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    Ab Montag (31.03.2003) beginnt "Die Amerikanische Tragödie" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.03.03 21:58:11 von
    neuester Beitrag 30.03.03 16:09:15 von
    Beiträge: 37
    ID: 714.258
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      Avatar
      schrieb am 28.03.03 21:58:11
      Beitrag Nr. 1 ()


      es kommt was kommen muß
      die bürger "die noch gewinne" in aktien haben, werden verkaufen.
      es fängt langsam an und endet in der totalen panik.
      -----------------------------------
      zur technik
      der macd kreuzt zum fetten sell
      ziel a-950
      ziel b-800
      ziel c-510



      zeitzonen sind mir egal

      andy
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 22:09:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      #2421 von bluemoons 28.03.03 21:53:28 Beitrag Nr.:

      Finanzkrise in den USA


      28.03.2003 - 09:18 Uhr
      Sir John Templeton: US-Verschuldung könnte Finanzkrise auslösen
      New York (vwd) - Die Verschuldung der öffentlichen und privaten Haushalte in den USA könnte nach Einschätzung von Sir John Templeton, Gründer der gleichnamigen Fondsgesellschaft, zu einer Finanzkrise führen. "Keine Nation hat jemals eine höhere Verschuldung verzeichnet als es derzeit in den USA der Fall ist, sagte Templeton in einem Interview mit Dow Jones Newswires. Die Gesamtschulden des Staates, der Unternehmen und der Konsumenten lägen bei über 30 Bill USD, was "wahrscheinlich" eine Krise auslösen werde.

      Konkrete Probleme seien etwa im Bereich der Immobilienkredite zu erwarten, sagte Templeton weiter. Bei einem durchaus realistisch einzuschätzenden Rückgang der Immobilienpreise um 30 Prozent würden Millionen von Privatpersonen in den Bankrott getrieben. Dann könnten auch die Hypothekenagenturen Fannie Mae und Freddie Mac Schwierigkeiten haben, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die mögliche Schieflage bei Hypothekenkrediten sei jedoch nur eines der "zahlreichen" Probleme der US-Wirtschaft, sagte Templeton weiter, der 1992 die Fondsgeselschaft Templeton an Franklin Resources verkauft hatte.

      finanztreff.de
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 22:14:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nur weil der MACD sich kreuzt, soll Panik und Chaos hereinbrechen !? :eek:

      AL
      ( :confused: )
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 22:26:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      American Airlines vor der Pleite

      Das Schicksal der Fluggesellschaft scheint besiegelt, kommt nicht in letzter Sekunde doch noch eine rettende Finanzspritze von einer Großbank.

      apa, afp
      28.03.2003, 11:17:40

      Washington - Auf Schleuderkurs. Die weltgrößte Fluggesellschaft American Airlines ist nach einem Bericht der "New York Times" kurz vor der Pleite. Bereits in der kommenden Woche könne die Airline Gläubigerschutz beantragen, berichtete das Blatt in seiner Freitagsausgabe unter Berufung auf zwei an der Restrukturierung beteiligte Banker. Demnach bräuchte American Airlines kurzfristig 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro), um den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Über die Finanzspritze verhandele die Fluggesellschaft derzeit mit drei Banken: der Citibank, J.P. Morgan Chase und der CIT-Gruppe.

      Die Luftfahrtgesellschaft führt bereits seit Wochen Gespräche mit ihren Mitarbeitern, um durch drastische Gehaltseinschnitte 1,8 Milliarden Dollar pro Jahr einsparen zu können. Allein die Piloten müssten auf 600.000 Dollar verzichten. Am Donnerstag erzielte die Airline nach eigenen Angaben ein Grundsatzabkommen mit dem Wartungspersonal, ohne aber Details bekannt zu geben. Zwei Gesellschaften fliegen bereits unter Gläubigerschutz: Die Nummer zwei, United Airlines, und die Nummer sieben, US Airways. Um weitere Pleiten abzuwenden, beantragte die Branche erst am Donnerstag vier Milliarden Dollar in Washington.

      http://www.trend.at/
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 22:51:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wer ist Nr. 3??? :rolleyes:

      Gruss b2

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      schrieb am 28.03.03 23:05:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      :rolleyes:

      Muß man sich bei euch vorstellen ? :laugh:

      AL
      ( :kiss: - ich halt es nicht aus )
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 23:06:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 23:37:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      ...ach deshalb wollen die sich mit dem Irak zusammentun!!? Die haben angeblich auch über 250 Mrd US$ Schulden :D

      with a bible and a gun,
      pilsbier
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 01:11:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      Aber immer dran denken, daß bei den Amis 30 Bill. USD Schulden eigentlich nur 30 Milliarden USD sind, die Dummköpfe kennen nicht den Begriff Milliarde, glaubt ihr nicht . . . ist aber so.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 01:26:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9

      Natürlich sind das amerikanische "trillions". Allein das Staatsdefizit für dieses Jahr beträgt 500 Mrd USD!
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 08:08:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9

      Die Relation wäre die: Die Unternehmen und Privatpersonen der USA hätte weniger Schulden als die Telekom. :laugh: :laugh: :laugh: ROTFL
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 09:56:22
      Beitrag Nr. 12 ()
      Eigentlich sieht doch gerade der Nasdaq-Index von den größeren Indizes am bullischsten aus. Bei den jüngsten Tiefs Anfang April blieb er weit oberhalb der Oktobertiefs vom letzten Jahr, dann wurde in der jüngsten Rallye der Abwärtstrend seit Ende November letzten Jahres durchbrochen, und seitdem läuft eine nur moderate Korrektur, die ein bißchen wie ne Flagge aussieht.
      Onischka sieht eine typisch dreiwellige Korrektur als b laufen mit Ziel um 1020, und das wäre genau das 50er Retr des letzten Upmoves, und in etwa ein Aufsetzen auf den gebrochenen Downtrend seit November.
      Und die Annäherung des MACD muß nicht zur Kreuzung, sie kann auch zu einer neuen Abstoßung wie Anfang April führen. Schließlich ist der Bereich um 15 kein Extrembereich, Ende November gings hoch bis 40.
      Fazit: die Techs sehen im Moment eher wie die bullischen Vorläufer unter den großen Indizes aus.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 10:04:03
      Beitrag Nr. 13 ()



      ja_ja, steil ganz steil sollte es jetzt fallen
      sonst wird das nix mehr,
      ja_ja auf 800 Punkte ja_ja

      ich GLAUB dat net
      ja_ja:rolleyes: :p
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 10:15:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      Im übrigen wieder ein typischer lbm-Thread. lbm kauft sich Puts, warum weiß er nicht genau, und liest dann in die Charts hinein, was diese Position irgendwie unterstützen könnte. Ein bißchen Fundamentales dazu gemischt, und oben drauf die üblichen absurden Übertreibungen (510 Punkte).
      Und morgen (bzw. am nächsten Börsentag), wenn er die Puts mit Verlust verkauft und genauso besinnungslos in Calls getauscht hat, kann er sich an diesen Thread nicht mehr erinneren. Dann ist er wieder besinnungslos bullisch, aber auch nur solange, wie die Calls nicht mit Verlust verkauft wurden.
      Fragt sich nur: wer finanziert eigentlich diese hemmungslose Spielsucht? :confused:
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 10:26:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ein schönen Guten Tag







      Wer zu bullish ist? Wie wäre es hiermit zum abgewöhnen


      Eine Eskalation ungeahnten Ausmaßes wird uns die Wahnvorstellung des Mr. President Bush, als Heilsbringer die Welt vor dem Bösen retten zu wollen, bringen.

      Das wird da unten ein Flächenbrand fernab jeglicher Vorstellungskraft geben, wobei auch Europa schwer in Mittleidenschaft gezogen wird.

      Katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft

      Die Finanzmärkte werden dementsprechend reagieren.

      Wir stehen erst am Anfang eines Crashscenarios

      Der Weltuntergang droht

      Rette sich wer kann, nur wohin?

      Am besten in Put´s und Short`s in Gold und Hoffnung


      Warum sollte der Vergleich 1929 ( zumindest was den Kursverlauf anbetrifft ) nicht weitergedacht - gesponnen werden



      http://www.zealllc.com/

      Zur Vollendung der Abwärtsbewegung fehlt noch eine klitzekleiner Anfall von Panik Angst und Schrecken
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 10:37:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      pmp

      Schön formuliert
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 11:01:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Euroattack,
      rein charttechnisch (und wir sind hier ja im Charttechnik-Forum) spricht (im Moment zumindest und kurzfristig) nichts für einen "Crash", jedenfalls nicht bei den Techs. Kurzfristig erwarte ich eher den Abschluß der laufenden Korrektur bis Mitte nächster Woche und danach eine neue Aufwärtswelle mit neuen Hochs über 1100 im N100.
      Ob das schon die mittel-/langfristige Bodenbildung wird? Bei rund 80% Verlust vom Hoch im Nasdaq immerhin denkbar. Ich glaubs aber auch nicht. Die Spekulationsblase bis Anfang 2000 war historisch, und ihre Korrektur wird wohl ebenso "historisch", also zeitlich und preislich länger und heftiger, als die meisten sich wünschen und vorstellen. Ich tippe darum auch eher auf neue Tiefs in der zweiten Jahreshälfte. Kurzfristig aber nicht.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 11:27:18
      Beitrag Nr. 18 ()
      pmp

      Danke für deine Einschätzung

      Ich wage mal die Bezeichnung - BULLENFALLE - zu gebrauchen um die momentane charttechnische Pattsituation in den Indizes darzustellen.

      Der absolute Charttechniker bin ich nicht, aber anscheinend eiert man noch paar Tage rum bis auch der MACD ein klares Verkaufsignal signalisiert und der letzte hoffnungsvolle Bulle sein Bärenkostüm mit dem Sticker :Make Peace not War ( oder so ähnlich ) anzieht.

      Bin cash und schau momentan zu bis sich die Lage klärt

      Gruß: Euroattack
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 13:22:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die amerikanische Verschuldungsmaschine

      Artur P. Schmidt 19.01.2001
      Die meisten Schulden wurden gemacht, um den Hightech-Boom in den USA zu finanzieren

      Betrachtet man das amerikanische Wirtschaftswunder etwas näher, so sieht man immer weniger ein Wunder und ist zunehmend verwundert über das Ausmaß der Verschuldung, das sich dieses Land leistet. Fast hat es den Anschein, also ob die vor allem auf Technologie basierende Net Economy sich auf einem Drogentrip befände. Zumindest kamen einem die Bewertungen zahlreicher Technologiefirmen im Frühjahr 2000 wie eine Halluzination vor, an der Timothy Leary seine helle Freude gehabt hätte. Das als Aktienkapitalismus gefeierte System hat bei näherem Hinsehen jedoch gravierende Mängel. Der Hauptmangel ist der immense Schuldendienst, den die Amerikaner leisten müssen.






      Am 18. August 2000 betrug der öffentliche Schuldenstand 5.670.329.490.959,40 US-$ oder, anders ausgedrückt, etwa 5,7 Billionen US-$. Bei einer Bevölkerungszahl von etwa 276.200.220 Amerikanern entspricht dies einer Verschuldung von etwa 20.450 US-$ pro Bürger. Die Schulden nehmen pro Tag um weitere 45 Millionen US-$ zu und haben mittlerweile etwa 350 % des Sozialproduktes der USA erreicht. Am 17.1. 2001 betrug der Schuldenstand bereits 5,718,517,343,351.92 Dollar.





      Man kann es drehen, wie man will: Nach den klassischen Buchhaltungsprinzipien wäre Amerika pleite, wenn wir nicht wissen würden, dass ein Staat nicht pleite gehen kann, da er ja jederzeit die Notenpresse ankurbeln oder im Falle aller Fälle eine Währungsreform durchführen kann. Betrachtet man die Verschuldung pro Fiskaljahr seit 1989, so sieht man, dass sich in den zurückliegenden 10 Jahren die Verschuldung von 2,86 auf 5,66 Billionen US-$ zwar verdoppelt hat, was jedoch nichts im Vergleich zur Verschuldungsexplosion während der Reagan- und Bush-Ära ist, als sich die Schulden in etwa vervierfachten.

      Die Kehrseite des amerikanischen Wirtschaftswunders


      Für Ludwig Erhard war es unvorstellbar, dass ein Volk mehr an Werten verzehren kann, als es geschaffen hat. Da der gemessene Produktivitätsanstieg in den USA zwischen 1970 und 1995 deutlich niedriger ist, als während der gesamten Phase der Nachkriegszeit bis zum Ende der 60er Jahre, muss man sich die Frage stellen, warum in den USA von einem anhaltenden Produktivitätswunder gesprochen wird.

      Der US-Ökonomom Robert Gordon von der Northwestern University entlarvte diese Thesen als statistische Manipulationen, da sich außerhalb der Computerindustrie keine Beschleunigung des Produktivitätswachstums feststellen ließ. Die Euphorie speist sich im Wesentlichen aus dem Mythos der New Economy, bei der mittlerweile ein riesiger spekulativer Bubble geplatzt ist, der im Kursverlauf Ähnlichkeiten zum Platzen der japanischen Blase Ende der 80er Jahre aufweist.

      Die Auftürmung eines gigantischen Schuldenberges bei Unternehmen und privaten Haushalten, die Aushöhlung des Sozialhaushaltes, Reallohnverluste sowie die Vernachlässigung der Erneuerung von Infrastrukturen haben den Lebensstandard der Amerikaner trotz angeblichen Wirtschaftswunders mittlerweile deutlich sinken lassen. So stieg die Verschuldung der privaten Haushalte in den 90er Jahren von etwa 3,3 auf mehr als 6 Billionen US-Dollar. Die Unternehmen weiteten ihre Schulden von ebenfalls 6 Billionen US-$ auf etwa 13 Milliarden US-$ aus. Und auch die Schulden des Staates belaufen sich mittlerweile, wie bereits erwähnt, auf etwa 6 Billionen US-$. Zusammen also etwa 25 Billionen US-$ oder zum Mitschreiben: 25.000.000.000.000 US-$.

      Zu dieser bereits beeindruckenden Zahl kommen noch einmal etwa 60 Billionen US-$ an kurzfristigen Verbindlichkeiten von US-Banken hinzu, die vorwiegend aus Finanzderivaten resultieren. Das elektronische Wirtschaftswunder offenbart sich deshalb zunehmend als Verschuldungswunder, dessen besondere Leistung darin besteht, dass die Schulden etwa drei Mal so schnell wachsen wie das Bruttosozialprodukt. Da die privaten Haushalte in den USA mehr ausgeben, als sie einnehmen, und die amerikanische Wirtschaft mehr Güter und Dienstleistungen einnimmt, als sie selbst produziert, war die starke Ausweitung des Handelsbilanzdefizits die logische Folge.

      Gefangenendilemma


      Das Problem mit Schulden ist, dass diese die Entwicklung blockieren, da ein immer größerer Betrag für den Schuldendienst aufgebracht werden muss. Während in den letzten 4 Jahrzehnten keine führende Industrienation eine Verschuldung des öffentlichen Sektors von mehr als 135 % des Bruttosozialproduktes hatte, kommen die USA heute diesem Wert mit 132 % gefährlich nahe. Auch Amerikas Verschuldungsproblem der privaten Haushalte ist wegen der mittlerweile negativen Sparquote der Amerikaner (sie geben mehr aus, als sie einnehmen) ein zunehmendes Problem. Zwar werden momentan in den USA Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet, jedoch reichen diese aufgrund der hohen Tilgungslasten für die Schulden nicht aus, das Gesamtdefizit zu senken.

      Die meisten Schulden wurden gemacht, um den Hightech-Boom in den USA zu finanzieren, d.h. der Produktivitätsboom ist vor allem kreditfinanziert und erinnert fatal an den berühmten Schweinezyklus, den Peter Senge in seinem Buch "Learning Organizations" beschrieben hat. Wer zu schnell wächst, muss dieses hohe Wachstum mit Jahren der Stagnation bezahlen. Eine ähnliche Erfahrung musste in den 90er Jahren Japan machen. Während es dort die Immobilienseifenblase war, die platzte, könnte in den USA eine Technologieseifenblase platzen und zwar dann, wenn viele der kreditfinanzierten Hightech-Firmen nicht in die schwarzen Zahlen kommen.

      Gemäß einem Bericht des Economist erhöhten "Non-financial-Unternehmen" in den USA ihre Schulden um 900 Milliarden US-$. Die steigenden Aktienpreise und die Bezahlung von Mitarbeitern mit Aktienoptionen haben in den USA den Eindruck erweckt, dass die Haushalte reicher geworden seien, was den Konsum noch mehr angekurbelt hat. Die Zahlen sind jedoch ernüchternd. So ist die Verschuldung der Haushalte von 85 % des persönlichen Einkommens auf 103 % im letzten Jahr angestiegen. Hierin dürfte auch einer der Hauptgründe für den starken Kursverfall der Nasdaq-Börse im Jahr 2000 liegen.

      Papiergewinne versus reale Verluste


      Das eigentliche Problem beim Schuldenmachen auf steigende Vermögenswerte ist, dass die Schulden bleiben, die Buchgewinne jedoch bei sinkenden Aktienkursen dahinschmelzen. Da alles, was sehr stark in den Kursen steigt, sich auch wieder nach unten bewegen kann - der sogenannte Wellenaspekt von Angebot und Nachfrage -, gilt es, exponentiellen Bewegungen in der Verschuldung Einhalt zu gebieten. Da Schulden nur durch Einnahmen zurückgeführt werden können und Gewinne erst dann tatsächlich eingetreten sind, wenn die Papiere verkauft sind, muss spekulativen Auswüchsen frühzeitig begegnet werden, wenn der Staatshaushalt und die Haushalte der Privatpersonen nicht aus dem Ruder laufen sollen.

      Wer in Zeiten einer boomenden Ökonomie keine Rücklagen bildet, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Rechnung im Falle einer wirtschaftlichen Abschwächung höher als erwartet ausfällt. Die Venture-Capital-Szene in Amerika wäre zwar ohne den Rückgang der Sparquoten sicherlich nicht so reichlich mit Kapital versorgt worden. Es muss jedoch die Frage gestellt werden, ob dies angesichts der mittlerweile ausufernden Verschuldung nicht vielleicht besser gewesen wäre, da eine Konkurswelle bei Start-Up-Firmen die Liquiditätslage einer Vielzahl von Investoren auch in den USA dramatisch verschlechtern würde.

      Kein Aufschwung dauert ewig


      In Amerika hat die langanhaltende Phase wirtschaftlichen Aufschwungs und geringer Zinsen zu einer ausufernden Ausleihmentalität von Kapital geführt. Doch kein Boom dauert ewig. Phasen des wirtschaftlichen Aufschwunges werden stets von wirtschaftlichen Abschwüngen abgelöst, die oftmals völlig unerwartet einsetzen.

      Konnte man in Zeiten hoher Inflation darauf hoffen, dass das geliehene Geld weniger wert sein wird und so in Zukunft leichter zurückbezahlt werden kann, so gilt dies nicht in Zeiten sehr geringer Inflation. Wer sich aktuell überschuldet, muss den Ausleihwert Pfennig für Pfennig mit Zins und Zinseszins zurückbezahlen. Die Frage, ob es langfristig ein sogenanntes Soft-Landing der US-Wirtschaft gibt, wird mit ziemlicher Sicherheit mit Nein zu beantworten sein. Dies heißt nicht, dass sich mittelfristig der Aufwärtstrend nach einer Wachstumsdelle nicht noch einige Jahre fortsetzen kann. Ohne Veränderung der Verschuldungssituation besteht dann jedoch die Gewissheit, dass ein Niedergang der US-Ökonomie die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefgreifende Krise führen wird.

      Es war kein Geringerer als Thomas Jefferson, der folgende Worte sagte: "I place economy among the first and most important virtues, and public debt as the greatest of dangers. To perserve our independence, we must not let our rulers load us with perpetual debt."

      Verhinderung der Kettenreaktion


      Einer der bedenklichsten Indikatoren der amerikanischen Volkswirtschaft ist die rückläufige persönliche Sparquote. Betrug diese Anfang der 80er Jahre noch 10 bis 12 %, so fiel diese bis Anfang 2001 auf unter Null zurück.

      Dies ist in zweierlei Hinsicht alarmierend. Einerseits wird durch das ausufernde Kaufverhalten der Amerikaner das Rückschlagspotential für die Finanzmärkte immer größer, andererseits dürften im Falle einer Rezession eine Vielzahl von Haushalten vor dem Konkurs stehen. Die Kombination von rapidem Wachstum der Schulden und steigenden Zinsen in den letzten Monaten hat die Schuldenbelastung der Haushalte auf eine Ebene angehoben, die seit Ende der 80er Jahre nicht mehr gesehen wurde. Erkennbar wird die ausufernde Verschuldung auch am amerikanischen Aktienhandelsvolumen im Vergleich zum Bruttosozialprodukt. So wird mittlerweile für jeden erwirtschafteten Dollar etwas das Dreifache in Aktien investiert. Da man jedoch nur das ausgeben kann, was man einnimmt, stellt sich natürlich die Frage nach der Rückzahlung der Schulden.

      Amerikas Wirtschaft wandelt auf einem gefährlichen Grat. Ein Absturz bedeutet die Gefahr einer Kettenreaktion, die die wirtschaftliche Krise noch weiter verstärken könnte.


      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/4718/1.html
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 13:37:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      Kriege haben auch den netten Nebeneffekt von innerpolitischen Problemen abzulenken
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:02:13
      Beitrag Nr. 21 ()
      Schocks in der BIP-Entwicklung der USA


      BIP in Milliarden USD



      http://www.zerbs.at/volkswirtschaft_II/beispiele/kj2_b05.htm…
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:07:00
      Beitrag Nr. 22 ()
      Krieg kostet Milliarden da freut sich der Börsianer,
      Der Militäraufmarsch der USA ist nicht nur imposant,
      sondern auch immens teuer

      Aufklärungsflugzeuge des Typs E-3 Sentry rund 270 Mio. Dollar je Flugzeug bis zu 33 Flugzeuge befinden sich insgesamt im Besitz der US-Streitkräfte.
      B-52H Stratofortress Bomber rund 75 Mio. Dollar je Stück bis zu 85 Exemplare nehmen
      F-15 Kampfflugzeug rund 43 Mio. Dollar je Stück bis zu 1.000 Maschinen befinden sich im Besitz der US-Luftwaffe.
      Tarnkappenbomber B-2A Spirit rund 1,5 Mrd. Dollar je Stück bis zu 21 Bomber
      Tarnkappenbomber F-117A rund 45 Mio. Dollar je Stück 54 Stück
      41 Kriegsschiffen rund 20 Mrd. Dollar
      Tomahawk-Marschflugkörper eine halbe Million Dollar pro Stück 4.200 Stück

      Verteidigungshaushalt in den USA rund 300 Milliarden Dollar, mehr als 15 mal so viel, wie das ganze Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Afghanistan beträgt, oder noch zum Vergleich die Entwicklungshilfe die Afghanistan erhält 280 Millionen Dollar
      (zum Vergleich: BIP USA= rund 10 Billionen Dollar, oder 10.000 Milliarden Dollar)
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:08:11
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo miteinander !

      Zunächst mal meine Interpretation des Charts von liebemachtblind:



      Der derzeitige Anstieg an den Börsen ist auch dieses mal, wie immer bei bear-market-rallies, von Angst begleitet.

      Keiner will der letzte sein, der das Licht ausmacht.

      Eine Sentiment- und COT- bezogene Untermauerung meiner Einschätzung steht im Thread "long is wrong, short ist mord". Dort auch zu den aktuellen ARMS-Zahlen sowie dem p/c Verhältnis, das förmlich nach steigenden Kursen schreit.
      Thread: NDX: Long is wrong und short ist Mord

      Gruss

      Trendseeker

      P.S. Am Montag nicht vergessen, langsam eine Position der Münchener Rück aufzubauen.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:27:09
      Beitrag Nr. 24 ()
      #20:

      sicher, deshalb will Big George nach dem Irak in den Iran weiterziehen. Nordkorea ist auch noch nicht vom Tisch...
      ...kostet alles Geld. Aber der Senat stimmt zu allem zu, was ihr Häuptling vorschlägt bzw. fordert.

      Bin mal gespannt, was als Folge der amerikanischen Arroganz und Überheblichkeit übrig bleibt.

      Wie sieht es in Europa aus ?

      DaimlerChrysler 90 Mrd Euro Schulden
      France Telekom 67 Mrd Euro Schulden
      Deutsche Telekom 67 Mrd Euro Schulden
      Volkswagen 43 Mrd Euro Schulden
      Vivendi 42 Mrd Euro Schulden
      Suez 34 Mrd Euro Schulden
      Telefonica 32 Mrd Euro Schulden
      BMW 26 Mrd Euro Schulden
      Unilever 26 Mrd Euro Schulden
      Enel 24 Mrd Euro Schulden
      Telecom Italia 23 Mrd Euro Schulden
      Repsol 21 Mrd Euro Schulden
      Pinault-Printemps 18 Mrd Euro Schulden
      RWE 16 Mrd Euro Schulden
      Total Fina Elf 15 Mrd Euro Schulden

      rund 550 Mrd Euro Schulden :eek: nur für die "Top-Unternehmen". Dazu kommen weitere 40.000 Unternehmenspleiten in diesem Jahr und weitere X Mio Arbeitslose...

      Warum also von steigenen Märkten ausgehen ? Das ist doch reines gepushe, um die Leute wieder zu Aktienkäufen zu bewegen... aber wer kauft sich schon auf Pump Aktien :laugh: :(
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 17:08:31
      Beitrag Nr. 25 ()
      SEHR GUTE BEITRÄGE
      DANKE @ALL



      unter 1007 geht es zur C

      andy
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 17:18:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      der wahre leitindex ist der S&P500
      hier ALL DATE mit QUARTERLY CANDLE
      LINEAR


      wenn der macd durch die -0- geht kommt der CRASH
      @ALL will dann in amerika das letzte CASH retten


      LOG.



      hier sieht mann WIE HOCH der INDEX noch steht

      eine halbierung ist aus fundamentaler und geopolitischer und charttechnischer sicht das "mindeste"

      i am short

      andy
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 17:34:42
      Beitrag Nr. 27 ()
      #26

      Fundamental hast Du absolut meine Zustimmung. Im Laufe der nächsten Jahre werden wir noch einen SPX von unter 600 sehen.

      Aber ob diese Tragödie wirklich - wie der Thread-Titel offenbart - Montag beginnt, finde ich sehr fraglich.

      Der erste Akt hat ja wohl schon 2000 begonnen, wenn nicht schon während des Booms.

      Aber egal.

      Ich kenne jedenfalls keinen, der mit einem quarterly chart auch nur einen dollar an der börse gemacht hat. geschweige denn, einen euro. :D

      Im übrigen müsste nach Deinem Chart in #26 gerade ein Kaufsignal im Slow Stoch generiert worden sein, auch steht der Williams %R auf dem tiefsten Stand seit 1975. :eek:

      So viel zu quarterly charts.


      Gruss

      Trendseeker
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 18:30:19
      Beitrag Nr. 28 ()
      @pmp: hatte wieder mal den Fehler gemacht, in so einen Thread reinzusehen und mich schon über den Schwachsinn mit dem "kreuzenden Macd" aufgeregt - dachte schon, muss ich da jetzt wieder reinposten, um die aufkommende Aggression wieder abzubauen und dann.....
      Deine Korrektur einschließlich der treffenden lmb-Charakterisierung. DANKE
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 20:45:04
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hallo Tscheche,
      na das mach ich doch gerne. :D
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 22:55:16
      Beitrag Nr. 30 ()
      #27
      du müßtes bei genauem betrachten folgendes erkennen:
      die übertreibung beginnt immer im quarterly chart
      die indikatoren kleben an der oberen oder -nun- an der unteren seite
      ------------------
      seit 1982 klebt der stoch und williams oben
      aber
      seit 2001 sind die indikatoren unten
      zum trend
      klarer down trend
      a- macd ist mega short
      b- williams und stoch am boden
      -------------------------------------


      du siehst der quarterly bringt den großen überblick ob:
      a-bärenmarkt
      b- bullenmarkt



      aktuell ist die übertreibung im bärenmarkt voll im gange

      andy
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 09:49:25
      Beitrag Nr. 31 ()
      Der aktuelle Kurs hat den schnellen Sieg eingepreist.
      Was passiert, wenn die Amis verlieren ?

      Es sieht nicht gut aus für die Amis:
      Aktuelle Situation auf Seiten der USA
      A- keine Verpflegung
      B- keine Munition
      C- keine Motivation
      D- die kommende Hitze
      E- ein unerwarteter Häuserkampf in Bagdad
      F- 250.000 Mann

      Aktuelle Situation auf Seiten Saddam Hussein
      A- Die Märtyrer sind unberechenbar für die Amis
      B- Eine starke Irak Eliteeinheit, die noch nicht zum Zuge gekommen ist, denn Sie warten im Elitebunker auf die verhungerten Amis.
      C- Hohe Motivation
      D- Munition und Verpflegung vor Ort.
      E- Die Hitze ist kein Problem
      F- 1.000.000 Elitekämpfer und 5 .000.000 Einwohner nur in Bagdad



      Fazit: Der Krieg wird für die USA mit eine der größten Blamagen enden.
      Saddam Hussein sitzt in seinem klimatisierten Bunker und kriegt sich vor Lachen nicht ein.
      Kleiner Kommentar meinerseits
      Der Bunker, eine Stadt unter Bagdad wurde hergestellt durch deutsche Firmen !
      Made in Germany mit deutsche Qualität !
      Ob das "Doppel W" weiß ?

      Mit freundlichen Grüßen Andy
      Der gegen den Krieg ist aber auch gegen S. Hussein seiner Diktatur !
      Die USA hätte auf den UN Sicherheitsrat hören sollen !
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 12:13:49
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ja genau, in den aktuellen Index-Ständen steckt die Ansicht, dass es einen schnellen Krieg gibt.
      Die ganze Welt geht nämlich von einem Blitzkrieg aus und denkt, dass die 100.000 zusätzlichen Soldaten nur deshalb herbeigerufen werden, weil die Siegesfeier noch schneller kommt als gedacht und es so viele Hände braucht, um sie zu organisieren.

      Kann man wirklich so blöde sein oder willst Du hier nur immer wieder alle verarschen?
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 15:19:39
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hi Tscheche

      Da isser wieder. Der AGGRESSIONSABBAU




      Was lmb meinte ist das der momentan konsolidierte Aufwärtsimpuls auch damit begründet werden kann, das die Anleger von einer baldigen Beendigung des Irak - Krieges ausgingen.

      Jetzt trifft bei momentaner Kriegslage aber nicht das Erhoffte ein. Der Krieg wird länger, wesentlich länger, als im strategischen Sandkasten geplant, verlaufen.

      Das ist Gift für die Hoffnung, Moral, Wirtschaft und die Börse.

      Die Konjunkturdaten werden in Folge dadurch nicht besser werden.

      Ergo: Die noch verhaltene bullishe Börsenstimmung wird kippen




      Wir lassen uns überraschen!
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 15:39:18
      Beitrag Nr. 34 ()
      ich glaube den tschechen schicken wir bald mal in die wüste
      dann weiß er wovon ich rede :D
      ich rede von dem PC SPIEL --irak krieg-
      SO WURDE ER ( der krieg ) DER WELT VERKAUFT !
      dieser krieg wurde als GEWONNEN verkauft bevor er begonnen hatte
      und dieser gewinn ist eingepreist
      mit welcher arroganz kann man nur über die zeit nach dem krieg debatieren, bevor er gewonnen wurde.

      die paar usa leutchen werden sich die zähne ausbeissen.
      das spiel geht erst los
      wir haben gerade 20 sekunden eines profiboxkampfes, welcher 12 runden geht
      ich erinnere an die überraschung von klitschko, der zu boden ging
      KEINER wirklich KEINER hatte im wettbüro "gegen" klitschko spekuliert
      dann lag er nieder

      so kann es der weltmacht USA ergehen
      k.o. am boden da der krieg kein PC SPIEL ist
      andy
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:01:02
      Beitrag Nr. 35 ()
      1.Zum Krieg gegen Sadam: Ich finde er muß weg egal wie
      2. zur Sitiatoin: ohne Hilfe oder andere Strategie werden
      die Amis wieder mal verlieren
      3. scheiß rest europa deutschland frankeich kotz mich an
      4. börsen short außer gold öl und rüstung
      5. crash wird gut für witschaft sein, die menschen werden in der not viel kreativer und fleißiger
      6. hab gestern ne süße kennnengelernt: ficken für die rente
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:04:02
      Beitrag Nr. 36 ()
      ftd.de, So, 30.3.2003, 10:41, aktualisiert: So, 30.3.2003, 15:53
      USA richten sich auf längere Kriegsdauer ein

      Der Oberbefehlshaber der US-Truppen im Irak-Krieg, General Tommy Franks, will von einem schnellen Sieg gegen Irak nichts mehr wissen. Unklar ist, wann der Vormarsch der alliierten Truppen auf Bagdad weitergeht.



      Tommy Franks, Amerikas Oberbefehlshaber


      Franks hat am Sonntag nicht ausgeschlossen, dass der Krieg sich bis zum Sommer hinziehen könnte. Bei einer Pressekonferenz in Katar sagte er auf die Frage, ob der Krieg bis zum Sommer dauern könnte: "Man kann es nicht wissen." Er fügte hinzu: "Wir brauchen uns nicht in Erinnerung zu rufen, dass das Ergebnis nicht fraglich war und auch nicht sein wird." Der Punkt, an dem die USA angelangt seien, "ist nicht nur akzeptabel, sondern wirklich bemerkenswert".

      US-Generalstabschef Richard Myers hatte zuvor gesagt, die alliierten Soldaten würden angesichts der Gefahr von Selbstmordanschlägen ihre Taktik ändern. Die Streitkräfte könnten sich im Irak-Krieg durchaus Zeit lassen. Der härteste Teil des Krieges steht nach Myers Einschätzung noch bevor.


      Vormarsch nach Bagdad vorerst gestoppt

      Auch US-Soldaten in Zentralirak berichteten, ihnen sei gesagt worden, der Vormarsch der Bodentruppen auf Bagdad könnte einige Wochen pausieren. Am Vortag war aus Militärkreisen verlautet, die alliierten Truppen hätten wegen einiger Nachschubprobleme und des irakischen Widerstands ihren Vormarsch für bis zu sechs Tage unterbrochen. Dies war von der Armeeführung aber zurückgewiesen worden.


      Reuters-Reporter, die bei den US-Streitkräften in Zentralirak sind, berichteten unter Berufung auf Unteroffiziere, es sehe so aus, als lasse man sich für mindestens zwei Wochen nieder. Die Soldaten hoben Schützengräben aus, verminten die Zugänge zu den Camps und tarnten ihre Fahrzeuge, sagten diese Offiziere. Die Luftangriffe gingen aber unverändert weiter. Ein weiterer Reporter meldete, ihm sei gesagt worden, die Unterbrechung könnte bis zu 35 oder 40 Tage dauern.



      Britische Soldaten rücken in Basra ein


      Britische Soldaten haben am Sonntagmorgen eine neue Offensive gegen die belagerte südirakische Stadt Basra unternommen. Ein Reporter des Fernsehsenders CNN berichtete, britische Marinesoldaten rückten mit Panzern in die südöstlichen Vororte Basras ein. Nach Angaben eines britischen Militärsprechers ist die Offensive als "Signal" an die Einwohner gedacht. Die Bevölkerung solle dadurch erkennen, dass die britischen Streitkräfte sie nicht im Stich ließen.


      "Wir sind da, wir werden nicht weglaufen", sagte der Sprecher, Oberst Al Lockwood, am Sonntag im BBC-Fernsehen. Korrespondenten berichteten, Ziel dieser Angriffe sei es, die Bevölkerung der belagerten Stadt zu einem Aufstand gegen die regierungstreuen Truppen anzuspornen. Die britischen Truppen wollen nach eigenen Angaben aber vorerst keinen Versuch unternehmen, Basra einzunehmen.


      Brigadegeneral Graham Binns sagte in einem Interview mit der britischen Zeitung "Sunday Telegraph", eine Invasion Basras mit Straßenkämpfen würde zu hohen Verlusten unter der Zivilbevölkerung führen. "Ich werde mich nicht nach Basra hineinziehen lassen und für ein neues Stalingrad oder Grosny sorgen", sagte Binns. Basra, die zweitgrößte Stadt Iraks ist seit einer Woche von britischen Truppen belagert.



      Erneut heftige Explosionen in Bagdad




      Bagdads Verteidigungsringe


      Auch am 11. Tag des Kriegs wurde Bagdad von heftigen Explosionen erschüttert. Ziele der Bombardements waren ein Wohnviertel und Stellungen der Republikanischen Garde. In Bagdad fielen Bomben auf einen Stadtteil, in dem vorwiegend Regierungsbeamte wohnen. Weitere Luftangriffe habe es nach Angaben von CNN südlich von Bagdad auf Stellungen der Republikanischen Garde gegeben. In den südlichen Außenbezirken Bagdads haben sich nach Vermutungen der Alliierten Einheiten der Republikanischen Garden verschanzt.


      In Washington sagte ein US-Militärvertreter, die Angriffe hätten einem Ausbildungslager der Fedajin von Iraks Präsident Saddam Hussein gegolten, das im Osten Bagdads vermutet wird. Zudem seien ein Gebäudekomplex des Geheimdienstes und eine Raketenstellung bombardiert worden. Auch aus den Außenbezirken Bagdads waren bei Morgengrauen wieder Explosionen gemeldet worden. Journalisten berichteten, Ziel der Angriffe sei ein Komplex innerhalb des Präsidentenpalastes gewesen, der von Saddams Sohn Kusai genutzt werde.


      Auch im Norden des Landes, in der Nähe der Städte Mosul und Kalak, wurden teils heftige Explosionen gemeldet. Zwischen kurdischen und irakischen Einheiten sei es nach CNN Angaben zu Gefechten gekommen. In Nadschaf griffen nach Korrespondentenberichten US-Truppen am Sonntagmorgen irakische Stellungen an. Das Gefecht habe in der Nähe einer Brücke über den Euphrat stattgefunden, nördlich von Nadschaf. Die Stadt liegt rund 160 Kilometer südlich von Bagdad.



      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustrationen: AP, FTD
      --------------------
      ftd.de, So, 30.3.2003, 10:34, aktualisiert: So, 30.3.2003, 14:46
      Rumsfelds Kriegsführung erntet Kritik aus dem eigenen Haus

      Kritiker werfen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld massive Fehleinschätzungen bei der Vorbereitung des Irak-Feldzugs vor. Nun werden Truppen offenbar schneller als ursprünglich geplant an den Golf verlegt.



      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld


      Rumsfeld sei für die nun entstandene Situation verantwortlich, heißt es in einem Beitrag des "New Yorker Magazine". Vor dem Krieg habe er mindestens sechs Mal erfolgreich darauf bestanden, die ursprünglich vorgeschlagene Truppenstärke zu reduzieren, berichtete die Zeitschrift unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise im US-Verteidigungsministerium. "Er dachte, er wisse es besser. Er war jedes Mal der Entscheidungsträger. Dies ist der Schlamassel in den sich Rummy selbst gebracht hat, weil er keine starke Bodenpräsenz haben wollte", wurden die Kreise zitiert.

      Oberbefehlshaber Tommy Franks bestritt am Sonntag im US-Hauptquartier Doha, dass er vor Beginn des Kriegs zusätzliche Soldaten angefordert habe. Dem Bericht zufolge soll Franks vorgeschlagen haben, die Invasion Iraks so lange zu verschieben, bis die Truppen, die ursprünglich von der Türkei aus operieren sollten, über andere Wege ins Kampfgebiet gelangt seien. Außerdem habe Rumsfeld den Widerstand der Iraker unterschätzt.



      290.000 US-Soldaten am Golf

      Generalmajor Stanley McChrystal sagte am Samstag in Washington, Teile des 2. Gepanzerten Kavallerieregiments aus Fort Polk in Louisiana könnten früher als geplant nach Irak verlegt werden. Ein Datum nannte er nicht, auch über die Gründe wollte er nicht sprechen. Er wies jedoch die Vermutung zurück, dass es sich um vorher nicht eingeplante Truppen handele, die Franks wegen der ins Stocken geratenen Offensive anfordere. Alle zusätzlichen Truppen stünden im Einsatzplan.


      Nach seinen Angaben sind in der Golfregion inzwischen mehr als 290.000 US-Soldaten stationiert. Als nächste große Einheit soll die 4. Infanteriedivision ins Kriegsgebiet von Kuwait aus einrücken. Diese Einheit sollte ursprünglich von der Türkei aus nach Nordirak einmarschieren und dort eine zweite Front gegen die irakischen Truppen eröffnen. Der Plan scheiterte an der ablehnenden Haltung des türkischen Parlaments.


      Das 2. Gepanzerte Kavallerieregiment sollte nach Angaben aus Pentagon-Kreisen Anfang Mai in Kuwait eintreffen. Es ist leichter als andere vergleichbare Einheiten bewaffnet; es verfügt beispielsweise über keine Kampfpanzer.



      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:09:15
      Beitrag Nr. 37 ()
      ftd.de, Sa, 29.3.2003, 17:30
      Börsenausblick: Konjunktur wird Anlegern wieder wichtig
      Von Ina Bauer, Wolfram Trost und Nicola Liebert

      Aufgrund der erwarteten schlechten Wirtschaftsdaten ist mit einer Belebung der Aktienmärkte nicht zu rechnen. Nur Schreckensmeldungen aus Irak könnten die Märkte erschüttern.




      Ein zunehmend kritischerer Umgang der Investoren mit den wenig verlässlichen Kriegsnachrichten aus Irak dürfte diese Woche für einen leichten Rückgang der Volatilität sorgen. Nicht jede neue Meldung zum Stand der Kämpfe werde gleich einen Trade auslösen, sagten Händler. Somit besteht die Chance, dass Konjunkturdaten die Kriegsereignisse zumindest kurzfristig in den Hintergrund drängen. Anlass für Optimismus ist das jedoch nicht, da aus den USA mehr schlechte Konjunkturnachrichten erwartet werden. Kommen die Börsen wieder unter Druck, profitieren die Renten und der Euro.

      Bereits vergangene Woche waren die Aufträge für langlebige Güter eingebrochen. Auch für Mittwoch erwarten die Experten einen Rückgang bei den Industrie-Auftragseingängen. Am Freitag folgt die Arbeitslosenrate - auch hier wird mit einer Verschlechterung gegenüber den Februarwerten gerechnet. Außerdem wird der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) vorgestellt, am Dienstag für die Verarbeitende Industrie, am Donnerstag für die Dienstleistungsbranche.



      Rückbesinnung auf Fakten


      Angesichts der unklaren Irak-Nachrichtenlage mahnt Steven Wieting, US-Volkswirt von Salomon Smith Barney, eine Rückbesinnung auf die Fakten an. "Investoren werden sich schon bald auf die inländische Wirtschaftsentwicklung konzentrieren müssen", sagte Wieting. Und dort sieht es nicht gut aus. Die steigenden Kriegsausgaben der US-Regierung seien keine produktiven Ausgaben, die die Wirtschaft ankurbelten, sagte Ben Funnel, Europa-Aktienstratege bei Morgan Stanley.


      Auch in Europa wappnen sich die Investoren für schlechte Nachrichten. Das für Montag erwartete EU-Verbrauchervertrauen dürfte im März leicht gesunken sein. Zeitgleich mit den ISM-Indizes aus den USA kommen die beiden europäischen Pendants heraus. Trotz der angeschlagenen Konjunktur gehen die meisten Volkswirte davon aus, dass die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung am Donnerstag die Zinsen nicht senken wird.


      Am Ölpreis ließ sich in den vergangenen zwei Wochen am besten ablesen, dass sich die Investoren von ihrem mittlerweile als naiv geltenden Szenario eines kurzen erfolgreichen Kriegs verabschieden mussten. War der Preis des Terminkontrakts auf die Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai unmittelbar nach Kriegsbeginn noch um rund 7,03 Prozent auf 24,35 $ je Barrel (ein Barrel entspricht 159 Litern) binnen weniger Tage gesunken, zog er in der vergangenen Woche um 2,10 $ auf 26,45 $an.



      Finanzmärkte relativ stabil


      Angesichts der Tatsache, dass sich die Erwartung eines kurzen Kriegs als Fehleinschätzung herausgestellt hat, haben sich die Finanzmärkte erstaunlich robust gehalten. Der Dax hat im Wochenschnitt 7,2 Prozent verloren, der Stoxx 50 5,5 Prozent und der S&P 500 3,7 Prozent. Einzig die Münchener Rück fiel wegen schlechter Zahlen für 2002 und weiter drohenden Verlusten mit einem Wochenminus von knapp 28 Prozent aus dem Rahmen. Der Terminkontrakt auf zehnjährige Bundesanleihen, der Bund-Future, legte um 132 Stellen zu.


      Die moderate Reaktion der Aktien birgt das Risiko weiterer Kursverluste. Davon könnten Staatsanleihen als sicherer Hafen unmittelbar profitieren. Monique Wong, Rentenstrategin von UBS Warburg in London, erwartet, dass die Renditen zweijähriger Staatsanleihen stärker fallen werden als die zehnjähriger Titel, da die Anleger vor allem in kurzfristige Papiere flüchten würden. Mittelfristig bevorzugt Wong, wie viele andere Strategen auch, weiterhin Titel der Euro-Zone gegenüber US-Treasuries.


      "Zwar könnten die neuen Wirtschaftsdaten aus den USA stärker ausfallen als erwartet und damit die Bondmärkte unter Druck setzen", sagte Wong. Dies dürfte aber nur kurz anhalten, da die Bondmärkte derzeit nicht den fundamentalen Entwicklungen folgten. Entscheidend sei das Börsen-Geschehen.



      Sorge vor Schreckensmeldungen


      "Der Markt geht zur Tagesordnung über", sagte Joachim Paech, Leiter Sales Trading bei Julius Bär. Allerdings könnten Schreckensmeldungen wie Terroranschläge, der Einsatz von Giftgas in Irak oder ein akuter Engpass an den Ölmärkten die Märkte erneut erschüttern. Paech schließt ein Antesten der Tiefstände bei knapp über 2200 Punkten nicht aus, wenn der Dax nächste Woche die wichtige Unterstützungsmarke bei 2480 Zählern durchbrechen sollte.


      Zudem muss der europäische Aktienmarkt in den nächsten Monaten Emissionen von mehr als 10 Mrd. Euro verkraften, wie Sal. Oppenheim berechnet hat. Dies entspricht rund einem Prozent des auf Streubesitz berechneten Börsenwerts der im EuroStoxx zusammen gefassten 600 Firmen.



      Dollarkurs bleibt anfällig


      "Wenn aus Bagdad die ersten Meldungen eines blutigen Häuserkriegs kommen, wird der Dollar massiv unter Druck geraten", sagte Ray Attrill, vom Researchhaus 4Cast in London. Der Euro hatte schon in der vergangenen Woche von den Rückschlägen der Alliierten in Irak profitiert. Im Wochenverlauf stieg der Euro von 1,0530 auf 1,0797 $.


      Außerdem trübe sich die Stimmung im Hinblick auf eine Konjunkturerholung immer mehr ein, je länger der Krieg dauert - darauf würden mittlerweile immer mehr Anleger achten, sagte Attrill. "Ohne Zweifel würde der Dollar von positiven Meldungen aus Irak profitieren", sagte ein Devisenhändler. "Anleger sollten dies aber zum Aufbau von Euro-Positionen nutzen, da fundamental weiterhin viel für den Euro spricht."


      Auch wenn die Rally an den Börsen, die kurz vor Kriegsausbruch für wenige Tage einsetzte und dem Dax ein Wochenplus von 13 Prozent bescherte, wieder zur Hälfte aufgezehrt ist, hat sich bei den Investoren, nach Ansicht von Morgan-Stanley-Stratege Funnel, ein Umdenken eingestellt. "Was sich seit dem Erreichen der Tiefstände im Februar geändert hat, ist, dass die Anleger erstmals wieder an ein Aufwärtsrisiko denken." Sie hätten Angst, einen nachhaltigen Kursanstieg zu verpassen. Für ihn ist der jüngste Ölpreisanstieg kein Grund zur Sorge. "Wir sind immer noch 7 $ von den Höchstständen entfernt."


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