Die Regierung der Vereinigten Staaten, der Präsident der Fed und... - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 07.05.03 22:51:49 von
neuester Beitrag 08.05.03 10:45:39 von
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alle anderen, die ein wenig Ahnung haben,
wissen, wie tief die Welt schon in der Kacke steckt.
Die USA zeigen dabei schon ihre ersten Untergangserscheinungen, denn ein demokratisches Volk hat es nicht nötig:
- durch ein neues Superministerium ( Home Security ) gegeängelt zu werden
- ständig durch die Regierenden dran erinnert zu werden, wie toll doch die Regierung, das Land und McDonalds wären
- Andersdenkende zu diffamieren, sei es durch die Wortwahl "unpatriotisch" oder am besten USA-feindlich, oder Kommunist
- Andersdenkende Nichtpatrioten, die in der Öffentlichkeit stehen, zu sanktionieren, in dem man ihnen ihrer Öffentlichkeit beraubt
- andere Staaten mehr ode weniger öffentlich zu erpressen, um sie auf die eigene "richtige" Linie einzuschwenken
- sich an kein internationales Abkommen zu halten, sofern es gegen "ihre" Interessen geht
- andere Länder mit fadenscheinigen Argumenten mit Angriffskriegen zu überziehen
- für das Wohl der Wirtschaft sämtliche anderen Interessen über Bord zu werfen
- hinter verschlossenen Türen Milliardenaufträge für den Wiederaufbau durch sie selbst zerstörte Länder zu vergeben
- einseitig zu polarisieren und nur noch Unilateral zu denken und zu handeln- hallo, wir sind noch ein paar mehr auf Mutter Erde?
- überall auf der Welt ihre Interessen mittels Dollar oder Waffengewalt durchzusetzen, sei es zur Findung neuer Absatzgebiete, neuer Schuldner oder für Rohstoffokkupation
- die Grundrechte einschränken zu lassen, wegen eines einzelnen Terrorangriffes
Ich bin gerade in Fahrt- mir fallen noch tausend Dinge ein!
wissen, wie tief die Welt schon in der Kacke steckt.
Die USA zeigen dabei schon ihre ersten Untergangserscheinungen, denn ein demokratisches Volk hat es nicht nötig:
- durch ein neues Superministerium ( Home Security ) gegeängelt zu werden
- ständig durch die Regierenden dran erinnert zu werden, wie toll doch die Regierung, das Land und McDonalds wären
- Andersdenkende zu diffamieren, sei es durch die Wortwahl "unpatriotisch" oder am besten USA-feindlich, oder Kommunist
- Andersdenkende Nichtpatrioten, die in der Öffentlichkeit stehen, zu sanktionieren, in dem man ihnen ihrer Öffentlichkeit beraubt
- andere Staaten mehr ode weniger öffentlich zu erpressen, um sie auf die eigene "richtige" Linie einzuschwenken
- sich an kein internationales Abkommen zu halten, sofern es gegen "ihre" Interessen geht
- andere Länder mit fadenscheinigen Argumenten mit Angriffskriegen zu überziehen
- für das Wohl der Wirtschaft sämtliche anderen Interessen über Bord zu werfen
- hinter verschlossenen Türen Milliardenaufträge für den Wiederaufbau durch sie selbst zerstörte Länder zu vergeben
- einseitig zu polarisieren und nur noch Unilateral zu denken und zu handeln- hallo, wir sind noch ein paar mehr auf Mutter Erde?
- überall auf der Welt ihre Interessen mittels Dollar oder Waffengewalt durchzusetzen, sei es zur Findung neuer Absatzgebiete, neuer Schuldner oder für Rohstoffokkupation
- die Grundrechte einschränken zu lassen, wegen eines einzelnen Terrorangriffes
Ich bin gerade in Fahrt- mir fallen noch tausend Dinge ein!
Deutschland besorgt mich deutlich mehr, als die USA
Wirtschaftlich, politisch, sozial?
Die Probleme sind überall in weit entwickelten Gesellschaften die gleiche
eine Demokratie hat es nicht nötig:
- 5 % ihrer Bevölkerung im Knast sitzen zu haben
- Gefangenenlager in Drittstaaten einzurichten, um eigene Gesetze zu umgehen
- die Börse mit grünen Scheinchen am leben zu halten
- das Volk mit Spielen zu unterhalten, während die Intelligenz baden geht
- anderen vorschreiben zu wollen, was "Gut" und was "Böse" ist
- die höchsten Verbrechensraten der freien Welt zu besitzen
- die größten Unterschiede zwischen absolut reich und absolut arm auf wenigen Quadratkilometern zu haben
-ihre Grenzen ggü. anderen Ländern mit Hohen Zäunen abzusichern
- für die Sicherheit überall Überwachung zu installieren
- mehr als 400 Mrd. Dollar für Kriegsrüstung im Jahr auszugeben
- für 5 % der Weltbevölkerung 50 % des Energieverbrauches der Welt zu haben
- zwanghaft immer nur kapitalwachstumsinteressen im kurzfristigen Sinne des Share-Holder-Values zu praktizieren
die gößten Verbrecher im Namen des Shareholdervalue auf der Welt zu besitzen
- selbst Bilanzen zu fälschen um diesen Interessen gerecht zu werden ( Enron, Worldcom & Co. )
- ein gewaltiges kapitalbilanzdefizit am Leben zu erhalten, kaufen Waren weltweit, liefern grünen Schredder und ( bald ) wertlose Aktien dafür
Die Probleme sind überall in weit entwickelten Gesellschaften die gleiche
eine Demokratie hat es nicht nötig:
- 5 % ihrer Bevölkerung im Knast sitzen zu haben
- Gefangenenlager in Drittstaaten einzurichten, um eigene Gesetze zu umgehen
- die Börse mit grünen Scheinchen am leben zu halten
- das Volk mit Spielen zu unterhalten, während die Intelligenz baden geht
- anderen vorschreiben zu wollen, was "Gut" und was "Böse" ist
- die höchsten Verbrechensraten der freien Welt zu besitzen
- die größten Unterschiede zwischen absolut reich und absolut arm auf wenigen Quadratkilometern zu haben
-ihre Grenzen ggü. anderen Ländern mit Hohen Zäunen abzusichern
- für die Sicherheit überall Überwachung zu installieren
- mehr als 400 Mrd. Dollar für Kriegsrüstung im Jahr auszugeben
- für 5 % der Weltbevölkerung 50 % des Energieverbrauches der Welt zu haben
- zwanghaft immer nur kapitalwachstumsinteressen im kurzfristigen Sinne des Share-Holder-Values zu praktizieren
die gößten Verbrecher im Namen des Shareholdervalue auf der Welt zu besitzen
- selbst Bilanzen zu fälschen um diesen Interessen gerecht zu werden ( Enron, Worldcom & Co. )
- ein gewaltiges kapitalbilanzdefizit am Leben zu erhalten, kaufen Waren weltweit, liefern grünen Schredder und ( bald ) wertlose Aktien dafür
Wenn ich an die ganzen Schwarzarbeiter denke, gehören bei uns vielleicht auch 5% in den Knast
Im Gegenteil, die Intelligenz wird ins Land geholt, außerdem werden die Schüler, die wirklich wollen oder, so gut ausgebildet, wie in kaum einem anderen Land Gibt es bei uns die Möglichkeit eines Sportstipendiums
Schon den NeuenMarkt vergessen, heißt ja jetzt TecDax
Ich habe nicht behauptet, daß die USA perfekt sind, aber ich bin der festen Überzeugung, daß die sich anbahnende Weltwirschaftskrise nur in den USA beseitigt werden kann und daß nicht, weil sie die stärkste Wirtschaftsmacht sind.
Ich gebe zu, ich bin beeindruckt von dem unerschütterlichen Glauben an sich, den man immer wieder von Amerikanern hört und gleichzeitig von der Eloquenz, die sogar jeder einfache Arbeiter an den Tag legt, da gibt es in Deutschland erhebliche Defizite.
Im Gegenteil, die Intelligenz wird ins Land geholt, außerdem werden die Schüler, die wirklich wollen oder, so gut ausgebildet, wie in kaum einem anderen Land Gibt es bei uns die Möglichkeit eines Sportstipendiums
Schon den NeuenMarkt vergessen, heißt ja jetzt TecDax
Ich habe nicht behauptet, daß die USA perfekt sind, aber ich bin der festen Überzeugung, daß die sich anbahnende Weltwirschaftskrise nur in den USA beseitigt werden kann und daß nicht, weil sie die stärkste Wirtschaftsmacht sind.
Ich gebe zu, ich bin beeindruckt von dem unerschütterlichen Glauben an sich, den man immer wieder von Amerikanern hört und gleichzeitig von der Eloquenz, die sogar jeder einfache Arbeiter an den Tag legt, da gibt es in Deutschland erhebliche Defizite.
Ja genau Stephen, bring mal den Häuptling wieder dazu mehr den Mist vor unserer eigenen Türe anzusehen als sich den Kopf der Amerikaner zu zerbrechen, die längts nicht unsere (auch noch kommenden) Probleme haben.
@ Stephen: 5 % der gesamten Bevölkerung ist natürlich übertrieben- für Ballungszentren soll das aber so sein- übrigens sind 30- 40 % der Inhfatierten Schwarze, sicher alles Schwerverbrecher, denn Schwarze sind ja fast immer schlimme Gangster, die gehören auch weggesperrt!
Das man heutzutage auch wegen drei geringfügigen Delikten lebenslänglich bekommt, dass das Wirtschaftswunder nur noch einen immer kleinerern Kreis erreicht, dass wird bei der Beurteilung schlichtweg übersehen.
Viele werden kriminell, weil es schlichtweg keine andere Perspektive für sie gibt. Weil die Armut an ihnen nagt, und gleichzeitig sie sehen, wie woanders alles im Überfluß vorhanden ist.
Ein demokratisches Land hat es nicht nötig:
- für 3 geringfügige Delikte Lebenslang zu verhängen
- die Todestrafe zu praktizieren
- die verarmte Bevölkerung zu ghettoiesieren
- Indianer bis heute in Reservaten zwangseinzusiedeln
- nur noch mit Waffengewalt in diesen Ghettos das Gesetz zu sprechen, und auf der anderen Seite mit Waffengewalt den Reichtum zu verteidigen
- selbst der arbeitenden Bevölkerung viel zu viel zuzumuten, in dem viele um über die Runden zu kommen zwei oder mehr Billigjobs machen müssen
- keine überschaubare Altersvorsorge zu haben, sondern statt dessen Aktien von Enron & Co.
- auf Almosen angewisen zu sein was die soziale Absicherung betrifft
- das mittlerweile Uniabschlüsse auch nur noch dem Diktat des Geldes unterliegen, die Abschlüssler werden immer dümmer, behalten trotzdem ihr sehr guten Noten
Und warum das alles?
Weil in den USA Armut und Arbeitslosigkeit als individuelles Versagen gilt, und zwar nur als das-
niemals haben Marktkräfte dran schuld, wenn man auf der Verliererseite des Lebens steht, immer nur man selbst.
Der Weg vom Tellerwäscher zum Millionär steht angeblich jedem offen,( von der Verliererseite des Zinssystemes auf die Gewinnerseite zu wechseln )
Da aber nicht alle Gewinner sein können, was logisch schon nicht geht, muß es auch Verlierer geben.
Wer diese Verlierergruppen anführen ist klar, aber auch der Mittelstand blutet immer mehr aus!
@ KvA Was das mit uns zu tun hat? Du bist ja ein ganz toller Appeasementtheoretiker.
Es geht hier nicht um die Probleme Botswanas, sondern um eine krankes, faschistoide Regierung, die dem mächtigsten Imperium seit Rom vorsteht. Mit einem Sendungsbwußtsein für den Rest der Welt, der seinesgleichen sucht.
Dabei hat niemand nach dem Ende des Kommunismus die USA gebeten, nun weltweit einzig die Kräfte des Marktes und nichts weiter im Sinne der ewigen Profite auszubreiten.
Und wir hängen da mit drinnen, ganz tief sodar...
@ Stephen: Ich habe nirgends geschrieben, das ich die Welt anderswo für deutlich besser sehe.
Das man heutzutage auch wegen drei geringfügigen Delikten lebenslänglich bekommt, dass das Wirtschaftswunder nur noch einen immer kleinerern Kreis erreicht, dass wird bei der Beurteilung schlichtweg übersehen.
Viele werden kriminell, weil es schlichtweg keine andere Perspektive für sie gibt. Weil die Armut an ihnen nagt, und gleichzeitig sie sehen, wie woanders alles im Überfluß vorhanden ist.
Ein demokratisches Land hat es nicht nötig:
- für 3 geringfügige Delikte Lebenslang zu verhängen
- die Todestrafe zu praktizieren
- die verarmte Bevölkerung zu ghettoiesieren
- Indianer bis heute in Reservaten zwangseinzusiedeln
- nur noch mit Waffengewalt in diesen Ghettos das Gesetz zu sprechen, und auf der anderen Seite mit Waffengewalt den Reichtum zu verteidigen
- selbst der arbeitenden Bevölkerung viel zu viel zuzumuten, in dem viele um über die Runden zu kommen zwei oder mehr Billigjobs machen müssen
- keine überschaubare Altersvorsorge zu haben, sondern statt dessen Aktien von Enron & Co.
- auf Almosen angewisen zu sein was die soziale Absicherung betrifft
- das mittlerweile Uniabschlüsse auch nur noch dem Diktat des Geldes unterliegen, die Abschlüssler werden immer dümmer, behalten trotzdem ihr sehr guten Noten
Und warum das alles?
Weil in den USA Armut und Arbeitslosigkeit als individuelles Versagen gilt, und zwar nur als das-
niemals haben Marktkräfte dran schuld, wenn man auf der Verliererseite des Lebens steht, immer nur man selbst.
Der Weg vom Tellerwäscher zum Millionär steht angeblich jedem offen,( von der Verliererseite des Zinssystemes auf die Gewinnerseite zu wechseln )
Da aber nicht alle Gewinner sein können, was logisch schon nicht geht, muß es auch Verlierer geben.
Wer diese Verlierergruppen anführen ist klar, aber auch der Mittelstand blutet immer mehr aus!
@ KvA Was das mit uns zu tun hat? Du bist ja ein ganz toller Appeasementtheoretiker.
Es geht hier nicht um die Probleme Botswanas, sondern um eine krankes, faschistoide Regierung, die dem mächtigsten Imperium seit Rom vorsteht. Mit einem Sendungsbwußtsein für den Rest der Welt, der seinesgleichen sucht.
Dabei hat niemand nach dem Ende des Kommunismus die USA gebeten, nun weltweit einzig die Kräfte des Marktes und nichts weiter im Sinne der ewigen Profite auszubreiten.
Und wir hängen da mit drinnen, ganz tief sodar...
@ Stephen: Ich habe nirgends geschrieben, das ich die Welt anderswo für deutlich besser sehe.
.
es mag wohl so sein, daß die Wirtschaft nur mit Hilfe der USA angekurbelt werden kann.
Das ändert aber nichts daran, daß die Anprangerung von SBI absolut in Ordnung geht. Ich würde jeden einzelnen Punkt
persönlich unterschreiben.
PS: was sollten Schwarzarbeiter eigentlich in Knast. Da können sie das Sozialprodukt mit Sicherheit nicht erhöhen ...
es mag wohl so sein, daß die Wirtschaft nur mit Hilfe der USA angekurbelt werden kann.
Das ändert aber nichts daran, daß die Anprangerung von SBI absolut in Ordnung geht. Ich würde jeden einzelnen Punkt
persönlich unterschreiben.
PS: was sollten Schwarzarbeiter eigentlich in Knast. Da können sie das Sozialprodukt mit Sicherheit nicht erhöhen ...
Die Probleme dieser Welt haben nur die einzige Aufgabe, Deutsche davon abzuhalten, sich um ihr eigenes Land zu kümmern.
Jedes Problem ist interessanter als die eigenen...
Jedes Problem ist interessanter als die eigenen...
nein for4zim: einige Punkte sind einfach von weltweiter Bedeutung.
Deswegen ist es auch nicht egal, was die Bush-Junta in den USA macht.
Deswegen ist es auch nicht egal, was die Bush-Junta in den USA macht.
Demokratische Staaten haben es nicht nötig:
- selbst ihre Gefängnisse nach Rentabilitätswecken zu beurteilen ( was ja bedeutet- je mehr Gefangene, desto höher der Gewinn? )
- nicht auf Nachhaltichkeit und Effizienz zu setzen,
sondern auf größtmöglichen kurzfristen Profit
- ein Parteiensystem zu haben, welches komplett von der Wirtschaft bezahlt und damit auch beeinflußt wird
- nur den Superreichen freies Feld zu lassen
- selbst ihre Gefängnisse nach Rentabilitätswecken zu beurteilen ( was ja bedeutet- je mehr Gefangene, desto höher der Gewinn? )
- nicht auf Nachhaltichkeit und Effizienz zu setzen,
sondern auf größtmöglichen kurzfristen Profit
- ein Parteiensystem zu haben, welches komplett von der Wirtschaft bezahlt und damit auch beeinflußt wird
- nur den Superreichen freies Feld zu lassen
@sittinbull:Bei dir ist es wie bei den Analysten:
50% deiner Aussagen stimmen!
50% deiner Aussagen stimmen!
merci!
falsch !!!
100% stimmen.
gr.bruwi
100% stimmen.
gr.bruwi
Also, als ehemaliger Gefängnismitarbeiter zweifle ich hiermit die 5% Insassen in USA entschieden an!
jaja, keep searchin` the Net.
Wir hatten mal was in der Verschuldungsmaschine
das wären ja auch ca. 19 Mio. Leute!
Wir hatten mal was in der Verschuldungsmaschine
das wären ja auch ca. 19 Mio. Leute!
1 % aller Weißen, 7 % aller Schwarzen.
Wen das nicht bedenklich stimmt...
Gert Raeithel
Zur Devolution des amerikanischen Strafvollzugs
Prison Studies sind Teil der Amerikanistik geworden. Angela Davis ist eine der führenden Forscherpersönlichkeiten auf diesem Sektor. Sie kann, wie andere politische Gefangene, aus eigener Erfahrung schöpfen. Wer sich auf dieses Forschungsfeld begibt, muss sich zuerst einmal gegen die – entwicklungspsychologisch gesehen – arretierende Funktion von Hollywood wehren. In einem Film wie Brubaker (1974) ist nur die erste halbe Stunde veristisch angelegt, danach setzt das Märchenerzählen für infantil Gebliebene wieder ein. Die Forschungslage ist nicht ideal. Die Haftanstalten geben keine Jahresberichte mehr heraus und geizen mit Informationen. Trotzdem weiß man aufgrund der Hartnäckigkeit und dem Engagement amerikanischer Autoren genug, um ein einigermaßen wahrheitsgetreues Bild der jetzigen Situation zeichnen zu können.
Der amerikanische Strafvollzug befindet sich in einem Stadium der Devolution. Die Haftanstalten sind binnen einer Generation inhumaner und brutaler geworden. Es herrschen für einen Rechtsstaat eigentlich unhaltbare Zustände. Der Gefängnisaufenthalt ist kontraproduktiv. Die Inhaftierung verfolgt den Zweck einer Besserung oder Resozialisierung nicht mehr, gibt nicht einmal vor, dies zu tun. Hauptzweck ist die Strafe im Sinn des Wegsperrens, des Aus-dem-Verkehr-Ziehens. In Security Housing Units, sogenannte Supermax-Einheiten, werden Häftlinge so gut wie völlig isoliert gehalten, strenger als im Auburn-System vergangener Tage. Minderjährige finden sich mit Erwachsenen in einer Zelle wieder. In Alabama zertrümmern Kettensträflinge Felsbrocken mit Vorschlaghämmern. Jeder Tourist kann am Straßenrand chain gangs beobachten, die in weiße Drilliche gekleidet und aneinander gekettet den Fahrbahnrand von Unrat säubern.
Fußketten werden auch für weibliche Häftlinge angeordnet. Boot camps muten wie eine Parodie auf einen humanen Strafvollzug an. Gefängnisbibliotheken wurden abgeschafft, damit Häftlinge nicht mehr an juristische Literatur heran kommen. Einen Häftling wie Caryl Chessman, der in den 1950er Jahren in ein Dutzend Fremdsprachen übersetzte Bücher schrieb, wird es nicht mehr geben. Nicht mehr geben wird es einen Nathan Leopold, der in Haft ein Buch über die Gefahr des Rückfälligwerdens verfasste und nach seiner Begnadigung auf einer Lepra-Station arbeitete. Gestalten wie Malcolm X, die im Gefängnis ihren politischen Horizont erweiterten, wird man bei der jetzigen Systemverschlechterung kaum noch erwarten dürfen.
Der von beiden Parteien getragene Violent Crime Control and Law Enforcement Act (1994) stellte Bundesmittel in Milliardenhöhe für den Gefängnisbau bereit. Der damals mächtigste Republikaner forderte „real prisons“, Mindeststrafen und einen Verzicht auf vorzeitige Entlassung. Obligatorische Mindeststrafen brachten zahlreichen Bürgern langjährige Haftstrafen ein, zum Beispiel Frauen, die unter dem Druck des Ehemannes illegale Drogen befördert hatten. Im „lock `em up fever“ der 1990er Jahre gab der Staat Kalifornien für den Strafvollzug – euphemistisch correction gegannt – so viel Geld aus wie für die höheren Bildungsanstalten. Mississippi plante, die gestreifte Kleidung und eventuell die Rute (cane) wieder einzuführen. Georgia übertraf das verbreitete Three-Strikes-Law mit einem Two-Strikes-Law und nahm bei der Häftlingsquote bald die Spitzenposition ein, gefolgt von Texas. Die Häftlingsquote der gesamten USA beträgt mit 645 pro 100.000 Einwohnern das siebenfache der Quote europäischer Länder. Die Rechtsprechung ist punitiv ausgelegt und entgegen weit verbreiteter Ansicht nicht zu nachgiebig.
Die Gefängnisse sind überfüllt, weil Drogenbesitz und Drogenhandel zugenommen haben und schärfer geahndet werden; weil es in einigen Staaten keine Verkürzung der Haftzeit wegen guter Führung mehr gibt; weil der Ermessensspielraum der Richter bei der Haftdauer eingeschränkt wurde. Die Gerichte sind überlastet, weil Angeklagte wegen des eisernen Three-Strikes-Law weniger Bereitschaft zeigen, „schuldig“ zu plädieren um sich damit eine kürzere Haftdauer einzuhandeln. Die Gesellschaft hat sich entschlossen, durch selective incapacitation den harten Kern der Kriminellen hinter Schloss und Riegel zu bringen und hat dabei zahlreiche Bagatelltäter mitgerissen. Preventive detention verlangt, Verdächtige ohne Kaution in Untersuchungshaft zu halten bzw. die Kaution so hoch anzusetzen, dass sie nicht bezahlt werden kann.
Die amerikanische Häftlingsquote hat sich seit den 1970er Jahren vervierfacht. Zur Zeit sind rund zwei Millionen Amerikaner eingesperrt. Pro Woche kommen 1000 neue Häftlinge hinzu, das entspricht der Kapazität von zwei Gefängnissen. Texas hat unter der Gouverneurschaft von George Walker Bush jede Woche ein neues Gefängnis eröffnet. Die Befürworter sehen in der selective incapacitation den Hauptgrund für den Rückgang der Verbrechensrate. James Q. Wilson, der führende Experte unter den Hardlinern meinte: „Putting people in prison is the single most important thing we’ve done“ (zit. nach USN&WR 25.5.1998). Gegner dieser Strategie machen für den Rückgang eher die demographische Entwicklung namhaft. Eine Korrelation zwischen hoher Häftlingsquote und sinkender Verbrechensrate ist nicht zwingend nachweisbar. In einigen Staaten stimmt das Kalkül, in Utah zum Beispiel nicht. Dort stiegen Häftlingsquote und Verbrechensrate gleichläufig an.
Ein Prozent aller weißen und sieben Prozent aller schwarzen Amerikaner sind eingesperrt. Seit 1996 stellen Afro-Amerikaner auch in absoluten Zahlen die Mehrheit der Gefängnisinsassen -–bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 12 Prozent.
Nixon drückte wahrscheinlich die volonté generale aus, als er zu seinem Berater sagte: „Das wirkliche Problem beim Krieg gegen das Verbrechen sind die Schwarzen, wir müssen bei einer wirksamen Verbrechensbekämpfung darauf achten, ohne aber diesen Anschein zu erwecken.“ Konservative Experten meinen, die Häftlingsquote der Schwarzen sei zu hoch, weil ihre Verbrechensquote so hoch ist. Die Sprecher der afro-amerikanischen Community halten dagegen, ein junger straffällig gewordener Schwarzer werde sofort eingebuchtet, während dem weißen Sprössling aus gutem Hause ein Autoritätskonflikt mit guten rehabilitativen Chancen eingeräumt wird.
Die Rate der Frauen, und besonders die der schwarzamerikanischen Frauen, ist ebenfalls deutlich gestiegen. Gewalttaten, Eigentumsdelikte und die verschärfte Ahndung von Drogenbesitz sind die wichtigsten Haftgründe. Die 150 000 weiblichen Häftlinge machen trotzdem erst 7 ½ Prozent der gesamten Gefängnispopulation aus. Nachdem hier lange Zeit ein Forschungsdefizit bestand, weiß man über dieses Gebiet heute mehr. Frauen bewältigen den Gefängnisalltag auf andere Weise als Männer. Sie bauen sich hinter Gittern eine Art Familienstruktur auf mit relativ fest verteilten Rollen. Zu den spezifischen Problemen zählen die Schuldgefühle gegenüber Kindern oder unerwünschte Schwangerschaften zum Teil hervorgerufen durch gewaltsame Übergriffe der Wärter.
Die Kosten für einen Häftling liegen bei mehr als 25 000 Dollar pro Jahr, bei weiblichen Insassen höher. In Hamilton (Alabama) und in anderen geriatrischen Haftanstalten können die Kosten wegen der medizinischen Versorgung bis auf 60 000 Dollar anwachsen. In Texas, wo kaum Entlassung auf Bewährung in Frage kommt, sitzen besonders viele Greise ein. Man hat deshalb auch vor einem „greying of American prisoners“ gesprochen.
Die öffentliche Hand ist interessiert daran, die hohen Kosten für den Strafvollzug zu reduzieren. Die Wahlplattform der Republikanischen Partei von 1996 sprach sich für eine Privatisierung von Gefängnissen aus, die schon längst im Gange war. Gegen den Widerstand der American Civil Liberties Union (ACLU) oder des Gewerkschaftsverbandes (AFL/CI) werden mehr und mehr Haftanstalten privaten Konzernen überlassen. Die Kommunen stimmen für diesen Wechsel und für Gefängnisneubauten, weil sie sich davon eine Belebung der lokalen Wirtschaft versprechen. In Imperial City (Kalifornien), ist die Gefängnisverwaltung bereits der größte Arbeitgeber am Ort. Anders als früher wird die Errichtung von Haftanstalten von den Einwohnern begrüßt. Das örtliche Gefängnis wird in die Folklore herein genommen. In einer Kleinstadt in Illinois wird schon ein Supermax Burger angeboten. Weil Haftanstalten eine neue Wachstumsindustrie sind, stehen die Aktien der Corrections Corporation of America oder der Wackenhut Corrections Corporation gut. Es gilt das Hilton-Prinzip: jedes Bett muss belegt sein. Man braucht Häftlinge, um den Laden am Laufen zu halten. Je höher die Belegdichte, desto höher die Dividende. Die Gewinnmaximierung geht auf Kosten der Resozialisierung. Ob private Firmen billiger wirtschaften als die öffentliche Hand, ist bisher nicht erwiesen.
Es ist keine Frage, dass die Gefängnisverwaltungen mit Forderungen von Häftlingen konfrontiert werden, die kaum auf eine sinnvolle Weise erfüllt werden können. In Kalifornien verlangte ein indianischer Kindermörder auf der Grundlage der freien Religionsausübung ein Schwitzhüttenritual. Das Gefängnispersonal ist schier unerträglichen Belastungen ausgesetzt. In manchen Anstalten müssen Wärter Schutzbrillen tragen, weil sie von Häftlingen durch die Gitterstäbe hindurch mit Exkrementen beworfen werden. Wahr ist aber auch, dass sich die Aufseher zahlreiche Übergriffe zuschulden kommen lassen: die Vergewaltigung weiblicher Gefangener; die Veranstaltung von menschlichen Hahnenkämpfen unter den Häftlingen, auf deren Ausgang gewettet wird; die Benutzung psychopathischer Häftlinge zur Bändigung schwieriger Zellengenossen.
Innerhalb der Haftanstalten haben sich separate Hierarchien gebildet, die an der Anstaltsleitung vorbei agieren: die Mexican Mafia der Chicanos, die Aryan Brotherhood weißer Suprematisten oder die Black Guerilla Family der Afro-Amerikaner. Neueingewiesene werden von Alteingesessenen mit Gewalt gefügig gemacht. Es werden bestimmte Sexrollen verteilt, Mithäftlinge zum sexuellen Missbrauch an andere vermietet, punks als Leibeigene mächtigen Insassen überantwortet. Es sind dies jeder Beschreibung spottende, eines modernen Gemeinwesens nicht würdige Zustände, die aber doch jedem einigermaßen informierten Staatsbürger in Freiheit bekannt sind und im Moment jedenfalls als reformresistent angesehen werden. In einer Umfrage bekannten U.S.-Bürger im Vertrauen, sie würden lieber eine Körperstrafe nach islamischem Recht in Kauf nehmen statt ins berüchtigte Chicagoer Cook County Jail eingeliefert zu werden.
Die Politik der zero tolerance birgt das Risiko, dass jeder, der nicht ins neoliberale Kostüm passt, eingesperrt wird. Ein Mann wie Alexander Mitscherlich, einst Gast in einem der berühmten amerikanischen Think Tanks, stünde mit seiner Toleranzlehre heute auf verlorenem Posten. Die Ursachen der Straffälligkeit werden ignoriert, die soziale Entwurzelung von Gesetzesbrechern missachtet. Steckt man die sozialen Verlierer ins Gefängnis, sagte Edward Luttwak, tauchen sie nicht in der Arbeitslosenstatistik auf. Das Gefälle sozialen Unrechts zeigt sich von der Festnahme bis zur Begnadigung. Clinton begnadigte den milliardenschweren Marc Rich. Den ohne Schuldnachweis inhaftierten indianischen Aktivisten Leonard Peltier ließ er weiterhin hinter Gittern verfaulen.
Nulltoleranz hat zur over-incarceration geführt. Gerade bei Rauschgiftdelikten sind Haftstrafen als Lösung ausgereizt. Als Alternativen kämen in Frage: regelmäßige Drogentests, Platzverweise von kritischen Örtlichkeiten, Ausgangssperren, kommunale Dienstleistungen, konstanter Schulbesuch und Beständigkeit am Arbeitsplatz. Es ist erwiesen, dass mit einer besseren Ausbildung das Rückfallrisiko sinkt. Doch die Bereitschaft, soziale Reformen in Angriff zu nehmen, ist momentan gering. Im 19. Jahrhundert fuhren Europäer in die USA, um dort die pönologischen Errungenschaften zu studieren. Heute ist Kanada das Ziel, wo das soziale Gewissen nicht ertaubt und die Betreuung der Gefangenen professioneller ist. Lawrence Friedman, einer der besten Kenner der amerikanischen Justiz, hat die Hoffnung für sein Land anscheinend aufgegeben. Er vergleicht das Justizsystem der USA mit einem löchrigen Gartenschlauch. Erhöht man den Druck, spritzt das Wasser heraus. Schließt man ein Leck, öffnet sich eine anderes. Niemand hat das Sagen, es existiert kein zentrales Nervensystem. Jeder kann die Arbeit des anderen zunichte machen – Parlament, Polizei, Staatsanwalt, Jury, Richter, Parole Board... Der Reformer wendet sich verbittert ab. Nothing works.
Literatur:
amnesty international, USA – Hüter der Menschenrechte?, Bonn 1998
Chessman, Caryl: Cell 2455, Death Row, New York 1955
Estrich, Susan: Getting Away With Murder, Cambridge, Mass., 1998
Friedmann, Lawrence: American Law, New York 1998
Gingrich, Newt: Contract With America, New York 1994
Halliwell, Joseph: Going Up the River – Travels in a Prison Nation, New York 2000
Parenti, Christian: Lockdown America, London 1999
Schulz, William: „Women in Prison“, in: New York Review of Books, 31. Mai 2001, S. 32-3
Steinhäuser, Uta: „Die Privatisierung amerikanischer Gefängnisse und ihre Auswirkungen auf den Strafvollzug“, M.A. Arbeit, LMU, München 2000
Teles Stephen und Kleiman, M.: „Escape from America’s Prison Policy“, www.prospect.org/archives
de Tocqueville, Alexis und de Beaumont, Gustave: Du Systéme pénitentiaire aux États-Unis et de son application en France, Paris 1833
Walker, Samuel: Sense and Nonsense About Crime and Drugs, Belmont 1994
http://daa.amerikanistik.net/daa10/devolution.html
Wen das nicht bedenklich stimmt...
Gert Raeithel
Zur Devolution des amerikanischen Strafvollzugs
Prison Studies sind Teil der Amerikanistik geworden. Angela Davis ist eine der führenden Forscherpersönlichkeiten auf diesem Sektor. Sie kann, wie andere politische Gefangene, aus eigener Erfahrung schöpfen. Wer sich auf dieses Forschungsfeld begibt, muss sich zuerst einmal gegen die – entwicklungspsychologisch gesehen – arretierende Funktion von Hollywood wehren. In einem Film wie Brubaker (1974) ist nur die erste halbe Stunde veristisch angelegt, danach setzt das Märchenerzählen für infantil Gebliebene wieder ein. Die Forschungslage ist nicht ideal. Die Haftanstalten geben keine Jahresberichte mehr heraus und geizen mit Informationen. Trotzdem weiß man aufgrund der Hartnäckigkeit und dem Engagement amerikanischer Autoren genug, um ein einigermaßen wahrheitsgetreues Bild der jetzigen Situation zeichnen zu können.
Der amerikanische Strafvollzug befindet sich in einem Stadium der Devolution. Die Haftanstalten sind binnen einer Generation inhumaner und brutaler geworden. Es herrschen für einen Rechtsstaat eigentlich unhaltbare Zustände. Der Gefängnisaufenthalt ist kontraproduktiv. Die Inhaftierung verfolgt den Zweck einer Besserung oder Resozialisierung nicht mehr, gibt nicht einmal vor, dies zu tun. Hauptzweck ist die Strafe im Sinn des Wegsperrens, des Aus-dem-Verkehr-Ziehens. In Security Housing Units, sogenannte Supermax-Einheiten, werden Häftlinge so gut wie völlig isoliert gehalten, strenger als im Auburn-System vergangener Tage. Minderjährige finden sich mit Erwachsenen in einer Zelle wieder. In Alabama zertrümmern Kettensträflinge Felsbrocken mit Vorschlaghämmern. Jeder Tourist kann am Straßenrand chain gangs beobachten, die in weiße Drilliche gekleidet und aneinander gekettet den Fahrbahnrand von Unrat säubern.
Fußketten werden auch für weibliche Häftlinge angeordnet. Boot camps muten wie eine Parodie auf einen humanen Strafvollzug an. Gefängnisbibliotheken wurden abgeschafft, damit Häftlinge nicht mehr an juristische Literatur heran kommen. Einen Häftling wie Caryl Chessman, der in den 1950er Jahren in ein Dutzend Fremdsprachen übersetzte Bücher schrieb, wird es nicht mehr geben. Nicht mehr geben wird es einen Nathan Leopold, der in Haft ein Buch über die Gefahr des Rückfälligwerdens verfasste und nach seiner Begnadigung auf einer Lepra-Station arbeitete. Gestalten wie Malcolm X, die im Gefängnis ihren politischen Horizont erweiterten, wird man bei der jetzigen Systemverschlechterung kaum noch erwarten dürfen.
Der von beiden Parteien getragene Violent Crime Control and Law Enforcement Act (1994) stellte Bundesmittel in Milliardenhöhe für den Gefängnisbau bereit. Der damals mächtigste Republikaner forderte „real prisons“, Mindeststrafen und einen Verzicht auf vorzeitige Entlassung. Obligatorische Mindeststrafen brachten zahlreichen Bürgern langjährige Haftstrafen ein, zum Beispiel Frauen, die unter dem Druck des Ehemannes illegale Drogen befördert hatten. Im „lock `em up fever“ der 1990er Jahre gab der Staat Kalifornien für den Strafvollzug – euphemistisch correction gegannt – so viel Geld aus wie für die höheren Bildungsanstalten. Mississippi plante, die gestreifte Kleidung und eventuell die Rute (cane) wieder einzuführen. Georgia übertraf das verbreitete Three-Strikes-Law mit einem Two-Strikes-Law und nahm bei der Häftlingsquote bald die Spitzenposition ein, gefolgt von Texas. Die Häftlingsquote der gesamten USA beträgt mit 645 pro 100.000 Einwohnern das siebenfache der Quote europäischer Länder. Die Rechtsprechung ist punitiv ausgelegt und entgegen weit verbreiteter Ansicht nicht zu nachgiebig.
Die Gefängnisse sind überfüllt, weil Drogenbesitz und Drogenhandel zugenommen haben und schärfer geahndet werden; weil es in einigen Staaten keine Verkürzung der Haftzeit wegen guter Führung mehr gibt; weil der Ermessensspielraum der Richter bei der Haftdauer eingeschränkt wurde. Die Gerichte sind überlastet, weil Angeklagte wegen des eisernen Three-Strikes-Law weniger Bereitschaft zeigen, „schuldig“ zu plädieren um sich damit eine kürzere Haftdauer einzuhandeln. Die Gesellschaft hat sich entschlossen, durch selective incapacitation den harten Kern der Kriminellen hinter Schloss und Riegel zu bringen und hat dabei zahlreiche Bagatelltäter mitgerissen. Preventive detention verlangt, Verdächtige ohne Kaution in Untersuchungshaft zu halten bzw. die Kaution so hoch anzusetzen, dass sie nicht bezahlt werden kann.
Die amerikanische Häftlingsquote hat sich seit den 1970er Jahren vervierfacht. Zur Zeit sind rund zwei Millionen Amerikaner eingesperrt. Pro Woche kommen 1000 neue Häftlinge hinzu, das entspricht der Kapazität von zwei Gefängnissen. Texas hat unter der Gouverneurschaft von George Walker Bush jede Woche ein neues Gefängnis eröffnet. Die Befürworter sehen in der selective incapacitation den Hauptgrund für den Rückgang der Verbrechensrate. James Q. Wilson, der führende Experte unter den Hardlinern meinte: „Putting people in prison is the single most important thing we’ve done“ (zit. nach USN&WR 25.5.1998). Gegner dieser Strategie machen für den Rückgang eher die demographische Entwicklung namhaft. Eine Korrelation zwischen hoher Häftlingsquote und sinkender Verbrechensrate ist nicht zwingend nachweisbar. In einigen Staaten stimmt das Kalkül, in Utah zum Beispiel nicht. Dort stiegen Häftlingsquote und Verbrechensrate gleichläufig an.
Ein Prozent aller weißen und sieben Prozent aller schwarzen Amerikaner sind eingesperrt. Seit 1996 stellen Afro-Amerikaner auch in absoluten Zahlen die Mehrheit der Gefängnisinsassen -–bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 12 Prozent.
Nixon drückte wahrscheinlich die volonté generale aus, als er zu seinem Berater sagte: „Das wirkliche Problem beim Krieg gegen das Verbrechen sind die Schwarzen, wir müssen bei einer wirksamen Verbrechensbekämpfung darauf achten, ohne aber diesen Anschein zu erwecken.“ Konservative Experten meinen, die Häftlingsquote der Schwarzen sei zu hoch, weil ihre Verbrechensquote so hoch ist. Die Sprecher der afro-amerikanischen Community halten dagegen, ein junger straffällig gewordener Schwarzer werde sofort eingebuchtet, während dem weißen Sprössling aus gutem Hause ein Autoritätskonflikt mit guten rehabilitativen Chancen eingeräumt wird.
Die Rate der Frauen, und besonders die der schwarzamerikanischen Frauen, ist ebenfalls deutlich gestiegen. Gewalttaten, Eigentumsdelikte und die verschärfte Ahndung von Drogenbesitz sind die wichtigsten Haftgründe. Die 150 000 weiblichen Häftlinge machen trotzdem erst 7 ½ Prozent der gesamten Gefängnispopulation aus. Nachdem hier lange Zeit ein Forschungsdefizit bestand, weiß man über dieses Gebiet heute mehr. Frauen bewältigen den Gefängnisalltag auf andere Weise als Männer. Sie bauen sich hinter Gittern eine Art Familienstruktur auf mit relativ fest verteilten Rollen. Zu den spezifischen Problemen zählen die Schuldgefühle gegenüber Kindern oder unerwünschte Schwangerschaften zum Teil hervorgerufen durch gewaltsame Übergriffe der Wärter.
Die Kosten für einen Häftling liegen bei mehr als 25 000 Dollar pro Jahr, bei weiblichen Insassen höher. In Hamilton (Alabama) und in anderen geriatrischen Haftanstalten können die Kosten wegen der medizinischen Versorgung bis auf 60 000 Dollar anwachsen. In Texas, wo kaum Entlassung auf Bewährung in Frage kommt, sitzen besonders viele Greise ein. Man hat deshalb auch vor einem „greying of American prisoners“ gesprochen.
Die öffentliche Hand ist interessiert daran, die hohen Kosten für den Strafvollzug zu reduzieren. Die Wahlplattform der Republikanischen Partei von 1996 sprach sich für eine Privatisierung von Gefängnissen aus, die schon längst im Gange war. Gegen den Widerstand der American Civil Liberties Union (ACLU) oder des Gewerkschaftsverbandes (AFL/CI) werden mehr und mehr Haftanstalten privaten Konzernen überlassen. Die Kommunen stimmen für diesen Wechsel und für Gefängnisneubauten, weil sie sich davon eine Belebung der lokalen Wirtschaft versprechen. In Imperial City (Kalifornien), ist die Gefängnisverwaltung bereits der größte Arbeitgeber am Ort. Anders als früher wird die Errichtung von Haftanstalten von den Einwohnern begrüßt. Das örtliche Gefängnis wird in die Folklore herein genommen. In einer Kleinstadt in Illinois wird schon ein Supermax Burger angeboten. Weil Haftanstalten eine neue Wachstumsindustrie sind, stehen die Aktien der Corrections Corporation of America oder der Wackenhut Corrections Corporation gut. Es gilt das Hilton-Prinzip: jedes Bett muss belegt sein. Man braucht Häftlinge, um den Laden am Laufen zu halten. Je höher die Belegdichte, desto höher die Dividende. Die Gewinnmaximierung geht auf Kosten der Resozialisierung. Ob private Firmen billiger wirtschaften als die öffentliche Hand, ist bisher nicht erwiesen.
Es ist keine Frage, dass die Gefängnisverwaltungen mit Forderungen von Häftlingen konfrontiert werden, die kaum auf eine sinnvolle Weise erfüllt werden können. In Kalifornien verlangte ein indianischer Kindermörder auf der Grundlage der freien Religionsausübung ein Schwitzhüttenritual. Das Gefängnispersonal ist schier unerträglichen Belastungen ausgesetzt. In manchen Anstalten müssen Wärter Schutzbrillen tragen, weil sie von Häftlingen durch die Gitterstäbe hindurch mit Exkrementen beworfen werden. Wahr ist aber auch, dass sich die Aufseher zahlreiche Übergriffe zuschulden kommen lassen: die Vergewaltigung weiblicher Gefangener; die Veranstaltung von menschlichen Hahnenkämpfen unter den Häftlingen, auf deren Ausgang gewettet wird; die Benutzung psychopathischer Häftlinge zur Bändigung schwieriger Zellengenossen.
Innerhalb der Haftanstalten haben sich separate Hierarchien gebildet, die an der Anstaltsleitung vorbei agieren: die Mexican Mafia der Chicanos, die Aryan Brotherhood weißer Suprematisten oder die Black Guerilla Family der Afro-Amerikaner. Neueingewiesene werden von Alteingesessenen mit Gewalt gefügig gemacht. Es werden bestimmte Sexrollen verteilt, Mithäftlinge zum sexuellen Missbrauch an andere vermietet, punks als Leibeigene mächtigen Insassen überantwortet. Es sind dies jeder Beschreibung spottende, eines modernen Gemeinwesens nicht würdige Zustände, die aber doch jedem einigermaßen informierten Staatsbürger in Freiheit bekannt sind und im Moment jedenfalls als reformresistent angesehen werden. In einer Umfrage bekannten U.S.-Bürger im Vertrauen, sie würden lieber eine Körperstrafe nach islamischem Recht in Kauf nehmen statt ins berüchtigte Chicagoer Cook County Jail eingeliefert zu werden.
Die Politik der zero tolerance birgt das Risiko, dass jeder, der nicht ins neoliberale Kostüm passt, eingesperrt wird. Ein Mann wie Alexander Mitscherlich, einst Gast in einem der berühmten amerikanischen Think Tanks, stünde mit seiner Toleranzlehre heute auf verlorenem Posten. Die Ursachen der Straffälligkeit werden ignoriert, die soziale Entwurzelung von Gesetzesbrechern missachtet. Steckt man die sozialen Verlierer ins Gefängnis, sagte Edward Luttwak, tauchen sie nicht in der Arbeitslosenstatistik auf. Das Gefälle sozialen Unrechts zeigt sich von der Festnahme bis zur Begnadigung. Clinton begnadigte den milliardenschweren Marc Rich. Den ohne Schuldnachweis inhaftierten indianischen Aktivisten Leonard Peltier ließ er weiterhin hinter Gittern verfaulen.
Nulltoleranz hat zur over-incarceration geführt. Gerade bei Rauschgiftdelikten sind Haftstrafen als Lösung ausgereizt. Als Alternativen kämen in Frage: regelmäßige Drogentests, Platzverweise von kritischen Örtlichkeiten, Ausgangssperren, kommunale Dienstleistungen, konstanter Schulbesuch und Beständigkeit am Arbeitsplatz. Es ist erwiesen, dass mit einer besseren Ausbildung das Rückfallrisiko sinkt. Doch die Bereitschaft, soziale Reformen in Angriff zu nehmen, ist momentan gering. Im 19. Jahrhundert fuhren Europäer in die USA, um dort die pönologischen Errungenschaften zu studieren. Heute ist Kanada das Ziel, wo das soziale Gewissen nicht ertaubt und die Betreuung der Gefangenen professioneller ist. Lawrence Friedman, einer der besten Kenner der amerikanischen Justiz, hat die Hoffnung für sein Land anscheinend aufgegeben. Er vergleicht das Justizsystem der USA mit einem löchrigen Gartenschlauch. Erhöht man den Druck, spritzt das Wasser heraus. Schließt man ein Leck, öffnet sich eine anderes. Niemand hat das Sagen, es existiert kein zentrales Nervensystem. Jeder kann die Arbeit des anderen zunichte machen – Parlament, Polizei, Staatsanwalt, Jury, Richter, Parole Board... Der Reformer wendet sich verbittert ab. Nothing works.
Literatur:
amnesty international, USA – Hüter der Menschenrechte?, Bonn 1998
Chessman, Caryl: Cell 2455, Death Row, New York 1955
Estrich, Susan: Getting Away With Murder, Cambridge, Mass., 1998
Friedmann, Lawrence: American Law, New York 1998
Gingrich, Newt: Contract With America, New York 1994
Halliwell, Joseph: Going Up the River – Travels in a Prison Nation, New York 2000
Parenti, Christian: Lockdown America, London 1999
Schulz, William: „Women in Prison“, in: New York Review of Books, 31. Mai 2001, S. 32-3
Steinhäuser, Uta: „Die Privatisierung amerikanischer Gefängnisse und ihre Auswirkungen auf den Strafvollzug“, M.A. Arbeit, LMU, München 2000
Teles Stephen und Kleiman, M.: „Escape from America’s Prison Policy“, www.prospect.org/archives
de Tocqueville, Alexis und de Beaumont, Gustave: Du Systéme pénitentiaire aux États-Unis et de son application en France, Paris 1833
Walker, Samuel: Sense and Nonsense About Crime and Drugs, Belmont 1994
http://daa.amerikanistik.net/daa10/devolution.html
@ stephen
Dass die Intelligenz in den USA ins Land geholt wurde, ist richtig. Allerdings sind diese Zeiten inzwischen passé. Ich habe in letzter Zeit schon einige Artikel darüber gelesen, dass sowohl Wissenschaftler, aber auch Manager erhebliche Visa-Schwierigkeiten bekommen haben, und dass man selbst für einen Sprachkurs Monate auf ein Visum warten muss und mehrfach höchstpersönlich bei der Botschaft oder beim Konsulat antanzen muss. Lest Euch folgenden Artiekel aus der "Zeit" mal durch zu dem Thema.
Vor lauter Heimatschutz laufen die USA Gefahr, ihren Vorsprung in einigen wissenschaftlichen Disziplinen total zu verspielen. Dazu kommen jetzt auch noch Einreisebeschränkungen für Asiaten wegen SARS. Es sieht eher so aus, als ob viele Wissenschaftler über kurz oder lang den USA den Rücken kehren.
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/618046
TS
Dass die Intelligenz in den USA ins Land geholt wurde, ist richtig. Allerdings sind diese Zeiten inzwischen passé. Ich habe in letzter Zeit schon einige Artikel darüber gelesen, dass sowohl Wissenschaftler, aber auch Manager erhebliche Visa-Schwierigkeiten bekommen haben, und dass man selbst für einen Sprachkurs Monate auf ein Visum warten muss und mehrfach höchstpersönlich bei der Botschaft oder beim Konsulat antanzen muss. Lest Euch folgenden Artiekel aus der "Zeit" mal durch zu dem Thema.
Vor lauter Heimatschutz laufen die USA Gefahr, ihren Vorsprung in einigen wissenschaftlichen Disziplinen total zu verspielen. Dazu kommen jetzt auch noch Einreisebeschränkungen für Asiaten wegen SARS. Es sieht eher so aus, als ob viele Wissenschaftler über kurz oder lang den USA den Rücken kehren.
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/618046
TS
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