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Jetzt hat es die Norisbank den „Röstkaffee-Fabrikanten“ von Tchibo aber gegeben. Ab jetzt bekommt jeder, der sich bei den Nürnbergern zum Thema private Altersvorsorge beraten lässt, ein Pfund Kaffee gratis. Und die Aufregung ist ja auch verständlich. Wem soll denn die Norisbank ihre Produkte verkaufen, wenn die Kunden sich ihre Altersvorsorge quasi nebenher beim Kaffeekauf zulegen? Eine grauenhafte Vorstellung.

Die Norisbank reagiert. Nun also Kaffeepulver in der Bank. Schließlich, so teilt man mit, könne man beim Kaffee nicht viel falsch machen. Aber hallo, da war wohl jemand unaufmerksam. Beim Kaffee nicht viel falsch machen? Ist er zu dünn, dann schmeckt er nach Spülwasser und der Konsument kann ihn gleich wegkippen. Zu stark? Das schmeckt einerseits nicht, und andererseits hat der Trinker die darauffolgende Zeit mit Herzklopfen und Zittern zu kämpfen.

Überhaupt: Um was für einen Kaffee handelt es sich bei den Gratispackungen? Ist er magenschonend, am Ende gar entkoffeiniert? An wen wendet man sich, wenn einem die Dosierung unklar ist? Davon steht in der Mitteilung allerdings nichts und es bleibt die Frage offen, ob eine Bank die notwendigen Beratungsfeinheiten zum Kaffeekonsum wirklich leisten kann.

Die Aktion, wie immer man sie auch bewertet, zielt gegen die Tatsache, dass die freundlich als „Gemischtwarenladen“ titulierten Kaffeeröster nun auf ein Gebiet vorgedrungen sind, auf dem die Banken sie nicht erwartet haben. Immerhin bietet Tchibo auf seiner Seite eine Beratungshotline zu allen Fragen in Zusammenhang mit der Riester-Rente und der Kooperationspartner AXA ist im Finanzgeschäft auch kein Unbekannter.

Wie das Tchibo-Angebot qualitativ einzuordnen ist, das zeigt keine Gratiskaffeeaktion, sondern ein konkreter Vergleich von Preis und Leistungen der jeweiligen Angebote. Und dafür sollte man sich Zeit nehmen, bevor man entscheidet, welcher Anbieter der Bessere ist. Vielleicht bei einem Tässchen Röstkaffee?

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Autor: Gerrit Nawracala (© wallstreet:online AG),18:09 24.01.2002

[DonaldD456]

guter kommentar