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    Wie würdet Ihr Risiko definieren??? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.11.04 01:01:10 von
    neuester Beitrag 05.11.04 09:22:26 von
    Beiträge: 6
    ID: 922.065
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      schrieb am 05.11.04 01:01:10
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi,

      ich würde hier gerne eine Diskussion anregen, bei der es um Eure persönliche Definition von Risiko in Bezug auf Wertpapiere, Fonds oder sonstige Kapitalanlagen geht.
      Mir ist ganz egal ob das wissenschaftlich korrekt ist wie ihr das seht, mich würde eher interessieren, was Euch aus dem Bauch heraus dazu einfällt bzw. wie Ihr in der Praxis an dieses Thema z.b. bei der Auswahl von Fonds herangeht.

      In den Modellen der Finance (Porfolio Selection, CAPM, und was daraus abgeleitet wird) definiert sich Risiko bzw. Volatilität ausschließlich in der Standardabweichung der Renditen einer Anlage bzw. der Erwartung über diesen Wert in der Zukunft. Man kann das natürlich noch beliebig erweitern (z.b. Downside Deviation), das Prinzip bleibt aber gleich..

      Mein gedanklicher Hänger im Praxisfall:
      Wenn ich für mich etwa eine Investitionsentscheidung mit Horizont von 20 Jahren treffe oder so (also eher der Praxisfall für private Sparer), dann ist mir die annualisierte Volatilität der einzelnen Anlagemöglichkeiten doch relativ egal, was mich interessiert ist doch was am Ende rauskommt - die Schwankung dazwischen (ob viel oder wenig) ist mir persönlich absolut unwichtig (mag natürlich für andere, die den kontinuierlichen Wertzuwachs aus psychologischer Sicht brauchen, anders sein).

      Natürlich weiss ich dass sich das Konfidenzintervall mit zunehmender Vola in der Zukunft auch vergrössert.. (siehe Bilder), aber das ist für mich noch kein Grund Vola als Riskioschätzer einzusetzen.

      10 Jahre Zukunftsbetrachtung bei 10% Rendite p.a.; rot zeigt den Erwartungswert, violett und gelb stellen das 95% Intervall da (also 2Sigma):
      5% Volatilität / Risiko


      10% Volatilität


      15% Volatilität


      Wenn ich zurückdenke an die Zeit, als ich mit noch nicht damit beschäftigt habe, was intelligente Menschen an Universitäten über Risiko denken (leider schon viel zu lange her), habe ich damals Risiko betrachtet als die Gefahr des (Total-)Verlustes, pleite zu gehen, eine Bruchlandung hinzulegen und sonstige Ausdrücke am Land, die hier sicher keinem was sagen würden.

      Das wäre eigentlich eine Art PD (probability_of_default) gewesen, der mir heute immer noch intuitiv als bestes Mittel zur Messung von Risiko erscheint.

      Ich habe zuletzt vergeblich versucht, Papers oder sonstige Information zu finden, die zeigen, wie statistisch signifikant Aktienkurs-Volatilitäten mit PDs zusammenhängen.
      Hat einer von Euch konkrete Infos dazu??


      Mich würde wirklich sehr interessieren, wie Ihr darüber denkt bzw. ob Ihr schon mal in eine ähnliche Richtung gedacht habt!!!

      lgP
      http://www.finasearch.at
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 01:47:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      also was nun,

      aus dem Bauch oder fachchinesisch ?

      Gruß
      Stachelin, Hobby-Pisaner
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 01:48:26
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich sehe Risiko in Bezug auf die Gewinn- Unternehmensentwicklung.

      Also ein nach unten abweichender Gewinn X Wahrscheinlichkeit. Bei der Chance ist es anders herum.
      Dabei sind downside und upside-Potenzial nicht wie bei den Akademikern symetrisch.

      Dazu kommt aber noch der Faktor Unsicherheit dazu, also die Vorraussagefaehigkeit der Wahrscheinlichkeiten und Gewinnentwicklung. Ist diese relativ hoch, und der Kurs spiegelt dieses Szenario nicht korrekt wieder, empfiehlt sich ein Kauf.
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 04:41:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      risiko und volatilität sind imho 2 völlig verschiedene dinge :rolleyes: (TOTAL unwissenschaftlich - ich weiß)

      volatilität: es geht wild runter - rauf - runter - rauf :)
      risiko: es bleibt einmal unten :eek::( - PLEITE :eek: nix mehr rauf :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 08:00:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      @HongLeong

      da geb ich Dir absolut Recht - so mach ich das auch, wenn es sich um ein Unternehmen handelt. Da fühl ich mich allemal wohler als Kennzahlen zu verwenden, die aus historischen Kursen abgeleitet werden..

      Was machst Du dann aber bei Fonds??
      Die Möglichkeit Einzelinterviews mit den Managern zu führen wird sich wohl nicht bieten (es sei denn Du wärst wirklich ein großer Fisch :-), also auch keine qualitative Analyse möglich.. Da hast dann an Input ja nur noch historische Kurse - und Du landest wieder bei irgendeiner Kennzahl, bei der Überrendite durch irgendeine Form von Volatilität dividiert wird (Sharpe, Sortino, Information Ratio, ....)?

      lgP

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      schrieb am 05.11.04 09:22:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      @patbull

      Fonds habe ich keine, und werde ich mir sicher nie kaufen.

      Ziemlich sicher wirst Du Technologiefirmen weniger gut einschaetzen koennen als z.B. simple Konsumgueterunternehmen (in Bezug auf zukuenftige Entwicklungen). Somit hast Du hier weniger Unsicherheit. Dazu braucht man nicht die CEO zu interviewen. Analyse des Geschaeftsmodels tuts auch.

      Wenn Du dann die Moeglichkeit einer Insolvenz als niedrig taxierst, die Gewinnentwicklung (oder irgendwelche erwarteten Ereignisse) mit hoher Wahrscheinlichkeit als guenstig ansiehst, das KGV aber ein unguenstiges Gewinnszenario einpreist, dann hast Du wenig Risiko und viel Chance.

      CAPM halte ich fuer nutzlos. Betas sind Vergangenheitswerte, die nicht stabil sind. Ausserdem geht CAPM davon aus, dass Maerkte effizient sind, woran ich nicht glaube.


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