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    Rezession! Rezession! Rezession! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.08.03 10:18:02 von
    neuester Beitrag 19.08.03 12:57:36 von
    Beiträge: 16
    ID: 764.668
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      schrieb am 14.08.03 10:18:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261186,00.html
      Selbst der linke SPIEGEL gibt es zu: Unser Land steckt in der Rezession.
      Was nun, Herr Bundeskanzler???
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 10:25:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schröders Erfolge und Rekorde...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 10:26:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dazu könnte man sagen, daß das niemanden mehr überrascht. Zudem könnte die Regierung noch darauf verweisen, daß eine durch Rückgänge beim Export bedingte Rezession wohl vom starken Euro getrieben ist, an dem die Regierung keine Schuld hat.

      Allerdings stellt sich die Frage, warum die Regierung die Wachstumserwartungen für dieses Jahr immer noch nicht auf Null reduziert hat. Muß eine besondere Freude sein, ständig falsch zu liegen...;)
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 10:31:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Allerdings stellt sich die Frage, warum die Regierung die Wachstumserwartungen für dieses Jahr immer noch nicht auf Null reduziert hat. Muß eine besondere Freude sein, ständig falsch zu liegen."

      Vielleicht weil Volkswirtschaft zu ca. 80% psychologisch getrieben wird und eine Reduzierung der Wachstumserwartung dazu führt, dass es noch tiefer geht.
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 10:41:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Außerdem hat eine dauerhafte Rezession auch gute Seiten:

      Rezession bedeutet die Wirtchaftslseistung schrumpft,

      das bedeutet aber auch weniger Müll, weniger Emissionen, weniger Gewässerverschmutzung, weniger landschaftsverschandelnde Straßen, Wasserwege und Flugplätze, Kraftwerke, werden benötigt, weniger Gesundheitsschädigungen durch Arbeit und Produktion, etc.

      Die vormals Werktätigen haben jetzt mehr Zeit, für sich und die Familie, können z. B. durch die geschonte dosenfreie Natur radeln, sich verstärkt der Gesundheitspflege und- vorsorge widmen etc., sich in Gewerkschaften, Umweltverbänden und sonstigen sozial förderlichen organisationen betätigen ...

      Die sozialen benefits der Rezession durch Einsparungen kei der Krankenversicherung und im Ausbau der Infrastruktur werden die fehlenden Wachstumsprozente bei weitem ausgleichen.

      Auch sollte man endlich mehr auf die Qualität des Lebens achten, statt das Leben ständig in schnöden prozentualen und absoluten Wachstumsziffern auszudrücken.

      ;

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      Avatar
      schrieb am 14.08.03 10:47:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Laut Rot-Grün liegts doch sowieso nur an der Weltwirtschaft, den Ossis, der Flut, der Dürre und den 16 Jahren Kohl....


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 11:19:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Es liegt doch daran, dass die Bevölkerung Deutschlands nicht mehr wächst, weil es viel zu wenige Neugeborene gibt. So werden wir auch weiterhin von jedem Weltwirtschaftsaufschwung nur unterproportional profitieren, weil unsere Binnenkonjunktur schon seit Jahren nicht mehr richtig in Fahrt kommt.

      mfg

      Fuller
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 15:33:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      ...und die neueste Hiobsbotschaft!
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261242,00.html
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 15:44:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      <...Selbst der linke SPIEGEL ...> Was für ein Unsinn! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 15:46:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Bundesregierung führt einen wahren Psychokrieg gegen
      die Konsumlust der Deutschen u.a. mit:
      1. Mineralösteuer
      2. Dosenpfand
      Die Politiker waren doch die Schnellsten bei der Preis-
      umstellung 1:1 vom DM zu EURO, siehe Spritpreise:laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 15:53:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der SPIEGEL liegt in der Zeitungsauslage immer links vom STERN...hat das irgendwas zu bedeuten ?:laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 16:19:18
      Beitrag Nr. 12 ()
      #10,

      was das Doesenpfand angeht, da hast du noch nicht mitbekommen wie der Handel uns und die Gerichte verarschen wollte

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261124,00.html
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 17:23:34
      Beitrag Nr. 13 ()
      Heute kommt´s ja knüppeldicke für die Bundesregierung vom SPIEGEL!
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261260,00.html
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 19:30:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 19:37:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      E S S A Y



      Kleines Lob der Rezession

      Erfindungsreiche Armut prägte die Nachkriegszeit. Den Glauben an die Chancen des Mangels haben wir allerdings verloren. Warum eigentlich? Heute könnte er wieder nützen

      Von Jan Ross



      Im Spectator, der Zeitschrift des etwas frecheren britischen Konservativismus, war vor einigen Wochen eine überraschend optimistische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage zu lesen. Nicht dass der Autor Andrew Gimson die neuerdings überall angstvoll diagnostizierte Wachstumsschwäche angezweifelt hätte. Nur bestritt er, dass ein Konjunktureinbruch und selbst eine Rezession wirklich eine so furchtbare Katastrophe wären. Der Boom der vergangenen Jahre hat schließlich auch eine Menge Unsinn mit sich gebracht, Wohlstandsplunder und Angeberallüren; Gimson ist, als offenbar leidgeprüfter Vater, besonders schlecht auf die an Rüstungswettläufe erinnernde Verwöhnkonkurrenz unter Eltern zu sprechen, bis hin zu Kindergeburtstagen mit professionellen Entertainern. Wäre es nicht geradezu eine Erlösung, wenn dieses enthemmte Anspruchs- und Verschwendungswesen zusammenbräche?

      Natürlich, Rezession hieße Arbeitslosigkeit und damit Unglück für viele. Aber man könnte sich auch mit bescheidenen Ersparnissen wieder ein Eigenheim leisten, Krankenschwestern und Polizisten müssten nicht mehr als arme Irre am Fuße einer von Web-Designern und Investmentbankern in schwindelnde Höhen getriebenen Einkommenspyramide herumkriechen, und vielleicht würden die Leute ein bisschen mehr Zeit auf Freunde und Familie verwenden, statt pausenlos mit Geldverdienen und Geldausgeben beschäftigt zu sein.

      Das klingt ziemlich extravagant, übrigens in Tony Blairs Großbritannien wahrscheinlich kaum weniger als in Gerhard Schröders Deutschland. Vor zwanzig Jahren hätte es zumindest hierzulande so befremdlich nicht gewirkt; da waren Wachstumsskepsis und Konsumkritik gang und gäbe. Die ganze Gedankenwelt von Bescheidenheit und Selbstbeschränkung, die Idee des "Weniger wäre mehr" scheint seither gründlich aus der Mode gekommen zu sein. Dabei ist der Verdacht, dass Wohlstand den Menschen verdirbt, keine Erfindung übellauniger Grüner, sondern uraltes Kulturgut. Jesus lehrte bekanntlich, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr kommt als ein reicher Mann in den Himmel.

      Sparta unter Heucheleiverdacht

      Auch in der Literatur und der Philosophie der klassischen Antike wird gern über die bedenklichen Folgen des Luxus räsoniert, über Verweichlichung und Dekadenz, die der Bürgertugend abträglich sind. Das knauserige Sparta stand unter den Denkern des Altertums höher im Kurs als das üppige Athen. Freilich hat keiner von ihnen in diesem viel gerühmten Sparta gelebt oder Anstalten gemacht, dorthin zu ziehen. Das ist die Hauptcrux der Reichtumskritik: der Hang zur Verlogenheit; moralisch gefährdend scheinen vor allem die Glücksumstände der anderen zu sein, man selbst fühlt sich den Versuchungen des Wohllebens durchaus gewachsen. So auch jene DDR-Intellektuellen, die ihren Landsleuten in der Wendezeit die Gier nach dem glitzernden West-Tand verübelten, während sie selbst dank ihrer Devisen und Ausreisevisa sich seit Jahr und Tag auf dem Kurfürstendamm und anderswo versorgen konnten.

      Es fragt sich, ob die These von der korrumpierenden Wirkung des Überflusses eigentlich zutrifft und nicht vielmehr umgekehrt der Mangel die Sitten verdirbt. Dem Sprichwort nach lehrt Not zwar beten, in Wirklichkeit aber oft genug auch stehlen und morden. "Kein Einwand wird mich davon abbringen, zu glauben", hat Ludwig Erhard das Wirtschaftswunder gegen den Materialismusvorwurf verteidigt, "dass die Armut das sicherste Mittel ist, um den Menschen in den kleinen materiellen Sorgen des Alltags verkümmern zu lassen. Vielleicht mögen Genies sich über solche Drangsale erheben; im Allgemeinen aber werden die Menschen durch materielle Kümmernisse immer unfreier und bleiben gerade dadurch materiellem Sinnen und Trachten verhaftet. Wir können daher den Prozess der Vermehrung und Verbreitung des Wohlstandes mit Geduld und Zuversicht abrollen lassen, denn was sich heute gelegentlich als ein Missbrauch ausprägt, trägt zugleich den Keim der Heilung in sich. Erst wenn die materielle Basis der Menschen geordnet ist, werden diese selbst frei und reif für ein höheres Tun."

      Das alles ändert freilich nichts daran, dass das unbestreitbar eindrucksvolle Wirtschaftswunder im kollektiven Gedächtnis der Bundesrepublik zugleich als peinliche Erinnerung fortlebt, als grobe und stumpfe Zeit; hässliche Worte wie die "Fresswelle" zeugen davon. Der Boom ist kein reiner Segen und oft alles andere als ein schöner Anblick; er kann Land und Leute ziemlich entstellen. Deutschland hat das schon in der Gründerzeit nach 1871 erlebt, als durch die französischen Reparationszahlungen Geld im Überfluss zu Verfügung stand und in allerlei abenteuerliche Unternehmungen und neureiche Protzbauten strömte. Die Spekulationsblase ist bald geplatzt, die Architektur hat als Dokument von Großspurigkeit und schlechtem Geschmack überdauert. Die Nation musste später viel schlimmere Erfahrungen mit den Folgen von Elend und Not machen; jedes Kind weiß, wie erst die Inflation, dann Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit zum Scheitern der Weimarer Republik und zur Heraufkunft des Nationalsozialismus beitrugen. Es mag sogar sein, dass es bis heute nicht allein die Allerweltsangst vor Wahlniederlagen ist, die deutsche Politiker derart besorgt auf die Konjunkturdaten starren lässt. Es gibt immer noch so etwas wie eine halb bewusste Tiefenüberzeugung, dass hierzulande Wirtschaft in besonderem Maße Schicksal ist, dass Wohlstand, Stabilität und Freiheit in einem prekären Zusammenhang stehen. Niemand glaubt, dass eine Rezession die Demokratie gefährden würde, aber ganz geheuer ist die Sache nach wie vor nicht.

      Unternehmer im Klonfieber

      Ganz geheuer mochte einem allerdings auch die Schlaraffenlandideologie der vergangenen Jahre nicht sein, das Dasein in einer ökonomischen Märchenwelt, in der die Inflation ein "erloschener Vulkan" war, die New Economy dank unerschöpflicher technologischer Erfindungsgabe die lästigen Konjunkturzyklen überwunden hatte und Alan Greenspan im Hintergrund mit sicherer Hand alles zum Besten lenkte. Und wozu das Ganze? Um immer bessere Handys und immer mehr Sushi-Bars hervorzubringen. Etwas eigentümlich Leerlaufendes und Langweiliges ist dieser Dynamik eigen, ein Moment der Sterilität trotz aller Innovationsrhetorik. Vielleicht ist es kein Zufall, dass sich die öffentliche Fantasie gegenwärtig so fasziniert vom Motiv des Klonens zeigt, der identischen Reproduktion, der Vermehrung ohne Überraschung. Berlin-Mitte etwa weist deutliche Anzeichen solcher Klonhaftigkeit auf mit seinen Werbeleuten, die auch Jungparlamentarier oder Popliteraten sein könnten, es vielleicht sogar waren oder doch morgen sein werden.

      Man findet die Vermehrung des Immergleichen ebenso in der Provinz, wo inzwischen jede bessere Hauptgeschäftsstraße zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen allen anderen zum Verwechseln ähnlich sieht, mit Apollo-Optik, Nordsee-Fischgeschäften und Douglas-Parfümerien. Es ist sinnlos und albern, sich darüber aufzuregen; aber man wird es nicht bedauern, wenn sich dieser Prozess der Verödung durch Prosperität für eine Weile etwas langsamer vollzieht.

      Trotz der Exzesse am Aktienmarkt ist der lange Aufschwung der jüngsten Vergangenheit keine Zeit der rohen Gier gewesen. Niemand wird ein Defizit an Wertediskussionen oder Geschichtsdebatten feststellen können, an Gleichstellungseifer oder Menschenrechtsinteresse. Besonders bemerkenswert war die nimmermüde Markt- und Wirtschaftskritik, der rege Austausch über den "Terror der Ökonomie", während es den meisten Lesern solcher Bücher oder Zuhörern bei den einschlägigen Vorträgen keineswegs schlecht ging, oft sogar immer besser. Von seinen kruderen Vorgängern unterscheidet sich der zeitgenössische Wohlstand durch die Integration von Widerspruch, Distanz, Gewissen.

      Die Symbolgestalt dieser Jahre hat der amerikanische Journalist David Brooks geschaffen mit dem "Bobo", der Kombinationsfigur aus Bourgeois und Bohemien, kapitalistischen Erfolg und alternative Sensibilität harmonisch verbindend: viel Geld verdienen, aber ohne Schlips in die Firma gehen und bei "Amnesty" Mitglied sein. Ist die moderne Informationswirtschaft nicht auch ressourcenschonend und unhierarchisch und insofern ein ideales Tätigkeitsfeld für den umweltbewussten Emanzipationsfreund? Die Gefahr, die hier droht, ist ein neues Spießertum, ein Syndrom aus materieller und moralischer Selbstzufriedenheit. Scheinbar abenteuerlustig und zu jeder neuen Herausforderung bereit, waren der Prototyp der fetten Clinton-Jahre und seine europäischen Verwandten in Wahrheit im Kern bequem.

      Die Krise dagegen regt zum Denken an. Die Siebziger sind über weite Strecken als mühsame, sogar beunruhigende Jahre im Gedächtnis. Es war die Zeit des Ölschocks und der "Stagflation", einer neuartigen Verbindung von wirtschaftlicher Lähmung und unaufhaltsamem Preisanstieg. Aber aus dem Ungenügen an der bürokratischen und industriegesellschaftlichen Erstarrung, aus dem Ächzen unter dem "großen Packeis" (Ralf Dahrendorf) wurden die beiden belebenden Ideen des letzten Jahrhundertviertels geboren, die "Grenzen des Wachstums" und der Thatcherismus, Aussteigertum und Kasinokapitalismus, der grüne und der marktradikale Protest gegen einen ausgelaugten sozialdemokratischen Konsens. Es gibt immer Einzelne, die an der Vortrefflichkeit der bestehenden Verhältnisse zweifeln. Doch damit sie Gehör finden und eine größere Anhängerschaft sammeln können, braucht es offenbar eine fühlbare Störung des kollektiven Wohlbefindens.

      Niemand weiß, wie viel Krise die kommenden Monate und Jahre bringen mögen, und erst recht ist keine Prognose möglich, ob dadurch wirklich Scharfsinn, Neugier und Fantasie angeregt werden. Aber dass an der in letzter Zeit eingerissenen Vorstellung von einer kontinuierlichen Wohlstandsexpansion ohne ernsthafte Rückschläge etwas nicht stimmt - das ist gewiss. Diese Vorstellung ist unrealistisch, so funktioniert die Welt nicht, sie ist eben doch kein Schlaraffenland. Es mag aber auch gut sein, dass sie so nicht ist, sie würde sonst unheimlich wie ein Dauerfest ohne Alltag und Kater, ein Tanzvergnügen, bei dem die Musik niemals mehr zu spielen aufhört. Wie alle sonst erträumten oder ausprobierten Paradiese auf Erden wäre auch das Wachstumsmärchenreich nicht frei von höllischen Zügen.



      (c) DIE ZEIT 28/2001
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 12:57:36
      Beitrag Nr. 16 ()


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