warnen verschiedene Frauenverbände und die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vor Entmündigungsversuchen. Dem Entwurf zufolge würde die Scharia die "erste Quelle" der Gesetzgebung sein, was den Anspruch auf eine islamische Prägung des Staates zementieren soll. Im Hintergrund drängen die USA bereits, aus der Scharia doch lieber "eine der Quellen" werden zu lassen, was eine liberalere Gesetzgebung erleichtern würde. :laugh:

      Es ist dies die Fortschreibung eines Gewichtungsstreits, den es schon in fast jedem mehrheitlich islamischen Staat gegeben hat. Ganz ohne Bezug auf die Scharia kommt kaum einer aus. Selbst im offiziell sozialistischen Ägypten gibt es eine entsprechende Formel, allerdings weniger eindeutig als die für den Irak vorgesehene. Den radikalsten Weg ging Saudi-Arabien: Bei der Aufnahme in die Vereinten Nationen hinterlegte die Wüstenmonarchie einen Koran als Verfassung.

      Entwurf erst in sechs Monaten?

      Zuletzt stritten sich die Afghanen vor zwei Jahren, damals in einer ähnlichen Lage wie die Iraker heute, über die Stellung des Islams in ihrer Verfassung. Der junge Staat entschloss sich, auf das Steinzeitregime des "Emirats" der Taliban eine "Islamische Republik" folgen zu lassen. Mit demselben Titel schmückt sich im Übrigen auch die Mullahkratie im Iran. Es ist ein offenes Geheimnis, dass etliche der konservativen schiitischen Kräfte im Irak auf Teheran als ein heimliches Vorbild blicken. Auch wenn sie weniger das dogmatische System als vielmehr die deutliche schiitisch-islamische Prägung nicht zuletzt in der Rechtsprechung nachahmen wollen.


      Rückfall hinter 1959?


      Über viele Jahrhunderte wurde der Irak, einst das Zentrum des islamischen Weltreichs, von sunnitischen Muslimen dominiert. Auch die Clique um Diktator Saddam Hussein enthielt lediglich einige Alibi-Schiiten. Erstmals bei der Wahl im Januar 2005 konnte die schiitische Mehrheit seitdem das Steuer übernehmen. Damit verbinden einige von ihnen die Mission, den neu zu bildenden Staat so schiitisch wie möglich zu machen.

      b]Doch ist die Frage des Islams und seiner Bedeutung nicht die einzige Streitfrage im neuen Irak. In der Verfassung soll auch geregelt werden, wie föderal oder zentralistisch das Land wird. Die Kurden, die mehrheitlich im Norden leben, genießen schon jetzt weitreichende Autonomie. Mit Blick auf den Süden des Irak, wo die meisten Schiiten leben und wo 80 Prozent der reichen Ölvorkommen existierten, fordern nun die ersten schiitischen Politiker eine genauso autonome Region "Sumer".

      Übrig bliebe ein von Terror und Gewalt gezeichneter Kern-Irak um ein erweitertes "sunnitisches Dreieck" - sehr zum Missfallen der Sunniten, die aber, wegen ihrer geringen Teilnahme an der Wahl, derzeit nur über wenig Hebel verfügen. Auch die verfassungsgebende Versammlung boykottierten sie lange, vielleicht auch aus Furcht, denn es gab bereits Anschläge auf das Gremium. Erst diese Woche entsandten sie wieder Vertreter in die Versammlung - nicht zuletzt, um eine allzu starke föderale Struktur in letzter Minute zu verhindern. [/b]

      Der Fahrplan der Übergangsverfassung sieht vor, dass der Parlamentsausschuss seinen Entwurf für eine endgültige Verfassung bis Mitte August vorlegt. Im Oktober soll er dem Volk zur Abstimmung gestellt werden. Angesichts des nun entbrannten Streits ist es aber denkbar, heißt es in Bagdad, dass eine Klausel in der Übergangsverfassung zur Anwendung gebracht wird, die eine Verlängerung des Verfahrens um sechs Monate zulässt. Das wäre wenigstens genug Zeit, die Aufregung im Land zur Kenntnis zu nehmen und vielleicht noch einmal an dem Text zu feilen.
      Avatar
      schrieb am 10.08.05 15:36:48
      Beitrag Nr. 24.104 ()
      Die Terroristen laufen im Irak Amok, was ihnen ohne die Befreiung durch die Amerikaner weder möglich wäre, noch hätte sie dergleichen vorher jemals wagen können.

      Das wäre die erste, nicht uninteressante, und nicht widerlegbare Feststellung.

      Die Terroristen fordern, falls man das überhaupt so sagen kann, den Rückzug der Amerikaner. Was vor allem durch sie selber, durch ihren eigenen Terror verhindert wird.

      Das wäre die nächste Feststellung

      So gut, so schlecht.

      Interessant ist jedoch vor allem, warum man hier bei uns, und vor allem:
      wer alles diese offenkundigen Widersprüchlichkeiten beiseite zu wischen versucht, sich da gar interpretierend versucht.

      Will man den Grund dieser nur auf dem ersten Blick als Realitätsverweigerung daherkommende erstaunliche Beobachtung freilegen, so bleibt lediglich

      daß man sich an den Schwierigkeiten der Amerikaner hochgeilt.
      Und daß man ihnen einen möglichst blutigen Rückzug an den Hals wünscht.

      Um die Hintergründe einer derartigen Verhaltensweise zu erkennen, nutzt kein Blick auf den Irak. Und auch keiner auf die Amerikaner. Man muß sich bei denen bedienen, die verholen, aber unwiderlegbar ihre Triebe nicht unter die Kontrolle von Logik zwingen können.

      Sowas muß es geben. Wir dürfen dankbar sein, dies hier so offen vorgeführt zu sehen.

      So, nun sabbert mal die nächsten 1000 Beiträge zusammen.
      Avatar
      schrieb am 10.08.05 16:00:54
      Beitrag Nr. 24.105 ()
      Natürlich wünscht man seinen freunden keine totrale niederlage,ein bisschen darfs aber wohl sein, sonst gehen sie auch noch in dem Iran um angeblich zu verhindern was sie selbst im übermass haben.
      Angeblich braucht der Iran ja keine kernkraft da er über genügend erdöl verfügt,fragt man sich bloss warum die USA soviel erdöl brauchen und deshalb kernwaffen vieltausendfach besitzen müssen?.
      Irgendwie scheint da die logik bei manchen abhanden gekommen zu sein,fahren etwa deren autos mit kernkraft?.
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 17:27:57
      Beitrag Nr. 24.106 ()
      ach Du Scheiße, so ein Politikjunkie ist wieder da....

      Die Terroristen laufen im Irak Amok, was ihnen ohne die Befreiung durch die Amerikaner weder möglich wäre, noch hätte sie dergleichen vorher jemals wagen können.

      Das wäre die erste, nicht uninteressante, und nicht widerlegbare Feststellung.

      Die Terroristen fordern, falls man das überhaupt so sagen kann, den Rückzug der Amerikaner. Was vor allem durch sie selber, durch ihren eigenen Terror verhindert wird.

      Das wäre die nächste Feststellung

      So gut, so schlecht.

      Interessant ist jedoch vor allem, warum man hier bei uns, und vor allem:
      wer alles diese offenkundigen Widersprüchlichkeiten beiseite zu wischen versucht, sich da gar interpretierend versucht.

      Will man den Grund dieser nur auf dem ersten Blick als Realitätsverweigerung daherkommende erstaunliche Beobachtung freilegen, so bleibt lediglich

      daß man sich an den Schwierigkeiten der Amerikaner hochgeilt.
      Und daß man ihnen einen möglichst blutigen Rückzug an den Hals wünscht.

      Um die Hintergründe einer derartigen Verhaltensweise zu erkennen, nutzt kein Blick auf den Irak. Und auch keiner auf die Amerikaner. Man muß sich bei denen bedienen, die verholen, aber unwiderlegbar ihre Triebe nicht unter die Kontrolle von Logik zwingen können.

      Sowas muß es geben. Wir dürfen dankbar sein, dies hier so offen vorgeführt zu sehen.


      So wie unser unseliger Board-Untoter argumentiert, könnte irgendein ähnlich Hirnrissiger Idiot wunderbar die Besetzung Polens oder Frankreichs durch die Nazis oder Tschetscheniens durch die Russen rechtfertigen ...

      Mit der großspurig angeführten Logik ist es bei unserem Board-Alzi wohl nicht weit her, denn bei ihm kommt die Wirkung vor der Ursache.... die Amis haben den Irak überfallen, weil sie den nachfolgenden durch sie erst induzierten Bürgerkrieg und den Kampf gegen die völkerrerchtswidrige Besatzung ermöglichen wollten.....

      der Einzige, der sich noch unter den absoluten Niveau-Nullpunkt, quasi Null Grad Kelvin... ähem... Null Grad sep begeben kann, ist sep selber.
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 18:54:48
      Beitrag Nr. 24.107 ()
      #23917 von Sep

      moin sep, gut von dir mal wieder etwas zu lesen. der beitrag ist wie immer brilliant und findet meinen beifall.

      bleibt zu hoffen, dass die unterstützer und förderer der terroristischen verhältnisse im irak ( saudi arabien,iran etc) bald von ihren eigenen schützlingen in die sie fütternde hand gebissen werden.
      Gott sei dank führt die ermüdung der presse mit immer den gleichen nachrichten aus dem irak zur interessenlosigkeit der leser. damit wird der terrorismuss im irak tagesordnung und letztlich wirkungslos.
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 18:56:29
      Beitrag Nr. 24.108 ()
      Naja, ein Hauptproblem ist doch in den meisten Auseinandersetzungen, dass weder die eine Seite noch die andere mit weißer Weste dasteht.
      Jede Seite setzt auf das jeweils modern formulierte Analogon zu `Right or wrong - my country!` aus der Zeit des englischen Kolonialismus.

      Gerade diejenigen, die einen zu einer `eindeutigen` Stellungnahme auffordern (`wer nicht für mich ist, der ist für die anderen!`), weil sie selbst alles rein schwarz oder rein weiß sehen (wollen), liefern den Nährboden für die Radikalisierung auf beiden Seiten. Sie wollen keine Stellungnahme, sondern Parteinahme.

      Ich bemühe mich um eine Unterscheidung zwischen Tätern und Opfern, und eben nicht um eine scheinheilige Neutralität (im Sinne von `Maßhalten ihr Täter, maßhalten ihr Opfer!`).

      Die Polarisierung entsteht dabei nicht zufällig. Jede Seite hat ihren Lieblingsgegner (whom they love to hate), und der muss möglichst radikal die (aus eigener Sicht) verwerflichen Ziele repräsentieren.
      Doch um diesen Lieblingsfeind selbst wird ein möglichst großer Bogen gemacht, um gezielt und konsequent alles in der Mitte zu treffen.
      Ob im WTC oder in Fallujah - getroffen wurden nicht die Scharfmacher, sondern namenlose Leute der Mitte.
      Ob in Omnibussen in Israel oder bei der gezielten Zerstörung von Wohnhäusern im Gazastreifen - erneut trifft es die in der Mitte.

      Und natürlich schreit jede Seite laut und wütend auf, wenn man eine derartige Unterscheidung zwischen Tätern (auf beiden Seiten) und Opfern (auf beiden Seiten) vornimmt. Gerade bei religiös motivierten Fanatikern (ein Term, den ich bewusst gewählt habe, um Hauptplayer auf allen Seiten der Gewalttätigkeiten im Irak einzubeziehen) wird der jeweilige Gegner in einer Weise verteufelt, dass die für Menschen gemachten Gesetze ... nicht mehr anwendbar sind. (o.k., das war ein von FJS geklautes Zitat, Friede seiner Asche.)
      Die Logik ist die gleiche wie bei den Ego-Shooter-PC-Spielen: Alle, die man umnieten kann, sind `die anderen` = die Bösen. Keines dieser Spiele vergibt Strafpunkte für `collateral damage` oder die Erledigung von `innocent bystanders`.

      Und insofern, als sowohl lautstarke Teile der Aufständischen im Irak als auch der amerikanische Regierung in den radikalsten Exponenten der Gegenseite ihren Lieblingsfeind sehen, traue ich auch beiden Seiten den Zynismus zu, die radikalsten der Gegenseite von gezielten Angriffen auszunehmen und sich auf alles zu stürzen, was vermitteln könnte und andere Maßstäbe (als die der Radikalen) Geltung verschaffen könnte - denn die größte Gefahr für religiös motivierte Gewalt ist die Vernunft.

      Manni
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 19:15:36
      Beitrag Nr. 24.109 ()
      ManfredGonn

      schöner Beitrag.

      -----------------------------------------------------


      Vielleicht zu dem Thema ein historisches Beispiel:

      SPIEGEL ONLINE - 11. August 2005, 16:59
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,369320,00.html


      Doppelleben

      Hitlers totgesagter Top-Agent

      Er war einer von Hitlers gnadenlosesten Agentenjägern: Gestapo-Offizier Horst Kopkow war verantwortlich für die Festnahme, Folterung und Tötung von Hunderten Spionen und Widerstandskämpfern. Kurz nach dem Krieg starb er - so hieß es jahrzehntelang. Neu veröffentlichte Dokumente erzählen eine andere Geschichte.




      Hamburg - Unter dem Punkt "Charakter" stand in Horst Kopkows SS-Personalakte: "Gefestigt, ehrgeizig, Streber." Seine nationalsozialistische Anschauung sei ebenfalls gefestigt, sein allgemeines Auftreten "den Anforderungen der SS entsprechend".

      Doch Horst Kopkow war weit mehr als ein durchschnittlicher SS-Mann und überzeugter Nazi. Er war einer der schlimmsten Gegner Großbritanniens, denn als Gestapo-Mann war er für die Abwehr feindlicher Agenten in ganz Europa verantwortlich, darunter viele Briten. Wer in die Hände des SS-Standartenführers und Kriminaldirektors geriet, musste mit dem Schlimmsten rechnen: Folter, Konzentrationslager oder Tod. Er galt als so zuverlässig, dass er auch mit den Ermittlungen zum Bombenanschlag auf Hitler am 20. Juli 1944 beauftragt wurde.

      Nach Ende des Krieges wurde Kopkow festgenommen. Im April 1948 wurde er nach London zum Verhör gebracht. Doch leider sei der Mann schon mit Fieber in England angekommen und kurz darauf im Krankenhaus an einer Atemwegserkrankung gestorben - so die offizielle Version der britischen Behörden. Die Akte Kopkow wurde geschlossen.

      In Wahrheit lebte der SS-Mann, das beweisen neu veröffentlichte Dokumente, die jahrzehntelang im britischen Nationalarchiv unter Verschluss gehalten worden waren. Kopkow hatte sich quasi am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen: Nach seiner Festnahme erklärte er seinen britischen Vernehmern, durch seine Jagd auf Widerstandsgruppen in Osteuropa verfüge er über wichtige Informationen über sowjetische Spionage-Aktivitäten. Diese Operationen seien auch gegen Großbritannien gerichtet. Die Briten horchten auf: Das Verhältnis zu den Sowjets verschlechterte sich ständig, nach den Nationalsozialisten schienen die Kommunisten zu einer neuen Bedrohung für Europa zu werden.

      Die Argumente Kopkows überzeugten. Kurzerhand wurde der SS-Offizier für tot erklärt und mit einer neuen Identität versehen: Künftig hieß er Peter Cordes und war Manager. Im Auftrag des britischen Geheimdienstes reiste Kopkow alias Cordes durch ganz Europa. Fünf Jahre nach Kriegsende durfte er erstmals seine Familie wieder sehen. Seine wahre Identität musste vorerst verborgen bleiben, offiziell war er daher nur ein Onkel auf Familienbesuch.

      Wie lange Kopkow noch für den britischen Geheimdienst MI 6 arbeitete, ist nicht bekannt. Der Nachrichtendienst selbst nimmt keine Stellung zu dem Fall, der für Großbritannien mehr als peinlich ist: Bislang hatten sich offizielle Stellen des Königreichs immer von der Praxis der amerikanischen Geheimdienste distanziert. Die US-Kollegen hatten Nazis und Kriegsverbrecher, von deren Wissen die Vereinigten Staaten profitieren konnten, ohne Zögern in ihre eigenen Dienste übernommen.


      Ob Kopkow den Briten allerdings tatsächlich in der Bekämpfung kommunistischer Spione eine Hilfe war, ist nicht sicher: Einer seiner britischen Vernehmer, der Russland-Experte Kim Philby, arbeitete jahrelang unentdeckt als Doppelagent für den KGB und lief 15 Jahre nach den Gesprächen mit Kopkow in den Osten über.

      1996 starb Kopkow im Alter von 85 Jahren an Lungenentzündung in Gelsenkirchen.

      Roman Heflik
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 21:59:50
      Beitrag Nr. 24.110 ()
      [posting]17.524.608 von Nannsen am 11.08.05 18:54:48[/posting]Hallo Nannsen,

      eine Freude, daß es Dich hier noch gibt.

      Im Moment läuft die sache im Irak ja langsam in die ruhigere Bahnen. Jetzt richten sie schon Hunde mit Sprengstoffgürteln ab.

      Diese Gleichartigkeit zwischen Hund und Himmelsstürmer wird bei der Rekrutierung zu schaffen machen.

      Ein Zeichen, daß es langsam zu Ende gehen wird mit dem Terror. Noch ein Jahr, und die Sache ist überstanden.

      Mal sehen, ob im Iran dann immer noch die Meinung vertreten wird, deren Atom- Industrie gehe uns hier nichts an. Ich bin schwer dafür, daß man dort nicht so lange fakelt, wie im Irak. Das war der größte Fehler der Amis, für den sie und die Iraker haben bezahlen müssen.

      Sind die Amerikaner lernfähig ? Das Problem besteht nun darin, daß man die Europäer zu dem eingeständnis bewegen muß, daß deren friedliche Mission gescheitert ist.

      Europa besteht aus lauter Blix.

      Oder anders herum: Kommt dieses Eingeständnis, bevor die Iraner die Bombe haben, oder kommt das europäische Eingeständnis hinterher. Die Iraner machen das ganz geschickt. Sie haben heute die europäer davor gewarnt, die gespräche scheitern zu lassen.

      Nachdem sie die Siegel der IAEO zerstört, und die Anreicherung wieder haben anlaufen lassen. Die Iraner wissen, daß Europa voll ist von Blix, und benutzen die Europäer als Schild gegen die Amis.

      Die werden am Schluß wieder die Deppen sein.

      Oder die Israelis die Schurken.

      Mit anderen Worten, die Welt hat sich nicht viel geändert.
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 23:14:15
      Beitrag Nr. 24.111 ()
      Im Moment läuft die sache im Irak ja langsam in die ruhigere Bahnen. :laugh::laugh::laugh::laugh:

      Jetzt richten sie schon Hunde mit Sprengstoffgürteln ab. :confused: Wie kommst´n darauf der gemeine Strassenköter ist im Islam ein unreines Tier. :confused:

      Ein Zeichen, daß es langsam zu Ende gehen wird mit dem Terror. Noch ein Jahr, und die Sache ist überstanden. :cool: Wunschdenken a la S.E.P. kennen wir ja!

      Mal sehen, ob im Iran dann immer noch die Meinung vertreten wird, deren Atom- Industrie gehe uns hier nichts an... ;) Und wie die vertreten werden wird S.e.P. die sagen danke G.W.
      Anm. Der Herr P. der U.S.A. wird mittlerweile in den Golfgebieten ganz allgemein als der Depp B. betittelt.

      ...bin schwer dafür, daß man dort nicht so lange fakelt, wie im Irak. :laugh: Meinst du das echt :confused:
      Klingt für mich fast wie "Depp befiehl wir Folgen" oder so ähnlich gabs ja mal.

      Das war der größte Fehler der Amis, für den sie und die Iraker haben bezahlen müssen.
      Wieso müssen !
      Das ist eine böswilige Verdrehung S.e.P. :mad:
      Wahr ist wohl eher ...die Iraker haben bezahlen lassen.
      Wer hat denn unter dem Bush-Embargo 10 Jahre gelitten.
      Mal wieder S.e.P´scher Realitätsverlust :mad:

      Sind die Amerikaner lernfähig ?
      Der bibel(trink)feste olberbefehlshabende Depp im Ovaloffice mit seinen NeoConservativ gemeinnützigen HiWis wohl kaum.

      Das Problem besteht nun darin, daß man die Europäer zu dem Eingeständnis bewegen muß, daß deren friedliche Mission gescheitert ist.
      Richtig die Mission ist gescheitert, nur besteht das Problem absolut nicht darin.
      Sondern darin das sich die U.S.A. nicht auf die Probleme konzentrieren sondern sich weitestmöglich verzetteln.
      Der Depp Bush hat keine Strategie.

      Frage: Warum kann der wirklich von der Wellt isolierte irre in Korea weiter an ABC-Waffen werkeln.
      Warum wurde in Afghanistan der O. bin Laden nicht konsequent bis ins letzte Rattenloch gejagt.
      Wieso konnte Afghanistan seit der U.S. Attacke zum grössten Drogenparadies weder Welt werden?
      Und damit auch zum grösstmöglichen Terroristenfinanzplatz.
      :confused: Haben die Drogenbarone vielleicht auch ihre gut geschmierte Neocon-Lobby in Washington.
      Könnte die Liste noch lange Fortsetzen hab aber kein Bock..

      Europa besteht aus lauter Blix.
      :cool: Hoffentlich der hatte schliesslich auf der ganzen Linie Recht.

      Oder anders herum: Kommt dieses Eingeständnis, bevor die Iraner die Bombe haben,... usw.

      Nein! Die Deppen sind die von Bush nutzlos verheizten GI´s schon längst!

      Und unseren Soldaten droht in Afghanistan langsam aber sicher das gleiche Schicksal.
      Avatar
      schrieb am 11.08.05 23:43:58
      Beitrag Nr. 24.112 ()
      [posting]17.527.332 von Groupier am 11.08.05 23:14:15[/posting]Der Realitätsverlust bei den Bushisten ist bestürzend

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 00:12:20
      Beitrag Nr. 24.113 ()
      [posting]17.527.332 von Groupier am 11.08.05 23:14:15[/posting]Danke dir für die Geduld bei deinerr Erwiderung.
      Das schlimme ist: Leute wie SEP glauben wirklich an das Zeug, das sie schreiben.
      Und sie meinen, wenn sie nur fest genug daran glauben, wird es schon wahr.


      Zu dieser Haltung hatte `die Galerie` gegen Ende des Dritten Reichs folgende Geschichte:

      Goebbels rief damals das deutsche Volk immer wieder zu noch und noch größeren Anstrengungen und Opfern auf, denn:
      - `Das deutsche Volk wird mit seinem fanatischen Glauben den Endsieg erringen!`
      Irgendwann schlichen sich denn doch Zweifel in die Köpfe der Großen ein, und so machten sich eines Nachts in einem Flugzeug auf den Weg nach Delphi: Goebbels, Göring und Hitler. Zweck der Mission: Befragung des Orakels.

      Vor der ganz verschleierten, in Trance stumm auf einem Hocker über einer Erdspalte Sitzenden wurden ihnen dann doch etwas mulmig, schließlich fragte einer:
      - `Werden wir den Endsieg erringern?`.
      Lange schwieg das Orakel, dann kam die Antwort:
      - Ihr müsst alle dran glauben !



      Möge es uns Deutschen erspart bleiben, in den Wahnsinn eines von Bush`s Einflüsterern lautstark (geht das: lautstark Flüstern?) geforderten Krieges im Iran hinein gezogen zu werden - aber nicht nach dem St. Floriansprinzip (`Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an!`), sondern indem die Ausführung der wahnsinnigen Kriegspläne verhindert wird.

      Manni
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 10:40:08
      Beitrag Nr. 24.114 ()
      [posting]17.526.712 von Sep am 11.08.05 21:59:50[/posting]Sep, wir sollten den iranischen islamisten die bombe gönnen. ( ich meine natürlich einige von unseren)

      Denn unsere großzügigkeit wird diese gutherzigen menschen danach beschämen und sie veranlassen, in scharen die nächste cristliche kirche aufzusuchen um zu beichten und buße zu geloben.

      Und die nicht gestorben sind, helfen in bagdad noch alten Omas über die Straßen.

      So einfach ist es, wenn man den fundies im reichlichen übermaß mit cristlicher großzügigkeit das gibt, wonach sie so gierig verlangen.
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 11:39:23
      Beitrag Nr. 24.115 ()
      nannsen,

      Ohne Zweifel, man sollte gönnen können.

      Ich darf hier einen älteren Faden wieder aufnehmen, indem ich auf die Vorzüge von Neu- Seeland verweise.

      Bisher war mir nur von Scientologen bekannt, daß diese sich als Strahlenresistent betrachten. Vielleicht ist durch heftiges Beten dieser Status auch auf Islamisten übergegangen. Andererseits legen die ja ohnehin keinen Wert auf ein irdisches Dasein.

      Tja, an dieser Stelle sind wir halt alle angreifbar, unser kleinliches Rumgehacke auf unserer irdischen Existenz.

      Davon frei sind jedoch einige User hier in diesem Board.
      Womöglich tragen sie an so einer erbärmlichen Existenz, daß es denen darauf nun auch nicht mehr ankommt ? Denn gläubige Züge, im Sinne von religiös, das würde ich denen nicht zuweisen. Ich halte allerdings die Selbstmordattentäter auch nicht für gläubig. Interessante Parallelen.

      Andererseits, wenn man vom religiösen Standpunkt absieht, gläubig sind unsere Forumsmitglieder schon.

      Und Wissend. Unter Rückgriff auf ihr Wissen, daß auch sie irgendwann sterben werden, gönnen sie großzügig den ganz großen Sprengstoffgürtel.

      Ich glaube, so wie bei den Islamisten handelt es sich auch hier um nichts anderes als eine Art Mißgunst, oder Rache an denen, für die das Licht etwas heller strahlt.

      Licht ist ja eine komplexe Angelegenheit.

      Mit Licht beginnt die Bibel, um mal die Bedeutung des Lichts ins rechte Licht zu setzen. Licht wird es für den, der materielle, oder ideelle Voraussetzungen erfüllt.

      Für den Rest bleibt es dunkel.

      Es grüßt durch die Dunkelheit des Internets ins Licht hinein

      SEP
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 11:57:00
      Beitrag Nr. 24.116 ()
      ja sep, so sehe ich es auch, der sich hier tummelnde erleuchtete pazifist und vom grellen licht verblendete muss so so verrückt sein, dass er alle verrücktheiten dieser welt als normal ins bewusstsein seiner erreichbaren umgebung setzt kann.
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 12:47:15
      Beitrag Nr. 24.117 ()
      Genau Sep, lass dein Lich leuchten.

      Scheinst ja ne richtige Leuchte zu sein. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 14:13:43
      Beitrag Nr. 24.118 ()
      [posting]17.532.746 von Zaroff am 12.08.05 12:47:15[/posting]wie willst Du das denn feststellen, zaroff ?

      Hast Du einen Hund, der auf Licht anspricht ?
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 14:54:45
      Beitrag Nr. 24.119 ()
      #927 Nannsen und Sep befürworten sozusagen den einsatz einer atombombe gegen die sogennanten islamisten,naja, die grossisraelischen träume werden sich so nicht erfüllen lassen.
      Die Jüdisch-Israelischen terroristen werden schon selbst in verblendung für ihren staat auf minigrösse sorgen,dazu braucht es meine römer mehr,die siedler erledigen das selbst.
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 16:15:14
      Beitrag Nr. 24.120 ()
      Tja,

      da hat heute Pakistan den ersten atomwaffenfähigen Mrschflugkörper üner 500 km weit erfolgreich getestet und kein Wort dazu aus Israel oder den USA...

      nicht einmal Indien, mit denen es noch vor einigen Jahren fast zum Atomkrieg kam, hat Pakistan benachrichtigt.

      Israel und Pakistan, beides von fanatischen Religionswahn-sinnigen nicht unerheblich bedroht, werden toleriert und Iran verteufelt.

      Und was macht die EU?
      Sie macht bei der verlogenen Politik der USA einfach mit.
      Avatar
      schrieb am 12.08.05 16:36:45
      Beitrag Nr. 24.121 ()
      Wie unterscheidet sich die perverse Scharia-rechtsprechung doch gleich von dem US-Vorgehen?

      Ach ja, die Scharia sieht eine Gerichtsverhandlung vor der Peinigung vor und öffentlich ist es auch... aber ansonsten..... :confused:




      -----------------------------------------------------

      URL: http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,369451,00.html
      SPIEGEL TV Exklusiv

      Guantanamo-Wächter berichtet von zahlreichen Selbstmord-Versuchen der Gefangenen

      Von Helmar Büchel, Lexington

      Drei Methoden setzen US-Aufseher im Gefangenenlager Guantanamo ein, um Häftlinge gefügig zu machen: Kältekammern, Schlafentzug, Fesselungen. Innenansichten aus dem Qaida-Knast liefert nun ein ehemaliger Wächter. SPIEGEL TV hat den Mann besucht.

      Als Sean Baker im November 2002 seinen Dienst in "Camp Delta" antritt, ist er stolz auf seinen neuen Job als Gefängniswärter. Für den Specialist von der 438th Military Police ist Guantanamo "die Speerspitze im Krieg gegen den Terror". Fast drei Jahre später ist es derselbe Sean Baker der vor der Kamera von SPIEGEL TV (Sendetermin: Sonntag 22.15 Uhr, RTL) über Folterungen und Quälereien im Hochsicherheitstrakt der berüchtigten Anstalt berichtet. Als erster Wärter überhaupt schildert er, mit welchen Methoden die 520 mutmaßlichen Terroristen in Guantanamo zum Reden gebracht werden.

      Um die Gefangenen für die stundenlangen Verhöre durch FBI und Geheimdienste gefügig zu machen, seien im wesentlichen drei Techniken angewandt worden, sagt Baker dem SPIEGEL TV Team. Zum einen seien die Häftlinge abwechselnd in Kälte- und Hitzekammern gesperrt worden, wo sie extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Laut Baker dauert die Behandlung oft viele Stunden. "Die Gefangenen waren danach jedesmals völlig fertig." Daneben wurden Insassen stunden- oder sogar tagelang an die Stahlböden ihrer Zellen gekettet. Zu den beliebtesten Methoden gehörte jedoch der Schlafentzug. "Dabei haken zwei Wärter jeweils einen Gefangenen unter und marschieren mit ihm stundenlang herum. Danach werden sie von einer anderen Einheit abgelöst. Das dauert die ganze Nacht und geht am nächsten morgen ohne Pause weiter."

      Baker ist auch heute noch der Meinung, die harte Behandlung der Häftlinge sei gerechtfertigt. "Das, was in Camp Delta passiert, ist kein Missbrauch. Wirklicher Missbrauch ist, wenn man Flugzeuge in das World Trade Center fliegt."

      Zudem sei die Anspannung unter den eingesetzten Militärpolizisten extrem hoch gewesen. Die Vorgesetzten - überwiegend Reservisten, die sich aus ihren Zivilberufen zum Dienst verpflichtet hätten - seien mit der Organisation der Abläufe völlig überfordert gewesen, weshalb sich das Wachpersonal regelmäßig nach Dienstende betrunken habe.

      Während seiner Dienstzeit wird Baker auch Zeuge von Verhörmethoden, bei denen junge weibliche Mitarbeiterinnen die Hauptrolle spielen. Die Agentinnen wurden eingesetzt, um den Willen der strenggläubigen Gefangenen durch sexuelle Herabsetzung zu brechen. Einmal sei eine FBI-Mitarbeiterin mit String-Tanga und Bikini-Top zum Verhör erschienen. Von seinen Kameraden habe er erfahren, dass es auch Fälle gegeben habe, bei denen halbnackte Frauen ihre Brüste am Körper der gefesselten Gefangenen gerieben und sie mit Menstruationsblut beschmiert hätten. Die Folge der menschenverachtenden Umgangsformen innerhalb der Anstalt: Aufstände und reihenweise Selbstmord-Versuche unter den Insassen. Baker berichtet, er selbst habe "innerhalb weniger Monate 40 bis 50 Gefangene von ihren selbstgebastelten Stricken runtergeschnitten".

      Sean Baker, heute 38 Jahre alt, ist inzwischen aus dem Militärdienst ausgeschieden. Der Grund dafür ist ebenso makaber, wie ironisch. Anfang 2003 wurde der überzeugte Gefangniswärter selbst Opfer der willkürlichen Haftmethoden. Während einer Übung wurde er von seinen Kollegen fälschlicherweise für einen Gefangenen gehalten und nach mehreren Schlägen auf Kopf und Hände schwer verletzt. Baker ist seitdem dienstunfähig.


      US-Präsident George Bush hat erst vor wenigen Tagen erklärt, die Häftlinge in Guantanamo Bay würden menschlich behandelt werden. :laugh: :mad: Menschenrechtlern blieb der Zugang bislang trotzdem verwehrt.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 13:02:38
      Beitrag Nr. 24.122 ()
      [posting]17.536.381 von Deep Thought am 12.08.05 16:36:45[/posting]Wenn du die welt und besonders die usa nur durch die brille von stern und spiegel wahrnehmen kannst, dann erklärst du mit jedem beitrag deinen geistigen bankrott.

      Ich bezweifel die angaben dieses ehemaligen wärters, denn wenn ein gläubiger islamist die reise ins paradies zu unzähligen kackigen jungfrauen endlich antreten nehmen will,dann macht der das nicht so dass man ihn rechtzeitig von seinem um den hals gewickelten papiertaschentuch losschneiden kann. Insofern für mich eine geradezu kindische aussage. Allein die drohung der wärter, seine sterblichen überreste zusammen mit einem schweinekadaver zu beerdigen würde diese art gläubigen vom selbstmord abhalten.ich weis nicht, was die jeweilige auslegung des korans dazu sagt, aber ich würde mich wundern, wenn dieser selbstmord gutheißen würde.

      Ansonsten ist eine bie diesen paradiessüchtigen gläubigen leuten bekannte und wirkungsvolle art und technik der selbsttötung, nämlich das abreißen der zungenbänder und das hineinstopfen der zunge in den Hals scheinbar nicht angewendet worden. warum auch, diese methode schnell und wikungsvoll.
      Bisher sind mir zahlen von angeblichen geglückten selbstmorden, die signifikant höher wären als irgentwo sonst in ähnlichen anlagen, aus diesem recht komfortablen klimatisch begünstigten freiluftaufenthaltsort für terroristen bekannt geworden. vielleicht könnte diese, wenn bekannt, mal hier hereingestellt werden.

      Vielleicht mal für dich nachstehend einige populäre untersuchungen der jüngsten zeit. Die amerikaner sind demnach trotz kriegerischer verwicklungen und wahrscheinlich noch folgender auseinandersetzungen mit dem iran überdurchschnittlich zufrieden und optimistisch. vergleich das mal mit den ergebnissen des so freidlichen sozialen europas.


      Quote:
      The land that many Germans believe they know to be mired in misery, crime and hopelessness, is, in fact, totally foreign to them. The United States that they think they know could never be a land of people more optimistic and content with their lives and more economically prosperous. But that is precisely what it is...

      Just yesterday, a superb German blog called Die Achse des Guten cited a Harris Poll, which yielded the following results (emphasis original):

      "With a few exceptions, Americans are generally happier with their lives and more optimistic about their future than are Europeans, according to a new Harris Poll. In this survey, Americans were asked some of the same questions that were asked in a recent Eurobarometer survey conducted for the European Union.

      The big picture is that Americans are much more satisfied with their lives, much more likely to believe that their lives have improved and much more likely to expect their personal situations will improve than most Europeans.

      Fully 58 percent of Americans are very satisfied with their lives compared to the 15-country European average of 31 percent. Fifty-six percent of Americans think that their lives have improved in the last five years compared to 45 percent of Europeans. Furthermore, 65 percent of Americans expect their personal situation will improve in the next five years compared to only 44 percent of Europeans. However, Europe is not at all homogenous and the mood varies widely from country to country."
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 13:58:39
      Beitrag Nr. 24.123 ()
      [posting]17.542.681 von Nannsen am 13.08.05 13:02:38[/posting]Wenn unser Öl alle ist, dann pumpen wir woanders.
      (sehr frei nach George W. Bush)
      `pumpen` ist durchaus doppeldeutig gemeint.

      Wie war das noch mal?

      Mehr her sagen die Gäste, bis der Wirt die Rechnung zeigt.
      Bertold Brecht
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 14:15:23
      Beitrag Nr. 24.124 ()
      [posting]17.542.892 von ManfredGonn am 13.08.05 13:58:39[/posting]zu 1
      Wo sonst???

      zu 2

      Berthold war ein dichter, kein kaufmann, vor allen dingen niemals ökonomischen zwängen als unternehmer (wirt) ausgesetzt. Dies erklärt seinen spruch.

      Mehr her sagen die Gäste, bis der Wirt die Rechnung zeigt.
      Brecht

      Richtig:

      Hier habt ihr, sagt der wirt, bis die gäste möglichst spät nach der rechnung fragen.
      Nannsen
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 14:51:28
      Beitrag Nr. 24.125 ()
      [posting]17.542.935 von Nannsen am 13.08.05 14:15:23[/posting]Eine erstaunliche Äußerung von dir.

      Der `Rest der Welt` (das stammt aus den USA, wo BushCo die Welt einteilt in US und THEM) soll also brav weiter auftischen und möglichst spät nach Begleichung der Rechnung fragen.

      Und was dann? Soll dann einfach die Zahlung verweigert werden?
      Oder heißt bei dir `möglichst spät` = NIE?

      Oder bist du ein heimlicher, strategischer Ami-Hasser, der den Rückschlag (wenn denn die Rechnung mal eingefordert wird) erst dann wünscht, wenn die USA durch die Schuldenlast buchstäblich Bankrott machen?

      Wenn selbst Stoiber den in Bayern geborenen Brecht zitiert, :rolleyes:
      solltest auch du dich mit dem Grundgedanken auseinandersetzen, dass man eine Zeche tatsächlich bezahlen muss.

      Selbst wenn man Bush heißt.

      Manni
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 15:02:10
      Beitrag Nr. 24.126 ()
      [posting]17.543.038 von ManfredGonn am 13.08.05 14:51:28[/posting]In diesem fall heist die rechnung präsentieren in der tat tatsächlich, dass nicht gezahlt wird.

      Der grund hierfür ist so einfach wie logisch, der schuldner ist stark, und der/die gläubiger schwach.

      Die geschichte zeigt uns, dass derartige schulden damit logischerweise nie bezahlt werden müssen( weil zwang nicht möglich ist) sondern durch prolongieren ins unendliche verschoben werden. Danach ist die zahlung durch exekution, sprich gäubigermord ,ie lösung der wahl, sonst nichts.

      tut mit leid, dass dies so ist, aber wir werden dies nicht ändern können.

      Nächste frage, ob ich ein ami-hasser bin.
      nun mein freund, ich bin ein bewunderer der usa, finde bush sehr gut und halte die ideologie der sogenannten bushisten für das überleben dieser nation und damit auch für uns für richtig und gut.

      Ich nehme an, wenn du solche fragen stellst, willst du auch die antwort ertragen.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 15:32:47
      Beitrag Nr. 24.127 ()
      938

      Wenn selbst Stoiber den in Bayern geborenen Brecht zitiert,
      solltest auch du dich mit dem Grundgedanken auseinandersetzen, dass man eine Zeche tatsächlich bezahlen muss.


      Eine betäubend zwingende Gedankenführung.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 16:05:03
      Beitrag Nr. 24.128 ()
      #939 Na so erkenn ich Nannsen gleich wieder,den anderen spare ich mir mal,den und das erledigt der Iran sowieso bald,sozusagen als naturgesetz nach Nannsen.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 18:27:15
      Beitrag Nr. 24.129 ()
      939, nannsen

      wobei Prolongieren ja noch nichts schlechtes, oder gar das Schlimmste ist. Falls das mit der Unendlichkeit klappen sollte.

      Gerade auf die Unendlichkeit beziehen sich aber die Ängste, von denen man nicht sagen kann, ob sie berechtigt sein werden.

      Aber immerhin hat man bis dahin seine Zeit in Angst verbracht. Das ist ja schon mal was.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 19:03:53
      Beitrag Nr. 24.130 ()
      [posting]17.543.704 von Sep am 13.08.05 18:27:15[/posting]Die wenigsten ( die breite masse sowieso nicht) überblicken ökonomische zusammenhänge. dies hat viele gründe.
      der wichtigste scheint mir das nicht überblicken wollen zu sein.
      dies ist ein natürlicher kreatürlicher schutz ( der masse)vor dem gefühl,dass es irgendwie oder irgendetwas nicht gutgehen kann oder wird.

      Infolge dieser vergleichsweise noch geringen unbehaglichkeit vermeidet lieschen müller ( 98%) sich mit der materie näher zu befassen, denn sie ahnt, dass mehr wissen um die wirklichen ökonomischen zusammenhänge ihr fortan den schlaf rauben werden. deshalb augen zu und durch. nur dies macht übrigens das dasein für die meisten erträglich.
      und das ist natürlich gut so. denn nur so kann es und wird es weiter funktionieren.

      Die armen asiaten, die ständig us anleihen kaufen, tun dies u.a. inzwischen aus dem gefühl heraus, dass damit die illusion aufrechterhalten ( und ihre angst gemildert) werden kann, ihre bereits gekauften anleihen damit sicherer zu machen. auch dies ist eine erfolgreiches prolongieren bis et infinitum. Die wahrheit ist, dass jeder dieser anleihenbesitzer im grunde schon ahnt, dass er abgezockt wurde. er bleibt jedoch an diesem roulettetisch, weil er glaubt, schlauer als alle anderen zu sein und rechtzeitig den tich verlassen zum nachteil aller anderen den tisch mit seinem vermeintlichen gewinn verlassen kann.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 19:08:31
      Beitrag Nr. 24.131 ()
      sorry: Schlusserkenntnis sollte sein.
      Hier wird die angst durch hoffnung kompensiert. auch dies ist gut und notwendig, denn erst der verlust, also die hoffnungslosigkeit, bringt den totalen zusammenbruch.
      davor hat man angst, und deshalb wird die hoffnung nie oder zuletzt sterben.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 19:21:44
      Beitrag Nr. 24.132 ()
      [posting]17.543.807 von Nannsen am 13.08.05 19:03:53[/posting]Die Kurzfassung dazu lautet:

      "Sei schlau. Bleib dumm".

      Für die anderen:

      Was die Asiaten angeht, so haben sie die Wahl, für ihre Waren Dollar zu nehmen, oder es zu lassen.

      Lassen sie es, dann können sie entweder nix exportieren, und es bleibt bei der täglichen Tasse Reis. Wollen sie exportieren, aber keine Dollars, dann müssen sie diese Dollars gegen irgendwas eintauschen.

      Es ist naheliegend, diese Dollars im Dollarraum zu belassen, wenn man nicht den DevisenUmtauschkurs ruinieren will so lange, bis man nix mehr exportieren kann. Die Japaner können davon ein Lied singen, als die plötzlich ihre Yen- Guthaben in den USA auflösen mußten. Das war garnicht gut für deren Exporteure.

      Es gibt die Möglichkeit, daß die Asiaten die erlösten Dollar in Euro tauschen. Dabei sehen wir alt aus. Aber hin und wieder und letztens geschah genau dies, und brachte den Euro bis auf 1,38 gegenüber dem Dollar.

      Also ist es für alle Beteiligtren günstiger, die Dollar in US- Schatzbriefe anzulegen, und sonstige Assets aus den USA. Das ist nicht so sehr eine Frage, daß die glauben schlauer zu sein, es ist ganz einfach die sinnvollste Lösung.

      Sofern man, wie gesagt, überhaupt in die USA exportieren will. Bisher wollen dies alle. Komisch, nicht wahr ? Nur um an Dollar und US- Schatzbriefe zu gelangen. Und natürlich den kleinen Spaß, über die Amis und deren Lotterwirtschaft herziehen zu können.

      Dafür räume ich den USA das Recht ein, irgendwann die Türe zuzuschlagen.
      Avatar
      schrieb am 13.08.05 19:30:18
      Beitrag Nr. 24.133 ()
      [posting]17.543.854 von Sep am 13.08.05 19:21:44[/posting]danke, sehr gute ergänzung. dies hatte ich mit den "armen " asiaten gemeint
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 14:02:38
      Beitrag Nr. 24.134 ()
      nannsen,

      mit dir kehrt in den Diskurs endlich wieder ein Stück Realismus auf der Gegenseite zurück. das sage ich ohne jede Ironie.

      deine Erkenntnisse zur US-Schuldenproblematik sind zwar etwas verkürzt, aber grundsätzlich richtig.
      der Colt im Haus erspart die Furcht vor Gläubigern :laugh:


      du hast hier was Schönes gesagt :
      Die wenigsten ( die breite masse sowieso nicht) überblicken ökonomische zusammenhänge. dies hat viele gründe.
      der wichtigste scheint mir das nicht überblicken wollen zu sein.
      dies ist ein natürlicher kreatürlicher schutz ( der masse)vor dem gefühl,dass es irgendwie oder irgendetwas nicht gutgehen kann oder wird


      sieh mal, für politische Prozesse sollte dasselbe gelten wie für wirtschaftliche Engagements : oberste Richtschnur sollten die eigenen Interessen sein (und nicht etwa diffuse ethische Wertegemeinschaften, wie der Auserwählte und die Demokratie-Exporteure rumschwafeln). da sind wir uns sicher einig.
      nun, mein Freund, wir gehen an der Börse manche Engagements ein, die auf ner Menge Phantasie beruhen. ist grundsätzlich nix Verkehrtes.
      sobald allerdings die Phantasie entweicht und sich zu Phantastereien entwickelt - dafür haben wir ne Exit-Strategie.
      wer Investmentfehler nicht korrigieren will, wer sich weigert, Verluste zu realisieren : der geht platt
      jeder hat an der Börse schon mal in die Kloschüssel gegriffen....

      das US-Engagement im Irak war von ner Menge Phantasie beflügelt - der Investor ist also entsprechend gehalten, die Sinnhaftigkeit des Engagements kritisch zu überprüfen.

      ich erinnere an Vietnam der Kennedy-Ära, als die Vertreter des disengagement sich gegen die ideologischen Domino-Theoretiker nicht durchsetzen konnten. die USA haben dafür einen sehr hohen, völlig vermeidbaren Preis gezahlt.
      nun sind wir wieder soweit.

      die hirnverbranntesten politischen Neandertaler in Nahost - diese zweifelhafte Ehre gebührt allerdings nicht den Israelis oder Briten oder Amerikanern, sondern uns Deutschen : anstatt ein Investment zu beenden, das uns rein garnichts bringt, verschleudern wir in Afghanistan Geld und andere Ressourcen und holen uns unnötig die Terrorgefahr ins Haus. :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 15:05:28
      Beitrag Nr. 24.135 ()
      Nur mal so nebenbei:

      Meines Erachtens erster klarer Abschuß einer Linienmaschine durch Militärmaschinen nach dem 11.9.2001:

      Offiziell ist die Maschine an "Spritmangel" abgestürzt. Das ist natürlich lächerlich. Sie hate nicht einmal ihr Primärziel erreicht.

      Der Abschuß war aber wohl nicht zu verhindern, denn das Ding flog auf Athen zu und die Passagiere waren nicht mehr zu retten.

      Mal sehen, ob und wann man das zugeben wird...

      es ist wohl kaum Zufall, daß das Ding über der letzten menschenleeren Stelle vor Athen runter"ging" .
      Man wird sich die Entscheidung nicht einfach gemacht und bis zum letzten Moment gewartet haben. Tragisch.


      SPIEGEL ONLINE - 14. August 2005, 13:06
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,369725,00.html
      Griechenland

      Sauerstoffmangel - Passagierjet abgestürzt

      Über Griechenland ist eine Passagiermaschine mit 121 Menschen an Bord abgestürzt. Den zunächst geäußerten Verdacht einer Entführung verwarfen die Behören inzwischen. Als wahrscheinlichste Ursache des Unglücks gilt, dass die Sauerstoffversorgung ausgefallen ist.



      Absturzstelle nahe Grammatiko: Keine Anzeichen für Überlebende

      Athen - Einer der beiden Kampfjet-Piloten, die die Maschine nach Abbruch des Funkkontakts begleiteten, berichtete, dass einer der Flugzeugführer nicht zu sehen war. Der andere habe eine Sauerstoffmaske aufgehabt, sei aber bewusstlos gewesen.

      Die Boeing 737-300 war nach griechischen Medienberichten mit 121 Menschen an Bord auf dem Weg von Zypern nach Prag. Rund 100 der 115 Passagiere stammen aus Zypern. Die Maschine sei um 7.10 Uhr Ortszeit in Lanarka gestartet und sollte nach einer Zwischenlandung in Athen weiter fliegen. Augenzeugen berichteten vom Absturzort nahe der Kleinstadt Grammatiko rund zehn Kilometer nordöstlich des Athener Flughafens, dass in den brennenden Trümmern bislang keine Überlebenden gefunden worden seien. Ein Löschflugzeug helfe, die Flammen zu löschen.

      Zunächst hatte die griechische Armee auch den Verdacht geäußert, dass das Flugzeug Luftpiraten in die Hände gefallen war, nachdem die F-16-Piloten von zusammengesackten Flugzeugführern im Cockpit berichtet hatten.


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      Flugzeug-Katastrophe über Griechenland

      | 14.08.05 |focus.de
      Ein zyprisches Charterflugzeug mit 121 Menschen an Bord ist vor Athen abgestürzt. Augenzeugen sagten am Sonntag, dass niemand den Unfall überlebt habe. „Hier brennt alles. Überlebende haben wir nicht gefunden,“ sagte ein Feuerwehrmann. Die Maschine vom Typ Boeing 737- 300 zerschellte in einer felsigen Hügellandschaft rund zehn Kilometer nordöstlich des Flughafens von Athen bei der Kleinstadt Grammatiko. Es mussten Löschhubschrauber eingesetzt werden, um den Brand zu löschen.

      Fernsehbilder zeigten, dass abgerissene Teile der Maschine weit zerstreut in der Berglandschaft lagen. So war ein verkohltes Flügelteil oder ein abgerissenes Rad zu sehen. Im umliegenden Buschland brachen Brände aus, vielerorts stieg Qualm auf.

      Radikaler Sturz des Luftdrucks

      Die Maschine der privaten zyprischen Charterlinie „Helios“ war am Sonntagvormittag aus Larnaka in Zypern abgeflogen. Sie sollte überwiegend griechisch-zyprische Touristen nach Athen bringen und nach Prag weiterfliegen. Während die Maschine sich Athen näherte, brach der Funkkontakt mit der Flugsicherheit ab. Die Behörde der zyprischen zivilen Luftfahrt vermutet, dass ein radikaler Sturz des Luftdruckes den Absturz verursachte. Die Maschine hätte vor dem Abflug ein Problem mit der Klimaanlage gehabt, die repariert worden sei, berichtete das zyprische Fernsehen.

      Das abgestürzte Flugzeug hatte schon zweimal in den vergangenen Monaten Probleme mit der Klimaanlage und mit dem Luftdruck-Ausgleichsystem gehabt, wie es weiter hieß.

      „Wir erfrieren hier“

      Dramatische Szenen sollen sich in dem Flieger abgespielt haben. Berichten zufolge wurden via Handy Mitteilungen versandt, in den Passagiere an Verwandte berichteten: „Wir erfrieren hier“ oder „Dem Pilot geht´s nicht gut, er wirkt wie betrunken“.

      Dies stimmte mit den Angaben der Piloten von zwei F-16 Kampfjets der griechischen Luftwaffe überein. Sie hatten nach dem Abbruch des Funkkontakts versucht, Sichtkontakt mit den Piloten aufzunehmen. Dabei stellten sie nach Berichten des staatlichen Fernsehens fest, dass beide Piloten ohnmächtig waren.

      Es könnte sein, dass die Piloten und alle Insassen vor dem Absturz wegen des Sauerstoffmangels ohnmächtig waren. Anschließend soll die Maschine wegen Spritmangels abgestürzt sein. Eine offizielle Erklärung dazu, lag jedoch nicht vor.
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 15:09:16
      Beitrag Nr. 24.136 ()
      das Dumme ist nur, Deep Throuh, daß die Maschine nicht vor, sondern hinter Athen abstürzte.

      Aber übe mal schön weiter mit Deinen Beweisführungen.
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 15:29:57
      Beitrag Nr. 24.137 ()
      Klar, sep, die tanken immer nur bis ungefähr 20 km hinter dem Zielflughafen, getreu dem Motto "no risk, no fun" :laugh:

      Ausserdem ist auffallend, daß die Piloten nur insoweit zitiert werden, als sie eine ZUstand beschreiben, merkwürdigerweise aber nicht trotz Begleitung den Hergang des Absturzes.

      Oder bist Du in deinem merkwürdigen geisteszustand der meinung, die Kampfjet-Piloten hätten gesehen:

      "Ach so, alle bewußtlos oder tot, fliegt ja nur über eine Millionenstadt, dann lassen wir das Ding weiterfliegen und kehren zum Stützpunkt zurück, ist ja alles in Ordnung! " , ja?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 15:45:40
      Beitrag Nr. 24.138 ()
      Ich bin weit davon entfernt, mit Dir Zusammenhänge zu erörtern, die Du absolut nicht draufhast, DT.
      Ich bin auch nicht in der Lage, die Angelegenheit im Moment zu überblicken. Wie alle, übrigens. Außer Dir natürlich.

      Wozu ich jedoch in der Lage bin ist, festzustellen, daß Du dummes Zeug laberst. Wie immer. Indem Du reinsetzt:

      Sie hate nicht einmal ihr Primärziel erreicht.

      Der Abschuß war aber wohl nicht zu verhindern, denn das Ding flog auf Athen zu und die Passagiere waren nicht mehr zu retten.


      Dem habe ich entgegengesetzt, daß die Maschine hinter Athen abstürzte. Nicht mehr und nicht weniger.
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 16:57:26
      Beitrag Nr. 24.139 ()
      sep,

      lieber Untoter,

      für einen, dessen Prognosen NIE zutrafen, nimmst Du Dein Maul ziemlich voll, muss man sagen.... :D

      Das trifft auf den Irak ebenso zu wie auf deine damaligen Prognosen zum Erdöl-Preis... wuharrharrharr....


      der damals von unserem Erdöl-Experten sep prognostizierte Preisfall wurde zu einem rekordpreis...
      aber als Kontraindikator hast Du deinen absolut festen Platz hier im Board.... :laugh:

      daher verzichte ich auch gerne darauf, von Dir "etwas erklärt" :laugh: zu bekommen..... es sei denn, es liegt ein bevorstehendes Investment an und ich will kletzte gewissheit, ob Du gegenteiliger Ansicht bist. Dann könnte ich gaaaaanz beruhigt schlafen... :D
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 17:05:54
      Beitrag Nr. 24.140 ()
      ach so....

      sep,

      apropos deiner unangefochtenen Spitzenposition als Kontraindikator- hier noch die Themenbezogene bestätigung im "Kontraindikator-Amt" für Dich:

      Die USA waren ja absurderweise auch dazu ausgezogen aus einem funktionierend säkularen Staat u.a. mit Gleichberechtigung der geschlechter einen nicht-funktionierend säkularen Staat mit Unterdrückung der Freuen zu machen, nicht wahr? :D

      Prächtig gelungen... :D


      SPIEGEL ONLINE - 14. August 2005, 09:48
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,369713,00.html
      Iraks Verfassung

      US-Regierung verzichtet auf Modell-Demokratie

      Der Verfassungsentwurf des Irak zeigt es schwarz auf weiß: An einem demokratischen Rechtsstaat im westlichen Sinne ist dort niemand interessiert. Das sieht inzwischen auch die US-Regierung ein. Sie gibt ihre ursprünglich propagierten Ziele auf.



      Washington/Bagdad/Kairo - Washington strebe nicht mehr länger eine modellhafte Demokratie für den Staat an, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf ungenannte Regierungsvertreter in Washington und Bagdad. Eine sich selbst tragende Öl-Industrie werde ebenso wenig erwartet wie eine Gesellschaft, in der die meisten Menschen frei von Angst um ihre Sicherheit und frei von Armut leben können. Die US-Regierung verabschiede sich von den unrealistischen Erwartungen, die zu Beginn der Irak-Invasion dominiert hätten, berichtete das Blatt.

      Vor allem die Ausarbeitung der neuen irakischen Verfassung zeige die Lücke zwischen den US-Erwartungen und der Realität. Die USA hätten den Irak zu einem modernen und säkularen Land machen wollen, das Menschenrechte achtet und die verschiedenen Volksgruppen vereint. Stattdessen strebten nun sowohl Schiiten als auch Kurden nach langfristigen Privilegien. Auch Frauenrechte erhielten in der Verfassung nicht den Stellenwert, den sich die US-Reegierung ursprünglich gewünscht hatte. Die Verfassung werde wesentlich stärker am Islam und der Scharia orientiert sein als von den USA ursprünglich angestrebt, zitiert das Blatt die Regierungsvertreter.


      Chemielabor entdeckt

      Auch auf den Straßen ist die US-Regierung weit davon entfernt, Frieden und Sicherheit gewährleisten zu können. Allein in den vergangenen 24 Stunden starben mindestens fünf amerikanische Soldaten durch Anschläge. Wie das US-Militär heute mitteilte, wurden bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Patrouille in Tus am Freitag drei Soldaten getötet. In Bagdad wurde am selben Tag ein US-Soldat erschossen. Am Samstag kam ein weiterer Amerikaner bei einem Sprengstoffanschlag in der irakischen Hauptstadt ums Leben. Am Sonntag explodierte in Rutba nahe der jordanischen Grenze ein Sprengsatz, der einen US-Soldaten das Leben kostete. Drei seiner Kameraden wurden verletzt.

      Hinzu kommt, dass die US-Truppen die zunehmende Bewaffnung der Aufständischen nicht verhindern können. Alarmierend sind etwa Funde wie die chemische Produktionsstätte, von der der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf das Pentagon berichtet. Danach hatten US-Soldaten bei einer Razzia bei Mossul Fässer mit fast 5700 Litern Chemikalien gefunden. Um welche Stoffe es sich handele, werde zurzeit noch untersucht. CNN zufolge fand die Razzia am 9. August statt.
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 17:08:10
      Beitrag Nr. 24.141 ()
      [posting]17.547.652 von Deep Thought am 14.08.05 16:57:26[/posting]an Deiner Einlassung zum vorliegenden Fall ändert das mal nix, DT.

      Müll, wie immer.Ich darf mal aus 948 zitieren ?

      Nur mal so nebenbei:

      Meines Erachtens erster klarer Abschuß einer Linienmaschine durch Militärmaschinen nach dem 11.9.2001:


      Was ist mit meiner Erdöl- Prognose ? Ich weiß ja, daß Du zu Deiner kaputten Phantasie noch mit einem katastrophalen Erinnerungsvermögen belastet bist, was also war damit ?
      Mal wieder Müll posten ?
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 17:18:56
      Beitrag Nr. 24.142 ()
      [posting]17.547.714 von Deep Thought am 14.08.05 17:05:54[/posting]Bitte, bitte nicht DT, suche Dir nen anderen, der mit Dir diskutieren möchte.

      Mir langt die Realität, und ich bin zufrieden damit wie es läuft. Und mir langt, gelegentlich Deine Klimmzüge zu sehen, die Du hier vollbringst.

      Tschuldigung, daß ich auf einen Deiner Müllberge geklettert bin.

      Die griechische Maschine ist selbstverständlich abgeschossen worden, erster klarer Abschuß nach 9/11.

      Ich habe keinen Ölpreisverfall prognostiziert.
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 23:02:10
      Beitrag Nr. 24.143 ()
      Ach nein! Wirklich nicht! :laugh::laugh::laugh:

      Ich kann mich aber noch gut an 2 Antwortpostings von mir erinnern.
      Die an einen gewisen SoeinPech adressiert waren?

      Die hatten in etwa den Grundton: "...biligeres Öl nach einem Sieg im Irak :laugh: Von wegen!
      Unsere Georgie der lässt doch seine Ölpumpenden Parteiflaschen z.B. von Exxon/Chevron (erklär mir bitte die Welt ConndiRice) nicht verkommen.
      Warts mal ab wie der Ölpreis noch nach oben abgehen wird.
      Und erst recht wenns abzusehen ist das es im Irak über kurz oder lang in die Hose geht" ;)

      Tja Seppl der Fall ist nun eingetreten :cool:
      Avatar
      schrieb am 15.08.05 13:15:31
      Beitrag Nr. 24.144 ()
      #948 Bin entäuscht von dir solchen käse zu lesen,da die meldungen eindeutig auf einem 11/2 stündigem flug mit autopilot hinweisen bis der flieger wegen treibstoffmangel abgestürzt ist.
      Das die maschine offensichtlich nicht in ordnung war geht daraus hervor,dass sich der eigentliche pilot der maschine geweigert haat mit dieser zu fliegen und es ein ersatzpilot war.
      weitere erkenntnisse müssen abgewartet werden,ein abschuss der maschine liegt weit ausserhalb jeder realität bezieht man sich auch noch auf die handy meldungen die so nicht getürkt sein können.
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 02:20:59
      Beitrag Nr. 24.145 ()
      @ endaxi

      Es gibt widersprüche ohne ende...

      Die SMS war gefälscht:

      Der Verdacht war auch deshalb aufgekommen, weil ein Mann fälschlicherweise von einer entsprechenden SMS-Nachricht eines Flugzeuggastes berichtet hatte. Sein Cousin habe ihm eine Nachricht auf sein Handy geschickt mit den Worten "Mein Cousin, ich sage lebe wohl. Wir erfrieren." Die Polizei erklärte, der 32-Jährige habe gelogen. Der Name des angeblichen Cousins tauche nicht auf den offiziellen Passagierlisten auf. Der Mann sollte wegen Verbreitung falscher Informationen morgen vor Gericht erscheinen

      desweiteren berichten Augenzeugen, daß die Kampffliegr das Flugzeug bis zum Absturz begleitet haben. es gab laut Augenzeugen einen Knall und DANN seien Wrackteile herabgeregnet.

      Es gibt KEINEN Bericht über den konkreten Absturz durch die Kampfpiloten, obwohl diese bis zum Ende dabeiwaren. Warum? Es wird aber berichtet, daß sich 2 Personen in dem Cockpit zu schaffen machten. Auch, wenn das harmlose Passagiere waren, so könnte sich das nach Aussen als Kidnapping darstellen, so ohne Funkkontakt und nahe Athen... Dass Autopiloten im Kreise bzw. automatisch in einem Dreieck fliegen, ist mir auch neu.... :D

      Desweiteren gab es berichte von komplett gefrorenen Leichen nach dem Absturz und andererseits völlig verkohlten Leichen, dann wieder sollen plötzlich alle Passagiere bis zum Aufprall gelebt haben...
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 02:25:53
      !
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      Avatar
      schrieb am 16.08.05 11:34:39
      Beitrag Nr. 24.147 ()
      [posting]17.564.251 von Deep Thought am 16.08.05 02:20:59[/posting]Der Stimmrekorder wurde zwar gefunden, sei aber so stark beschädigt, dass er vermutlich nicht ausgewertet werden könne .....

      Einiges ist schon widersprüchlich hier und vor allem: Es kommte einem bekannt vor.
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 20:11:09
      Beitrag Nr. 24.148 ()
      Hmmm... war da nicht schon mal was mit handy - Anrufen aus einem Flugzeug? :rolleyes:

      AFAIK ist inzwischen belegt, dass es aufgrund der Zellstruktur des Funknetzes, sowie der Geschwindigkeit und Höhe des Fliegers einfach nicht möglich ist, solche Anrufe (oder auch SMSe) abzusetzen.

      - Aber wenigstens gibt`s in diesem Fall ein Wrack, oder zumindest Teile davon... schade, dass der Flugschreiber hin ist.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 23:18:37
      Beitrag Nr. 24.149 ()
      Was für einen technischen Defekt spricht!

      Moderne Autopiloten können ohne weiteres ein Flugzeug kreisen lassen.
      Nur einen Flieger landen u. starten können sie noch nicht. Die Cruise Missiletechnik lässt grüssen.

      Wenn in 36000ft der Kabinendruck kollabiert telefoniert mangels Luft keiner mehr.

      SMS´sen wird auch eher kaum möglich sein da der näxte Funkmast min. 12km weit weg ist eher mehr.
      Allerdings ist das Handy in seiner Flughöhe ziemlich ideal zum nächsten Telefonmast positioniert.


      Das beide Piloten ausgefallen (ohnmächtig) waren gibt zu denken.
      Wieso konnten Klimaanlage und das Sauerstoffnotversorgungssystem der Pilotenkabine ausfallen.
      Oder haben sie es nur nicht benutzt und warum nicht.
      Den bei Unterdruck in der Kabine fallen den Herren die Masken automatisch vor die Visage.

      Der Autopilot fliegt solange wie der Sprit reicht und dann Segelfliegt er das Flugzeug bis zum Aufschlag.
      In einem Stück und der Aufschlag erfolgt eher in flachem Winkel.

      Das Batteriegepufferte Bordnetz ist stark genug um den Cockpitladen am laufen zu halten.
      Nur ist die entscheidende Frage waren die Batterien bei der billig Airline auch gut genug gewartet um das im Notfall auch zu schaffen.

      Die Steuerungs-Hydraulik wird durch einen automtisch sichselbst ausfahrenden Hilfs-Propeller angetrieben damit der Fleger bei Triebwerksausfall noch steuerbar bleibt.




      Was gegen einen technischen Defekt spricht!

      Die angeblich Tiefgefrorenen Leichen.
      Wenn in einer druckbelüfteten Lfz. Kabine der Druck abfällt wirds kälter. Richtig!
      Aber man kühlt nicht gleich bis zur Aussentemperatur aus.
      Den durch die fehlende Luft werden die Pasagiere eher thermisch gegen Unterkühlung isoliert.
      Und in der Kabine ist man auch keinem kalten Fahrtwind ausgesetzt.

      D.h. sie hätten um zu erfrieren in hoher Flughöhe (ca. -70°C) und bei ca. 900kmh die Kabine verlassen müssen.

      Das Flugzeug soll lt. Augenzeugen wie ein Stein also eher Steil vom Himmel gefallen sein.
      Andere Reden aber von Trümmerteilen.

      mfg.

      Groupier
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 10:01:01
      Beitrag Nr. 24.150 ()
      [posting]17.578.980 von Groupier am 16.08.05 23:18:37[/posting]:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 14:56:04
      Beitrag Nr. 24.151 ()
      Daß der Stimmrecorder beschädigt ist, ist bereits sehr merkwürdig, kommt aber möglicherweise vor.

      Man hat die Blackbox jedoch bereits geöffnet! gefunden und der Stimmrekorder war einfach WEG!

      NAch einem zeitraum, der in etwa dem entsprechen dürfte, was eine Handvoll experten für getürkte und zusammengeschnittene Tonbandaufnahmen und deren Präparation der Hardware mit unauffälliger Positioniereung am Randgebiet des Aufschlages benötigen weden, wird man EINEN und nicht DEN Stimmenrekorder sicherlich finden... ;)

      DAS Ganze ist ÄUSSERST merkwürdig.

      Wie gesagt, auch die tatsache, daß zum konkreten Ansturzvorgang keinerlei Infos der Piloten vorliegen, obwohl mittlerweile feststeht, daß diese die Boeing bis zum Schluss begleiteten.

      Auch vermag ich nicht zu verstehen, wieso ein angeblich als Pilot ausgebildeter Stewart nicht fähig sein sollte, mit der Bodenstation Kontakt aufzunehmen, wenn er sich bereits im Cockpit zu schaffen macht... oder das Flugzeug nicht halbwegs chancensicher zu einer mehr oder weniger kontrollierten Bruch-/Notlandung bringen können sollte.

      Hier ist es sicherlich nur ein dummer Zufall, daß auf einem Stimmenrekorder auch Geräusche wie - ähem - sagen wir mal Raketeneinschläge oder Maschinenkanonengeräusche automatisch aufgezeichnet würden.

      Über den Umgang mit der Wahrheit in demokratien gibt es ja bereits einschlägige Erfahrungen über die "Faktenlage" im Irak.

      Zur dreisten Manipulation von Fakten ist auch das hier ein un"schöner" Mosaikstein:

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      Erschossener Brasilianer
      Londoner Polizei türkt Bericht


      17.08.05 |focus.de
      Der in London versehentlich erschossene Brasilianer hat sich keineswegs verdächtig verhalten wie von der Polizei behauptet.


      Der Elektriker Jean Charles de Menezes war von der Polizei am 22. Juli fälschlicherweise für einen Selbstmordattentäter gehalten und erschossen worden. Unmittelbar danach sagte Scotland Yard, der 27-Jährige habe sich verdächtig gemacht, weil er trotz mehrfachen Zurufens nicht stehen geblieben und über die Absperrung einer U-Bahn-Station gesprungen sei. Außerdem habe er trotz Sommerwetters einen dicken Mantel getragen, unter dem er Sprengstoff hätte verstecken können.

      Nicht gerannt, keine Gegenwehr

      Doch wie alle großen britischen Zeitungen am Mittwoch unter Berufung auf interne Polizeidokumente berichteten, steht inzwischen fest, dass all das nicht stimmt. Befragungen der beteiligten Polizisten durch die Beschwerdestelle von Scotland Yard hätten ergeben, dass Menezes zu keinem Zeitpunkt davongerannt sei.

      Er habe die U-Bahn-Station ganz normal durch Öffnen der Schranke mit seiner Fahrkarte betreten, sich noch eine Gratiszeitung genommen und dann in eine wartende U-Bahn gesetzt, hieß es. Dort sei er von den Polizisten gepackt und – obwohl er keine Gegenwehr geleistet habe – mit einer ganzen Salve gezielter Schüsse getötet worden. Er habe auch keinen Wintermantel, sondern eine leichte Jacke getragen.

      Harriet Wistrich, die Anwältin der Angehörigen von Menezes, sagte zu den Berichten: „Es sieht danach aus, dass da versucht wurde, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen, um zu rechtfertigen, was nur als absolut tragische Katastrophe für die Polizei bezeichnet werden kann.“
      Scotland Yard lehnte eine Stellungnahme unter Hinweis auf die laufende Untersuchung ab.

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      Und Genau so sehe ich die Faktenlage beim Absturz ebenfalls.
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 15:01:06
      Beitrag Nr. 24.152 ()
      Im Übrigen erinnere ich mich, dass vor einer reihe von Jahren sogar ein Pilot als Meisterleistung eine Passagiermaschine sicher landen und fast alle Passagiere retten konnte, als ein ganzer Teil der oberen Kabine seines Fliegers abgerissen (!) war.
      Ein teil wurde natürlich getötet oder rausgeschleudert.

      Soweit ich mich erinnere (finde über google monentan auf die Schnelle nix) war das eine asiatische Maschine bzw. weitgehend asiatische Passagiere.

      Erinnert sich noch jemand?
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 15:13:33
      Beitrag Nr. 24.153 ()
      Absturz oder Abschuß :confused:

      Mysteriöser Flugzeugabsturz Gestalten im Helios-Cockpit

      Ein Steward des nahe Athen abgestürzten Flugzeugs hat offensichtlich versucht, das Unglück in letzter Minute abzuwenden. Er habe die Maschine, in der die meisten Menschen vermutlich wegen der defekten Klimaanlage das Bewusstsein verloren hatten, notlanden wollen, berichteten griechische Medien unter Berufung auf das Verteidigungsministerium und einen Chefermittler. Die Maschine der zyprischen Fluggesellschaft Helios Airways war am Sonntag führungslos am Himmel gekreist und abgestürzt, alle 121 Menschen an Bord kamen ums Leben.

      Ein Boeing-Experte sprach in Athen von einem der eigenartigsten Unfälle in der fast 90-jährigen Geschichte des US-Flugzeugbauers. Unerklärlich sei vor allem, warum die Piloten nicht rechtzeitig Sauerstoffmasken aufsetzen konnten und warum der deutsche Pilot nicht im Cockpit war. Das hatten Kampfbomberpiloten beobachtet, die nach Abbruch des Funkkontakts aufgestiegen und nahe an die Unglücksmaschine herangeflogen waren. Sie sahen im Cockpit zwei "Gestalten", wie es hieß.

      Diese hätten versucht, die Kontrolle über die Maschine zu gewinnen. Der Helios-Pilot sei nicht im Cockpit gewesen, sein Co-Pilot war bereits ohnmächtig. Die "Gestalten" könnten der Steward und seine Verlobte, eine Stewardess, gewesen sein. Der Steward habe vermutlich rechtzeitig eine Sauerstoffflasche finden und auch seiner Verlobten in der Notlage helfen können.

      Autopilot ausgestellt

      Die Maschine habe 23 Minuten vor ihrem Absturz keine Kreise mehr gedreht, beobachteten die Luftwaffenpiloten. Offensichtlich habe jemand den Autopiloten ausgestellt und versucht, den Flughafen Athen zu erreichen um notzulanden. Die Piloten hätten gesehen, dass die Maschine zunächst von 10000 auf 3000 Meter und anschließend auf etwa 800 Meter über dem Meer bei Athen sank. Danach flog sie Richtung Festland und Flughafen. Dabei nahm das Flugzeug wieder an Höhe zu, als ob der Mann im Cockpit bemerkt hätte, dass er zu tief fliegt. Unmittelbar danach ging :eek: vermutlich der Treibstoff aus und das Flugzeug zerschellte auf einem Hügel nahe dem Dorf Grammatikó.

      Razzia in den Helios-Büros

      Die zyprische Polizei hat in der Nacht zum Mittwoch erneut die Helios-Büros durchsucht. Wie das zyprische Fernsehen berichtete, waren bei der Razzia auch Luftfahrt-Sachverständige anwesend. Bei der zweiten Durchsuchung innerhalb von 48 Stunden sollten Unterlagen gesichert werden, die Aufschluss über die Wartung der Helios-Flugzeuge geben. "Sollten Beweise gefunden werden, dass die Maschinen der Helios nicht richtig gewartet werden, werden wir die Fluggesellschaft zwingen, am Boden zu bleiben", sagte der zyprische Innenminister, Andreas Christou. Es soll bereits früher technische Probleme an dem Unglücks-Flieger gegeben haben.

      92 der 121 Opfer waren am Mittwoch noch nicht identifiziert. Drei Opfer – darunter der 58-jährige deutsche Pilot – konnten zunächst nicht geborgen werden. An Bord waren meist Griechen und griechische Zyprer.

      Mittwoch, 17. August 2005
      Mysteriöser Flugzeugabsturz
      Gestalten im Helios-Cockpit

      Ein Steward des nahe Athen abgestürzten Flugzeugs hat offensichtlich versucht, das Unglück in letzter Minute abzuwenden. Er habe die Maschine, in der die meisten Menschen vermutlich wegen der defekten Klimaanlage das Bewusstsein verloren hatten, notlanden wollen, berichteten griechische Medien unter Berufung auf das Verteidigungsministerium und einen Chefermittler. Die Maschine der zyprischen Fluggesellschaft Helios Airways war am Sonntag führungslos am Himmel gekreist und abgestürzt, alle 121 Menschen an Bord kamen ums Leben.

      Ein Boeing-Experte sprach in Athen von einem der eigenartigsten Unfälle in der fast 90-jährigen Geschichte des US-Flugzeugbauers. Unerklärlich sei vor allem, warum die Piloten nicht rechtzeitig Sauerstoffmasken aufsetzen konnten und warum der deutsche Pilot nicht im Cockpit war. Das hatten Kampfbomberpiloten beobachtet, die nach Abbruch des Funkkontakts aufgestiegen und nahe an die Unglücksmaschine herangeflogen waren. Sie sahen im Cockpit zwei "Gestalten", wie es hieß.

      Diese hätten versucht, die Kontrolle über die Maschine zu gewinnen. Der Helios-Pilot sei nicht im Cockpit gewesen, sein Co-Pilot war bereits ohnmächtig. Die "Gestalten" könnten der Steward und seine Verlobte, eine Stewardess, gewesen sein. Der Steward habe vermutlich rechtzeitig eine Sauerstoffflasche finden und auch seiner Verlobten in der Notlage helfen können.

      Autopilot ausgestellt

      Die Maschine habe 23 Minuten vor ihrem Absturz keine Kreise mehr gedreht, beobachteten die Luftwaffenpiloten. Offensichtlich habe jemand den Autopiloten ausgestellt und versucht, den Flughafen Athen zu erreichen um notzulanden. Die Piloten hätten gesehen, dass die Maschine zunächst von 10000 auf 3000 Meter und anschließend auf etwa 800 Meter über dem Meer bei Athen sank. Danach flog sie Richtung Festland und Flughafen. Dabei nahm das Flugzeug wieder an Höhe zu, als ob der Mann im Cockpit bemerkt hätte, dass er zu tief fliegt. Unmittelbar danach ging vermutlich der Treibstoff aus und das Flugzeug zerschellte auf einem Hügel nahe dem Dorf Grammatikó.

      Razzia in den Helios-Büros

      Die zyprische Polizei hat in der Nacht zum Mittwoch erneut die Helios-Büros durchsucht. Wie das zyprische Fernsehen berichtete, waren bei der Razzia auch Luftfahrt-Sachverständige anwesend. Bei der zweiten Durchsuchung innerhalb von 48 Stunden sollten Unterlagen gesichert werden, die Aufschluss über die Wartung der Helios-Flugzeuge geben. "Sollten Beweise gefunden werden, dass die Maschinen der Helios nicht richtig gewartet werden, werden wir die Fluggesellschaft zwingen, am Boden zu bleiben", sagte der zyprische Innenminister, Andreas Christou. Es soll bereits früher technische Probleme an dem Unglücks-Flieger gegeben haben.

      92 der 121 Opfer waren am Mittwoch noch nicht identifiziert. Drei Opfer – darunter der 58-jährige deutsche Pilot – konnten zunächst nicht geborgen werden. An Bord waren meist Griechen und griechische Zyprer.

      n-tv, 17.08.2005
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 15:16:35
      Beitrag Nr. 24.154 ()
      Noch eine - sicherlich zufällige :D - Parallele:

      zitat Spiegel-online-Meldung:

      Doch die herbeigerufenen Zivilbeamten stellten Menezes erst auf dem Bahnsteig. Aus Angst vor einer Explosion in der Menschenmenge hätten sie sich für den Todesschuss entschieden - ohne Rücksprache mit ihren Vorgesetzten, denn im Gegensatz zu den Funkgeräte der U-Bahn-Angestellten würden die der Anti-Terror-Fahnder unter der Erde nicht funktionieren, schreibt der "Observer".

      Entgegen ersten Darstellungen trug Menezes nach Informationen der Zeitung keine dicke Jacke, die ihn in der Sommerhitze verdächtig gemacht haben könnte. Stattdessen sei der als "Jim" bekannte Brasilianer mit einer gewöhnlichen "Denim"-Jacke bekleidet gewesen. Es habe weder eine Aufforderung der Beamten an Menezes gegeben, stehen zu bleiben, noch hätten sich die in Zivil gekleideten Fahnder ausreichend zu erkennen gegeben. Stattdessen sei nur gerufen worden: "Auf den Boden!" Augenzeugen zufolge habe der Brasilianer einen verwirrten Eindruck gemacht, bevor er überwältigt und erschossen worden sei. Menezes war erst zwei Wochen vor seinem Tod von einer Jugendbande angegriffen worden.

      Laut "Observer" wird sich die Kommission, die den Tod von "Jim" de Menezes untersucht, bei ihrer Arbeit vor allem auf Zeugenaussagen verlassen müssen: Die zahlreichen Überwachungskameras in den U-Bahn-Stationen hätten so gut wie keine Aufnahmen von der verhängnisvollen Polizei-Aktion geliefert. Trotz des Terroralarms in der britischen Hauptstadt seien die meisten Kameras defekt gewesen. :laugh:


      WER´s glaubt.... ;)
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 15:27:04
      Beitrag Nr. 24.155 ()
      Tja, das heißt konkret:
      der als Pilot ausgebildete Stewart hat lehrbuchmäßig das Flugzeug auf die bei Druckabfall vorgeschriebenen 3000m gebracht und eine kontrollierte Landung versucht.

      Nach der ersten Notfallreaktion dürfte Funkkontakt wohl das nächste an sinnvoller Aktion gewesen sein.

      Angeblich Kein Funkkontakt? Dass ich nicht lache!

      Vielleicht haben die behörden einfach nicht die (in der tat zunächst nicht sehr glaubwürdig klingende ) Angaben des Steward geglaubt und eher an einen getürkten Zwischenfall mit Kidnapping und Luftangriff auf Athen gedacht?

      Und nun will man die Durchführung der für solche Situationen (auch in Deutschland) existierenden knallharten Regularien (=Abschuß) einfach verschleiern, weil man aus nachträglicher Sicht folgenschwere fehlentscheidung traf?

      betrachtet man eine solche Entwicklung als Hypothese, so würde ALLES an fakten dazu passen... bis hin zu dem "fehlenden" Stimmenrekorder... und der von Ohrenzeugen berichteten Abfolge:
      ERST Knall, DANN herabregnen von TRümmerteilen.

      ich gehe nämlich davon aus, dass bei einem Absturz die Trümmer keineswegs erst wieder zum Himmel aufsteigen, um dann herabzuregnen... :D
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 15:55:12
      Beitrag Nr. 24.156 ()
      DT, Hawaii. War aber kein Abschuß.

      Groupier, möchtest Du Dich von Deinem Stuß in 961 distanzieren ?
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 21:58:18
      Beitrag Nr. 24.157 ()
      Nein!

      Schliesslich hab ich vor 25 Jahren die Bundeswehr als zertifizierter Luftfahrzeug Mechaniker verlassen.
      Und da ich nur Wehrpflchtiger war darfst du also einige einschlägige Vorkenntnisse aus der zivilen Hobby-Luftfahrt vor meiner Wehrdienstzeit voraussetzen. ;)


      Kabinendruckabfälle werden im Simulator bei Berufspiloten regelrecht gedrillt und quasi voll simuliert.
      D.h. der Simulator hat eine Druckkabine in der auch Unterdruck erzeugt werden kann.
      Die Wirkung von Unterdruck auf die Handlungs- und subjektive Wahrnehmungsfähigkeit der Piloten ist erheblich.

      Bsp.
      Wenn du es schaffen solltest beim herschenden Lufdruck in 12km Höhe einen Satz zu brüllen, dann würde ein Nachbar in 1m Abstand vielleicht gerade mal ein Flüstern hören.
      Weil zu wenig Luft da ist die Schallwellen in voller Lautstärke zu übertragen. :P
      Ausserdem treten bei den Piloten im Simulator oft binnen 3-4min diverse Symptome der Dekompressionskrankheit auf.
      Wie bei Tauchern die zu schnell auftauchen.


      Und ach ja Sep ich bin übrigens im meinem Leben nicht nur im Flugsimulator oder am PC-Simulator geflogen gell.
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 23:20:16
      Beitrag Nr. 24.158 ()
      Immer wieder diese seltsamen Vorkommnisse mit Flugzeugen.

      Der SPIEGEL schreibt in seiner neuesten Ausgabe auf Seite 110 über einen "Fischzug im Datensee" folgendes:

      " Den Datenfischern von Able Danger ( ... einer anderen Pentagon - Truppe... von deren hochgeheimer Existenz nicht einmal der heutige Chef wusste. Donald Rumsfeld gestand vorige Woche...) scheint allerdings ein spektakuläres Kunststück gelungen zu sein. Im September 2000, also genau ein Jahr vor den Anschlägen... soll die Spezialeinheit einen mögliche Quaida-Zelle identifiziert haben, die offenbar aus vier Mitgliedern bestand: den späteren Hijackern ... usw.usf."

      Garniert ist dieser Spiegel - Beitrag übrigens mit einem Foto,

      das in den Kreisen der Verschwörungstheologen hoch gehandelt wird: Die Sonne scheint von links hinter der Kamera auf die beiden Türme und ebenfalls auf den Flieger N° 2. der kurz vor dem Aufprall ist.

      Niemand weiss bisher so recht, warum dieser Flieger ( United Airlines Flight 175 ) so dunkel ist, wo doch die Flugzeuge dieser Airline normalerweise ganz anders aussehen.


      - Aber zum Glück ist ja SEP auch wieder da, der kann uns das sicher erklären... :D

      Grüsse,
      knalli, der meint, dass wir über den 0911 noch nicht alles wissen... aber vielleicht doch in diesem Leben noch erfahren werden... ;)
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 23:42:15
      Beitrag Nr. 24.159 ()
      [posting]17.592.406 von Groupier am 17.08.05 21:58:18[/posting]Gut Groupier,

      dann wollen wir Dir mal auf den Zahn fühlen, was Du in den letzten 25 Jahren als ehemaliger Luftfahrzeug- Mechaniker und mit einschlägigen Hobby- Kenntnissen ausgestatteter Luftfahrer alles vergessen hast.

      Einverstanden ?

      Beginnen wir zunächst, so mein Vorschlag, damit, daß Du einen Hinweis beizubringen versuchst, aus dem hervorgeht, daß die B 737 über einen "selbst ausfahrenden Hilfs- Propeller" verfügt, wie Du behauptest, damit der Flieger bei doppeltem Triebwerksausfall - ich denke, das war von Dir gemeint - noch steuerbar ist.

      Also: wir reden von der B 737.

      Ich behaupte, diese B 737 besitzt keinen ausfahrbaren Hilfs- Propeller.

      Damit Du überhaupt suchen kannst, bekommst Du von mir die erste hilfestellung: ich verrate ich Dir, wie das Ding in der Luftfahrt heißt: man nennt es RAT.

      RAT steht für Ram Air Turbine.

      So, nun mach Dich dran und suche, welche Flugzeuge über RATs verfügen. Du wirst, vielleicht, bald eine Systematik erkennen, aber sicher keine Boeing 737 darunter finden.


      Wenn Du Dich davon überzeugt hast, und mir hier reingestellt hast, daß es sich tatsächlich so verhält, wiemich behauptze, dann werde ich Dir sagen, warum sich dies so verhält. Damit Du auch noch etwas lernen kannst.

      Und ich werde Dich überzeugen, da habe ich absolut keinen Zweifel. Du wirst hier reinschreiben: jawohl, SEP, so ist es. Deswegen hat die B 737 keine ausfahrbare Hilfsturbine.

      Bis dahin wird Dir dann aber schon klarer werden, warum das alles Käse war, was Du hierzu gepostet hast.

      Wenn wir das durchhaben, dann werde ich Dich in die Frage einweihen, warum Deine Eimnlassungen zur Klimaanlage Käse sind.

      Aber gemach.

      Top, die Zeit läuft, Groupier.

      Du kannst gerne auch Freunde, andere Mechaniker anrufen, die Dir weiterhelfen werden, die "selbständig ausfahrende Hilfsturbine" bei einer B 737 wird jetzt jedenfalls feierlich durch Dich beerdigt.

      Ich empfehle Dir, sich nicht auf PC- Flieger abstützen zu wollen. Das verwirrt nur, und zögert das Unvermeidliche hinaus.

      Have fun.
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 23:46:28
      Beitrag Nr. 24.160 ()
      Mal was hübsches vom Absturz aus der Bildzeitung!


      Immer mehr Rätsel um den zyprischen Todes-Jet
      Wo war der deutsche Pilot –
      und wo ist seine Leiche?



      Der Todesflug der zyprischen „Helios“-Airline (121 Tote) – es wird immer mysteriöser!

      Alle Leichen der Insassen wurden inzwischen geborgen – bis auf zwei!
      Eine davon: der deutsche Flugkapitän Hans-Jürgen M. (58) aus Berlin.
      Das berichte die „New York Post“.

      Was ist mit ihm passiert?
      Wieso finden die Helfer am Absturzort bei Grammatiko (Griechenland) seinen Körper nicht?

      Rätselhaft: Schon vor dem Absturz war der Pilot offenbar spurlos verschwunden.

      Offiziere, die in F-16-Kampfjets aufgestiegen waren, um Kontakt zu der Maschine aufzunehmen, hatten berichtet: Wir haben im Cockpit nur den Co-Piloten gesehen.
      Er habe zusammengesunken in seinem Sitz gesessen.
      Und von der Decke baumelten die Sauerstoffmasken...

      Doch die Kampfpiloten sahen auch noch zwei andere Personen: Einen Mann und eine Frau, die verzweifelt versuchten, die Instrumente zu bedienen!

      Inzwischen ist klar, wer die beiden waren: Flugbegleiter Andreas Prodromou und Stewardess Haris Charalambous.
      Sie sollen eine halbe Stunde vor dem Absturz die Tür zum Cockpit aufgebrochen haben, um die Boeing 737 wieder unter Kontrolle zu kriegen, berichtet der zyprischer TV-Sender „Antenna“.

      Grund: Prodromou war ausgebildeter Pilot.
      Weil er jedoch keine Anstellung bekommen hatte, war er zum Billigflieger „Helios“ gegangen, um dort als Steward zu arbeiten.
      Das bestätigte sein Großvater in der Sendung.

      Am Unglückstag hätte der junge Flugbegleiter eigentlich frei gehabt.
      Doch weil ein Kollege ausfiel, sei Prodromou in letzter Sekunde eingesprungen.
      Laut „Antenna“ habe er nur deshalb zugesagt, weil seine Freundin Haris auf dem Flug ebenfalls eingesetzt worden war...

      Was genau in der Maschine passierte, wie es zu dem Absturz kam – die Ermittler rätseln noch immer.
      Auf der Suche nach weiteren Hinweisen hat die zyprische Polizei die „Helios“-Büros erneut durchsucht.
      Das zweite Mal in 48 Stunden.

      Der griechische Verkehrsminister Haris Thrasou hatte im Fernsehen davon gesprochen, daß das Flugzeug bereits früher Probleme mit dem Kabinendruck hatte.
      Das hat ein „Helios“-Sprecher dementiert: Das Flugzeug habe „keine Probleme“ gehabt, sei erst „vergangene Woche gewartet worden“.

      Die Staatsanwaltschaft in Nikosia hat gegen „Helios“ inzwischen den Vorwurf der fahrlässigen Tötung erhoben.
      Generalstaatsanwalt Petros Klerides forderte Zyperns Kripo auf, nach Fakten und Beweisen zu suchen, um eine entsprechende Anklage untermauern zu können.
      Avatar
      schrieb am 17.08.05 23:55:13
      Beitrag Nr. 24.161 ()
      Ich denke nicht im Traum dran irgendeinen Beweis beizubringen was eine 737 hat und was nicht.

      Der Starfighter hat jedenfalls so ein Ding.

      Und ein Druckabfall in der Kabine habe ich schon mal bei der BW in éinem Transall Flugsimulator mitmachen dürfen.

      Und der Eindruck den man dabei gewinnt ist völlig anders als man sich das vorher vorstellt.

      Dabei wurden wir per Videoo gefilmt und konnten unser tun in Nachhinein kaum fassen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 00:16:01
      Beitrag Nr. 24.162 ()
      Man macht im Irak ist offensichtlich deutliche Fortschritte auf dem Weg zum Rechtsstaat!


      Irak ebnet Weg für erste Hinrichtungen seit Sturz von Saddam
      Mi Aug 17, 2005 4:45 MESZ

      Bagdad (Reuters) - Die neue Führung des Irak hat den Weg für die ersten Hinrichtungen in dem Land seit dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein freigemacht.

      Das Präsidialamt teilte am Mittwoch mit, Staatschef Dschalal Talabani habe seinen Stellvertreter ermächtigt, drei Todesurteile zu bestätigen. Talabani selbst ist gegen die Todesstrafe und hat sich geweigert, die Urteile zu unterzeichnen. Ein Gericht im Südosten des Landes hatte drei Männer wegen Mordes, Entführung und Vergewaltigung verurteilt. Sie sollen gehängt werden. Ein Datum steht dem Obersten Gericht in Bagdad zufolge noch nicht fest. Amnesty International kritisierte die Entscheidung. "Es ist ein schlechtes Beispiel, wenn die Regierung die Todesstrafe wieder einführt", sagte eine Sprecherin in London.

      Viele Regierungen des Westens hatten gehofft, die Todesstrafe sei mit dem Ende des Saddam-Regimes vom Tisch. Unter Saddam wurden hunderttausende Menschen hingerichtet. Nach Angaben des Obersten Gerichts sind derzeit 31 Menschen zum Tode verurteilt. Die urteile müssen vom Kabinett, dem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten bestätigt werden. US-Präsident George W. Bush hat sich stets für die Todesstrafe ausgesprochen. Er hat als Gouverneur von Texas selbst zahlreiche Todesurteile unterzeichnet. Auch Saddam sollte nach Meinung des US-Präsidenten hingerichtet werden, falls er schuldig gesprochen wird.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 00:20:20
      Beitrag Nr. 24.163 ()
      So`ne Ratte scheint die wirklich nicht zu haben.
      Andereseits ist`s verblüffend, dass man diesen Flieger am Stück runterbringen kann, wenn man weiss wie...

      http://www.geocities.com/khlim777_my/asditching.htm

      - Und das Ganze offenbar ohne RAT und daher auch ohne Tat = flaps... :confused:

      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 00:46:29
      Beitrag Nr. 24.164 ()
      [posting]17.593.350 von knallgas am 18.08.05 00:20:20[/posting]knallgas, wie das gemacht wird, das werde ich hier beizeiten gerne verraten. Habs ja bersprochen.

      Nun mußt Du aber erst einmal die Recherche des groupiers abwarten.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:49:10
      Beitrag Nr. 24.165 ()
      [posting]17.593.420 von Sep am 18.08.05 00:46:29[/posting]:confused: Ich habe die geschichte nur am rande mitbekommen.

      als laie könnte ich mir vorstellen, dass der m.e. bereits viel zu alte flugkapitän inkontinenz probleme hatte und aus versehen statt der toilettentür die kabinentür nach draußen geöffnet hat. dies würde die nachfolgenden probleme erklären.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 10:56:02
      Beitrag Nr. 24.166 ()
      [posting]17.593.335 von Groupier am 18.08.05 00:16:01[/posting]Endlich der beginn von fortschritt in diesem land. Unabhängig davon, dass die todesstrafe keine abschreckende wirkung auf terroristen oder geistesschwache triebtäter haben dürfte, so ist mit jeder exukution ein "violent element less" auf dieser schönen welt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:03:58
      Beitrag Nr. 24.167 ()
      [posting]17.593.070 von knallgas am 17.08.05 23:20:16[/posting]:confused:
      Dein letzter satz...

      warum begnügst du dich nicht mit einer simplen spruchweisheit als einzige wahrheit??
      Z.b. was ich nicht weis, macht mich nicht heiß...
      oder willst du mehr wahrheiten??
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:07:48
      Beitrag Nr. 24.168 ()
      #977 Na wenigstens haste humor im ausreichendem maße falls er nicht freiwillig ohne fallschirm ausgestiegen ist dem absturz vor augen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 12:29:12
      Beitrag Nr. 24.169 ()
      [posting]17.593.234 von Groupier am 17.08.05 23:55:13[/posting]Soso, Du Held.

      Stellst hier rein, was für ein toller Hecht Du bis, welche Ahnung und Kompetenz Du Dir anmaßt, und ich bitte Dich, Deine Behauptungen zu belegen, was ja einfach möglich sein sollte, und was ist ? Jetzt weiß er nicht, wie er davon runterkommt, und sieht sich bloßgestellt, da der folgende Satz eine freie Erfindung von ihm ist.

      Die Steuerungs-Hydraulik wird durch einen automtisch sich selbst ausfahrenden Hilfs-Propeller angetrieben damit der Fleger bei Triebwerksausfall noch steuerbar bleibt.

      In diesem statement befinden sich gleich 2 Fehler.

      Was bringt dieser Trauerkloß nun ? "Der Starfighter" hatte sowas ? Oh Mann , wir haben hier mit jemandem zu tun, der den Starfighter mit der B 737 vergleicht, und sich dennoch als Flugzeugmechaniker hier ausgibt.

      Wenn Du jemals Flugzeugmechaniker warst, dann wird es seinen Grund haben, daß Du seit 25 Jahren aus diesem Metier raus bist. Dummschwätzer kann man in Flugzeugnähe wirklich nicht brauchen.

      Da lande ich ja am Ende noch in einer Diskussion über die Unterschiede zwischen einem Starfighter und einer Boeing 737.

      Groupier, man sollte keiner Deiner persönlichen Äußerungen trauen, Du hast keine Glaubwürigkeit. Das hätte ich natürlich auch an den weiteren Deiner Einlassungen hier vorgeführt. Da Du dabei gerade genagelt wurdest, machst Du jetzt einen ärmlichen Rückzieher. Sowas wie Du wollte uns verteidigen ? Zu feige, zu seinem Fehler zu stehen. Armer Kerl.

      Stell hier rein, daß Du keinen Hinweis auf die Stichhaltigkeit Deiner Behauptung gefunden hast, daß die B 737 keine RAT hat.

      Oder schweige.

      Ich weise darauf hin, daß ich mich bisher nicht an der Spekulation über die Absturzursache oder den Verlauf beteilige, daß es aber auch keinen Hinweis auf einen Abschuß gibt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:10:49
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:15:47
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:29:20
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 14:52:01
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 19:45:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 20:39:08
      Beitrag Nr. 24.175 ()
      Groupier,

      lass dich vom Auserwählten nicht anmachen:cool:

      wer so wie er hier seinen Realitätsverlust und seine Faktenresistenz wie eine Monstranz vor sich herträgt :D und sich gerade mal was zusammengegoogelt hat......
      .....und dann plötzlich den dicken Maxe rauskehrt,
      das muss man nicht ernst nehmen ! :rolleyes:

      wir erinnern uns alle, dass er im Rückblick für alle Sätze, mit denen der Angriff auf den Irak gerechtfertigt worden war, einen Primat der Propaganda geltend gemacht hat.
      Groupier, bei ihm ist Rhetorik und Anmache ein anscheinend vollwertiger Ersatz für Argumente....:cool:
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 22:09:03
      Beitrag Nr. 24.176 ()
      @DES
      Irgendwie erinnert er mich immermehr an einen Ex-Nachbarn der litt und verstarb an argen Magengeschwüren.
      Avatar
      schrieb am 18.08.05 22:14:21
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 22:47:01
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 22:54:46
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.08.05 23:52:17
      Beitrag Nr. 24.180 ()
      [posting]17.607.356 von Groupier am 18.08.05 22:09:03[/posting]nun, da täuschst du dich :cool:

      wenn der Auserwählte leidet, läuft er immer zur Hochform auf :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 00:00:16
      Beitrag Nr. 24.181 ()
      [posting]17.608.507 von Deeskalationsstrateg am 18.08.05 23:52:17[/posting]schon erstaunlich DSR, auf was Du hier indirekt alles Zugriff hast.

      Guten Tag, polymod. Wieder im Lande ?
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 00:00:29
      Beitrag Nr. 24.182 ()
      :rolleyes:

      Wohl kaum!
      Die halbwertszweit diverser "Postings" war heute ziemlich kurz.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 11:54:53
      Beitrag Nr. 24.183 ()
      #985:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 12:11:00
      Beitrag Nr. 24.184 ()
      [posting]17.606.103 von Deeskalationsstrateg am 18.08.05 20:39:08[/posting]<<Groupier, bei ihm ist Rhetorik und Anmache ein anscheinend vollwertiger Ersatz für Argumente....>>

      :laugh::laugh:

      Hm, der satz erscheint mir etwas ungenau. Ich erlaube mir deshalb eine winzige richtigstellung. Ich nehme an es findet wie immer deinen beifall.

      <<Groupier, bei ihm ist genau wie bei mir selber Rhetorik und Anmache ein anscheinend vollwertiger Ersatz für Argumente....>>
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 12:16:30
      Beitrag Nr. 24.185 ()
      [posting]17.613.429 von Nannsen am 19.08.05 12:11:00[/posting]nannsen

      wobei ich mir hin und wieder schon erlaube, ein Argument beizusteuern. ;)

      ich weiß ja, wie es gemeint war.

      Groupier weiß es inzwischen auch. Gibts aber noch nicht zu. Sogar knallgas dämmerts.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 12:25:59
      Beitrag Nr. 24.186 ()
      #989 Muss ja mal wieder gut sein,jeder weiss inzwischen den unterschied zwischen starfighter und der B737 was aber nicht unbedingt zur aufklärung dieses ominösen absturzes beigetragen hat.
      Natürlich hat schon jeder mal oder öffters dich aufgetragen,falls du davon frei bist ,goutiere es bis ins unendliche weiter-Groupier wird deshalb nicht selbstmord machen.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 12:38:26
      Beitrag Nr. 24.187 ()
      meine Beiträge hier, in denen ich versucht habe, mit Groupier wieder ins Reine zu kommen, sind gelöscht worden.

      Es sind scheinbar auch Beiträge von ihm entfernt worden.

      Ich trage kleinem was nach, wenn er sich zu seinem Irrtum bekennt.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 17:47:47
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.08.05 18:15:51
      Beitrag Nr. 24.189 ()
      @Sep:

      So sehr mich auch die Gründe beschäftigen, die zur Löschung Deines literarisch wertvollen Briefwechsels mit Groupier geführt haben mögen... da Du auch der Ansicht bist, mir würde es dämmern, könnten wir ja u.U. bei Deiner obigen Feststellung in einen sachdienlichen Diskurs einsteigen.

      In #23970 habe ich mich der Mühe unterzogen, auszugsweise aus dem dieswöchigen SPIEGEL zu zitieren.

      @nannsen hat die... durchaus zu respektierende ... Einstellung, dass ihn nicht heiss macht, was er ( über den 0911 ) nicht weiss.

      Mich treibt aber nach wie vor die Frage um, ob denn diese Mutter aller Gründe für die Existenz dieses threads... WOM usw. können wir ja abhaken... nicht nach wie vor einer näheren Betrachtung wert ist.

      Wer den kompletten Artikel gelesen hat, durfte dort erfahren, dass eine sehr geheime Abteilung des Pentagon, von der angeblich selbst ihr Chef, D. Rumsfeld nichts wusste, schon ein Jahr vor den Anschlägen Kenntnis davon hatte, dass die späteren Attentäter diesen Anschlag geplant hatten.

      - Soweit offenbar die Fakten, nun zu der Spekulation, die mir da dämmert: Wäre es denkbar, dass das Pentagon daraufhin seinen Teil dazu Beitrug, dass diese Anschläge auch tatsächlich ausgeführt werden konnten?

      Is` ja nur so eine Idee von mir... weil ich halt immer noch nicht weiss, wie sich die Amerikanische Nation sonst in diesen Iraqkrieg hätte führen lassen.
      Alleine die Vermutung, der Saddam H. hätte WOM, hätte dazu wohl nicht gereicht.

      Ich gehe deshalb in solcher Breite auf diese Zusammenhänge ein, weil ja gerade die Älteren unter uns sie vielleicht schon wieder vergessen haben und glauben, dass es hier nur um Flugzeugabstürze ginge, um RATs, Blechdicken von Flugzeugrümpfen und und dergleichen mehr Nebensächlichkeiten... :D

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 18:59:53
      Beitrag Nr. 24.190 ()
      Knallgas, lieb gemeint, aber ich habe kein Interesse. Meine Bemerkung, daß es Dir dämmern könnte, bezog sich auf die Sache mit der RAT, und womöglich Schlüsse, die Du darausziehen könntest.

      Ich bin nervlich nicht in der Lage, mich zum wievielten Male mit Fragen um den 9/11 zu befassen, die allesamt für mich abgeschlossen sind. Ich habe auch keine Motivation mehr, in einem Thread zu posten, in dem DT seine Theorien aggressiv zu verbreiten sucht. Wenn mich beim Durchscrollen schon so ein Quatsch anspringt, die Piloten hätten mayday, mayday gerufen, was Aufprall, Aufprall bedeutet soll. Da wellen sich mir die Fußnägel.

      Threads, in denen solche Poster wie DT und DSR den Ton angeben, die sind mausetot. Haste das noch nicht bemerkt ?Da kann man maximal noch jemanden, der seine Spezial- Einsichten in die Landschaft drücken möchte mit dem eleganten Hinweis, der sei gelernter Spezialist, an die Wand laufen lassen, mehr ist da nicht drin.

      Aufprall, Aufprall.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 19:13:20
      Beitrag Nr. 24.191 ()
      Wer hätte das gedacht, dass wir in gewissen Punkten hier in diesem sräd gleicher Meinung sind ?

      Ganz ohne ironicon,
      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 19:15:05
      Beitrag Nr. 24.192 ()
      [posting]17.613.429 von Nannsen am 19.08.05 12:11:00[/posting]nannsen, mein Freund, :D

      selbstverständlich geniessen deine Meinungsäusserungen immer meinen höchsten Respekt :kiss:

      in diesem Fall ist der Wahrheitsanspruch deiner gewagten Hypothese (die du euphemistischerweise "winzige Richtigstellung" zu nennen beliebst ;) ) aber so gering, dass du auf meine gewohnten Ovationen schon verzichten musst....:cool:
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 19:49:26
      Beitrag Nr. 24.193 ()
      @ sep

      Wenn mich beim Durchscrollen schon so ein Quatsch anspringt, die Piloten hätten mayday, mayday gerufen, was Aufprall, Aufprall bedeutet soll. Da wellen sich mir die Fußnägel.

      So sehe ich das auch, sep!

      Das stand so in der Spiegelmeldung drin, die ich zitierte!

      Jetzt haste, ohne es zu wollen, mir doch glatt recht gegeben!

      Braucht Dir keineswegs peinlich zu sein, ist schon ok.

      Vielelicht schasut Du Dir als "Experte" ja mal den Spiegelartikel an und findest genauso wie ich noch mehr an solchem "Quatsch" ? :D :D

      hier der Link zum artikel:

      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,370518,00.html
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 19:58:10
      Beitrag Nr. 24.194 ()
      Zum Voice-recorder (zitiert nach http://www.freshgasflow.com/flight401/blackbox.htm) :

      Soon after an air crash, investigators hunt for the "black boxes” as these may contain the answers to why the crash happened.

      One of the black boxes is the "cockpit voice recorder". There are several microphones in the cockpit that pick up conversations of the flight crew and other useful sounds such as alarms or sounds made when switches are moved. There may be up to four microphones in the plane`s cockpit. Signals from these are sent to the cockpit voice recorder. Older black boxes (such as those in Flight 401) used magnetic tape to store the last half an hour of voice prior to a crash. Newer designs use electronic memory boards which are much more reliable because they do not have moving parts and record about two hours of pre crash voice.

      Aircraft have another type of black box called the flight data recorder (FDR) which records other information that may help solve air crash mysteries. There are a large number of sensors located all over the aircraft that record parameters such as altitude ,speed, engine performance ,hydraulic pressure, electrical systems, fuel , and many more. Modern boxes can record more than 700 parameters.

      Black boxes are designed to survive the severe physical conditions that occur during a crash . They are located at the rear end of the aircraft as this is the area most likely to survive a crash (now you know where to sit !). The portion that contains information is well protected (e.g. aluminium and titanium ) and insulated (e.g. thick layer of silica) . The recording can survive an impact force equal to 3400 times its weight (3400 G`s) and can remain useable even if a 5000 pounds per square inch crushing force is applied. The data would remain intact even if you placed the boxes in a fire (temperature of 2,000 degrees Fahrenheit or 1,100 Celsius) for one hour. In addition , these boxes must be able to withstand submersion to cope with crashes that end underwater.

      The boxes are designed to be found. Although they are called "black boxes," aviation recorders are actually painted bright orange. This distinct colour helps investigators locate the black boxes following an accident. If the box gets submerged underwater (e.g. as in a sea crash) it automatically emits a locator signal once per second for 30 days.


      Irgendwie muss sich da einer nicht an die aufgedruckte Vorschrift gehalten haben... :D ;)

      Avatar
      schrieb am 19.08.05 20:03:29
      Beitrag Nr. 24.195 ()
      [posting]17.619.872 von Deep Thought am 19.08.05 19:49:26[/posting]DT, wenns ruhig zugeht, auch gerne mit Dir. Ich gebe Dir recht, der Spiegel ist, was Luftfahrt angeht, generell keine gute Quelle. Die sind einseitig zugunsten von Airbus, wenn es um generelle Sachverhalte geht. Die sind parteiisch, wenn es um Lufthansa geht. Ich nehme an, die Wirkung der Pressebetreung durch Verteilung von Freiflugscheinen ist hier über das Ziel hinausgeschossen. Ich spendier Dir mal nen Link für generelle Luftfahrtfragen: http://www.landings.com/" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener"> http://www.landings.com/

      Auch das sind noch nicht die richtigen Insider, aber immerhin Foren, wo auch Piloten schnacken. Und auf der Frontseite hats immer Verlinkungen zu aktuellen Presseberichten, die wenigstens halbwegs von einem Sachkundigen vorgewählt zu sein scheinen. Die haben auch den Griechenland- Unfall aufgearbeitet.

      Versagen der Ansteuerung/Beaufschlagung der Druckkabine, Ursache bisher unbekannt. Bisher nicht nachvollziehbares Verhalten der Cockpit- Crew, was die Einleitung des angemessenen emergency-procedures angeht. Diese Gründe, dieses Verhalten zu kennen ist wesentlich für die Beurteilung des späteren Absturzes. Da kann noch viel Ärger hochkommen, aber ganz sicher nicht aufgrund eines Abschusses.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 20:25:06
      Beitrag Nr. 24.196 ()
      Golfsportinteressierte erinnern sich sicher an den tragischen Tod Payne Stewart´s.

      Passagiere und Crew wurden bewusstlos.

      nach dem Absturz konnte alles sauber rekonstruiert werden.

      nach den Dauer-Pinocchiaden der Londoner Polizeiführung ist die Öffentlichkeit in Sachen Terror natürlich sensibilisiert und entsprechend misstrauisch.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 20:26:07
      Beitrag Nr. 24.197 ()
      DT, Deine Schlüsse sind immer zu schnell und immer einen Zacken daneben.

      Es gibt kein Naturgesetz, wonach ein Voice- Recorder so aufgefunden werden muß, wie du Dir das ausmalst.

      Ich finde das aber beachtlich, daß Du Dir vorstellen kannst, jemand könnte am Unfallort gewesen sein, den Voice-Recorder gesucht haben, das Band ausgebaut, und damit dann verschwunden sein, um das Band zu manipulieren. Und das dann wieder an den Unfallort hingelegt, damit keiner, außer Du natprlich, Verdacht schöpft.

      Das nächste mal soll der gleich ein manipuliertes Band mitbringen, und das dann einbauen, damit die Schlaumeierbrigade denen nicht so leicht auf die Schliche kommt.

      Aber bitte, jetzt nicht alle phantasievollen Versionen durchhecheln, wie die das dennoch gemacht haben könnten.

      Es war nicht so, DT.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 20:26:40
      Beitrag Nr. 24.198 ()
      Ist es wirklich möglich, dass eine blackbox nach einem relativ flachen aufprall, der ja bei angeblichem Spritmangel eher als unkontrollierter segelflug mit stall als terminalem Absturzereignis anzusehen ist (vielleicht auch einem bergaufprall) , dass also die für Abstürze aus großer Höhe konzipierte Blackbox anschliessend einfach so offen herumliegt?

      Das will mir nicht einleuchten.

      Ich bastle ja keine verschwörungstheorie, ich glaube einfach, daß unter enormem Zeitdruck eine/mehrere fatale Fehlentscheidungen getroffen wurden.

      selbst aus jetziger retrospektiver sicht sieht das ja alles noch bizarr und unüberschaubar aus - jedenfalls die öffentliche Datenlage zum Absturz...

      Gibt es einen Link zu einem Expertenforum, wo man mitlesen kann?

      ich will das einfach nur verstehen, bisher spricht für mich alles gegen die verbreitete version, das past für mich logisch in keinster weise...
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 20:44:00
      Beitrag Nr. 24.199 ()
      [posting]17.620.365 von Deep Thought am 19.08.05 20:26:40[/posting]DT, es gibt noch keine Version. Es ist vieles noch unklar.
      Das Heck ist abgebrochen, Du hast die Fotos gesehen. In der gegend sind die Blackboxes untergebracht. Da ist alles mögliche rausgeflogen.

      Ich weiß nicht, wie die runtergekommen ist, und ehrlich gesagt will ich mir das auch garnicht ausmalen. Das muß der Horror gewesen sein. Ich hoffe wirklich, die waren alle vorher bewußtlos. Grauenhaft.

      Die öffentliche Datenlage unterscheidet sich nicht von dem, was intern bisher bekannt ist. Das problem besteht darin, daß alles, was bekanntgegeben wird, dann von Journalisten aufbereitet wird, die sich vielleicht Mühe geben, aber die Sache eigentlich nie so richtig treffen. Jedenfalls nicht beim ersten Male. So nach und nach optimiert sich dann die Darstellung, d.h. gleicht sich den tatsächlichen abläufen an.

      So ist zum Anfangs vo Problemen der Klimaanlage berichtet worden. Tatsächlicht ist es ein Problem der Druckkabine. Diese wird beaufschlagt von einer Anlage, die tatsächlich auch für die Temperaturregelung im Flugzeug verantwortlich ist. Diese Einheiten nennen sich air-cycle-machine, die B 737 hat davon 2 Stück. Die stellen also Druck her, der in der Temperatur modifiziert werden kann.

      Unwahrscheinlich, daß beide ausfallen. Zumal dieses Flugzeug bereits mit Problemen der Druckkabine in der Vergangenheit zu tun gehabt hatte.

      Es scheint sich also eher um ein Problem zu handeln, das in dem Teil der druckkabine gesucht werden muß, mit der der Kabinendruck geregelt wird. Also nicht die air-Cycle- machines, sondern im Bereich der Duckregelungsansteuerung, die 3-fach ausgelegt ist, und das outflow- valve. Das ist nur einmal vorhanden.

      Wenn das abrupt öffnen sollte, dann entweicht der Kabinendruck, auf der anderen Seite drücken jedoch 2 aur-cycle-machines Druck nach. Es kommt dann zu einem langsamen Abbau des Kabinendruckes, damit meine ich: merkbar, und auch unangenehm. Aber jede Menge Zeit, darauf zu reagieren.

      Ab da beginnen dann die Spekulationen. War es nicht dieser Teil wo Druckluft schlagartig entwich, sondern was anderes ? Und warum haben die das nicht unter Kontrolle bekommen ?

      Man wird das rausfinden, auch dann, wenn der Voice- Recorder nicht auswertbar ist. Interessant wird sein, wie die Sauerstoffmasken, die O2- Versorgung im Cockpit aufgeschaltet wurden, vorausgesetzt, die Sauerstoffflaschen waren vorschriftsmäßig befüllt.
      Avatar
      schrieb am 19.08.05 21:18:07
      Beitrag Nr. 24.200 ()
      sep, erst einmal danke für die Erläuterungen.

      Trotzdem verstehe ich nicht, wieso gerade bei dieem Unfall das gehäuse des voicerecorders offen war. Interessant übrigens, dass neuerdings in Memory-recordern 700 verschiedene Flugparameter Parameter der letzten 24 h und die letzten 2 Std. Voice-recording aufgezeichnet werden.

      Aber die Gehäuse sind ja wohl kaum zerstörbar, halten sogar mindestens 3.400 g aus:

      Testing a CSMU
      To ensure the quality and survivability of black boxes, manufacturers thoroughly test the CSMUs. Remember, only the CSMU has to survive a crash
      -- if accident investigators have that, they can retrieve the information they need. In order to test the unit, engineers load data onto the memory boards inside the CSMU. L-3 Communications uses a random pattern to put data onto every memory board. This pattern is reviewed on readout to determine if any of the data has been damaged by crash impact, fires or pressure.
      There are several tests that make up the crash-survival sequence:

      Crash impact - Researchers shoot the CSMU down an air cannon to create an impact of 3,400 Gs (1 G is the force of Earth`s gravity, which determines how much something weighs). At 3,400 Gs, the CSMU hits an aluminum, honeycomb target at a force equal to 3,400 times its weight. This impact force is equal to or in excess of what a recorder might experience in an actual crash.
      Pin drop - To test the unit`s penetration resistance, researchers drop a 500-pound (227-kg) weight with a 0.25-inch steel pin protruding from the bottom onto the CSMU from a height of 10 feet (3 m). This pin, with 500-pounds behind it, impacts the CSMU cylinder`s most vulnerable axis.
      Static crush - For five minutes, researchers apply 5,000 pounds per square-inch (psi) of crush force to each of the unit`s six major axis points.
      Fire test - Researchers place the unit into a propane-source fireball, cooking it using three burners. The unit sits inside the fire at 2,000 degrees Fahrenheit (1,100 C) for one hour. The FAA requires that all solid-state recorders be able to survive at least one hour at this temperature.
      Deep-sea submersion - The CSMU is placed into a pressurized tank of salt water for 24 hours.
      Salt-water submersion - The CSMU must survive in a salt water tank for 30 days.
      Fluid immersion] - Various CSMU components are placed into a variety of aviation fluids, including jet fuel, lubricants and fire-extinguisher chemicals.
      During the fire test, the memory interface cable that attaches the memory boards to the circuit board is burned away. After the unit cools down, researchers take it apart and pull the memory module out. They restack the memory boards, install a new memory interface cable and attach the unit to a readout system to verify that all of the preloaded data is accounted for.

      Black boxes are usually sold directly to and installed by the airplane manufacturers. Both black boxes are installed in the tail of the plane -- putting them in the back of the aircraft increases their chances of survival. The precise location of the recorders depends on the individual plane. Sometimes they are located in the ceiling of the galley, in the aft cargo hold or in the tail cone that covers the rear of the aircraft.

      "Typically, the tail of the aircraft is the last portion of the aircraft to impact," Doran said. "The whole front portion of the airplane provides a crush zone, which assists in the deceleration of tail components, including the recorders, and enhances the likelihood that the crash-protected memory of the recorder will survive."

      ----------------------------------------

      A team of experts is usually brought in to interpret the recordings stored on a CVR. This group typically includes a representative from the airline, a representative from the airplane manufacturer, an NTSB transportation-safety specialist and an NTSB air-safety investigator. This group may also include a language specialist from the Federal Bureau of Investigation and, if needed, an interpreter. This board attempts to interpret 30 minutes of words and sounds recorded by the CVR. This can be a painstaking process and may take weeks to complete.

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      Avatar
      schrieb am 19.08.05 23:59:54
      Beitrag Nr. 24.201 ()
      Na klar, ein behältnis, welches aus einer 6 mm starken, höchstfesten Titan-Legierung besteht und 3.400 g aushält, platzt wie eine reife Birne bei einem Absturz aus niedriger Höhe auf, aber der darin befindliche, beim Herausfallen nunmehr völlig ungeschützte Stimmenrekorder ist in bestem Zustand... klar doch.

      Für wie blöd halten die einen eigentlich?


      http://onnachrichten.t-online.de/c/00/00/25/252.html

      "Rekorder ist in gutem Zustand"
      Womöglich kann der endlich gefundene Stimmenrekorder bei der Klärung einiger offener Fragen helfen. Zunächst hatten die Ermittler nur die leere Box gefunden hatten, am Freitag fanden sie schließlich den Rekorder selbst. "Er ist in gutem Zustand, soweit ich das sagen kann. Wir werden ihn sofort zur Auswertung schicken", sagte der griechische Chefermittler, Akrivos Tsolakis. Man hoffe nun, Gespräche und Geräusche aus dem Cockpit während der letzten 30 Minuten des Unglücksfluges abhören und so der Absturzursache noch ein Stück näher kommen zu können.


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 01:05:24
      Beitrag Nr. 24.202 ()
      Punkt 1

      Die Sauerstoffnotversorgung der Druckkabine wird von fast drucklos arbeitenden O2-Generatoren erzeugt.

      O2-Druckflaschen gibts nur für das Personal weil der Inhalt der optimale Brandbeschleuniger überhaupt ist.
      Und auch als Sprengstoffwaffe verwendet werden könnte.
      Man muss nur wissen wie.


      Punkt 2

      Auch ein Flugschreiber ist nicht unzerstörbar sowas gibts nicht.
      Deine 3400g sind vermutlich nur ein theoretisch erechneter Wert.
      Die Dinger müsste man glatt per Kanone verschiessen um einen Flugschreiber Crash zutesten.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 04:03:09
      Beitrag Nr. 24.203 ()
      [posting]17.622.673 von Groupier am 20.08.05 01:05:24[/posting]über den Groupier und seine Mechanikerkenntnisse möchte ich hier vorläufig nicht reden. Der hat noch ein "open item"

      Der gesamte Innenraum der B 737 ist die "Druckkabine"

      Die Sauerstoff- Notversorgung ist unterschiedlich sichergestellt, je nachdem, ob wir von den Plätzen im Cockpit reden, oder für den Kabinenbereich.

      Hier ist nur interessant der Cockpitbereich, der von Sauerstoff aus einer fest installierten Not- Sauerstoffflasche stammt. Dieses System ist "minimum equipment", muß also vor einem Flug auf Funktionsfähigkeit getestet werden.

      Der Kabinenbereich hat die sattsam bekannten Passagier- Masken. In diesen Masken, die aus dem oberen Rack über den Passagieren bei Bedarf herausfallen, wird Oxygen der Kabinenluft lediglich zugemischt. Diese Oxygen- Versorgung ist zeitlich enger limitiert und stammt entweder aus Generatoren, in denen O2 auf chemische Weise freigesetzt wird. Oder aber die Maschine hat auch für die Passagiere eine zentrale Sauerstoff- Versorgung mit einer eigenen, entsprechend ausgelegten und fest eingebauten O2- Flasche an Bord. Welche O2- Versorgung verbaut wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, u.a. auch von dem, ob es sich bei der Maschine um eine QuickChange handelt, d.h. eine Maschine, die für die Nacht als Frachter umgerüstet werden kann. Es gibt aber noch weitere Kriterien, die da hineinspielen können, welche Versorgungstechnik für die Passagiere vorgesehen ist. Das ist hier jedoch völlig ohne Belang und Korinthenkackerei von Leuten, die sich wichtig machen wollen, und nur ganz, ganz langsam dazulernen.

      Flugschreiber:

      ich bezweifel die Angabe 3400 g, da muß ein Übertragungsfehler vorliegen. Die Boxen sind aber, das ist richtig, crashsicher gebaut, und in Grenzen auch feuersicher. Zerstören kann man alles, aber die haben schon ein gewisses Polster. Sagen wir einfach: Verwendungsgerecht gebaut. 3400 g erscheint mir zu hoch.

      Daß diese Box offen war würde ich einfach so erklären, daß sie vorher mit Sicherheit nicht ordnungsgemäß verschlossen wurde. Eine ordnungsgemäß verschlossene Box, die einen unfall hinter sich hat, die zu öffnen ist nicht einfach. Da ist alles verzogen, die machst Du nicht so ohne weiteres auf.

      Diese Boxen unterliegen auch Wartungs- Intervallen und kennen auch Defekte, das heißt, auch die werden zwischendurch mal ausgetauscht, ich nehme an, da wurde beim Verschluß geschlampt.

      Die Crash- Boxen werden gelegentlich in einem erbärmlichen Zustand geborgen, sind dann aber meistens auswertbar, sofern sie nicht zu lange in offenem Feuer gelegen haben. Die Box sollte natürlich geschlossen sein, um z.B. Feuereinwirkungen abzuhalten, keine Frage. Ich habe keine Kenntnis, ob es häufiger vorkommt, daß diese Boxen offen aufgefunden werden.

      Es wird im SPON spekuliert, ob eine Vergiftung, Drogen o.ä. im Spiel sein könnten. Keine Ahnung.

      Es sind auch noch andere Abläufe denkbar.

      Zur Kabinenausrüstung gehört beispielsweise eine tragbare Sauerstoff- Flasche, die eigentlich für medizinische Notfälle im Bereich der Kabine vorgesehen ist. Mich beunruhigt, daß der Kapitän nicht auf seinem Platz war.

      Vielleicht war er nur pinkeln. Ich hoffe nicht, daß der sich die Flsche hat holen wollen. Ich wüßte aber auch nicht, was der hinten gesucht haben könnte.

      Wir müssen abwarten.
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 15:43:24
      Beitrag Nr. 24.204 ()
      Helle Köpfchen

      Komisch die Attentäter des 11. September konnten mit Kleinflugzeuglizenz fliegen...

      n-tv, Samstag, 20. August 2005
      Unglück der Helios-Maschine - Steward versucht zu landen

      Die Untersuchungen an der Todesmaschine von Athen haben bestätigt, dass ein Steward verzweifelt eine Notlandung versucht hat. Das ergaben gerichtsmedizinische Untersuchungen von Blutspuren im Cockpit. Allerdings hatte der Flugbegleiter Andreas Prodromou, der lediglich eine Pilotenlizenz für kleine Maschinen hatte, nach Expertenangaben keine Chance. Die Boeing 737-300 der zyprischen Gesellschaft Helios Airways zerschellte am vergangenen Sonntag nahe Athen, alle 121 Menschen an Bord kamen ums Leben...

      :eek::eek:Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Markus Kirschnek, hält es für unmöglich, dass ein Mensch mit einer solchen Lizenz eine Boeing 737 sicher landen kann. "Vielleicht kann er die Höhe etwas verlassen oder ein paar Kurven fliegen, aber auch das ist schon schwierig", sagte Kirschnek am Samstag der dpa in Frankfurt.

      Unterdessen gab Helios bekannt, dass sie ihre Flüge nicht einstellt, ...

      Nach den bislang vorliegenden Daten des Flugschreibers trat in der Unglücksmaschine ein plötzlicher Sauerstoffmangel auf. Im Cockpit gab es deswegen bereits wenige Minuten nach dem Start andauernde akustische Alarmsignale. Über den Passagiersitzen fielen die Sauerstoffmasken aus ihren Gehäusen. Danach brach der Funkkontakt ab und die Maschine flog mit Autopilot fast drei Stunden bis Athen, wo sie abstürzte. An Bord waren meist Griechen und griechische Zyprer.

      Unterdessen wurde die zweite Black Box mit der aufgezeichneten Kommunikation im Cockpit in der Nacht zum Samstag in Paris ausgewertet. Das teilte die französische Untersuchungsbehörde für Flugunfälle (BEA) mit, ohne Ergebnisse zu nennen. Dies sei allein Sache der griechischen Ermittler. Die Black Box habe sich bei dem Absturz zwar aus ihrem Gehäuse gelöst, sei aber kaum beschädigt gewesen und trage keine Brandspuren, berichtete die BEA, die auch den ersten Flugschreiber ausgewertet hatte. Ein griechischer Ermittler war dabei anwesend.

      In griechischen und zyprischen Presseberichten wurden am Samstag neue Vorwürfe gegen Helios laut. Wie die zyprische Zeitung "Phileleftheros" berichtete, machte die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO seit Grünung von Helios im Jahr 1999 in mehreren vertraulichen Schreiben an die zyprischen Behörden auf Probleme mit der Wartung aufmerksam.



      Ja, warum hat das der Markus Kirschnek nicht auch am 11.09.2001 geragt?!?
      Avatar
      schrieb am 20.08.05 17:46:08
      Beitrag Nr. 24.205 ()
      [posting]17.626.633 von DerIslaender am 20.08.05 15:43:24[/posting]Isländer,

      welche Luftfahrerlizenz hast Du uns denn anzubieten, um Deine zweifelnden Kenntnisse zu untermauern ?

      Es müßte eine sein, die den Unterschied zwischen einer Landung, und einen über den Autopiloten unterstützten en-route-Flug nicht kennt.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 01:27:05
      Beitrag Nr. 24.206 ()
      Ja was nu Sep...
      " nervlich nicht in der Lage, mich zum wievielten Male mit Fragen um den 9/11 zu befassen, die allesamt für mich abgeschlossen sind"... oder doch.

      Der Zielanflug auf`s Pentagon soll in Pilotenkreisen für Verwunderung gesorgt haben, weil er selbst von Profis im Simulator so nicht geflogen werden kann... Du erinnerst Dich vielleicht, dass der Flieger Strassenlampen umgesäbelt hat und dann noch ein gutes Stück ohne jede Bodenberührung der Motorgondeln, also mit NULL Bodenabstand und absolut waagerecht zum Pentagon weitergeflogen ist.

      Diese Frage kann für einen Luftfahrtexperten doch nicht abgeschlossen sein.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 01:48:20
      Beitrag Nr. 24.207 ()
      [posting]17.630.204 von knallgas am 21.08.05 01:27:05[/posting]quark, knallgas, wer erzählt denn so einen Mist ?

      weil er selbst von Profis im Simulator so nicht geflogen werden kann.

      Die Flugmanöver, die der geflogen hat, waren für Zivilluftfahrt- Verhältnisse ungewöhnlich. Mehr nicht.

      Hintergrund: In der Zivilluftfahrt wird die Schräglage im Kurvenflug auf 25 Grad beschränkt, um den Passagieren Konfort zu bieten. Das hat was damit zu tun, daß die g- Load mit zunehmender Schräglage ansteigt, und bei 60 Grad Schräglage bereits 2 g erreicht. Dabei vorausgesetzt, level- flight. Ziehst Du bei 60 Grad keine 2 G, dann befindest Du Dich im Sinkflug.

      Fliegen kannst du mit den Flugzeugen sehr viel mehr, als 25 Grad Schräglage. Aber wer will schon 2 G auf die Passagiere laden ?

      Der Bank- limiter bei Airbus ist 60 Grad, d.h. da greift der Computer ein, egal was der Pilot eingibt.

      Boeings haben keine Flug- Steuerung, die über einen Limiter begrenzt werden. Ausnahme B 777.

      Die Kurve, die der Typ vor der Attacke flog, war also für Zivil- Flugzeuge ungewöhnlich eng, weil der sich nicht an die Zivil- Vorgabe hielt. Der wollte wohl vielleicht nochmal fun haben ? Mit der dort verwendeten Maschine kann der sogar 90 Grad Bank geflogen sein, zumal er sich dann auch hat abkippen lassen, also Höhe aufgab im turn.
      Die radar- Aufnahmen zeigen dieses ungewöhnliche Flug- Manöver. Das ist alles, Knallgas.

      Lies nicht solche Schundseiten, hörst Du ? Da schreiben Leute über Sachen, von denen sie nichts verstehen, oder aber, um aufzumischen.

      Fazit. es ist definitiv falsch: weil er selbst von Profis im Simulator so nicht geflogen werden kann...

      So, ich geh nun in die Heia, n8
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 01:54:52
      Beitrag Nr. 24.208 ()
      google mal nach knallgas, soweit ich mich erinnere, war der Typ, der die Pentagon- Maschine flog, der einzige, der eine richtige Flugausbildung als Militär- Pilot hatte.

      So nun aber....
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 08:14:18
      Beitrag Nr. 24.209 ()
      moin SEP, wie ich ja schon sagte, können wir Älteren uns auf unsere Erinnerung nicht mehr so gut verlassen.

      - Oder klingt das etwa nach einer "richtigen Flugausbildung als Militärpilot?"
      http://www.911-strike.com/remote_skills.htm

      Und ich meinte oben natürlich nicht die recht abenteuerliche Kurve beim Anflug, die hätte grundsätzlich jeder Dödel fliegen können... wenn er nur beherzt genug mit dem Querruder an die Sache rangeht, gleichzeitig mit dem Seitenruder sauber das Gegendrehmoment auffängt und wenn er dann bei 90° bank daran denkt, dass er da mit dem *Höhen*ruder den Kurvenradius zieht.

      - Ich kenn`s nur vom Segelfliegen und ob der gute Hani das konnte sei mal dahingestellt... aber egal.

      Worum`s mir geht, sind die letzten paar Meter von der Strasse bis in`s Ziel.

      Durch die gekappten Strassenlampen haben wir den Beweis, dass die Höhe über Grund dort so gut wie Null war.
      Der Rasen vor dem Pentagon zeigte aber keinerlei Spuren einer Bodenberührung der Motorgondeln, was nur den Schluss zulässt, dass der Flieger da mit absolut waagerechten Flächen drübergesaust sein muss, mit einer Geschwindigkeit, zu der hier
      http://www.wtc-terrorattack.com/pentagon__daten.htm
      folgendes steht:

      "Boeing kann nicht grundsätzlich ausschließen, dass 850 km/h für kurze Zeit möglich sind, da es hierüber keine verlässlichen Erkenntnisse gibt."

      DAS meinte ich mit dem Problem, so im Simulator zu fliegen... in Realitas hat`s sicher noch kein lebender Airliner ausprobiert.

      Und erst danach geht`s ja dann weiter mit den fehlenden Wrackteilen und den "völlig" zerstörten blackboxen, die ja eigentlich den kompletten Flieger als Knautschzone vor sich hatten, als dieser so steckerlgerade in die Mauer gesaust ist....

      Dass da ein Flieger rein ist, darüber besteht ja wohl kein Zweifel und es gibt auch auf obiger Seite genug Augenzeugen dafür.

      Nur... ob das tatsächlich eine 757 war? Jetzt bist Du mal an der Reihe und rechnest uns aus, wie lange der Wimpernschlag gedauert hat, während dessen dieser Flieger für die Zeugen aus der Nähe und von querab sichtbar war... :D

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 09:54:10
      Beitrag Nr. 24.210 ()
      [posting]17.630.869 von knallgas am 21.08.05 08:14:18[/posting]knallgas, gibst auf, der wird nie was zugeben. Das ist doch Masochismus. Der weiss genau, dass da einige oberfaul ist.

      Für mich beschränkt sich der Vorgang im wesentlichen auf folgende Frage: Wie kann ein Flugzeug von 100 Tonnen Gewicht und einer Spannweite von fast 40 Metern durch ein sechs Meter grosse Loch fliegen (wobei sich die Flügel "schockartig" angelegt haben) und dann im Nirwana verschwinden? Vielleicht eine eine Quantenunregelmäßigkeit oder ein Wurmloch in andere Universen. Soll es ja alles geben.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 11:22:36
      Beitrag Nr. 24.211 ()
      [posting]17.630.950 von Zaroff am 21.08.05 09:54:10[/posting]Ja du hast recht, lieber zaroff. Und ich finde es ganz schlimm von sep, dass er euch nicht recht gibt. Denn er müsste eigentlich wissen, dass eurer eigenen vorstellungswelt und realität nicht mit vernunft und rationalität beizukommen ist.
      Deshalb meine verwunderung darüber, wieviel energie und zeit hier sinnlos vertan wird,nur um euch vergebens die simple idee nahezubringen, dass in einer offenen demokratie wie z.b. a la usa verschwörungen aus praktischen gründen nicht funktionieren können. Ich versuchs euch erst garnicht zu erklären, denn wahnhafte vorstellungen sind im prinzip nicht zu heilen.

      Helfen bedeuted,m an kann euch nur bestätigen was ihr bereits fest glaubt und hoffen,dass ihr dann weitere verschwörungen zum gaudi des publikums hier aufdeckt.


      Vielleicht regt euch das nachstehende ein bisschen zum nachdenken der eigenen position an.

      Warum verunglückte Prinzessin Diana? Weshalb gibt es AIDS? Wieso hat niemand die Ereignisse des 11. September 2001 verhindert? Wer bringt Kriege, Konflikte, Katastrophen und Wirtschaftskrisen in die Welt? Ganz einfach: "SIE!"
      Und wer sind "SIE"? Die Illuminaten. Die Freimaurer. Das Pharmakartell. Die Juden. "Männerbünde". Geheimgesellschaften. Zusammengefasst: Verschwörer, die alle Machtzentren wie etwa Politik und Medien infiltriert haben, "hinter den Kulissen" die Fäden ziehen und das Weltgeschehen nach ihren eigenen Interessen manipulieren.
      "Vertrauen Sie niemandem!" "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen." "Alles hängt mit allem zusammen." - Dieser Dreiklang aus Argwohn, Unsicherheit und Sinnsuche bildet das Grundgerüst für Verschwörungstheorien. "Irgendetwas" scheint nach dem persönlichen Empfinden vieler Menschen mit unserer Welt nicht mehr zu stimmen - und da die tatsächlichen Ursachen und Gründe für internationalen Zwist, Terroranschläge, Seuchen, Teuerungswellen, Massenarbeitslosigkeit, Hungersnöte etc. schwer durchschaubar sind, schießen einfache Antworten auf sehr komplizierte Fragen ins Kraut: So verbreiten z.B. amerikanische Milizen im Internet die Botschaft, dass die Regierung sich gegen das Volk verschworen habe; es sei gar an der Zeit, Waffenlager anzulegen. Neonazis faseln von geheimen "Plänen zur Unterwanderung des deutschen Volkes"; die Einwanderung von Asylbewerbern sei eine "systematisch eingesetzte Ausrottungswaffe". UFO-Fanatiker haben offenkundig ein besonderes Faible für die Geheimdienste und stellen sie unter Pauschalverdacht: Diese hielten Informationen über UFO-Abstürze und das Entführen von Erdenbürgern zurück, die ins All entführt würden. Religiöse Grenzgänger meinen im Weltgeschehen das Wirken von Kräften zu erkennen, die als "satanisch" oder "teuflisch" charakterisiert werden.

      Gemeinsam ist all diesen Behauptungen, dass sie "keine Denkfigur eines rational gesicherten Diskurses" (Das Sonntagsblatt, 1996) sind. Mit anderen Worten: Sie werden gerne geglaubt, stellen aber wenig mehr als eine rein subjektive Gewissheit dar, die keinerlei Rechtfertigung bedarf. Verschwörungstheorien sind selbstimmunisierend, d.h.: Sie sind weder zu beweisen noch zu widerlegen, und jeder Kritiker kann problemlos verdächtigt werden, selbst Teil der Verschwörung zu sein.

      Sozialwissenschaftler deuten Verschwörungstheorien als eine Art "Weltformeln des Übels": "Der Gewinn eines auf einer Konspirationstheorie basierenden Deutungsmusters oder Weltbildes liegt für diejenigen, die es akzeptieren, in Folgendem: Erstens ermöglicht oder zumindest erleichtert es ein solches Muster, dissonante [widersprechende] Wahrnehmungen zu reduzieren. Zweitens erlaubt es,(vermeintlich) einfache Lösungen für komplexe Sachverhalte zu liefern. Anziehungskraft und Verbreitung von Verschwörungstheorien verdanken sich ihrer Funktion, Gruppen oder Einzelne, die unter Stress geraten, vom Druck der Realität weitgehend zu entlasten … Einzelne, Gruppen, Schichten, Klassen, Völker, Nationen, Rassen, Kulturen machen sich mit Hilfe solcher Theorien und der mit ihnen verbundenen Deutungsmuster scheinbar zum Herrn von Verhältnissen, deren Herr sie gerade nicht sind." (Groh 1996). Oder wie es der Regisseur des Verschwörungs-Thrillers "Fletcher`s Visionen", Richard Donner sagt: "Man fühlt sich wohl bei der Vorstellung, dass es bösartige Mächte gibt, an denen man seine Wut auslassen kann".

      Harmlos ist das nicht unbedingt. So ist beispielsweise historisch erwiesen, dass die gefälschte antisemitische Hetzschrift "Protokolle der Weisen von Zion" (Inhalt: die Mär von der jüdischen Weltverschwörung) von Hitler bereitwillig aufgegriffen wurde, um seinen Versuch zu rechtfertigen, während des Zweiten Weltkrieges die Juden auszurotten.

      Verschwörungstheoretiker glauben die "geheimen" Mechanismen hinter dem Weltgeschehen zu kennen. Psychologisch betrachtet stützt diese Vorstellung wohl nicht zuletzt auch das eigene Selbstwertgefühl - der Verschwörungstheoretiker kann sich selbst zum überlegenen "Wissenden" stilisieren. Verweisen auf Fakten und auf die offenkundige Implausibilität der meisten Verschwörungstheorien setzten Konspirations-Anhänger unangreifbare "Prinzipien" entgegen, nach denen z.B. jede Wirkung eine klar erkennbare Ursache haben müsse. Der bekannte Autor Robert Anton Wilson ("Illuminati") erklärt dagegen zu Recht: "Verschwörungstheorien entstehen aus der Unfähigkeit des Menschen, komplexe Abläufe zu verstehen. Vor allem aber kann er den banalen Zufall nicht ertragen. Er benötigt immer eine Kausalbegründung, um dem Ereignis den Schrecken des Unbestimmbaren und somit die vermeintliche Sinnlosigkeit zu nehmen."

      Bernd Harder

      Literatur:

      Gerlich, Nick (1998): Tragedy on Elm Street - Facts and Fictions in the JFK Assassination. In: Skeptic Volume 6, No. 4, S. 40 - 49.
      Snyder, Arthur and Snyder, Margaret (1998): Case Still Open - Skepticism and the Assassination of JFK. In: Skeptic Volume 6, No. 4, S. 51 - 63.
      Harder, Bernd (1999): X-Akten gelöst - Die Enträtselung der "unheimlichen" Fälle, Alibri.
      Groh, D. (1996): Verschwörungen und kein Ende. In: Kursbuch Verschwörungstheorien. Rowohlt, Berlin.
      Gugenberger, E., Petri, F., Schweidlenka, R. (1998): Weltverschwörungstheorien. Die neue Gefahr von Rechts. Deuticke, Wien-München.
      Schetsche, Michael (1998): "I want to believe" -Zur soziologischen Erklärung abweichender Realitätswahrnehmungen. In: Skeptiker 2/1998, S. 59 - 64.
      Pipes, D. (1998): Verschwörung. Faszination und Macht des Geheimen. Gerling Akademie Verlag, München.
      Pörksen, B. (1996): Weltformel des Übels. In: Das Sonntagsblatt, Hamburg.
      Sander, H.-D. (1996): Thesen zur Entstehung und Wirkung von Verschwörungstheorien. Im Internet unter www.staatsbriefe.de/1994/1996/verschw.htm.
      Wilson, R.A. (2000): Das Lexikon der Verschwörungstheorien. Eichborn, Frankfurt a. M.
      Vankin, J., Whalen, J.(1999): Die 50 größten Verschwörungen aller Zeiten. Heel, Königswinter
      Wilson, R.A., Bröckers, M. (2002): Das Lexikon der Verschwörungstheorien. Verschwörungen, Intrigen, Geheimbünde. Piper, München
      Linse, Pat (ed.)(2001): Did we land on the moon? Jr. Skeptic special. In: Skeptic Volume 9, No. 1, p. 97- 104. (Sehr guter Artikel mit vielen Bildern)
      Oberg, James (2003): Lessons of the `Fake Moon Flight` Myth. In: Skeptical Inquirer, March.
      Linktipps:

      Die Top Ten der Verschwörungstheorien
      Eintrag im Wörterbuch der Skeptischen Ecke: Verschwörungstheorien
      www.conspiracy.org, http://www.paranormal.de/geheim/, http://www.ufos-aliens.co.uk/ (umfangreich, v.a. Verschwörung im "grenzwissenschaftlichen" Bereich: UFOs etc. Mit vielen Klassikern der UFOlogie: MJ-12, Aurora, Area 51 etc.)
      http://www.mysteries-megasite.com/main/bigsearch/conspiracie… (umfangreiche Linkliste)
      http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&ie=UTF-8&group=alt.… (Liste der elektronischen Diskussionsgruppen zum Thema "Conspiracies", daneben gibt es noch die beiden deutschsprachigen Gruppen de.alt.soc.verschwoerung und z-netz.alt.verschwoerung)
      (nicht ganz ernst: die "Bielefeld-Verschwörung")
      Verschwörungen im Rahmen der Terroranschläge vom 11.9.2001: http://www.csicop.org/hoaxwatch/ und http://www.snopes.com/rumors/rumors.htm
      und e-skeptiker Nr. 4/ 2003: Verschwörungstheorien zum 11. September haben Konjunktur - oder wie abstruse Thesen die Bestsellerlsiten stürmen.

      Zur angeblich gefälschten Mondlandung: http://www.badastronomy.com (Internetseiten von Philip Plait, Autor des Buches "Bad Astronomy")
      http://www.ufos-aliens.co.uk/cosmicapollo.html (viele Filmsequenzen)
      Michael Shermer`s Did we really land on the moon?.
      Spiegel.de Themenabend Mondlandefake Mondlandungs(f)lüge. Sehr umfangreiche Infoseite mit vielen Erklärungen in deutsch.
      http://www.apollohoax.com (sehr umfangreich)
      http://www.redzero.demon.co.uk/moonhoax/
      http://www.hns.de/da-draussen/Glauben/mond.html(mit vielen weiterführenden Links)
      http://science.nasa.gov/headlines/y2001/ast23feb_2.htm (NASA-Seiten zum Thema) http://curator.jsc.nasa.gov/curator/lunar/tour/Display.htm (ebenfalls von der NASA)
      http://pirlwww.lpl.arizona.edu/~jscotti/NOT_faked/FOX.html
      http://www.apollo-projekt.de (umfangreich, mit vielen Links)

      Meldung im e-Skeptiker zum Thema Ist die Mondlandung nur eine Fälschung mit weiterführenden Links

      Schwerpunktthema im Skeptiker 2/1998

      Magazinbeitrag von Bernd Harder zum Thema Verschwörungstheorien im Skeptiker 3/2000
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 11:58:16
      Beitrag Nr. 24.212 ()
      [posting]17.631.143 von Nannsen am 21.08.05 11:22:36[/posting]Falsch Nannsen, ganz falsch.

      Es gab Dutzende Verschwörungen in den USA. Dieses Land ist das Land der Verschwörungen.

      Sie können dort nicht funktionieren?

      Nehmen wir z.B. die Ermordung von Kennedy. Selbst ein Kongress-Ausschuss hat festgestellt, es sein eine Verschwörung gewesen.

      Was du leider noch immer nicht begriffen hast: Auch die Mär von der grossen islamischen Teppichmesser-Verschwörung ist nur eine Verschwörungstheorie. Die du zu pflegen scheinst. Guten Tag, Herr Verschwörungstheoretiker. :D
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 12:09:05
      Beitrag Nr. 24.213 ()
      Ja,ja, lieber zaroff. Und nun beruhige dich wieder. Wenn gleich der onkel mit der jacke kommt, schön artig mitmachen.
      der onkel will nur etwas verschwörung mit dir spielen wenn er dir die jacke hinten zuknöpft.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 12:15:49
      Beitrag Nr. 24.214 ()
      ach nannsen... für diesen naiven Kinderglauben

      ...dass in einer offenen demokratie wie z.b. a la usa
      verschwörungen aus praktischen gründen nicht funktionieren können.


      bis`te doch eigentlich auch schon zu alt.

      Das muss also auch bei Dir andere Gründe haben, dass Du die Realität derart hartnäckig ausblendest. Diese Gründe sind zwar einigermassen nachvollziehbar, man mag`s halt nicht, wenn akkurat Diejenigen, denen man sich weltanschaulich am nächsten fühlt, sich als Massenmörder erweisen.

      Aber gerade Du solltest doch gelernt haben, wann man eine unhaltbare Position glattstellen sollte.

      USA und offene Demokratie, jaja. - War da nicht z.B. was mit Nixon & Watergate?

      Und dass der Kennedy - Mord heutzutage aus praktischen Gründen nicht mehr durchginge, weil es nicht nur das eine Zapruder Video gäbe, sondern soviele Bilder im web schon nach ein paar Stunden, die zeigen, wie ihm der Schädel in der falschen Richtung davonfliegt... da würde dann tatsächlich Deine offene Demokratie dafür sorgen, dass es anders weitergeht, als seinerzeit.

      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 12:39:48
      Beitrag Nr. 24.215 ()
      015
      Na wunderbar Nannsen,nun gehe mal auch noch auf die verschwörungstheorien des G.Bush über die mächte des bösen ein.
      Es soll ja keine einseitigkeit sein,kläre doch mal den Sep ein bisschen auf,der dem gegenpol bildet und als wahrer "realist" nur bewunderung erzeugt.
      Da sämtliche glaubenssekten und ihre motivation nicht immer klar erkennbar ist,dienen mir deine ansichten schon öffters als richtschnur was wirklich dahinter steckt.
      thx endaxi
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 13:30:04
      Beitrag Nr. 24.216 ()
      [posting]17.630.869 von knallgas am 21.08.05 08:14:18[/posting]knallgas, sei mir nicht böse. Ich hatte gesagt, die Sache ist für mich abgeschlossen. Natürlich kannst Du versichen, Dich darüber hinwegzusetzen, und nochmals nachhaken. Das hatte ja auch Erfolg. Dein 013, da habe ich nun nur noch Deinn ersten paar Sätze gelesen. Es ist hahnebüchener Unsinn. Es ist wirklich grotesker Müll, was Du da in den ersten 5 Zeilen absonderst. Du solltest Dich, zumindest was Fliegerei angeht, von Begriffen wie Gegendrehmoment, mit dem Höhenruder den Kurvenradius ziehen und dergleichen, etc so fern wie irgend möglich halten.

      Die Sache ist für mich abgeschlossen. Es übersteigt meine Fähigkeiten, Leuten, deren Phantasie das Fachwissen bei weitem übersteigt, die fachlichen Zusammenhänge darlegen zu wollen, zumal ich natürlich auch nicht alles überblicken kann. Jeder mögliche Interpretationsfehler meinerseits führt dann zu einem völlig falschen Triumpf auf der Seite der Laien. Natürlich gönne ich diesen Triumpf, jedoch für die Interpretation der Geschehnisse führt das in die völlig falsche, auf jeden Fall in eine irreale Richtung.

      OK ?
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 13:36:13
      Beitrag Nr. 24.217 ()
      [posting]17.631.395 von endaxi am 21.08.05 12:39:48[/posting]nannsen, 015, Danke Dir.

      Es gibt eine Diskrepanz zwischen der Art, wie man sich selber sehen möchte und dem, was man tatsächlich überblickt. Der normale Mensch versucht, die eigenen Fähigkeiten dann auf den Prüfstand zu stellen, d.h. sich zu vergewissern, ob er die eigenen Fähigkeiten tatsächlich richtig beurteilt.

      Andere negieren, was sie jederzeit um sich herum sehen, und verzichten auf diese Überprüfung, und gehen direkt ins Internet, um dort ihre vermeintlichen Fähigkeiten bewundern zu lassen.

      Denen wird man dann zum Gegenspieler, wenn man das nicht rechtzeitig durchschaut. Und es gibt viele davon, die sich dann an deren fersen heften. Mehr oder weniger frustriert. Warum wohl.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 13:39:11
      Beitrag Nr. 24.218 ()
      ein Zitat aus Deinem obigenen post noch, @ nannsen:

      "Harmlos ist das nicht unbedingt. So ist beispielsweise historisch erwiesen, dass die gefälschte antisemitische Hetzschrift " Protokolle der Weisen von Zion" (Inhalt: die Mär von der jüdischen Weltverschwörung) von Hitler bereitwillig aufgegriffen wurde, um seinen Versuch zu rechtfertigen, während des Zweiten Weltkrieges die Juden auszurotten. "

      Genau darum geht`s mir doch auch!

      Die Dinge um den 0911 sind geschehen und Vergangenheit, ich war nicht persönlich betroffen, auch Angehörige und Freunde nicht.

      - Warum also dieses hartnäckige Herumreiten auf den Fakten, wo`s doch viel einfacher wäre, Deinem Rat "was ich nicht weiss" zu folgen?

      Ich möchte recht gerne in meinem Land mit meinen muslimischen Mitbürgern in Frieden alt werden können und nicht von den amerikanischen NeoCons auf die gleiche Schiene geschoben werden, auf die Hitler damals unsere Eltern geschoben hat.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 13:57:19
      Beitrag Nr. 24.219 ()
      OK !

      - Aber das hier

      http://www-imk.fzk.de/asf/kasima/aktuelles/modellbau/flugphy…


      liest Du bitte noch durch. Wer weiss, wozu Du es nochmal brauchen kannst? :D

      LG,
      k.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 14:04:24
      Beitrag Nr. 24.220 ()
      [posting]17.631.834 von knallgas am 21.08.05 13:57:19[/posting]Vielen dank.

      Ich wußte aber schon, mit wem ich mit Dir zu tun habe, und warum ich es ablehne, weiter mit Dir zu diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 19:31:33
      Beitrag Nr. 24.221 ()
      #021 Sep natürlich bewundere ich mich ständig selbst und will andere daran teilhaben lassen.
      Es soll auch welche geben die sich nur darüber informieren wollen,ohne letztendlich eine festgelegte meinung zu haben,was sicherlich auf dich mehr zutrifft.
      Wie weit man sich selbst trauen darf(kann)zeigt sich meistens erst später,falls man der erneuten beurteilung
      aufs neue zustimmen kann.
      Dies dürfte der wesentliche unterschied zwischen uns sein,dafür verdienst du natürlich auch bewunderung.
      muss doch mal gesagt werden,obwohl meine eitelkeit, ansonsten sowas kaum zulassen kann.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 19:54:26
      Beitrag Nr. 24.222 ()
      @ sep

      die 3.400 g sind amtlich.

      Diese Zahl taucht in allen Quellen auf.

      Sie beziehen sich natürlich nicht auf die gesamtkiste (die ist im Ernstfall ja zusätzliche "Knautschzone" ) , sondern auf den inneren Container mit den Bändern/Festspeichern.

      Wie Du schon richtig bemerktest, ist aber zumeist bereits das äussere behältnis durch das zusammenstauchen kaum zu öffnen, also ist normalerweise genau das GEGENTEIL des hier angeblich passierten der Fall, wo ja der Inhalt bei offenem äusseren behältnis weitab

      "gefunden"

      wurde.

      So, wie ich das verstanden habe, ist der 3.400 g-test für jedes Behältnis individuell wie auch die anderen testvorgänge, die ich beschrieben fanbd und postete, ZWINGEND erforderlich.

      Nun - Das NASA-Programm zeigt ja durchaus, was von MIL-Spezifikationen (wenn man sich die mal anschaut, ist das ja auch nicht besonders beeindruckend, eher enttäuschend) und US-verarbeitungsqualität in bestimmten Fällen zu halten ist :D - trotzdem ist die NTSA ja wohl ziemlich knallhart und vorbildlich und daher vertraue ich deren Vorschriften und deren Kontrollen zu deren Einhaltung mehr als der NASA, wo man ja ofensichtlich gerne mal Menschenleben dem nationalen Prestige unterordnet.

      Wie gesagt: 3.400g ist sicher richtig.

      @ derIsländer

      nun- es ist eben ein Unterschied, ein Flugzeug zu fliegen oder zu landen. Dazwischen liegen Welten.

      ich kann nicht fliegen, aber ich schätze fliegen können = 2% des erforderlichen Könnens beim Landen und 20% des Könnens beim Start. Belegt ja auch in etwa jede verfügbare Flugunfallstatistik. ;)

      War ja auch der Grund, weshalb sich der aufmerksame Flugzeuglehrer damals so wunderte und den versagern von FBI und CIA die Täter auf dem Silbertablett präsentierte.

      was die natürlich mal wieder vermasselten.

      Wie gesagt, äusserst merkwürdige Umstände und weiterhin viele ungeklärte Fragen, die übel aufstoßen.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 20:36:39
      Beitrag Nr. 24.223 ()
      [posting]17.633.730 von Deep Thought am 21.08.05 19:54:26[/posting]OK, 3400 g amtlich.

      Ich nehme an, der Box war nicht ordnungsgemäß verschlossen. Das ist dann eine Wartungs- Sache. Shit happens. Die haben die Bänder ausgewertet, keine verwertbaren Erkenntnisse gefunden. Es ist sehr misteriös. Man muß allerdings wissen, daß das Band sowieso nur 30 Min aufzeichnen kann, dann überschreibt es sich wieder. Endlos-Band.

      Ja, es ist ein Unterschied, in welcher Flugphase man sich befindet. Du hattest mir mal berichtet, daß Du in Frankfurt an Erste- Hilfe- Kursen bei der LH teilgenommen hast. Ich nehme an, es handelt sich dabei um Refresher für Crews ? Da kannst Du doch mal fragen, ob sie Dich mal mit in den Simulator nehmen können. Wenn Du den richtigen ansprichst, das machen die. Versuchs halt mal.

      Das Flugzeug war in der hier zur Frage stehenden Kondition nicht mehr zu landen, auch von Profis nur mit Glück. Beide Triebwerke weg, und keinen Hydraulik- Druck für die Steuerung, eine derartige Landung steht nicht einmal mehr in den emergency- procedures für die B 737.

      Ich weiß von Fällen, wo ein 2 eng nach Totalausfall der Triebwerke noch gelandet wurde. Es mag mehr geben. Zweimal fehlte Sprit. Einmal in Nordamerika, der Pilot war aus der Gegend und wußte von einer stillgelegten Landebahn in der Nähe, auf der er sicher landen konnte. Der einzige der Vorfälle, der mit Profis am Steuer nicht in einem crash endete. Das andere war ein Hapag- Lloyd- Airbus A 310. Das war übrigens der einzige der hier geschilderten Fälle, wo eine RAT an Board war. Ein anderer Vorfall betraf die SAS, eine DC 9, die nach dem Start wegen Vereisung beide Triebwerke verlor ( d.h. die gaben keinen Schub mehr) die konnten umkehren und haben das Flugzeug gelandet, das ist dann auseinandergebrochen. Der 4. Fall, ebenfalls Vereisung, Wartungsfehler, betrifft eine Fokker 100 der AUA, im Anflug auf München. Alle diese 4 hatten jedoch noch Hydraulik - Druck auf dem System. Das heißt, das Flugzeug war noch steuerbar.

      Für den Luftfahrtmechaniker: Windmilling bringt den notwendigen Druck. Speed ist dazu notwendig. D.h. im Approach wirds dann eng.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 21:12:21
      Beitrag Nr. 24.224 ()
      [posting]17.631.769 von knallgas am 21.08.05 13:39:11[/posting]Nannsen hat Recht.

      In einer funktionierenden Demokratie ist eine Verschwörung unmöglich, denn die gegenseitige und eigennützige Selbstkontrolle der demokratischen Medien mit im Zweifelsfalle eigenen unabhängigen Fachleuten usw. würde dies praktisch nicht zulassen.

      Selbst der private "Blow Job" unterm Schreibtisch des Präsidenten wurde bekannt, weil es nur eine einzige Mitwisserin gab.
      Bereits diese eine war eine zuviel um etwas unterm Schreibtisch zu halten. Wieviel Mitwisser würde es bei einer Verschwörung in den von dir befürchteten Dimension geben?
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 22:06:53
      Beitrag Nr. 24.225 ()
      @ sep

      Der kurs in Ffm war eine flugmedizinische Basisausbildung für flugbegleitende Ärzte.

      Vom Chef der Flugmed. Abtlg. der Lufthansa geleitet (sehr gut, weil launig-brilliant)
      Daher weiss ich auch seitdem einiges, was so mancher Passagier erst im Ernstfall erfährt (notfalls am eigenen leib und zu spät) und was für einen Arzt eher niederschmetternd ist (z.B. der damalige lächerliche Inhalt des Emergency kit, mit dem man vor 10 Jahren eigentlich nix richtig behandeln konnte ausser Kopfschmerzen und Ubwohlsein) , der aber nach nunmehr 10 JAhren zumindest bei den Qualitäts-Marktführern drastisch besser geworden ist.

      Nach wie vor sind auch nach dem nachstehenden Artikel viele Dinge sehr rätselhaft.

      Auch ein Sportflugzeugpilot wird ein Funkgerät bedienen können und das wird vermutlich auch das erste sein, was er machen wird: gleich Mayday auf der Notruf-Frequenz, sich Expertenrat per Funk ranholen und vor allem vorrangige Flug-und Landerechte sowie eine perfekte Rettungsvorbereitung (Schaumteppich, Katastrophenalarm etc) am Flughafen sichern.
      Erst recht, wenn neben einem Passagierflugzeug (im Artikel fälschlich als "Kampfbomber" beschriebene) Abfangjäger mit bekannter traditioneller Aufgabenstellung erscheinen. Das weiß sogar ich, dass es da nur eine sache gibt: das ist eine massive Drohung.

      So blöd, dass man mit knappem Sprit auf einen int. Flughafen ohne Funkkontakt oder wenigstens zeichen zu den Jägern zufliegt und nicht nur die Menschen an Board sondern viele andere gefährdet, kann einfach keiner sein.

      Mir kann auch keiner erzählen, die beiden Abfangjäger wären nur zum zeitvetreib ein bißchen mitgeflogen und vor allem kann mir keiner erzählen, die Fluglotsen wären nicht durch die Militärpiloten bestens informiert gewesen und es hätte keine bereits ablaufende Notfallstandards am Flughafen gegeben..... und die Fluglotsen hätten eine seit Stunden überfällige Maschine einfach nicht beachtet - 10 km vom Flughafen entfernt (nicht einmal Griechen! ;) ) .... es sei denn, man hätte wegen des Auftrages der Kampfpiloten sicher nicht mehr mit dem Eintreffen der Boeing rechnen müssen... ;)

      dann nämlich hätte man genau das Gegenteil gemacht: möglichst wenig Staub aufwirbeln...


      Andererseits ... seit dem ZUsammenstoß über dem Bodensee ist mein vertrauen als Passagier zumindest in private Flugsicherungen nicht mehr existent...


      Daher auch mein immer noch bestehender verdacht, daß man das fälschlich (?) "eindeutig" als gekdnapptes potentielles Attentatsflugzeug einstufte und die letzte sekunden vor Eintreten in Luftraum über einer Millionenstadt unschädlich machte.

      Ich würde das durchaus als schreckliche, aber im gegenwärtigen politischen gesamtzusammenhang und bei im konkreten Falle vorliegenden verdachtsmomnenten "verständliche" bzw. nachvollziehbare zwangs-kalkulierte Fehlentscheidung ansehen.

      Eine möglicherweise gewagte vermutung, aber bei den vielen äusserst widersprüchlichen Merkwürdigkeiten keineswegs ohne Substanz.

      Wie die geschichte zeigt, ist Vertuschen in allen Staatsformen dieser Erde gang und gäbe.

      Ich könnte mir übrigens auch vorstellen, daß terroristen irgendwann einmal bewusst einen solchen Fall mit einer Abschusss-fehlentscheidung provozieren, um dann bei einem folgenden echten Attentat die Abschuss-hemmung um entscheidende Minuten zu verlängern.

      jetzt der focus-artikel:


      http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1…


      Todesflug von Athen
      Tiefes Atmen in Cockpit


      21.08.05 |

      Gab es einen Sabotageakt? War es eine Generalprobe von Terroristen, die etwas Größeres in der Region planen? Oder brach eine Schlägerei zwischen den Piloten im Cockpit aus?


      Von Takis Tsafos

      Diese und andere Spekulationen kursieren bei zyprischen und griechischen Boulevardblättern mangels genauer Angaben über die Umstände, unter denen 121 Menschen beim Absturz einer Boeing 737-300 der zyprischen Fluggesellschaft Helios am 14. August ums Leben kamen. Kaum ein Experte glaubt jedoch an die wilden Gerüchte.

      Dreimal „Mayday“

      Nur eines ist sicher: Eine unbekannte männliche Stimme rief dreimal „Mayday“ – das internationale Wort für Notfälle. Das ergab nach Angaben des griechischen Fernsehens (NET) vom Sonntag die Auswertung des Stimmenrekorders. Außerdem hörten die Spezialisten ein „tiefes Ein- und Ausatmen“ im Cockpit – vermutlich vom Steward, der vergeblich versuchte notzulanden.

      Chefermittler Akrivos Tsolakis, ein Mann mit einer fast 40-jährigen Erfahrung in Sachen Luftfahrt, und die aus den USA angereisten Boeing-Experten bemühen sich um Sachlichkeit. „Wir werden diesen Fall, so schwierig er auch ist, klären und alle Details vorlegen.“

      Probleme mit der Kühlung

      Aus den bislang vorliegenden Fakten ist eine Rekonstruktion des Todesfluges – mit einigen Lücken – möglich. Die Maschine hob gegen 9.07 Uhr Ortszeit in Larnaka (Zypern) ab. Wenige Minuten später meldet der deutsche Pilot, er habe Probleme mit der Kühlung der Elektronik (Computer). Der britische Techniker der Helios Airways übermittelt ihm aus Larnaka, er solle das primäre Kühlungssystem abschalten und das sekundäre einschalten. „Wo ist die Sicherung?“ fragt der Pilot. „Hinter deinem Sitz", antwortet der Techniker.

      In diesem Moment gibt es die ersten Funkunterbrechungen und Störungen. „Word Confuse“ (Kommunikationsprobleme), konstatiert der britische Techniker. Er vermutet, dass der deutsche Pilot sein Englisch nicht versteht und schlägt vor, dass der zyprische Co-Pilot mit einem zyprischen Techniker auf einer anderen Frequenz griechisch sprechen soll.

      Plötzlicher Sauerstoffmangel

      Dieses Gespräch findet nie statt. Denn gleichzeitig tritt in der Unglücksmaschine ein plötzlicher Sauerstoffmangel auf, wie der Daten-Flugschreiber belegt. Im Cockpit gibt es andauernde akustische Alarmsignale. Über den Passagiersitzen fallen die Sauerstoffmasken aus ihren Gehäusen.

      So könnte es gewesen sein: Die Piloten waren beschäftigt mit der Lösung des Problems der Kühlung und des Sauerstoffmangels. Dabei bemerkten sie nicht, dass sie mittlerweile die Schwelle von 13 885 Fuß (fast 3700 Meter) Höhe überschritten, weil sie vorher den Autopiloten eingeschaltet hatten. Der Autopilot bringt sie langsam auf 34 000 Fuß (rund 10 400 Meter).

      Bis zur Höhe von 13 885 Fuß bekommt der Mensch genug Sauerstoff, um gut denken und arbeiten zu können. Darüber hinaus beginnt ein Zustand, der von Konfusion bis zu Ohnmacht und Koma gehen kann, wie Experten erläutern. Ein Unfall sei meist auf eine Kombination technischer Probleme und menschlicher Fehler zurückzuführen, meint Chefermittler Tsolakis.

      Funkkontakt brach ab

      Der Funkkontakt brach wahrscheinlich ab, weil sich die Maschine aus der Region der Flugsicherung Zyperns entfernte und die Kommunikationsfrequenz nicht auf die der Flugsicherung Athens umgestellt worden war. Mit mindestens einstündiger Verspätung bemerken die griechischen Luftlotsen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie können keinen Kontakt aufnehmen. Alarm gibt es in Athen jedoch erst, als das per Autopilot gesteuerte Flugzeug den Airport Athen in Flughöhe („Cruising Altitude“) überfliegt und dann „Kurven in der Warteschleife“ dreht. Der Autopilot hatte keine anderen Anweisungen.

      Dann wird es dramatisch: Auf dem Stimmenrekorder ist der Notruf und ein „tiefes Ein- und Ausatmen“ vermutlich durch eine Sauerstoffmaske zu hören. Von Zeit zu Zeit auch ein Flüstern, als ob jemand mit sich selbst spricht, wie es heißt. Es wird vermutet, dass es sich um die Atemzüge des Stewards handelt, der die Todesmaschine notlanden wollte. Er hatte eine Pilotenlizenz für kleinere Maschinen. Vermutlich war er die „Gestalt", die Kampfbomberpiloten durch das Cockpitfenster gesehen hatten.

      Nach einem dreistündigen Irrflug fällt das eine und dann das andere Triebwerk der Maschine aus, der letzte Tropfen Treibstoff ist verbraucht. Das Flugzeug zerschellt auf einem Hügel rund zehn Kilometer vom Flughafen von Athen entfernt. Griechische Medien sind empört, weil die Fluglotsen fast eine Stunde lang nicht reagierten, als die Maschine stumm über der Ägäis flog.


      -----------------------------------

      Wer´s glaubt...
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 22:22:44
      Beitrag Nr. 24.226 ()
      [posting]17.634.230 von KongCristian am 21.08.05 21:12:21[/posting]Sicher eine ganze Menge. Nur reden wir hier nicht über einen blowjob, sondern eben von Verschwörung zum Massenmord. Keiner der Beteiligten würde auch nur den Versuch überleben, zu "plaudern"... ausserdem, wo sollte er das tun?
      Lee Harvey Oswald hatte auch keine Gelegenheit mehr, viele Interwiews zu geben.

      Wenn`s im Falle 0911 das Militär war.. die SPIEGEL - story scheint in die Richtung zu deuten, dass die ein Jahr lang Zeit hatten, um auf die ihnen bekannte Planung der Anschläge aufzusetzen... dann wurden für diesen Job auch sicher Leute ausgewählt, die sich eher lebendig begraben lassen würden, als Verrat an einer Sache zu begehen, an die sie glauben.

      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 22:40:57
      Beitrag Nr. 24.227 ()
      Eventuell eng denn da is noch ein Akkumulator (Druckspeicher) mit Restdruck da. :p
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 22:41:16
      Beitrag Nr. 24.228 ()
      meiner meinung nach völlig absurde Kausalkonstruktion:

      Plötzlicher Sauerstoffmangel

      Dieses Gespräch findet nie statt. Denn gleichzeitig tritt in der Unglücksmaschine ein plötzlicher Sauerstoffmangel auf, wie der Daten-Flugschreiber belegt. Im Cockpit gibt es andauernde akustische Alarmsignale. Über den Passagiersitzen fallen die Sauerstoffmasken aus ihren Gehäusen.

      So könnte es gewesen sein: Die Piloten waren beschäftigt mit der Lösung des Problems der Kühlung und des Sauerstoffmangels. Dabei bemerkten sie nicht :laugh: , dass sie mittlerweile die Schwelle von 13 885 Fuß (fast 3700 Meter) Höhe überschritten, weil sie vorher den Autopiloten eingeschaltet hatten. Der Autopilot bringt sie langsam auf 34 000 Fuß (rund 10 400 Meter).


      Die scheinbare Höhe (= tiefster Kabinendruck) des Fliegers beträgt immer den von höchstens 2000m.


      der sauerstoffgehalt ist überal gleich ( = 21%) , egal, ob ü.M. oder in 20 km höhe, nur der O2-Partialdruck ist halt mit der Höhe zunehmend vital gefährdend.

      Das heisst für mich erst mal es gab keinen Sauerstoffmangel-alarm, sondern einen Druckabfall-alarm für die Kabine.

      Das ist nach meinen Kenntnissen auch der Anlass für das autom. herunterfallen der Masken (die soweit ich mich erinnere, eh nur sauerstoff für 1-2 min. mit relativ niedrigem Flow bieten, dann ist Schluss ---> Stichwort Explosionsgefahr und Brandbeschleunigung)

      es gibt sicherlich keine Crew, die den GAU eines Druckabfalles der Kabine nicht mit sofortigem heruntergehen auf lebensgarantierende 3000m beantworten würde. Alle Passagiere, die ein wenig mehr als üblich krank sind, sind sonst wegen des dramatisch abfakllenden O2-Partialdruckes innerhalb relativ zeit bei über 4000m todgeweiht, so mancher kränkere auch schon bei 3000m.

      JEDER Pilot wird bei Ertönen des Druckalarmes sofort die Höhe checken. Und reagieren. Nur Idioten werden sich zu Zweit hinter den Sitzen zu schaffen machen, oder?

      dementsprechend ist die im Artikel angebotene Erklärung, dass man mit dem Kühlungs-und Sauerstoffmangelproblem beschäftigt gewesen wäre und daher den Druckabfall nicht bemerkt habe, völlig absurd. Es geht beim "Sauerstoffmangel" einzig und allein um um den Druckabfall, nix anderem (es sei denn, SChwelbrand mit CO-Bildung,aber das hat man ja ausgeschlossen) , weil es nur Mangel des Sauerstoff-PARTIALDRUCKES ist und kein O2-Konzentrationsmangel. Der O2-Partialdruck ist streng proportional dem Luftdruck.

      Die im Focus angebotene Erklärung ist also völlig Banane.

      Dabei bemerken sie nicht... ist ja wohl ein Schenkelklopfer.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 22:45:21
      Beitrag Nr. 24.229 ()
      [posting]17.634.712 von Deep Thought am 21.08.05 22:06:53[/posting]Tja, da ist eine Menge Spekulation da drin, was Du da schreibst. Du hast eine ziemlich feste Vorstellung, was wer wann machen würde. Ich teile sie nicht.

      Was meinst Du denn, wie man in einer B 737 auch nur die Frequenz rastet, um mayday überhaupt rufen zu können ?

      DT, ich rate Dir, halte Dich zurück, Du hast keine Ahnung.
      Ich meine das nicht böse.

      Ich sage Dir nur soviel: wenn Du eine Privatpiloten- Lizenz hast, und auf einer Cessna oder ähnliches Sprechfunk machen kannst, dann bist Du leider ohne Detail- Kenntnisse noch lange nicht in der Lage, die auf einer B 737 völlig anderen Kommunikations- Geräte zu bedienen. Du mußt dort schon genau wissen, was Du machen mußt, und das sieht völlig anders aus als in einem kleinen Flieger. Da hatte der scheinbar gut zu tun.

      Ich will mich aber hier nicht an solchen völlig sinnlosen Spekulationen beteiligen.

      DT, es hat keinen Zweck, sorry. Du unterstellst, daß die Welt Deiner Phantasie zu folgen hat, und was dem nicht entspricht, erscheint Dir verdächtig. Da kann ich einfach nicht mithalten.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:01:07
      Beitrag Nr. 24.230 ()
      Vielleicht kann Dir der Groupier aber weiterhelfen.

      Du bist in dieser Höhe, ohne zusätzliche Sauerstoff- Versorgung, nicht in der Lage, ein Funkgerät zu bedienen. Egal, ob es sich dabei um den Privatpiloten handelt, oder die beiden eigentlichen Piloten.

      Schaumstoffteppich: du bist nicht einmal in der Lage, Schaumstoffteppich zu denken, DT.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:01:32
      Beitrag Nr. 24.231 ()
      Ich wette selbst bei der 737 ist die gerade eingestellte Frequenz oben mittig am Instrumentenbrett ablesbar.

      121,500 AM Internationale Notfrequenz kennt selbst ein Segelfleiger.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:17:11
      Beitrag Nr. 24.232 ()
      Da ist allerdings was dran!

      Da wäre die Frage welche Maske hatte er auf der Hilfsflieger.

      Die für den Piloten vorgesehene oder die an der tragbaren O2-Flasche für Notfälle in der Kabine.

      Wenn letztere dann hatte er mit Sicherheit ein akkutes Kommunikationsproblem.

      In den Masken für die Piloten sind jedenfalls angeschlossene Mikrophone drin.

      Langsam frag ich mich was an diesem fliegenden Seelenverkäufer richtig funktionierte und was nicht.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:28:02
      Beitrag Nr. 24.233 ()
      Groupier, Du verlierst diese Wette. Es werden keine Frequenzen mittig am Instrumentenbrett angezeigt. Übrigens: nicht nur nicht in der B 737. Du redest wieder Stuß.

      Aber das war nicht die Frage an Dich.

      Es war auch nicht die Frage, ob irgendjemand nicht wissen wird, wie die Notfrequenz lautet.

      Die Frage lautete, wie sich das Leistungsverhalten unter Sauerstoffentzug darstellt. Beispielsweise in einer Höhen- Druckkammer.

      Wahrscheinlich stimmte das aber auch nicht, daß Du schonmal in einer solchen Kammer gesessen hast, oder dazu was sagen kannst.

      Du bekommst ja nicht einmal geregelt, auf Fragen zu antworten, wenn Du nicht in einer Höhen Kammer sitzt, sondern ganz einfach hinter Deinem Compuzter zu Hause hockst. Auf Deinem Chefsessel, natürlich.

      Auch da steht Dir der Käse, den Du letztlich hier verzapfst hast, und immer noch nicht bereinigen kannst, so hoch, daß Du einfache Fragen so beantwortest, als ob Du irre wärst.

      Leute, Leute.

      Also, das Höhenverhalten, der Abbau der eigenen Leistungsfähigkeit in großen Höhen ist derart, daß man ab einer bestimmten Druckhöhe nach relativ kurzer Zeit nicht einmal mehr einzahlig zählen kann. In 35 000 Ft Höhe ist nach ca. 30 Sekunden schluß.

      Das eigentliche Wunder ist dieser Typ, der da im Cockit rumgeklettert ist.

      Aber Leute, mir macht das hier keinen Spaß mit Euch. Ihr seid einfach zu gut.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:34:29
      Beitrag Nr. 24.234 ()
      Du bist in dieser Höhe, ohne zusätzliche Sauerstoff- Versorgung, nicht in der Lage, ein Funkgerät zu bedienen. Egal, ob es sich dabei um den Privatpiloten handelt, oder die beiden eigentlichen Piloten.

      Schaumstoffteppich: du bist nicht einmal in der Lage, Schaumstoffteppich zu denken, DT.


      schon klar. Der Alarm kam aber laut Artikel bereits in niedriger Höhe, die nicht sofort zu Handlungsunfähigkeit führt.

      deswegen weiss jeder, dass er SOFORT nach Druckabfall die Maske aufzusetzen hat, richtig?

      Zumindest der Copilot saß in seinem Sitz, (hatte er die Maske auf?) war jedoch zusammengesackt.

      Glaubst Du wirklich, dass der Flughafen NICHT alarmiert war?

      Obwohl seit mindestens 1-2 Std, Kampfflieger die Boeing begleiten und berichten, die Crew ist handlungsunfähig/Fremde sind im Cockpit?

      Ich glaube nicht, dass Du das glaubst.

      Tja, da ist eine Menge Spekulation da drin, was Du da schreibst. Du hast eine ziemlich feste Vorstellung, was wer wann machen würde. Ich teile sie nicht.

      Was meinst Du denn, wie man in einer B 737 auch nur die Frequenz rastet, um mayday überhaupt rufen zu können ?

      DT, ich rate Dir, halte Dich zurück, Du hast keine Ahnung.
      Ich meine das nicht böse.

      Ich sage Dir nur soviel: wenn Du eine Privatpiloten- Lizenz hast, und auf einer Cessna oder ähnliches Sprechfunk machen kannst, dann bist Du leider ohne Detail- Kenntnisse noch lange nicht in der Lage, die auf einer B 737 völlig anderen Kommunikations- Geräte zu bedienen. Du mußt dort schon genau wissen, was Du machen mußt, und das sieht völlig anders aus als in einem kleinen Flieger. Da hatte der scheinbar gut zu tun.



      Das klingt durchaus einleuchtend, aber es erklärt halt nicht den rest der Widersprüche.


      DT, es hat keinen Zweck, sorry. Du unterstellst, daß die Welt Deiner Phantasie zu folgen hat, und was dem nicht entspricht, erscheint Dir verdächtig. Da kann ich einfach nicht mithalten.

      Ich bin von berufs wegen darauf getrimmt, widersprüchliches, von der Norm abweichendes zu erkennen und solange infrage zu stellen, bis eine wirklich logische Erklärung möglich ist. nenn es von mir aus berufsmäßiger Skeptiker. Ist überlebenswichtig.

      Unlogische Dinge sind mir ein Greuel. Nur zu toppen von zu einfachen Erklärungen wie "wird schon wieder" oder "ist bestimmt nicht so wichtig" oder"ist sicher nur ein Laborfehler"

      Sobald eine insgesamt schlüssige Kausalität hergestellt ist, die mich überzeugt, ist es ja gut...

      davon sind wir aber welten entfernt.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:36:56
      Beitrag Nr. 24.235 ()
      Es saugt einen bei 35000ft rehgelrecht die Luft aus den Lungen.

      So stark ist das "FastVakuum" schon.

      Ohne die Maske geht nix.

      Die Cockpit Geräusche verstummen fast.
      Weil die Restluft den schall kaum noch überträgt.

      Wenns nicht ganz so Übel an Luft mangelt Bestätigt man z. B. Flug anweisungen als Ausgeführt obwohl man sie noch nicht mal angefangen hat.

      Bekommt man etwas diktiert fehlen oft ganze Wörter im Satz.

      Dazu Tunnelblick in ähnlicher Art wie wenn man besoffen ist.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:42:15
      Beitrag Nr. 24.236 ()


      Dann klär mich mal auf bei der BW sehen die Cockpits deutlich fossiler aus.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:45:24
      Beitrag Nr. 24.237 ()
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:48:38
      Beitrag Nr. 24.238 ()
      [posting]17.635.591 von Groupier am 21.08.05 23:36:56[/posting]Groupier, na bitte, geht doch. Das war mal eine Ansage. So ist es. Da geht nix mehr.

      Wer in diese Situation gelangt ist, gleich aus welchen Gründen, der fällt für sinnvolle Arbeit aus. Das nächste ist dann Ohnmacht.

      Es mag sein, daß der Typ, der da rumgekrabbelt ist, an der portable Oxygen Mask gehangen hat, vielleicht ist das derjenige, der mit der Stewardess befreundet war, und die war geistesgegenwärtig genug, das Ding noch zu ebschaffen.

      Aber das heißt nicht, daß der nicht angeschlagen war.

      Die Vorschrift, im Falle einer Rapid Dekompression, lautet: so schnell wie möglich runter. Du sitzt da ohne Druckkabine. Es ist aber nicht gesagt, daß die eine rapid dekompression hatten, Es spricht viel dafür, daß die eine schleichende Dekompression hatten. Dann saßen die Passagiere womöglich sehr lange in einer immer dünner werdenden Atmosphäre. Inklusive desjenigen, der da mit PLL rumturnte.

      Wie wollt ihr beurteilen, wie lange die ohne ausreichend Sauerstoff waren, um abzuschätzen, wie gut die noch haben reagieren können ?

      Da ist mir der Abschuß doch die überschaubarere Version.
      Avatar
      schrieb am 21.08.05 23:50:42
      Beitrag Nr. 24.239 ()
      Laut focus kam der Druckalarm in ca. 3.700 m Höhe.

      Da ist man NICHT sofort völlig hilflos und kann die eintrainierten Emergency-procedures (autopilot aus und runter) doch wohl durchführen, oder? Erst recht sogar mit O2-ZUmischung per Flasche.

      Wie Groupier schon schrieb: Wenn das ein reiner Unfall war, dann wundert einen bei dem technischen Zustand wohl nur noch, das das Ding (= Seelenverkäufer) überhaupt noch abgehoben hat.

      sorry, sep, aber meine drängenden Fragen ( Flughafenreaktionen, verhalten der Crew u.v.a.m.) sind noch nicht beantwortet.

      Zudem ja - wenngleich spät - angeblich stabil und korrekt auf 3000m heruntergegangen wurde und damit kann das ja wohl nur einer gemacht haben, der weiß, wie das geht. Und so jemand kann vielleicht auch ein Funkgerät bedienen, wenn er wirklich will? Anschliessend ist die Maschine stabil auf 800m gegangen, rechtzeitig vor den Bergen wieder höher, zerschellte dann - tja, war es wirklich Spritmangel?
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 00:00:57
      Beitrag Nr. 24.240 ()
      [posting]17.635.612 von Groupier am 21.08.05 23:42:15[/posting]prima.

      Du siehst oben, mittig am Instrumentenbrett, kleine Felder. Das mittige, obere Instrumentenbrett ist der Teil, der sich oberhalb der " 8 " befindet. In diesen Fenstern sind die einzigen Informationen, die auf diesem Instrumentenbrett überhaupt dargeboten werden:

      Das Heading. Für den Autopiloten, falls der Autopilot in mode HDG geführt werden soll. Für jeweils links, und/oder rechts, weil das Flugzeug 2 Autopiloten hat, die dazugeschaltet werden, jenach dem, wer fliegt. Co oder CPT.

      Dann die Höhenvorwahl. Da wird die Höhe eingegeben, entsprechend der Anweisung von ATC. Diese Höhe fliegt der Autopilot an, bzw hält sie im Level Flight. Ebenso ist dort die Digital- Angabe für die Selektion von Radials, also VOR. Navigation, bzw für Landung dann der ILS- Kurs.

      Die Sprechfung- Frequenzen werden selektiert vor den Feuerlöschern, ins Bild hinein. Das ist nicht mehr mit drauf, das Panel geht also noch weiter auf den Fotograpfen zu. Da hast du ein Panel, auf dem sich Sprechfunk befindet, sowie das Trimmrad für die ailerons, usw.

      Vielleicht findest du noch ein Photo, wo dieses Panel abgebildet ist.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 00:27:25
      Beitrag Nr. 24.241 ()
      [posting]17.635.642 von Deep Thought am 21.08.05 23:50:42[/posting]steht das im Fokus- Artikel ? Daß der kontrolliert runtergegangen ist ? Ich weiß es nicht.

      Der Alarm kommt in 14 000 Fuß. (Ich war zwar bisher immer der Meinung, das sei 12 000 Fuß, aber in letzter Zeit höre ich, es sei 14 000 Fuß). Damit wir das klar zuordnen können: Die Druckkabine ist auf ca 8000 Fuß vorgeregelt.

      14000 Fuß heißt, daß alle vorher von der Crew einzuleitenden Maßnahmen, die allesamt viel früher einsetzen, erfolglos waren, die Kabine also " außer Kontrolle ist". 12000 Fuß Höhe ist limitiert auf maximal 30 Minuten, mit Passagieren an Bord, die dabei Sauerstoff bekommen ! Nur mal so die Vorschrift.

      Kein Pilot wird zulassen wollen, daß ihm die Kabine wegsteigt, schon gar nicht soweit, daß die Automatik die Masken rausschmeißt.

      Wenn denen also die Kabine weggestiegen ist, und die Masken kommen runter, dann müssen die das Flugzeug runterbringen. Da gibt es überhaupt keinen Zweifel. Und es ist überhaupt kein Problem, das Flugzeug dann aus 35 000 Fuß innerhalb von kürzester Zeit (6000ft/ min und mehr) auf Kabinenhöhe zu bringen, der Kabine entgegenzukommen. Dann sinkt man auf vielleicht 10 000 Fuß und fliegt einen Ausweich- Flughafen an.

      Aber nur dann, wenn man am richtigen Problem arbeitet.

      Wenn die Kabine! (nicht das Flugzeug) erst mal oben war, auf 35000 Fuß, für eine längere Zeit, in Minuten gemessen, dann ist alles, was dann kommt, sehr vage. Und sehr unerfreulich.

      Auch mit einer Sauerstoff- Flasche, die Dir O2 unter Druck zuführt, hast Du in 11 300 Metern keine guten Karten. In Minuten gemessen.

      Ich weiß zu wenig, um sagen zu können, wie, und durch wen der runtergekommen ist auf 3000 Meter. Das kann durchaus der Autopilot gewesen sein. Es gibt Autopiloten, die fliegen auch Höhenprofile. Und 3000 Meter, das sind in etwa die 10 000 Fuß, in der die Kontrollen der Flughäfen beginnen. Die Eingabe des Routings und der dazugehörigen Höhen, ggfs Speed, die sind rechts und links neben dem Wetter- Radar, die Tastenfelder mit den Bildschirmen.

      (Nochmals groupier, obere Instrumentenfeld: da wird auch die Speed eingedreht für das auto throttle. Und dort auch angezeigt. Falls Du eine Vergrößerung dazu hast, das Feld heißt ATS. )

      Wie fit der Typ da noch war ich weiß es nicht. Der hat es ja geschafft, noch mayday zu rufen. Das war es aber auch schon, wenn ich richtig informiert bin. Das ist alles nicht so einfach, wie das im Kino immer dargestellt wird. Hier müssen wir uns aber klarmachen, daß der aus einer Sauerstoff-Unterversorgung kam, und wir nicht wissen, wie fit der da noch war. Was wir wissen ist, daß er sich in einer Situation wiederfand, in der er keinen normalen Funkferkehr mehr aufnehmen konnte. Das spricht nicht für eine halbwegs geordnete Fluglage.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 00:52:45
      Beitrag Nr. 24.242 ()
      Die Druckkabine ist auf 8000 fuß geregelt? kann ich mir kaum vorstellen bzw. andersherum: dann verstehe ich die relativ hohe Inzidenz von Herzinfarkten bereits besser.
      Das sind ja roundabout 2.800m !

      Ich hatte stets als gewissermaßen intern. Norm 2000m scheinbare Höhe im Gedächtnis.

      Nun- meine vermutung, daß im Notfall sofort extremer sinkflug begonnen wird, ist ja nun bestätigt.

      Die Frage ist, WANN Alarm einsetzt. Wenn das bei 14.000 fuß beginnt - das sind 4.500 m. Das erscheint mir nachlässig hoch, diese Alarmgrenze. Da wird es bereits knapp werden ohne O2, aber das ploppt ja gewissermaßen vor die Nase, man muss "nur" zugreifen, und das kann man auch wohl noch, weil man es als Pilot weiß, man MUSS es sofort machen. Sonst ist man verloren.

      Dagegen wird bereits eine ganze reihe Passagiere relativ schnell endgültig abknien.

      irendwie wissen wir jetzt etwas mehr aber eigentlich sind wir einer Antwort nicht näher...
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 01:12:05
      Beitrag Nr. 24.243 ()
      [posting]17.635.781 von Deep Thought am 22.08.05 00:52:45[/posting]Das kannst Du Dir kaum vorstellen ? DT, ich kann nichts dafür, was Du Dir vorstellen kannst, und was nicht. Hat der Stüben Dich nicht richtig eingewiesen ?

      Also, bei den 14 000 Fuß, da muß ich mich korrigieren, Ich hatte in 045 geschrieben, daß ich bisher der Meinung war, es seien 12000 Fuß, und so scheint es wohl auch tatsächlich zu sein.

      3700 m , die der Focus schreibt, sind etwa 12000 Fuß.

      Die Vorregelung sind 8,6 psi, das sind bei 35000 Fuß etwa 8000 Fuß Kabine. Die neueren 737 fliegen 37000 Fuß, da sitzt die Kabine bei 8600. Der Alarm kommt nicht bei 14000, sondern früher. Bei 12000 Ft fallen die Masken raus.
      Alarm wird in mehreren Stufen ausgelöst. Erst am Master caution - panel, dann zusätzlich mit einem Horn. Auslösehöhen weiß ich nicht genau, sind aber unter 12000 Ft. Bei dieser Kabinenhöhe lösen die Pax- Masken dann automatisch aus.

      Ich bin jetzt auch langsam am limit mit meinem Wissen, ich bin ein alter Mann.

      Die Masken für die Piloten hängen nicht vor deren Nase, oder fallen auch nicht irgendwo raus, die sind jeweils rechts und links neben den beiden Piloten in Staufächern untergebracht. Sie werden auch nicht automatisch aktiviert, vielmehr müssen sie zugeschaltet werden. Es gibt 2 Wahl- Möglichkeiten der Zuschaltung.


      Groupier, es sind bessere B 737- Bilder im Netz, mit genauer erkennbaren Feldern im Instrumentenbrett. Die von dem von Dir eingestellten abweichen. Was Du eingestellt hast, ist nicht die normale B 737- Konfiguration, die haben ein selektor- panel dort untergebracht, dafür fehlen andere, übliche Bedienfelder des Autopiloten. Schau mal bei google nach, da sollte es bessere geben.


      so, n8
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 09:28:19
      Beitrag Nr. 24.244 ()
      Könnt ihr eure "Diskussion" zum Thema Flugzeugtechnik nicht an passenderer Stelle diskutieren?

      Den Thread hier habt ihr schon mächtig eingesaut. Hallo: Schaut mal auf den Titel, hier gehts um den Irak.:lick:

      Macht doch einen eigender Thread auf, vielleicht in der "Spieleecke" oder im Bereich "Technik". Oder ihr spielt Quartett. (Mein Flugzeug fliegt 1000m höher, hat meh PS:D etc.) Das haben wir in der 2ten Klasse auch in der Schule auf dem Hof immer gespielt. Nur gings da um Autos. Das Niveau unserer Diskussionen war allerdings ähnlich "hoch".:D
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:10:25
      Beitrag Nr. 24.245 ()
      [posting]17.637.432 von Steinpilz am 22.08.05 09:28:19[/posting]was hast Du denn beizutragen zum Thema Irak, Steinpilz
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:23:56
      Beitrag Nr. 24.246 ()
      dann werde ich die letzten infos also nicht hier reinstellen.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:48:20
      Beitrag Nr. 24.247 ()
      @ steinpilz


      macht doch ein eigendetr Thread auf, vielleicht in der Speileecke oder im bereich technik. oder spielt Quartet

      ich dachte, fuers Kartenspielen bist DU zustaendig:

      Thread: Wo gibts so ein Kartenspiel mit den gesuchten Irakern?


      :D
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 12:58:05
      Beitrag Nr. 24.248 ()
      # Sep:

      Habe gedacht, die neuesten Informationen zum Irak hier zu lesen.
      Und eben nicht eine Sauerstoffversorgungsdiskussion in einem Passagierflugzeug zu verfolgen. Denn das hat mit dem Irak wohl weniger zu tun. Ist hier also fehl am Platz.

      # DT:

      Hab den Saddam. Der schlägt deinen Chemical Ali, rück die Karte raus, los!:D
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 13:25:13
      Beitrag Nr. 24.249 ()
      [posting]17.639.915 von Steinpilz am 22.08.05 12:58:05[/posting]ich werde mich Dir unterwerfen, Steinpilz.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 15:14:02
      Beitrag Nr. 24.250 ()
      #52 Steinpilz,hab selten so eine sachliche diskusion zwischen den hauptkonkurenten hier erlebt und geniesse es sehr,das für und wider über die möglichen technischen defekte etc. die von allen seiten beleuchtet werden.
      Offiziellen verlautbarungen sind grundsächlich bei solchen ereignissen mit misstrauen zu begegnen,wobei es sicherlich ein "glück" ist,da es sich mal nicht (um einem demokratischen vorfall) ,im Irak oder sonstigem krisengebiet handelt. dafür solltest auch du verständnis haben.;)
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 15:34:50
      Beitrag Nr. 24.251 ()
      #endaxi

      im Grunde hast du recht. Die außerordentliche Relevanz z.B. dieser Aussagen ist nicht zu toppen:

      Nochmals groupier, obere Instrumentenfeld: da wird auch die Speed eingedreht für das auto throttle. Und dort auch angezeigt. Falls Du eine Vergrößerung dazu hast, das Feld heißt ATS. )(#45)

      oder dieser

      Die Druckkabine ist auf 8000 fuß geregelt? kann ich mir kaum vorstellen bzw. andersherum: dann verstehe ich die relativ hohe Inzidenz von Herzinfarkten bereits besser. (#46)

      Auch wenn das Thema des Threads eindeutig verfehlt wird: Ich verneige mich vor soviel Fachkompetenz und habe verstanden. Da stockt mir glatt der Atem. Gleich fällt hoffentlich eine Atemschutzmaske von der Decke.;)
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 16:23:43
      Beitrag Nr. 24.252 ()
      [posting]17.641.787 von Steinpilz am 22.08.05 15:34:50[/posting]die geistige Flexibilität ist halt an der eines Steinpilzes zu messen.

      Besonders nachdem ihm eine Atemschutzmaske auf den Hut gefallen ist.

      Übrigens, Deine Lackierer- Probleme (Atemschutzmaske) solltest Du vielleicht in einem anderen Thread erörtern.

      Spachteln und Grundieren für Steinpilze.

      Komm, trag mal was zum Irak bei, @steinpilz

      Wie war die Pilzernte dort ?
      Der weibliche Steinpilz aus der Sicht der Baath- Partei.
      Oder: Sunniten, Schiiten, Shitake.
      Mykologie aus zweitausendundeiner Nacht.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 17:37:39
      Beitrag Nr. 24.253 ()
      man muss @endaxi zustimmen : eine Sachdiskussion in diesem schräd ist wirklich was selten Kostbares - das muss man schützen :D

      hier ist man soviel selektiven (die Untaten SH´s betreffend) Verurteilungsidealismus und Betroffenheitslyrik gewohnt, garniert mit Lobliedern auf die Errungenschaften und die hohen Werte ;) unserer westlichen Gesellschaft
      sowie jeder Menge persönlicher Angriffe unter der Gürtellinie - da reagiert man auf diesen Umschwung ja geradezu paralysiert....:laugh:

      dsR, der zur Sachproblematik hinsichtlich der Luftschifffahrt nix beitragen kann und sich deshab dezent im Hintergrund bewegt :cool:
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 18:41:00
      Beitrag Nr. 24.254 ()
      [posting]17.642.596 von Sep am 22.08.05 16:23:43[/posting]ach Sep. Wärest Du damit einverstanden, wenn ich Deine Replik @ Steinpilz mit "Kikerikiii !!" zusammenfasse?

      - Sollte sich Dir da das Bild eines Misthaufen aufdrängen, werde ich Dir nicht widersprechen... aber was soll`s, für mehr reicht`s halt nervlich nicht mehr, und wenn`s der Wahrheitsfindung dient...

      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 20:44:54
      Beitrag Nr. 24.255 ()
      [posting]17.644.521 von knallgas am 22.08.05 18:41:00[/posting]würde eigentlich eher zu Deinem Beitrag passen,

      knallgas.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 20:45:48
      Beitrag Nr. 24.256 ()
      [posting]17.645.968 von Sep am 22.08.05 20:44:54[/posting]Abzug der Israelis aus Gaza ist beendet.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 23:27:35
      Beitrag Nr. 24.257 ()
      Na und !
      Das ist doch blos ein Nullsummenspiel !
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 23:29:17
      Beitrag Nr. 24.258 ()
      Die Rückgezogenen werden dann eh blos die Westfront verstärken.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 23:34:05
      Beitrag Nr. 24.259 ()
      Bush verstärkt Initiative zur Verteidigung des Irak-Kriegs

      Mo Aug 22, 2005 7:55 MESZ168

      Crawford (Reuters) - Angesichts verschärfter Kritik an seiner Irak-Politik hat US-Präsident George W. Bush am Montag eine mehrtägige Initiative gestartet, um den Krieg in dem arabischen Land zu verteidigen.

      Bush plante zunächst eine Rede vor Veteranen der US-Armee, die sich in Salt Lake City versammelt hatten.
      Zwei Tage später will er im US-Bundesstaat Idaho über den von ihm erklärten Krieg gegen den Terror sprechen.
      Wie vor seiner Ranch im US-Bundesstaat Texas erwarteten ihn auch in Salt Lake City Mahnwachen von Müttern, die ihre Söhne im Irak verloren haben.
      "Wir möchten ihn treffen. Wir haben einige Fragen an ihn", sagte die 58-jährige Celeste Zappala.
      Die Mahnwachen haben den Kriegsgegnern in den vergangenen Wochen zu viel Aufmerksamkeit verholfen und den Druck auf Bush erhöht.
      Zugleich verstärkte sich auch in Bushs eigener, republikanischer Partei die Diskussion über die künftige Politik im Irak.

      Unter Hinweis auf den baldigen vierten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 sagte Bush vor seiner Reise nach Salt Lake City, im Irak gehe es um die Sicherheit der USA.
      Wenn "böse Männer" wie die Attentäter nicht im Ausland bekämpft würden, "müssen wir eines Tages in unseren eigenen Städten und Straßen gegen sie kämpfen", mahnte er während seiner wöchentlichen Radioansprache, die am Wochenende den Auftakt für sein Irak-Programm bildete.

      Kritiker halten Bush vor, dass der Krieg im Irak in Wahrheit nichts mit den September-Anschlägen zu tun habe.
      Er habe die Verbindung zwischen dem ölreichen Land und den Terror-Anschlägen nur hergestellt, um seine Entscheidung für einen Angriff zu rechtfertigen.
      Bush hatte zudem vor der Gefahr irakischer Massenvernichtungswaffen gewarnt und damit seinen Präventivschlag gegen das Land begründet.
      Von Waffen dieser Art wurde allerdings seit dem Einmarsch 2003 keine Spur gefunden.

      Angesichts der anhaltenden Gewalt im Irak und steigender Opferzahlen der US-Armee warten inzwischen viele US-Bürger ungeduldig auf einen Abzug der US-Truppen aus dem Land.
      Die Diskussion darüber bestimmte auch die Talk-Shows im US-Fernsehen am Wochenende.
      Bushs Parteifreund Chuck Hagel sagte dabei, der Irak erscheine ihm zunehmend wie ein zweites Vietnam.
      "Je länger wir bleiben, desto mehr Probleme werden wir bekommen."
      Hagel ist ein Vietnam-Veteran.
      Der Krieg in dem südostasiatischen Land gilt bis heute als ein nationales Trauma der USA.
      Massive Proteste im eigenen Land zwangen die damalige Regierung, den Einsatz abzukürzen.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 23:42:13
      Beitrag Nr. 24.260 ()
      [posting]17.647.444 von Groupier am 22.08.05 23:27:35[/posting]Nullsummenspiel ist ein Begriff aus der Spieltheorie. Er beschreibt eine Situation (ein Spiel), bei dem eine Spielpartei genau soviel gewinnt wie die andere Spielpartei verliert. Wie der Name schon sagt: Die Summe aller Gewinne und Verluste nach jedem Spielzug oder am Ende des Spiels ist Null.

      Wenn ich jedoch von einer besetzten Fläche lediglich 2% zurückgebe, so bleibt ein Gewinn von 98%

      Deshalb handelt es sich bei deinem Vergleich nicht um ein Nullsummenspiel.

      Man kann dabei noch unterscheiden, ob die Summe zu jedem Zeitpunkt Null ist, oder ob es bestimmte Zeiten während der Spielzüge gibt, in denen sie ungleich Null oder unbestimmt ist.

      Bei vielen deterministischen Nullsummenspielen mit nur zwei Spielern kann einer der Spieler von Beginn an mit einer optimalen Strategie für seine Zugfolge den Spielgewinn (oder auch ein Unentschieden) erzwingen. Welcher das ist, hängt von den Spielregeln ab. Der zuerst ziehende Spieler eines solchen Nullsummenspiels wird als Anzieher, der zweite als Nachzieher bezeichnet.

      In unserem Gaza Fall macht nur der Spielmacher seine Züge. Der sogenannte Nachzieher muss akzeptieren, was ihm diktiert wird.

      Zuerst wurde die Situation des Nullsummenspiels in der Spieltheorie betrachtet und später auf analoge Beispiele übernommen.

      [Bearbeiten]
      Beispiele für Nullsummenspiele
      Poker
      Mensch ärgere dich nicht
      Schach
      Halma
      Tic Tac Toe
      Reversi
      Das Nullsummenspiel ist jener Spezialfall des israelischen Einsummenspiels, in dem die (einheitliche) Gewinnsumme für die palästinenser immer Null sein wird.
      Ergebnisse zu Nullsummenspiele lassen sich meist auf alle Einsummenspiele anwenden, in denen der Schlachter der Schlachtganz vorgaukelt, ein faires Spiel auf Leben und Tod zu spielen. Die schlachtganz wird immer verlieren. Deshalb auch Einsummenspiel.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 23:53:22
      Beitrag Nr. 24.261 ()
      Na meinetwg. dann halt Einsummenspiel.

      Ich meinte damit am Ende kommt für die Palästinenser eh nur eine Nullsumme raus.
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 00:00:37
      Beitrag Nr. 24.262 ()
      [posting]17.647.537 von Groupier am 22.08.05 23:53:22[/posting]Schade, du hast dieses Spiel noch nicht begriffen. Beim Spielen der Israelis geht es um das Gewinnen, nicht um das Spielen als solches. Für die Palis kommt am Schluss eine Minussumme heraus.
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 00:08:51
      Beitrag Nr. 24.263 ()
      Ehrlich gesagt interressieren mich Spieletheorien z. Z. gar nicht!

      Es sei den du hättest eine die ich praktisch auf meine Steuererklärung anwenden könnte.

      mfg
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 09:41:05
      Beitrag Nr. 24.264 ()
      #56

      Ich interpretriere Seps Postings schon immer als Gestammel in Absätzen! Seine Replik erinnert in diesem Fall allerdings an das kläffen eines getroffenen Hundes. Aber laß mal. Der genießt Artenschutz. Schließlich hat er unter der erzwungenen Proletarisierung zu leiden. (Selbst wenn er nicht aus dem Osten kommt.) Und frustriert ist er auch. Wer hat schon Spaß daran, jeden Tag nach Threads zu suchen, in denen man sein Metaexpertentum noch nicht unter Beweis stellen konnte. Beeindruckend dieses Halbwissen. Aber: Heftigposter sind harmlos. Die tun ja sonst nichts. Können also woanders keinen Schaden anrichten. Und das ist gut so.;) Ich geh dann doch lieber Pilze sammeln.

      Zurück zum Thema!
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 10:08:14
      Beitrag Nr. 24.265 ()
      [posting]17.649.518 von Steinpilz am 23.08.05 09:41:05[/posting]du reagierst ja ziemlich gereizt auf das Posting #56.

      die Veteranen :D des schräds kann sowas nicht erschüttern : der Auserwählte fühlt sich nun mal zu verbalen Putativ-Präventivschlägen ermächtigt.

      die old soldiers wissen dann, dass er wieder in Form ist und sich sehr wohl fühlt ;)
      und das Wohlergehen eines lieben politischen Gegners :kiss: liegt uns sehr am Herzen :)

      dsR, oft provoziert, nie gereizt, immer gelassen :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 12:06:21
      Beitrag Nr. 24.266 ()
      [posting]17.613.429 von Nannsen am 19.08.05 12:11:00[/posting]Hm, der satz erscheint mir etwas ungenau. Ich erlaube mir deshalb eine winzige richtigstellung. Ich nehme an es findet wie immer deinen beifall.

      < < Groupier, bei ihm ist genau wie bei mir selber Rhetorik und Anmache ein anscheinend vollwertiger Ersatz für Argumente....> >



      nannsen, lieber politischer Gegner :kiss:, in diesem Zusammenhang noch folgendes :
      dsR teilt bekanntlich manchmal aus und ist immer hart im Nehmen :D
      der Auserwählte reagiert, wie jeder weiss, in der Regel doch ziemlich dünnhäutig :(
      wie konntest du es wagen, ihm den besagten Sachverhalt zu unterstellen ??? :eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 12:46:48
      Beitrag Nr. 24.267 ()
      [posting]17.649.518 von Steinpilz am 23.08.05 09:41:05[/posting]nachdem Du den Thread praktisch geschlossen hast, ist es besser, Du gehst jetzt wieder Pilze suchen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 17:20:02
      Beitrag Nr. 24.268 ()
      Zur Auflockerung des Threads moechte ich mal kurz darauf hinweisen, das das normalerweise 4-Jaehrlich, dieses Mal jedoch vorgezogen auftretende, insbesondere bei Stoiber sehr gefuerchtete VorWahlenueberflutungssyndrom in Deutschland stattgefunden hat und damit der erneute Flut-Wahl-Sieg schroeders quasi feststeht... :D

      Wenn SChroeder wieder seine beruechtigte "keinem soll es danach schlechter als zuvor... " -Nummer abzieht, scheitert die CSU vielleicht an der 5-Prozent-Huerde... :laugh: und das in Bayern... :D

      Dem traue ich auch zu, 3 tage vor der Wahl noch locker zu erzaehlen, Kirchhof haette bei ihm gute Chancen auf einen Posten als Finanzminister.. :D Das bringt dann noch einmal ca. 10 PRozent an Stimmen.


      den Rest erledigt dann die Frage an Angie im "Duell" , warum sie denn fuer den Iran-Krieg sei.

      Danach geht sie unter, egal, was sie antwortet:

      Sie ist nicht dafuer? Aber DAMALS waren sie doch dafuer! Was ist denn dieses Mal anders?

      ----> Peng.

      Sie sind dafuer? Ach, so wie damals?

      ---> PENG.

      Angie hat keine Chance, jedenfalls keine aus eigener Kraft. Das weiss sie.

      Zum Gaza-Abzug:

      Selbst einigermassen kritische israelisceh Zeitungen haben das (ACHTUNG ! DAS IST KEINE MEINUNG, ES IST EIN ZITAT einer israelischen ZEITUNG)

      als

      "jiddisches Theater" bezeichnet.

      Man gibt ein paar sicherheitstechnisch unhaltbar teure Quadratmeter auf (nicht, ohne alles zuvor zu zerstoeren, auch die Olivenbaeume auf Palaestinensischem Boden zu faellen, schiesst ein paar palaestinenser ueber den haufen (uebrigens: hat man auch gleich ein israelisches Viertel als Rache fuer die tat des Juedischen Taeters dem Erdboden gkleichgemacht sowie den besitz seiner Angehoerigen? Ist der gleich erschossen worden? SChliesslich war er bewaffnet? Macht man doch sonst immer... Ach so, ja, die Opfer waren ja nur Palis, verstehe... ) , um im westjordanland (da, wo es das transparente GOLD noch gibt, naemlich WASSER) einfach NOCH Dreister Land zu nehmen.

      wahrscheinlich bekommt SCharon auch noch den Friedensnobelpreis dafuer... :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 17:48:23
      Beitrag Nr. 24.269 ()
      DT, für den Friedensnobelpreis ist jetzt erst einmal Schröder nominiert worden. Ich halte zwar auch Scharon für einen geeigneten Kandidaten, befürchte jedoch, daß der sich den Preis mit Schröder nicht wird teilen wollen.

      Was folgt, ist nix für Steinpilze.

      Was Gaza angeht. Egal, wie das nun runtergespielt wird, und wer sich alles daran beteiligt.

      Es bleibt, daß Gaza nun frei von israelischen Siedlern ist. VOr wenigen Monaten wurde dies nicht nur hier in diesem Fporum als völlig undenkbar hingestellt.

      Die Art, wie die Realität nun nachgearbeitet wird, scheint nur auf den ersten Blick geeignet zu sein, denen recht zu geben, die behaupten, man könne es der Welt, also Euch, und damit auch Dir ohnehin nicht recht machen, und sollte daher darauf verzichten, sich überhaupt auf irgend jemanden zuzubewegen. Da spricht eine Menge dafür. Aus genau diesem grunde ist es immer ein guter Rat, zunächst danach zu schauen, was die Handelnden, also die Gruppe um Scharon sich davon versprechen. Sie wissen, daß sie mit Euch nicht zu rechnen haben, und daß letztlich für einige nur ein toter Jude ein guter Jude ist.

      Und genau dies vor Augen, geht Scharon entsprechend vor. Genau dies ist übrigens auch die innere Begründung für die israelischen Atom- Waffen. Genau dies ist der Grund, warum der Iran einerseits keine Atomwaffen braucht. Andererseits, nun auf Israel bezogen, auf gar keinen Fall Atomwaffen in die Hände bekommen sollte.

      DFu hast also recht, die Räumung Gazas muß man vor den Vorteilen sehen, die für Israel dabei herausschauen. Und eine Abwägung, ob dioese Vorteile es wert sind, sich eine innerisraelische Krise an die Backe zu nähen mit Leuten, die unter Israel etwas anderes verstehen als lediglich einen Staat.

      Diese inner- israelische Krise kann nur dann vermieden werden, wenn diese Settler, nach einer Phase der emotionalen Beruhigung, für sich ebenfalls die Vorteile der nun durchgeführten Räumung sehen werden. Schwierig, weil es um religiöse Motive, Begründungen geht.

      Was also wird kommen, um diese inner- irsaelische Krise zu vermeiden ? Zunächst also: es wird was kommen müssen. Warten wir es ab. So wie der Herr die Flut schickt, um uns hart und doppelt zu bestrafen, so führt er anderswo die Leute aus seinem Land heraus.
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 18:32:28
      Beitrag Nr. 24.270 ()
      [posting]17.658.303 von Sep am 23.08.05 17:48:23[/posting]Sie wissen, daß sie mit Euch nicht zu rechnen haben, und daß letztlich für einige nur ein toter Jude ein guter Jude ist.


      aha, mal wieder auf Antisemitenfang....:laugh:

      ich verstehe überhaupt nicht, welches "brennende Interesse" ein westeuropäischer homo oeconomicus an dem öden Landstrich an der südlichen Levante haben könnte.
      ist nur was für hartgesottene Spekulanten, nix für seriöse Anleger.
      wird nur von gigantischen ausländischen Subventionen am Leben gehalten.
      die dortigen Eingeborenen schlagen sich gegenseitig die Köppe ein. wie in Schwarzafrika - who cares ? :confused:

      nee, nee.
      die dortige Gegend bietet keinen Grund zur Aufregung. weder in positiver noch in negativer Hinsicht.
      ist schlicht eine quantité negligeable.

      dsR, für den die südliche Levante ein Gebiet für ökonomische und politische Glücksspieler ist :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 20:20:00
      Beitrag Nr. 24.271 ()
      #74 Du hast keine ahnung,das von gott den juden gegebene land darf keinem zentimeter preisgegeben werden.
      Er hat es zur strafe zeitweilig anderen nur zur nutzung übergeben,jetzt wiederholt er sowas ähnliches nochmal.:mad:
      Klaro das da Sharon gegensteuern muss bevor die moslems selbiges behaupten und im besitz von atomwaffen sind.
      Bevor es soweit kommt,meint sogar der sep wird es gottes oder Sharons wille sein,die andersgläubigen final zu vernichten.
      Kann man nur hoffen das franfurt zuerst dran kommt,schliesslich will ich auch noch lachen haben.
      Also mich regt die gegend dort schon sehr auf.
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 21:32:40
      Beitrag Nr. 24.272 ()
      sep,

      das Problem im Nahen Osten besteht im wesentlichen aus hirnrissigen Idioten auf BEIDEN Seiten, die an fundamentalistischem Eifer ebenbuertig sind.

      Wenn Du endlich mal eingestehen wuerdest, dass es eine SEHR gefaehrliche Mischung aus extrem gefaehrlichen juedischen Extremisten gibt, die bekanntermassen ueberall in Israel an die Haeuser schmieren, man solle alle Palaestinenser aufhaengen und dass es JUDEN gibt, die jetzt bereits zum 2. Male offen dazu auffordern, den eigeenen Praesidenten zu ermorden, wenn Du endlich mal zugeben wuerdest, das die Takt, sich aus dem osten Europas verzweifelte Menschen heranzuholen, die aufgrund ihrer Sozialisation bereit sind, die politische Drecksarbeit gegen die Palestinenser zu vollstrecken, indem sie das, was man ihnen an GERAUBTEM PALAESTINENSISCHEM LAND gerne als vergiftetes Geschenk gab, ebenso FAELSCHLICH Wie logisch als IHR LAND betrachten, dann waeren wir weiter.

      SCharon ist ein Auslaufmodell, er kann nur zerstoeren wie es Arafat auch nur konnte.

      Die enorme SChwaechung der Palaestinenser nach Arafats Tod wurde keineswegs seitens Israel um Anlass genommen, die eigene Sicherheit durch faires Handeln langfristig zu sichern, sie wured zum Anlasss genommen, die Palaestinenser NOCH mehr zu demuetigen.

      Man hat ihnen nicht eine gemeinsame ( = 2 Staaten in zunehmend friedlicher Koexistenz) Zukunft anzubieten, man hat sie weiter gedemuetigt.

      Selbst die ehemaligen Mossad-Chefs der letzten 25 Jahre ( !!! ) haben vor rund einem Jahr einen offenen Brief an die regierung veroeffentlicht, indem sie eine gerechte Loesung zusammen mit den Palis fordern und klar sagen, dass der politische weg nicht nur eines demokratischen Staates unwuerdig ist, sondern die Existenz Israels als ganzes gefaehrdet. AUCH, weil man die Unterdrueckung im Ausland nur nioch als solche wahrnimmt, die sie ist.

      In Frankreich gibt es eine breite Stroemung von Juden und Moslems, die sich GEMEINSAM fuer eien friedliche Loesung engagieren und die sogar nicht unerhebluichen Einfluss haben.

      Es ist naiv und rassistisch (egal, von welcher seite das behauptet wird) , eine Loesung als nicht moeglich anzusehen - nur deswegen, weil Juden und Moslems jeweils auf der anderen seite sind.

      Menschen streben nach Frieden. Bereits zarte Entspannungstendezen ( wohlgemerkt: auf bilateraler Ebene und ernst gemeint) werden den tierichten und brandgefaehrlichen Eiferern auf beiden seiten den Zulauf entziehen.

      Wuerde Scharon auf seiner seite das machen, was er von den Palis stets verlangt ( den extremistischen juedischen Fundamentalisten den teppich unter den Fuessen wegziehen) , wuerde man bereits nach wenigen Monaten die AZugen reiben, weil die Menschen einen Silberstreif am Horizont saehen, dass man in Gaza und im westjordanland ohne Angst vor Hubschrauberangriffen und in Israel (in den Grenzen vor der Landnahme) ohne ANGST VOR SELBSTMORDATTENTAETERN einfach mal einen Kaffee trinken kann.

      ich habe neulich mal eine interessante Dokumentation gesehen, wo dt. Journalisten einmal an "grenzposten" gefilmt haben, wie Palis gedemuetigt werden und man ihnen ein normales leben unmoeglich macht. Wohlgemerkt, im eigenen Land. seitdem wundert mich eigentlich nur noch, dass s da nicht oefter knallt. Gottseidank ist das ja nicht so, aber diese menschen haben keinerlei Perspektive.

      Gibt man ihnen eine, werden sie das machen, was alle Menschen machen: eine Familie gruenden, KInder aufziehen und bescheiden ihr leben geniessen anstatt einander ( = Israelis Palis und Palis Israelis) zu morden und sich nach allen regeln des Hasses das leben zur Hoelle zu machen.

      Wie gesagt, inFrankreich zeigt man das taeglich, wie man sich gemeinsam fuer verstaendigung engagiert im Nahen osten.

      beschaemenderweise hoert man hierzulande nix davon, hier wird nur von den ueblichen leuten in den Zentralraeten tonnenweise Schaeisse auf das eigene Land geschmissen, anstatt mal was sinnvolles fuer den Nahen soten mitanzuschieben.

      was anderen als Scheisse werfen koennen die anscheinend nicht, aber sie koennten ja mal in Frankreich bei den dortigen Juden hospitieren - bekanntlich erweitert so etwas denn Horizont.


      So - Du merkst, ich habe die Saetze unter der Guertellinie , welche Du schriebst, einfach mal weggelassen, weil das eh nicht weiterfuehrt, darauf zu antworten.

      Vielleicht koennen wir ja einfcah mal so tuin, als wenn wir beide uns gemeinsam uberlegen MUESSTEN, wie wir unseren teil zum politischen Gelingen im nahen Osten beitragen koennen.

      ware doch endlich mal was anderes als sich die Koepfe einzuschlagen.

      Also:

      Mit welchem Problem fangen wir an? :D



      Eine polistische wende im nahen Osten...

      Das wird real aber erst nach Sharon passieren...

      Soweit ich informiert bin, will die Israelsiche Jugend den alten Konfrontationsscheiss nicht mehr, die wollen leben; und die Palis ebenfalls.

      Ebenso wie es hier eines Sozis bedurfte, um den Sozialstaat zu Staub werden zu lassen, ist aber wohl in Israel ein Ultrarechter wie Sharon noetig, um die raeumung von Gaza zu veranlassen. Denn - wenn es ein normaler Typ gewesen waere, haetten die rassistisch-ultrarechten Juden eben einfach mal wieder ihren eigenen Praesidenten ermordet, wie weiland den von mir geschaetzten Jitzhak Rabin.



      Die Bilder, wie sein Bodyguard beim Einsteigen ins Auto sogar noch durch beiseitetreten den weg und die Schusslinie fuer den Attentaeter freigab, werde ich nie vergessen.

      Das war kein Einzeltaeter. Das war eine besondere Art von Staatsstreich.
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 23:36:25
      Beitrag Nr. 24.273 ()
      endaxi, #75

      vielleicht ist es ne Art "Nostalgie", die dein Interesse an den paar levantinischen Wüsten-Krals mitsamt den dortigen Eingeborenen wachhält.

      die politische und wirtschaftliche "Weltmusik" spielt aber heute nun mal woanders - ich habe das zur Kenntnis genommen.
      und der Besitz von paar Atomwaffen allein bringt noch keine Weltgeltung.....



      DT, #76

      dein Optimismus in Ehren.

      erst wenn die Karten der Weltgeschichte auf unvorhersehbare Art und Weise (so wie bei der deutschen Wiedervereinigung und der Implosion des Ostblocks) neu gemischt werden, wirds auch in Nahost ne Lösung geben.

      wann ?
      vielleicht in 10 Jahren, vielleicht in 50 Jahren, vielleicht in 100 Jahren.....
      the answer is blowin´in the wind :cool:
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 00:16:59
      Beitrag Nr. 24.274 ()
      [posting]17.660.970 von Deep Thought am 23.08.05 21:32:40[/posting]Gut. Versuchen wirs. Es wird schwierig.

      Wenn Du endlich mal eingestehen wuerdest, dass es eine SEHR gefaehrliche Mischung aus extrem gefaehrlichen juedischen Extremisten gibt, die bekanntermassen ueberall in Israel an die Haeuser schmieren, man solle alle Palaestinenser aufhaengen und dass es JUDEN gibt, die jetzt bereits zum 2. Male offen dazu auffordern, den eigeenen Praesidenten zu ermorden

      kein Problem damit. Schwierig. Extrem gefährlich. Nicht zu rechtfertigen. Nicht meine Welt. Aber sie sind real. Den Rest von Dir, da gehe ich mal lieber nicht drauf ein, ich versuche es in allgemeinerer Form.

      Du selber beschreibst, daß es sowohl in Israel, als auch beispielsweise in Frankreich, aber auch in den USA usw usf genügend Juden gibt, die Frieden machen wollen. Damit muß ich Dir entgegenhalten, daß Du gelegentlich selber darauf abstellst, als ob es genau diese Leute nicht gäbe. Die Wahrheit ist, es gibt beide Gruppen, und man darf nicht, je nach Laune oder Erfordernis, die Israelis, die Juden, sonstwen über gerade die Leiste brechen wollen, die opportun erscheint.

      Dann gibt es noch unter den vielen besonderen Begründungen für den Staat Israel eine ganz besondere, die aber nicht jeder erkennen kann. Auch nicht jeder Jude. Um das zu belegen, verweise ich auf Juden im Jahre 1938, die, bereits mit den Nürnberger Rassegesetzen konfrontriert und weitgehend ausgesondert aus dem öffentlichen Leben, sich nicht vorstellen konnten, was auf sie zukommt. Die Nazis haben Juden dann in Viehwagen gesteckt, zur Umsiedlung im Osten, die Juden sind dort eingestiegen, weil sie sich nicht im Klaren waren, was auf sie zukommt. Die Nazis haben Massen- Duschkabinen vorgehalten, mit Haken für die Kleider, zur Entlausung. Die Juden haben sich ausgezogen, weil sie sich nicht vorstellen konnten, was auf sie zukam. Erst als das Zyklon- B in die Schächte reinfiel, und der Erstickungstod sie ergriff, da erfüllte sie Gewißheit.

      Der Mensch ist so. Die meisten Menschen sind so. Sie können sich nicht vorstellen, was geschehen kann. Was auf sie zukommen könnte. Selbst dann nicht, wenn die Anzeichen bereits an der Wand brennen.

      Ein paar Menschen jedoch können sich das vorstellen. Ein paar Juden haben das nicht nur erlebt, sondern sie tragen die Verantwortung, daß nicht das sich wiederholen kann, was sich auch viele Juden heutzutage nicht vorstellen können. Oder wollen. Wie 1938.

      Und wir haben nicht 1938. Alles ist ruhig, selbst in Israel ist alles für dortige Verhältnisse relativ ruhig.

      Es gibt ein paar Menschen, die in der Verantwortung stehen, dafür zu sorgen, daß es so bleibt. Auch wenn viele Israelis, viele Juden in der Welt dies anders sehen wollen, müssen, nicht anders sehen können. Und natürlich viele andere Nicht- Juden.

      Ich äußere mich hier in der Weise, daß ich zu erklären versuche, was unter diesen Voraussetzungen den Israelis politisch möglich ist, und was nicht. Und was uns dies hier in Europa angeht. Ich mache dies nachgewiesenermaßen ohne Rücksicht darauf, ob ich dabei verstanden werde. Oder verstanden werden kann.

      Ich glaube aber, daß es gute Gründe gibt, diesen Hinweis zur Verfügung zu stellen, verfügbar zu machen selbst dann, wenn es ungerecht erscheinen mag, oder sich gar gegen Statements prominenter Juden richtet, oder Interessen anderer Völker beeinträchtigt, und von allen Seiten angreifbar erscheint.

      Ich bin überzeugt, daß Scharon dies so sehen würde, nur kümmert der sich nicht darum, seine Sichtweise zu kommunizieren, weil auch er weiß, daß man viele eben nicht erreichen kann.

      Ben Gurion war 1934 in Berlin auf Besuch, und hat exakt so vorhergesagt, wie es dann auch kam. Er hat niedergelegt, daß die europäischen Juden nicht zu retten sein werden, weil sie selber dazu nicht beitragen würden.

      Er wußte, daß die meisten Menschen nicht den Tatsachen rechnung tragen werden, sondern dem, was sie für Tatsache halten wollen.

      Ben Gurion ist nach dem Kriege angegriffen worden dafür, daß er nicht mehr zur Rettung der europäischen Juden beigetragen hat. Es ist ein Vorwurf von Menschen, die das Problem nicht verstehen.

      Was soll ich, der mit solch einer Sichtweise geschlagen ist, Dir nun antworten, DT ?
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 00:46:53
      Beitrag Nr. 24.275 ()
      #078 gefällt mir sehr gut und möchte es deshalb auch nicht relativieren.
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 08:02:57
      Beitrag Nr. 24.276 ()
      [posting]17.662.158 von Sep am 24.08.05 00:16:59[/posting]Zitat Sep:
      "Was soll ich, der mit solch einer Sichtweise geschlagen ist, Dir nun antworten, DT ? "

      Eine Möglichkeit wäre es doch, aus genau Deiner Sichtweise zu folgender Antwort zu kommen:

      Die Juden waren im Dritten Reich eine verfolgte Minderheit in ihrem eigenen Land. - Nota bene diesen fettgestellten Teil. Kannst Du mir Bestrebungen der deutschen, oder auch der polnischen Juden nennen, in den Zeiten, in denen sie diese Länder als ihre Heimat betrachteten, in das ihnen von Gott versprochene gelobte Land Palästina umzusiedeln? Wirtschaftlich hätten sie weissgott die Möglichkeiten dazu gehabt.

      - Aber nein, Europa war ja ihre Heimat... die Heimat ihrer Väter... auch die der Religiös Orthodoxen.

      Heute aber stellen die Juden in Israel die Mehrheit der Bevölkerung und nicht nur DT stellt sich die Frage, warum ausgerechnet sie so wenig aus der Geschichte.. aus ihrer Geschichte... gelernt haben, was den Umgang mit Minderheiten angeht.

      - Zumal es in der Geschichte ja durchaus Epochen gab, in denen sie erfahren konnten, unter welchen Bedingungen man auch als Minderheit in einem Land... auch wenn es nicht das "Gelobte" ist... in Frieden mit der Mehrheit der Bevölkerung leben und zum Gedeihen dieses Landes gemeinsam beitragen kann!

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 13:05:38
      Beitrag Nr. 24.277 ()
      [posting]17.662.229 von endaxi am 24.08.05 00:46:53[/posting]ich danke Dir, endaxi.
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 14:04:33
      Beitrag Nr. 24.278 ()
      hallo sep,

      Respekt für Deinen Beitrag. Er sit in sich schlüssig und ein guter Einstieg in weitere Erörterungen. Hoffe ich jedenfalls.

      dein beitrag ist ein excellenter Einblick in die Katastrophe, die sich abspielte - wobei ich das Wort "Katastrophe" nicht zur Ablenkung davon benutzen will, daß es eine reine von Menschen verursachte war (wie man sich das vielelicht in unappetitlichen politischen Kreisen zurechtlegt) , sie kam nicht über uns, sie wurde langfristig geplant und gerade das erzwingt es, es nie zu vergessen und daran zu arbeiten, dass es sich nie wieder wiederholt.

      Ich freue mich, daß vielleicht doch hier eine Diskussion über dieses vielfach und vielschichtig verminte Terrain entsteht, die weiterführt.

      Momentan fehlt die zeit, angemessen meine Gedanken dazu zu schreiben, das werde ich aber tun. Dieser Beitrag von Dir hat eine sorgfältige Antwort mehr als verdient.

      Deswegen bitte ich darum, möglicherweise erfolgende mißverständliche Formulierungen in diesem oder anderen postings meinerseits erst nochmals zu klären, bevor man wieder in die alten Schützengräben Einzug hält.

      Gruß
      DT
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 14:07:58
      Beitrag Nr. 24.279 ()
      [posting]17.668.923 von Deep Thought am 24.08.05 14:04:33[/posting]OK
      Avatar
      schrieb am 26.08.05 23:05:12
      Beitrag Nr. 24.280 ()
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 18:22:47
      Beitrag Nr. 24.281 ()
      Mal wieder was aus dem Irak...

      Barbarisches Massaker der US-Banditen :mad:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,372183,00.html

      30. August 2005 Druckversion | Versenden | Leserbrief


      IRAK

      USA fliegen Luftangriffe - Dutzende Tote

      Auf der Jagd nach Terroristen hat die Luftwaffe der US-Armee drei Häuser im Westirak angegriffen. Nach Angaben von Krankenhausärzten kamen dabei mindestens 47 Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Frauen und Kinder.

      Falludscha - Ziel der Angriffe waren drei Häuser in der westirakischen Stadt al-Kaim. Der Arzt Muhammed al-Ani vom städtischen Krankenhaus in al-Kaim sagte, neben den 47 Toten seien auch Dutzende Menschen verletzt worden. Irakische Sicherheitskreise sprachen gar von 56 Toten. Unter den Opfern seien zahlreiche Frauen und Kinder. Die US-Armee in Falludscha bestätigte die Bombardierung, erklärte aber, sie habe drei Verstecke des Terroristen-Netzwerkes al-Qaida angegriffen.

      Nach Darstellung der US-Armee kamen in einem der Häuser ein Terrorist mit dem Kampfnahmen Abu Islam und mehrere seiner Komplizen ums Leben. Einige der Extremisten hätten in ein anderes Versteck fliehen können, dass die US-Jets jedoch zwei Stunden später ebenfalls bombardiert hätten.

      In der Mitteilung des Militärs hieß es außerdem: "Die Koalitionstruppen haben alle Vorkehrungen getroffen, um Kollateralschäden so klein wie möglich zu halten und den Tod von Zivilisten zu verhindern."


      eigener Komm.: dieses Massaker unterscheidet sich in nichts von terroristischen Anschlägen :mad::(
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 18:30:57
      Beitrag Nr. 24.282 ()
      [posting]17.730.948 von Punk24 am 30.08.05 18:22:47[/posting]Laß mich raten:
      Du hast Dich in den letzten 25 Jahren täglich über so etwas ganz genauso aufgeregt:

      http://afhr.org/download/deutsch.pdf

      Oder?
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 20:20:39
      Beitrag Nr. 24.283 ()
      Das hat nun wirklich gar nichts mit der US-Ölräuberbande zu tun, die völkerrechtswidrig im Irak wüten. Diktaturen gibt es leider überall auf der Welt genau so wie täglich zehntausende von menschen verhungern....ja das regt mich auf. Ich relativiere mit diesen mißständen aber nicht die US-Kriegsverbrechen. Das halte ich schlicht für erbärmlich, weil damit der Eindruck erweckt werden soll, die USA wären zur "Befreiung" des Iraks dort einmarschiert. Der US-Junta gehen die Menschen dort am Arsch vorbei. :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 21:59:38
      Beitrag Nr. 24.284 ()
      [posting]17.732.300 von Punk24 am 30.08.05 20:20:39[/posting]punk24

      Bald ist Deine Kamarilla weg vom Fenster und wir können Hoffnung schöpfen, daß solche Gestalten wie Du nicht noch einmal ermutigt werden, ihren verhunzten Horizont im Einklang mit öffentlicher deutscher Politik zu verbraten.

      Also tobt Euch noch einmal aus, bevor man Euch in die Vergessenheit entläßt, und Anstand wieder an Gewicht gewinnt.
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 22:21:31
      Beitrag Nr. 24.285 ()
      [posting]17.733.338 von Sep am 30.08.05 21:59:38[/posting]Schöpfst du Hoffnung, dass wieder alle Medien auf Einheitslinie getrimmt werden?
      Und dass allen Punks die Haare geschnitten werden?
      Oder was verstehst du unter Anstand?
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 22:48:06
      Beitrag Nr. 24.286 ()
      [posting]17.731.052 von Auryn am 30.08.05 18:30:57[/posting]Jaja @ Auryn, damit hast Du`s uns moralisch Empörten aber anständig gegeben.
      - Aber war da vorher nicht noch was anderes, in dessen Folge es erst zu den von Dir beklagten Massakern kam?

      http://www.humanrights.de/doc_en/archiv/u/usa/irak2.html

      .................................................................
      "Colonel Anthony Moreno, commander of the 2nd Brigade, said, "For all I know, we could`ve killed thousands." A thinner line of trenches on Moreno?s left flank was attacked by the 1st Brigade commanded by Colonel Lon Maggart. He estimated that his troops buried about 650 Iraqis alive."

      - Was man halt so unter "Anstand" versteht... alles eine Frage der Werte.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 22:55:44
      Beitrag Nr. 24.287 ()
      punk,

      Terror = Angriffshandlungen gegen unbeteiligte Zvilisten, gegen zivile Ziele

      Terrorismus : die zugrunde liegende Konfliktstrategie

      der Unterschied zwischen den US-Militärs und US-Paramilitärs einerseits und AlQaida andererseits ist lediglich gradueller und instrumenteller Natur, nicht etwa prinzipieller Natur.

      amerikanische Zivilisten werden noch einen hohen Preis zahlen - WTC war IMO nur ein "Apéritif"

      die Spanier haben bereits gelernt - die Briten, Italiener und Dänen haben ihre Lektionen noch vor sich.....
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 23:53:28
      Beitrag Nr. 24.288 ()
      [posting]17.733.651 von rv am 30.08.05 22:21:31[/posting]ich grüße den Verehrten @RV

      Tatsächlich, ich schöpfe Hoffnung. Daß wir uns in eine andere Richtung bewegen. Daß hingegen unsere Medien wieder auf Einheitsline getrimmt würden, das befürchte ich schon deswegen nicht, weil dies unterstellen würde, es wäre jemals in der BRD linientreu gewesen. Andererseits hoffe ich, daß so eine Art Selbstbefreiung der Medien stattfindet, die eine auflagenabhängige Schere sozusagen im Kopfe mitführen mußten, um den verlorengegangenen Anstand zu füttern. So viel Mist wie in den letzten Jahren war niemals vorher von freien Medien zu entnehmen.

      Sicher auch eine Folge der von mir bereits vorgetragenen Befürchtung, daß der Deutsche den Wert "Freiheit" nicht so richtig einzuordnen, und für sich zu nutzen weiß. Und daß deshalb in den vergangenen Jahren der Unfreiheit das Wort geredet wurde. Um lächerlicher Vorteile willen, die ja nun doch zerstoben sind. Gerichtet von eigener Hand.

      Den Punks die Haare schneiden ? Tun die das nicht selber ? Nein, man soll die in Ruhe lassen, so wie alle anderen auch.

      Nun zu Deiner Frage, was ich unter Anstand verstehe. Offenbar hast Du Dir das folgende posting zu eigen gemacht. Sonst würde Deine Frage ziemlich im luftleeren raume stehen. Ich stelle es Dir deshalb nochmals rein, damit Dein Anstandsgefühl sich daran sättigen mag.

      Punk24, O-Ton:

      Mal wieder was aus dem Irak...

      Barbarisches Massaker der US-Banditen

      Das hat nun wirklich gar nichts mit der US-Ölräuberbande zu tun, die völkerrechtswidrig im Irak wüten. Diktaturen gibt es leider überall auf der Welt genau so wie täglich zehntausende von menschen verhungern....ja das regt mich auf. Ich relativiere mit diesen mißständen aber nicht die US-Kriegsverbrechen. Das halte ich schlicht für erbärmlich, weil damit der Eindruck erweckt werden soll, die USA wären zur " Befreiung" des Iraks dort einmarschiert. Der US-Junta gehen die Menschen dort am Arsch vorbei.


      So,Mund abwischen. Ein kleines Bäuerchen hinterher.

      In der freudigen Erwartung, daß solche Ausbrüche von Anstand demnächst versiegen werden, weil der offiziell geförderte Bedarf an kollektiver Übereinstimmung zur Herbeiführung von Bindung unter diesem Nenner nicht mehr benötigt wird, und hoffentlich Politik wieder in den Vordergrung tritt. Deshalb werden wir uns von solchen Anstands-Gaben und deren problematischen Auswirkungen lösen können. Wenn damit vielleicht auch nicht das Gesamtpotential allen vorhandenen Anstands steigen mag, so doch das, was davon an sichtbarem Anstand an die Oberfläche tritt.

      Anstand ist offenbar auch, oder vor allem eine Frage des Anscheins. Da könnte diese auf allen Gebieten beobachtbare, exibitionistische Offenlegung, zu der wir uns auch gesellschaftlich haben hinreißen lassen, wieder etwas mehr in den Hintergrund treten.

      Habe ich Deine Frage nach zukünftig wieder wachsender Bedeutung für mehr Anstand beantworten können, verehrter rv ?
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 01:00:53
      Beitrag Nr. 24.289 ()
      SEP,

      auch ohne Kommunist zu sein identifiziere ich mich mit einem vermutlich auch dir bekannten Ausspruch von Rosa Luxemburg. Das will sagen: Auch ohne mich mit einem Posting von Punk24 zu identifizieren verteidige ich es gegen Zensur- und Diffamierungsversuche.

      Die Werte-Diskussion hatten wir doch schon einmal, als du den Irak zur Freiheit zwingen wolltest. Den Salat haben wir doch jetzt - und sag nicht, das hätte man nicht ahnen können.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 01:36:27
      Beitrag Nr. 24.290 ()
      [posting]17.734.756 von rv am 31.08.05 01:00:53[/posting]rv, alter Kämpfer.

      Vielleicht liegt Deine etwas verzerrte Irak- Sicht daran, daß die Presse im Moment nicht ihrer Informationspflicht nachkommt, sondern eher einen Gefühls- Service betreibt. Was ich aus dem Irak lese und auch höre, ist völlig anderer Natur als das, was du hier mit "Salat" umschreibst. Dort gibt es mittlerweile eine Schicht, die durchaus die Freiheit, die Du denen offenbar nicht zubilligen möchtest, zu würdigen weiß.

      Da empfehle ich Dir aber noch etwas Geduld, bis auch diese Entwicklung, wie alle anderen davor, Dir unter die Augen kommt.

      Wir wissen doch, wenn mit Gewalt die Freiheit durchgesetzt werden muß, dann gibt es immer Verlierer. Vor allem unter jenen, die der Freiheit keine überragende Bedeutung zumessen können. Die gibt es nicht nur im Irak.

      Was Rosa Luxemburg angeht, die Du hier reinwursten willst.
      Dann stell Dich mal, ohne Kommunist zu sein natürlich, in die Tradition von Rosa Luxemburg, und verteidige die nirgendwo angegriffene Meinungsfreiheit des Punk24 gegen die Freiheit meiner Meinung, ( die bei Dir hier zu einer beobachteten Diffamierung durch mich gerät. Vor allem aufschlußreich im Vergleich mit den Diffamierungen, die Du zu verteidigen wünscht), meiner Meinung also, wonach solche Äußerungen demnächst einem wieder anwachsenden Gefühl für Anstand weichen werden.

      Ich habe aber nichts dagegen, daß bis dahin der Punk24 und andere hier solche Beiträge einstellen, und Du diese verteidigst. Ich kann mir andererseits Foren vorstellen, in der solch ein Müll nicht tolerabel wäre.

      Wir beide kennen uns zur Genüge. So darf ich Dir denn weiterhin ein herzliches Glückauf entbieten dabei, Deine Fittiche an dampfenden Misthaufen zu trocknen.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 04:10:58
      Beitrag Nr. 24.291 ()
      Jo... ein kleines Bäuerchen hinterher und dann nach dem "anständigen Deutschen" gegoogelt.
      http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc…


      k.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 09:07:05
      Beitrag Nr. 24.292 ()
      [posting]17.734.804 von Sep am 31.08.05 01:36:27[/posting]SEP,

      deine Meinungsfreiheit hat nach meiner Kenntnis hier noch niemand zu beschränken versucht - soweit du dich nicht auf die Ebene persönlicher Diffamierungen begeben hast.

      Was die Tradition des ,,Anstand"-Begriffs angeht: Da hat Knallgas einen vortrefflichen Artikel ausgegraben. Weil der Link so nicht funktioniert, hier noch einmal die [URLunverdächtige Quelle]http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E5A083476413A4AA78F8284A1F3CC57DB~ATpl~Ecommon~Scontent.html[/URL]. Der Text lohnt sich.

      Ich grüße alle anständigen und unanständigen Deutschen,

      rv.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 13:28:39
      Beitrag Nr. 24.293 ()
      [posting]17.736.133 von rv am 31.08.05 09:07:05[/posting]rv, Danke für Deinen Link.

      Da kann sich jeder etwas ihm passendes heraussuchen. Auch der Hetzer wird Beispiele finden, auf die er sich berufen kann.

      Mein Text "steht", er sagt genau das aus, was ich zu dem vorangegangenen Artikel von punkt24 anmerken wollte.


      Bald ist Deine Kamarilla weg vom Fenster und wir können Hoffnung schöpfen, daß solche Gestalten wie Du nicht noch einmal ermutigt werden, ihren verhunzten Horizont im Einklang mit öffentlicher deutscher Politik zu verbraten.
      Also tobt Euch noch einmal aus, bevor man Euch in die Vergessenheit entläßt, und Anstand wieder an Gewicht gewinnt.


      Er folgte unmittelbar auf


      Das hat nun wirklich gar nichts mit der US-Ölräuberbande zu tun, die völkerrechtswidrig im Irak wüten. Diktaturen gibt es leider überall auf der Welt genau so wie täglich zehntausende von menschen verhungern....ja das regt mich auf. Ich relativiere mit diesen mißständen aber nicht die US-Kriegsverbrechen. Das halte ich schlicht für erbärmlich, weil damit der Eindruck erweckt werden soll, die USA wären zur " Befreiung" des Iraks dort einmarschiert. Der US-Junta gehen die Menschen dort am Arsch vorbei.


      Wir werden uns nicht einigen, rv, in wessen Geist und Tradition von Anstand jemand solch eine Einstellung vorträgt oder, wie Du, diese verteidigt. Das ist aber auch gar nicht notwendig, denn das wird sich ohnehin abschwächen, wie alle guten, aber eben auch schlechten Marotten, die aus unserem Volk gekitzelt werden.

      Fällt beispielsweise die Amerika- Hetze weg - ein auch in diesem Forum viel erörtertes Phänomen - weil die damit unterfütterte Politik ihre an der Macht befindlichen Protagonisten verloren hat, dann muß zwangsläufig der Anstand zunehmen.

      Darauf können sich alle eigentlich nur freuen. Bis auf die vielleicht, denen Antiamerikanismus ein tieferes Bedürfnis ist.

      Aber die waren auch vorher vorhanden, sie wurden lediglich, wie andere auch, nicht bemerkt. Ihre Zeit war noch nicht gekommen, und nun geht ihre Zeit langsam wieder vorbei. Ich erwähnte schon, daß man wohl besser nur vom Anschein des Anstandes sprechen sollte.

      Dein beigesteuerter Link stützt dies.

      Ich jedenfalls freue mich, daß Antiamerikanismus wieder an Bedeutung verlieren wird und damit derartige Artikel nicht damit rechnen können, auf Beachtung zu stoßen. Damit werden sie wegfallen können, denn sie sagen nichts über Amerikaner, oder die USA, aber sie sagen alles über den Autor und diejenigen, die derartigem zustimmen.

      Manch ein Autor sieht sich nicht bemüßigt, dergleichen zu schreiben, sofern es nicht "ankommt". Das Anstands- Empfinden steigt, zumindest an dieser Stelle.

      Wir gehen in eine Zeit hinein, in der sowas wieder weniger "ankommen" wird, weil das Feuer unter diesem Ofen in wenigen Tagen ausgepustet sein wird.

      Kein Grund zur Freude ?
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 13:32:57
      Beitrag Nr. 24.294 ()
      Es ist ja kein Geheimnis, dass eine Ähnlichkeit der Wortwahl auch häufig eine Gemeinsamkeit der Gesinnung bedeutet. Und die Anständigen waren schon immer in einer bestimmten politischen Ecke zu finden.

      Ich erinnere auch an den "Aufstand der Anständigen", von dem Friedman und Spiegel so gerne sprachen. Viele kennen dabei die genaueren Hintergründe nicht.

      Denn dieser Aufstand ist gescheitert. Kein Wunder, den Anständige machen keine Aufstände. Vielleicht waren aber die Anständigen nicht gut genug bezahlt? Der Bund hat lediglich etwas über 145 Millionen Euros dafür ausgegeben, das war den Anständigen vermutlich zu wenig. Denn die Anständigen wollen für ihre Leistung auch belohnt werden.

      Infos:

      http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/414/49365/

      http://www.hagalil.com/archiv/2005/05/bundeskanzler.htm

      http://www.heise.de/tp/r4/html/result.xhtml?url=/tp/r4/artik…

      http://www.jungewelt.de/beilage/art/189
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 15:25:35
      Beitrag Nr. 24.295 ()
      [posting]17.740.158 von Zaroff am 31.08.05 13:32:57[/posting]Anstand scheint also auch zu den belasteten Begriffen zu gehören.

      Daß Schröder dies aufgegriffen hatte, war an mir vorbeigegangen, sonst hätte ich ahnen müssen, daß daraus nichts werden kann.

      Jeder Form der Diffamierung, und natürlich auch die Denuntiation der Diffamierung als Diffamierung, die der user @rv hier versucht, ist aus meiner bescheidenen Sicht unanständig. Schon alleine deswegen, weil damit Hetze relativiert werden soll.

      Aber selbst in Bergen von derartigem Müll läßt sich immer ein Faden von Anständigkeit finden, nicht alle Menschen sind schlecht, oder unanständig.

      Die meisten freilich sind weder das eine, oder das andere. Das muß man ganz einfach akzeptieren. Problematisch sind nur jene, die bewußt unanständig sind, und auf diese latente Unentschiedenheit der großen Mehrheit bauen.

      Ich bleibe optimistisch. Das Maß der Unanständigkeit wird zurückgehen. Ich hoffe, daß es nicht an anderer Stelle, unter anderem Gewand, wieder auftaucht. Daß wir es nicht mit einem Null- Summenspiel zu tun haben.

      Dies ist für mich die mit Abstand spannendste Frage, die in den nächsten Jahren sich vor uns entscheiden wird.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 15:26:24
      Beitrag Nr. 24.296 ()
      Bald wird die gedankenpolizei jegliches deutsche wort einem faschistischem hintergrund zuordnen.
      Wir sollen wohl nur noch demokratisch amerikanisch "kill the Irakis" schreiben können um vor Sep gnade zu finden.
      Ersatzweise bietet sich auch ein wörterbuch eines unanständigen staates an,der über dem korrektem leitfaden des deutschen sprach gebrauchs exklusiv verfügt.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 18:19:14
      Beitrag Nr. 24.297 ()
      er Anstand nimmt schon wieder zu. Zunächst einmal dadurch, daß dem SpiegelOnline mittlerweise etwas aufzufallen scheint. Oder richtet der sich nur auf die neuen Begebenheiten ein ? Nun gut, ich habe ja nicht gesagt, daß wir eine unverzügliche Wende erleben werden. Erst mal gehts scheinbar auf einen neuen Tiefpunkt zu. Dann kommt der Richtungswechsel. Und in 3, 4 Jahren wird niemand mehr glauben wollen, was in diesem Forum über die USA geschrieben wurde.


      Barbarisches Massaker der US-Banditen
      US-Ölräuberbande
      Der US-Junta gehen die Menschen dort am Arsch vorbei


      Das war nun keineswegs jene Diffamierung, gegen die ein rv hier anzuargumentieren wünschte. Er meinte vielmehr den daraufhin eingestellten Folgeartikel.

      Auch sehr schön peinlich, aber dem Aussterben preisgegeben:

      der Unterschied zwischen den US-Militärs und US-Paramilitärs einerseits und AlQaida andererseits ist lediglich gradueller und instrumenteller Natur, nicht etwa prinzipieller Natur.

      Was also entdeckt SPON ?


      Bashing statt Spenden

      Hurrikan Katrina forderte Hunderte Menschenleben, richtete Milliardenschäden an. Doch statt Anteilnahme und Spendenaufrufen hören die Amerikaner aus Deutschland vor allem Häme und Belehrungen. Das transatlantische Verhältnis steuert auf seinen beschämenden Tiefpunkt zu - schuld daran ist die amtierende Regierung.


      Ich darf die Schuldzuweisung - amtierende Regierung - am Ende dieses Textes besonders herausstellen.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,372407,00.h…

      Na bitte, geht doch. An euren zukünftigen Einsichten wird bereits gearbeitet. Dem Anstand eine Chance.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 18:31:25
      Beitrag Nr. 24.298 ()
      meine Anteilnahme gilt einer Bevölkerung, deren Elite sich einen Dreck darum kümmert, wie es den Ärmsten der Armen - nicht nur im eigenen Lande - ergeht, die vielmehr jede voraussschauende Politik der Gier dieser Eliten opfert.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 18:36:12
      Beitrag Nr. 24.299 ()
      vielleicht sollte man den begriff "anständig" nicht überstrapazieren - denn auch der hat bereits gelitten genau wie rasse oder fremdarbeiter :

      zitat himmler :

      Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn hundert Leichen beisammen liegen, wenn fünfhundert daliegen oder wenn tausend daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 18:41:20
      Beitrag Nr. 24.300 ()
      die Wortwahl von #088 (@Sep) weckt Erinnerungen. gabs bereits vor 70 Jahren.....:mad::mad::mad:

      gerade wer gegen Antisemitismus antritt, sollte aus Glaubwürdigkeitsgründen seine Wortwahl prüfen ! :rolleyes:

      auch der Verweis auf hier angeblich weiten Antiamerikanismus (bekanntes Totschlagsargument) ist nicht entschuldigend !
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 19:25:52
      Beitrag Nr. 24.301 ()
      #101 wer krieg führen bevorzugt ,statt gegen die klimaerwärmung vorzugehen,hat beschränktes mitleid zu erwarten.das selbe trifft auf dem hohem öl und goldpreis zu,natürlich sehen dies bestimmte spekulanten anders.
      man muss schon ein besonderes feeling haben,ein unanständiges, um ständig etwas zu fordern,was man bei anderen nicht in der lage ist zu bringen.wer bush gewählt hat,hat auch die ursachen gewählt,den zgröfaz.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 20:07:48
      Beitrag Nr. 24.302 ()
      # 105
      vielleicht müssen wir uns von unserem Bild von Demokratie verabschieden. Die Amis, so denke ich heute, haben nicht wirklich eine Wahl gehabt. Bushs sogenannte Wahl war nichts anderes als ein von langer Hand vorbereiteter Putsch. Wenn wir das nicht begreifen, begreifen wir auch nicht, was gegenwärtig tatsächlich geschieht, was die Politik der Globalisierung bedeutet und wer die Drahtzieher dieser Entwicklungen sind.

      Welche Wahl haben die Völker, die in die Hände dieses Netzwerkes aus Rüstungs-, Öl- und Kriegsunternehmern und deren Kreditgebern geraten sind, das nur ein Ziel kennt: die Versklavung der Menschen unter dem Siegel der Maximierung der Profite in den Händen dieses Netzwerkes? Eine Verlängerung dessen, was in den ehemaligen Kolonien seit hunderten von Jahren an Strukturen gelegt wurde, im englischen Kolonialimperium seinen vorläufigen Höhepunkt erfuhr und durch den amerikanischen Imperialismus der Militärstützpunkte seiner Kulmination entgegengeht.

      Wenn Wahlen etwas ändern würden an derartigen Prozessen, hat mal ein kluger Mann gesagt, dann würden sie verboten. So wie Hitler in einem ersten Versuch der Erringung der Weltherrschaft von internationalen Industrie-und Bank-Eliten politisch durchgesetzt worden ist (Baron von Schröder z.B. gehörte zu der Familie, den Besitzern der Schrodersbank, die in den frühen Fünfzigern auch den Putsch gegen Mossadegh im Iran und gegen Arbenz in Guatemala finanzierten, und nicht nur Hitler finanziell unterstützten) mit Hilfe der Gehirnwäsche einer gleichgeschalteten Presse, mit Hilfe von Terror und Manipulation, so ist Bush doch lediglich eine austauschbare Marionette des militärisch-industriellen Komplexes, dessen Interessen ein Kerry genauso bedient hätte.

      Opfer sind alle, die nicht dem eigenen "Stamm" angehören, insofern sind wir der steinzeitlichen Gesellschaft der Keulenschwinger sehr nahe. Die systematische Aneignung der jüdischen Vermögen und die industriellen Vernichtung in den KZs machte keinen Unterschied zwischen Wählern verschiedener Parteien wie die systematische, feuertechnisch ausgeklügelten Zerstörung der deutschen Städte und ihrer Bevölkerungen durch alliierte Bombengeschwader keinen Unterschied machte zwischen Gegner und Befürwortern des Regimes. Insofern ist mein Mitleid bei allen Opfern, deren politischen Einwirkungsmöglichkeiten gleich Null sind.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 22:58:26
      Beitrag Nr. 24.303 ()
      Studie: Irak-Krieg kostet monatlich mehr als Krieg in Vietnam

      Mi Aug 31, 2005 1:09 MESZ166

      Washington (Reuters) - Der Krieg im Irak kostet die USA einer Studie zufolge inzwischen monatlich mehr als der Vietnam-Krieg in den 60er und 70er Jahren.

      [/B]Der Einsatz im Irak schlage monatlich mit 5,6 Milliarden Dollar zu Buche[/B], heißt es in dem Bericht zweier liberaler politischer Forschungsinstitute mit dem Titel "Der Sumpf im Irak".
      Im Vergleich dazu: Im Durchschnitt kostete der US-Einsatz in Vietnam während des achtjährigen Krieges 5,1 Milliarden Dollar pro Monat."
      Die Zahlen seien inflationsbereinigt.
      Im Irak befänden sich zwar weniger Soldaten als zum Höhepunkt des Vietnam-Krieges, sie würden jedoch besser bezahlt und zudem seien die Waffen teurer.

      Das Institut für Politikstudien und das Institut "Auslandspolitik im Fokus" berichteten, etwa 23.000 bis 27.000 irakische Zivilisten seien ums Leben gekommen sowie mehr als 2000 Angehörige des US-Militärs.
      Reservisten und Mitglieder der Nationalgarde verzeichneten Einkommensverluste auf Grund der langen Abwesenheit vom Arbeitsplatz.
      Zudem müssten die Kosten berücksichtigt werden, die nach der Rückkehr der Soldaten aus dem Irak für ihre psychische Betreuung anfielen.
      Avatar
      schrieb am 31.08.05 23:43:02
      Beitrag Nr. 24.304 ()
      DIE ZEIT

      USA

      Der Fluch von Vietnam


      Bush erlebt im Irak ein Fiasko. Es wird ihn zwingen, seine Politik von Grund auf zu ändern

      Von Matthias Nass

      Fünf Wochen lang hat George W. Bush Ferien gemacht, und in diesen fünf Wochen ist der Krieg immer näher an seine Ranch in Texas herangekrochen.
      Am 6. August hat Cindy Sheehan ihr Quartier an der Zufahrtsstraße zum Bush-Anwesen aufgeschlagen.
      Seitdem hat die amerikanische Friedensbewegung ein Gesicht.
      Es ist das Gesicht einer 48 Jahre alten arbeitslosen Frau aus Kalifornien, die im April 2004 ihren 24-jährigen Sohn Casey bei einem Feuergefecht in Bagdad verlor.

      Cindy Sheehan wollte mit dem Präsidenten sprechen.
      Er sollte ihr eine Antwort auf die Frage geben: Wofür ist mein Sohn gestorben?
      Doch Bush empfing sie nicht.
      Und je länger er der Begegnung auswich, desto schneller wuchs »Camp Casey« an der staubigen texanischen Landstraße.
      »82 Tote, während Bush fischen ging«, schrieben sie dort auf ihre Plakate.
      Wer das las, dachte unwillkürlich an die alten Schmährufe auf Lyndon B. Johnson: »Hey, hey, LBJ, how many kids did you kill today?«
      Nur noch 34 Prozent der Amerikaner unterstützen die Irak-Politik des Präsidenten.
      Wie vor 30 Jahren Vietnam, so könnte auch dieser Krieg an der Heimatfront verloren werden.

      Vietnam.

      Das dunkle, fast unschickliche Wort ist plötzlich wieder da.
      Ausgerechnet prominente Republikaner warfen es in die Debatte.
      Chuck Hagel etwa, Senator aus Nebraska und hoch dekorierter Vietnam-Veteran.
      Wir stecken im Irak fest, sagte Hagel.
      »Ich glaube, unser Eingreifen hat den Mittleren Osten destabilisiert.
      Und je länger wir dort bleiben, desto größer wird die Destabilisierung.«
      Henry Kissinger, der als Nixons Außenminister mit den Machthabern in Hanoi über einen Friedensschluss verhandelte, schrieb in der Washington Post: »Es ist schwer, militärischen Erfolg aufrechtzuerhalten, wenn die Unterstützung im eigenen Land fehlt.«

      Natürlich ist Bush alarmiert.
      Zweimal hat er vorige Woche seine Ranch verlassen, hat vor Veteranen gesprochen und vor Angehörigen der Nationalgarde.
      Er will nicht weichen, nicht vor den Attentätern im Irak und nicht vor den Kritikern daheim.
      Mag die Mehrheit inzwischen gegen den Krieg sein, seine Anhänger jubeln ihm zu.
      Zum ersten Mal hat der Präsident öffentlich die Zahl der Kriegstoten genannt: 1864 waren es bis zum Montag der vergangenen Woche.
      »Wir schulden ihnen etwas«, rief er vor den Veteranen in Salt Lake City aus.
      »Wir ehren ihr Opfer, indem wir unsere Offensive gegen die Terroristen fortsetzen.«

      Wer durch Amerika fährt, sieht an vielen Autos die gelben Schleifen mit der Aufschrift: »Unterstützt unsere Truppen!«
      Aber er liest in den Lokalzeitungen auch die Berichte von den Beerdigungen der Gefallenen.
      Immer häufiger sind dies keine Berufssoldaten, sondern Angehörige der Nationalgarde, die aus dem Büro, aus der Werkstatt heraus in die nahöstliche Kampfzone abkommandiert werden.
      Unter ihnen viele Frauen.


      Bush ruft den Amerikanern zu: »Wir sind eine Nation im Krieg.«
      Aber stimmt sein Argument, der Krieg im Irak habe mit den Anschlägen vom 11. September 2001 begonnen?
      Muss Amerika, wie Bush sagt, den Krieg zu den Terroristen tragen, damit diese Amerika nicht ein zweites Mal angreifen können?
      Stimmt die ganze pompöse Begründung, dieser »erste Krieg des 21. Jahrhunderts« komme in seiner Bedeutung dem Kampf gegen Faschismus und Kommunismus im 20.Jahrhundert gleich?

      Was immer den Krieg rechtfertigen soll, seine Ziele sind bisher auf verheerende Weise verfehlt worden. Demokratie im Irak?
      Tatsächlich beginnt sich ein schiitisches Mehrheitsregime festzusetzen, das engste Beziehungen zur iranischen Theokratie pflegt.
      »Es wäre höchst ironisch, sollten die Vereinigten Staaten … eine entscheidende Rolle bei der Errichtung des zweiten schiitischen islamischen Staates spielen«, schreibt der Irak-Kenner Peter Galbraith.

      Freiheit von terroristischer Bedrohung?

      Tatsächlich ist der Irak zum Magneten des internationalen Terrorismus geworden.
      Dschihadisten aus aller Welt zieht es ins Zweistromland; von hier aus organisierte die Gruppe um Abu Musab al-Sarqawi nach Geheimdienstinformationen Anschläge in Jordanien, der Türkei und im Jemen.

      Nationale Einheit in einer föderalen Ordnung?
      Tatsächlich drängen die Schiiten auf regionale Autonomie ähnlich jener der Kurden.
      Die Sunniten haben soeben den Verfassungsentwurf abgelehnt, sie wollen an einem starken Zentralstaat festhalten.
      Dem Irak drohe, sagt Übergangspremier Ijad Allawi, die »Auflösung«.

      Bushs Feldzug wird zum Fiasko.
      Vorsichtig beginnt der Präsident daher, bei anderen Konflikten Konsequenzen aus dem Scheitern im Irak zu ziehen.
      Im Atomstreit mit Iran unterstützt er die diplomatischen Bemühungen der Europäer.
      Zwar betont Bush, es blieben »alle Optionen auf dem Tisch«; aber er weiß, dass ein militärisches Eingreifen keine glaubwürdige Alternative ist.
      Mit Nordkorea, dem dritten Land auf der »Achse des Bösen«, verhandeln die Amerikaner bei den Pekinger Sechsergesprächen sogar direkt.
      Der Ruf nach einem »Regimewechsel« in Teheran und Pjöngjang ist sehr leise geworden.

      Zeichnet sich in der zweiten Amtszeit Bush also eine Wende zum Pragmatismus ab?
      Es sieht ganz so aus.
      Condoleezza Rice führt das Außenministerium mit einem Kreis erfahrener und nüchterner Diplomaten.
      Den Europäern signalisiert sie Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
      Einige Superfalken der ersten Amtszeit, wie Paul Wolfowitz, John Bolton und Douglas Feith, haben die Regierung verlassen oder sind aus dem Zentrum der Politik auf Außenposten abgeschoben worden.
      Der brandgefährliche Idealismus der Neokonservativen, dieser Revolutionäre von rechts, wird durch eine neue Dosis Realpolitik entschärft.

      »Der Irak darf nicht, wie einst Vietnam, zur einzigen Linse werden, durch welche die Vereinigten Staaten auf die Region oder die ganze Welt blicken«, schreibt der in Yale lehrende Historiker John Lewis Gaddis.
      Während Amerika sich ganz auf den »Krieg gegen den Terror« konzentrierte, stand die Weltpolitik nicht still.
      Chinas Aufstieg zur neuen Weltmacht beschleunigte sich; Indien machte einen Entwicklungssprung nach vorn;
      Europa suchte nach einer eigenständigeren Rolle;
      Russlands glitt in den Autoritarismus ab: All dies fand in Washington nicht die gebührende Aufmerksamkeit.
      Für Amerikas Zukunft aber ist jede dieser Entwicklungen so wichtig wie der Kampf gegen den islamistischen Terrorismus.

      Der Truppenabzug aus dem Irak, er wird wohl eher früher als später beginnen – selbst um den Preis der eigenen Niederlage.
      Aber darf Amerika einfach abziehen, darf es ein Trümmerfeld hinterlassen, darf es den Irak in den Bürgerkrieg treiben lassen?
      Die Wahrheit ist: Keine Demokratie kann gegen den Willen der eigenen Bevölkerung Krieg führen.
      Die Amerikaner seien bereit, in »notwendigen Kriegen« (wars of necessity) wie dem Zweiten Weltkrieg jedes Opfer zu bringen, schreibt Richard Haass, Präsident des New Yorker Council on Foreign Relations.
      Aber »selbst gewählte Kriege« (wars of choice) wie in Vietnam oder im Irak seien auf Dauer »einfach nicht durchzuhalten«.

      Lyndon B. Johnson hat dies zu spät begriffen.
      Erst Nixon brachte die Truppen heim.
      Diesmal dürfte Amerika eine Rückkehr zur Realpolitik vor der nächsten Präsidentschaftswahl erleben.
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 13:54:51
      Beitrag Nr. 24.305 ()
      [posting]17.745.601 von eierdieb am 31.08.05 18:36:12[/posting]dem eierdieb fällt zu "anständig" der Himmler ein.

      Auch nicht schlecht.

      Allerdings benutzte Himmler auch:

      1. von
      2. euch
      3. werden
      4. die
      5. meisten
      6. wissen
      7. was
      8. es
      9. heißt

      usw usf.

      ich werde mal nachprüfen, ob er, oder andere irgendwann einmal den Begriff "eierdieb" verwendet haben könnte.
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 18:53:16
      Beitrag Nr. 24.306 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 19:28:04
      Beitrag Nr. 24.307 ()
      jaja, Himmler und die Vokabel "anständig" :eek:

      da funktionieren mal wieder die Pawlowschen Reflexe absolut tadellos...... :D
      .....und einigen Usern geht´s gleich besser :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 20:35:08
      Beitrag Nr. 24.308 ()
      ich denke die zuschreibung "anständig" wird hier jetzt nicht mehr als moralisch-politische anforderung überstrapaziert.

      damit gebe ich mich zufrieden.
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 23:56:39
      Beitrag Nr. 24.309 ()
      h.r. jackson chefankläger am nürnberger tribunal:
      das grösste aller verbrechen ist der angriffskrieg solche verbrechen werden nicht von abstrakten wesen sondern von menschen begangen diese anzuklagen ist der EINZIGE weg um dem VOELKERRECHT umfassend geltung zu verschaffen sein schlusssatz findet sich heute (leider) nicht mehr in us-amerikanischen schulbüchern: wir müssen immer daran denken mit dem mass mit welchem wir heute messen werden auch wir gemessen werden vielleicht hilft ihnen der auszug aus jackson`s berühmter rede den schurkenstaat nicht zum unbedenklichen normalfall zu erklären

      TERROR (lat. für angst und schrecken verbreiten)
      "Staatsterrorismus bezeichnet insofern feindselige Aktionen außerhalb eines erklärten Krieges gegen zivile Ziele beziehungsweise unter bewusster Inkaufnahme ziviler Opfer beim angegriffenen Ziel; seien es Menschenleben oder lebenswichtige Einrichtungen." (wikipedia.org) wer seit über zwei jahren das geschehen im mit einem völkerrechtswidrigen angriffskrieg überzogenen ölreichen staat irak verfolgt kommt kaum umhin den offenen terror der horden des us regimes beim namen zu nennen

      ihnen geht es um das wohl von versklavten und misshandelten muslim/inen? klatschen sie deshalb beifall wenn sie im irak zu tausenden vom leben befreit werden? für herrn sep sicherlich ein weiteres freiheits-signal in kauf genommene opfer von wem von herrn sep...vom us regime... aber sicher nicht von iraker/inen wie wäre es als alternative zur metro mit einem kleinen spaziergang in falludscha oder karbila? und ich wünsche ihnen wirklich das sie uns anschliessend noch etwas über das "etwas verzerrte Irak- Sicht" wie sich äusserst elegant auszudrücken belieben berichten können

      Und in 3, 4 Jahren wird niemand mehr glauben und die letzten zweieinhalb jahre vergessen wir?die hunderttausenden toten und verstümmelten folter todesschwadronen zerstörte städte und verschwundene einwohner wo wurden den die nach "the lancet" über 100.000 opfer begraben?in einzelgräbern von riesenbomben pulverisiert??? wo sind sie denn die einwohner der ehemals 350.000 menschen zählenden grossstadt falludscha welche seit dem verbrechen der us militärs auf rund 25.000 schrumfpte? wo sind die einwohner der völlig zerstörten 60.000 einwohnerstadt karabila wo sind die mitglieder der davonlaufenden barfussarmee hightechgeschlachtet und deshalb nie bei mama angekommen? wo sind sie? aufgelöste irakische konten und verschwundene milliarden für herrn sep sicherlich ein weiteres freiheits-signal

      geht er um die ideologie der freiheit und demokratie zu verbreiten mit dem engen freund und thronfolger der saudischen despoten hand in hand auf seiner ranch spazieren? die ernennung der brutalen militärdiktatatur pakistan zum engen nicht nato-verbündeten im namen der demokratie? der demokratische rechtsstaat jener welcher mit einer der grössten staatslügen der geschichte (le monde diplomatique) eroberungskriege einleitet die schwersten menschenrechtsverstösse der letzten 50 jahre (AI) begeht mvw einsetzt und über 100.000 menschen (the lancet) massakriert systematisch foltert grosstädte in schutt und asche legt weltweit menschen entführt und in die folterkammern verbündeter diktaturen entführt für herrn sep sicherlich ein weiteres freiheits-signal der republikanische us senator mccain mag auch ihnen weiterhelfen: der unterschied zwischen einem rechts- und einem schurkenstaat besteht darin dass erstere sich an gesetze und int. vereinbarungen hält.

      w. engdahl mit der ölwaffe zur weltmacht der us wirtschaftswissenschaftler wies in einem interview vom 15.5.03 (www.zeitfragen.ch) auf den zusammenhang des irakkrieges mit dem kampf zwischen $ und euro hin erdöl müssen alle länder kaufen und darum ist es das einzige was den $ noch stützt durch das zukunftspotential des euro gerät der weltwährungsanspruch des $ unter druck würden die $-bestände in form von staatsanleihen in euro umgetauscht käme es zu einer nie gekannten $-krise mit einem geschätzten kurseinbruch von 40% die welt soll wissen: wenn jemand versucht ein spiel gegen den $ zu betreiben steht das us militär bereit irakisches öl wieder in euro statt $ dies wäre ein problem aber frauenrechte? für herrn sep sicherlich ein weiteres freiheits-signal

      PNAC statements of principles und mitgliederliste auf www.newamericancentury.org heilt beim konsum ev. auch schwere demokratiehalluzinationen übrigens terror demokratie freiheit und menschenrechte kommen in diesem plan nirgends vor dafür sicherung der rohstoffreserven dieses planeten sowie niederhalten jedne potenziellen konkurrenten auch mittels angriffskrieg für herrn sep sicherlich ein weiteres freiheit-signal

      US offensive
      artikel und augenzeugenberichte zu derartigen offensiven und generell zum gebaren der besatzer finden sich auf http://www.occupationwatch.org/ hier wird zb an dem augenzeugenbericht der aktivistin jo wilding am beispiel falludscha auch deutlich dass sich die der art des vorgehens bezeichnend für die situation im irak ist heckenschützen phosphorgranaten 1.000 pund bomben atillerie und raketenbeschuss von dicht bebauten ballungszentren kein mensch käme auf die idee london dem erdboden gleichzumachen weil einige terroristen dort vermutet werden weshalb werden derartige kriegsverbrechen fast beiläufig wahrgenommen wenn sie an irakern begangen werden?

      vorsicht nur für robuste naturen das zwölfminütige video zeigt die ermordung von fünf unbewaffneten irakern http://www.informationclearinghouse.info/article8667.htm und die robusten kommentare zu diesem verbrechern der mörder in der uniform der us marines

      einen verwundeten in der moschee vor laufender kamera (cnn) exekutiert

      auf http://www.sedunia.org/Augenzeuge/aktuelles.htm hier hat der aus falludscha geflüchtete arzt awad hamed filmaufnahmen mitgebracht welche die schlimmsten vorstellungen übersteigen familien wurden aufgefordert innert zwei stunden mit einer weissen fahne die häuser zu verlassen und sich zu einer moschee zu begeben jene welche der aufforderung folge leisteten wurden von us scharfschützen hingerichtet denn menschen erschiessen ist lustig (generallt. mathis, kommandant der 1. marineinfanterie-div.)soviel humanität veranlasst eroberungskrieger den schauplatz des massenmordes seit monaten hermetisch abzuriegeln

      auf http://www.iraktribunal.de/hearing290105/interview_haded_awa…schildert der aus falludscha entkommene arzt haded awad unvorstellbare verbrechen verwüstete spitäler zerstörtes med. gerät massakriete familien der terror in bis dato undenkbaren auswüchsen der von der zeit als racheaktion beschriebene terrorschlag gegen die ehemalige grossstadt scheint selbst die allerschlimmsten befürchtungen bei weitem zu übertreffen. bbc sendete bilder von blutrünstigen kommandanten welche vor allem kill kill kill in die kameras brüllten und seither ist es totenstill auch in den medien

      ganz normale angriffe auf zivilisten: http://www.aljazeera.com/cgi-bin/news_service/middle_east_fu…

      knallt sie ab....Tim Talib der als Soldat beim Angriff auf Falludscha dabei war berichtet: Eines Tages, als ich einen Gefangenen ins Gefängnis brachte, meinte der für Verhöre zuständige Vorgesetzte, wir sollen das lassen. ,Knallt sie ab`, sagte er. Ich war völlig verwirrt. Ich konnte nicht glauben, dass er das wirklich gesagt hatte. Und zwar nicht im Spaß. Einige Tage später kamen einige Humvees vorbei mit zwei toten Irakern auf der Kühlerhaube, wie erlegtes Wild. Es war ein grauenhafter Anblick. Ich habe miterlebt, wie wenig Achtung den Lebenden entgegengebracht wurde, den Toten schon gar keine. Und fast niemand musste für sein Tun einstehen. http://www.taz.de/pt/2005/08/12.nf/mondeTextI.artikel,a0012.…

      weiter gehts: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/965/48917

      die zeit der krieg kommt nach hausehttp://www.zeit.de/2005/35/Nachkriegssch_8aden trotz allen zensurversuchen des us regimes dringen immer mehr deatils oft zwischen den zeilen zu finden an die öffentlichkeit. als besonders aufschlussreiche quelle entpuppen sich aus dem irak heimkehrende soldaten von denen nach einer studie jeder sechste an PTSD einem posttraumatischen stress-symptom leidet. in der akte steht dann: patient muss jederzeit unter aufsicht stehen, darf keine waffen tragen. patient zeigt neigungen zu mord/suizid. patient wird nach rückkehr in psych. befohlen. zu vietnam zeiten hatte der name des leiden übrigens noch einen zusammenhang mit krieg: combat stress nannte sich das gleiche und die berichte gehen natürlich der frage nach weshalb es zu derartigen leiden kommt:der soldat d. duncan und seine kollegen erinnern sich an eine schlacht an derem ende iraker massakriert waren und wundersamerweise kein us opfer zu beklagen war kein mensch wollte mit uns reden sie sagten wir seien durchgeknallte mörder und vergewaltiger erinnerte sich später der soldat d. duncan. na ja jedenfalls den mördervorwurf kann ich nachvollziehen wenn man bedenkt auf WELCHE art wir viele der leute getötet haben.

      titel: ende der illusionen, s. 118-120 der spiegel/nr. 21, 23.5.05 auszug (zitat): als erfolgreich gelten auch die soldaten von saddams elitetruppen rekrutierten sonderkommandos die gemeinsam mit us beratern auf terroristenjagd gehen ganz wohl ist vielen us militärs bei dieser kooperation allerdings nicht in tikrit drückte ein irakischer offizier die mündung seiner kalaschnikov an die stirn eines kindes und drohte abzudrücken wenn es nicht verrate wo sein vater sei den gi`s bleibt bei solchen zwischenfällen nur die hoffnung dass kein pressefotograf in der nähe ist.

      die neuen sicherheitskräfte der ermordete journalist st. vincent berichetete detailliert von den todesschwadronen und folterknechten in den reihen der unsicherheitskräfte im dienst des imperiums hunderte sunniten hätten diese fanatiker bereits gefoltert ermordet oder verschleppt die kultur des massengrabes in der version der eroberungskrieger: effizienter besser und schneller gefüllt

      wir werden die terroristen jagen und vernichten sowie jene welche ihnen unterschlupf gewähren zur verantwortung ziehen (gw bush)geschützte terrororganisationen für den guten zweck die sich im irak unter schutz der besatzungsmacht usa befindliche terrororganisastion iranische volksmuhajedschin und pkk(in D nach neu (kriminelle vereinigung)jetzt verübt die pkk anschläge in der türkei und benützt mit duldung der besatzer den nordirak als rückzugsraum oder glaubt auch herr sep wieder an das existenzrecht der doppelmoral? das gleiche spiel wie immer unser bastard (in der heutigen sprachregelung korrektur: unser terrorist) wird vor strafe bewahrt (man erinnere sich an die ex-freunde taliban saddam hussein pinochet contras etc) gegner des imperialen projektes werden umgekehrt zu terroristen


      hier spielt die musik! wer sich interessiert WAS im besetzten land gespielt wird sieht sich deshalb besser HIER um http://www.cpa-iraq.org/ verfügung 39, CPA, erlassen von paul bremer die irakische wirtschaft ist zu 100 PROZENT käuflich und die irakische bevölkerung soll sich beteiligen guter mann für wie dämlich halten sie diese irakische bevölkerung? us wahlkampf: die demokraten zu den kriegskosten. wir geben zu viel geld im irak aus klagt howard dean: die rechnung wird sich auf 200 milliarden dollar belaufen der irak werde dem amerikanischen steuerzahler teuer zu stehen kommen. das bush-lager verteidigt sich mit der ansage die kosten durch irakische ölverkäufe zu decken. bremer hat das konto öl für lebensmittel vor seinem abgang mit einem federstrich aufgelöst zusammen mit den einnahmen (bis. ca. 04.04) aus ölverkäufen verschwanden rund 20 mia. $. der wolfowitz sagte es werde noch lange dauern bis das irakische öl die kriegskosten decke bestätigt wohin die reise gehen soll alles zum wohle der iraker

      unter dem titel presse-politik der bush regierung mundgerechte propaganda findet sich auf http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,351487,00.html ein aufschlussreicher artikel wie aus krieg frieden aus korruption wiederaufbau aus komplizenschaft kampf gegen den terror und aus besatzung souveränität wird.das whitehouse war mit der berichterstattung von rund 300 (dreihundert!!) tv-sendern sehr zufrieden kein wunder - die regierung hatte die beiträge geliefert und bezahlt (al-) hurra.....die demokratie ist das als beispiel der tv sendern AL-HURRA welcher das hauptquatier am boston boulevard in springfield der adresse der kriegsgewinnler von der rüstungsindustrie hat und zu 100% (bis jetzt über 120 mio. $) vom us regime finanziert wird der direktor harb: wir sind unabhängig der preis für die gestaltung der us prawda: green card und vergleichsweise hohes gehalt die virtuelle demokratie schwimmt im realen blut der iraker.

      die länderberichte von AI zum irak der letzten jahre vor dem überfall auf dem ölreichen staat rücken ihr gestammel in die richtige relation sie berichten vom ganz normalen wahnsinn einer diktatur welcher zwischen 500 bis 600 menschen jährlich zum opfer fielen. saddam hätte mit dieser kadenz also noch etwa 200 jahre weiterherrschen können um das resultat der kriegsverbrecher annähernd einzustellen weshalb ist er in den krieg gezogen weil der irak amerika (WTC) attakierte und mit den innert 45 minuten einsatzbereiten schrecklichsten mvw welche die welt je gesehen hat die usa bedrohten? dringender handlungsbedarf war nicht gegeben eine rechtfertigung für hunderttausende tote für ein verwüstetes land für terror von beiden seiten gibt es NICHT!

      leiter des programms öl für lebensmittel der ire halliday welcher seinen rücktritt wörtlich mit: ich kann den von den usa betriebenen völkermord nicht mehr verantworten begründete albright dazu: dieser preis ist zu bezahlen

      den kampf gegen den überbordenden antiamerikanismus in lateinamerika nannte bush in seiner antrittstrede zur 2. amtszeit nebst dem unvermeidlichen kampf gegen den terror als prioritäten was er nicht sagte war wie hart sich die usa diese herzliche abneigung erarbeitet haben auch hier gibt es deutliche parallelen zum nahen und mittleren osten: wo immer (ausnahme israel) eine bevölkerung in freien fairen wahlen position beziehen kann wird es keine us amerika gewogene regierung geben

      bitte hören sie auf hr. präsident eroberungskriege als humanitäre wohltaten auszugeben.bitte hören sie auf damit die welt duch spaltung in gut und böse in einen permanenten ausnahmezustand zu versetzen die ärzteorganisation IPPNW (friedensnobelpreis 1986) anlässlich des besuches von bush in D. diese bitte geht somit auch an sie gehen sie auf die seite von AI rotes kreuz roter halbmond lesen sie sich die studie der brit. sektion der IPPNW medact durch welche vor diesem horror bereits im nov. 2002 warnte....! sowohl the lancet wie ganz speziell die studien von medact stützen sich auf empirisch wie methologisch wasserdichte erhebungsverfahren so verwendet medact in seinen fallstudien zb gesicherte erkenntnisse aus dem golfkrieg I und verbindet diese mit den aktuell erhältchen informationen es ist kein zufall dass die zahlen von iraqbodycount in der frage sehr gerne von der besatzung verwendet werden nur die hoffnung bleibt zurück in pandoras büchse welche allen warnungen zum trotz geöffnet wurde und es bleibt die gewissheit dass ein teil des problems nicht gleichzeitig dessen lösung sein kann.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 01:23:06
      Beitrag Nr. 24.310 ()
      [posting]17.760.565 von eierdieb am 01.09.05 20:35:08[/posting]ich denke die zuschreibung " anständig" wird hier jetzt nicht mehr als moralisch-politische anforderung überstrapaziert.

      Es ging nicht um "anständig", sondern um Anstand.

      Ich bin einverstanden, sich in der Einsicht zu treffen, daß Du ausweislich Deines Himmler- Zitates ganz offensichtlich unter Anstand etwas anderes meinen mußt als ich. Ich muß womöglich sogar darauf bestehen.

      Daß Dein Himmlerscher Ansatz nicht überstrapaziert wird, da folge ich Dir gerne. Vielleicht kann ich Dich dabei zu einem ersten Schritt bewegen, solche unanständigen Vergleiche aufgrund des sich verändernden politischen Anstands langsam in den Hintergrund treten zu lassen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 02:01:53
      Beitrag Nr. 24.311 ()
      Ach Sep, was soll das ganze gestelzte Rumgeeiere um Worte.
      Befasse Dich doch lieber mit dem post, der oben über Deinem steht und erkläre uns dann nochmal, wie Du das mit dem Anstand gemeint hast, der demnächst hierzulande in der Politik endlich wieder Einzug halten soll.

      Wenn wir diesen Anstand schon seit der letzten Wahl hätten... viel hat ja weissgott nicht gefehlt... wie anständig würden wir dann dastehen neben unseren anständigen Bündnispartnern ?

      - Aber ich vergass, es geht ja nur um`s Öl, von dem auch wir weissgott abhängig sind, Anstand hin oder her.

      Der nannsen ist mir da am Arsch lieber, der sagt wenigstens klar, worauf er hinaus will.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 02:45:18
      Beitrag Nr. 24.312 ()
      #113 Sowas von anti amerikanismus habe ich hier noch nie gelesen,schäm dich.
      Es ist der von gott übersandte wille an Bush kämpferisch die demokratie der welt zu bescheren.
      Hätte er den geist für die waffen und ihrem einsatz nicht gut geheissen ,gäbe es sie garnicht,alles ist gottes wille.
      Leider berufen sich andere auch auf göttliche mächte,scheint mehrere zu geben,wie kämen sonst andere dazu ,auch massenvernichtungswaffen herstellen zu können.
      Wen götter sich streiten ,sollte der mensch sich raushalten,dies möchte ich tabletop1 ernsthaft ans herz legen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 14:29:46
      Beitrag Nr. 24.313 ()
      Für den Himmler-Kenner eierdieb, und allen dranhängenden Kameraden etwas über den problematischen Begriff des Anstandes:




      Politik und Anstand
      von Hans-Jochen Vogel, Heribert Prantl
      Bei Amazon

      Avatar
      schrieb am 02.09.05 16:26:36
      Beitrag Nr. 24.314 ()
      Ich kann mich noch dran errinern wie sie reihenweise wie junge Hunde jaulten als du die Wertedebatte hier losgetreten hast. Heute kommt kein Polit-Journal kein Leitartikler mehr ohne sie aus.

      Die können vorläufig nicht davon weg weil sie meinen, du hättest die Anständigkeit uber Punk24 mit der Tötung von Zivilisten im Irak in Verbindung gebracht.

      Der Begriff ist im Kommen. Gestern meinte ich wieder im Tagesspiegel zum Mord in Zehlendorf was von "anständig" vernommen zu haben.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 16:50:06
      Beitrag Nr. 24.315 ()
      [posting]17.771.565 von Tutnix am 02.09.05 16:26:36[/posting]jo.

      Ich bin so eine Art Trüffelschwein.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:08:09
      Beitrag Nr. 24.316 ()
      Was Anstand angeht, da schwappt ja gerade nachgerade eine Anstands- Welle durch die Kommentare grüner Politiker. Die sich wohl nur etwas trauen. Was andere besser nur denken. Auf diesen gedanken muß man kommen, wenn man einige Äußerungen hier in diesem Forum zum Vergleich heranzieht.

      Himmlers "anständig" erhebt sich aus den deutschen Gruften, um zaghaft altes Maß zu nehmen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:10:48
      Beitrag Nr. 24.317 ()
      Was Anstand angeht, da schwappt ja gerade nachgerade eine Anstands- Welle durch die Kommentare grüner Politiker

      wenn sonst nichts geht dann geht vielleicht das mit dem anstand - irgendwie müssen die mäuse halt zum käse gelockt werden.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:15:13
      Beitrag Nr. 24.318 ()
      [posting]17.772.255 von eierdieb am 02.09.05 17:10:48[/posting]Ja, schon klar. Die grüne Mentalität ist mir durchaus ein Begriff. Das hatte Bahro ja frühzeitig herausgearbeitet.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:15:43
      Beitrag Nr. 24.319 ()
      (Ersatz-Avatar)


      Da nehme ich in stillem Gedenken an die Kommentare mal kurz den Helm ab.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:25:42
      Beitrag Nr. 24.320 ()
      ich hab ja auch nichts gegen anständig - gott bewahre.


      aber dieses einfordern von anstand gefällt mir nicht - zumal es mit einer bestimmten politischen ausrichtung und sichtweise daherkommt.

      so eine art moralische floskel, die schlechtes gewissen erzeugen soll, wo man argumentativ nicht weiterkommt.

      wie gesagt der satz von himmel ist nicht umsonst sein wohl berühmtester, weil er leichenberge und anstand in einem zusammenhang bringt - das abscheulichste verbrechen durch eine menschliche größe adelt.

      das ist das maximum - darunter irgendwo tummeln sich die grünen jetzt, nachdem kohl und kanther mit ähnlichem jämmerlich gescheitert sind.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:28:19
      Beitrag Nr. 24.321 ()
      ja ich weiß es muß himmler heißen und nicht himmel.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:44:25
      Beitrag Nr. 24.322 ()
      [posting]17.772.470 von eierdieb am 02.09.05 17:28:19[/posting]Im Moment erleben wir ja noch eine Welle, die in die andere Richtung geht, sich eher auf Himmler zubewegt.

      Ist also noch ein weiter Weg, bis Deine Befürchtungen eintreten werden, und sich Anstand anhand einer veränderten politischen Ausrichtung einstellt, weil man im Moment argumentativ nicht weiterkommt.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 17:58:51
      Beitrag Nr. 24.323 ()
      sehe ich anders - wenn anstand eingefordern (gesellschaftlich) priorität vor anstand leben (privat) erhält dann ist es bis zur hohlen phrase nicht mehr weit.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 18:27:45
      Beitrag Nr. 24.324 ()
      [posting]17.772.847 von eierdieb am 02.09.05 17:58:51[/posting]das wird mir zu kompliziert. Da hineinsteigen zu wollen, nur um Deine Drehungen mitgemacht zu haben, das laß ich mal lieber.

      Mir ist auch nicht klar, wieso Du eine Zusammenfassung Deiner eigenen Thesen in einem nachfolgenden Text einletest mit der Bemerkung: sehe ich anders.

      Da war der Himmler, den Du hier eingestellt hattest, doch klarer. Und auch das Motiv, warum Du ausgerechnet den eingestellt hattest.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 18:36:41
      Beitrag Nr. 24.325 ()
      [posting]17.772.313 von Tutnix am 02.09.05 17:15:43[/posting]Hi Гарри,

      Druschba - Anatoli ;)
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 19:10:01
      Beitrag Nr. 24.326 ()

      Garri´s messerscharfer Verstand und seine Kunst, in die verborgensten Verästelungen schwierigster Probleme (am Brett) einzudringen - unerreicht.

      dsR würde sich ein solches Avatar nie zulegen - bei allem Selbstbewusstsein wär´s doch ne Nummer zu gross.

      anderen Usern hingegen scheint nix heilig zu sein....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 19:21:26
      Beitrag Nr. 24.327 ()
      Ach komm, Ritter. Stell dein Licht mal nicht untern Scheffel. Du bist doch der unumstrittene Terrordurchblicker im Bord.

      Haste denn mal die Nachtschwester gefragt wieviel Elopunkte sie hat? Hieß nicht Deep Thought die Maschine, die dem Weltmeister das Wasser reichen wollte?
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 21:22:37
      Beitrag Nr. 24.328 ()
      hallo

      erstens: @ sep

      ich habe meine antwort auf Dein posting nicht vergessen, sie kommt innerhalb der kommenden Woche.

      zweitens:

      Ich bin wirklich perplex, dass die amis im sueden ihres landes derart schmaehlich versagen.

      Nach dem groessen getoese von wegen Home security dachte ich, fast 4 jahre spaeter haben die doch sicher perfekte Planspiele und ziehen einfach nur die katastrophenplaene fuer Attacken aus dem aermel...

      aber nein:

      Bush sagt WOERTLICH wenige Stunden vor dem 24 std feststehenden GAU: "DIE MENSCHEN sollten SICH in SICHERHEIT BRINGEN"

      Hat der sie noch alle?

      "DIE SICH" ?

      Dass das Stadion zu einer todesfalle wird, war klar.

      wer kein Auto, keinen Sprit hatte oder alt zu jung oder behindert war, wurde einfach zuerueckgelassen.

      der US-Darwinismus: Da ist er wieder.

      heute kommt Bush PR-Maessig gestilt mit hochgekrempelten Aermeln ins Chaos (wieder ein paar Dutzend Hubschrauber sinnlos bliocliert) und schaut so richtig bloed drein wie bei der uebermittlung des dalaigen attentats.

      Und er bekommt gegenwind von den regionalen Politikern.

      aber, was haben die denn gemacht?

      heute schreit der Buergermeister von New Orleans er brauche tausende von Bussen, es muessten trausende von Bussen sofort bundesweit zusammengezogen werden.

      Und Was sehen meine unglaeubigen Augen beim Durchklicken der derzeitigen Bildstrecke auf Spiegel-online:

      Einen Bildausschnitt von mindestens200 (!!) saeuberlich geparkten, damals sicher betriebsbereiten gelben Schulbussen auf einem staedtischen gelanede. Schoen saeuberlich aufgereiht, vom Hurrikane nicht einmal umgekippt und UNGENUTZT ZUR EVAKUIERUNG !

      Mit denen haette man also roundabout 20.000 menschen pro Tour in Sicherheit bringen koennen!!!!

      Die amerikanische regierung hat also gezeigt, dass sie selbst Jahre nach 9/11 alles logistische tun, um ein Land zu bombardieren, waehrend ihr angebliches anliegen, der Schutz der bevoelkerung sie einen Dreck interessiert.

      Und alle, die Krisenmanagement betreiben muessten, haben auf allen Ebenen versagt.

      es werden mehr menschen , es werden ein vielfaches an menschen stereben - nicht am Hurrikane, sondern an gottserbaermlicher gelebter Dummheit, Planlosigkeit und himmelschreiender Inkompetenz.

      ueber 200 fuer die Evakuierung ungenutzte Schulbusse! dazu kommen sicherlich noch einmal soviel ander Busse, hunderte von Trucks mit Ladeflaechen, und es gab sicherlich auch dort mal eine Eisenbahn.

      Man haette diese Menschen nur aus dem ueberschwemmungsgebiet schaffen muessen, mehr nicht.

      Dass new Orleans untergehen wird, war sonnenklar.

      Wie menschenverachtend doch dieses System ist.

      ich sage mal ohne jede Haeme: jetzt koennen mehr US-Amerikaner als zuvor nachfuehlen, wie man sich im Irak fuehlt, wo praktisch die gesamte Infrastruktur durch die US-Army in Schutt und Asche gelegt wurde und diese nicht mehr aufgebaut werden kann wegen des real bereits existenten Buergerkrieges.

      Vielleicht wird das einige sensibilisieren, wer weiss.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 21:28:21
      Beitrag Nr. 24.329 ()
      Ergaenzung:

      Die saeuberlich aufgereihten Schulbusse sind natuerlich JETZT zwei meter unter Wasser, sie sind einfach ohne benutzt zu werden, abgesoffen.

      wenn so etwas in D pasieren wuerde, es wuerden Koepfe rollen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 22:02:22
      Beitrag Nr. 24.330 ()
      #132 Genau ds habe ich auch gedacht,die Iraker leben schon jahre unter unglaublichen verhältnisssen.
      Häme ist bei so viel leid nicht angebracht,aber jetzt wissen sie was für einen Präsidenten sie haben.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 23:00:58
      Beitrag Nr. 24.331 ()
      #132

      @DT

      Das war ein Fiasko mit Ansage!
      Die Überflutung von New Orleans war in den Naturkatastrophenfallszenarien der U.S.A. der mit der höchsten Wahrscheinlichkeit!
      Und von den Experten als solcher ganz oben vermerkt.

      Aber die geplanten und erf. Ausgaben für den Küstenschutz ca. 18 Milliarden USD wurden zur Finanzierung des Irakkrieges fast kpl. gestrichen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 23:20:45
      Beitrag Nr. 24.332 ()
      Passend dazu von Joerver geklaut !

      02. September 2005
      20:05 MESZ
      Paul Krugman ist Buchautor und Kolumnist der " New York Times"
      Kommentar der anderen: Regierung der Unfähigkeit
      Die Bush-Administration habe den Katastrophenschutz finanziell ausgehungert, kritisiert US-Ökonom Paul Krugmann
      http://derstandard.at/druck/?id=2162727

      Einer der prominentesten US-Ökonomen und -Publizisten erhebt massive Vorwürfe gegen die Bush-Administration: Sie habe den Katastrophenschutz finanziell ausgehungert und systematisch ruiniert.


      Vor dem 11. September zählte die Bundesbehörde für Katastrophenschutz (FEMA) die drei wahrscheinlichsten Katastrophen auf: Eine Terrorattacke auf New York, ein großes Erdbeben in San Francisco und ein Hurrikan, der New Orleans trifft. " Das New-Orleans-Szenario," schrieb der Houston Chronicle im Dezember 2001, " könnte das tödlichste von allen sein" - und malte ein Desaster aus, das dem nun eingetroffenen deutlich ähnelt.

      Warum waren dann New Orleans und die Nation so unvorbereitet? Nach dem 11. September wurden unbequeme Fragen im Namen der nationalen Einheit zuerst weggeschoben, dann unter einer dicken Schicht der Weißwaschung vergraben. Diesmal aber müssen sich ihnen die Verantwortlichen stellen:

      Frage eins: Warum hat es so lange gedauert, bis Hilfe kam? Katrina ist schon Tage her, und es war schon am vergangenen Freitag klar, dass der Sturm einen gewaltigen Schaden an der Golfküste anrichten kann. Aber die Reaktion, die man von einem entwickelten Land erwarten würde, blieb aus. Tausende Amerikaner liegen im Sterben oder sind schon tot, nicht weil sie sich weigerten zu fliehen, sondern weil sie zu arm oder zu krank waren, um ohne Hilfe herauszukommen - und Hilfe wurde ihnen auch nicht ange Selbst militärische Ressourcen wurden nicht rechtzeitig zum richtigen Platz beordert. " Während Reporter sich am Mittwoch im Notquartier einer Mittelschule schreckliche Geschichten über Tod und Überleben anhörten, blickten sie nach Norden und sahen dort Luftwaffenpersonal, das Basketball spielte und Gymnastikübungen machte. Basketball und Gymnastik!" , schrieb die Sun Herald in Biloxi (Mississippi).

      Vielleicht dachten Regierungsbeamte, dass die Nationalgarde für Ordnung sorgen und Hilfe bringen könnte. Aber viele Nationalgardisten und ein Großteil der Ausrüstung sind im Irak. " Die Nationalgarde braucht die Ausrüstung zu Hause um die Heimatschutzmission zu unterstützen" , sagte ein Gardeoffizier in Louisiana vor einigen Wochen den Journalisten.

      Frage zwei: Warum wurde nicht mehr zur Vorbeugung getan? Seit 2003 hat das Ingenieurkorps der Armee ihre Hochwasserschutzarbeiten drastisch verlangsamt, einschließlich der Arbeiten an sinkenden Deichen. " Das Korps hat nie verheimlicht, dass die Ausgaben für den Irakkrieg und für den Heimatschutz, die gleichzeitig mit Steuersenkungen eintraten, der Grund für diese Probleme waren" , schrieb das Fachjournal Editor and Publisher mit Hinweis auf eine Artikelserie in der Times Picayune.

      2002 hat der Leiter des Ingenieurskorps gekündigt; er war angeblich knapp davor, gefeuert zu werden, nachdem er die von der Regierung vorgeschlagenen Kürzungen im Korpsbudget, einschließlich Hochwasserschutzausgaben, kritisiert hatte.

      Frage drei: Hat die Bush-Regierung die Handlungsfähigkeit der FEMA zerstört? Alle Berichte deuten darauf hin, dass sie die Katastrophenschutzbehörde wie ein ungeliebtes Stiefkind behandelte, was zu einem Massenexodus erfahrener Experten geführt hat.

      James Lee Witt, der für die Leitung der Behörde in den Clinton-Jahren viel Lob von allen Seiten des politischen Spektrums erhalten hat, sagte vor einem Kongressausschuss vor zwei Jahren: " Ich bin äußerst besorgt, dass die Fähigkeit unserer Nation zur Vorbereitung und Reaktion auf Katastrophen stark verringert wurde. Ich höre jeden Tag von Notfallmanagern, lokalen und regionalen Politikern und Leuten vor Ort, dass die FEMA, mit der sie einst so gut zusammengearbeitet haben, verschwunden ist."

      Ich halte das nicht bloß für eine Sache von Unfähigkeit. Ich glaube, der Grund dafür, dass das Militär nicht sofort an die Golfküste eilte, ist derselbe, weshalb nichts getan wurde, um die Plünderungen nach dem Fall von Bagdad 2003 zu verhindern. Der Hochwasserschutz wurde aus denselben Gründen vernachlässigt wie die ausreichende Versorgung unserer Truppen im Irak mit Schutzpanzern.

      Fundamental desinteressiert

      Unsere heutigen politischen Eliten sind an einer funktionierenden Regierung nachgerade fundamental desinteressiert. Sie führen gerne Krieg, halten aber nicht viel davon, für Sicherheit zu sorgen, Hilfesuchende zu retten oder Geld für Vorbeugung auszugeben.

      Gestern hat Mr. Bush eine unglaubliche Behauptung aufgestellt: Niemand habe den Bruch der Dämme erwartet. In Wirklichkeit wurde vor genau diesem Risiko wiederholt gewarnt.

      Amerika war einst berühmt für seine " Das schaffen wir" -Haltung. Nun hat es eine Regierung, die nichts zustande bringt und stattdessen nur nach Ausreden sucht. In der Zwischenzeit sterben Amerikaner. (DER STANDARD, Printausgabe 3./4.9.2005)
      © 2005 derStandard.at -
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 00:24:39
      Beitrag Nr. 24.333 ()
      [posting]17.774.522 von Deep Thought am 02.09.05 21:28:21[/posting]groupier hat sich ein anderes Betätigungsfeld gesucht, wo er nicht so sehr Expertise hat ?

      DT, kein Problem, mach Dir keinen Streß. Wir können das en passant hier einmal mit abhandeln. Das wird sich ergeben.

      Was New Orleans angeht. Ich bin entsetzt, wie sehr die Berichterstattung hier in Deutschland mittlerweile das notwendige Maß an Neutralität verletzt, es wird schließlich auch noch aus einem anderen Land berichtet. Da mit Schuldzuweisungen zu arbeiten halte ich im Rahmen von Nachrichtensendung nicht für eine Aufgabe der deutschen Medien, unter einem Friedrichs wäre sowas undenkbar gewesen.

      Natürlich kann so etwas später aufgearbeitet werden, dann müssen auch die Ursachen und Versäumnisse von Personen und Organisationen benannt werden.

      Ich glaube, niemand macht sich eine Vorstellung, was es heißt, wenn ein Gebiet, so groß wie die Alt- BRD, verwüstet wird. Wie schwierig es da wird, wirksame Hilfe in Gang zu setzen.

      Wenn es sich herausstellt, daß tatsächlich Schutzmaßnahmen nicht erfolgten, weil die dafür vorgesehenen Mittel für den Irak- Krieg abgezogen wurden, dann ist das sicherlich eine Sauerei, die noch sehr viel Ärger in den USA verursachen wird.

      Die darüber hinausgehende Vermengung von Irak- Krieg, und Hurrikan- Desaster lehne ich ab. Der Hass auf die Amerikaner, der durch den Irak- Krieg offenbar wurde, hat keine rationale Begründung, wie es eben auch keine rationale Verbindung gibt zwischen dem Irak- Krieg, und dieser Natur- Katastrophe.

      Und um eine solche handelt es sich.

      Es ist nicht ein Staudamm gebrochen, der New- Orleans überflutet hat, sondern es ist dort ein Hurrikan drübergezogen, der mit solche Niederschlägen, 500 Liter/m² niederging, und ein Sturm, mit solchem Wellengang verbunden, daß in der Folge dieses Hurrikans die ansonsten ihren Dienst erfüllenden Deiche weggespült wurden.

      Daß diese Deiche falsch bemessen waren, das ist keine Frage. Daß diese Falsch- Bemessung womöglich schon längere Zeit bekannt war, und Abhilfe angemahnt wurde, das mag sehr gut sein. Das werden wir nun alles in Erfahrung bringen. Dennoch hat es des Hurrikans bedurft, um diese Katastrophe auszulösen.

      Ich weiß, daß die Holländer, dessen komplettes Land ebenfalls unter dem Meeresspiegel liegt, nach einer Katastrophe in den 50igern ein Deichsystem aufgebaut haben, welches mit Sicherheit eine derartige Katastrophe verhindern hätte. Da sind viele Fragen offen, ohne jeden Zweifel. Nur: mit Irak hat das nichts zu tun. Dieser Hurrikan wäre auch dann über dieses Gebiet gezogen, wenn die USA die Irak- Resolution 1442 nicht umgesetzt hätten. Oder der amtierende Präsident nicht Bush heißen würde. Und es wird noch stärkere Hurrikans geben, die dort lang ziehen, und andere, deren Kursverlauf zu noch größeren Schäden führen wird.

      Tatsache ist: New Orleans ist abgesoffen. Auch in Amerika gibt es genügend Stimmen, die in einer unsachlichen Vermengung von nicht zusammengehörenden Abläufen ihren verschiedensten Motiven freien Lauf lassen. Die haben in der Regel aber bessere Gründe für Frust, als wir hier. Und so ist es hier eben kein Frust, sondern etwas anderes.

      Ihr müßt entscheiden, ob ihr da weiter in eine Kerbe hauen wollt, dann ist Diskussion dazu natürlich nicht möglich. Oder aber, ob es darüber eine Diskussion geben kann, mit der Möglichkeit, an eigene Erkenntnisse zu gelangen.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 04:44:32
      Beitrag Nr. 24.334 ()
      ach Sep, was soll man davon halten:

      "Der Hass auf die Amerikaner, der durch den Irak- Krieg offenbar wurde, hat keine rationale Begründung, wie es eben auch keine rationale Verbindung gibt zwischen dem Irak- Krieg, und dieser Natur- Katastrophe."

      Wie stellst Du Dir eine Diskussion vor mit jemandem, der so beharrlich Ursache und Wirkung verwechselt... falsch... vertauscht und nicht aus Versehen. Und dann auch noch Fakten leugnet. Allerdings kenne ich von Dir elegantere Volten, als die obige Feststellung, es gäbe keine Verbindung zwischen dem Krieg und der Katastrophe, was ja ihre Ursache, also den schicksalshaften Hurricane suggerieren soll, und nicht seine Folgen, die sehr wohl eine rationale = wirtschaftliche Verbindung zum Krieg haben.

      Wenn Du was in Erfahrung bringen willst darüber, warum der Hurrikan solche Folgen hatte und wie klar absehbar das schon vorher war, bittesehr:

      http://www.wissenschaft-online.de/spektrum/pdf/frei/FISCHETT…

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 11:11:00
      Beitrag Nr. 24.335 ()
      @ sep

      ad 1)

      keine Sorge, ich mache mir keinen Stress. aber die Diskussion führen wir weiter.

      ad 2)

      "Hämische deutsche berichterstattung"

      Nee, sep, andersherum wird ein Schuh draus:

      Es gab in den USA keine belstbare berichterstattung, weil keinerlei offizielle Zahlen vorlagen. Insofern wurde DORT und im gefolge auch HIER die Folge unterschätzt.

      Die hiesige Unterschätzung (wohlgemerkt: nicht der unmittelbaren Hurrikan-Schäden, sondern der Folgen von Inkompetenz und Ignoranz gepaart mit Gleichgültigkeit gegenüber Opfern) erfolgte sicherlich ganz entscheidend deswegen, weil sich ein deutscher nicht im geringsten vorstellen kann, dass die "Führungs"Nation dieser Erde zu blöd ist, einer Fast-Katastrophe vor rund 10 Jahren Vorkehrungen folgen zu lassen und einen Katastrophenschutz zu optimieren, der eines zivilisierten Landes würdig ist.

      Die Folgen werden wir nie in vollem Umfang erfahren, weil Bush alles tun wird, um seine Mitbürger wieder einmal zu täuschen.

      "Hat nix mit dem Irak-Krieg zu tun"

      Natürlich hat es das.
      Während man für die Kassen der Oberen Zehntausend Öl in ganz großen Stil raubt, hat man gleichzeitig den Katastrophenschutz ausgedünnt, anstatt ih zu stärken. Nun wissen es die US-Bürger endlich.

      "Home-security" hiess eben diejenigen überwachen, die kritische Bücher in Bibliotheken ausleihen oder in geschäften kaufen. Perfekter Überwachungsstaat mit Zerschlagung der Bürgerrechte. Von Schutz der bevölkerung keine Spur, geschützt wurden nur die regierung vor journalistischer berichterstattung, die des Begriffes würdig ist.

      Und da sind wir ebim Hauptpunkt, weswegen deine meinung, man müsse "neutral" berichten, völlig falsch liegt:

      Journalisten haben vor allem die Aufgabe, Fakten zu bringen. Und Kausalitäten aufzudecken.

      Und eben aufzuzeigen, weshalb die Einlassungen des tumben GW demagogische Ausflüchte sind: Es war eine Naturkatastrophe, aber die Organisations- oder zutreffender UNORGANISATIONS-Katastrophe durch einen urlaubenden Präsidenten , der zuvor den katastrophenschutz eliminierte. Und DIESE Kausalität aufzuzeigen ist Job und PFLICHT investigativen Journalismus, der eben darüber hinausgeht, nur Zahlenkolonnen zu verlesen.

      Im Übrigen: Ich hasse nicht die USA, aber ich verabscheue zutiefst ihre Regierungspolitik.

      Warum?

      Ganz einfach:

      Sie haben in dem von den Ureinwohnern geraubten Land eine einmalige strategische Position wie früher einmal Großbritannien:

      keine Grenze mit feindlichen Staaten, zugleich enorme logistische Fähigkeiten.

      Damit ist man niemals angreifbar (inselsituation) und kann andererseits jederzeit Krieg und Vernichtung überall hin tragen auf der Welt.

      Eigentlich eine perfekte Ausgangsituation für einen friedliebenden Staat.

      Aber das NICHT-Erleiden müsse eines modernen auf völlige Vernichtung ausgelegten modernen Krieges hat halt auch Nachteile. Man ist nicht demütig und glücklich darüber, man hat Spaß daran, dafür andere mit Krieg und leiden zu überziehen.

      Weil man eben keinerlei Vorstellung darüber hat, was das wirklich heisst.

      Man führt auf allem Ebenen Krieg in der Welt: mit Waffen, Kolonialisisreung, kann nach Belieben die übelsten Charaktere und Schlächter dieser Erde (Sadam, Taliban, Osama Bin Laden) gegen andere in Position bringen,die man einfach nicht mag.

      Und darüber hinaus beseitigt man einfach demokratische Strukturen, wo man lieber unterdrückte Analphabeten hat:

      Chile, persien, venezuela, Argentinien, Paraguay...

      zusätzlich versucht man, alte Kolonien wiederzugewinnen wie Kuba und Panama bspw.

      Dazu kommen Wirtschaftskriege und Kulturkriege.

      Bisher haben die USA auf Kyoto geschissen und sich lustig gemacht. Dass ganze regionen WOANDERS genau so wie jetzt New Orleans untergehen werden, ganze Völker verschwinden in der Pazifik, war denen bis jetzt scheissegal.

      Ich hoffe, jetzt nicht mehr.

      Wer mit denen alliiert ist, reibt sich irgendwann verwundert die Augen, weil er verarscht wird:

      Die EU wollen sie in den Irakkonflikt reinziehen, indem sie stark für eine EU-Mitgliedschaft der Türkei Druck machen.

      Klar, so würde eine den USA genehme "ARbeitsteilung" entstehen:

      Ein Folterstaat voller Korruption erhält viel Macht (fast 80 Mio Einwohner) in einer EU, deren Aussengrenzen nun solche mit Staaten wie IRAK, IRAN, Afghanistan, SYRIEN sind.

      Die EU haben die Folgeprobleme der US-Aussenpolitik auszubaden, während "Big Oil" Aber- und Abermilliarden gewinne macht mit dem Öl aus Diktaturen Zentralasiens und eines Kolonisierten Irak.
      DAS hätten die wohl gerne... :D

      Zurück zu den USA:

      Über zweihundert Schulbusse bleiben unberührt und Versaufen in New Orleans , während Menschen jämmerlich ersaufen und an Folgen der Überschwemmung zugrundegehen.

      Da kann ich nur den Kopf schütteln.

      Aber was will man von einem Präsidenten erwarten, der nach der Übermittlung der Nachricht des Attettats auf das WTC noch geschlagenen 11 minuten weiter in einer Grundschule aus einem Buch vorliest? :D
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 11:17:00
      Beitrag Nr. 24.336 ()
      Wa soll man DAZU wohl sagen??!!!??!!!



      Untertitel des Fotos im Spiegel:

      Wie Flöße auf einem See: Schulbusse stehen auf einem überfluteten Parkplatz in New Orleans

      Mannomann, sind die blöd....
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 12:17:39
      Beitrag Nr. 24.337 ()
      #140 Mit solch einem bild wird eindeutig die neutralität verletzt.
      würden diese busse in einem ähnlichem fall,von einer anderen großmacht gezeigt,nicht auszudenken was Sep dazu schreiben würde.
      da es sich aber um ein aktienboard hier handelt stell ich mal an Sep die frage in welche aktien man jetzt einsteigen sollte.
      Gold-Öl-Bauwesen und ... um auch an den positiven seiten amerikas teil zu haben,was hälst du insbesondere von Bechtle?.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 12:31:12
      Beitrag Nr. 24.338 ()
      [posting]17.777.177 von Deep Thought am 03.09.05 11:11:00[/posting]DT, damit ist die Diskussion mit Dir für mich beendet.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 13:47:31
      Beitrag Nr. 24.339 ()
      Folgende Antwort bezieht sich auf Beitrag Nr.: 17.777.177 von Deep Thought am 03.09.05 11:11:00
      --------------------------------------------------------------------------------
      DT, damit ist die Diskussion mit Dir für mich beendet.


      Was will man denn schon an Argumenten dagegen posten?

      Das versagen angesichts massenhaft vorhandener und nicht genutzter Transport- und damit RETTUNGSMITTEL ist mehr als offensichtlich.

      Da waren absolute deppen dort drin, was in anderen Nationen zurecht als "Krisenstab" etikettiert wird.

      Super-versager, Volltrottel, Nichtskönner, Intelligenzgeminderte.

      Wer halt nicht finanziell liquide, Schwarz, Unterpriveligiert, Behindert, zu alt oder zu Jung ist hat in den USA halt schlechte Karten.

      Bin mal gespannt, ob auch Amis bei den Bildern ins Grübeln kommen, ob da vor Ort und in Washingtion... ähem, ne,, auf einer Ranch irgendwo beim Fischen die richtigen Leute in der Verantwortung waren und sind.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 13:54:10
      Beitrag Nr. 24.340 ()
      Auf jeden Fall wird die Aufarbeitung des UNORGANISATORISCHEN FOLGE-Desasters für viele Nationen wichtige Analysestoff abgeben.

      Von den USA kann man immer lernen.

      Schliesslich lernt man ja nicht nur durch positive Ergebnisse, bei den USA kann man immer gut lernen, wie MAN ES AUF KEINEN FALL MACHEN DARF bzw. WIE MAN ALLES IN DEN SAND SETZT.

      Auch diese lernwichtigen Aspekte bieten Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung.

      Dass die USA es nicht einmal in 3 Jahren geschafft haben, bei einem Prestigeobjekt wie dem Shuttle ein evidentes technisches Problem zu lösen und einfach DAS GLEICHE NOCH EINMAL passierte und man Menschenleben von gutgläubigen Astronauten der nationalen Eitelkeit und dem Minimieren von Budgets zu opfern bereit war, schreit zum Himmel.

      Bei den Russen hat man sich nach dem Fall angesichts der technischen militärischen Rückständigkeit gefragt:

      "Und vor denen haben wir Angst gehabt!!!?!"

      Ich meine, bei den USA kann man das gleiche anfangen, zu denken...
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 14:10:18
      Beitrag Nr. 24.341 ()
      Ach so, sep...

      Du hattest doch unscheinbar in deinem posting eine wahrheitswidrige Behauptung aufgestellt:

      Du hast sorry, aber anders kann man das nicht beschreiben - dreist behauptet, die USa hätten die UN-resolution "umgesetzt" mit ihrem Krieg.

      Dass dieser Krieg völkerrechtswidrig war und Deine behauoptung richtigehend frech (sorry, aber ein wenig muss ich das auf den Punkt bringen) hast Du jetzt ab heute auch von einem höchstinstanzlichen deutschen Bundesgericht, welches dem Opportunisten Svhröder eine watschen erster KLasse und der arschkriechenden "Angie" merkel eine gehörigen Tritt in den Hintern verpasst:


      SPIEGEL ONLINE - 02. September 2005, 18:06
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,372819,00.h…


      Urteil

      Bundesrichter rüffeln deutsche Unterstützung des Irak-Kriegs

      Gerichtliches Nachspiel für die deutsche Unterstützung der Alliierten während des Irakkriegs: Das Bundesverwaltungsgericht hat gravierende rechtliche Bedenken gegen die völkerrechtliche Zulässigkeit dieser Hilfe.




      Awacs-Aufklärungsflugzeug: Überflugrechte rechtlich bedenklich

      Leipzig - In einem schriftlichen Urteil heißt es, die Unterstützung einer völkerrechtswidrigen Militäraktion liege nicht nur vor, wenn sie in Form einer militärischen Kampfhandlung erfolge. Die Bundesregierung hatte den USA und Großbritannien unter anderem Überflugrechte sowie den Schutz ihrer Einrichtungen auf deutschem Boden zugesichert.

      Wie die Bundesverwaltungsrichter in Leipzig weiter feststellten, kann ein Verstoß gegen das völkerrechtliche Gewaltverbot nicht ohne weiteres deshalb verneint werden, weil die Bundesregierung wiederholt zum Ausdruck gebracht hatte, dass sich deutsche Soldaten nicht an Kampfhandlungen beteiligen würden. Eine völkerrechtswidrige Handlung könne auch auf andere Weise begangen werden. "Eine Beihilfe zu einem völkerrechtswidrigen Delikt ist selbst ein völkerrechtswidriges Delikt", heißt es wörtlich in dem mehr als 110 Seiten umfangreichen Urteil, über das die "Frankfurter Rundschau" in ihrer Samstagausgabe berichten wird.

      Die Richter hielten in ihrem Spruch auch fest, dass gegen den Irakkrieg erhebliche rechtliche Bedenken bestünden, vor allem im Hinblick auf das in der Charta der Vereinten Nationen festgeschriebene Gewaltverbot. Für den von ihnen begonnen Krieg konnten sich nach Feststellung der Richter die Regierungen der USA und Großbritanniens weder auf sie ermächtigende Beschlüsse des Uno-Sicherheitsrates noch auf ein Selbstverteidigungsrecht berufen.

      Zugleich machten die Richter klar, dass es keinerlei Verpflichtungen der Bundesrepublik gegenüber der Nato gebe, "entgegen der Uno-Charta und dem geltenden Völkerrecht völkerrechtswidrige Handlungen von Nato-Partnern zu unterstützen."
      Die umfangreiche völkerrechtliche Würdigung des Irakkriegs und der deutschen Unterstützungsleistungen hielten die Richter in einem Urteil fest, mit dem ein Major der Bundeswehr freigesprochen worden war. Er hatte im April 2003 den Befehl verweigert, an der weiteren Entwicklung eines militärischen Software-Programms mitzuwirken. Der Stabsoffizier begründete dies damit, dass er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könne, Befehle zu befolgen, die geeignet seien, Kriegshandlungen im Irak zu unterstützen.

      Die Richter des zweiten Wehrdienstsenates sprachen den Mann frei, da ihm kein Dienstvergehen nachzuweisen sei und er auch nicht gegen die Gehorsamspflicht verstoßen habe. Auch wenn er nicht die Wehrpflicht verweigert hätte, stehe ihm dennoch das Grundrecht der Gewissensfreiheit zu. Das Urteil kann von der Internetseite des Bundesverwaltungsgerichts herunter geladen werden.

      (Aktenzeichen: BVerwG 2 WD 12.04 - Urteil vom 21. Juni 2005)
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 14:12:39
      Beitrag Nr. 24.342 ()
      zehn kleine Negerlein.....


      und schon wieder eine regierung, die sich nicht mehr von den Amis verarschen lässt:

      SPIEGEL ONLINE - 02. September 2005, 13:19
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,372744,00.html
      Irak-Allianz

      Bulgarien will seine Truppen abziehen

      Ein weiteres Land will seine Truppen aus dem Irak abziehen. Der neue bulgarische Ministerpräsident will die Soldaten seines Landes bis zum Jahresende zurückholen.

      Sofia - Ministerpräsident Sergej Stanischew erklärte, seine sozialistische Partei werde mit den Koalitionspartnern über den Rückzug der 400 im Irak stationierten Soldaten beraten. Sein Land wolle zwar weiterhin einen Beitrag zur Stabilisierung des Landes leisten, "aber auf eine andere Art", sagte Stanischew, der seit Mitte August im Amt ist.

      Das Parlamentsmandat für den bulgarischen Irak-Einsatz läuft noch bis zum Jahresende. Seit Beginn der Mission vor gut zwei Jahren sind 13 bulgarische Soldaten ums Leben gekommen.

      Die militärische Unterstützung der USA nimmt damit weiter ab. Auch Polen will einen Großteil seiner Truppen bis Ende Januar 2006 zurückziehen. Spanien, die Philippinen, Nicaragua, die Dominikanische Republik und Honduras verweigerten die Gefolgschaft. Bulgarien plant, seine 450 Mann bis zum Jahresende heimzuholen. Die Ukraine hat mit dem Abzug ihres 1600 Mann starken Kontingents begonnen. Die Niederlande haben ihre Soldaten zurückbeordert.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 14:16:12
      Beitrag Nr. 24.343 ()
      Fassen wir die verarschten Länder, die bereits zu spät, aber nicht ganz zu spät die notwendigen Konsequenzen gezogen haben, noch einmal kurz zusammen:

      Bulgarien,
      Spanien,
      Philippinen,
      Nicaragua,
      Dominikanische Republik
      Honduras
      Niederlande
      Ukraine
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 14:18:01
      Beitrag Nr. 24.344 ()
      sorry, war nicht vollständig:

      Fassen wir die verarschten Länder, die bereits zu spät, aber nicht ganz zu spät die notwendigen Konsequenzen gezogen haben, noch einmal kurz zusammen:


      Polen
      Bulgarien,
      Spanien,
      Philippinen,
      Nicaragua,
      Dominikanische Republik
      Honduras
      Niederlande
      Ukraine

      Bleiben

      Grossbritannien und Australien sowie Japan.

      Habe ich eine Nation vergessen?
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 14:42:49
      Beitrag Nr. 24.345 ()
      DT, damit ist die Diskussion mit Dir für mich beendet.

      eine solche Entgegnung verrät schlechten Stil.

      Sep wurde in keinster Weise persönlich angegriffen.
      allerdings - das ist ihm zuzubilligen - gibts gute Gründe, sich auf eine solche Diskussion nicht einzulassen. aus Fairnessgründen sollte er sie aber auch benennen.....:rolleyes:


      DT, auch wenn ich mich wiederhole : du führst moralische Kategorien in eine politische Diskussion ein - das ist fruchtlos !!

      ich bin hier zu den Gründen des Irak-Kriegs mit den Massengräbern des Regimes, den unterdrückten Kurden und Schiiten usw. konfrontiert worden.
      von Moralisten der anderen Feldpostnummer.
      solche Diskussionen sind sinnlos - als Pragmatiker wird man doch nur zum Zyniker oder Opportunisten abgestempelt.

      DT, nimm doch bitte zur Kenntnis, dass die USA als normale Weltmacht rein interessenorientierte Politik betreibt. sie verhält sich weder moralisch noch unmoralisch, sondern amoralisch.
      sowas ist mir immer noch lieber als ein paranoides Parlament, das die Freiheit am Hindukusch verteidigen will....:mad::mad::mad:

      die USA haben strategische und wirtschaftliche Interessen am Golf und in ihrem Hinterhof - und was haben wir am Hindukusch zu suchen ?
      wer ist politisch berechenbarer - die USA oder unsere Paranoiker ? :rolleyes:

      das ganze Blabla um westliche Werte, die hehren Sprüche von Menschenrechten, Freiheit und Demokratie - das ist keine Richtschnur des Handelns, sondern blosse Propaganda, bestimmt für schlichte Gemüter á la @flitztass

      der Auserwählte wühlt auf seine Art gerne auch im moralinsauren Fundus und auf dem Krabbeltisch "überlegener" westlicher Werte. produziert auf seiner Seite nen ähnlichen Verurteilungsidealismus und ne ähnliche Betroffenheitslyrik wie du.

      DT, nix für ungut - ist nicht als Verriss gemeint.
      ich schätze deine Beiträge - versuche aber immer, die moralischen Komponenten auszublenden.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 17:55:01
      Beitrag Nr. 24.346 ()
      [posting]17.777.762 von Deep Thought am 03.09.05 14:10:18[/posting]145 DT

      wahrheitswidrige Behauptung ? Sehe ich nicht so.

      Selbstverständlich kann der hier zitierte 2. den Krieg als Völkerrechtswidrig bezeichnen, und damit das Rechtsgebiet der BRD dann auf diese Auffassung zu verpflichten suchen, sofern das Urteil rechtsgültig wird. Aber eben auch genau nur das: Rechtsgebiet der BRD.

      Ich habe auch überhaupt keine Einwände dagegen, daß dieses Gericht in dieser Weise entschieden hat, denn es folgt damit exakt der Sprachregelung, die in der BRD von den politisch Handelnden ausgegeben wurde. Das Urteil ist nur konsequent. Hinter solchen Sprachregelungen müssen dann natürlich auch eindeutige Rechtsauffassungen stehen, und das Gericht hat klar gestellt, daß dies bei den Maßnahmen der Bundesregierung eben nicht der Fall war.

      Ich begrüße dies ausserordentlich.

      Ich bedaure, daß dies in den vorangegangenen, sehr viel eindeutigeren Fällen für Serbien nicht ebenso deutlich klargestellt wurde. Ich erinnere an diesbezügliche Klagen, und die Erwiderung durch Niehm, die m.W. nach auch in diesem Thread behandelt wurde. Ich hatte jedenfalls dessen Begründung damals ins Forum gestellt.

      Weitere Auswirkungen als eben eine Bindungswirkung auf das Rechtsgebiet der BRD hat dieses Urteil natürlich nicht.

      Ich halte an meiner Auffassung fest, daß sich die USA, sowie deren Verbündete im Rahmen der UNO- Resolution 1442 bewegt und verhalten haben. Eindeutig ist dort von vorübergehendem Waffenstillstand die Rede, und dieser ist an Bedingungen gebunden gewesen, die Saddam Hussein über Jahre mißachtete. Er ist folgerichtig Opfer einer anstehenden Entscheidung geworden, die UN- Sanktionen entweder erfolglos aufzugeben, oder aber den Kerl aus der Macht zu entfernen. Die USA haben als UN- Beauftragter diese Sanktion durchgeführt, udn sich im Ragmen dieser Beauftragung zu ihrem Vorgehen entschlossen.

      Eindeutig richtigerweise, wie ich hinzufüge.

      Ich sehe auf der internationalen Bühne, allen voran im Sicherheitsrat, keinerlei Bestrebungen, etwas Gegenteiliges festzustellen. Auch weiß ich von keinen Entschlüssen der Vergangenheit, die etwas anderes erkennen ließen.

      Ich bin nicht gewohnt, mein Urteil durch Massenhysterie beeinflussen zu lassen und folge weder der mißbrauchten Argumentation um die vergebliche Suche nach Massenvernichtungswaffen, noch bezeichne ich den Waffengang gegen Saddam Hussein als völkerrechtswidrig.

      Für die Feststellung der Völkerrechtswidrigkeit fehlt dem Wehrdienstsenat die Grundlage, denn er selber hat keinen Ermessensspielraum, über den Sicherheitsrat hinaus, oder an diesem vorbei eigene Feststellungen rechtsverbindlich zu fällen.

      Ich nehme also an, daß dieses Urteil ohnehin keinen Bestand haben wird. Aber selbst wenn es so wäre, so wäre seine Bedeutung beschränkt auf die BRD:

      Wenn sich verbindlich, also die Welt bindend herausstellen sollte, daß hier völkerrechtswirdig vorgegangen worden wäre, so könnte man im übrigen das Völkerrecht auch gleich abschaffen. Ich sehe ohnehin nur wenig Veranlassung, wenn man mal von der Gaudi für die Massen absieht, ein Rechtsgebilde voruzuhalten, das nicht durchgesetzt werden kann, das sogar gegen jene positioniert wird, die es durchsetzen können und wollen.

      Das Völkerrecht ist ein Popanz.

      Was den geäußerten Wunsch angeht, Gründe zu benennen, warum ich eine weitergehende Diskussion in der Irak- Frage mit Dir für nicht sinnvoll erachte: ich kann mich Deinen Vorgaben nicht beugen. Ich hatte drum gebeten, die Irak- Frage zu trennen von der Erörterung in der New- Orleans- Katastrophe, weil ich die Verbindung, wie Du sie diskutieren willst, nicht sehe.

      Du bestehst jedoch darauf, diese aufrechtzuerhalten. Dem kann ich mich nicht unterwerfen. Wir haben sozusagen keine gemeinsame Diskussionsgrundlage.

      Ich bitte, das ganz einfach zu respektieren.

      Das hat alles nichts mit persönlichen Angriffen zu tun, weder auf Dich, noch auf mich. Das sollte auch so bleiben.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 23:20:32
      Beitrag Nr. 24.347 ()
      [posting]17.777.177 von Deep Thought am 03.09.05 11:11:00[/posting]Meinen Glückwunsch zu diesem Beitrag.

      Nachdem die deutsche Presse in Ihrer Berichterstattung zu diesem Desaster schon keine antiamerikanischen Klischees und Hemmungen mehr ausläßt, so übertrifft dieser Beitrag bei weitem alles, was ich bisher gelesen habe.

      Wenn wir schon in einem Börsenforum sein wollen, so sollte bei aller Häme und Schadenfreude zu diesem Unglück nicht übersehen werden, dass die Amerikaner aus dieser Naturkatastrophe notgedrungen ein Wideraufbau- Konjunkturprogram in einer bisher nie dagewesenen Größenordnung von zunächst etwa 100-150 Milliarden Dollar einleiten müssen. Davon werden auch die Europäer ihren wirtschaftlichen Nutzen ziehen.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 23:26:37
      Beitrag Nr. 24.348 ()
      @ sep

      Nun, auch die New York Times (gewöhnlich frei vom verdacht blinden Antiamerikanismus) stellt eindeutig ZUsammenhänge fest. Und DAS ist sauberer Journalismus!

      SPIEGEL ONLINE - September 3, 2005, 02:00 PM
      URL: http://www.spiegel.de/international/0,1518,373001,00.html


      New Orleans

      United States of Shame


      By Maureen Dowd

      W. drove his budget-cutting Chevy to the levee, and it wasn`t dry. Bye, bye, American lives.

      Stuff happens.

      And when you combine limited government with incompetent government, lethal stuff happens.

      America is once more plunged into a snake pit of anarchy, death, looting, raping, marauding thugs, suffering innocents, a shattered infrastructure, a gutted police force, insufficient troop levels and criminally negligent government planning. But this time it`s happening in America.



      W. drove his budget-cutting Chevy to the levee, and it wasn`t dry. Bye, bye, American lives. "I don`t think anyone anticipated the breach of the levees," he told Diane Sawyer.

      Shirt-sleeves rolled up, W. finally landed in Hell yesterday and chuckled about his wild boozing days in "the great city" of N`Awlins. He was clearly moved. "You know, I`m going to fly out of here in a minute," he said on the runway at the New Orleans International Airport, "but I want you to know that I`m not going to forget what I`ve seen." Out of the cameras` range, and avoided by W., was a convoy of thousands of sick and dying people, some sprawled on the floor or dumped on baggage carousels at a makeshift M*A*S*H unit inside the terminal.

      Why does this self-styled "can do" president always lapse into such lame "who could have known?" excuses.

      Who on earth could have known that Osama bin Laden wanted to attack us by flying planes into buildings? Any official who bothered to read the trellis of pre-9/11 intelligence briefs.

      Who on earth could have known that an American invasion of Iraq would spawn a brutal insurgency, terrorist recruiting boom and possible civil war? Any official who bothered to read the C.I.A.`s prewar reports.

      Who on earth could have known that New Orleans`s sinking levees were at risk from a strong hurricane? Anybody who bothered to read the endless warnings over the years about the Big Easy`s uneasy fishbowl.

      In June 2004, Walter Maestri, emergency management chief for Jefferson Parish, fretted to The Times-Picayune in New Orleans: "It appears that the money has been moved in the president`s budget to handle homeland security and the war in Iraq, and I suppose that`s the price we pay. Nobody locally is happy that the levees can`t be finished, and we are doing everything we can to make the case that this is a security issue for us."

      Not only was the money depleted by the Bush folly in Iraq; 30 percent of the National Guard and about half its equipment are in Iraq.

      Ron Fournier of The Associated Press reported that the Army Corps of Engineers asked for $105 million for hurricane and flood programs in New Orleans last year. The White House carved it to about $40 million. But President Bush and Congress agreed to a $286.4 billion pork-filled highway bill with 6,000 pet projects, including a $231 million bridge for a small, uninhabited Alaskan island.

      Just last year, Federal Emergency Management Agency officials practiced how they would respond to a fake hurricane that caused floods and stranded New Orleans residents. Imagine the feeble FEMA`s response to Katrina if they had not prepared.

      Michael Brown, the blithering idiot in charge of FEMA - a job he trained for by running something called the International Arabian Horse Association - admitted he didn`t know until Thursday that there were 15,000 desperate, dehydrated, hungry, angry, dying victims of Katrina in the New Orleans Convention Center.

      Was he sacked instantly? No, our tone-deaf president hailed him in Mobile, Ala., yesterday: "Brownie, you`re doing a heck of a job."

      It would be one thing if President Bush and his inner circle - Dick Cheney was vacationing in Wyoming; Condi Rice was shoe shopping at Ferragamo`s on Fifth Avenue and attended "Spamalot" before bloggers chased her back to Washington; and Andy Card was off in Maine - lacked empathy but could get the job done. But it is a chilling lack of empathy combined with a stunning lack of efficiency that could make this administration implode.

      When the president and vice president rashly shook off our allies and our respect for international law to pursue a war built on lies, when they sanctioned torture, they shook the faith of the world in American ideals.

      When they were deaf for so long to the horrific misery and cries for help of the victims in New Orleans - most of them poor and black, like those stuck at the back of the evacuation line yesterday while 700 guests and employees of the Hyatt Hotel were bused out first - they shook the faith of all Americans in American ideals. And made us ashamed.

      Who are we if we can`t take care of our own?
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 23:35:34
      Beitrag Nr. 24.349 ()
      @ King Kong

      Häme kann ich nirgendwo entdecken.

      Wohl aber Entsetzen über himmelschreiende Inkompetenz.

      Allen voran übrigens die Amerikaner selber.

      Insofern gehört dein posting in den praktischen, oben offenen Rundordner, der neben jedem Schreibtisch seinen Platz hat.

      Lies einfach mal die US-Presse und halt deine ...(reimt sich sogar)

      ----------------------------------------

      Michael Moore spottet
      "Wo sind denn die Helikopter?"


      | 03.09.05 | focus.de


      Der US-Regisseur und Produzent, der schon mit seinem Film „Fahrenheit 9/11“ heftige Kritik an Bush und dessen Regierung geübt hatte, warf dem Präsidenten mangelnde Voraussicht und fehlendes Interesse vor.
      In einem offenen Brief an das Weiße Haus fragte Moore, wo denn all die Helikopter seien, die so dringend zur Rettung der Hurrikanopfer benötigt würden. Und warum denn die Nationalgardisten im Irak kämpften, statt den eingeschlossenen Menschen in New Orleans zu Hilfe zu kommen, obwohl die Katastrophenhilfe im eigenen Land zu ihren vordringlichen Aufgaben zähle.

      Der wahre Grund für die Vernachlässigung der Opfer sei, dass es sich fast ausschließlich um arme Schwarze handele. Statt sich gleich um New Orleans und die anderen betroffenen Gebiete zu kümmern, habe der Präsident zunächst seinen Urlaub ungerührt fortgesetzt und sich erst am fünften Tag der Katastrophe durch Hurrikan „Katrina“ endlich vor Ort gezeigt
      , schrieb Moore in seinem Brief, den er auch im Internet auf seiner Website veröffentlichte.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 23:50:49
      Beitrag Nr. 24.350 ()
      @ KingKong

      Vielelichjt lässt Du Dir das mal auf der Zunge zergehen, steht in der NYT, Du Schwätzer:

      DAS ist Häme! und sie ist verdammt berechtigt!

      Gottseidank aus US-federn, sonst wären es ja antiamerikanische Klischees aus bösen, verderbten Europäischen Hirnen, die sich erdreisten, eine eigene Meinung zu äussern, gell????!!!

      >>Michael Brown, the blithering idiot in charge of FEMA - a job he trained for by running something called the International Arabian Horse Association - admitted he didn`t know until Thursday that there were 15,000 desperate, dehydrated, hungry, angry, dying victims of Katrina in the New Orleans Convention Center.

      Was he sacked instantly? No, our tone-deaf president hailed him in Mobile, Ala., yesterday: " Brownie, you`re doing a heck of a job." <<
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 00:03:14
      Beitrag Nr. 24.351 ()
      "Wie die Tiere"
      Debatte über Rasse und Klasse


      | 03.09.05 |focus.de

      In den USA wird die Diskussion laut, ob es schneller Hilfe gegeben hätte, wenn die Opfer überwiegend Weiße wären.


      Von Gabriele Chwallek

      Sie sind zunehmend erschöpft, hungrig, schmutzig und wütend. Und sie sind schwarz, fast alle – der kleine Junge im roten T-Shirt, dem eine Träne aus den große traurigen Augen kullert, die übergewichtige Frau mit dem verzweifelten Gesicht und dem Kleinkind am Rockzipfel, der Mann mit den wirren Haaren, der am Kongresszentrum in New Orleans seine Fäuste in Richtung Fernsehkameras schüttelt. Schwarz sind auch fast alle der Plünderer, die seit Tagen die Läden in der Jazzmetropole die Läden ausräumen, und jene, die in Biloxi die Mülleimer nach etwas Essbarem durchwühlen – „wie die Tiere", beschrieb es ein Fernsehkommentator.

      Seine Worte blieben nicht ohne Reaktion. „Hätte er es so formuliert, wenn es Weiße gewesen wären?", fragte empört ein Radio-Talkmaster. Er ist schwarz. Ein Abgeordneter prangert an, dass die Obdachlosen von Louisiana und Mississippi als Flüchtlinge bezeichnet würden – „so als handele es sich um Sri Lanka. Es sind Mitbürger, es sind Steuerzahler, es sind hart arbeitende Menschen.“ Der Abgeordnete ist schwarz.

      Zwei Bilder, zwei Bildunterschriften

      Im Sender CNN weist ein Kritiker auf zwei in Zeitungen veröffentlichte Fotos hin, die Menschen beladen mit Plastiktüten zeigen. Die einen sind weiß, und in der Bildunterschrift heißt es, die Betreffenden hätten Nahrung gefunden. Die anderen sind schwarz, und „haben geplündert“. „Wenn das nicht rassistisch ist, dann weiß ich nicht was", sagt der Kritiker. Er ist schwarz.

      Schwarz oder Weiß, Arm oder Reich – nach tagelangen Bildern des Elends und wachsender Kritik an der langsamen Washingtoner Reaktion ist ein neues Element in die öffentliche Debatte gekommen: Fragen der Rasse und der Klasse. So stark ist dies mittlerweile in den Vordergrund gerückt, dass manche sich zu sorgen beginnen, dass „Katrina“ nach Flut und Zerstörung auch noch eine gesellschaftliche Spaltung bringt – und das gerade in Zeiten, in denen die Einheit der Nation so stark gefordert ist wie selten zuvor.

      Schneller Hilfe für Weiße?

      „Es wird auf politischer Ebene eine Diskussion darüber stattfinden müssen, aber mit Besonnenheit und nicht durch die Brille des Zorns", hieß es am Samstag warnend im Kommentar einer Detroiter Zeitung. Unterschwellig kochte es schon seit Tagen. Angesichts der ausbleibenden Hilfe begannen Hurrikan-Opfer zu fragen, ob es schneller Wasser und Nahrung, schneller ein Dach über den Kopf für die Obdachlosen gegeben hätte, wenn es sich um Weiße handeln würde.

      „Wir zählen einfach nicht so viel in Washington", sagte etwa die Schwarze Loretta Creel aus New Orleans dem Sender CNN, und die „Washington Post“ zitierte die erschöpfte Bernadette Washington mit den Worten: „Es ist so, als wären wir Schwarze verdammt.“

      „Armut, Alter oder Hautfarbe“

      Schwarze Kongressabgeordnete gingen zwar nicht so weit, den für die Hilfen zuständigen US-Stellen direkt Rassismus vorzuwerfen. Aber indirekt taten sie es doch. Es dürfe nicht zugelassen werden, „dass der Unterschied zwischen jenen, die leben, und jenen, die sterben, in nichts anderem liegt als in Armut, Alter oder Hautfarbe", sagte beispielsweise der Parlamentarier Elijah Cummings.

      Weiße Abgeordnete weisen den Vorwurf des Rassismus zurück, aber auch sie räumen ein: Es geht zwar nicht um Schwarz oder Weiß, aber um Arm oder Reich – und es sind die Schwarzen, die meistens ärmer sind, und schwarz sind die meisten Menschen in den Katastrophengebieten. Viele Menschen, so sagt auch Ray Nagin, der schwarze Bürgermeister von New Orleans, wären gerettet worden, hätten die Betroffenen flüchten können. Aber dazu braucht man ein Auto.

      (Anmerkung: ODER einen der ca. 200 einsatzbereiten Schulbusse? )



      Das sagt die Statistik

      Tatsächlich sprechen die Statistiken für sich. Im Großraum New Orleans etwa leben 1,4 Millionen Menschen, gut 67 Prozent sind Schwarze und 30 Prozent von ihnen leben unterhalb der Armutsgrenze. Besonders hart betroffen von „Katrina“ war das Stadtgebiet Lower Nineth Ward. Hier lebt ein Viertel aller Haushalte von weniger als 10 000 Dollar im Jahr, die Hälfte von weniger als 20 000. Über 50 Prozent sind arbeitslos. Das Viertel wurde auf einem früheren Sumpfgebiet erbaut, Wasser fließt schlecht ab, und daher wurde die Region auch erst spät besiedelt. Wer kam, waren hauptsächlich arme Schwarze – für andere war das Gebiet unattraktiv.

      Hier leben auch die meisten jener 125 000 Menschen, die nicht fliehen konnten, weil sie kein Auto hatten. „Wir sind besonders hart betroffen, weil man sich vorher nicht genügend um uns gekümmert hat", sagt Brian Charles. „Das ist einfach ein Fakt.“

      Bush schickt wohlgestylte Rice

      Die US-Regierung will nun eine von ihnen, eine Schwarze, ins Katastrophengebiet schicken, wohl um Solidarität zu zeigen: Außenministerin Condoleezza Rice. Aber Rice sieht man stets in schicken Kostümen und wohlgestylt. Eine von ihnen? „Nein", sagt Charles.


      dpa
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 00:10:23
      Beitrag Nr. 24.352 ()
      Vielleicht solte sich der Eine oder Andere mal diesen Leitartikel durchlesen, der es schlicht und einfach auf den Punkt bringt:

      New Orleans ist eine Warnung

      Kommentar von Bernd Pickert

      Die Bundesregierung hat den USA Hilfe bei der Bewältigung der Hurrikan-Katastrophe angeboten. Das ist richtig so und eigentlich selbstverständlich, selbst wenn es sich bei dem betroffenen Land um die reichste Nation der Welt handelt und ein Teil der Probleme bei der Katastrophenbewältigung daher rühren, dass dessen Regierung sich entschieden hat, einen Großteil ihrer Ressourcen in den Irakkrieg zu stecken. Dennoch: Im Vordergrund muss die Hilfe für die Betroffenen stehen.

      Nicht angehen kann dagegen, dass sich US-amerikanische Konservative und Leute wie Otto Graf Lambsdorff jede Diskussion über die Ursachen der Katastrophe und die längerfristigen Konsequenzen verbitten. Es kann nicht sein, dass als "antiamerikanisch" beschimpft wird, wer das Wort "Kioto-Protokoll" auch nur in den Mund nimmt. Denn das hieße tatsächlich, die Opfer der Katastrophe zu verhöhnen. "Weiter so!" jedenfalls ist sicher nicht der Weg, der den heimatlos gewordenen Menschen im Süden der USA einsichtig wäre.


      Allerdings: Für europäische Überheblichkeit gegenüber Amerika gibt es auch keinen Anlass. Wer in den vergangenen Jahren etwa die deutsche Diskussion über ein Hochwasserschutzgesetz verfolgt hat und wer die erfolgreichen Interventionen der Lobby- und Wirtschaftsgruppen und ihrer Partnerparteien gegen die ökologische Vernunft erlebt hat, kann kaum mit dem Finger auf die Vereinigten Staaten zeigen.

      Es ist paradox: Als die Umweltbewegung Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre weltweit ihre Themen mit Macht auf die Agenda setzte, da waren apokalyptische Szenarien wie Hochwasser- und Sturmrekorde im Jahresrhythmus noch reine Schreckensvisionen in einer fernen Zukunft. Ein Vierteljahrhundert später, da sich viele der Befürchtungen bewahrheiten, gerät Umwelt- und Klimapolitik weltweit unter den Druck einer immer aggressiver auftretenden Wirtschaftslobby, die die Globalisierung nutzt, um Regierungen vor die Scheinalternative "Jobs oder Umwelt" zu stellen.

      Die Bilder aus New Orleans sind auch ein Appell an die Vernunft - und gegen den Irrsinn dieser Wirtschaftsweise, in den USA wie im Rest der Welt.

      taz Nr. 7759 vom 3.9.2005, Seite 1, 62 Kommentar Bernd Pickert, Leitartikel
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 00:18:23
      Beitrag Nr. 24.353 ()
      Habe soeben eine Stelle in der taz gefunden, die eindeutig belegt, daß man für die Schwarzen alles an Vorkehrungen getan hat, was sie der regierung wert sind:

      "Etwa hundert Kilometer östlich in Meridian hat das Rote Kreuz in einer Methodistenkirche etwa 600 Feldbetten für die von "Katrina" nach Norden gepeitschten Heimatlosen aufgestellt. Der blitzsaubere Backsteinbau, dessen Glockenturm sogar mit Glasmalereien glänzt, passt nicht so recht in den tristen Ort, der aus ein paar Karrees baufälliger Straßen besteht. Und zu ihren neuen Bewohnern passt die Kirche schon gar nicht.

      Am Seiteneingang gehen Kinder nackt ein und aus, und auch ihre Mütter haben oft außer Unterwäsche und einem T-Shirt nichts mehr anzuziehen. Zwei haben sich Klappstühle in die Sonne gestellt und schlürfen aus Styroporbechern Kaffee. Die Ältere der beiden starrt leer vor sich hin, ihre Stimme bleibt flach und monoton, während sie regungslos ihr Schicksal berichtet.

      Am vergangenen Samstag haben sich ihre Mutter und ihre Tochter in Breaux Bridge (Louisiana) auf den Weg nach Norden gemacht. Sie selbst sei erst am Sonntag losgefahren, nachdem die Nationalgarde in Erwartung des Sturms Leichensäcke in den Ort geschafft hatte. Von ihrer Mutter und ihrer Tochter habe sie seitdem nichts gehört und nur im Internet gesehen, dass es ihr Haus nicht mehr gebe. Sie selbst, sagt die Frau verängstigt, habe kein Geld mehr, keine Kleider und keine Ahnung, was sie jetzt tun soll."
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 01:01:50
      Beitrag Nr. 24.354 ()
      Wer Wind sät, wird Sturm ernten



      Mississippis Gouverneur Haley Barbour, der jetzt gegen die Flut kämpft, hat Präsident Bush zur Ablehnung des Kyoto-Protokolls bewegt.

      Von Robert F. Kennedy Jr.



      Robert F. Kennedy Jr. ist Anwalt für Umweltrecht und ist der Neffe von John F. Kennedy.
      Foto: dpa



      Nachdem jetzt der Hurrikan „Katrina“ die Küste des US-Bundesstaates Mississippi am Golf von Mexiko zerlegt hat, sollten wir uns vielleicht einmal an die Schlüsselrolle erinnern, die der Gouverneur von Mississippi, Haley Barbour, beim amerikanischen Feldzug gegen das Kyoto-Protokoll spielte.
      Er hat George W. Bush mit albernen Argumenten dazu gebracht, von seinem im Wahlkampf gegebenen Versprechen abzurücken, gesetzliche Obergrenzen für den Kohlendioxid-Ausstoß in den USA einzuführen.

      Im März 2001 reagierte Barbour prompt mit einem dringenden Memo an das Weiße Haus auf eine überzeugende Erklärung, die Christie Todd Whitman, Leiter des amerikanischen Umweltamtes EPA, nur zwei Tage zuvor abgegeben hatte.
      In dieser Erklärung erinnerte der EPA-Chef Bush an sein Versprechen und bekräftigte die Notwendigkeit einer Verringerung des CO2-Ausstoßes.

      Barbour, der früher Vorsitzender des Republican National Committee und Stratege in Bushs Wahlkampfteam gewesen war, vertrat nun die Interessen der wichtigsten Geldgeber für Bushs Wahlkampf aus der Industrie fossiler Brennstoffe.
      Sie hatten Barbour in ihre Dienste genommen, damit er die Energiepolitik des Präsidenten in ihrem Sinn beeinflusst. Barbour konnte sich dank seiner Auftraggeber sicher sein, bei der neuen US-Regierung Gehör zu finden.


      Brief an Cheneys Büro

      Das Dokument Barbours war überschrieben mit „Bush-Cheney Energiepolitik & CO2“, und es war an Vizepräsident Dick Cheney gerichtet, dessen Büro für Energiefragen gerade ausgebaut wurde.
      Auch einige hochrangige Regierungsbeamte mit guten Verbindungen zu Energie- und Autokonzernen (einschließlich Energieminister Spencer Abraham, Innenminister Gale Norton, Handelsminister Don Evans, der Stabschef des Weißen Hauses, Andy Card, und Nick Calio, Koordinator der Gesetzgebung) erhielten eine Kopie.

      Sie hatten großes Interesse daran, wie die Frage des Kohlendioxyd-Ausstoßes politisch geregelt wird.
      Bewusst überging Barbour den EPA-Chef Whitman sowie den damaligen Finanzminister Paul O’Neill, die beide dafür bekannt sind, dass sie Obergrenzen für den Kohlendioxid-Ausstoß befürworteten.
      In seinem Memorandum tadelte Barbour diese Insider der Bush-Regierung dafür, dass sie sich des Themas Erderwärmung annahmen, das Barbour nur als Randproblem abtat, dem sich vor allem Radikale widmeten.

      „Nun kommt der Augenblick der Wahrheit“, schrieb Barbour.
      „Die Regierung wird Farbe bekennen müssen, ob sie CO2 in ihrer Gesetzgebung und/oder bei ihrer Steuerpolitik als Schadstoff behandeln will.
      Die Frage ist, ob für Bush und Cheney die Umweltpolitik noch immer Vorrang hat vor der Energiepolitik, wie unter der früheren Regierung von Bill Clinton und Al Gore.“

      Er machte sich lustig über die Idee, den Kohlendioxid-Ausstoß deckeln zu wollen und steckte sie in die Schublade „Öko-Extremismus“.
      Umweltbelange dürften einer guten Energiepolitik nicht im Weg stehen, wie sie die USA acht Jahre lang vermissen musste, kritisierte er.


      Barbours Memorandum verfehlte nicht seine Wirkung.
      Es war kurz und prägnant, „geschrieben für Leute, die nicht viel Zeit zum Lesen haben, von einem, der über die Finanzen der Republikanischen Partei wacht“, sagte John Walke, der in der Administration von Präsident Bill Clinton als hochrangiger Beamter für die Reinhaltung der Luft zuständig war.
      Am 13. März 2001 kehrte Bush seinen bisherigen Aussagen den Rücken und kündigte an, er werde eine Eindämmung des CO2-Ausstoßes nicht unterstützen.


      Bush gegen Obergrenzen des CO2-Ausstosses

      Dabei bediente er sich der Sprache und der Logik von Barbours Memo.
      Bush erklärte sich nun zum Gegner von Obergrenzen für den Kohlendioxid-Ausstoß, mit derselben Begründung, die auch Barbour in seinem Schreiben ausgeführt hatte.
      Die Wissenschaft sei noch nicht zu endgültigen Ergebnissen über die Folgen für den Klimawandel der Erde gelangt.

      Davon kann jedoch nicht die Rede sein: Die Aussagen der Wissenschaft sind klar und deutlich.
      Eine Untersuchung, die unlängst von einem Klimaforscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in dem britischen Wissenschafts-Magazin Nature veröffentlicht wurde, führt das Überhandnehmen von zerstörerischen Hurrikanen auf die von menschlichen Einflüssen ausgehende Erderwärmung zurück.

      Nun müssen wir also erfahren, was es bedeutet, den Sturm zu ernten, zu dem wir durch unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen die Saat gelegt haben – eine Abhängigkeit, die auf Betreiben von Barbour und seinen Kumpanen möglichst lange anhalten soll.
      Sie wirkt vernichtend und hat uns nicht nur einen verheerenden Krieg im Nahen Osten eingebrockt, sondern nun auch den Hurrikan „Katrina“.
      Dieser Wirbelsturm vermittelt unserem Land eine Ahnung davon, welches klimatische Chaos wir unseren Kindern hinterlassen werden.

      Pat Robertson, eine Ikone der republikanischen Partei, warnte im Jahr 1998, dass Hurrikane vor allem jene Gemeinden und Städte heimsuchen werden, die Gott für ihre Sünden bestrafen will.
      Nun, vielleicht ist es ja Barbours Memo gewesen, das „Katrina“ dazu bewegt hat, im letzten Moment von New Orleans abzudrehen und ihre größte Zerstörungskraft für die Küste von Mississippi aufzusparen.

      Aus dem Englischen von Eva Christine Koppold

      Robert F. Kennedy Jr. ist Anwalt für Umweltrecht. Der Neffe von John F. Kennedy unterrichtet auch an der Pace-University in New York.

      ©Huffington Post (SZ vom 3.9.2005)
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 01:15:51
      Beitrag Nr. 24.355 ()
      Damit ihr Euch mal wieder beruhigt und zu sachlicher Diskussion zurückfindet. Die auch in den USA nicht immer gepflegt wird. Freilich lohnt es sich, dort die Munition aufzusammeln. Richtiger wird das alles dadurch jedoch nicht.




      Europe fails to cut greenhouse gas emissions

      Figures show Kyoto commitment unlikely to be met

      John Vidal, environment editor
      Saturday June 18, 2005
      The Guardian

      Europe is failing to tackle climate change, putting further pressure on Tony Blair to come up with a fresh initiative at the G8 summit and embarrassing the European commission, which is floundering over budget cuts and the constitution treaty.
      The latest figures for Europe`s greenhouse gas emissions, seen by the Guardian but not due to be released until next week, show that the 15 countries who were EU members in 2003 increased their overall emissions by 1.1% in the year up to 2004.


      Article continues

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      Under the Kyoto agreement, which came into force earlier this year, EU countries must reduce emissions by 8% by 2012 - something which looks increasingly unlikely.
      Figures from the European Environment Agency show that only France, Germany, Sweden and the UK have any hope of cutting their energy use in time to meet their targets and that most countries are now falling well behind.

      They also show that Britain increased its total emissions more than all other EU countries except Italy and Finland in 2003/4. The 1.3% increase, equivalent to 7.4m tonnes of carbon, was mainly because people drove more.

      Britain is expected to only just fulfil its Kyoto obligations but not the government`s more ambitious target of a 20% cut in emissions by 2010.

      In the EU only Ireland and Portugal have cut their emissions. But both are expected to exceed their future targets following years of economic expansion. Finland, Denmark and Austria burned more fossil fuels than in previous years.

      Yesterday, the commission played down the figures, blaming a harsh winter for the increases. "It was very cold across Europe. The number of days that people needed to hear their homes was much higher," said a spokeswoman.

      But the figures are embarrassing for Britain, which is chairing the G8`s discussions on climate change and assumes the presidency of the EU in less than two weeks. The statistics may weaken Britain`s negotiating hand with the US by suggesting that wealthy countries` policies to curb the use of fossil fuels are not working.

      One reason the US gave for not joining the Kyoto treaty was because the US administration said it would not deliver the cuts needed to avoid serious climate change.

      Chris Green, the Lib Dems` environment spokesman in the European parliament, said: "The upward trend in European emissions is very worrying. These figures put in doubt the EU`s commitment to fighting climate change.

      "The commission must seize the initiative and give a stronger lead."

      Catherine Pearce, global climate change spokeswoman for Friends of the Earth, said: "If Britain and the rest of Europe cannot get it right, then how can anyone expect the US or developing countries to?"

      Leaked papers showed yesterday that the Bush administration officials working behind the scenes in advance of the G8 summit have weakened key sections of a proposal for joint climate change action by the G8.

      In the past few weeks, negotiators have deleted language which set ambitious targets to cut carbon dioxide emissions and stricter environmental standards for World Bank-funded power projects.

      Next week the government`s Sustainable Development Commission will propose radical new vehicle and aviation taxes, greater household energy efficiency and a carbon neutral public sector to save at least 10m tonnes of carbon.

      The UK`s emissions are increasing mainly because rising traffic levels are eliminating the small gains being made in fuel efficiency.

      Road transport is responsible for about a quarter of all British emissions of carbon dioxide, the main greenhouse gas



      http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0,3604,1509151,00.ht…
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 02:01:07
      Beitrag Nr. 24.356 ()
      harte zeiten harte worte
      klarton statt augenwischerei wer den boden rechtstaatlichen handelns verlässt ist ein verbrecher! dies auch dann wenn dieser jemand die usa sind!

      Wen götter sich streiten ,sollte der mensch sich raushalten,dies möchte ich tabletop1 ernsthaft ans herz legen
      keine sorge- die dinge sind ohnehin schlimm genug!

      die grossen förderer des terrors
      die angesehene brit. denkfabrik chatham house auch als königliches inst. für aussenpolitik bekannt kommt in seiner studie über den islamischen terror zum schluss dass es keinen zweifel gebe dass die invasion des irak für das al-kaida netzwerk bei seiner propaganda der rekrutierung und der mittelbeschaffung einen aufschwung bedeutete ein ergebnis welches bestätigt was kritiker den eroberungskriegern schon immer nachsagten: die kämpfer gegen den terror sind in der realität seine förderer und erzeuger
      http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Terrorismus/chat…

      london
      der von einem journalisten beschriebene verhängnisvolle kreislauf von aus freundlich gesinnten werden skeptiker aus skeptikern feinde und aus feinden extremisten dürfte den kern der sache ganz gut treffen über den in rom festgenommenen attentäter vom 21.7. gibt es von seiten der polizei und menschen welche ihn persönlich kannten EINE durchgehende linie: er hätte sich immer videos aus dem irak angesehen hier vor allem videos auf welchen irakische leichenberge vorzugsweise kinder und frauen zu sehen waren so lange bis er offensichtlich bereit war in den kampf gegen den terror einzugreifen!
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 02:16:18
      Beitrag Nr. 24.357 ()
      Klarton ? Gut. Und dann ? Wann rückst Du ein, tabletop1?

      Oder willst Du ewig vor dem Computer hocken und Deiner eigenen Weiterentwicklung trotzen ? Oder begügst Du Dich damit, andere anfeuern zu wollen ?

      Dann bist Du hier falsch.

      Hier läßt sich niemand zu einer Tat empören, auch durch andauernden Beschau von Videos mit Bergen toter Kinder nicht.

      Den einzigen Kampf, den Du und Deinesgleichen führen, ist der Kampf um die Erhaltung des eigenen nicks.

      Übrigens: wer den Boden rechtstaatlichen Handelns verläßt, ist wann kein Verbrecher ? kennst Du diese Bedingung ?
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 06:53:18
      Beitrag Nr. 24.358 ()
      [posting]17.779.511 von Sep am 04.09.05 02:16:18[/posting]"Hier läßt sich niemand zu einer Tat empören, auch durch andauernden Beschau von Videos mit Bergen toter Kinder nicht."

      Ganz im Gegenteil, es gibt hier sogar welche, die sehen den Iraq nach wie vor auf einem guten Weg, egal welche Bilder von dort kommen.

      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 06:58:21
      Beitrag Nr. 24.359 ()
      [posting]17.779.511 von Sep am 04.09.05 02:16:18[/posting]"Übrigens: wer den Boden rechtstaatlichen Handelns verläßt, ist wann kein Verbrecher ? kennst Du diese Bedingung ? "

      Auf die Schnelle fällt mir da nur: "wenn er Mitglied einer Besatzungsarmee, oder deren Oberbefehlshaber ist" ein.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 10:32:50
      Beitrag Nr. 24.360 ()
      Danke Sep, dass du zur Rückkehr zu einer sachlichen Diskussion mahnst... Was allerdings richtig ist, wird eher durch die Realität bestimmt, als durch Dich und Deinesgleichen. ;)


      Ich möchte aber ausnahmsweise mal wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückkehren: Dem Irakkrieg. Dazu hat das Bundesverwaltungsgericht soeben die [URLBegründung des bemerkenswerten Urteils vom 22. Juni]http://www.bverwg.de/files/d58e4064797322bde9a1ae8da4b6e3ee/3059/2wd12-u-04.pdf[/URL] nachgeliefert:


      VÖLKERRECHT

      Gewissensfreiheit als oberste Instanz

      Das Bundesverwaltungsgericht hält die deutsche Rolle im Irak-Krieg für bedenklich. Ein Bundeswehr-Soldat durfte deshalb den Gehorsam verweigern.


      VON PITT VON BEBENBURG

      Erstmals hat ein deutsches Bundesgericht schwere Bedenken gegen die Unterstützungsleistungen Deutschlands für die Alliierten im Irak-Krieg angemeldet. Es gebe keine Verpflichtung der Bundesrepublik, "entgegen der UN-Charta und dem geltenden Völkerrecht völkerrechtswidrige Handlungen von Nato-Partnern zu unterstützen", heißt es in dem schriftlichen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Gegen den Irak-Krieg unter Führung der USA aus dem Jahr 2003 sieht das Gericht "gravierende rechtliche Bedenken im Hinblick auf das Gewaltverbot der UN-Charta und das sonstige geltende Völkerrecht".

      Mit diesem Schriftsatz liefert das Gericht die Begründung für einen Spruch vom 22. Juni. Damals hatte es einen Bundeswehr-Major freigesprochen, der aus Gewissensgründen den Befehl verweigert hatte, an einem neuen Computerprogramm der Armee mitzuarbeiten. Der Soldat hatte argumentiert, er arbeite nicht an "verfassungs- und völkerrechtswidrigen Unterstützungsleistungen" mit.

      Auch das Bundesverwaltungsgericht stellt nun fest, dass nicht nur gegen den Irak-Krieg völkerrechtliche Bedenken bestehen, sondern auch gegen die deutsche Beteiligung daran. Die rot-grüne Bundesregierung habe den USA und Großbritannien "Zusagen gemacht und erfüllt, für den Luftraum über dem deutschen Hoheitsgebiet ,Überflugrechte` zu gewähren, ihre in Deutschland gelegenen ,Einrichtungen` zu nutzen und für den ,Schutz dieser Einrichtungen` in einem näher festgelegten Umfang zu sorgen; außerdem hat sie dem Einsatz deutscher Soldaten in Awacs-Flugzeugen zur ,Überwachung des türkischen Luftraums` zugestimmt". Gegen diese Unterstützung des Irak-Kriegs bestünden "gravierende völkerrechtliche Bedenken".

      Der Soldat habe zu Recht Gewissensnot geltend gemacht, "weil er sonst eine eigene Verstrickung in den Krieg befürchtete". Das Gericht wertet mit seinem Urteil die Rechte von Soldaten auf, sich in Gewissensnöten den Befehlen von Vorgesetzten zu verweigern. Es sei in der Bundeswehr "stets sicherzustellen, dass der von der Verfassung zwingend vorgegebene Schutz unter anderem des Grundrechts der Gewissensfreiheit nicht beeinträchtigt wird". Die Grundrechte der Soldaten müssten auch nicht zurücktreten, wenn sich die Berufung auf sie "in den Augen der jeweiligen Vorgesetzten als für die Bundeswehr ,störend` oder für den Dienstbetrieb ,belastend` darstellt", betont das Bundesverwaltungsgericht.

      Es schlüsselt detailliert sieben Arten von Fällen auf, in denen die "rechtlichen Grenzen des Gehorsams" erreicht seien. So dürfen Soldaten den Befehl verweigern, wenn sie damit gegen das "völkerrechtliche Gewaltverbot" oder gegen die Menschenwürde verstoßen würden - oder wenn sie die Ausführung nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können.


      Quelle: [URLFR vom 3.9.05]http://www.fr-aktuell.de/fr_home/startseite/?sid=a2ee6c566d553b83ca07ac4785564cba&cnt=720786[/URL]

      [URLAktenzeichen: 2 WD 12.04]http://www.bverwg.de/files/d58e4064797322bde9a1ae8da4b6e3ee/3059/2wd12-u-04.pdf[/URL]
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 10:55:30
      Beitrag Nr. 24.361 ()
      [posting]17.779.321 von Deep Thought am 03.09.05 23:50:49[/posting]Die betroffenen Gebiete haben eine überwiegende Mehrheit von sogenannten schwarzen Mitbürgern. Teilweise bis zu 80%. Die verantwortliche Administration,die Bürgermeister usw. sind dem Bevölkerungsproporz angemessen deshalb Afroamerikaner.Deshalb darf die Frage gestellt werden, warum diese nicht dafür gesorgt haben, dass die Schwarzen Mitbürger nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurden oder anschließend die Rettung vor Ort nicht effektiver organisiert wurde. Warum wurde den Aufrufen zum Verlassen der gefährdeten Gebiete von hunderttausenden von schwarzen Eigenheim-und Autobesitzern nicht Folge geleistet? Nicht weil danach einige griffig und von der Presse in den Mund gelegt behaupteten, kein Fahrzeug oder kein Benzin gehabt zu haben weil sie so arm seien.

      Ganz einfach deshalb, weil mentalitätsbedingt und in der Natur dieser Menschen liegend die tatsächliche Gefahr verdrängt, also erst erlebt, sprich mit dem Vorschlaghammer vorm Kopf serviert werden muss um eine Vorstellung von dem zu bekommen, was Orkane in Zukunft noch alles anrichten werden. Dies entspricht der üblichen Verhaltensnorm aller Menschen.

      Wenn Amerikaner sich in den betroffenen Gebieten dort das Recht nehmen, einer Evakuierungs-Aufforderung von Behörden nicht Folge zu leisten, so ist dies nachträglich bewertet lediglich ein falscher Entschluss aus einer Fehleinschätzung heraus und einem freien eigenem Willen heraus. So what??? Amerika wird in Zukunft die richtigen Lehren ziehen. Dieses Naturereignis wird auf jedem Fall die amerikanische Wirtschaft auf Jahre hinaus ökonomisch stimulieren und wachsen lassen. Das Ergebnis dieser Katastrophe wird im Ergebnis das Leben der schwarzen Bevölkerung sicher und besser machen, aber Gottseidank,nicht gleicher.

      Das grundsätzliche Problem deiner Sichtweise liegt also darin geprägt, dass Europa im Gegensatz zu den USA seit Jahrzehnten einer Art Gleichheitswahn unterworfen ist. Deshalb begreifen viele Bürger nicht als Gleichheit vor dem Gesetz und auch nicht als Chancengleichheit, sondern nur noch als Gleichheit im Ergebnis.

      Die amerikanische Entwicklung beruht auf dem Prinzip der Ungleichheit und ist deshalb langfristig wesentlich erfolgreicher als das alte Europa.

      Ungleichheit ist jedoch die grundsätzliche Voraussetzung, um den z.B. euren Reformstau am Arbeitsmarkt, bei der Bildung und im Gesundheits- und Rentensystem wieder aufzulösen.

      Trotz sozialer Umverteilungsorgien, die meistens der Mittelschicht und nicht den wirklich Armen zugute kommen, halten internationale Experten das deutsche Bildungssystem und den Arbeitsmarkt mit steigender Tendenz für sozial zutiefst ungerecht.


      In Deutschland erhalten Kinder aus sozial schwachen Familien in der Regel keine gute Ausbildung. ( Es handelt sich wohlgemerkt hierbei nicht um Schwarze oder Immigranten) Die Gewerkschaften wehren sich verbissen gegen niedrigere Löhne, mit der Folge, dass gering Qualifizierte vom deutschen Arbeitsmarkt systematisch ausgeschlossen werden.

      Der Preis für die vermeintliche soziale Gleichheit oder Gerechtigkeit ist groß:
      In den Vereinigten Staaten gibt es 19 Prozent Geringverdiener,
      in Deutschland nur 13 Prozent.

      Richtig ist aber auch, dass die Arbeitslosenquote in den USA trotz des riesigen Bevölkerungsanteils der sogenannten unterpriviligierten Schwarzen mit fünf Prozent und in Großbritannien mit 4,8 Prozent deutlich geringer ist als in Deutschland.

      Was kannst du daraus nun schließen??

      Ihr habt euch selber Jahrzehnte nur in dem Glauben bestärkt und illusioniert, dass Gleichheit wichtiger sei als Freiheit.
      Das Gleichheits-Postulat hatte zur Folge, dass die Arbeitslosigkeit unter gering Qualifizierten in Deutschland 18 Prozent beträgt,
      während sie in den Vereinigten Staaten bei nur zehn Prozent liegt.

      In den USA haben Kinder aus Unterschicht Familien, wenn gewollt und die geistigen Voraussetzungen vorhanden sind, immer noch mehr Chancen auf weiterführende Bildung als in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 12:35:42
      Beitrag Nr. 24.362 ()
      [posting]17.780.260 von KongCristian am 04.09.05 10:55:30[/posting]Ihr habt euch selber Jahrzehnte nur in dem Glauben bestärkt und illusioniert, dass Gleichheit wichtiger sei als Freiheit.

      Das ist der Kern des Problems.

      Wir sind aber noch nicht am Kern angelangt, wir befinden uns noch auf eine der darüberliegenden Schalen. Wir kämpfen noch darum, uns zu der Erkenntnis vorzuarbeiten, aus welchen Gründen wir glauben, Gleichheit überhaupt herstellen zu müssen. Was in uns kaputt ist, sich dieses Wertes zu versichern, und dazu sämtliche gesetzlichen und gesellschaftlichen Vorkehrungen zu treffen.

      Die uns mittlerweile erdrosseln.

      Und warum wir eine derart virulente Abneigung empfinden gegenüber Staaten, die eine andere Gewichtung verfolgen, bei denen Freiheit ganz oben steht.
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 13:00:38
      Beitrag Nr. 24.363 ()
      [posting]17.780.213 von rv am 04.09.05 10:32:50[/posting]rv, ich bin mittlerweile weit davon entfernt, hier irgend etwas anmahnen zu wollen. Schon garnicht gegenüber Leuten, die der Meinung sind, was richtig wäre, würde durch Realität bestimmt, und dabei für sich reklamieren, Realität beschreiben zu können.

      Auf dem Gebiet, rv, auf dem Du Dich da gerade äußerst, gibt es keine Realität. Da gibt es nur Wahrheiten. Recht gehört in den Bereich der durch menschliche Interessen geprägten Werte. Es sind keine Naturgesetze, die da wirken. Damit entfällt der Realitätsbegriff. Warum dies so sein muß, haben wir hier viele Male durchgekaut. Ich nehme aber an, Deine "Realität" läßt es nicht zu, Gebiete von Wahrheit und Realität voneinander zu unterscheiden.

      Was das Urteil angeht, ich habe es an anderer Stelle bereits begrüßt, und dazu Stellung genommen.

      Ein Land, das durch die eigene Regierung in den Glauben ( um diesen handelt es sich) gesetzt wird, es habe sich um einen völkerrechtswidrigen Krieg gehandelt, muß sich dann auch den Folgen stellen, die daraus entstehen, daß Gerichte dies aufgreifen, und die daraus sich ergebenden Konsequenzen einfordern.

      Das ist nicht nur sehr begrüßenswert, sondern auch erfreulich logisch, und als Folge einer scheinheiligen Regierungspolitik auch entsptrechend fatal. Oder geht es hier nicht um die Scheinheiligkeit der Regierungspolitik ? Du kannst das sicher trennen.

      Es wird und kann natürlich nicht die Völkerrechtswidrigkeit des Irak- Krieges allgemein verbindlich festgestellt werden, das gesamte Erdenrund verpflichtend. Es ist eine Rechtsauffassung, die allenfalls für die BRD bindend wirken könnte. Sofern man das Urteil rechtskräftig werden läßt.

      Das Urteil, wie gesagt, begrüßte ich bereits. Große Töne müssen irgendwann auch einmal Konsequenzen nach sich ziehen.

      Vielleicht wird die BRD ja doch wieder eine pazifistische Macht, auf die reine Selbstverteidigung verpflichtet. Das wäre mir sehr, sehr recht.

      Die Politik von Schröderfischer war auch in dieser Hinsicht eine einzige Katastrophe. Daß dies nun durch ein Gericht festgezurrt wird, darüber empfinde ich große Freude.
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 17:22:42
      Beitrag Nr. 24.364 ()
      "Vielleicht wird die BRD ja doch wieder eine pazifistische Macht, auf die reine Selbstverteidigung verpflichtet. Das wäre mir sehr, sehr recht."

      Unter welchen Voraussetzungen könnte sie das wohl werden?
      - Doch wohl nicht mit der von Dir bisher stets eingeforderten Bündnistreue den USA gegenüber, deren Umsetzung von UN - Resolutionen zumindest im Iraq soeben von einem deutschen Gericht für unrechtmässig erklärt wurde.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 18:48:01
      Beitrag Nr. 24.365 ()
      [posting]17.780.650 von Sep am 04.09.05 13:00:38[/posting]Sep,

      ich nehme (angenehm) überrascht zur Kenntnis, dass du für dich nicht reklamierst, mit deinen Zustandsbeschreibungen die Realität zu beschreiben. Ich sehe auch nicht die Adressaten deines Vorwurfs ,,dabei für sich reklamieren, Realität beschreiben zu können".

      Der erste Absatz in #164, also meine Bemerkung zur Richtigkeit von Aussagen und zu deinem Aufruf zur Sachlichkeit bezog sich jedoch erkennbar nicht auf das juristische Gebiet (dazu später mehr), sondern auf #159 - und auf #161, wo du selbst mit persönlichen Verunglimpfungen eines Users das Gegenteil deiner Forderung demonstrierst. -


      Urteile spiegeln natürlich immer die Interpretation der Gesetze und die sicht der Realität durch das jeweilige Gericht wider, und ich habe niemals behauptet, dass das Urteil eines deutschen Verwaltungsgerichtshofs z.B. direkte strafrechtliche Auswirkungen in den USA hätte - zumal die Militärgesetzgebung bei uns und in den USA vermutlich unterschiedlich ist. Aber immerhin: Die der Charakterisierung des Irakkriegs zugrunde liegenden Tatsachen (Realität) und internationalen Abkommen (Völkerrecht) sind in Deutschland und den USA die selben. Hier aber von ,,Wahrheit" zu reden ist doch wohl etwas gewagt. Denn dies gilt nicht nur in den Naturwissenschaften: Niemals ist eine Aussage und ihr Gegenteil gleichzeitig wahr - es gibt nur verschiedene Sichtweisen, verschiedene Facetten einer Wahrheit, die durch verschiedene Interessen geprägt sein können.

      Wenn es also ,,wahr" wäre, dass der Irakkrieg völkerrechtswidrig ist - dann könnte er nicht gleichzeitig mit dem Völkerrecht vereinbar sein. Das BVerwG ist da allerdings deutlich bescheidener: Es spricht nur von gravierenden rechtlichen Bedenken.

      Wenn du aber wirklich glaubst, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, solltest du dies lieber für dich behalten. ;)
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 20:51:32
      Beitrag Nr. 24.366 ()
      # 165
      gedankenloses Nachquatschen von Vorurteilen und Schlagworten ist megaout, Bildung und Information tut dringend Noth:

      .........„Oh all das Weinen und Beten wird dir nicht helfen“, heißt es in dem Song „When The Levee Breaks“, den die Bluesgitarristin Memphis Minnie 1929 aufgenommen hat, „Wenn der Deich bricht, wirst du alles verlieren.“ Zwei Jahre zuvor war der Mississippi über seine Ufer getreten und hatte auch New Orleans überflutet. Die Schwarzen der Stadt wurden damals zusammengetrieben und während der Wasserspiegel stieg, hinderten bewaffnete Truppen die Eingepferchten, zu fliehen.

      Der Historiker John M. Barry beschreibt in seinem Buch „The Rising Tide“, dass die Kapelle eines Dampfschiffes beim Ablegen höhnisch „Bye Bye Blackbird“ spielte. Auch die Flut von 1927 war aufgrund von Gier und menschlichem Versagen zur Katastrophe geworden, schreibt Barry. Zu viele Dämme im Oberland des Mississippi hatten zu einem instabilen Flusssystem geführt. Detailliert beschreibt Barry, wie die Flut von 1927 die gesamte amerikanische Gesellschaft veränderte. Mehr als tausend Menschen starben.

      Fast 300.000 Schwarze wurden gezwungen, in unzureichend versorgten Flüchtlingslagern zu hausen. Das führte zunächst zu Rassenunruhen, dann beschleunigten die Flutfolgen die massenhafte Abwanderung der Schwarzen in den Norden, die Machtmonopole der weißen Großgrund- und Plantagenbesitzer fielen und das beherzte Eingreifen der Bundesregierung gab eine erste Ahnung von den umwälzenden sozialen Veränderungen des New Deal.



      Weiße plündern nicht
      Die Parallelen zur momentanen Krise sind ganz offensichtlich. Wieder waren es menschliches Versagen und Gier, die zur Flutkatastrophe geführt haben. Das örtliche Army Corps of Engineers hat die Behörden seit Jahren gewarnt, dass die Deiche um New Orleans nur unzureichenden Schutz vor Überflutung bieten.

      Sebastian Junger, Autor des Tatsachenromans „The Perfect Storm“, berichtete im Wall Street Journal schon vor fünf Jahren, dass die Dämme einem Hurrikan nicht standhalten können. Doch anstatt die notwendigen Renovierungsmaßnahmen einzuleiten, wurden die Mittel für den Schutz der Golfregion von der Bundesregierung während der letzten Jahre rigoros gekürzt. Erst Anfang des Jahres hatte Washington 71 Millionen Dollar Mittel für Schutzmaßnahmen im Hurrikangebiet gestrichen.

      Doch die politische Dynamik ist diesmal genau umgekehrt. War es damals die von rassistischen Interessensgruppen bestimmte Lokalregierung, die Rettungsmaßnahmen für die verarmten Schwarzen torpedierte, und eine beherzte Bundesregierung, die zur Hilfe kam, sind es diesmal hoffnungslos überforderte städtische und regionale Behörden, die versuchen zu retten, was zu retten ist, während eine lethargische Bundesregierung nur schleppend reagiert und mit ihren Rufen nach Ordnung und Sicherheit den Eindruck erweckt, den Opfern den Krieg erklärt zu haben.

      Der rassistische Unterton dieser Haltung schlägt sich inzwischen schon in der Berichterstattung nieder. Wenn Schwarze sich in ihrer Not mit Lebensmitteln aus verwaisten Geschäften versorgen, nennen die Nachrichtenagenturen das Plündern. Wenn Weiße dies tun, heißt es, sie versorgen sich mit dem Lebensnotwendigen.

      Und wieder hat es eine verarmte schwarze Unterschicht getroffen, die trotz ausreichender Vorwarnung nicht die Möglichkeit hatte, sich in Sicherheit zu bringen. Wieder haben die Behörden Zehntausende Schwarze in Behelfslagern zusammengepfercht, währen zahlungskräftige Hotelgäste schon vor Tagen in klimatisierten Komfortbussen evakuiert wurden.

      Es bleibt abzuwarten, wie die amerikanische Wählerschaft auf das Versagen in New Orleans reagiert. Die Flut von 1927 war ein entscheidender Faktor, dass Huey Long 1928 die Wahl zum Gouverneur von Louisiana und Herbert Hoover 1929 die Wahl zum Präsidenten gewannen. Auf diese Weise kamen zwei hartnäckige Kämpfer gegen die Armut ins Amt.


      Ob das derzeitige Versagen der Bundesregierung zu politischen Veränderungen führt, ist noch schwer abzuschätzen. Natürlich stellt sich auch die Frage, ob die Folgen des Hurrikans „Katrina“ in den USA nicht endlich die lang überfällige Diskussion über die Ursachen und Folgen der Klimaveränderungen auslösen. Bisher gibt es kaum Stimmen, die auf solche Zusammenhänge hinweisen.

      Lediglich Robert Kennedy Junior, Umweltanwalt und Neffe von John F. Kennedy, prangerte in einem Leitartikel für das Online-Magazin Huffington Post die Regierung an, das Kyotoprotokoll systematisch zu torpedieren. Die Reaktionen darauf waren einmütig – hier wolle die Linke ihre Positionen auf Kosten der Opfer von New Orleans durchdrücken. In New Orleans hat sich gezeigt, dass das geheiligte amerikanische Prinzip der Eigenverantwortung im Moment der Krise innerhalb von Stunden an seine Grenzen stößt. Bis zur Diskussion einer globalen Verantwortung für die Zukunft des Planeten ist da noch ein weiter Weg.
      http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/888/59829/3/
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 21:00:13
      Beitrag Nr. 24.367 ()
      [posting]17.782.325 von rv am 04.09.05 18:48:01[/posting]rv, ich lese so einen Schwachsinn von Dir nicht mehr zu Ende. Nach dem 2. Absatz habe ich abgebrochen. Ist das OK mit Dir ?
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 22:00:10
      Beitrag Nr. 24.368 ()
      Kopf des Tages: Krisenmanager "Brownie" tritt in den Fettnapf
      "Du hast verdammt gute Arbeit geleistet, Brownie", meinte Bush am Freitag während seines Besuches in der Krisenzone ...

      Michael Brown
      Die New York Times-Kolumnistin Maureen Dowd nennt ihn einen "Vollidioten". Präsident George W. Bush nennt ihn "Brownie": "Du hast verdammt gute Arbeit geleistet, Brownie", meinte Bush am Freitag während seines Besuches in der Krisenzone. Wie auch immer, Michael Brown, Leiter der ehemals autonomen Fema (Federal Emergency Management Agency), die nunmehr dem Heimatschutzministerium untersteht, ist offenbar bei der Nachrichtenausgabe innerhalb der Bush-Regierung zu kurz gekommen.

      Er habe vor Donnerstag keine Ahnung gehabt, dass 20.000 Menschen im Convention Center in New Orleans auf ihre Evakuierung warteten. Der "ABC Nightline"-Moderator, Ted Koppel, konnte nicht glauben, was er soeben gehört hatte: "Schaut ihr Leute nicht fern? Hört ihr nicht Radio? Unsere Reporter haben das schon seit Längerem berichtet." Und Browns Aussage vom vergangenen Donnerstag, dass einige der Opfer selbst für ihr Dilemma verantwortlich seien ("Ich will nicht urteilen, warum manche Leute es vorgezogen haben, New Orleans nicht zu verlassen"), löste einen Sturm der Entrüstung in ganz Amerika aus.
      "Ich schaue mir die Fema an und kann nur den Kopf schütteln", erklärte Mitt Romney, der republikanische Gouverneur von Massachusetts und voraussichtlich Präsidentschaftskandidat für 2008: Deren Reaktion sei eine "Peinlichkeit" gewesen.

      Bush-Vertrauter
      Die Frage, wie Michael Brown, offensichtlich für einen dermaßen wichtigen Job in der Bush-Regierung ungeeignet, überhaupt an so wichtiger Stelle eingesetzt wurde, ist leicht zu beantworten. "Brownie" ist ein alter Freund eines engen Vertrauten von Bush, Joe Allbaugh, der die Wahlkampagne seines ehemaligen Schulkollegen im Jahr 2000 leitete. Als Belohnung hierfür bekam er zunächst die Leitung der Fema (wo er sich Michael Brown als Stellvertreter holte). Seit 2003 leitet er eine eigene Firma, die lukrative Verträge im Irak abgeschlossen hat.

      Der Lebenslauf von Michael D. Brown, 1954 in der Kleinstadt Guymon in Oklahoma geboren und Absolvent der Law School der Oklahoma City University, zeigt wenig Erfahrung im Krisenmanagement. In den Siebzigerjahren leitete Brown zwar den Krisenstab einer kleinen Stadt in Oklahoma, später jedoch konzentrierte er sich darauf, die Interessen einer reichen Familie in Colorado zu vertreten. 1988 hatte Brown - er ist verheiratet und hat zwei Kinder - vergeblich versucht, einen Sitz im Kongress zu erhalten.

      Nun ist Brown landesweit zum Gespött geworden: "Anscheinend hat er keinen Zugang zu CNN", ätzte zum Beispiel der konservative Kolumnist Andrew Sullivan. Es könne nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Bush Brown für seine Leistungen mit der "Presidential Medal of Freedom" auszeichnet. (Susi Schneider/DER STANDARD; Printausgabe, 5.9.2005)

      http://derstandard.at/
      Avatar
      schrieb am 04.09.05 22:35:53
      Beitrag Nr. 24.369 ()
      [posting]17.783.423 von Sep am 04.09.05 21:00:13[/posting]tja rv, jetzt teilst Du mit mir das traurige Schicksal, von IHM nicht mehr zu Ende gelesen zu werden.

      Ich kann ihn verstehen.

      Grüsse,
      f.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 00:12:19
      Beitrag Nr. 24.370 ()
      Ach Knallgas,

      wenn Sep alle Texte als Schwachsinn bezeichnet, die er nicht gelesen hat - was soll man da noch sagen?
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 00:40:01
      Beitrag Nr. 24.371 ()
      das ihr deutungsschema zu etwas ungewöhnlichen resultaten führt ist ja nun hier beileibe nichts neues

      ursachenanalyse ist keine rechtfertigung!opfer bleiben opfer egal woher sie kommen!

      es gibt das unverrückliche prinzip von ursache und wirkung imperialer dumpfpropaganda zum trotz.vielleicht findet ja alles gar nicht statt wenn man es nur verschweigt oder beschönigt? massengräber passen halt nicht so richtig zum immer zaghafter werdenem demokratiegeschrei

      woher kennen wir dies nur diese umkehr der beweislast? generell aus dem umfeld von staaten und personen welche nicht im verdacht stehen über ein aufgeklärtes rechtsverständnis zu verfügen andererseits saddam hussein konnte ja auch nicht beweisen dass er keine massenvernichtungswaffen besitzt hundertausende tote oder verstümmelte können die folgen einer derartigen beweisnot bezeugen anhänger von verlogenen dreckskriegen welche kritiker deselben als terrorsymphatisanten zu diffamieren suchen sie trauriger karl rove verschnitt üben sie noch ein wenig.

      übrigens: was sie in meine 2 zeilen hineininterpretieren ist alleine ihre angelegenheit

      amerikas blogger über die katastrophe in new orleans
      sprachinflation.terroristen jetzt auch in new orleans " Ein bloggender Helfer ist ehemaliger Soldat der Special Forces. Täglich veröffentlicht er seine Erfahrungen als Krisenmanager in New Orleans. „Die Sicherheit ist zu einem ernsthaften Problem geworden. TERRORISTEN streichen durch die Straßen. Es ist ein Zoo dort draußen, ein wildes Königreich. Es ist Herr der Fliegen. Recht und Ordnung sind zusammengebrochen. Jeder, der sich auf der Straße befindet läuft Gefahr, ausgeraubt und ermordet zu werden.“ ansonsten informativ bewegend und absolut lesenswert
      http://www.zeit.de/online/2005/36/blogs
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 01:14:38
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.09.05 01:27:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.09.05 12:40:48
      Beitrag Nr. 24.374 ()
      Ohrfeige für Struck
      Gericht äußerst Bedenken wegen Irakkriegsunterstützung
      04.09.2005


      Ein nun veröffentlichtes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 21. Juni kann nur als Ohrfeige für den deutschen Verteidigungsminister Peter Struck und die Bundesregierung bezeichnet werden.

      In dem Verfahren ist der Fall eines Majors der Bundeswehr, der sich im April 2003 geweigert hatte, an der Programmierung einer Software mitzuarbeiten, die auch zur Unterstützung der USA bei der Führung des Angriffskrieges gegen den Irak eingesetzt werden könnte, verhandelt worden. Aufgrund seiner Weigerung aus Gewissensgründen war er zum Hauptmann degradiert worden, wogegen er klagte.

      Der 2. Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig gab dem Major in dem Urteil in vollem Umfang recht. Das in Artikel 4 des Grundgesetzes festgelegte Recht auf Gewissensfreiheit wiegt demnach auch bei Berufssoldaten schwerer als jegliche Gehorsamspflicht. Zumindest in Teilen konnte oder wollte das Gericht offenbar nicht verhindern, daß seine Ungehaltenheit über die durch die Bundeswehr vorgenommene Grundrechtseinschränkung, aber offenbar auch über die Unterstützung des US-Angriffskrieges in dem Urteil deutlich spürbar wurde.

      "Aus der in Art. 87a Abs. 1 GG normierten verfassungsrechtlichen Entscheidung zur Aufstellung von - einem weiten Gesetzesvorbehalt unterliegenden - Streitkräften `zur Verteidigung` folgt nicht, daß Grundrechte von Soldaten immer dann zurücktreten müßten, wenn sich die Berufung auf das Grundrecht in den Augen der jeweiligen Vorgesetzten als für die Bundeswehr `störend` oder für den Dienstbetrieb `belastend` darstellt. Zur Gewährleistung der `Funktionsfähigkeit einer wirksamen Landesverteidigung` nach dem Grundgesetz gehört, stets sicherzustellen, daß der von der Verfassung zwingend vorgegebene Schutz u.a. des Grundrechts der Gewissensfreiheit nicht beeinträchtigt wird", so das Urteil.

      Noch weitaus schwerwiegender ist allerdings die Einschätzung des Gerichts, daß die logistische und "passive" Unterstützung des Angriffskrieges gegen den Irak - beispielsweise durch Überflugrechte - durch Deutschland vermutlich völkerrechtswidrig war und ist.

      "Gegen den am 20. März 2003 von den USA und vom Vereinigten Königreich (UK) begonnenen Krieg gegen den Irak bestanden und bestehen gravierende rechtliche Bedenken im Hinblick auf das Gewaltverbot der UN-Charta und das sonstige geltende Völkerrecht. Für den Krieg konnten sich die Regierungen der USA und des UK weder auf sie ermächtigende Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates noch auf das in Art. 51 UN-Charta gewährleistete Selbstverteidigungsrecht stützen.

      Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat nach den vom Senat getroffenen Feststellungen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen den Irak den Regierungen der USA und des UK die Zusagen gemacht und erfüllt, für den Luftraum über dem deutschen Hoheitsgebiet `Überflugrechte` zu gewähren, ihre in Deutschland gelegenen `Einrichtungen` zu nutzen und für den `Schutz dieser Einrichtungen` in einem näher festgelegten Umfang zu sorgen; außerdem hat sie dem Einsatz deutscher Soldaten in AWACS-Flugzeugen zur `Überwachung des türkischen Luftraums` zugestimmt.

      Gegen diese Unterstützungsleistungen bestanden/bestehen gravierende völkerrechtliche Bedenken, die der Sache nach für den Soldaten Veranlassung waren, die Ausführung der ihm erteilten beiden Befehle zu verweigern, weil er sonst eine eigene Verstrickung in den Krieg befürchtete. Anhaltspunkte und Maßstab für die Beurteilung der Völkerrechtsmäßigkeit der Unterstützung eines völkerrechtswidrigen Krieges ergeben sich aus der von der UN-Generalversammlung im Konsens beschlossenen `Aggressionsdefinition` (Art. 3 Buchst. f) vom 14. Dezember 1974, den Arbeiten der `International Law Commission` sowie aus dem völkerrechtlichen Neutralitätsrecht, das vor allem in dem V. Haager Abkommen vom 18. Oktober 1907 normiert ist, das in Deutschland seit dem 25. Oktober 1910 in Kraft ist und dessen Regelungen auch in die vom Bundesminister der Verteidigung erlassene Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 15/2 vom August 1992 aufgenommen worden sind.

      Von den sich daraus ergebenden völkerrechtlichen Verpflichtungen wurde die Bundesrepublik Deutschland im Irak-Krieg nicht dadurch freigestellt, daß sie Mitglied der NATO war und ist, der auch die Krieg führenden Staaten (USA, UK sowie weitere Mitglieder der Kriegskoalition) angehören. Weder der NATO-Vertrag, das NATO-Truppenstatut, das Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut noch der Aufenthaltsvertrag sehen eine Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland vor, entgegen der UN-Charta und dem geltenden Völkerrecht völkerrechtswidrige Handlungen von NATO-Partnern zu unterstützen", so eine Zusammenfassung der Urteilsbegründung.

      Es scheint offensichtlich, daß das Gericht keinerlei Zweifel daran hegt, daß die Unterstützung des Krieges durch Deutschland völkerrechtswidrig war und ist. Eine dahingehend eindeutige Stellungnahme des Gerichts konnte hier nicht erwartet werden, da dies nicht Grundlage des Verfahrens war. Die hier geäußerte Kritik hätte kaum schärfer ausfallen können, auch wenn sie rechtlich - abgesehen vom Verfahrensgegenstand selbst - folgenlos bleiben wird. Trotzdem wird dieses Urteil sicherlich nicht nur in Berlin Beachtung finden.

      Würde sich das in derartigen Fällen zuständige Bundesverfassungsgericht in einem Verfahren der Ansicht der Richter des Bundesverwaltungsgerichts anschließen, so hätte dies direkte und drastische Konsequenzen für die verantwortlichen Regierungsmitglieder, verbietet Artikel 26 des Grundgesetzes doch "Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten."

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/200509/040905b.html
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 16:17:55
      Beitrag Nr. 24.375 ()
      @ KongCristian

      Die Freiheit, von der Du sprichst, ist die Freiheit, zu verlieren. So oder So. Die Freiheit, rein THEORETISCH in einem nichtexistenten Sozialsystem, welches dem Dschungel gleicht, eine Chance zu haben, nicht zu den Getretenen, sondern zu den Tretenden zu gehören.

      beides für mich nicht sonderlich reizvoll.

      es handelt sich nicht um Freiheit, es handelt sich um absolute Rücksichtslosigkeit.

      Irgendwie ziemlich amüsant, daß Du die USA als ein Land von Freiheit ansiehst... vielleicht solltest Du Dir mal die Einschränkung der Bürgerrechte in den USA zu gemüte führen, die seit dem 11.9.2001 erfolgten.

      KEINER der verantwortlichen hat den Menschen ein Angebot zur organisierten Rettung gemacht, Bush hat (ich zitierte bereits) gesagt: "Bringen SIE SICHin Sicherheit. "

      Die ersoffenen, verdursteten, verhungerten oder einfach liegengelassenen Menschen (ich vermute, es werden am Ende mindestens rund 10-20 Mal mehr Tote sein, als im WTC) hatten keine Wahlmöglichkeit, wie Du sie hier ziemlich demagogisch postulierst.
      Sie wurden alleingelassen.

      Als Schwacher alleine gelassen zu werden, hat dort lange Tradition. Daher haben die Menschen auch erst garnichts anderes erwartet.

      Im Stammland des Raubtierkapitalismus werden halt auch menschliche Schicksale reinen Kosten/Nutzenanalysen unterzogen. Und wessen Kosten und wessen NUTZEN, das kannste leicht selber rausfinden.

      Das zieht sich wie ein roter FAden durch die geschichte der USA. Du glaubst es nicht? Mach deine Augen auf!

      Nur einige beispiele:

      Mit den jahrelang dringend gefoderten modernen Funkgeräten und vernünftigen MAterialien bei dem NYFP hätten sicherlich einige Hundert Menschen mehr aus dem WTC gerettet werden können.

      Alle reden von Tschernobyl. Aber bereits ca. 15 Jahre zuvor gab es Harrisburg. Der einzige Unterschied bestand in ein wenig mehr GLÜCKLICHER UMSTÄNDE in Harrisburg.

      In den USA wird Atommüll und hochradioaktive Substanzen unter freiem Himmel gelagert. Die Fässer kann man zum größten teil nicht einmal mehr ransportieren. Reine Kosten/Nutzen-Analyse eines Energiekonzerns.

      Und ich wette mitlerweile darauf (In der zeit NAch dem 11.9. und bis vor dem Hurrikane hätte ich das nicht mehr gemacht, aber ich lerne halt dazu) , dass das auch jetzt noch ganz genau so ist.

      Wenn es den terroristen des 11.9. nicht um Symbolik gegangen wäre, hätten die noch gaaaanz andere Sachen machen können. Dagegen wäre das jetzt in New Orleans ein Furz gegen gewesen. geht Dir ein Licht auf?

      In den USA wird stets das Risiko vergesellschaftet, der gewinn bleibt stets in der Hand einer winzigen Schicht.

      Das nennt sich dann in Neusprech "Privatisierung" und "Dynamisierung" . Bringen tut es einzig eine weitere Polarisierung der gesellschaft.

      Die Haben sogar den Schneid gehabt, lächerlich gepanzerte Jeeps in den Irak zu senden.

      Kosten/Nutzen-analyse eben. Die in den Irak zu verheizenden jungen Menschen in der Uniform der GIs haben Schrottplätze im Irak geplündert und genau so wie Russische Soldaten aus den rollenden Särgen stabilere rollrnde Särge gemacht.

      Und warum gehen junge Menschen in den Irak?

      Deswegen, weil sie DARIN DIE EINZIGE CHANCE SEHEN, BILDUNG ZU ERGATTERN. Wer überlebt, kann möglicherweise an die Uni. Theoretisch jedenfalls. Denn in der Wirklichkeit (hallo sep!) sind sie wenn nicht physisch, so doch psychisch am Ende.

      Und da wagst DU es, lieber KongCristian, von Chancengleichheit im Bildungssystem der USA zu quasseln?


      Vielleicht, weil es einige besonders servile Vorzeige-Schwarze bis in den Arsch von Bush und den neoCons geschafft haben?

      Rice und Powell, der sich wissentlich mit erlogenen und erstunkenen Märchengeschichten vor den Sicherheitsrat wagte? DAS nenne ich Prostitution auf höchster Farbigen-Ebene.




      Die Mythen von tellerwäscher-Millionären und anderem Unfug, die gehirnwaschmäßig von der Hollywood-verdummungsindustrie 24 Std täglich verbreitet werden, werden der bevölkerung präsentiert, wie einem Esel eine KArotte vor das Maul gehalten wird.

      Ich möchte auch noch einmal in aller drastischen Art darauf aufmersam machen, daß wier hier mitnichten von Opfern eines Hurrikans reden (das waren schätzungsweise allenfalls vielleicht 500 Menschen, schlimm genug) , wir Reden von ZEHNTAUSENDEN Menschen, die einzig und ausschließlich durch gelebten Sozialdarwinismus und abgrundhaft tiefe Inkompetenz jämmerlich zu Tode kamen und noch täglich kommen.

      Wir reden ausschließlich über ein Ereignis, welches mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit TAGE zuvor vorausgesagt wurde, nämlich dem Untergang New Orleans.

      Wir reden von vorsätzlich-fahrlässiger Gefährdung der bevölkerung und einer Evakuierung (nur aus dem Überflutungsgebiet, nicht dem Weg des Hurrikans), die in jedem anderen entwickelten Land dieser Erde erfolgt sein wäre. Und zwar extrem erfolgreich.

      Anstatt dessen haben sogar TAGE NACH der Katastrophe Bush noch weiter Arschkriechen bei seinen Parteispendern geübt und die aus dieser gegend kommende Ministerin Rice am Broadway Musicals und anderenorts klassische Konzerte gehört. Vielleicht rechnen ihnen einige Amis einmal vor, wieviele Menschen während der gemeinsamen Spender-Essen und der sicherlich erbauenden Konzerte abgekratzt sind.

      Nee, auf diese ganz uramerikanische Art, "Freiheit" zu leben, verzichte ich als überzeugter Bürger des "OLD EUROPE" auch mit Kußhand noch, wenn ich die Chance habe, in den USA durch Menschenverachtung zu den "Gewinnern" gehören zu können. Weil der verlust von Achtung vor Mitmenschen für mich und viele andere Bürger hier auch auch mit noch so viel platten materiellen "Gewinnen" nicht einmal annäherungsweise kompensierbar ist.

      Aber da sind wir gleichzeitig wieder bei der einzig verfügbaren US-Freiheit, zu den verlierern gehören zu dürfen. Oder zu denen, die Verlierer instrumentalisieren.


      Leider hast Du nicht verstanden, was ein Sozialgefüge ist und vor alem nicht, daß funktionierende Sozialgefüge alle anderen Systeme überleben. Es sei denn, es kommen wie seinerzeit Wilde aus Europa und killen alle, die in einem solchen Sozialsystem leben, da gebe ich Dir recht.

      Die Indianer haben damals den sicher todgeweihten Einwanderern Essen und TRinken gebracht, weil diese unfähig waren, dort zu überleben.

      DAS nenne ich eine sozialkompetente gesellschaft.

      Aber die "kultivierung" einer geschichte von Killern, Brandschatzern, Sklavenhaltern und anderem rechtlosen gesindel unter einer gemeinsamen Flagge ist eben ohne echte soziale Kompetenz nur eine hohle Phrase.

      Die Häufigkeit der Sichtung und des Hochhaltens des Sternenbanners sehe ich im diametralen gegensatz zu einer inhaltlichen sozialen "KLammer" .


      Ausgerechnet die brandgefährlichen religiösen fanatiker haben diese Schwäche des "MOdells Kapitalismus" erkannt.

      Sie helfen den Menschen im Nahen Osten mit Netzwerken, die ihnen Wasser, Brot, Bildung und eine Hoffnung geben.
      Und so ganz nebenbei werden dann halt menschen rekrutiert nach gehirnwäsche. Eigentlich ist nicht einmal mehr das nötig, auch diesen Job erledigen die Übermenschen aus den USA mit Massenbombardements und menschenverachtung perfekt für die religiösen Fundis.

      --------------------------------------------
      SPIEGEL ONLINE - 05. September 2005, 11:17
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373133,00.html


      Flutkatastrophe

      Überforderte Helfer lassen Sterbende zurück

      Die Rettungsmaßnahmen in New Orleans laufen, allerdings immer noch in einem viel zu geringen Umfang: Tausende Menschen sind noch eingeschlossen. Auf jeden Geretteten, so berichten Helfer, kommen etwa hundert Menschen, denen nicht geholfen werden kann.




      New Orleans - "Wir retten immer noch Menschen von Dächern und aus Obergeschossen", sagte eine Sprecherin der Stadt. Momentan weiß allerdings niemand, wie viele Menschen noch Hilfe brauchen. Viele der Verbliebenen könnten in Häusern gefangen sein, die von Fluten umspült sind. Die Polizei teilte mit, sie erhalte mindestens tausend Hilferufe pro Tag. Es sei nicht möglich, allen Rettungsgesuchen nachzukommen, weil es zu wenig Boote gebe, berichtet der Nachrichtensender CNN.

      Ein Offizier der Küstenwache wird mit den Worten zitiert: "Meine Jungs kommen von den Einsätzen zurück und sagen mir: `Sir, ich war in einem Haus in dem liegen drei ältere Menschen in ihren Betten, sie keuchen, sie sterben.`" Es kämen auch Anrufe wie "In einem Hospiz liegen zehn Leichen, zehn Menschen liegen im Sterben". "Diese Menschen waren vermutlich gestern oder vorgestern noch am Leben", sagte der Offizier. Obwohl auch die Rettungsmannschaften mit ihren Kräften am Ende seien, keine Pause machten und nicht schliefen, könnte längst nicht allen Hilferufen nachgegangen werden. Die Retter berichten: Auf jeden Geborgenen kommen hundert Menschen, die noch in den Fluten ausharren müssen.

      Inzwischen nahmen die USA das Hilfsangebot der Vereinten Nationen für das Hurrikan-Katastrophengebiet an. Ein Uno-Koordinierungsteam lote derzeit in Washington aus, wie die Weltorganisation die Bemühungen der USA am besten unterstützen könne, sagte ein Uno-Sprecher gestern in New York. Die Uno sei bereit, "Hilfspersonal und eine Vielzahl von Hilfsgütern" zur Verfügung zu stellen. Dabei sollten auch Unterorganisationen wie das Kinderhilfswerk Unicef, die Weltgesundheitsorganisation WHO, das Welternährungsprogramm WFP sowie das Hochkommissariat für Flüchtlinge mit eingebunden werden.


      (Anm. von mir: Da kann der liebe Herr Bolton als UNO-Botschafter gleich seitenweise die ganzen Vokabeln, die er für die UNO in der vergangenheit benutzte, gleich ersatzlos streichen.. :laugh: vielleicht übt er ja lieber ein wenig, wie man Bälle flach hält... :D sonst drohen die UN demnächst noch damit, kompetente Hilfe aus dem Iran, Nicaragua, Kuba, Venezuela ansonsten einfach nicht mehr zu vermitteln... :D )

      US-Politiker warfen der Bundesregierung vor, sie habe den Deichbau vernachlässigt. Es sei jedem bekannt gewesen, dass die Dämme einem Jahrhundertsturm nicht standhalten würden und New Orleans dann sieben Meter unter Wasser liegen könnte, sagte der ehemalige Senator John Breaux aus Louisiana. "Das Ingenieurskorps hat jahrelang Geld gefordert, um die Deiche fertigzustellen", sagte Mike Parker, ein ehemaliger Abgeordneter aus Mississippi, der selbst in der zivilen Leitung des Ingenieurskorps gearbeitet hatte. Parker gab an, demokratische und republikanische Regierungen hätten zu wenig Geld zur Verfügung gestellt.

      Nach Einschätzung des Ingenieurskorps der US-Armee waren die Deiche, die Stadt von drei Seiten gegen Hochwasser schützen sollten, dafür ausgelegt, maximal einem Hurrikan der Stärke drei zu widerstehen. Wirbelsturm "Katrina", der vor einer Woche über die Stadt hinweg gezogen war, war dagegen zeitweilig in die Kategorie vier und sogar fünf eingestuft worden.

      Als die Deiche vor 30 Jahren gebaut worden seien, habe man geglaubt, sie würden einem Jahrhundertsturm standhalten können, sagte der Kommandeur der Ingenieurseinheit, General Carl Strock. Man sei sich zu 99,5 Prozent sicher gewesen, dass die Deiche jedes Hochwasser aushalten könnten. "Aber leider hatten wir es hier mit den übrigen 0,5 Prozent zu tun", sagte Strock.

      (Anm: Selten so etwas Intelligenz-unwürdiges an Ausflüchten gelesen)

      Mittlerweile sind Pioniereinheiten der Armee dabei, mit Lastern und Hubschraubern Sandsäcke und Geröll in die teilweise bis zu hundert Meter breiten Breschen in den Dämmen zu füllen. "Die Deiche müssen stabiler und höher gebaut werden. Und sie müssen instand gehalten werden", forderte Breaux.

      Dem US-Militär zufolge könnte es 80 Tage dauern, bis New Orleans leergepumpt ist. Die Armee habe 24 Pumpen in den östlichen Gebieten der Stadt im Einsatz. "Es gibt Bezirke, in denen sich das Wasser zurückzieht. Wir werden noch sehr viel zu tun haben", sagte ein Mitglied der US-Armee. Ingenieure stehen vor der Herausforderung, die größeren Pumpen mit zu reparieren. Sie wurden durch "Katrina" beschädigt. Ihre Reparatur wird Experten zufolge noch bis zu eine Woche dauern.

      In Teilen der verwüsteten Stadt New Orleans im Süden der USA ist die Stromversorgung wieder angelaufen.

      (Anm: Na, dann wissen wir ja, wo genau sich Bush demnächst zeigen wird, genug Strom für eine Open-Air-Pressekonferenz)

      Nach Reparaturarbeiten durch Arbeiter des Energieversorgers Entergy gingen auf einer Brücke über den Mississipi sowie im einstigen Vergnügungsviertel Riverwalk gestern Abend (Ortszeit) wieder erste Lichter an. Die meisten Gebiete der Stadt sind immer noch ohne Strom.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 16:30:04
      Beitrag Nr. 24.376 ()
      Übrigens...

      ergeben sich aus der Analyse des UNORGANISATORISCHEN Desasters in den USA fatale Motivationsschübe.

      Auch dafür tragen die USA eine gewisse Mitverantwortung.
      Obwohl man in sachen Zivil- und Katastrophenschutz die USA bitte nicht mit entwickelten Staaten vergleichen sollte, da muss man schon sauber trennen..... :D

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      SPIEGEL ONLINE - 05. September 2005, 13:51
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,373192,00.html
      Hurrikan-Folge

      Moskau fürchtet Signal für Terroristen

      Russische Sicherheitsexperten fürchten nach der Hurrikan-Katastrophe eine offene Flanke für Anschläge in den USA. Die Hilflosigkeit der amerikanischen Behörden ist laut ihrer Einschätzung ein gefährliches Signal für Terroristen.


      Moskau - Wie die übrige Welt hätten auch die Terroristen gesehen, "wie leicht es ist, das normale Leben selbst in hoch entwickelten Ländern mit mächtigem Staatsapparat zu stören", sagte der Vize-Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Spasski, heute in Moskau. Über Tage sei in New Orleans "die Kontrolle auf einem Flecken von wenigen Quadratkilometern in die Hand von Verbrechern" gefallen. Das sei ein "äußerst unangenehmes Signal für den internationalen Terrorismus".

      Auf einer Konferenz zu Sicherheitsfragen wies Spasski auch auf die Gefahr von Terroranschlägen mit Massenvernichtungswaffen hin. "Das wird früher oder später Realität werden", sagte der Experte nach Angaben der Agentur Interfax. Die Staaten müssten sich auf solche Anschläge und die Beseitigung der Folgen vorbereiten.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 16:45:37
      Beitrag Nr. 24.377 ()
      Ich setze mal voraus, dass Adhick nichts dagegen hat, wenn ich sein posting aus einem anderen Thread hier mal zitiere, um die Sache mit der menschenverachtenden Kosten/Nutzen-analyse noch deutlicher zu machen:

      -------------------------------------


      #74 von AdHick 04.09.05 19:09:43 Beitrag Nr.: 17.782.397


      Ich bin mit meinem Segelboot gerade in einem niederlaendischen Hafen und lese einheimische Zeitungen & hoere Rundfunk.
      Die Niederlaender sind wasserbaumaessig anerkannt die Weltbesten (hier wird uebrigens auch nicht der Klimawandel angezweifelt).
      Sie haben sofort Hilfe angeboten, Experten und Material standen bereit.
      In zwei Tagen waere alles vor Ort gewesen.
      Nach vier Tagen haben die Bush-Frommen nur Beten empfohlen, passiert war nix.
      Die Niederlaender haben nichtmals eine Antwort erhalten.

      Es geht nicht um Antiamerikanismus, sondern um Vernunft.
      Hier in den Niederlanden darf man - und man tuts auch - Bush und seinen Schwachsinn noch kritisieren.
      In der BRD duerfen es zumindest (laut WELT) die Gruenen nicht.
      In den USA von der NewYorkTimes bis zu einem Oberst, der fuer die Sicherheit der betroffenen Gebiete zustaendig ist & Bush & Konsorten kriminell nannte, darf mans noch.
      Wenn hier die rechten Arschkriecher regieren...??


      Die Wut in den USA ist berechtigterweise gross.
      Ein WELT-Kolumnist hat zugegeben, dass er GANZ NAIV gewesen sei.

      Ich habe mehr als Beileid fuer die Betroffenen.
      Auch wenn sie groestenteils ihren eigenen Henker gewaehlt haben.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 17:40:03
      Beitrag Nr. 24.378 ()
      SPIEGEL ONLINE - 05. September 2005, 14:08
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373184,00.html
      Flut in den Südstaaten

      Schwere Vorwürfe gegen Katastrophenschutz

      Zu spät, zu wenig, nicht koordiniert - die Vorwürfe gegen die US-Bundesbehörde für Katastrophenschutz werden eine Woche nach dem Durchzug von "Katrina" immer heftiger.


      Heimatschutz-Minister Michael Chertoff: "Atemberaubende Überraschung"

      Washington - Die politische Auseinandersetzung über die Schuld an dem Rettungsdesaster hat sich weiter verschärft. Die Zeitung "Times-Picayune" aus Louisiana forderte in einem Kommentar, alle Entscheidungsträger der Katastrophenschutzbehörde Fema sofort zu entlassen. Betroffene berichteten, zahlreiche Hilferufe seien von den überforderten Rettern gar nicht registriert worden, zahlreiche Menschen seien deswegen in den Fluten ertrunken. Ein Sprecher der Armee gab inzwischen zu, man könne nicht alle Menschen aus dem Katastrophengebiet herausbringen. Es mangelt den Helfern an Booten, Treibstoff, Nahrungsmitteln und technischem Gerät. :eek:


      Der Minister für Heimatschutz, Michael Chertoff, widersprach inzwischen den lauter werdenden Vorwürfen, sein Ministerium und die ihm unterstehende Behörde für Katastrophenschutz habe versagt. Für eine Katastrophe wie "Katrina" habe es einfach kein Szenario gegeben, sagte Chertoff. "Dieser `perfekte Sturm` aus einer Kombination verschiedener Katastrophen hat die Vorhersagefähigkeit der Planer - und von vielleicht jedem anderen - überfordert", zitiert ihn der US-Fernsehsender CNN. Es habe sich bei dem Sturm und der anschließenden Flut um eine "atemberaubende Überraschung" gehandelt, verteidigte sich der Heimatschützer.

      Die Einsatzkräfte seien "so schnell wie möglich" ins Katastrophengebiet geschickt worden, sagte Chertoff. Auch habe man beispielsweise 50 Rettungshubschrauber vorzeitig ins Katastrophengebiet verlegt. "Aber Tatsache ist: Wenn Menschen leiden, ist immer alles zu wenig."

      Experten sagten dagegen, man habe bereits lange im Voraus davor gewarnt, dass die Deiche einem Wirbelsturm wie "Katrina" nicht standhalten würden. Auch hätten Meteorologen in deutlicher Form gewarnt, dass der Sturm fast genau auf New Orleans treffen würde. Der demokratische Abgeordnete Bennie Thompson aus Mississippi sagte, die Hilfsmaßnahmen seien zu wenig und zu spät gekommen. Seiner Ansicht nach war das Versagen der Hilfskräfte bereits seit langem abzusehen gewesen: Bereits nach den Anschlägen vom 11. September sei der Katastrophenschutz in Washington immer unwichtiger genommen worden sei. Stattdessen habe der Anti-Terror-Kampf alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

      Einem Bericht der Zeitung "Los Angeles Times" zufolge wurde das Budget des Katastrophenschutzes seit 2003 immer weiter reduziert. 2003 wurde die Fema dem neugeschaffenen Heimatschutzministerium unterstellt. 500 der insgesamt 4735 Angestellten der Fema seien wegen der gekürzten Finanzmittel entlassen worden, eines der drei Notfallteams habe deswegen aufgelöst werden müssen. Drei von vier Dollar, die in den Katastrophenschutz flossen, seien für Anti-Terror-Maßnahmen verwendet worden.


      "Die haben das Notfall-Management den Notfall-Managern abgenommen", beschwerte sich Morrie Goodman, der ehemalige Fema-Sprecher unter der Regierung Clinton. "Diese Einsätze werden von Leuten geführt, die Amateure in dem sind, was sie tun", sagte Goodman der "Los Angeles Times."

      Trotz der Kritik scheinen manche Rettungsmaßnahmen noch immer an bürokratischen Hürden zu scheitern. Der Bürgermeister der ebenfalls vom Sturm getroffenen Stadt Hattiesburg, Johnny DuPree sagte, die Fema halte einen Lastwagen-Konvoi mit 50 Fahrzeugen zurück, die Wasser und Eis transportierten. "Die sitzen gerade in Camp Shelby herum, weil eine Person von der Fema nicht anruft und sagt `Schickt die Laster los`."
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 19:11:47
      Beitrag Nr. 24.379 ()
      würden ebenso viele helfer sofort eingesetzt werden, wie beim besuch einer stadt zum schutze des zweitgrößten führers aller zeiten,wäre solch eine katastrophe weitgehend händelbar gewesen.
      hat am ersten tag der katastrophe hier ein user noch mangelnde unterstützung dur deutschland beklagt,waren am nächstem tag seine postings schon auf der linie das dies unötig, weil nicht erfolgreich sei.
      scheint irgendwie ein sprachrohr ohne eigenem hirn zu sein,so es vorhanden ist umso schlimmer,ein opportunist vor seinem herrn.
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 22:57:44
      Beitrag Nr. 24.380 ()
      @ endaxi

      würden ebenso viele helfer sofort eingesetzt werden, wie beim besuch einer stadt zum schutze des zweitgrößten führers aller zeiten,wäre solch eine katastrophe weitgehend händelbar gewesen.

      stimmt.

      Habe das im Bereich der Vorbereitung eines Clintoon-Besuches in Deutschland einmal mitbekommen, wo er in meiner Abteilung ggf. "Gast" geworden wäre.

      Von dem Aufwand, den der secret service zum Schutz betreibt, macht man sich keine Vorstellung.

      Allerdings geht es einzig um ZUgangs- und Fluchtwege, Zeitlimits. etc.

      Bei uns war es so, dass selbst der Hubschrauber-Landeplatz auf einem dt. 200 Mio-Neubau nicht tragfähig genug war, um den persönlichen Hubschrauber sicher aufzunehmen :eek: Der muss wohl ein gigantisches Gewicht haben... :D

      Neben dem Klinikum wollte man auf keinen Fall landen, dann hat man sich lieber entschieden, im Ernstfall 200km weiter zu fliegen.
      Muss mit einem Schwerverletzten ja ein Kinderspiel sein.... :laugh: man spart bei 200 km mehr Weg auch soviel lebensrettende Zeit... :laugh:
      Manchmal ist es richtiggehend gefährlichh, ein VIP zu sein..

      Insgesamt hatte ich den Eindruck, auch beim Boss geht es den Amis im Ernstfall nur um "hit and run" - insofern wird auch beim Präsidenten wohl eher gestümpert wie in New Orleans ... nur halt auf extrem teurem, viel, viel höherem Niveau.. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 23:31:56
      Beitrag Nr. 24.381 ()
      Bravo Deep Thought.
      Das war das Posting des Jahres!
      Avatar
      schrieb am 05.09.05 23:33:23
      Beitrag Nr. 24.382 ()
      Meine natürlich Posting 17.790.440 ;)
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 00:28:06
      Beitrag Nr. 24.383 ()
      .....Gerade weil an dem Hurrikan "Katrina" nichts unerwartet war, ist die humanitäre Krise, die ihm folgt, keine bloße Naturkatastrophe, sondern Maßstab gesellschaftlichen Versagens. Das tagelange "Mit-Warten" auf Wasser, Essen und die Busse vor den Fernsehern hat eine Situation entstehen lassen, die in den USA als sehr unwahrscheinlich galt. .... In einer Gesellschaft, in der Gewinne und Risiken vollständig individualisiert sind, ruft diese Katastrophe für einen Moment lang soziale Zusammenhänge in Erinnerung: Wie ist es möglich, dass mitten im reichsten Land der Welt so vielen Menschen nicht rechtzeitig geholfen werden kann? Diese Frage mündet in eine Diskussion über die Verantwortlichkeit des Kollektivs für die Bedürfnisse der Bevölkerung.

      Was der Soziologe Eric Klinenberg für die Hitzewelle, die 1995 in Chicago mehr als 5000 Menschenleben forderte, feststellte, gilt auch für den Hurrican "Katrina": Katastrophen sind in ihrer Entstehung und Bewältigung gesellschaftliche Ereignisse. Ihre Naturalisierung ist nicht gegeben, sondern das Ergebnis eines Prozesses mit Gewinnern und Verlierern.


      Stillschweigend vorausgesetzt: ein Auto und Geld für`s Hotel

      Am Tag nach dem Sturm pries der ehemalige Bürgermeister von New Orleans, Marc Morial, die Voraussicht der Katastrophenplaner der Stadt, die vor Jahren schon erkannt hätten, dass für den Fall eines Hurrikans eine Evakuierung der Verpflegung am Ort vorzuziehen sei. Im Nachhinein wird jedoch deutlich, dass der Aufruf, die Stadt vor dem Sturm zu verlassen, stillschweigend voraussetzte, dass die Betroffenen über ein Privatfahrzeug und die Mittel, sich in Hotels einzuquartieren, verfügten. Die armen Bewohner der Stadt - überwiegend Schwarze - wurden in der Katastrophenplanung nicht berücksichtigt. Die einzige öffentliche Notunterkunft, der Superdome, befand sich in der Stadt, nicht außerhalb, und wurde zum Albtraum für Zehntausende, die dort Zuflucht gesucht haben. Die Insassen des Gefängnisses und die Patienten der Krankenhäuser warteten von Montag bis Samstag ohne Strom und Wasser auf die Chance, die überflutete Stadt zu verlassen. Die Hilfskräfte brauchten fünf Tage, um den mehr als 30 000 Menschen im Superdome Wasser zukommen zu lassen, noch am Sonntag warteten geschätzte 25 000 Menschen auf ihre Evakuierung.

      Wäre es vorstellbar, fragt Michael Moore in einem offenen Brief an George Bush, dass man weiße Amerikaner fünf Tage lang auf ihren Dächern schmoren lässt? Der Zusammenhang dieser Katastrophe mit dem Krieg gegen den Terrorismus ist kaum zu übersehen: 40 Prozent der Soldaten der Nationalgarde der betroffenen Staaten wurden für den Einsatz in Irak zwangsverpflichtet und stehen deshalb zu Rettungsarbeiten nicht zur Verfügung. In ihrem zivilen Leben sind viele von ihnen Feuermänner oder Sanitäter, für Ersatz in ihren Heimatstaaten wurde nicht gesorgt.

      Die Muster, nach denen derlei öffentliche Debatte beendet werden, sind schon jetzt in Ansätzen zu erkennen. Die Diskussion über die Plünderer bereitet den Weg für eine Kriminalisierung der Opfer immer dann, wenn nicht einmal der Versuch unternommen wird wird zu verstehen, warum die Menschen zu Waffen greifen. Diese Kriminalisierung kann auf die rassistischen Deutungsstrukturen des jahrzehntewährenden Konfliktes weißer Vorortbewohner mit den schwarzen Bewohnern der Innenstädte aufbauen. Für die zuständigen Regierungen hat dies den Vorteil, dass das, was als individuelles moralisches Problem behandelt wird, nicht politisch verantwortet werden muss.


      Der Mythos "New Orleans" wurde zunächst vor allem zum Anlass genommen über Menschenleben und soziale Zusammenhänge hinwegzureden. Die Welt, so hieß es, habe eine Stadt verloren. Die Bekräftigung, dass man die Stadt wieder aufbauen werde - "will be rebuild" -, droht von der akuten Notlage der verbleibenden Bevölkerung und der Flüchtlingsmassen abzulenken.

      Gerade in den europäischen Feuilletons wurde gern ästhetisierend der Untergang einer Stadt mit einzigartigem Flair und touristischen Reizen betrauert. Als sich die Massen in New Orleans am Freitag auf ihren fünften Tag ohne Trinkwasser vorbereiteten, durfte sich in der deutschen Presse an prominenter Stelle ein ehemaliger Tourist beschweren, dass die Plünderer ihm seine Illusionen über das exotische, feuchtheiße New Orleans - The Big Easy - gestohlen hätten.

      Auf europäischer Seite liegt es außerdem nahe, die Katastrophe als amerikanisches Problem zu deuten. Wenn dabei die Ungleichheit in den US-Städten diskutiert wird, ist oft unklar, ob das empfundene Grauen den sozialen Verhältnissen oder ihren Opfern gilt. Aus der Distanz, so scheint es, kann "Katrina" auch schnell mal durch die Brille der außenpolitischen Gefechte der vergangenen Jahre gedeutet werden...

      Eine solche Rechthaberei ist stillos und unangemessen auch deshalb, weil die Mechanismen der sozialen Ausgrenzung und die rassistischen Strukturen, die uns der Untergang von New Orleans vor Augen führt, sich in zunehmendem Maße auch in Europa finden lassen. Und auch dort untergräbt die Politik die Fähigkeit des Staates, die Bedürfnisse der breiten Bevölkerung zu sichern. Die Öffentlichkeit des Kampfes gegen die Marginalisierung muss deshalb grenzübergreifend sein und die Gegensätze innerhalb von Gesellschaften, nicht nur zwischen ihnen thematisieren.


      http://www.fr-aktuell.de/fr_home/startseite/?sid=dc08a3b78f3…
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 03:01:51
      Beitrag Nr. 24.384 ()
      An der texanischen Küste hat`s garantiert eine Million Sportboote und die dazugehörigen 4x4 - trucks zum trailern, die schon ein paar Stunden nach der ersten Nachricht, dass NO absäuft, dort vor Ort hätten sein können.

      Ich unterstelle den Texanern nicht mal Rassismus, der sie mit diesem perfekten Rettungsequipment zuhause bleiben liess, es war einfach der Glauben, dass es die Behörden, die "homeland security" schon richten werden.

      Das zeigt deutlich, wie grotesk verzerrt die Amis... und auch die restlichen Welt... ihren "Staat", soll heissen, ihre Gesellschaft wahrnehmen. Einerseits glauben sie immer noch an die Freiheit und Selbstverantwortung des Individuums, andererseits haben sie sich aber schon längst daran gewöhnt, dass der Staat für alles zuständig ist, was mit Sicherheit und mit Regeln zu tun hat. Auch mit gesellschaflichen Regeln wie Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.
      - Und dass in der Bedienungsanleitung steht, wenn man im fahrenden Wohnmobil das Steuer nicht verlassen darf, um sich kurz einen Kaffee zu kochen. So das nicht dort steht, dann wird`s schon gehen. Selber denken ist unnötig, wozu hat man `nen Haufen bucks für das Ding bezahlt. :laugh:

      Wie dabei ihre Freiheit... die *Entscheidungsfreiheit*, Dinge zu tun oder zu lassen... komplett auf der Strecke geblieben ist, das sehen sie immer noch nicht.

      Solange jeder seine eigene Knarre haben darf, ist alles gut und das ist auch die einzige Freiheit, die sie noch haben.

      Gesellschaftlich nähern sie sich aber zunehmend den Verhältnissen in Nordkorea, nur heisst der geliebte Führer anders und Kommunismus heisst bei ihnen Patriotismus.

      - Uns haben sie in `45 aus so einem System rausgeholt, aber wer ihnen da jetzt raushilft, weiss ich nicht.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 11:16:26
      Beitrag Nr. 24.385 ()
      [posting]17.780.260 von KongCristian am 04.09.05 10:55:30[/posting]..danke, ein hervorragender Beitrag, auf den DT natürlich mit seinen typischen Amerika-Hass-Phrasen antwortet.

      Und wer immer wieder betont, es gehe ihm nicht um die Amerikaner, sondern nur um die Regierung (allerdings wohl jede einzelne Regierung seit der Staatsgründung), der wird durch solche Sätze nicht glaubwürdiger - und es ist nur eins von vielen Beispielen in seinem Traktat, das tief blicken lässt, wie hassverzerrt sein Blick auf die USA ist...:

      Aber die " kultivierung" einer geschichte von Killern, Brandschatzern, Sklavenhaltern und anderem rechtlosen gesindel unter einer gemeinsamen Flagge ist eben ohne echte soziale Kompetenz nur eine hohle Phrase.
      Avatar
      schrieb am 06.09.05 11:23:20
      Beitrag Nr. 24.386 ()
      Hier ein lesenswerter Artikel aus der heutigen Welt von Fukuyama. Dies zeigt, dass inzwischen auch die rechte Polit-Intelligenz dem Irak-Krieg zunehmend ablehnend gegenübersteht. Die brauchen halt immer etwas länger.


      Einmarsch der Isolationisten

      Der Irakkrieg war ein Fehler: Amerika ist einsamer, die Lage in der Kampfzone chaotischer und der Nahe Osten feindseliger als zuvor

      von Francis Fukuyama


      Wenn wir uns zum vierten Jahrestag des 11. Septembers 2001 Gedanken darüber machen, wohin sich seit damals die amerikanische Außenpolitik entwickelt hat, drängt sich vor allem eine Frage auf: In welchem Maß entsprach diese Entwicklung den politischen und kulturellen Traditionen Amerikas und in welchem Maß ist sie auf Besonderheiten dieses Präsidenten und seiner Regierung zurückzuführen?

      Man ist versucht, in der Reaktion der Bush-Administration auf den 11. September die Fortsetzung einer außenpolitischen Tradition zu sehen, in der sich auch der typische Charakter des Landes manifestierte. Schließlich neigten die Amerikaner schon immer zu schlagkräftigem, unilateralem Handeln, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlten; oft haben sie in solchen Augenblicken hochidealistische Töne angeschlagen. Aber weder die politische Kultur noch irgendwelche unterschwelligen innenpolitischen Zwänge haben die grundlegenden Entscheidungen der letzten vier Jahre bestimmt.

      Unmittelbar nach den Angriffen hätten sich die Amerikaner bereitwillig von Präsident Bush in eine von mehreren möglichen Richtungen führen lassen, und die ganze Nation war darauf gefaßt, ein hohes Risiko mitzutragen und große Opfer zu bringen. Die Bush-Regierung verlangte keine Opfer von den Durchschnittsamerikanern. Aber nach dem schnellen Sturz der Taliban in Afghanistan ging sie ein großes Wagnis ein, indem sie sich daran machte, ein altes Problem zu lösen, das nur wenig mit der Bedrohung durch Al Qaida zu tun hatte - den Irak. Dadurch verspielte sie nach und nach das überwältigende öffentliche Mandat, das sie nach dem 11. September von der Bevölkerung erhalten hatte, verscherzte es sich zugleich mit den meisten ihrer engsten Alliierten und schürte antiamerikanische Ressentiments im Mittleren Osten.

      Man hätte statt dessen ein echtes Bündnis demokratischer Staaten im Kampf gegen die illiberalen Strömungen aus dem Mittleren Osten ins Leben rufen können. Auch die Wirtschaftssanktionen hätten verschärft und eine Rückkehr der Waffeninspektoren gefordert werden können, ohne in den Krieg ziehen zu müssen. Sie hätte die Initiative zur Schaffung eines neuen internationalen Kontrollgremiums gegen die Verbreitung von Atomwaffen ergreifen können.

      All das hätte im Einklang mit den Traditionen der amerikanischen Außenpolitik gestanden. Aber die Regierung ließ sich weder durch innenpolitische Überlegungen noch durch die Kultur der amerikanischen Außenpolitik von ihren Entscheidungen abbringen.

      Vieles wurde dem Auftauchen eines republikanisch-konservativen mittleren Amerika zugeschrieben, den "roten Staaten", das sich gegen ein liberales und gemäßigtes Amerika, die "blauen Staaten" an der West- und Ostküste, durchsetzte. Dieses Amerika soll die politische Basis für Bushs einseitige Außenpolitik und für die wachsende Zahl konservativer Christen sein, die angeblich die außenpolitischen Strategien des Präsidenten prägen. Aber das Ausmaß und die Tragweite dieser Faktoren sind stark übertrieben worden.

      Man hat diesen vermeintlichen Bestimmungsfaktoren der amerikanischen Regierungspolitik so viel Bedeutung beigemessen, daß dabei eine andere politische Dynamik unterschätzt wurde: Für den Irakkrieg erhielt die Bush-Regierung innerhalb der Republikanischen Partei Unterstützung einerseits bei den Neokonservativen, denen eine eigene politische Basis fehlt, die aber über eine erhebliche intellektuelle Schlagkraft verfügen, und andererseits bei jenem politischen Lager, das Walter Russel Mead als "Jacksonian America" bezeichnet - den amerikanischen Nationalisten, die instinktiv für einen kampfbereiten Isolationismus einstehen.

      Der Zufall verstärkte diese seltsame Allianz noch. Als im Irak weder Massenvernichtungswaffen gefunden wurden, noch Saddam Hussein ernsthafte Verbindungen zu Al Qaida nachzuweisen waren, konnte der Präsident anläßlich seiner zweiten Antrittsrede den Krieg nur noch mit neokonservativen Argumenten rechtfertigen - also als Teil einer idealistischen Politik, die die politische Transformation des Nahen Ostens insgesamt beabsichtigt.

      Die isolationistische, "jacksonistische" Basis des Präsidenten, aus der sich der Großteil jener Truppen rekrutiert, die im Irak dienen und sterben, hat für eine solche Politik eigentlich keinen Sinn. Sie würde aber mitten in einem Krieg ihren obersten Heeresführer niemals im Stich lassen - besonders dann nicht, wenn die reelle Hoffnung auf einen Erfolg besteht.

      Diese Kriegskoalition ist jedoch brüchig und pannenanfällig. Sobald das "Jacksonian America" beginnt, den Krieg als nicht gewinnbar oder als gescheitert anzusehen, wird es kaum noch Unterstützung für eine expansive Außenpolitik geben, deren Ziel die Verbreitung der Demokratie ist. Das wiederum könnte die Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern 2008 in einer Weise beeinflussen, die wahrscheinlich die künftige amerikanische Außenpolitik insgesamt beträfe.

      Werden die Amerikaner im Irak scheitern? Das ist nach wie vor unklar. Die Vereinigten Staaten werden die Lage solange militärisch beherrschen, wie sie ihre Truppen dort einzusetzen bereit sind; aber die Bereitschaft der Amerikaner ist begrenzt. Diese reine Freiwilligenarmee war nie für den Kampf gegen einen langanhaltenden Aufstand bestimmt, und sowohl die Armee als auch die Marine Corps haben Probleme mit einer ungenügenden Truppenstärke und einer nachlassenden Kampfmoral. Obwohl die öffentliche Unterstützung für einen Verbleib im Irak noch anhält, werden wahrscheinlich gewichtige operative Gründe die Regierung dazu veranlassen, die Zahl der Einsatzkräfte innerhalb des nächsten Jahres zu verringern.

      Da sich die Sunniten nicht für die Verfassung gewinnen ließen und innerhalb der schiitischen Bevölkerungsgruppe zunehmend Gräben aufrissen, wird es immer unwahrscheinlicher, daß sich irgendwann in absehbarer Zeit eine starke und geschlossene irakische Regierung bilden kann. Das Problem wird sein, die verschiedenen Bevölkerungsteile des Irak daran zu hindern, sich auf ihre eigenen Milizen zu verlassen, anstatt Schutz bei der Regierung zu suchen.

      Sollten sich die Vereinigten Staaten vorzeitig aus dem Irak zurückziehen, wird das Land in einem noch größeren Chaos versinken. Das würde eine Kette unglücklicher Ereignisse in Gang setzen, die der amerikanischen Glaubwürdigkeit weltweit noch mehr schaden und unweigerlich dazu führen wird, daß sich die USA weiterhin auf viele Jahre mit dem Mittleren Osten auseinandersetzen und dabei andere wichtige Regionen wie zum Beispiel Asien vernachlässigen müssen.

      Wir wissen nicht, wie die Sache im Irak für uns ausgehen wird. Wir wissen aber, daß vier Jahre nach dem 11. September der Erfolg der gesamten Außenpolitik der USA offenbar vom Ausgang eines Krieges abhängt, der nur am Rande mit dem zu tun hat, was Amerika an jenem Tag widerfuhr. Nichts an diesem Kriege war unvermeidlich. Fast alles an ihm ist bedauerlich.

      Der Autor der Thesen vom "Ende der Geschichte" ist Professor für internationale politische Ökonomie an der Johns-Hopkins-School of Advanced International Studies und Chefredakteur der neuen Zeitschrift "The American Interest".

      Übersetzung: Ruth Keen

      Artikel erschienen am Di, 6. September 2005



      © WELT.de 1995 - 2005
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      schrieb am 06.09.05 11:33:38
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      Avatar
      schrieb am 06.09.05 11:43:46
      Beitrag Nr. 24.388 ()
      Dienstag, 6. September 2005
      Truppen im Irak Südkorea erwägt Teilabzug


      Südkorea erwägt nach Angaben eines Abgeordneten der Regierungspartei in Seoul den Abzug von knapp einem Drittel oder 1000 seiner 3200 im Irak stationierten Soldaten. Über einen Teilabzug werde zur Zeit beraten, meldete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Abgeordneten Kim Sung Gon von der regierenden Partei Uri. Der Abzugsplan werde zwar im Parlament, doch derzeit noch nicht in seinem Ministerium diskutiert, sagte dazu ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul.

      "Es ist unvermeidlich, einen Teil der Soldaten zurückzuziehen, da die amerikanischen, britischen und anderen ausländischen Truppen einen Abzug oder eine Verringerung der Zahl ihrer Soldaten vorantreiben," wurde Kim von Yonhap weiter zitiert. Auch wende sich die öffentliche Meinung in Südkorea immer mehr gegen die Stationierung eigener Soldaten im Irak.

      Ein Zeitplan für den möglichen Abzug der Soldaten wurde nicht genannt. Mit seinen Soldaten, die im Norden des Iraks am Wiederaufbau beteiligt sind, stellt Südkorea das größte Kontingent hinter den USA und Großbritannien.

      Quelle: http://www.n-tv.de/576114.html
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      schrieb am 06.09.05 13:03:55
      Beitrag Nr. 24.389 ()
      Die Straflosigkeit des Weißen Hauses unter Bush beenden
      von Norman Solomon
      ZNet 02.09.2005

      Der Mann im Oval Office verurteilt gerne „Killer“. Aber seine Regierung tötet weiterhin ungestraft.

      “Sie können in den Irak hineingehen und dieses und jenes tun,” sagte Martha Madden, ehemalige Leiterin des Amtes für Umweltqualität in Louisiana, am 1. September, „aber sie können jetzt keine Lebensmittel über der Canal Street in New Orleans, Louisiana, abwerfen? Es ist einfach unbegreiflich.“

      Politik ist eine Frage der Prioritäten. Und die Prioritäten des Weißen Hauses unter Bush sind offensichtlich. Um im Irak zu töten scheuen sie keine Kosten. Wenn es um das Schützen und Aufrechterhalten von Leben geht, sind die Kassen leer.

      Das Problem ist nicht Unfähigkeit. Es ist Unmenschlichkeit, Grausamkeit und Habgier.


      Teile der Medien haben etwas taktische Kritik an den US-amerikanischen Militäroperationen im Irak unter das Volk gebracht. Aber die Regierung ist qualifiziert genug, um den militärisch-industriellen Komplex weiterhin brummen zu lassen. Sie schafft es, große Profite für „Verteidigungs“-Unternehmen, Ölfirmen und dergleichen zu erzeugen. Das Wichtigste zuerst, und das Wichtigste zuletzt.

      Warum sollte man Dämme verstärken, wenn das viele Geld, das man dafür benötigen würde, besser für den Krieg im Irak verwendet werden kann? Warum sollte man Einheiten der Nationalgarde gestatten, zu Hause zu bleiben, wenn sie in einem weit entfernten Krieg, der auf Lügen basiert, nützlich sein können – indem sie töten und getötet werden.

      Und wenn eine Katastrophe die Menschen direkt betrifft, warum sollte der Präsident schnell und angemessen reagieren, wenn diese Menschenleben keine wirklich wichtige Rolle in seiner politischen Rechnung spielen?

      Es ist Zeit, die Straflosigkeit von Präsident George W. Bush zu beenden.

      Natürlich drückt er den Abzug nicht selbst, wirft die Bomben ab oder beaufsichtigt die Folter. Und er meidet das Sterben in Folge des Wirbelsturms, welches er befördert hat. Schreibtisch-Verbrecher – in diesem Fall, Schreibtisch-Kriegsverbrecher – kommen selten in die Nähe ihrer schmutzigsten Arbeit.


      Jede Minute nach dem Wirbelsturm hat gezählt. Während Zeit vertrödelt wurde und sich die gewaltige Tragödie verschlimmerte, wollte Bush die Verantwortung abschieben. Wir sollten innehalten und darüber nachdenken, warum er in der Mitte der Woche laut mit einer großen Blechbüchse klapperte.

      Während die Zahl der Opfer in New Orleans steigt und Kritik an seiner Untätigkeit im ganzen Land empörender wird, verlangt dieser Mann von uns, dass wir einen wohltätigen Beitrag liefern – und nicht politisch aktiv werden. Aber George Bush und Dick Cheney dürfen nicht aus der Sache herausgehalten werden.

      Es ist etwas sehr Unanständiges, wenn die Verantwortlichen in der US-Regierung die Bürger auffordern, Geld zur Unterstützung der Wirbelsturm-Opfer zu spenden, während die Regierung, vom Präsidenten bis nach unten, ihre grundlegendsten Pflichten vernachlässigt.

      Für die Aktivitäten, die es als wirklich bedeutend ansieht, wie zum Beispiel den Krieg gegen den Irak, verlangt das Weiße Haus unter Bush wohl kaum private Spenden – während es große Teile der Steuergelder dafür abschöpft. Aber wenn es darum geht, Leben zu retten anstatt sie zu zerstören, verlangt man von den Kindern, dass sie ihre Sparschweine aufbrechen.

      “Wahres Mitgefühl,” betonte Martin Luther King Jr., „bedeutet mehr als einem Bettler eine Münze hinzuwerfen; es bedeutet, dass man erkennt, dass eine Struktur, die Bettler hervorbringt, eine Umstrukturierung benötigt.“ Er beschuldigte die Bundesregierung, dass sie „Feindseligkeit gegenüber den Armen“ demonstriere – indem sie „Gelder für das Militär mit Bereitwilligkeit und Größzügigkeit“ bewilligt, aber „Mittel zur Armutsbekämpfung mit Geiz“ bereitgestellt werden. Vier Jahrzehnte später bleibt die tatsächliche Feindseligkeit gegenüber den Armen Regierungspolitik, und die Ergebnisse schließen viele Tote in New Orleans mit ein, die hätten vermieden werden können.


      Respekt muss erwiesen und Gerechtigkeit muss hergestellt werden. Die Toten können nicht zurückgeholt werden; das Leiden der letzten Tage kann nicht rückgängig gemacht werden. Aber es liegt an uns, maximalen Druck für wirklich angemessene Rettungsbemühungen zu erzeugen – und uns erfolgreich zu organisieren, während wir politische Verantwortlichkeit verlangen. Das bedeutet, Bush, Cheney und ihre Verbündeten im Kongress der Macht zu berauben, die sie rücksichtslos genießen. Und das bedeutet, ihre Straflosigkeit zu beenden, so dass Wahrheit Folgen hat.

      Anmerkungen

      Norman Solomon ist der Autor des neuen Buches “War Made Easy: How Presidents and Pundits Keep Spinning Us to Death.” Weitere Informationen dazu gibt es hier: http://www.warmadeeasy.com/

      http://www.zmag.de/artikel.php?id=1570
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      schrieb am 06.09.05 13:46:32
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      schrieb am 06.09.05 13:56:48
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      schrieb am 06.09.05 14:17:38
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      schrieb am 06.09.05 15:46:54
      Beitrag Nr. 24.393 ()
      06.09.2005, 14:53 Uhr
      Bürgermeister Nagin schließt bis zu 10 000 Tote nicht aus
      Washington (dpa) - Mehr als eine Woche nach der Hurrikan- Katastrophe gibt es noch immer nur Spekulationen über die Zahl der Toten. Der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, schließt nach Medienberichten nicht aus, dass bislang 10 000 Menschen starben. Angesichts der wachsenden Zahl der Hurrikanflüchtlinge suchen die US- Behörden nach neuen Wegen, die Menschen unterzubringen. Etwa 4000 Flüchtlinge sollen im Laufe des Tages auf zwei Kreuzfahrtschiffen untergebracht werden. Ein drittes Schiff wurde bereits gechartert.
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      schrieb am 06.09.05 18:07:31
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      schrieb am 06.09.05 18:09:52
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      schrieb am 06.09.05 18:12:00
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      schrieb am 06.09.05 18:28:16
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      schrieb am 06.09.05 18:35:00
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      schrieb am 06.09.05 18:40:16
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      schrieb am 06.09.05 18:49:16
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      schrieb am 06.09.05 18:50:12
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      schrieb am 06.09.05 19:09:58
      Beitrag Nr. 24.402 ()
      [posting]17.796.561 von Zaroff am 06.09.05 11:23:20[/posting]das Nachlassen der Sympathiewerte für GWB hat einen viiiiel simpleren Grund : er ist ein Mann ohne Fortüne

      der Irak-Krieg ist schlimmer als ein Verbrechen, schwerwiegender als ein Völkerrechtsverstoss - er ist nämlich ein Fehler ! (wenn ich mir den Zynismus eines Talleyrand leisten darf)

      man hat dem Cowboy überlegene militärische Kräfte und schier unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt - und er packt ´s einfach nicht !

      ausserdem fehlt ne vernünftige Exit-Strategie (Vietnam lässt grüssen).

      IMO sind es Überlegungen dieser Art, die die Kritik am Präsidenten befördern.
      der Amerikaner hasst Loser....

      dsR, der meint, dass es für Erfolg keinen Ersatz gibt :cool:
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      schrieb am 06.09.05 19:30:22
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      schrieb am 06.09.05 19:39:44
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      schrieb am 06.09.05 19:41:15
      Beitrag Nr. 24.405 ()
      [posting]17.803.522 von tenochtitlan am 06.09.05 18:49:16[/posting]wir hatten hier mal einen User von schlichtem Gemüt, @flitztass, der D und F angriff, weil sie die wirtschaftliche Zusammenarbeit von Konzernen mit Ghaddafi und SH toleriert haben.....:rolleyes:

      zu den connections der Nazis mit US-Kreisen habe ich die gleiche Meinung : sind gleichermassen irrelevant.
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      schrieb am 06.09.05 19:43:11
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      schrieb am 06.09.05 19:45:54
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      schrieb am 06.09.05 19:49:17
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      schrieb am 06.09.05 19:54:30
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      schrieb am 06.09.05 20:07:54
      Beitrag Nr. 24.410 ()
      tenochtitlan,

      wer GWB befördert hat ?

      IMO weniger die Medienkonzerne, weniger die Öl- und Rüstungslobby,
      sondern der Fundamentalismus der Evangelikalen.

      wenn beispielsweise laut Umfrage in 2003 über 80% der Amerikaner überzeugt waren, dass SH direkt in den Terrorismus involviert war, werden die Wahlentscheidungen schon plausibler.....

      wo ein McCarthy lange reüssiert hat, ist unter diesen Voraussetzungen ein Wahlerfolg des Cowboys geradezu zwangsläufig.
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      schrieb am 06.09.05 20:23:07
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      schrieb am 06.09.05 22:26:48
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      schrieb am 07.09.05 00:34:21
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      schrieb am 07.09.05 00:50:03
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      schrieb am 07.09.05 08:16:49
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      schrieb am 07.09.05 12:01:00
      Beitrag Nr. 24.416 ()
      Ich möchte etwas, was ich schrieb, nur mal kurz mit Quellen belegen, die absolut beschämend sind und aufzeigen, wie tief bereits die Wahrnehmung sozialer Systeme und menschlicher Schicksale unter rein betriebswirtschaftlichen Kriterien in das Denken der Menschen eingedrungen ist und vor allem, wie unwiderruflich.

      Ich schrieb an KongCristian:

      Im Stammland des Raubtierkapitalismus werden halt auch menschliche Schicksale reinen Kosten/Nutzenanalysen unterzogen. Und wessen Kosten und wessen NUTZEN, das kannste leicht selber rausfinden.
      Man möge sich das Folgende einmal genau durchlesen....


      -------------------------------------------

      Die US-Lokalpresse zur Katrina-Katastrophe


      The Opelousas Daily World aus Opelousas, Louisiana (6. Sept.):

      Wenn Sie
      heute Morgen Ihren Kaffee trinken, bedenken Sie, dass die Kaffeebohne
      vielleicht in den Docks von New Orleans verschifft wurde. Wenn Sie zur
      Arbeit fahren, bedenken Sie, dass das Benzin für Ihr Auto vom Golf kam und
      wahrscheinlich in der Gegend von New Orleans raffiniert wurde. Wenn Sie
      einkaufen gehen und die Regale etwas leerer als sonst sind, bedenken Sie,
      wie viele Dinge, die wir täglich konsumieren, von Firmen aus New Orleans
      vertrieben werden. Wenn Sie diesen Herbst bei der Getreideernte zusehen,
      dann bedenken Sie, wie viel dieser Ernte früher vom Hafen von New Orleans
      aus in die ganze Welt verschifft wurde. Das Ausmaß der Katastrophe in New
      Orleans und an der Küste des Golfs wird eine große Nachfrage nach
      Baumaterialien auslösen, vom Asphalt für den Straßenbau bis zu Holz für den
      Hausbau. Die Preise werden in die Höhe gehen und vielleicht den Bauboom
      verlangsamen, den wir in letzter Zeit erlebt haben. Dadurch wird es für uns
      teurer werden, eine solidarische Gemeinschaft zu sein. Selbst wenn wir
      sicherstellen, dass man sich um die nötigsten Bedürfnisse der Geflüchteten
      kümmert, müssen wir nüchtern analysieren, welche Rücklagen wir haben, um mit
      der größeren Nachfrage und verminderten Ressourcen umzugehen. (Übers.: sem)

      Quelle: taz

      ------------------------------------------


      Nun, frei nach Kurt Tucholsky´s "Kleine Begebenheit" müsste man eigentlich den Artikel mit folgendem Satz enden lassen:

      "Ach - ich vergaß zu erzählen, dass so nebenbei ca. 3 mio Menschen Obdachlos, Hundertausende lebenslang traumatisiert, zehntausende Hilflose einfach sterben gelassen wurden und unsere Regierungsmitglieder sich andernorts vergnügten, nachdem sie GANZ bewußt zuvor diese menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen haben."

      In diesem Artikel ist mit nicht einem einzigen Wort irgendein menschliches Schicksal erwähnt worden! Lediglich als Hemmnis für Wirtschaftswachstum wird das angesehen.

      Aber tiefe Sorge über steigende Baustoffpreise, Kaffeepreise, kritischere Exportlogistik für Getreide geäussert.

      Der Satz

      "Selbst wenn wir
      sicherstellen, dass man sich um die nötigsten Bedürfnisse der Geflüchteten
      kümmert,
      müssen wir nüchtern analysieren, welche Rücklagen wir haben, um mit
      der größeren Nachfrage und verminderten Ressourcen umzugehen"


      zeigt gleich komprimiert auf, dass die Hilfe rein hypothetisch formuliert ist (gewissermaßen vorbehaltlich einer Abwägung, ob es konveniert) und lieber weiterhin hunderte Mrd. Dollar in Kriege als einige Dutzend in Hilfe investiert werden sollen.

      Als bestes beispiel für die verzerrte Eigen-Wahrnehmung sind bei den rekordverschuldeten USA die Benutzung des begriffes "RÜCKLAGEN" :laugh:

      und der typisch US-amerikanischen Formulierung "größeren Nachfrage und verminderten Ressourcen"

      anstelle eines eher OLD-EUROPE-mäßigen Empfindung in Richtung "Hilfe beim Wiederaufbau von Existenzen von Millionen Mitbürgern, die eine Katastrophe überlebt haben"
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 12:03:53
      Beitrag Nr. 24.417 ()
      Zum Thema Kosten-Nutzen analysen in den USA vielleicht auch das sehr LESENSWERT:

      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,druck-37338…

      Das ist einfach nur noch schockierend...
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 12:19:38
      Beitrag Nr. 24.418 ()
      sorry, DSR....


      .... aber ich muss es einfach mal schreiben:

      Meine ganz persönliche meinung zu deinen Beiträgen...

      Deine Beiträge haben eine gähnende Leere.
      Unterzieht man deine Beiträge einer kurzen Analyse, so kommt man zu der feststellung, dass es Nullsätze, Binsenweisheiten, Kalendersprüche, Unverbindlichkeiten, planlose Äusserungen und vor allem reinste beliebigkeiten sind.

      Sie zeugen von der Unfähigkeit, klare Position zu beziehen, dem Bemühen, durch eine spezielle Form des opportunismus, nämlich der Unentschiedenheit und "Schwebens über den Niederungen von konkreten meinungen" So etwas wie Souveränität zu suggerieren.

      Gegen so einen, der gewissermaßen gleichzeitig Macho und Frauenversteher sein will, ist ein sep wenigstens noch ein User, der einem so etwas wie konsequenz hat.

      Und der sich den Luxus leistet, eine eigene meinung zu vertreten (die ich ja größtenteils als völlig falsch ansehe) .

      Deine scheinbare "Geschmeidigkeit" und "irgendwie-verstehe-ich-Euch-ja-alle" Strategie hat nur Eines zum Ergebnis:

      Bei Dir muss ich immer an die Hauptfigur von Woody Allens "Zelig" denken.
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 13:40:34
      Beitrag Nr. 24.419 ()
      [posting]17.813.804 von Deep Thought am 07.09.05 12:19:38[/posting]
      Und der sich den Luxus leistet, eine eigene meinung zu vertreten (die ich ja größtenteils als völlig falsch ansehe) .


      Das ist übrigens Dein gutes Recht. Und solange es darum geht, daß Du Deine,(nach meiner Meinung nach falsche) Meinung dagegensetzt, werde ich dieses Dein Recht verteidigen.

      Nicht verteidigen werde ich natürlich die persönlichen Komponenten und Anmerkungen, die mit solchen Meinungsäußerungen einhergehen. Das wirst du womöglich ganz ähnlich sehen.

      In der Tat, unsere Meinungen gehen auseinander, stellenweise stehen sie sich diametral gegenüber. Das muß man jedoch aushalten. Ich beanspruche keine Unterwerfung unter meine Meinung, nichts kann ungewisser sein als das Gebiet außerhalb naturgesetzlich festgeschriebener Konventionen. Darum aber handelt es sich bei Meinungen nicht, es sind nur persönlich gefärbte Einschätzungen.
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 20:17:16
      Beitrag Nr. 24.420 ()
      @ sep

      Aha, dann haben wir in diesem Punkt gewisse, wichtige Überschneidungen. Das könnte der Ansatz für eine fruchtbarere Diskussionskultur in diesem Thread sein.

      Das meine ich frei von jeder Ironie.


      @ all

      Hier nun eine neuerliche Information, die darauf hindeutet, daß die US-Öffentlichkeit möglicherweise am Anfang eines Reflektionsprozesses stehen könnte, der für die USA positiv sein könnte.
      Die kahrzehntelangen Übermachtsphantasien düften sich in den nächsten Jahren aussen- wie innenpolitisch der Realität wenigstens etwas annähern.

      Hier nun eine - selbst nach über einer Woche nach dem Beginn der ORGANISATIONSKATASTROPHE - erschütternder Bericht, der u.a. auch aufzeigt, dass eben die Mär vom überlegenen PRAGMATISMUS (hallo DSR :D ) , dem Organisationstalent und vor allem der Überlegenheit unkontrollierter "Privatisierung" ureigener staatlicher Aufgaben im sinne von hemmungsloser privater Bemächtigung staatlicher Ressourcen zugunsten vordergründiger, platter Ziele einer verschwindend geringen Minderheit ins NIUCHTS führt.

      Wie sagte damals einer der letzten weisen Indianerführer so schön:

      "Eines Tages werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."

      -------------------------------------------------------

      SPIEGEL ONLINE - 07. September 2005, 18:31
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373583,00.html

      Frustrierte Flut-Helfer

      Flugblätter verteilen statt Leben retten

      Der Hilferuf des Bürgermeisters von New Orleans rüttelte die USA wach. Hunderte Feuerwehrleute reisten in die Krisenregion. Doch statt den Opfern direkt zu helfen, sollen sie Flugblätter verteilen. Die Helfer sind fassungslos, berichtet Lisa Rosetta in der "Salt Lake Tribune".



      Ein Feuerwehrmann bei seinem Einsatz in New Orleans: Tausende seiner Kollegen warten in Atlanta auf ihren Einsatz

      Atlanta - Kurz nachdem sich die rund eintausend Feuerwehrleute zu einer achtstündigen Schulung eingefunden hatten, begann das Flüstern: "Was machen wir hier?"

      Während der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, im Fernsehen um die Unterstützung seiner Feuerwehrleute bittet, sitzt ein Bataillon hoch qualifizierter Männer und Frauen unbeschäftigt in einem muffigen Konferenzraum im Sheraton Hotel in Atlanta. Seine eigenen Leute, so Nagin, seien nach einer Woche Rund-um-die-Uhr-Einsatz völlig erschöpft, er bräuchte Helfer.

      Viele der Feuerwehrleute, die von der Katastrophenschutzbehörde Fema aus den gesamten Vereinigten Staaten zusammengerufen worden sind, dachten, sie würden als Nothelfer eingesetzt. Stattdessen, so teilte man ihnen mit, sollten sie Öffentlichkeitsarbeit für die Fema machen, rund um die Golfküste Flugblätter und eine Telefonnummer verteilen: 1-800-621-Fema.

      ---------------------------------------------------


      Anm:

      Dies sollte auch eine Warnung an unsere Politiker sein, deren Wirken sich nicht nur in Wahlzeiten immer mehr an platten Inszenierungen anstelle von sauberer Arbeit orientiert. Die US-Methoden bringen vielleicht die entscheidenden Prozentpunkte - aber es werden dadurch nur Theaterspieler in Positionen hochselektiert, wo alles gefragt ist - nur keien Schauspielerei.

      Dass kluge Köpfe wie der neulich verstorbene Günther Gaus, leute wie Egon Bahr, viele andere ebenfalls erst garnicht versuchten, in Top-Positionen zu gelangen, weil sie nicht fotogen sind, Sätze mit mehr als einem Nebensatz formulieren und sich an Sachfragen orientieren, ist ein dramatisches zeichen für eine demokratie.

      Die "Duelle" von personen im TV in einem Parteiensystem, wo Gesten mehr gelten als Sachargumente sind m.E. nicht nur verfassungswidrig (durch Benachteiligung der kleinen Parteien) , sie führen in den Abgrund.
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 21:19:25
      Beitrag Nr. 24.421 ()
      [posting]17.813.804 von Deep Thought am 07.09.05 12:19:38[/posting]nun, solange man mich nicht für das infamste und intriganteste A********* auf w:o hält, bin ich jeder Kritik, auch einer persönlichen, immer zugänglich :cool:

      deine Eindrücke nehme ich zur Kenntnis, teile sie aber nicht. eigentlich bin ich ich im schräd derjenige, der Sonntagsreden-Einlagen kritisiert.

      dass ich in einer Diskussion nicht klare Positionen beziehe, wäre mir absolut neu.

      eine " irgendwie-verstehe-ich-Euch-ja-alle" Strategie habe ich nie gefahren - im Gegenteil : meine Skepsis den hier vertretenen Moralisten (beider Couleur !), Missionaren, Sendungsbewussten und "Recht"habern habe ich immer klar ausgedrückt.

      trotzdem danke für die Kritik (die ja nicht bösartig war) - etwas könnte ja dran sein.....

      dsR, der im Gegensatz zu einigen anderen auch mal Fehler macht und nicht perfekt ist :cool:
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 21:21:22
      Beitrag Nr. 24.422 ()
      [posting]17.820.417 von Deep Thought am 07.09.05 20:17:16[/posting]Ohne jeden Zweifel agieren die Amerikaner im Moment ein wenig unglücklich, was die Bewältigung der NO- Katastrophe angeht. Wie immer, so rechne ich auch hier damit, daß der zunächst Beschuldigte soich in einer ersnthaften Untersuchung nicht als der eigentlich Verantwortliche herausstellen wird.

      Es sind zu viele offene Rechnungen gegen Bush, die hier präsentiert wurden. Es hätte ihn auch dann getroffen, wenn die Ursache des Unglücks ein Komenteneinschlag gewesen wäre.

      Es wird jezuz, wie immer nach derartigen ERreignissen, eine Untersuchung geben, und dann Resultate dieser Untersuchungen, ich habe keine Ahnung, in welche Richtung sich das bewegen wird und glaube auch, daß wir erst am Anfang der Entfaltung dieser Katastrophe stehen, also noch garnicht absehen können, was da alles ins Licht kommen wird.

      Schon deshalb halte ich es für unmöglich, Parallelen ziehen zu wollen zu den Vorgängen im Irak.

      Die Maßnahmen werden anders aussehen als das, was wir beschließen würden, die amerikanische Kultur kennt keine vorzuhaltenden Schutzzonen, in denen der Staat verantwortlich wäre. In den USA ist am Ende immer der Bürger verantwortlich. Auch wenn das viele so nicht sehen wollen, auch in den USA so nicht sehen wollen, und nach staatlichen Maßnahmen rufen, die dann natürlich nicht eintreten.

      Dort drüben krepierst Du, wenn Du Dich nicht rührst. Hier krepierst Du, weil staatliches Handeln - der Ersatz privaten Engagements - nicht mehr bezahlbar ist. Wir versuchen hier - vergeblich - die Beweglichen festzuhalten um uns an ihnen schadlos zu halten, dort versucht man - vergeblich - den Bewegungslosen klar zu machen, daß sich niemand ihrer annehmen wird.

      Beide Systeme kommen dann an ihre Grenzen, wenn man die jeweilige Grundideologie überdehnt.

      Ich sehe also keine Möglichkeit, den Irak in Verbindung mit der Natur- Katastrophe in den USA zu diskutieren, denn ebenso berechtigt wäre, anhand der Fehler der Iraker die Parallelen aufzeigen zu wollen, die Teile von denen offenbar zu uns Deutsche haben.

      Ich bin froh, daß im Irak kein Saddam Hussein sitzt, der die Ölwaffe zückt, weil dies den Ablauf nur verkomplizieren würde. Also war für mich der Irak- Krieg berechtigt.

      Die Amis haben dort Fehler gemacht, was die Vorbereitung angeht, die Speed bei der Durchführung, der verzögerte Einsatzbefehl, dafür haben viele Amis und Iraker ihr Leben gelassen. Die Amis waren auf die sich verändernde Welt- Einschätzung, die sich auch im Iraq niederschlug, nicht vorbereitet. Sie haben nicht gesehen, daß diese Verzögerung die Feindschaft zu ihnen beförderte, verstärkte. Daher haben sie es unterlassen, in der ersten Woche bereits sämtliche Waffen einsammeln zu lassen, das Land zu entwaffnen. Sie haben die richtige Option in Bezug auf Saudi Arabien durchgesetzt und dieses Land vor dem Zugriff Al Quaidas geschützt, aber nicht gesehen, daß die ihnen daraufhin im Irak die Stirne bieten werden.

      Dennoch flacht die Sache mittlerweile deutlich ab, die Sache ist durch. Ich hatte es hier geschrieben, was es für Anzeichen eines im Endstadium liegenden Terrorismus gibt. Das war das Massaker an den Kindern, und das war der Übergang, Hunde mit ferngezündeten Sprenggürteln auszurüsten.

      Ab da ist es eigentlich nicht mehr möglich, Selbstmordattentäter zu rekrutieren.

      Während der Irak also sich nach und nach die Basis erobert, eine Normalität zu organisieren, gerät Amerika selber in eine Krise, bei der die Irak- Gesschichte allenfalls die Sicht auf die Krisen-Ursachen verstellen wird.

      Ich bin immer noch der Meinung, daß am Ende ein Rückzug der Amerikaner hinter ihre Grenzen stehen könnte, eine Selbst- Isolation.

      Das alles gehört aber hier nicht in diesen Thread.
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 22:53:43
      Beitrag Nr. 24.423 ()
      uups...

      Ich habe versehendtlich nur eine kleinen teil des Artikels eingestellt - hier jetzt der komplette Artikel:


      Frustrierte Flut-Helfer

      Flugblätter verteilen statt Leben retten

      Der Hilferuf des Bürgermeisters von New Orleans rüttelte die USA wach. Hunderte Feuerwehrleute reisten in die Krisenregion. Doch statt den Opfern direkt zu helfen, sollen sie Flugblätter verteilen. Die Helfer sind fassungslos, berichtet Lisa Rosetta in der "Salt Lake Tribune".




      Ein Feuerwehrmann bei seinem Einsatz in New Orleans: Tausende seiner Kollegen warten in Atlanta auf ihren Einsatz

      Atlanta - Kurz nachdem sich die rund eintausend Feuerwehrleute zu einer achtstündigen Schulung eingefunden hatten, begann das Flüstern: "Was machen wir hier?"

      Während der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, im Fernsehen um die Unterstützung seiner Feuerwehrleute bittet, sitzt ein Bataillon hoch qualifizierter Männer und Frauen unbeschäftigt in einem muffigen Konferenzraum im Sheraton Hotel in Atlanta. Seine eigenen Leute, so Nagin, seien nach einer Woche Rund-um-die-Uhr-Einsatz völlig erschöpft, er bräuchte Helfer.

      Viele der Feuerwehrleute, die von der Katastrophenschutzbehörde Fema aus den gesamten Vereinigten Staaten zusammengerufen worden sind, dachten, sie würden als Nothelfer eingesetzt. Stattdessen, so teilte man ihnen mit, sollten sie Öffentlichkeitsarbeit für die Fema machen, rund um die Golfküste Flugblätter und eine Telefonnummer verteilen: 1-800-621-Fema.

      Am Montag zogen daraufhin einige der im Sheraton untergebrachten Feuerwehrleute ihren Fema-Hemden aus und stopften sie in ihre Rucksäcke - sie lehnten es ab, die Katastrophenschutzbehörde zu repräsentieren.

      Die Angestellten des Katastrophenschutzes zeigten sich indes uneinsichtig. "Ich möchte die Feuerwehrleute dazu anhalten zu überdenken, worin ihr Engagement für die Fema und die Menschen in diesem Land besteht", sagte Fema-Sprecherin Mary Hudak.
      :laugh: Die Feuerwehrleute - oder zumindest die Zuständigen, die die Männer und Frauen zum Einsatz angemeldet hätten - hätten gewusst, was ihre Beschäftigung sein werde. :laugh:

      "Unser Aufruf formuliert sehr deutlich, dass wir nach Zwei-Personen-Teams suchen, die in den Kommunen Öffentlichkeitsarbeit leisten ", so die Sprecherin weiter. "Wenn es also irgendwo die Kommunikation nicht funktioniert, dann wohl am ehesten innerhalb der Feuerwachen."


      GEFUNDEN IN...
      The Salt Lake Tribune
      Artikel vom 6.9.2005




      www.sltrib.com


      Ein Brandmeister aus Texas bestätigte, dass der Aufruf so gelautet habe. Nichtsdestotrotz wundere er sich, warum die 1400 Feuerwehrleute, die die Fema nach Atlanta holte, nicht sinnvoller eingesetzt würden. Außerdem frage er sich, warum das Heimatschutz-Ministerium, zu dem die Fema gehört, nicht besser auf die Katastrophe reagiert habe.

      Den Feuerwehrleuten, von denen einige sogar aus dem entlegenen Utah gekommen sind, hatte man gesagt, sie sollten Rucksäcke, Schlafsäcke, Erste-Hilfe-Pakete und Fertiggerichte mitbringen: Vor Ort herrschten "ernste Bedingungen". Viele der Männer und Frauen kamen mit ihren sperrigen Feuerausrüstungen, in der Erwartung, durch das Wasser zu waten, Schutt zu durchsuchen und Leben zu retten.

      "Die Menschen hier sind speziell ausgebildet, es sind Sanitäter, Spezialisten im Umgang mit Gefahrengütern", sagte ein Feuerwehrmann aus Texas. "Wir sitzen hier und erhalten eine Schulung zum Thema `sexuelle Belästigung`, während es in Louisiana immer noch Opfer gibt, die noch nicht gefunden werden konnten." Der Feuerwehrmann hat seine Vorgesetzten zu Hause dazu aufgefordert, keine weiteren Freiwilligen mehr zu schicken. Seinen Namen will er nicht nennen - die Fema hat die Helfer gewarnt, nicht mit Journalisten zu sprechen. :eek:

      Am Montag warteten vier Feuerwehrmänner aus Roy auf ihren Einsatzbefehl, bangend, Menschen retten und beim Wiederaufbau helfen zu können, anstatt nur mit Büroarbeit beschäftigt zu sein. "Viele Leute schimpfen, weil es Gerüchte gibt, dass man nur Flyer verteilen soll", sagte Logan Layne aus Roy. Seine Truppe hoffe, "mittendrin" zu sein. "Aber wir machen alles. Alles, was sie wollen."

      Informationen der Katastrophenschutzbehörde in den betroffenen Regionen zu verteilen ist zweifelsohne keine unbedeutende Aufgabe: Flüchtlinge brauchen Informationen und Stellen, an die sie sich wenden können. Die Kritik der Männer und Frauen im Sheraton richtet sich nicht gegen die Aktion als solche, sondern gegen die Einteilung der Feuerwehrleute für diese Aufgabe. "Die Ressourcen sind völlig falsch verteilt", sagte der Feuerwehrmann aus Texas. Es sei eine Unterauslastung sehr begabter Menschen kritisierte auch Steve Foote, Einsatzleiter aus South Salt Lake das Vorgehen der Fema: "Ich hatte gehofft, dass sie die Planung verändern, nachdem sie die Qualifikation der Leute bemerkt hatten." Die Männer und Frauen würden besser für das eingesetzt, was sie gelernt hätten.


      Louis H. Botta, Koordinator der Fema, verteidigte den Einsatz der Feuerwehrleute: Flugblätter zu verteilen mache Sinn, meint er. Auch die vorbereitenden medizinischen Schulungen seien in der Konfrontation mit den Opfern unabdingbar.

      Ein Feuerwehrmann aus Kalifornien sagte indes, er fühle sich für die Arbeit, die die Fema ihm zugeteilt habe, schlecht vorbereitet. Hurrikan-Opfer würden ihn mit allen möglichen Fragen konfrontieren - es gehe sowohl um Versicherungen als auch um finanzielle Unterstützung. "Meine Antwort ist immer `1-800-621-FEMA`", erzählte er. "Ich bin es nicht gewohnt, keinen Durchblick zu haben."

      Auch der Verantwortliche der Feuerwehr in Roy, Jon Ritchie, gestand ein, dass seine Truppen "ein wenig frustriert" darüber seien, Nummern an Flüchtlinge in Texas zu verteilen, anstatt Opfer der Katastrophe zu finden und zu behandeln.

      Mehr als die Langeweile beschäftigt viele Feuerwehrleute jedoch etwas anderes: Während sie darauf warten, die Hilfesuchenden mit Flugblättern zu versorgen, müssen ihre Heimatkommunen unter ihrer Abwesenheit leiden. Die Städte haben Mühe, die Männer und Frauen während ihres 30-tägigen Einsatzes für den Bund zu ersetzen.

      "Da sind all diese gut ausgebildeten Menschen und wir schicken sie raus, um Telefonnummern zu verteilen", sagt ein Feuerwehrmann aus Oregon. "Die Opfer der Katastrophe schreien um Hilfe, während wir einen ganzen Tag bei der Fortbildung der Fema vergeuden." Die Feuerwehrleute sagen, sie möchten der Hitze, den mit Trümmern versperrten Straßen und den giftigen Schlangen trotzen und nach Louisiana reisen, wo viele Menschen dringend Hilfe benötigen.

      Als am vergangenen Montag endlich spezielle Aufgaben in Atlanta zu verteilen waren, wurde ein Team aus 50 Feuerwehrleuten schnell zu einem Flugzeug nach Louisiana geführt. Ihre erste Aufgabe: Neben dem Präsidenten stehen, während er die zerstörten Gebiete bereist.


      Mit freundlicher Genehmigung der "Salt Lake Tribune"
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 22:58:09
      Beitrag Nr. 24.424 ()
      SPIEGEL ONLINE - 07. September 2005, 17:13
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373565,00.html
      Hurrikan

      Fluthilfe bleibt im Amtsfilz hängen

      Wegen ihres mangelhaften Krisenmanagements nach dem Hurrikan "Katrina" steht die US-Regierung ohnehin schon in der Kritik. Jetzt berichtet die "Washington Post" auch noch, dass ein Großteil der ausländischen Hilfe die Opfer nicht erreicht - wegen bürokratischer Hindernisse.

      Bürokratische Hürden


      Washington - Die Katastrophenschutzbehörde Fema und das US-Außenministerium hätten sich in der Bürokratie verstrickt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Diplomaten und Mitarbeiter des US-Außenministeriums. Ein deutsches Telekommunikationssystem und zwei Techniker für das Katastrophengebiet seien etwa vier Tage lang aufgehalten worden, weil erst Telefonate zwischen Fema, Außenministerium, Rotem Kreuz und sogar dem Kongress geführt werden mussten. Ein genau benannter Empfänger habe gefehlt, hieß es. :laugh:

      Schweden habe eine Trinkwasseraufbereitungsanlage sowie ein Mobilfunk-Netz aufbauen wollen. Das US-Außenministerium habe eine Fluggenehmigung aber verweigert, sagte ein schwedischer Botschaftsmitarbeiter. Ähnliche bürokratische Hindernisse gab es laut Zeitung auch bei anderen Hilfsangeboten, von Bananen aus Panama bis zu britischen Technikern.

      Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, einige Hilfsangebote seien angenommen worden, andere müssten erst von Spezialisten überprüft werden. Laut einer Fema-Sprecherin werden alle Angebote in eine zentrale Datenbank aufgenommen. Die Behörde wolle jedoch nicht alles sofort einsetzen, "egal, ob wir es brauchen oder nicht". :eek:
      An Hilfe aus dem Ausland mangelt es indes nicht. Hier eine Zusammenstellung der angebotenen Hilfslieferungen:
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 23:09:08
      Beitrag Nr. 24.425 ()
      Übrigens....

      auch, wenn die näheren Umstände des Absturzes bisher von den Behörden peinlich genau ausgeklammert werden, so ist der Grund für den Anfang der Katastrophe offenbar geklärt.
      Auch diese Ermittlungen haben für mich als gelegentlichen Passagier etwas vetrauenserschütterndes. Werde nie mit solchen Fluggesellschaften fliegen, wen irgend möglich:


      -----------------------------------------------

      SPIEGEL ONLINE - 07. September 2005, 19:25
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373608,00.html
      Helios-Absturz

      Piloten waren überfordert

      Die Piloten der vor rund drei Wochen abgestürzten zyprischen Passagiermaschine sind einem Zeitungsbericht zufolge durch Alarmsignale so verwirrt worden, :eek: dass sie den Sauerstoffmangel an Bord nicht bemerkten. Außerdem habe es Sprachprobleme zwischen dem Deutschen und dem Zyprer gegeben.


      Alarm falsch interpretiert

      Athen - Der deutsche Kapitän und der zyprische Co-Pilot der Boeing 737 der Fluggesellschaft Helios Airways hätten sich auf Englisch nicht über Details unterhalten können, berichtete die "International Herald Tribune" unter Berufung auf griechische Ermittler.

      Vor dem Start habe die Besatzung nicht bemerkt, dass ein Druckventil und ein Luftaustrittsventil falsch eingestellt waren. Mehrere Alarmsignale seien danach falsch interpretiert worden.

      Wie die "Herald Tribune" zum Hergang der Tragödie berichtete, ging nach den griechischen Ermittlungen bei 10.000 Fuß (3000 Metern) Höhe ein automatischer Alarm los, der die Besatzung vor dem Druckabfall warnen sollte. Die Piloten hätten den Alarmton aber falsch interpretiert, weil derselbe Ton auch erklinge, wenn die Flugkontrollen vor dem Start nicht richtig eingestellt sind. Dies passiert der Zeitung zufolge aber nur am Boden und nicht im Flug.

      Die Boeing stieg dann weiter auf 14.000 Fuß, wo die Sauerstoffmasken wegen des Druckabfalls automatisch aus ihren Halterungen gelöst wurden. Gleichzeitig ging eine Warnleuchte im Cockpit an.


      Die griechischen Ermittler wollten die Angaben nicht kommentieren. Sie gaben aber bekannt, dass der Leiter des Teams, Akrivos Tsolakis, am Sonntag nach London reisen wird, um einen britischen Ingenieur zu vernehmen, der die Unglücksmaschine als Letzter überprüft und für den Start freigegeben haben soll. Seine Aussage dürfte entscheidend für die Beantwortung der Frage sein, warum das Druckausgleichsystem für die Kabine der Boeing 737-300 auf manuell und nicht auf Automatik stand. :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 23:28:46
      Beitrag Nr. 24.426 ()
      #202

      Flugblätter u. Flyer verteilen....

      Ich wette für echte Hilfe fehlt das Budget.
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 23:33:56
      Beitrag Nr. 24.427 ()
      #202

      Und wenn sich mal der Boss vor Ort traut, natürlich nur ins sorgfältig von den Beratern inszenierte Getümmel.
      Dann darf man vielleicht mal für eien 30sek Spot auf Fox-News
      den Jubelperser spielen.
      Aber nur wenn man artig war. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 23:37:41
      Beitrag Nr. 24.428 ()
      FEMA

      Wieviel muss man eigentlich an Bushs-Wahlkampftruppe Spenden um da einen soliden Ruheposten mit Rentenanspruch zu bekommen.

      Hier in D. wird das ja nix mehr.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 00:07:06
      Beitrag Nr. 24.429 ()
      JÜNGSTES GERICHT

      "Gott gießt seinen Zorn über Amerika"

      Von Alexander Schwabe

      Voodoo, sexuelle Ausschweifungen, dekadentes Leben - für fundamentalistische Prediger ist klar: Gott hat den Sündenpfuhl New Orleans zerstört. Hurrikan "Katrina" setzte der "Feier der Sünde" ein Ende.

      Hamburg - Angesichts der größten Naturkatastrophe in der jüngeren Geschichte der USA zeigt sich Condoleezza Rice, Tochter eines Presbyterianer-Pfarrers aus Alabama und engste Vertraute des "wiedergeborenen Christen" George W. Bush, gottergeben.

      Reverend Malone Smith wies seine Gemeinde bei einem Gottesdienst im größtenteils zerstörten Mobile an: "Wartet auf den Herrn."
      Es gebe Dinge, die der Präsident tun könne, es gebe Dinge, die die Regierung leisten könne, doch Gott allein könne alle Dinge tun.
      :laugh: Anm. Vermutlich erwartet er das Moses kommt und die Fluten teilt. :laugh:
      Rice nickte zustimmend.
      Später wiederholte die US-Außenministerin die Worte des Predigers: "Der Herr wird zu seiner Zeit kommen - wenn wir nur darauf warten."
      :laugh: Anm. Der wer aber schön blöd der Herr wenn er anderer Leute arbeit erledigen würde. Wette selbst @Eddy_Merckx wird mir da beipflichten. :laugh:

      Andernorts lösen derart ohnmächtige Worte der mächtigsten Frau der Welt nichts als Wut und Verzweiflung aus.
      Kurz nachdem Rice der Gemeinde Mobile empfohlen hatte, auf den Herrn zu warten, brach Aaron Broussard, Vorsitzender der Jefferson Gemeinde, südlich von New Orleans vor den laufenden Kameras des Nachrichtensenders NBC in Tränen aus angesichts der im Elend wartenden Menschen: "Man hat uns versprochen, die Kavallerie würde kommen, ja, die Kavallerie würde kommen.
      Ich begann schon, die Hufe der Pferde zu hören..."
      Stattdessen gab es jede Menge Pressekonferenzen.
      "Ich habe die Nase voll von Pressekonferenzen", sagte er verzweifelt, "um Gottes willen, haltet endlich den Mund und schickt uns jemanden."


      Doch nicht nur bei Politikern, die mit einer Wortflut die Wassergewalten zurückdrängen wollen, steht der Mund nicht still.
      Auch wortgewaltige Prediger haben im Elend Konjunktur.
      Die Neigung, das Desaster mit übernatürlichen Mächten in Verbindung zu bringen, ist nicht nur bei Außenministerin Rice groß.
      Reverend Bill Shanks, Pfarrer in New Orleans, ist einer von denen, die sich berufen fühlen, die Katastrophe zu deuten: "Gott hat die Stadt zerstört."
      Und er habe dies mit gutem Grund getan: "New Orleans ist nun frei von Abtreibungen", frohlockt der Geistliche, "frei von Mardi Gras, frei von `Southern Decadence` und den Unzüchtigen, von Hexern und falscher Religion".
      Gott habe New Orleans in seiner großen Güte von "all diesem Zeug" gesäubert.

      "Hurukan", der böse Geist

      "Säuberung" ist ein zentrales Motiv bei den irrlichternden Sinndeutern.
      Michael Brown, verrufen als katholischer Drudge-Reporter - in Anspielung auf den Klatschschreiber und Vorläufer der Blogger, Matt Drudge, schreibt auf seiner gut besuchten Seite SpiritDaily.com, "Katrina" sei "definitiv" eine Seelenreinigung für New Orleans.
      Alles was in den Kram passt, wird den Katastrophendeutern zum Beweis ihrer kruden Thesen.
      Es sei kein Zufall, so Brown, dass der Name "Katrina" vom griechischen Begriff "Katharsis", Reinigung, komme.

      Brown geriert sich gar als Mann, dessen prophetische Gaben nun belegt sind.
      Schon vor vier Jahren habe er gewarnt angesichts der okkulten Voodoo-Praktiken und der sexuellen Verkommenheit in "The Big Easy": "Wer dunkle Geister heraufbeschwört, wird Sturm ernten.
      Ausgerechnet das Wort `Hurrikan` bedeute - abgeleitet vom indianischen `Hurukan` - böser Geist", schreibt Brown.

      Die radikalen Prediger sind dabei so gnadenlos und fehlgeleitet wie der sich selbst als Mann Gottes verstehende TV-Prediger Pat Robertson, der jüngst dazu aufrief, Venezuelas Präsidenten Hugo Chavez zu töten - und dabei das fundamentale christlich-jüdische Tötungsverbot völlig außer Acht ließ.

      Politiker im amerikanischen Bible-belt haben sich von den Botschaftern des Zorns bereits anstecken lassen.
      Oliver Thomas, Vorsitzender des Stadtrats von New Orleans, der den ganzen Horror in der Südstaatenmetropole selbst miterlebt und die Angst schürenden Vergleiche mit Sodom und Gomorrha ständig in den Ohren hatte, sagt: "Vielleicht will Gott uns damit reinigen."
      Er wird dabei kaum an die Stadtwerke von New Orleans gedacht haben.

      Es geht um die Reinigung des "verdorbenen, giftigen, stinkenden Sündenpfuhls, der Kotgrube" New Orleans, wie es die radikale Westboro Baptist Church sieht.
      Auf ihrer Website godhatesamerica.com dankt sie Gott für Hurrikan "Katrina".
      "Es ist eine Sünde, sich nicht daran zu erfreuen, wenn Gott seinen Zorn und seine Rache über Amerika ausgießt", heißt es.
      New Orleans gilt der Hassorganisation gegen Homosexuelle - die als die allerverdammenswertesten Sünder gelten, moralisch verwerflicher noch als Mörder - als "Symbol Amerikas".

      Dschihadistin "Private Katrina"

      Während im politischen Amerika die Diskussion über die Verantwortung des katastrophalen Krisenmanagements immer schärfer wird, und Bush Gefahr läuft, sein Image als entscheidungsstarker Führer zu verlieren, ist die Antwort bei vielen fundamentalistischen Predigern klar: Die Bewohner New Orleans sind selbst schuld.
      Es traf sie der Zorn Gottes, denn sie führten ein sündiges Leben.

      Übernatürliche Erklärungen für das Naturphänomen schwirren nicht nur in den USA durch die Köpfe.
      Von Islamisten wird "Private Katrina" als Kämpferin im Heiligen Krieg gegen die USA gefeiert, als gottgewirkte Antwort auf den Irak-Krieg.
      Jüdische Fanatiker sehen in "Katrina" dagegen eine Strafe Gottes für die amerikanische Unterstützung des israelischen Abzugs aus dem Gaza-Streifen.

      "In Schützengräben gibt es keine Atheisten", heißt es.
      Die Menschen suchen in Krisenzeiten Zuflucht in der Religion, sie suchen nach Orientierung, weil sie das über sie hereingebrochene Unglück nicht fassen können.
      Louisianas Gouverneurin Kathleen Blanco nahm dieses Bedürfnis auf, als sie einen landesweiten Tag des Gebets forderte, um "Stärke, Hoffnung und Trost" zu erfahren.
      :laugh: Will die New Orleans Gesundbeten!
      Doch bei den sektiererischen Rattenfängern können die Leidgeprüften nicht mit Barmherzigkeit rechnen.

      Der Verlust von Menschenleben sei zwar zutiefst traurig, doch der von Gott geschickte Hurrikan habe eine verruchte Stadt zerstört, predigt Michael Marcavage, Direktor der in Philadelphia ansässigen Fundamentalisten-Organisation "Repent America" ("Reuiges Amerika") den Menschen, die Angehörige verloren haben und ohne Hab und Gut sind.

      Stadt voller Rechtschaffenheit

      Normalerweise gehen die Mitglieder des "Reuigen Amerika" auf die Straße, rufen die Menschen auf, ihre Sünden zu bereuen, sich zu Christus als ihrem persönlichen Retter zu bekennen und ein geheiligtes, an der Bibel orientiertes Leben zu führen.
      Nun geißeln sie das daniederliegende New Orleans, das seine Tore mit dem "Southern Decadence"-Festival oder der "Girls Gone Wild"-Party der öffentlich zelebrierten Sünde weit geöffnet habe.
      Er hoffe, so Marcavage, dass nach der Zerstörung eine Stadt voller Rechtschaffenheit entstehe.


      Für die Betreiber der Website chemtrailcentral.com ist klar, dass die seit mehr als 30 Jahren gefeierte Schwulen- und Lesbenparty "Southern Decadence", dieses Jahr auf den 31. August bis zum 5. September angesetzt - zwei Tage nachdem "Katrina" auf die Küste traf, ein wesentlicher Grund der Naturkatastrophe war.
      Vergangenes Jahr zogen am "Gay Mardi Gras" rund 100.000 Teilnehmer durch die Bourbon-Street im French Quarter. "Katrina" setzte dieser "Feier der Sünde" ein Ende.


      Pfarrer Martin Reynolds von der "Lesbisch-schwulen Christenbewegung" (LGCM) verwehrt sich gegen solche theologischen Irrläufer.
      "Dies ist eine schreckliche, böse Lesart der Liebe Gottes.
      Es ist grausam, kriminell und widerspricht allem, was ich von der Schrift und der Liebe Gottes verstanden habe."
      Er hoffe sehr, dass die Menschen in den betroffenen Gebieten wahre Christen nicht mit jenen Leuten gleichsetzen.

      Das Gros der Glaubenden scheint gegen die Zorn-Gottes-Prediger gefeit zu sein.
      Viele der Überlebenden danken Gott, dass sie den Sturm und die Flut überlebt haben.
      Mitten im "Sündenpfuhl" besuchen Zurückgebliebene einen improvisierten Gottesdienst, denn in der überschwemmten Stadt sind alle Kirchen geschlossen.
      Sie treffen sich etwa im "Kajun`s Pub" im French Quarter.
      Annie Williams lehnt an einem Billardtisch: "Wir brauchen keine Kirche, um zu beten.
      Der Herr hört uns, wo immer wir auch sind." Wirtin Joann Guidos sagt: "Hier beten alle für die Opfer, und wir danken dem Herrn, dass er uns am Leben ließ."
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 09:36:42
      Beitrag Nr. 24.430 ()
      [posting]17.822.301 von Deep Thought am 07.09.05 23:09:08[/posting]Ja, Vorgeschichte des Absturzes ist prinzipiell geklärt.

      Ich halte das Ende der Geschichte allerdings für transparenter als die Vorgeschichte. Mit einer winzigen Einschränkung.

      Irak: wir hatten das Umfeld dieses Urteils bereits hier mehrfach diskutiert. Heute im Spiegel:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,373592,00.h…

      Bundesrichter werfen Schröder Unterstützung des Irak- Krieges vor

      Das Problem: wenn der Krieg völkerrechtswidrig gewesen sein sollte, dann ist der Schluß der Bundesrichter wohl richtig, zumindest stellen die sich auf den Standpunkt, daß dann eine Unterstützung des Irak- Krieges durch Schröder vorliegt, und nicht rechtmäßig sein kann.

      Jeder mag sich selber darüber Klarheit verschaffen, ob man die Völkerrechtswidrigkeit dann nicht besser doch noch einmal untersucht, und sich dabei vielleicht auch auf Nehm stützt, der die Ablehnung der Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens gegen Schröderfischer überzeugend zurückgewiesen hatte, weil die eben nicht vorliegt. Demnach war dies kein völkerrechtswidriger Krieg.

      Sollte jedoch dieses Urteil Bestand haben, dann wird und muß ein Verfahren gegen Schröder eingeleitet werden. Wir haben einschlägige Gesetze, die einen Beteiligung an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg unter Strafe stellen.

      Es steht ein Umdenken bevor. Entweder in Bezug auf Schröder und seine vollmundigen Irak-Possen, oder aber in Bezug auf die Völkerrechtswidrigkeit.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 09:58:41
      Beitrag Nr. 24.431 ()
      du weißt doch wie die sache laufen wird :

      weder wird schröder verurteilt werden an einem völkerrechtswidrigen angriffskrieg teilgenommen zu haben, noch wird diese völkerrechtswidrigkeit so eindeutig festgestellt werden, das gerichtsrelevant behauptet werden kann deutschland habe sich an einem völkerrechtswidrigem angriffskrieg beteiligt.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 10:12:57
      Beitrag Nr. 24.432 ()
      [posting]17.824.672 von eierdieb am 08.09.05 09:58:41[/posting]Sicher. Der Krieg war nicht Völkerrechtswidrig. Das ist auch meine Auffassung.

      Und dies sollte auch die Auffassung von Schröder sein. Besser wär das.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 17:28:38
      !
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      Avatar
      schrieb am 08.09.05 17:35:55
      !
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      Avatar
      schrieb am 08.09.05 18:59:04
      Beitrag Nr. 24.435 ()
      der krieg war nicht völkerrechtswidrig das ist auch meine
      meinung
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 23:32:32
      Beitrag Nr. 24.436 ()
      [posting]17.832.361 von tabletop1 am 08.09.05 18:59:04[/posting]Jedenfalls war es falsch, ihn zu beginnen... und richtig von Schröder, uns da rauszuhalten.

      - Wenn überhaupt gerade vom Iraq die Rede ist, vor lauter Löscherei kennt sich ja hier kein Aas mehr aus...

      Natürlich, und da hatten die Bellizisten schon Recht, wäre unsere Sicht der Dinge wohl anders, wenn die Mission tatsächlich accomplished worden wäre.

      Dann wären die Amis wohl gerade dabei, letzte Hand an die wiederhergestellten Förderanlagen im Iraq zu legen, Bush würden sie auf Schultern durch Louisiana tragen und wir würden lange Gesichter machen, weil wir beim Teilen der Beute nicht dabei sind.

      - Aber so... blöd gelaufen... keine Fortune hat das hier vor kurzem wer so treffend bezeichnet.

      Da können wir uns dann wieder dem Völkerrecht zuwenden, grau ist alle Theorie, aber immer noch besser als die Praxis.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 18:35:18
      Beitrag Nr. 24.437 ()
      Ich hatte ihn noch vor 2 Tagen erwähnt:

      Unseren Ritter der traurigen gestalt und Sanco Panzo von Bush gleichermaßen:

      Powell, Schwarzer Emporkömmling, brillianter general, interner Warner vor dem Irak-Krieg, der sich bedauerlicherweise als Feigenbaltt der neoCons instrumentalisieren ließ und sich als Lügner vor dem Sicherheitsrat prostituierte.

      Er "bedauert" jetzt seine groteske Lügengeschichte, die er unter dem Druck Bushs und Cheneys vortrug.

      Er hat - um mal ein ursprünglich auf die Polen gemünzte, brilliante Bemerkung Chiracs zu den irakkriegslüsternen Äusserungen des damaligen polnischen Ministerpräsidenten zu zitieren - leider "die Chance verpasst, zu schweigen" .

      Oder wenigstens ehrenvoll zurückzutreten.

      So jedoch iste er zu einem damals sehr wichtigen teil der Lügenpropagandamaschinerie geworden und die Art, wie er sich jetzt herauswindet, sich als Opfer der damaligen Umstände versucht reinzuwaschen anstatt sich zu einer erbärmlichen BEWUSSTEN Lüge zu bekennen, macht eigentlich alles nur noch schlimmer.

      Umso brillianter und leuchtender muss daher die damalige rede des frz. Aussenministers Villepin angesehen werden, die ich ebenso live im TV genoss wie ich die Rede - nein, das Wort ist unpassend - die primitiv zusammengestümperte Lügen-Powerpoint-Präsentation Powells fassungslos zur Kenntnois nahm.

      Nie werde ich die fassungslosen gesichter aller damals anwesenden UNO-akkreditierten vergessen, dass sich ein bis genau zu diesem zeitpunkt geachteter Mann für so etwashingibt und so sich selbst vor der gesamten weltöffentlichkeit politisch suizidiert.

      Ein letzter rest von Selbstachtung ist eben doch immer noch das Beste - auch im politischen Leben...

      Sein scheinheiliges Winseln um Mitleid anstatt einer angebrachten sauberen selbstkritik ist der endgültige Weg ins politische NICHTS:

      -----------------------------------------------------


      SPIEGEL ONLINE - 09. September 2005, 11:28
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,373779,00.html
      Uno-Sicherheitsrat

      Powell bedauert Irak-Rede

      Der frühere US-Außenminister Colin Powell distanziert sich von seiner Rede vor dem Uno-Sicherheitsrat, mit der er im Februar 2003 den geplanten Irak-Krieg gerechtfertigt hatte. Die Rede sei ein "Schandfleck" in seiner politischen Karriere, sagte er in einem Interview.


      (anm.: Komisch, alle anderen haben das bereits während der Rede so empfunden.... und für diese Erkenntnis braucht der so viel Jahre? Wenn er sich nach seiner Rede mal umgesehen hätte im Plenum anstatt in seinem Sitz zu versinken, hätte er es sofort GESPÜRT, auch wenn er es nicht verstanden haben sollte... )




      Powell am 5. Februar 2003 vor dem Uno-Sicherheitsrat mit "Beweis": Schandfleck seiner Karriere

      Washington - Es fühle sich "furchtbar", dass er damals angebliche Beweise für Massenvernichtungswaffen vorlegte habe, die sich als falsch erwiesen haben, sagte Powell dem Sender ABC News in einem Interview, das heute ausgestrahlt werden soll. Powell hatte unter anderem Satelliten-Fotos von angeblichen Lastwagen mit mobilen Biowaffen-Labors vorgeführt.

      Den damaligen CIA-Chef George Tenet nahm Powell in Schutz. Tenet habe an die Belege geglaubt. :laugh: Das Geheimdienstsystem habe jedoch nicht gut funktioniert. :laugh: "Es gab Leute beim Geheimdienst, die zu der Zeit wussten, dass einige der Quellen nicht verlässlich waren, und sie haben nichts gesagt. :laugh: Das hat mich vernichtet", :laugh: sagte der Ex-Minister.

      (anm.: Nee, mein lieber, vernichtet hat Dich Dein Kleben an der Macht und der Mangel an Rückgrat)



      Ihm seien "keine Belege" für einen Zusammenhang zwischen dem Irak unter dem damaligen Präsidenten Saddam Hussein und den Terroranschlägen bekannt geworden, die am 11. September 2001 in den USA verübt wurden, sagte Powell.

      (Anm.: Ach, verstehe, deswegen also hat er die Lügen gerne als Instrument der Mächtigen Weissen verbreitet, armer schwarzer Mann)

      Ungeachtet dessen sei er "froh", dass Saddam Hussein nicht mehr im Amt sei.


      FERNSEHTIPP
      XXP, 09.09.2005, 21:00 Uhr
      Schwerpunkt - Die wehrlose Supermacht
      Der 4. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001


      Über die Entwicklungen nach Saddams Sturz äußerte Powell sich skeptisch. Die USA hätten die Verpflichtung, den Irak als Gesamtstaat zu erhalten. Dafür müssten die Sunniten in den politischen Neuaufbau einbezogen werden. Es dürfe nicht passieren, dass sich "ein Mini-Staat im Norden, ein größerer Mini-Staat im Süden und eine Art Nichts in der Mitte" herausbilde. Zudem kritisierte Powell in dem ABC-Interview die Vorbereitung auf den Hurrikan "Katrina".

      (Anm.: So etwas wie die Kritik an der VORBEEITUNG nennt man wohl Populismus und Opportunismus.... befindet er sich gerade in NO oder an seinem Schreibtisch? )

      Bereits im März räumte Powell in einem Interview mit dem "Stern" Fehler bei der diplomatischen Vorbereitung des Irak-Krieges ein. "Wir waren dabei wohl manchmal zu laut, zu direkt, zu polternd vielleicht",

      (Anm.: "VIELLEICHT???!!??" :laugh: )

      sagte er. Namentlich kritisierte er Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der Kriegsgegner wie Frankreich und Deutschland als "altes Europa" abqualifiziert hatte. "So etwas hat nicht gerade vertrauensbildend gewirkt",

      (Anm.: VERTRAUENSBILDEND???!!!???)

      sagte der Ex-Minister.

      Beeindruckende Karriere

      Powell wurde am 5. April 1937 als Sohn jamaikanischer Einwanderer in New York geboren. Als Soldat ging er in den sechziger Jahren für zwei Einsätze nach Vietnam und erhielt mehrere Auszeichnungen. 1977 wurde er militärischer Berater beim Verteidigungsminister. 1983 plante Powell die Invasion Grenadas mit, 1986 den Luftangriff auf Libyen und 1989 den US-Einsatz in Panama. 1986 wurde er Drei-Sterne-General und Kommandeur des Fünften US-Armee-Korps in Deutschland, im Januar 1987 Stellvertreter von Sicherheitsberater Frank Carlucci im Nationalen Sicherheitsrat. Ende dieses Jahres stieg er zum Sicherheitsberater unter Präsident Ronald Reagan auf.

      1989 wurde Powell Vier-Sterne-General und kommandierte alle Landstreitkräfte in den USA. Im selben Jahr stieg er zum Vorsitzenden der Vereinigten Stabchefs auf und wurde damit der höchste Militär im Verteidigungsministerium unter Präsident George Bush senior. Vor dem ersten Golfkrieg plädierte er zunächst für eine Sanktionsstrategie und gegen einen Angriff. Nach der Vertreibung der Iraker aus Kuwait sprach er sich gegen einen Marsch auf Bagdad aus, unter anderem wegen des fehlenden Uno-Mandats. Bush senior folgte damals seiner Empfehlung.

      In seiner Zeit im Verteidigungsministerium entwickelte er die so genannte "Powell-Doktrin". Danach sollten die USA einen Militäreinsatz stets mit überwältigenden Mitteln führen, um den Gegner rasch niederzuwerfen. Zudem sollten die Vereinigten Staaten nur dann Kriege führen, wenn "vitale nationale Interessen" betroffen sind, friedliche Mittel ausscheiden, die Öffentlichkeit hinter dem Einsatz steht, die Ziele klar definiert sind und es eine "exit strategy" gibt - ein Konzept, wann und wie der Konflikt zu beendet werden kann. 1995 bot ihm Bill Clinton den Außenministerposten an, doch Powell lehnte ab.

      Im März 1996 trat er der Republikanischen Partei bei. 2001 wurde Powell mit 65 Jahren erster schwarzer Außenminister der USA. Anders als Rumsfeld hielt Powell zunächst wenig von einem neuen Krieg im Irak. Doch er verhielt sich Präsident Bush gegenüber loyal. 2004 reichte er nach der Wiederwahl von George W. Bush junior seinen Rücktritt ein - und zog sich weitgehend ins Privatleben zurück.
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 19:16:55
      Beitrag Nr. 24.438 ()
      Übrigens bin ich mittlerweile der Meinung, dass es nicht nur völliges Unvermögen ist, was den Einsatz der ausländischen Hilfe in den UDSA verhindert:

      keiner weiß besser, was Bilder von bestens funktionierendem Equipment und perfekter Organisation aus dem AUSLAND innenpolitisch für Bush bedeuten würden:
      Das Aus.

      wer extra Flugzeugträger wendet, um eine perfekte Illusion zu liefern, weiß das .

      Wenn NO also jetzt allmählich wieder trockengelegt wird, so liegt das zum allergrößten Teil am THW und dem Katastrophenschutz Deutschlands, denn:

      Die 50 Hochleistungspumpen, die aus Deutschland samt personal eingeflogen wurden, gehören zu den besten der Welt.

      Sie wurden unmittelbar nach der Hamburger Flutkatastrophe in den 6oern entwickelt und ständig weiter perfektioniert.
      Hier kümmert man sich halt.

      Jeder einzelne dieser pumpen leistet DREIMAL SO VIEL wie jede der ehemaligen stationären Pumpen in NO, die auch noch im entscheidenden Moment versagten. (!)

      Überdies sind sie nicht benzingetrieben, wie die lächerlichen Pümpchen der FEMA , sondern dieselgetrieben, also absolut dauerbetriebsfest.

      Zudem müssen die US-Pumpen jedesmal wieder neu zeit- und fehlerträchtig aufwendig komplett befüllt werden, bevor sie in betrieb genommen werden.
      die dt. Pumpen sind dauerhaft selbstansaugend - selbst aus mehr als 5 m Tiefe. Halt etwas technisch senkrechtes... :D


      Gottseidank für die USA gibt es noch soetwas wie das OLD EUROPE....

      Trotzdem laufen nicht alle Pumpen: Zum Entsetzen der Deutschen ist die "Supermacht" nicht einmal fähig, ausreichend Dieseltreibstoff bereitzustellen....

      einfach lächerlich, diese USA....




      SPIEGEL ONLINE - 09. September 2005, 11:38
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,373833,00.html
      "Katrina"-Folgen

      Amerikaner ignorieren Schwedens Hilfslieferung

      Verwunderung in Stockholm. Seit sechs Tagen steht in Schweden eine Transportmaschine mit Hilfslieferungen für die Hurrikan-Opfer in den US-Südstaaten bereit. Aber die Amerikaner haben offenkundig kein Interesse.

      Stockholm - Behördensprecher Per Ström kritisierte heute in Karlstad die andauernde Passivität von US-Stellen gegenüber konkreten Hilfsangeboten aus anderen Ländern nach der Hurrikankatastrophe als "äußerst ungewöhnlich". Seit sechs Tagen stehen ein komplett beladenes "Herkules"-Transportflugzeug mit mobilen Wasserreinigungsanlagen sowie GSM-Mobilfunkstationen für 50.000 Menschen ungenutzt auf einem schwedischen Militärflughafen, sagte er. Grund: Es gibt noch immer keine konkrete Antwort aus dem Katastrophengebiet, wo die Ausrüstung eingesetzt werden könne.

      Ström sagte, das Flugzeug werde weiter bereitgehalten und könne mit fünf Technikern des Rettungswerkes jederzeit starten. Dass mehr als eine Woche nach dem Eintreten der Katastrophe im Süden der USA immer noch keine konkreten Anforderungen von Hilfsleistungen eingegangen seien, nannte er auch im Vergleich zur Tsunami-Katastrophe in Südasien Ende 2004 "höchst ungewöhnlich". "Damals haben wir auch aus der am härtesten betroffenen Provinz Aceh in Indonesien solche Anforderungen bekommen und konnten schnell reagieren", erklärt Ström.

      Mittlerweile leistet die Nato Hilfe. Wie das Militärbündnis auf ihrer Internetseite mitteilte, unterstützen bis heute insgesamt 27 Alliierte und Partner des Bündnisses die Rettungsarbeiten im Süden der USA. Das Euro-Atlantische Koordinationszentrum für Katastrophenhilfe leite die Operation. Das Bündnis habe einen Verbindungsoffizier in Washington, um eng mit den US-Behörden zusammenzuarbeiten. Die Hilfe umfasst nach den Angaben unter anderem Nahrungsmittel, Wasser und Wasserreinigungsanlagen, medizinische Ausrüstung, Zelte, Boote und Hubschrauber.
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 19:43:18
      Beitrag Nr. 24.439 ()
      Hier übrigens die lächerliche Powell-Präsentation samt Mitschnitten:


      http://www.whitehouse.gov/news/releases/2003/02/20030205-1.h…
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 19:52:52
      Beitrag Nr. 24.440 ()
      .. und hier die Villepin-Rede, die ihren Platz in der welt-Geschichte hat:


      http://www.diplomatie.gouv.fr/actu/article.gb.asp?ART=32390



      Mr. President,
      Mr. Secretary-General,
      Ministers
      Ambassadors,

      I would like to thank Mr. Blix and Mr. ElBaradei for the information they have just given us on the continuing inspections in Iraq. I would like to express to them again France`s confidence and complete support in their mission.

      You know the value that France has placed on the unity of the Security Council from the outset of the Iraq crisis. This unity rests on two fundamental elements at this time:

      We are pursuing together the objective of effectively disarming Iraq.
      We have an obligation to achieve results. Let us not cast doubt on our common commitment to this goal. We shoulder collectively this onerous responsibility which must leave no room for ulterior motives or assumptions. Let us be clear: Not one of us feels the least indulgence towards Saddam Hussein and the Iraqi regime.

      In unanimously adopting resolution 1441, we collectively expressed our agreement with the two-stage approach proposed by France: the choice of disarmament through inspections and, should this strategy fail, consideration by the Security Council of all the options, including the recourse to force. It was clearly in the event the inspections failed and only in that scenario that a second resolution could be justified.

      The question today is simple: Do we consider in good conscience that disarmament via inspections is now leading us to a dead-end? Or do we consider that the possibilities regarding inspections presented in resolution 1441 have still not been fully explored?

      In response to this question, France has two convictions:

      -The first is that the option of inspections has not been taken to the end and that it can provide an effective response to the imperative of disarming Iraq;
      -The second is that the use of force would be so fraught with risks for people, for the region and for international stability that it should only be envisioned as a last resort.



      So what have we just learned from the report by Mr. Blix and Mr. ElBaradei? That the inspections are producing results. Of course, each of us wants more, and we will continue together to put pressure on Baghdad to obtain more. But the inspections are producing results.

      In their previous reports to the Security Council on January 27, the executive chairman of UNMOVIC and the director-general of the IAEA had identified in detail areas in which progress was expected. Significant gains have been made on several of these points:

      - In the chemical and biological areas, the Iraqis have provided the inspectors with new documentation. They have also announced the establishment of commissions of inquiry led by former officials of weapons programs, in accordance with Mr. Blix`s requests;

      - In the ballistic domain, the information provided by Iraq has also enabled the inspectors to make progress. We know exactly the real capabilities of the Al-Samoud missile. The unauthorized programs must now be dismantled, in accordance with Mr. Blix`s conclusions;

      - In the nuclear domain, useful information was given to the IAEA on important points discussed by Mr. ElBaradei on January 27: the acquisition of magnets that could be used for enriching uranium and the
      list of contacts between Iraq and the country likely to have provided it with uranium.

      There we are at the heart of the logic of resolution 1441 which must ensure the effectiveness of the inspections through precise identification of banned programs then their elimination.



      We all realize that the success of the inspections presupposes that we obtain Iraq`s full and complete cooperation. France has consistently demanded this.

      Real progress is beginning to be apparent:

      - Iraq has agreed to aerial reconnaissance over its territory;

      - It has allowed Iraqi scientists to be questioned by the inspectors without witnesses;

      - A bill barring all activities linked to weapons of mass destruction programs is in the process of being adopted, in accordance with a long-standing request of the inspectors;

      - Iraq is to provide a detailed list of experts who witnessed the destruction of military programs in 1991.

      France naturally expects these commitments to be durably verified. Beyond that, we must maintain strong pressure on Iraq so that it goes further in its cooperation.

      Progress like this strengthens us in our conviction that inspections can be effective. But we must not shut our eyes to the amount of work that still remains; questions still have to be cleared up, verifications made, and installations and equipment probably still have to be destroyed.

      To do this, we must give the inspections every chance of succeeding:
      - I submitted proposals to the Council on February 5;
      -Since then we have detailed them in a working document addressed to Mr. Blix and M. ElBaradei and distributed to Council members.

      What is the spirit of these proposals?

      -They are practical, concrete proposals that can be implemented quickly and are designed to enhance the efficiency of inspection operations.

      -They fall within the framework of resolution 1441 and consequently do not require a new resolution.

      -They must support the efforts of Mr. Blix and Mr. ElBaradei:
      The latter are naturally the best placed to tell us which ones they wish to adopt for the maximum effectiveness of their work.
      -In their report they have already made useful and operational comments. France has already announced that it had additional resources available to Mr. Blix and Mr. ElBaradei, beginning with its Mirage IV reconnaissance aircraft.

      Now, yes, I do hear the critics:
      -There are those who think that the inspections, in their principle, cannot be the least effective. But I recall that this is the very foundation of resolution 1441 and that the inspections are producing results. One may judge them inadequate but they are there.

      -There are those who believe that continuing the inspection process is a sort of delaying tactic to prevent military intervention. That naturally raises the question of the time allowed Iraq. This brings us to the core of the debates. At stake is our credibility, and our sense of responsibility Let us have the courage to see things as they are.

      There are two options:
      - The option of war might seem a priori to be the swiftest. But let us not forget that having won the war, one has to build peace. Let us not delude ourselves; this will be long and difficult because it will be necessary to preserve Iraq`s unity and restore stability in a lasting way in a country and region harshly affected by the intrusion of force.

      - Faced with such perspectives, there is an alternative in the inspections which allow us to move forward day by day with the effective and peaceful disarmament of Iraq. In the end is that choice not the most sure and most rapid?

      No one can assert today that the path of war will be shorter than that of the inspections. No one can claim either that it might lead to a safer, more just and more stable world. For war is always the sanction of failure. Would this be our sole recourse in the face of the many challenges at this time?

      So let us allow the United Nations inspectors the time they need for their mission to succeed. But let us together be vigilant and ask Mr. Blix and Mr. ElBaradei to report regularly to the Council. France, for its part, proposes another meeting on March 14 at ministerial level to assess the situation. We will then be able to judge the progress that has been made and what remains to be done.

      Given this context, the use of force is not justified at this time.
      There is an alternative to war: disarming Iraq via inspections.
      Furthermore, premature recourse to the military option would be fraught with risks:
      - The authority of our action is based today on the unity of the international community. Premature military intervention would bring this unity into question, and that would detract from its legitimacy and, in the long run, its effectiveness.

      - Such intervention could have incalculable consequences for the stability of this scarred and fragile region. It would compound the sense of injustice, increase tensions and risk paving the way to other conflicts.

      - We all share the same priority—that of fighting terrorism mercilessly.
      This fight requires total determination. Since the tragedy of September 11 this has been one of the highest priorities facing our peoples. And France, which was struck hard by this terrible scourge several times, is wholly mobilized in this fight which concerns us all and which we must pursue together.
      That was the sense of the Security Council meeting held on January 20, at France`s initiative.

      Ten days ago, the US Secretary of State, Mr. Powell, reported the alleged links between al-Qaeda and the regime in Baghdad. Given the present state of our research and intelligence, in liaison with our allies, nothing allows us to establish such links. On the other hand, we must assess the impact that disputed military action would have on this plan. Would not such intervention be liable to exacerbate the divisions between societies, cultures and peoples, divisions that nurture terrorism?

      France has said all along: We do not exclude the possibility that force may have to be used one day if the inspectors` reports concluded that it was impossible to continue the inspections. The Council would then have to take a decision, and its members would have to meet all their responsibilities. In such an eventuality, I want to recall here the questions I emphasized at our last debate on February 4 which we must answer:

      To what extent do the nature and extent of the threat justify the immediate recourse to force?

      How do we ensure that the considerable risks of such intervention can actually be kept under control?

      In any case, in such an eventuality, it is indeed the unity of the international community that would guarantee its effectiveness. Similarly, it is the United Nations that will be tomorrow at the center of the peace to be built whatever happens.

      Mr. President, to those who are wondering in anguish when and how we are going to cede to war, I would like to tell them that nothing, at any time, in this Security Council, will be done in haste, misunderstanding, suspicion or fear.

      In this temple of the United Nations, we are the guardians of an ideal, the guardians of a conscience. The honerous responsibility and immense honor we have must lead us to give priority to disarmament in peace.

      This message comes to you today from an old country, France, from a continent like mine, Europe, that has known wars, occupation and barbarity. A country that does not forget and knows everything it owes to the freedom-fighters who came from America and elsewhere. And yet has never ceased to stand upright in the face of history and before mankind. Faithful to its values, it wishes resolutely to act with all the members of the international community. It believes in our ability to build together a better world.


      Thank you.
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 20:54:46
      Beitrag Nr. 24.441 ()
      trotz einiger Eskapaden ist dies immer ein gehaltvoller schräd geblieben.
      angesichts der Ausführungen des Bundesverwaltungsgerichts zum Irak-Krieg unter völkerrechtlichem Aspekt darf ich 2 unserer Diskussionsteilnehmer zitieren, die schon damals die Problematik scharfsinnig betrachtet haben :



      #1001 von rv 30.01.03 20:48:55
      @ xylo
      Ich verstehe deine Aussage nicht ganz.
      Wenn ich die Rechtslage richtig sehe, kann die deutsche Regierung die Überflugrechte nur dann versagen, wenn der US-Krieg völkerrechtswidrig ist. Wenn das aber so ist, dann ist in D jede Beteiligung (schon an der Vorbereitung) strafbar. Also muss man sie dann auch versagen ...
      Bin ich da (was einem Nicht-Juristen ja leicht passieren kann) einem Trugschluss erlegen?......

      Gruß, rv

      Zitat aus dem angegebenen Spiegel-Artikel:
      -----------------------
      ... Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Winfried Nachtwei, hat klipp und klar erklärt, dass die Bundesregierung den USA weder durch Überflugerlaubnis noch durch Nutzungsrechte Unterstützung leisten dürfe, wenn sich ein Angriff auf den Irak als Verstoß gegen das Völkerrecht erweisen sollte. Drastischer drückt es der Grünen-Fraktionsvize Hans-Christian Ströbele aus. Er hatte der " Financial Times Deutschland" gesagt: " Ohne zweite Uno-Resolution wäre ein Krieg gegen den Irak ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Jede Unterstützung des Krieges wäre dann ein Verstoß gegen das Grundgesetz."

      Das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages stützt diese Auffassung. Es argumentiert, dass das Nato-Truppenstatut sowie einschlägige Zusatzabkommen den Amerikanern Überflug- und Nutzungsrechte nur dann automatisch einräumen, wenn es sich um normalen Übungsbetrieb oder einen Fall von Bündnisverteidigung handele. Ein Bündnisfall liege aber nicht vor. Dazu bedürfe es eines Uno-Beschlusses, der über die bisherigen Resolutionen hinausgehe. Das ist Ergebnis eines zweiten Gutachtens des Wissenschaftlichen Dienstes. Die bisherigen Uno-Resolutionen seien keine ausreichende Ermächtigungsgrundlage für ein künftiges militärisches Vorgehen gegen den Irak.....

      #1002 von xylophon 30.01.03 20:56:59

      ..mit diesem Einwand habe ich fast gerechnet und im Grunde ist er konsequent. Aber auch dort gilt natürlich mein erster Satz, nur umgekehrt.
      Es werden sich also schon Juristen finden, die mit guten Gründen bestätigen, dass der Krieg entweder

      a) nicht ohne UN-Mandat

      oder

      b) zumindest nicht als " Angriffskrieg" i.S. des GG zu werten ist.

      Wobei ich wie gesagt die Auffassung von Fischer teile, der zwar selbst kein Jurist ist, aber sicher nicht aus der hohlen Hand die Auffassung teilt, dass ein zweites UN-Mandat nicht nötig sei, sondern das alte ausreicht.

      #1003 von rv 30.01.03 21:08:19

      @ xylo

      Sehe ich auch so. Allerdings:

      - Wer wird bei so unklarer Rechtslage riskieren, sich wegen Unterstützung eines Angriffskriegs vor Gericht wiederzufinden? Für einen Grünen wäre das doppelt schlimm.

      - Wenn man versagen kann, dann muss man auch. Alles andere ist in sich widersprüchlich.
      Also entweder erklärt die Regierung, sie müsse die USA unterstützen (wg. UN-Mandat) oder sie erklärt, es gebe kein UN-Mandat - und dann muss sie verweigern.
      Für beide Auffassungen gibt es Gründe (ich weiß, du vertrittst die erste), aber man kann nicht mal so und mal so entscheiden.

      #1004 von rv 30.01.03 21:13:33

      @ inferno

      Eine interessante Frage: Wie würde sich eine Verweigerung der Überflugrechte durch Deutschland auf die strategische Lage auswirken?

      #1005 von xylophon 30.01.03 21:30:27

      1003, sehe ich auch so, weshalb ich - vermutlich in diesem Thread - Schröders Haltung extrem inkonsequent finde.
      Allerdings hat er ja auch gesagt, dass er auch MIT UN-Mandat " sich nicht beteiligen" wird, die Inkonsequenz ist also in beide Richtungen vorhanden. Genau das macht man der Regierung ja inzwischen auch von allen Seiten zum Vorwurf, dass überhaupt keine klare Linie zu erkennen ist.




      heute, mit zeitlichem Abstand, sieht man natürlich vieles klarer.
      aber wie die beiden Diskutanten schon damals die Lage beurteilt haben - mein Respekt !!
      (etwas Schleim muss mal sein....;) )

      sehr bemerkenswert finde ich die Offenheit xylo´s hinsichtlich der unbegrenzten Käuflichkeit von Juristen in #1002.

      da fühle ich mich direkt bemüssigt, mal wieder eine "Binsenweisheit" abzustreuen" :
      jede Prostituierte hat mehr Ehre als ein Jurist
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 21:27:53
      Beitrag Nr. 24.442 ()
      [posting]17.848.126 von Deeskalationsstrateg am 09.09.05 20:54:46[/posting]Jedenfalls sind wir diese Diskussion um die Völkerrechtswidrigkeit des Irak- Krieges wohl bald los.

      Erst wird allerdings nochmals mehr.
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 21:44:49
      Beitrag Nr. 24.443 ()
      [posting]17.848.433 von Sep am 09.09.05 21:27:53[/posting]Stimmt SEP!

      Die Völker werden Ihr Recht bald selbst in die Hand nehmen, darum hat sich die unseelige Diskussion darüber erledigt. :D
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:29:12
      Beitrag Nr. 24.444 ()
      Wie drückte sich Däubler-Gmehlin doch so treffend aus?

      "Erbärmliches Rechtssystem" ?

      ----------------------------------------------------

      10. September 2005, 09:36, NZZ Online

      Terror-Haft ohne Anklage
      US-Gericht gesteht Bush Vollmacht zu

      Das Berufungsgericht in Richmond im amerikanischen Staat Virginia hat Präsident Bush das Recht zur Inhaftierung eines Terror-Verdächtigen ohne Anklageerhebung zugestanden. Dies sei durch den Kongress-Beschluss nach dem 11. September abgedeckt.




      (sda/afp) Das Richterkollegium entschied im Fall des 2002 festgenommenen amerikanischen Bürgers Jose Padilla, dass dieser auch weiterhin ohne formale Anklage im Gefängnis festgehalten werden könne. Das Gericht hob eine erstinstanzliche Entscheidung auf, nach der dieses Verfahren willkürlich sei.

      Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zeigte sich «entsetzt» und forderte einen «gerechten Prozess».


      Der Präsident habe die Vollmacht, für einen «feindlichen Kämpfer» die Inhaftierung anzuordnen, befanden die Richter. Rechtsgrundlage sei ein entsprechender Beschluss des Kongresses, der nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gefasst worden war. Das Recht des Präsidenten solle dazu dienen, die Bürger vor terroristischen Anschlägen zu bewahren. :laugh:

      Der zum Islam übergetretene Padilla soll einen Anschlag mit einer Bombe mit radioaktiver Strahlung vorbereitet haben. :laugh: Nach seiner Verhaftung war er fast zwei Jahre als «feindlicher Kämpfer» in einem Militärgefängnis festgehalten worden, bevor er erstmals zu einem Anwalt Kontakt aufnehmen durfte.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 12:22:11
      Beitrag Nr. 24.445 ()
      Wieso vorbereitet,er war bereits im besitz einer "bombe mit radioaktiver strahlung", wie man in einem verhör festgestellt hat.
      Er hat sie leider kurz vor gefangennahme verschluckt,weshalb der nachweis sich schwierig gestaltet.
      Natürlich würde eine freilassung weiterhin amerika aufs äusserste gefährden,gefahr erkannt-gefahr gebannt-da kann ich Bush nur zustimmen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:25:01
      Beitrag Nr. 24.446 ()
      Mans scheint in HAmburg WO-Threads zu lesen... :D

      ------------------------------------------------------

      DER SPIEGEL 37/2005 - 12. September 2005
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,374011,00.html
      USA

      Luftbrücke für die Weltmacht

      Von Georg Mascolo

      Während das Wasser aus dem untergegangenen New Orleans abgepumpt wird, kommt lange verdrängter Schaden ans Licht: Amerika ist tief gespalten, Tausende Bedürftige wurden im Stich gelassen. Nun entbrennt in Washington erbitterter Streit um die Verantwortung.

      Nach Gabriel, dem Erzengel der Heilsverkündigung, ist jener Ort tief im Süden Louisianas benannt, der jetzt die Toten von New Orleans aufnimmt. Die Toten, die in ihren armseligen Häusern im Osten der Stadt ertrunken waren und die, schrecklich verfärbt und aufgedunsen, tagelang in den giftigen Fluten gelegen hatten. So entstellt sind ihre Körper, dass nicht einmal die Hautfarbe der Opfer auf den ersten Blick zu erkennen ist.

      "Herr Präsident, wir sind wütend"


      Hundert Kilometer westlich der untergegangenen Metropole, direkt am Mississippi, liegt der kleine Ort, den jetzt ununterbrochen Kühllaster anfahren. In langen Schlangen parken sie am Straßenrand. St. Gabriel, 5500 Einwohner, die meisten so arm und schwarz, wie es die Toten waren, ist das Leichenschauhaus der Golfküste.

      Eine riesige Lagerhalle haben die Behörden hergerichtet. Frisch installierte Klimaanlagen lärmen, der Boden ist mit Planen bedeckt, glänzende Metalltische für Obduktionen stehen bereit. Pathologen, Zahntechniker und Experten für Fingerabdrücke sollen den namenlosen Toten ihre Identität zurückgeben.

      Tausende, schätzen Offizielle, könnten gestorben sein, aber verlässliche Zahlen gibt es auch 14 Tage nach der Tragödie nicht. 25 000 Leichensäcke ließ die Zivilschutzbehörde nach Louisiana schaffen. Mehr Tote als Lebende werde es am Ende in St. Gabriel geben, befürchtet Bürgermeister George Grace.

      Zu sehen sind die Toten nicht. Die Regierung hat das Fotografieren der Leichen im Katastrophengebiet verboten. Erwünscht sind Bilder vom Abpumpen des Wassers, von Rettungseinsätzen und von beherzten Helfern.

      [anm.: warum nur muss ich immer an Diktaturen dabei denken???? )

      Es geht darum, die Mutlosigkeit zu bekämpfen, die sich nach der größten Naturkatastrophe der USA im Süden ausgebreitet hat. "Aus der Dunkelheit kommt das Licht", sagt oder hofft Präsident George W. Bush. "Wir bauen die Küste wieder auf."

      Wie ernst das auch immer gemeint sein mag, längst werden die Bilder, die Hilfe für die Überlebenden, die Schuldzuweisungen und die Zukunftspläne politisch instrumentalisiert. In Washington ist ein erbitterter Streit ausgebrochen, der vor allem um die Frage geführt wird, ob die Republikaner sich auch weiterhin als unangefochtene Herren des Landes behaupten können. Die Demokraten jedenfalls hoffen, dass sich der politische Schaden der Flut viel schwerer reparieren lässt als die geborstenen Dämme und das verwüstete New Orleans.

      Denn im Wasser des Lake Pontchartrain ging auch Bushs Anspruch unter, eine Art amerikanischer Churchill zu sein, ein zupackender Führer, der dem Land ein moralisches Rückgrat einzieht und seine Landsleute aufrüstet für einen unablässigen Kampf gegen den Terror. Der Krieg im Irak und Milliarden-Investitionen in den Heimatschutz hätten das Land sicherer gemacht, hatte er den US-Bürgern im Wahlkampf unablässig versichert. :laugh:

      (Anm.: Klar, für Halliburton ganz sicher.. )

      Den Glauben an den ersten Teil dieser Botschaft hat die Mehrheit der Amerikaner bereits verloren. Um den Rest steht es jetzt nicht besser.

      Gerade acht Monate lang war George W. Bush im Amt, als die Anschläge vom 11. September die Nation erschütterten und den Junior von einem Luftikus in einen entschlossenen Kriegspräsidenten verwandelten. Die Anschläge verschafften ihm beinahe unbeschränkte Handlungsvollmachten und gaben ihm die Chance, Amerika nach seinen Vorstellungen umzubauen. Vier Jahre später traf "Katrina", ein "Sturm von ungeheuren Ausmaßen" (Bush), die Nation und nahm ihm den Nimbus des Führers. Nun versucht er, sich und seine Präsidentschaft zu retten.

      Das wird schwierig genug. Hurrikan "Katrina" könnte sich als folgenschwer genug erweisen, um sein ehrgeiziges Programm für die verbleibenden drei Jahre im Oval Office zunichte zu machen. Das Bush-freundliche "Wall Street Journal" sieht gar schon dessen "gesamte zweite Amtszeit bedroht".

      So wie das Irak-Abenteuer Amerikas außenpolitischen Spielraum einengte, könnte "Katrina" die innenpolitische Agenda bestimmen. Zusätzliche 51,8 Milliarden Dollar bewilligte der Kongress vergangene Woche für das Notstandsgebiet - gerade mal für die nächsten fünf Wochen soll das Geld reichen. Der Wiederaufbau kann nach neuesten Schätzungen allein die Bundesregierung 200 Milliarden Dollar kosten. Und jeden Monat verschlingt die Militärpräsenz der Amerikaner im Irak weitere 5,8 Milliarden - Land unter heißt es daher auch im Finanzministerium.

      (anm.: hallo sep, keine Verbindung zum Irakkrieg? )

      Einen ersten Vorgeschmack auf die politischen Konsequenzen erlebte Bush in der vergangenen Woche. Den Plan, die Erbschaftsteuer für Reiche zu senken, wurde nach Protesten der New Yorker Senatorin Hillary Clinton vertagt. Auch Kürzungen der staatlichen Krankenversicherung wurden zurückgestellt. "Wagt es nicht", heißt eine Unterschriftenkampagne des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten John Kerry gegen weitere Steuergeschenke. Bushs Lieblingsprojekt, die Privatisierung der Altersvorsorge, ist vorerst erledigt.

      Doch das sind eher Nebenschauplätze beim Kampf des Präsidenten um seinen Führungsanspruch. Der ist bedroht, weil ihm in den ersten Tagen nach der Katastrophe ausgerechnet das Instrument abhanden kam, das während seiner Amtszeit noch stets die Stärke Amerikas verkörpert hatte - seine Soldaten. Wo war die Armee, fragen die Amerikaner jetzt, und das Weiße Haus muss gegen den Vorwurf ankämpfen, ein überflüssiger Krieg halte die GIs im Irak fest.

      (anm.: Hallo, sep! ;) Keine Verbindung zwischen Irakkrieg und der Unorganisations-Katastrophe)

      Wie ein Eingeständnis wirkt deshalb die Entscheidung des Pentagon, Nationalgardisten aus den Katastrophenstaaten Louisiana und Mississippi vor Ablauf der regulären Dienstzeit nach Hause zu holen. Sie werden an der Heimatfront benötigt.

      Natürlich hat nicht Bush allein Schuld am Versagen der Helfer. Der pöbelnde Bürgermeister von New Orleans und die weinende Gouverneurin von Louisiana haben in den entscheidenden Tagen die wahre Wucht des Sturms genauso unterschätzt wie der Präsident. Anstatt diejenigen Bürger zu evakuieren, welche die Stadt nicht aus eigener Kraft verlassen konnten, ließ die Stadtverwaltung ihre Flotte von Schulbussen auf dem Parkplatz absaufen.

      [Anm.: Huuuuch, liest man beim Spigel wallstreet-online-Threads?? :eek: :D )

      Doch auch das Krisenmanagement des Weißen Hauses war so katastrophal, dass selbst Parteifreunde den Appell des Präsidenten, mit Schuldzuweisungen erst einmal zu warten, kühl ignorieren. Erste Anhörungen, noch hinter verschlossenen Türen, fanden bereits vergangene Woche im Kongress statt. Mit Bushs Schwierigkeiten steigt auch die Angst republikanischer Funktionäre. Der Präsident kann nicht wiedergewählt werden, aber im kommenden Jahr stehen Kongresswahlen an, und es geht den Republikanern darum, ihre Mehrheit in beiden Kammern zu erhalten.

      Bushs Umfragewerte waren schon vor dem Hurrikan auf ein bis dahin unbekanntes Rekordtief gesunken, und jene mageren 38 Prozent aller Bürger, die ihm in neuen Umfragen zugestehen, bei den Aufräumarbeiten einen ordentlichen Job zu machen, werden für einen echten Stimmungsumschwung nicht reichen.

      Am vorvergangenen Donnerstag proklamierte Bush für den 16. September einen nationalen Gedenktag, um seinen Landsleuten Gelegenheit zu geben, für "Katrinas" Opfer zu beten. Doch selbst himmlische Tröstung wird kaum die Erfahrung vergessen machen, dass sich der vermeintlich so handlungsstarke Bush in Zeiten einer nationalen Krise als Totalverlust herausstellte - missing in action.

      Nicht einmal Amerikas Feinde konnten sich vorstellen, wie hilflos die Supermacht reagieren und wie scharf diese Hilflosigkeit ein paar Wahrheiten wieder ans Licht bringen würde, die viele Amerikaner längst verdrängt wähnten - die immer noch schockierende Trennung von Arm und Reich, von Schwarz und Weiß, das gnadenlose Im-Stich-Lassen der Bedürftigen, von denen sich viele mit brutaler Gewalt rächten. "Das ist eine nationale Schande", empörte sich der Kongressabgeordnete und ehemalige Bürgerrechtler John Lewis.
      Vier Tage brauchte Bush bis zu seinem ersten Besuch im Krisengebiet - nur, um dann alles falsch zu machen. Er lächelte und riss Witze, wo es nichts zu lachen gab. :eek: Er umarmte Flüchtlinge in Biloxi :eek: und empfahl Hilfsbedürftigen den Gang zur Heilsarmee :laugh: - bis ihn ein Berater darauf hinwies, dass "Katrina" auch deren Gebäude weggefegt hatte.

      Die Flagge auf dem Weißen Haus senkte sich erst auf halbmast, als am vorvergangenen Samstag William Rehnquist, der oberste Richter des Landes, starb. "Das hätte die Clinton-Regierung besser hinbekommen", erklärte der konservative Kolumnist William Kristol, sonst einer der treuesten Bush-Anhänger.

      Dabei war Bush in seiner Administration noch einer der Tüchtigeren. Vizepräsident Richard Cheney, inzwischen zum obersten Katastrophenhelfer ernannt, blieb noch auf seiner Ranch in Wyoming, als Bush schon ins Weiße Haus zurückgekehrt war. Außenministerin Condoleezza Rice eilte erst in ihr Amt, um die ausländischen Hilfsangebote zu koordinieren, nachdem sie in New York beim Schuhkauf von einer wütenden Kundin angebrüllt worden war. Zum Ausgleich ließ sie sich beim Verteilen von Hilfsgütern fotografieren.


      Dass die Regierung in der zweiten Woche nach der Katastrophe endlich aufgewacht ist, können noch immer nicht alle glauben. "Go, fuck yourself", herrschte ein wütender Überlebender den Vizepräsidenten vergangenen Donnerstag bei einem Besuch in Gulfport, Mississippi, an.




      Deutsche Helfer in New Orleans: "Für Menschen, die in Not sind, brauchen wir einen starken Staat"

      Andere verfolgen jetzt fassungslos, dass Lebensmittel, Pumpen und ganze Spielplätze für heimatlose Kinder aus dem Ausland eingeflogen werden - eine Luftbrücke für das reichste Land der Erde. Der deutschen Hilfe schickte Bundeskanzler Gerhard Schröder allerdings auch eine Mahnung hinterher: "Für Menschen, die in Not sind, brauchen wir einen starken Staat."

      Das Entsetzen darüber, wie schwach die eigene Regierung handelte, hat den sonst üblichen Schulterschluss in Krisenzeiten außer Kraft setzt. Allabendlich schreien Reporter auf einmal staatliche Funktionäre an, um sie zu schnellerem Handeln zu bewegen: "Hier liegen überall Leichen", brüllte eine Reporterin den unseligen Chef der Zivilschutzbehörde, Michael Brown, an, der am vergangenen Freitag von seinem Rettungskommando entbunden wurde. Die "Times Picayune", die Lokalzeitung von New Orleans, die im Internet weiter publizierte, als ihre Druckmaschinen überflutet waren, verlangt den Rausschmiss der Verantwortlichen: "Herr Präsident, wir sind wütend."

      Vielen Überlebenden der Katastrophe genügt das nicht. Im Städtchen Poplarville, Mississippi, das Bush besuchte, hoffte Robert Duke: "Dafür muss jemand ins Gefängnis."



      (Anm.: dafür wird man schon jemanden als Bauernopfer finden - schliesslich ist ja auch nicht Rumsfeld, sondern sind ein paar ausführende Deppen für Abu Ghareib mit Höchststrafen bedacht worden - das ging teilweise sogar bis hin zu beförderungsstopps für 2 JAhre... :laugh: )

      Wer das sein könnte, will nun auch Bush geklärt wissen und versprach eine Untersuchung aller Versäumnisse, verfehlte aber wieder den richtigen Ton: "Wir müssen sicherstellen, dass wir auf einen Angriff mit Massenvernichtungswaffen - oder einen weiteren Sturm - angemessen reagieren."

      Der gutversteckte Anflug von Selbstkritik ist Bushs Versuch, Schlimmeres abzuwenden. Die mögliche nächste Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten, Hillary Clinton, wirbt bereits für einen unabhängigen Untersuchungsausschuss - nach dem Vorbild jener Kommission, welche die Fehler im Vorfeld der Terroranschläge des 11. September untersucht hatte. Deren Abschlussbericht stand in den USA monatelang auf den Bestsellerlisten, ein Werk über "Katrina" hätte Chancen, ein ähnlicher Erfolg zu werden.

      Blamiert steht schon jetzt der oberste Heimatschützer der Nation da, Minister Michael Chertoff. Als neuer Sheriff in der Stadt hatte er sich bei seinem Amtsantritt feiern lassen und versprochen, das Chaos zu ordnen, das seine Monsterbehörde von insgesamt 180.000 Mitarbeitern beherrscht. Oberste Priorität hatte dabei der Kampf gegen den Terror, Schutz vor den Naturgewalten schien nachrangig.

      Vier Jahre nach den Terroranschlägen von New York und Washington gibt es deshalb selbst in ländlichen Regionen ABC-Schutzanzüge, aber die Mittel für den Deichbau wurden zusammengestrichen.

      Noch vor drei Wochen warnte eine Delegation von Zivilschützern Chertoff vor den "dramatischen Folgen" einer solchen Fixierung auf den Terrorismus. "Dies kann böse Folgen für die Menschen haben", erklärte Dave Liebersbach, Alaskas oberster Krisenmanager.

      Nicht einmal der Untergang von New Orleans hat diese Terrorfixierung aufgehoben. Am Louis-Armstrong-Flughafen weigerten sich Chertoffs Beamte vorige Woche, mit der Evakuierung auf dem Luftweg zu beginnen, weil die Metalldetektoren ausgefallen waren und keine Luftmarschälle die Flüchtlinge begleiten konnten. :laugh:

      (Anm.: DAS nenne ich Paranoia :laugh: )


      Nun hoffen die Demokraten auf ausreichenden Diskussionsstoff für monatelange Anhörungen. Auf ersten Zeugenlisten, die im Kongress zirkulieren, stehen all jene Militärs ganz oben, die das Debakel öffentlich mit dem Irak-Krieg in Verbindung gebracht haben.


      (Anm.: Hallo, sep - jetzt bringen sogar die Amis diese UNORGANISATIONSKATASTROPHE mit dem Irakkrieg zurecht in Verbindung ;) )

      So warnte Pete Schneider von der Nationalgarde Louisianas bereits vor Monaten, dass Soldaten und Gerät bei einer Naturkatastrophe fehlen könnten. Die Kommandeure der 4. Brigade der 10. Gebirgsjägerdivision in Fort Polk, Louisiana, sollen auf dem Kapitol bezeugen, dass sie nach dem Hurrikan nicht ausrücken durften, weil sich ihre Einheit gerade auf einen Einsatz im fernen Afghanistan vorbereitete.


      Etwa 200.000 Flüchtlinge von der Golfküste sind inzwischen überall im Land untergekommen - ein Exodus, wie ihn Amerika zuletzt in der Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre erlebte. Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat die USA erfasst, fünf Millionen Dollar spendete der Schriftsteller John Grisham. Auf solche Gesten setzt das Weiße Haus jetzt, auch um das eigene Versagen zu kaschieren. "Wir lösen Probleme", sagt Bush trotzig, er habe keine Zeit für "alberne Schuldzuweisungen".

      Ob New Orleans durch den verspäteten Tatendrang wirklich gerettet werden kann, steht noch dahin. Während die internationalen Helfer, darunter auch deutsche Pumpenspezialisten vom Technischen Hilfswerk, ihre Geräte auspackten und sich darauf vorbereiteten, gemeinsam mit den Amerikanern die giftige Brühe aus dem Becken von New Orleans zurück in den Lake Pontchartrain zu pumpen, wird der Schaden immer deutlicher. Etwa 140.000 bis 160.000 Häuser gelten als zerstört. Kaum jemand glaubt noch, dass alle Flüchtlinge zurückkehren werden - wohin auch?

      Aus den Vororten von Baton Rouge, der ersten Stadt am Mississippi, die so hoch liegt, dass keine Sturmflut sie erreichen kann, wird von schwunghaftem Häuserkauf berichtet.

      Nur: Diejenigen, die bisher die Stadt nicht verlassen konnten und seit vergangenem Freitag mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen werden, haben sicher kein Geld, sich anderswo neue Wohnungen zu kaufen.


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      Kleiner Hinweis an die "Spiegel" und "focus" -Redaktion in HAmburg:

      Vielleicht sollte man endlich damit aufhören, pauschalisierend von "Hurrikane"-Opfern zu reden und jene 200-500 Hurrikaneopfer von denjenigen trennen, die der menschenverachtenden Unfähigkeit und Ignoranz der Bush-Administration zum Opfer fielen.

      Wenigstens diesen Gefallen könnte man den sinnlos Getöteten posthum machen... ;)

      Stellt doch mal ne statistik bzw. ein Szenario (optimales Management versus US-Management mit ausländischer Hilfe versus US-MAnagement OHNE ausländische Hilfe auf, nach Befragung von dt. KAtastrophen-Experten ;)


      DAs wäre eine brutal-beklemende und aufrüttelnde Titelgeschichte, finde ich....
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:30:22
      Beitrag Nr. 24.447 ()
      Kurze Ergänzung zu dem, was ich zu den Hochleistungspumpen schrieb:

      jede Pumpe pumpt ZUVERLÄSSIG fünfzehn TONNEN WASSER PRO MINUTE ( !!!!! richtig: PRO MINUTE!!!!! )

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      THW-Hochleistungspumpen in die USA-Katastrophenregion



      Bundesinnenminister Otto Schily entsendet Einsatzteam des Technischen Hilfswerks (THW) mit 15 Hochleistungspumpen in die Katastrophenregion im amerikanischen Bundesstaat Louisiana.


      Die 120 Spezialisten der Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen und Infrastruktur werden im Bereich der Hochwasserbekämpfung eingesetzt.
      Die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen sind jeweils mit einer Pumpleistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute das leistungsstärkste Instrument des THW bei der Bekämpfung von Hochwasser und Überschwemmungen. Neben dem Jahrhunderthochwasser 2002 haben sie sich in jüngerer Zeit bei den Überflutungen in Südfrankreich 2003 und im Mai dieses Jahres in Rumänien bewährt. Die Hochwasserexperten des THW waren auch bei den verheerenden Überflutungen in Südbayern in der vergangenen Woche im Einsatz.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:32:22
      Beitrag Nr. 24.448 ()
      THW: Einsatz- und Katastrophenschutz des Bundes

      Das THW ist die Katastrophenschutz- und Einsatzorganisation des Bundes. Mit seinen hoch spezialisierten Einheiten ist das THW den Anforderungen des Bevölkerungsschutzes und der örtlichen Gefahrenabwehr bestens gewachsen. In seiner Struktur ist das THW weltweit einmalig. Als Katastrophenschutzorganisation getragen von ehrenamtlichem Engagement ist diese Behörde Partner für Menschen in Not. Bundesweit engagieren sich in ihrer Freizeit über 77.000 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich in den bundesweit 665 THW-Ortsverbänden zum Wohle der Mitmenschen. Dabei gewährleistet die enge Verzahnung mit der Feuerwehr, anderen Hilfsorganisationen, der Polizei sowie dem Bundespolizei einen maximalen Schutz der Bürgerinnen und Bürger. In jedem der 66 THW-Geschäftsführerbereiche - verteilt auf acht Landesverbände - ergänzen sich die Komponenten der Ortsverbände so, dass das gesamte Einsatzspektrum des THW im ganzen Bundesgebiet verfügbar ist und seine Spezialisten immer dort sind, wo es notwendig ist.

      Als Instrument des Bundes wird das THW genutzt, um auch im Ausland schnell, zuverlässig und effektiv Hilfe zu leisten. Das Leistungsspektrum des THW reicht dabei von der akuten Nothilfe bis zum langfristigen, partnerschaftlichen Engagement beim Wiederaufbau. Mit so genannten "Schnell-Einsatz-Einheiten" trägt das THW im Katastrophenfall, wie zuletzt nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien dem Zeitfaktor Rechnung. Als Regierungsorganisation bietet das THW seinen Auftraggebern - darunter die Vereinten Nationen, die Europäische Union sowie Regierungen anderer Nationen - zudem die Sicherheit einer zuverlässigen und kompetenten Umsetzung von Projekten.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:36:00
      Beitrag Nr. 24.449 ()
      Nach dem Hurrikan "Katrina"
      Katastrophenschutz: Kalifornien ist schlecht vorbereitet






      Von Kerstin Zilm, ARD-Hörfunkkorrespondentin Los Angeles

      Die Frage in Kalifornien heißt nicht, ob das große Erdbeben kommt, sondern wann und wo. Vermutlich irgendwo entlang der San Andreas-Falte, auch San Andreas-Graben genannt. Der zieht sich vom Norden Richtung Süden quer durch den ganzen Bundesstaat. Das heißt viele Regionen müssen sich auf ein Beben und seine Konsequenzen vorbereiten. "Wir sind verwundbar im Bereich der Infrastruktur, wir arbeiten nach jahrzehntelangen Diskussionen immer noch daran, die Bay Bridge in San Francisco zu sichern", erläutert Dr. Ross Stein, Erdbeben-Experte des Geologischen Instituts der USA, "Raffinierien, Pipelines, Stromverbindungen, Autobahnbrücken, Wassekanäle sind gefährdet. Es ist schwer, ein Feuer zu löschen, wenn die Wasserleitungen bersten."

      Gefahr von Katastrophen wird verdrängt

      Nach dem großen Erdbeben von San Francisco im Jahr 1906, dessen anschließendes Feuer fast die ganze Stadt zerstörte, wurden Gesetze zur Sicherung von Schulgebäuden in Kalifornien verabschiedet. Nach dem großen Beben nordöstlich von Los Angeles im Jahr 1994 folgten Programme zur Sicherung von Gebäuden und Straßen. Kaliforniens Milliarden-Haushaltsdefizit und politische Auseinandersetzungen verhindern die komplette Umsetzung der Programme und ihre Aktualisierung. Auch Verdrängung spielt eine Rolle. Nur rund 30 Prozent der Kalifornier haben einen Plan für den Fall eines Erdbebens.

      First Lady Maria Shriver unterstützt eine Kampagne der Kalifornischen Behörde für Notfall-Dienste unter dem Motto "Sei klug, sei verantwortungsbewusst, sei vorbereitet und bereit!" - "Wenn eine Katstrophe eintrifft, sind Sie bereit? Von Waldbränden über extreme Wetterbedingungen zu Erdbeben - Kalifornien kennt viele Katastrophen. Wissen Sie, was zu tun ist, wenn bei Ihnen eine geschieht? Hat Ihre Familie einen Plan? Bereiten Sie sich darauf vor, für sich selbst zu sorgen, für die die Sie lieben und für Ihre Gemeinde", wirbt die Kampagne.

      Geld für Dämme wurde gekürzt

      "Wenn Kalifornier glauben, dass Ihnen so etwas wie in New Orleans nicht passieren kann, täuschen sie sich gewaltig", warnt Geologie-Professor Jeffrey Mount von der Universität Kaliforniens in einem Interview mit der Los Angeles Times. Im Norden des Bundesstaates, im Delta von Sacraemento und San Joaquin Fluss haben um 1860 Siedler und Goldgräber aus allen möglichen Materialien Dämme errichtet, um das Wasser zu lenken. Daraus ist ein Netz aus fast 3000 Kilometern Dämmen entstanden. Aus dem Delta beziehen mehr als 22 Millionen Kalifornier ihr Trinkwasser und mehrere hundert Landwirte ihre Bewässerung.

      Hinter den Dämmen wurden Häuser gebaut, zum Teil stehen diese mehr als drei Meter unterhalb des Meeresspiegels. Geld zur Pflege der Dämme wurde gekürzt. Mindestens eine Milliarde Dollar sind notwendig, um die Dämme zu sichern, schätzt Geologie-Professor Mount. Die Wahrscheinlichkeit eines Dammbruchs in den kommenden 50 Jahren ist zwei zu drei. Evakuierungspläne gibt es weder auf Bundesebene noch lokal.

      Auch Tsunamis sind eine Bedrohung für Teile Kaliforniens

      Das dritte beunruhigende Katastrophen-Szenarium für Kalifornien ist ein Tsunami. Im Juni gab das Wetteramt Alaskas eine Tsunami-Warnung für die Küste Kaliforniens heraus. Behörden und Bürger zeigten erschütternde Mängel in Kommunikation und Vorbereitung.

      "Ich denke, die Behörden tun ihr bestes, aber es war keine Priorität. Man bekommt, wofür man bezahlt", zog Dr. Lucy Jones vom nationalen Geologischen Institut nach der Entwarnung Bilanz, "Wir haben Millionen in die Vorbereitung auf Terrorangriffe gesteckt, nichts in Tsunami-Vorbereitung. Wenn wir uns Sorgen deshalb machen, müssen wir investieren." Wie die Bürger von New Orleans haben sich die Bewohner von San Francisco und Los Angeles daran gewöhnt, an einem Ort zu leben, der durch eine Naturkatastrophe innerhalb von Sekunden zerstört werden kann. "Wir fordern das Schicksal täglich heraus", schreibt die Los Angeles Times in einem Kommentar und fordert "macht einen Plan für die Katastrophe - Jetzt!"(Quelle: tagesschau.de)
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 16:05:26
      Beitrag Nr. 24.450 ()
      Eine weitere Vermutung von mir war wohl absolut zutreffend:

      Die zuvor stets genutzte Macht der Bilder wenet sich nun unerbittlich gegen die US-regierung, die die Menschen lieber verhungern läßt als ihnen ausländsiche rettung zukommen zu lassen...

      FRAGE: HÄTTE ES EIN ÜBLER MITTELAMERIKANISCHER DIKTATOR SCHLIMMER MACHEN KÖNNEN?
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      SPIEGEL ONLINE - 10. September 2005, 15:09
      URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,374093,00.html
      Spendendesaster

      USA blockieren Hilfe - und die Deutschen knausern

      Weil die US-Regierung befürchtete, deutsche Care-Pakete seien BSE-verseucht, hat sie 15 Tonnen Lebensmittel für "Katrina"-Opfer nicht ins Land gelassen. :laugh: Eine Umfrage ergab inzwischen, dass die Deutschen für Katrina-Opfer wenig oder gar nicht spenden wollen.




      Entladung von Hilfsgütern aus China: Peinlichkeit für die USA?

      Washington - Die Bundesregierung musste die Lieferung von Lebensmitteln für die Flutopfer im Süden der USA Ende voriger Woche stoppen, zumindest vorübergehend. Der Grund: Das amerikanische Landwirtschaftsministerium hatte die Einfuhr der "Einmannpackungen" (EPa) der Bundeswehr verboten. Auch die Verteilung von Notrationen aus anderen Ländern wie Großbritannien und Russland wurde untersagt. Die US-Regierung befürchtete, dass mit der Militärkost die Rinderseuche BSE eingeschleppt werden könnte.

      Ein mit 15 Tonnen EPa beladener Airbus der Luftwaffe erhielt trotz intensiver Bemühungen des Auswärtigen Amts keine Überfluggenehmigung für die USA. Am Freitagmorgen wurden die deutschen Care-Pakete in Köln-Wahn wieder ausgeladen und in ein Depot gebracht. Dabei hatte sich der neue US-Botschafter William Timken bereits mehrfach für die ersten 20.000 EPa bedankt, die "schon von Flutopfern verzehrt werden".

      Die etwa zwei Kilo schweren Tagesrationen enthalten Fertiggerichte wie Hamburger, Gulasch mit Kartoffeln oder Nudeln mit Tomatensauce, Wurstkonserven, Marmelade und Getränkepulver. Militärs am US-Stützpunkt Pensacola in Florida, wo die deutschen "Rosinenbomber" (Bundeswehr-Eigenlob) bisher landeten, bezweifeln die offizielle Begründung der Amerikaner. In Wirklichkeit wolle die Bush-Regierung weitere für sie peinliche Bilder von Lebensmittellieferungen aus Europa vermeiden.

      Tatsächlich sind die deutschen EPa sogar von der Nato als BSE-frei zertifiziert und werden bei gemeinsamen Einsätzen - wie in Afghanistan - auch von US-Soldaten gegessen. Aufgeschreckt durch eine Anfrage des SPIEGEL, erklärte die US-Botschaft am Freitagabend, die Sperre für EPa werde wieder aufgehoben. Offen blieb jedoch, ob die Hilfsflüge der Bundeswehr wieder aufgenommen werden dürfen.


      Ressentiments und Spendenverdrossenheit

      Die Hilfsbereitschaft der Behörden spiegelt nicht die mehrheitliche Meinung der Deutschen wider. Im Gegenteil: Mehr als die Hälfte der Bundesbürger will nicht für die "Katrina"-Opfer spenden. Eine polis-Umfrage im Auftrag der dpa ergab, dass 54 Prozent der Befragten die Betroffenen weder mit Geld oder anderen Sachmitteln unterstützen möchten.

      Die Bilanz des Deutschen Roten Kreuzes fällt dementsprechend mager aus: Eine Woche nach einem Spendenaufruf habe man deutlich weniger Geld gesammelt als nach ähnlich großen Naturkatastrophen, wie DRK-Sprecher Fredrik Barkenhammar der Nachrichtenagentur dpa erklärte. Bis zum Freitag seien auf dem Spendenkonto 790.000 Euro eingegangen, nach der Tsunami-Katastrophe in Südasien im Dezember vergangenen Jahres und auch nach dem Elbehochwasser 2002 hätten die Deutschen im gleichen Zeitraum bereits mehr als zehn Millionen Euro gespendet.

      Auch die deutschen Hilfsorganisationen halten sich im Fall "Katrina" zurück: Dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin zufolge haben von den fast 200 als seriös zertifizierten Organisationen nur vier zu Spenden für die USA aufgerufen. "Nach dem Tsunami hatten wir innerhalb der ersten zwei Wochen rund 30 Aufrufe", sagte DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke.

      Hauptursache für die Zurückhaltung ist Barkenhammar und Wilke zufolge der Wohlstand der Vereinigten Staaten. "Die USA sind eben kein Entwicklungsland", so Barkenhammar. Außerdem würden Berichte über Verfehlungen der Behörden und Plünderungen die Spendenbereitschaft verringern. Ressentiments seien jedoch fehl am Platze. "Die Not der Mutter in New Orleans, die ihre Kinder verloren hat, ist genauso groß wie die Not der Mutter in Banda Aceh."
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 17:17:14
      Beitrag Nr. 24.451 ()
      Das hätten die Amis wohl gerne.... :D


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      SPIEGEL ONLINE - 10. September 2005, 14:47
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,374092,00.html
      Bundeswehr in Afghanistan

      Struck fürchtet Kampfeinsätze

      Beim anstehenden Treffen der Nato-Verteidigungsminister droht nach Informationen des SPIEGEL eine Kontroverse um den Einsatz in Afghanistan. Um die eigene Armee zu entlasten, drängten die USA darauf, den Kampfeinsatz US-geführter Truppen im Zuge der "Operation Enduring Freedom" an die internationale Friedenstruppe ISAF zu binden.




      Bundeswehr-Leichtpanzer in Kabul: "Von uns ein klares Nein"


      Hamburg - Etliche Länder, darunter Deutschland, Frankreich und die Türkei, lehnen die Forderung der Vereinigten Staaten ab. Sie fürchteten, die Nato-geführte Friedenstruppe könnte vermehrt zum Angriffsziel bewaffneter Gegner der Kabuler Regierung werden.

      Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat sich auch in einem Interview in der "Süddeutschen Zeitung" gegen den amerikanischen Wunsch einer Zusammenlegung beider Truppen ausgesprochen. "Da gibt es von uns ein klares Nein", sagte Struck. "Das würde die Gefährdungslage für unsere Soldaten verdoppeln und auch das Klima in Afghanistan verschlechtern." Das weitere Vorgehen in Afghanistan wird Thema beim informellen Treffen der Nato- Verteidigungsminister am Dienstag und Mittwoch in Berlin sein.

      Verteidigungspolitiker der Union unterstützen die riskanten US-Pläne, :eek: stehen damit aber nicht nur im Gegensatz zur Regierung, sondern auch zu den konservativen Freunden in Frankreichs Regierung: :D Paris will den Forderungen Washingtons dadurch entgegenwirken, dass es seine Truppenpräsenz in Kabul im kommenden Jahr massiv ausweitet. Für die Deutschen hätte der Aufmarsch der Franzosen einen willkommenen Nebeneffekt: Die Bundeswehr, die zusätzlich zu Aufbauteams in Kunduz und Faizabad bald einen Stützpunkt in Masar-i-Scharif errichten will, könnte ihr zurzeit fast 1500 Soldaten starkes Kontingent in Kabul deutlich verringern.


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      Noch ein Grund mehr, die schwachköpfigen US-Arschkriecher in der CDU NICHT zu wählen.

      WAs zum teufel bringt die dazu, unsere Soldaten von den NeoCons für ihre Zwecke verheizen lassen zu wollen???
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 17:20:57
      Beitrag Nr. 24.452 ()
      [posting]17.848.126 von Deeskalationsstrateg am 09.09.05 20:54:46[/posting]..der Beitrag ist tatsächlich interessant, weil er im Prinzip das gleiche Problem beschreibt, was Gegenstand des neuen Threas von SEP ist und sich seither an der völkerrechtlichen Lage ja nichts geändert hat...und dieses Problem stellt sich vorher und hinterher in gleicher Weise, daran ändern auch 2 Jahre nichts, die seitdem ins Land gegangen sind.



      Der "Vorwurf" an die Juristen ist im übrigen keiner. Auch damals habe ich darauf hingewiesen, dass dies keine "Wissenschaft" oder jedenfalls keine "exakte Wissenschaft" ist, sondern es im Bereich des Rechts verschiedene Sichtweisen über "richtig" oder "falsch" geben kann. Deshalb kann man aber eben auch für jede Auffassung einen Juristen finden - Beispiel war ja auch wieder die Neuwahldiskussion oder die "Folter"-diskussion um Gäfgen...

      Einen Vorwurf könnte man allenfalls Leuten machen, die je nach Lage mal dies und mal das vertreten und dabei eben nicht konsequent bleiben und ihre Überzeugungen ständig wechseln.
      Wie das Zitat zeigt, muss ich selbst mir diesen Vorwurf ja dann offenbar nicht gefallen lassen, anders als zB ein Schröder.
      Das Schlimmste aber ist, dass diese Inkonsequenz inzwischen durch Inkosequenz auch innerhalb des geltenden Rechts immer häufiger auftritt, also keine grundsätzlichen Leitlinien mehr zu erkennen sind. Dies führt allerdings vom Thema weg.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 18:11:41
      Beitrag Nr. 24.453 ()
      [posting]17.854.047 von xylophon am 10.09.05 17:20:57[/posting]jedenfalls verliert der Einwurf, die Amerikaner hätten sich völkerrechtswidrig verhalten, oder aber, es habe sich gar um einen völkerrechtswidrigen Krieg gehandelt, deutlich an Zugkraft.

      Zumindest hier.

      Darum ging es mir, als ich hier neulich die Folgerung lesen mußte, dieser Krieg sei nun auch gerichtlich als Völkerrechtswidrig festgestellt worden.

      Was natürlich ein Schmarrn ist.

      Jedenfalls, sofern es die Amerikaner betreffen sollte. Und darum ging es ja.

      Jetzt schaun wir uns die Sache mal aus einer anderen ausgweiteten Perspektive an. Wir erweitern den Horizont.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 21:20:28
      Beitrag Nr. 24.454 ()
      wobei das natürlich ein schönes Beispiel für Inkonsequenz ist in der verbreiteten Denkweise...

      Einerseits ist der Krieg selbstverständlich völkerrechtswidrig, soweit die Amerikaner ihn führten.
      Andererseits ist er natürlich nicht völkerrechtswidrig, soweit Schröder ihn unterstützt.

      Hier würde man dann in einer juristischen Arbeit einen Fehler angekreidet bekommen, manchmal gibt es eben doch "richtig oder falsch". Nämlich wenn eine Stellungnahme nicht mehr in sich konsequent bleibt.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 21:47:02
      Beitrag Nr. 24.455 ()
      mir ist das alles zu HOCH was hier gespielt wird!

      klarstellung:
      ich hoffe es macht es NICHT schlimmer als es ohnehin ist!!!!!!

      mein geschriebenes deutsch ist nicht so gut ich möchte es aber trotzdem versuchen es zu erklären:

      DAS DIE SITUTATION SO ESKALIERT HÄTTE ICH NIE GEDACHT !!!!!!!!!
       
      vorher tabletop abgemeldet danach tabletop1 abgemeldet
       jetzt tabletop2 und woanders habe "ICH" nicht geschrieben

      ich bin türkischer-abstammung grieche moslem NICHT GLÄÜBIG!!!!!!!!!!
      ich war in meinem ganzen leben vielleicht drei oder viermal mal in einer moschee als kleiner junge !!!!!!!!
      das letzte mal als ich geheiratet habe in griechenland!!!!!!! meine frau hat KEIN kopftuch oder was auch immer!!!
      wir trinken auch gerne alkohol usw
      ich weiss nicht was im koran oder in der bibel geschrieben ist
      wir sind sozusagen ungläubige was das auch sein mag

      die worte die "ICH" vorher geschrieben habe sind NICHT meine worte!!!!!!!!

      mann kann es nachprüfen:

      standart.at
      irak-nachrichten

      user mannfred meier ins archiv schauen

      ich habe seine worte mittels copy taste abgeschrieben!!!!!!!!

      habe mich sein antiamerikasmus UNBEWUSST eigen gemacht!
      ich möchte ALLE user bitten user sep in ruhe zu lassen!!!!ich weiss es nicht wie ich es besser ausdrücken soll.

      möchte mich bei sep entschuldigen und ihm gleichzeitig DANKE sagen!!!!!!!
      das er mir bewusst gemacht hat das ich eine user meinung mir eigen gemacht habe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!bitte nicht umdrehen!danke!

      ich als moslem möchte von terroristen NICHT gerächt werden!!!!!!!
      die moslems wollen NICHT von terroristen gerächt werden!!!!!!!


      bitte NICHT die wörter wieder umdrehen!
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 22:00:11
      Beitrag Nr. 24.456 ()
      ....jedenfalls verdient es Respekt, dass Du hier als Mensch auftrittst, der auch mal einem Fehler steht. Selbst wenn ich gar nicht kapiere, worum es geht.

      Hört sich sympathisch an das Posting, wobei sich keine Moslem dafür entschuldigen müsste, dass er gläubig ist. Solange er nicht die perverse Form des Glaubens pflegt, die andere Menschen als "wertlos" betrachtet.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 22:31:33
      Beitrag Nr. 24.457 ()
      [posting]17.854.877 von xylophon am 10.09.05 22:00:11[/posting]noch weniger kapiere ich es.

      Ich habe keine Ahnung, was da läuft. Ich habe mit dem tabletop auch nix zu schaffen. Ich habe den auch nicht den mods gemeldet.
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 14:46:02
      Beitrag Nr. 24.458 ()
      Am amerikanischen Wesen soll die Welt genesen :laugh:

      Iraker sollen ihr Saatgut nicht mehr aussäen dürfen

      Seit über einem Jahr erhalten irakische Bauern als US-Hilfslieferungen patentiertes Saatgut. Ein von den USA erlassenes Gesetz zwingt sie dazu, dafür Lizenzgebühren zu zahlen.

      Kaum jemand achtete auf „Order 81“. Sie war eine von Hunderten Gesetzespassagen, die die US-Besatzungsbehörde im Frühjahr 2004 verabschiedete. „Order 81“ erlaubt Patente auf Saatgutzüchtungen. Sobald irakische Bauern dieses Saatgut verwenden – aufgrund der Kriegsereignisse bleibt ihnen nichts anderes übrig – dürfen sie nicht mehr, wie seit Jahrtausenden üblich, einen Teil ihrer Ernte aufheben und im nächsten Jahr kostenlos als Saatgut aussähen. Haben sie sich einmal für patentiertes Konzern-Saatgut entschieden, müssen sie jedes Jahr Lizenzgebühren an die großen Saatgutkonzerne wie Monsanto, Syngenta oder Bayer zahlen.

      „Eine Kriegserklärung an die Bauern“ sei das, wettert die internationale Umweltorganisation Grain. In diesem Frühjahr unterschrieben zahlreiche Träger des alternativen Nobelpreises eine Resolution – unter anderen der Deutsche Hans-Peter Dürr –, in der sie „Order 81“ als „Verbrechen gegen die Menschheit“ bezeichnen und die Regierungen der USA und des Irak aufforderten, das Gesetz zurückzunehmen.

      Für die Kritiker ist die Regelung das Kernstück einer Kampagne, den Irak als Markt für die Agrarkonzerne zu erschließen. Als „infam“ kritisieren sie, dass die USA dabei gezielt die Not der irakischen Bauern ausnutzen. Durch den Krieg liegt Iraks Landwirtschaft am Boden. Saatgut ist Mangelware.

      Gezielt bringen die USA als Nahrungs- und Entwicklungshilfe patentrechtlich geschützte Saaten ins Land und weisen die Bauern in deren Anbau an, so berichtet die britische Wissenschaftler-Organisation ISIS. „In ein, zwei Jahren wird diese Nächstenliebe durch das Einsammeln von Lizenzgebühren für das Saatgut ersetzt“, vermutet Brian John von ISIS.

      Lobbyist als Aufbauhelfer

      Hauptsächlich verantwortlich für den Wiederaufbau der irakischen Landwirt-schaft ist auf der US-Seite Dan Amstutz. Er ist Staatssekretär im Agrarministerium und war einst Manager beim weltgrößten Getreidehändler Cargill.

      „Der Mann ist einmalig schlecht dafür geeignet, den Wiederaufbau in einem Entwicklungsland zu leiten“, kommentierte die angesehene britische Entwicklungshilfeorganisation Oxfam die Ernennung von Amstutz. Und weiter: „Das ist, als hätte man Saddam Hussein zum Vorsitzenden einer Menschenrechtskommission gemacht.“ Am Erhalt lokaler irakischer Getreidesorten haben die neuen Machthaber im Irak kein Interesse. Dabei stand hier die Wiege der Landwirtschaft. Vor 10.000 Jahren begannen die Menschen in Mesopotamien, dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, mit der Kultivierung von Pflanzen.

      Doch ihre Zukunft sieht düster aus. Die Bestände der in den 70er Jahren aufgebauten nationalen Samenbank in Abu Ghraib sind wahrscheinlich zerstört. Zwar gebe es in einem Forschungsinstitut im benachbarten Syrien noch zahlreiche aus dem Irak stammende Sorten, berichtet Brian John von ISIS. Doch die Syrer zögerten, dieses landwirtschaftliche Erbe an den Irak zurückzugeben. Der britische Wissenschaftler vermutet, dass womöglich Forscher aus Industrieländern mit den einst irakischen Züchtungen arbeiten. Kämen neue Züchtungen mit den Eigenschaften traditioneller irakischer Sorten auf den Markt, müssten die Bauern auch dafür Lizenzgebühren zahlen.

      Um eine solche Entwicklung zu verhindern, fordern die alternativen Nobelpreisträger in ihrer Resolution den Aufbau regionaler Samenbanken, die von den einheimischen Bauern selbst kontrolliert werden sollen.

      Quelle: http://www.naturkost.de/schrotundkorn/2005/200509b4.html
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 14:57:11
      !
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      Avatar
      schrieb am 11.09.05 20:27:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 11.09.05 21:33:01
      Beitrag Nr. 24.461 ()
      #236 Über solch eine meldung müsste sich doch mancher hier bekannte amerikafreund empören,leider sind es gefolgsleute bar jeden moralischem verstandes.

      Sie versammlen sich im enddarm vom Bush ,erwartungsvoll im heil ,in ihrem gau leitente stimme der wahren demokratie zu sein.

      Egal welcher pups aus dem arsch zu vernehmen ist,er wird aufgearbeitet als aromatischer wohlgeruch verkündet,kommt davon ,wenn man in der scheisse gerne lau badet.
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 22:26:47
      Beitrag Nr. 24.462 ()
      [posting]17.858.794 von endaxi am 11.09.05 21:33:01[/posting]Haha, endaxi. Das Remake, analog zu :

      Zieht sich den Finger aus seinem Hintern, um daran zu riechen, und wundert sich dann, daß es ihm schlecht wird.

      An wem hing dieser Finger doch gleich ?
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 22:36:21
      Beitrag Nr. 24.463 ()
      #236 #237
      Ich habs schon längst geahnt wir brauchen unbedingt eigene A-Waffen.

      Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr. ;)

      #235
      Das ist die unverschämteste Neuinstallation eines imperialen neokolonialen Systems seit Gandhi die Briten aus Indien rausschmiss.
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 23:06:57
      Beitrag Nr. 24.464 ()
      [posting]17.859.031 von Groupier am 11.09.05 22:36:21[/posting]seit Ghandi ?

      Du meinst vielleicht, seit Einführung der neugestalteten Nivea-Creme-Dose.
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 23:56:56
      Beitrag Nr. 24.465 ()
      Kann sein ich glaub die Nivea gabs schon vor 47.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 00:07:24
      Beitrag Nr. 24.466 ()
      PENTAGON-PAPIER

      Optionen wie im Kalten Krieg

      Um Schurkenstaaten und Terroristen abzuschrecken, plädiert das Pentagon in einer neuen Doktrin für den Einsatz von Nuklearwaffen, notfalls sogar für einen Erstschlag. Mit dem jetzt öffentlich gewordenen Papier tritt auch der atomare Bunkerbrecher RNEP wieder auf den Plan.


      US-Verteidigungsminister Rumsfeld: Rückkehr des RNEP?
      Zuletzt war es um den RNEP gegangen, den Robust Nuclear Earth Penetrator. Die Bunker brechende Atom-Bombe stand bereits Anfang 2003 ganz oben auf der Wunschliste des Pentagon, im April dieses Jahres hatte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erneut für die Entwicklung der Waffe plädiert, auch wenn Experten eindringlich davor warnten: Beim Einsatz eines nuklearen Bunkerbrechers gäbe es durch frei werdende Radioaktivität Zehntausende Strahlenopfer.

      Sollte die neue Verteidigungsdoktrin in Kraft treten, die das Pentagon dem Verteidigungsministerium vorlegen will, könnte der RNEP bald zum festen Bestandteil des nuklearen Arsenals der USA gehören.

      Grundlage für die Revision der bisherigen Statuten ist die Empfehlung, gegen Nationen oder terroristische Vereinigungen, die im Besitz von Massenvernichtungswaffen sind, notfalls einen nuklearen Erstschlag zu verüben. Auch die Zerstörung von biologischen, chemischen und nuklearen Waffenlagern soll dann per Atomwaffen möglich sein.

      Das Papier soll dem Präsidenten "alle Möglichkeiten" geben, um gegen eine Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen der USA oder ihrer Verbündeten vorzugehen. Die bislang maßgebliche Fassung der Doktrin datiert aus der Zeit Clintons und erwähnt weder den präventiven noch sonst welchen Einsatz von Nuklearwaffen.

      Der Neufassung zufolge kommen für einen nuklearen Angriff unter anderem in Frage:
      - ein Aggressor, der Massenvernichtungswaffen gegen die amerikanischen Militärstreitkräfte oder ihre Verbündeten beziehungsweise Teile der Zivilbevölkerung einsetzt oder "deren Einsatz plant";
      - ein Aggressor, dessen biologische Waffen nur mit Nuklearwaffen komplett zerstört werden können.

      Auch die RNEPs stehen wieder auf der Agenda: Im letzten Jahr vom Kongress noch auf Eis gelegt, werden Entwicklung und Einsatz der Bunkerbrecher für "Angriffe auf feindliche Stellungen, die Massenvernichtungswaffen lagern" und auf "Bunker, die chemische oder biologische Waffen enthalten", empfohlen.

      Trident-Atomrakete: Abschreckung von Schurkenstaaten
      Grundlegend geht die unter der Leitung von Luftwaffengeneral Richard B. Myers verfasste Expertise davon aus, dass trotz der Beendigung des Kalten Krieges die Gefahr eines nuklearen Angriffs nicht gebannt sei. Es gebe rund dreißig Nationen mit Massenvernichtungswaffen, hinzu kämen nicht-staatliche Aggressoren wie Terroristen, die entweder unabhängig oder finanziert von einem feindlichen Staat eine Bedrohung darstellten.

      Die Doktrin, die aktuell noch von Militär- und Rechtsexperten überarbeitet wird, spekuliert deshalb vor allem auf Abschreckung: Die Feinde müssten begreifen, "dass die USA sowohl über die Möglichkeit als auch über die Bereitschaft verfügen, mit Präventiv- oder Vergeltungsschlägen zu reagieren", zitiert die "Washington Post" das Papier.

      Die Reaktionen sind kontrovers: Ellen Tauscher vom Streitkräfteausschuss des US-Repräsentantenhauses erklärte der "Washington Post", die Doktrin versuche die Zweifel des Kongresses zu übergehen. Der Streitkräfteausschuss, von Anfang an ein dezidierter Gegner der RNEP-Technologie, werde eine sang- und klanglose Verabschiedung einer Erstschlag-Politik allerdings nicht ohne Anhörung sanktionieren.

      Hans M. Kirstensen, eine Beraterin der landesweit tätigen Umweltorganisation NRDC (National Resources Defence Council), die das Dossier auf einer Website des Pentagon entdeckte, betonte andererseits die Wichtigkeit eines soliden Nuklearwaffenarsenals, "um kurzfristig zuschlagen zu können". "Die Doktrin ist kein Beweis für eine Zurücknahme der Reduktion von Nuklearwaffen seitens der Bush-Regierung", so Kirstensen in der "Washington Post".

      Daniel Haas


      Da ist ja alles Klar!
      Die Atomwaffen-Lobby dieser präsidialen Marionette braucht
      halt einfach die Terroristen als Steigbügelhalter ihrer Pläne.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 01:02:17
      Beitrag Nr. 24.467 ()
      [posting]17.859.031 von Groupier am 11.09.05 22:36:21[/posting]ja, gabs vorher schon. Lassen sich auch als Atomwaffen- Ersatz verwenden.

      bedingt

      Im Geiste Ghandis.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 15:35:04
      Beitrag Nr. 24.468 ()
      Avatar
      schrieb am 13.09.05 07:29:34
      Beitrag Nr. 24.469 ()
      [posting]17.865.709 von El_Torro am 12.09.05 15:35:04[/posting]Das, und auch die überraschend aufgetauchte Akte "Able Danger"... ein Name ist Programm... könnten tatsächlich Anzeichen für den Anfang vom Ende der "glücklosen" Ära Bush II sein.

      Grüsse,
      k.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 22:12:18
      Beitrag Nr. 24.470 ()
      Mindestens 150 Tote bei Anschlagserie in Bagdad

      Sep 14, 2005

      Bagdad (Reuters) - Bei einer offenbar koordinierten Serie von Anschlägen sind am Mittwoch in Bagdad mindestens 150 Menschen getötet worden.

      Die irakische Al-Kaida bekannte sich zu den Taten und erklärte, sie habe aus Rache für die jüngste Offensive gegen die Rebellen im Land eine landesweite Serie von Selbstmordattentaten vorbereitet.
      Allein im Bagdader Schiiten-Viertel Kadhimija starben 114 Menschen und wurden mehr als 156 verletzt.
      Der Anschlag war der folgenschwerste seit Beginn des Irak-Kriegs vor zweieinhalb Jahren.
      In dem Stadtbezirk waren zudem erst vor kurzem mehr als tausend Menschen bei einer Massenpanik ums Leben gekommen.

      Im Laufe des Vormittags sprengten vier Selbstmordattentäter in verschiedenen Teilen Bagdads ihre Fahrzeuge in die Luft.
      Einer der Anschläge galt einer Streife der irakischen Armee, ein anderer wurde vor dem Büro eines schiitischen Geistlichen verübt.
      Ein weiterer Selbstmordattentäter zündete seinen Sprengsatz im Norden der irakischen Hauptstadt in die Luft und tötete elf Menschen, die anstanden, um Benzinkanister aufzufüllen.

      In einem Vorort nördlich von Bagdad erschossen Rebellen zudem 17 Schiiten, die sie mitten in der Nacht aus ihren Häusern gezerrt hatten.
      "Die Bomben sind in ganz Bagdad explodiert.
      Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass all diese Angriffe koordiniert waren", sagte ein Vertreter der Polizei.

      In Kadhimija lockte der Selbstmordattentäter Tagelöhner mit vermeintlichen Arbeitsangeboten zu seinem Kleinbus, bevor er seinen Sprengsatz zündete.
      "Wir sind zusammengelaufen und plötzlich ging das Auto in die Luft und alles war in Feuer, Staub und Dunkelheit getaucht", sagte einer der Arbeiter, der den Anschlag am frühen Morgen überlebte.

      Die Bombe war Angaben aus dem Innenministerium zufolge 220 Kilogramm schwer.
      Sie zerfetzte die Menschen in der Luft.
      "Es regnete Blut", sagte einer der Überlebenden.
      Tote und Verletzte fielen neben brennende Autos.
      Freiwillige karrten die Opfer auf Holzpritschen zum Krankenhaus, das binnen kurzem überfüllt war.
      Die Verletzten mussten teilweise auf dem Boden behandelt werden.
      Sie lagen in riesigen Blutlachen und stöhnten vor Qual.

      Es war dieselbe Klinik, in der die ebenfalls mehrheitlich schiitischen Opfer der Massenpanik behandelt worden waren.
      Sie war unter Pilgern ausgebrochen, nachdem in der Menge das Gerücht eines bevorstehenden Attentats umgegangen war.
      Der folgenschwerste Anschlag seit Beginn des Krieges wurde im Februar in Hilla südlich von Bagdad verübt.
      Damals wurden 125 Menschen getötet.

      Die von Schiiten dominierte Regierung des Landes wirft den mehrheitlich sunnitischen Rebellen vor, die schiitische Bevölkerungsmehrheit gezielt anzugreifen und einen Bürgerkrieg auslösen zu wollen.
      Die neu aufgestellte Armee des Landes hat in den vergangenen Tagen in Tal Afar im Norden des Landes 157 Rebellen getötet und 440 weitere gefangen genommen.
      Avatar
      schrieb am 15.09.05 22:51:53
      Beitrag Nr. 24.471 ()
      Al Kaida

      Al Sarkawi erklärt Schiiten den Krieg



      © Mohamed Messara/DPA
      Die al Kaida bekannte sich zu den Anschlägen vom 14.Spetember 2005 in Bagdad

      Der Chef der Extremistenorganisation al Kaida im Irak, Abu Mussab al Sarkawi, hat den schiitischen Moslems im Land den Krieg erklärt- via Internet.
      Kurz zuvor hatte sich die irakische al Kaida zu einer Serie von Anschlägen in Bagdad bekannt.


      Die Kriegserklärung der Al-Kaida gelte allen Schiiten im gesamten Irak, sagte eine Stimme, die auf der als Tondokument verbreiteten Botschaft enthalten war.
      Die Stimme konnte zunächst nicht identifiziert werden, klang jedoch wie frühere Aufnahmen Sarkawis.

      "Ihr habt begonnen"
      Die Kriegserklärung der al Kaida gelte allen Schiiten im gesamten Irak, sagte eine Stimme, die auf der als Tondokument verbreiteten Botschaft enthalten war.
      Die Tonbotschaft enthielt außerdem einen Verweis auf die jüngste Militäroffensive der Armee gegen irakische Rebellen in der Stadt Tal Afar.
      Bei der Aktion wurden rund 200 Aufständische getötet und mehrere Hundert gefangen genommen. "Ihr habt begonnen und die Angriffe gestartet und ihr werdet von uns kein Mitleid sehen".

      Nur Stunden zuvor hatte sich die irakische al Kaida zu einer offenbar koordinierten Serie von Anschlägen bekannt, bei denen mindestens 150 Menschen getötet wurden.
      Allein im Bagdader Schiiten-Viertel Kadhimija waren 114 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 150 verletzt worden.
      Es war der folgenschwerste Anschlag seit Beginn des Irak-Krieges vor zweieinhalb Jahren.
      Die irakische al Kaida hatte erklärt, sie habe aus Rache für die jüngste Offensive gegen die Rebellen im Land gehandelt.

      "Kreuzritter-Schiiten-Krieg gegen Sunniten"
      Die irakische Regierung beschuldigt sunnitische Extremisten gezielter Angriffe auf die durch die Wahlen im Januar an die Macht gekommenen Schiiten, um einen Bürgerkrieg im Land zu provozieren.
      Sarkawi hingegen bezichtigt in der Botschaft die Regierung, in Tal Afar einen gezielten, konfessionsgebundenen Krieg gegen die Sunniten zu führen.
      "Die Tage vergehen und die Kämpfe sind zahlreich und ihr Ziel ist eines: Ein Kreuzritter-Schiiten-Krieg gegen Sunniten.
      Schiitische Viertel der Stadt bleiben verschont und ein Krieg der ethnischen Säuberungen ist gegen Sunniten gerichtet", sagt die Stimme weiter.
      "Wer immer als Mitglied der Nationalgarde, der Armee oder als Spion entdeckt wird, wird getötet und sein Haus zerstört werden."
      Auch Stammesführer würden in diesem Fall zu Angriffszielen werden.

      Reuters
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 09:57:19
      Beitrag Nr. 24.472 ()
      Mark Danner

      GEHEIMSACHE IRAKKRIEG

      Ein Memorandum enthüllt das falsche Spiel mit Uno und Öffentlichkeit

      (LI69 / Auszug)

      (...) Am 23. Juli 2002, acht Monate vor dem Einmarsch amerikanischer und britischer Truppen, trafen hohe britische Beamte mit Premierminister Blair zusammen, um über den Irak zu sprechen. An diesem Treffen, vergleichbar dem amerikanischen principals meeting, nahmen teil Geoffrey Hoon, der Verteidigungsminister, Jack Straw, der Außenminister, Lord Goldsmith, der Justizminister, John Scarlett, Chef des Joint Intelligence Committee (JIC = Geheimdienstausschuß), das den Premierminister berät, Sir Richard Dearlove, auch als „C“ bekannt, der Chef des MI6 (der Entsprechung des MAD), David Manning, Blairs außenpolitischer Berater, Admiral Sir Michael Boyce, der Chef des Verteidigungsrates (CDS), Jonathan Powell, Blairs Sprecher, Alastair Campbell, Strategieberater (Blairs Kommunikationschef), sowie Sally Morgan, Regierungsberaterin.

      Nachdem John Scarlett den Anfang mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse über den Irak gemacht hatte – vornehmlich, daß „das Regime hart ist und auf extremer Angst gründet“ und daß daher die „einzige Möglichkeit, es zu stürzen, wahrscheinlich ein massives militärisches Vorgehen“ sei, trug „C“ einen Bericht über seinen Besuch in Washington vor, wo er Gespräche mit George Tenet, seinem Pendant bei der CIA, und anderen hohen Beamten geführt hatte. Diese Passage ist wert, vollständig zitiert zu werden:

      „C berichtete von seinen jüngsten Gesprächen in Washington. Es gebe einen spürbaren Einstellungswandel. Ein Militäreinsatz werde nun als unvermeidlich angesehen. Bush wolle Saddam durch einen Militäreinsatz beseitigen, der durch die Verbindung von Terrorismus und MVW gerechtfertigt sei. Doch Erkenntnisse und Fakten würden im Sinne der Politik behandelt. Der NSC [Nationale Sicherheitsrat] halte vom UN-Kurs nichts und sei nicht daran interessiert, Material über die Taten des irakischen Regimes zu veröffentlichen. In Washington werde wenig über die Situation nach einem Militäreinsatz gesprochen.“

      Aus heutiger Sicht ist dieser kurze Absatz eine verblüffend klare Schablone für die Zukunft, indem er die folgenden Punkte festhält:

      1. Mitte Juli 2002, acht Monate vor Beginn des Krieges, hatte Präsident Bush beschlossen, in den Irak einzumarschieren und ihn zu besetzen.

      2. Bush hatte beschlossen, den Krieg „durch die Verbindung von Terrorismus und MVW“ zu rechtfertigen.

      3. Damals bereits wurden „Erkenntnisse und Fakten im Sinne der Politik behandelt“.

      4. Viele an der Spitze der Regierung wollten nicht das Einverständnis der Vereinten Nationen suchen (den „UN-Kurs“ nehmen).

      5. In Washington herrschte offenkundig geringes Interesse daran, wie es nach dem Krieg weitergehen würde.

      Dank Bob Woodward und anderen wissen wir seit langem, daß die militärischen Planungen für den Irakkrieg schon am 21. November 2001 begannen, nachdem der Präsident Verteidigungsminister Donald Rumsfeld aufgetragen hatte, zu prüfen, „was nötig wäre, Amerika zu schützen, indem Saddam Hussein beseitigt wird, falls wir dies müssen“, und daß Rumsfeld und General Tommy Franks, der Chef des Central Command, hochrangige amerikanische Beamte über den Fortgang der Militärplanungen im Laufe des Frühjahrs und Sommers 2002 unterrichten sollten; ja, wenige Tage nach dem Londoner Treffen gerieten Nachrichten über spezifische Pläne für einen möglichen Irakkrieg durch Indiskretion auf die Titelseite von New York Times und Washington Post.

      Das Downing-Street-Memo bestätigt erstmals, daß Präsident Bush nicht später als Juli 2002 beschlossen hatte, „Saddam durch einen Militäreinsatz zu beseitigen“, daß ein Krieg gegen den Irak „unausweichlich“ sei – und daß nur noch eines zu tun bleibe, nämlich die Modalitäten der Rechtfertigung zu ermitteln und zu entwickeln, das heißt, etwas zu präsentieren, womit der Krieg zu „rechtfertigen“ sei, und die „Erkenntnisse und Fakten … im Sinne der Politik zu behandeln“. Der hohe Wert der in dem Memo wiedergegebenen Diskussion besteht also darin, daß sie für die Regierungen beider Länder eine klare Hierarchie der Entscheidungsfindung zeigt. Spätestens im Juli 2002 war der Krieg beschlossene Sache; zur Debatte stand nur noch die Frage, wie man ihn rechtfertigte – wie man das, was Blair später den „politischen Kontext“ nennen wird, sozusagen „behandelt“. Obwohl der Präsident im Juli schon entschieden hatte, in den Krieg zu ziehen, hatte er im besonderen noch nicht beschlossen, bei den Vereinten Nationen Inspektoren zu fordern; ja, wie „C“ betont, hielten diejenigen im Nationalen Sicherheitsrat – die hohen Sicherheitsbeamten der US-Regierung – „vom UN-Kurs nichts und seien nicht daran interessiert, Material über die Taten des irakischen Regimes zu veröffentlichen“.


      Das änderte sich später, weitgehend als Ergebnis der politischen Vorbehalte eben derjenigen, die in 10 Downing Street zusammengekommen waren.

      Nachdem Admiral Boyce eine kurze Erörterung der damals vorliegenden Kriegspläne vorgetragen und der Verteidigungsminister ein paar Worte über den Zeitplan gesagt hatte – „der wahrscheinlichste Zeitrahmen der US-Planung für den Beginn eines Militäreinsatzes sei Januar, wobei der Zeitplan 30 Tage vor den Kongreßwahlen beginne“ –, kam Außenminister Jack Straw zum Kern der Sache: Es gehe nicht darum, ob man in den Irak einmarschiere oder nicht, sondern darum, wie man eine solche Invasion rechtfertige: „Der Außenminister sagte, er wolle [den Zeitrahmen des Krieges] noch diese Woche mit Colin Powell erörtern. Es scheine klar, daß Bush sich für einen Militäreinsatz entschlossen habe, auch wenn über den Zeitrahmen noch nicht entschieden sei. Doch die Begründung sei dünn. Saddam bedrohe seine Nachbarn nicht, und sein MVW-Potential sei geringer als das Libyens, Nordkoreas oder des Iran.“ (...)


      (Quelle: http://www.lettre.de/aktuell/69_Danner.html )
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 10:09:13
      Beitrag Nr. 24.473 ()
      William Langewiesche

      GRÜNE ZONE, BAGDAD
      Die amerikanische Besatzungspraxis und das wachsende Chaos im Irak

      (Auszug / LI 67)

      Die Grüne Zone liegt wie ein kleines Amerika im Herzen von Bagdad. Früher war es das Sanktuarium von Saddam Hussein und seinen treusten Anhängern – ein Villenbezirk mit Palästen und Denkmälern in einer parkähnlichen Anlage, die sich in einer Schleife des Tigris inmitten der zerstörten Stadt über sechs Quadratkilometer erstreckt. Während der 35 Jahre andauernden Diktatur der Baath-Partei war sie weder durch Tore geschützt noch eigens umgrenzt. Das war auch nicht nötig, da die Öffentlichkeit einen ausgeprägten Überlebensinstinkt besaß und von selbst verstand, daß hier ungeschriebene Regeln galten. Die Grüne Zone war Saddam Husseins Zentrum der Macht. Man konnte sie auf den drei oder vier großen Alleen durchqueren, die für den allgemeinen Verkehr freigegeben waren, und dabei über das ruhmreiche Regime sinnieren, doch sich länger dort aufzuhalten und umzuschauen, war nicht ratsam. Besaß man ein Auto und hatte eine Reifenpanne, fuhr man auf den Felgen weiter und sorgte dafür, daß es auch jeder mitbekam. Ich kenne einen jungen Mann, Sohn eines ehemaligen Beamten, der dort einmal auf der Straße gewendet hat und deshalb wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet wurde; man verhörte ihn, bis sein Vater einschritt und erklärte, daß der Junge unschuldig und bloß ein kleiner Taugenichts sei. Ach ja, die Jugend.

      Seither hat sich viel geändert. Die Dritte Infanteriedivision der US-Armee kämpfte sich im April 2003 unter schweren Verlusten auf irakischer Seite in die Grüne Zone vor, deren einst privilegierte Bewohner Hals über Kopf flohen und dabei Haus und Hof räumten, weshalb sich die Gegend für eine Nutzung durch die Amerikaner geradezu anbot. Später allerdings sollte sich der Entschluß, die Regierung der Besatzungsmacht im Zentrum der Stadt einzurichten und in eben jenen Gebäuden unterzubringen, die bislang von der Diktatur genutzt wurden, als gravierender Fehler erweisen – einer von vielen Fehlern, die in der Arroganz des Know-how der Yankees und in ihrem merkwürdigen Unvermögen wurzelten, das Ende der Flitterwochen und jene Feindseligkeit vorherzusehen, die selbst die aufgeklärteren unter den Invasoren provozieren sollten.

      Damals glaubte man, dem irakischen Volk entgegenzukommen, und obwohl die Alleen gesperrt waren, der Verkehr davor sich staute und Iraker, die in die Grüne Zone wollten, in ungeschützten Warteschlangen vor den Toren ausharren mußten, bis man sie durchsucht und ihre Identität überprüft hatte, hielt man all dies für eine vorübergehende Unannehmlichkeit, für die die Einheimischen doch sicherlich Verständnis aufbringen würden: Bagdad war zwar nicht vollständig gesichert, würde es aber in Kürze sein, sobald Demokratie und Kapitalismus Fuß gefaßt hatten.

      Außerdem fand man das Leben innerhalb der Grünen Zone nahezu so anstrengend wie das Leben draußen. Es war staubig und unbequem, Stromversorgung und Klimaanlagen waren unzureichend, und bis auf den Vorrat, den sich Saddam Husseins Sohn Uday zugelegt hatte, gab es anfangs nicht einmal genügend Alkohol. Der Boden war mit Granatsplittern, darunter auch scharfe Munition, übersät. Manche Gebäude waren von Bomben oder einer Tomahawk getroffen worden, überall lagen Schutt und Geröll.

      Eine Aufräummannschaft hatte sich an die Arbeit gemacht, aber es gab noch viel zu tun. Im Palast der Republik, der als Einsatzzentrum diente, drängten sich amerikanische und alliierte Beamte, die auf Feldbetten schliefen, wie irrsinnig arbeiteten und trotz des unzureichenden Computernetzes ihr Bestes zu geben versuchten. 54 Iraker lagen gegenüber unter einem Sandparkplatz begraben, aber auch das sollte nur vorübergehend sein. Die Flotte der über ihnen abgestellten blitzenden neuen Geländewagen wurde häufig genutzt, da man täglich zu den über die ganze Stadt und im angrenzenden Land verteilten Büros und Wiederaufbauprojekten fuhr. Die Koalitionssoldaten schafften es zwar nicht, für ein Ende der Kämpfe zu sorgen, trotz allem war es jedoch eine optimistische Zeit.

      Was als nächstes geschah, schien unvermeidlich und war unabhängig davon, wer im fernen Amerika das Sagen hatte – Republikaner oder Demokraten – , sondern eher organisches Ergebnis des erzwungenen Zusammenlebens zweier so radikal verschiedenen Völker auf engstem Raum, Seite an Seite in Bagdad. Draußen die arabischen Iraker, die nach Jahrzehnten totalitärer Herrschaft eher unsicher, mißtrauisch und opportunistisch waren, drinnen die Amerikaner, die sich vielleicht zu sicher fühlten – von Wohlstand und nationaler Macht verwöhnt, selbstbewußt und verhätschelt von der Aussicht auf ein Leben in Sicherheit. Sie waren in erster Linie keine Soldaten, unterstanden aber dem Pentagon und hatten politisch keine andere Wahl, als das Konzept der „erzwungenen Protektion“ zu übernehmen und zum höchsten Gut zu erklären. Mit jedem Nadelstich des irakischen Widerstandes – mit jeder Ermordung eines Kollaborateurs, jeder ziellos abgeschossenen Rakete, jeder Granate, die aus der Stadt herüberflog und harmlos im Innern der Grünen Zone explodierte – wurden die Kontrollen strenger, und die Grenze wuchs zu einer schwer bewachten, hohen, zwölf Kilometer langen Betonmauer heran. Das entging den aufständischen Irakern nicht, außerdem verfügten sie über genügend erfahrene Mudschaheddin, die ihnen diese Dynamik erklärten und sie zu weiteren Angriffen ermunterten, ohne daß sie dabei einen übergeordneten Plan verfolgt hätten. Für derlei Angriffe brauchte man keinen großen Rückhalt in der Bevölkerung, doch nahm die öffentliche Unterstützung stetig zu. Das amerikanische Engagement ließ nach und damit auch die Effektivität der amerikanischen Initiativen. Das wußten selbst die Amerikaner. Selbst innerhalb der Grünen Zone nannten sie ihre Bleibe spöttisch nur die „Blase“, trotzdem zogen sie sich unwillkürlich in ihr Inneres zurück. Über mangelnde Planung im Vorfeld der Invasion ist viel gesagt worden, doch sollte sich die später einsetzende Isolierung als gleichgroßes Problem erweisen. Es ist ein bekanntes Paradox, daß Mauern, die schützen, auch einengen können.

      Innerhalb dieser Mauern liegt ein Ort, wie es ihn in den Vereinigten Staaten nirgendwo gibt. Private Villen schmiegen sich entlang des Tigris in den Schatten einer üppigen Oase. Es ist ein vollkommenes, nahöstliches Paradies, ein Traumreich aus Gärten und Teichen, in dem verzierte Brücken künstliche Bachläufe überqueren. Einige Villen wurden von ihren früheren irakischen Eigentümern wieder in Besitz genommen, von zurückgekehrten Exilanten, doch die meisten Grundstücke haben flinke amerikanische Agenturen und Firmen an sich gerissen – die wahren Gewinner im Kampf um die Häuser der Grünen Zone, der gleich nach Bagdads Sturz einsetzte. In jedem Krieg gibt es Menschen, denen es gelingt, ein angenehmes Leben zu führen. Sitzt man an einem lauen Abend im Villenbezirk und gönnt sich ein Glas Wein und eine Zigarre, könnte man fast vergessen, wo man ist. Das geht natürlich nicht. Der Villenbezirk ist klein, und der Lärm der Explosionen ist nicht zu überhören.

      In einer anderen Gegend der Grünen Zone wohnen Hausbesitzer anderer Art. Sie – die Armen Bagdads und seit langem gewohnt, auf der Straße zu überleben – machten sich das Chaos um Saddam Husseins Niederlage zunutze, um eilends eine nicht ganz so grüne Wohngegend in Beschlag zu nehmen, die nur wenige Stunden zuvor von der Elite der Baath-Partei aufgegeben worden war. Die ersten waren echte Pioniere. Noch während die Bomben fielen und Granaten explodierten, erhoben sie Anspruch auf leere Häuser und ließen schnell Freunde und Familie nachkommen. Da sie weder Anhänger noch Verbündete des alten Regimes waren, wußten die Amerikaner nicht, mit welchem Recht sie vertrieben werden sollten, und später versuchten sie es nicht mehr. Niemand weiß, wie viele dieser Iraker heute in der Grünen Zone leben, doch schätzt man ihre Zahl auf etwa 5000. Ein oder zwei Dutzend leben in Häusern, die für fünf Bewohner gedacht waren, und Armut und Übervölkerung machen diesen Bezirk zum Slum der Grünen Zone. Manche Männer verrichten Handlangerdienste, verkaufen Limonade oder irgendwelchen Tinnef an Straßenständen, doch alle haben sie gelernt, die Kontrollen zur Grünen Zone zu passieren und stets auf die sich ständig ändernden Anforderungen vorbereitet zu sein. Sie sind der Anlaß für die Sorgen um den Feind im Innern, doch die Kinder sind reizend, die Erwachsenen ruhig und unaufdringlich, und so herrscht ein verhaltenes Miteinander.

      Letztlich aber ist in der Grünen Zone derart viel Platz, daß die beiden Gruppen nebeneinanderleben können, ohne allzu oft aufeinanderzutreffen. Ein Großteil der Grünen Zone ist einfach leer, in vielen Gegenden stehen bloß irgendwelche Denkmäler herum. Meist sind die Denkmäler militärischer Art und langweilig. Das Bekannteste ist wohl das Denkmal der beiden übergroßen Paare gekreuzter Schwerter, mit denen die martialische Pracht jenes Exerzierfeldes unterstrichen werden sollte, auf dem Saddam Hussein unter einem offenen, doch klimatisierten Stand die Truppenparade abzunehmen pflegte. Die gekreuzten Schwerter sind zur Touristenattraktion geworden, Hintergrund zahlloser Schnappschüsse. Andere, nützlichere Machwerke stehen weit verteilt in einer Landschaft aus Bäumen, Gras und Sand: die pompös modernistischen Regierungsbauten, darunter die Gebäude für die Nationalversammlung, den Ministerrat, das Hauptquartier der Baath-Partei sowie noch ein Dutzend anderer Häuser, einst der Stolz des totalitären Regimes. Manche kann man noch nutzen, andere sind nur noch zerbombte Betonhüllen.
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      schrieb am 17.09.05 10:15:37
      Beitrag Nr. 24.474 ()
      Eliot Weinberger

      WAS ICH HÖRTE VOM IRAK

      (Auszug LI / 68)

      (…)

      Ich hörte Oberst Gary Brandl sagen: „Der Feind hat ein Gesicht. Er heißt Satan. Er ist in Falludscha, und wir werden ihn vernichten.“

      Ich hörte einen Marinekommandeur zu seinen Männern sagen: „Sie werden für Dinge nicht verantwortlich gemacht, wie sie im nachhinein sind, sondern wie sie Ihnen aktuell erschienen. Wenn Sie im guten Glauben feuern, um sich und Ihre Männer zu schützen, handeln Sie genau richtig. Es macht nichts, wenn wir später herausfinden, daß Sie eine Familie unbewaffneter Zivilisten ausgelöscht haben.“

      Ich hörte Oberstleutnant Mark Smith sagen: „Wir gehen dahin, wo die Bösen leben, und wir töten sie in ihrem Postbezirk.“

      Ich hörte, daß 15 000 US-Soldaten in Falludscha einmarschierten, während Flugzeuge 500-Pfund- Bomben auf „aufständische Ziele“ warfen. Ich hörte, sie zerstörten das Notfallkrankenhaus Nazzal im Stadtzentrum, wobei zwanzig Ärzte umkamen. Ich hörte, sie besetzten das Allgemeine Krankenhaus Falludscha, das die Militärs ein „Propagandazentrum“ genannt hatten, weil es über zivile Opfer berichtete. Ich hörte, daß sie alle Mobiltelefone konfiszierten und den Ärzten und Ambulanzen verboten, den Verwundeten zu helfen. Ich hörte, sie bombardierten das Kraftwerk, um die Stadt zu verdunkeln, und daß das Wasser abgestellt wurde. Ich hörte, daß an jedem Haus und Laden ein großes rotes „X“ auf die Tür gesprüht wurde als Zeichen, daß es schon durchsucht war.

      Ich hörte Donald Rumsfeld sagen: „In dieser Stadt haben unschuldige Zivilisten jede nötige Anleitung, wie sie Schwierigkeiten vermeiden können. Es wird keine große Zahl Zivilisten getötet werden, schon gar nicht von US-Streitkräften.“

      Ich hörte, daß es in dieser Stadt der 150 Moscheen keine Rufe zum Gebet mehr gibt.

      Ich hörte Muhammad Aboud erzählen, wie er, außerstande, sein Haus zu verlassen, um ein Krankenhaus aufzusuchen, seinen neunjährigen Sohn habe verbluten sehen, und daß er, außerstande, sein Haus zu verlassen, um auf einen Friedhof zu gehen, seinen Sohn im Garten begraben habe.

      Ich hörte Sami al-Jumali, einen Arzt, sagen: „In Falludscha gibt es keinen einzigen Chirurgen. Gerade ist mir ein 13 Jahre altes Kind unter den Händen gestorben.“

      Ich hörte einen amerikanischen Soldaten sagen: „Wir werden Herz und Verstand der Menschen von Falludscha gewinnen, indem wir die Stadt von den Aufständischen befreien. Das tun wir, indem wir in den Straßen patrouillieren und den Feind töten.“

      Ich hörte einen amerikanischen Soldaten, einen Bradley-Kanonier, sagen: „Im Grunde suchte ich nach sauberen Wänden, also, ohne Löcher drin. Und dann machten wir da Löcher rein.“

      Ich hörte Farhan Saleh sagen: „Meine Kinder sind hysterisch vor Angst. Sie sind von dem Geräusch traumatisiert, aber man kann sie ja nirgends hinbringen.“

      Ich hörte, daß die US-Truppen Frauen und Kindern gestatteten, die Stadt zu verlassen, daß aber alle „Männer im wehrpflichtigen Alter“, also von 15 bis 60, bleiben müßten. Ich hörte, daß weder Nahrungsmittel noch Medikamente in die Stadt gelassen würden.

      Ich hörte das Rote Kreuz sagen, daß mindestens 800 Zivilisten umgekommen seien. Ich hörte Ayad Allawi sagen, daß es in Falludscha keine zivilen Opfer gebe.

      Ich hörte einen Mann namens Hammad sagen: „Die werfen so komische Bomben ab, von denen Rauch wie ein Atompilz aufsteigt. Dann fallen kleine Stückchen mit langen Rauchfahnen aus der Luft.“ Ich hörte ihn sagen, daß bei der Explosion von Stücken dieser Bomben große Feuer entstanden, die die Haut verbrannten, selbst wenn man Wasser darauf schüttete. Ich hörte ihn sagen: „Daran litten die Leute so sehr.“

      Ich hörte Kassem Muhammad Ahmed sagen: „Ich habe gesehen, wie sie Verwundete auf der Straße mit dem Panzer überrollten. Das ist so oft passiert.“

      Ich hörte einen Mann namens Khalil sagen: „Sie haben Frauen und Männer auf der Straße erschossen. Dann haben sie alle erschossen, die ihre Leichen holen wollten.“

      Ich hörte Nihida Kadhim, eine Hausfrau, sagen, als sie schließlich wieder in ihr Haus durfte, habe sie eine Botschaft mit Lippenstift auf ihrem Wohnzimmerspiegel gefunden: „FUCK IRAQ AND EVERY IRAQI IN IT.“

      Ich hörte General John Sattler sagen, die Zerstörung Falludschas habe „dem Aufstand das Rückgrat gebrochen“.

      Ich hörte, drei Viertel von Falludscha seien in Schutt und Asche gelegt. Ich hörte einen amerikanischen Soldaten sagen: „Ist schon irgendwie schlimm, daß wir alles zerstört haben, aber wenigstens haben wir ihnen die Möglichkeit zu einem Neuanfang gegeben.“

      Ich hörte, daß nur fünf Straßen nach Falludscha geöffnet blieben. Alle anderen würden mit „Sandwällen“, mit Erdbergen, abgesperrt. An den Zugangsstellen werde jeder photographiert; jedem würden Fingerabdrücke abgenommen und die Iris gescannt, bevor er einen Ausweis bekomme. Alle Bürger müßten den Ausweis jederzeit gut sichtbar tragen. Keine Privatautos – die Fahrzeuge für Selbstmordanschläge – seien in der Stadt gestattet. Alle Männer würden zu „Arbeitsbrigaden“ zusammengestellt, um die Stadt wieder aufzubauen. Sie würden bezahlt, aber die Teilnahme sei Pflicht.

      Ich hörte Muhammad Kubaissy, einen Ladenbesitzer, sagen: „Ich suche noch immer nach dem, was sie Demokratie nennen.“

      Ich hörte einen Soldaten sagen, er habe mit seinem Priester über das Töten von Irakern gesprochen und daß der Priester ihm gesagt habe, es sei in Ordnung, für seine Regierung zu töten, solange er keinen Gefallen daran finde. Nachdem er mindestens vier Männer getötet hatte, hörte ich den Soldaten sagen, er habe zunehmend Zweifel: „Verdammt, wo hat Jesus gesagt, es ist in Ordnung, für die Regierung Leute zu töten?“
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      schrieb am 17.09.05 11:37:05
      Beitrag Nr. 24.475 ()
      Ich hörte, dass viele iraker froh über saddam hinter gittern sind.

      Ich hörte,dass dieses land von ausländischen terroristen heimgesucht wird, weil sie eine westliche, rationale und sich weiterentwickelnde gesellschaftsform nicht ertragen wollen und könen.

      Ich hörte, dass ca. 1/3 der iraker, imbesonderen die kurden, sich endlich von dem terrorregime des irakischen despoten und giftgasmörders saddam befreit fühlen und froh über die presenz der amerikaner sind.

      Ich hörte, dass sich die irakische gesellschaft hin zu einer nach (den dortigen) verhältnisses fortschrittlichen demokratie entwickelt.

      Ich hörte, dass die irakische polizei und armee immer erfolgreicher wird, sich ihre gegner herauszufischen und zu liquidieren.

      usw.usw...
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 11:55:02
      Beitrag Nr. 24.476 ()
      [posting]17.933.651 von Nannsen am 17.09.05 11:37:05[/posting]nannsen

      es ist immer noch das Geschäft der Al Quaida, die es nicht hinnehmen kann, daß ihr das erklärte Ziel, Saudi Arabien unter die Kontrolle zu bringen, aus der Hand geschlagen wurde.

      Dadurch, daß der Irak pro- westlich wurde.

      Immer noch versuchen sie, dies zu verhindern, indem sie, nun wohl für alle erkennbar, Suuniten und Schiiten versuchen gegeneinander in Stellung zu bringen.

      Ohne einen anti- westlichen, paralysierten Irak ist der Sturz der Saudis nichts wert.

      Al Quaida hat verloren.
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      schrieb am 17.09.05 12:27:24
      Beitrag Nr. 24.477 ()
      moin sep,

      Aus sicht der heutigen und zukünftigen mittelfristigen ( 20-30J.) versorgungslage mit öl erscheint mir die jetzige amerikanische strategische und militärische position in diesem gebiet zur rechtzeitigen absicherung ihrer vitalen lebensinteressen( und unserer) hinsichtlich einer abgesicherten, zukünftig sicher noch unsicher werdenden ölversorgung für alle, im besonderen der mit amerika und uns konkurrierenden neuen Wirtschaftsräume wie china etc.
      nachträglich beurteilt als vorausschauend und auch erfolgreich.

      Nach lage der dinge war und ist das rechtzeitige abstecken dieser öl-und interessenclaims als vitales amerikanisches Einflussgebiet ein für die globale zukunft friedenssichernder akt gewesen.

      Die usa haben m.e. politisch richtig und rechtzeitig mit ihrer noch vorhandenen militärischen überlegenheit und der noch alleinigen interventionsfähigkeit lebenswichtige reviere mit der eigenen duftmarke markiert, bevor diese von später dazu militärisch befähigten mächten wie china gesetzt werden können.

      Zunächst insgesamt eine gute und friedenserhaltene entwicklung für unsere westlichen industrie- und überlebensgesellschaften.
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 13:30:03
      Beitrag Nr. 24.478 ()
      [posting]17.934.003 von Nannsen am 17.09.05 12:27:24[/posting]sehe ich ganz genau so.

      Nochmals unterstreichen würde ich, daß dies in unserem europäischen Interesse geschah, und nicht lediglich im Interesse der USA. Das Interesse der USA war hauptsächlich dadurch betroffen, daß mit einem Wegbrechen der Öl- Versorgung den Amerikanern ein Wegbrechen ihrer Handelspartner Europa und Asien drohte. Das konnten die nicht hinnehmen, auch dann nicht, wenn sich einige Populisten, hauptsächlich aus Europa, dabei gegen die USA stellten.

      Die USA, (eigentlich Kanada) sind bei den derzeitigen Ölpreisen in der Lage, ihre Ölsände abzubauen und verfügen damit über eine Reserve, die höher ausfällt als das, was Saudi- Arabien, Irak und Iran zusammen vorweisen können. Das wird auch immer wieder vergessen.

      Naja, was sag ich: vergessen. Es handelt sich wohl nicht um Vergessen.

      Fehlerhaft haben die USA sich nur in Bezug auf das verhalten, was man Powell zuschreiben muß. Zu lange gewartet, zu viel Wert auf eine mögliche, erneute Zustimmung im Sicherheitsrat gelegt, zu viel Zauderei. Typisch General, der als Diplomat Angst hat, zu schnell zugeschlagen zu haben.

      Und sich dadurch in diese MVW- Diskussion begeben hat, die plötzlich von der UNO aufgedrängt wurde. Das war völlig sekundär, hat viel Zeit gekostet, die den heimlichen und unheimlichen Saddam- Freunden in die Hand spielte.

      Es ist gut, daß im Irak kein Mann mehr am Hebel sitzt, der den Westen unter Druck setzen möchte. Denn der Westen, das sind wir. Auch wenn nun dort, ein Haus weiter, wieder jemand ans Ruder gekommen ist, der den Westen unter Druck setzen möchte. Mit Uran- Anreicherung. Mit einer Atom- Bombe, die er gleich an alle arabischen Länder verteilen will.

      Langfristig wird Europa ein unsicherer Platz sein, vor allem wegen unserer eigenen Dummheit. Diese tritt vielleicht am besten zu Tage anläßlich der Äußerungen des designierten Außenministers, welcher den Iranern die Atom- Bombe auch gleich zugestehen will.

      Das ist also die Paarung, mit der wir es hier zu tun haben: Angewiesen auf durch die USA freigekämpfte Energie, mit Islamisten an der von uns hingehaltenen Kehle, geschlagen mit Politikern, bei denen man nur schwer ausmachen kann, ob der Populismus, oder aber die Dummheit das hervorstechendste Merkmal ist.

      Wenn man die tatsächlichen Diskussionen in diesem Land verfolgt, dann kann man nur sagen: gespenstisch.
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 13:34:45
      Beitrag Nr. 24.479 ()
      [posting]17.733.945 von knallgas am 30.08.05 22:48:06[/posting]Winzig-kleiner Nachtrag zu meinem letzten Posting an jenem Tag in diesem Thread, weil ich mich im Urlaub in einer weitgehend internetfreien Zone "Muräniens" (frei zitiert nach J. v. d. Lippe und Helge Schneider) befand und so den darauffolgenden netten Dialog über den Untergang von "the big easy" zum Glück nicht miterlebt habe:

      Nein, lieber Knallgas,
      die ersten Massengräber im Irak wurden nicht erst nach dem Golfkrieg Nr. 2 um Kuwait angelegt (ich zähle den Krieg Irak gegen Iran in den 80er Jahren übrigens schon als Golfkrieg Nr. 1, so daß es sich nach meiner Zählung im Moment um Golfkrieg Nr. 3 handeln könnte), sondern schon in den 70er Jahren, als all wir Europäer noch diesem freundlich lächelnden Herrn Hussein noch unsere Brücken und Insektizid-Fabriken verkauft haben, ohne uns groß darüber Gedanken zu machen, warum es in einem Wüstenland mit nur zwei großen Flüssen nur so viel Insekten geben könnte, daß man für deren Bekämpfung mehrere Dutzend Chemiefabriken braucht.
      Wenn du, lieber Knallgas, diese nette kleine Liste auf ein neues aufmerksam durchliest, wirst Du feststellen, daß die ersten "eher heimlichen Massenbestattungen" schon mindestens in den 70er Jahren insbesondere an Kurden und Schiiten vorgenommen wurden und nicht erst nach dem Krieg gegen Kuwait.

      http://afhr.org/download/deutsch.pdf

      Es hat nur damals noch niemanden interessiert, weil Saddam unser aller Mann gegen die kommenden Mullahs im Iran war.
      Habt Ihr nicht noch ein paar schöne lustige alte Fotos vom händeschüttelnden Saddam mit Chirac, Rumsfeld und unserem damaligen Verteidigungsminister oder einem unserer Staatssekretäre wie dem, der gerade wegen so einer Waffenschmiergeldlappalie verknackt worden ist?
      Komisch, daß in der Erinnerung der meisten Extrem-Linken immer nur Rumsfeld die Hand Saddams schüttelt und Chirac und unsere Staatssekretäre aus dem Verteidigungs- und Entwicklungshilfeministerium (wg. der deutschen Chemiefabriken gegen die vielen Insekten!) immer vergessen werden. Muß so ein extrem-linker Reflex sein ...

      In jedem Fall: Vielen Dank für die gefällige Beachtung dieses Postings!

      Ich wünsche allen im übrigen noch einen schönen Wahltag morgen, auf daß wir ab Montag alle in blühenden Landschaften aufwachen und wie die Maden im Speck leben dürfen.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 13:52:01
      Beitrag Nr. 24.480 ()
      [posting]17.934.572 von Auryn am 17.09.05 13:34:45[/posting]hat jemand Speckmaden versprochen?
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 13:55:56
      Beitrag Nr. 24.481 ()
      [posting]17.934.686 von Sep am 17.09.05 13:52:01[/posting]Ähm, naja, nicht so direkt, aber von den Wahlkampfreden her und so ... müßte man das doch erwarten dürfen
      -
      Hoffen wir denn nicht alle irgendwie auf ein neues Wirtschaftswunder und das kommende Schlaraffenland?
      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 14:59:17
      Beitrag Nr. 24.482 ()
      na sep und nannsen,kommt euer killergen wieder mal zum vorschein.
      man darf es auch hoffentlich anders als ihr sehen,und so sehe ich das europa sich immer mehr mit rußland verständigen wird,was energie und wirtschaft betrifft.
      die usa habe sich zu weit vorgewagt in asien,ihren anspruch auf weltherrschafft angemeldet,das kann nicht gutgehen.
      wer nicht für uns ist-ist gegen uns-welches arschloch hat sowas als demokratischem beschluss gefasst?,diesen trotteln eifert ihr auch geistig nach.
      die usa werden soviel zunder bekommen in zukunft wie sie es schon lange verdienen,und du kannst in brooklyn fahrrad fahren mit sharon zusammen.
      der nannsen kann sich mit aktien die wände tapezieren,so ist nun mal die menschliche fortentwicklung.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 15:20:53
      Beitrag Nr. 24.483 ()
      [posting]17.934.993 von endaxi am 17.09.05 14:59:17[/posting]Lieber endaxi,

      nach meinen Erfahrungen in Osteuropa (ohne Rußland) kannst Du ein gesamteuropäisches Gegengewicht zu den USA vergessen.
      Kein Land wie Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien, die drei baltischen Staaten, etc. das jemals von Sowjettruppen besetzt war, wird meiner Meinung nach in den kommenden 30 Jahren jemals in einem Streit zwischen der EU und den USA auch nur einen Finger für die EU bewegen.
      Jede Annäherung der EU an Rußland wird wegen der Geschichte als "Appeasement-Politik" gegenüber Rußland aufgefaßt werden und jede bessere Beziehung zwischen Berlin und Moskau wird wegen der Erinnerung an den Hitler-Stalin-Pakt ein Alarmsignal auslösen, gegen das man im Bewußtsein der Osteuropäer als Westeuropäer nicht ankommt.
      Die Millionen nach Sibirien Deportierter nach den Aufständen gegen die Russen sind nirgendwo vergessen, weil man erst in den letzten 10 bis 15 Jahren über ihr Schicksal in den jeweiligen okkupierten Ländern nachlesen kann. Die Gedenksteine dafür sind erst in den letzten 10 jahren errichtet worden und der Zweite Weltkrieg und der Kalte Krieg sind in Osteuropa viel präsenter als Du dir in deinen schlimmsten Alpträumen vorstellen kannst.
      Sieh Dir nur die Reaktion Polens und der baltischen Länder auf unser letztes Gasgeschäft mit Moskau an:
      http://www.n24.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/artikel/2005…
      Man befürchtet immer in Polen eine weitere Achse Berlin-Moskau, die sofort durch eine Gegenachse mit Washington durchkreuzt werden wird.
      Es gibt keine wirkliche Versöhnung der osteuropäischen Völker mit den Regierungen Rußlands in absehbarer Zeit, tut mir leid.
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 15:21:38
      Beitrag Nr. 24.484 ()
      nannsen,

      du hast die Interessen der USA am Golf richtig beschrieben.
      bisher haben die USA ihre Interessen mit ner mächtigen Flottenpräsenz in den Gewässern und anderen nichtmilitärischen Mitteln verteidigt. dazu kam nach ´90 ne Militärpräsenz in einigen arabischen Staaten.
      viele finden, dass damit die Interessen ausreichend geschützt waren.
      dass bereits die Militärpräsenz in SA, Kuwait usw. terrorismusfördernd war, also kontraproduktiv zu den US-Interessen, wird ebenfalls behauptet.

      dies alles tangiert dich nicht. der herkömmliche Schutz der US-Interessen war für dich nicht ausreichend - hmhmhmhmhm.

      dass du den Irak-Einsatz aber als "erfolgreich" betrachtest, ist schon sehr blauäugig. :D
      dass davon eine "friedenserhaltende Entwicklung" ausgehen wird - da ist der fromme Wunsch Vater des Gedankens :laugh:



      nannsens Linie ist konsistent - im Gegensatz zu Sep. deswegen habe ich mit Sep immer wieder grössere Kollisionen, obwohl ich ihn als Diskussionspartner schätze :
      ......Das Interesse der USA war hauptsächlich dadurch betroffen, daß mit einem Wegbrechen der Öl- Versorgung....

      jeder weiss, wie empört Sep war, als die Parole "kein Blut für Öl" verbreitet wurde. als Kriegsgründe wurden von ihm - schon fast im täglichen Turnus :D - die Massenvernichtungswaffen, Durchsetzung der UN-Resolutionen, der regime change, Einführung von Freiheit und Demokratie usw. angegeben.
      von Öl war bei ihm niiiie die Rede....:rolleyes:

      das obige Zitat aus #255 belegt aufs Neue sein Manko an Glaubwürdigkeit.
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 15:22:40
      Beitrag Nr. 24.485 ()
      [posting]17.934.704 von Auryn am 17.09.05 13:55:56[/posting]Hoffen wir denn nicht alle irgendwie auf ein neues Wirtschaftswunder und das kommende Schlaraffenland?

      meine Wünsche sind viel bescheidener. Mir langt es, wenn Schröder abgewählt wird.

      Mehr kann die Demokratie nicht leisten. Erfolglose abwählen. Und es mit dem/der nächsten versuchen. Und wenn der/die es ebenfalls nicht schaffen, nun gut, dann wird sie/er eben beim nächsten Male eben auch wieder abgewählt.

      Von Speckmaden, Schlaraffenland oder Wirtschafswunder ist da wirklich keine Rede. Andererseits: Von dummen Sprüchen kann das deutsche Volk nicht leben.
      Avatar
      schrieb am 20.09.05 20:56:31
      Beitrag Nr. 24.486 ()
      Die "Befreiungsarmee" entpuppt sich als das, was sie ist, eine neokoloniale Besatzertruppe, für die Recht ist, was den Besatzern dienlich erscheint.


      20.09.2005 18:57 Uhr


      Irak

      Briten stürmen Gefängnis

      Die gewaltsame Befreiung zweier britischer Soldaten aus irakischer Haft hat vermutlich Auswirkungen auf Pläne der Regierung in London, einen Teil des britischen Truppenkontingents bis zum kommenden Frühjahr aus dem Süd-Irak abzuziehen.
      Von Wolfgang Koydl

      London – Die blutigen Zusammenstöße mit überwiegend jugendlichen Demonstranten in Basra werfen zudem ein Schlaglicht darauf, dass sich die Sicherheitslage in der zweitgrößten Stadt des Irak dramatisch verschlechtert hat.

      Die Ausschreitungen hatten begonnen, als britische Soldaten mit Warrior-Panzern das Gefängnis von Basra stürmten, um zwei ihrer Kameraden zu befreien, die zuvor von Angehörigen der schiitischen Mahdi-Armee festgenommen wurden.

      Die beiden Soldaten hatten arabische Kleidung getragen und waren offensichtlich Angehörige einer Spezialeinheit, die inkognito in der Stadt operierte.


      "Barbarisch, grausam und unverantwortlich"
      Irakische Regierungsvertreter und der Gouverneur von Basra warfen dem britischen Militär vor, mit den Panzern eine Mauer des Gefängnisses niedergewalzt zu haben. Dadurch sei es Dutzenden von Häftlingen gelungen zu fliehen. Das Vorgehen der Briten sei „barbarisch, grausam und unverantwortlich“ gewesen, erklärte der Gouverneur der Provinz, Mohammed el-Waili....................
      http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/2/60941/
      Avatar
      schrieb am 20.09.05 20:59:23
      Beitrag Nr. 24.487 ()
      wieso, sie haben ihrem Ruf als "Befreier" doch alle Ehre gemacht......
      Avatar
      schrieb am 21.09.05 00:06:35
      Beitrag Nr. 24.488 ()
      Extremistenorganisation

      Al-Kaida-Lager offenbar nach Irak verlegt



      © AP Bild-Zoom-FunktionPostkarte-Sende-Funktion
      Ossama Bin Laden, Al Kaida-Anführer

      UN-Experten haben einen neuen Bericht zur Al-Kaida vorgelegt. Demzufolge soll sich die Extremistenorganisation die Gewalt im Irak zu Nutze gemacht haben, um in Afghanistan verloren gegangene Trainingslager zu ersetzen.

      Das im Irak herrschende Chaos erhöhe die Gefahr künftiger Anschläge beträchtlich, warnten die Experten in ihrem jüngsten Status-Bericht zur Al-Kaida und den ehemals in Afghanistan regierenden Anführern der Taliban. Der Bericht ist an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) adressiert. "Aus allen Teilen der Welt reisen Rekruten an und erwerben Fähigkeiten im Häuserkampf, Bau von Bomben, zur Ausführung von Mord und Selbstmordanschlägen", heißt es in dem Bericht. Wenn diese Kämpfer in ihre Heimatländer oder Wohnorte zurückkehrten und sich mit denen vor Ort zusammentäten, die selbst gut integriert seien, wachse durch diese Kombination die Gefahr erfolgreicher Anschläge erheblich.

      Bin Laden braucht neue abgehärtete Kämpfer
      Den bemerkenswertesten Erfolg habe Al-Kaida durch das Schmieden der Allianz mit dem Jordanier Abu Mussab al-Sarkaui erzielt, heißt es in dem Bericht der Experten unter Leitung des britischen Anti-Terror-Spezialisten Richard Barrett. Sarkaui führt den irakischen Zweig der radikalen Moslem-Gruppe an. Dieser habe Al-Kaida in einem gewissen Ausmaß geholfen, sich von den Verlusten in Afghanistan zu erholen. Von der Allianz profitierten beide Seiten. Al-Kaida-Chef Osama bin Laden könne für sich geltend machen, an einem Ereignis beteiligt zu sein, das im Mittelpunkt des Welt-Interesses stehe. Sarkaui sei dadurch in der Lage, neue Rekruten anzulocken.

      Bin Laden wisse, dass er diese neuen abgehärteten Kämpfer brauche, um zu demonstrieren, dass Al-Kaida die Macht hat, schwere Anschläge außerhalb von Konfliktzonen zu verüben, hieß es in dem Bericht. Zugleich lebten einige Tausend in Afghanistan ausgebildete Extremisten überall auf der Welt und gäben ihre dort erworbenen Kenntnisse weiter. Auf Grund dessen bestehe die Bedrohung durch Al-Kaida weltweit genauso weiter, wie zu jeder Zeit nach den Anschlägen am 11. September 2001 in den USA, heißt es in dem Bericht.

      Reuters
      Avatar
      schrieb am 21.09.05 10:33:19
      Beitrag Nr. 24.489 ()
      [posting]17.973.021 von Groupier am 21.09.05 00:06:35[/posting]eine gute Nachricht.

      Jede Konzentration, beispielsweise in Form eines Trainingslagers, eröffnet die Möglichkeit, Guantanamo aufzufüllen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 11:06:32
      Beitrag Nr. 24.490 ()
      neue Nachrichten zu den von sep herbeigesehnten "Trainingslagern"...



      ---------------------------------------------

      SPIEGEL ONLINE - 24. September 2005, 10:29
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,376393,00.html
      Gefangene im Irak

      Misshandlungsvorwürfe gegen US-Elitetruppe

      Die 82. Luftlandedivision gehört zum Besten, was das US-Militär zu bieten hat. Jetzt erhebt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch schwere Vorwürfe gegen die Elitetruppe. In einem Lager bei Falludscha sollen GIs irakische Gefangene schwer misshandelt haben.

      Washington - Human Rights Watch (HRW) zufolge haben Soldaten der 82. US-Fallschirmdivision irakische Häftlinge extremer Hitze oder Kälte ausgesetzt, ihnen nichts zu essen und zu trinken gegeben, sie nicht schlafen lassen, sie zu menschlichen Pyramiden aufgeschichtet oder sie brutal verletzt. "Die Schilderungen legen nahe, dass die Misshandlung von Gefangenen durch das US-Militär sogar noch weiter verbreitet ist als bislang zugegeben wurde, selbst unter Soldaten, die zu den bestausgebildeten, meistausgezeichneten und hochgeachteten Einheiten der Armee gehören", stellte Human Rights Watch in dem Bericht "Leadership Failure: Firsthand Accounts of Torture of Iraqi Detainees by the U.S. Army`s 82nd Airborne Division" fest, zu Deutsch: "Versagen der Führung: Berichte aus erster Hand über Folterungen von irakischen Gefangenen durch die 82. Luftlandedivision der US-Armee".

      Zu den Zeugen gehören zwei Unteroffiziere und ein Hauptmann der Division, die in der in der Militärbasis "Mercury" (FOB Mercury) bei Falludscha Dienst taten. Der Missbrauch von sogenannten "PUCs" ("persons under control"), wie die Soldaten die Gefangenen nennen, habe teilweise einfach dazu gedient, bei den Soldaten "Stress abzubauen", hieß es in dem HRW-Bericht.

      "Jeder im Lager hat gewusst, dass man nur in ein PUC-Zelt gehen musste, wenn man seinen Frust loswerden wollte", sagte ein Unteroffizier der Organisation. "Es war eine Art Sport." Einer seiner Kameraden habe sich von einem Häftling einen Baseballschläger aus Metall geben lassen; dann habe er ihm befohlen, sich vornüber zu beugen und ihm das Bein mit dem Schläger gebrochen.

      "Solange es keine toten PUCs gegeben hat, ist das eben vorgekommen", berichtete ein weiterer Unteroffizier. "Wir haben Gerüchte von PUCs gehört, die gestorben sind, also haben wir aufgepasst. Wir haben es bei gebrochenen Armen und Beinen und so einem Mist belassen." Die von HRW zitierten Misshandlungsfälle bezogen sich auf den Zeitraum von September 2003 bis April vergangenen Jahres; die betroffenen Soldaten gehörten demnach dem I. Bataillon des 504. Regiments der 82. Fallschirmdivision an.

      Zumindest der zitierte Hauptmann habe wiederholt versucht, die Misshandlungen an höhere Stellen zu melden, berichtet HRW. Er sei dort aber nicht zur Kenntnis genommen, sondern vielmehr ermahnt worden, an seine Karriere zu denken. :eek: Ein Armeesprecher sagte, eine interne Ermittlung sei eingeleitet.

      Kriegsgefangene unterstehen den Regeln der Genfer Konventionen, die zum Schutz der Menschlichkeit dienen. Den Konventionen zufolge müssen Kriegsgefangene vor "Gewalttätigkeit oder Einschüchterung, Beleidigung und öffentlicher Neugier" geschützt werden. Sie haben "Anspruch auf Achtung ihrer Person und ihrer Ehre".



      -------------------------------------------------


      Übrigens...

      "Menschenpyramiden" klingt sooo harmlos....

      führen aber dummerweise oft zum Ersticken oder zu schweren Hirnblutungen.
      Wer es nicht glaubt, sollte mal zuunterst liegen und einfach mal 10 Kumpel bitten, sich alle auf ihn drauf zu legen. Danach schwindet seine Begeisterung für die abartige "demokratische US-Morgengymnastik" .

      Inzwischen dürften die uS-Truppen genügend menschen massakriert, verkrüppelt und gedemütigt haben, um flächendeckenden unendlichen Hass über Jahrzehnte erzeugt zu haben.

      Die und ihre irakischen Marionetten werden das nie gewinnen, ohne das irakische Volk auszurotten.

      Am Ende werden wieder die berühmten Hubschrauber von einer US-"Botschaft" aufsteigen.

      Ich befürchte, egen des Ölreichtums wir der Irak oder auch der Iran das Erste LAnd dieser Erde sein, wo eines TAges atomare waffen von den Besatzern eingesetzt werden.

      derzeit werden systematisch alle Dörfer im Grenzgebiet Irak/Syrien, von denen angeblich illegaler Grenzverkehr ausgeht, für völlige vernichtung vorgesehen. Ein Irakischer general hat das ganz offen verlauten lassen.

      Nur der Diktator des Irak hat sich geändert, die verhältnisse im Irak keineswegs - im Gegenteil.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 11:52:36
      Beitrag Nr. 24.491 ()
      #266 Schon eigenartig wer sich hier für konzentrationslager ausspricht und gut heisst,es ist unser Sep,der mit seinem nimmer müde erhobene zeigefinger bei anderen zur stelle ist.
      Er mag zwar antisemitismus experte sein,aber sein sadisten gen für volk und mutterland, ist schwierig von diversen typen der zeitgeschichte zu unterscheiden.
      Ein geistiger schreibtischtäter der sich nicht für Zyklon B
      ausspricht,aber das konzentrationslager Guantanamo als "Trainingslager" zu benennen beliebt.
      Ohne zweifel " dummheit macht frei" vor jeder verantwortung,glaubt er doch an das gute der konzentration,er verdrängt nur im guten glauben wie andere vor ihm.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 12:56:17
      Beitrag Nr. 24.492 ()
      [posting]18.017.652 von endaxi am 24.09.05 11:52:36[/posting]Wer Guantanamo, wie hier leider bisher unkommentiert geschehen, meint, konzentrationslager als vergleich heranzu ziehen zu dürfen, hat sehr milde ausgedrückt entweder nie etwas von den zuständen in derartigen lagern und den zweck von konzentrationslager erfahren.

      Nur dies wäre für mich eine nachvollziehbare erklärung.

      Leider zeigt aber die gleichzeitige hämische diffamierung eines andern users, dass hier unter heranziehung dieses lagervergleichs dieser user in eine bestimmte ecke gestellt werden soll.

      Ich bin erstaunt darüber, was hier an diesem wallstreet board inzwischen alles von den beaufsichtigenden mods, durchgelassen wird.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 13:46:24
      Beitrag Nr. 24.493 ()
      [posting]18.017.868 von Nannsen am 24.09.05 12:56:17[/posting]Nannsen, laß ihn machen, diese Kanaille. Eine schiere Haß- Gestalt nach dem Motto: ich hasse, also bin ich. Von dem ist hier noch nie etwas anderes gekommen als seine tölpelhaften Versuche, andere diffamieren zu wollen. Seit Jahren übt er, sich darin optimieren. So ist das halt, wenn einer zu blöde ist, seine Vernichtungsphantasien wenigstens vernünftig z artikulieren. Da ihn hier niemand dabei einbremst, wird er sich irgendwann in den Bergen seines eigenen geistigen Unrats zersetzen.

      Es sind fast schon sammelnswerte Beiträge, welche die Grenzen menschlicher Schutzwürdigkeit aufzeigen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 14:43:26
      Beitrag Nr. 24.494 ()
      #269 Verehrter Herr Nannsen,natürlich war ich ebenso wie Sie erstaunt was dieser User Sep im posting #266 wiedergeben konnte.
      Einen vergleich zu einem Konzentrationslager bin ich lediglich dem User Sep gefolgt,um verwechslungen auszuschliessen mit der Nazizeit,habe ich dem schreibtischtäter doch eine aversion gegen Zyklon B unterstellt.
      Nun lässt sich also darüber streiten ob Guantanamo als ein "Trainingslager" korrekt zu bezeichnen ist,oder die pein für betroffene personen in etwa die selbe Physische gewalt wie anno damals bedeutet.
      Willst du für solch eine person einen freibrief seiner perversen ansichten verlangen,bzw. gegen andere die nötige erwiderung einer zensur unterlegen lassen?.
      Unglaublich was sich dieser Sep hin und wieder erlaubt unter einem gewissen schutzmäntelchen,dieser anti-anti-geist im konzentriertem stil was er unter freiheit und demokratie versteht.
      Sehr gerne würde ich hier diskusionsbedarf mit anderen Usern sehen, einschliesslich der moderatoren ,wer hier sich die entgleisung in wirklichkeit leistet.
      natürlich wäre mir auch der Zentralrat der Juden in Deutschland zu seiner ansicht in #266 willkommen,,dasmit ich auch mal das gras wachsen höre, was so alles die anti-aufsichts-pflicht für sich im anspruch nimmt.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 14:47:14
      Beitrag Nr. 24.495 ()
      #270 Sep,l von dir Kanaile genannt zu werden is für mich eine auszeichnung,dich zu diffamieren ist allerdings nicht möglich,es fehlt lediglich die optimierung deiner person in ihrer gesammten tiefe darzustellen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 16:35:21
      Beitrag Nr. 24.496 ()
      ...es scheint ja ein gewisses Maß an Ignoranz zu geben, das auch diese Erkärung nötig macht, was ich eigentlich nicht vermutet hätte.

      In den Konzentrationslagern der Nazis saßen Leute, die aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit, ihres Glauben, ihre politischen Ausrichtung gefangen gehelten und nach Möglichkeit vernichtet wurden.

      Auf Guantanamo sitzt der Abschaum des Abschaums. Leute, die sich dazu haben ausbilden lassen, bewußt alle Konventionen des Kampfes ausser Acht lassen, die zum Beispiel Gefangenen die Köpfe abschneiden, Bomben gegen Schulkinder einstzen und auf Marktplätzen, um möglichst viele Zivilisten zu töten.

      Wer diesen Unterschied nicht erkennt und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, darf dennoch wählen. Ist doch schön, oder??
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 17:39:35
      Beitrag Nr. 24.497 ()
      #273 Danke xylo das du mich belehrst,wüsste sonst garnicht nicht das die Taliban ungläubige ,zuminderst aber im falschem glauben sind.
      Vermutlich haben sie die Afghanische volkszugehörigkeit, die sich gegen die befreier aus einem anderen kontinent wehren,so sie einen bart an sich schon tragen.
      Natürlich sind splitterbomben und Napalm unter anderen humaner bein töten,als es mit einem messer überhaupt,schon der menge wegen, überhaupt möglich ist.
      Der "Abschaum" für andersgläubige und deren konzentration kommt auch mir gedanklich entgegen zur urteilsfindung.
      Man sehe sich nur deren Physiognomie an,handelt es sich dabei überhaupt um menschen?.
      Gerüchten nach fressen sie sogar ihre gefangenen nachdem sie sie mit hunden in bora-bora gepeinigt und mit dem koran geschlagen haben.
      Durch gottes wille ist es den befreiern gelungen die landwirtschaftlichen erträge der Afghanen mächtig zu steigern und in alle welt zu exportieren.
      Wer damit nicht einverstanden ist,hat zu recht ein "Demokratisches Trainingslager" in Guantanamo sich verdient.
      Ein bisschen mehr information von deiner seite wäre noch hilfreich,wie man mit diesem abschaum noch besser umgehen könnte.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 19:11:06
      Beitrag Nr. 24.498 ()
      [posting]18.018.504 von xylophon am 24.09.05 16:35:21[/posting]ich glaube, das Schlimmste, was man machen kann ist, sich mit solchen Typen in eine Diskussion begeben zu wollen.

      Es gibt einen Mindeststandard. Wer den unterschreitet, über den muß man hinwegsteigen.

      Was nicht heißen soll und darf, daß nicht jedermann sich seine Diskussionspartner selber aussucht. Ich will nur darauf hinweisen, daß es ab einem bestimmten Level nichts mehr bringt, außer daß man einem - tja, mir fehlt der passende Ausdruck für derartige Zeitgenossen - die unverdiente Ehre erweist, sich mit ihm zu befassen.

      Es gibt ein Unten, und ein Oben. Immer. Und zu allem. Man darf sich nicht zu jedem in die Grube knien wollen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 19:30:03
      Beitrag Nr. 24.499 ()
      Realitätsverlust scheint inzwischen eine Qualifikation zu sein. Die Sprache der "Realitätsmächtigen" aber ist bildhaft und verrät genug, um deutlich zu machen, wer sich am Grubenrand stehend sieht.

      Es gibt einen Mindeststandard. Wer den unterschreitet, über den muß man hinwegsteigen............ Es gibt ein Unten, und ein Oben. Immer. Und zu allem. Man darf sich nicht zu jedem in die Grube knien wollen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.05 21:33:49
      Beitrag Nr. 24.500 ()
      #275 Sep das "level" gibst wohl du vor,ab dem jemand sich mit anderen dir genehm austauscht.
      Dein Postings in #266 erfordert aber mehr beachtung was dein level betrifft,trotzdem kam er dir zu hilfe,muss wohl ne tiefe freundschaft sein.
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