Intershop: Klassenziel verfehlt, Aktie überbewertet - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 04.08.04 12:27:56 von
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Weitere Fakten, die das Unternehmen am Morgen ad-hoc meldet: Der Umsatz im vierten Quartal wird mit 4,6 Mio. Euro beziffert. Im Gesamtjahr kommt das Unternehmen somit auf Umsätze on 23,2 Mio. Euro und schafft damit gerade einmal den Sprung unter die untere Grenze der eigenen Erwartungen, die - ohnehin schon gesenkt – bei 23 bis 25 Mio. Euro lagen. Die betrieblichen Kosten von Intershop im vierten Quartal lagen bei 7,2 Mio. Euro und damit rund 10 Prozent über den Daten, die das Unternehmen noch Mitte November als Ziel für ausgegeben hatte – Klassenziel verfehlt. Insgesamt liegen die Gesamtbetriebskosten im Jahr 2003 eine Mio. Euro über den zuletzt kommunizierten Planungen. Der Turnaround im vierten Quartal ist so einzig und allein auf außerordentliche Erträge in Höhe von knapp 2,6 Mio. Euro, vor allem aus der Einstellung des Frankreich-Geschäftes, zurückzuführen.
Zwar stimmt die Richtung bei Intershop mit deutlich sinkenden Kosten, allerdings ist das Unternehmen eigentlich nicht in der Lage, sich Planverfehlungen wie im vierten Quartal leisten zu können. Ein Blick auf die äußerst angespannte Liquiditätslage verdeutlicht dies. Die liquiden Mittel beziffert das Unternehmen mit 8,8 Mio. Euro, von denen allerdings lediglich 2,6 Mio. Euro verfügbar sind – der Rest sind Sicherheiten, die angesichts der schwierigen Lage der Jenaer wohl kein Sicherungsnehmer so ohne weiteres freigeben wird. Trotz des Turnarounds auf Basis des Nettogewinns, der den Blick für die operative Realität verstellt, hat Intershop im vierten Quartal rund 2,1 Mio. Euro liquide Mittel verbraucht.
Allen Kostensenkungen zum Trotz haben es die Jenaer nicht geschafft, den Liquiditätsabfluss zustoppen. Mit Hochdruck geführte Verhandlungen mit möglichen Kapitalgebern sind bislang ohne Abschluss geblieben. Dass nun auch noch der Unternehmensgründer Stephan Schambach von Bord geht, um sich etwas neuem zu widmen, spricht auch nicht gerade für eine glänzende Zukunft der Jenaer E-Commerce-Softwareschmiede. Die Umsätze decken weiterhin nicht die Kosten des Unernehmen. Dringend benötigt werden daher Umsatzsteigerungen, doch auch hier scheint es nicht unbedingt rosig auszusehen. Intershop selbst spricht nur von einem leichten Anziehen der IT-Ausgaben von Unternehmen und erwartet 2004 ein ausgeglichenes Ergebnis – sofern die Planungen nicht wieder einmal verfehlt werden, mag man nun mit den Erfahrungen der vergangenen Monate hinzufügen.
Die Börse scheint dies alles nicht zu interessieren, die immer noch unübersehbare Insolvenzgefahr bei den Jenaern wird schlicht ignoriert. Der Börsenwert des Unternehmens liegt bei rund 90 Mio. Euro, dem 3,9-fachen des 2003 erzielten Umsatzes. Der Aktienkurs übersteigt das bilanziell ausgewiesene Eigenkapital um das 11,7-fache, dabei steht dem Eigenkapital von 7,8 Mio. Euro 4,4 Mio. Euro aktivierter Firmenwert gegenüber. Viele Unternehmen aus der Softwarebranche, die weit von der Pleite entfernt sind und denen es finanziell gut geht, notieren bei einem Bruchteil dieser Werte. Auch Übernahmephantasie oder sie Spekulation auf den Einstieg eines Investors rechtfertigen dieses Niveau nicht einmal ansatzweise. Die Aktie ist unter Berücksichtigung dringend notwendiger Kapitalmaßnahmen ein klarer Verkauf, auch wenn 2004 die Ziele eines ausgeglichenen Ergebnisses erreicht werden. Denn kaum ein Investor dürfte bereit sein, für eine Intershop-Rettungsaktion 4 Euro je Aktie hinzublättern.
Autor: 4investors.de (© 4investors.de),09:55 13.02.2004
*ironie aus*
siehst du auch die verlangsamung und die bodenbildung
hl72
PS: Warst Du mal murli???
ist mir schon klar, daß jeder kurs wieder 100% entspricht und man auch die hälfte seines einsatzes verliert, wenn der kurs von 0,02€ auf 0,01€ fällt.
murli war ich nicht.
hl72
RETTE SICH WER KANN
KZ:0,22€
Datum Prognose (EUR) Änderung (%)
4.Aug 2004 1.45 Prognosezeit
3.Sep 2004 1.20 -17.24
4.Okt 2004 1.00 -31.03
4.Nov 2004 0.83 -42.76
6.Dez 2004 0.69 -52.41
6.Jan 2005 0.57 -60.69
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