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    Wein (11) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.05.03 15:51:46 von
    neuester Beitrag 20.10.03 20:38:37 von
    Beiträge: 1.005
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      schrieb am 08.05.03 15:51:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zur Neuauflage Nr. 11 gleich anknüpfend an Nr. 10: Scholler wird im GM 2002 als "weiterer empfehlenswerter Betrieb" mit Hervorhebung der Burgunder erwähnt und natürlich von Eichelmann, der gerade in der Südpfalz alles abgegrast hat, was Wein produziert (die Mühe sei ihm immerhin gedankt, ich bin dadurch auf Scholler gekommen). Professionell ist der Weinverkauf dort (wie übrigens bei vielen kleinen Gütern) sicher nicht, aber ich vermute, dass liegt auch am Naturell der Familie: Der Sohn wirkt wie der Grossvater - jemand der nicht gerne den Mund aufmacht und keinen Kontakte sucht, die Frau wirkt vergleichsweise lebhaft. So unterschiedlich sind die Menschen halt, ich respektiere das und freue mich an den Weinen (übrigens sicher lagerfähig, meine letzte 2001er Riesling-Flasche schmeckte neulich voll auf der Höhe, der 99er GT ebenso), wenngleich mir ein freundlicher und lebhafter Winzer natürlich lieber ist (möglicherweise ist das aber auch Südpfälzer Temperament, nicht nur die Weine sind nicht z.B. mit Moselanern zu vergleichen).
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 15:57:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hab nun auch bestellt - hatte einen eher aelteren Mann am Telefon, er hatte etwas Muehe die Bestellung in den Computer zu tippen (wahrscheinlich Einfinger-Suchsystem). Mal sehen ob das ganze ankommt. Euch wird es wahrscheinlich grausen, aber ich hab vor allem Literweine bestellt die meine Pfaelzer Schorleglaeser fuellen werden. Zum probieren auch noch ein paar Rieslinge und Chardonnay. Aber bei heissem Wetter geht nix ueber eine Schorle und 2 Monaten ist ja auch schon wieder Kerwe in Hambach );

      Bis bald
      Christian

      P.S.: Wir sollten Provision fuer Frohnau verlangen - heute hat Scholler bestimmt 30-50 Flaschen wegen diesem Thread verkauft :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 16:09:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo,

      So dann erklären wir den Thread(10) für offiziell als beendet.

      Schnell noch mein letzter Beitrag hinüber kopiert:

      P.S.: Wir sollten Provision fuer Frohnau verlangen - heute hat Scholler bestimmt 30-50 Flaschen wegen diesem Thread verkauft

      Das sehe ich auch so ... dann bekommt Bernd sicherlich jedes Jahr seine Bestellung von Herrenberg umsonst, so oft wie er schon über die Weine im Weinforum geschrieben hat. Ihm habe ich auch die Begeisterung der Lochweine zu verdanken.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 16:22:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Euren Provisionsvorschlag würde ich natürlich gerne aufgreifen -selbstverständlich nur, wenn der Wein geschmeckt haben sollte ...allerdings würden mich Schollers daraufhin vermutlich mit grossen Augen sprachlos anschauen. Apropos Winzerauftreten/-temperament: Ein Weinhändler erzählte mir, dass Hansjörg Rebholz (aus dem Nachbardorf von Birkweiler) vor Jahren noch sehr scheu und zurückhaltend gewesen sei und die Kontakte mit dem Weingut über seine Mutter abgewickelt wurden - das hat seinem grossen Erfolg nicht im Wege gestanden. Ist doch schön, dass nicht nur extrovertierte Weingutsbesitzer/Winzer wie Loosen, Breuer, Christmann jun. oder Loch mit ihren ungewöhnlichen Weinen ins Rampenlicht der Spitzenwinzer kommen können (Paul Fürst ist noch so ein Beispiel).
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 16:23:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      :laugh: is ja lustig, ein Wein-thread bei W:O.


      Schon mal Wein aus dem Frankenland probiert?

      In Dettelbach bei Würzburg gibt es einen super kleinen Winzer (10ha): aber Weine der Extra-Klasse!

      Super Noten in den betreffenden Zeitschriften, gute Auswahl und e-mail bzw. Bestellung über die Home-page läuft bestens.

      Wer gerne Rießling oder Silvaner trinkt, aber auch guten (lagerfähigen) Rotwein möchte, sollte mal das Weingut "Glaser-Himmelstoß" aus Dettelbach kennen lernen.

      Das ist inzwischen mein Lieblingswinzer. Ich war früher eher bei den größeren, wie Castell oder beim "Weingut am Stein" (Würzburger kennen das).

      gruß
      ramiro

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      Avatar
      schrieb am 08.05.03 16:40:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      Lieber ramiro,

      vielen Dank für Deine Empfehlung der Weine von Wolfgang Glaser (der Mann wirkt übrigens sehr jovial und humorvoll) - der Name ist den Weinliebhabern durchaus ein Begriff, steht er doch für eines der fränkischen Weingüter, die in den vergangenen Jahren als Gegengewicht zu dem Abwärtstrend der so renommierten Namen besonders in Würzburg immer wieder positiv erwähnt wurden. Ich habe voriges Jahr dort mal das Liter-Wein-Sortiment geordert,war allerdings ziemlich enttäuscht - wahrscheinlich mein Fehler, nicht mindestens die Kabinett-Weine zu bestellen und verspreche bei entsprechender Verkostungsmöglichkeit Glaser gerne besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 17:44:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo zusammen,

      der neue Thread steht, sehr schön!

      Christian, am Telefon hattest du vermutlich den Opa...der hat mich letzten November auch bedient...naja, jedenfalls konnte man allles, was man wollte, probieren...

      Frohnau, klar, die Menschen und die Temperamente sind verschieden. Ich respektiere die Schollersche Zurückhaltung durchaus, finde aber, daß man, wenn man eine Mailadresse hat, auf eingehende Anfragen antworten sollte:D. Ansonsten ist es besser, ganz auf E-Mail zu verzichten.

      Hallo Ramiro, willkommen im Thread! Sooo klein ist Glaser-Himmelstoss gar nicht, 10 Hektar sind für deutsche Verhältnisse ziemlich normal (Herrenberg hat 2). Ich war vor gut anderthalb Jahren vor Ort (allerdings nicht in Dettelbach, sondern in Nordheim - es handelt sich aber um ein und dasselbe Weingut) und kann dein Lob der Weine im Großen und Ganzen bestätigen. Allerdings habe ich im Gegensatz zu Frohnau keine Literweine probiert, sondern diverse recht preiswerte Kabinette und Spätlesen. Ein Riesling und ein Grauburgunder líegen noch im Regal. Bei Gelegenheit köpfe ich diese 2000er und berichte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 23:39:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nabend,

      ich komme gerade von einer sehr erhellenden Probe zurück. Bei Kern ging es heute - von einigen nichtssagenden französischen Weißen abgesehen (ich wundere mich immer wieder, was für eine öde Brühe man unter der Bezeichnung "Chablis" für immerhin 11 Euro verkaufen kann) - um österreichische Weine von Holzapfel und Proidl.
      Interessant war die Geschichte deshalb, weil Proidls Weine bei eher niedrigeren Preisen mindestens eine Liga höher spielten als die neutralen und eher einförmigen Erzeugnisse von Holzapfel.
      Mit dem gesprächsoffenen und witzigen Franz Proidl hatten wir eine Menge Spaß am Tisch. Mir gefiel seine Art genauso wie seine Philosophie (lange Gärführung, Spontanvergärung bei den "großen" Weinen, keine Aromahefen), und die Weine gehörten zu den besten Österreichern, die ich bislang getrunken habe (was nicht viel heißen will, da ich nur wenige Österreicher kenne:D). Besonders empfehlenswert fand ich den Senftenberger Pellingen Grüner Veltliner Alte Reben (9,20 Euro) und den Senftenberger Rameln Riesling vom Urgestein (9,80). Aber auch die trockenen Spitzenweine Veltliner Ehrenfels vom Urgestein und Riesling Hochäcker vom Urgestein schienen mir mit gut 14 Euro nicht überteuert. Durch die Bank handelte es sich um sehr mineralische, charaktervolle Tropfen. Desweiteren probierten wir noch zwei Rote (Zweigelt und St. Laurent), die in Ordnung, aber nicht sonderlich erwähnenswert waren, sowie einige Edelsüße, unter denen die Veltliner TBA 01 zu 28,50 (0,375) herausragte.
      Insgesamt war es ein großes Vergnügen, den originellen Winzer Franz Proidl und seine vorzüglichen Weine kennengelernt zu haben. Die nuancenreichen Veltliner waren durchaus geeignet, meine bisherigen Vorbehalte dieser Sorte gegenüber ins Wanken zu bringen.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 15:59:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich kauf heute Wein !

      Hab gerade mal wieder in mein Depot geschaut und festgestellt dass unter dem ganzen Elend

      1. Die Sparplaene gar nicht so schlecht aussehen
      2. Meine United Internet von 2 auf 12 gestiegen sind (naja, ich hab bei 5 gekauft)
      3. Meine Bunde immer weiter steigen

      FU heisst das zwar nicht, aber immerhin ein paar gute Flaschen Wein...

      Frohes Wochenende

      Christian

      P.S. Setze auf Deflation 03/04 und auf stark steigende Infaltion danach. Heisst jetzt Cash und danach Darlehen.
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 21:11:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      Nabend,

      Dem Hinweis aus dem Thread folgend, wurde heute Abend der Erste aus dem Kröber-Probepaket
      geöffnet. Wir fangen mit dem einfachen an, 2001er Winniger Uhlen Riesling trocken. Der Presskorken
      gibt mir zudenken, hoffentlich sind die beiden Spätlesen mit einem „echten“ Stopfen versehen.

      Beim schnuppern wirkt er ein wenig stumpf, neutral, ein Hauch von gelbe Früchten läßt sich erahnen.
      Ohne unsauber zu wirken, stört mich irgend ein Duft in der Nase. Er läßt sich leider nicht beschreiben.
      Am Gaumen wieder etwas gelbe Früchte, saftig mit animierende Säure. Die Eindrücke am Gaumen
      enden abrupt, und hinterlassen ein Gemisch aus Bitter- und Brandigkeit. Die Negativeigenschaften
      sind doch recht deutlich, und werfen ihren Schatten über den Gesamteindruck.

      Vom Weingut wurde ein Auszug aus dem Buch „Eichelmann Deutschland 2003“ mitgeschickt,
      Eichelmann beschreibt ihn wie folgt: „86 Punkte > 2001 Riesling trocken Winniger Uhlen – gute
      sehr klare Frucht im Bouquet, konzentriert; herrlich fruchtbetont im Mund, harmonsich, klare ganz
      leicht süße Frucht (4.90 €)“

      Die leichte Süße kann ich nachvollziehen, die Harmonie nicht. Mit den 86 Punkte kann ich nicht
      konform gehen, die waren mir z.B. der 2001er Bremmer Calmont von Franzen wert, und da kommt
      dieser Wein nicht heran. 78 Punkte von mir, was das PLV betrifft, da gibt es zum Preis schon bessere
      Weine (z.B. Walter Rauen).

      Mal sehen was die 2002er Sp. tr. aus gleicher Lage bietet und dann noch, die 2001er restsüße Spätlese
      aus dem Röttgen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 22:52:01
      Beitrag Nr. 11 ()
      Nabend noch mal,

      jetzt muss ich doch mal schnell meine Eindrücke von vor einer Stunde gerade rücken. Der 2001er QbA trocken von Kröber hat sich nun in der Nase wesentlich geöffnet. Der von mir zuvor nicht erkannte Duft geht in die ätherische Richtung. Die Frucht trifft deutlich in den Vordergrund, Pfirsich und Apfel, aber welcher Riesling hat das nicht?
      Am Gaumen nun eine schöne Mineralität, der Bitterton ist verschwunden ... etwas brandig ist er immer noch. Ich denke hier hat es Rüdiger Kröber mit der Chaptalisation (vermute, ich Laie!) etwas übertrieben. Die Lobeshymnen von Eichelmann kann ich immer noch nicht nachvollziehen, doch der Wein gefällt mir nun wesentlich besser. 80-81 Punkte, und seinen Preis wert (kann nun auch mit Rauen mithalten,;) ) Wie sagt man so schön, "Nobody is perfect".

      Aber mal ganz allgemein, habt ihr nicht auch das Gefühl, das viele 2001er erst mit längerem Luftkontakt ihr volles Potential zeigen? Oder, bilde ich mir das nur ein?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 23:02:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Guten Abend,

      Scandi, als ich mit Kröber telefonierte, hat er auf meine Frage nach dem Zustand der 2001er ausdücklich darauf hingewiesen, dass er fände, die Weine bräuchten Luftkontakt und würden sich dann erst richtig entfalten - er wertete dies als gutes Zeichen.

      Heute abend hat mich Eugen Müllers Pechstein Kab. tr. 2001 sauer (statt bitter) enttäuscht - der Basaltboden des Pechsteins ist zwar schmeckbar, ansonsten ist der Wein aber entweder für Säurefetischisten oder aber ab 30 Grad Aussentemperatur erfrischend geniessbar. 85 GM- und 87 Eichelmann-Punkte sind für mich nicht nachvollziebar, das war der letzte Pfälzer Wein, den ich aufgrund der honorigen Punktevergabe der betreffenden Herren geordert habe. Der Pfalz-Teil des GM ist schlichtweg abstrus, da hat Meister Elflein schon recht.
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 00:02:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Nabend,

      bei Kröbers Weinen kann ich leider (noch) nicht mitreden...

      Den Pfalz-Teil im GM finde ich problematisch, aber beileibe nicht so abstrus wie Eichelmanns Wertungen, die mir vielfach im Einzelnen völlig unverständlich sind.

      Eichelmanns Führer ist IMHO brauchbar als Lieferant für Adressen, die bei den anderen nicht auftauchen. Richtig grottige Winzer finden sich bei Eichelmann nur in Ausnahmefällen (Fuchs-Vallendar/ Pommern z.b.), und insofern läßt sich mit einem gewissen Risiko der ein oder andere Geheimtipp entdecken.
      Der GM hingegen ist brauchbar als Vergleich und Korrektiv zu Sams Führer...

      Im Glas befindet sich Van Volxems Wiltinger Kupp 01. Werner Elflein hatte, diesen Wein betreffend, neulich mal etwas über vorzeitige Reifenoten geschrieben...
      Übertriebene Reife bemerke ich nicht, vielmehr macht die Kupp auf mich einen sehr ausbalancierten und harmonischen Eindruck. Hohe Extrakt- und wohl auch Säurewerte verbinden sich mit einem Schuß Restzucker zu einem eindrucksvollen Ganzen. Ein feines Gesöff!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 10:37:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Guten Morgen!

      Christian, meinen Glückwunsch!

      Hast du schon den 01er vom Clos du Caillou probiert? Da habe ich gestern einige Flaschen von rumstehen sehen. Vom 2000er habe ich ja nur noch fünf Flaschen, da wird bald Nachschub fällig sein, und auf den 02er muß man wohl nicht warten...

      Vorgestern war ich auf der Burgund/Loire-Probe vom MöPi. Nun mag ich Loireweine sehr gerne, während ich dem Burgund eher skeptisch gegenüberstehe. Von daher war ich etwas enttäuscht, daß es zwar 28 Burgunder, aber nur drei (!) Loireweien gab, und die waren noch nicht mal besonders toll (2x Bourgeois Sancerre und Huets Vouvray sec). Allerdinsg wußten die sechs themenfremden Weine aus dem aktuellen Monatsangebot zu gefallen, besonders die 01er Wachenheimer Gerümpel Spätlese trocken von J.L. Wolf für etwa 8 €, ein Bilderbuchriesling zu sehr günstigem OPreis, und der "Estilo" von Corona de Castilla aus Ribera del Duero, ebenfalls so um die 8 €. Dicht, lecker, Richtung Rumtopf, schmeckt eher nach Rhone als nach Spanien. Aber guuut!

      Ach ja, und dann gabs noch die Burgunder: die probierten günstigen haben mich enttäuscht, einige sehr leckere waren auch dabei, aber dann immer gleich richtig teuer. Weißer Favorit: 99er Chablis Grand Cru "Les Clos" von J.M. Brocard für 30 €, unter den Roten wußte der 1990er Beaune von der Domaine Moillard-Grivot für 35 € zu gefallen. Enttäuschend hingegen der Echezaux Granbd Cru von A.F. Gros, dafür hätte ich keien 10 € hingelegt, verlangt wurden 72. Zu jedem mir gefallenden Burgunder hätte ich aber auch einen mir noch besser gefallenden Wein für ein Drittel des Preises gewußt. Das mag neben dem Preisniveau aber auch daran liegen, daß weder Pinot Noir noch Chardonnay meien Lieblingstrauben sind. Ach ja, einer war gut und erschwinglich: der 01er Moulin a vent von Duboeuf, ein typischer Beaujolais, wie ich ihn mag. Mit 10 € nicht günstig, aber okay.

      Sehr schmackhaft und richtig günstig: das Flensburger danach :D Zum Preis einer Flasche Echezaux bekommt man sechs Kisten Flens und bekommt noch was raus. Hm...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 12:30:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      HHanseat,

      wo kriegt man nochmal den Clos de Caillou ? Ich sollte mir wirklich mal ein "Wein-Notizbuch" zulegen wo ich mir Bestellungen, Anbieter, gekaufte Weine usw. aufschreibe. Ich glaube immer, ich könne mir das merken, aber nach ein paar Monaten isses doch wieder weg. Führt ihr sowas wie ein Kellerbuch oder macht ihr euch Notizen ?

      Den 2001er muss ich unbedingt probieren. Mit meinem neuen Standort muss ich aber mal sehen ob ich nicht direkt kaufe bzw. ob die überhaupt noch den 2001er haben. Du hast recht, der 2002er wird wohl nicht der Hammer sein.

      Grüsslis
      Christian
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 12:46:40
      Beitrag Nr. 16 ()
      Moin,

      Kellerbuch? Christian, ich bin Berufsschlamper, und so etwas würde mir nun wirklich überhaupt nicht ähnlich sehen!

      Bezüglich der Quellen habe ich wenig Probleme, da ich einen Großteil meiner Weine direkt beim Erzeuger (oder bei K&U:D) beziehe. Und außerdem verfüge ich bei aller Schlampigkeit über ein ziemlich gutes Gedächtnis.

      Eines mache ich allerdings mit manchen Weinen, wenn ich gerade Lust dazu habe: Ich jage sie während des Trinkens durch das Verkostungsprogramm von Avininis (www.avinis.de). Im Laufe der Zeit hat sich da schon eine stattliche Anzahl von Weinotizen angesammelt, auf die ich immer wieder zurückgreifen kann.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 15:54:16
      Beitrag Nr. 17 ()
      Moin!

      Christian, den Caillou habe ich bei Mövenpick stehen sehene, dort hatte ich auch einige 2000er gekauft. Bei PdP gibt es den auch, da hast du deinen her (manchmal ist die Threadsuche doch ganz nützlich!):

      http://www.pinard-de-picard.de/katalog/154100.html

      oder noch günstiger

      http://www.weinpalais.de/main/wein.cfm?cfid=13922&cftoken=60…

      Ein Kellerbuch führe ich nicht, wäre mir zu umständlich und geht bisher auch ohne. Bei Weinlieferungen hebe ich normalerweise die Rechnungen auf, damit hat es sich aber auch schon.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 21:21:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      Nabend,

      Heute verbrachte ich den Tag in Essen anlässlich der 4. Hausmesse in der Weinzeche. Es wurden
      überwiegend Weine präsentiert die im Moment noch im Verkauf sind, zum Highlight wurden
      aber Weine die von den diversen Winzer nebenbei mitgebracht wurden.

      Obwohl ich im Gedränge versucht habe mir ein paar Notizen zu machen, waren es doch zuviel
      um hier einen vollständigen Berichten abgeben zu können. Ich versuche mal meine persönliche
      Highlights wiederzugeben.

      Die Weine vom Weingut Reichsrat von Kesselstadt wurden von einer Frau Andrea Galli präsentiert,
      die ihre Sache mehr als nur gut machte. Alle 2001er auf hohem Niveau, besonders die 2001 und 2002
      „Josephshöfer“ Spätlese trocken konnte überzeugen, obwohl mit 17 Euro nicht sehr Preisgünstig.
      Begeistert hat mich die 2002er Spätlese und Auslese aus dem Kaseler Nies’chen.

      Sehr gefreut habe ich mich endlich mal Dirk Würtz persönlich kennenzulernen – was für ein Charakter,
      locker drauf, etwas exzentrisch, und absolut „straight forward“. Ein Winzertyp den man nicht alle Tage
      trifft, besonders ehrlich und selbstkritisch. Auf meine etwas kritisch Anfrage zum Preis und Philosophie
      des Würtz 1 antwortete er sinngemäß „er wüsste nicht was aus ihm (Würtz 1) werden würde, oder ob es
      überhaupt jemals ein großer Weine werde...mal schauen.“ Es gibt glaube ich nicht viele Winzer die so offen über Ihre
      Weine reden. Probiert habe ich noch mal den 2001er Würtz 2, der sich im Moment sehr gut trinken läßt.
      Der 2002er Würtz 2 unterscheidet sich kaum von seinem Vorgänger, nur die Säure ist noch sehr Spitz.
      Der 2001er Würtz 1 ist für mich ein Monster, verschlossen, Mineralität und Säure im Überfluß, ob der es
      noch mal schafft und den Preis rechtfertigt??? Der 2002er Würtz 1, erstaunlich zugänglich, typische
      Rieslingfrucht in der Nase, am Gaumen dann doch die Mineralität und Säure vom 2001er. Auch der
      2001er Spätburgunder konnte überzeugen, sehr konzentriert, Waldfrüchte. Interessant noch, das Dirk Würtz
      mit dem 2002er Würtz 1 unzufrieden ist wegen seiner Zugänglichkeit, daher überlegt er ob es überhaupt
      einen Würtz 1 geben wird, er wird auf jeden Fall im Preis herunter gestuft. Welcher Winzer ist so konsequent?

      Natürlich konnte ich nicht widerstehen ein paar der teueren Südfranzosen zu probieren, da waren:
      2000er Gourt de Mautens – dunkle Früchte, Mokka, Kaffee, Schokolade, süß, feine Tannine, sehr konzentriert.

      Ebenfalls interessant kennenzulernen, Laurence Feraud von Domaine du Peagu – hier hörte ich auf Notizen
      zu machen, sehr gut der 1999er und 2000er Feraud- Brunel Chateauneuf-du-Pape für 22.50 Euro. Sehr
      beeindruckt hat mich der 98er Cuvee Laurence für schlappe 45 Euro, und endlich fand ich mal einen
      französischen Rotwein der mich absolut aus den Socken gehauen hat, grandios fällt mir da nur ein –
      der 2000er Cuvee Da Capo. Die Sache hat nur einen Haken, jawohl der Preis, 130 Euro.

      Ich denke das reicht fürs Erste, und kann die Veranstaltung nur weiter empfehlen. Habe mich gewundert
      wieviel bekannte Gesichter man aus dem Weinforum wieder trifft.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.05.03 14:21:03
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo zusammen,

      bin zur Zeit ziemlich im Stress, kann daher dem Thread kaum folgen. Aber das wollte ich doch noch erzählen: War am Freitag beim Italiener zur Weinprobe. Unter anderen anwesend: der mir persönlich bekannte Conti Sertoli Salis. Topwein ist der Canua Sforzato. Die Nebbiolo-Trauben werden ein paar Monate auf Strohmatten getrocknet und erst dann gepresst. Ergibt natürlich einen sehr konzentrierten Wein. Der 97er war der erste, der drei Gläser im Gambero Rosso erhielt. Ich habe seinerzeit im Weingut vor der Auszeichnung zu ca. DM 30,-- gekauft und lagere ihn noch. Eine echte Wucht, nicht nur was den Alkohol (14,5%) angeht, sondern auch die Aromenfülle.
      Nun aber zur Probe des 2000er: Dieser Wein weist zu den Vorgängerjahrgängen eine Besonderheit auf: er hat Botrytis mitbekommen. Das macht ihn noch spezieller und ich kann mich nicht erinnern, eine solche Bombe schon mal am Gaumen gehabt zu haben. Wenn er euch mal unterkommt, unbedingt probieren. Ist ein Erlebnis. Wird zu ca. 30,-- Euro im Handel sein. Limitierte Mengen. Und Achtung: muss ein paar Jahre gelagert werden, bevor er getrunken werden sollte.(hält sich locker 10-15 Jahre).


      Und noch ein Zwischenbericht zur Bordeaux-Subskription 2002: Lt. Handelsblatt läuft die erste Tranche trotz Preissenkung sehr schlecht. USA und Fernost bestellen nur sehr wenig, die Europäer warten ab. Parker-Bewertungen gibt`s (noch) nicht, was es auch nicht leichter macht. Lediglich die 1er Crus verzeichnen ein wenig Nachfrage. Die Keller der Erzeuger liegen noch voll von 2001. Haben also in absehbarer Zeit auch schlicht ein Platzproblem. Ich bleibe dabei, abwarten wird sich lohnen.

      Jetzt erst mal wieder 8 Tage weg.
      Bis dann
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 00:09:15
      Beitrag Nr. 20 ()
      Nabend,

      Meikel, zunächst einmal vielen Dank für die italienischen Tipps. So etwas bereichert den Thread - ich bin leider italophob und schmurgele bislang fröhlich in meinem Saft, so daß ich nichts zum Thema beitragen kann.

      Heute abend war ich bei meiner Mama zur Heidschnuckenkeule eingeladen. Im Gepäck hatte ich den Féanor von Sonnenberg - und alle meine Vorurteile in Sachen Wein und Essen wurden wieder einmal bestätigt.
      Die Feinheiten des Weins gingen in Kombination mit der Heidschnucke völlig verschütt. Vorher war der Wein faszinierend, und hinterher machte er mit und mit auch wieder einigen Eindruck - aber während....?

      Ich bleibe eisern dabei: Ein richtig guter Wein will nicht durch Essensgeschmack gestört werden:D....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 11:46:47
      Beitrag Nr. 21 ()
      Horni,

      deswegen gibts ja auch "Trinkweine" vs "Geniesserweine" ;)

      Die einzige Ausnahme mache ich beim Sauternes zur Foie Gras, das ist wirklich ein Erlebnis wie der Wein den Geschmack verstärkt. Aber ansonsten muss ich immer in meinem schlauen Buch "Vin et Mets" (oder so) nachschlagen, welcher Wein zu welchem Essen passt, ich bin da ziemlich unempfindlich. Schon mehrere Kellner sind erbleicht wenn ich Rotwein zum Fisch bestellte und wollten mich armen Menschen mit den Errungenschaften der Zivilisation bekannt machen...da kann man ganz schön arrogante Zwiesel treffen.

      Egal, ich ess` und trink` was mir schmeckt (wie jeder andere auch).

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 21:27:24
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nabend,

      es ist doch sehr ruhig geworden hier im Thread. Das soll kein Vorwurf sein, denn es gibt besseres zutun bei diesen milden Temperaturen, sondern nur eine Feststellung.

      Ich habe mal wieder einen leckeren trockenen Riesling im Glas, der von mir zuvor hinterfragte 2002er Winkeler Jesuitengarten Sp. tr. von Fritz Allendorf. Er hat mich überrascht, denn ich muß gestehen, das ich diesen mit einige Vorurteilen öffnete. Keine Enttäuschung, sauberer Wein - nix dropsig, gut dosierte gelbe Früchte in der Nase.
      Sehr primärfruchtig im Mund, saftige Frucht, animierende Säure (für meinen subjektiven Geschmack schon harmonisch). Schrieb ich weiter oben trocken? Er wirkt auf mich eher in die halbtrockene Richtung, Fruchtsüße. Die (noch) deutliche Säure steht als solider Gegenpol um die Süße abzupuffern. Grapefruitaromen begleiten den ordentlichen Abgang. Macht Spaß, süffig, jetzt schon toll zu trinken.

      Eine Bewertung fällt mir schwer, er schmeckt mir gut - ABER, deshalb vorsichtige 85-88 Punkte. Jetzt zum ABER, es gibt zwei Punkte die mich an diesen Wein stören.

      Erstens, auf dem malerischen Etikett werden zwei Worte groß hervorgehoben - Riesling und TROCKEN. Dieser Wein ist alles andere als sensorisch trocken, und ich befürchte, sobald die Säure ein wenig abmildert wird die Süße noch mehr heraus stehen. Ich mag Riesling mit einem Hauch Restsüße, aber hier ist es schon fast zuviel.

      Zweitens, der Stil. Ich meine das jetzt nicht negativ, sondern letztenendes ist es eine Frage des Geschmacks. Aber ich bekomme das Gefühl bei diesem Wein als hätte ich ihn schon hundertfach getrunken, kein Charakter oder Individualist der hervorsticht, irgendwie austauschbar. Ich vermisse das Aha-Erlebnis, das natürlich nicht jeder Wein liefern kann. Ich denke es ist das streben (oder Ausbaustil) nach möglichst viel Frucht gepaart mit einer Überdosierung an Fruchtsüße. Alles gefällig, lecker und süffig, aber auch unkompliziert und auf die Dauer langweilig.

      Um es kurz zu machen, der Jesuitengarten ist ein unkomplizierter Wein auf hohem Niveau.

      Sorry, das es mal wieder so lang geworden ist.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 21:58:29
      Beitrag Nr. 23 ()
      Nabend,

      Christian, im Falle von Foie Gras und edelsüßen Weinen (eine Auslese, BA oder TBA paßt IMHO (fast) genausogut zur Geflügelleber) gebe ich dir Recht. Und gleichzeitig stelle ich fest, daß mir die Kombi von Speisen und Süßwein meistens mehr Spaß macht als der vorschriftsmäßige trockene Wein zum Essen.

      Jörg, ich habe mir damals bei Allendorf ein paar Flaschen mitgenommen, auf die deine Beschreibung bestens gepaßt hätte. Angenehm, ja schön zu trinken, aber nicht unbedingt charaktervoll. -

      Etwas ganz anderes: Was haltet ihr eigentlich von internationalen Weinwettbewerben? Heute erreichte mich eine Mail einer langjährigen Bekannten, die Spanisch an der Uni Basel unterrichtet und deshalb spanische Zeitungen liest. Sie schreibt unter anderem:

      "Lieber Bernd,

      ich schicke Dir ein Resultat meiner wochenendlichen
      Zeitungslektuere:
      Ein deutscher (!) Wein hat gerade in Spanien den
      ersten Preis bei der
      "III Cata Internacional de los Premios Zarcillo"
      (Peñafiel, Valladolid)
      gewonnen, und zwar ein Flemlinger Bischofskreuz,
      Ortega,
      Trockenbeerenauslese 1999. Mir scheint das eine
      ziemliche
      Monsterveranstaltung gewesen zu sein, mit 15 Laendern
      und 1 728 Proben
      aus 622 Weinguetern, aber ich habe ja keine Ahnung,
      wie diese
      Wettbewerbe aussehen...."

      Ich bin da schon sehr ins Stutzen geraten und habe nach dem Erzeuger gefragt. Es handelte sich um ein Weingut Anselmann (kennt das jemand?), welches in keinem Führer zu finden ist. Es besitzt allerdings eine Webside, und auf der kann man eine ewig lange Liste von Weinen finden, die internationale Preise gewonnen haben...

      Ich weiß nicht, ich weiß nicht....ich kenne den fraglichen Ortega ja nicht, aber daß ein Erzeuger der vierten Reihe mit einer eigentlich überflüssigen Neuzüchtung von einer drittrangigen Lage alle anderen hinter sich läßt, scheint mir ähnlich wahrscheinlich wie mein Sieg auf dem Nürburgring mit dem Fahrad vor Schumi im Ferrari...vielleicht tue ich dem Weingut Anselmann ja Unrecht, aber ich bin da auf jeden Fall sehr skeptisch.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 22:25:58
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo Bernd,

      ich halte genauso viel von diesen internationalen Wettbewerben, wie beispielsweise von unseren Kammerpreismünzen in Gold, Silber etc. Da ist es das gleiche Problem wie bei diesem Wettbewerb, nämlich das sich die "Besten" gar nicht erst die Mühe machen um daran teilzunehmen.

      Also, ich will diesem Wein und seinen Macher kein unrecht tun, aber denke die Gründe liegen ganz wo anders. Als ob Anselmann plötzlich einen Wein aus dem Hut zaubert, der Kracher und HL TBAs schlägt, und niemand kennt ihn in Deutschland. Sorry, aber IMPOSSIBLE.

      Aber mal grundsätzlich zu Wettbewerben, ich denke das solche Ergebnisse immer mit Vorsicht zu genießen sind, auch mit einem gutbestückten Teilnehmerfeld. Einer fehlt immer, und dann gibt es noch soviel Faktoren die für den einen Positiv und für den anderen negativ ausfallen können. Interessant sind sie allemal, vielleicht ähnlich wie Weinführer richtungsweisend, aber ein absolutes unanfechtbares Urteil wird es nie geben - nie geben können.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 22:45:53
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo Jörg,

      ich bin deiner Meinung, stelle aber juxeshalber mal die schier endlose Erfolgsliste der Anselmann-Weine hier hinein:


      "Besonders stolz sind wir auf die zahlreichen, hochkarätigen Prämierungserfolge im In- und Ausland. Medaillen und Urkunden aus Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien, Großbritannien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Türkei, USA, Argentinien, Brasilien und China zeichnen uns international aus.
      Die großen Erfolge bei internationalen Wettbewerben stellen das hohe Qualitätsniveau unserer Weine und Sekte unter Beweis. Wir wollen wissen, wie unsere Weine im internationalen Vergleich abschneiden und ganz konkret etwas zur Verbesserung des Images des deutschen Weines im Ausland beitragen. Denn jeder Wein, der bei der internationalen Prämierung hervorragend abschneidet, fördert den Ruf und den Bekanntheitsgrad des deutschen Weines im Ausland und erhöht zugleich die Exportchancen. Viele Kunden schätzen die Prämierungen als Referenz und verschenken die Weine als Privat - oder Firmenpräsente.



      VINALIES INTERNATIONALES 2001 in Paris:

      1999er Huxelreebe Trockenbeerauslese
      Goldmedaille

      1999er Ortega Trockenbeerauslese
      Silbermedaille

      1999er Dornfelder trocken
      im Barrique gereift
      Silbermedaille

      CONCOURS MONDIAL 2001 in Brüssel:

      1999er Edesheimer Ordensgut Dornfelder trocken
      im Barrique gereift
      Goldmedaille

      1999er Flemlinger Bischofskreuz Ortega Trockenbeerauslese
      Silbermedaille

      VINO LJUBLJANA 2001 in Slowenien:

      1999er Flemlinger Bischofskreuz Ortega Trockenbeerauslese
      Große Goldmedaille

      1998er Edesheimer Rosengarten Chardonnay Eiswein
      Goldmedaille

      PRÄMIERUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER 2001:

      1999er Rhodter Klosterpfad Cabernet Sauvignon
      Rotwein trocken
      Goldene Kammerpreismünze

      2000er Flemlinger Vogelsprung Merlot Rotwein
      Silberne Kammerpreismünze

      1999er Edesheimer Ordensgut Dornfelder trocken
      im Barrique gereift
      Silberne Kammerpreismünze

      VINAGORA 2000 in Budapest / Ungarn:

      1999er Riesling Spätlese trocken
      Goldmedaille

      1999er Siegerrebe Spätlese
      Goldmedaille

      1998er Chardonnay Eiswein
      Silbermedaille

      1999er Huxelreebe Trockenbeerauslese
      Silbermedaille

      1999er Cabernet France trocken
      im Barrique gereift
      Silbermedaille

      1998er Dornfelder trocken
      im Barrique gereift
      Silbermedaille

      CONCORSO DO VINHOS in Porto/Portugal 2000

      1999er Edesheimer Rosengarten
      Huxelrebe Trockenbeerenauslese
      Goldmedaille

      1999er Flemlinger Bischofskreuz
      Ortega Trockenbeerenauslese
      Goldmedaille

      1999er Edesheimer Rosengarten
      St. Laurent trocken
      Silbermedaille


      VINITALY 2000:

      1998er Qualitätswein
      Ortega Beerenauslese
      "Diploma di Gran Menzione" (Großes Ehrendiplom)

      VINALIES INTERNATIONALES in Paris 2000

      1998er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Spätlese trocken
      Silbermedaille


      12. INTERNATIONALER WEINWETTBEWERB IN ÜRGÜP/TÜRKEI 2000

      1998er Dornfelder Barrique trocken (Nr. 60)
      Goldmedaille

      1999er Chardonnay Kabinett trocken (Nr. 18)
      Goldmedaille

      1999er Ortega Trockenbeerenauslese (Nr. 88)
      Goldmedaille

      1999er Scheurebe Eiswein (Nr.79)
      Goldmedaille

      1999er Riesling Kabinett (Nr. 17)
      Silbermedaille

      1999er Siegerrebe Spätlese (Nr. 27)
      Silbermedaille

      1999er Huxelrebe Auslese (Nr. 40)
      Silbermedaille


      CONCOURS MONDIAL in Brüssel 2000

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Eiswein
      Goldmedaille


      "VINO LJUBLJANA" in Slowenien 2000

      1999er Edesheimer Rosengarten
      Siegerrebe Spätlese
      Goldmedaille

      1999er Rhodter Klosterpfad
      Cabernet Sauvignon Rotwein trocken
      Silbermedaille

      1998er Edesheimer Rosengarten
      Dornfelder Rotwein trocken im Barrique gereift
      Silbermedaille

      1999er Edesheimer Rosengarten
      St. Laurent Rotwein trocken
      Silbermedaille


      BACCHUS´2000 in Madrid

      1998er Qualitätswein
      Ortega Beerenauslese
      Goldmedaille


      "Premios Zarcillo" in Valladolid/Spanien 1999

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Dornfelder Rotwein trocken
      im Barrique gereift
      Silbermedaille

      1998er Venninger Doktor
      Ortega Beerenauslese
      Bronzemedaille

      1998er Edesheimer Ordensgut
      Gewürztraminer Beerenauslese
      Bronzemedaille


      VINITALY 1999:

      1998 er Edesheimer Rosengarten
      Chardonnay Eiswein
      "Diploma di Gran Menzione" (Großes Ehrendiplom)


      "VINO LJUBLJANA" in Slowenien 1999

      1998er Qualitätswein
      Ortega Beerenauslese
      Goldmedaille


      "CHALLENGE INTERNATIONAL DU VIN" in Blaye-Bourg/Frankreich 1999:

      1997er Flemlinger Bischofskreuz
      Gewürztraminer Spätlese
      Silbermedaille


      CONCOURS MONDIAL in Brüssel 1999:

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Auslese trocken
      Silbermedaille

      1998er Edesheimer Ordensgut
      Gewürztraminer Beerenauslese
      Silbermedaille

      1998er Edesheimer Rosengarten
      Chardonnay Eiswein
      Silbermedaille


      VINALIES INTERNATIONALES in Paris 1999:

      1997er Edesheimer Ordensgut
      Dornfelder Spätlese trocken
      "Prix d`Excellence"


      Beverage Testing Institute in Chicago/USA 1999

      1997er Edeshimer Rosengarten
      Riesling Eiswein
      Exceptional/Cellar Selection (95 Punkte)

      1998er Qualitätswein
      Ortega Beerenauslese
      Exceptionel (92 Punkte)

      1998er Edesheimer Rosengarten
      Gewürztraminer Beerenauslese
      "Highly recommended" (89 Punkte)

      1998er Edesheimer Ordensgut
      Huxelrebe Auslese
      Highly recommended (86 Punkte)

      1998er Edesheimer Rosengarten
      Chardonnay Eiswein
      Recommended (83 Punkte)


      WINE EXCELLENCE in Salvador/Brasilien 1999

      1998er Qualitätswein
      Ortega Beerenauslese
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Eiswein
      Silbermedaille


      VINANDINO in Mendoza/Argentinien 1999:

      1998er Qualitätswein
      Ortega Beerenauslese
      Große Goldmedaille

      es handelte sich dabei um die einzige im gesamten Wettbewerb!

      1998er Edesheimer Ordensgut
      Gewürztraminer Beerenauslese
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Eiswein
      Goldmedaille

      1998er Edesheimer Ordensgut
      Huxelrebe Auslese
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Auslese trocken
      Silbermedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Spätlese trocken
      Silbermedaille


      DLG-Bundesprämierung für Sekt 1999

      1996er Sekt b.A.
      Riesling trocken
      Goldener Preis

      1996er Edesheimer Ordensgut
      Silvaner brut
      Goldener Preis

      1996er Sekt b.A.
      Riesling brut
      Silberner Preis

      1996er Sekt b.A.
      Riesling extra trocken
      Silberner Preis


      DLG-Bundesprämierung für Sekt 1998

      1994er Edesheimer Ordensgut
      Gewürztraminer trocken
      Silberner Preis


      DLG-Bundesprämierung für Wein 1998

      1996er Edesheimer Rosengarten
      Schwarzriesling Rotwein trocken
      Goldener DLG-Preis 1998

      1996er Edenkobener Heidegarten
      Dornfelder Kabinett trocken
      Goldener DLG-Preis 1998

      1993er Edesheimer Forst
      Spätburgunder Eiswein
      Goldener DLG-Preis 1998

      1993er Edesheimer Forst
      Ortega Trockenbeerenauslese
      Goldener DLG-Preis 1998

      1996er Edesheimer Rosengarten
      Huxelrebe Spätlese
      Silberner DLG-Preis 1998

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Morio Muskat Auslese
      Silberner DLG-Preis 1998


      "CHALLENGE INTERNATIONAL DU VIN" in Blaye-Bourg/Frankreich 1998:

      1997er Edesheimer Forst
      St. Laurent Rotwein trocken
      Goldmedaille


      CONCOURS MONDIAL in Brüssel 1998:

      1997er Edesheimer Rosengarten
      St. Laurent Rotwein trocken
      Silbermedaille


      INTERNATIONALER WEINWETTBEWERB IN ÜRGÜP/TÜRKEI 1998

      1997er Edesheimer Ordensgut
      Dornfelder Spätlese trocken
      Goldmedaille

      1997er Rhodter Klosterpfad
      Cabernet Sauvignon Spätlese trocken
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Auslese trocken
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Eiswein
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Spätlese
      Silbermedaille

      1996er Edesheimer Forst
      Riesling Eiswein
      Silbermedaille


      VINO FORUM 1998 in Ptuj/Slowenien

      1996er Edesheimer Forst
      Riesling Eiswein
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Eiswein
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Schloss
      Spätburgunder Spätlese trocken
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Spätlese
      Silbermedaille

      1997er Edesheimer Forst
      Ortega Spätlese
      Silbermedaille


      "VINO LJUBLJANA" in Slowenien 1998

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Huxelrebe Trockenbeerenauslese
      Goldmedaille

      1997er Edesheimer Forst
      Riesling Kabinett halbtrocken
      Silbermedaille

      1996er Edesheimer Rosengarten
      Dornfelder Rotwein trocken - im Barrique ausgebaut -
      Silbermedaille


      VinAGORA in Budapest 1998

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Eiswein
      Silbermedaille

      1997er Edesheimer Ordensgut
      Dornfelder Spätlese trocken
      Silbermedaille

      1997er Edesheimer Rosengarten
      Riesling Auslese trocken
      "Ehrendiplom"

      1997er Rhodter Klosterpfad
      Cabernet Sauvignon Spätlese trocken
      "Ehrendiplom"


      VINITALY 1997:

      1994 er Maikammer Mandelhöhe
      Gewürztraminer trocken
      "Diploma di Gran Menzione" (Großes Ehrendiplom)


      CONCOURS MONDIAL in Brüssel 1997:

      1990er Edesheimer Ordensgut
      Scheurebe Auslese
      Goldmedaille

      1994er Weißburgunder Spätlese trocken
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Huxelrebe Trockenbeerenauslese
      Silbermedaille


      INTERNATIONAL WINE CHALLENGE 1997 in Großbritannien

      1994 Edesheimer Ordensgut
      Huxelrebe Auslese
      Silbermedaille

      1995 er Flemlinger Bischofskreuz
      Huxelrebe Spätlese
      Silbermedaille


      INTERNATIONALER WEINWETTBEWERB IN ÜRGÜP/TÜRKEI 1997

      1996er Roschbacher Rosenkränzel
      Ortega Spätlese
      Silbermedaille

      1995er Flemlinger Bischofskreuz
      Huxelrebe Spätlese
      Silbermedaille

      1996er Edenkobener Heidegarten
      Dornfelder Kabinett trocken
      Silbermedaille

      1996er Riesling Spätlese halbtrocken
      Silbermedaille


      WORLD WINE CHAMPIONSHIPS in Chicago 1997:

      1994er Edesheimer Ordensgut
      Huxelrebe Auslese
      Silbermedaille

      1996er Edesheimer Schloß
      Gewürztraminer Spätlese
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Forst
      Ortega Trockenbeerenauslese
      Silbermedaille


      VINANDINO in Mendoza/Argentinien 1997:

      1996er Edesheimer Rosengarten
      Dornfelder Rotwein trocken
      im Barrique gereift
      Silbermedaille

      1991er Edesheimer Rosengarten
      Dornfelder Auslese trocken
      Ehrendiplom


      BACCHUS`97 in Madrid / Spanien

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Scheurebe halbtrocken Sekt
      Silbermedaille


      INTERNATIONAL WINE COMPETITION SHANGHAI; CHINA 1997

      1993er Edesheimer Forst
      Ortega Trockenbeerenauslese
      Silbermedaille


      DLG-Bundesprämierung für Sekt 1997

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Scheurebe halbtrocken
      Großer Preis

      1993er Edenkobener Schloß Ludwigshöhe
      Dornfelder trocken Sekt
      Großer Preis

      1994er Edesheimer Ordensgut
      Riesling trocken
      Silberner Preis

      1994er Edesheimer Ordensgut
      Riesling brut
      Silberner Preis

      1994er Edesheimer Ordensgut
      Riesling extra trocken
      Silberner Preis

      1994er Maikammer Mandelhöhe
      Gewürztraminer trocken
      Silberner Preis


      DLG-Bundesprämierung für Wein 1997:

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Huxelrebe Trockenbeerenauslese
      Großer Preis


      AUSSTATTUNGSWETTBEWERB DES DEUTSCHEN WEININSTITUTES UND DER DLG 1996:
      Auszeichnung in der Kategorie Rotwein: 1995er Edesheimer Rosengarten
      St. Laurent Rotwein trocken


      DLG-Bundesprämierung für Sekt 1996:

      1993er Edenkobener Schloß Ludwigshöhe
      Dornfelder trocken
      Großer Preis

      1994er Edesheimer Ordensgut
      Spätburgunder Weißherbst halbtrocken
      Großer Preis

      1994er Sekt b. A.
      Spätburgunder Weißherbst halbtrocken
      Großer Preis

      1993 Edesheimer Ordensgut
      Morio-Muskat halbtrocken
      Großer Preis

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Scheurebe halbtrocken
      Silberner Preis


      BACCHUS`96 in Madrid / Spanien

      1994er St. Martiner Kirchberg
      Gewürztraminer trocken Sekt
      Goldmedaille

      1993er Edesheimer Ordensgut
      Morio Muskat Sekt
      Goldmedaille


      VINITALY 1995:

      1993er Edesheimer Forst
      Ortega Trockenbeerenauslese
      "Diploma di Gran Menzione" (Großes Ehrendiplom)


      VINALIES INTERNATIONALES in Paris 1995:

      1993er Edesheimer Forst
      Ortega Trockenbeerenauslese
      "Prix d`Excellence"


      INTERNATIONAL WINE AND SPIRIT COMPETITION in London 1995:

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Dornfelder Spätlese trocken
      Silbermedaille

      1995er Flemlinger Bischofskreuz
      Huxelrebe Spätlese
      Silbermedaille

      1994er Walsheimer Silberberg
      Siegerrebe Spätlese
      Silbermedaille

      Weiterhin erhielten wir 6 Bronzemedaillen.


      CONCOURS MONDIAL in Brüssel 1995:

      1993er Edesheimer Forst
      Ehrenfelser Auslese
      Goldmedaille

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Morio Muskat Auslese
      Bronzemedaille

      1994er Walsheimer Silberberg
      Siegerrebe Spätlese
      Bronzemedaille

      1992er Gewürztraminer Spätlese
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Huxelrebe Trockenbeerenauslese
      Silbermedaille

      1994er St. Martiner Kirchberg
      Gewürztraminer trocken Sekt
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Ordensgut
      Morio Muskat halbtrocken Sekt
      Silbermedaille


      WORLD WINE CHAMPIONSHIPS in Chicago 1995:

      1993er Edesheimer Forst
      Faberrebe Auslese
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Forst
      Spätburgunder Eiswein
      Silbermedaille


      DLG-Bundesprämierung für Sekt 1995:

      1993er Burrweiler Bischofskreuz
      Gewürztraminer trocken
      Großer Preis Extra

      1992er Edesheimer Ordensgut Spätburgunder Weißherbst halbtrocken
      Großer Preis Extra

      1992er Edesheimer Rosengarten
      Riesling brut
      Großer Preis

      1991er Maikammer Mandelhöhe
      Weißburgunder extra trocken
      Großer Preis

      1991er Maikammer Mandelhöhe
      Weißburgunder extra brut
      Silberner Preis

      1993er Edesheimer Ordensgut
      Silvaner brut
      Silberner Preis

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Kerner mild
      Silberner Preis


      VINANDINO in Mendoza/Argentinien 1995:

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Scheurebe halbtrocken Sekt
      Goldmedaille

      1992er St. Laurent brut Sekt
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Forst
      Spätburgunder Eiswein
      Silbermedaille

      1990er Edesheimer Forst
      Ehrenfelser Beerenauslese
      Silbermedaille


      CONCORSO OENOLOGICO INTERNAZIONALE in Verona / VINITALY 94:

      1989er Edesheimer Ordensgut
      Scheurebe Beerenauslese
      "Diploma di Medaglia d`Oro" (Goldmedaille)

      1992er Edesheimer Schloß
      Gewürztraminer Auslese trocken
      "Diploma di Gran Menzione" (Großes Ehrendiplom)


      VINALIES INTERNATIONALES in Paris 1994:

      1992er Edesheimer Forst
      Dornfelder trocken Sekt
      "Prix d`Excellence"


      INTERNATIONAL WINE AND SPIRIT COMPETITION in London 1994:

      1993er Walsheimer Silberberg
      Scheurebe Auslese
      Silbermedaille

      Weiterhin wurden bei diesem Wettbewerb 5 Bronzemedaillen errungen.


      INTERNATIONALER WEIN- UND SEKTWETTBEWERB in Istanbul 1994:

      1991er Edenkobener Heidegarten
      Dornfelder Kabinett trocken
      "Gran Gold"

      1993er Edesheimer Ordensgut
      Weißburgunder Spätlese trocken
      Goldmedaille

      1993er Edesheimer Ordensgut
      Ortega Spätlese
      Goldmedaille

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Dornfelder Spätlese trocken
      Goldmedaille

      1993er Edesheimer Forst
      Ortega Trockenbeerenauslese
      Goldmedaille

      1993er Edesheimer Ordensgut
      Weißburgunder Auslese
      Goldmedaille

      1992er Edesheimer Rosengarten
      Riesling brut-Sekt
      Goldmedaille

      1993er Edesheimer Ordensgut
      Huxelrebe Spätlese
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Forst
      Faberrebe Auslese
      Silbermedaille

      1993er Walsheimer Silberberg
      Scheurebe Auslese
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Siegerrebe Auslese
      Silbermedaille

      1993er Edesheimer Rosengarten
      Huxelrebe Trockenbeerenauslese
      Silbermedaille


      DLG-Bundesprämierung für Sekt 1994:

      1992er Edesheimer Forst
      Dornfelder trocken
      Großer Preis Extra

      1991er Maikammer Mandelhöhe
      Weißburgunder extra trocken
      Großer Preis Extra


      AUSSTATTUNGSWETTBEWERB DES DEUTSCHEN WEININSTITUTES UND DER DLG 1994:
      Sieg in der Kategorie Sekt: 1991er Maikammerer Mandelhöhe
      Weißburgunder extra brut

      Auszeichnung in der Kategorie Rotwein: 1992er Edesheimer Rosengarten
      St. Laurent Rotwein trocken"

      Eine vergleichbare Liste habe ich bei anerkannten Spitzenerzeugern niemals gefunden. Was schließen wir daraus :confused: :confused:?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.05.03 11:01:53
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo Bernd,

      man muss nur an genug Wettbewerben teilnehmen, irgend wann gewinnt jeder mal.:D

      Weiß nicht, sehr lobenswert das sich das Weingut so für das Image deutscher Weine im Ausland einsetzt, aber wenn die Weine die Qualität besitzen um alles im Ausland abzuräumen, dann sollte man vielleicht den finanziellen Aufwand lieber ins Marketing stecken so das die Weine im eigenen Land bekannter werden.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 00:03:11
      Beitrag Nr. 27 ()
      Nabend,

      heute war mal wieder Quintettprobe. Diese findet aus Platzgründen so gut wie nie bei mir statt, aber ich bringe dann meistens den Wein zum abschließenden gemütlichen Plauderstündchen mit.
      Oft ist das dann - wer hätte es gedacht - ein deutscher Weißwein, aber heute fielen mir noch einige vergessene Flaschen vom portugiesichen Weingut Cortes de Cima in die Hände. Also habe ich den 99ger Cortes de Cima "Chaminé" (gekauft bei Dr. Kohler, gibts aber auch bei der Weinzeche) in den Rucksack gepackt.
      In seiner Jugend fand ich den Chaminé einen Tick besser, aber auch heute abend hat er eine Menge Trinkvergnügen bereitet. Sehr dicht und intensiv für seine Preisklasse, mit opulenter, "kalifornisch" süßer Frucht und etwas Barrique-Vanille, aber gleichzeitig auch Noten von Trockenfrüchten und Feigen, wie ich sie bei portugiesischen Weinen häufiger erlebt habe. Offengestanden habe ich in Sachen Portugal wenig Ahnung, aber die Weine von Cortes de Cima scheinen mir eine gelungene Synthese von portugiesischem und internationalem Stil zu bieten. Zum damaligen Preis von weniger als 10 Euro ist der Chaminé auf jeden Fall ein Kauftipp.

      Nach der Rückkehr in mein Häuschen habe ich noch den 97ger Barrique-Sauvignon Blanc "Maestro" von Melcher/Schloß Gamlitz geöffnet. Aber dazu muß ich jetzt erst einmal im Scheuermann-Forum etwas loswerden....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 08:49:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Bernd,

      Nach der Rückkehr in mein Häuschen habe ich noch den 97ger Barrique-Sauvignon Blanc "Maestro" von Melcher/Schloß Gamlitz geöffnet. Aber dazu muß ich jetzt erst einmal im Scheuermann-Forum etwas loswerden....

      Oh, Ich ahne schlimmes. Da muss ich gleich mal im Scheuermann-Forum nachschauen.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 20:08:59
      Beitrag Nr. 29 ()
      Nabend,


      vermutlich habt ihr ebenfalls schon Scheuermanns Kritik des neuen Parker-Weinguides gelesen.
      Ich stelle den Passus, der das Deutschland-Kapitel betrifft, aber trotzdem nochmals hier hinein. Man muß sich das eigentlich mindestens zweimal anschauen:


      "....Fangen wir mit den schlimmsten Fehlern des Buches an. Die stehen auf den Seiten 1295 bis 1306 und sind überschrieben mit dem Wort „Deutschland“. Angesichts des haarsträubenden Unsinns, der danach folgt, sollten der „Deutsche Weinbauverband“ und das DWI überlegen, ob es nicht an der Zeit ist Parker auf Gegendarstellung und Richtigstellung zu verklagen. Ich bin zwar juristischer Laie, aber ich war mehrfach in meiner beruflichen Laufbahn als Chefredakteur für Zeitschriften verantwortlich und kann nur sagen, dass dieses Manuskript in erster Linie wegen schwerwiegender presserechtlicher Bedenken meinen Schreibtisch so nicht passiert hätte. Da werden reihenweise nachweislich falsche Tatsachenbehauptungen aufgestellt und mit geschäftsschädigenden Wertungen verknüpft. Teilweise erfüllen sie in meinen Augen den Tatbestand der Verleumdung und Verunglimpfung ganzer Berufsgruppen. Dies sage ich, obwohl ich mit Parker in seiner grundsätzlichen Kritik am deutschen Weinrecht und der Art und Weise wie es praktiziert wurde und wird, in vielen Punkten übereinstimme. Nur hier geht er zu weit und ignoriert obendrein die positiven Entwicklungen seit 1990 vollkommen. Fazit: Der Mann weiss offensichtlich überhaupt nicht, wovon er spricht.

      Was soll man von einer Bewertungsliste deutscher Güter (von ** für durchschnittlich bis ***** für hervorragend) halten, bei der schon die Namen der genannten Betriebe auf groteske Art entstellt sind. So als sei der Autor nichtmal in der Lage gewesen, die Etiketten der verkosteten Weine richtig abzuschreiben. Beispiele? Schloss Johannishoff statt Schloss Johannisberg oder Epenschild statt Espenschied.

      Aus welcher Zeit solche Erkenntnisse und Wertungen stammen, kann man daran ablesen wie veraltet die darin enthaltenen Informationen sind. Gunderloch heisst hier noch Gunderloch-Usinger, ein Doppelname, der 1986 letztmalig auf einem Label auftauchte. Schloss Groenestyn ist noch mit zwei Sternen aufgelistet, obwohl es bereits Mitte der 90er Jahre seine Produktion eingestellt hat ebenso wie Siegfried Gerhard. Auch sonst geht’s Kraut und Rüben durcheinander - König Victoriaberg gehört bei Parker zu Deinhard. Das Weingut des VDP-Präsidenten Salm taucht gleich zweimal auf, einmal richtig als Prinz zu Salm und einmal ganz bescheiden bürgerlich als Salm. Man könnte diese Liste beliebig verlängern.

      Was die Bewertungen betrifft, kann man sich darüber natürlich endlos streiten. Sicher ist aber: die Relationen stimmen so nun wirklich nicht. Die Winzergenossenschaft „Vier Jahreszeiten“ in Bad Dürkheim ist sicher unter den Genossenschaften eine der besseren, aber dass sie höher eingestuft ist (nämlich als gut) als die Hessischen Staatsweingüter, Schloss Vollrads und von Buhl, denen Parker nur eine durchschnittliche Qualität bescheinigt, ist einfach lächerlich und ärgerlich. Genauso die drei Sterne für den Rheingauer Fassweinwinzer Gebrüder Grimm, den er auf die gleiche Stufe stellt wie Dr. Heger, Wittmann und Dr. Pauly-Bergweiler.

      Als Referenz zur Darstellung des „allgemeinen Qualitätsniveau“ in Deutschland zieht Parker den problematischen Jahrgang 1987 heran. Wie lange dieses Buch nicht mehr gründlich überarbeitet wurde, kann man auch an anderer Stelle sehen, nämlich dort, wo Parker die wichtigsten deutschen Rebsorten beschreibt. Müller-Thurgau, so seine Erkenntnis, sei nach wie vor die wichtigste Sorte. 25 % der Fläche seien mit ihr bestockt. Das war einmal vor langer Zeit. Heute ist der Riesling die Nummer eins mit 20,8 % und MT die Nummer zwei mit 19,8 % gefolgt von Spätburgunder mit 9,5 % und nicht vom Silvaner wie Parker behauptet. Wie soll man jemand bei seinen Wertungen Glauben schenken, der schon solche einfachen Details derart schlampig recherchiert?

      Hier noch drei weitere Kostproben zum Amüsieren und Argern:

      Parker über den Spätburgunder: „Die deutsche Pinot Noir Traube bringt leider oft einen grotesken ziemlich scheusslichen Wein hervor, der ungefähr so schmeckt wie ein misslungener, süsser, müder und verdünnter roter Burgunder von einem inkompetenten Winzer.“

      Parkers Urteil über trockene deutsche Weine: „Trockene Weine tendieren dazu, langweilig und dünn zu sein. Sie haben wenig Körper und Duft- und Geschmacksnoten. Halbtrockene Weine schmecken ebenfalls trocken, dürfen aber etwas mehr Restzucker aufweisen und sind ein klein wenig interessanter. Ich empfehle beide nur selten: Es sind kommerzielle Erzeugnisse, die von der wachsenden Vorliebe für “trockene Weine profitieren“

      Parker über deutsche Sekte: „Man produziert in Deutschland auch Schaumweine, die als Deutscher Sekt bezeichnet werden, doch sie sollten überzeugten Masochisten vorbehalten bleiben, weil sie ziemlich schauderhafte Machwerke aus übermässig geschwefelten Weinen sind.“

      Gegen den letzten Satz sollten eigentlich die Erzeuger von handgerüttelten und flaschengereiften Winzersekten vor einem amerikanischen Gericht eine Sammelklage wegen Verleumdung anstrengen. Sie hätten gute Aussichten zu gewinnen und den Herrn Verbraucheranwalt um ein paar Millionen Schadensersatz zu erleichtern.

      Das ganze ist natürlich deshalb besonders peinlich, weil Parker und Rovani erst vor wenigen Monaten in ihrem Weinbrief „The Wine Advocate“ die deutschen Rieslinge des Jahrgangs 2001 über den grünen Klee gelobt haben und dies mit keinem einzigen Wort Erwähnung findet. Die Meldung „100 Parker Punkte für deutschen Riesling Eiswein“ ging durch alle Gazetten und erreichte ein ganz breites Publikum. Ende 2002 wäre es sicher technisch noch möglich gewesen, solche Änderungen nachzuschieben oder dieses überholte Kapitel völlig zu entfernen...." (von Mario Scheuermann).

      Ich habe mich mit Krítik am Weinpapst Parker bislang immer zurückgehalten. Aber wer einen solchen greulichen Unfug über deutschen Wein veröffentlicht, hat in meinen Augen jeden Anspruch auf ernsthafte Aufmerksamkeit verspielt.

      Gerade quäle ich mich den Resten des gestrigen Melchers herum. Das Terpentin steht jetzt einen Hauch weniger im Vordergrund, aber dafür sind ein paar Altersnoten dazugekommen, die mich auch nicht unbedingt erfreuen. Ein wirklich merkwürdiges Gesöff, zumal in diesem Zustand nach 6 Jahren.
      Die Weißweine, die mit zunehmendem Alter immer besser werden, kann ich an einem Daumen abzählen :D...

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 21:28:40
      Beitrag Nr. 30 ()
      Nabend,

      es ist so weit - Premiere - mein erster Scholler im Glas. Als erster mußte dran glauben, die 2002er Weissburgunder Spätlese trocken: zurückhaltende Nase, etwas Frucht (ich meine, Birne, aber irgendwie hab` ich es nicht so mit den Früchtchen heute). Im Mund die gleiche Frucht, nicht ganz trocken, noch recht kräftige Säure für einen WB. Der Alkohol ist gut eingebunden, nix brandig, obwohl man ihn nach zwei zügig getrunkene Gläser doch schon spürt. Wirkt ein wenig leichtgewichtig am Gaumen, doch der Schein trügt. Der Abgang wird von einem leichten Bitterl begleitet. Diesen Bitterton empfinde ich oft bei deutschen Weissburgunder (z.B. Schneider / Baden), stört mich aber nicht weiter.

      Sicherlich wird man diesen schollerischen WB nicht zur Spitze in Deutschland zählen können, aber in Anbetracht des Preises, gefällt er mir sehr gut. Den Kauf habe ich nicht bereut. Würde ihn allerdings nicht für die sommerliche Terrasse empfehlen, sondern innerhalb der Wochen an einem kalten Wintertag.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Es folgt die Riesling Sp. tr. von Scholler, aber zuvor, kommt der "August Horch Edition 2003"-Sieger. (noch ein Beitrag zu ominöse Wettbewerbe - na Bernd, möchtest mal raten wer diesen Spitzenpreis gewonnen hat?:D )
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 21:41:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      Nabend,

      Jörg, ich denke mal, das es sich beim Horch-Sieger um Herrn Kröber handelt.

      Ich trinke gerade auch was aus Winningen, nämlich meinen ersten Uhlen L O1 von Heymann-Löwenstein. Dazu später mehr, wenn ich mich dann noch nicht im Delirium befinden sollte...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 22:04:35
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo Bernd,

      gibt`s zu, Du hast auch das Rundschreiben bekommen.:D

      Stimmt natürlich - die 2002er Winninger Uhlen Spätlese trocken von Rüdiger Kröber.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 22:31:37
      Beitrag Nr. 33 ()
      vermutlich habt ihr ebenfalls schon Scheuermanns Kritik des neuen Parker-Weinguides gelesen.

      Kurze dumme Frage: wo hätte ich das denn lesen können?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 22:45:55
      Beitrag Nr. 34 ()
      Nabend,

      HHanseat, zum einen bei Weinplus (Magazin), zum anderen auf Scheuermanns Website (best-of-wine.com...oder so ähnlich).


      -- Der Uhlen "L" präsentiert sich erwartungsgemäß nicht ganz schlecht. Sehr mineralisch, fast ein wenig salzig, wobei ich zugeben muß, daß der Winzer diesen Wein offenkundig sehr stark geprägt hat. Der "L" schmeckt auch nach der Lage, aber mindestens genauso nach dem Stil des Hauses.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 23:06:06
      Beitrag Nr. 35 ()
      Guten Abend,

      scandi, die WB Spätlese von Scholler habe ich angesichts 13,8 % lieber nicht bestellt, aber ich kann mir den Wein auch eher als "Winterwein" vorstellen, zumal vor dem Hintergrund der Einschätzung der Riesling Spätlese 2002 von Scholler - der Wein braucht noch vielleicht 3-6 Monate zur Abrundung. Am Anfang ging es mir mit der Spätlese so wie mit manchen Weinen, denen gegenüber ich eine ganz bestimmte geschmackliche Erwartungshaltung hege: wird diese nicht erfüllt, stellt sich Enttäuschung ein (und führt im Falle bestimmter 4-5 Sterne-GM-Winzer, deren Kabinette oder QbA ihren Preis nicht wert sind, dazu, dass ich diese Winzer fortan meide - ich nenne mal die Namen Haag und Keller). Schollers Spätlese überrascht mit einem für dieses Weingut (nicht für Birkweiler) ungewöhnlichen Zitronenton, der eher auf einen Sommerwéin hindeutet. Gleichwohl ist im Hintergrund eine schöne Kraft schmeckbar, die aber noch nicht im Gleichklang mit der Frucht steht, also abwarten. Der Riesling Kabinett hingegen ist jetzt bereits ein so leckerer Wein mit einer nicht kaltgäraromatiken Primärfrucht, wie ich ihn nur selten finde und dafür spottbillig.
      Avatar
      schrieb am 14.05.03 23:07:30
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo Bernd,

      zum Uhlen "L", es hört sich so an als währst Du nicht ganz zufrieden?

      fragend,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 09:52:01
      Beitrag Nr. 37 ()
      Morgen,

      Frohnau, der Weissburgunder von Scholler hat mir sehr gut gefallen. Da ich kein großer Weissburgunderfan bin, bietet mir diese Spätlese mit einem sensationellen PLV genau die richtige Qualität. Ich habe auch kein Problem damit mir diesen Wein für die kühlen Wintertage aufzuheben, für die Terrasse habe ich mehr als genug Rieslinge die auf ihr Schicksal warten.

      Die Reste vom WB habe ich in eine Karaffe umgekippt, und über Nacht draußen stehen gelassen. Mal sehen wie er sich mit fortschreitender Oxidation entwickelt, und ob man vielleicht ein paar Prognosen für die Zukunft erhaschen kann.

      Der 2002er Riesling von Scholler wird voraussichtlich Anfang nächster Woche dran sein. Eine bestimmte Erwartungshaltung habe ich nicht, in ersten Linie muss er schmecken oder nicht, dann stelle ich mir die Frage zum PLV, und danach mache ich mir evtl. Gedanken über Beschreibungen und Beurteilungen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 10:47:57
      Beitrag Nr. 38 ()
      So, bei mir ist auch das Scholler-Paket angekommen. Leider in Deutschland, und ich komme erst Mitte Juni wieder ins Land. Meine Probennotizen werden also etwas verzoegert produziert.

      Der Artikel ueber Parker hat schon einen gewissen Unterhaltungswert. Allerdings hat man als Aussenstehender den Eindruck, dass Parker zwar einige Fehler gemacht hat, dass aber Scheuermann sich richtig freut endlich mal mit Parker auf "seinem" Gebiet im Clinch zu liegen.

      Gruss von drueben
      Christian
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 13:43:32
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo,

      Jörg, zufrieden war ich schon mit dem Uhlen L. Viel besser kann ein trockener Riesling nicht sein. Allerdings werde ich mir in Zukunft solch hochpreisige Weißwein nur noch in geringen Mengen zulegen und sie im Laufe eines Jahres trinken. Die 2000er von Heymann-Löwenstein haben sich absolut nicht so entwickelt, wie ich es mir vorstelle.

      Den Schollerschen Weißburgunder habe ich schon länger nicht mehr probiert. Demnächst ist wieder eine Flasche fällig.

      Christian, ntürlich freut sich Scheuermann, wenn er dem berühmten Kollegen so richtig eins draufgeben kann. Aber mir ist es ein absolutes Rätsel, warum jemand wie Parker einen solchen Sch... veröffentlicht. Damit blamiert man sich doch bis auf die Knochen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 17:48:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hallo Bernd,

      Die Weine von HL interessieren mich sehr, da muss ich unbedingt noch mal Nachfragen:

      Gehe ich recht in der Annahme, das Du den 2001er Uhlen "L" jetzt nicht mehr ganz so toll findest (trotzdem, auf hohem Niveau) als vor einem Jahr? Und warum?

      Und welche Weine aus dem Jahrgang 2000 haben sich nicht so gut entwickelt? Du meinst doch nicht den 2000er Uhlen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 19:11:40
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hallo Jörg,

      vor einem Jahr war der Uhlen L noch gar nicht auf der Flasche:D...und gestern hatte ich meine erste Begegnung mit ihm.

      Das mit der ungünstigen Entwicklung bezog sich sowohl auf den Röttgen als auch auf den Uhlen 00. Letzteren fand ich im ersten Dreivierteljahr nach der Abfüllung mit Abstand an eindrucksvollsten.

      Ich bin auch sehr gespannt auf das Reifeverhalten der 2001er von Wittmann. Im trockenen Bereich habe ich in letzter Zeit immer wieder Enttäuschungen mit älteren Weinen erlebt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 19:20:51
      Beitrag Nr. 42 ()
      Moin!

      Heute habe ich wieder mal einen (zumindest für mich) ungewöhnlichen und interessanten Wein im Glase, nämlich einen 99er Saumur blanc der Domaine de Villeneuve. Ungewöhnliche Nase, etwas Birne, Quitte, riecht eindeutig "gelb". Im Mund dann weich, dicht, schmeichelnd. Relativ geringe Säure, eher von Mineralik als von Frucht dominiert. Der Wein braucht definitiv etwas Wärme und Luft, um sich zu öffnen.
      Ein Erlebnis, dabei ist dies einer der günstigen Weine des Gutes, und es gibt wohl noch einiges darüber. Und dennoch ist das nicht ganz mein Fall, wie mich auch schon öfter Chenins nicht ganz zufriedenstellten. Scheint nicht ganz meine Art zu sein... Aber auf jeden Fall probierenswert, wenn auch ein Wein für Fortgeschrittene, eher zum Nachdenken als zum Wegschlabbern.

      Klassisch, typisch und gut: der 97er Chateau Siaurac, ein merlotlastiger Lalande-de-Pomerol für etwa 15 €. Eher leicht, aber wunderbar rund und ausgeglichen. Am zweiten Tag etwas entgegenkommender udn weicher, dafür nicht mehr so komplex wie am ersten. Der Wein scheint keine weitere Reifezeit mehr zu brauchen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 19:22:55
      Beitrag Nr. 43 ()
      Korrektur zu #42: der Saumur kommt vom Chateau de Villeneuve, die Domaine de Villeneuve liegt an der Rhone.
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 19:33:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo Bernd,

      vor einem Jahr war der Uhlen L noch gar nicht auf der Flasche...und gestern hatte ich meine erste Begegnung mit ihm.

      Ähm...:( :eek: :cool: Stimmt, zeigt mal wieder, ein wenig nachdenken bevor man fragt tut oft gut.

      Obwohl ich deine Neigung des "frühtrinken" kenne, wundert/verblüfft es mich doch das die 2000er so schnell abbauen. Den 2000er Uhlen, den wird zusammen tranken fand ich grandios, und kaum noch zu toppen. Ich sehe schon, da muss ich noch eigene Erfahrungen sammeln, trotzdem immer wieder spannend diverse Meinungen zu hören.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 20:35:23
      Beitrag Nr. 45 ()
      Nabend,

      Jörg, es war aber doch gut, daß du gefragt hast. Unsere gemeinsame Verkostung des Uhlens im Janaur habe ich nämlich schon wieder vergessen, und da präsentierte er sich wirklich in sehr guter Form. Ich nehme also alles zurück und behaupte das Gegenteil...

      HHanseat, meine spärlichen Begegnungen mit Chenin Blanc haben mich bislang auch nicht zu Begeisterungsstürmen veranlaßt. Eine merkwürdige Sorte!
      Für die 15 Euro, die dein Bordeaux gekostet hat, hättest du den Féanor von Sonnenberg gekriegt:D..

      Ich werde gleich mal testen, was Holger Koch für einen Spätburgunder hingekriegt hat.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 21:18:32
      Beitrag Nr. 46 ()
      Hallo Bernd,

      Ich werde gleich mal testen, was Holger Koch für einen Spätburgunder hingekriegt hat.

      Von Koch habe ich den 2001er Spätburgunder s* (13%vol, ca. 11 Euro) als Einzelflasche, wollte ihn eigentlich noch liegt lassen. Fragt sich nur wie lange, was meinst du? Und wie sieht es mit dem Holz aus?

      Lästig meine ständigen Fragen am heutigen Abend.:D ;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 21:31:42
      Beitrag Nr. 47 ()
      Nabend,

      Jörg, nö, lästig sind die Fragen keineswegs. Dafür ist der Thread doch da:),

      Genau den Spätburgunder S* habe ich gerade aufgezogen. Relativ hellfarbig, etwas verhaltener, aber angenehmer Duft von roten Früchten (Erdbeere, Kirsche), etwas Holz und Rauch. Am Gaumen setzt sich der Erdbeergeschmack fort. Mittlere Intensität, spürbares, jedoch gut eingebundenes Holz, reife Tannine. Ausgewogen und recht elegant. Ordentliche Länge. 85-86 Hornwatzpunkte.
      Ein guter, wenn auch nicht spektakulärer Wein, der vermutlich jetzt noch zu jung ist.

      Wenn du mich fragst: Laß deine Flasche ruhig noch ein Jährchen liegen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 21:36:32
      Beitrag Nr. 48 ()
      Guten Abend,

      Ergebnis meiner Untersuchung zum Thema: welchen Einfluss hat die Lage, welchen der Winzer am Beispiel des Uhlen: eine aussergewöhnliche Lage verhilft auch einem mittelmäßigen Winzer zu einem bemerkenswerten Wein - will sagen: Rüdiger Kröbers Uhlen trocken QbA, von mir hier gelobt, von Scandi nach vermehrtem Luftkontakt auch für ordentlich befunden sticht gg. dem halbtrockenen Hamm und dem restsüssen Röttgen (jeweils keine spätlesen) deutlich hervor - beides Weine unter 80 Punkten, so belanglos wie etwa die hier neulich erwähnten Allendorf-Weine (diese restüssen Moselweine, die im Weinführer freundlich als mit "viel süsser Frucht" beschrieben werden, aber trotzdem eher wie Traubensaft mit reichlich Traubenzucker und wenig Alkohol versetzt schmecken, kriege ich einfach nicht mehr runter).

      Über das Thema "wann schmeckt ein Wein am besten" liesse sich wohl endlos diskutieren, nur leider gibt es keine Leitfäden und Orientierungsmasstäbe, die für jeden Jahrgang und jede Region passen. Allerdings denke ich inzwischen, dass bestimmte Winzer und Lagen dafür prädestiniert sind, nicht zu früh getrunken zu werden (d.h. 2 Jahre abwarten) - Beispiele: Schönlebers und Matherns halbtrocken 2000er sind jetzt ein Genuss - vor einem Jahr noch nicht (übrigens beweisen beide, dass bestimmte Winzer auch aus einem schwachen Jahrgang viel herausholen können). Das gilt ähnlich für den Kallstadter Saumagen - diese Lage mit ihren strengen, strukturierten statt fruchtigen Weinen ist wirklich ausserweöhnlich - nicht nur bei Philippi. So war ich von dem trockenen Kabinett 2001 vom Benderhof (grosses GM-Lob dafür) vor einem halben Jahr enttäuscht, mittlerweile zeigt der Wein Charakter und erweist sich als ein nicht gefälliger, sondern herausfordernder Wein mit Substanz.
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 21:46:49
      Beitrag Nr. 49 ()
      Für die 15 Euro, die dein Bordeaux gekostet hat, hättest du den Féanor von Sonnenberg gekriegt..Für die 15 Euro, die dein Bordeaux gekostet hat, hättest du den Féanor von Sonnenberg gekriegt..

      Da habe ich ja noch mal Glück gehabt! Meine Referenz in der Preisklasse ist dann doch eher der Copa Santa. Der Bordeaux war übrigens wahrscheinlich sogar noch einiges günstiger, der Nachfolgejahrgang kostet beim Händler 12,80.

      Am Wochenende habe ich sogar mal wieder Spätburgunder gekostet, von der Sasbachwaldener WG den 01er Alde Gott Kabinett Trocken. Und auch noch den 00er Weißherbst Kabinett. Warum machen die eigentlich zwei Rosés? :D Das war nun wohl nicht die deutsche Spitze der Spätburgunder, aber Lust auf mehr hat das auch nicht gemacht. Trinkbar war es freilich schon. Danach gab es dann auch noch richtigen Rotwein...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 22:15:25
      Beitrag Nr. 50 ()
      Nabend,

      Frohnau, Weißweine, die sich erst nach einem halben oder einem Jahr auf der Flasche richtig gut präsentieren, habe ich auch schon mehrfach erlebt. Häufig war das für mich bei den Herrenberg-Rieslingen der Fall.

      Aber deutsche Weiße, die erst nach drei oder vier Jahren das volle Trinkvergnügen bieten, sind mir so gut wie nie untergekommen. Von Koehler-Ruprecht habe ich mir vor einem Jahr 97ger und 98ger Rieslinge (trockene Spät- und Auslesen) gekauft - Altersmuff pur, der Philippi-Saumagen- Reifungslegende zum Trotz! Von Schönleber habe ich eine trockene 98ger Spätlese im Keller, die ich mich nicht mehr zu öffnen traue, denn ihr Pendant war vor ca. einem Jahr schon deutlich über den Halenberg. Ohne Säure, matt, fade, tot.

      Demnächst werde ich einem 99ger Ungeheuer aus dem Hause Mosbacher den Kopf abschlagen. Ich bin jetzt schon auf das Ergebnis gespannt.

      Insgesamt aber habe ich immer weniger Lust, bei Weißweinen, die mir jetzt vortrefflich schmecken, auf den angeblich optimalen Trinkzeitpunkt zu warten. Zu häufig decken sich da die Empfehlungen der Experten nicht mit meinen eigenen Vorstellungen.

      Eine Frage: Süß ist nicht so dein Ding, oder? Jedenfalls schreibst du in aller Regel über trockene Weine (ich kann das durchaus verstehen, trinke ja selber zu 80% trocken!)....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 22:17:27
      Beitrag Nr. 51 ()
      Nabend,

      Bernd, deine Notiz habe ich mir abgespeichert und werde mich dazu noch mal in einem Jahr melden.

      Frohnau, deine Abneigung zu dieser "alles-überdeckende-Fruchtsüße"-Stilistik kann ich gut nachvollziehen, obwohl man diese Weine schon mal an einem unkomplizierten Abend trinken kann, auf Dauer machen die wirklichen keinen Spaß.

      Ansonsten, gab`s heute die Reste vom WB Scholler. Keine Veränderung. Das deute ich mal als gutes Zeichen, und etwas habe ich mir für morgen noch aufgehoben. Schauen wir mal.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 22:32:17
      Beitrag Nr. 52 ()
      Von Schönleber habe ich eine trockene 98ger Spätlese im Keller, die ich mich nicht mehr zu öffnen traue, denn ihr Pendant war vor ca. einem Jahr schon deutlich über den Halenberg. Ohne Säure, matt, fade, tot.

      Ich hatte zum Jahreswechsel eine halbtrockene 97er Spätlese von E-S. Präsentierte sich in phantastischer Verfassung (ich dachte zunächst, es handelte sich um eine Versteigerungsabfüllung, war aber die normale. Das läßt vielleicht schon auf die Qualität schließen), Alterstöne waren nur ganz sachte zu merken, Säure war auf jeden Fall noch reichlich vorhanden.

      Demnächst werde ich einem 99ger Ungeheuer aus dem Hause Mosbacher den Kopf abschlagen. Ich bin jetzt schon auf das Ergebnis gespannt.

      Das GG? Hatte ich vor einigen Monaten im direkten Vergleich mit anderen Spitzenrieslingen, sehr schöner Wein, belegte den zweiten Platz hinter der trockenen 01er Halenberg Spätlese von E-S. Das 2001er Ungeheuer gefiel mir aber deutlich besser als das 99er.

      Insgesamt aber habe ich immer weniger Lust, bei Weißweinen, die mir jetzt vortrefflich schmecken, auf den angeblich optimalen Trinkzeitpunkt zu warten. Zu häufig decken sich da die Empfehlungen der Experten nicht mit meinen eigenen Vorstellungen.

      Das halte ich allerdings zunehmend auch so. Aber einige Flaschen sind im Keller meiner Eltern zum Langzeitversuch eingelagert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 22:36:02
      Beitrag Nr. 53 ()
      Nabend,

      HHanseat, so ganz unberechtigt ist deine Frage nicht:D...

      Ich habe über Jahre hinweg ähnlich gedacht. Deutscher Rotwein ging für mich immer zu sehr in Richtung roter Weißwein (ein wenig hängt das wohl auch mit dem Pinot Noir zusammen, schließlich sind Spät-, Grau- und Weißburgunder genetisch identisch). Inzwischen lege ich nicht mehr so viel Wert auf schiere Power. Aber ich bin im Vergleich zu dir ja auch ein alter Knacker.....

      Nun hast du mit dem Sasbachwaldener Kabinett sicherlich ein dünneres Exemplar (wenngleich von einem ordentlichen Erzeuger) erwischt. Da fehlt es einfach am Tanningerüst, phrasenhaft gesagt, an der "Struktur". Diese Kabinett-Pinots sind meiner Erfahrung nach Saufeweine, die Mühe haben, an der 80-Punkte-Marke zu kratzen (und dafür sind sie nicht gerade billig).

      Ich will nun nicht missionarisch tätig werden (höchstens ein bißchen:D), aber ich hoffe darauf, daß wir uns in diesem Jahr zumindestens einmal in Sachen Wein treffen werden. Und für diesen Fall drohe ich schon mit einem richtig guten deutschen Spätburgunder!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 22:47:24
      Beitrag Nr. 54 ()
      Schiere Kraft reizt mich auch nicht, vor einem Spätburgunder mit 15 % graust es mir sogar. Kennst du das Weingut Bergdolt - St. Lamprecht? Darauf bin ich durch Hofschuster aufmerksam geworden, habe mir ein Probierpaket bestellt - und da ist sogar ein Spätburgunder dabei! Mal schauen, was daraus wird. Aber ansonsten schlafe ich ruhig im Wissen, daß ich nicht jeden Weinstil mögen muß.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 23:03:37
      Beitrag Nr. 55 ()
      Hallo,

      mir hats keine Ruhe gelassen: Ich habe die trockene 98ger E-S-Spätlese aus dem Halenberg jetzt aufgezogen:

      Eher hellfarbig, grau-grünlich. In der Nase deutliche Reifenoten, die sich aber am Gaumen nur bedingt fortsetzen. KEINE Firne, dafür aber Anklänge an überreifes Gras (=HEU). Deutliche Säure, infolge derer der Wein noch ziemlich frisch wirkt. Keine Frucht mehr, dafür aber eine intensive Mineralität.
      Ein zweifelsohne gut gereifter Riesling! Keine Ahnung, was ich da vor einem Jahr geschmeckt habe (im Zweifel kann man sich ja immer mit der Flaschenform herausreden...).

      Ich bekenne mich schuldig! Ganz ohne die Spannung zwischen Frucht und Mineralik werde ich wohl nicht so richtig glücklich. Und in diesem Fall fehlt mir die Frucht komplett.
      Andersherum: Dieser Halenberg ist für mich im jetzigen Zustand zu streng!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.05.03 23:14:09
      Beitrag Nr. 56 ()
      Andersherum: Dieser Halenberg ist für mich im jetzigen Zustand zu streng!

      Naja, in deinem Alter muß man da wohl schon vorsichtig sein! ;) So wie in deiner heutigen Beschreibung kann ich mir den Halenberg gut vorstellen. Diese Lage und E-S generell sind ja eher für mineralisch als für fruchtig geprägte Weine bekannt, da müßte man dann wohl wirklich zu jüngeren (die 01er kann ich gar nicht genug loben) oder süßen Weinen greifen. Wie stehst du eigentlich zu den großen niederösterischen Rieslingen? Da schlägt das Pendel ja noch stärker Richtung Mineralität aus.

      Und zu den Spätburgunder: gib doch bitte mal drei Empfehlungen, dann halte ich mal die Augen offen und wage vielleicht sogar das Experiment.

      HHanseat sagt gute Nacht
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 09:14:13
      Beitrag Nr. 57 ()
      Guten Morgen,

      Einer aus der Gruppe weiß es bestimmt - wann füllt Laible seine besseren Rieslinge (SL, Achat...) ab? War das Anfang Juni oder Juli?

      Ich vermute das ich unseren Urlaub in diesem Jahr zu früh gelegt habe, leider habe ich die Monate verwechselt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 17:18:23
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hallo,

      meine Anfrage hat sich erübrigt, es ließ mir keine Ruhe mehr so habe im Weingut direkt angerufen. Eine freundliche Frau Laible (muss ich hier mal betonen) informierte mich darüber, das alle Weine ab heute in den Verkauf kommen.

      Schön, der Urlaub ist gerettet.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 17:23:20
      Beitrag Nr. 59 ()
      Ich noch mal - schiebt doch bitte das *ich* an der geeigneten Stelle mal rein.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 17:31:57
      Beitrag Nr. 60 ()
      Hallo zusammen,


      Jörg, danke für die Nachricht. Ich werde dann in den nächsten Tagen ordern.


      HHanseat, das mit den drei Empfehlungen ist gar nicht so einfach. Du willst ja vermutlich nicht direkt beim Weingut bestellen...
      Das gestrige Exemplar von Koch kann man schon empfehlen. Den Wein gibts bei K&U, und das PLV stimmt. Ansonsten würde ich dir zu Adeneuers trockener Auslese aus der Walporzheimer Gärkammer 01 raten. Die kostet dann allerdings schon ein paar Euro mehr (19 ab Gut). Und wenn du richtig Geld ausgeben willst, kannst du dir was von Johner besorgen. Der macht sehr kraftvolle Pinot Noirs.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 17:56:02
      Beitrag Nr. 61 ()
      Hallo,

      HHanseat, empfehlen kann man den von Bernd bereits erwähnten Feanor vom Weingut Sonnenberg. Aus Baden produziert neben den üblichen Spitzenwinzer, das Weingut R&C Schneider sehr gute Spätburgunder.

      Bernd, bei Laible hat man eigentlich Zeit. Der Achat war sehr lange auf der Preisliste. Aber, ich glaube, Du stehst auf die laiblischen Gewürztraminer bzw. Traminer (die nicht so mein Fall sind), und da muss man sich wirklich beeilen. Im letzten Jahr war ein GT schon nach drei Wochen ausverkauft, was vermutlich auch mit der geringen Menge zusammen hängt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 23:01:12
      Beitrag Nr. 62 ()
      Nabend,

      Beim heutigen Wein ist es wieder mal schwierig – richtig guter Stoff oder megafruchtig austauschbar? nachkaufen oder lieber nicht? Ich spreche hier vom 2002er Winninger Uhlen Riesling Spätlese trocken vom Weingut Rüdiger Kröber. Aber immer der Reihe nach, Korken gezogen und was kam mir da entgegen – Gülle oder Fäkalien, Schock! krampfhaft versuchte ich mich an mögliche Weinfehler zu erinnern, ergebnislos. Zum Glück verfolgt die Ton nach nur wenige Minuten. Die Nase offenbart deutliche Aprikose und Pfirsich (ja, irgendwie wurde ich an mein Schlückchen 01er Uhlen „R“ von HL erinnert), kühler Schiefer, l. mineralisch. Die Intensität in der Nase wirkt ein wenig aufdringlich, erinnert an diese Fruchtbomben Stilistik, aber auch fein. Ich weiß es nicht. Am Gaumen wird dieser Eindruck noch verstärkt, der Biß in eine saftige, süße Aprikose oder Pfirsich kommt mir spontan in den Sinn. Trotz 13%vol. wirkt er ein wenig leicht, er hat zwischen durch einen kleinen Durchhänger. Aber dann – der Abgang wird begleitet durch eine beeindruckende Mineralität zusammen mit feinen Grapefruitaromen.

      Ich weiß nicht ob dieser Wein generell polarisieren wird, aber eine zweite Meinung würde mich doch schon interessieren. Vorab würde ich so um die 87-88 Punkte vergeben, wobei meine Objektivität schon arg strapaziert wird. Ich denke von diesem Wein MUSS ich noch ein paar Flaschen nachkaufen, der läßt mir keine Ruhe.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 00:24:51
      Beitrag Nr. 63 ()
      Guten Abend,

      Scandi, die Uhlen Spätlese von Kröber habe ich auch noch im Keller und werde sie demnächst mal probieren. Da mir der entsprechendende QbA schon gefallen hat, erwarte ich mir von der Spätlese einiges.
      Nochmal zum Thema reifere Weine: ich meinte nicht 3-4 Jahre alte Weine, sondern habe bei manchen Weinen den Eindruck, dass sie noch nicht im Jahr nach der Ernte auf ihrer Höhe sind, sondern im zweiten Jahr danach gut schmecken - das ein Wein zumindest 2 Jahre aufhebbar ist, erwarte ich mit Ausnahme der extrem kaltvergorenen Primärfruchtexemplare schon.
      Restsüsse Rieslinge von der Mosel oder bspw. Mathern trinke ich schon im Winterhalbjahr gerne mal, aber sie sollten entweder über eine kräftige Säure als Gegengewicht verfügen oder eben diese moseltypische Filigranität entfalten, bei der einem gar nicht in den Sinn kommt, zu fragen, ob der Wein nun restsüss ist oder nicht (und davon habe ich als früher nur-trocken-Trinker inzwischen einige kennengelernt). Ansonsten bin ich aber auch ein grosser Anhänger halbtrockener Rieslinge und gehöre damit (leider) wohl zu einer kleiner werdenden Minderheit.

      Heute Abend war ich in Leipzig und trank dort Münchner Löwenbräu - mal was anderes, aber eine gewöhnungsbedürftige Bierrichtung.
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 01:08:00
      Beitrag Nr. 64 ()
      Moin,

      ich hatte Besuch, und wir schlachteten zwei (eigentlich wegen Kork drei) Van Volxems, den Wiltinger Klosterberg und den Scharzhofberger 01. Das sind solche Weine, bei denen es zumindestens mir nicht in den Sinn kommt, nach der Restsüße zu fragen. Analytisch dürften sie wohl im halbtrockenen Bereich liegen. Beide machten ausnehmend viel Freude beim Trinken.

      Danach gab es dann noch (wem soll das schlechte Leben nützen?) eine 01er Auslese "S" von Wittmann. Ein wirklich starker Stoff, der schon deutlich in Richtung Beerenauslese geht und die 93 GM-Punkte sicherlich verdient hat.

      Auf den Kröber bin ich jetzt nach euren interessanten Schilderungen sehr neugierig. Mal schauen, ob ich da irgendwie ein paar Fläschchen an Land ziehen kann.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 10:17:22
      Beitrag Nr. 65 ()
      Moin!

      Vielen Dank für die Spätburgunder-Tipps! Dann werde ich wohl einen von Koch bei der nächsten K&U-Bestellung dazupüacken, und den Schneider gibt es wohl bei Mövenpick, wenn ich mich recht erinnere.

      Gestern habe ich eine trockene 2000er Riesling Spätlese (die einfache) von Laible geöffnet. Das ist noch ein Teil eines Probierpakets, meines ersten und bisher einzigen Laible-Kontakts. Damals konnte ich mich mit den Weinen nicht so ganz anfreunden, und speziell der Riesling sagte mir weniger zu als Scheurebe und Gewürztraminer, aber der gestern getrunkene Wein scheint auch noch abgebaut zu haben. Wirkte etwas lasch, mit einer nicht ganz angenehmen scharfen Note, die mich an Botrytisweine erinnerte. Machte keinen Spaß. Ich werde heute nochmal ein Vergleichsglas trinken, genug übrig ist auf jeden Fall...

      Hat einer von euch diesen Wein in letzter Zeit getrunken?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 11:53:41
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hallo HHanseat,

      Welche Spätlese meinst Du? Laible produziert mehrere pro Jahr. Hier eine Notiz vom SL:

      2000er Durbacher Plauelrain
      Riesling Spätlese trocken „SL“
      Weingut Andreas Laible
      A.P.Nr. 514/33/01
      Getrunken am: 07.09.02

      Kräftiges Gelb, Gewürze, Aprikose, etwas Rosenduft – erinnert leicht
      an einen Gewürztraminer. Dicht und cremig am Gaumen. Körperreich
      und voluminös. Aprikose und Pfirsich. Könnte nachhaltiger sein.
      89 Punkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 11:54:37
      Beitrag Nr. 67 ()
      HHanseat, die einfache, nun sehe ich es auch. Sorry.
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 13:44:42
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hallo, Jörg!

      Es ist sogar noch komplizierter, Laible hat 2000 wohl gleich zwei einfache Spätlesen gemacht, jedenfalls finden sich bei Hofschuster Notizen zu insgesamt sechs Riesling-Spätlesen. Meine war die 31, Hofschuster schreibt dazu:

      25.09.2001
      Zart kräuterwürziger und mineralischer Apfel-Pfirsichduft mit einer Spur Wachs. Klare, feinsaftige Frucht, lebendige Säure, feinherbe mineralische Würze im Hintergrund, feste Struktur, geradlinig, gute Nachhaltigkeit am Gaumen, sehr harmonisch, mineralisch im Abgang.

      Bis 2003.

      83 Punkte


      Die 31 ist damit die mit Abstand am niedrigsten bewertete Riesling-Spätlese.

      Mir fiel die ungewöhnlich intensive grün-gelbe Farbe auf. Gerade noch einmal einen Kontrollschluck genommen, der Wein ist heute etwas zugänglicher, die scharfe Note ist kaum noch wahrzunehmen, aber spannend finde ich den nicht. Vielleicht ist der wirklich schon auf dem absteigenden Ast, obwohl ich keine typischen Alterstöne ausmachen konnte.

      Vom SL müßte ich auch ncoh eine Flasche haben, aber mit Neubestellungen habe ich es bei Laible nicht eilig. Damit wäre Laible aber auch nicht das erste vermeintliche Top-Weingut, mit dessen Weinen ich wenig anzufangen weiß. In dieser Gruppe finden sich auch Keller, Heymann-Löwenstein und Herrenberg.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 20:58:13
      Beitrag Nr. 69 ()
      Nabend,

      HHanseat, weniger Laible, aber Heymann-Löwenstein und Herrenberg haben schon einen eigenständigen Stil der nicht jedermanns Geschmack trifft. Es ist doch gut das Geschmäcker so verschieden sind. Bei Laible würde ich dir empfehlen mal die Scheureben (falls dir die Rebsorte zusagt) zu probieren, es sind IMHO die besten in Deutschland.

      Ansonsten stand heute mal wieder Weinprobe der Weinfreaks auf dem Programm - Thema: Südtirol. Einfach nur erschreckend, nicht nur das nur fünf Weinfreunde den Weg nach Viersen fanden, sondern auch die Qualität der Südtiroler ließ sehr zu wünschen übrig. Vernatsch, Lagrein und Pinot Nero haben im Schnitt kaum die 80-Punkte-Grenze geschafft. Es war eine Erleichterung endlich einen Weißwein im Glas zuhaben, obwohl teils stark überholzt fanden sich dann doch zwei oder drei Weissburgunder/Chardonnay die es bis zur 85er-Marke schafften. Insgesamt eine schwache Vorstellungen, ob`s an den ausgewählten Weinen gelegen hat kann ich nicht beurteilen, so mit ist das Interesse für dieses Gebiet erstmal kann weit nach hinten verschoben wurden.

      Highlight der Probe war mal wieder die interessanten Gespräche und der Karottenkuchen (ob der so heißt) von Johannes Würz.

      So, jetzt freue ich mich auf einen richtigen Wein - die Reste vom Kröber Uhlen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 23:29:53
      Beitrag Nr. 70 ()
      Hallo zusammen,

      die "einfachen" Spätlesen von Laible haben mich in 99 und 2000 nicht besonders überzeugt. Auch Ekonti (ich hoffe, daß er sich bald noch mal meldet) berichtete diesbezüglich hier kürzlich von einer negativen Erfahrung. In 99 war der Unterschied zwischen zwischen der normalen Spätlese und dem SL riesig. Und beim 2000er können Sams 83 Punkte ziemlich gut hinkommen.
      Ich investiere inzwischen etwas mehr in den SL oder Achat (die sind ja beide auch nicht exorbitant teuer), oder ich kaufe mir den Gewürztraminer und in größeren Mengen die trockene Scheurebe, die für mich ebenso wie für Jörg unter den bislang kennengelernten Exemplaren die beste ihrer Art in Deutschland ist.

      Jörg, ich wäre zur Südtirol-Probe gekommen, wenn es irgendwie möglich gewesen wäre. Angesichts deines Urteils ärgere ich mich allerdings nicht mehr ganz so darüber, daß ich stattdessen arbeiten mußte. Allerdings hatte ich dergleichen schon geahnt - in meinem 2001er Urlaub in Südtirol bin ich weitgehend auf Weine gestoßen, die vor Ort ganz lecker waren, aber zu Hause enttäuschten. Dieses Jahr gehts wieder in die Nähe von Meran - da werde ich Gelegenheit haben, meine Vorurteile zu überprüfen...

      Im Glas ist jetzt auch ein Winninger Uhlen, und zwar die trockene 01er Spätlese von Knebel. Herbe Pfirsich-Zitrus-Aromatik, nicht dropsig, aber etwas an Zitronentraubenzucker gemahnend, IMHO ein wenig disharmonisch, oder anders ausgedrückt: Der Wein ist objektiv sicher nicht schlecht (Mineralik, gute Länge usw.usf.), aber er schmeckt mir einfach nicht richtig. Die Zitrusnoten stehen etwas zu sehr im Vordergrund, und die Bittertöne hinten heraus sind mir ebenfalls zu heftig. Jedenfalls absolut keine Konkurrenz zu Löwensteins Uhlen (was sich ja auch im Preis ausdrückt...)

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 11:21:43
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hallo Bernd,

      Deine Abwesenheit bei der Südtirol-Probe mußt du wirklich nicht bedauern, da hast du nichts verpaßt. Ich bin zwar froh die Erfahrung (auch wenn negativ) mal gemacht zuhaben, aber für die 28 Euro hätte ich mir einen schönen Abend mit zwei GG oder HL-Rieslinge machen können. Na gut, hinterher ist man immer schlauer. Auch wenn ich fast täglich Riesling trinken könnte, muß/sollte man doch versuchen den Horizont ab und an zu erweitern. Mit diesem Ziel voraugen war die Probe dann doch Preis wert.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 23:11:51
      Beitrag Nr. 72 ()
      Guten Abend,

      heute Abend erwies sich der Chardonnay von Scholler als dermassenn rebesortenuntypisch, wie ich es noch nie erlebt habe - ich wette, dass keiner vón den Teilnehmern an diesem Forum die Rebsorte erkannt hätte. Solch ein merkwürdiger Wein ist einfach des Guten (trinkbar ist der Wein sicherlich) zu viel, dieser Wein gehört in das Kuriositätenkabinett.
      HHanseat hat seine Problme mit einigen sehr namhften Weingütern beschrieben - das trifft das Problem des individuellen Geschmacks. Wenn es so einfach wäre, sich nur an den Empfehlungen der Weinführer zu orientieren, bräuchten wir nicht die in diesem Forum dokumentierten vielfältigen Versuche der Geschmackserfahrungen mit zahlreichen mehr oder minder bekannten Winzern unternehmen. Aber es ist eben ziemlich schwierig und mit etlichen Fehlschlägen versehen, herauszufinden, was einem schmeckt. Ich habe vor einigen Jahren mal Stuart Pigott gefragt, was er bei einer bestimmten Verkostung empfehlen würde. Seine Antwort, jeder solle selber beurteilen, was ihm schmecke, fand ich damals insofern etwas ausweichend und zu allgemein, als dass er selber ständig Urteile über Weine fälle, die doch wohl als die eines Experten Gültigkeit beanspruchen würden. Mittlerweile gebe ich ihm recht - der individuelle Geschmack ist halt nicht allgemein verbindlich, sondern erfordert viel Versuche und ist nicht mal fur jeden Tag gleichermassen gültig - ein weites Feld, wie in vielen Bereichen des Lebens. Das klingt etwas plump und unverbindlich, aber so ist es halt.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 09:49:36
      Beitrag Nr. 73 ()
      Moin Freunde des guten Geschmacks,

      uff, schon anstrengend, diesem Thread zu folgen, wenn man mal für einige Zeit abwesend ist.

      Komme gerade von einer Italien-Tour zurück und werde dazu noch Ausführlicheres schreiben.
      Stolz bin ich erstmal auf mein Auto, mit 200 Flaschen und genügend Reisegepäck (es ist immer noch so, daß Frauen dreimal soviel Gepäck haben wie Männer, welches der Mann dann immer wieder schleppen muss) sowie einmal Essen gehen zwischendurch haben wir die Distanz Florenz-Hamburg unter 16 Stunden geschafft.
      Habe diverse Weingüter in der Toskana aber auch im Piemont besucht und auch sehr leckere Weine getrunken.

      Bis später ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 09:49:37
      Beitrag Nr. 74 ()
      Guten Morgen,

      gestern gab es bei mir mal wieder einen Scholler, nämlich die 2002er Spätlese trocken. Den von Frohnau beschriebenen "ungewöhnlichen Zitronenton" kann ich sehr gut nachvollziehen. Dieser Geschmackseindruck findet sich in der Nase sowie am Gaumen wieder, auch teile ich den Hinweis, das die Spätlese in ihrem momentanen Zustand sich sehr gut als Sommerwein eignet. Als rund oder harmonisch kann man sie nicht bezeichnen, dafür steht die Säure am Gaumen noch ein wenig im Vordergrund. Mir persönlich bereitet sie jetzt schon eine Menge Spaß, da ich diese frische, knackige Säure mag. Die Mineralität wird noch stark von der Säure und Zitronenaromen überdeckt, und tritt erst beim Abgang leicht in Erscheinung.

      Fazit: hoher Genuß, spottbillig, in 6 Monate evtl. nachkaufen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 09:52:36
      Beitrag Nr. 75 ()
      Welcome back, Ekonti.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 11:22:43
      Beitrag Nr. 76 ()
      Moin,

      Schön, daß du wieder da bist, Ekonti! Mir hat da richtig was gefehlt!

      Frohnau, den Chardonnay von Scholler kenne ich leider
      noch nicht. Generell bin ich kein großer Freund der
      Sorte, wenn man mal von den großen (und für unsereinen
      kaum bezahlbaren) Exemplaren aus dem Burgund absieht.

      Das von dir ganz richtig gesehene Problem ist das der
      Ästhetik - sprich der subjektiven Wahrnehmung. Es
      erstreckt sich beileibe nicht nur auf Wein. Die
      Wahrnehmung des Schönen (oder Schmackhaften) ist nicht
      nur von Mensch zu Mensch zu Mensch unterschiedlich,
      sondern unterliegt auch innerhalb jeder einzelnen
      Persönlichkeit einem gewaltigen Wechsel.

      Mit fünfzehn Jahren habe ich mich für Beethovens
      Sinfonien begeistert, während ich bei Bachkantaten
      eingeschlafen bin. Heute geht es mir eher umgekehrt...

      Aber das ist ja gerade das Spannende: Als bewußt
      wahrnehmender Mensch befindet man sich stets auf dem
      Weg, ohne ein endgültiges Ziel zu erreichen. Speziell
      der Wein bietet sich da als hervorragendes Beispiel
      an. Was mich vor drei Jahren begeistert hat, stellt
      mich heute nicht mehr unbedingt zufrieden, und die
      Faszination, die für andere von einem bestimmten
      Tropfen ausgeht, kann ich (noch) nicht nachvollziehen
      (und umgekehrt).

      Gestern gabs den Domriesling 01 von Brenneis-Koch. Ein schöner Wein, der die nordpfälzische Weichheit mit angenehmen Zitrustönen verbindet. Hofschusters 89 Punkte scheinen mir allerdings etwas übetrieben. 86 tun es hier nach meinem Geschmack.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 15:35:58
      Beitrag Nr. 77 ()
      Hallo,

      Frohnau, die Rebsorte Chardonnay wird meines Wissen nach nur begrenzt in Deutschland angebaut, um so schwieriger ist es daraus gut gemachte Weine zu finden. Meine Erfahrungen mit dieser Sorte sind eher gering, aus 2001 probierte ich lediglich, die Spätlese trocken von Pfaffmann (81P.-eindimensional,austauschbar) und die von mir hier gelobte Spätlese trocken von Laible (88-89P). Ich bezweifle das für diese Sorte eine Zukunft in Deutschland existiert, da er so langsam wieder aus der Mode gerät.

      Bernd, absolute Zustimmung. Meine Anfangszeit mit Wein liegt noch nicht so lange zurück, es ist teils überraschend und gleichzeitig spannend wie sich der eigene Geschmack (Qualitätsbewußtsein) verändert. Diese Begeisterung für das Thema macht für mich den Reiz aus. Wer weiß wohin es alles mal führt? Hoffentlich, kein Leberschaden.:D :cry: :( Wer weiß was wir in zwanzig Jahren trinken werden? Mehr als nur spannend, das gleiche könnten man nun auf andere Aspekte des täglichen Leben ausdehnen.

      Einige Weine von Brenneis-Koch konnte ich zusammen mit Daniel Bulut auf der Prowein probieren, darunter auch der 01er Domriesling. In Erinnerung habe ich ihn als gut-ordentlichen Wein, zum Kauf hat es dann doch nicht gereicht. Auch von den 2002er habe ich jetzt keinen mehr im Gedächtnis der mich so richtig vom Hocker gerissen hätte - oder habe ich mich da getäuscht? Tips?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 16:46:20
      Beitrag Nr. 78 ()
      Moin,

      ich habe Euch auch etwas mitgebracht...
      unter folgendem Link findet Ihr einige Fotos vom ersten Teil der Italien-Tour, ihr könnt wahlweise anklicken, im unterem Link sind die Bilder schon größer.

      http://www.pixum.de/viewalbum/?id=775042

      http://www.pixum.de/members/ekonti/?act=a_view&album=775042&…

      Samstag früh um 5 Uhr ging es endlich los, mit vollgetanktem Volvo bretterten wir an den Laggio Maggiore, übernachteten in Varese, um am nächsten Tag nach Mailand zu fahren. Die Stadt ist ja eher stressig, nachdem wir direkt am „San Siro“ parkten –wirklich ein imposantes Stadion, da hatte man schon Lust, wenige Tage später den CL-Hit Inter vs. AC Milan zu sehen..., machten wir uns per Straßenbahn Richtung Innenstadt, liefen dort 2 Stunden rum und tranken noch einen Capuccino, um bei schönstem Wetter ins Piemont zu fahren.
      Unsere Unterkunft für die nächsten 2 Nächte fanden wir in Neive, mitten in der Langhe in der schönen Pension Margot. Unser eigentliches Ziel im Ort hatte am Montag geschlossen, das Restaurant La Contea –ein Tipp von einem Bekannten. So kurften wir abends nach Treiso, 6km entfernt, um im Restaurant Tornavento den kulinarischen Aspekt der Reise einzuläuten. Mit einem Stern ausgestattet durfte man schon etwas erwarten. Im Freien bei feinster Aussicht gönnte ich mir für 40 Euro das traditionelle Menü. Hier die Gänge: 1. Fischscheiben am Salat, 2. Mettartige Wurst, dabei aber sehr weich, an Kartoffelpürree, 3. Gnocchi mit Fleischsauce, 4. Kaninchen mit grünem Spargel, Kartoffelpürree, Polenta, 5. Käseteller.
      Es war schon sehr lecker und preislich bestimmt okay, die Gnocchi waren die besten, die ich je hatte (was zur Folge haben wird, dass mir viele andere in Zukunft nicht mehr schmecken werden). Dazu gab es einen Dolcetto (Winzer vergessen) für 13 Euro.
      Am nächsten Tag ging es durch die Langhe wieder nach Treiso, mittags war eine Weinprobe beim Weingut Londali angesagt. Wir wurden sehr herzlich empfangen, zu den Weinen wurde
      Käse, Schinken etc. gereicht. Die Weine sind sehr traditionell ausgebaut, ob Dolcetto, Barbera, Nebbiolo oder auch die Lagen aus Barolo. Mir gefiel dieser Stil sehr gut, ich hatte sie bisher viel zu selten im Glas. Nach 1,5 Stunden war ich richtig fit für die weitere Autofahrt, die uns durch Barbaresco und La Morra nach Barolo führte, vorbei an vielen illustren Namen, die ich vorher nur vom Etikett kannte. In Barolo wieder einen Capuccino eingeworfen, entschieden wir uns, mal schnell nach Turin zu fahren, um auch diese Stadt anzuschauen. Dort schlenderten wir unter den Arkaden, es gab das leckerste Eis, dass ich je gegessen hatte (ansonsten bin ich in Italien vom Eis öfter enttäuscht). Turin mag ich sehr gern, eine elegante Stadt, nicht so groß wie Mailand und umgeben von Hügeln mit Häusern, in denen es sich bestimmt leben lässt. Abends wollten wir rechtzeitig im La Contea sein, um das nächste Menü zu genießen. Es kostete 60 Euro, dazu gab es einen eigenen Barbera für 19,70 Euro. Hier die Gänge: 1. Fisch, 2. Mousse von Fleisch mit Süßwein, 3. Suppe, 4. klassische Nudel, 5. weiches Lamm mit Polenta, 6. Käseteller, 7. Süßes.
      Der Preis war schon recht hoch, die Speisen wurden mit weißen Handschuhen gereicht, dies wirkte eher merkwürdig, das Essen war anstandslos gut, doch im Vergleich mit dem Abend zuvor wird hier die Silbermedaille vergeben. Der Wein war ein weicher und tiefer Barbera,
      sehr lecker. Damit erst mal Schluß mit den Menüs, bin ja kein Großverdiener.
      Gut genährt mussten wir nur wenige 100 Meter zu unserer Pension gehen, um den Schlaf für
      den nächsten Tag zu erhalten, der uns weiter auf der Reise führte...

      PS: bin momentan von deutschen Weinen etwas entfernt, deswegen kein Kommentar zu Euren Beiträgen, wird aber wieder.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 19:02:44
      Beitrag Nr. 79 ()
      Hallo Ekonti,

      tolle Bilder! Da bekommt man so richtig Lust mal ebend durch die Weinberge zu wandern, leider hier im Ruhrpott Sumpf nur schwer vorstellbar. Aber der Kurzurlaub in Baden ist greifbar nah, da heißt es nur noch durchhalten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 19:33:20
      Beitrag Nr. 80 ()
      Moin,

      Scandi, Bilder kommen noch einige...hier geht es weiter...

      kleinerhttp://www.pixum.de/viewalbum/?id=775378

      größerhttp://www.pixum.de/members/ekonti/?act=a_view&album=775378&…

      Das Wetter ist einfach mit uns und so begeben wir uns auf die Autobahn Turin-Genua, eine herrliche Panoramastrecke Richtung Ligurische Küste. Hier führt die Autobahn nun parallel zur Küste, das Meer ist zu sehen und alles ist wunderbar mediterran. Eine kurzer Capuccino in Porto Fino als Pausenstopp, ein Postkarten-Badeort für Besserverdienende auf dem Weg in die Toskana, lässt uns am frühen Nachmittag in Florenz die Autobahn verlassen, wir sind im Chianti Classico-Gebiet und finden unser Lager für die nächsten 3 Tage in Bolle kurz vor Greve beim Weingut Vicchiomaggio. Hier im deutschen Mischwald schauen wir uns am späten Nachmittag Greve an, doch schon sehr touristisch, geprägt von deutscher Toskanafraktion. In der Pizzeria wird dann auch versucht, die Rechnung etwas anzuheben. Dies ist den Argusaugen meiner Freundin natürlich nicht entgangen. Ab hier haben wir sowieso beschlossen, grundsätzlich kein Trinkgeld mehr zu geben, wenn ein „Coperto“-Betrag verlangt wird. Auf jeden Fall macht die Pizzeria mit der geringfügigen Anhebung von zwei Posten auf der Rechnung einen guten Schnitt, man merkt es kaum. Spannnend finde ich Greve nicht, also ab nach Hause und auf in den nächsten Tag, die Classico-Orte und –Landschaft kennenlernen. Zuerst geht es direkt in Herz des Chianti, nach Panzano. Für mich auch eine der schönsten Ortschaften, hier suchten wir das Weingut Le Cinciole auf, allerdings war der englischsprechende Winzer nicht da und wir machten ein Date am nächsten Vormittag aus. Weiter ging es auf der Tour nach Radda, ebenfalls sehr touristisch, zwei Chianti von kleinen Weingütern gekauft und weiter nach Gaiole, hier den Abzweig nach Rietine, das dortige Weingut, geführt von einem Schweizer, soll preislich attraktive Weine machen, er war auch dort, aber an dem Tag etwas verwirrt und wortkarg, Weine probiert und den Classico, die Riserva und eine weitere Cuvee gekauft. Die Weine sind würzig und rund ausgerichtet, die Sangiovese erhält einen Merlot-Anteil, zu diesem Thema aber später mehr.
      Die Landschaft ist wirklich schön und es trieb uns weiter südlich nach Castelnuevo Beradenga. In der Trattoria für die Einheimischen wollten wir essen, doch um 14 Uhr gab es leider nur Paninis, schade, wirkte der Laden doch sehr interessant, leicht schäbige Bar und im anderen Raum ein exzellent gedecktes Restaurant, dazu das übliche leichte Chaos der hiesigen Kellner. Was nun? Wir entschließen uns, nach Siena zu fahren, schöner mittelalterlicher Ort mit vielen Geschäften und noch mehr Touristen. Die Gassen waren voll. Die Geschäfte gefallen mir in der Architektur sehr gut, altes Steingemäuer mit mit großen Metall-/Glasfronten. Wir schlenderten durch die Gassen und wollten noch einen Kaffee auf dem großen Platz trinken, doch 4 Euro für eine Tasse ist einfach Abzocke, auch wenn die Mieten dort hoch sein mögen. Da lobe ich mir die italienischen Autobahnraststätten, Capuccino für 1 Euro. Danach geht es zurück Richtung Florenz in unsere Herberge, der Tag ging zuende, wir speisen Käse und Brot und öffnen einen Classico aus Radda.
      Der nächste Tag hat einen Termin, nämlich um 9 Uhr beim Weingut Cinciole in Panzano. Wir fahren rechtzeitig los, um im Ortskern im Treff der Einheimischen zu frühstücken. Das Weingut liegt etwas außerhalb und der Classico war mir schon bekannt, ich stellte ihn vor kurzer Zeit hier im Forum vor. Herr Orsini betreibt das Weingut mit seiner Frau in einer 30.000 Flaschenproduktion, also sehr wenig. Er zeigte seine Weinberge, den Keller und war ausgesprochen informativ. 2 Weine werden hergestellt, der Classico und die Riserva. Die Weine sind sehr elegant, anders als der derzeitige Trend. Dies lies ihn auch aus dem Gambero Rosso fliegen, für mich ist das mit der beste Stoff aus dem Chianti. Hier hat der Classico noch 100% Sangiovese und die Riserva 95% Sangiovese und 5 % Cainnolo. Durch die Höhenlage von 450 m entstehen sehr terroirbetonte Weine. Überhaupt sind gerade um Panzano herum sehr unterschiedliche Chiantis zu finden, dies drückt natürlich die Qualität der Lagen aus.
      Dann erzählte Herr Orsini, dass er gerade in Deutschland war und mit deutschen Freunden einen Winzer besuchte, deren Lagen er sehr beeindruckend fand. Na? Ja, er war bei Heymann-Löwenstein. So ein Zufall. Im Keller benutzt er gebrauchte Fässer, um die Eleganz seiner Weine zu unterstützen, und nicht, um sie zu überlagern. Er arbeitet mit Mikrooxidation, hierbei wird Sauerstoff in die Fässer gepumpt, so erhält sich der Wein seine schöne Farbe. Übrigens arbeitet Heymann-Löwenstein auch mit Mirkooxidation, ich wunderte mich zuerst, doch nun ist auch die goldgelbe Farbe seiner Weine zu erklären. Dieser Prozess ändert aber nichts am weiteren Zustand der Weine. Ihr könnt Euch vorstellen, welche Weine sich unter anderem im Kofferraum befanden. Übrigens wurde Le Cinciole in der Merum zu den besten Classicos gewählt.
      Wir verabschieden uns und fahren am Nachmittag nach Florenz. Auch hier wieder die Massen an Touristen, trotzdem eine schöne Stadt und ein netter Nachmittag in den Gassen der Stadt. Auf dem Rückweg machen wir Station in Strada und speisen normal. Das Grüngemüse und die Tomaten waren überall so richtig lecker frisch. Nun haben wir das Chianti-Gebiet intensiv bearbeitet und der Süden der Toskana reizt...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:11:40
      Beitrag Nr. 81 ()
      Moin!

      Willkommen im Schmuddelwetter, Ekonti!

      Hornwatz, wollen wir heute den Pinot Blanc aufmachen? Mir wäre gerade danach... :lick:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:13:42
      Beitrag Nr. 82 ()
      E-Konti,

      welcome back to the club !

      Gerade im Glas Domaine du Trapadis, Rasteau, Les Aléres 2000 (oder so). Ich kann mich für den Wein nicht so richtig begeistern. Wenig Frucht, viel Gerbstoffe, sehr verschlossen. Vielleicht noch viel zu jung ? Mit seinen 15% Alk. ist er wahrscheinlich ohne Probleme 20 Jahre lagerbar. 15% sind schon starker Tobak, zwei Gläser und ich fühle mich schon müde...etwas zuviel des Guten.

      Sind euch schon einige solcher hochprozentigen Bombem untergekommen ?

      Christian
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:20:31
      Beitrag Nr. 83 ()
      Hallo,

      Ekonti, ich bin gerade von der Musikschule nach Hause gekommen und sofort auf deinen fantastischen Reisebericht gestoßen. Ich will auch Urlaub:cry:!!!
      Zu den einzelnen Weingütern und Weinen kann ich erwartungsgemäß nichts sagen, aber den Chianti von Cinciole würde ich schon gerne bei Gelegenheit probieren.
      Ich hoffe auf baldige Fortsetzung deiner Notizen! -

      In der letzten Zeit stehe ich abends immer wieder vor meinen Weinregalen, um mir eine Flasche auszusuchen - und merke, daß ich beim 2001er eine falsche Einkaufspolitik gefahren habe. Es liegen einfach zu viele relativ teure Spitzenweine im Keller, die ich mir alleine nicht aufmachen mag. An einer hinreichenden Auswahl an Alltagstropfen mangelt es hingegen (oder sie befinden sich wie im Falle Mathern und Scholler größtenteils bei meinen Eltern).

      Heute fiel die Wahl auf Wehrheims 01er QbA aus dem Rotliegenden. Ein schlanker, mineralischer Stoff für absolute Rieslingasketen. Schon nach meinem Geschmack, aber jeden Abend möchte ich einen solch nahezu fruchtfreien Riesling nicht unbedingt trinken.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:22:29
      Beitrag Nr. 84 ()
      Sorry, HHanseat, ich lese gerade erst deine Frage. Ja, können wir machen!
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:27:55
      Beitrag Nr. 85 ()
      Ah, gerade den Wein bei PdP gefunden. Kostet dort immerhin fast 20 Euro. Danach schmeckt er allerdings nicht.

      "Les Adrès ist eine Einzellage hoch oben in Rasteau mit extrem kargem Terroir und mit alten Rebstöcken (insbesondere Grenache) bepflanzt, so dass der daraus gewonnene Wein sich als sehr tiefgründig erweist, voller Konzentration und mit einer wilden, würzigen Aromatik.
      In der Nase sehr komplex, feinste Gewürze, eingekochte Früchte, Schokolade, Marzipan, schwarze Oliven, Lorbeer, sehr reife Pflaumen, auch Veilchen, im Mund zarte Anklänge an mediterrane Kräuter, Beeren und süße, schwarze Kirschen.
      Ein kräftiger, konzentrierter, körperreicher Wein, dicht, füllig, harmonisch, mit einer kernigen Tanninstruktur, die in den nächsten Jahren nach und nach abschmelzen wird, lang anhaltend. Erstklassiger, authentischer Rotwein der südlichen Rhône, ein Terroirwein par excellence, bereits sein Jahrgangsvorgänger wurde im großen weltweiten Grenachetest des FEINSCHMECKERs (Märzausgabe 02) zu den 10 besten Weinen gewählt, der 2000er ist gar ein gigantischer Stoff;
      Höhepunkt 2005 bis mindestens 2015.


      Naja. Angesichts DER Beschreibung bin ich enttäuscht. :(

      Christian
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:36:23
      Beitrag Nr. 86 ()
      Christian, von Trapadis hatte ich mal einen Rasteau, der mir sehr gut gefallen hat (gabs seinerzeit bei K§U im Ausverkauf für weniger als 10 Euro). Das war allerdings auch nicht ganz so eine Alkoholbombe. 15 Umdrehungen scheinen mir doch etwas zuviel des Guten.

      HHanseat, wie siehts aus?
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:40:55
      Beitrag Nr. 87 ()
      Hornwatz, meiner ist offen, und ich habe vorwitzigerweise auch schon den ersten Schlcuk intus.

      Aber erstmal zur Farbe: erstaunlich farbintensiv, das Gelb geht eher in Richtung Orange als in Richtung Grün. Sieht einladend aus...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:43:30
      Beitrag Nr. 88 ()
      Jau, dann mache ich den Wehrheim zu und renne ein zweites Mal in den Keller. Bis zu meinem nächsten Posting kann es dann aber 10 Minuten dauern. Hektische Hast beim Wein ist ungut...

      Verrate mir noch nicht zuviel in der Zwischenzeit!
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:43:57
      Beitrag Nr. 89 ()
      Christian, Alkoholbomben hatte ich schon einige, ich mag halt Südfranzosen und Kalifornier. 15 % waren wohl auch mal dabei, ich kann mich aber nicht mehr an den Namen erinnern. 14,5 ist ja nicht so selten, hat z.B. auch der 2000er Copa Santa.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:44:50
      Beitrag Nr. 90 ()
      10 Minuten? Sooo lang ist deine Kellertreppe doch gar nicht! Oder liegt der Wein ganz hinten bei der Waschmaschine? :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:48:24
      Beitrag Nr. 91 ()
      So, jetzt ist er im Glas. Und zwar mit einer ganz normalen grüngelben Farbe. Wir reden doch über den "Kritt" (was heißt das eigentlich?) 00 von Kreydenweiss, oder?
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:50:19
      Beitrag Nr. 92 ()
      In der Nase wirkt der 2000er Pinot Blanc "Kritt" vom Marc Kreydenweiss sehr sanft und schmeichelnd, Frucht ist definitv vorhanden, ich tippe mal auf Birne, kann aber auch Quitte sein. Büschen blumig duftet der auch. Ich habe nicht allzu viel Erfahrunge mit Weißburgundern, aber bei mir würde der als sehr sortentypisch durchgehen.

      Ein Extralob hat sich das hübsche Etikett verdient. Nicht nur deshalb sollte dieser Wein sich auch gut für nichtweinerfahrene Bekannte eignen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:51:30
      Beitrag Nr. 93 ()
      Von der Nase her erinnert er mich absolut nicht an einen mir bekannten Weißburgunder. Honig und Blüten. Blind würde ich auf einen Wein aus Farnkreichs Süden tippen.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:51:34
      Beitrag Nr. 94 ()
      Kritt ist die Lage, dachte ich. Weiß ich aber auch nicht genau. Ganz klein drüber steht ja auch noch "Les Charmes", ich bin verwirrt...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:56:44
      Beitrag Nr. 95 ()
      Test
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:57:27
      Beitrag Nr. 96 ()
      Zwei Nasen, drei Meinungen? :laugh:

      Im Mund findet sich mein Geruchseindruck bestätigt: weich, schmeichelnd, fast schon buttrig. Birne. Definitiv kein Riesling, aber vielleicht könnte man ihn mir als holzfreien Chardonnay vorsetzen. Meinst du das mit Südfrankreich? Er gefällt mir, ein schöner Wein. Nicht komplex, aber muß ja nicht immer..

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:58:48
      Beitrag Nr. 97 ()
      Da ist gerade was in den Schlüften des Netzes verlorengegangen.

      Neben den deutlichen Blüten - und Honigaromen erinnert mich etwas an diesem Wein in der Nase an einen Ahrburgunder....
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 21:59:51
      Beitrag Nr. 98 ()
      Nabend,

      Bernd, die falsche Einkaufspolitik hat auch bei mir im letztem Jahr stattgefunden. Um so stolzer bin ich, das ich in diesem Jahr noch kein (na ja, ein oder zwei - aber die zählen nicht.:D )Weine gekauft habe die über 10 Euro gekostet haben. Die Einkaufspolitik ist auf Alltagsweinen ausgerichtet, und zwischendurch mal die besseren aus 2001. Ende des Jahres werden dann vereinzelt ein paar Wittmänner und HL-Weine gekauft.

      Christian, ich habe zwar keine Ahnung mit diesen roten Alkoholbomben, aber kann es sein das der absolut verschlossen ist, und wie PdP schon beschrieb, erst ab 2005 richtig Spaß macht? Just my two cents.:D

      So, jetzt noch schnell der süße Kröber aus dem Röttgen geköpft.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:02:30
      Beitrag Nr. 99 ()
      Buttrig paßt, Birne habe ich weniger.

      Und Chhardonnay kenne ich eher anders. Das meine ich nicht unbedingt mit Südfrankreich. Von Gauby hatte ich mal einen Weißen, der in eine ähnliche Richtung ging. Ich versuche gleich, die Rebsorte(n) herauszubekommen.

      Der Kritt hat deutlich oxidative Noten am Gaumen, oder?
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:05:35
      Beitrag Nr. 100 ()
      Ahrburgunder? Ich hoffe nicht! :d Honig lasse ich aber durchgehen, obwohl er mir dazu etwas zu frisch ist. Oxidativ finde ich den nicht. Übermäßig jung ist der sicher nicht mehr, aber Sherry oder ähnliche Töne habe ich nicht. Sollte unser Freund, der Naturkorken, wieder mal zugeschlagen haben?

      Einkaufspolitik ist auch ein sehr gutes Thema. Ich bin von den teueren Weinen wieder etwas weg und habe mich serh auf die 10 €-Klasse eingeschossen. Spitzenrieslinge könnten da schon bald etwas knapp werden, aber etwa 10 Flaschen habe ich davon (Mosbachers GG und Schönlebers Auslese Trocken, außerdem noch VV-Reste). Aber am meisten gekauft und getrunken im letzten halben Jahr habe ich rote Südfranzoesen. Denen sind bei mir Italienische und Überseeweine fast komplett zum Opfer gefallen, und auch Spanien liegt sehr abgeschlagen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:08:10
      Beitrag Nr. 101 ()
      Jörg, ich kann mich vor Ort, wenn mir der teurere Tropfenr soo gut schmeckt, nur schwer beherrschen. Früher war das anders. Aber inzwischen sind viele Hemmschwellen gefallen....

      HHanseat, schmeckst du auch so etwas wie Nüsse? Und ganz trocken ist der Kritt nicht, oder?
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:09:51
      Beitrag Nr. 102 ()
      Wieviel hat den euer "Kritt" gekostet?

      Zum Röttgen kann man noch nicht viel sagen, erst mal muss dieser Gülleton verfliegen.:D

      Gruß,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:11:36
      Beitrag Nr. 103 ()
      Moin,

      dank noch mal an Euch für die netten Willkommensgrüsse:rolleyes: .

      Christian, 15% sind schon immer recht happig, kenne es von diversen Australiern, unter anderem dem berühmten Command Shiraz von Elderton, da puffert die Frucht die Prozente ab, doch spätestens im Schädel ist das auch egal.
      Die Grenze ist bei Südfranzosen schon sehr schmalgradig, zuviele Tannine sind IMO abstoßend.

      Eigentlich sollte mal einige Tage nichts ins Glas, doch die animierenden Posts ließen einen Morellino di Scasano 2001 von Motta öffnen, ein Maremma-Wein aus der südwestlichen Toskana. Motta liegt ziemlich nah am Meer. Habe mir aus der Region einige Weine mitgenommen, zu den Details komme ich noch in den fortlaufenden Reisenotizen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:12:20
      Beitrag Nr. 104 ()
      Wieviel hat den euer "Kritt" gekostet?

      Zum Röttgen kann man noch nicht viel sagen, erst mal muss dieser Gülleton verfliegen.:D

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Komisch, der erste Versuch wurde vom Netz geschluckt.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:13:14
      Beitrag Nr. 105 ()
      HHanseat, nee, ein Korkschmecker ist das bei mir definitiv nicht. Und ich meine auch keine lauten Sherry-Noten, sondern eher das Undefinierbare (eben "Nussige" ), was auch die HL-Rieslinge in einer etwas anderen Form aufweisen.

      Jedenfalls hätte ich den Wein blind weder ins Elsaß noch in die Weißburgunderecke gesteckt.

      Den gewaltigen Unterschied zu mir bekannten Weißburgundern aus der Pfalz oder aus Baden finde ich geradezu bestürzend.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:15:17
      Beitrag Nr. 106 ()
      Gaubys weißen "Alte Reben" von 98 hatte ich mal, den habe ich aber ganz anders in Erinnerung.

      Nüsse: wenn ich ganz angestrengt suche, vielleicht ein wenig, aber nicht so stark, daß sich mir diese Beschreibung aufdrängte.

      Jörg, 10 € bei PdP. Ist er mir auch jederzeit wert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:17:32
      Beitrag Nr. 107 ()
      Hier mal der ganze Kommentar der PdP Website:

      Vom "Genie in Bezug auf Pinot Blanc" (Parker) für mich zusammen mit dem 99er sein schönster Pinot bisher, aber mehr Trockenextrakte und eine noch höhere Mineralität als in 99, ein Wein mit Rasse und Frische, der auf der Zunge zu tanzen scheint, der einen nicht mehr loslässt, eine Flasche, die man in einem Zuge leeren möchte;

      Was den letzten Punkt angeht bin ich auf gutem Weg. Aber ich habe auch mildernde Umstände, denn ich vollende heute meine Steuererklärung. Trockener geht es wohl nicht...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:18:00
      Beitrag Nr. 108 ()
      Bernd, ich nehme mittlerweile nur das Geld mit zum Weinkauf das ich auch wirklich ausgeben möchte. Da muss man dann schon mal Vorort rechnen, aber es gerät nicht ausser Kontrolle. Meistens weiß ich ohnehin vorher was ich kaufen möchte. Bei teuren Entdeckungen Vorort muss man dann halt mal auf anderes verzichten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:18:26
      Beitrag Nr. 109 ()
      Jörg, haben die Kröber-Weine zunächst einmal alle Gülle? Das könnte auf Spontanvergärung hinweisen....

      Der Kritt lag bei 9,90. Dazu muß man bemerken, daß es sich bei Kreydenweiss um einen der renommiertesten Erzeuger des Elsaß handelt.

      Hier die Beschreibung von Pinard de Picard:


      "Vom "Genie in Bezug auf Pinot Blanc" (Parker) für mich zusammen mit dem 99er sein schönster Pinot bisher, aber mehr Trockenextrakte und eine noch höhere Mineralität als in 99, ein Wein mit Rasse und Frische, der auf der Zunge zu tanzen scheint, der einen nicht mehr loslässt, eine Flasche, die man in einem Zuge leeren möchte."
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:23:47
      Beitrag Nr. 110 ()
      Honrnwatz, ich meinte auch keine Korkschmecker, sondern eher übermässige Oxidation durch undichtes Material. Wie gesagt habe ich nicht so viel Weißburgundererfahrung, und dann auch nicht unbedingt Baden und Pfalz, aber so stelle ich mir schon die Bilderbuchweißburgunder vor. Für den Preis allemal ein Kauf, ich würde mal spontan 88-89 unkalibrierte Punkte vergeben.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:24:46
      Beitrag Nr. 111 ()
      HHanseat, du warst schneller:D....

      Naja, in EINEM Zug möchte ich die Flasche nicht leeren. Aber der Wein ist gut. Sehr gut. Und sehr oxidativ:D....

      Jörg, ich habe ja leider keine Familie. So traurig das in der Hauptsache ist, aber in der Nebensache Weineinkauf bringt das einen gewissen Vorteil mit sich.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:26:24
      Beitrag Nr. 112 ()
      Hallo Bernd,

      ja, der 2002er Uhlen Sp. tr. hatte es noch extremer. Beim Röttgen ist es verhaltener, jetzt kommen so langsam die Fruchtkomponenten durch. Das mit der Spontanvergärung ist mir neu, deutet das auf eine Fehlgärung hin oder negative Nebenprodukte? Vielleicht äußert sich Frohnau mal dazu, ob er diesen "Gülleton" mal im Glas hatte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:28:18
      Beitrag Nr. 113 ()
      HHanseat, bei 88 Punktenkönnen wir uns gerne treffen. Aber ein typischer Weißburgunder ist das nach meiner Erfahrung wirklich nicht.
      Trotzdem gefällt er mir besser als der fette Trio*** von Schneider.
      Das PLV stimmt bestens, da sind wir uns eing, oder?
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:29:46
      Beitrag Nr. 114 ()
      Frage an beide: Habt ihr einen leichten Bitterton im Abgang?
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:34:03
      Beitrag Nr. 115 ()
      Bitterton: ja, aber wirklich sehr verhalten.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:34:07
      Beitrag Nr. 116 ()
      Jörg,

      ja, im Abgang gibt es in der Tat einen leichten Bitterton. - Durch Spontanvergärung kann es meines Wissens zu Hefeböcksern kommen, die dann bei Belüftung verschwinden.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:37:25
      Beitrag Nr. 117 ()
      Der vergleichsweise moderate Preis des Kritts erklärt sich wohl dadurch, daß Weißburgunder aus weiß der Teufel was für Gründen im Elsaß als minderwertige Sorte gilt.

      Jörg, warum hast du nach der Bitternote gefragt?
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:38:29
      Beitrag Nr. 118 ()
      Danke für die Info.

      Rebsorten-Erkennung ist bei mir ein Schwachpunkt - beim WB habe ich mich auf die Birne in der Nase und einen meist angenehmen Bitterton im Abgang eingeschossen.

      Bernd, gibt es noch andere Erkennungsmerkmale für Hefeböckser ausser den von mir genannten "Gülleton"?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:40:10
      Beitrag Nr. 119 ()
      Jörg, hattest du den auch schon mal im Glas?

      Das war doch mal wieder eine erfolgreiche Probe. Ich habe einen günstigen und sehr schönen Wein kennengelernt, den ich mir sonst wohl nicht gekauft hätte. So soll es sein...

      Als nächster ist dann der Bronzinelle dran, den hat Christian auch, oder? Wann wollen wir den denn anpacken?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:43:57
      Beitrag Nr. 120 ()
      HHanseat, nein, ich kenne den Wein nicht.

      Ist der Pinot Blanc reinsortig? Hab` schnell mal nachgelesen, im Elsass sind wohl die meisten Pinot Blanc mit Auxerrios verschnitten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:44:56
      Beitrag Nr. 121 ()
      Jörg, ich verbinde den Hefeböckser zunächst mit Schwefel. Aber "Gülle" ist da ja nicht so weit entfernt. Kann aber auch sein, daß ich da völlig daneben liege. Ich bin schließlich kein staatlich geprüfter Weinsachverständiger...

      Hier noch ein Händlertext zu Kreydenweiss:

      "Die traditionsreiche Domaine Kreydenweiss, die sich seit 22 Generationen im Familienbesitz befindet, gehört heute unter der Leitung von Marc Kreydenweiss nicht nur zu einer der ersten Adressen im Elsaß, sondern reiht sich ein in die Phalanx der besten Güter Frankreichs überhaupt.
      Nachdem Marc Kreydenweiss 1971 den 12 ha Rebflächen umfasenden väterlichen Betrieb übernommen hatte, gestaltete er die Anbau- und Vinifikationsmethoden radikal um und verschrieb sich ab 1990 gänzlich der Biodynamik. Dass er seinen Wein als “Frucht einer Liebesbeziehung zwischen Reben und Erde”, sowie als “kleines Kunstwerk für den Lebensgenuß” begreift, läßt sich bereits in der Aufmachung erkennen: die Etiketten werden jedes Jahr von einem berühmten Künstler entworfen.
      Heute arbeiten auch Ehefrau Emanuelle und die Söhne Manfred und Marc mit auf dem Weingut, das inzwischen eine Fläche von 13 Hektar umfasst. Die Rebsorten, die Marc Kreydenweiss vinifiziert, sind vor allem sein legendärer Riesling, ein frischer Pinot blanc, ein duftig-leichter Muscat, ein voller und harmonischer Pinot gris und ein üppiger Gewürztraminer.
      Seine Weine stammen aus den drei Grand-Cru-Lagen Kastelberg, Wiebelsberg und Moenchberg sowie aus dem Kritt, Andlau und Clos Rebgarten und Clos du Val d`Eléon. Gemeinsamer Nenner dieser Böden ist ihr unglaublicher Mineralreichtum. Die Rebe profitiert davon, umso mehr, je älter sie wird, weil sie immer tiefer in die Erde vordringt. Dem Wein teilen sich die Mineralien in einem spontanen Eindruck von Frische, Eleganz und großer Finesse"
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:50:12
      Beitrag Nr. 122 ()
      Jörg, keine Ahnung. Auxerrois würde ich wohl so schnell nicht erkennen, hatte ich meines Wissens noch nie reinsortig im Glas.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:51:33
      Beitrag Nr. 123 ()
      Bernd, kann auch sein das ich die Gülle mit Schwefel verwechselt habe. Der Duft war sehr schnell verflogen.

      Die Beschreibung der Domaine Marc Kreydenweiss hört sich zunächst sehr sympathisch an. Ich wollte schon des öfteren einen seiner Rieslinge bei PdP bestellen, aber bin vom Preis immer wieder zurückgeschreckt. Ein Pinot blanc für 10 Euro mit 88 Pünktchen hört sich nach einem guten PLV an.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:54:03
      Beitrag Nr. 124 ()
      Der Kritt ist sicherlich reinsortig.

      Ich habe übrigens vor etwa 15 Jahren auf einer Elsaßwanderung Andlau passiert und die wunderschöne Landschaft um diesen nicht minder hübschen Ort hautnah erfahren. Kurz hinter Andlau haben wir bei einem Winzer übernachtet - aber dessen Wein konnte ich damals nicht probierén...

      HHanseat, meinetwegen können wir den Bronzinelle in Bälde angehen.

      Der Kritt gehörte zu den besten Weißburgundern, die mir bislang auf die Zunge gekommen sind. Wehrheim, Dr.Heger und Lämmlin-Schindler können da noch mit.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 22:56:38
      Beitrag Nr. 125 ()
      Der Röttgen wirkt jetzt in der Nase verschlossen, es ist nicht viel erkennbar. Kaum Frucht, und ich meine, etwas in die laktische Richtung. Am Gaumen feine Fruchtsüße mit harmonierender Säure. Nicht zu süß. Braucht aber IMHO noch Luft, mal sehen wie er morgen Abend sich präsentiert.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:03:09
      Beitrag Nr. 126 ()
      Von Wehrheim hatte ich mal das GG Kastanienbusch von 98, als die Bezeichung noch nicht offiziell war und ich mich über die Flasche wunderte. War schon sehr gut, aber auch deutlich teurer. Seitdem auch nicht wieder probiert. Von Heger hatte ich mal den einfachen WB, der mir gar nicht gefiel. Lämmlin-Schindler kenne ich gar nicht. Aber Weißburgunder von Dr. Deinhard und vom Weingut Bergdolt - St. Lamprecht dürften in der Post sein.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:08:29
      Beitrag Nr. 127 ()
      HHanseat, einen reinsortigen Auxerois gibts aus den Maastrichter Wingerten. Den kann man, muß man aber nicht probieren:D....

      Mein Kritt ist inzwischen so gut wie nicht mehr vorhanden. Deshalb wünsche ich unter Vorbehalt (vielleicht übermannt mich ja später noch die Laberlust) ein gutes Nächtle.

      Jörg, bei Gelegenheit sollten wir mal eine Uhlen/Röttgenprobe unter Einbeziehung diverser Erzeuger und Jahrgänge anleiern...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:11:12
      Beitrag Nr. 128 ()
      HHanseat, die Wehrheim-Weine finde ich streng, aber nicht zu teuer. Und Lämmlin-Schindler lohnt das Kennenlernen! Bergdolt hingegen hat mich auf der Prowein nicht richtig begeistern können.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:14:29
      Beitrag Nr. 129 ()
      Hallo Bernd,

      das ist eine gute Idee - Kröber, Knebel und Heymann-Löwenstein. Wer produziert sonst noch gut Weine aus den beiden Lagen? Knebel kenne ich noch gar nicht, wird aber noch nachgeholt. Deine mahnenden Worte haben mich beim 2001 Jahrgang zögern lassen.

      Auch von mir, eine gute erholsame Nacht.

      Jörg

      P.S. Da fällt mir ein, wir haben noch den 99er Uhlen.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:15:50
      Beitrag Nr. 130 ()
      Guten Abend,

      scandi, einen Kröberschen Schwefel- oder Gülleton erinnere ich nicht, für mich war der trockene Uhlen QbA halt nur etwas lüftungsbedürftig, schmeckte aber auch schon nach Entkorkung.

      Zu diversen heute Abend im Rahmen der alljährlichen Rheinhessen-Präsentation in der RP-Landesvertretung zügig verkosteten Weinen (ich hatte nur eine Stunde Zeit und wollte mir auch das angebotenen warme Büffet nicht entgehen lassen) vielleicht noch in den kommenden Tagen mehr. 2 Begnegnungen dabei: Mit Philipp Wittmann kann man sich doch ganz normal unterhalten, ich muss meine kritische Einschätzung von vor einigen Wochen korrigieren - er gab bspw. zu, mit dem 2001er Liter-Riesling hinter dem Vorgängerjahrgang und seinen Möglichkeiten zurückgeblieben zu sein, da es sich nicht um Trauben aus eigener Produktion gehandelt hat (stand so nicht in der Preisliste). Für 2002 verspricht er einen besseren Liter sowie einen besonders empfehlenswerten Guts-Riesling (er hatte leider keine Weine dabei, sondern war nur bei der Vorstellung der Grossen Gewächse vertreten, wobei mich die Aulerde irgendwie irritiert hat - aber das ging mir heute abend reihenweise so, die Rheinhessen bieten eben ganz besondere Rieslinge). Dirk Würtz erzählte noch die eine oder andere Anekdote von der Aldi-Verkostung (die Aldi-Nord-Probe wird in den kommenden Tagen veröffentlicht), lobte Werner E., den er vor dem persönlichen Kennenlernen in Anbetracht seiner schriftlichen Beiträge eher verprügelt hätte und berichtete, Stuart Pigott habe am Nachmittag seine Weine richtig hoch gepunktet (bis zu 18 P.). Mit Würtz kann man sehr angeregt schwätzen, mit seinen Weinen habe ich allerdings Probleme (zu seinem Chardonnay für 25 € fällt mir nichts ein, ich kann den Wein einfach nicht beurteilen, aber er liebt halt die Rebsorte und möchte allzugerne einem burgundischen Chardonnay Paroli bieten).
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:52:17
      Beitrag Nr. 131 ()
      Hallo,

      so ganz bettreif fühle ich mich noch nicht....

      Frohnau, ihr Hauptstädter seid doch wirklich zu beneiden! -Mich beruhigt dein neuerliches Statement zu Wittmann. Es würde mich ärgern, wenn ich diese genialen Weine einem absoluten Unsympathen zuordnen müßte.
      Aber Wittmanns Argumentation in Sachen Liter finde ich nicht zureichend. Van Volxems Saarriesling besteht ebenfalls aus zugekauftem Lesegut, und es handelt sich trotzdem um einen großartigen Wein mit einem mehr als gutem PLV. Wenn Wittmann Trauben zukauft und unter seinem Namen vermarktet, ist es seine Sache, sich um die entsprechende Qualität des zugekauften "Materials" zu kümmern.

      Von Würtz kenne ich nur den Zweitriesling aus 01. Und den fand ich ziemlich genial, auch unter PLV-Aspekten.
      Die "Erstweine" hingegen sind mir einfach zu teuer. Preise, die im trockenen Bereich weit über die der meisten Topweine der etablierten Konkurrenz hinausgehen, scheinen mir extrem fragwürdig. Selbstbewußtsein oder Chuzpe?

      Ich mag die Frage momentan nicht beantworten. Aber grundsätzlich viel sympathischer sind mir die preislich bescheideneren Vertreter der Qualitätszunft. Stellvertretend schmeiße ich da das Stichwort Herrenberg in die Runde....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 07:53:54
      Beitrag Nr. 132 ()
      Moin,

      die Reisenotizen gehen weiter...

      kleinerhttp://www.pixum.de/viewalbum/?id=775832
      größerhttp://www.pixum.de/members/ekonti/?act=a_view&album=775832&…

      Noch ein Nachtrag zum Chianti und Florenz, der Classico aus Radda war von Colle Beneto,
      ein kräftiger, dichter und voller Wein. Wer nach Florenz mit dem Auto möchte, sollte eher im Vorort parken, aber nicht auf den größeren Parkplätzen, die Autoknacker haben auch dieses Gebiet für sich entdeckt. Irgendwo im Wohnviertel. Grassini hat sich als strategisch günstig erwiesen, von dort fährt man mit der Linie 31 oder 32 für 1 Euro ins Zentrum.

      So, weiter geht es Richtung Montepulciano, einige Kilometer entfernt finden wir ein nettes Hotel in einem kleineren Ort. Heute ist es mal bewölkt und wir machen uns auf in die alte Stadt. In Montepulciano findet man schöne Enotheken mit teilweise riesiger Weinauswahl. Ich mag den Vino Nobile di Montepulciano sehr gern, ist er doch etwas eleganter als die kräftigeren Weine aus Montalcino. In Deutschland kommt man aber kaum an die kleinen Weingüter heran und so werden einige Vino Nobiles aus Produktionen bis 40.000 Flaschen eingekauft. Die 98er sind jetzt gut trinkbar, preislich findet man nichts unter 15 Euro. Im Vino Nobile sind verschiedene Rebsorten zu finden, oft die Prugnolo Gentile, die den Wein süffig macht. Sehr gute Qualitäten kommen aus dem Gebiet östlich des Ortes, aus der traumhaften Region um Aquaviva Richtung dem See Trasimeno. Früher durften nur die ansässigen Adelsfamilien diesen Wein herstellen, daher der Name. Nach einem kleinen Snack und einer Partie Schach innerhalb der Stadtmauern ging es zurück ins Hotel, abends waren wir in einer Volkspizzeria, die wie ein Westersaloon aufgemacht war. Der Schuppen war brechend voll, alles andere im Ort leer. Die Pizza war gut. Man sieht mittlerweile wenig Italiener, die abends auf den Straßen sind. Berlusconi hat seinem Volk ja versprochen, dass er für ein gutes Fernsehprogramm sorgen wird.
      Am nächsten Tag soll es durch die Crete gehen, von Montepulciano über Pienza nach Montalcino und wieder zurück. Hier findet sich diese typische toskanische Postkartenlandschaft. Die Orte liegen auf gleicher Höhe und die Nebenstrecke ist mit traumhafter Aussicht ganz entspannt zu fahren. Es war Sonntag und morgens in Pienza ging das Treiben erst los. Ein riesiger Blumenmarkt verzückte diesen wunderschönen Ort noch mehr. Die Stadt des Käse entstand ja mal auf dem Reißbrett, ein ehemaliger Papst, der von hier stammte, ließ sie bauen. Mittlerweile wirkt es natürlich überhaupt nicht mehr künstlich. Schnell noch einen Pecorino gekauft und pur genossen. Eine außerordentliche Qualität, sehr locker und leicht, wirklich lecker. Im Cafe die Atmosphäre beim Capuccino aufgefangen und weiter auf der Strecke nach Montalcino, der Heimat der Brunello. Die Burg erklommen, fällt schon die erhöhte Anzahl an Amerikanern auf, alle Brunello-süchtig. Die Restaurants sind angenehm modern gestylt, wir haben in einem kleinen ökologischen Resto gut gespeist, himmlischer Nachtisch und ein weicher Rosso dazu. Danach gab es kein Entrinnen, 4 Flaschen Brunello aus kleinsten Produktionen und der beste Rosso (nach quergelesener Literatur) werden eingepackt. Die Flasche Rosso für 22 Euro. In diesen Orten erkennt man deutlich, dass die Weine, die bei uns zu haben sind, aus riesigen Produktionen stammen, allein die Felder von Banfi sind gigantisch. Die Supermärkte sind ebenfalls mit diesem Stoff gefüllt. Allein Frescobaldi hat eine Jahresproduktion von 1,2 Millionen Flaschen. Dafür bieten sie aber eine gute Qualität, der Nippozano ist lecker zu trinken. In der Abendsonne ist es herrlich, an den Weinfeldern um Montepulciano entlangzugehen. Da auch diese Orte sehr touristisch sind, reichen uns die Eindrücke, am nächsten Morgen geht es weiter in die Maremma...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 09:19:00
      Beitrag Nr. 133 ()
      Morgen,

      Frohnau, der Dirk Würtz ist schon eine sehr sympathische Persönlichkeit. Mit den Anekdoten hat er bei unserer Begegnung in Essen auch nicht gegeizt, die Geschichte über Werner E. habe ich auch dort gehört. Der nette Werner hat schon etwas von Jekell und Hyde. Aber verprügelt hätte ich den Werner gerne am vergangenen Samstag, da schreibe ich mir die Finger wund um zwei mal ans mitbringen meiner Störrlein-Flaschen zu erinnern, und was passiert? Richtig, vergessen.:mad: :D But, nobody is perfect ... wie ich so gerne sage.

      Aber zurück zu den Weinen von Würtz - ich denke die kann man ohne schlechtes Gewissen als außergewöhnlich bezeichnen. Die 1er sind so unnahbar, das sie fast abstoßend wirken. Vergleicht man die 1er mit den 2er (eigentlich unmöglich) erscheint der Würtz 2 dermaßen gefällig das man wiederum eine Gewisse Mainstreamigkeit (neues Wort erfunden?) vermutet. Dem ist gar nicht so, als Solist überzeugt die 2 mit ihren Vorzügen und wird noch einige Zeit Freude bereitet.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Den Chardonnay kenne ich nicht - 2001er o. 2002er?
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 19:02:40
      Beitrag Nr. 134 ()
      N`Abend!

      Dem gestern zur Probe geöffneten Pinot Blanc hat ein Tag im Kühlschrank keinesfalls geschadet, vielmehr ist eine sehr angenehme mineralisch-herbe Note hinzugekommen. Der Wein ist gut und günstig, meine Kaufempfehlung!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 20:24:28
      Beitrag Nr. 135 ()
      Hallo Bernd,

      Den 2001er Erbacher Macrobrunnen Sp. tr. haben wir gemeinsam auf der Prowein probiert, nach meiner Erinnerung waren wir beide enttäuscht.

      Nun schreibt die Reblaus im Forum (kennst Du bestimmt schon):

      Dann der 2001er´Marcobrunn, Riesling Spaetlese trocken - sehr weiche, feine Frucht, kräftige, perfekt eingebundene Saeure, saftig, pikante Würze, fast ein botritischer Einschlag, aber ganz sauber. Klasse, aber - aua - 21 Teuronen tun schon weh.

      Frage mich nun, was haben wir auf der Prowein im Glas gehabt? Flaschenfehler? Oder trübt mich mein Gedächtnis?

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der hofft das meine Einzelflasche doch nicht für die Katz war.
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 20:40:31
      Beitrag Nr. 136 ()
      Moin,

      HHanseat und Hornwatz, Euren Kreydenweiss werde ich mir auch noch zuführen, kenne leider nur den Rhone-Wein "Ansata", ein sehr weicher und geschmeidiger Vertreter.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 21:36:51
      Beitrag Nr. 137 ()
      Moin,

      nächster Teil der Reisenotizen (ich langweile Euch doch nicht?)...

      kleinerhttp://www.pixum.de/viewalbum/?id=777099
      größerhttp://www.pixum.de/members/ekonti/?act=a_view&album=777099&…


      Aus Montepulciano führt uns die nächste Etappe der Reise in die Maremma, wir fahren wieder über Montalcino Richtung Grosseto, die Hauptstadt der Maremma, und biegen kurz davor in Richtung Scansano ab. Die Landschaft und die Leute werden etwas ursprünglicher, von jahrelangem geprägten Tourismus ist nichts zu spüren. In Scansano fröhnen wir unserem aktuellen Rhythmus, mittags zu speisen. In einem Dorfrestaurant haben sich schon die üblichen Verdächtigen eingefunden und lassen die Früchte der Natur fließen. Als ich mir meinen halben Liter Rotwein ( für 2 Euro!) von der örtlichen Genossenschaft bestelle, geht noch schnell ein Blick zum Polizisten in Uniform am Nebentisch rüber, doch auch der kippt sich den Rotwein in der Mittagspause hinein. Man kann sich wirklich daran gewöhnen, wie selbstverständlich steigt man danach ins Auto und schlengelt weiter durch die Serpentinen. Wir fahren Richtung Meer und dem Ort Magliano, unterhalb der Stadt finden wir in der Nähe einen alten Bauernhof mit herzlichen Gastgebern, die nun Ferienwohnungen vermieten. Hier wird für die nächsten 4 Tage Quartier gemacht. Schnell machen wir unsere Freunde ausfindig, ein Pferd, drei Hunde und ein Pfau. Es ist die südliche Maremma und zum Meer sind es 15 Minuten mit dem Auto. Eine unvergleichliche Landschaft mit Blick in die Bucht. Nach einem Nickerchen geht es auf Erkundungstour. In den nächsten Tagen sind wir in Talamone am Meer, in einer mondänen Felsbucht trinken wir Capuccino und spielen Schach, dazu laufen alte Rockklassiker vom Band aus der Bar, dann hängen wir in Magliano auf dem Dorfplatz ab und schauen dem Treiben zu. Mittags wird immer wieder Wildschwein angetestet, die Spezialität der Region. Und natürlich werden Winzer besucht, um den Wein der Region, den Morellino di Scansano kennenzulernen. Mittlerweile wird er in der ganzen Maremma verstärkt angebaut, große Häuser aus dem Chianti kaufen sich hier Lagen dazu, doch ich bin der Meinung, dass die besten Weine aus den Höhenlagen um Scansano kommen. Neben der Sangiovese ist besonders die Rebsorte Alicante präsent. In den letzten Jahren lief eine starke Marketingkampagne für den Morellino, im Chianti wird er teilweise verspottet, ob zu Recht oder aus Neid wegen einer neuen Kokurrenz, soll jeder für sich entscheiden. Wir besuchen das Weingut Mantelassi auf halbem Weg von Magliano nach Scansano. Freudig empfängt uns der Senior, der gut deutsch spricht und sich gleichzeitig freut, mit uns zu reden. Er erzählt, er war damals der erste Winzer, der in der Region den Morellino machte, jetzt leiten seine Söhne den Betrieb, der es auf 500.000 Flaschen bringt. Die Weine sind nicht herausragend, preislich aber fair. Zudem bekommen wir von ihm DEN Resto-Tipp in Magliano, er wollte uns dort schon telefonisch ankündigen. Am nächsten Abend speisen wir dann bei „Guido“, und es ist phantastisch, so stelle ich mir ein gutes elegantes und gleichzeitig puristisches italienisches Restaurant vor, dazu ein Kellner, der sein Handwerk als dezenter Entertainer perfekt versteht. Auf der Weinkarte stehen alle namhaften Morellinos, und ich wählte MorisFarms aus. Da meine Freundin immer nur einen Schluck Wein trinkt, begleitet mich die Flasche durch die Speisenfolge, Antipasti, breite Nudeln zur Wildschweinsauce, überbackenes Lamm mit Röstkartoffeln und grandioses Panna Cotta an Früchten, dass nicht stückchenhaft wirkt, sondern eine verbindende Masse war. Der Laden, obwohl in der Provinz gelegen, war am Mittwochabend ausgebucht, nur Einheimische vor Ort. Geht da mal hin. Einen Ausflug in die nördliche Maremma hätten wir uns sparen können, der Süden ist schöner. Weitere Weingutsbesuche standen an, bei Parrina, die schon ein kompletter Agrarbetrieb sind, die Weine überzeugten nicht, bei Bargagli, hoch bei Scansano gelegen, tiefe 100% Sangiovese, gut gemacht und bei Erik Banti, der wohl bekannteste Morellino-Winzer (auch im Feinschmecker ausgezeichnet). Banti arbeitet mit kleinen Merlot und Cabernet-Anteilen, die die Weine in Richtung Supertuscans bringen. Lecker zu trinken, aber nicht mehr so regional-typisch. Die Morellinos sind in der Regel schwerer und tiefer als andere Toskana-Weine, sie überzeugen aber keinesfalls alle, wenn man Toskana-Erwartungen zugrunde legt, schließlich waren sie vor kurzem noch unbekannte Regional-Weine. Erstaunlich ist in der Region die Qualität der Genossenschaftsweine, die z.B. im Restaurant Guido bei den Italienern zum guten Essen auf dem Tisch standen, hier verbindet sich Lokalkolorit mit Qualität...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 22:05:28
      Beitrag Nr. 138 ()
      Christian, ich habe zwar keine Ahnung mit diesen roten Alkoholbomben, aber kann es sein das der absolut verschlossen ist, und wie PdP schon beschrieb, erst ab 2005 richtig Spaß macht? Just my two cents.

      Naja, Skandi, daran hatte ich noch garnicht gedacht :D

      Heute präsentiert sich der Trapadis etwas zugänglicher, allerdings kann ich keien 10 Jahre warten um weiter zu beurteilen...mal davon ausgegangen dass ein Wein sich nicht um 180 Grad dreht, bin ich kein Fan davon. Allerding, rein aus Neugierde - vielleicht kaufe ich doch noch ein paar Flaschen und warte 10 Jahre...

      Christian
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 23:03:21
      Beitrag Nr. 139 ()
      Nabend,

      Ekonti, zumindestens mich langweilst du absolut nicht. Vielen Dank für die ausführlichen Berichte! Allerdings bekomme ich nach der Lektüre immer einen Riesenhunger auf leckere Sachen. Wenn ich demnächst nicht mehr in meine Hosen passen sollte, mußt du mir neue kaufen:D.

      Jörg, der Reblaus traue ich nicht so recht. Es handelt sich um ein intelligentes und auf den ersten Blick sympathisches Viech (ich habe es ja in der Glotze bewundern können), aber es schreibt viel, wenn der Tag lang ist. Das Gejammer über das beschränkte Budget z.b. kommt mir sehr verdächtig vor. Der gute Dominik hat bei "Risiko" ordentlich abgeräumt, und als verbeamteter Diener des Bundes dürfte er etwa dreimal so viel verdienen wie ich....
      Das auf der Prowein war kein Flaschenfehler, und mit deinem Gedächtnis ist auch alles in Ordnung....

      Ich vergnüge mich gerade mit den Resten von Franzens Neefer Frauenberg Goldkapsel 01. Den Wein habe ich seit unserer Calmont-Tour im letzten August nicht mehr getrunken. Anläßlich des Besuchs meiner Eltern heute abend war er fällig. In der Nase eher verhalten, aber am Gaumen dicht und mit einer unverwechselbaren Mineralität ziemlich beeindruckend. Guter Stoff (88-89 Hornwatzpunkte). Ich nehme die von Sam beanstandeten Talkumnoten nicht wahr.

      HHanseat, der Kritt ist ja bei dir gestern abend doch nicht leer geworden. In meiner Pulle blieb nicht der geringste Rest zurück.
      Jedenfalls war das - neben dem Sauvignon neulich und dem Saarriesling - eine unserer erfreulicheren Online-Verkostungen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 07:52:05
      Beitrag Nr. 140 ()
      Moin,

      Hornwatz, in der Tat, habe auch 3 Kilo zugenommen:D .

      Die letzten Reisenotizen und ein Fazit...

      Für zwei Nächte geht es nun wieder direkt ins Chianti nach Sambuca, ca. 20 km vor Florenz. Am letzten Tag hole ich bei Herrn Orsini in Panzano meine bestellten Flaschen ab und dann wartet noch eine Weinveranstaltung auf uns. Mittags finden wir uns im edlen Anwesen des Weinguts Le Corti ein, hier auf der Anhöhe in San Casciano Val di Pesa findet an zwei Tagen die "Grandi Vini di Toscana" statt, ca. 100 Weingüter aus der Toskana stellen sich vor. Große wie kleine Namen sind vertreten, die Stände sind in einem Zirkuszelt aufgebaut und es herrscht reges Treiben. In der Villa sind lange Kulinarische Stände mit Kleinigkeiten und Käseplatten zu finden, die ordentlich leergeputzt werden. Anders als bei uns hat dieser Aspekt beim Publikum den gleichen Stellenwert. Desweiteren ist natürlich Slow Food anwesend. Ich probiere ca. 60 Weine und verschaffe mir abschließend in Gesprächen und Proben einen Gesamteindruck der Weinerfahrungen in der Toskana.
      Die Preise der Weine sind definitiv höher als bei uns und teilweise zu hoch. Doch finden sich immer wieder Qualitätswinzer, denen man ihren Preis auch zugestehen kann. Nicht ohne Grund sind die Weine aus dem Classico-Gebiet nachgefragt, die Ballung der Qualität spricht für sich. Vor dieser Reise dachte ich immer, daß entfernte Randlagen günstigere Chiantis herstellen, doch in der Breite schmeckt man die Unterschiede. Sehr gut gefallen mir die Weine um Panzano herum, sie sind so unterschiedlich, man kann hier bestimmt von Terroir sprechen. Leider ist es so, daß die erfolgreichen Weine alle in Richtung Supertuscan laufen, die Hälfte der auf der Messe vorgestellten Weine aus dem Chianti hat einen Sangiovese-Anteil von max. 85%, der Rest ist meist Merlot, um den internationalen Geschmack zu treffen. Zusätzlich wird ein IGT Toskana angeboten, ein Blend aus Merlot und Cabernet und eventuell Sangiovese. Diese Weine schmecken sogar recht gut, doch hat das Gebiet eine Rebsorte, die für sie typisch ist, die Sangiovese, und die 100%-Weine sind natürlich etwas schwerer zu genießen, dafür aber autenthischer. Insgesamt bietet das Chianti die eleganteren Weine, im Süden der Toskana werden sie kräftiger, die Brunello-Preise sind jenseits von Gut und Böse, die Rossos, die ich probierte, waren teilweise richtig weiche Vertreter und mundeten gut. Die Struktur der Besitzverhältnisse in der Toskana ist eine andere als im anderen berühmten Anbaugebiet Piemont. Während im Piemont vorwiegend alte Familienbetriebe (natürlich mit neuen modernen Strukturen, auch in der Vermarktung) zu finden sind, bestimmen in der Toskana Besitzer das Bild, die nicht auf dem Weingut leben, z.B. aus der Stadt kommen, ehemalige Investmentbanker, Geldadel etc.. Interessant ist die Tatsache, daß Weine wie der Ornellaia bei extrem hohen Preisen so rar ist. Er kommt aus der Küstenregion und ist ein Blend aus Merlot und Cabernet. Sassicaia kommt ebenfalls daher, Solaia und Tignanello kommen aus dem Haus Antinori. Diese Weine spiegeln IMO keine Toskana wider. Doch ist die Anzahl der kleinen Betriebe weiterhin vorhanden. Im Gespräch mit Herrn Orsini von Le Cinciole sagte er, wie wichtig es doch für ihn sei, als Besitzer vor Ort zu sein und die Reben dauerhaft zu überprüfen. Hier merkt man auch, wieviel Herzblut dabei ist, der Mann überzeugte. Gleichzeitig flog er aus dem Gambero Rosso, weil seine Weine zu elegant seien. Die Nachfrage aus Deutschland, so viele Winzer auf der Messe, sei in den letzten 2 Jahren schon erheblich zurückgegangen. Eine weitere Rebe, die Syrah, wird mittlerweile sogar reinsortig ausgebaut, dafür verlieh der Gambero Rosso 3 Gläser an Hersteller. Man sollte den Gambero Rosso nicht weglegen, aber doch sehr kritisch betrachten. Beschäftigt man sich näher mit diesem Anbaugebiet, stellt man fest, daß es klare regionale Unterschiede gibt. Man kann wie in Deutschland auch zwischen Ortschaften unterscheiden, Merkmale einer Qualitätsregion.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 08:13:42
      Beitrag Nr. 141 ()
      Moin,

      Christian, die bestellten Weine von Rebholz sind noch nicht eingetroffen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 09:34:06
      Beitrag Nr. 142 ()
      Moin,

      Ekonti, ich hoffe, mit dir zusammen noch in diesem Jahr einen guten Chianti zu trinken.

      Gestern habe ich nach dem Franzen noch einen vom Weinplus Stammtisch übriggebliebenen Albarino aufgezogen. Der Granbazan verfügt über ein unglaublich kitschiges Etikett, während seinem Erzeuger im Spanien-Buch von Schwarzwälder immerhin eine Doppelseite gegönnt wird.
      Das Zeug wirkt auf mich sehr eindimensional und schmeckt nach überreifem Apfel mit dezenten Noten von schon mal Gegessenem. Wenn das einer der besten Albarinos ist, brauche ich auf lange Zeit keinen mehr zu probieren. Rias Baixas ade!
      Insgesamt sind meine Erfahrungen mit spanischen Weißweinen eher erschreckend. Der Torres, den wir bei unserem letzten Hamburger Treffen im Restaurant hatten, war auch nicht gerade der Bringer.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 09:40:05
      Beitrag Nr. 143 ()
      Morgen,

      E-Konti, auch von mir einen herzliches Danke für den tollen Bericht. Italienische Weine spielen bei mir kaum eine Rolle, spannend deine Beschreibungen über Land und Leute, kulinarische Erlebnisse und vor allem, die Bilder. Da bekommt direkt wieder Fernweh.

      Christian, das bekomme ich davon wenn ich mein beschränktes "Fachwissen" preisgebe.:cry: :( :D

      Bernd, bin noch skeptisch - mit dem Budget hast du sicherlich recht. Ich konnte Dominik bei der Januarprobe in Aktion erleben, netter Typ. Seine Bewertungen sind sehr konservativ, meist waren es drei bis vier Punkte unter dem Durchschnitt. Daher denke ich nicht das er einen Wein als "Klasse" bezeichnen würden, der es nicht verdienen würde. Das was wir im Glas hatten war definitiv "Schrott".
      Aber, gönne mir doch meine Hoffnung. :D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 16:14:27
      Beitrag Nr. 144 ()
      Moin,

      freut mich, daß es Euch freut.
      Klar Hornwatz, der Tag wird kommen, an dem wir gemeinsam Chianti trinken.:cool:

      Wer ist nochmal dieser Dominik, kann ich gerade nicht einordnen?

      Nachtrag Italien: Die Masse der Touristen ist noch so blöd, und zahlt in normalen Restaurants zum "Coperto"-Betrag, den Einheimische gar nicht zahlen, ein Trinkgeld.
      Wenn man in ein gehobeneres Restaurant geht, sollte es auch kein Coperto geben, dort geht man grundsätzlich davon aus, daß mindestens drei Gänge verspeist werden. Hier darf man gern Trinkgeld zahlen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 17:15:57
      Beitrag Nr. 145 ()
      Hallo Ekonti,

      Die Reblaus = Dominik Ziller

      Hat mal im Fernsehen die Quizshow "Risiko" zum Thema Wein gewonnen. Ich habe ihn ein mal auf einer Probe der Weinfreaks kennengelernt. Ruhiger, netter Typ - soweit man das nach dem ersten Kennenlernen feststellen kann.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 17:38:14
      Beitrag Nr. 146 ()
      Hallo,

      Frage: Ist eine Säure von 10,7g/L für einen Riesling Eiswein (Mittelrhein) viel, wenig oder normal?:confused:

      Ehrlich gesagt, habe ich Weine mit diesem Prädikat nicht oft im Glas gehabt. Meist auf Proben und Messen. Jetzt habe ich mir, auf Empfehlung von Guido Michel (Weinforum), drei Flaschen 2002er Schloß Fürstenberg Riesling Eiswein (0,375 = 12,50 Euro) gekauft. Unsicher bin ich mir über die Lagerfähigkeit, gut er hat Rz=148g/L aber die Säure erscheint mir nicht unbedingt für eine längere Lagerung ausgelegt zusein.

      Was meint Ihr?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 17:47:35
      Beitrag Nr. 147 ()
      Hallo,

      zu Dominik "Reblaus" Ziller (Bonner Ministerialer und "wein-plus-Mitstreiter" mit sehr originalitätsbemühtem Schreibstil)und Würtz: ich kann den Zillerschchen Geschmack wohl generell nicht recht nachvollziehen, voriges Jahr hat er ausführlich über die FUB-Deutschland-Weinprobe (übrigens sehe ich das Rheinland bezüglich Weinverkostungen mindestens auf Berliner Niveau, also kein Grund zum Neid, hornwatz) geschrieben und die allermeisten Weine viel besser beurteilt als sie mir geschmeckt haben. Das gilt jetzt auch für die offenbar polarisierenden Würtz-Weine. Ich habe nur kurz probiert, konnte mit dem 2001er nichts anfangen (dem preiswerteren von beiden,hatte mir zu wenig Frucht, passt deshalb vielleicht zum Essen - Würtz meinte, der hätte sich sehr gut in der Gastronomie verkauft), der 2002er unterscheidet sich ganz deutlich davon (hätte nicht auf denselben Winzer getippt, wobei die Weine jetzt nach dem neuen Kompagnon Würtz-Weinmann heissen), ist viel zugänglicher, nicht säurebetont, sondern hat diese typische Rheinhessen-Hügelland-Note (bisschen grasig, jedenfalls grün im Gegensatz zu Mosel-gelb und tropischen Früchten in der Pfalz). Ein guter Wein, aber nicht so auffällig oder besonders, dass ich ihn nicht auch von einem No-Name-Weingut erwarten würde. Vielleicht werde ich aber damit insgesamt Rheinhessen nicht gerecht, zumal mir die am Montag probierten Grossen Gewächse samt und sonders ebenfalls nicht bemerkenswert gut geschmeckt haben. Trotzdem noch 2 Empfehlungen: Wagner-Stempel ist nicht umsonst von GM und Hofschuster hoch gelobt worden (qualitätsunterstützend in der Öffentlichkeitswirkung ist heutzutage besonders der Winzer - Daniel Wagner hat auf jeden Fall das Zeug zum Wittmann No. 2)und Steitz mit sehr reintönigen Weinen ohne Effekthascherei und hohem Alkohol-Gehalt, der ansonsten in Rheinhessen zu dominieren scheint. Übrigens waren mehr als die Hälfte der Weine rot - der Trend hält an.
      Zillers Rheingau-Schelte leuchtet mir allerdings voll ein.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 17:58:01
      Beitrag Nr. 148 ()
      Moin!

      Frage: Ist eine Säure von 10,7g/L für einen Riesling Eiswein (Mittelrhein) viel, wenig oder normal?

      Da habe ich kaum Erfahrung mit. Ich habe aber gerade die Analysewerte von Dr. Deinhard vorliegen, und der Eiswein auf dieser Liste (97er Deidesheimer Herrgottsacker Riesling) hat 8,4 g Säure und 165 g RS, von der Säure her hebt er sich damit nicht sonderlich von den normalen Rieslingen ab. Aber so eine Frage kann dir bestimmt sehr gut im Weinplusforum beantwortet werden.

      Aber Eiswein schmeckt doch auch jung sehr gut und muß nicht so lange wie BA oder ähnliches gelagert werden, oder? In diesen Prädikatsregionen fehlt mir allerdings Erfahrung...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 19:32:40
      Beitrag Nr. 149 ()
      Huete im Glas: der 2001er "Bouquet des Garriques" CdR von Clos de Caillou, der neue Jahrgang eines meiner Lieblingswein des letzten Jahrs. Trotz seiner Jugend erstaunlich zugängig, es war keine Belüftung nötig, der schmeckt vom ersten Schluck an: sehr dunkel, fast violett; sehr dicht, Anklänge vom Pflaumenkompott, vollmundig im allerbesten Sinne, nicht übermäßig komplex. Aber sehr lecker! Ein Wein zum trinken, nicht zum grübeln. Ein würdiger Nachfolger des 2000ers, dem ich heute aber wohl doch noch den Vorzug geben würde.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 19:57:12
      Beitrag Nr. 150 ()
      Nabend,

      HHanseat, imho braucht ein Eiswein oder BA keine besondere Lagerung oder besser gesagt, reife auf der Flasche. Was soll sich da auch groß verändern oder abbauen, es ist doch alles im Überfluß vorhanden. Ich habe mich nur gewundert, denn der Säurewert liegt nicht wesentlich höher als beim "normalen" trockenen Riesling (ca. 7-8 g/L).

      Über die Begriffe "Eiswein und Säure" findet man jede Menge Beispiele im Internet, dabei stellt sich heraus, das ein Wert von ca. 11g/L doch irgendwo im Mittelfeld liegt. Eisweine mit unter 10g wurden auch gefunden, auch keine Seltenheit sind Werte zwischen 14-16g/L.

      Mein Exemplar liegt in der Preisrange deutlich am unterm Ende, daher habe ich es mal gewagt so etwas blind zukaufen.
      Ach ja, der Wein ist übrigens von Florian Weingart.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 21:23:00
      Beitrag Nr. 151 ()
      Moin,

      dank Euren Details kann ich den Dominik wieder einordnen, kenne ihn ja auch von w+. Falls wir mal eine Probe mit Weinen von Steitz machen möchten, kann ich einige schnell besorgen und an Euch verschicken. Die Rebhölzer sind, wie schon geschrieben, noch nicht eingetroffen, ich werde die Tage anrufen und nachfragen. Frohnau, die Wagner-Weine reizen mich natürlich, dank für den Hinweis. Einfach mal wieder etwas Neues aus D kennenlernen.

      Scandi, gibt es einen Bezug von Weingart und Löwenstein, die Namen sind letztens schon mal zusammen gefallen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 21:57:17
      Beitrag Nr. 152 ()
      Scandi, gibt es einen Bezug von Weingart und Löwenstein, die Namen sind letztens schon mal zusammen gefallen.

      Ekonti, hier kann ich Dir leider nicht ganz folgen. Du meinst Heymann-Löwenstein? Aber zusammen, nicht das ich wüßte. Wer weiß mehr?:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 22:11:48
      Beitrag Nr. 153 ()
      Nabend,


      Jörg, mit dem Eiswein von Weingart zu diesem Preis hast du bestimmt nichts falsch gemacht. Weingart ist ein sehr verläßlicher Erzeuger, dessen Weine ich schon seit 1996 kaufe.Hast du denn auch noch was anderes außer dem Eiswein bestellt?
      Über einen Zusammenhang zwischen Weingart und Löwenstein ist mir nichts bekannt. Die Weine sind auch stilistisch extrem unterschiedlich.

      Frohnau, was den Würtz 2 01 anbelangt, tendiere ich eher zu Jörgs Einschätzung. Wobei du Recht hast: Der Wein hat wenig Frucht. Aber er braucht sie meiner Meinung nach auch nicht, da er einen enormen Extrakt besitzt. Da zeigen sich dann wieder unsere doch etwas unterschiedlichen Geschmäcker, und das erklärt auch, warum ich von den Scholler-Weinen nicht ganz in demselben Maße begeistert bin wie du.

      Ich habe mir gerade eine Flasche Sekt, die ich von Grumbach geschenkt bekommen habe, aufgemacht. Das Zeug muß ja auch mal weg. So richtig lecker finde ich es allerdings nicht. Ich fürchte, ich bin ein Sektmuffel.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 22:21:49
      Beitrag Nr. 154 ()
      Moin,

      Scandi, ja, die Frage war etwas schwer verständlich, Heymann-Löwenstein war gemeint. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob er mit Weingart befreundet ist.
      Hintergrund sind journalistische Aktivitäten, die Szene in Deutschland ist übersichtlich und es gibt eben Winzer, die sich ins rechte Licht rücken können, dazu gehört definitiv HL. Emfehlungen in Weinrubriken von Zeitschriften und Zeitungen hängen immer mit Freundschaften und Klüngeln zusammen. Ich finde es auch nicht negativ. Interessant ist aber trotzdem festzustellen, daß die Schreiber Ehrfurcht vor großen Wein- und Konzernnamen aus aller Welt haben, da muss man einfach mal etwas empfehlen, um im Gespräch zu bleiben. Muss aber nicht Thema hier im Thread sein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 22:43:25
      Beitrag Nr. 155 ()
      Guten Abend,
      hornwatz, Du hast sicher Recht, dass mir im trockenen Bereich die Frucht der Rieslinge besonders wichtig ist (und die unterschiedlichen Regionen hierzulande bieten ja viele Varianten). Scholler ist nicht immer ein Favorit darunter,heute konnte ich mit dem Weissburgunder Kabinett 2002 nichts anfangen und überliess ihn meiner Frau.

      Unter den von Scandi und mir als unbedingt alltagstauglich eingeschätzten Weinen von Stefan Rauen (untere Mosel) gefällt mir die restsüsse Spätlese derzeit am besten – als wenn man in eine saftige Aprikose beisst , dichte Frucht mit keineswegs aufgesetzter Süsse, einfach lecker. Ein halbtrockenes Hochgewächs von Mathern 2001 kann im Anschluss daran durchaus bestehen – viel Säure wird durch relativ viel Süsse abgepuffert, ein harmonischer und gleichzeitig frischer Wein, bei Mathern werde ich nie enttäuscht – es wäre schön, wenn die neue Kellermeisterin in die grossen Fussstapfen ihres toten Lehrmeisters treten könnte.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 23:01:21
      Beitrag Nr. 156 ()
      Nabend,

      Frohnau, wenn ich von Geschmacksdifferenzen rede, meine ich in unserem Fall natürlich keine fundamentalen Unterschiede. Generell habe ich nichts gegen Frucht, und der Purismus einiger Freaks geht mir manchmal entschieden zu weit.

      Ich sehe schon, daß ich Weine von Rauen unbedingt mal probieren muß.

      Mathern: Ich habe nach wie vor größten Respekt vor dem leider seiner Krankheit erlegenen "stillen Meister". Aber wenn ich ehrlich bin, muß ich gestehen, daß mir die 2001er von Göttelmann (einer meiner absoluten PLV-Favoriten) bei ähnlicher Preisgestaltung noch einen Hauch besser gefallen haben.
      Ich werde beide Betriebe in der nächsten Zeit im Auge behalten. Und ich hoffe gleich dir, daß es die Nachfolgerin von Helmut Mathern schafft, einigermaßen die Kontinuität zu wahren.

      Daraufhin ist im Anschluß an den Sekt ein Mathern fällig...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 09:48:48
      Beitrag Nr. 157 ()
      Morgen allerseits,

      Bernd: Nein, von Weingart habe ich mir nur den Eiswein bestellt. Wollte halt mal einen Eiswein trinken, und von namhaften Produzenten findet man in dieser Preisklasse nur schwer etwas. Ich hoffe doch das mein Blindkauf nicht enttäuschen wird. Übrigens, sehr nett ist die Dame des Hauses, Ulrike Weingart, sympathisch und informativ am Telefon und ohne langes Warten sofort meine Frage zum Eiswein per Email beantwortet (werde die Mail mal hier rein kopieren, vielleicht interessiertes). Auch die Versandpauschale von 4.50 Euro (unter 12 Flaschen) ist fast unschlagbar.

      Sehr geehrter Herr Heisig,

      ja, es handelt sich um die Lagen im Diebachtal.
      Die Weinberge liegen unterhalb der Ruine Fürstenberg.
      Es sind wie im Bopparder Hamm Schieferböden.Die Rebstöcke ( Wurzelecht) sind aber zum Teil 50 Jahre alt. Im letzten Jahr haben wir dort noch Stücke neubepflanzt.
      Den Eiswein haben wir um den 10.12.02 gelesen.
      Die Analysen zum Eiswein :RZ: 145,8 g/l S: 10,7 g/l


      mit freundlichen Grüßen
      Ulrike Weingart


      01 Würtz 2: Frohnau, den 01er Würtz 2 hättest Du mal im letzten Jahr trinken sollen, vermutlich hätte er dir zu diesem Zeitpunkt besser geschmeckt. Im Okt.02 dominierten die Fruchtaromen in der Nase, beim letzten probieren im April 03 schrieb ich nur noch von dezenter Nase, sogar vermutete das er sich etwas verschlossen hatte. Das vor ein paar Tage probierte Schlückchen in Essen gefiel mir sehr gut, dennoch fehlen imho noch ein paar Monate bis man von einer Harmonie sprechen könnte. Trotzdem, macht er viel Spaß. Gefiel dir der 02er Würtz 2 nicht besser? Sehr zugänglich, Frucht betonter, auch gut aber es fehlten ein bißchen die Ecken und Kanten.

      E-konti: Ob Weingart und Heymann-Löwenstein eine Freundschaft verbindet weiß ich nicht. Ich kaufe mir nur sehr selten diese Hochglanzmagazine, meist wegen des Preises und die dafür gebotene Information, sicherlich verpasst man da auch einiges.

      Empfehlen ist immer einfach, nur denke ich, das der Schreiber auch über einen gewissen Ruf verfügen muss um Ernst genommen zu werden. Da reicht es meiner Meinung nach nicht aus, einfach irgend welche Namen in den Raum zustellen. Aber mit HL hast du recht, er hat es geschafft. Sogar die Amis haben ihn entdeckt, und nicht nur die Süßen. Das bereitet mir wirklich Kummer.:D

      Rauen: Die trockenen Spätlesen aus der Klosterlay und Ritsch sind absolut empfehlenswert, über die Restsüßen kann ich nur wenig sagen. Die 01er Klosterlay Sp. halbtrocken fand ich eher einfach gestrickt, und nicht sehr berauschend.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Entschuldige mich für die Länge.
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 13:44:02
      Beitrag Nr. 158 ()
      Hallo,

      heute erhielt ich ein interessantes Rundschreiben vom Weingut Albert Kallfelz /Zell-Merl, die mitteilten das nun einzelne Weine mit dem Kronkorken verschlossen werden. Die Stainlesscap betrachte ich als gelungenste Alternative zum Naturkorken. Daher begrüße ich diesen Schritt, und ein Grund mehr das Weingut im Juli ein Besuch abzustatten.

      Ist sonst noch ein Erzeuger aus dem Gebiet M-S-R bekannt der diesen Verschluß benutzt?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 21:47:05
      Beitrag Nr. 159 ()
      Nabend,


      na, da geht mit Kallfelz auch an der Mosel endlich einer den Weg der Vernunft. Hut ab vor Herrn Kallfelz! Ansonsten kenne ich dort keinen, der ernsthaft mit alternativen Verschlüssen arbeitet (Grumbach hat mal mit Plastikkorken experimentiert).

      Da ich mich ja nicht immer nur im deutschen weißen Sumpf herumsuhlen kann, habe ich heute abend einen Roten aus dem Languedoc geöffnet, nämlich den Chateau de la Negly "La Cote" 01. Kennt den jemand von euch?

      Bei K&U heißt es über diesen Wein:

      "Neglys beliebte Basiscuvée stellt den originellsten und authentischsten Wein dieses renommierten Betriebes aus La Clape dar. Saftig und mundfüllend unterstützt feine Säure den eigenständigen Geschmack, der ein in dieser Preisklasse alles andere als übliches Niveau beweist. Die intensive Farbe und der expressive Duft nach wilden Beeren und Kräutern, nach Jod und Meer, unterstreichen den wilden und urspünglichen Charakter dieses Rotweines für jeden Tag, der respektables Trinkerlebnis vermittelt. Dicht, würzig und ausladend in seinem orientalisch anmutenden Bukett, ist er allmählich trinkreif und bringt eine kleine Sensation ins Glas. So reelles Trinkvergnügen fürs Geld ist selten geworden, es gibt ihn hier zum alten DM-Preis!"

      Meine Erfahrung: Sehr dichte, beinahe schwarze Farbe. Interessantes, eigenständiges Bukett, für das mir die entsprechenden Assoziationen fehlen. Am Gaumen eine dominante Zedernholz-Graphit-Aromatik (habt ihr als Schüler auch aus lauter Langeweile auf euren Bleistiften herumgekaut?), die im Abgang sehr ins Bittere geht. Für mich momentan nicht mit Genuß zu trinken. Um genauer zu sein: Scheußlich! Hilfe, wo ist der Stöpsel, um die Pulle wieder zu verschließen???

      Es läuft wohl heute abend doch wieder auf einen Riesling hinaus...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 22:03:38
      Beitrag Nr. 160 ()
      Moin!

      Hornwatz, ich habe den 2000er vom La Cote. Auf den paßt Kösslers Beschreibung einigermaßen. Ein sehr schöner, unkomplizierter Wein, der großen Spaß macht und halbwegs günstig ist (gut 8 €). Den kann ihn bedenkenlos empfehlen. Der Bouquet des Garriques haut in eine ähnliche Kerbe, bietet etwas mehr, kostet aber auch etwas mehr. Direkter Konkurrent ist da eher der "Falaise" von Negly für 12 €, da habe ich den 2000er und bin sehr damit zufrieden.

      Huete bei mir im Glas: mein erster 2002er Riesling, der trockene QbA von Dr. Deinhard. Macht einen sehr jungen Eindruck, hat noch heftige Gärungskohlensäure. Die Nase ist sehr erfrischend und sehr rieslingtypisch. Der Geschmack paßt dazu: leicht, frisch, spritzig, leichte Hefenoten. Schöner einfacher Wein, wohl noch etwas jung, perfekter Speisenbegleiter.

      Blind hätte ich den allerdings als halbtrocken eingeordnet. Deinhards trockene Rieslinge scheinen alle zwischen 8 und 9 g Restzucker zu liegen. In Österreich werden die wohl nicht viel absetzen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 22:36:49
      Beitrag Nr. 161 ()
      Nabend,

      HHanseat, nach meiner ersten Erfahrung mit dem 2002er von Biffar, der wie dein Deinhard noch sehr hefig und unfertig wirkte, lasse ich für ein oder zwei Monate die Finger davon. Zumal ich ja noch genügend 2000er bzw. 2001er im Keller habe, wie z.b. die restüße Spätlese aus dem Deidesheimer Kieselberg 00 von Bassermann-Jordan, die ich mir nach der Pleite mit dem Negly aufgezogen habe.

      Schöne goldgelbe Farbe. In der Nase dann eine wüste Botrytisnote, Rhabarber, Honig, kandierte Früchte. In Verbindung mit der Restsüße wirkt die Fäulnis am Gaumen einigermaßen akzeptabel. Aber besser wäre es mit Sicherheit gewesen, einen Wein, der solchermaßen von der Jahrgangsproblematik geprägt ist, in einem primärfruchtigeren Stadium zu trinken. Jetzt noch 78 Hornwatzpunkte, schade drum.
      Im Gegensatz zu dem bitteren Gesöff von eben läuft der Kieselberg aber ganz gut durch die Kehle.

      Nochmal kurz zum Restzucker bei Deinhart: Sehr viele trockene Rieslinge in Deutschland liegen bei 8-9 Gramm. Das beweist IMHO, daß ein solch winziges Zuckerschwänzchen dem Riesling ganz gut steht. Ich kenne hervorragende knochentrockene Exemplare, aber mit dem Ausreizen der Restzuckergrenze habe ich keinerlei Probleme. Keine Ahnung, warum die Österreicher da immer so fürchterlich moppern!

      Beste Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 21:38:41
      Beitrag Nr. 162 ()
      Nabend,

      den Negly habe ich heute morgen:D mit meinem Freund Christoph, der mir Noten vorbeíbrachtem, nachverkostet. Beide setzten wir den Genußfaktor dieses Weines aufgrund der exzessiven Bitternoten sehr niedrig an.

      Im Glas befindet sich mein erster Molitor, ein 01er Kabinett restsüß aus dem Ürziger Würzgarten. Nadscha, ganz nett, ein schlanker, moseltypischer Kabinett mit sehr gut eingebundener Säure, durchaus mit Spaß zu trinken (83 Hornwatzpunkte). Den unglaublichen Ruf, den Molitor bei manchen Rieslingfreaks genießt, kann mir dieser Wein allerdings nicht erklären. Bei Van Volxem beispielsweise findet sich in derselben Preisklasse weit Besseres.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 22:24:27
      Beitrag Nr. 163 ()
      Nabend,

      gestern - 01er Oestricher Doosberg (Zwei Trauben = Spätlese) von P.J. Kühn - wirkte eher dezent und zurückhaltend, gut und ordentlicher Wein, wurde auch schnell vernichtet, aber zum Preis von ca. 13 Euro habe ich mir mehr versprochen. 86 Heisig Punkte.

      heute zum Fisch sollte es die 01er Merler Königslay-Terrassen Sp. tr. von Kallfelz sein - KORK. Die Säurestruktur blieb trotz TCA erkennbar, harmonischer als vor fünf Monate. Bernd, denke Du könntest deine Flasche öffnen (knackige Säure), ein paar Monate warten ist problemlos drin.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 23:16:18
      Beitrag Nr. 164 ()
      Guten Abend,

      wie Molitor zu seinem hervorragenden Ruf gekommen ist, verstehe ich auch nicht so recht, hornwatz. Offenbar sind seine hochpreisigen Weine so gut, dass so viel Lob über ihm ausgeschüttet wird. Die Weine bis zum Kabinett-Bereich haben mir bislang auch nicht zugesagt.

      HHanseat, bei Deinhardt bin ich zwiegespalten. Ähnlich wie bei Molitor haben mich seine Weine unterhalb der Spätlese auch nicht überzeugen können (wobei die halbtrockenen besser schmeckten als die trockenen - es ist erstaunlich, wie viel Säure die angeblich ach so schmelzigen Mittelhardt-Rieslinge entwickeln können, wenn es sich nicht um reife Spätlese-Trauben handelt), die einzige bislang getrunkene Spätlese war dagegen grandios. Mal sehen, wie Dir die bestellten Bergdolte-Weine schmecken - das Weingut ist mit seinen Südpfälzer-Weissburgundern bekannt geworden, hat in den letzten Jahren durch den Aufkauf von Lagen in der Mittelhardt expandiert (es handelte sich um ein von der BASF aufgegebenes Versuchsgelände in Ruppertsberg). Ehrlich gesagt, kann ich den Ruf des Weingutes nicht nachvollziehen, mehr als süffige Weine habe ich nicht kennengelernt, vor Ort war ich von der Behandlung als Besucher enttäuscht.

      Immer mehr habe ich den Eindruck, dass auch bei Weissweinen dekantieren dem Wein gut tut, so erwies sich ein gestern geöffneter 99er halbtrocken von Mathern heute frischer und ausgewogener als gestern.

      Ich versuche, einen Besuch bei den grossen Moselverkostungen am 3. und 4.Juni in Bernkastel und Trier einrichten zu können (Bernkasteler Ring und Grosser Ríng - VdP) - kommt jemand von Euch auch dorthin ?
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 00:09:22
      Beitrag Nr. 165 ()
      Nabend,

      Jörg, den Doosberg** habe ich auch im Keller. Bislang war eine Flasche davon fällig. Kein überaus spektakulärer Wein, das stimmt, aber ein besonderes Erlebnis in Sachen Mineralität oder Dichte bietet der Rheingau selten. Hier spielt ein anderer Faktor eine Rolle, einer, den ich grob mit "Harmonie" beschreiben würde. Ich will Kühn nicht über die Maßen heraus verteidigen, aber den Preis finde ich bedingt(!) in Ordnung.

      Frohnau, grundsätzlich sind wir einer Meinung: Die Basisqualität muß stimmmen. - Was Bergdolt angeht: Auf der Prowein hat mich das zu verkostende Sortiment dieses Weinguts nicht sonderlich überzeugt, um es vorsichtig auszudrücken!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 00:21:46
      Beitrag Nr. 166 ()
      Guten Abend......
      Kann mir jemand zu diesem Wein etwas sagen??
      Wir haben etwas in Opas Keller gefunden:

      Südafrika 1984
      Cabernet Sauvignon , Certified,
      Coastal Region Wine of Origin
      Rotwein
      von Cindys Collection

      derselbe 1980 als Reserve

      wäre mir eine große Hilfe, falls ich jetzige Preise oder
      Sammler finden könnte.

      :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: ------Erbsache:( :( :(

      danke, daß ich so reinplatzen durfte
      measii
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 00:36:14
      Beitrag Nr. 167 ()
      Moin,

      measii, das Reinplatzen ist überhaupt kein Problem, im Gegenteil!!!

      Wir sind doch keine geschlossene Gesellschaft!

      Zu deiner Südafrikafrage kann ich allerdings mangels Wissens auf diesem Gebiet gor nix beitragen. Aber bei Bedarf erkundige ich mich gerne bei kompetenteren Leuten.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 01:19:10
      Beitrag Nr. 168 ()
      Da wär ich Dir sehr dankbar, weil die (andern) morgen schon
      ein Fass aufmachen wollen:cry:

      Könnte evtl. ein teures Besäufnis werden:look: :look: :look:

      Auf der anderen Seite, wenn er denn schmeckt, mach ichs wie
      wirs gelernt haben: Ich genieße es und denke: dafür lagst du hier:) :) :)

      So schnell kannst Du aber sicher nix in Erfahrung bringen, oder???

      gespannt bin ich,
      liebe Grüße
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 07:48:35
      Beitrag Nr. 169 ()
      Measii,

      steht nix anderes drauf, wie z.B. Stellenbosch oder so ?

      Ich will dir nicht alle Hoffnung nehmen, aber zu 99% ists ein einfacher Wein aus Stellenbosch. Und zu mindestens 80% ist er schon hinüber - solche Tropfen halten sich selten mehr als 20 Jahre. Aber du kannst ihn bedenkenlos probieren, du vernichtest keine teure Investition.

      Aber warten wir mal was die versammelte Fachschaft hier zu sagen hat...

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 08:03:30
      Beitrag Nr. 170 ()
      Moin,

      measii, ans Geld darfste beim Weintrinken nicht denken, einfach aufmachen und probieren.
      Allerdings wurden zu Beginn der 80er die Weine in Südafrika noch sehr traditionell hergestellt, nur wenige Betriebe hatten schon heutiges Knowhow und moderne Kellereinrichtungen, eine Entwicklung, die erst nach Beendigung der Apartheid einsetzte, wie Christian schon schrieb, erwarten würde ich erstmal nicht viel, "Cindys Collection" sagt mir gar nichts, klingt auch eher nach gutmütiger Hausfrauenart, aber das soll nichts heißen.
      Berichte doch mal nach dem Genuss.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 08:26:32
      Beitrag Nr. 171 ()
      Morgen,

      Bernd, den Doosberg** wollte ich nicht schlecht Reden. Es handelt sich um einen guten Weinen. Er wurde gemeinsam mit einem guten Freund sehr zügig geleert, daher bekam er auch nicht die übliche Aufmerksamkeit. Dein Begriff von "Harmonie" kann ich nachvollziehen, Mineralität auch, nur die Dichte ist mir nicht so aufgefallen. Aber wie gesagt - schnell getrunken, einfach so, zwei Flaschen habe ich noch, und auf die Freue ich mich.

      Zum Faktor Preis bin ich nicht ganz deiner Meinung, mit meinen 86 Punkten ist es ein sehr ordentlicher Wein, aber der letzte "Kick" fehlt. Preislich liegt Kühn im oberen Drittel im Spätlesebereich, wenn ich ihn dann mit dem Saartyr oder MC Bürgergarten vergleiche fehlt doch ein kleiner Schritt. Mal sehen was die nächste Flasche bringt, im spätem Herbst werde ich mal das Erst Gewächs öffnen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 09:39:46
      Beitrag Nr. 172 ()
      Hornwatz,


      Jörg, was den Vergleich mit dem Saartyr oder der trockenen MC-Spätlese angeht, hast du natürlich Recht. Im Verhältnis dazu ist der Kühn zu teuer. Aber der Rheingau ist halt nicht preiswert .

      Measii, dein Wein ist wohl nicht besonders wertvoll. Aber ich kann dir Hoffnung machen, was die Trinkbarkeit angeht. Folgende Verkostungsnotiz vom Oktober 02 habe ich gefunden:

      " - 84 Cindy`s Collection, 12,5 %, Südafrika, Steelenbosch, Coastal,
      seinerzeit 10 Mark! 100 % Cabernet

      dunkelrubin mit schon oranges Reflexen, etwas Cassis, ital. Nase, natürlich
      über die
      Primärfruchtphase hinaus, schöne Räucheraromen, angenehme Säure, keine
      Holznote, mittlerer Körper, langer Abgang, bis jetzt der schönste Wein, weil
      weich und gut gereift und gute Länge, 87, 16,5 bis 17
      interessant hier, dass dieser Wein 15 Jahre lang aufrecht in einem
      Hochhauskeller stand und sich trotzdem noch so gut zeigte - will eigentlich
      jemand meinen Liebherr günstig erwerben?
      Südafrika vermutete hier im übrigen niemand..."

      Schreibst du was zu deinen Eindrücken, wenn ihr den Wein getrunken habt?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 10:13:59
      Beitrag Nr. 173 ()
      Hallo Bernd,

      bei steigenden Preisen (vermutlich werden wir den Saarytr in diesem Jahr nicht mehr unter 10 Euro erhalten, trotzdem mehr als Preis wert) rückt der Blick auf das Preis-Leistung-Verhältnis mehr und mehr in den Vordergrund. Da hast Du vollkommen Recht, der Rheingau ist nicht billig. Leider ist dort die Qualität im oberen Mittelsegment (z.B. WG Johannishof) nicht immer Konkurrenzfähig mit anderen Weinbaugebieten. Das spiegelt sich auch in meiner momentanen Kaufpolitik wieder, da geht die Tendenz weg vom Rheingau und eher in Richtung Pfalz, MSR, und Baden. Damit möchte ich den Rheingau nicht verteufeln, es gibt dort hervorragende Weine (z.B. 2002 von Künstler) aber wenn ich mir die Preise voraugen halte, bekomme ich vergleichbares auch woanders.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 10:24:28
      Beitrag Nr. 174 ()
      @ asdfgr

      .....folgendes steht noch drauf:
      "Certified by the wine and spirit Board

      Old Adam TAS Cellar, Stellenbosch
      Cape-Province south Afrika

      c:look: Nach Hausfrauenart klingt mir Cindy;s Collection auch, aber ich weiß wer den Wein gekauft hat :) :)

      Vielen Dank für Eure Mühe, vielleicht kommt ja noch jemand
      weiter

      measii
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 14:47:37
      Beitrag Nr. 175 ()
      Moin!

      measii, den Wein kenne ich nicht, in Südafrika kenne ich mich aber auch nicht aus. Die Einschätzungen meiner Vorredner klingen aber realistisch: mit etwas Glück ein interessanter, noch trinkbarer Wein, mit Pech ist der hinüber, aber besonders wertvoll ist diese Flasche wohl nicht. Also: entkorken, probieren und berichten!

      Jörg und Hornwatz, Weine von Kühn hatte ich ncoh nicht, aber Rheingau-Wein sind aufgrund abschreckender Preis und Qualitätserfahrunegn weit nach hinten auf meiner Prioritätenliste gerutscht. Eine Ausnahme bildet da Flick, sehr schöne Wein zu angemessenen Preisen. Aber auch nicht so, daß ich mir dort auf jeden Fall jedes Jahr den Keller volladen müßte (wie bei Schönleber udn Mosbacher ;)).

      Nachdem ich gestern noch den relativ hohen Restzuckergehalt des Deinhardschen QbAs bekrittelte, bot sich am Abend die Gelegenheit für eine lehrreiche Gegenüberstellung: zunächst geöffnet wurde ein 01er Riesling Federspiel "Terrassen" der Domäne Wachau (Premium-Label der bekannten Winzergenossenschaft FWW), dieser präsentierte sich wirklich knochentrocken, äußerst mineralisch (hätte ich daher eher in eine höhere Preisklasse eingeordnet), etwas verschlossen, mit leichter Bitternote und einem Anflug von grüner Paprika. Ein interessanter Wein, der sich aber nicht sehr entgegenkommend präsentierte und bei den nicht allzu weinerfahrenen Mittrinkern auf wenig Sympathie stieß (am Tag danach hat er sich etwas geöffnet, die Bitternote ist kaum noch wahrzunehmen, ein wirklich probierenswerter, strenger, mineralischer Riesling, mit 10 € nicht zu teuer). Dagegen gefielen die Reste des halb so teuren Deinhard QbAs sehr, weshalb nachgelegt wurde mit dem Deinhardschen 01er Cuvee Tradition Spätlese trocken (Riesling, Gewürztraminer und Weißburgunder, soll den gemischten Satz aus der Gründerzeit des Guts nachahmen). Dies war für mich die erste Erfahrung mit einer deratigen Cuvee. Ein schöner Wein, unmittelbar zugänglich, angenehm blumiger Duft, ohne aufdringlich zu wirken, definitiv anfängerfreundlich, aber auch für Kenner reizvoll. Gibt es vergleichbare Cuvees auch von anderen Erzeugern?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 15:23:32
      Beitrag Nr. 176 ()
      Hallo zusammen,

      wenn man einberechnet, daß man bei Kühn keine Korkausfälle hat, sind seine Weine gar nicht so teuer:D. Ein paar Flaschen seiner 2002er werde ich auf jeden Fall ordern.

      HHanseat, jau, solche Cuveés gibt es. Zum Besispiel bei der Hahnmühle (www.weingut-hahnmuehle.de). Den gemischten Satz habe ich auf der Prowein verkostet, er ist recht ansprechend: Davon abgesehen habe ich gestern bei der Hahnmühle ein paar Flaschen Riesling und den seltenen Blauen Silvaner geordert. Letzteren gab es nicht auf der Prowein, aber er interessiert mich einfach. Die Rieslinge der Hahnmühle haben mich auf der Messe sehr überzeugt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 16:52:27
      Beitrag Nr. 177 ()
      Hallo,

      heute stand ein Besuch der Weinhandlung Stute /Duisburg auf dem Programm um
      einige neue Weine bzw. den aktuellen Jahrgang zu probieren. Kurz ein paar Anmerkungen:

      Weingut Angerer, Lengenfeld, Kamptal

      2002er GV „Kies“ – dezent in der Nase, saftige Frucht, süffig. Gut, aber
      zum Kauf hat es nicht gereicht. Wie der Name schon andeutet, auf Kiesböden
      gewachsen.

      2002er GV „Eichenstaude“ – Dieses mal sind es Granit- und Sandterrassen. Komplexer
      Wein, mineralisch, konzentriert, wirkt noch jung und verschlossen, Holz, etwas Vanille,
      druckvoll am Gaumen. Auch hier deutet es der Name wieder an, verbrachte der Wein einige
      Monate im Holz.

      En Primeur bewertet den „Kies“ mit 86-87 und den „Eichenstaude“ sogar mit 91-93.
      Kann ich beides nicht nachvollziehen, obwohl der „Eichenstaude“ mit entsprechender
      Reife knapp die 90 Punkte erreichen könnte. Beim GV muss mir ein Wein schon außerordentlich
      gut gefallen bevor er gekauft wird, das taten beide nicht.

      Weingut Ehmoser, Tiefenthal, Donauland

      2002er GV „Von den Terrassen“ – wirkt jetzt schon sehr zugänglich, leicht pfeffrige Würze,
      eher schlank.

      2002er GV „Hohenberg“ – wenig Frucht, l. mineralisch, gefiel mir nicht besonders. Die sonst
      übliche Tabaknote konnte ich beim 2002er nicht wiederfinden. Besser strukturiert als der VdT.

      En Primeur gaben dem VdT 86 und dem „Hohenberg“ 87 Punkte.
      Auf mich wirken die Weine von Ehmoser oft schlank und ausdruckslos – ich würde sie nicht
      kaufen.

      Weingut Hiedler, Langenlois, Kamptal

      2002er GV „Spiegel“ – der eigentliche Grund für meinen Besuch in der Weinhandlung. In der Nase eine
      Explosion von intensiver exotische Früchte, l. dropsig wirkend, Rebsortenuntypisch. Am Gaumen dann
      saftige Früchte, rassige Säure, macht Spaß. Ich denke ein Wein der polarisiert. Auf ein Kauf habe ich
      wegen der Untypizität verzichtet.

      Weingut Theo Minges, Flemlingen, Pfalz

      2002er Riesling Sp. tr. (Lage habe ich leider vergessen) – auch hier sehr dropsige Nase, das konnte
      ich schon vor wenige Wochen beim einfachen QbA trocken feststellen. Nicht mein Stil. Am Gaumen
      dann gelbe Früchte, kräftige Säure, sehr jung.

      Domaine de l’Aumonier, Couffy, Touraine, F.

      2002er Sauvignon blanc Touraine AC – wie mein Weinhändler behauptet seine Entdeckung
      des Jahres, dem kann ich zustimmen – dezente Nase, grüne, grassige Noten, etwas Kräuter,
      wenig gelbe Früchte. Am Gaumen cremige Frucht, konzentriert und in die opulente Richtung
      gehend. Wegen starker Frost wurde die Ernte auf 35 hl/ha dezimiert ansonsten üblicherweise
      um die 50 hl/ha. Für lächerliche 5.90 Euro ein toller Wein mit beeindruckendem PLV. Wurde
      natürlich gekauft.

      Domaine Les Yeuses, Meze, Langeudeoc

      Produziert größtenteils Landweine, dementsprechend die Preis bei knapp unter 5 Euro.

      2002 Sauvignon blanc VdP - intensive grassige Nase, aufdringlich, am Gaumen sehr
      schlank und kann mit dem Touraine nicht konkurrieren. Unkomplizierter Terrassenwein.

      2002 Vermentino VdP – noch nie von der Sorte gehört, lt. Auskunft aus Italien stammend,
      fast eine Bukettsorte. Intensive Nase ohne das ich es benennen könnte, Kräuter, gelbe Früchte,
      saftige Frucht am Gaumen, sehr ausdrucksstark. Der beste der Landweine. Kennt jemand die
      Sorte?

      2002er Chardonnay Barrique VdP – Holz, Vanille, und noch mal Holz, zwischendurch irritiert
      mich ein wenig eine Muskatnote. Es stellte sich heraus dem Wein wurde 15-20% Muscat beigefügt.
      Für meinen Geschmack ist er zugeholzt und uninteressant.

      So, hoffe euch nicht gelangweilt zu haben.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 17:17:36
      Beitrag Nr. 178 ()
      Hi,

      Jörg, hinter den Kulissen flüstert man ja, die Benotungen von Knalli in En Priemeur lägen teilweise hoffnungslos zu hoch.

      Ich habe gerade mal wieder in der Mittgaspause kurz in meinen Eichelmann geschaut und frage mich, warum wir einen Saartyr mit 85 Punkten zu knapp 10 Euro gekauft haben, während es 2 Seiten weiter beim Weingut Hexamer einen ganzen Liter Müller-Thurgau mit derselben Punktzahl für 3,25 Euro gibt :D :D. Immer, wenn ich mal richtig grinsen will, nehme ich den Eichelmann zur Hand...

      Vermentino hatte ich mal vor Jahren. Einen italienischen aus Jacques Weindepot. Hat bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
      Von Les Yeuses hatte ich mal über Dr.Kohler einen billigen Roten. Ich fand ihn ziemlich scheußlich.

      Stammt der Touraine zufällig von der Domaine du Pre Baron?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 17:54:11
      Beitrag Nr. 179 ()
      Hallo Bernd,

      Der Touraine stammt von der:

      Domaine de l’Aumonier, Couffy, Touraine, F.

      Das Weingut habe ich heute zum ersten mal kennengelernt, und im Internet konnte ich nicht viel finden.

      Wird den En Primeur ausschließlich von Knalli bewertet? Ich meine mal etwas gehört zuhaben, das ab dem Jahrgang 2002 Sam das übernehmen würde.:confused:

      Der Eichelmann gibt sicherlich genügend Anlaß zum schmunzeln, aber ein Positiven Aspekt haben alle Weinführer (denn auch Sam, GM sind nicht unfehlbar, manche mehr als andere:D ). Sie verdeutlichen wie wichtig es ist sich mit dem Thema zu beschäftigen und ohne eigenen Geschmack, sind auch bei den renommiertesten Weinführer fehlgriffe unvermeidlich.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 17:59:48
      Beitrag Nr. 180 ()
      Tach zusammen,

      komme endlich mal wieder dazu, hier mitzumachen. Die letzten Wochen waren doch ziemlich stressig.

      HHanseat: Einen sehr interessanten und leckeren `gemischten Satz` gibt`s auch vom empfehlenswerten Österreicher Wieninger. Habe über den schon mal geschrieben im vorherigen Wein-Thread (10) Posting #660.

      Viele Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 23:56:35
      Beitrag Nr. 181 ()
      Nabend,

      Meikel, du meinst den Fritz Wieninger aus Wien, oder?

      Jörg, wie man so munkeln hört, ist "En Primeur" weitgehend auf Knallis Mist gewachsen. Ich lege allerdings Wert darauf, daß es sich bei dieser Behauptung nicht um eine gesicherte Tatsache, sondern um Klatsch handelt.

      Heute abend war ich bei meinen Eltern zum Essen eingeladen. Zu den Artischocken mit zwei Saucen, die es als leckere Vorspeise gab,tranken wir HLs 2000er Röttgen.Diesen Wein habe ich neulich schon auf dem absteigenden Ast gesehen. Diesmal präsentierte er sich im alten Glanz: Ein Riesling von bemerkenswerter Eigenständigkeit und innerer Kraft, dem man ohne Probleme noch ein paar Jährchen zutraut.

      Tages- oder Flaschenform? Das ist hier die Frage! - In jedem Fall bin ich diesmal wieder einem Riesling begegnet, vor dem ich mich tief verbeuge. Alles ist da: Eine tiefgoldene Farbe, ein kraftvolles Schieferbukett, eine mundfüllende Cremigkeit, ausladende, aber niemals künstlich wirkende Fruchtaromen, eine faszinierende Kombination von Reife und Spannung - ein intensiveres Weinerlebnis kann ich mir kaum vorstellen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 00:28:58
      Beitrag Nr. 182 ()
      Nabend Bernd,

      kann sein das Du recht hast, weiß nicht mehr genau ob meine Quelle zuverlässig ist. Auf jeden Fall habe ich schon des öfteren Diskrepanzen zu meiner Meinung feststellen müssen, und das kenne ich bei Sam eigentlich nicht.

      Zu HLs 2000er Röttgen, freut es mich das die Nachverkostung positiv ausgefallen ist, spricht ja für dessen Langlebigkeit. Verzeihe mir, aber nach dem heutigen Wein Genuß läßt mein Gedächtnis zu wünschen über, hatten wir den 2000er Röttgen nach der Ahr-Tour probiert?

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der sich jetzt ins Bett begibt.
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 20:32:07
      Beitrag Nr. 183 ()
      Moin,

      Dem Rheingau-Niedergang schließe ich mich an, so bleibt Flick aufgrund des PLV erste Wahl, doch würde mich Eure Meinung zu Leitz interessieren, mit Scandi probierten wir noch auf der ProWein, doch in Erinnerung habe ich die Tropfen nicht mehr.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 22:26:00
      Beitrag Nr. 184 ()
      Hallo,

      am Wochenende wurde wehmütig die letzte Flasche vom
      1998er "La Bourgeoise" von der Domaine Henri Bourgeois
      geöffnet und mit Hochgenuß seiner Bestimmung zugeführt.
      Ein Sauvignon blanc nach meinem Geschmack mit dezentem
      Holzeinsatz (gebrauchte Fässer). Die Granate erweckt in mir
      immer wieder die berauschende Begeisterung die man für
      das Thema Wein hegen kann.

      In der Nase - nasse Blätter, Waldböden, erdige Töne, Pilze,
      Mokka, kalter Kaffee, Baumrinde. Die Assoziation an ein
      Waldspaziergang an einem feuchtem Herbsttag wird geweckt.

      Im Mund - weich, samtig, cremig, etwas butterig, berauschende
      Harmonie, leicht animierende Säure, mittelkräftiger Körper,
      kühler Mineralität, angenehmer l. Bitterton (erdig), leicht
      adstringierend im Abgang, sehr Nachhaltig. 93-94 HeisigPunkte.

      Kennt jemand den 99er oder 2000er Jahrgang?

      begeisterte Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 22:54:00
      Beitrag Nr. 185 ()
      Nebend,

      Jörg, ja, das war der Röttgen, den wir nach der Ahrtour probiert haben, und diesmal stellte er sich mir ganz anders dar. - Deinen Sauvignon kenne ich überhaupt nicht. Ist das einer von der Loire?

      Ekonti, bei Leitz haben wir ganz am Schluß probiert, oder? Mein Erinnerungsvermögen ist da leicht getrübt....Mit Abstrichen finde ich im Rheingau noch Spreitzer und Querbach interessant.

      Im Glas befindet sich der 2000 "Les Sorcieres" von Clos des Fees. Dunkel und dicht, in der Nase ausladende Kirscharomen und animalische Noten. Kirsche auch am Gaumen, dazu ziemlich heftige Tannine. Lang. Insgesamt ein ziemlich dickes Geschoß. 86 Hornwatzpunkte
      Nicht so bitter und deshalb auch für mich um Längen besser als der Negly. Aber ihr könnt mich jetzt steinigen oder für blöd erklären: Auch diese Art von Wein trinke ich lieber richtig jung, wenn noch ordentlich Frucht im Vordergrund steht.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 09:25:15
      Beitrag Nr. 186 ()
      Hallo Bernd,

      Der "La Bourgeoise" stammt aus Sancerre/Loire. Hab` damals sehr günstig drei Flaschen per Ebay ersteigert, aber liegt preislich um die 17-18 Euro.

      Bei Leitz versagt auch mein Erinnerungsvermögen, leider ist zum Abschluß der Prowein der ein oder andere Erzeuger im Nebel unter gegangen.:rolleyes:
      Von Querbach habe ich mir mal einen Probepacket schicken lassen, 1999er und 2000er, auch das Erste Gewächs, leider konnten mich die Weine nicht richtig begeistern.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 09:37:56
      Beitrag Nr. 187 ()
      Tach zusammen,

      Bernd: ja, genau den Fritz Wieninger aus Wien meine ich. Seine Chardonnays und die roten Burgunder sind wirklich klasse.
      Folgendes Erlebnis möchte ich euch nicht vorenthalten: Habe vor 10 Tagen eine Flasche Ch. Gazin/Pomerol Jahrgang 89 geköpft. War schon spät und wurde deshalb nicht ausgetrunken, also Stopfen drauf und für nächsten Abend aufbewahren. Irgendwie ist mir die Flasche am nächsten Abend `dadurchgegangen` (sowas darf natürlich eigentlich nicht passieren) und dann war ich erst mal ne Woche auf Reisen. Gestern fällt sie mir wieder in die Hände und ich wollte den Rest (gut halb voll) eigentlich wegschütten, habe aber dann doch probiert.
      War tatsächlich noch trinkbar. Schmeckte jetzt wie ein ca. 25-30 Jahre alter Bordeaux und hatte die für Pomerol charakteristische Pflaumennote deutlich im Vordergrund. Das war vor 10 Tagen nicht so.
      Spricht das nun für die Qualität des Weins?
      Habe ich ihn damals viel zu früh geöffnet?
      Kann das jemand nachvollziehen oder spielen mir meine Geschmacksnerven einen Streich?

      Viele Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 09:58:21
      Beitrag Nr. 188 ()
      Moin, Jörg!

      Ich kenne einige Weine von Bourgeois und habe über die letzten Jahre immer wieder mal wieder probiert, zuletzt bei der MöPi-Probe Anfang des Monats. Ich mag Loire-Weine und Sauvignon Blac sehr gerne, insbesondere Sancerres. Aber von Bourgeois hat mich schon lange keine Wein mehr überzeugt, zuletzt der günstige Petit (99? nicht mehr sicher). Da gefiel mir der Mellot aus dem PdP-Programm wesentlich besser.

      Am Wochenende hatte ich aber auch wieder einen bezaubernden Wein im Glas: die 99er Wehlener Sonnenuhr Spätlese von S.A. Prüm, für günstiges Geld vor zwei Jahren aus der Metro geholt. Nase von Honig und Rosinen, leichte Frucht- und Blütennoten, am Gaumen der reinste Nektar, zum reinlegen schön! Und das alles mit gerademal 8,5 %. Wer braucht da noch Cocktails?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 10:20:00
      Beitrag Nr. 189 ()
      Hallo HHanseat,

      Ehrlich gesagt, kenne ich nur diesen Wein von Henri Bourgeois. Beim La Bourgeoise gefällt mir der gezügelte Holzeinsatz, 80% im Edelstahltank und 20% Barrique (da je 1/3 in neue, erstbelegte und zweitbelegte Fässer), der Wein wirkt nicht überholzt. Die Holzaromatik schlummert irgendwo im Hintergrund.

      Könntest Du mir noch weitere Erzeuger bzw. Weine (Sauvignon blanc) aus Sancerre benennen die über ein gutes PLV verfügen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 10:55:44
      Beitrag Nr. 190 ()
      Könntest Du mir noch weitere Erzeuger bzw. Weine (Sauvignon blanc) aus Sancerre benennen die über ein gutes PLV verfügen?

      In unserer vorletzten Probe hier hatten wir den Sancerre, "La Moussière", blanc 2001 von der Domaine La Moussière bzw. Alphonse Mellot. Der wußte zu gefallen, bei PdP werden 14,90 dafür verlangt, günstig ist er dafür zumindest im Vergleich mit deutschen Weinen nicht. Aber hier gibt es den für 11,90, und da ist er ein Kauf: http://www.weinpalais.de/main/wein.cfm?cfid=374659&cftoken=4…

      Sonst gefielen mir auch sehr die Sauvignons aus den Satellitengebieten Quincy und Reuilly, die aufgrund der geringen Bekanntheit dieser Gebiete unschlagbar günstig sind. K&U hat da zwei Erzeuger im Programm, http://www.weinhalle.de/cgi-bin/weinhalle?ID=bF5YsUIT7oWKuxZ… (den Villalin hatten wir hier auch mal in einer Probe) und http://www.weinhalle.de/cgi-bin/weinhalle?ID=bF5YsUIT7oWKuxZ…. Die Quincys sind bei mir zu den Haussauvignons geworden. Der Sancerre von Vatan aus dem K&U-Programm sagte mir hingegen nicht sehr zu.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:16:30
      Beitrag Nr. 191 ()
      Danke für die Tipps.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:56:00
      Beitrag Nr. 192 ()
      Hornwatz,
      der Clos des Fees ist wirklich guter Stoff. Ich hab den 2001er im Keller, der war vor ein paar Monaten wirklich noch zu jung (CO2) obwohl ich ihn auch gerne sofort trinke.

      Gestern im Glas: Domaine Richaud 1999 Cotes du Rhone. Seit drei Jahren bei mir im Keller vergessen (so muss es sein)und jetzt so richtig lecker. Tiefdunkel, süssliche Töne. Ist mit dem Clos de Caillou zu vergleichen - naja fast. Danke an Horni nochmal für die Empfehlung damals. Da war der Dax noch bei 8000 und wir alle hatten Geld :D

      Am Wochenende hatte ich aber auch wieder einen bezaubernden Wein im Glas: die 99er Wehlener Sonnenuhr Spätlese von S.A. Prüm, für günstiges Geld vor zwei Jahren aus der Metro geholt. Nase von Honig und Rosinen, leichte Frucht- und Blütennoten, am Gaumen der reinste Nektar, zum reinlegen schön! Und das alles mit gerademal 8,5 %. Wer braucht da noch Cocktails

      Das scheint ein Favorit bei den Amis zu sein. Wann immer ich in das WLDG-Board schaue wir garantiert irgendeine Sonnenuhr erwähnt...

      Bis später
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 12:13:57
      Beitrag Nr. 193 ()
      Hallo HHanseat: Wenn Du wie ich gerne Sauvignon Blanc trinkst, solltest Du auch mal die Neuseeländer testen. Die machen wirklich tolle Weine. Empfehlen kann ich Nautilus, Wither Hills (gab`s mal bei Jaques`) und den leider teuren aber wunderbaren Cloudy Bay.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 12:48:35
      Beitrag Nr. 194 ()
      Moin,

      ich bin ja kein allzugroßer Sauvignon-Blanc-Fan, aber der La Moussiere neulich hat auch mich überzeugt. Den Villalin hingegen würde ich für knappe 10 Euro nicht noch einmal kaufen. Da gibts genügend Weine, die mich mehr reizen.

      Meikel, die wenigen neuseeländischen Sauvignons, die ich bislang probiert habe, waren nicht mein Fall. Ich habe immer welche mit einer sehr aufgesetzten, für meinen Geschmack "kitschigen" Frucht erwischt.

      Christian, der Richaud ist (war) nicht übel, gelle? Leider findet man ihn in Deutschland inzwischen nur noch schwer. -Bei der Wehlener Sonnenuhr handelt es sich einfach um eine absolute Grand-Cru-Lage. Hhanseat, was hast du denn in der Metro bezahlt? Normalerweise ist S.A. Prüm nicht so sonderlich preiswert.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 16:10:02
      Beitrag Nr. 195 ()
      Moin!

      Die Prümsche Sonnenuhr war erstaunlich preiswert, damals unter 20 DM. Genau weiß ich es aber nicht mehr, und es war auch leider meine letzte Flasche.

      Meikel, neuseeländische Sauvignons mag ich auch sehr gerne! Cloudy Bay ist natürlich ganz was feines, da kommt höchstens noch Tements Zieregg mit, der ist aber auch nicht billiger. Allerdings fehlt mir ein zuverlässiger, erschwinglicher (<15€) NZ-SB, den ich hier ohne große Scherereien bekommen kann. Ich habe neuseeländische Freunde und habe von ihnen schon exzellente Weine probieren können, aber an manche kommt man in Europa gar nicht ran...

      Christian, die restsüßen Weine gehen eh zu großen Teilen in den Export, und gerade die alteingesessenene Moselgüter haben da gute Verbindungen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 17:57:34
      Beitrag Nr. 196 ()
      Hallo Bernd,

      ich denke, da tust Du den besseren Neuseeländern ein wenig unrecht. Obwohl es natürlich - wie immer - Geschmacksache ist.
      HHanseat, Dir kann geholfen werden. Probier doch mal den Nautilus SB, kostet bei Heiner Lobenberg www.gute-weine.de ganze 12,50. Gibt`s aber sicher auch woanders. Auf seiner Restpostenliste steht übrigens der Grand Merlot von James Irvine zu 47,--. Das ist natürlich viel Geld für ne Flasche Wein, aber normal ist der unter 75,-- nicht zu haben. Und der Wein ist wirklich eine Wucht, man muss allerdings Lagermöglichkeit haben.
      Das Problem mit den hier nicht erhältlichen Weinen aus Neuseeland kenne ich auch aus Australien. Meistens sind das dann kleinere Weingüter, die aber zum Teil hervorragende Weine machen, oft sogar besser als die hier bekannten Namen. Freu Dich, wenn Du Freunde dort hast, die Dir sowas zugänglich machen können.
      Deine Bezugsquelle für Cloudy Bay?
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 18:44:30
      Beitrag Nr. 197 ()
      HHanseat:
      Bin eben im www auf folgende Adresse gestossen: www.inter-wein.de.
      Der hat eine erstaunlich grosse Auswahl an Neuseeländern. Viele davon kenne ich gar nicht. Hilft Dir aber vielleicht weiter, da Du da wohl besser zu Hause bist.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 20:21:07
      Beitrag Nr. 198 ()
      Moin,

      Meikel, der Nautilus ist schon gut verbreitet, der Grand Merlot von James Irvine wirklich guter Stoff, verstehe gar nicht, wieso Lobenberg den jetzt für diesen Kurs raushaut. Dafür sollte man ihn bestimmt einkaufen. 75 bis 80 Euro ist sonst der tatsächlich übliche Kurs.

      Im Glas liegt seit drei Abenden ein Dolcetto d`Alba von Lodali aus Treiso/Piemont, traditionell ausgebaut. Der Dolcetto ist ein Trinkwein und guter Essensbegleiter, nicht so schwer und trotzdem fast violett in der Farbe.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 21:01:28
      Beitrag Nr. 199 ()
      Nabend,

      Meikel, ich bin der Letzte, der sich berufen fühlt, ein fundiertes Urteil über neuseeländische Weine abzugeben. Nach den vier oder fünf, die ich bislang probiert habe, wäre das auch eine Frechheit.
      Mein Horizont ist halt momentan immer noch ein sehr beschränkter - und das ganz bewußt. Ich sammle möglichst eingehende Erfahrungen im näheren Umkreis, weil ich auf diese Art mehr Spaß am Wein habe. Bei uns Amateuren geht die Breite des Einblicks ja immer zu Lasten der Tiefe - und umgekehrt. Jeder muß da den ihm gemäßen Weg finden. Das heißt natürlich nicht, daß ich NUR deutsche Weine trinke. Aber der Schwerpunkt liegt ganz klar auf einheimischen Weißen, und solange es noch so viel zu erfahren und zu entdecken gibt (alleine die Mosel ist ein unüberschaubares Feld), wird das bei mir auch so bleiben. -

      Der Les Sorcieres hat durch einen Tag Belüftung extrem gewonnen. Heute präsentieren sich die Gerbstoffe wesentlich geschliffener. Ein feiner Stoff!

      Gleich gehts noch einem Weißen an den Kragen....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 21:47:28
      Beitrag Nr. 200 ()
      ekonti:
      ......dafür sollte man ihn bestimmt einkaufen....
      Schon passiert. :) Konnte mich nicht beherrschen....

      Bernd: so war das nicht von mir gemeint. Sorry. Denn so lange, wie ich hier schon mitlese glaube ich doch von Dir sagen zu können, dass Du weisst, wovon Du redest, Schund von Klasse unterscheiden kannst und nicht einfach nur des Redens wegen postest. Trifft natürlich auch auf andere hier zu. Ich finde es einfach schade, dass Du noch keinem Neuseeländer begegnet bist, der Dir schmeckt. War vielleicht einfach nur Pech. Mehr als 5 verschiedene Weisse habe ich auch noch nicht im Glas gehabt, aber die waren alle prima.
      Respekt vor Deiner Akribie, mit der Du die nähere Umgebung bearbeitest. Ich bin da mehr ein Vagabund und Weltenbummler, der hier und da und überall was probiert, einfach nur aus Spass an der Freud. Deshalb kann ich auch nicht behaupten, irgendein `Fachgebiet` zu haben. Aber Spass macht es schon und der Genuss ist eigentlich ja die Hauptsache. Und (siehe oben) machmal geht es dann auch mit mir durch, wenn ein solches Angebot mich einfach leichtsinnig werden lässt. Allerdings, da ich den Grand Merlot kenne, weiss ich schon, dass ich beim Trinken der Bouteillen in ein paar Jahren an den Preis gar nicht mehr denken werde.
      Ist mir übrigens schon ein paar Mal so gegangen, dass ich beim Kauf heftige Bauchschmerzen ob des Preises hatte, dieses sich bis zum trinken aber verflüchtigt hatte. Kennt ihr das?
      Wollte eigentlich gar nicht so viel schreiben. Liegt wohl am Dr. Unger, Grüner Veltliner Alte Reben 2000. Ein leckeres Tröpfchen, eigentlich ist Veltliner gar nicht mein Ding, aber der ist wirklich gut. Nun aber Schluss für heute.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 21:53:55
      Beitrag Nr. 201 ()
      Nabend Weinfreunde,

      Nach dem die Weine von Dirk Würtz hier bereits heftig diskutiert wurden, erhielt ich heute ein Newsletter vom Weinkonter. Vielleicht kennen es einige nicht.

      Am 22. Mai 2003 haben wir unseren Jahrgang 2002 gefüllt. 1.500 Flaschen
      WÜRTZ 1 und 12.500 Flaschen WÜRTZ 2 schlummern nunmehr ihrer Zukunft
      entgegen. Die "2" werden wir wahrscheinlich im Juli freigeben. Die "1" im
      November oder Dezember. Selbstverständlich werden sich die Preise ändern.
      Die neue "1" wird wahrscheinlich zwischen 18,00 und 19,00 ? kosten (2001,
      28,00 ?) der Preis für "2" bleibt bei 8,80 ?.
      Unser Spätburgunder und der neue Chardonnay liegen noch im Fass...und das
      ist auch gut so...


      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 22:24:41
      Beitrag Nr. 202 ()
      Nabend,

      Respekt vor Deiner Akribie, mit der Du die nähere Umgebung bearbeitest. Ich bin da mehr ein Vagabund und Weltenbummler, der hier und da und überall was probiert, einfach nur aus Spass an der Freud. - Meikel, zum Glück sind wir alle etwas unterschiedlich gestrickt. Dein Weltenbummlerverhältnis zum Wein betrachte ich als genauso sinn- und wertvoll wie mein Geschürfe im eher lokalen Bereich. Wie gesagt, jeder muß schauen, was ihm am meisten FREUDE macht.
      Und sorry sagen mußt du nun wirklich überhaupt nicht! Ich habe mich in keinster Weise von dir angeschossen gefühlt.
      Das Schöne und Einzigartige an unserem Thread ist, daß wir hier seit geraumer Zeit ohne Zank und persönliche Animositäten über Wein diskutieren. Offensichtlich paßt du bestens in unsere kleine Runde! Auf deine weiteren Beiträge freue ich mich schon.

      Geöffnet habe ich aus aktuellem Anlaß den 01er Wiltinger Braunfels von Van Volxem. Ein SEHR mineralischer Saarriesling, der in den letzten Monaten enorm dazugewonnen hat. Hinsichtlich der gebotenen Intensität am Gaumen würde ich den Braunfels durchaus im Bereich der 90-Punkte-Grenze einordnen. Details folgen (vielleicht)....


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 22:26:28
      Beitrag Nr. 203 ()
      Moin,

      Meikel, von Irvine gibt es ja auch noch die kleinen Weine, die so um die 20 Euro liegen dürften, der Merlot ist auch recht elegant. James Irvine gilt als Pionier der Australischen Weinszene, war mal Prof. an der Uni und machte dann sein Weingut auf. Was magst Du noch gern aus der Ecke?

      Scandi, so erzeugt man Kauflust, Ihr quatscht die ganze Zeit über Würtz, da kommt man gar nicht mehr umhin, die Flaschen zu probieren.

      Es wurde noch eine Flasche geöffnet, im Glas liegt eine Seltenheit, der Tiziano von Rietine aus Gaiole im südlichen Chianti Classico Gebiet. Er besteht zu gleichen Anteilen aus Merlot und Lambrusco (ja, so gut kann das Zeug schmecken), ein sehr samtig-weicher Wein, es handelt sich um den 97er, und der könnte sogar fast noch ein wenig liegen, die Säure macht sich bemerkbar. Das Weingut ist klein und hat noch ein gutes PLV für hiesige Verhältnisse.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 22:37:14
      Beitrag Nr. 204 ()
      Hallo Ekonti,

      Die Kauflust kann ich bestätigen. Auch der reduzierte Preis vom 2002er Würtz 1 führt unweigerlich in diese Richtung, da werde ich mir mal ein oder zwei Flaschen von holen, immer mit dem Gedanken das aus ihm nie ein Langstreckenläufer wird.

      Bernd, deine Eindrücke zu unserer fröhlich kleinen Runde teile ich genauso, es macht immer wieder Spaß. Und die Vielfalt macht es erst recht so richtig interessant.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 22:48:28
      Beitrag Nr. 205 ()
      Guten Abend,

      hornwatz, sind die van Volxem-Weine 2001 eigentlich alle halbtrocken wie der einfache Gutsriesling von den Vertragsanbauwinzern (die Idee dahinter ist schon bestechend, auch wenn sie mich an die frühkapitalistischen Manufaktur-Verhältnisse erinntert, Stichwort: Gerhart Hauptmann`s Weber - nicht polemisch gemeint). Ich frage auch deshalb, weil ausser Loch offenbar keine wirklich gelobten trockenen Saar-Rieslinge produzierbar sind. Ich schrecke jedenfalls davor zurück,solche zu bestellen.

      Scandi, wenn ich ehrlich bin, ist Würtz für mich eher ein Phänomen als eine berechenbare Grösse - nach meinen Eindrücken der vorigen Woche sind die 2002er gar nicht vergleichbar mit dem Vorgängerjahrgang - eher eine Konzession an die Gefälligkeit (auch nicht abwertend gemeint). Der Chardonnay ist auf jeden Fall mainstream und auch für Anfänger trinkbar - das gilt ebenso (an Besuch ausprobiert) für Schollers Kab. Riesling 2002 und Rauens Maximiner Klosterlay Spätlese trocken 2001 (leider ausverkauft, den Thörnicher Ritsch gibt es noch -Rauen meinte heute am Telefon, die 2002 stünden dem in nichts nach, den Ritsch gibt es aber nur halbtrocken, da die Reife der Trauben trockene Weine nur schwerlich erlaubt hätten, zu langer Gärprozess).

      Nochmals gelobt seien hier die Silvaner von Weltner aus Franken 2000 und 2001 - so viel Frucht erwarte ich von fränkischen Weinen nicht, gestehend dass mir der puristische Silvaner-Stil vieler anerkannter Güter (etwa Störrlein) zwar Anerkennung, aber keinen Genuss abnötigt.
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 22:54:46
      Beitrag Nr. 206 ()
      Moin,

      ...gestehend dass mir der puristische Silvaner-Stil vieler anerkannter Güter (etwa Störrlein) zwar Anerkennung, aber keinen Genuss abnötigt.

      na, endlich schreibt es mal jemand,
      Frohnau, ich konnte es bisher nicht in diese Worte fassen, doch mir ergeht es beim Probieren auch so, oft begleitet mich zur Anerkennung ein leichtes Schütteln des Körpers.
      Und zur Gefälligkeit, habe den Eindruck, die nimmt bei den deutschen Winzern eher zu als ab.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 23:21:49
      Beitrag Nr. 207 ()
      Hallo,

      Frohnau, fast alle der Van Volxem-Weine sind (mit Ausnahme des Braunfels, aber auch da kann ich mich irren) analytisch halbtrocken bis restsüß. Wobei die Restsüße nie so im Vordergrund steht wie bei den klassischen M-S-R- Weinen - Niewo und Gernot Kollmann agieren da sprachlich sehr geschickt: Sie reden pauschal von "harmonisch trocken", was im Hinblick auf die Säure gar nicht so abwegig erscheint. - Ich bin übrigens ein grosser Gerhard-Hauptmann-Fan (wobei ich die Weber nicht für das stärkste Stück Hauptmanns halte). Im Falle von Van Volxem sollte man aber nicht außer Acht lassen, daß die betreffenden Vertragswinzer massiv von den guten Preisen für ihr (sorgfältig kontrolliertes) Lesegut profitieren. Das "Saarprojekt" kommt IMHO wirklich allen zugute!

      Mir fällt da vergleichsweise immer der Bremmer Calmont ein. Uli Franzen meinte damals, alles wäre bestens, wenn zumindestens ein Teil der vielen in den Bremmer Spitzenlagem begüterten Winzer das Material an Leute mit der entsprechenden Philosophie abliefern würden.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 23:40:30
      Beitrag Nr. 208 ()
      Hallo Frohnau,

      Es ist immer so eine Sache mit der Gefälligkeit. Ganz unrecht hast Du nicht. Ich empfand die beiden Würtz 2 erschreckend ähnlich und, ja auch gefällig. Der 02er Würtz 1 ist deutlich gefälliger und zugänglicher als der 2001er, wird interessant sein wie sich so etwas entwickelt.

      Dirk Würtz ist ein Phänomen, der direkt mit dem ersten Jahrgang als Senkrechtstarter in die Spitze schoß. Um es zu eine "berechenbare Größe" zu schaffen bedarf es noch einige Jahre auf gleichbleibenden Niveau.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 12:17:20
      Beitrag Nr. 209 ()
      Bernd #202:
      na, da sind wir uns ja einig. Volle Zustimmung.

      ekonti: den `einfachen` Merlot von Irvine habe ich auch schon mal probiert. Aber nach der Probe des Grand habe ich den anderen komplett vergessen. Teuer, dieser Gedächtnisschwund. :look:
      Ansonsten habe ich mich längere Zeit nicht mit Australien beschäftigt. Sieht aber so aus, als hätte ich für nächstes Jahr ein neues Projekt dort und dann werde ich mich wieder reinknien.
      Im Keller liegt noch ein 93er Pefolds BIN 389, der sollte nun langsam so weit sein, oder?
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:06:17
      Beitrag Nr. 210 ()
      Tach zusammen,
      nun ist also das Bordeaux-Subskritionsangebot 2002 von Alpina eingetroffen. Möchte euch den Begleittext nicht vorenthalten, da er doch einen wohltuend kritischen Unterton hat. Leider ein wenig lang:
      `Mit Spannung wurde der Jg. 2002 erwartet, allerdings weniger aus Hoffnung auf grosse Weine - die es auch gibt -, sondern eher auf kleine Preise.....
      Wir erinnern uns an die Jahre 90-91-92, als in der nachfolge der grossartigen 90er gute, aber eben nicht grosse Weine zu sehr erfreulichen, `trinkfreundlichen` Preisen auf den Markt kamen. Fairerweise muss man sagen, dass heutige Kellertechnik und Qualitätsphilosophie auch in schwierigen Jahrgängen wie z.B. 2002 bessere Weine ermöglicht, als noch zu Anfang der 90er.
      Die generell ungünstige Wirtschaftlage und die jüngsten Preisexzesse im Blick, nahmen sich die 1er Crus ein Herz und reduzierten ihre Preise gg. den 01ern um fast ein Drittel, nachdem deren Preise im Vergleich zu 2000 schon in etwa halbiert worden waren.
      Wer hoffte, dass dieser vernünftige Schritt Zeichen setzen würde, sah sich getäuscht. Sehr zögerlich gaben und geben sich viele Chateaubesitzer, nur ungern möchte man kommerziell erreichtes in Frage stellen. Besonders dann, wenn man Weingüter in der Spitze des Booms zu teuer erworben hat und nun mit hohen Weinpreisen finanzieren muss. Fehlender Realitätsbezug und mangelnde Kenntnis der tatsächlichen Marktverhältnisse helfen da nicht unbedingt weiter.
      `Der Jahrgang, den keiner braucht` titelte Mario Scheuermann, zumindest was die Mehrzahl der 02er aus kommerzieller Sicht betrifft. Andere Publikationen machen mit unrealistisch hohen Bewertungen auf sich aufmerksam, ja es werden sogar `Jahrhundertweine` entdeckt, die sich auf dem Niveau der 2000er bewegen sollen. Optimismus ist ja eine durchaus positive Eigenschaft, aber derartiger Zweckoptimismus ist ein gefährliches Instrument, vor allem dort, wo Intressenkonflikte zwischen Journalismus und Kommerz die Glaubwürdikeit in Frage stellen.
      Wie geht Alpina mit dieser Situation um ?
      Als verlässlicher, langfristig handelnder und denkender Weinhändler sind wir der Ansicht, dass in erster Linie wir das Risiko dieses zweispältigen Jahrgangs tragen sollten, da die weitere Preisentwicklung schwer einzuschätzen ist.
      Sie finden daher eine Alpina-untypisch kleine Auswahl von 02er Bordeaux vor, die man unserer Meinung nach aufgrund ihrer hohen Qualität zum vergleichsweise günstigen Preis nicht verpassen sollte oder die wegen ihrer geringen Verfügbarleit später nur noch schwer zu bekommen sein werden. In jedem Fall aber Weine, die qualitativ das beste des Jahrgangs repräsentieren mit dunkler Farbe, reifer, üppiger Frucht und festem Tanninkern, der ihnen ein langes Leben bescheren wird. Viele dieser Weine kommen aus dem Medoc, denn das ungünstige Wetter vor der Ernteperiode begünstigte den spätreifenden Cabernet, während gute Merlot-Weine nur durch äusserste Selektion und Akribie im Keller entstehen konnten......`
      Stelle die 02er Preise bei Interesse gerne hier rein. Bieten ausserdem noch mal die 01er an, hier besonders interessant die Sauternes, die 2001 ja wunderbar gelungen sind.
      Bin nun doch wieder in`s Zweifeln gekommen, ob ich zuschlagen soll. Was meint ihr?
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 15:35:14
      Beitrag Nr. 211 ()
      Moin,

      Meikel, schwer zu sagen, ich bin kein Bordeaux-Kenner, vor wenigen Wochen war ich auf einer 2000er-Vorstellung in Hamburg, auch da war die Zurückhaltung schon größer (rein subjektiver Eindruck), auch in der Toskana gab es einen ganz schwierigen 2002er Jahrgang, also was wird aus diesem Jahrgang weltweit vorgezogen?

      Wenn Du die etwas eleganteren Weine aus Australien magst, dazu zähle ich Irvine, passen bestimmt die Weine aus West-Australien vom Margaret-River. Fast in der Nachbarschaft von Irvine befindet sich Elderton, ich hatte vor kurzer Zeit das Glück, mit dem Besitzer eine Vertikalverkostung der letzten 10 Jahre des Flagschiffes Command Shiraz zu begehen, diese Weine sind aber voll und kräftig. Ein toller Pinot Noir stammt von Lenswood, etwas fruchtiger als die Vertreter aus dem Burgund, doch schön elegant. Penfolds lag noch nicht im Glas.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 16:12:52
      Beitrag Nr. 212 ()
      Meikel,

      kanst du mir die Preise mailen oder hier reinstellen ? Bin hochgespannt...

      Christian
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 16:32:46
      Beitrag Nr. 213 ()
      Christian,
      ich stell sie hier rein, dann haben alle was davon:
      D`Aiguilhe 13,90
      Angelus 59,80
      Calon-Segur 24,90
      Clinet 59,--
      Clos les Lunelles 24,90
      La Conseillante 42,90
      Cos d`Estournel 43,80
      Ducru Beaucaillou 35,80
      Fleur de Bouard 21,40
      Haut-Brion 89,90
      Lafite 89,90
      Larrivet Haut-Brion 18,60
      Leoville-Barton 29,90
      Lynch-Bages 28,80
      Margaux 89,90
      Marjosse Rouge 6,66
      Monbousquet 41,90
      Mouton 89,90
      Paloumey 9,90
      Pavillon Rouge 22,80
      Phelan Segur 14,90
      Pichon Baron 35,50
      Pichon Lalande 39,90
      Le Pin Beausoleil 12,80
      Sanctus 21,50
      Sociando Mallet 18,90
      Vieux Ch. Certan 49,90
      Yon-Figeac 18,--
      Alle Preise incl. 16%MwSt, zzgl. 7,60 Fracht pro 12er Kiste.
      Magnum 200% + 1,50, Doppelmagnum 400% + 50,--

      Preise sind OK, oder?
      Mal abgesehen von Haut-Brion, Lafite, Margaux, Mouton sind wohl noch Pav. Rouge, Cos d`Estournel und Pichon Lalande interessant. Oder was meint der Fachmann?
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 17:41:45
      Beitrag Nr. 214 ()
      Hallo,

      Meikel, wenn ich Bordeauxfan wäre, würde ich zuschlagen (bzw. sogar ich als Rieslingfreak komme ins Grübeln...)

      Hier noch ein Statement von Mario Scheuermann zu den 2002ern:

      "Im Jahrgang 2002 gibt es nach meinem derzeitigen Wissens- und Verkostungsstand kaum mehr als zwei, drei Dutzend Weine, die man haben muss oder sollte. Sie gehen quer durch die ganze Klassifikationshirarchie. Sind also preislich höchst unterschiedlich.

      Linkes Ufer:

      Calon-Ségur, Leoville-Lascases, Margaux, Latour, Mouton, Pichon Baron, Pichon Comtesse, Grand Puy-Ducasse, Potensac, La Lagune, Kirwan.

      Rechtes Ufer:

      Ausone, Cheval blanc, Pavie, L´Eglise-Clinet, Vieux Château Certan, Rol Valentin, Bellevue-Mondotte, La Mondotte.

      Was den Mouton betrifft, halte ich die Bewertungen von James Suckling und René Gabriel für völlig überzogen. Aber wenn ich mich so umhöre unter den Kollegen, sind dies die einzigen beiden Verkoster, die bei diesem Jahrgang bis 100 bzw. bis 20 Punkte gehen. Für alle anderen, die ich bis jetzt gesprochen habe, ist bei 95 das Ende der Fahnenstange in 2002 erreicht. Das ändert aber nichts daran, dass der Mouton für diesen Jahrgang ein besonders, ja sogar überraschend gut gelungener Wein ist."


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 18:00:38
      Beitrag Nr. 215 ()
      Hallo,

      nur meine bescheidene Meinung, aber ich als nicht Bordeauxfan würde den Mouton nicht für ca. 90 Euro kaufen. Objektiv betrachtet ist der Preis im Verhältnis zu den aktuellen Preisen für den Jahrgang 2000 gut, dennoch liegt meine Schmerzgrenze noch hoch genug, und 90 Euro für eine Flasche Wein ist nicht drin.

      Eines würde mich mal interessieren, nur so aus reiner Neugier. Was für eine Qualität würde heraus kommen wenn ein deutscher Topwinzer mit einem Preis von 100 Euro pro Flasche kalkulieren könnte. Ich würde vermuten, das so erheblich der Qualitätsanstieg nicht sein kann. Irgendwann ist halt mal Schluß, nur bei der Preisentwicklung gibt es keine Grenzen (rein theoretisch zumindest).

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 18:16:09
      Beitrag Nr. 216 ()
      ekonti, Danke für die Australien-Tips. Elderton hab ich schon mal gehört, Lenswood ist mir neu. Werde ich bei Gelegenheit beide mal verkosten. Wenn ich mir die Preise für den Command Shiraz ansehe, hab ich mit dem Grand Merlot zu 47,-- Teuro ja echt ein Schnäppchen gemacht.

      Bernd, der Herr Scheuermann hat sich mir bisher nicht vorgestellt. Kurzer Kommentar zu ihm?

      Jörg, ich kann Dich gut verstehen. Auch bei mir zuckt`s gewaltig, wenn eine Flasche 90,-- kosten soll. Nach wie vor werden nach meiner Meinung in Bordeaux die besten Cuvees gemacht, aber die Preise sind echt nicht lustig. Ich habe manchmal auch dieses unbestimmte Gefühl im Bauch, dass es doch auch preiswerter gehen müsste, wie z.B. mit dem Grand Merlot. Aber das ist eben auch keine Cuvee.

      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 18:22:29
      Beitrag Nr. 217 ()
      Nachtrag für Bernd:
      hat mir einen kleinen innerlichen Freudensprung bereitet, dass man sogar Dich als Rieslingfreak mit Bordeaux in`s Grübeln bringen kann;)
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 19:29:03
      Beitrag Nr. 218 ()
      Meikel,

      vielen Dank für die Mühe. Ich glaube auch dass einige Weinjournalisten verzweifelt hohe Bewertungen vergeben um dem Markt noch etwas Schwung zu geben. An die möglichen Interessenskonflikte, wenn ein solcher Journalist gar an einem Weingut beteiligt ist, möchte ich gar nicht denken.

      Kannst du mir eine Telefonnumer oder so von Alpina mailen ? Ich kann wie gesagt nichts im Netz finden... asdfgr@gmx.de

      Gruss
      Christian

      P.S.: Ab nächste Woche bin ich wieder voll dabei - Samstag ist der Prüfungsstress vorüber :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 19:31:35
      Beitrag Nr. 219 ()
      Nabend,

      Meikel, einen guten Bordeaux fege ich durchaus nicht von der Tischkante. Der 67 Latour, den ich mal im Rahmen einer Verkostung probieren konnte, gehört zu meinen eindrucksvollsten Weinerlebnissen. Und mit dem 2000e Sociando-Mallet habe ich ja schließlich schon Bordeaux subskribiert. Allerdings mehr zu spekulativen Zwecken, wobei sich der Sociando trotz des allgemeinen Preissturzes deutlich besser hält als die meisten Aktien:D...
      Mario Scheuermann ist Weinjournalist mit einem eigenen Internetportal (www.best-of-wine.com - du kannst ja mal reinschauen). Er schreibt unter anderem für "Capital" und hat ein Buch mit dem Titel "Die Spitzenweine der Welt und ihr Marktwert" (oder so ähnlich) veröffentlicht.

      Jörg, wir haben hier in Deutschland zwar nicht so viele Auswüchse wie im Bordeaux, aber es gibt sie durchaus, z.b. Weils 99ger TBA aus dem Gräfenberg, die schlappe 2965,49 Euro kostet. Und im trockenen Bereich ist Keller mit seinem G-Max zu 66,47 Euro auch nicht mehr sooo weit vom Mouton 02 entfernt. Und ich fürchte, daß er noch nicht einmal auf seinem Zeug sitzenbleibt....


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 19:57:00
      Beitrag Nr. 220 ()
      Hallo Bernd,

      Eine Weil oder Molitor TBA sind ja auch schließlich Versteigerungsweine, die denke ich, sollten nicht mit den Subskriptionspreisen der Spitzenbordeaux verglichen werden. Allein schon wegen der Preisgestaltung.

      Beim G-Max hast Du natürlich recht, wobei das auch eine absolute Ausnahme in Deutschland darstellt. Mir fällt jetzt auf anhieb kein trockener deutscher Riesling ein der über 40 Euro kostet. Und mit den 100 Euro habe ich ja gerade mal die unterste Grenze angekratzt, Preise von 500 Euro die Flasche sind in guten Jahren keine Ausnahme. Mit solchen Einnahmen kann man natürlich ganz anders arbeiten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 21:00:43
      Beitrag Nr. 221 ()
      Moin!

      Zu den Preisen D/Bdx: nicht vergessen, daß es von einer Weilschen TBA vielleicht 1000 halbe Flaschen gibt, von den Bordeauxgütern aber mal gerne 25000 Kisten! Dat haut ganz anners hin...

      Bordeaux-Subskriptionen finden erstmal ohne mich statt. Dazu kenne ich mich zuwenig aus mit Bordeaux, ich probiere immer mal wieder, aber das rechte Aha-Erlebnis hat sich noch nicht eingestellt. Und ich kenne so viele gute und günstige Südfranzosen, die genau meinen Geschmack treffen...

      Meikel, danke für die Tipps! Der Laden klingt interessant, den kannte ich bisher auch noch nicht, aber gleich 6 Flaschen pro Wein möchte ich auch nur nach vorheriger Verkostung kaufen. "Meine" Neuseeländer wohnen alle in Hamburg, es finden zwar immer einige nette Weine den Weg ins Fluggepäck, aber größere Mengen importieren kann ich da leider nicht...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 21:36:16
      Beitrag Nr. 222 ()
      Guten Abend,

      von der Rheinhessen-Weinprobe möchte ich noch nachtragen: sehr solide und schmackhaft zeigte sich erneut die 2002er Spätlese Riesling von Klaus Scherner - ein Weingut, mit dem man bei diesem Wein nichts falsch machen kann.
      Heute abend erwies sich der Riesling Liter 2001 von Pfeffingen immer noch zitrusfruchtig-erfrischend, keine Selbstverständlichkeit und Indiz für ein ebenfalls sehr solides Familienweingut. Danach zeigte der Saumagen Kabinett trocken 2001 vom Benderhof, dass man bei dieser Lage eben Geduld haben muss - schmeckt im Gegensatz zum Vorjahr jetzt richtig gut (Kraft + Struktur des Saumagens ergänzt um Rieslingfrische), mittlerweile kann ich mich dem GM-Lob des Jahrgangs anschliessen, schöne Philippi-Alternative.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 22:19:21
      Beitrag Nr. 223 ()
      Nabend,

      zur Einstimmung auf den baldigen Urlaub in der nähe von Offenburg, wurde heute die 99er Durbacher Plauelrain Auslese trocken vom Weingut Andreas Laible geöffnet. Eigentlich wollte ich diese Flasche bis nach der Ortneau-Probe der Weinfreaks aufheben (dort wird die Auslese auch vorgestellt), nur hörte ich bereits aus mehreren Quellen das man sie bald trinken sollte. Um es vorweg zunehmen, man kann sich noch ein wenig Zeit lassen, nur Primärfrucht darf man nicht mehr erwarten.

      Die Nase wirkt reif und komplex. Kein Firn. Die Aromen befinden sich in einem Schwebezustand zwischen Sekundär- und Tertiäraromen. Kräuterige und grassige Aromen übertönen die verbleibende Frucht, etwas Pfirsich oder Aprikose versteckt sich im Hintergrund. In der Nase wird ein cremiger Eindruck erweckt, eine andere Quelle beschrieb diesen Eindruck als Milchschokolade. Das kann ich nachvollziehen.

      Im Mund setzten sich die gereiften Aromen fort, dennoch ist die Säure immer noch angenehm präsent. Die 13,5%vol. werden ohne Probleme weggesteckt. Ich vermute die Säure hat sich etwas abgebaut, und er wirkt ein wenig breit. Der Abgang begeistert mich, hier treten plötzlich Fruchtaromen von Mandarinen oder Grapefruit auf. Auch die Säure scheint zu diesem Zeitpunkt etwas mehr in den Vordergrund zutreten. Mir bereitet dieser Wein noch ein Menge Spaß, 89-90 Punkte würde ich vergeben.

      Ich habe diese Flasche von Bernd erhalten und kann seine Abneigung verstehen. Ich vermute das dieser Wein in seiner Jugend mit den Fruchtkomponenten noch mehr brillieren konnte. Es ist halt immer die Frage, ob man diese gereiften Noten mag oder nicht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 22:38:17
      Beitrag Nr. 224 ()
      N`Abend!

      Kaum zu glauben, aber sogar in Hamburg hat das Thermometer die 20° überschritten. Grund genug, einen meiner Sommerweine zu öffnen, bei erhöhten Temperaturen trinke ich nämlich gerne restsüße Riesling. Heute war die 99er Merler Königslay Spätlese von Kallfelz dran und erfüllte meine Erwartungen mit Bravour. Ein leckerer, fruchtiger Wein, keine Spur von Alter, rund und ausgeglichen, aber auch kein Wein zur Meditieren, sondern zum Trinken. Habe ich dann auch gemacht, die Flasche ist leer. Kein großer Wein, die Prümsche Spätlese spielt eine Liga höher, aber mir hat er Freude bereitet und er ist seinen Preis wert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 22:50:32
      Beitrag Nr. 225 ()
      Moin,

      HHanseat, da Du es schon getippt hast, mich verführten die Temperaturen zum 2002er Gutsriesling von Christmann (0,75l), ebenfalls ein Wein zum Trinken, sehr gefällig, harmonisch trocken, braucht vielleicht noch etwas Zeit, der Vorgänger war charakterstärker. Kallfelz empfinde ich so, wie beschrieben, reintönige Rieslinge, sauber gemacht, gut trinkbar, aber auch nicht unbedingt viel mehr.

      btw: wir könnten auch gern mal wieder einen Wein gemeinsam trinken? Der Sommer wird seine Möglichkeiten bieten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 00:00:36
      Beitrag Nr. 226 ()
      Nabend,

      Jörg und HHanseat, ich gebe mich geschlagen. Ihr habt Recht: Die deutschen und die Bordelaiser Preis sind nicht vergleichbar.

      Jörg, soo unangenehm war mir die trockene 99ger Auslese von Laible zuletzt nicht. Ich hatte halt immer im Hinterkopf, wie der Wein in 2000 geschmeckt hat (nämlich mir deutlich besser). Übrigens war die Auslese gegenüber dem exzellenten 99ger SL von Anfang an ein wenig im Hintertreffen.
      Frohnau, du sprichst von Scherner-Kleinhanss, oder? 98 oder 99 hatte ich mal eine größere Lieferung von diesem Erzeuger. Sehr preiswert und solide, aber für mich damals etwas zu mainstreamig. Die Qualität ist allerdings vermutlich in den letzten paar Jahren nach oben gegangen, jedenfalls, wenn man den Führern Glauben schenken will.

      Ich habe heute abend nach einer Probe mit Flöte und Cembalo die Flötistin auf meine Terrasse gelockt. Diese junge Dame (leider schon in festen Händen:D) hat sich ein wenig von meiner Weinbegeisterung anstecken lassen. Wir waren schon mehrfach zusammen auf den Verkostungen bei Kern.
      Da ich ihr etwas Besonderes bieten wollte, gab es keinen Süffelwein, sondern die 2000er Hubacker-Auslese von Keller. In der Nase ziemlich verhalten, am Gaumen aber klar und explosiv süß-fruchtig. Durchaus lecker, wobei ich unter den 91 GM-Punkten bleiben und 89 Hornwatzpunkte vergeben würde. Wie war das noch mit der "Seele des Hubackers"?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 10:44:37
      Beitrag Nr. 227 ()
      Tach zusammen,
      Bernd, Danke für Scheuermanns Homepage. Ist wirklich interessant. Lässt mich aber jetzt eher noch zögerlicher mit dem Bestellen sein.
      Christian:
      Telefon: 08241-5005146
      Fax: 08241-5005144
      Was sagst Du zu den Preisen?
      Und welche Weine hast Du so im Auge?
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 13:27:13
      Beitrag Nr. 228 ()
      Tach,

      wegen der Subskription bin ich mir noch nicht so sicher. Ich wollte eigentlich subskribieren, nachdem ich die Bewertungen im Wine Spectator gelesen hatte und auch danach auswählen. Leider habe ich nun mehrere Bewertungen verglichen und bin wieder total verwirrt... Vielleicht müsste ich einfach selbst eine Reise ins Bordeaux machen :lick:
      Im Ernst, wem soll man vertrauen ? Wenn ich mir unsicher bin, warte ich lieber noch etwas - vielleicht kommt ja noch der Gedankenblitz.

      Alpina ist in jedem Fall billiger als andere Anbieter, du hattest das ja schon gesagt. Nicht drastisch, aber immerhin.

      Gruß
      Christian
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 13:35:14
      Beitrag Nr. 229 ()
      Moin,

      was sagt denn der Wine Spectator zu Calon-Segur? Der wäre nämlich auf den ersten Blick mein absoluter Favorit!
      Generelle Infos (auch was die vorherigen Jahrgänge anbelangt) zu diesem Wein wären mir willkommen. Ich versuche aber auch selber noch, das ein oder andere herauszufinden.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 13:40:20
      Beitrag Nr. 230 ()
      Hier noch etwas Detaillierteres von Scheuermann zum Calon-Segur:

      "2002 Château Calon-Ségur
      Note: 92 - 94
      Notiz: Zum dritten Mal hintereinander präsentiert sich dieses dritte Gewächs in Hochform und auf dem Niveau der besten Deuxième Grands Crus. Noch nie habe sie zuvor einen so reifen Cabernet gesehen, meinte Madame Casqueton bei meinem Besuch, dabei habe man Ende August noch an ein Desaster geglaubt. Doch stattdessen gelang ihr ein Wein der alle Chancen hat zu einem der wenigen Klassiker dieses Jahrgangs zu werden. Dunkles, dichtes rubinrot. Nase mit viel Mocca und dunkler Schokocouverture, dunklen Beerenfrüchten (Cassis, Brombeere) und exotische Würznoten von Kümmel, Ingwer und Currygewürzen. Am Gaumen zeigte er eine sehr tiefe, hintergründige Kirsch- und Himbeer-Süsse, die ganz im Kern dieses konzentrats sitzt umgeben von Mineralität und Tanninen. Dieser Wein ist im Wortsinn wirklich vielschichtig. Die Mineralität ist kraftvoll, kantig und sehr typisch für Saint-Estèphe."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 13:42:50
      Beitrag Nr. 231 ()
      Hallo Christian,

      Der Jahrgang 2002 im Bordeaux wurde doch allgemein als mittelmäßig dargestellt. Lohnt es sich da überhaupt mit der Subskription? Die Preis dürften sich doch in den nächsten zwei Jahren unwesentlich verändern. Vielleicht ist es ratsamer abzuwarten, die neueintreffenden Weine erst mal probieren und dann seine Kaufentscheidung fällen.

      Die Weine aus Bordeaux sind ja bekanntlich nicht gerade billig, da tut der Fehler beim Blindkauf doppelt weh. Aber sofern man das Geld für die Premier Crus ausgeben möchte und kann, sollten doch diese Erzeuger eine Bank auch in schlechten Jahren sein.

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der froh ist mit dem "billigen" Riesling seinen Geschmack gefunden zuhaben.:D
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 14:47:06
      Beitrag Nr. 232 ()
      Horni,

      der WineSpectator gibt dem Calon-Segur 92-94 Punkte - sehr hoch gegriffen. Eine bescheidenere Meinung hat Boxberger von www.extraprima.com :

      Calon-Ségur - St. Estèphe
      87-90

      60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot, 5% Cabernet Franc, 50% neues Holz.
      Dunkel, gut. Karamelig, süsse, cremige Nase. Blaubeeriger Oberton, zurück-
      haltend. Angenehmer Calon mit dichter Cassisfrucht, mittig strukturiert,
      mittlere Intensität. Sehr fest, gut strukturiert, weicher Fluss. Warm und
      anhaltend im Finale.


      Such dir was aus :D

      Gruß Christian
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 16:54:07
      Beitrag Nr. 233 ()
      Christian #228:
      geht mir genauso. Habe jetzt die ganzen Listen und Besprechungen auf dem Tisch, kann mich aber zu einer Bestellung nicht durchringen. Warte auch noch auf den Geistesblitz.
      Bernd: den Calon-Ségur kenne ich nicht. Aufgrund der Relation Besprechungen/Preis sollte der aber wirklich lohnen, wenn man St. Estephe mag. Ich kenne den Cos d`Estournel, den mag ich. Wenn Du dessen Besprechungen und Preis heranziehst, spricht noch mehr für den Calon. Zitat Scheuermann: ` In diesem Jahr muss der Supersecond Cos seinen Platz in der ersten Reihe der Appellation St-Estephe Ch. Calon Segur überlassen.`

      Jörg,
      da habe ich leider andere Erfahrungen. Habe mal in einem schwachen Jahr (92) einen Ch. Lafite gekauft. Nach dem Motto: schwaches Jahr hin oder her, immerhin ist doch ein Lafite ein Lafite. Kostete damals unter 100,--DM. Wenig für Lafite, aber immer noch zuviel, wie sich im Nachhinein herausstellte. Hat mich echt enttäuscht. Da kannst Du Dir vorstellen, wie sehr ich nun erst bei 89,-- EUR zögere.
      Weiter unentschlossen, Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 20:47:27
      Beitrag Nr. 234 ()
      Moin,

      im Glas liegt die 2001er Durbacher Plauelrain Spätlese halbtrocken von Andreas Laible. Zuerst gab es ihn zum von gestern aufgewärmten vegetarischen asiatischen Curry mit Reis. Passte wunderbar zur ins Gemüse eingezogenen Kombi aus Kokos und Fischsauce.
      Auch solo bietet der Wein eine wirklich schöne Harmonie mit anhaltendem Finish. Die Mineralität erfährt eine zarte Herbheit im Mund, in der Nase die leichten typischen Früchte.
      Guter Wein! Scandi, hattest Du ihn nicht auch vor kurzer Zeit im Glas?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 23:08:56
      Beitrag Nr. 235 ()
      Hallo Ekonti,

      jetzt mußte ich selbst den alten Thread durchsuchen um dir eine Antwort geben zu können. Wir hatten den 01er R. halbtr. in einer gemütlichen Runde getrunken, daher mir auch kaum Notizen gemacht.

      Ich schrieb hier folgendes:
      Als nächster, die 2001er Riesling Spätlese halbtrocken von Laible - hier trafen zwei verschiedene Welten auf einander. Die Riesling typischen Früchte sprangen einem förmlich an, erfrischende saftige Frucht am Gaumen, herrliches Süß-Säure-Spiel, nicht zu Süß. Im Finish hat er einen kleinen Durchhänger, deshalb würde ich den 2000er auch bevorzugen. Trotzdem, LECKER.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 00:21:27
      Beitrag Nr. 236 ()
      Moin,

      Ekonti und Jörg, ich habe noch NIE einen halbtrockenen Laible getrunken. Dieses versäumte Erlebnis sollte ich vielleicht mal nachholen....

      Christian, offengestanden kenne ich weder Boxberger noch extraprima.com...handelt es sich da deiner Meinung nach um Kritiker, deren Wertung man unbedingt ins Kalkül ziehen muß?
      Bei Scheuermann bin ich auch nicht bar jeglicher Skepsis, aber gerade in Sachen Bordeaux traue ich dem Meister schon ein ziemlich zuverlässiges Urteil zu.

      Also, eine Kiste Calon-Segur werde ich vermutlich subskribieren. Zu diesem Preis kann man da IMHO nicht viel verkehrt machen.

      Im Glas befand sich gerade der 01er Kabinett trocken ohne Lagenangabe von v.Buhl: Natürlich kein großer Riesling mit massivem Körper und extrem eindringlichen Aromen, aber ein schöner und für einen Pfälzer enorm mineralischer Wein. Ich persönlich kann damit eine Menge anfangen, viel mehr jedenfalls als mit diversen austauschbaren Fruchtzwergen, wie sie inzwischen allerorten erzeugt und angeboten werden.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 22:19:13
      Beitrag Nr. 237 ()
      Nabend,

      obwohl selbst Vater wird bei uns der sogenannte Vatertag nicht gefeiert (Muttertag, übrigens auch nicht), also nix mit Bollerwagen und Sauftour. Unserer Sohn ist erst 3 1/2 Jahre alt und da muss man solche Tag nicht feiern, na ja viele sehen es anders.

      Trotzdem gönnte ich mir heute Abend mal selbst etwas besonders, nach dem der Filius im Bett verfrachtet, wurde meine erste Flasche vom 2001er Röttgen von Heymann-Löwenstein geöffnet. Die Prognose von Marcus Hofschuster läßt noch auf sich warten, keine Spur von Verschlossenheit oder irgend welche Anzeichen das er sich bald in diese Richtung bewegen würde. Eine intensive und berauschende Nase, Zitrusfrüchte, Aprikose, weitere exotische Früchte, feine Mineralität. Die Nase wird am Gaumen absolut bestätigt. Überwältigen. Saftige Früchte ohne Ende. Kräftiger Körper, große Struktur, weich und cremig. Harmonie pur. Mineralität im Abgang. Lang. Jedliche Worte werden diesem Wein nicht gerecht. Ein Erlebnis, und mein bisher bester 2001er. Zuvor Top auf meiner Liste der 01er Bürgergarten von M-C mit 92-93 Punkte, zwangsläufig muss ich beim Röttgen auf 94-95 Punkte gehen, und bin mir unsicher ob er nicht noch ein Pünktchen mehr verdient. Das ist auch egal, viel besser kann ich mir einen Riesling kaum vorstellen. Vielleicht ein wenig mehr Säure.

      Sorry, wenn meine Notiz hier ein wenig konfus wirkt. Ich bin einfach nur begeistert.

      Und noch eins - den Röttgen nicht zu kühl trinken, bei 11°C wirkte er noch recht verschlossen, bei zunehmender Temperatur wurde er immer besser.

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der trotz der noch vorhandenen drei Flaschen den Röttgen nachkaufen muss.
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 22:20:44
      Beitrag Nr. 238 ()
      Nabend,

      im Glas befindet sich die 2000er Spätlese aus dem Escherndorfer Lump von Horst Sauer: Intensives Gelb mir grünlichen Reflexen, in der Nase Minze, Grapefruit und Grand Marnier. Diese Aromen setzen sich am Gaumen fort, hinzu kommen noch ein ganz dezenter Rosenton und eine leicht salzige Note, während die sortentypischen Cassis-Anklänge fehlen. Harmonische Restsüße. Ziemlich intensiv und komplex, gute Länge.

      Die 88 Gm-Punkte, die es seinerzeit für diesen Wein gab, kommen für meinen Geschmack ganz gut hin. Bei einem Kurs von 8,44 Euro ab Weingut kann man durchaus von einem sehr guten PLV sprechen.

      Von der klischeemäßigen, derb-trockenen Frankenstilistik ist bei dieser feinen Scheurebe nichts zu spüren. Bei aller Kraft (12% trotz der Restsüße) würde ich hier vor dem Attribut "elegant" nicht zurückschrecken.

      HHanseat und Christian, wann köpfen wir unseren nächsten Internetprobenwein? Und wie siehts mit dessen Nachfolgern aus? Wünsche und Anregungen sind erbeten...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 22:31:19
      Beitrag Nr. 239 ()
      Guten Abend,

      ich trank gestern auch mal wieder eine fränkische Scheurebe, den trockenen Kab. 2001 von Wirsching - der Wein ist nach wie vor ebenso schlank wie schnörkellos ausdrucksvoll, wenngleich die erste Tendenz Richtung leichter Penetranz in der Nase erkennbar wird, also keine Zukunft mehr. Als Sommerwein erwies sich heute mittag der Müller-Thurgau 2002 vom ebenfalls fränkischen Weingut Weltner überraschend gut trinkbar (ging runter wie Saft) - mir missfällt sonst diese Süffigkeit und Oberflächlichkeit von M-T (Rebsorte für Nicht-Weintrinker), aber bei Weltner nichts davon - ein zarter und dennoch aromatischer Frühlingsstrauss von Aromen, ich habe noch keinen besseren M-T getrunken (wobei zugegebenermassen irgendwann nach dem dritten Glas dann doch das Bedürfnis nach Riesling durchschlägt).
      hornwatz, der Buhl-Kabinett 2002 steht auch auf meiner "watch-list" - kostet hier im Weinhandel 8 €, ist er das wert?
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 23:22:27
      Beitrag Nr. 240 ()
      Hallo,

      Frohnau, Wirsching schätze ich als sehr zuverlässigen Erzeuger. Dessen Preise waren vor 10-15 Jahren deutlich zu hoch, aber inzwischen haben sie ein vernünftiges Level erreicht.
      Weltner kenne ich leider noch nicht. Im letzten Sommer hätte ich beinahe in Rödelsee Station gemacht, aber die Wahl fiel dann zufälligerweise doch auf Roth.

      Deine Frage ist schwer zu beantworten. Ich würde aber tendenziell eher NEIN sagen. Im 8-Euro-Bereich gibt es eine Reihe von deutschen Weinen, die dichter, ausdrucksvoller und damit interessanter sind.

      Die Weine von der Hahnmühle sind inzwischen angekommen. Frohnau, dieser Betrieb müßte eigentlich auch auf deiner Liste stehen, denn er bietet einige interessant scheinende Weine unterhalb der 5-Euro-Grenze an.

      Eine "Alisencia"-Spätlese habe ich neugierige Nase gestern aufgemacht. Doch das war wirklich glatte Babymord. Die "Alisencia" 02 erwies sich als hefig und völlig unentwickelt. Hofschusters je nach Verkostungszeitpunkt unterschiedliche Notitzen ((80/88) beim vorhergehenden Jahrgang dieses Weins passen da ins Bild.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 23:45:56
      Beitrag Nr. 241 ()
      Jörg, sorry, deine Mail habe ich gerade erst bemerkt. Der 01er Röttgen ist nach meinem Eindruck ein richtig großer Riesling zu einem vergleichsweise erträglichen Preis. Etwas Eindrucksvolleres dürfte im trocken-halbtrockenen Weißweinbereich kaum zu finden sein.

      Hofschusters Prognose habe ich ja schon bei wein-plus angezweifelt. Überhaupt stehe ich dem ganzen Verschlußphasen-Gedöns nach wie vor zwar nicht völlig ungläubig, aber skeptisch gegenüber. Jörg, Ekonti, HHanseat, Christian, DUSMG und alle anderen - gibt es da eurerseits Erfahrungen im WEISSWEINBEREICH?.

      Meine bisherigen Begegnungen mit H-Ls Röttgen aus verschiedenen Jahrgängen münden in einem ketzerischen Statement: Eher JUNG trinken!

      Jörg, kaufe lieber nicht zu viel von diesem auch für mich genialen Stoff nach:D..... In drei Jahren schmeckt der nur noch halb so spannend....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 11:20:17
      Beitrag Nr. 242 ()
      Hallo Bernd,

      Eine Verschlußphase im Sinne von das, der Wein kurz nach der Abfüllung genial schmeckt, plötzlich sich in eine untrinkbare Phase begibt um dann wie die Phönix aus der Asche wieder aufzustehen, habe ich persönlich noch nicht erlebt.

      Ich kenne eigentlich nur die Beispiele in dem der Wein von Anfang an sich sehr verschlossen präsentiert, um dann nach 1-2 Jahre langsame seine Aromen zu offenbaren.

      Das die H-Ls Röttgen nicht altern können kann ich mangels Erfahrung nicht bestätigen bzw. hatte schon positive sowie negative Erlebnisse. Der 97er Röttgen präsentiert sich in einen hervorragenden Zustand - kräftige Säure, schöne Sekundäraromen, klar die Frucht ist weitestgehend verschwunden, aber das wird jedem Wein nach einer gewissen Zeit widerfahren. Da heißt es wie immer – Geschmackssache. Der 96er Röttgen dagegen, kaum noch zu trinken. Ich vermute das es stark am Jahrgang hängen wird. Sollte die bisherige Tendenz des Jahrgang 2002 anhalten, könnte es auch für H-L bedeutet, das die Weine früh zugänglich sein werden und dafür schnell abbauen werden. Der 2000er Röttgen, glaube ich, ist hier für ein gutes Beispiel.

      Bernd, nachkaufen wollte ich ohnehin nicht viel, dachte so an zwei Flaschen um die Prognose von Sam testen zu können. Ansonsten werden meine drei Flaschen 2004-2006 getrunken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 11:33:24
      Beitrag Nr. 243 ()
      Moin,

      Hornwatz, schließe mich zum Thema Verschlussphase Scandi an...übrigens haben mir die Sauer-Weine bisher so mit am besten aus Franken geschmeckt.

      Gestern abend lag die 99er Spätlese von Herrenberg im Glas, fand ihn noch recht frisch, das Süß-Säurespiel stimmte und hier zeigt sich, daß prägnante Säuren auch ihren Vorteil haben.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 11:56:27
      Beitrag Nr. 244 ()
      Hallo Ekonti,

      schön zuhören das die 99er Spätlesen noch auf der Höhe sind, hab` mir die 2001er gekauft und möchte mind. noch 1-2 Jahre warten bevor ich die erste Flasche öffne. Bis dahin werde ich mal in den kommenden Wochen meine erste Flasche von der 99er Auslese Nr. 3 probieren.:lick:

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 14:48:15
      Beitrag Nr. 245 ()
      hallo bernd,
      schau bitte mal in deine w:o-mailbox !!!!
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 17:50:56
      Beitrag Nr. 246 ()
      Bernd,
      zum Thema Verschlussphase bei Weisswein gebe ich Jörg vollkommen recht. Das Verschlussphasen-Phänomen kenne ich nur von Rotwein. Bei mir bleiben nur Sauternes und Eisweine länger liegen. Trockene Weisse sind spätestens nach 3-4 Jahren ausgetrunken.

      Gestern probiert: 97er Ch. Lanessan und aus dem gleichen Jahr der Ch. Poujeaux. 97 war ja kein besonderes Jahr, deshalb sollen die wohl besser nicht zu lange aufbewahrt werden. Der Lanessan ist nach ein wenig Belüftung sehr lecker und reif. Kann weg. Da ich ihn auch aus anderen Jahrgängen kenne glaube ich nicht, dass der noch besser wird. Dagegen der Poujeaux noch ein wenig kratzig und verschlossen. Braucht noch etwas Zeit.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:10:58
      Beitrag Nr. 247 ()
      Moin,

      Scandi, da wünsche ich wohligen Genuss.

      Meikel, habe noch 1997er Chateau L`Enclos/Pomerol und 1997er Chateau Leoville Poyferre/Saint Julien, was sagt der Kenner dazu, austrinken?

      PS: Hallo Schnübbel, lang ist es her...:)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:29:48
      Beitrag Nr. 248 ()
      Nabend,

      komisch, komisch....auch ich erlebe diese berühmte, immer wieder durch Foren und Fachgespräche geisternde "Verschlußphase" beim Weißwein nur in der von Jörg beschriebenen Form.

      Und obwohl mir Steffen Christmann auf der Prowein versichert hat, jeder bessere trockene Weißwein würde sich irgendwann verschließen, bin ich inzwischen geneigt, daß Ganze weitgehend für eine moderne Legende zu halten. Christmanns 00er Idig ist momentan jedenfalls alles andere als verschlossen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 18:38:53
      Beitrag Nr. 249 ()
      N`abend,
      ekonti: den L`Enclos kenne ich gar nicht. Johnson meint, man könne ihn schon schon trinken, aber auch noch ein wenig warten.
      Normalerweise reift Leoville-Poyferre etwas länger. Meine mich erinnern zu können, dass die in 96 neue Keller eingerichtet haben und seitdem auch einen neuen Kellermeister haben. Demzufolge müsste der 97er der erste `neue` Wein sein. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Da hilft wahrscheinlich nur probieren.
      Grüsse
      Meikel
      PS: Habe mir vorgenommen, mir am Wochenende einen 89er Pavillon Rouge zu gönnen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 22:54:22
      Beitrag Nr. 250 ()
      Nabend,

      Vorurteile begleiten uns durchs ganze Leben. Man sollte sie möglichst vermeiden, doch wer kann sich davon freisprechen. Bei mir ist es der Rose oder auch Weißherbst genannt, nur sehr selten wird er überhaupt probiert, geschweige jemals gekauft.

      Da bracht meine Frau im vergangenen Dezember eine Flasche Wein von der Arbeit mit, ein sogenanntes Weihnachtsgeschenk sollte es sein, leider trink meine Frau kein Wein. So mit wurde das Geschenk an mich weitergereicht, mit erschrecken laß ich die Worte Portugieser und Weißherbst auf dem Etikett, da gab`s nur ein Ausweg, ab in den Küchenschrank bis sich jemand zum weiterschenken findet.

      Heute zum Grillabend mit der Frau waren mir die Reste vom Röttgen zu Schade als Essensbegleiter, also Vorurteile abbauen und die Flasche Weißherbst aufgezogen, was hatte ich schon zu verlieren. Er würde doch sowieso im Ausguß landen.

      Nichts da - schöne Lachsfarbe, dezente Kirsche in der Nase sowie im Mund, spritzige Säure, sauber gemacht, süffig, nichts zum philosophieren, wässeriger Abgang, unkompliziert, eher kurz der Abgang. So ca. 75 Punkte habe ich notiert.

      Sicherlich werde ich mich jetzt nicht auf die Suche nach dem besten Weißherbst begeben, dennoch weiß ich jetzt, das es trinkbare Vertreter dieses Ausbaustils gibt. Und mal probieren kann ja nie schaden. Siehste, wieder was gelernt.

      Ohhhhhh:eek: :eek: , bald hätte ich es vergessen, erwähnter Wein ist der, 2001er Portugieser Weißherbst QbA Trocken vom Abfüller?/Weingut? Holger Stutzmann:confused: .
      Bestimmt irgend so ein Aldi-Wein mit dem ich mich jetzt geoutet habe.:D

      Schönen Abend noch,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 00:41:56
      Beitrag Nr. 251 ()
      Nabend,


      Jörg, ich gehöre ganz offengestanden ebenfalls zu den Rosé-Verächtern. Wobei man zum Grillabend sicherlich Schlimmeres genießen kann als einen ordentlichen Rosé oder Weißherbst.
      Der beste jemals von mir getrunkene Vertreter seiner Zunft ist der "Les Galets Rosés" vom Chateau Mourgues du Grés (Costieres de Nimes). Ein feiner, auch von Parker:D recht hoch bewerterer Stoff, den man bei der Weinzeche käuflich erwerben kann.

      Ich hatte heute sehr netten Besuch von Schnübbel. Geöffnet wurde ein Oestricher Doosberg** 01 von Peter Jakob Kühn. Ein charaktervoller, sehr mineralischer Riesling auf hohem Niveau (88-89 Hornwatzpunkte). - Ich bin äußerst gespannt auf die laut K&U gänzlich anders vinifizierten 02er von Kühn. Wenn diese Weine noch viel besser als die 01er werden
      sollten, dürften sie das Himmelsgewölbe zu sprengen drohen....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 09:54:51
      Beitrag Nr. 252 ()
      Moin,

      Meikel, dank für den Hinweis, ich werde den Dir unbekannten Bordeaux einfach öffnen.

      Die alljährliche Rosé-Diskussion ist wieder eingeleitet;) :)...mir gefällt ein feiner Rosé an den warmen Tagen hervorragend, ob nun ein zarter Weissherbst oder ein eleganter Sancerre, dabei mache ich mir aber keine großen Gedanken über Vinifizierung, detailierte Beobachtung usw., sondern trinke das Zeug nur.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 10:49:30
      Beitrag Nr. 253 ()
      Hallo Bernd,

      ich finde es begrüßenswert das die Weine von Kühn nun auch bei K&U im Sortiment sind. Es freut mich vor allem für die sympathische Familie Kühn. Besonders interessant dieser K&U-Wein, obwohl da vermutlich viel Marketing hintersteckt. Ich glaube ihn sogar im November als Fassprobe im Glas gehabt zuhaben, eine Potentialbewertung traue ich mir nicht zu. Der Wein war absolut unfertig, hochkonzentrierte Zitronenaromen und natürlich jede Menge Hefe.

      Habt ihr das gleiche Problem, die Wunschliste wird immer länger und die Erkenntnis steigt das man gezwungen wird auf irgend etwas zu verzichten?:(

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 22:14:27
      Beitrag Nr. 254 ()
      Nabend,

      Jörg, ja, natürlich habe ich das gleiche Problem, und ich fürchte, daß das bei mir mit den Jahren immer schlimmer werden wird. Denn an den alten Favoriten hänge ich doch sehr, mit Laible, H-L, Herrenberg, Van Volxem etc. sind große Emotionen und Erinnerungen verknüpft...von denen müssen auch dieses Jahr wieder Weine her! Und andererseits will man natürlich Neuland entdecken - und auch da entstehen dann wieder emotionale Bezüge....und mit der Zeit schleppt man dann einen Rattenschwanz von zu berücksichtigenden Erzeugern hinter sich her! Eine richtige Lösung für dieses Dilemma ist in meinem Fall momentan nicht in Sicht.

      Im Glas befindet sich der einfache "Oestricher" Riesling QbA 02 von Kühn, gerade frisch eingetroffen (K&U war diesmal sehr schnell, aber auch entsprechend ungenau - zwei falsche Flaschen lagen im Paket). Ganz nett, der Wein, unaufdringliche Mirabelle, etwas Zitrus, etwas Mineralität, sehr ausgewogen und seinen Preis in jedem Fall wert. An die "Basisrieslinge" von Van Volxem und H-L kommt er aber nicht annähernd heran. 83-84 Hornwatzpunkte.

      Möglicherweise tue ich diesem sofort ungeduldig aufgerissenen Stoff (der sich im übrigen viel entwickelter zeigt als die "Alisencia" der Hahnmühle) jetzt Unrecht.....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 22:54:23
      Beitrag Nr. 255 ()
      Hallo Bernd,

      Perfekt geschildert. Genau das ist das Problem. Der Rattenschwanz wird immer länger, und irgendwann stößt man an seine Grenzen. Eine Lösung habe ich auch nicht. Hoffe wöchentlich auf den Sechser im Lotto. Yes, keep dreaming.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 22:29:02
      Beitrag Nr. 256 ()
      Guten Abend,

      die hochsommerlichen Temperaturen verändern ruck-zuck meinen Weingeschmack und lassen die Neugier auf Sommerwein wachsen – also einen erfrischenden, eher sehr als ziemlich trockenen, gerne herben oder säurebetonten Wein im QbA- oder Kabinettbereich, natürlich Riesling. Meine beiden ersten Versuche – die Literweine von Markus Schneider (sehr ehrgeiziges Mittelhardt-Weingut mit hohem Lob für seinen Spitzenriesling 2001, mit viel Publicity durch die Vermarktungsgemeinschaft mit 2 anderen Jungwinzern, Hensel und Castel-Peter, in Berlin an einen Weinhändler gebunden, der Privatbelieferung ab Weingut aussschliesst) und Wittmann 2002 boten Weine von „gastronomischen Zuschnitt“ (die Formulierung habe ich in einer Weinkritik gelesen und finde sie sehr zutreffend für viele „gemachte“ Weine – süffig, schmeckbare Restsüsse von vermutlich 7,8 gr Restzucker und einigermassen rund, vor allem gefällig, ohne jeden eigenen Charakter, absatzfördernder mainstream, austauschbar und ab dem 2. Glas einfach nur langweilig, insofern mit 5 bzw. 7 € im Weinhandel auch nicht günstig – ich habe ja Verständnis für die Nachfrage nach leicht verständlichen Schoppenweinen für Anfänger, die gg. dem offenen Pinot Grigio oder Sauvignon mithalten können, nur ist das halt nicht mein Geschmack oder die Ebene, auf der Weine reizvoll sein können, also Schwamm drüber). Um so erfreulicher der 3. Wein im Handel, ein 0,7 l-QbA ohne Lagenbezeichnung von Bassermann-Jordan – ein Musterexemplar eines leicht würzigen, jung-bizzelnden, schön trockenen und mit den typischen Bassermann-Rotfrucht-Ton versehenen Rieslings, solch eine Flasche ist zügig geleert und bereitet viel Vergnügen bis zum Schluss.
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 23:05:31
      Beitrag Nr. 257 ()
      Nabend,

      Frohnau, interessant, daß gerade Bassermann-Jordan einen schönen QbA auf die Flasche gebracht hat. Diesem Gut hätte ich (zugegebenermaßen rein aus dem Bauch heraus) nicht unbedingt die dollsten Basisqualitäten zugetraut.

      Bei mir gabs den Saarriesling 01 von Van Volxem, der sich wieder einmal als absolute Bank im gemäßigt halbtrockenen Bereich erwies. Für 6,90 Euro ein mundfüllender Stoff, der auch bei meinen Eltern, die zu Besuch auf die Terrasse gekommen waren, großen Anklang fand. Von diesem Wein werde ich die 2002er Ausgabe mit Sicherheit nicht verpassen. Soviel Steillagen-Power fürs Geld bekommt man woanders kaum.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 22:21:39
      Beitrag Nr. 258 ()
      Moin,

      naja, auch nicht gerade viel los hier.:p

      Frohnaus Weinempfehlung kommt schon hin.
      Mein Korkenzieher gönnte sich heute den Qualitätskorken vom 98er Geheimrat J, dieser Cuvée aus 3 Rieslinglagen.
      Er ist etwas gefälliger geworden, zitronige Art macht sich breit, ganz leiter Tertiär rollt von hinten heran, doch das Primäre ist noch richtig präsent. In dieser Form zu teuer, kann der Wein aber nichts für.;)

      gruss ekonti:)
      http://www.rettet-stpauli.de
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 00:54:34
      Beitrag Nr. 259 ()
      Moin,

      ich habe leider massive Probleme mit meinem Internetzugang. Am Sonntag fing der Ärger an, welcher nach zwei Tagen, an denen es unerklärlichweise wie durch Zauberhand wieder funktioniert hat, heute abend seine Fortsetzung fand. Trotz DSL-Zugang komme ich nur noch analog ins Netz.

      Ekonti, den Geheimrat "J" fand ich auch im weniger reifen Zustand schon zu teuer....

      Heute abend gabs nach der Quintettprobe eine trockene Göttelmann-Selection 01. Ein wirklich feiner Wein mit der typischen Nahe-Mineralik. Wie schon gesagt sehe ich persönlich Göttelmann in 2001 leicht vor Mathern.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 22:01:29
      Beitrag Nr. 260 ()
      Moin,

      Hornwatz, ja, so isses, der Geheimrat J ist einfach preislich zu hoch angesiedelt.
      Doch mit vielen Weinen habe ich Mitleid, nur weil ihr Hausherr einen Preis ausruft, den der Wein niemals für sich in Anspruch nehmen würde, wird der Tropfen abqualifiziert. Ja, ich weiß, klingt wie im Märchen, doch ich sehe es so. Wenn ihr versteht, was ich meine...:eek:

      Kennt hier jemand Christoph Herpfer aus Franken, Mitglied der Erzeugergemeinschaft Winzerverein Frankonia?
      Im Glas liegt gerade ein trockener Silvaner 2002 aus der Lage Sulzfelder Maustal. Im ersten Moment trinkbar, allerdings nichts besonderes und eher gefällig, wenn ich da an die Geschütze von z.B. Wirsching denke.

      gruss ekonti:)
      http://www.rettet-stpauli.de
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 22:25:46
      Beitrag Nr. 261 ()
      Nabend,

      Ekonti, ich kann ansatzweise nachvollziehen, was du meinst, aber meine Art des Denkens ist das nicht. In meiner "Branche" gibt es auch einige, die ihre Produkte überteuert anbieten, und wenn bei denen keiner kauft, geschieht ihnen meiner Meinung nach kein großes Unrecht...

      Herpfer ist mir absolut kein Begriff. Wie bist du auf diesen Erzeuger gestoßen?

      Ich habe heute meine 1. Flasche von Kühns Erstem Gewächs aus dem Doosberg 01 geöffnet. Kein Riese an Körper und Volumen, sondern von eher schlanker Statur und zurückgehaltener Kraft. Aber ein spannender Riesling auf jeden Fall, geprägt von der typischen Doosberg-Mineralität. Allerdings ist der Unterschied zum neulich getrunkenen Doosberg** nicht soo groß, wenn ich mich richtig erinnere.

      Ich bin sehr gespannt auf Kühns 2002er Sonderproduktion für K&U, aber mit dem Öffnen dieses doch noch extrem jungen Weines warte selbst ich noch etwas zu.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 23:32:53
      Beitrag Nr. 262 ()
      Hallo Weinliebhaber,

      wann hatten wir uns in Niederheimbach getroffen ?
      Muß so drei Jahre her sein, oder ?
      Damals entstand aus einer Weinlaune heraus die domain
      www.korkschmecker.de.
      In Kürze dürfte ich die nächste Jahresrechnung für die
      Domain erhalten, Zeit mal wieder drüber nachzudenken.
      Nachdem ich seit der Weinlaune damals nicht viel weiter gekommen bin, dürfte ich auch in den kommenden Jahren nicht weiterkommen.
      Wenn also jemand von den 50ern Interesse an der Domain hat, würde ich sie abgeben bzw übertragen, damit sie nicht
      verlorengeht, wenn ich sie einfach so abmelde.

      Wer Interesse hat, kann sich ja bei mir per privater email melden forticus@web.de

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 20:51:58
      Beitrag Nr. 263 ()
      Nabend,

      grüß dich, Forticus! Sorry, aber aus verschiedensten Gründen möchte ich momentan keine eigene wie auch immer geartete Website betreiben. Vielleicht findet sich ja ein anderer....

      Gestern gabs nach dem Kühn noch einen Schluck von einer 00er Riesling-Spätlese aus dem Hause Glaser-Himmelstoß, Lage Dettelbacher Berg-Rondell.
      Der Wein war noch bestens in Schuß und zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Mit seiner recht üppigen Frucht (Exotik) war er ganz lecker zu trinken. Hofschuster gab ihm damals 81 Punkte, ich würde ihn heute bei 86 sehen. Allerdings frage ich mich, wie man bei einer Spätlese mit Restsüße auf 13 Umdrehungen (die aber nicht vorschmeckten) kommen kann...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 21:05:35
      Beitrag Nr. 264 ()
      Moin,

      Hornwatz, von Glaser-Himmelstoß möchte ich auch unbedingt nocht etwas trinken.
      Noch mal zu dem wirren von mir ausgerufenen Gedanken, mit dem Verkäufer soll niemand Mitleid haben, sondern nur mit dem Wein, der eigentlich günstiger sein müsste und aufgrund seiner Qualität in die Hände der Vebraucher gehört!
      Dieser Herpfer reicht mir heute auch schon wieder, auch wenn er günstig ist, so habe ich keine rechte Freude daran. Im Gegenzug wurde schnell ein 97er L`Enclos aus dem Pomerol geöffnet.

      Forticus, herzlichen Dank für das Angebot, aber ich habe schon drei Weinseiten gesichert, das reicht mir.
      Mache doch eine Visitenkarte daraus, dann kostet sie nur 3 Euro im Jahr.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 21:45:02
      Beitrag Nr. 265 ()
      Nabend,

      Ekonti, eine Flasche Glaser-Himmelstoß habe ich noch, nämlich den 00er Grauburgunder "Denker", den ich als sehr erfreulich in Erinnerung habe.

      Gerade probiere ich es noch mal mit einer Attacke gegen meine Scheuklappigkeit und trinke einen italienischen Roten, nämlich den bei K&U erstandenen "Castel del Monte". Heißt wie ein Supermarktswein, sieht so aus und schmeckt auch ein wenig so. Wenig Bukett, etwas dünnlich, lila-rot, könnte auch ein ganz erträglicher Dornfelder sein. Wobei sich die "italienische" Säüre erfreulichermaßen in Grenzen hält. Aber den muß ich nicht noch mal haben, auch nicht zu dem bescheidenen Preis von guten 5 Euro. Mal schauen, ich glaube, ich habe noch einen "Schieferterrassen" kaltgestellt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 21:56:06
      Beitrag Nr. 266 ()
      Hornwatz, bei den Italienern sollte man preislich höher greifen, so ab 15 Euro, ich unternehme die Monate einen weiteren Versuch, mich durch einige bekannte Häuser zu trinken.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 22:01:27
      Beitrag Nr. 267 ()
      Moin,

      bin gerade mal wieder LH geflogen und habe den Riesling probiert:

      Kesselstatt (oder so) Riesling Tradition Classic 2001
      Mosel Saar Ruwer

      Schmeckte irgendwie nach Restsuesse, er war auch ziemlich lauwarm. Hat mich nicht vom Hocker gehauen. Der Rotwein war auch nicht besser, ein Dornfelder, den Produzenten konnte ich beim Vorbeirauschen des Trolleys nicht erkennen :rolleyes:

      Kennt den jemand ?

      Ab jetzt oefter
      Christian
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 22:04:09
      Beitrag Nr. 268 ()
      Sagt mir auch nichts, Christian, die LH hat schon obskure Auswahlkriterien.

      Der Bordeaux im Glas ist nicht übel, allerdings keine 25 Euro wert. Das übliche Problem, die Erwartungshaltung ist hoch.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 22:21:58
      Beitrag Nr. 269 ()
      Nabend,

      Ekonti, ja, schon klar, daß man eigentlich mehr investieren muß, aber ich bn davon ausgegangen, daß Kössler bestimmte Mindestmaßstäbe hat. Hier sein Text zum Wein:

      "In "Castel del Monte" weht ständiger warmer Wind, der den Trauben faszinierende Aromen abringt: reife Waldbeeren vermischen sich mit Sommerkräutern, weißem Pfeffer und rauchigen Tabak- und Ledernoten. Der Wein ist nicht schwer oder kopflastig, sondern beschwingt, fröhlich, transparent und anspruchsvoll zugleich. Ein italienischer Rotwein, der anders ist und Eigenart besitzt. In diesem saftig unbeschwerten leckeren Rotwein dominiert mit 80 % die Uva di Troia, ergänzt durch 20 % Aglianico, die für Saft, Stoff und Süße im Wein verantwortlich ist. Der Preis? Eine Sensation!"

      Sooo schlecht ist er auch letzlich nicht. Ich fürchte, ich bin für Italien noch lange verloren.

      Christian, Reichsgraf von Kesselstadt ist ein großer und durchaus renommierter M-S-R-Betrieb, der inzwischen zum Reh-Konzern gehört. Die Weine sind sicherlich nicht ganz verkehrt, aber überteuert. Ich hatte mal vor Jahren einen davon im Glas, der mich nicht sonderlich begeistern konnte.

      Viel Freude macht mir mal wieder der "Schieferterrassen". Die kräftige Mineralik und die durch den oxidativen Stil erreichte Weichheit der Löwensteinschen Rieslinge begeistert mich einfach. Auch von den 2002ern werde ich wieder etwas bunkern. Christian und Ekonti, habt ihr den 01er "Schieferterrassen" schon mal probiert?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 22:27:34
      Beitrag Nr. 270 ()
      Hornwatz, wenn probiert, dann nur bei Dir.

      Ich klinke mich jetzt aus, sonst laber ich nur noch daher...:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.06.03 22:17:02
      Beitrag Nr. 271 ()
      Nabend,

      gerade habe ich Kellers trockene 00er Spätlese aus dem Hubacker zwischen. Ein Riesling, der gut zu den sommerlichen Temperaturen paßt, aber spontan eher etwas einfach wirkt. Sauber und mit belebender Säure ausgestattet wäre er als Gutsriesling nicht zu verachten, aber als Spätlese für über 10 Euro? 82-83 Punkte bekommt der höchstens bei mir.

      Ich klicke Hofschusters Führer an und finde dort folgende Notiz:

      "24.10.2001 80 Punkte

      Sehr jugendlicher Apfel-Pfirsichduft. Klare, geradlinige Frucht, schlank, feingliedrige Säure, noch etwas hefig am Gaumen, mineralische Spuren im Hintergrund, ordentlicher Abgang.

      Bis 2002."

      Das kommt gut hin, auch wenn der Wein jetzt nicht mehr hefig wirkt. Die Altersprognose ist allerdings zu vorsichtig. Auch jetzt macht diese Spätlese noch einen absolut frischen Eindruck.

      Beste Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 13:28:16
      Beitrag Nr. 272 ()
      Hallo,

      Ich habe heute meine 1. Flasche von Kühns Erstem Gewächs aus dem Doosberg 01 geöffnet. Kein Riese an Körper und Volumen, sondern von eher schlanker Statur und zurückgehaltener Kraft. Aber ein spannender Riesling auf jeden Fall, geprägt von der typischen Doosberg-Mineralität. Allerdings ist der Unterschied zum neulich getrunkenen Doosberg** nicht soo groß, wenn ich mich richtig erinnere.

      Einspruch zum Ersten Gewächs von Kühn: Nach dem gestern der erste Versuch scheiterte einen vernünftigen Wein ins Glas zu bekommen (letzte Flache vom 00er Riesling "SL" von Laible korkte), wurden die drei Trauben von Kühn geöffnet. Ich würde ihn schon als großen Wein bezeichnen, ca. 90 Punkte, vielleicht kein Wein mit Weltklasseformat aber schon überdurchschnittlich gut. Und keine Spur von schlank, schöne Komplexität am Gaumen, harmonisch und weich. Vielleicht liegt es daran das Weine dieses Formats oft zu kühl getrunken werden, schätze mal aus dem Bauch heraus, das bei 14-15°C die Aromen im Wein besser zur Geltung kommen. Bringt natürlich nichts wenn der Wein nicht über die Extrakte bzw. Körper verfügt.

      Dazu muss ich noch anmerken, das ich den Wein aus einer halben Flasche (0,375l) getrunken habe. Möglich das die Riefe schon ein Schritt weiter ist. Für mich also, bietet das Erste Gewächs eine spürbare Steigerung zur zwei Trauben Spätlese.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 14:28:58
      Beitrag Nr. 273 ()
      Hallo,

      Eine Woche im sonnigen Baden (Hausach, ca. 30 Km südlich von Offenburg) ist leider schon wieder vorbei. So wie ich die Resonanz hier im Thread einschätze, wird es wohl in gesamt Deutschland sehr schön gewesen sein.

      Aber mal kurz zu den wenigen besuchten Winzer:

      Ganz oben auf der Liste stand das Weingut Andreas Laible, freundlich empfangen wurde ich von einen der Söhne und dann betreut von Frau Laible. Die Kollektion 2002 kann man als durchgängig gelungen bezeichnen, keinen Ausreißer nach unten.

      Zwei trockene Kabinette (05/03 u. 06/03) gibt es in diesem Jahr, beide sehr gut. Empfehlen würde ich den etwas teueren Kab. tr. 06 für 8.50 Euro, der Wein verfügt über etwas mehr Substanz. Es handelt sich um eine abgestufte "kleine" Spätlese. Der 05 präsentiert sich im Moment von der fruchtigen Seite wobei der 06 die Mineralität etwas mehr im Vordergrund steht.

      Die Spätlese trocken "alte Reben" hat mich in diesem Jahr nicht so begeistert. Kann natürlich daran liegen das, so wie alle Weine, die Abfüllung erst vor wenigen Tagen stattgefunden hat. Wirkte sehr verschlossen.

      Die Spätlese "SL" - druckvoll und jetzt erstaunlich zugänglich. Eine gute alternative zum Achat.

      Der Achat - mineralisch und sehr verschlossen. Man spürt aber deutlich das hier mehr dahinter steckt. Eine abgestufte Auslese.

      Die Burgundersorten konnte mich bei Laible nicht so überzeugen, probiert habe ich die Sp. tr. WB und GB, beide gut so knapp unter 85 Punkte.

      Sehr interessant der Vergleich, Traminer und Gewürztraminer Sp. tr.. Der Traminer wirkt breiter und süßer, hat auch weniger Säure. Die würzigen Aromen kommen eher dezent daher. Genaues Gegenteil der GT, deutliche Würze und Rosen aber nicht so aufdringlich wie in den vergangenen Jahren. Höhere Säure, wirkt trocken. Der GT tr. stand eigentlich noch gar nicht auf der Preisliste, die zuvorkommende Frau Laibe etikettierte mal eben schnell drei Flasche. Sehr nett. Ein toller Besuch, da habe ich der Frau Laible im vergangenen Jahr unrecht getan.

      Weiter ging es mit meiner laiblischen Lieblingssorte, Scheurebe tr.. Wieder mal grandios, intensive Scheureben Typizität, guten Körper. Eine Steigerung zum Kab. tr. vom letztem Jahr, nicht ganz klar ob er an die 2000er Sp. tr.
      rann kommt.

      Der restsüße Scheurebe Sp. ebenfalls empfehlenswert, aber so richtig vom Hocker gehauen hat mich die Scheurebe BA - eine abgestufte TBA - noch nicht im Verkauf. Die Probe war schon seit 8 Wochen geöffnet und trotzdem, ein Wein der mich absolut begeistert. Der Preis stand noch nicht fest, soll aber um die 20 Euro werden. Ein Schnäppchen.

      ... es folgen noch drei kurz Besuche bei der WB Durbach, Schloss Staufenberg, und Weingut Schloss Neuweier.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 15:09:26
      Beitrag Nr. 274 ()
      Hallo,

      Die Besuche der letzte drei Station waren eher kurz, immer mit Frau und Kind im Schlepptau. Nach Laible ging es zur WG Durbach, hatte ich doch im Weinforum über eine Qualitätssteigerung zum letztem Jahr gelesen. Diese kann ich auch bestätigen, nicht überragend aber für eine WG schon ordentlich. Trotzdem lege ich lieber zwei Euro drauf und hole mir einen trockenen Kab. bei Laible. Probiert wurde der trockene Riesling Kab. und Sp. aus dem Plauelrain sowie die GT Sp. tr. aus dem Ölberg. Alle drei gut und sauber gemacht, nur für einen Kauf hat es letztenendes nicht gereicht.

      Weiter ging es zu Schloss Staufenberg mit der Monopollage Schlossberg (Klingelberg)ca. 25 Hektar groß. Der Markgraf von Baden verfügt über zwei Weingüter, von Staufenberg probierte ich die 2002er Riesling Spätlese trocken aus dem Schlossberg (Ertrag 35 hl/h) schöne Frucht und Mineralität. Wurde für 9 Euro gekauft. Die GB Sp. tr. sehr fruchtbetont, schön zu trinken. Zum Schluß noch einen Sauvignon blanc tr. der am Schloss Salm angebaut wird, schöner Terrassenwein, und für 7.60 Euro auch seinen Preis wert. Weitere Infos unter http://markgraf-von-baden.de Ein Besuch lohnt sich schon wegen der tollen Aussicht über den Schlossberg, Plauelrain und Durbach.

      Einige Tage später der Besuch in BB-Neuweier beim Weingut Schloss Neuweier - der aktuelle Jahrgang ist noch nicht abgefüllt, lediglich ein trockene Riesling QBA gab es schon mal. Schöner fruchtbetonter Wein für 6 Euro, der auf weitere Steigerung für die Spätlesen hoffen läßt. Eigentlich wollte ich nur ein paar gut bewerte 2001er probieren - aus dem Neuweier Mauerberg gab es 2001 drei Spätlesen: Eine nicht ganz durchgegorene Variante die bei 6 g/L Restzucker stehen blieb (gestoppt wurde?), schöne Frucht, wirkt auch nicht ganz trocken, mineralisch. Dann der Mauer-Wein, Spätlese tr. mit 3 g/L, Riesling Pur, knochentrocken, sehr mineralisch, wurde eingepackt. Das Goldene Loch, die beste Parzelle aus dem Mauerberg war leider bereits ausverkauft und konnte auch nicht probiert werden. Zum Glück fand ich später am Tag noch eine Flasche in Baden-Baden, der Wein hat kürzlich einen Preis gewonnen so das hiermit geworben wurde und leider auch kräftig im Preis aufgeschlagen wurde. Ab Weingut 15 Euro, ich bezahlte 19.99 Euro. Hätte man eigentlich drauf verzichten müssen, aber wenn man schon mal im Urlaub ist, sieht man es etwas lockerer.

      Dann noch die Sp. tr. aus dem Neuweier Schlossberg (alte Reben) stand dem Mauerwein in nichts nach, weniger trocken und einen Hauch mehr in die fruchtige Richtung. Wollte ich auch mit genommen haben, nur leider passierte hier ein kleines Mißgeschick. Die nette Dame im Verkauf hat wohl meine Bestellung mißverstanden oder falsch gepackt, statt Mauerwein und Schlossberg erhielt ich beide Spätlesen aus dem Mauerberg. Ich habe die Bestellung leider erst Zuhause kontrolliert, shit happens. Auch hier lohnt sich ein Besuch, imposant die Weinberge die man gut mit dem Auto oder zu Fuß bewandern kann. Weitere Infos unter http://www.weingut-schloss-neuweier.de

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 20:05:33
      Beitrag Nr. 275 ()
      Moin!

      Bitte entschuldigt die längere Funkstille bei mir, mich hat in der letzten Woche eine Sommererkältung gepiesackt, daher trank ich auch keinen Wein, und über Pfingsten war ich auf Reisen.

      Am Wochenende konnte ich die ersten 2002er von Emrich-Schönleber probieren, und zwar das Frühlingsplätzchen Kabinett trocken und restsüß. Lecker, aber noch zu jung für eine endgültige Beurteilung. Sehr positiv: E-S ist mit dem aktuellen Jahrgang auf Sythetikkorken (Neocork, wenn ich mich nicht irre. Ein Zweikomponentensystem aus glatter Haut und flexiblem Kern) für die Kabinette umgestiegen. Die QbAs hatten schon als 2001er Kunststoffkorken, allerdings ein anderes System (nur eine Komponente, aufgeschäumter Kunststoff, sitzt sehr fest). Übrigens: die trockene Halenberg Auslese, von Hofschuster mit 94 und GM mit 92 bewertet, ist noch lieferbar.

      Sehr gelungen war auch der Donnerstag, eine Weinhandlung lud zum
      After-Work-Tasting ins noble Hotelbistro am Fleet. Neben Köstlichkeiten der Küche wurden Weine
      von Weegmüller und Ludi (bzw. Axel) Neiss aus der Pfalz vorgestellt. Besonders letztere wußten zu gefallen, bei durchaus günstigen Preisen. Ich möchte mir noch mal die ein oder andere Flasche zu privaten Vergleichen heranziehen, aber meine Neugier ist definitiv geweckt. Hat schon mal jemand Weine von Neiss probiert?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 22:44:53
      Beitrag Nr. 276 ()
      Guten Abend,

      zur Frage nach den Weinen von Axel Neiss aus der Nord-Pfalz: das Weingut ist bei Rindchen sehr präsent - das bedeutet für mich: gut verkäufliche und relativ preisgünstige Weine. Letzeres hat mich natürlich zu einer näheren Beschäftigung mit dem Gut veranlasst - na ja, ich werden nach den 2001er Erfahrungen dort nich mehr unbedingt kaufen. Mit Ausnahme eines ordentlichen Weissburgunders (Spätlese) waren die Weine ziemlich trinkbar und langweilig zugleich - also Mittelmass, dessen Verbreitung immer mehr voranschreitet. Das sage ich mit einem Unterton der Resignation angesichts mittlerweile ziemlich viel probierter 2002er Weine, die alle zwar nicht schlecht schmecken, aber mir die Freude am Wein (und dessen Kundgabe in diesem Forum) ziemlich vergällen. Zitrusfrucht und Kaltgäraromen allerorten, nicht originelles und bei denen , die 2001 gut schmeckten, spürbare Preisanhebungen. Mich beschleicht darob Ratlosigeit.
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 16:21:00
      Beitrag Nr. 277 ()
      Moin,

      auch von mir nichts Neues.

      Neiss noch nie getrunken.
      Laible noch nicht bestellt (vielen Dank für die ersten Einschätzungen).
      Selbst einige Reste vernichtet, z.B. die Premium-Cuvee einer Genossenschaft aus der Cotes Ventoux.

      Habe mir erstmal ein Riesenpaket an italienischen Weissweinen bestellt.
      Lecker war Chateau Thieuly (in etwa...), saftiger Bordeaux-Weisser.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 19:44:52
      Beitrag Nr. 278 ()
      Hallo Ekonti,

      wenn es schon zum Thema Wein nichts mehr zu sagen gibt, wie sieht es den mit dem Fußball aus. Hab` heute bei Maischberger (N-TV) ein Interview mit dem Pauli-Präsidenten gesehen, ist denn St. Pauli nun endgültig gerettet? Bekommen sie die Lizenz für die dritte Liga? Es würde mich freuen, und sehr lobenswert was dort als Geldsammelaktion alles auf die Beine gestellt wurde.

      Ekonti, ich wette Du bist auch ein "Retter"?

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Leider hat mich auch die Sommergrippe erwischt, aber hoffe auf Besserung für die Ortenau-Probe am Wochenende.
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 22:11:32
      Beitrag Nr. 279 ()
      Moin,

      Scandi, ich habe ja die letzten Tage schon den Fußballthread mit Infos zugemüllt.:cool: Natürlich bin ich auch ein Retter;), doch wer sich zwischen Altona, Elbe und St. Pauli bewegt, sieht laufend irgendjemanden mit dem Retter-T-Shirt rumlaufen (habe es mir nicht gekauft, sondern gleich Bares gespendet). Lizenz ist gesichert, und darum ging es.

      Merkwürdig, momentan habe ich nicht die richtige Lust, neue Weine zu probieren, waren ja schon einige in diesem Jahr, zudem vergesse ich jeden Tag, rechtzeitig den Weisswein kaltzulegen, so daß mal wieder ein kräftiger Südfranzose im Glas weilt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 13:28:24
      Beitrag Nr. 280 ()
      Hallo,

      zurück zum Thema Wein mit einer Frage:
      Ende des Monats wird es bei einem örtlichen Weinhändler eine Probe mit fünf schwäbischen Jungwinzer geben, die sich zusammen getan haben um die Vereinigung "Junges Schwaben" zu gründen. Im Einzelnen sind es:

      Hans Hengerer , Weingut Kistenmacher Hengerer
      Jürgen Zipf, Weingut Zipf
      Rainer Wachtstetter, Weingut Wachstetter
      Svben Ellwanger, Weingut Ellwanger
      Jochen Beurer, Weingut Beurer

      Bis auf Beurer, dessen Weine ich noch nie probierte, kenne ich kein dieser Betriebe. Wie sieht es mit euch aus? Habt ihr ein Tipp für mich?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 13:35:37
      Beitrag Nr. 281 ()
      Hallo Ekonti,

      freut mich für den sympathischen FC St. Pauli das die Rettung erfolgreich war, und der Wiederaufstieg dürfte mit dem Umfeld über kurz oder lang kein Problem darstellen.

      Und beim Weißwein zahlt es sich aus einen Weinklimaschrank zuhaben, da wird nur die Wahl zur Qual. Mein Schnupfen ist auch schon besser, und die "Qual" hat bereits begonnen.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 22:40:53
      Beitrag Nr. 282 ()
      N`Abend!

      Frohnau, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Ich werde mir auf jeden Fall noch einmal Probeflaschen besorgen, bevor ich im größeren Maßstab zuschlage...

      Berichtenswerte Weine: ein sehr schöner Riesling Kabinett, nämlich der 2002er Duttweiler Kalkberg trocken von Bergdolt. Kühler, erfrischender Duft, geprägt von Mineralik, knackig, frisch und sehr angenehm! Dicht, stoffig, bald schon würzig zu nennen, dabei aber dennoch kabinettgemäß leicht. Profitiert durchaus von etwas Belüftung und Erwärmung. Mein erster 2002er, der mir nicht zu jung schmeckt. Der Wein kommt meinem Pfalz-Kabinett-Ideal schon sehr nahe (dort tummeln sich sonst vor allem Mosbacher und mit Abstrichen Buhl) und hat sich eine Bewertung in den hohen Achtzigern verdient. Mein erster Berdolt-Wein, der mich neugierig auf mehr macht. Leider hat es das Weingut bis heute nicht geschafft, mir neben dem Probepaket auch eine Preisliste zu liefern...

      Und dann war da noch der 99er Domaine de Bellivière Coteaux du Loir "L`effraie": tiefes Goldgelb, ungewohnter fleischiger Geruch, leichter Muff (Pilze?). Im Geschmack zunächst etwas dünn und eindimensional, am zweiten Tag dann aber etwas gefälliger. Diffus kräuterig, Zitronenaromen sind auch dabei, aber niemand würde diesen Wein mit einem Riesling verwechseln. Klingt jetzt nicht sehr toll, aber der Wein hatte noch irgendetwas dahinter, daß ich nicht recht fassen konnte... Nicht mein Stil, aber ich denke schon, daß der Wein seine Freunde finden kann. Ich aber scheine mit Chenins nicht zurecht zu kommen. Aber muß ja auch nicht...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 22:56:27
      Beitrag Nr. 283 ()
      Moin,

      HHanseat, Bergdolt, nur die GGs wurden probiert. Reizt bestimmt zu mehr.

      Bruce Springsteen dröhnt noch aus der AOL-Arena in voller Lautstärke auf unseren Balkon, da setze ich mich doch noch auf ein Glas dazu...

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 09:47:33
      Beitrag Nr. 284 ()
      Guten Morgen,

      Bergdolt habe ich zusammen mit Bernd auf der Prowein probiert. Gute, saubere Weine aber so richtig begeistert haben sie mich nicht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 23:09:42
      Beitrag Nr. 285 ()
      Nabend,

      Um den Gaumen für die morgige Ortenau-Probe etwas zu kalibrieren, öffnete ich heute meine erste und letzte Flasche vom 2000er Achat. Gott sei dank, kein Kork. Darüber muss man heutzutage jedes mal froh sein.

      2000er Durbacher Plauelrain
      Riesling Spätlese trocken „Achat“

      13. Juni 2003

      In der Nase vermengen sich Aromen die an Aprikose und Kaffee erinnern. Etwas Reife wird nicht verleugnet,
      auch weich und elegant. Saftige Frucht am Gaumen, überwiegend erkenne ich Zitrone. Dezente Säure, die
      erfrischend wirkt ohne der Harmonie abträglich zusein. Cremig, ein ordentliches Mundgefühl (um mal MK zu
      zitieren = Körper, Druck) wird aufgebaut. Die Eindrücke sind lange am Gaumen wahrnehmbar. Die Nachhaltigkeit setzt sich im Abgang fort. 91 Punkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 20:18:37
      Beitrag Nr. 286 ()
      Hallo zusammen,

      gerade bin ich von einer Woche Franken-Urlaub zurückgekommen.

      Zu euren Postings: Neiss war letztes Jahr anläßlich unserer Pfalzreise unter den Kandidaten für einen Besuch. Aber dann ging es doch in die Südpfalz, so daß ich immer noch keinen Wein dieses Erzeugers getrunken habe.

      Was Bergdolt angeht, hatte ich den selben Eindruck wie Jörg. Die ohne viel Leidenschaft präsentierten Weine wirkten ordentlich, aber sie konnten in mir keinerlei Kaufreflex auslösen. Nicht so mein Stil.

      Jörg, danke für den Ortenaubericht! Nach der heutigen Probe wirds da ja bestimmt noch eine kleine Fortsetzung geben. - Deine Württemberger kenne ich leider allesamt nicht.

      Wenn man eine Woche lang nur Frankenwein getrunken hat (kleiner Bericht folgt noch), sehnt man sich plötzlich nach einem Mosel. Heute läuft es wohl auf Knebels 01er Uhlen QbA hinaus.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 22:24:56
      Beitrag Nr. 287 ()
      Guten Abend,

      scandi, von den jungen Schwaben solltest Du Dir nicht zu viel erwarten - dafür können die jungen Winzer nichts, aber die Gegend kann einfach mit vielen anderen Anbaugebieten in Sachen Riesling für meinen Geschmack nicht mithalten. Eine Ausnahme bei der ProWein (dort waren die Herren vertreten, aber mir ist sonst nichts in Erinnerung geblieben): Hengerers gelber Muskateller (hat dort Familientradition und hätte mich beinahe zur Bestellung eines Kartons veranlasst).

      hornwatz, für mich war die letzte Flasche von Knebels QbA 2001 neulich deutlich über ihren Höhepunkt hinaus. Die Preisanhebung 2002 läßt mich als Kunden für das Weingut ausscheiden.

      Neben all den nicht bemerkenswerten Weinen der vergangenen Wochen doch 2 reizvolle Weine : Der Riesling Liter 2002 von Sascha Montigny aus Laubenheim (untere Nahe) ist sehr gut trinkbar, wohl so wie sein Vorgänger aus 2001, den Hofschuster als ganz ungewöhnlichen Literwein gelobt hatte . Der GM hatte sich gleichfalls sehr positiv über diesen ambitionierten Jungwinzer geäußert, der nur noch Rieslinge und Rote produziert. Der Liter hat das Gewicht einer Auslese (löblich) und schmeckt erfrischend, richtig trocken und kräuterwürzig - gefällt mir besser als bspw. der Nachbar Tesch.
      Vor 2 Jahren war ich von Mosbachers Kabinett-Weinen enttäuscht, habe voriges Jahr nichts probiert und nun den 2002er Guts-Kabinett gekauft (eigentlich nur als Verlegenheitskauf zwecks Umsetzung einer Eintrittskartengutschrift für die morgige Gala grosser Weine in Berlin - eine wohl einzigartige Ballung von Spitzenwinzern aus D,A,F,I , die eine Weinhandlung hierzulande organisieren kann)) Der Mosbacher ist einer der besten Kabinett-Weine, die ich aus der Pfalz getrunken habe: reife Säure, vollkommen ausgewogen in Puncto Zitruston und Mineralik. Schlank und elegant, harmonisch, aber nicht zu leicht - ich war sehr angetan davon. Mosbacher produziert ja wohl eher zurückhaltende, nicht vordergründige Weine (kein Vergleich mit Christmann oder Pfeffingen als den anderen beiden sehr bekannten Familienbetrieben der Mittelhardt)- aber genau so stelle ich mir einen schönen deutschen Riesling-Kabinett vor.
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 23:15:15
      Beitrag Nr. 288 ()
      Moin!

      Mosbacher [...] - genau so stelle ich mir einen schönen deutschen Riesling-Kabinett vor.

      Sag ich doch schon lange! :)

      Mosbacher habe ich erst mit dem 2001er Jahrgang so richtig kennengelernt, aber der hat es mir sehr angetan! Mit dem 2000er hatten ja manche Pfälzer Güter arge Probleme. Besonders gefielen die trockenen Kabinette, die ich in der Tat nirgendwo besser kenne, und die Groen Gewächse. Die Spätlese fiel nach meinem Geschmakc im vergangenene Jahr etwas ab, daher habe ich nur wenieg Flaschen davon, aber eien vor weniegn Wochen geöffnete hat sich besser als erwartet entwicklet. 2002er habe ich von Mosbacher allerdings noch nicht. Ich würde ja gerne mal in die Pfalz fahren, nur hat sich da bisher noch nicht die rechte Gelegenheit gefunden.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 23:51:43
      Beitrag Nr. 289 ()
      Nabend,

      Frohnau, deine Einschätzung des Knebel-QbAs ist für mich sehr interessant. Spontan würde ich sie nicht uneingeschränkt teilen. Vor ein paar Monaten hat mich an diesem Wein genau das gestört, was mich auch heute nicht erfreut: Eine gewisse Bitternote, die ich offensichtlich verschärft wahrnehme (meine Mutter fand den Wein eher "weich" ).
      Das, was ich bislang von Mosbacher probiert habe, konnte mich sehr überzeugen (HHanseat, hier kommen wir, denke ich, mal wieder auf einen Nenner): Weine, die absolut nicht auf den Effekt angelegt sind, die in ihrer Geradlinigkeit geradezu klassisch wirken. -

      Da ich die Ferien in Franken mit weniger weinfanatischen Freunden verbracht habe, und da ich in Ermangelung eines eigenen Autos ein wenig unbeweglich bin, standen die Winzerbesuche diesmal nicht im Vordergrund. Zu zwei Betrieben gings aber immerhin, nämlich zu Fröhlich in Escherndorf und zur Nordheimer WG.

      Bei Fröhlich wurde ich zum zweiten Mal (nach dem letzten Besuch 1998) sehr freundlich empfangen. Aus heutiger Perspektive erscheinen mir die Fröhlich-Weine als sehr reintönig, aber manchmal auch ein wenig glatt. Die trockenen Spätlesen von Riesling und Silvaner wirkten auf mich einen Hauch überfruchtig.
      Ganial hingegen fanden wir alle Fröhlichs Muskateller. Der (leicht) restsüße 01er Kabinett aus dem Untereisenheimer Sonnenberg wartete mit raffiniert-vielschichtigen Fruchtaromen auf - und das zu einem Preis von 5 Euro (schon der Vörgänger aus 99 hat 10 DM gekostet...). Sehr viel Wein für wenig Geld!

      Über die Nordheimer schreibe ich morgen oder übermorgen einen längeren Text bei wein-plus. Denselbigen werde ich dann faulheitshalber hier hineinkopieren.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 11:13:19
      Beitrag Nr. 290 ()
      Guten Morgen liebe Weinfreunde,

      nach der gestrigen Veranstaltung in Viersen zum Thema „Frühling in der Ortenau“ fühlt sich der Kopf noch etwas dick an, auch kein Wunder bei ca. 21-22 Weinen für lediglich acht Teilnehmer. Die geringe Resonanz stimmt mich nachdenklich, hatten wir doch im letzten Jahr bei Spitzenthemen Riesling aus der Pfalz oder dem Rheingau locker 12-13 Teilnehmer dabei. Schönes Wetter? Wirtschaftliche Situation? Wer weiß? Da half auch kein werben mit den sogenannten Spitzenwein von Duijn „SD“ oder dem 2001er „Achat“ von Laible. Trotzdem, eine überaus gelungene Probe, die den Rieslingproben im vergangenen Jahr in nichts nachstand. Als Beweis ist das hohe Niveau zu nennen, bei mir rangierten die Weine zwischen 80-95 Punkte. Aber nicht das wissenschaftliche Zerlegen der Weine stand im Vordergrund, sondern es durfte auch mal gelacht werden und einfach nur genossen werden. Kein Anzeichen von Streitigkeiten wie man sie im Weinforum sehen konnte (siehe dazu Kölner Seilschaft vs. Jürgen Steinmeyer).

      Ich versuche mal euch mein gekritzel vom Vortag zu übermitteln:

      Begonnen wurde mit einem Mitbringsel – Melone, Birne, gefällig, Burgunder Typizität (ich tippte auf GB), saftig, würzig, mineralisch, gute Länge. Überraschend die Enthüllung – einen 2002er Gutedel „Selektion Steingrübel“ vom Weingut Ziereisen (Markgräflerland, 6 Euro). 84 Punkte, wahrscheinlich der beste Gutedel
      den ich je getrunken habe.

      Von Weingut Schloss Neuweier folgte die erste Paarung:

      2000er Neuweier Mauerberg Riesling Kab. tr.
      gereifte Nase, am Gaumen Zitrus, Mandarinen, schöne Säure, gut Länge. 83 Punkte.

      2000er Neuweiser Schlossberg Riesling Kab. tr.
      frische Nase, dezent, am Gaumen trocken, l. Bitterkeit, grün, leicht, kurz. 80 Punkte.

      Weiter mit zwei Weine vom Weingut Freiherr von und zu Franckenstein

      2001er Zell-Weierbacher Abtsberg
      Grauburgunder Kab. tr.
      Birne, Kaffee?, Röstaromen, saftige Frucht, l. butterig, guten Körper, l. Säure, gute Länge. 86 Punkte. Die Röstaromen konnten nicht alle nachvollziehen, leider konnte die Frage nach dem Ausbau im Holz nicht beantwortet werden.

      2001er Zell-Weierbacher Neugesetz
      Riesling Spätlese trocken
      Exotische Früchte, Kräuter, saftige Frucht am Gaumen, nicht ganz trocken, gefällig, harmonisch, schwache Säure, mittlerer Körper, lang und nachhaltig. 86-87 Punkte.

      Bei den nächsten beiden Weinen vom Gut Nägelförst wurden die Notizen etwas knapper:

      2001er Riesling Spätlese trocken
      typische Rieslingfrucht, Kräuter, mineralisch, CO2, süß. 85 Punkte.

      2001er Riesling Spätlese trocken „Sur Lie“
      typische Rieslingfrucht, Kräuter, l. Joghurtnoten, mineralisch, mehr CO2, süß. 86 Punkte.

      Weiter ging es mit einer etwas diffusen Viererpaarung, ich liste die Weine mal einzeln auf:

      1999er Neuweier Mauerberg Riesling Sp. tr. „Goldenes Loch“ , Schloss Neuweier
      l. gereifte Nase, Trockenfrüchte, starke Mineralität, gute Säure, trocken. 88 Punkte.

      2001er Umweger Stich den Buben Riesling Selection trocken, Gut Nägelförst
      Aprikose, Ananas, cremig, gr. Körper, harmonisch, etwas Süß, schöne Mineralität im Abgang. 91 Punkte. Dieser Wein polarisierte, ich glaube, Werner E. gab diesen Wein „nur“ 84 Punkte.

      2001er Varnhalter Klosterbergfelsen Riesling Selection trocken, Gut Nägelförst
      BSA? Joghurtnoten, Zitrone, gute Säure, leicht, trocken, deutliche Mineralität. 89 Punkte.

      2001er Neuweier Mauerberg Riesling Selection trocken, Gut Nägelförst
      gereifte Nase, mineralisch, Trockenfrüchte, Aprikose, lang und nachhaltig. 92 Punkte.

      Weiter mit:

      2001er Berghauptener Schützenberg Weissburgunder Spätlese trocken , Freiherr von und zu Franckenstein
      dezente Nase, als WB sofort erkannt, Kräuter, saftige Frucht, l. butterig, schlank. 84 Punkte.

      2001er Durbacher Plauelrain Riesling Spätlese trocken „Achat“ , Andreas Laible
      Aprikose, Pfirsich, mineralisch, am Gaumen saftige Früchte, deutliche Mineralität, trocken, großes Volumen und Körper. An dieser Stelle wollte man nur noch genießen und weniger schreiben, mehrfach hörte man die Worte „ einfach nur groß“. Ein genialer Wein, Höhepunkt der Probe. 95 Punkte von mir. Ich denke den Achat kann man nun jeder Zeit trinken, werde meine erste Flasche ende des Jahres öffnen.

      2001er Riesling trocken „RJS“, Gut Nägelförst
      gereifte Nase, komplex, saftige Frucht, Rieslingtypizität, cremig lang. 91-92 Punkte.

      1999er „VruVision“ blanc, Gut Nägelförst (Cuvee aus WB,GB, Chadronnay)
      WB, Barrique, Vanille, überholzt, Kaffee und Röstaromen, internationaler Stil, etwas Feuerstein. Stark subjektiv geprägte 83-84 Punkte, andere sahen ihn bei 90 Punkte.

      2001er Gewürztraminer trocken, Gut Näglförst
      wurde sofort als Gewürztraminer erkannt, erinnerte mich spontan an den vor wenigen Tagen probierten 2002er GT von Laible – Gewürze, Rosen, schwache Säure, harmonisch, nicht aufdringlich, trocken. 88 Punkte.

      2000er „CruVision“ Rouge – Cabernet Sauvignon, Merlot & Pinot Noir trocken, Gut Nägelförst
      Kaffee, Mokka, Röstaromen, l. animalische Töne, schöne Kirschfrucht, Druck am Gaumen, nachhaltig. 88 Punkte.

      1999er Spätburgunder trocken „SD“, Duijn
      dezente Nase, dunkel Früchte, Kirsche, weiche Frucht, schlank, l. Holz. 85 Punkte. Ob es am ermüdenden Gaumen lagt das dieser über 30 Euro Wein so schlecht abschnitt? PLV aus meiner Sicht mangelhaft.

      1999er Clevner (Traminer) Auslese, Andreas Laible
      sofort als Laible erkannt, Traminer, süß und breit. Subjektive 83 Punkte. Der Traminer ist mit seiner schwachen
      Säure nicht meine Rebsorte.

      1997 Durbacher Schloss Grohl Sauvignon blanc Auslese, Graf Wolff Metternich
      künstlich, aufdringlich, ????????, keine Säure, wurde von mir abgelehnt und nicht bewertet.

      Zwischen durch wurde noch der 2000er „Achat“ geöffnet – typisch Laible, l. gereifte Nase, auch am
      Gaumen gereift, saftig, Riesling pur, trocken, l. Mineralität. 91 Punkte. Sollte getrunken werden.

      Kurzes Fazit: Probe auf hohem Niveau. KEIN erkennbarer Korkschmecker. Sehr positiv für mich die Weine
      vom Gut Nägelförst, obwohl nun mit neuem Kellermeister werde ich das Gut mal im nächsten Jahr besuchen. Hoffe ich habe euch mit meiner Liste nicht allzusehr gelangweilt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 17:54:22
      Beitrag Nr. 291 ()
      Hallo,

      Jörg, ich wäre gerne zur Ortenau-Verkostung gekommen, aber bei mir war das aus urlaubstechnischen Gründen einfach nicht möglich.
      Ein Grund für den mäßigen Zuspruch könnte in der doch recht hohen Unkostenumlage zu finden sein. Die Frage ist, ob es wirklich mehr als 20 Weine sein müssen.

      Was den Duijn angeht, stimme ich dir zu. Die Traminer-Auslese von Laible sah ich zuletzt allerdings mindestens 5 Punkte höher als du. Bei nächster Gelegenheit mache ich mal wieder eine Flasche davon auf.

      Interessant ist das gute Abschneiden von Nägelsförst. Ich kenne keinen einzigen Wein dieses Gutes und muß da wohl irgendwann einmal eine Bildungslücke schließen. -

      Zum Spargel habe ich heute mittag ein Gläschen Gimmeldinger Kapellenberg Riesling Spätlese trocken 01 vom Ullrichshof getrunken. Wie dieser Wein mit seiner einfachen und aufgesetzt wirkenden Pfirsichfrucht (schönen Gruß an die Aromahefen) auf 87 GM-Punkte gekommen ist, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Zum Glück habe ich nur noch eine Flasche von dem Zeug.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 18:58:46
      Beitrag Nr. 292 ()
      Hallo Bernd,

      ich denke an der Unkostenumlage wird es dieses mal nicht gelegen haben, außerdem wurden einige Weine (hauptsächlich von Nägelförst) gesponsert. Ich denke das man bei anderen Gruppierungen mit ähnlichen Kostenfaktoren rechnen muss. Aber recht hast Du, muss es immer an die zwanzig Weine sein. Ich würde mich auch mit zehn zufrieden geben, und dafür geringere Kosten. Gestern musste ich feststellen das auch die Bahn mal wieder kräftig an der Preisschraube gedreht hat.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 21:51:59
      Beitrag Nr. 293 ()
      Hallo,

      Jörg, nach meinen zugegebenermaßen recht spärlichen Informationen sind die Verkostungen der meisten "Stammtische" klar preiswerter. Ich bin versucht, bei wein-plus mal diesbezüglich eine Umfrage zu starten.

      Hier ein exklusiver Vorabdruck:D meiner Erfahrungen mit der Nordheimer WG:

      Hallo zusammen,


      nach der Diskussion über das neue Konzept der Nordheimer WG habe ich jetzt, da ich meinen Pfingsturlaub im benachbarten Sommerach verbracht habe, die Gelegenheit genutzt und die Genossen einmal aufgesucht.

      Zu den Weinen: Leider konnte und wollte ich wegen der vormittäglichen Hitze nicht viel probieren. Der zunächst von einem Mitarbeiter fälschlicherweise statt des verlangten Kabinetts gebrachte Liter-Müller-Thurgau war ein ordentlicher Schoppenwein. Der "Franconia" Kabinett trocken aus der Aschenputtelsorte brachte die zu erwartende Qualitätssteigerung, lag aber schon in einer Preisregion, in der man z.b. bei Horst Sauer und auch einigen anderen "Frank&Frei"-Winzern Besseres geboten bekommt. Ein danach verkosteter Traminer Kabinett trocken ( bei allen Weinen handelte es sich um 2002er aus der Lage Nordheimer Vögelein) präsentierte sich sortentypisch, klar und sauber. Davon habe ich dann ein paar Flaschen mitgenommen, und käuflich erworben wurde auch ein 2001er Acolon ( nebenbei gefragt: Wer hat schon Erfahrungen mit dieser Sorte gemacht und kann etwas dazu erzählen?) aus dem Barrique, dem es dann abends im Hof unserer Ferienwohnung an den Kragen ging. Ein merkwürdiges Getränk, welches ich blind vielleicht für einen Spanier, aber niemals für einen fränkischen Rotwein gehalten hätte. Dunkel, schokoladig, lakritzig, holz- und gerbstoffbetont. In seiner Art nicht unspannend.
      Die trockenen Premiumspätlesen aus Riesling und Silvaner habe ich ganz bewußt ausgelassen, da sie preislich über denen von Störrlein, Horst Sauer, Fröhlich oder Glaser-Himmelstoss liegen...

      Zu den Mitarbeitern: Der oben angesprochene Herr schien mir leicht überfordert. Eine Dame, an die ich dann danach geriet, war verhältnismäßig freundlich, aber in keinster Weise in der Lage, zu den Weinen etwas über die Prospektsprüche Hinausgehendes zu sagen. Meine Frage, was man denn im Keller tun würde, um die angestrebte unterschiedliche Stilistik bei bei "Juventa" und "Franconia" zu erzielen, ob etwa im Falle von "Juventa" kühler vergoren würde, wurde mit "Da müssen Sie den Kellermeister fragen. Das hat man uns nicht gesagt." beantwortet. Auf meine Bitte, einen Rest Müller-Thurgau wegzuschütten (ein Gefäß dafür stand leider nicht zur Verfügung), wurde ich ein wenig merkwürdig angeschaut. Und ich hätte auch noch zwei oder drei Weine mehr probiert, wenn man mir das in netter Form angeboten hätte.....

      Zum Gebäude: Innen wie außen wirklich geschmackvoll und "edel" gestylt. Da kann man nicht moppern.

      Und noch einmal zum Konzept und zur Selbstdarstellung:

      Hier gefällt mir vieles nach wie vor überhaupt nicht. Das geht schon beim faden Wortspiel des Mottos "Leben in Weinklang" los und findet seine Fortsetzung in der auf Nobelpapier gedruckten und mit mich fatal an das Auftreten einiger Seifenblasenfirmen des ehemaligen Neuen Marktes erinnernden Sprüchen gespickten Preisliste. Texte wie "Marco Polo wäre fasziniert, Leonardo da Vinci nicht minder. DIVINO. Hier treffen sich die Entdecker, die Forscher, die polyglotten Weinliebhaber. Unterschiedliche Kulturen kennenlernen. Sich berühren, sich weiterentwickeln. Visionen leben, Ideen verwirlichen." wirken auf mich nur peinlich. Den Platz in dem immerhin 38 Seiten umfassenden Heftchen hätte man sinnvoller mit Informationen (z.b. über die Lagen!) nutzen können.

      Weiter geht es mit den verschiedenen Produktlinien, deren Sinn ich nach wie vor nicht recht verstehe. Reicht denn die große Differenzierung, die sich ergibt, wenn man wie die meisten deutschen Winzer - und eben auch die Nordheimer - mit verschiedenen Sorten, Lagen und Prädikatsstufen arbeitet, immer noch nicht aus? Was soll es, wenn ich einen trockenen Riesling QbA sowohl unter "Franconia" als auch unter "Divino" als auch unter "Juventa" finde? Wenn der "Franconia"-Riesling besonders frankentypisch schmeckt, schmeckt dann der "Divino" etwa wie ein australischer Riesling und der "Juventa" wie ein Moselaner?

      Ein "Tageserlebnis", wie es die Vinothek laut Prospekt bieten soll, hängt für mich nicht in erster Linie an edlen Hölzern oder an einer Aromatheke zum Schüffeln (obwohl dieselbige in Nordheim gut gemacht ist und durchaus einigen Spaß bietet), sondern am Gespräch mit dem Erzeuger oder seinem Vetreter. In dieser Hinsicht habe ich nicht wenige unvergessliche Winzerbesuche hinter mir, mit denen mein Aufenthalt in Nordheim nicht im Traum zu vergleichen ist. Bei der Schulung der Mitarbeiter gibt es hier dringenden Nachholbedarf.

      Sodann drängt sich angesichts vieler Dinge die beliebte Frage "Wer soll das bezahlen?" auf. Das neue Gebäude hat immerhin schlappe 3 Millionen Euro gekostet, wie dem IHK-Magazin "Wirtschaft in Mainfranken" 6/03 zu entnehmen ist. Dort kann man auch lesen, daß das Marketing-Konzept mit einer Würzburger Agentur in 12 Monaten erarbeitet wurde, um "eine stimmige und ansprechende Corporate Identy zu schaffen". Auf Deutsch: Irgendwelche PR-Fritzen haben für den gehäuften verbalen Werbeschwulst (pardon, aber anders kann ich das Marco-Polo-Geschreibsel nicht charakterisieren), der ihnen entflossen ist, ordentlich Kohle kassiert.

      Ob sich das alles nachhaltig rechnet? Zu gerne hätte ich einmal Einblick in zukünftige Zahlen....

      In der IHK-Zeitung kann man abschließend lesen: "Das neue >Leben in Weinklang< dürfte auch dem bayrischen Landwirtschaftsminister Josef Miller gefallen. Er hielt persönlich anlässlich der VIP-Einweihung vor rund 280 Gästen die Festrede und würdigte den Tatendrang der Nordheimer. Die bayrische Staatsregierung fordert die fränkischen Winzer seit Jahren auf, zeitgemäße Vermarktungskonzepte zu entwickeln. Was Miller in Nordheim gesehen hat, dürfte ein neuer Benchmark des Frankenweines sein."

      Offensichtlich handelt es sich bei der ganzen, mir nach wie vor höchst unsympathischen Nordheim-Geschichte um ein Politikum.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 09:26:31
      Beitrag Nr. 294 ()
      Hallo Bernd,

      es ist möglich das die Weinfreaks nicht unbedingt den billigsten Stammtisch anbieten, doch die Beschränkung auf Nacktezahlen ist mir zu einfach. Nach dem ich nun die Teilnehmer besser kennengelernt habe, stehen für mich nicht nur die Weine im Vordergrund. Die lockere Atmosphäre und das Ambiente (Johannes gibt sich sehr viel Mühe) begeistert mich immer wieder, es macht einfach ein riesen Spaß und dafür greife ich dann doch gerne mal ein wenig tiefer in die Tasche.

      Bei der WG Nordheim hört es sich an wie eine Prunkfassade ohne viel dahinter, ähnliches konnte ich auch bei der WG Durbach feststellen, wenn auch in geringere Ausmaß. Dort wurde vor wenigen Jahren eine Menge Geld in die Renovierung gesteckt, eine Fassade wurde errichtet, nur leider können die Weine da nicht mithalten. Man hätte vielleicht ein wenig Geld für eine Qualitätssteigerung investieren sollen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.06.03 23:07:10
      Beitrag Nr. 295 ()
      Guten Abend,

      wenn man so viel Wein trinkt, wie wir Diskutierenden hier, erledigt sich das Thema Winzergenossenschaften ehrlich gesagt vermutlich weitgehend (nicht völlig, aber die Ausnahmen bestätigen doch die Regel). In Franken setzt wohl Paul Fürst mittlerweile Masstäbe, die schier unerreichbar sind. Ich habe gestern in einer Fülle grosser Weine aus In- und Ausland seinen Weissburgunder Barrique als ebenso grandios erlebt wie seine beiden Spätburgunder Barrique aus 97 und 99 - die letzteren als streng, tabakig und geschliffen,ohne jede Gefälligkeit, die besten deutschen Rotweine des Tages (da kam kein Heger, Bercher oder Johner mit, den "2.Platz" belegte übrigens Knipsers Cuvee X aus Merlot und Cabernet). Mehr dazu demnächst.

      Noch ein begeisterter Tipp: Schäfer-Fröhlich von der Nahe. Das Lob des GM ("Aufsteiger der letzten Jahre"), aktuell von Hofschuster und mehrfach von Werner E. ist völlig berechtigt. Der 2002 er Bockener Qba trocken ist für 5 € ein unglaubliches Schnäppchen - mindestens an die teureren Kabinette von Schönleber und Dönnhoff (der gestern übrigens einen sehr sympathischen Eindruck hinterliess) heranreichend, das Aroma ist einfach nur köstlich (Versandkosten pro Paket 5 oder 6 €;) - dringend empfohlen.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 23:42:35
      Beitrag Nr. 296 ()
      Nabend,

      Frohnau, Fürst ist schon eine Klasse für sich. Den trockenen Riesling Kabinett 01 aus dem Centgrafenberg fand ich unglaublich subtil. In seiner Art war das einer meiner spannendsten Weißweine überhaupt. Ich freue mich schon sehr auf die Spätlese, die noch als Einzelexemplar in meinem Keller schlummert.

      Bei den WGs gibt es Ausnahmen. Richtig gut und ziemlich preiswert sind nach meinem Dafürhalten die Weine der Pfaffenweiler Genossen.

      Schäfer-Fröhlich ist notiert. Die Nahe scheint nach wie vor eine Fundgrube für Rieslingfreunde mit beschränktem Budget zu sein.

      Heute abend habe ich eine 99ger Scheurebe trocken von Laible mit zum Quintett genommen. Meine Sorge, der Wein könne überaltert wirken, erwies sich als völlig unbegründet. Diese geniale Scheurebe, die mich schon bei meinem ersten Besuch bei Laible anno 2000 völlig in ihren Bann gezogen hat (deshalb finden sich noch vereinzelt Flaschen davon in meinem Keller:D) steht auch jetzt noch wie eine Eins. Im Duft wirkt der Wein allerdings nicht meht trocken, sondern es schlägt einem neben den Grapefruit- und Cassisaromen eine schöne Honignote entgegen. Sehr lecker nach wie vor!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 09:39:03
      Beitrag Nr. 297 ()
      Hallo Bernd,

      Die Scheureben von Laible sind absolute Spitze. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten das sie mir besser schmecken als seine Rieslinge. Obwohl selbst die geniale 00er Scheurebe tr. nicht dem 01er Achat das Wasser reichen kann. Doch das ist jetzt wieder mal Apfel mit Birnen vergleichen. Ich bin sehr gespannt wie dir die 2002er Scheurebe tr. schmecken wird, eine deutliche Steigerung zum 01er aber mit einer enorm vordergründigen Frucht (Die Cassis und exotische Früchte explodieren förmlich im Mund), die vielleicht nicht jedermanns Sache ist und als aufdringlich empfunden werden kann.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 13:30:08
      Beitrag Nr. 298 ()
      Hallo,

      Jörg, ich hoffe, daß Laibles 02er bald bei mir eintreffen werden. Bestellt habe ich schon vor Wochen....

      Normalerweise fange ich nicht schon mittags mit dem Entkorken von Weinflaschen an, aber wenn mein Freund Christoph auf einen Sprung vorbeischaut, kann ich ihn nicht ganz trocken herumsitzen lassen.

      Also gab es soeben einen wönzigen Schluck von Knebels halbtrockener Spätlese aus dem Winninger Brückstück 01. Ein sehr würziger, aber gleichzeitig ausgewogener Wein, der vom GM wie von Hofschuster mit 89 bzw. 88 Punkten ähnlich hoch bewertet wird. Ich schließe mich dieser Beurteilung an und konstantiere, daß mir dieser halbtrockene Tropfen viel besser gefällt als Knebels trockene Rieslinge aus 01. Für 8,20 Euro auf jeden Fall eine sehr preiswerte Angelegenheit. Hätte ich davon mal mehr als drei Flaschen gekauft!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 15:39:17
      Beitrag Nr. 299 ()
      Hallo Bernd,

      meine letzte Versandbestellung bei Laible aus dem Jahr 2001 kam innerhalb einer Woche, bestellt hatte ich per Telefon. Auf Emails scheint man dort allerdings ungern oder mangels Zeit nur sehr später zu antworten, auf eine vor ca. zwei Wochen geschickte Mail habe ich noch nichts gehört. Es ist halt ein Familienbetrieb.

      Darf man den fragen auf welche Weine die Wahl fiel?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 17:37:22
      Beitrag Nr. 300 ()
      Hallo,

      Jörg, ich bin nur ein Ein-Mann-Betrieb, aber mir ist es wesentlicher lieber, wenn die Leute per Mail bestellen, als wenn sie mich dauernd per Telefon aus der Arbeit reißen. Und ich erwarte ja auch keine Antwort auf meine Mail, ich erwarte nur, daß die Laibles den Wein losschicken. Wenn die ihre Mails nicht lesen, sollten sie ihre Mailadresse möglichst schnell dichtmachen!

      Bestellt habe ich Scheurebe trocken, SL und Achat. Falls da nix kommt, kann mich Laible - so gut die Weine auch sein mögen - vorläufig mal gernehaben. Es gibt genug andere gute Erzeuger, mit denen die Kommunikation reibungslos funktioniert.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.06.03 17:59:07
      Beitrag Nr. 301 ()
      Hallo Bernd,

      deinen Unmut kann ich verstehen und was die Emailkommunikation betrifft, teile ich diesen auch. Aber ganz so konsequent bin ich dann doch nicht, es müßte schon viel passieren bevor ich freiwillig auf die Weine verzichten würde (siehe Kommentar aus dem letztem Jahr). Recht hast Du das es noch andere gute Erzeuger gibt, aber bei Laibles Scheureben werde ich immer wieder schwach. Die Familie sollte sich vielleicht überlegen eine Teilzeitkraft einzustellen, die den Versand und Emailverkehr übernimmt. Kann doch nicht so schwer sein.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Gelungene Auswahl!
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 10:15:35
      Beitrag Nr. 302 ()
      Guten Morgen,

      gestern gab`s die letzte Flasche der 2001er Niederhäuser Rosenberg Riesling Spätlese** tr. von Mathern. Ich muss sagen das die Spätlese mich nicht richtig überzeugt hat. Typische Rieslingfrucht in der Nase sowie am Gaumen, moderate und durch etwas Süße abgepufferte Säure, doch ein störender Ton begleitet den Abgang - irgendwie muffig, nasse Pappe, unsauber. Zum Glück verschließt Mathern die Weine mit dem Kunststoffkorken, so dass ich einen Korkschmecker ausschließen kann.

      Der erwähnte Muffton ist eher dezent und man muss sich schon etwas mit dem Wein beschäftigen um diesen Ton heraus zu filtern. Vielleicht überbewerte ich auch diesen kleinen "Schönheitsfehler". Unter Berücksichtigung des Preises fällt der Gesamteindruck immer noch positiv aus, obwohl man für das gleiche Geld besseres erhält. Die Restsüße Spätlese aus gleicher Lage dagegen, ist ein absoluter PLV (PLG)-Sieger.

      Wie sieht ihr das - steht Mathern eher für trockene oder restsüße Weine?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 11:16:44
      Beitrag Nr. 303 ()
      Moin,

      Scandi, Mathern lag noch nie im Glas, deswegen keine Meinung dazu.
      Bei Laible konzentriere ich mich auf den Achat und die trockene Scheurebe, die in der Tat einer der ganz exzellenten Weine in D ist.

      Da momentan kaum Freizeit möglich ist, gönne ich mir am späteren Abend erschöpft einen Wein, und stellte gestern abend mal wieder fest, daß es doch einige feine Gascogne-Weine für kleines Geld gibt. Sie sind süffig, also eher harmonisch trocken, haben eine nicht aufgesetzte Frucht und durchaus Charakter. Unheimlich lecker in den Situationen, in denen man sich einfach nur erfrischen möchte.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 11:34:50
      Beitrag Nr. 304 ()
      Hallo,

      kurz noch mal zum Mathern: habe mir mal die Notiz der vorletzten Flasche vom März `03 angeschaut, in dem ich die trockene Spätlese mit extremer Säure beschrieb und sogar anzweifelte, ob sich diese jemals integrieren würde. Bei meinem Exemplar von gestern empfand ich die Säure nur noch als dezent und eher schwach, das wirft für mich eine Menge Fragen auf. Kann sich die Säure innerhalb drei Monate dermaßen schnell abbauen? Oder, muss ich mir Gedanken über meine mit Kunststoff verschlossenen Flaschen machen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 12:34:48
      Beitrag Nr. 305 ()
      Hallo,

      Ekonti, ich habe schon lange keinen Gascogner mehr getrunken, aber früher hat mir dieser Weintypus als leichter und preiswerter Sommerwein immer gut gefallen.

      Jörg, was Laible anbelangt, ist gestern mein Unmut mit mir durchgegangen. Ganz verzichten möchte ich auf seine Weine nicht. Ein kleines Hintertürchen habe ich mir da offengelassen...
      Aber ärgerlich ist es schon, wenn die Leute eine Website und eine E-Mail-Adresse habe, aber darüber eigentlich nicht zu erreichen sind.

      Die Mathern-Spätlese mit den 2 Sternen ist die aus den alten Reben, oder? Die habe ich damals nicht gekauft.
      Mathern mach(e) anständige trockene Weine, verdankt seinen Ruf aber eher den restsüßen Spätlesen. In den GMs der letzten Jahre finden sich jeweils nur wenige trockene Exemplare unter den bewerteten Weinen.
      Die große Varianz deiner beiden Flaschen kann ich mir absolut nicht erklären. Bislang habe ich mit Matherns Kunststoffkorken nur positive Erfahrungen gemacht.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 15:20:43
      Beitrag Nr. 306 ()
      ähm, eine kleine zwischenfrage, wenns erlaubt ist....

      würde jemand von euch freiwillig das kennenlern-paket von

      http://www.engelhof.de/Angebot/angebot.html bestellen?

      17 euro würde das kosten. mich würde eure meinung zu diesen weinen brennend interessieren.

      falls ihr meint, der wein sei das geld nicht wert, überweise ich es euch anstandslos :)

      muss nicht heute oder morgen sein, würde mich aber dennoch freuen, wenn jemand im lauf des jahres drauf zurück käme.


      danke an alle weinprofis.


      wolfi
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 16:09:37
      Beitrag Nr. 307 ()
      Shaky,

      du weisst doch dass Werbung hier verboten ist :laugh:

      Ich werds in den naechsten Wochen mal bestellen - das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass ich von Weisswein so ueberhaupt keine Anhnung habe und dir meine Meinung also nix nuetzt. Muessen Horni ueberreden, bei seinem Weinkonsum sind 17 Oehre nix :D

      Tschuessli,
      Christian
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 16:12:10
      Beitrag Nr. 308 ()
      Mir ist NOCH was bessres eingefallen: wir treffen uns da und machen eine Weinprobe. Mitte Juli bin ich wieder in Zuerich, dass kann ja nicht weit sein :lick:

      C.
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 16:14:03
      Beitrag Nr. 309 ()
      Hallo Shakes,

      ich kenne das Weingut Engelhof nicht, und habe die Homepage auch nur schnell überflogen. Aber bestellen würde ich die Weine nicht, aus folgenden Gründen:

      1.) Gutedel und Rivaner sind nicht unbedingt die Rebsorten meiner Wahl. Behaupte mal dreist, das es schwierig ist aus diesen Sorten ein Spitzenwein zu keltern, und zu dem Preis, fast schon unmöglich. Das muss nicht heißen das die Weine zwangsläufig schlecht sind, nur das ich verwöhnt bin.
      2.) Wie oben erwähnt, kenne ich das Weingut nicht und habe noch nie davon gehört. Schlechte Voraussetzung für einen Blindkauf.
      3.) Die beiden Lagen sind mir völlig fremd.

      Ich würde Dir empfehlen, lieber einen guten Weinhändler in deiner nähe aufzusuchen. Bei guten Weinhändler
      besteht auch meist die Möglichkeit den Wein vorab zu probieren, so vermeidet man die Enttäuschung beim
      Blindkauf.

      Hoffe Dir ein wenig geholfen zuhaben...

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 16:29:30
      Beitrag Nr. 310 ()
      Hallo Bernd,

      ich kann es verstehen, man bestellt seinen Wein und ist schon ganz neugierig darauf. Man wartet und wartet nur der Wein will nicht kommen, der Unmut und Frust wächst täglich. Aber nicht verzagen, Laible fragen.;) Würde ich hier empfehlen, möglich das irgend etwas mit der Bestellung passiert ist, verloren gegangen oder verschlampt - alles schon passiert. Ich würde mal anrufen. Mir ist es im letztem Jahr bei Müller-Catoir ähnlich passiert, da ich Neukunde war verlangte man von mir Vorkasse, naja kein Problem dachte ich, nur nach zwei Wochen immer noch kein Wein. Schnell wurde ich nervös, angerufen, die etwas gereizte Dame bei MC bestätigte das geschlampt wurde und drei Tage später hatte ich den Wein Zuhause. Diese Dinge passieren leider nun mal.

      Zu Mathern: Ja, es war die "alte Reben" Spätlese. Hat mich insgesamt nicht begeistert, werde es in diesem Jahr mit einer anderen Lage mal probieren. Hat schon jemand die neuen Weine probiert?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 16:44:26
      Beitrag Nr. 311 ()
      hallo jörg

      doch doch, das weingut kenne ich, ist auch nicht weit weg von hier wie bereits christian feststellte ;).

      die haben hier unten einen guten namen, man liest immer wieder davon, ihr eiswein hat sogar irgendeine grössere auszeichnung bekommen, frag mich jetzt nicht was.

      vermutlich hast du recht, es handelt sich hierbei nicht um spitzenweine....dennoch...ich fragte deshalb nach, weil ich selbst das probierpaket bekommen habe und halt einen objektiven vergleich suche.

      ich bin durchaus sehr angetan von den weinen, aber das wiederum muss nichts heissen, weil ich im prinzip nach wie vor eine weinbanause bin und weiterhin immer versuche, von euch zu lernen.

      ich verfolge rastlos eure tips und habe es bisher nie bereut, mein budget ständig auszuweiten ;).

      mittlerweile habe ich zumindest sowas wie eine grobahnung von geschmacksrichtungen und weiss, euren guten geschmack durchaus zu schätzen und nehme gerne dran teil.


      christian, gerne.

      sag einfach bescheid, wann zu zeit hast dann trinken wir mal ein gläschen oder ne pulle vorort.


      gruss
      wolfi
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 16:45:35
      Beitrag Nr. 312 ()
      von zürich aus sind es etwa 30-35 km, also kein problem, christian :)

      bin noch bis ca. 18.07. im lande.


      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 16:46:12
      Beitrag Nr. 313 ()
      Hallo,

      die von Scandi bemerkte Unsauberkeit bei Mathern 2001 war auch im GM kritisiert worden (ist übrigens endlich mit seiner 2002er Version unter weinguide.de im Netz) - sonst nirgends (mir nicht aufgefallen,habe allerdings nur restsüsse 2001er gekauft). Mir gefallen (sofern ich nicht gerade einen restsüss-Anfall habe) die halbtrockenen Mathern-Weine am besten (die halbtrockene Spätlese 2000 für 5 € ist sehr schön)- sie kombinieren die zarte Mineralik und die recht hohe Säure der Gegend mit einer dezenten Abfederung durch den Zucker, auf mich besonders homogen wirkend. Was die Zäsur durch Matherns Tod anbelangt, habe ich bislang nur eine Notiz bei wein-plus gelesen, in der eine restsüsse Spätlese 2002 der Kellermeisterin gelobt wurde (übrigens liest man bei wein-plus kaum noch aktuelle Verkostungseindrücke deutscher Weine - éin weiteres Indiz für Talsohle oder Niedergang des Forums).
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 17:09:35
      Beitrag Nr. 314 ()
      Hallo Shakes,

      es ist doch schön das Du ein Weingut gefunden hast mit niedrigen Preisen und qualitativ auf einem Niveau mit dem du leben kannst. Ich würde mir nichts einreden lassen, nur der eigene Geschmack zählt.

      Leider muss ich feststellen, das ich mit steigendem Qualitätsbewußtsein nun mehr und mehr die großen Namen der Branche nachjage, leider bleiben dabei qualitativ gute Weingüter oft auf der Strecke. Eine fatale Entwicklung die ich ändern möchte, nur ist es schwer. Irgendwann ist das Budget erschöpft und man hat sich wieder auf die bekannten Namen konzentriert.

      Also sorry, wenn ich den Engelhof erst mal abqualifiziert habe, aber skeptisch bin ich immer noch, lasse mich aber gerne irgendwann mal vom Gegenteil überzeugen.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 18:08:58
      Beitrag Nr. 315 ()
      Shakes,

      scheint der 16. oder 17. zu werden. sag Bescheid obs bei dir passt. Bei mir ginge wahrscheinlich der 16. abends
      oder der 17. nachmittags, ansonsten muss ich tatsaechlich was arbeiten :rolleyes:

      C.
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 22:02:09
      Beitrag Nr. 316 ()
      Nabend,

      heute gab`s die, 1994er Bernkasteler Doktor Riesling Auslese Goldkapsel vom Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch (Müller-Burggraef), eigentlich müsste die Flasche noch einige Jahre liegen können. Alarmiert wurde ich durch leichten Schimmel austritt durch eines der Luftlöcher in der Kapsel, nach entfernen der Kapsel wurde der Schimmel sichtbar inklusive eingetrocknete Weinreste. Ich hatte schon eine böse Vorahnung, im günstigen Fall frühzeitige Oxidation.

      Schimmel entfernt und denn völlig durchnässten Korken gezogen. Es erwartete mich - deutliche Reife in der Nase, würde es negativ belegen und als Firne bezeichnen (noch tolerierbar), Karamel, etwas Honig, irgendwelche gelbe Früchte schwach im Hintergrund. Der Gaumen trotz abgeschwächte Reifenoten noch als frisch bezeichnend. Saftiger Pfirsich mit leichter Säure. Moderate Süße. Im Abgang dann etwas Grapefruit, aber etwas kurz. 84-85 HeisigPunkte.

      Fazit: eindeutig hat dieser Wein durch den undichten Korken an Klasse verloren, der Mythos des "Doktors" wurde nicht entdeckt. Im Großem und Ganzen freue ich mich das diese Auslese sich noch als trinkbar erwies, das rechtfertigte auch ein oder zwei zusätzliche Punkte in der Bewertung.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.06.03 22:29:30
      Beitrag Nr. 317 ()
      Guten Abend,

      hier ein erster Nachtrag zur "Gala grosser Weine" am vorigen Sonntag in Berlin:
      die Versammlung sämtlicher GM 5-Trauben-Güter der Mosel konnte mir ehrlich gesagt wenig Weingenuss vermitteln, wahrscheinlich war es einfach zu warm für restsüsse Rieslinge. So zeigte sich bspw. Wilhelm Haags Brauneberger Juffer Sonnenuhr Kabinett 2002 zwar voller strahlender Frucht und insofern ziemlich lecker, aber doch auch vordergründig. Die beiden Auslesen von Haag 2002 waren viel zu jung, um mehr als schönen Fruchtsaft abzugeben. Sein Sohn Thomas ist nett und moselanisch-humorvoll, nur leider waren seine Weine (Schloss Lieser) für mich wieder einmal induskutabel. Ernie Loosen ist von ganz anderem Kaliber, eher dynamisch, wuchtig und angespannt wirkend, seine restsüssen Weine waren aber auch ziemlich traubenzuckerartig (er exportiert übrigens den überwiegenden Teil seiner Weine in die USA und befürchtet keine Währungskursverluste, da die Amerikaner beim Wein immer schon mit einer Dollarparität kalkuliert hätten -etwas simpel gerechnet). Der trockene 2002er Blauschiefer wirkt kräftig, aber halt ein wenig eindimensional, der 2001er (voriges Jahr enttäuschend) soll sich deutlich geöffnet haben.
      Eine Unterhaltung mit dem feinsinnigen und mit bestimmten Urteilen argumentierenden Egon Müller ist stets ein Hochgenuss - der Mann ist keineswegs herablassend, oberflächlich oder mit üblichen Stereotypen antwortend (den Eindruck vermittelt eher Dr.Prüm, der übrigens seine Jura-studierende Tochter mitgebracht hatte, der Mr. Pigott Nachhilfe bei der Verkostung österreichischer Weissweine erteilte und mich so davon abhielt, ihn dabei durch Fragen zu stören), sondern ein mich beeindruckender Weingutsbesitzer - interessant seine Nachhilfe in Sachen slowakischem Weinbau - er ist dort mittlerweile durch seine von dort stammende Frau engagiert. Mir gefallen seine Weine insofern besser als die grossen Mosel-Weine, als dass die Saar-Säure als Kontrast Seichtigkeit verhindert. 2002 scheint ihm sehr gelungen, die 2001er verglich er mit den 85ern (die er noch trinkt, ebenso wie die von ihm als ultimativ bezeichneten 71er - solch einen Keller müsste man haben), viel Säure und damit viel Zeitbedarf bis zur harmonischen Abrundung. Interessant die Beobachtung des Zusammentreffens von Müller und Wilhelm Weil - Meister und Lehrling, um meinen Eindruck auf einen Nenner zu bringen.
      Den besten Eindruck von der Mosel hinterliess für mich übrigens das Weingut Willi Schäfer, vertreten durch den junior. Ein einfach nur leckerer QbA 2002 (so muss ein filigraner Mosel-Wein schmecken) und eine Versteigerungs-Auslese 1995 wussten sehr zu überzeugen (Fortsetzung folgt)
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 01:46:01
      Beitrag Nr. 318 ()
      Nabend,

      hier tobte ja gestern der Bär....

      shakes, Jörg hat bezüglich der Rebsorten Recht, aber generell ist der Engelhof sicherlich einen Besuch wert. Zum einen steht er im GM immerhin unter den empfehlenswerten Betrieben, und zum anderen war er bei Scheuermanns Weinsalon präsent. Und "Supermario":D dürfte da schon auf einen gewissen Qualitätsstandart Wert legen. Um einen Katastrophenerzeuger handelt es sich also vermutlich kaum. Wie der Homepage zu entnehmen ist, wird auf dem Engelhof in großem Stile BSA praktiziert. Darüber kann man beim Weißwein natürlich streiten.

      Jörg, ich sach ja immer: Lieber zu früh als zu spät, auch im Falle von restsüßen Auslesen...

      Frohnau, zu Müller und Prüm morgen mehr.

      Ich war bei meinem Freund Christoph, und zu diversem Grillgut gab es einen 98ger Südafrikaner aus dem Aldi (trinkbar!), einen OOer Chateau de Jau (einer der wenigen vernünfigen bei Jacques erhältlichen Weine, leicht süßlich und mit angenehmen Tabakaromen versehen), einen 00er Bordeaux Superieur mit goldener Medaille, dessen Namen ich verdrängt habe (in der Nase Gummi, am Gaumen annehmbar), den von mir mitgebrachten Féanor und einen 99ger Ahrburgunder von Reinhold Riske (früher vermutlich mal ganz ordentlich, jetzt schon ziemlich gezehrt).

      Auf das Ganze habe ich gerade noch die Reste des Kühnschen Rieslings "K&U" 02 gegossen. Der ist alles andere als schlecht, aber eindeutig zu jung und eindeutig zu teuer.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 11:42:25
      Beitrag Nr. 319 ()
      Hallo Bernd,

      Auf das Ganze habe ich gerade noch die Reste des Kühnschen Rieslings "K&U" 02 gegossen. Der ist alles andere als schlecht, aber eindeutig zu jung und eindeutig zu teuer.

      Also mal Klartext: Der Wein ist nicht den Preis wert? Mich würde, falls vorhanden, eine genaue Beschreibung des Weines interessieren. Ich ringe mit mir seit längeren ob ich den Wein bestellen soll oder nicht, eigentlich suche ich nur nach eine Ausrede es nicht zutun.

      Bei restsüßen Weinen bevorzuge ich doch die reifere Varianten, insofern muss ich dir widersprechen, nur beim Doktor hat der Verschluss versagt bzw. wurde irgendwann mal falsch gelagert oder transportiert. Wirklich schade.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 15:00:39
      Beitrag Nr. 320 ()
      Hallo,

      Jörg, in der Form, in der sich mir Kühns "K&U-Riesling" vorgestern und heute morgen präsentiert hat, würde ich dafür keine 16,50 Euro ausgeben wollen. Dieser Wein schmeckt mineralisch, verfügt über eine gewisse Fülle und hat den von Kössler favorisierten oxidativen Charakter. Aber für meinen Geschmack fehlt es ihm an Spannung und Intensität. Nun ist er ja noch nicht lange auf der Flasche. In einem halben Jahr werde ich ihm eine zweite Chance geben.

      Frohnau, ich habe Müller noch nie gesehen (geschweige denn mit ihm gesprochen) und glaube dir deine Schilderung seiner Persönlichkeit natürlich erst einmal. Trotzdem ist mir der Scharzhof mit seiner Selbstdarstellung und seiner Verkaufs-und Preispolitik über die Maßen unsympathisch. Und gleiches gilt für Prüm. Dieses Gutsherrengehabe stößt mich massiv ab. Und wenn man meinen Vater auf Prüm anspricht, zuckt der nur mit den Schultern und meint, so blöd wäre man ihm noch nirgendwo am Telefon gekommen...

      Von Schloß Lieser habe ich noch zwei Flaschen im Keller, die bald mal geköpft werden müßten. Die bisher probierten Weine von Thomas Haag beurteile ich allerdings ähnlich wie du. - Die Auslesen von Fritz Haag dürften einfach drastisch zu jung gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt müssen sie eigentlich limonadig schmecken.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 21:10:22
      Beitrag Nr. 321 ()
      Nabend,

      heute gibt es den ersten Wein vom Schloss Neuweier, 2001er Neuweier Mauerberg Sp. tr. (nicht der Mauer-Wein), eigentlich hätte er noch Zeit, nur gewinnt die Neugier und die Lagerproblematik mit dem Bocksbeutel die Oberhand. Da ich die Beschreibung von Sam fast hundertprozentig unterschreiben würde, füge ich diese doch gleich mal bei:

      Sehr kräuterbetonter Duft von Grapefruit, Litschi, grünen Äpfeln und Birnen. Feinsaftige, kräuterwürzige Frucht, nicht ganz trocken, lebendige, gut integrierte Säure, herbe Mineralik im Hintergrund, guter Abgang.

      Nur bei der "gut integrierten Säure" kann ich nicht zustimmen, eher im Gegenteil wirkt sie noch sehr spitz. Dagegen dominieren die Attribute "Duft von Grapefruit", "nicht ganz trocken" und eine am Gaumen dominierende "herbe Mineralik". Der Meister hält die 84 hoch, ein wenig geizend meine ich, doch soweit entfernt sind wir uns dann doch nicht, 87 HeisigPunkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 21:10:52
      Beitrag Nr. 322 ()
      N`Abend!

      Pünktlich zur Sonnenwende hat sich das typische Hamburger Sommerwetter eingestellt: 15° und Nieselregen, also ideales Wetter, um mich einem der in den letzten Wochen arg vernachlässigten Rotweine zu widmen. Das sollte eigentlich nur ein 08/15 Wein sein, aber ich wurde auf angenehmste überrascht: der 99er Faugères Réserve Les Bastides d`Alquier präsentiert sich heute allerliebst: etwas hellere Farbe als erwartet, eine harmonische Holznote, leichte Schärfe (wohl Syrah-lastig), wunderbare Fruchtigkeit, einfach ein toller Wein! Die Flasche schlummerte schon etwas länger bei mir, dürfte gut 20 DM gekostet haben, und nun kommt mein Problem: ich weiß nicht mehr, wo ich den Wein gekauft habe. Die "üblichen Verdächtigen" scheinen ihn zumindest aktuell nicht mehr im Programm zu haben. Hm...

      Ach ja, und ich habe noch meine zweite Flasche Würz 2 getrunken. Die erste, im letzten Jahr probiert, hat mich ja nicht umgehauen, und auch die zweite weicht nicht vom ersten Eindruck ab. Ein netter Wein, gut trinkbar, aber weder sonderlich günstig noch sonstwie bemerkenswert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 21:13:09
      Beitrag Nr. 323 ()
      Wer sich mal einen wirklich schön gemachten und mit Herzblut geschriebenen Katalog eines US-Importeurs deutscher Weine anschauen möchte, kann dies unter http://www.vinonet.com/terrytheise/tt2003.pdf (gut 4 MB) tun. Bemerkenswert die totale Beschränkung auf Riesling und Süße.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 21:45:12
      Beitrag Nr. 324 ()
      Nabend,

      HHanseat, Ekonti hat mir ein paar Rotweine geschickt, mit denen ich mich demnächst mal beschäftigen werde, aber bislang ist in Aachen nach wie vor T-Shirt-Wetter, und ich werde den langen Mittsommerabend - pendelnd zwischen Terrasse und Rechner - heute noch dementsprechend mit Riesling genießen.

      Gestern war ich zusammen mit Jörg auf einer von Werner Elflein organisierten kleinen Verkostung in der Düsseldorfer Weinhandlung "La Vinesse". Im Wesentlichen ging es um Rieslinge und Grüne Veltliner des relativ unbekannten Weinguts Summerer aus dem Kamptal (Langenlois). Die Weine machten durchweg eine gute bis sehr gute Figur. Am besten gefiel der Riesling "Steinmassl", der von Werner und mir mit stolzen 94 Punkten bedacht wurde. Ein schon in der Nase sehr mineralischer Stoff, den man ab Gut für 11 Euro erhält (Hofschuster und Knalli Knall punkteten allerdings nur mit 85). Es gibt eine Hamburger Quelle, die bei Bedarf auf der Homepage von Summerer zu finden ist.

      Daneben bekamen wir 3 österreichische 99ger von Malat ins Glas, die für mich mit ihren Reifenoten alle schon mehr oder minder jenseits von Gut und Böse waren. Andere sahen das aber anders.

      Interessant waren außerdem zwei außer Konkurrenz eingeschenkte Bocksbeutel von Egon Schäffer/Escherndorf. Es handelte sich um einen 99ger Müller-Thurgau Kabinett nd einen Silvaner, dessen Prädikatsstufe und Jahrgang ich vergessen habe. Beide kompromißlos trockenen Weine wirkten auf mich eher neutral, aber beim Silvaner waren die hintergründigen Bodennoten bemerkenswert, beim M-T die Abwesenheit jener Alterserscheinungen, die mich bei den Malats desselben Jahrgangs das Gesicht verziehen ließen.

      Im Glas habe ich gerade die trockene 01er Spätlese aus dem Forster Ungeheuer von v. Buhl. Diesem Riesling stehe ich nach wie vor indifferent gegenüber. Mineralität ist da, Frucht (Apfel) ist da, der Wein besitzt eine gewisse Statur, aber insgesamt wirkt er etwas verwaschen und unklar. 84 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Bernd

      P.S.: HHanseat, deine Beurteilung des Würtz 2 kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde den Wein sehr ausdrucksvoll und vergleichsweise preiswert....
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 23:19:58
      Beitrag Nr. 325 ()
      Nabend,

      Nach dem ich zunächst Probleme hatte die Weinhandlung "La Vinesse" überhaupt zu finden, wurden wir durch die gute Qualität der Summerer Weine mehr als nur entlohnt. Den Qualitätssieger des Abends, der Steinmassl, muss ich ja nicht noch mal näher beschreiben, von mir bekam er 93 Punkte und die Bewertung von Knalli nur ein kräftiges Kopfschütteln. Für mich auch unverständlich die Bewertung des "Urgestein", der PLV-Sieger der Probe - ich notierte: deutlich als Riesling erkennbar, Aprikose, Pfirsich, animierende Säure, mittlerer Körper, l. Mineralität im Abgang. Von mir 91 Punkte, der Durchschnitt lag irgendwo zwischen 88-89 Punkte, aber wie Knalli bei diesem ausdrucksstarken Wein auf nur 83 Punkte kommt ist mir ein Rätsel. Beeindruckend der Preis, ab Weingut für 6.60 Euro.

      HHanseat, da muss ich Bernd beipflichten, ich kann es auch nicht nachvollziehen. Trinkst Du überhaupt gerne Rieslinge?;) :D Aber Gott sei dank sind Geschmäcker verschieden, sonst würden wir beim Würtz auch noch Schlange stehen.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 23:28:44
      Beitrag Nr. 326 ()
      Nabend.

      öhemm, ich muß hier an dieser Stelle ein Geständnis ablegen: Knalli Knalls Wertung bezog scih nicht auf "unseren" Steinmassl 01, sondern auf das 02er-Exemplar. Im Eifer des Gefechts habe ich das übersehen...


      Und dennoch....:D

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 23:43:12
      Beitrag Nr. 327 ()
      Nabend,

      Bernd, im Eifel des Gefechts hab` ich auch vergessen das wir eigentlich den 01er probierten und nicht, wie ich annahm, den 2002er.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.06.03 20:54:37
      Beitrag Nr. 328 ()
      Nabend,

      obwohl das angekündigte Unwetter hier bislang ausgeblieben ist, so daß man immer noch wunderbar mit kurzen Ärmeln draußen sitzen kann, habe ich gerade einen Roten im Glas.

      Es handelt sich um einen Costieres de Nimes vom Chateau Lamargue aus 2000. Appellationstypisch recht wuchtig, gekochte Früchte, Pflaumen, Schokolade, weiche Gerbstoffe. Etwas eindimensional, aber schön zu trinken und mit 5,95 Euro alles andere als zu teuer. Mir persönlich allerdings eine Spur zu "soft". Interessant ist, daß dieser Wein sich seit gestern abend in der offenen Flasche deutlich verbessert hat.

      Ein Weißer ist aber gleich auch noch fällig....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.06.03 22:20:33
      Beitrag Nr. 329 ()
      Nabend,

      also nichts mit Unwetter bei uns in Duisburg, vielleicht ein wenig windig tagsüber. Pünktlich zur abendlichen Ruhe verschwand dann auch der Wind, und so verbrachte ich den Abend auf dem Balkon mit Ahrkrimi und meinen geliebten Riesling. Da ich mich heute wegen der bevorstehenden Tour nach Bremm/Mosel mit dem Weingut Franzen beschäftigte, lechzte der Gaumen auch nach einem ordentlichen Stück Schiefer. Logisch, die Wahl fiel auf den 2001er Bremmer Calmont "schwarze Kapsel" vom Weingut Franzen - dezente Zitrone-Pfirsich in der Nase, deutlichen Schiefer. Am Gaumen blieb dann nur noch Zitrone, überschattet durch die immer noch sehr präsente Säure. Der Abgang dann intensiver Schiefer vom Feinsten, begleitet durch feinherbe Grapefruitaromen. 87 Punkte. Ich denke, der Wein ist noch viel zu jung. Leider habe ich bei meinem letzten Besuch im August viel zu wenig gekauft, so das meine vorletzte Flasche erst in 12 Monate geöffnet wird. Wer Säure mag wird jetzt schon seine Freude an diesem Wein haben, ansonsten würde ich empfehlen ihn noch einige Monate liegen zulassen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.06.03 23:08:29
      Beitrag Nr. 330 ()
      Hallo,

      Jörg, der Calmont QbA "Schwarze Kapsel":D macht viel Freude, gelle? Hier verstehe ich ausnahmsweise auch einmal Sam nicht. Keine Ahnung, was der mit seinem "Talkumproblem" schmeckt. Der Wein verfügt über eine stark ausgeprägte Mineralität. TALKUM??? Schiefer! Leider habe auch ich davon zu wenig gebunkert (während ich jetzt vor einigen Flaschen "Calidus Mons" sitze, die ich mich nicht zu öffnen traue...).

      Eine gute Nachricht: Ich bleibe zufriedener Kunde bei Laible! Meine Bestellung wurde heute ohne jede neuerliche Erinnerung ausgeliefert! Der Styropormüll geht mir nach wie vor auf die Nerven, und ich kapiere nicht, warum Laible grundsätzlich unfrei liefert (ein Geschenk an die Post auf meine Kosten), aber im Hinblick auf die Qualität der Weine sehe ich über diesen Kleinkram hinweg....

      Im Glas lag soeben H-Ls "Von blauem Schiefer" 00. Farblich abartig (braungold), komplex, sehr mineralisch, sehr H-L-typisch und summa summarum ziemlich genial....

      Beste Grüße

      Bernd

      P.S.: Jörg, welcher Ahrkrimi? "In Vino Veritas", oder die Fortsetzung (die ich noch nicht kenne)?
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 09:59:09
      Beitrag Nr. 331 ()
      Morgen,

      Bernd, ich vermute das Sam mit Talkum die ausgeprägte Mineralität meint. Ich habe gestern mal versucht mich auf diesen Ton zu konzentrieren, aber konnte es wieder mal nicht komplett nachvollziehen. Ich empfinde die Mineralität eher als trocken oder staubig, halt trockener Schiefer statt nasser. Vielleicht meint Sam das, aber wieso er diesen Zustand negativ bewertet kann ich nicht verstehen.

      Der Caldius Mons ist schon ein genialer Wein, leider sprengte er im letzten Jahr und wohl auch in diesem, mein Budget. Aber verzweifeln musst du wirklich nicht, komme gerne vorbei um die Flaschen für dich zu öffnen.:D ;) Den CD trank ich zuletzt im Weingut, knapp über die 90iger wenn mein Erinnerungsvermögen mich nicht trübt, schockiert haben mich die 85 Punkte von Sam. Die von Sam beschriebene "medizinale Art" kann eigentlich nur auf ein Flaschenfehler hindeuten, oder Sam hat mal wieder im Krankenhaus mit dem Talkum herum gespielt.:laugh: Keine Ahnung, aber die gesamte Gruppe lobte den CD im August, wir können nicht alle irren.

      Laible: Ich denke beim Weingut Laible liegt der Schwerpunkt auf dem ab Hof Verkauf, die Transportkartons
      mit Griff sind optimal und sehr praktisch. Der Versand scheint dem Gut doch irgendwie lästig zu sein, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Die grausamen Styroporeinlagen sind schon extrem, besonders aus Sicht der artgerechten Entsorgung.

      Richtig, der Ahrkrimi ist von Henn. In Vino Veritas habe ich auch noch irgendwo herum liegen, dieses mal ist es der nachfolge Roman "Nomen est Omen" mit dem mysteriösen Mord im Regierungsbunker. Ich bringe dir das Buch am 12. Juli mit.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 22:46:22
      Beitrag Nr. 332 ()
      Hallo, melde mich mal ganz kurz. Habe in den letzten Monaten an meinem Internet-Reiseführer Paris geschrieben.
      Vieles wichtiges und natürlich nicht so wichtiges.

      letzte Woche gab es bei Paasburg in Berlin
      http://www.paasburg.de eine Weinprobe mit ausgesuchten
      italienischen Weinen. Abseits des Weges.

      Präsentiert von Herrn Pellegrini. Wenn ich mich recht erinnere. Er hat auch eine eigene deutsche Webseite.

      Lombardei:
      Ca`di Frara - Oltrepo Pavese
      *Pino Grigio DOC Vendemmia Tardiva 2002 (ca. 12,50 €]
      (war wohl der beste Grigio in Italien, nicht zu vergleichen mit A..i.)
      La Cassetta Bonardo DOC 2002 € 11,90
      *Raro Nero Pinot Nero DOC 2001 € 19,90 (ganz toll)

      Emilio Romagna:
      San Patrigano
      *Sangiovese Superiore "Aulente" DOC 2001 € ca. 12
      *Montepirolo Rosso Rubicone IGT 1999 € 33 (Bordeaux-Trauben)

      Dann noch einige Weine von Tenuta Casalbaio - Apulien
      fand ich für mich nicht so berauschend.

      Terre di Genestra - Sizilien

      * "651" Selection Brian Fletcher 2000 € ca. 35
      die beiden anderen dort schenke ich mir auch.

      Wirklich schöne Weine, hab mir gleich einige Flaschen bestellt. Da Keller dort im Haus gibt es auch keine Probleme mit der Verpackung.

      Also weiterhin einen schönen Weindurst, der Muscadet will heute nicht schmecken. Es ist wohl zu kühl. Oder es fehlt das Meer.

      gruss

      http://www.saint-aubin.de
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 20:00:17
      Beitrag Nr. 333 ()
      N`Abend!

      Nu ist ja Sommer, in Hamburg angeblich auch, also öffnete ich eien Sommerwein aus dem französichen Süden: einen 98er Muscat de Rivesaltes der Domaine Mas Cremat, einen weißen gespritteten Süßwein mit 15,5 % für etwa 10 €. Mein erster Vertreter dieser Gattung. Der Duft ist sehr angenehm, undefiniert fruchtig, recht frisch, keinerlei Alterstöne. Der Geschmack ist dann okay, schon süß, aber nicht pappig oder störend. Kann man trinken. Aber der Alkohol dominiert schon, und der Rest des Weines kann nicht recht dagegen halten. Ich kann leider nicht beurteilen, wie typisch dieser Wein für die Muscats sind, aber so wie der sich präsentiert, bleibe ich bis auf weiteres bei süßen Kabinetten für die Terrasse oder den roten Südfranzosen, wenn es denn mal ein gespritteter Süßwein sein soll.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 20:39:12
      Beitrag Nr. 334 ()
      Hallo HHanseat,

      Anfang des Jahres machte ich eine ähnlich negative(?) Erfahrung mit einem 2001er Muscat de Rivesaltes von der Domaine Boudau aus Roussillon. Extrem süß und dominiert vom Alkohol, keine Harmonie. Der Wein erinnerte mich irgendwie an einen Likör, die mir gar nicht schmecken. Alles andere als ein Sommerwein, da er schnell sättigte.
      Da lobe ich mir doch einen Alkohol schwachen Riesling Kabinett (restsüß) mit einem ordentlich Schuß Säure.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 23:17:53
      Beitrag Nr. 335 ()
      Nabend,

      Da haben wir`s mal wieder. Beginnende Reife oder Abbau? Oder doch "schleichender Kork"? Ist die Suggestion, wach gerufen durch die Diskussion im Weinforum, so mächtig? Ich weiß es nicht, aber der heutige Wein gefällt mir nicht, so oder so.

      Es handelt sich um den 2001er Durbacher Plauelrain Scheurebe Kabinett trocken von Andreas Laible. In der Nase - dezente, dumpfe, leblose Frucht, etwas Cassis. Am Gaumen viel Nix, wieder etwas Cassis, leichter Bitterton. Und eine Menge Fragen. Ich tendiere sehr stark in Richtung defekten Korken, da ich bereits vier Flaschen von diesem Wein vernichtet habe, glaube ich nicht das er sich bereits verabschiedet. Leider habe ich nur noch eine Flasche, daher verzichte ich auf die Gegenüberstellung. Ein Kandidat für den Ausguß ist er letztenendes nicht, da er noch trinkbar ist. Währenddessen ich diese Zeilen schreibe, verhärtet sich mein Verdacht zunehmend. Ich frage mich, warum man sich dieses "russische Roulette" ständig antut, und freue mich statt dessen, auf den Alternativverschluß der sich irgendwann mal durchsetzten wird.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 08:43:42
      Beitrag Nr. 336 ()
      Moin,

      ein kurzes Hallo...:look:

      Hornwatz, freut mich, daß die Laibles schon eingetroffen sind.
      Die Rebhölzer sind noch nicht da, ich habe "leichte" Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Haus, rufe aber die Tage nochmal an.

      HHanseat, ich habe festgestellt, daß meist ein Glas von den kebrigen Südfranzosen gut ist und auch reicht. Danach schüttelt es eher ob der hohen Alkoholgrade.

      Saint Aubin, die Verkostung klingt interessant, die Namen sagen mir erstmal nichts, bin aber doch erstaunt, daß ein lombardischer Pinot Grigio die Liste anführt.
      Ansonsten bekommt man in der Emilia-Romagna noch preiswerte Sangiovese-Trinkweine. Meiner Info nach ist es zwar ein Klon der toskanischen Sangiovese-Rebe, doch erhält man eine Riserva auch schon für 6 Euro (natürlich in gebrauchten Fässern ausgebaut), ist bestimmt trinkbar.

      Kennt hier jemand den Goldriesling?
      Habe einen aus Sachsen geschenkt bekommen.
      Von der Winzergenossenschaft Meissen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 09:00:05
      Beitrag Nr. 337 ()
      Morgen,

      Nee, den Goldriesling kenne ich nicht aber Norbert Tischelmayer bestimmt. Folgendes wurde gefunden:

      Goldriesling

      Zwei verschiedene, weiße Rebsorten (Neuzüchtungen); der Name wurde sichtlich beim zweiten Mal in Unkenntnis vergeben, das schon eine Sorte gleichen Namens existierte:

      1) Kreuzung zwischen Riesling x Courtillier Musqué Précoce, die um das Jahr 1880 durch den bekannten Züchter Christian Oberlin (1831-1915) in Colmar im Elsass erfolgte. Es gibt die Synonyme Gelbriesling, Franzosentraube (Deutschland) und Riesling Doré (Frankreich). Sie wird ausschließlich in Sachsen kultiviert.

      2) Kreuzung zwischen Welschriesling x Müller-Thurgau durch Ing. David Schantl (Österreich) um das Jahr 1960. Sie wurde im Jahre 1989 anlässlich der Feierlichkeiten "100 Jahre Landes-Obst- und Weinbau-Verein für Steiermark" zum Versuchsanbau freigegeben. Der Geschmack des Weines erinnert an den Welschriesling. Der Name wurde in Unkenntnis vergeben, dass es schon eine Sorte mit diesem Namen gab. Sie ist in Burgenland-Österreich vorübergehend (nicht für Qualitätswein) zugelassen.

      Ansonsten, die WG Meissen kenne ich, da ein ferner Verwandter dort seine Trauben abliefert. Einige belanglose und langweilige MT und Rieslinge von dort probiert, etwas überzeugen konnte mal eine GT Auslese tr. (ca. 83-84 Punkze), die wir bei der Bukett-Probe der Niederrheiner probierten. Dann gab es noch eine Scheurebe Kab. tr., sehr dünn aber sortenrein und sauber.

      Vielleicht hilft es.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 09:09:42
      Beitrag Nr. 338 ()
      Moin!

      In der Tat, mehr als ein Glas pro "Sitzung" möchte ich vom Muscat nicht trinken, dafür haut er doch sehr rein. Der Wein an sich ist auch nicht schlecht, aber ich weiß nicht so recht, zu welchen Gelegenheiten man so etwas trinken kann. Eventuell mit O-Saft auffüllen, einige Früchte und eine Sonnenschirmchen reinstecken und als Cocktail verkaufen? :cool:

      Heute abend geht es auf die MöPi-Deutschlandprobe, ich bin gespannt...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 09:41:35
      Beitrag Nr. 339 ()
      Moin,

      HHanseat, deinen Süßwein von Mas Cremat (wahrscheinlich aus einem anderen Jahrgang) hatte ich auch schon mal vor längerer Zeit. Ganz schmackhaft eigentlich (vielleicht als Aperitiv vor einem asiatischen Essen?), aber auch mir viel zu alkohöllisch. Da trinke ich doch lieber eine Riesling-Spät- oder Auslese, wenns denn süß sein soll. -
      Ich hoffe auf Notizen von der Deutschlandprobe.


      Jörg, die Scheurebe Kabinett trocken von Laible habe ich mehrfach getrunken, auch in der letzten Zeit. Es kann sich in deinem Fall eigentlich nur um einen Flaschenfehler handeln, denn der Wein ist absolut noch nicht auf dem absteigenden Ast. Laßt uns alle noch lauter nach alternativen Verschlüssen schreien, beim Winzer, beim Händler, bei jeder Gelegenheit!

      Gestern gabs ein Großes Gewächs von Christmann aus dem Gimmeldinger Mandelgarten. Wie gewohnt sehr opulent und von reichhaltiger Exotik durchzogen, dabei eher halbtrocken wirkend. Kein Riesling für Puristen, aber auf jeden Fall sehr lecker (90).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 12:47:02
      Beitrag Nr. 340 ()
      Heute abend geht es auf die MöPi-Deutschlandprobe, ich bin gespannt...

      Ich werde die MöPi-Probe am Freitag aufsuchen. Ich bin auf dein Bericht gespannt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 21:32:44
      Beitrag Nr. 341 ()
      Nabend,

      habe soeben folgend Hinweis auf der Homepage eines renommierten Winzers gefunden:

      Korkgeschmack und Weinstein sind ärgerlich, liegen aber im wahrsten Sinne des Wortes in der Natur der Sache und sind daher kein Reklamationsgrund - kommen aber zum Glück auch so gut wie nie vor.

      Möchte vielleicht jemand ein Tipp abgeben um welches Weingut es sich handelt?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 21:52:17
      Beitrag Nr. 342 ()
      Hallo,

      Jörg, es handelt sich um H-L. Über diese Sätze bin ich auch schon gestolpert. Prinzipiell finde ich die Formulierung daneben.
      ABER: Ich habe bei Löwenstein bislang noch nicht einen einzigen Korkschmecker erlebt! Auch keinen in irgendeiner Form "verdächtigen" Wein. Keine Ahnung, woran das liegt - an Zufall mag ich da angesichts der nicht unbeträchtlichen Zahl von Flaschen kaum glauben. Vielleicht hat Löwenstein ja den ultimativen Korklieferanten...

      Im Glas befindet sich v.Buhls Kabinett trocken 01 ohne Lagenangabe, der vorzüglich auf die sommerlich warme Terrasse paßt. Ein ausgewogener, eher leichter Riesling mit herzhafter, erfrischender Säüre. 84 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 22:10:03
      Beitrag Nr. 343 ()
      Hallo Bernd,

      Stimmt natürlich, aber daneben finde ich noch gelinde ausgedrückt. Soviel Flaschen habe ich von H-L noch nicht geöffnet, aber einen Korkschmecker hatte ich auch noch nicht. Allerdings, würde ich gerne mal Reinhard Löwenstein auf die Korkproblematik ansprechen und seine Einstellung zu Alternativen erfahren.

      Das mit dem ultimativen Korklieferanten kann ich mir nur schwer vorstellen, könnten den alle Anderen so blöd sein?

      Irgendwie paßt der von mir zitierte Text nicht zur Philosophie von H-L, bin zugegeben etwas...:confused:

      Viele Grüße,
      Jörg

      NB: Die gestrige Scheurebe von Laible noch mal probiert (die Reste), und kopfschüttelnd alles in den Ausguß gekippt. Frage mich nur wie ich das gestern nicht sofort erkannt habe.
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 22:29:15
      Beitrag Nr. 344 ()
      Moin,

      bei Löwensteins Preisen ist bestimmt ein sehr guter Korken drin, keine Frage. Wäre auch doppelt schade, wenn man sich bei diesen Qualitäten nicht um einen Top-Hersteller bemüht. Aber auch das muss nichts heißen, vor einem Jahr (hatte ich hier auch gepostet) gingen 80% der Ernte eines Barolo-Winzers drauf, weil sein Kork-Lieferant Mist gebaut hatte, waren mal so eben 2 Millionen, die in den Ausguß liefen.

      Und, wie war es bei Mövenpick?

      Im Glas liegt jetzt der Goldriesling, dank für die Hinweise, nicht unbedingt sehr lecker, in der Nase kommt nichts rüber, im Mund eine Mischung aus Riesling und Arneis, aber ohne Abgang. Und es befindet sich etwas Störendes im Geschmack, daß mich an irgendein Getränk von früher erinnert, komme ich jetzt nicht drauf, kann aber auch nichts Gutes bedeuten:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 23:01:38
      Beitrag Nr. 345 ()
      Nabend,

      Ekonti, Jörg, auch für mich ist eigentlich klar, daß der beste Korklieferant nicht vor TCA schützen kann. Und dennoch: Gerade habe ich wieder einen H-L geöffnet (Schieferterrassen 00), und es handelte sich enttäuschenderweise:D wieder nicht um einen Korker...

      Ich denke, ich schreibe dem guten Herrn Löwenstein einfach mal eine Mail zu Thema. Vielleicht antwortet er ja.

      H-L ist übrigens nicht der einzige, von dem ich bislang absolut TCA-freie Weine in größerer Zahl getrunken habe, Gleiches gilt für Herrenberg!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 23:16:55
      Beitrag Nr. 346 ()
      Hallo

      E-Kontakter, also dieser pinot-grigio ist ein Qualitätswein, Auslese. Abseits der Wege.
      Das Weinbaugebiet ist sehr klein und lieferte früher die
      Grundweine für die Sektproduktion. Der Sekt oder wie auch immer
      er sich dort nennt, wird jetzt weniger getrunken und deshalb
      gibt es jetzt mehr Wein und dieser Winzer hat es mal mit
      Qualitätsproduktion versucht.
      Habe heute eingekellert und mir eine Flasche mitgebracht.
      Die Trauben werden verlesen und allein das Etikett ist
      grafisch und drucktechnisch gesehen eine Wucht: Stichtiefdruck.
      Dafür nur lumpige € 11,90 für den Jahrgang 2002.
      Doch jetzt habe ich mir erstmal einen Cidre geöffnet und werde
      mir wohl morgen/übermorgen den Pinot Grigio gönnen.
      (die pupillen/papillen müssen sich ein wenig vor-freuen)
      gruss
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 23:26:47
      Beitrag Nr. 347 ()
      Moin,

      Hornwatz, auf die Antwort bin ich auch gespannt, Du wirst es bestimmt veröffentlichen...

      Saint-Aubin, hast Du auf dem Etikett die Details, wo der Wein genau herkommt? Übrigens erfreue ich mich ebenfalls an grafisch herausstechenden Etiketten.
      Vor zwei Jahren hatte ich eine Phase, in der hochwertige Pinot Grigios und Soaves geöffnet wurden, einfach um das Vorurteil zu enthärten, es gäbe keine guten Weine dieser Stile. Viele Weisse von 10 bis 15 Euro aus Norditalien machen wirklich Spaß.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 00:18:32
      Beitrag Nr. 348 ()
      N`Abend!

      Soll ich mich jetzt wirklich noch zur Probe äußern? Nach ca. 30 Weinen, einem schlechten Holsten, einem Caipi und einem guten Beck`s?

      Also: das Angebot war phantastisch, 100 Weine stehen zur Probe bereit. Anwesend waren die Winzer Bernhard Kirsten und Herbert Bruker.
      Erstes Fazit: eine Probe auf sehr hohem Niveau bei gleichzeitig sehr angenehmen Preisen, somit das krasse Gegenteil zur Burgundprobe letzten Monat. Zweites Fazit: ich sollte mehr süße Weine trinken, gerade die restsüßen Kabinette wußten zu überzeugen, die höheren Prädikate eh...

      Keinesfalls zu verpassen sind die Kollektionen von Dönnhoff und Molitor, auch gut war Willi Schäfer. Besondere Erwähnung verdienen Molitors 99er Zeltinger Sonneruhr Auslese **, Dönnhoffs einfacher Weißburgunder für gerade mal 8,60 beim Händler, und Egon Müllers Scharzhofberger QbA für knapp 10 €. Sehr gespannt war ich auf meinen ersten Leitz-Wein, nachdem dieses Gut auf den verschiedensten Kanälen meine Aufmerksamkeit weckte: der Rüdesheimer Bischofsberg Spätlese trocken war dan auch wirklich gut, wenn auch nicht überragend. Teuer, aber sehr gut: die 97er Kiedricher Gräfenberg Auslese von Weil, richtig guter Stoff! Da kommen noch höchtens Orchideen wie die Eisweine ran... Probierenswert ebenfalls der 01er Muskateller von Rebholz, ungewöhnlich (für mich, der ich nicht viel Erfahrung mit dieser Rebsorte hab), aber überzeugend!

      Ein Wein zum Kaufen: die trockene 01er Wachenheimer Gerümpel Spätlese von Wolf für knapp 8 €. Überbordende tropische Frucht, dezente Honignoten, dabei stets harmonisch: das Schnäppchen schlechthin!

      Sehr gespannt war ich auf eine J.J. Prümsche 1971er Graacher Himmelreich Spätlese. Schon gut, aber auch nicht so doll, daß ich meine Weine jetzt dreissig Jahre lagern möchte. Aber sehr ansprechender Duft, dem der Geschmack leider nicht entsprechen konnte.

      Wieder mal nicht so ganz mein Fall waren die Weingüter Kerpen und Karthäuserhof. So mittelprächtig präsentierten sich von Grünhaus udn Fritz Haag.

      So, und morgen muß ich mich der zweiten Seite der Probenliste widmen...

      Eine gute Nacht wünscht

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 09:38:45
      Beitrag Nr. 349 ()
      Morgen,

      HHanseat, herzlichen Dank für die Beschreibungen. Da ich heute mit der Probe dran bin, anwesende Winzer sollen Ernie Loosen und Heger sein, steigt bei mir jetzt am frühen Morgen bereits die Vorfreude auf die Probe. Schön zuhören das die Preise erträglich sind, obwohl auch die kleinen Beträge läppern sich irgendwann mal. Aber die Vielfalt sollte doch so einiges entschädigen.

      Werde morgen berichten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 10:35:17
      Beitrag Nr. 350 ()
      Guten Morgen,

      Scandi,ohne Dir die Vorfreude auf die Herren Loosen und Heger vergällen zu wollen - mir sagt deren Hemdsärmeligkeit und Wurschtigkeit als Eindruck im Gespräch nicht zu, aber beide haben es angesichts ihrer Marktstellung und Erfolge auch nicht nötig, umgänglich aufzutreten. Die Weine von Heger haben mir neulich nicht zugesagt (mag an meinem Problem mit badischen Weissen liegen, denn Berchers Weine fand ich noch schwächer, einzige Ausnahme: Johners Grauburgunder - viel interessanter als seine Weissburgunder/Chardonnay). Bei Loosen sind die Blauschiefer Weine trocken durch ihre Kraft interessant, aber mir letztlich doch zu muskulös und eindimensional, restsüss können sie z.B. mit dem auch von HHanseat erwähnten Willi Schäfer-Typ (filigraner, schwingender) m.E. nicht mithalten. Übrigens hat Loosen die Qualität seiner Pfalz-Dependance Wolf 2002 besonders betont, das trifft sich mit der Einschätzung von HHanseat. Dönnhoffs trockene Spätlese 2002 fand ich auch sehr gelungen (mehr als die restsüsse, wobei Dönnhoff meinte, 2002 sei ein Ausnahmejahr hinsichtlich der Reife und Frühtrinkbarkeit, ansonsten bejahte er meine Frage, dass restsüsse Rieslinge in seiner Gegend viel einfacher gelängen als trockene). Egon Müller macht einfach sehr leckere Weine, die mir auch nicht zu süss vorkommen - die Saar-Säure tut da gut (er meinte übrigens, etwas mehr als halbtocken würde seinen Weinen am besten stehen. Sehr lobend äußerte er sich über Van Volxem, deren Philosophie er teile - von Loch hat er noch nichts getrunken).
      Als Empfehlungen 2002 im hier bevorzugten gehobenen Preissegment seien noch nachgetragen: Peter Josts trockene Riesling Spätlese (deutlich über dem Vergleichswein 2001) und vor allem der Weissburgunder-Chardonnay von Knipser - der sehr eigenständige Weinstil von Knipser ist beeindruckend, vielleicht mit Rebholz in der Pfalz vergleichbar, für mich aber wesentlich interessanter - wenn nur die Preisgestaltung eine andere wäre.
      Als ältere Weine besonders beindruckend: Eine 2000er Doosberg Spätlese von Kühn (sehr charaktervoll, sonst verstehe ich den Kühn-Hype nicht recht) und eine Gunderloch Beerenauslese 2000 - der Vorgängerjahrgang hat von Hofschuster gerade 97 Pkte. erhalten, verständlich.
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 10:37:08
      Beitrag Nr. 351 ()
      Moin,

      HHanseat, ich würde ja ASTRA trinken...

      ...aber lassen wir das.:cool:

      Nach dem vielfältigen Genuss hätte ich gestern gar keinen Bericht mehr erwartet.
      Auch wenn Molitor sonst sehr geschätzt wird, finde ich einiges von ihm nicht herausragend.
      Vielleicht ist beim Kabinett die Restsüße sogar am besten aufgehoben, als leichter Essensbegleiter bestimmt.
      Bei Karthäuserhof schließe ich mich an, Kerpen ist nicht bekannt.
      Becks ist in der Tat ein feines Bier (muss aber richtig kalt sein), schlürft sich in der Bar besser als zuhause.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 11:18:25
      Beitrag Nr. 352 ()
      Hallo Frohnau,

      ich denke auch kaum, das es sich bei der Masse die Gelegenheit ergeben wird für ein persönliches Gespräch, viel mehr erhoffe ich mir Allgemeininformationen zu den diversen Weinen. Heger habe ich erstmals auf der Prowein probiert, und war sehr angetan, obwohl die Preise schon in einer anderen Liga spielen. Bei Loosen war ich im letzten Jahr auf der Jahrgangspräsentation, und ich war durchweg begeistert, trocken hervorragend und die Restsüßen einfach Weltklasse, aber auch preislich. Auf dieser Präsentation gab es auch die 2000er von Wolf zum probieren, und ich fand sie grässlich, wird wohl am Jahrgang gelegen haben.

      Von wegen Persönlichkeiten, auf der Prowein hatten wir (zusammen mit Bernd und Werner E.) das vergnügen Johner kennenzulernen, sehr umgänglicher und sympathischer Winzer, über seine Philosophie kann man geteilter Meinung sein. Trotz meiner Vorurteile fand ich die Weine recht gut, obwohl wenn man das PLV betrachtet, für mich uninteressant.

      Mal sehen was die Probe bringt, ein paar leckere Weine werde ich schon noch finden, ansonsten gibt`s am Düdo Hbf., euch Norddeutschen zuliebe, eine Dose Jever:eek: :cry: als krönender Abschluss.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 14:53:50
      Beitrag Nr. 353 ()
      Hallo zusammen,

      die Weine der meisten der genannten Erzeuger kenne ich nur flüchtig von Messen oder Degustationen. Mein Senf ist also nur unter Vorbehalt zu genießen. Ich gebe ihn trotzdem mal dazu:

      Dönnhoff (von ihm habe ich in früherer Zeit immerhin schon 40 oder 50 Flaschen getrunken): Sehr gut, aber inzwischen auch sehr teuer. Wenn ich mir die aktuellen Preise bei Pinard de Picard ansehe, komme ich nicht in Versuchung, mir etwas zu bestellen. An der Nahe gibt es mit Schönleber, Mathern, Göttelmann etc. genügend Alternativen.

      Heger (Kenne ich hauptsächlich von der Prowein): Ganz große Burgunder, die zu den besten Deutschlands gehören. Sehr beeindruckend.

      Loosen (so zwei oder drei Flaschen von ihm habe ich schon gekauft und einiges auch bei meinem Händler probiert): Überschätzt! Im trockenen Bereich gefiel mir nur ein QbA aus dem Ürziger Würzgarten richtig gut. Die restsüßen Spätlesen sind ganz schön, aber es gibt bessere, z.b. bei Haart oder bei der Karlsmühle:D (Schäfer kenne ich leider noch nicht). Auch die Auslesen machen etwas daher, aber für sie gilt das Gleiche wie für die Spätlesen.

      Müller-Scharzhof: Für mich persönlich völlig uninteressant:mad:

      Jost: Nicht schlecht, aber zu teuer. Ratzenberger, Weingart und Müller würde ich momentan am Mittelrhein bevorzugen.

      Molitor: Die beiden Weine, die ich von ihm bislang getrunken habe, wurden seinem Ruf nicht ganz gerecht.

      Karthäuserhof: Vieeeeel zu teuer in Relation zum Gebotenen

      Knipser: Interessant, aber vor allem im Rotweinbereich. Die Weißen kommen IMHO nicht an die von Rebholz heran. Knipser ist ein unglaublich origineller Typ. Eine Unterhaltung mit ihm bringt Spaß...

      J.J. Prüm: Für mich persönlich völlig uninteressant
      :mad:

      So, ich glaube, jetzt habe ich sie alle durchgehechelt:D.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 16:19:44
      Beitrag Nr. 354 ()
      Hallo,

      die Anmerkungen zum Preis-Leistungs-Verhältnis der heute angesprochenen Weingüter sind völlig richtig - auch für mich gilt angesichts meiner Grundsatzbeschränkung auf Weinkäufe nur bis 6-7 €(abgesehen von verlockenden Ausnahmen): Nur probieren, nie kaufen. Im einen oder anderen Fall sicher bedauerlich, aber der Name wird halt mitbezahlt, das PLV ist damit meist ziemlich verdorben - Image und Vermarktung durchdringen nun mal diesen Segment des Weinmarktes wie bei allen anderen Waren, die mit Genuss und Seltenheit zu tun haben, vollständig. Nicht dass ich es dem jeweiligen Winzer nicht gönne (z.B. Weil tatsächlich nicht - wenn ich mir das Geschwafel seiner Mitarbeiter vom Anspruch, deutsche Weine wieder auf eine Ebene mit grossen Burgundern und Bordeaux-Weinen wie vor 100 Jahren zu stellen, anhöre und dann die gebotenen Qualität vergleiche, kann man wirklich nur von einem "Phänomen Weil" reden, wie kürzlich Pigott), aber bitte ohne mein Zutun.
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 16:57:07
      Beitrag Nr. 355 ()
      Moin,

      ein sogenanntes optimales PLV kann es bei großen Weinen nicht geben, ich frage mich, ob das wirklich immer so wichtig ist. Mittlerweile bezahle ich lieber für ein außergewöhnliches Weinerlebnis (natürlich in einem bestimmten Rahmen), daß mir in Erinnerung bleibt, als laufend Weine zu trinken, die gut sind, ein gutes PLV haben, aber dann doch austauschbar sind. Weine zum Essen oder zur Mittagszeit schließe ich da aus, genauso Weine, die in sehr geselliger Runde einfach nicht mehr wahrgenommen werden. Gern trinke ich dann mal eine Flasche weniger.
      Das muss jede/r für sich entscheiden, doch das Jagen nach Schnäppchen reizt mich nicht mehr.
      Damit stehen wir, Frohnau, in gegensätzlicher Meinung, ist aber auch okay.;) Weils Vorstellungen sind mir aber viel zu elitär und zielen nur auf Gewinnmaximierung, da kann man schnell mal die alte Weinkulturgeschichte vorschieben.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 20:59:01
      Beitrag Nr. 356 ()
      Nabend,

      Ekonti, ich verstehe beide Positionen, deine und die von Frohnau. Mit einer Preisgrenze von 5-7 Euro würde ich nicht klarkommen, dazu gibt es zu viele teurere Weine, die mich einfach begeistern und die mein Lebensgefühl deutlich erhöhen. Aber andererseits achte ich schon auf die Preise, und wenn ich das Gefühl habe, daß ein Winzer deutlich zu viel verlangt, meide ich ihn.
      Gerade bei hohen und höchsten Qualitäten gibt es dramatische Preisunterschiede. Eine trockene Rieslingspätlese aus dem Haardter Bürgergarten von Müller-Catoir oder einen Laible SL gibt es schon für etwa 11 Euro, während man woanders für vergleichbare Qualitäten locker 50% mehr hinblättert. Bei Herrenberg habe ich eine fantastische 99ger Auslese, einen sehr individuellen Wein für 15 Euro bekommen - bei vielen VDP-Gütern hätte eine qualitativ vergeleichbare Auslese ein doppelt so großes Loch in die Börse gerissen - und da handelt es sich dann wirklich um Summen, wo sich das Nachdenken und Vergleichen lohnt.

      Heute abend wollte ich eigentlich die von Jörg und Sam sehr gelobte Trias-Silvaner-Spätlese 01 aus dem Hause Störrlein probieren, aber unser guter alter Freund, der Korken:cry: :cry: :mad: :mad:, hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mal schauen, was ich gleich noch öffne.....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 21:37:52
      Beitrag Nr. 357 ()
      Nabend,

      geköpft habe ich einen Roten von der Loire, den ich neulich anläßlich meiner musikalischen Mitgestaltung einer Messe vom Pastor geschenkt bekommen habe: Domaine des Ouches, Bougueil, Selection Vieilles Vignes 99.

      Dunkles, in Schwarze spielendes Rot. Feine Kirschnase mit leichten Mokkanoten, "Kaffee Kirsch" sozusagen. Sauerkirschnoten und ein wenig grüne Nüsse am Gaumen, eher leichter Körper, recht herb, gute, feinkörnige Gerbstoffstruktur. Ordentliche Länge. Seiner Farbe zum Trotz absolut kein Blockbuster, aber ein elegantes Stöffchen.

      Kennt jemand den Erzeuger? Im meinem alten Hachette ist er mit dem 96er Vieilles Vignes (1 Stern) vertreten, und im Netz habe ich noch folgende Notiz gefunden:

      "1996 Bourgeuil (Domaine des Ouches) QPR Winner

      Classic Loire Valley cab franc. Sure, there are a few that aim for tannin and profundity, but precious few. The best of the rest show like this, soft, velvety, youthful, grapey and delicious. If you want structure, buy Bordeaux. Otherwise, this seductive, easy-drinking wine, at around $12, does Beaujolais far better than most Beaujolais, with more flavor and better texture. My scores are relative between regions, so this doesn’t mean it is the equal of a top Bordeaux, with which it does not compete due to relative lack of structure, but it is what you want from Loire cab franc. 90 points."

      Ich verstehe nur die Hälfte. Kann das einer von euch in einer Kurzübersetzung zusammenfassen?

      90 Punkte? Naja, 83-84 würden es auch tun...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 00:08:33
      Beitrag Nr. 358 ()
      Erstnal was zum schmunzeln:

      Klassisches Loire Taltaxifranc.
      Sicher gibt es einige, die auf Tannin und Tiefe, aber Schatz wenige ausrichten.
      Die Besten von der Restevorstellung wie dies, Weichsten, Samtigsten, Jugendlichsten, grapey und köstlich.
      Wenn Sie Struktur wollen, kaufen Sie Bordeaux.
      Sonst tut dieser verführerische, leicht trinkende Wein zu etwa $ 12 Beaujolais viel besser als am meisten Beaujolais mit mehr Aroma und besserer Konsistenz.
      Meine Spielstände sind relativ zwischen Regionen, so daß dieses doesn?t meinen, daß es der Gleichgestellte eines obersten Bordeaux ist, womit es aufgrund relativen Mangels an Struktur nicht konkurriert, aber er ist das, was Sie von Loire Taxifranc wollen.
      90 Punkte."


      Aber nun im Ernst:

      1996 Bourgeuil (Domaine des Ouches) Schnäppchen

      Klassischer Loire Cabernet Franc. Der Autor teilt diese Weine in zwei Richtungen ein: die Tiefe und Tanninstruktur a la Bordeaux anstrebenden (da soll man aber gleich zum Original greifen) und die eher leichten und sehr angenehm zu trinkenden a la Beaujolais, zu denen er diesen zählt. Er würde den Bourgeuil wegen seiner stärkeren Aromen und besseren Mundgefühls sogar den meisten Beaujolais vorziehen. Die 90 Punkte sind relativ und sollen mit Loire-Rotweinen, aber nicht mit Bordeaux vergleichbar sein. Fazit: ihm hat`s geschmeckt, der Wein ist günstig, aber eher zum trinken als zum meditieren.

      Ich kenne den Wein nicht, der Erzeuger wird vom aktuellen Bettane gelobt und hat sich sogar ein Sternchen verdient. Es sind Rotweinspezialisten, 14 ha mit 92% Cabernet Franc, Rest Cabernet Sauvignon. Der Bourgeoil Sélection Vielles Vignes(50 bis 100 Jahre) (sowohl 2000 als auch 2001) bekommt 9,5/10 für gerademal 6,90 € ab Gut, und Bettane geizt mit Punkten. Der Hachette verteilt auch ein Sternchen und einen Schnäppchenhinweis. Da scheint sich dein Pastor aber auszukennen!

      Darauf einen Taxifranc, Prost!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 12:55:25
      Beitrag Nr. 359 ()
      Moin,

      Hornwatz, ist schon richtig, natürlich soll nicht ein stark überhöhter Preis gezahlt werden, da setzte ich bei allen Konsumenten ein Feingefühl voraus. Aber jede/r hat halt seine Neigungen, die sich auch immer wieder verändern. Wer jeden Tag Wein trinkt, kann ja nur das von Frohnau favorisierte Kaufverhalten an den Tag legen, wer zwei Pullen die Woche aufmacht, kann die Kohle für Wein eben umschichten.

      Cabernet Franc von der Loire wird nicht meine Rebsorte, bisher waren mir die wenigen probierten Weine alle zu säurig bzw. astringierend, dabei aber keineswegs ohne Qualität.

      Gestern abend gab es im Restaurant (Hornwatz, das Essen mit dem Uhlen findet erst Sonntag statt) spontan einen Barbera d`Asti von Alfieri, den La Tota. Passte sehr gut zum kleinen Menü. 6 Monate im Holzfass gelagert, ist er weich und harmonisch, aber nicht ohne Kraft. Volle würzige Frucht, etwas Vanille, okay, modern vinifiziert. Ein Barbera ist ein guter Universalwein, wenn es mehrere Gänge gibt, er passt zu hellem und dunklem Fleisch, aber auch zu leichten vegetarischen Vorspeisen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 16:38:14
      Beitrag Nr. 360 ()
      Moin!

      E-Konti, bei mehr Alternativen hätte ich gewiß nicht das Holsten getrunken ;) Beck`s ist das Bier, von dem ich normalerweise einen Kasten im Haus habe, ich bin aber sonst recht flexibel. Astra geht, aber so doll schmeckt mir das nu auch nicht.

      So, ich war auch Freitag nochmal bei der MöPi-Probe. Das Publikum unterschied sich deutlich; wer konzentriert probieren möchte, ist sicherlich am Donnerstag besser aufgehoben. Die mir wichtigen Weine hatte ich überwiegend schon am Donnerstag probiert, gestern wurden eher Lücken gefüllt. Besonders gefallen haben mir: Wittmanns Scheurebe QbA für knapp 8 €, fällt durch eine sehr ausgeprägte Kräuternase auf; der Ungsteiner Weilberg 01 Großes Gewächs des Weinguts Pfeffingen, klassiche Machart, für mich der beste trockene Riesling der Probe; Wehrheim Weißburgunder GG gefiel sehr, wäre mir aber keien 20 € wert. Immerhin käme ich bei diesem ins Überlegen, während ich Johners ähnlich teure 01er Weißburgunder/Chardonnay Barrique-Cuvee auch nicht für den halben Preis kaufen würde.
      Etwas enttäuscht haben mich die Kollektionen von Schloß Saarstein, Heinz Schmitt, Kesselstatt sowie der Weißburgunder/Chardonnay von Keller.

      Kommentare zu euern Kommentaren:

      Auf die PLV-Diskussion gehe ich noch einmal gesondert ein, das dauert erfahrungsgemäß ja immer etwas länger...

      Aber Hornwatz, Dönnhoff hatte zwei sehr angenehme Weine für kleines Geld im Angebot, sowohl der Riesling QbA für 7,25 als auch der Weißburgunder 8,60 (beide 2002) stellten manche Spätlese anderer renommierter Erzeuger in den Schatten. Ich hatte mir 86+ für den Riesling und 88+ für den WB notiert. Und die süße Spätlese 2002 aus dem Schloßböckelheimer Felsenberg war ein Gedicht (wenn auch noch deutlich zujung), 16 € dafür gehen in Ordnung. Müllers QbA liegt auch unter 10 € und ist in dieser Klasse mehr als konkurrenzfähig.

      Weine von Loosens Stammgut waren nicht im Angebot.
      In vergangenen Jahren gefielen mir dort die süßen Weine deutlich besser als die trockenen.

      Mit Molitor habe ich so meine Probleme. Ich probiere immer wieder gerne seine Weine, manche gefallen mir sehr und sind auch günstig, andere geben mir gar nichts. Hinzu kommt sein unglaublich umfangreiches Angebot, bei dem Programm fehlt mir schlicht der Überblick. Auch bei dieser Probe gefielen mir ein 01er Zeltinger Sonnenuhr Kabinett und die 99er Auslese aus selbiger Lage phantastisch, während die trockene gesternte 01er Auslese Graacher Domprobst nur auf einem Level mit deem Dönnhoff-QbA landete. der 01er Riesling Alte Reebn war sehr ungewöhnlcih, bei nachlassender Trennschärfe wußte ich nicght so recht, was ich davon halten soll.

      Alles Gute,

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 19:29:31
      Beitrag Nr. 361 ()
      Nabend,

      Zur PLV-Diskussion: Die Mischung macht`s. Die meisten durch der Woche getrunkenen Weine liegen um oder deutlich unter 10 Euro, doch am Wochenende und zu besonderen Anlässen darf es auch mal was besonders sein. Meine Hemmschwelle liegt zur Zeit bei max. 30 Euro. Man muss sicherlich auf die Preise achten wenn man sein Weinbudget einhalten möchte oder muss, nur ganz verzichten möchte ich auf meine Lieblinge auch nicht, da wird dann großzügig beide Augen zugedrückt und die Bereitschaft etwas mehr zu zahlen wächst.

      Zur Möpi-Probe in DüDo: Eigentlich wollte ich ausführlich berichten - nach der Probe ging‘s dann noch feiern in die DüDo-Altstadt mit einigen Gläser "Uerigen" (irgend ein Altbier), neben versoffenen Gehirnzellen wurden auch noch meine Notizen der Probe verlegt.

      Leider bekomme ich heute mit einem Brummschädel nicht mehr viel auf die Reihe.

      Dönnhoff: Basisweine QbA Riesling und WB - sehr zu empfehlen, kann die Bewertungen von HHanseat nachvollziehen, auch wenn ich den WB etwas niedriger sehe. Die Spätlese aus dem Felsenberg ist wirklich ein Traum, erhielt die Höhstnote der Probe, 93.

      Müller: Enttäuschend. Viel zu teuer auf mittelmäßigen Niveau (vielleicht noch zu jung die Weine). Der Spätlese gab ich nur 85 Punkte.

      Molitor: durchweg gute Weine zu einem angemessenen Preis. Sehr gefallen hat mir die trockene Spätlese aus der Sonnenuhr. Ich weiß nicht wie Molitor seine Weine ausbaut, denke aber das es schon in die oxidative Richtung geht, so zumindest meine Einschätzung.

      Heger und Loosen: gute Qualität, ordentliche Preise. So richtig in Erinnerung blieb mir nur die Auslese aus dem Erdener Prälat (91).

      Prüm: Es gab nur eine 97er Auslese, grandios. 92 Punkte.

      Sorry. Viel mehr bekomme ich jetzt auf die schnelle nicht mehr zusammen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 19:46:07
      Beitrag Nr. 362 ()
      Moin!

      Eine neue Folge aus der 34873teiligen Serie "Abenteuer mit Naturkorken", heute: "Es muß nicht immer TCA sein"

      Ein Griff ins Regal zu einer Flasche 2001er Ockfener Bockstein Spätlese vom Urbanshof hat klebrige braune Flecken an den Händen zur Folge, offensichtlich ist Wein ausgelaufen. Na, für langes Lagern ist die Flasche sicherlich nicht mehr zu gebrauchen, also gekühlt und heute geöffnet. Der Korken war völlig durchnäßt, die ausgetretene Menge aber wohl noch gering, die Füllhöhe lag bei etwa 1 cm unter dem Korken. Oxidiert wirkt der Wein noch nicht, auch sonst sind keine offensichtlichen Fehler festzustelle, aber so richtig schmecken will der Wein auch nicht. Hofschuster hat dem 91 Punkte gegeben. Tja, aber immerhin hat der Verschluß Plopp gemacht.

      Das war nun nicht meine erste lecke Flasche, aber mir fiel auf, daß ich bisher nur deutsche Weine mit diesem Auslaufproblem hatte. Geht euch das ähnlich? Und wie kommts? Der Korken war übrigens nicht aus dem Flasche herausgetrieben, was ja auf Hitzeeinwirkung hindeuten kann.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 20:03:01
      Beitrag Nr. 363 ()
      Nabend,

      ich komme gerade von der Mosel, Dort habe ich einen alten Freund besucht, und gemeinsam waren wir heute früh beim ungemein sympathischen Martin Müllen in Traben - Trarbach. Ein ausführlicher Bericht folgt bald.

      Jörg, ich mag eigentlich kein Altbier. aber "Üriges" vom Faß schmeckt einfach lecker!

      Ausläufer hatte ich schon, HHanseat, aber bislang in geringen Mengen. Das Phänomen trat bei mir aber auch bei französischen Rotweinen auf. Es liegt wohl ebenso wie TCA in der Natur des Korks.
      Was die "kleineren" Dönnhoffs angeht, gebe ich euch vollkommen Recht. Das sind oft sehr schöne Weine, an denen man mehr Freude haben kann als an so mancher Spätlese.

      Schloß Saarstein: Ich hatte bislang zwei Weine von denen. Einen Kabinett im "Landhaus Keller", der brauchbar, aber nicht mehr war, und eine den Heldentod gestorbene, terpentinfirnige Spätlese trocken aus 99.

      Müller: Ihr könnt mich für einen fiesen Charakter halten, aber es ist mir ein innerer Reichsparteitag, daß Jörg die Weine als enttäuschend empfindet....


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 20:21:47
      Beitrag Nr. 364 ()
      Nabend Leute,

      Tja, aber immerhin hat der Verschluß Plopp gemacht.

      HHanseat, bei deinem oben zitierten Statement musste ich sehr schmunzeln, obwohl ich innerlich immer eine Träne verdrücke wenn ich wieder mal einen Bericht über einen fehlerhaften Weine lesen.

      Bernd, freue mich schon sehr auf deinen Bericht über Müllen. Ich habe mir mal seine Preisliste schicken lassen, und wollte ihn eigentlich in diesem Sommer besuchen. Naja, leider wird nichts daraus, aber deine Beschreibungen werden es auch tun. Meine Aufmerksamkeit wurde erweckt durch den interessanten Berichten von Stuart Pigott in seinem aktuellen Buch.

      Und noch zum "Ueriges": Es überrascht mich das Du das Bier kennst, dachte ich doch es handelt sich um eine kleine Privatbrauerei. Mann von Welt halt.;)

      Irgendwie bin ich mir noch unschlüssig was den Jahrgang 2002 betrifft, früh trinken und doch lagerfähig. So mit werde ich heute auch zum "Grüntrinker", und öffne bereits meine Zweite vom Scholler-Riesling. Werde meine 2001er noch etwas schonen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 22:12:45
      Beitrag Nr. 365 ()
      Nabend,

      einen ausführlichen Müllen-Bericht bastele ich gleich. Er kommt dann so gegen Mitternacht, oder, falls ich nicht durchhalte (die letzte Nacht war kurz:D), morgen abend.

      Gerade habe ich für mich und meine Eltern den Merler Königslay Terrassen Riesling Spätlese Selection 01 (ich liebe die deutschen Bezeichnungs-Bandwürmer :D) geöffnet. Ein ordentlicher Wein, geradlienig-mineralisch. Wenn mich meine Erinnerung an heute morgen nicht täuscht, kommt er aber an die besten trockenen Exemplare von Müllen nicht ganz heran.

      Jörg, ich trinke ab und an mal ganz gerne ein Bier und probiere mich dann auch durch verschiedene Sorten (die belgischen Biere sind im Hinblick auf Geschmacksvielfalt unerreicht!). In einem Anfall von Übermut habe ich hier sogar mal einen Bierthread aufgemacht....und Ueriges ist schließlich so etwas wie eine Legende (ähnlich wie Malzmühle-Kölsch).

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 23:05:27
      Beitrag Nr. 366 ()
      Hallo Bernd,

      die Spätlese von Kallfelz werde ich in der kommenden Wochen auch noch mal öffnen, deine Zurückhaltung kann ich verstehen, soooo gut hat mir die erste Flasche auch nicht gefallen. Mal sehen was die bringt, ich bette für einen gesunden Korken. Ansonsten, wird unser Besuch im Juli entscheiden ob das Gut zukünftig noch Berücksichtigung findet oder nicht.

      Ich wußte nicht das, daß Ueriges eine Legend sei. Sieht man mal wieder wie wenig Bier ich trinke, der Samstagabend hat mir gereicht. Wie heißt es so schön "Bier und Wein laß sein", oder ähnlich. Kann ich nur unterstreichen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 08:18:01
      Beitrag Nr. 367 ()
      Mal sehen was die bringt, ich bette für einen gesunden Korken. Ansonsten, wird unser Besuch im Juli entscheiden ob das Gut zukünftig noch Berücksichtigung findet oder nicht.

      Für die 2002er hat Kallfelz ja Alternativverschlüsse benutzt (weiß jetzt leider nicht, ob für alle Weine). Getrunken habe ich allerdings auch noch keinen des aktuellen Jahrgangs. Von den im letzten Jahr gekauften Weinen gefiel mir das Hochgewächs für etwa 5 € sehr, die Spätlesen boten dann aber eher wenig Steigerung. Auf deinen Bericht werde ich gespannt warten, Jörg!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 11:43:14
      Beitrag Nr. 368 ()
      Moin HHanseat,

      vor einigen Wochen erhielt ich ein Rundschreiben von Kallfelz in dem berichtet wurde, das die ersten Weine mit der stainlesscap verschlossen werden. Ich vermute mal das es erstmal die einfache Linie sein wird, Gutsweine bis zum Hochgewächs. Ebenfalls neugierig bin ich ob Laible jr. etwas bewegen konnte bzw. ob er überhaupt über die Fähigkeiten verfügt. Als positiver Nebeneffekt könnte man sich vielleicht erhoffen, das nun auch das Weingut Laible etwas offener gegenüber den Alternativverschlüssen wird.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 22:21:00
      Beitrag Nr. 369 ()
      Moin,

      HHanseat, Astra ist sicher kein Überflieger, die sind einfach nur von einem genialen Marketingkonzept überrannt worden, welches das damals noch nicht zu Holsten gehörende Unternehmen zunächst kritisch betrachtete.

      Scandi, Jever ist mir leider zu herb.

      Wie kommt es eigentlich, daß Molitor so viele Weine im Programm hat? Kennt man doch nur von den Rheinhessen-Winzern?

      Gestern abend gab es BYO im Restaurant. Im Gepäck waren der Uhlen 01 von HL und ein 95er Barolo von Clerico.
      Der Uhlen präsentierte sich herrlich mineralisch, die Begleitperson war erstaunt, so etwas zu trinken. Er passte zum Salat wie auch zur Pasta mit Rindfleischspitzen. Er wirkte "normaler" als Essensbegleiter. War dabei aber immer sehr präsent. Danach war der Barolo dran. Lag schon länger im Bestand. Clerico ist ja mittlerweile zu einer der guten Adressen aufgestiegen. Ein recht konzentrierter Tropfen, der genau richtig geöffnet wurde, die Farbe hatte schon leichte Rostanklänge. Die tiefe Beerenfrucht war satt integriert. Dazu hatte ich einen Schweinebraten, diese Kombination war nicht ganz optimal, dunkles Fleisch hätte besser gepasst, doch der große Teil des Weines wurde dann solo getrunken.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 22:29:28
      Beitrag Nr. 370 ()
      Nabend,

      Ekonti, freut mich, daß der Uhlen R gefallen konnte. Ich trinke solche Weine allerdings nach wie vor lieber als Solisten....

      Hier ein exklusiver Vorabdruck:D meiner Wein-Plus-Mail zum Thema Martin Müllen:

      Eigentlich wollte ich ja bei meinem Moselabstecher an diesem Wochenende keinen Winzer heimsuchen. Es ging vielmehr darum, einen alten Freund aus Kröv, der nach langjährigem Pfälzer Exil zurück in die Heimat gezogen war, endlich einmal wiederzusehen.

      Charlie hatte mich eingeladen, und die Zeit war knapp genug. Aber an die Mosel so ganz ohne Weingutsbesuch? Es juckte mich schon am ganzen Körper. Vielleicht etwas früher mit der Bahn (ich habe kein Auto) losfahren und unterwegs noch schnell einen Sprung zum Winzer machen? Wer bot sich da an? - Erste Wahl war Martin Müllen, verkehrstechnisch sehr günstig am Zielbahnhof Traben-Trarbach gelegen, von Stuart Pigott in seinem letzten Buch als einer von wenigen Moselerzeugern gewürdigt, und im 03er GM als "Aufsteiger" klassifiziert.
      Beinahe hätte ich versucht, mit den Müllens für den Samstagmittag einen Termin auszumachen. Aber dann besann ich mich doch eines Besseren und beschloß, meine Rieslingmanie diesmal etwas im Zaum zu halten.

      Mein Freund Charlie ist diplomierter Informatiker und hat sich mit Internetdienstleistungen erfolgreich selbstständig gemacht. Er holte mich vom Bahnhof ab, und nach wenigen Minuten kam es zu folgendem (sinngemäß verkürztem) Gespräch:

      "Du, gestern war einer der besten Winzer der Umgegend bei mir. Wir wollen jetzt gemeinsam versuchen, seine Internetpräsenz zu verbessern!"

      "Wie heißt der denn?"

      "Martin Müllen. Ich kenne ihn noch gut von früher her...!

      "!!!!!!!"

      Das Gespräch endete von Charlies Seite mit: "Ich ruf den Martin mal an!"

      Und gestern früh saß ich dann in der Probierstube der Müllens....von wegen Moselabstecher ohne Winzerbesuch ;-)....

      Martin Müllen wirkte auf Anhieb äußerst sympathisch und gesprächsoffen. Man merkt, daß er äußerst ehrgeizig ist, aber seinem Ehrgeiz fehlt jegliche Neigung zur Eitelkeit oder zur Arroganz. Alle meine Fragen zur Betriebsphilosophie, zum Ausbau der Weine und zu den Lagen wurden mit viel Geduld und Liebe zur Sache beantwortet.
      Das Weingut als solches existiert erst seit 1991. Damals machte sich Martin Müllen selbständig, um seine eigenen Vorstellungen vom Weinbau zu verwirklichen, obwohl sein Vater damals auf dem Kröver Familiengut wohl auch nicht unbedingt miserable Weine produzierte. Im Gespräch wurde jedenfalls deutlich, daß die qualitätsorientierte Weinbautradition der Familie auch heute noch eine große, bis in die Kellertechnik reichende Rolle spielt.
      Ansonsten hat Martin Müllen beim Aufbau seines eigenen Weinguts ganz von vorne angefangen. Ich zitiere aus Pigotts Buch "Die großen Weissweine Deutschlands" die Sätze von Chris Hermann: "Er ist wirklich ein Ikonoklast, Martin Müllen, er macht alles nach seinen eigenen Vorstellungen, egal was die Welt davon hält......es ist toll, wie sie sich von außen zur Spitze hocharbeiten, diese Energie und Besessenheit"

      Ein Ikonoklast ist Müllen nach meinem Dafürhalten nicht unbedingt. Die Weine haben bei aller Individualität etwas sehr Gebietstypisches, um nicht zu sagen "Klassisches". Es handelt sich um Moselrieslinge, die man anhand der Säure, der Schieferminaralität und des vergleichsweise leichten Körpers sofort als solche indentifizieren kann. Sie wirken eigenständig, aber sie fallen stilistisch nicht so aus dem Rahmen wie etwa die Weine von Löwenstein oder Herrenberg.

      Müllen arbeitet ausschließlich mit weinbergseigenen Hefen und baut im großen Holzfaß aus. Früher hat er auch mal Versuche mit Reinzuchthefen gemacht, aber Terroir und Spontanvergärung gehören seiner Ansicht nach zusammmen. Die mit Reinzuchthefe vergorenen Weine seien durchaus gut gewesen, aber die letzte Feinheit hätte ihnen gefehlt. Ich erinnere mich an entsprechende Aussagen von Knebel, Gernot Kollmann, Nik Weis, Theo Haart.....und an erbitterte Diskussionen in diesem Forum.....

      Die vielen verkosteten Weine kann ich nicht alle im Einzelnen beschreiben, aber besonders beeindruckt haben mich:

      - Kröver Letterlay Riesling Spätlese 1995 halbtrocken

      - Trarbacher Hühnerberg Riesling QbA trocken 2002

      - Trarbacher Hühnerberg Riesling Eiswein 2001

      Der trockene Hühnerberg QbA wirkte noch recht unfertig (Müllens Weine entwickeln sich langsam und sind dafür entsprechend langlebig), aber man konnte schon sehr gut schmecken, daß er den exzellenten 01er, den wir am Abend zuvor bei Charlie getrunken hatten, vermutlich noch übertreffen wird. Alleine die unglaubliche Mineralität in der Nase hat mich bei beiden Weinen überwältigt.
      Der Hühnerberg ist in der preußischen Weinbergskarte von 1897 als Grand Cru klassifiziert, und wenn man Müllens Exemplare probiert, weiß man, warum es sich so verhält. Eigentlich hat der Hühnerberg das Zeug dazu, bei Terroir-Rieslings-Freaks zum Kultwein alá Calidus Mons oder Uhlen zu avancieren.

      Wer hätte gedacht, daß ich alter Kindermörder mir noch mal einen Riesling von 1995 kaufen würde? Die halbtrockene Letterlay wirkte so komplex und gleichzeitig noch so frisch, daß selbst ich nicht widerstehen konnte. Allen Freunden eines älteren Rieslings sei diese damals mit 10,4% Säure und lediglich 9% Alkohol auf die Flasche gekommene Spätlese dringend empfohlen. Noch kann man diese Synthese von reifer Fülle und grenzenloser Leichtigkeit bei Müllen kaufen.

      Beim Eiswein handelte es sich nicht um einen vom Zucker beherrschten, extrem süß-sauren Pappkameraden, sondern um ein glasklares Konzentrat von Aromen. Auch bei diesem Wein ist es Müllen wie bei der 95ger Spätlese halbtrocken gelungen, die Gegensätze zu vereinen. Im Falle des Eisweins geht es nicht um den Dualismus von Fülle und Leichtigkeit, sondern um den von Fülle und Klarheit.

      Alles in allem war das ein Vormittag, an den ich noch lange zurückdenken werde. Großartige Weine, ein äußerst patenter Winzer, intensive Gespräche rund um den M-S-R-Wein - das ist genau der richtige Zunder für das Feuer meiner Rieslingbesessenheit. Die Besuchstunden bei so herzlichen, gesprächsoffenen Winzern wie Manni Loch, Uli Franzen, Gernot Kollmann, Hermann Grumbach und eben Martin Müllen bedeuten für mich immer wieder das Erlebnis einer Oase inmitten der tristen Steppe der Alltagszeit.

      Beste Grüße

      Bernd

      P.S.: Martin Müllen war nicht sonderlich begeistert von Sams Bewertung seiner 99ger. Nachdem ich einige dieser Rieslinge probiert habe, kann ich seine Enttäuschung sehr gut nachvollziehen. Entweder waren die Weine damals noch sehr unfertig und unzugänglich, oder Sam hat ausnahmsweise mal einen schlechten Tag erwischt. Der trockenen Spätlese aus dem Kröver Steffensberg hat Sam 76 Punkte gegeben. Stuart Pigott punktet mit 87 und beschreibt den Wein folgendermaßen:
      "Er ist ein sich unaufhörlich veränderndes, kaleidoskopartiges Bild von Blumen und Kräutern mit einer Tiefe, die ich nicht ausloten konnte, obwohl ich vielleicht später, wenn der Wein reifer sein wird, den Boden dieses Teiches mit meiner Fußsspitze gerade werde berühren können."
      Noch krasser ist der Unterschied bei der Auslese aus dem Steffensberg. Sams 75 Punkten stehen hier 91 von Pigott gegenüber.
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 23:24:57
      Beitrag Nr. 371 ()
      Moin,

      Hornwatz, Du scheinst die glücklichen Zufälle bei Winzern anzuziehen. :) Von Müllen lag noch nie etwas im Glas. Manchmal frage ich mich, wann ich all das trinken soll, was hier noch rumliegt. Neben bestimmt gut ausgewählten Tropfen von Hornwatz ein großes Paket mit italienischen Weissen, da kommt man ja erst wieder Ende August in die Versuchung, die Kollektion EINES deutschen Weinguts kennenzulernen.
      Mittlerweile reizt es auch sehr, die mir noch gänzlich ubekannten Sauvignon Blancs aus Österreich zu trinken. Ein Thread in M. Scheuermanns Forum macht neugierig.
      Wo soll das noch alles hinführen?:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 09:45:19
      Beitrag Nr. 372 ()
      Morgen,

      Bernd, ein toller und informativer Bericht. Meine Neugier ist auf das Extremste geweckt. Ich bereue damals bei Müllen kein Probepaket bestellt zuhaben, das wird aber irgendwann mal nachgeholt.

      Ekonti, Jever ist mir eigentlich auch zu herb. Ende Juli werde ich gemeinsam mit einem ostfriesischen Freund eine Woche in Schweden (Angelurlaub) verbringen. Ich befürchte da werde ich doch mal wieder ein Jever trinken müssen, aber besser noch als Bier in Schweden kaufen zu müssen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 10:03:41
      Beitrag Nr. 373 ()
      Guten Morgen,

      auf Müllen war ich auch schon gestossen (seine Frau war am Telefon auch sehr auskunftsfreudig), aber ich muss zugeben, dass allein rd. 40 Weine aus einem Zeitraum von 7 Jahren auf seiner Internetkarte zzgl. den dort noch nicht vermerkten 2002er Weinen mich in eine Entscheidungsunsicherheit darüber gebracht haben, ob man dort besser junge oder ältere Jahrgänge bestellt, ob Müllen eher trocken- oder restsüss-Spezialist ist, wie sich die Lagen voneinander unterscheiden. Wie also vermeidet man dort Fehlgriffe ohne vor Ort zu probieren ?

      Als Empfehlung im trockenen Bereich 2002 (und zwar sensorisch wirklich trocken und nicht -wie offenbar zunehmend verbreitet mit 7-8 gr Restzucker, was ich nicht a priori gut oder schlecht finde, nur halt im Sommer nicht mein Fall) sei nochmals auf Schäfer- Fröhlich und Montigny von der Nahe hingewiesen, ich würde wetten, dass Fröhlich sich weiter als Nr. 3 nach Dönnhoff und Schönleber im trockenen Bereich an der Nahe positionieren wird.

      Was halbtrocken/restsüss angeht, schwanke ich zwischen einer Bestellung bei Göttelmann (sind die immer noch sehr betont süss wie die 99er) und Matthias Müller vom Mittelrhein, dessen 2002er gut sein sollen.

      Übrigens rief mich neulich Hr. Franzen am Arbeitsplatz an, um mich in einer wirklich aufdringlichen und unangenehmen Art zum Kauf seiner 2002er Weine nötigen zu wollen - habe so etwas zuvor noch nicht erlebt. Die Franzen-Weine haben sich damit für mich erledigt.
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 10:44:04
      Beitrag Nr. 374 ()
      Übrigens rief mich neulich Hr. Franzen am Arbeitsplatz an, um mich in einer wirklich aufdringlichen und unangenehmen Art zum Kauf seiner 2002er Weine nötigen zu wollen - habe so etwas zuvor noch nicht erlebt. Die Franzen-Weine haben sich damit für mich erledigt.

      Frohnau, das überrascht mich jetzt aber sehr. Habe ich doch Uli Franzen im letzten Jahr eher als ruhigen und sehr sympathischen Menschen kennengelernt. Das Gespräch vor einigen Tagen mit Iris Franzen, um einen Termin für das übernächste Wochenende zumachen, war mehr als nur freundlich, wenn nicht sogar zusagen sehr herzlich.

      Deine Konsequenz in allen Ehren, aber ich würde die Weine von Franzen bei passender Gelegenheit mal in aller
      Ruhe probieren. Da verpasst Du meiner Meinung nach wirklich was. Vermutlich hatte nur irgend jemand einen schlechten Tag. Das soll ja vorkommen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 12:08:31
      Beitrag Nr. 375 ()
      Moin!

      Den Verkaufsanruf von Herrn Franzen habe ich neulich auch bekommen. Geschickter Verkäufer... Ich habe mich auch überrumpeln lassen und erwarte nun ein Probierpaket, immerhin habe ich ihn auf sechs Flaschen "runtergehandelt". :laugh: Franzens Weine haben eine zweite Chance bei mir verdient, nachdem ich im letzten Jahr doch etwas Schwierigkeiten damit hatte. Aber die Masche mit den Verkaufsanrufen hinterlässt doch einen sehr schalen Nachgeschmack, der den sonst guten Eindruck ihrer emails doch erheblich konterkariert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 12:35:28
      Beitrag Nr. 376 ()
      Hallo,

      Ich muss eingestehen, das mich diese Verkaufsanrufe auch eher stören, als das sie bei mir positive Eindrücke hinterlassen würden. Obwohl ich noch nie solch ein Anruf von Franzen erhielt, betreibt das Weingut Kallfelz diese Art von Politik doch sehr massiv. Kurz bevor jede Auslieferungsfahrt ins Ruhrgebiet (2-3 mal im Jahr) erhalte ich einen Anruf ob ich denn zufrieden wäre und bei dieser Gelegenheit eine Bestellung abgeben möchte. Irgendwie empfinde ich dies schon als lästig und aufdringlich, obwohl diese Gespräche immer sehr freundlich verlaufen. Es wird aber kein Produkt massiv gepuscht, und ein Nein wird problemlos akzeptiert. Informationen zum aktuellen Zustand der Wein oder Arbeit in den Weinbergen wird immer gerne gegeben. Es kommt halt immer darauf an wie so ein Gespräch geführt wird.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 13:23:06
      Beitrag Nr. 377 ()
      Hallo,

      auch ich hasse Telefonverkauf wie die Pest. Inzwischen pflege ich, wenn ich erkenne, daß es sich um einen Werbeanruf handelt, sofort gruß- und kommentarlos aufzulegen.

      Keine Ahnung, welcher Teufel seriöse Winzer wie Kallfelz und Franzen da reitet. Ansonsten ist Franzen ein wirklich netter Typ, der sich bei unserem Besuch im Calmont extrem viel Zeit genommen hat. Und seine Weine finde ich sehr delikat, weshalb ich auch in diesem Jahr wieder welche kaufen werde. Allerdings weniger als im Vorjahr, denn Franzens Preise sind nicht gerade die niedrigsten.

      Die Kehrseite der Medaille: Für einen Winzer wie Müllen, der seine Weine (Jörg, wenn du willst, kannst du einen Hühnerberg von mir bekommen) deutlich günstiger verkauft, sieht es derzeit finanziell nicht besonders rosig aus!

      Frohnau, ich habe sowohl von Müller als auch von Göttelmann schon ziemlich viele Weine getrunken. Beide Betriebe sind unter PLV-Gesichtspunkten höchst empfehlenswert. Im Schnitt etwas besser gefallen mir die Göttelmann-Rieslinge. Die Nahe liefert IMHO einfach strukturiertere Weine als der Mittelrhein. Bestelle dir bei Göttelmann doch etwas Halbtrockenes, wenn dir die Süße zu aufdringlich ist. Und auch die trockenen Göttelmänner haben meiner Meinung nach in den letzten 2 Jahren einen Qualitätsschub erfahren und sind somit interessant.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 14:12:11
      Beitrag Nr. 378 ()
      Moin,

      in Zeiten des Verdrängungswettbewerbes versucht man, alles zu geben.:D
      Doch auch von mir ein Nein zu audringlichem Verkauf.
      Wenn ich ganz grob einen Zusammenhang ziehen darf, habe ich diese "Probleme" mit Winzern aus Rheinhessen erlebt (kommt halt öfters vor) und mit Winzern, die ein riesiges Angebot haben. In Rheinhessen ergibt das sogar eine große Schnittmenge. Damit möchte ich aber nicht pauschal verurteilen.

      Scandi, viel Spaß in Schweden, im Sommer eine Wucht. Ich hoffe, ihr packt ein paar leckere Weisse ein, um euren Fisch zu genießen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 21:17:40
      Beitrag Nr. 379 ()
      Nabend,

      Bernd, ich würde die Preis von Franzen nicht generell als überhöht bzw. über den Durchschnitt sehen. Ich denke, da muss man differenzieren zwischen der Basiskollektion und den Spitzenweinen. Den Gutsriesling (5,50 E) und QbA "schwarze Kapsel" (8,50 E) halte ich für Preis wert, den Gutsriesling sogar für eine PLV-Empfehlung. Anders sieht es bei den Spitzenweinen aus, die Goldkapselweine (15 E) sind eine Steigerung, nur im Preis stoßen sie an die Schmerzgrenze. Der Caldius Mons (25 E), ein überdurchschnittlich guter Wein, würde ich als überteuert betrachten. Da gebe ich die Summe lieber für einen Uhlen `R` von HL aus.

      Zum Hühnerberg: Dein Angebot nehme ich dankend an.

      Ekonti: Danke für die Urlaubswünsche. Eigentlich läuft der Urlaub ein wenig unter dem Motto: "Back to basics" - Entweder Zelten oder einfache Holzhütte. Da hatte ich bedenken mit Wein, Gläser usw., aber mal sehen eine Flasche wird es vielleicht doch noch werden.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 23:59:21
      Beitrag Nr. 380 ()
      Nabend,

      Jörg, im Falle des Gutsrieslings gebe ich dir Recht. Aber die "schwarze Kapsel" (die ich alles andere als schlecht finde!), liegt preislich schon über Müllens trockenem Spitzenwein (nämlich dem Hühnerberg). Und über dem "Saariesling" von Van Volxem etc. usf....

      Frohnau, gerade habe ich eine trockene Dautenpflänzer-Spätlese von Göttelmann mit zur Quintettprobe genommen. Dieser Wein wirkt beinahe halbtrocken und hat vielleicht einen Hauch zuviel Primärfrucht, aber er bereitet auf jeden Fall große Trinkfreude. Irgendwie erinnert er mich an die GGs von Christmann, deren Format er natürlich nicht ganz erreicht.
      Noch einmal zu Müllen: Auch ich hatte den Eindruck, daß sich dieser kleine Betrieb mit seinen vielen Einzelpositionen ein wenig verzettelt. Aber andererseits entspricht dieser Hang zur übermäßigen Differenzierung der Detailfreude von Martin Müllen. Die Weine wirken sehr unterschiedlich - und ich habe gute trockene und gute süße, gute junge und gute alte im Glas gehabt. Mit einem Probierpaket zwecks erster Orientierung kannst du eigentlich nicht viel falsch machen, zumal die Preise der meisten Weine sehr moderat kalkuliert sind.

      Gerade trinke ich einen Roten aus dem Languedoc, der Ekonti nicht ganz unbekannt sein dürfte, nämlich den L´Ermitage 2000 von der Domaine Des Deux Solails. Dieser "Vin de Pays" ist ein ziemlicher Kraftbolzen. Recht komplexe Nase von Cassis, Kirschen und Waldbeeren, am Gaumen ebenfalls Waldfruchtaromen mit einem deutlichen Himbeerton und einer leichten Lakritzigkeit. Die recht kräftigen Tannine deuten darauf hin, daß dieses dicke Geschoß noch zu jung sein könnte - wobei ich nach den letzten Gauby-Erfahrungen mit Prognosen sehr vorsichtig geworden bin.
      Alles in allem ein guter Stoff (86 Punkte), aber nicht ganz mein gegenwärtiger Geschmack ( zu massiv und zu breitschultrig).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 11:18:51
      Beitrag Nr. 381 ()
      Moin!

      Jörg, der Anruf von Franzen war ne ganze Ecke aufdringlicher als die Anfragen von Kallfelz...

      Ich habe wieder einen süßen Südfranzosen probiert, einen 86er Rivesaltes Ambré von Cazes, gut 10 €. Nach Weißwein sieht der nun wirklich nicht aus, auf die Farbtiefe wäre mancher Spätburgunder neidisch :D Interessanter, blumiger und nussiger Duft. Das Alter ist bemerkbar, aber nicht störend. Ich experimentier noch etwas mit den Trinktemperaturen, es müssen scheinbar schon einige Grad mehr als beim Muscat, aber dennoch deutlich unter Zimmertemperatur sein. Paßt gut zu Fruchteis, aber als Aperitiv (wie auch empfohlen) kann ich mir den nicht vorstellen. Die 15 % Alkohol hauen bei mir auch schnell rein; viel schneller als bei einem 14,5% trockenen Roten. Geht euch das auch so?

      Fazit: eine interessante Erfahrung, kein schlechter Wein, gefällt mir besser als der Muscat, aber wiederkaufen würde ich mir den nicht. Und vorerst habe ich es auch nicht eilig, weitere weiße gesprittete Weine zu probieren. Da bleibe ich bei Banyuls & Co oder eben deutschen Weinen mit Restsüße.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:18:27
      Beitrag Nr. 382 ()
      Hallo,

      Stichwort SaarRiesling: Hat jemand den 2002er bereits probiert? Und? Zur Zeit zuhaben beim etwas zickigen M. Kössler.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:40:37
      Beitrag Nr. 383 ()
      Hallo,

      der Saarriesling ist gerade bei mir eingetroffen. Nächste Woche muß eine Flasche dran glauben.

      Kössler spinnt!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:30:43
      Beitrag Nr. 384 ()
      Moin,

      Stichwort Saar, habe gerade mit Manfred Loch telefoniert...die 2002er werden die 2001er toppen...es wird eine halbtrockene Spätlese in Saartyr-Qualität geben.

      Bin schon mächtig gespannt.

      Hornwatz, so kräftig habe ich den L`ermitage gar nicht in Erinnerung, fand ihn eher weich, doch bei diesen Weinen ist die eigene Tagesverfassung entscheidend.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:31:48
      Beitrag Nr. 385 ()
      Hallo Bernd,

      Gut, dann warte ich. :D ;) Meine Kiste habe ich heute erst bestellt. Ich bin mal sehr gespannt ob er das Niveau aus dem letztem Jahr halten konnte. Wollte VV den SaarRiesling in diesem Jahr nicht spontanvergären? Kössler erwähnt in seiner Beschreibung die Reinzuchthefen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:58:38
      Beitrag Nr. 386 ()
      Hallo ekonti,

      Das freut mich ungemein, mein Weinbudget weniger. Wird es dennoch einen trockenen Saartyr geben? Ab wann kommen die Weine in den Verkauf?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 19:21:12
      Beitrag Nr. 387 ()
      Hallo Jörg,

      Kössler verwendet für den 2002er Saarriesling noch den alten Text! Vielleicht hat sich Gernot Kollmann aber auch umentschieden. Bei Gelegenheit frage ich ihn mal per Mail.

      Sehr erfreulich, daß die Lochs eine halbtrockene Spätlese machen. Mich haben die vielen Umdrehungen in ihren 2001ern zwar nicht sehr gestört, aber mit etwas weniger Alk sind ihre Weine noch einen Tick besser.

      Wer Langeweile hat oder sich entspannen will, kann sich mal Utz Graafmanns Weinglossarspiel anschauen ( zu finden unter www.wein-plus.de, Glossar). Dort gibt es diesen Monat eine Kiste Wein zu gewinnen. Am zweiten Tag liege ich in aussichtsreicher Position. Drückt mir mal die Daumen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 19:46:47
      Beitrag Nr. 388 ()
      Moin,

      Scandi, Hornwatz, tippe mal, Ihr bekommt die Tage Post von der Saar.
      :)
      :)
      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 21:58:56
      Beitrag Nr. 389 ()
      Nabend,

      neben dem Glossar-Spiel (uff, ganz schön anstrengend auf Dauer, und dabei gibts doch nur Zinfandel zu gewinnen) beschäftige ich mich gerade mit Kösslers 2. Zirkelwein. Es handelt sich um den Gauby Vieilles Vignes 01 in Weiß.

      Bei aller Kritik, die ich zuletzt an der Entwicklung von Gaubys Roten geübt habe: Das ist schon eine sehr starker Wein! Normales Grüngelb, noch etwas Kohlensäure, in der Nase süße Früchte, Feigen, Stachelbeeren und auch Blüten (etwas Ginster vielleicht?) sowie Mineralik. Am Gaumen beinahe schmerzlich intensiv, Säure ist da, und viel Mineralik und eine nahezu unauslotbare Tiefe. Sehr lang, vor allem die mineralischen Noten bleiben noch ewig im Mund.
      Einer der besten französischen Weißweine, die ich je getrunken habe (die großen Burgunder haben sich leider noch nie in meinen Schlund verirrt).

      Würde ich mir den Wein in größeren Mengen kaufen? Angesichts der Tatsache, daß der Preis leicht jenseits meiner Schmerzgrenze von 25 Euro liegt, vermutlich nicht, Aber in Relation, zu dem was er bietet, ist dieser weiße Vieilles Vignes wohl nicht zu teuer.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 22:35:49
      Beitrag Nr. 390 ()
      Nabend,

      Bernd, wenn ich halbtrocken und Loch höre muss ich immer an die grandiose Nr. 4 aus dem Jahr 2000 denken. Einer der besten halbtrockenen Rieslinge die ich je getrunken habe.

      Im WeinPlus Spiel lagst du doch im letztem Monat mit 13,000+ Punkte weit auf dem ersten Platz, sollte doch dieses mal kein Problem sein. Das Spiel erfordert doch viel Zeit und Geduld, beides fehlt mir leider.

      Beim Weinzirkel habe ich ausgesetzt, irgendwie alles viel zu chaotisch. Mich stört auch dieses Blind einen Wein nehmen zu müssen, da gefällt mir das System von Utz Graafmann besser, auch der Kostenfaktor spielt mit eine Rolle.

      Ekonti, danke für die Infos.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 22:48:13
      Beitrag Nr. 391 ()
      Nabend,

      Jörg, die 4 aus 2000 ist wirklich ein wunderschöner Stoff, und das für lediglich 6 Euro....

      Manchmal ärgere ich mich, weil ich von einem einzelnen Wein zuviel gebunkert habe, aber im Falle der 4 bin ich froh, damals 18 Flaschen gekauft zu haben. Drei davon liegen noch im Keller - mal schauen, was daraus wird.

      Beim Glossar-Spiel wird es wohl diesmal aufgrund des ausgesetzten Preises (immerhin Wein im Wert von 177 Euro) schärfere Konkurrenz geben. Da ich momentan nicht viel zu tun habe, versuche ich, mir schon jetzt ein gewisses Punktepolster zu verschaffen. Wenn man gerade alleine spielt, ist es allerdings ziemlich zäh. Spaß macht es, wenn auch andere am Werke sind, so daß man versuchen kann, über einen bestimmten Zeitraum hinweg schneller zu sein.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 10:16:40
      Beitrag Nr. 392 ()
      Morgen,

      während der vergangenen beiden Tage fand sich die 2001er Merler Königslay Terrassen Riesling Spätlese trocken (auch mir gefallen diese endlosen Bezeichnungen:D ) im Glas. Um es vorweg zunehmen, so richtig begeistern konnte mich der Wein nicht (83-85 Punkte, meine erste Fl. gab ich noch 87). Nicht das er schlecht oder gar fehlerhaft wäre, mich stört ein leichter Bitterton, der mich an unreife Früchte erinnert. Die Möglichkeit besteht das er immer noch viel zu jung ist, die Säure präsentiert sich sehr rassig, aber ob diese "Grünnoten" jemals verschwinden werden, bezweifle ich. Die Nase am ersten Tag noch sehr verschlossen, kaum präsent. Vierundzwanzig Stunden nach dem öffnen, dann die typischen Zitronen-Pfirsich Aromen, nicht zu aufdringlich und immer begleitet von einem leichten Hauch Schiefer. Die Mineralik ist auch am Gaumen immer gegenwärtig, begleitet durch ein dezentes bizzeln (CO2 - auch im Glas deutliche Perlage). Wenn da nur nicht diese Unreife wäre. Eine Zukunftsprognose traue ich mir nicht zu, vielleicht tue ich dem Wein in meiner Beschreibung unrecht und er blüht in 1-2 Jahren so richtig auf. Leider meine letzte Flasche, aber Korkschmecker gab es keinen. Schon mal sehr viel Wert.

      Bernd, konntest Du diese Unreife feststellen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 13:19:30
      Beitrag Nr. 393 ()
      Hallo,

      Jörg, Unreife...also, grüne Noten (wie sie ja nicht gebietsuntypisch sind) hatte ich auch. Und für meinen Geschmack stand diesen grünen Aromen nicht wirklich viel an Extrakt und Struktur gegenüber. Deshalb glaube ich auch nicht, daß dieser Riesling mit zunehmendem Alter noch besser wird.
      Deine Punktzahl kommt für mich gut hin. Eichelmann bewertet den Wein übrigens mit 89, fünf Punkte höher als den Saarriesling 01 und 4 höher als den Saartyr.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 14:09:15
      Beitrag Nr. 394 ()
      Hallo Bernd,

      Stimmt. Diese grünen Aromen standen mir zu sehr im Vordergrund, aber ob`s Gebietstypisch ist. Natürlich hat die Mosel als nördliches Anbaugebiet schon sehr mit der Höhe der Oechslegrade bzw. der physiologischen Reife zu kämpfen, trotzdem denke ich, das die meisten Spitzenwinzer der Region dieses Problem in den Griff bekommen sollten und auch schaffen. Gebietstypisch ist dann vermutlich eher, das eine Spätlese im Verhältnis zu den anderen Gebieten schlanker ausfällt. Die SPL von Kallfelz hat gerade mal 11.5%vol, die von vielen Kabinettweine aus der Pfalz übertroffen wird. Dieses leichte bzw. schlanke der Moselweine sehe ich nicht als Manko, grüne Aromen allerdings schon.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 22:17:46
      Beitrag Nr. 395 ()
      Moin,

      im Glas liegt ein 2001er QbA Riesling trocken von Knebel, Mosel.
      Für einen QbA ein ordentliches Geschoss. In der Nase springt schon eine kräutrige Mineralität entgegen, es duftet eindeutig nach einer Honigmelone, auch Aprikose, dabei sehr fein integriert. Im Mund springt es weiter, er wirkt sehr stabil, getragen durch klare Säure, leichte herb-mineralische Würze, die im Abgang kräftiger wird, hier merkt man dann auch den Unterschied zu den ganz Großen z.B. von HL.
      86 bis 87 Hornwatz-Punkte.:cool:

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 13:12:45
      Beitrag Nr. 396 ()
      Moin,

      Ekonti, für mich stehen die herben Töne bei Knebel zu sehr im Vordergrund. So hoch würde ich nicht punkten.

      Gestern war ich bei Kern auf der Probe mit Dr. Crusius. Ein sympathischer, sehr erklärungsfreudiger Zeitgenosse mit einem guten Humor. Seine Weine wirkten absolut reintönig, aber teilweise etwas weichgespült. (Kaltvergärung / Reinzuchthefen). Mit Spaß zu trinken sind sie aber auf jeden Fall. Am besten gefielen mir die beiden Spätlesen aus dem Rothenfels (trocken 01 und restsüß 02). Ein Kauf in größeren Mengen drängt sich aber nicht auf.

      Danach servierte mir mein Freund Christoph eine 99ger Versteigerungs-Spätlese halbtrocken 99 von Erben von Beulwitz. Ein grandioser Wein, knapp im 90-Punktebereich.

      Abschließend gabs noch einen Schluck 99ger Barrique-Spätburgunder von Erwin Riske. Ein ganz achtbarer(und mit seinerzeit 8 Euro sehr preiswerter Wein), der momentan optimal trinkreif ist.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 13:50:26
      Beitrag Nr. 397 ()
      Hallo,

      Kurz zu Knebel: Leider kenne ich die Weine nicht - der Jahrgang 2001 soll sehr gut ausgefallen sein, wurde auch relativ hoch bewertet und die Weine gab es zu einem vernünftigen Preis. Diese Woche sprach ich mit einem Weinfreund aus dem Weinforum der mir berichtete das Knebel in diesem Jahr die Preise um 25-30% angehoben hätte. Auch wenn die Weine im letztem Jahr unterwert verkauft wurden, kann ich eine Preissteigerung in dieser Höhe nicht gut heißen. Ich denke das die Kundschaft dieses Extrem nicht positiv aufnehmen wird. Was denkt Ihr als Stammkunden?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 16:18:43
      Beitrag Nr. 398 ()
      Moin,

      Scandi, Stammkunde bei Knebel bin ich nicht, habe den Wein vom Hornwatz erhalten. Selbst wenn es eindeutige Gründe für diese Preiserhöhung geben könnte, mit solchen Sprüngen kann man gerade in diesen Jahren nicht kommen. Wenn sich für ihn aber der US-Markt erschließt, sollte er damit kein Problem haben. Es gibt auch Gegenbeispiele, Joachim Flick ist momentan in den USA recht nachgefragt, hat diverse Ehrungen bekommen, aber nur um wenige Cents erhöht.

      Hornwatz, hatte davor Sancerre und Feuerstein-Pouilly Fume im Glas, diese herbe Note fand ich sehr gut. Die von Dir benannten Weichspüler haben es zur Zeit im Glas eher schwer. Mal schauen, wie der Rest heute abend wirkt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 17:20:57
      Beitrag Nr. 399 ()
      Hallo,

      Knebels deutliche Preisanhebung für 2002 kann ich bestätigen, nach Lektüre der Angebotsliste habe ich diese enttäuscht beiseite gelegt, denn so gut fand ich die Weine voriges Jahr nun auch nicht (zumal sie dieses Jahr bereits deutlich nachgelassen hatten, da erwarte ich bei einem Spitzenweingut schon mehr – ist mir allerdings mit den Beulwitz-Weinen 2000 wg. Oxidation auch so gegangen). Ausserdem ist die qualitativ akzeptable Auswahl an betonten Schiefer-Weinen der oberen Mosel (zu der Kategorie zähle ich Knebel) mittlerweile offenbar gross – bspw. werden Richter und Fries in Winningen regelmäßig gut beurteilt, die Kröber-Weine hatten Scandi und ich hier bereits gelobt (der QbA aus 2001 schmeckt weiterhin nach Belüftung sehr schön, prima Alltagswein). Als „Franzen-Ersatz“ (nach meinem Verdruss) dient mir eine trockene Spätlese 2002 des Pündericher Nachwuchswinzers Jörg Lütz (für unter 5 € insofern Knebel-ähnlich, als dass herbe Schiefermineralik jede geschmackliche Gefälligkeit verindert – hinzu kommt ein spürbare Säure), die den Wettbewerb des M-S-R-Wein e.V. in der Kategorie trockene Spätlesen gg. sicher nicht herausragende, aber doch vom Namen her in die 2. Reihe der Moselgüter einzuordnende Konkurrenz gewonnen hat (s. auch die homepage von Lütz). Auffällig bei dem Wettbewerb, wie oft die obere Mosel im trockenen Bereich vorneliegt – die klassische Mittelmosel tut sich halt doch schwer, wenn es nicht so sehr um ihre Stärken im restsüssen oder zumindest halbtrockenen Bereich geht (zumal in nicht so sonnigen Jahren – die hier gestern angesprochenen Grüntöne sind angesichts der nördlichen Lage sicher ein Problem, die Vermeidung einer spitzen Säure – aber bitte nicht mit dem mir gar nicht behagenden BSA – fällt vielen Winzern auch schwer).
      Übrigens hat van Volxem den Preis seines Saar-Rieslings auch um 10 % angehoben, wobei eine erste Meinungsäußerung dazu bei wein-plus dem Wein Qualität, aber auch Gefälligkeit (Tendenz zu Langeweile) attestiert.
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 17:44:29
      Beitrag Nr. 400 ()
      Moin,

      Frohnau, da fielen wieder interessante Namen der Terrassenmosel, der Bereich, den ich mit dem anderen "Ende", der Saar, favorisiere.
      Daß VanVolxem erhöht, war eigentlich klar, ein Baustein einer langfristig angelegten Marketingstrategie, das Minus in den ersten Jahren wäre sonst auch zu groß.
      Bisher konnte ich nirgends genau nachlesen, wieviele Flaschen VV herstellt, letztens meinte jemand, es wären um die 600.000 Flaschen, also schon eine gewaltige Zahl, die sich nur mit einem gefälligen Saarriesling erreichen lässt, den ich auch recht gut finde. VV hatte ich bei einem ihrer ersten Auftritte auf dem HH-Weinsalon gleich als erstes im Glas (es war eben der erste Tisch), die Weine machten sich da schon bemerkbar.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 17:57:11
      Beitrag Nr. 401 ()
      Hallo Frohnau,

      die Homepage von Lütz werde ich mir mal ansehen, es ist immer gut neue Namen zuhören.

      Ansonsten, die Erhöhung bei VV für den SaarRiesling beträgt 8.695%, aber wer zählt schon.:D ;) Mal sehen was der so bringt in diesem Jahr, für einen gefälligen Durchschnitt wird`s dann schon langsam teuer. Vergleicht mein die Qualität und Preis des 01er, dann war er spottbillig.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 18:02:03
      Beitrag Nr. 402 ()
      Ekonti, der GM nennt für Van Volxem eine Produktionsmenge von 56.000 Flaschen, also nicht gerade viel - die Zahl von mehreren Hunderttausend Flaschen kann ich mir nicht vorstellen (selbst Kesselstatt als Gebietsriese gibt im GM nur 280.000 Flaschen an). Übrigens wird für Herrenberg nur eine Zahl von 10.000 Flaschen genannt, das kommt mir nun wieder sehr wenig vor - da macht selbst der wunderbare Exot Zimmerling in Sachsen mit 15.000 mehr, dessen radikal reduzierter Durchschnittsertrag 21 hl/ha beträgt - habe neulich von seinem Tafelwein (einzige Bezeichnung bei ihm) probiert - ein wirklich starker restsüsser Riesling,15 € je halbem Liter müssen dafür wohl verlangt werden.
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 18:19:35
      Beitrag Nr. 403 ()
      Moin,

      Frohnau, ich dachte auch, mich verhört zu haben, allerdings sagte es jemand, der es wissen müsste.
      Wenn man die Trauben der Winzer aufkauft, besteht immerhin großes Potential, eine höhere Zahl zu erreichen.
      Herrenberg strebt ja an, die Mengen zu erhöhen bzw. Parzellen zu kaufen. Mit 10.000 Flaschen schafft man es kaum, einen Bekanntheitsgrad über die Freaks hinaus zu erreichen. Und es soll sich auch finanziell lohnen, um eine Perspektive zu haben. Bei den niedrigen Erträgen und 1,9 ha Fläche ist halt nicht mehr drin (war aber auch zu faul, über den Daumen nachzurechnen). Und die Flaschen wurden wirklich zugeteilt. Der größte Händler, PdP, hat auf seinen Seiten nicht erst seit gestern ausverkauft gemeldet.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 19:57:39
      Beitrag Nr. 404 ()
      Nabend,

      die Zahl von 600000 Flaschen ist definitiv falsch. Vom Saarriesling sollen laut GM jährlich 70000 Flaschen erzeugt werden, und wenn dann noch die Lagentieslinge dazugerechnet werden, kommen vielleicht um die 100000 Flaschen zusammen.

      So, wie ich Gernot Kollmann kenne, wird der neue Saariesling kaum weniger profiliert sein als der alte. Die Verkostungsnotiz, die es bei Wein-Plus gab, halte ich - um es vorsichtig auszudrücken - für ziemlich wenig aussagekräftig. Zum einen gibt es Leute, die etwas Restzucker mit Gefälligkeit und Unkompliziertheit gleichsetzen, und zum anderen ist dieser relativ frisch gefüllte Wein momentan wohl gar nicht ernsthaft zu beurteilen. Ich überlege sehr, ob es wirklich Sinn macht, nächste Woche schon eine Flasche aufzureißen.

      Zu den Preiserhöhungen bei den Knebels: Man muß sehen, daß diese Erhöhungen von einem niedrigen (vermutlich ZU niedrigem Niveau) aus erfolgt sind. - Mir gefällt die Stilistik der Knebelschen Weine (die auf ihre Art zweifelsohne sehr gut sind) nicht hundertprozentig. Franzen, H-L und VV ziehe ich da einfach bei weitem vor.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 22:04:08
      Beitrag Nr. 405 ()
      Nabend,

      kurzes Stoßgebet Richtung Himmel und den endlos langen Korken gezogen. Das Schnüffeln am Korken versetzt mich schon auf Wolke sieben. Schönes, kräftiges Gelb im Glas. Leicht gereifte Aromen strömen mir entgegen, etwas Karamel, Honig, diverse kandierte Früchte u.a. Zitrone, Pfirsich und Aprikose. Schiefer leicht im Hintergrund. Eine gutdosierte Fruchtsüße begegnet mich am Gaumen, überwiegend dominiert Pfirsich und Aprikose. Immer noch eine feine, lebendige Säure, perfekt dosiert um der Süße Paroli bieten zu können. Harmonie in der Vollendung. Etwas Mineralität im Abgang, nur ein Hauch. Cremiges, weiches Mundgefühl. Extrakt pur. Der Abgang würde ich als fast endlos beschreiben, meist verliere ich die Geduld und nehme den nächsten Schluck. 95+ Punkte.

      Ein beeindruckender Wein. Ich mußte mich zwingen die Flasche zur Seite zustellen, da ich ihn noch gerne übers Wochenende beobachten möchte. Es handelt sich um die 1999er Schodener Herrenberg Riesling Auslese Nr. 3 von Herrenberg. Einfach grandios, da macht Wein trinken so richtig Spaß.

      Einziger Wehmutstropfen, ich habe nur noch eine Flasche. Die werde ich vermutlich in zwei Jahren trinken, das hält die Auslese locker durch, sogar zehn Jahre ohne Probleme.

      begeisterte Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 22:33:07
      Beitrag Nr. 406 ()
      Guten Abend,

      Scandi illustriert mit seiner Begeisterung über Herrenbergs 99 mal wieder, welche Wonnen restsüsse Saar-Weine bereiten können (warum machen die Lochs nicht mehr davon?) Mir gefällt heute abend Franzens 2001-Liter erneut sehr (Talkum hin oder her - abwegige Diskussion, da Talkum doch wohl geschmacksneutral ist), schade , dass mein Versuch, mit Franzen über die Reifeentwicklung seiner Weine zu sprechen, an seinem Verkaufssprechblasendrang scheiterte.

      Solle jemand von der Rheinfraktion hier morgen zu der D-Weinprobe in Köln kommen, wäre ich für Verkostungseindrücke von Kees-Kieren und Eifel (Mosel) und Deinhard (Pfalz) besonders dankbar.
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 22:44:38
      Beitrag Nr. 407 ()
      Nabend,

      Stimmt, Frohnau, die Restsüßen von Herrenberg haben schon Klasse. Aber ich finde die Mischung macht es, nur Auslesen wie in 99er ist mir auch zu Extrem. Der Jahrgang 2001 bot doch eine ordentliche Vielfalt, zwei Spätlesen, TBA und halt die Trockenen. Den Saartyr möchte ich auch nicht mehr missen. Was fehlte war eine halbtrockene Nr. 4 wie in 2000, aber die bekommen wir (hoffentlich) jetzt nachgereicht.

      Zur Les-Amis-du-Vin (schreibt sich das so?) bin ich leider verhindert, mein Vater hat Geburtstag. Das geht vor. Sehr Schade.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 22:50:01
      Beitrag Nr. 408 ()
      Nabend,

      da hast du dir ja heute was Feines gegönnt, Jörg! Bei Herrenberg hatte ich übrigens (es gab da auch mal eine entsprechende Wein-Plus-Mail) noch NIE einen Korker. Einige 99ger Auslesen liegen auch noch bei mir im Keller, darunter die Contes Saar 99, von der ich mir viel verspreche.

      Ich habe gerade einen kürzlich erworbenen österreichischen Riesling geöffnet, nämlich den Senftenberger Rameln 01 von Proidl. Ein feiner Stoff. Dicht, körperreich, unaufdringliche Aprikosennote, feine Mineralik. Und für österreichische Verhältnisse wenig Alk, nämlich nur 12%. Mit 9,80 Euro ist dieser Rieslinmg "vom Urgestein", den ich bei knapp 90 Punkten sehe, sicherlich nicht überbezahlt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.07.03 09:09:12
      Beitrag Nr. 409 ()
      Morgen,

      Bernd, ab und zu muss man sich mal was gönnen. Ich finde es oft schwierig ohne besonderen Anlass eine gute Flasche zu öffnen, gestern habe ich bewußt versucht diese Hemmschwelle zu überwinden. Übrigens, passte hervorragend zur Nr. 3, ein französischer Weichkäse(irgendwo aus dem Süden, Name bekomme ich leider nicht mehr zusammen)erworben beim Weinhändler - cremig, mild mit einer angenehmen Würze. Da ich meine Weine meist Solo trinke, stellt diese Kombination eine seltene Symbiose da.

      Und, auch noch nie einen Korkschmecker bei Herrenberg gehabt, toi toi toi. Der Korken von der Nr. 3 ist von sehr guter Qualität, 50mm lang und kaum Poren an der Dichtfläche sichtbar. Dagegen verglichen, der von Scholler, schlechtere Qualität (auch kein Wunder beim Flaschenpreis), 45mm mit vielen Poren auf der Dichtfläche. Kallfelz, sehr kurzer Korken mit 40mm aber von hoher Qualität, sehr glatt und ohne sichtbare Poren an der Dichtfläche sowie stirnseitig. Alle drei, Gott sei Dank, ohne TCA. Mich würden mal die Preise der drei Korken interessieren, und dessen Vorteile.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.07.03 21:38:52
      Beitrag Nr. 410 ()
      Nabend,

      Jörg, du hast vollkommen Recht. Manchmal muß man auch ohne festlichen Anlaß ein feines Fläschchen aufmachen. Die Deutschen sind sowieso komisch. An bestimmten Tagen (Weihnachten) übertreiben sie es maßlos mit den guten Dingen, die dann schon nach wenigen Stunden nicht mehr den rechten Genuß bieten - und ansonsten gönnen sie sich zur Fertigpizza gerade mal einen Aldiwein oder ein Pils...In Frankreich sieht die Alltagsgenußkultur ganz anders aus.

      Ein süßer Weißwein läßt nach meiner Erfahrung nach hervorragend mit Käse kombinieren. Neben der bekannten Blauschimmelgeschichte finde ich einen richtig alten Gouda (gibts bei mir um die Ecke in den Niederlanden in ungeahnter Qualität) zu einer Auslese ganz grandios.

      Korkqualität: Die Korken von Van Volxem sehen hervorragend aus, sind aber überdurchnittlich stark verseucht. Gestern mußte ich das bei einem Saarriesling 01 leidvoll erfahren, als ich nach dem Proidl noch Durst hatte :D. Ich habe Gernot Kollmann schon vor einiger Zeit diesbezüglich eine Mail geschrieben, und er will die geschädigten Flaschen bei einer Neubestellung verrechnen.
      Der Korken, den ich aus der Störrlein-Trias-Silvaner-Flasche gezogen habe, sah ausgesprochen schofel aus. Warum Störrlein für einen solchen Wein eine derart miserable Korkqualität (kurz, rauh, ungleichmäßig) verwendet, ist mir ein Rätsel. Da lobe ich mir Matherns Plastezapfen.

      Im Glas befindet sich ein Chianti aus Ekontis Beständen: "Le Cinciole" 2000 von Orsini. Mittleres Rot, recht dickflüssig, dolle Kirchenfenster. In der Nase eine ganz nette Kirschfrucht, am Gaumen wieder Kirschen und andere rote Beeren, Rosinen, Veilchen und die unvermeidliche Säure. Sehr italientypisch.
      Objektiv gesehen sicherlich ein sehr guter Chianti, aber ich mag diese Art von Rotwein schlicht und einfach nicht. Die rosinige Säure, die ich in fast allen Italienern finde, führt bei mir zu Schütteln und Zähneklappern..brrr....dann lieber ein feister Australier!

      Ich fürchte, daß ich für den italienischen Wein hoffnungslos verloren bin...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 00:20:25
      Beitrag Nr. 411 ()
      Nabend,

      VV und verseuchte Korken? Da traue ich mich nun gar nicht mehr meine drei Flaschen vom 01er Scharzhofberger zu öffnen. Ich hoffe das VV dieses Problem in den Griff bekommen hat.

      Ansonsten, gab es heute auf der Familienfeier einen grottenschlechten Dornfelder halbtrocken (Name habe ich mir nicht gemerkt, warum auch?) - erinnerte mich irgend wie an Kirschsaft und Glühwein. Nach dem ersten Glas habe ich dankend abgelehnt und Wasser getrunken. Das ist halt das Problem wenn man nicht mehr als zwei Euro für eine Flasche Wein ausgeben möchte, und sich keine Alternativen zum Supermarktsortiment sucht. Eigentlich frustrierend, aber ich hab`s schon lange aufgegeben.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 09:40:59
      Beitrag Nr. 412 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich freue mich schon, wenn Du den Chianti aus objektiver Sicht als sehr gut bezeichnen kannst.:D ;)
      Doch für den italienischen Wein bist Du noch nicht hoffnungslos verloren, es gibt Weissweine, die sollten Dir auch munden. Den Monte Rotondo von Villa Sparina hatten wir alle schon mal gemeinsam im Glas. Für mich einer der ganz großen Weine. Top-Harmonie von Holz, Frucht und einer leichten Botrytis-Note, die aus der teilweisen Trocknung der Trauben entsteht. Für die 26 Euro lasse ich gern einige große Rieslinge stehen. Und bei dem Wein haben wir einen Ertrag von 34 hl/ha von 50 Jahre alten Reben.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 17:03:41
      Beitrag Nr. 413 ()
      Hallo,

      aus objektiver Sicht war der Chianti zweifelsohne sehr gut. Ich habe mich dann auch ein wenig daran gewöhnt, während ich nach dem ersten Schluck das dringende Bedürfnis hatte, mir einen Ahrburgunder aufzumachen:D.

      Jörg, ich bin inzwischen gnadenlos dazu übergangen, auf solchen Feten Bier zu trinken oder mir meinen eigenen Wein mitzubringen, ganz egal, ob die Gastgeber mich für bescheuert halten. Am bseten nimmt man einen Roten, der nicht groß gekühlt werden muß.

      Heute Mittag hatte ich nach überstandener Bachkantate mit meinem Oboen- und Weinfreund Christoph auf der Terrasse zwei Rieslinge im Glas:

      Martin Müllen, Kröver Lettenlay, Riesling Spätlese halbtrocken 95

      Mittleres Galb, noch etwas Kohlensäure. In der Nase feine Reifenoten, "grüne Frucht". Am Gaumen nch sehr lebendig, präsente Säure, reifer Apfel, leicht, aber stoffig. Der Restzucker tritt sehr in den Hintergrund. Schöner reifer Riesling (einer der wenigen guten älteren, die ich je getrunken habe) 86

      Van Volxem Saariesling 02:

      Intensives Strohgelb, fruchtig-hefiger Duft, deutliche Restsüße, enormer Extrakt und große Tiefe hinter den Gär- und Primärstfruchtaromen. Druckvoll und gleichzeitig elegant. Jetzt schon mit viel Spaß zu trinken, hat seine eigentlich Zukunft noch vor sich. Momentan 87 Punkte mit Potential bis knapp über 90. Kaufen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 18:52:56
      Beitrag Nr. 414 ()
      Hallo Bernd,

      Deine Beschreibung passt zu der Einschätzung die ich vor wenigen Minuten von Roman Niewodniczasnki erhalten habe. Ich kopiere die Email mal hier rein, mit der bitte, diese nur für private Zwecke zu verwenden bzw. nicht weiter zu veröffentlichen.

      Sehr geehrter Herr Heisig,
      vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage. Stilistisch ist der 2002er Saar Riesling sehr ähnlich zum 2001er. Im Gegensatzzu 2001 ist er aber bis auf ein einziges Fuderfaß komplett spontan vergoren. Auch hat er noch etwa 6 Wochen länger auf der Feinhefe gelegen und gegoren als der 2001er. Aufgrund eines etwas höheren Glyzeringehaltes und einer geringfügig niedrigeren Säure schmeckt der Weine in seiner derzeitigen Jugend etwas fruchtiger als der 2001er. Praktisch sämtliche Fässer hörten von alleine auf zu gären. Da wir es (inzwischen) ablehnen, diese dann erneut mit Reinzuchthefen zu malträtieren bzw. zu erwärmen, ist diese etwas höhere Fruchtigkeit entstanden. In Verbindung mit der sehr reifen Frucht des 2002er Jahrgangs steht ihm diese Art unserer Einschätzung nach aber sehr gut. Gegenüber 2001 sind noch einige sehr alte und zum Teil sogar wurzelechte Parzellen in absolut erstklassigen Lagen hinzugekommen. Am stärksten war der Zuwachs in der Lage Ockfener Bockstein, was auch die gegenüber 2001 noch deutlichere Mineralität erklärt.
      Gerade eben habe ich mit Freunden eine Flasche 2002er geköpft. Im Gegensatz zu meinen Freunden empfinde ich den Wein als noch nicht so harmonisch. Die ist dadurch zu erklären, daß der Wein erst vor etwa drei Wochen seine Gärung beendete und vor 14 Tagen gefüllt wurde. Dieser "füllkranke" Zustand wird aber sicher in zwei bis drei Monaten einer wesentlich harmonischeren Stilistik weichen.


      Ich werde den Rat befolgen, und die Flaschen noch ein paar Wochen liegen zulassen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 22:58:48
      Beitrag Nr. 415 ()
      Nabend,

      Jörg, vielen Dank für die Weiterleitung von Niewos Mail. Ins Bild paßt auch eine Notiz von Werner Elflein, die ich soeben bei Wein-Plus gelesen habe:

      "Strohgelb. Von der Nase her derzeit schwer zu
      beurteilen, weil noch sehr
      von hefigen Aromen geprägt. Zeigt jedoch im Duft jene
      Üppigkeit
      vollreifer Früchte, die bereits den 2001er
      auszeichnete. Am Gaumen
      ebenfalls sehr fruchtbetont, mit nun deutlichen
      Anklängen an Aprikose.
      Feine, keineswegs vordergründige Süße. Bestens
      integrierte Säure und mit
      einer für den frühen Trinkzeitpunkt überraschend
      präsenten Mineralität.
      Klingt lange nach. 87 Punkte."

      Was die Punkte angeht, herrscht ausnahmsweise Einmütigkeit:D...

      Gerade befindet sich der Saariesling 02 wieder im Glas. Ich bemerke jetzt eine sehr deutliche Pfirsicharomatik, die ich mit den noch präsenten Hefen in Verbindung setze. Aber der Wein ist ja wirklich noch frisch gefüllt. In wenigen Wochen wird er sich deutlich gesetzter präsentieren. Ohne Zweifel ist das aber ein Tröpfchen, welches seinen Preis mehr als wert ist - trotz Preiserhöhung unter Value-Gesichtspunkten kaum zu schlagen. Exzellenter Stoff aus großen Lagen, ausgebaut von einem der talentiertesten deutschen Kellermeister. Ich kenne nur einen Betrieb, dessen "Basisriesling" ein solches Niveau (bei höherem Preis) erreicht, und das ist H-L.

      Beste Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 23:01:14
      Beitrag Nr. 416 ()
      Guten Abend,

      Schock! Was ist das? Tannine? Rot gefärbt? Yup. Es befindet sich seit langem mal wieder ein Rotwein im Glas. Im Einzelnen handelt es sich um den 2001er Feanor von Sonnenberg - deutliche Kirscharomen, etwas dunkle Kaffeewürze, Mokka. Am Gaumen wiederum Kirsche, nicht ganz trocken, leichte Süße, samtige Tannine, lecker und ungewöhnlich harmonisch für einen Rotwein (stark subjektiver Kommentar). Der Wein könnte ein weniger nachhaltiger sein, stört mich nach dem dritten Glas nicht mehr so sehr (wo dran das wohl gelegen hat?:D). Meine Bewertung (89) aus der Ahr-Probe halte ich ein wenig überzogen, würde mich jetzt auf 87 beschränkten. Der Feanor passte hervorragend zum milden französischen Käse, wenn nicht ganz so gut wie die Nr. 3. Apropos Nr. 3, das letzte Glas steht ehrfurchtsvoll vor mir, wartend auf den baldigen Genuß. Schönen Abend noch.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 23:07:03
      Beitrag Nr. 417 ()
      Hallo Bernd,

      Stimmt. Im ersten Moment dachte ich Werner und Du hätten von einander abgeschrieben.:D

      Hab` ich das richtig verstanden, das Du bereits die zwei Flasche 02er SaarRiesling intus hast? Werde vermutlich, zwecks Nachkauf, auch nicht ganz so lange warten wie Niewo empfiehlt.

      Konntest Du die Mineralität beim 2002er feststellen? Soll die des 2001er noch übertreffen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 23:25:13
      Beitrag Nr. 418 ()
      Nabend,

      nee, voneinander abgeschrieben habe ich und Werner wirklich nicht!
      Ich haue mir auch nicht die zweite Flasche vom Saariesling in die hohle Birne, sondern es handelt sich um einen Rest von heute mittag. Schließlich gabs da ja auch noch Müllens Lettenlay (die alle geworden ist), und zwischendurch wurde bei meinen Eltern heute abend noch zu dritt ein Hühnerberg trocken geleert....

      Den Féanor sehe ich inzwischen auch eher bei 87 als bei 89. Ein sehr schöner Ahrburgunder bleibt er aber auf jeden Fall. Inzwischen habe ich auch ein paar Flaschen von der trockenen Sonnenberg-Auslese 01, die damals der Sieger der Verkostung war (und als ausverkauft gemeldet wurde), erwerben können. Ich bin mal gespannt, wie diese sich außerhalb des Probenzusammenhangs präsentieren wird...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 23:54:14
      Beitrag Nr. 419 ()
      N`Abend!

      Der neue Saarriesling liegt inzwischen auch bei mir. Was meint ihr, lohnt es sich, schon bald eine Flasche zu öffnen, oder sollte man noch einieg Monatewarten, gerade wenn man wie ich ausgeprägte Hefearomen nicht sonderlich schätzt? Einen 01er Schieferterrassen habe ich übrigens mitbestellt, vielleicht verstehe ich ja doch noch mal, was ihr alle an dem findet :D

      Heute abend im Glas: ein prächtiger und sehr typischer 96er Gewürztraminer Grand Cru Spiegel von Loberger, der wunderbar zum Gruyère paßt. Die Flasche lag schon etwas länger bei mir rum, hat wohl mal um die 30 DM gekostet. Angemessen, aber mit dem Wiederkaufen habe ich es doch nicht eilig. Der 98er war bei K&U für 18,50 € im Angebot, für das Geld bekommt man ja auch schon sehr nette Weine.

      @Frohnau: was interessiert dich denn besonders bei Deinhard? Ich habe hier noch einige Wein eines gemischten Probierpakets liegen. Bei den 02ern will ich noch etwas warten, weil die ersten noch nicht ganz fertig schieneen, aber gerade letzte Woche wurde mit großem Genuß eine 01er Rieslaner Auslese geleert, leider ohne detaillierte Notizen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 01:03:52
      Beitrag Nr. 420 ()
      Moin,

      HHanseat, Gratulation! Du hast IMHO einen verdammt guten Wein für nach wie vor relativ wenig Geld erworben (Warnung für die militanten Trockentrinker: Finger weg von diesem hervorragenden und preiswerten Stoff!). Aber laß den Saarriesling 02 mal zwei Monate zur Ruhe kommen - danach können wir ja wieder mal eine Online-Verkostung starten!

      Und Hut ab angesichts des neuerlichen Versuchs mit H-L!

      Ich fürchte allerdings, daß es wiederum an der doch sehr eindeutigen und zweifelsohne polarisiernden Stilistik Löwensteins scheitern wird.

      Dem einen sin Uhl(en), dem anderen sin Nachtigall....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 09:00:28
      Beitrag Nr. 421 ()
      Morgen,

      Eine Online-Verkostung hört sich doch gut an, vielleicht Anfang oder Ende September. Die Hefearomen muss ich auch nicht unbedingt im Wein haben, daher verlassen ich mich auf die drei unabhängigen Quellen und warte noch zwei Monate. Übrigens, eine Fl. 01er Schieferterrassen habe ich auch noch irgendwo, können wir gerne genauso handhaben wie mit dem SaarRiesling.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 12:26:47
      Beitrag Nr. 422 ()
      Moin,


      HHanseat, hast du etwas dagegen, den Schieferterrassen mit uns zu probieren? Wann willst du ihn öffnen? Terminvorschlag dringend erbeten!
      Wir haben ja auch noch einen Roten für eine Onnline-Verkostung, oder? Wo steckt eigentlich der Christian??

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 13:46:49
      Beitrag Nr. 423 ()
      Moin!

      Jörg und Hornwatz, den Wein können wir gerne für eien online-Probe nehmen. In dieser Woche habe ich auch bestimmt einen Abend frei, ich weiß nur noch nicht, welchen. :rolleyes: Ich werde die Flasche heute abend in den Kühlschrank packen und mich melden, wenn ich genaueres weiß. Der Bronzinelle liegt auch noch herum, und in Hamburg ist passendes Rotweinwetter...

      Alles Gute,

      Mark
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 13:57:19
      Beitrag Nr. 424 ()
      Hallo HHanseat,

      das Rotweinwetter kann ich auch in Duisburg bestätigen, obwohl ab und an die Sonne sich mal zeigt. Heute Abend wird es bei uns die Reste vom Feanor geben, Dienstag hat sich Besuch angekündigt. Mir würde der Mittwowch oder Donnerstag passen, Freitag geht auch nicht.

      Aber Ihr könnt auch gerne den Bronzinelle (kenne ich nicht) vorziehen und wir probieren den "Schieferterrassen" nächste Woche.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 20:36:53
      Beitrag Nr. 425 ()
      Moin!

      Mein elsässer Gewürztraminer ist über Nacht noch besser geworden, leider ist gestern kaum was übrig geblieben (bei K&U steht auch nichts von Belüften). Jetzt zeigt er richtig schönen Schmelz, und zu den Früchten und Blüten im Duft ist noch eine kräuterige Komponente hinzugekommen. Guter Stoff und der wohl beste Gewürztraminer, der bisher in meinem Glas gelandet ist.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.07.03 21:23:53
      Beitrag Nr. 426 ()
      Nabend,

      jau, HHanseat, so ein hochkarätiger Gewürztraminer ist schon etwas Feines. Mein bislang bester kam aus dem Hause Laible, dicht gefolgt von Heiner Sauers PLV-Knüller. Die wenigen Elsässer, die ich bislang probiert habe, waren nicht ganz so stark. Sie entstammten allerdings auch einer anderen Preisliga als dein Exemplar.

      Gerade versüße ich mir den heute hart verdienten Feierabend mit einer Göttelmannschen 01er Spätlese "Münsterer" ohne Lagenangabe. Der Restzucker ist schon recht heftig, aber mir schmeckts, weil andererseits genügend Säure vorhanden ist.
      Die süßen Rieslinge von Göttelmann leben nicht von der Hintergründigkeit, sondern von ihrer unglaublichen Klarheit. Diese Spätlese hat einen ganz geradlienigen und blitzeblanken Charakter. Ab und an trinke ich solche Weine sehr gerne.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 09:28:58
      Beitrag Nr. 427 ()
      Morgen,

      Ich weiß nicht ob jeder hier im Thread aktuellen Zugang zum Weinführer (WeinPlus) hat, daher kopiere ich mal eine Notiz hier rein. Ich kann mich nicht erinnern jemals einen höher bewerteten Hochgewächs gesehen zuhaben.

      2002er Niederhausener Rosenberg Riesling Hochgewächs trocken vom Weingut Mathern (4.90 E)

      "07.07.2003 / 90 Punkte
      Würzig-mineralischer Duft nach Pfirsichen und Äpfeln. Schlanke, feinsaftige Frucht, würzig, mineralisch, mi5t lebendiger, aber reifer Säure, gut zu trinken, ordentlicher Abgang.
      Bis 2004."

      Ebenfalls hoch bewertet drei Weine (87) vom Weingut Hahnmühle, über dessen Qualität konnten Bernd und ich uns auf der Prowein überzeugen.

      Anmerkung: Wenn ich mir die Notiz von Sam durchlese, würde ich niemals vermuten das es sich da um einen 90 Punkte-Riesling handelt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 10:45:31
      Beitrag Nr. 428 ()
      Moin, Jörg!

      Bevor die Großbestellungen aufgegeben werden: wenn man sich die nicht sonderlich enthusiastische Notiz und die Bewertungen der anderen Weine anschaut, könnte es sich bei der 90 wohl eher um einen Tippfehler handeln. Ich weiß es aber natürlich auch nicht genau. Eine Anfrage bei Hofschuster sollte Klarheit bringen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 12:21:46
      Beitrag Nr. 429 ()
      Moin,

      also, ich finde bei Sam 2 02er Hochgewächse von Mathern aus dem Rosenberg. Eines davon hat 80, das andere 82 Punkte. Von 90:confused: ist nix zu sehen.

      Die "Alisencia" von der Hahnmühle habe ich mir schon gesichert. Dieser Riesling war allerdings vor einem Monat überhaupt noch nicht zu beurteilen...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 13:22:39
      Beitrag Nr. 430 ()
      Hornwatz, der mit 80 stand heute früh noch mit 90 Punkten im Führer. Wurde offensichtlich korrigiert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 13:40:14
      Beitrag Nr. 431 ()
      Hallo,

      Ich hatte eigentlich nicht vor das Hochgewächs zu kaufen, ob Tippfehler hin oder her. Wo von soll man das noch alles bezahlen?

      Vor wenigen Minuten traf bei mir die aktuelle Preisliste von Herrenberg ein. Ich bin immer noch schockiert. Einerseits hängt die Zunge:p mal wieder bis zum Boden, auf der anderen Seite ist das Portemonnaie leer. Die Preissteigerungen sind schon teilweise extrem. Da haben wir erst vor wenigen Tagen über den Preisanstieg bei Knebel gesprochen und nun auch bei Herrenberg. Ich werde wohl etwas bestellen, nur muss ich mich leider in Zurückhaltung üben.

      Klar, der "Saartyr" war im letztem Jahr sehr billig, aber muss fast 50% draufgeschlagen werden? Auch die Edelsüßen nun in der 0,5L-Flasche zum gleichen Preis wie im letzten Jahr in der ganzen Flasche. Es fehlt mir ein wenig die Linie der trockenen Weine. Gut, die Lochs bauen jedes Fass einzeln aus. Aber was ist was? Keine Erklärung in der Preisliste, im letztem Jahr gab es noch Kurzbeschreibung zu jedem Wein. Und wo liegen jetzt die unterschiede zwischen der Nr. 6 und dem Saarytr? Die 0,50 Cent können doch nicht so entscheiden sein.

      Bitte nicht mißverstehen, ich gönne es der Fam. Loch, und das die Preise über kurz oder lang steigen würden war mir auch klar. Vielleicht geht mir das alles ein wenig schnell, vor zwei-drei Jahren konnte ich mir noch jeden deutschen Wein leisten. Die Zeiten sind leider vorbei. Jetzt heißt es selektionieren, Aufträge reduzieren und vermehrt Ausschau nach den "NO-Name" halten.

      etwas frustrierte Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 16:43:16
      Beitrag Nr. 432 ()
      Hallo,

      HHanseat, vielen Dank für Dein Info-Angebot zu Deinhard - ich hoffe, die 2002er Weine kommende Woche bei einem Abstecher in die Mittelhardt vor Ort probieren zu können (gibt es für die Region neben den einschlägig bekannten Gütern noch einen besonderen Tipp von Euch). Ansonsten sind meine Favoriten im trockenen Bereich 2002 als Alltagsweine nach wie vor Mosbachers Kab. und Schäfer-Fröhlichs Bockenauer QbA.

      Scandi, ich hätte kaum gewagt, in diesem Forum etwas Kritisches zum Weinhof Herrenberg anzumerken - die neue Weinliste hat dieses Gut für mich endgültig erledigt: so gut können die Weine doch wohl kaum sein (und waren die einfacheren Qualitäten 2001 lt. Hofschuster bzw. die trockenen 2000er nach meinem Geschmack auch nicht), als dass diese Preisexplosion (rd. Verdopplung binnen zweier Jahre) nachvollziehbar wäre - mittlerweile sind die Einstiegsqualitäten von Löwenstein und van Volxem ja vergleichsweise richtig billig. Wenn das man gut geht für die Lochs.
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 16:59:48
      Beitrag Nr. 433 ()
      Hallo Frohnau,

      ich bin mir schon über meine "leise" Kritik bewußt, muß ich doch dem Bernd am Wochenende unter die Augen treten. Ich werde ihn schon gnädig stimmen.;)

      Hofschuster hat die 2001er vermutlich viel zu früh verkostet, der Saarytr ist bei ihm völlig unterbewertet. Die trockenen 2000er sehe auch ich etwas kritisch, obwohl bei dem extrem günstigen Preis, die schon sehr gut sind. Die 2000er Nr. 4 dagegen, grandios.

      Die Lochs befinden sich jetzt auf dem gleichen Preisniveau wie z.B. Laible, daher noch akzeptable. Nur denke ich das der Preisanstieg zu schnell voran geht, und dies, möglicherweise bei den Kunden nicht so gut ankommt. Ich denke sie werde es überstehen.

      Bei mir ist es eigentlich eine etwas egoistische Verärgerung, da sich viele meiner Lieblingswinzer sich mittlerweile auf diesem Niveau eingefunden haben, wird die Luft für mich langsam dünn.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 18:22:48
      Beitrag Nr. 434 ()
      Moin!

      Gestern geöffnet wurde der einfache trockene 02er Kabinett ohne Lagenbezeichnung von Mosbacher, erhältlich für weniger als 5 €. Über Nacht war keine wesentliche Änderung feststellbar. Ein schöner, sauberer, klassischer Kabinett. Geprägt eher durch harmonische Säure und mineralische Würze als durch Frucht. Nicht aufregend, aber perfekte Balance und äußerst günstiger Preis. Nun bin ich auf die Lagenkabinette gespannt...

      Übrigens roch der Korken unangenehm scharf und pilzig, ich befürchtete das schlimmste, aber der Wein scheint in Ordnung zu sein. Mich wundert inzwischen ja gar nichts mehr...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 19:28:33
      Beitrag Nr. 435 ()
      Moin Jungs,

      nach langer Abwesenheit mal wieder etwas von mir...

      Am Sonntag probiert: einen Montagny 1993 1er Cru von der lokalen Produzentengemeinschaft. Goldgelbe Farbe, ziemliche Alterstoene, wenig Frucht, am Rande der Trinkbarkeit (fuer mich zumindest). Premier Cru oder nicht, mehr als 80 Punkte gibts nicht.

      Dazu gab es den 2000er des Grossproduzenten Guigal, den Cotes du Rhone. Den duerfte es in jedem franzoesischen Supermarkt geben. Kein bemerkenswerter Wein, so 83 Punkte.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 19:43:34
      Beitrag Nr. 436 ()
      Nabend,

      Christian, freut mich, mal wieder was von dir zu lesen!

      Jörg und Frohnau, ich kann eure Verärgerung im Falle Herrenberg ja spontan nachvollziehen, aber denkt doch bitte nochmal ein bißchen nach! Was erwartet ihr denn von einem Winzer? Daß er sich krummlegt wie ein Verrückter, jahrelang zwei Jobs gleichzeitig macht, weil das Weingut sich nicht rechnet, dabei absolut an seine gesundheitlichen Grenzen gelangt - und daß er aus lauter Kundenfreundlichkeit dann nix daran ändert, wenn ihm der Markt die Möglichkeiten dazu gibt? Preislich mußte sich bei den Herrenberg-Weinen etwas tun, und zwar ziemlich plötzlich, oder das Gut wäre auf Dauer wieder aufgegeben worden! Werft doch bitte auch mal einen Blick auf die Erträge! Frohnau, ich schätze deine Beiträge sehr, aber wie jemand sagen kann, ein Weingut sei für ihn erledigt, nur weil es die über Jahre hinweg laufende permanente Selbstausbeutung nicht mehr weiterführt, kann ich nicht nachvollziehen.
      Ich kenne Manni Loch gut genug, um zu wissen, daß er diese Preise nicht verlangt, um seiner Frau einen Benz als Zweitwagen hinzustellen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 19:49:03
      Beitrag Nr. 437 ()
      Bevor hier der Krieg ausbricht ;)

      Stell doch mal einer die Preisliste hier rein - oder vielleicht zumindest den Saartyr - was ist denn aktuell aufgerufen fuer den 2002er bzw. 2001er ?

      C.
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 20:51:05
      Beitrag Nr. 438 ()
      Nabend,

      keine Sorge, Krieg gibts nicht. Dazu sind mir die Jungs hier viel zu sympathisch und zu kompetent! - Aber wir können ja durchaus mal etwas kontrovers diskutieren....

      Im Falle der Lochs, deren persönliche Verhältnisse mir etwas besser bekannt sind, habe ich natürlich besonders empfindliche Hühneraugen. In der Tat haben sich die Lochs im Sinne des Verkäufers wohl etwas ungeschickt angestellt. Daniel Vollenweider, der Schweizer Newcomer in Traben-Trarbach, der laut Martin Müllen exzellente Weine macht, hat es schlauer eingefädelt: Er verlangt auf Anhieb richtig saftige Preise. Dann kann sich später wenigstens keiner über unangemessene prozenztuale Erhöhungen beschweren!:D:D

      Der "Saartyr" liegt jetzt bei 14 Euro. Die Frage ist allerdings, ob es sich um einen ähnlichen Wein wie letztes Jahr handelt. Da war der Saartyr die Nr.4 (die 2002 8,50 Euro) kostet, und jetzt wird unter dem Namen offensichtlich etwas Anderes vermarktet. Ähnlich wie beim Contes Saar, der 98 ein QbA der 6-Euro-Klasse war und 99 eine entsprechend teurere Auslese.
      Dieses Bezeichnungssystem ist nicht sonderlich intelligent und in der Tat kritikwürdig. Aber hinsichtlich der Preise würde ich sagen: Laßt uns doch erst einmal die Weine probieren, bevor wir moppern!

      Ich mache mir gleich die Herrenbergsche 3 aus 01 auf....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 22:17:51
      Beitrag Nr. 439 ()
      Guten Abend,

      heute erweist sich nach einem Rest Mosbacher Kabinett -von HHanseat völlig zutreffend beschrieben, mir gefällt dabei besonders die Mineralik - durchaus nicht pfalztypisch - und die Ausgewogenheit, das ist kein spektakulärer Wein, aber dafür grundsolide, was in dieser inzwischen auch weinmäßig effekthascherischen Gesellschaft als Wert an sich wichtig ist. Die Lagenrieslinge sollen übrigens lt. Mosbacher jr. noch preisentsprechend besser sein. Die Vertikalverkostung der Grossen Gewächse aus dem Ungeheuer 1999-2001 neulich liess übrigens den 99er als Sieger erscheinen - der 2001er war auch sehr gut, viel besser als vor 5 Monaten, inzwischen durch tropisch Aromen gekennzeichnet, aber der 99er wirkte vollkommen, ohne jeden Alterungston- eine 2000er trockene Spätlese von Mathern als zwar würzig, aber eben schon sehr reif. Das Hofschuster-Urteil über die 2002er animiert mich bislang nicht zum Kauf, ein Rückschritt der Qualität ohne Mathern scheint leider naheliegend.

      Den Lochs möchte ich einen finanziellen Erfolg mit ihren Weinen beileibe nicht missgönnen, stelle aber als Betriebswirt nur nüchtern fest, dass es riskant ist, binnen kurzer Zeit (auch mit Produktinnovationen) der Stammkundschaft extreme Preissteigerungen zuzumuten und zugleich mit Preisen wie die 5-Trauben-Güter M-S-R im GM neue (treue)Kundschaft zu finden, ohne auf begeisterte Zustimmung der einschlägigen Weinführer (wie z.B. Vollenweider) verweisen zu können. Ganz nüchtern: Die Lochs testen die Preiselastizität der Nachfrage momentan aus - ob diese sich ihren Vorstellungen entsprechend darstellt, bleibt abzuwarten (wenn sie sich tatsächlich in einer Nische bewegen bzw. ein sehr hohe Kundenbindung erreicht haben sollten, vielleicht schon - ich bleibe skeptisch)
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 22:48:57
      Beitrag Nr. 440 ()
      Nabend,

      von Mosbacher habe ich mir bislang leider zu wenig Weine gekauft. Diejenigen, die ich bislang probiert habe, waren grundsolide im Sinne von ungeschminkt und damit mehr als grundsolide.
      Leider kann man nicht alles im Keller haben...

      Frohnau, die Herrenberg-Preise bewegen sich momentan auf in etwa auf dem Van-Volxem-Niveau. Von dem Level der 4- und 5-Sterne-Erzeuger ist man nach oben hin hier noch weit entfernt.
      Viele M-S-R -Güter verlangen einen ähnlichen Preis für ihren trockenen Spitzenwein wie die Lochs für ihren Saartyr 02, siehe Clüsserath-Weiler, siehe immich-Batterieberg, siehe Clemens Busch, siehe Lubentiushof, siehe Pauly-Bergweiler, siehe S.A.Prüm etc....

      Von den Topreisen, die für einen Uhlen oder Gottesfuß gezahlt werden, ist der Saartyr noch meilenweit entfernt.

      Angesichts der extrem niedrigen Erträge und der aufwendigen Biowirtschaft finde ich die mit dem 02er erreichte Preisrange völlig normal. Richtige Schnäppchen wie früher sind die Weine natürlich nicht mehr. Für mich als Kunde ist das kurzfristig gesehen schade. Aber mit langfristiger Perspektive....wie gesagt, jemand wie Müllen, der seinen trockenen Referenzwein aus dem Hühnerberg momentan für weniger als 8 Euro verscherbelt, hat größere finanzielle Sorgen! Mit der Folge, daß auch er den Preis sprunghaft erhöhen wird, weil er ihn erhöhen MUSS.

      Ich bin fest davon überzeugt, daß die Lochs alle ihre Weine aus 02 verkaufen werden. Der Sprung zu Pinard de Picard war da der entscheidende Schritt.

      Im Glas ist die Nr.3 aus 01: Intensives Goldgelb, kräftige mineralische Nase. Auch am Gaumen drängt die typische Herrenberg-Mineralik alles andere in den Hintergrund. Hinzu kommt der massive Körper. Ein sehr eigenwilliges Geschoß von Riesling, nichts für jeden und für jeden Tag. 89 Hornwatzpunkte.

      Der Wein ist sehr individuell und sehr eindrucksvoll, aber häufiger als alle zwei Wochen möchte ich ihn nicht trinken. Und ich kann alle verstehen, denen der Herrenberg-Stil zu heftig ist.... vielen ist Mozart lieber als Wagner.

      Ich kann mich ab und an für Wagner sehr begeistern...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 22:57:10
      Beitrag Nr. 441 ()
      Moin,

      zu Herrenberg, hatte heute nachmittag schon etwas in die Tasten gehauen, kam aber nicht an...nun hat Hornwatz Ähnliches geschrieben. Gegenüber dem Kunden im ersten Moment mehr als ungeschickt, stimme ich Dir zu, Frohnau, doch nur, weil sie vorher Preise hatten, die weit unter Niveau lagen, kann ich es ihnen nicht übelnehmen. Im Gegenteil, jetzt Augen zu und durch. Bleibt natürlich riskant, denn der Top-PLV-Sympathie-Bonus ist weg, nun wird knallhart geurteilt, ob die Weine es wert sind. Deswegen, lasst uns erstmal probieren, vielleicht können die Lochs uns den Wert exakt entgegensetzen.

      Christian, welchen Weissburgunder aus dem südlichen Burgund soll ich mal probieren?

      Zu Rebholz, ich habe immer noch keine Weine. Ich glaube, die werden mit den Spätburgundern in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert. Bestellt ist es auf jeden Fall.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 01:00:30
      Beitrag Nr. 442 ()
      Moin,

      ich habe vor wenigen Stunden eine Mail an die Lochs losgelassen und auch prompt eine Antwort bekommen. In einer breiteren Öffentlichkeit kann ich diese nicht zur Diskussion stellen, aber hier riskiere ich das im kleinen Rahmen:


      "....Wir haben uns auch im Voraus überlegt die einzelnen
      Weine
      subjektiv zu beschreiben, was dann aber den Rahmen der
      Liste
      gesprengt hätte.
      Und eine Beschreibung nach dem Muster " feinmundig,
      drallala..."
      ist doch nicht unser Ding.
      Wir werden aber versuchen, bei dem folgenden Brief
      näher auf die
      Weine einzugehen.( Zumindest auf die, die dann noch im
      Verkauf sind :-))
      Zu den Preisen:
      Mit 33 hl/ha Ertrag liegen wir wieder am Ende oder
      (gleich wie man mag)
      an der Spitze des Deutschen Weinbaus.
      Lieber Bernd , das bleibt bitte unter uns, wir mußten
      uns einen Kredit nehmen
      zur Finanzierung der Flaschen und Korken, um den
      2002er Jahrgang abzufüllen.
      Wir kaufen die besten Korken, die besten Flaschen, wir
      arbeiten von
      Sonnenaufgang
      bis Sonnenuntergang (und noch länger) und wir machen
      keine Kompromisse, was
      die Qualität unserer Weine angeht. Wenn wir ein
      anderes Verfahren finden, was
      teurer ist, aber für unserer Weine besser, dann wenden
      wir es an.
      Dieses kompromißlose Streben nach der höchsten
      Weinqualität muß niemand mit
      uns
      teilen.
      Niemand wird gezwungen, unsere Weine zu kaufen.

      Es geht also gar nicht darum, reich zu werden,
      es geht darum zu überleben.
      Und Du kannst es uns ruhig glauben, wir wollten schon
      mehr als einmal alles
      hinwerfen.

      Aber lieber Bernd, wenn wir am Abend eine Flasche
      2002er Quasaar öffnen und
      unser Näschen
      in unser Glas stecken, "MON DIEU" ...dann geht es
      wieder."


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 09:11:21
      Beitrag Nr. 443 ()
      Moin,

      So, ist die Luft wieder rein, kann ich wieder raus kommen?:D

      Einigen wir uns darauf das aus wirtschaftlicher Sicht, die Lochs sich etwas ungeschickt verhalten haben. So wie ich die Mail von Bernd interpretiere, haben die Lochs wohl nicht mehr die Wahl gehabt einen anderen Weg einzuschlagen. Etwas kritisch sehe ich die Gestaltung der Preisliste bzw. das fehlen an Informationen, es muss ja nicht ein dieser abgedroschenen Sprüche sein, nur die ungefähre Richtung in der sich der Wein bewegt wäre schon hilfreich. Bei so einem wichtig Schritt muss der Kunde Informationen haben, da ist ein späteres Schreiben vermutlich nicht mehr von großer Nutzen.

      Aber recht habt Ihr, und da muss ich mich an die eigene Nase fassen, erst mal die Weine probieren und dann urteilen. Nur leider wir es dann keine Nachkauf Möglichkeit mehr geben. Denn die Weine werden in kürze ausverkauft sein, da bin ich mir sicher. Ich wünsche es der Familie Loch sehr.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 09:54:39
      Beitrag Nr. 444 ()
      Aehmm, hab ich das jetzt richtig verstanden -

      der Saartyr von letztem Jahr ist voellig unterschiedlich wie der Saartyr von diesem Jahr ? Was muss ich jetzt kaufen wenn mir der Saartyr gut geschmeckt hat ???

      E-Konti, ich schau mal in meine Aufzeichnungen bezueglich des Weissburgunders - kommt aber auf deine Preisvorstellunge an :rolleyes:

      C.
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 10:30:07
      Beitrag Nr. 445 ()
      Nee, Christian, der Saartyr bleibt der gleiche. Nur etwas unübersichtlich bleibt die Numerierung der Fässer. Im letztem Jahr war der Saartyr im Fass Nr. 4, in diesem Jahr befindet sich wiederum ein andere Wein in diesem Fass. Ehrlich gesagt, blicke ich bei den verschiedenen Fässer auch nicht mehr durch, da kann man sich nur noch am Preis orientieren. Oder Vorort probieren.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 11:31:33
      Beitrag Nr. 446 ()
      Moin,

      ich glaube nicht, daß die Weine der Lochs sofort ausverkauft sein werden, eher irgendwann im Laufe des Jahres, einige werden sich jetzt schon zurückhalten, vielleicht kommt es den Lochs entgegen, wenn die Tropfen länger verfügbar sind -für Presse, Spätzünder und flächendeckenden Verkauf-, wichtig ist nur, daß sie nicht auf Weinen sitzenbleiben.

      Christian, kann gern etwas Gutes sein, möchte mal eine leckere Spitze kennenlernen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 12:53:08
      Beitrag Nr. 447 ()
      Hallo,

      heute hatte ich ein sehr nettes Gespräch mit Claudia Loch, überwiegend hat mich der neue "Quasaar" interessiert. Wie Ekonti bereits berichtete, ist der Wein auf Saartyr-Niveau angesiedelt, halbtrocken. Die Restsüße liegt im oberen Halbtrockenbereich. Wenn ich mir die knackige Säure der Saar dazu vorstellen, könnte ich mir gut vorstellen das es ein Wein nach meinem Geschmack ist. Meine Frage ob der Quarsaar mit der 2000er Nr. 4 vergleichbar wäre, hat sie verneint. Der Quarsaar hätte wohl etwas weniger Säure, aber reicher an Fruchtaromen. Und ich dachte die 00er Nr. 4 wäre schon sehr fruchtbetont.

      Interessant noch meine Frage nach möglichen Alternativverschlüssen, anscheinend gab es 2001 geringfügige Problem mit dem Korken bzw. mit den Lieferanten. Näher wollte sie dann doch nicht in die Details gehen. Manfred Loch überlegt wohl, entschieden ist noch nichts, vielleicht im nächsten Jahr auf den Kronkorken umzustellen. Dann aber Konsequent und auch die Spitzenweine damit verschließen.

      Momentan ist es im Weingut ziemlich chaotisch, da die Weine auf Kundendruck früher als erwartet auf den Markt gebracht wurden. Beim Versand muß man mit Verzögerungen rechnen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 14:21:54
      Beitrag Nr. 448 ()
      Hallo,

      lassen wir doch in der Tat die Geschmäcker der hier versammelten Riesling-Enthusiasten und den Markt entscheiden, ob Lochs Preis-Experiment gut ausgeht - im halbtrocken Bereich könnte ich mir das schon vorstellen, da diese Richtung den Saar-Weinen gut steht (trocken brauchen die Weine wohl doch viel Alkohol - die Pauschalkritik des GM an diesen Weinen, die wie Werner E. in seinem von Mosel-restsüss-Begeisterung gekennzeichneten Bericht der Kölner Verkostung vorigen Sonnabend berichtet, Heinz Wagner zu einer GM-Verweigerung veranlasst hat, mag übertrieben sein, die Tendenz kann ich aber nachvollziehen). Als Beispiel zeigt der Ockfener Bockstein 2001 vom St.Urbanshof heute Mittag (Urlaub macht es möglich) unverändert CO2-Bläschen und Frische, aber weniger Restsüsse als im Vorjahr - das bekommt diesem rassigen Wein nicht, die Fruchtaromen wurden durch mehr Süsse schön unterstrichen, was mittlerweile fehlt.

      Um Mathern 2002 nicht Unrecht zu tun: die restsüsse Spätlese aus dem Norheimer Dellchen ist von Hofschuster mittlerweile hoch bepunktet worden und reizt mit 6 € weiter zum Kauf - ich warte derweil auf den Vergleich mit bestellten Göttelmann-restsüssen Weinen.
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 14:39:22
      Beitrag Nr. 449 ()
      Dann haben wir wohl heute alle mal bei Lochs angerufen :laugh:

      Ich hab mir mal eine Preisliste schicken lassen, damit ich hier auch mal mitreden kann.

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 19:50:09
      Beitrag Nr. 450 ()
      N`Abend!

      Bei mir war gestern ein Exot fällig: der 94er Coteaux de Layon Saint-Aubin "La Moque" der Domaine Philippe Delesvaux (Franzosen können auch lange Namen :D), ein süßer Weißwein aus Chenin Blanc von einem Seitental der Loire. Intensive Farbe, ins rötliche gehend, aber noch normal weinig und nicht oxidiert. Geiler Geruch! Traubig, unheimlich komplex, leichte Alterstöne (eher Richtung Gummi, aber angenehm, jedoch deutlich anders als bei Mosel-Rieslingen). Fast ölig im Glas, unaufdringliche Botrytis, die Süße ist vorhanden, steht aber im Hintergrund. Da paßt alles zusammen...

      Kurz: ein Volltreffer. Und das beste: der wurde bei K&U am Schluß für 6 € verramscht. und das allerbeste: ich habe noch zwei Flaschen! :cool: Den hatte ich übrigens schon mal vor einem Jahr, da hinterlies er einen äußerste seltsamen eindruck. man mekrte schon, daß da was ist, aber es hat nicht zusammengepaßt. War da der Korken am Werk, oder eine fiese Verschlußphase, wie die K&U-Kommentare nahelegen?

      Dies war der erste Chenin von der Loire, der mich voll überzeugen konnte, obwohl ich schon einige gut beleumundete kosten konnte. Müssen die süß sein, oder müssen die das richtige Alter haben, um mir zu gefallen? Bis auf weiteres ordne ich die Loire-Chenins in die Schublade "Zickige Weine für Fortgeschrittene" ein. Und wieder einmal muß ich feststellen, daß man an der Loire unwahrscheinliche Schnäppchen machen kann. Leider kann man auch viele Enttäuschungen erleben, wenn man sich nicht auskennt...

      HHanseat

      P.S.: am zweiten Tag ist der sogar noch besser :lick:
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 22:39:56
      Beitrag Nr. 451 ()
      Moin,

      auf den Quasaar warte ich ebenfalls sehr gespannt.
      Und um das "revolutionäre Saarbild" zu komplettieren, wird gerade ein Riesling von Othegraven besorgt.

      "Zickige Weine für Fortgeschrittene",
      :cool: , gute Beschreibung dieser Richtung. Man kann drüber motzen und sich doch immer wieder neugierigerweise den nächsten Tropfen dieser Gattung öffnen.

      Was haben Eure Anrufe bewirkt, seit das Thema Herrenberg hier aktuell besprochen wird, steigen die Hits auf diesen Thread.:p

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 22:43:58
      Beitrag Nr. 452 ()
      Nabend,

      HHanseat, das, was du über den Coteaux de Layon schreibst, klingt interessant. Ich habe bislang nur wenige Chenin Blancs getrunken, aber die Sorte ist auf jeden Fall beachtenswert. Von der Weinzeche hatte ich vor Zeiten mal einen ebenfalls süßen Coteaux de Layon von Pierre Bisé, der extrem lecker, aber mit 20 Euro nicht gerade billig war.

      Gerade trinke ich eine 2000er Spätlese trocken aus dem Hause Ratzenberger. Meine vorläufig letzte Flasche von diesem Winzer (schnüff), aber auch dieser Steeger St. Jost will ja irgendwann einmal getrunken werden....

      Goldgelb, Zitrusaromen und leichte Reifenoten. Noch schön präsente Säure, die aber gut eingebunden ist. Delikate Mineralik, gute Länge, aber eher schlanker Stil. Absolut kein "Jahrgangston", nix Botrytis. 86 -87 Hornwatzpunkte

      Mal, schauen, ob und wie Sam diesen Wein bewertet hat. Und auch den GM werde ich befragen. Es macht Spaß, in den Führern nachzuschauen, nachdem man eine eigene Bewertung abgegeben hat.


      Frohnau, ärgere dich bitte nicht über meine Hitzigkeit in der Herrenberg-Geschichte. Ich bin halt manchmal etwas zu temperamentvoll.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 23:23:00
      Beitrag Nr. 453 ()
      Noch ein kurzer Nachtrag: Die Weine von v. Othegrafen gehören zu meinen großen Bildungslücken. Nach dem, was man in letzter Zeit über sie hört, würde ich sie gerne einmal kennenlernen.

      Frohnaus Bemerkung zu den trockenen Saarrieslingen scheint mir richtig. Bei Dr. Wagner waren die restsüßen Weine dreimal überzeugender als die dünnen trockenen Exemplare. Der "klassische", filigrane Saarstil wirkt im trockenen Bereich kaum überzeugend. Und gerade deshalb sind die Lochs mit ihren voluminösen trockenen Rieslingen eigentlich gut positioniert.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 13:18:55
      Beitrag Nr. 454 ()
      Hallo,

      die Weine von Othegraven kenne ich auch nicht - die rührige Gutsverwalterin Dr. Kegel wird übrigens von B.Breuer beraten. Preise sind anspruchsvoll, ähnlich wie die Schubertsche Gutsverwaltung (seit Jahren in der Kritik) - aber offenbar fester Kundenstamm.Die Loch-Diskussion hier empfand ich übrigens als interessant und aufschlussreich, gewiss zum Teil vorhersehbar, aber wir uns hier ja nicht mit Argumenten durchsetzen.

      So, ich verabschiede mich bis übernächste Woche in den Urlaub.
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 15:02:01
      Beitrag Nr. 455 ()
      Moin,

      Frohnau, schönen Urlaub.:)

      Othegraven wurde von M. Scheuermann erwähnt und gelobt, in Deutschland wird er unter anderem von Herrn Dujin vertrieben. Gewisse freundschaftliche Bande der Herren lassen sich nicht leugnen, so daß ich gespannt bin, was der Wein hergibt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 16:44:11
      Beitrag Nr. 456 ()
      Moin!

      Endlich ist es so weit, war ja nur eine Frage der Zeit: unser Hornwatz macht jetzt auch international Karriere als Weinkoriphäe! Schaut selbst: http://www.myspeakerscorner.com/forum/spawn.php?fn=1&tid=431… (oder http://www.wldg.com fürs ganze Forum).

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 18:04:52
      Beitrag Nr. 457 ()
      was hat das zu bedeuten? :eek: macht er wirklich karriere?

      ich staune :)

      koriphäe mit i? neue rechtschreibreform nehme ich mal an. schaut so komisch aus...




      gruss
      wolfi
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 18:21:18
      Beitrag Nr. 458 ()
      Ja ja Bernd, sogar Parker hat mal klein angefallen. Viel Glück für die weitere Karriere. :D ;) :D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 18:34:50
      Beitrag Nr. 459 ()
      koriphäe mit i? neue rechtschreibreform nehme ich mal an

      Nö. Einfach nur falsch... :rolleyes:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 19:50:55
      Beitrag Nr. 460 ()
      Nabend,

      sehr schöner Fund, HHanseat. Gut, daß du die englischsprachigen Foren liest! Ich hab mich richtiggehend beömmelt.;) und mir überlegt, ob ich Parker und Rovani demnächst nicht mal zum Kaffee einladen soll:D.

      Habt ihr euch denn schon mit dem Saarriesling eingedeckt? Naja, dieses Jahr wird es aufgrund der Menge wohl nicht mehr nötig sein, wirkliche Eile an den Tag zu legen.

      Gleich gehts mit einen restsüßen Hühnerberg auf die Terrasse.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 20:11:12
      Beitrag Nr. 461 ()
      Nabend,

      Bernd, ich habe mir sechs Flaschen bei K&U gesichert. Ich werde die erste Flasche Anfang September probieren und gegebenenfalls mit meiner HL, Wittmann Bestellung nochmals nachbestellen.

      Ich werde mich auf den Balkon zurückziehen, aber auch dort ist es schön, begleitet von einem Sauvignon blanc aus Touraine.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 20:44:39
      Beitrag Nr. 462 ()
      Nabend,

      Jörg, ich denke, mit dem Saariesling zu diesem Preis kann man wirklich nichts verkehrt machen.

      Von der Terrasse zum Rechner ist es ja glücklicherweise nur zwei Schritte weit:

      Trarbacher Hühnerberg 2001, Martin Müllen


      Helles Grau-Grün-Gelb, verhaltene Nase mit eigenwilliger Mineralik. Am Gaumen reife Äpfel und wieder diese hintergründigen mineralischen Noten. Schön dosierte Süße, feines Spiel mit der reichlich vorhandenen Säure. Sehr schlank und klar, gute Länge. 86-87 Hornwatzpunkte.

      Ein trotz seiner Eigenart sehr typischer restsüßer Mosel, der mit Eleganz und Leichtigkeit überzeugt. Pigotts Ausführungen zu Müllen verstehe ich in einigen Punkten nicht ganz.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 22:00:51
      Beitrag Nr. 463 ()
      Hallo Bernd,

      mich würde interessieren was genau Du bei Pigott nicht verstehst oder nicht konform mit gehst. Ich habe mir die Seite (111) im Buch "Die großen Weissweine Deutschlands" soeben noch mal durchgelesen. Er beschreibt Müllen als einen "altmodischen" Winzer, der versucht die Besonderheit seiner Weine im Keller nicht auszumerzen. Meinst Du das eventuell? Ansonsten, schweift Pigott doch erheblich vom Thema Müllen ab, spricht von der oberflächlich Betrachtungsweise der Amerikaner und anderen Menschen dieser Welt. Oder hab` ich es nicht ganz verstanden?

      Sonst kurz zu meinem 2002er SB von der Domaine de l`Aumonier: Stachelbeere in der Nase, etwas Gras oder Heu. Ein wenig aufdringlich für meinen Geschmack. Auch am Gaumen, Stachelbeere, etwas grüne Bananen, schwache Säure, gefällige Süße (ein bißchen weniger hätte dem Wein besser gestanden), mittleren Körper, leichte Bitterkeit, sehr gute Länge im Abgang. 84-85 Punkte. 5.90 Euro. Ordentlicher Alltagswein, ein wenig "gemacht". Ich überlege mir, ob ich diesen nicht mal zur SB-Probe der Weinfreaks mitbringen sollte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 22:17:26
      Beitrag Nr. 464 ()
      Hallo,

      Jörg, ich meine abgesehen vom "Ikonoklasten" (= Bilderstürmer, der die überlieferten Werte verbrennt) besonders den Satz: "Aber all das spielte keine Rolle, weil jeder der Weine zumindest gut war und alle einen sehr eigenständigen Stil zeigten, DER NICHTS ANDEREM GLICH, DEM ICH BIS JETZT AN MOSEL-SAAR-RUWER ODER ANDERSWO BEGEGNET BIN."

      Das kann ich in dieser Form nicht nachvollziehen, da ich Müllens Weine für klassische Moselrieslinge im besten Sinne des Wortes halte. Natürlich haben sie eine gewisse individuelle Prägung, aber von anderen guten M-S-R-Weinen heben sie sich nicht so krass ab, wie Pigott es zum Ausdruck bringt.

      Inzwischen ist Matherns 01er Auslese aus dem Norheimer Dellchen im Glas. Nicht übel, aber vielleicht zu sehr von der Süße geprägt. Den Hühnerberg fand ich spannender.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 22:17:51
      Beitrag Nr. 465 ()
      Aktuelle Nachricht aus dem WeinQuiz: Es ist ein Kopf an Kopf Rennen zwischen der Reblaus und Hornwatz.

      Go, Bernd, Go.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 22:41:23
      Beitrag Nr. 466 ()
      Pssst...streng geheim...da sowohl ich als auch die Reblaus aus Zeitgründen vermeiden wollen, daß wir uns gegenseitig bis zum Wahnsinn hochschaukeln, haben wir eine interne Absprache (Teilen des hoffentlich zu erwartenden Gewinns)getroffen....pssst...streng geheim.....
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 22:45:46
      Beitrag Nr. 467 ()
      Moin,

      hihi, Shakes und HHanseat, finde auch, daß unser Hornwatz "Karriere" macht, habs ihm auch schon mal persönlich geschrieben, egal wo man schaut, er vertritt seine Auffassungen von Wein wirklich an allen Fronten der deutschsprachigen Weinforen...:cool: ...Hornwatz, vielleicht ganz gut, daß Englisch nicht eine deiner Stärken ist, sonst wären auch die 2 Schritte auf die Terrasse zu weit.;) Andererseits...würdest Du Parker in den USA mit deiner Präsenz und dem Deutschland-Wissen klar übertrumpfen (stelle mir gerade vor, wie Du beim Versöhnungsgespräch von Duce Bush und Schröder den passenden Riesling reichst...ja okay, jetzt höre ich auf:) .

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 23:20:30
      Beitrag Nr. 468 ()
      Ekonti, :) ;) :laugh: :D :D :D :D :D :D :D

      Sorry, ist sonst nicht so mein Stil, mußte aber mal sein....

      Herzliche Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 23:38:00
      Beitrag Nr. 469 ()
      Yups,

      kein Problem, Hornwatz.:)

      Sag mal, dieses Quiz ist noch nicht bei mir angekommen, wie lange musst Du noch die Pole Position verteidigen? Um was geht es genau, Weinwissen?
      Gibt es auch leckere Gewinne?

      Im Glas lag ein Rosso Altesino aus Montalcino, ein weich-fruchtiger Wein mit leichter Würze aus der Sangiovese. Hatte den Tropfen letztens in Montalcino zum wirklich leckeren Mittagssnack. Hier mundet er genauso gut.

      Habt Ihr auch immer dieses Mädel von eplus vorm Cursor?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 23:51:35
      Beitrag Nr. 470 ()
      Ekonti, das Quiz läuft bis zum Monatsende. Weinwissen - naja....wenn, dann sehr spezielles Wissen (was heißt "trocken" auf griechisch:D, welcher US-Präsident beschäftigte sich auf eigenem Gut mit Weinbau etc.). Mit der Zeit kennt man aber fast alle Fragen....

      Es gibt bislang nur einen ernsthaften Konkurrenten, nämlich Dominik, die Reblaus, und wir haben, wie gesagt, eine heimliche Absprache getroffen. Als Preis winken 6 Flaschen Zin von gehobener Qualität.

      Matherns Auslese haut mich nicht so vom Stuhl. Die Süße wirkt in der Tat zu vordergründig.

      Nach dem klebrigen Zeug brauche ich dringend ein Bier!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 07:50:41
      Beitrag Nr. 471 ()
      Hallo Ekonti,

      Habt Ihr auch immer dieses Mädel von eplus vorm Cursor?

      Jauw. Mittlerweile hasse ich dieses Mädel und auch E-Plus. Werbung hat nicht immer einen positiven Einfluß auf die Menschen. Problem bei dieser Werbung, man kann sie nicht wegklicken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 08:37:18
      Beitrag Nr. 472 ()
      Problem bei dieser Werbung, man kann sie nicht wegklicken.

      Bei mir geht das. Oben rechts ist etwas versteckt der Wegklickknopf. Aber ich stimme zu: sehr penetrant...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 13:47:48
      Beitrag Nr. 473 ()
      Moin,

      Hornwatz, erstmal viel Erfolg beim Quiz, scheinen wirklich schwere Fragen zu sein...

      Scandi, HHanseat, die Gesichtszüge der Dame erinnern mich eher an spezielle Werbung. Nervt mich momentan auch, daß ich da sogar Kunde bin. Aber was solls, wir kommunizieren hier kostenlos.

      Ob schon mal ein w:o-Mitarbeiter unseren Tipps folgte?:rolleyes:

      Im Glas lag heute mittag der Grauburgunder von Steitz aus Rheinhessen. Volle Frucht, aber nicht penetrant, elegant geprägt, nicht fett. Die Flasche war zu zweit zur Pizza in 20 Minuten leer. Gelungener Rheinhessen-Wein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 09:50:18
      Beitrag Nr. 474 ()
      Moin,

      gestern abend unter anderem im Glas, die Weissburgunder Spätlese Trio trocken von Schneider aus Baden.
      Er wurde zum Essen und solo mit drei anderen Weinen getrunken. Ein recht guter Weissburgunder, der eine sehr bananige Note aufweist, leicht cremig. Wieder ganz anders als z.B. Konstanzers Spätlese. Auffällig, wie unterschiedlich die Burgunder in der Region sind.
      Dazu gab es noch einen Brut-Valdobbiadene, den Rest vom Rosso Altesino und einen traditionell ausgebauten Nebbiolo aus 2000 von Lodali aus Treiso/Piemont.
      Mehr kriege ich jetzt nicht aus den Tasten, bin noch nicht richtig nüchtern.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 23:40:50
      Beitrag Nr. 475 ()
      Nabend,

      der "Trio" wurde sowohl von Sam als auch im GM mit knapp 90 Punkten bedacht. Ich persönlich habe mit diesem ziemlich breiten Wein ein wenig Probleme. Schlecht ist er natürlich nicht....

      Heute war ich mit Jörg und einem seiner Freunde an der Mosel. Ein sehr gelungener Tag! Es folgt wieder ein exclusiver Vorabdruck:D :D meiner Mail ans Wein-Plus-Forum:


      "Hallo Forum,

      laut Prospekt der Gemeinden Bremm, Edinger-Eller und Neef ist es unklar, ob der Name Calmont von calvus mons = kahler Berg oder calidus mons = heißer Berg abzuleiten ist. Nach meiner zweiten Begehung des Calmont-Klettersteigs - zusammen mit Jörg Heisig und einem forumsfremden Weinfreund - bin ich mir ziemlich sicher, daß die fragliche Bezeichnung calidissimus mons = schweineheißer Berg gelautet haben muß.....

      Doch der Reihe nach: Kurz nach Mitternacht (genauer gesagt um 8:26) lud mich Jörg am Bahnhof Horrem in seinen Ford, und dann ging es zunächst einmal zu Kallfelz, wo wir ein paar 2002er probieren wollten. Die Spätlesen wurden gerade erst gefüllt, so daß wir nur wenige Weine des neuen Jahrgangs verkosten konnten, nämlich ein trockenes Hochgewächs (angenehme, nicht zu laute Primärfrucht, saftiger Terrassenwein) und den trockenen Kabinett aus dem Merler Adler (etwas zurückhaltender, recht mineralisch), und außerdem noch ein halbtrockenes Hochgewächs, welches mir persönllich mit seiner weichen, etwas laktischen Frucht weniger zusagte als die trockenen Exemplare. Außerdem gab es noch die trockene und die halbtrockene Spätlese 01 aus Kallfelzens Paradelage Merler Königslay-Terrassen. Wiederum gefiel mir die etwas verschlossen wirkende trockene Spätlese mit ihrer zarten Mineraltät besser als ihre halbtrockene Schwester. Richtig begeistern konnten mich beide Weine nicht, aber Jörg wird hier vermutlich noch Widerspruch anmelden.
      Lobend erwähnt sei die freundliche und kompetente Bedienung durch eine Angestellte. So muß es sein, wenn der Erzeuger selber nicht im Verkauf tätig ist!

      Nachdem wir uns auf diese Weise Mut angetrunken und noch bei den Franzens ein Pülleken (nebst Kühlmantel und Glas!) für unterwegs besorgt hatten, ging es an den Klettersteig. Mensch, war das wieder schön! Mensch, war das wieder heiß!

      Die Kraxelei macht Spaß, und ständig locken neue Ausblicke, Eidechsen und Schmetterlinge sind zu bewundern, und immer wieder bestaunt man ungläubig die ein oder andere spektakulär gelegene Rebzeile. Andererseits schlägt einem aus dem Fels eine unglaubliche Wärme entgegen, die einen auf Dauer regelrecht "austrocknet". Da hilft nur eine ausgiebige Rast auf einem extra dafür ausgebauten Felsvorsprung, wo einem plötzlich ein kühler Wind um die Nase weht und ein mindestens ebenso kühler Gutsriesling durch die Gurgel fließt.....

      Jedem, nicht nur den Rieslingfrekas, sei die schöne Schinderei im schweineheißen Berg dringend empfohlen. Man erlebt dort buchstäblich am eigenen Leibe, was das Winzern in der Steilstlage bedeutet und genießt zudem eine einzigartige Landschaft.

      Nach dem Klettersteig ging es natürlich zu den Franzens, die uns ihre 2002er vorstellten. Ganz kurze einzelne Notizen:

      - Weißburgunder: Interessanter, feiner, eher schlanker Vertreter der Sorte, für Säureempfindliche sicherlich eine Alternative zum Riesling. Ich bin nicht säureempfindlich......

      - QbA ohne Lagenangabe: Etwas dünner als im letzten Jahr (?), gut spürbare Mineralik, feinherbe Noten, schöner Sommerwein.

      - Neefer Frauenberg QbA: Ziemlich dicht, mineralisch, aber auch mit angenehmen Primärfruchtaromen versehen. Meine Wahl.

      - Bremmer Calmont QbA: Filigraner und zurückhaltender als der Frauenberg. Vielleicht der "objektiv" bessere, feinere, weniger "klotzige" Wein. Jörgs Wahl.

      - Calmont Goldkapsel: Fast keine Primärfrucht, dafür vielschichtige und tiefgründige Gesteinsnuancen. Sehr fest und komplex, ein "ernster" Wein von schon recht großer Statur. Unserer beider Wahl.

      - Frauenberg Goldkapsel: Auch recht vielschichtig, aber weniger Steine und mehr Frucht. Schön, aber nach dem Calmont ziemlich chancenlos.

      - Calidus Mons: Enorme Fülle und Tiefe. Die 14,3 Gramm Restzucker werden von den anderen Geschmackskomponenten mühelos geschluckt. Nach meinem Dafürhalten ein großer Riesling.

      Durch die ganze Kollektion zieht sich ein roter Faden, gesponnen von den Weinbergen (natürlich besonders vom schweineheißen Berg) und von denjenigen, die den in ihnen schlummernden Geschmack hingebungsvoll zum Leben erweckt haben.

      Die Franzens waren wieder äußerst gesprächsbereit und entgegenkommend. Es bereitet große Freude, im Sommer in ihrem Hof zu sitzen und mit ihnen ihre unverwechselbaren Weine zu verkosten. Und der Calmont verfügt über einen gewissen Suchtfaktor. Wir werden im nächsten Jahr wiederkommen! Das haben wir uns fest vorgenommen."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 11:08:10
      Beitrag Nr. 476 ()
      Moin,

      Hornwatz, erst nächstes Jahr wieder? Können wir da nicht dieses Jahr nochmal hoch?:rolleyes:
      Die unterschiedlichen Beschreibungen der Weine lassen auf interessante Geschmackseindrücke schließen, der gesamte Bereich der Terrassenmosel wird mit immer wieder neuen Besuchen anscheinend nie langweilig.

      Den Trio habe ich nicht als breit empfunden. Doch trinke ich momentan eher kräftige Weissweine, man gewöhnt sich da schnell innerhalb von 2 Wochen an einen Typus, dessen Spezialität auf einmal "normal" wird. Da ich gern mal einen Punkt mehr rausrücke, hatte ich ihn bei 87 bis 88 Punkten angesiedelt. Er war gut, doch auch nicht der Wein, den ich mir ablegen würde. Da liegen zur Zeit die kräftigen Schiefer-Rieslinge vorn.

      Gestern abend gab es schon wieder Alkohol. Spontan eingeladen zur superleckeren Indonesien-Küche brachte ich einen Tokai von Toros aus dem Friaul und einen Gewürztraminer von Tramin, eine Genossenschaft(?) aus ?, mit. Ich hatte mich noch nicht näher mit den Weinen beschäftigt, wird nachgeholt, der Gewürztraminer wurde bestens bewertet. Beide Weine passten wunderbar zu Satay-Spiessen und diversen Leckereien in kleinen Schüsseln.
      Irgendwann öffnete der Gastgeber einen Carruades von Rothschild aus 1989, der Wein wurde aber nie ordnungsgemäß gelagert, und das machte sich auch bemerkbar. Waren Nase und Mund noch okay, verflachte der Wein im Abgang. Der Korken war auch schon etwas muffig, verflog aber im Glas. War natürlich ein nettes Erlebnis, doch insgeheim dachte ich, solche Weine tauchen bestimmt oft bei ebay auf, und einige Käufer wissen es gar nicht besser und halten den Wein für gut und lecker.
      Und dann gab es noch einen St. Laurent für 18 Euro !!! aus Rheinhessen. Hier habe ich in Deutschland eine klare Grenze gezogen. Kein Roter außer dem Königlichen ist dieses Geld wert. Da müssen die Winzer einfach ihre natürlichen durch die Natur gegebenen Grenzen sehen, auch wenn sie gern einen feinen Rotwein mit niedrigen Erträgen und im Keller basteln möchten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 13:53:19
      Beitrag Nr. 477 ()
      Hallo Bernd,

      mal wieder eine perfekte Beschreibung eines mehr als nur gelungener Tag. Widerspruch wird es von meiner Seite nicht geben, nur der persönliche Geschmack führte uns zuweilen auf andere Wege.

      Aber, das Du meinen geliebten Zafira (Opel) zu einen gewöhnlichen Ford degradierst, das nehme ich Dir übel.;-)))

      Aber kurz ergänzend zu den Weinen: Die 01er Spätlesen aus der Königslay sehe ich auch nicht ganz unproblematisch. Bei der Spätlese halbtrocken stimmen wir vollkommen über ein, schwach, da kann ich die Bewertung im Weinführer nicht nachvollziehen. Die trockene Spätlese hat uns dann doch ein wenig gespalten. Noch deutlich verschlossen und es läßt sich ein Hauch von Filigranität und Klasse erkennen, aber ob dieser Wein noch Potential hat, wie uns vom netten Personal suggeriert wurde, weiß ich noch nicht so recht. Ich habe mir drei Flaschen mit genommen um es mal zu überprüfen. Interessant noch: Die nebenbei erwähnte korkverseuchte trockene Spätlese wurde ohne Nachweis (müßte nicht die volle Flasche vorzeigen.;-) ) ersetzt.
      Die Selektionweine werden in der Zukunft mit dem Kronkorken verschlossen, wenn ich es richtig verstanden habe, wird Kallfelz parallel Kronkorken und Naturkork anbieten. Der Kunde soll entscheiden. Bitte Leute, wählt das richtige.

      Zu den Weinen von Franzen: Die 2002 Kollektion befindet sich mal wieder auf hohem Niveau. Der sprichwörtliche Rote Faden, von Bernd bereits erwähnt, zieht sich durch die Kollektion. Die beiden Lagen sind jeder Zeit erkennbar. Der Frauenberg eher Filigran, fruchtbetont, weicher und gefällige - auf eine positive Art. Der Calmont dann gröber, klotziger, durch extreme Mineralität geprägt und erkennbar. Diese Stilistik gefällt mir persönlich besser, wobei Bernd, denn bereits jetzt eher harmonischen und zugänglichen Frauenberg bevorzugte. Uli Franzen versuchte es mit "Feminine" und "Maskuline" zu beschreiben, obwohl die Bezeichnung grob zutrifft, den Weinen meiner Meinung nicht ganz gerecht wird.

      Vollkommene Übereinstimmung der beschriebenen Franzen-Weine, ergänzend noch zum Calmont Goldkapsel. Der Wein wird dominiert durch eine extrem salzige Mineralität. Uli Franzen erwähnte den passenden Vergleich mit "Meersalz". Dieser kompromißlose Wein ist Bremmer Calmont pur, Schiefer pur, und einer der wenigen Weine von denen man zurecht von "Terrior" sprechen kann.

      Der Calmont wird uns im nächsten Jahr wiedersehen, hoffentlich schließen sich noch ein paar Weinfreunde aus dem Forum an. Wir sind uns einig, einen ganz bestimmten niederrheinischen Weinfreak wollen wir im nächsten Jahr durch den Calmont-Klettersteig hetzen. Denn wer kann sich schon als deutscher Weinkenner behaupten ohne zumindest ein mal den Calmont durchkraxelt zuhaben.;-)))

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 14:16:34
      Beitrag Nr. 478 ()
      Tach zusammen.

      E-konti: Tja, die Lagerung. Da geben die Leute viel Geld für Weine aus (speziell Bordeaux), die gelagert werden müssen, und legen sie dann in die Garage oder unter`s Bett...
      Schade um den Carruades, der eigentlich jetzt sehr schön zu trinken ist.
      Das ist einer der Gründe, warum ich mit dem Einkauf älterer Jahrgänge hochgradig vorsichtig bin und die Weine lieber jung kaufe und selbst lagere.
      Gestern getrunken: 89er Rieussec (1/2 Flasche). Perfekt gelagert bei konstant 13°C. Ein wunderbares Tröpfchen, noch keine Anzeichen von Alterung. Die halben Flaschen sind für meinen Geschmack jetzt auf dem Höhepunkt.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 16:02:36
      Beitrag Nr. 479 ()
      Hallo Meikel,

      der ´89 Rieussec ist jetzt eine Bombe. Ich hatte vor einigen Monaten den 93er und der war noch fast "jugendlich". Du hast es aber ja schon angesprochen, bei solchen langlagernden Weinen ist die Alterung in einer halben Flasche nicht mit der Alterung in einer Magnum zu vergleichen - die grossen Flaschen halten viel länger.

      In 6 Monaten kommt mein 2001er - eine halbe Flasche muss glaube ich sofort dran glauben - reine Neugierde...

      Gruss aus Frankreich
      Christian
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 20:17:37
      Beitrag Nr. 480 ()
      Nabend,

      Christian u. Meikel, ich hatte ja bereits erwähnt das ich eine 0,75l Flasche vom 89er Rieussec besitze. Wann würde Ihr mir empfehlen diese EINZELNE Flasche zu öffnen?

      Danke und viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 20:36:03
      Beitrag Nr. 481 ()
      Nabend,

      beim Rieussec kann ich leider nach wie vor nicht mitreden. Was löhnt man denn für so einen Sauternes hier in Deutschland? Ich überlege gerade, mir noch zwei oder drei Flaschen von Kracher zu gönnen. Bei Dessertweine.de gibts eine Welschriesling-TBA, die Knalli Knall mit 100 Punkten bewertet hat, für knappe 36 Euro....

      Jörg, die Verwechslung deines Opels mit einem gemeinen Ford tut mir leid. Soll nicht wieder vorkommen. - Die Goldkapsel aus dem Calmont fand ich richtig groß und im Verhältnis eher preiswert. Ein Kauftipp für alle, die bereit sind, 15 Euro für einen Riesling auszugeben.

      Ich steige gleich in den Keller hinab und melde mich in einem halben Stündchen noch mal...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 21:09:09
      Beitrag Nr. 482 ()
      N`Abend!

      Ich hab zwar nicht viel zu sagen, aber ich melde mich trotzdem mal wieder :D

      Ich bin ja bekanntlich kein großer Anhänger der Weine aus Italien, aber in den letzten Tagen wurde ich zweimal angenehm überrascht. Zunächst blühte ein mittelprächtiger Sangiovese Romangna, der schon einige Zeit bei mir lagerte und nun mal dran war, zu einer resteverwertenden Lasagne aufs angenehmste auf. Sicherlich kein großer Wein, aber doch sehr lecker und genau passend. Wahrscheinlich sollte ich italienische Rotweine nur noch zu tomatenlastigen Gerichten trinken ;)

      Freitag war ich auf der MöPi-Schuamweinprobe und merkte mal wieder, wie viel schwerer es mir fällt, Schaumweine zu differenzieren. Es gibt welche, die ich nicht mag, aber dann folgt ein seeehr breites Mittelfeld von korrekten und erfrischenden Sekten, die ich blind kaum unterschieden kann (bei der Probe verteilte ich da spontan fast nur Noten zwischen 85 und 87). Also habe ich stets einen Vorrat an 5€-Cava im Hause und bin damit soweit ganz zufrieden. Ganz selten ragt mal ein Sekt aus diesem Mittelfeld heraus und liegt dann meist schon über 20 €, wo die Luft für mich doch schon sehr dünn wird. Nun aber die Überraschung: ein richtig netter Sekt, superfruchtig und traubig, dabei leicht und lecker und... süß! Ein 01er Moscato D`Asti von Ceretto für unter 10 € und mit gerademal 5 % Alkohol. Genau der richtige Stoff, um Vorurteile abzubauen. Ein Wein, der spontan gute Laune macht. Vielleicht sollte ich gar mal einen Lambrusco probieren?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 21:31:38
      Beitrag Nr. 483 ()
      Nabend,

      moin, HHanseat - deine Stimme wird hier immer gerne vernommen!

      Vom Sangiovese habe ich mich jetzt endgültig verabschiedet. Das ist einfach nicht mein Ding.

      Beim Sekt tue ich mich ähnlich schwer wie du. Ausnahme: Der Sekt, den wir letztes Jahr bei v.Buhl als Begrüßungsschluck serviert bekamen, bestach schon in der Nase mit einem wundrschönen Fruchtbukett. Das Zeug hob sich deutlich von anderen Schampusssen ab, und ich ärgere mich im Nachhinein, nicht ein paar Flaschen davon mitgenommen zu haben, zumal auch der Preis in Ordnung war,

      Im Glas befindet sich mein erster Uhlen L 01 von Heymann-Löwenstein:

      Intensives Goldgelb, in der Nase ein komplexes Gemenge von gelben Früchten und einer kräftigen Nordseebrise. Extrem mimeralisch am Gaumen, ähnlich wie beim Calmont Goldkapsel kann man von "salzig" sprechen. Diesen Noten steht eine leichte Süße gegenüber, während die Säure ganz im Hintergrund bleibt. Frucht ist auch reichlich vorhanden, aber gegenüber der intensive Mineralik dringt sie nicht richtig durch. Trotzdem wirkt der Wein ungemein harmonsich und ist momentan sehr schön zu trinken. Von Verschlußphase kann jedenfalls nicht die Rede sein. Großer Stoff. 94 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 21:51:40
      Beitrag Nr. 484 ()
      Nabend,

      Bernd, mein popliger Opel wird es verkraften, es war ja auch nicht wirklich ernst gemeint.

      Ansonsten, traute ich mich heute mal meinen ersten trockenen von Dr. Loosen zu öffnen, genau den 2001er QbA aus dem Ürziger Würzgarten. Werde später oder morgen noch mal genau zum Wein berichten.

      HHanseat, am Freitag hatte ich einen Winzersekt (klassische Flaschengärung) vom Weingut Pohl aus Wehlen im Glas. Es war der 1998er Jahrgang und aus der Lage Wehlener Sonnenuhr. Obwohl ich fast nie C02 verseuchte Getränke trinke, hat mir dieser Sekt sehr gut gefallen. Nur ganz leichte zur Komplexität beitragende Reife, schöne Apfelaromen (Jona Gold), als Brut nicht ganz trocken, süffig und der CO2-Gehalt störte mich dieses mal nicht so sehr. Klasse Sekt, den ich auch als stillen Wein sehr gemocht hätte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 22:50:48
      Beitrag Nr. 485 ()
      Moin!

      Versteht mich nicht falsch, ich mag Sekt sehr! Und mein Haus-Cava ist nun auch nicht irgendeiner vom Discounter, sondern schon sorgfältig ausgesucht: von Pinord der Gran Reserva 2000 Brut Nature. Schon ein feiner Wein, und die 5 € dafür dürften auch ein supergünstiger Preis sein. Was ich sagen wollte: wenn man mir ein Glas davon, ein Glas schönen Winzersekt und ein Glas Mittelklasse Champagner hinstellt, werden mir alle sehr schmecken, aber könnte ich die identifizieren? Ich weiß nicht. Mit den Loire-Sekten von Bouvet-Ladubay (mag ich auch sehr) klappt das ganz gut, die sind aus Chenin, was dann selbst ich bemerke. Aber sonst?

      Buhls Sekt hatte ich auch schon mal, der gefiel. Buhl möchte wohl die Sektherstellung auch deutlich forcieren.

      Apropos H-L, da wollten wir ja auch nochmal die Schieferterrassen rannehmen. Wäre euch morgen abend recht, so ab 21 Uhr?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 23:12:40
      Beitrag Nr. 486 ()
      Nabend,

      HHanseat, ich habe das schon in den richtigen Hals bekommen. Auch mir fällt die Differenzierung sehr schwer, wenn ich nicht auf irgendwelche Ausnahmen alá von Buhl oder Wilhelmshof stoße.

      Mit Champagner habe ich übrigens bislang keine Freundschaft schließen können. Auch Produkte von recht renommierten Erzeugern wie Pol Roger oder Gimmonet haben mir immer nur wenig Spaß gemacht.

      Morgen abend paßt es bei mir mit Blick auf den "Schieferterrasen" sehr gut! Es kann nur seín, daß sich nach dem Musikschulnachmittag die Rechtschreibfehler und Buchstabendreher häufen werden....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 23:32:24
      Beitrag Nr. 487 ()
      Nabend,

      Schieferterrassen passt auch bei mir für morgen abend, ab 21 Uhr dann?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 11:26:08
      Beitrag Nr. 488 ()
      Tach zusammen.
      HHAnseat: Zum Lambrusco sage ich mangels neuerer Erfahrung nichts. Aber neulich hat mir jemand einen Valpolicella angeboten. Den wollte ich eigentlich genausowenig trinken wie einen Lambrusco. War dann aber doch angenehm überrascht. Nichts grosses, aber sauber gemacht. So für jeden Tag ganz angenehm zu trinken. Ein Vorurteil weniger.

      Jörg, für einzelne Flaschen grosser Weine eine Empfehlung zu geben, ist natürlich schwierig. Ich laufe um solche Einzelflaschen immer herum wie die Katze um den heissen Brei. Zu spät, zu früh, gerade recht? Einen zweiten Versuch gibt`s ja leider nicht. Und dann kommt natürlich noch die Geschmacksache dazu.
      Also, gehen wir mal davon aus, dass die Flasche korrekt (13°C)gelagert wurde. Halten tut sich der Wein dann noch Jahre. Ich persönlich trinke die Sauternes gerne so wie die 89er halben Flaschen sich bei mir jetzt präsentieren: Vollreif und harmonisch ausgewogen, aber noch ohne jede Alterungsnote. Diese Alterungsnoten bei älteren Süssweinen mag ich nämlich nicht so gerne. Wenn das bei Dir genauso ist, dann würde ich mir in den nächsten 1-2 Jahren eine schöne Gelegenheit aussuchen (oder schaffen), um die Flasche zu köpfen.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 12:17:45
      Beitrag Nr. 489 ()
      Hallo Meikel,

      danke für Deine Einschätzung. Den Vergleich mit der Katze kann ich gut nachvollziehen, bedeutet mir diese Flasche doch schon einiges, man könnte fast von einer Art heiligen Schein sprechen. Schon verrückt, dennoch wird sie in den nächsten Jahren daran glauben müssen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 19:34:34
      Beitrag Nr. 490 ()
      Guten Abend,

      auf die schnelle eine Beschreibung zum gestrigen Wein:

      Weingut Dr. Loosen
      2001er Ürziger Würzgarten
      Riesling QbA - Alte Reben, wurzelecht, Roter Vulkan und Schieferboden.

      helles bis blaß Gelb, dezent in der Nase - versteckte gelbe Früchte, es geht in Richtung Zitrone u. Pfirsich. Etwas Mineralität. Am Gaumen herbe Zitronenaromen, rassige Säure, eine leichte Schärfe (habe nicht den Eindruck als ob es vom Alkohol stammen würde, 12,5%vol.), ausgeprägte Würze (obwohl ich nur sehr wenig Erfahrung mit dieser Lage habe, vermute ich, das diese Würze die Typizität der Lage entspricht). Moseltypisch schlank mit Finesse u. Filigranität. Die Mineralität, begleitet von der Würze, findet sich im Abgang wieder, der sich als ausgesprochen nachhaltig präsentiert. 87-88 Punkte. 15 Euro.

      Das Fazit fällt mir bei diesem Wein schwer. Ich habe mir mehr erhofft, und hatte auch einen beeindruckenderen Wein im Gedächtnis gehabt. Na gut, im Weingut ist immer alles prächtiger und besser. Er ist nicht dünn, aber bei einen Wein für 15 Euro sehe ich den schlanken Körper doch ein wenig negativ. Um ein aktuelle Beispiel zu bemühen, würde ich den Loosen gleich setzen mit dem 01er Calmont "schwarze Kapsel" von Franzen, wobei der Franzen nur halb soviel kostet. Nach diesen Eindrücken hatte ich den Wein vermutlich nicht gekauft, nicht für 15 Euro.
      Interessante Geschichte am Rande: Auf der Möpi-Probe fragte ich den Loosen-Vertreter nach den perfekten Trinkzeitpunkt für diesen Wein, er empfahl mir eine Flasche noch in diesem Jahr (Primärfruchtphase) zu trinken, und die Restlichen erst mal 5 Jahre liegen lassen. Ha! Ich mußte mir schon damals das lachen verkneifen. Und sehe mehr verstecktes Potential in der 01er trockenen Spätlese von Kallfelz als hier bei Loosen.

      Bitte meine etwas zugespitzte Kritik nicht falsch verstehen, es handelt sich durchaus um einen guten Wein. Nur absolut schlechtes PLV, und frage mich wie viel ich für den Namen bezahlt habe.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 20:26:22
      Beitrag Nr. 491 ()
      Nabend,

      genau deiner Einschätzung des Würzgartens 01 entspricht meine Erfahrung mit diversen Loosen-Weinen. Sie sind ordentlich bis sehr gut, aber generell zu teuer. Klar, Loosen ist in England und in den USA ein Begriff - und dort kann er wüste Preise erzielen. Ich denke, daß schlägt sich auch auf die Vermarktung im Inland nieder. Alles in allem ein Winzer, von dem ich mir ab und an vielleicht mal eine einzelne Flasche kaufe, aber keine größeren Mengen in den Keller lege.

      Nach der Musikschule habe ich erst mal ein kühles Bit eingeworfen, aber der Schieferterrassen liegt schon kalt. Um 21:00 kanns losgehen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 20:39:34
      Beitrag Nr. 492 ()
      Hallo Bernd,

      muss Dir leider zustimmen, habe mich vermutlich auf der Jahrgangspräsentation im letzten Jahr so ordentlich blenden lassen. Die Restsüßen fand ich auch dort deutlich besser, darauf beruht wohl der eigentlich Ruf des Gutes. Mal sehen was meine Einzelflaschen noch bringen.

      Meine Flasche "Schieferterrassen" ruht im Kühlschrank. Glaube wir sollten noch warten bis HHanseat sich meldet, bis dahin entsorge ich noch die Reste aus dem Würzgarten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 20:51:55
      Beitrag Nr. 493 ()
      Moin!

      Mein "Schieferterrassen" (ich kürz mal ab: ST) ist sogar schon offen und ein Glas fehlt. Ich Schuft wollte nämlcih vorhin was nettes zum Sushi haben. Aber mehr wird noch nicht verraten...

      Jörg, das ist der trockene Wein aus dem Würzgarten, oder? Gibt es bei Loosen trockene nur noch als QbAs oder auch noch die Prädikate? Mir haben bei Loosen die süßen Weine meist deutlich besser geschmeckt, aber von den aktuellen Jahrgängen hab ich eh kaum etwas getrunken. MöPi Hamburg hat auch gar nichts mehr von Loosen im Angebot.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 20:59:04
      Beitrag Nr. 494 ()
      Hatte schon mal jemand von euch Flocken im Wein? Sind mir gerade in einer Sektflasche aufgefallen und gefällt mir gar nicht. Kleine Plättchen, 2-3 mm, halbtransparent, schweben ziemlich gemächlich rum. Hm, mit der Flasche hatte ich eigentlich was besonderes vor. :mad:

      So, ST im Glas. Mir fällt die für einen Moselriesling ungwöhnlich intensive Farbe auf. Riecht kühl und erfrischend, eher mineralisch als fruchtig. Wenn Frucht, dann Gelb.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 21:02:24
      Beitrag Nr. 495 ()
      Hallo HHanseat,

      Ja, der trockene von Loosen. Und soweit ich weiß, gibt es im trockenen Bereich nur QbA`s.

      So, ich eile um die Flasche ST zu entkorken. Drückt mir die Daumen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 21:03:05
      Beitrag Nr. 496 ()
      Nabend,

      HHanseat, solche Flocken hatte ich auch schon. Ich habe den Wein dann durch eine Filtertüte gegossen...

      Die Farbe vom Schieferterrassen ist jedenfalls eine Notiz wert. Schönes Goldgelb mit einen leichten Stich ins Grünliche.
      Nase: Mineralisch und gelbe Früchte paßt schon mal.
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 21:05:32
      Beitrag Nr. 497 ()
      ...der Kaffeefilter hat dem Wein damals nicht unbedingt gutgetan....

      Leicht süßliche Noten rieche ich auch beim Schieferterrassen. Aber ich warte jetzt erstmal auf Jörgs Eindrücke.
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 21:08:25
      Beitrag Nr. 498 ()
      Im Mund wirkt der Wein dicht, kräftig und erstaunlich weich, zumindest wenn man sich auf einen trockenene Moselriesling eingestellt hat. Spontan würde ich den vom Druck her als Spätlese einschätzen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 21:12:03
      Beitrag Nr. 499 ()
      HHanseat, nochmal jurz zurück zur Nase: Hast du jenseits der üblichen Mineralik auch einen Hauch "Diesel", sprich Petrol im Jugendstadium?
      Avatar
      schrieb am 14.07.03 21:13:24
      Beitrag Nr. 500 ()
      Der Flockenwein ist nun auch ein Sekt und sollte eigentlich einem Gast serviert werden. Da sollte man mit einem Kaffeefilter bestimmt einen schönen Überraschungseffekt erzielen können. Aber ich bin ja im Bekanntenkreis als Weinexperte bekannt, vielleicht kann ich da ganz neue Trends setzen?

      Ich habe mal im Wein-Plus-Glossar gestöbert, es scheint sich um eine Eiweißtrübung zu handeln.

      HHanseat
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