Peinlich - 500 Beiträge pro Seite

[bettner]

Was ist peinlicher? Der Umstand oder der Text zum Umstand?



07. August 2004 - Neues Deutschland


Land kann Hartz IV nicht ändern


Selbst gewiefte Papierkrieger halten das Hartz-IV-Gesetz für schlicht nicht administrierbar. Auch deswegen hätte Helmut Holter (PDS), Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern, sicher gern darauf verzichtet, zum Landeskoordinator für die Hartz-IV-Reform ernannt zu werden.

[StellaLuna]

dieser Text überfordert mich!

[QCOM]

Stella, das finde ich aber seltsam: sind doch Deine roten Freunde vom "Neuen Deutschland"

[bettner]

Hm.



Das neue Deutschland, sorry, das Neue Deutschland berichtet am 7. August d. J., daß Herr Helmut Holter, seines Zeichens Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern, zum Landeskoordinator für die Hartz-IV-Reform ernannt worden ist.

Das wäre der Umstand.

Peinlich an dem Umstand, daß eben die PDS für die praktische Durchsetzung sich hergibt.

Die Frage war: was ist peinlicher? Der Umstand oder der Text zum Umstand.

Zum Text: Selbst gewiefte Papierkrieger - wat´n´ dette für´n deutsch - .....hätte(n) sicher gern darauf verzichtet - das könnte doch glatt auch der Supergauminister Clement untschreiben - zum Landeskoordinator für die Hartz-IV-Reform ernannt zu werden.


Ich halte das für noch peinlicher als der Umstand. Die PDS in Mecklenburg-Vorpommern ist derart realoverseucht, daß sie ihre Position auch für hartz IV oder gegen Hartz IV nicht riskieren will. Daraus schließe ich, ganz so ernst kann es der PDS nicht sein. Aber, das müßte man auch politisch diskutieren. Aber das ganze in einem dreisten Deutsch zu verpacken, das tut mehr als weh.

Oder kurz in meinen Worten gesagt:

Herzlich willkommen in der Bundesrepublik, PDS!




Ich hoffe, Ihr Verständnis erhöht zu haben. Vielleicht hat sich in der Zwischenzeit das ganze auch schon erledigt.

[bettner]

Liebe Stella,

ich vermute mal, daß Dich das Wort Umstand etwas abgelenkt hat, ist es nicht so?





Gott, was bin ich gemein!

[StellaLuna]

QCOM
ich habe keine Freunde, weder rote, grüne, schwarze, gelbe, blaue, braune, weiße!

[StellaLuna]

bettner
"Umstand" bereitet mir noch immer Unbehagen, wenngleich ich die Umständ schon hinter mir habe

[bettner]

ARBEITSMARKT

PDS-Senator Harald Wolf lobt Hartz IV
Clement kritisiert Montagsdemonstrationen

Jan Thomsen

BERLIN, 6. August. Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) hat wesentliche Elemente der Hartz-IV-Arbeitsmarktreform als richtig begrüßt. Er stellt sich damit in Teilen gegen die Fundamentalkritik seiner eigenen Partei an dem Reformpaket. So sei es eine richtige Entscheidung, auch die bisherigen Sozialhilfeempfänger künftig durch die Agentur für Arbeit betreuen zu lassen, sagte Wolf der Berliner Zeitung. Durch den Mangel an offenen Stellen gerade in Ostdeutschland und Berlin auf dem ersten Arbeitsmarkt sei zudem wieder von der Notwendigkeit öffentlich geförderter Beschäftigung die Rede. "Das ist ja ein altes PDS-Thema", sagte Wolf.

Auch den Hartz-IV-Grundsatz vom Fördern und Fordern begrüßte der Senator ausdrücklich. Die Solidargemeinschaft könne für ihre Transferleistungen auch etwas verlangen, erklärte er. Es gebe in der Pflege, bei der Betreuung von Kindern oder im Umweltschutz einen großen Bedarf an Arbeitskräften. Der Senator plädierte dafür, Arbeitslose beim Einsatz in diesen Bereichen zugleich weiterzuqualifizieren. Auf diese Weise finanziere man aus Steuergeldern sinnvolle Tätigkeiten statt Nichtstun.

Auch im Kampf gegen Schwarzarbeit sieht der PDS-Senator die Hartz-IV-Reform als nützlich an. Das gelte gerade für eine Stadt wie Berlin mit einem hohen Anteil an illegaler Beschäftigung. Heimliche Zuverdienste zur Sozialhilfe durch Schwarzarbeit könnten mit einem Angebot an öffentlicher Beschäftigung vermieden werden. "Und wer so eine Tätigkeit nicht annimmt, dem muss man auch die Leistung kürzen können", sagte Wolf. Zu den negativen Seiten der Reform rechnet er dagegen das höhere Armutsrisiko, das Kürzen der Altersvorsorge und die ungenügenden Zuverdienstgrenzen. Wegen fehlender Arbeitsplätze gerade im Osten könne zudem die geplante bessere Vermittlung nicht funktionieren.

[bettner]

Bzw. um noch einmal zum Eingangsposting zurückzukehren.

Die PDS betreibt also die Hartzgeschäfte bei der Umsetzung. Das Neue Deutschland, das keine Regierungsgeschäfte vollführt, sich also keineswegs das Wort verbieten und verbiegen lassen muß, eiert mit gewieft und Co. herum und das ist tatsächlich schwerwiegender und tödlicher als das, was Praktiker tun.

[QCOM]

Was Dein Peinlichkeitsempfinden angeht, bin ich auf Deiner Seite, Bettner: ist wirklich komisch, was unsere Opportunistenscheißerchen in den letzten Tagen so von sich geben:
- Die CDU war voll dabei, will es aber nicht gewesen sein
- Der PDS-Karrierefutzi lobt Hartz IV über den grünen Klee (seit wann ist denn für die Betreuung der Sozialhilfeempfänger automatisch die Bundesagentur zuständig?)