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    Der Balken in deinem Auge - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.03.04 12:50:09 von
    neuester Beitrag 21.03.04 16:37:21 von
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      schrieb am 07.03.04 12:50:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      G A L L U F T




      Die Geschichte von zwei Zäunen

      Die I’s und die P’s bekämpfen sich seit mehr als einem halben Jahrhundert. Während der letzten paar Jahre war das Misstrauen, die Feindschaft und die Paranoia zwischen den beiden präzedenzlos stark.

      I(....) war das Ziel von Terrorkampagnen islamischer Terroristen, die auf sein Territorium eingedrungen sind und schreckliche Attentate gegen Soldaten und unschuldige Zivilisten begangen haben. I beschuldigt P, es bilde diese Militanten aus und tue nichts um sie zu stoppen.

      Nach einer langen Serie von gescheiterten Versuchen ein Friedensabkommen oder sogar eine provisorische Feuerpause zu erreichen, beschließt die Regierung von I, sie müsse einen Zaun als Sicherheitsabsperrung errichten, der es von P separiert.

      Das I Projekt eines Zaunes macht die P’s wütend. Ihr uniformierter Führer verlangt von der Regierung von I sofort den Bau einzustellen.

      Doch trotz starken internationalem Drucks scheint I sich nicht zu beugen, und sein weißhaariger Ministerpräsident rief sogar dazu auf, das Projekt zu beschleunigen und den Zaun bis Ende 2004 zu vollenden.

      Wenn Sie jetzt dachten, die obigen 156 Wörter beschreiben den kontroversen Zaun, der zur Zeit auf der Westbank zwischen Israel und den Palästinensern errichtet wird, dann sind Sie in guter Gesellschaft. Doch sie haben sich geirrt, I ist nicht Israel und P ist nicht Palästina.

      Die obige Geschichte beschreibt einen anderen Zaun, der sich drei Zeitzonen entfernt vom Nahen Osten im umstrittenen Gebiet von Kaschmir zwischen Indien und Pakistan befindet. Tatsächlich seit dem pakistanische Militante im Dezember 2001 versucht haben das indische Parlament zu erstürmen, hat Indien mit diesem ambitionierten Projekt begonnen, dessen Ziel es ist die Grenze zum Feind zu sperren. Dieser Zaun ist nur Teil eines mehrere Reihen umfassenden Systems, das Minen, Sensoren, Gräben und in einigen Teilen eine hohe Mauer umfasst.



      In Indien...


      Nun, fragen sie sich selbst weshalb sie die obige Geschichte mit dem nahen Osten assoziiert haben und nicht mit Südasien. Weshalb gewinnt die Aktion einer Nation von sechs Millionen in ihrem Bewusstsein mehr Gewicht als die von ungefähr einer Milliarde von Menschen?

      Letzten Endes dauert der Indien-Pakistan Konflikt genauso lang und er ist genau so heftig. Der indische Zaun ist zweimal so lang wie der israelische und er schafft einseitig Fakten, er bringt mit ebenfalls Beschlagnahme von Land und die Separierung von unschuldigen Bauern von ihrem Boden mit sich. Ganz anders als der israelische Zaun, entgeht der indische Zaun der Medienaufmerksamkeit. Suchen sie schnell im Internet "Israel Palästina Zaun" und dann "Indien Pakistan Zaun" und sie werden den Unterschied merken.



      ...und in Israel


      Während der erste Zaun von allen westlichen Medien von der "New York Times" [und bis zum Wiener "Der Standard" K.P.] bis zum geht nicht mehr behandelt wurde, wird über den indischen Zaun fast zur Gänze nur in den Südasiatischen Medien berichtet. Unsere Medien widmen diesem keine Leitartikel, die Nachrichtenagenturen bringen keine Sondermeldungen und auch im Fernsehen ist ein Dokumentation über den israelischen Zaun mehr sexy als eine über den indischen. Zu keiner Zeit haben europäische Medien den indischen Zaun als "Apartheid-Mauer" oder "Berliner Mauer" bezeichnet.

      Wahr ist, der indische Zaun ist kein Thema aus dem gleichen Grund, wie ein israelisches Eindringen in den Gazastreifen und Töten von drei Militanten an jedem gegebenen Tag mehr Aufmerksamkeit der Medien erregt als das Massakrieren von 400 Menschen im Kongo. Der Grund dafür ist zum Teil, dass im Verlauf der letzten Jahre das Interesse der westlichen Medien am arabisch-israelischen Konflikt bereits ein Niveau der Besessenheit erreicht hat.

      Jerusalem ist für Journalisten ein bequemer Zufluchtsort. Es ist eine Kriegszone ohne einen wirklichen Krieg, der einzige Ort im Nahen Osten wo sie ihre Geschichte senden können, während sie Sushi essen. Deswegen werden israelische Angelegenheiten in einem unverhältnismäßigen Ausmaß behandelt. Die nicht beabsichtigte Konsequenz ist, dass die öffentliche Meinung und die Fähigkeit genügend Ressourcen anderen, nicht weniger herausfordernden Teilen der Welt zu widmen, beeinträchtigt ist.

      Diese übertriebene Belichtung Israels hat auch politische Folgen. Es ist kein Zufall, dass der indische Zaun international nicht verurteilt wird, wie das im Falle Israels geschieht, dass die Vereinten Nationen eine besonders dringende Sitzung der Generalversammlung einberufen hat um den Beschluss zu fassen den Bau zu stoppen, während es zu Indien stumm bleibt; dass Menschenrechsaktivisten zusammenströmen, um sich unter israelische Bulldozer zu legen.

      All das liefert großartiges Material für sogar noch mehr Geschichten. Die Medien sind das Periskop mit dem wir die Welt betrachten und unsere Meinung über die Welt formen. Als Medienkonsumenten brauchen die Amerikaner und die Europäer weniger Israel und mehr Welt, anderenfalls werden auch wir von einem Zaun umgeben, der unsere Sicht der Angelegenheiten der wirklichen Welt blockiert.

      Gal Luft ist Executive Director des Institute for the Analysis of Global Security (IAGS) in den USA.
      Aus dem Englischen übersetzt von Karl Pfeifer,
      Quelle: Editor`s Office.


      ( alles geklaut von dem genialen Henryk

      http://www.henryk-broder.de/html/fremd.html?a=1 )
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 20:19:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      ...die kritisierte Medienpolitik scheint Methode zu haben, denn man findet nicht viel über den Begrenzer....


      Indien
      Indien baut Zaun zum pakistanischen Teil Kaschmirs

      Neu Delhi (dpa) - Indien baut an der Grenze zum pakistanischen Teil Kaschmirs einen Zaun, er steht bereits zur Hälfte
      . Damit sollen muslimische Separatisten fern gehalten werden, hieß es von der indischen Nachrichtenagentur UNI.
      Der Zaun wird fast 580 Kilometer lang sein. In den vergangenen drei Monaten seien 300 bewaffnete Extremisten
      getötet worden, die in den indischen Teil Kaschmirs eindringen wollten, sagte ein General der Agentur.
      http://portale.web.de/Schlagzeilen/Indien/?msg_id=3973229
      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Pakistan kündigt Waffenstillstand an
      ISLAMABAD - Im Streit um die Kaschmir-Region zwischen den Atommächten Pakistan und Indien zeichnet sich eine Entspannung ab.
      Der pakistanische Ministerpräsident Zafarullah Khan Jamali kündigt zu Ende des Fastenmonats Ramadan einen Waffenstillstand in der Kaschmir-Region an. Er hofft, dass Indien auf die Ankündigung «positiv reagieren» wird.
      Trotzdem ist der Konflikt noch nicht gelöst: Pakistan wie auch Indien wollen die zwischen den beiden Teilen des Kaschmirs verlaufende Kontrolllinie nicht anerkennen. Laut indischen Angaben wurden in den letzten drei Monaten 300 pakistanische Extremisten getötet, die in den indischen Teil eindringen wollten.
      Aus diesem Grund baut Indien an der Kontrolllinie einen 575 Kilometer langen Zaun. Dieser soll bis Mitte 2004 fertig sein und kostet rund 115 Millionen Franken.
      Im indischen Teil Kaschmirs kämpfen muslimische Rebellen für die Unabhängigkeit oder den Anschluss an Pakistan. Indien wirft der Gegenseite vor, diese Milizen zu unterstützen. Seit 1947 haben die beiden Nationen drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um Kaschmir.
      http://www03.blick.icpro.de/PB2G/PB2GA/pb2ga.htm?snr=61668
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 20:35:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      ..........................................................................................................
      .......................................................................................................................Bruderliebe
      Saudi-Arabien/Jemen. Das Bauwerk ähnelt den von Israel errichteten Sperranlagen, und es dient einem ähnlichen Zweck: Es soll das Eindringen von Terroristen und den Waffenschmuggel verhindern. Von einer Apartheid-Mauer möchten die saudi-arabischen Bauherren, die mit einer elektronisch gesicherten Mauer die Grenze zum Jemen abschotten wollen, dennoch nicht sprechen. Schließlich werde die Anlage »innerhalb des souveränen nationalen Territoriums des Königreichs an der Grenze zu unseren jemenitischen Brüdern errichtet«, behauptet Talal Anqawi, Chef der Grenzpolizei. Sein jemenitischer Bruder Sheikh Jabal al-Fara sieht das anders: »Saudi-Arabien hat bereits einen Sicherheitszaun im Jemen errichtet.« Seine 3000 Anhänger im Grenzgebiet seien »jederzeit zum Kampf bereit«, erklärte er der Yemen Times.
      Gänzlich unbegründet sind die saudischen Abgrenzungsbemühungen nicht. Auf den Waffenmärkten des Jemen ist bis hin zu kleineren Boden-Boden-Raketen alles zu haben, und die Mehrzahl des bei Anschlägen in Saudi-Arabien verwendeten Kriegsgeräts dürfte tatsächlich im Jemen erworben worden sein. Allerdings ist der Grenzverlauf zum Nachbarland umstritten, und auch die jemenitische Regierung beklagt sich über den Bruch des im Jahr 2000 abgeschlossenen Grenzabkommens.
      ...................................................................................http://www.jungle-world.com/seiten/2004/08/2633.php
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 15:49:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wiederaufleben eines alten Hasses

      Zu behaupten Juden verursachten ihr Leiden selbst, indem sie es unterlassen die israelische Politik zu kritisieren, ist das Wiederaufleben eines alten Hasses

      Stephen Byers, The Guardian, 15. März 2004
      Übersetzt von Herbert Eiteneier


      Als agnostisches Kind praktizierender methodistischer Eltern habe ich mit Besorgnis das Ansteigen der antisemitischen Angriffe beobachtet und mich gefragt, ob es wirklich so ist, dass Juden das Verhalten der israelischen Regierung verurteilen müssen, um sich die europäische Verpflichtung zur Bekämpfung des Antisemitismus zu verdienen.

      Im Europa des 21. Jahrhunderts steht der Anstieg antisemitischer Vorfälle in direkter Verbindung zu der erneuerten Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern. Wenn im Nahen Osten Spannungen auftreten, werden Synagogen angezündet, jüdische Friedhöfe geschändet und Juden angegriffen. Ethnisch und religiös motivierter Hass, Gewalt und Vorurteile, wo immer sie auftreten, sollten bedingungslose Verurteilung nach sich ziehen; Sympathie und Unterstützung für die Opfer sollten nicht von ihrem Verhalten oder ihren politischen Überzeugungen abhängig sein. Zwar kann Wut über Israels Politik diese Angriffe verursachen, aber deren Verurteilung findet oft zu langsam und zunehmend unter Vorbedingungen statt.

      Das ist inakzeptabel. Natürlich ist Kritik der Politik Israels an sich nicht antisemitisch. Aber sie kann antisemitisch werden, wenn dazu gehört, dass mit zweierlei Maß gemessen wird und alle Juden für die Handlungen der israelischen Regierung verantwortlich gemacht werden oder eine Dämonisierung der Juden offen legt. Es ist eindeutig Antisemitismus, wenn diese Kritik einen Vorwand für antijüdischen Hass liefert.

      Sollten chinesische Restaurants in London durch einen verärgerten Mob angesteckt werden – wäre es dann richtig, die Sympathie für die Opfer zurückzuhalten, bis sie China wegen seiner Politik in Tibet verurteilen? Sollten russische Studenten an britischen Universitäten belästigt werden, so lange sich nicht öffentlich die Handhabung der Tschetschenien-Krise ihrer Regierung verurteilen? Diese Art zu denken wird zu einer Rechtfertigung für Massenmord.

      Von niemandem sollte verlangt werden einen Loyalitäts- oder moralischen Eid abzulegen, bevor er gegen Rassismus geschützt wird. Kein Bürger sollte das Gefühl haben, seine Gleichheit vor dem Gesetz hänge von seiner Begrüßung politischer Ansichten ab, denen wir zustimmen. Das ist eine totalitäre Logik, die die Grundlagen der Freiheit untergraben, auf denen unsere Gesellschaft steht. Trotzdem verlangen die heutigen Antisemiten von den Juden genau das.

      Antisemitische Taten werden von einer zunehmenden Zahl "respektabler" Kommentatoren gerechtfertigt, die Juden beschuldigen, sie selbst seien die Ursache ihres Leides. Diese Logik grenzt an Rechtfertigung von Hass; schlimmer noch, sie ist eine verschleierte Drohung, dass die Juden, wenn sie nicht parieren, in der Stunde der Not von niemandem unterstützt werden. Statt mit den Opfern mitzufühlen, nutzen die Antisemiten die palästinensische Sache aus, um sich auf die Seite der Täter zu stellen. In der gesamten Welt werden nur Israel und die Juden mit derartiger Verachtung behandelt.

      Wenn es um Israel geht, werden die Juden kollektiv verantwortlich gemacht. Ihre Sünde ist nicht mehr der Gottesmord, sie werden auch nicht beschuldigt, dunkle Rasse-Eigenschaften zu haben. In einer modernen Welt sind die Methoden der Antisemiten weit subtiler. Es ist nicht länger der Nazi im Knobelbecher; statt dessen ist es Antisemitismus mit sozialem Bewusstsein, der sich oft auf Menschenrechte stützt und auf die Forderung eines Heimatlandes für das palästinensische Volk. Heute ist Israel das "kollektive Verbrechen" der Juden.

      Nichts ist unehrenhafter und vorurteilsvoller als achselzuckend die Verantwortung für den Hass dadurch abzutun, dass man sagt, die Opfer verdienten ihn. Muslime verdienen wegen Osama bin Laden keine Islamophobie; aber Juden werden irgendwie für den Antisemitismus verantwortlich gemacht, weil sie angeblich Israel unkritisch unterstützen. Das ist ein Versuch, den Antisemitismus rational zu erklären. Er stellt eine Warnung an die Juden dar, nicht von Leuten, die sich um sie sorgen, sondern durch Fanatiker, die ihre Vorurteile rechtfertigen wollen.

      Antisemitismus ist nicht rational. Er ist, wie Oberrabbiner Jonathan Sacks sagte, ein Virus, der mutiert. Er wird nicht besiegt, so lange er nicht als Akt sinnlosen Hasses ohne Logik, ohne Begründung und ohne Rechtfertigung behandelt wird. Er schlummert, gebettet auf Mythen und mutwilligen, falschen Vorstellungen, die zu Stereotypisierung führen.

      Die Verleumdung, dass Juden die Erinnerung an den Holocaust manipulieren, um Israel zu verteidigen, ist die bösartigste Ausformung davon. Kein Jude hat je gesagt, dass ich wegen der Leiden der Juden im Holocaust nicht das Recht hätte israelische Politik zu kritisieren. Es sind nicht die Juden, die die Erinnerung des Holocaust missbrauchen, um Israel vor Kritik abzuschirmen. Es sind die Antisemiten, die sein Gedächtnis beschmutzen, indem Israel durch bedrohliche Vergleiche dämonisiert wird, die groteske Verdrehungen der Wahrheit darstellen und deren Ziel die Leugnung des Holocaust ist.

      Genauso wenig ist der von Max Hastings auf diesen Seiten vor Kurzem erhobene Vorwurf stimmig, dass "die Juden in Übersee weniger mutig sind als Israels einheimische Kritiker". Die jüdische Welt drückt lautstark die Unterschiedlichkeiten ihrer Ansichten zur israelischen Politik aus. Die britische jüdische Gemeinde ist an vorderster Front der Kampagne gewesen, die eine Zweistaaten-Lösung verlangte. "Peace Now" ist in der britischen jüdischen Gemeinde aktiv. Viele jüdische Wohlfahrts-Organisationen werben unermüdlich für den Dialog und die Koexistenz zwischen Israelis und Palästinensern.

      Der Grund für das Wiederauftauchen eines alten Hasses ist einfach. Die Antisemiten fühlen sich wieder ermutigt. Ihre Vorurteile, in den letzten 50 Jahren von Schuldgefühlen unterdrückt, aber unterschwellig weiter vorhanden, finden ihren Weg zurück in die Alltag. Das kann nicht ignoriert werden. Antirassisten überall haben eine Verantwortung sich dem zu stellen und Antisemitismus offen zu legen, wo immer er auftaucht.

      Stephen Byers ist der Vorsitzend des Parlamentarischen Komitees gegen Antisemitismus
      Avatar
      schrieb am 21.03.04 15:56:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das Krebsgeschwür des Antisemitismus in Europa

      Von Jeff Jacoby, The Boston Globe, 14.03.2004

      Schon länger wollte ich über das Wiederaufleben des Antisemitismus in Europa schreiben, ein Thema, dem ich mich zuletzt in einer Kolumne im April 2002 gewidmet habe. Juden, schrieb ich damals, "sind der Kanarienvogel in den Kohleminen der Zivilisation. Wenn Sie das Ziel von Barbareien und Hass werden, dann bedeutet das, dass die Luft vergiftet wurde und bald eine Explosion erfolgen wird."

      Damals ärgerte sich ein großer Teil des offiziellen Europas über die Aufmerksamkeit, die der Rückkehr des antisemitischen Hasses auf dem Kontinent geschenkt wurde, auf dem sechs Millionen Juden zwischen 1938 und 1945 ermordet wurden. "Hören sie auf zu sagen, dass es in Frankreich Antisemitismus gibt," wies der französische Präsident Jacques Chirac einen jüdischen Herausgeber zurecht, "es gibt keinen Antisemitismus in Frankreich."

      Das offizielle Europa nimmt die Angriffe auf Juden, die meist das Werk muslimischer Immigranten aus dem Nahen Osten sind, heute etwas ernster. Bei einer Konferenz in Brüssel letzten Monat räumte Romano Prodi, der Präsident der Europäischen Kommission, ein, dass es heute "Überreste des historischen Antisemitismus" in Europa gäbe. "Ein Angriff auf einen Juden ist gleichsam ein Angriff auf die französische Republik," sagte der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin. Chirac versicherte dem Präsidenten Israels während eines Staatsbesuches, dass er bei der Ausrottung des Antisemitismus "kompromisslos" sein werde.

      Und doch verbreitet sich der Hass.

      An der Universität Genf wurde eine jüdische Forscherin, die einen kleinen Davidstern um den Hals trug, im Aufzug des Campus von arabischen Studenten angegriffen. Als sie den Vorfall meldete, wurde sie angewiesen das Halskettchen nicht in der Öffentlichkeit zu tragen.

      In Hasselt, Belgien, schwenkten muslimische Fans bei einem Fußballspiel zwischen der israelischen und belgischen Nationalmannschaft Hamas- und Hisbollah-Fahnen, und sangen: "Juden in die Gaskammern!" und "Erwürgt die Juden!"

      Die britische Political Cartoon Society verlieh den ersten Preis ihres jährlichen Wettbewerbs einem Cartoon, das einen gigantischen, nackten Ariel Sharon zeigte, der den Kopf eines arabischen Babys abbeißt. "Was ist los," sagt die Bildunterschrift, "haben Sie noch einen Politiker gesehen, der ein Baby küsst?"

      In Deutschland sind unzählige jüdische Gräber und Holocaust-Gedenkstätten geschändet worden. Auf dem Friedhof von Beeskow zum Beispiel, wurde "Heil Hitler" und "Scheiße auf die Sechsmillionenlüge" auf die Grabsteine geschmiert. In Langenstein-Zwieberge, einem Zweiglager des berüchtigten Konzentrationslagers Buchenwald, pflasterten Vandalen die Wände mit Kopien antisemitischer Zeitungen aus dem `Dritten Reich` voll.

      Nach einer Umfrage der Europäischen Union im letzten Herbst sehen 59 Prozent der EU-Bürger Israel als die größte Gefahr für den Weltfrieden – noch vor dem Iran, Irak und Nordkorea. Im Dezember konnten Millionen Europäer mit TV-Sattelitenempfang "Al Shatat" sehen, einen syrischen Film, der Juden als Blut trinkende Monster darstellt, die sich verschwören, um die Weltherrschaft zu erlangen.

      In einer führenden griechische Zeitung schrieb ein Journalist, dass die Juden "die Verfolgungen der Nazis gerechtfertigt haben ... Sie verdienten einen solchen Hinrichter [wie Hitler], denn sie stellten sich selbst als Mörder heraus." Bei einem öffentlichen Empfang, der die Publikation seiner Memoiren ehrte, verleumdete Mikis Theodorakis, der Komponist von "Zorbas dem Griechen", die Juden. "Dieses kleine Volk ist die Wurzel des Bösen," adressierte er ein Publikum, in dem auch zwei Mitglieder des Kabinetts saßen – keiner der beiden reagierte auf diese antisemitischen Ausbrüche.

      Am augenscheinlichsten war der Hass in Frankreich. Es gab so viele Angriffe auf Juden in der letzten Zeit, dass der Oberrabbiner religiöse Jungen und Männer dazu angehalten hat, Baseballmützen anstelle von Kippot außerhalb ihrer Häuser zu tragen. Im November wurde ein neugebauter Flügel der Merkaz Hatorah – Schule durch Brandstiftung ein Raub der Flammen. Letzte Woche beschrieben sechs französische Wissenschaftler in einem Zeitungsartikel mit dem Titel "Jüdische Kinder sind in Gefahr" aktuelle Episoden antisemitischer Gewalt in Pariser Schulen. In einer dieser Episoden wurde ein Mädchen zu Boden geworfen und von 20 Schülern geschlagen, die "dreckiger Jude, dreckiger Jude" riefen.

      http://www.hagalil.com/archiv/2003/12/frankreich.htm

      Bis zum späten Freitagnachmittag, etwa 36 Stunden nach dem massiven Bombenattentat, das Madrids Nahverkehrsnetzwerk zerriss, erreichte die Zahl der Opfer 199 Tote. Weitere 1500 Opfer wurden verletzt, viele davon schwer. Die arabische Zeitung Al-Quds al-Arabi berichtet, dass sie ein Bekennerschreiben, ausgestellt angeblich im Namen von Al Kaida, erhalten hat. Das Schreiben beschreibt das Attentat als "Teil der Begleichung einer alten Rechnung mit Spanien, dem Kreuzfahrer, und Amerikas Verbündetem bei seinem Krieg gegen den Islam." Die spanische Polizei hat einen Lieferwagen mit sieben Zündern und einem arabischen Band mit Versen des Koran gefunden.

      Ob dieses Massaker, wie die in Istanbul und Bali und die im Pentagon und World Trade Center, das Werk radikaler Islamisten war, wird die Welt früh genug erfahren. Was die Welt bereits wissen sollte, aber so oft vergisst, ist, dass die Juden der Kanarienvogel in den Kohleminen der Zivilisation sind. Antisemitismus ist wie ein Krebsgeschwür; unkontrolliert kann es Metastasen ausbilden und den ganzen Körper krank machen. Wenn die zivilisierten Nationen es versäumen, gegen die Judenhasser in ihrer Mitte aufzustehen, ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis die Judenhasser in ihrer Mitte gegen sie aufstehen.

      © Copyright 2004 Globe Newspaper Company

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      schrieb am 21.03.04 16:37:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die einseitige auslegung moralischer regeln bewirkt ein anwachsen des krebsgeschwürs.Man kann nicht immer nur feuer schreien und selbst brandstifter sein,sondern mehr sich selbst einbringen um eine ausweitung zu verhindern.Dieses kann man gerade bei der Diaspora am wenigsten feststellen, die immer mehr aufarbeitung von unschuldigen verlangt,selbst aber unterstützend für alle sauereien Israels in jetztzeit wirkt.Damit ist ein schneeballsystem in gang gesetzt und ein ende nicht abzusehen.Die "Schutzmauer " mag ja evtl. Israel schützen,aber ....?.


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